Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH

Flensburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017

Lagebericht

Lagebericht zum Geschäftsjahr 2017

A. Wirtschaftsbericht

I. Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

1.1. Entwicklung der Tourismusbranche

Im Jahr 2017 konnten laut Statistischem Bundesamt in den gewerblichen Beherbergungsbetrieben (ab 10 Betten) in Deutschland 459,6 Millionen Übernachtungen von in- und ausländischen Gästen verzeichnet werden. Damit wurde ein Plus von 3 % gegenüber dem Jahr 2016 und erneut ein neuer Rekordwert erreicht. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf knapp über 83,9 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg um 3 % auf 375,7 Millionen.

Obwohl auch der Sommer 2017 wieder sehr verregnet war, legte der Tourismus in Schleswig-Holstein nochmals zu. Weiterhin profitiert der Inlandstourismus von der geopolitischen Lage, im Bundesvergleich sind die Zuwächse aber an den Küsten und vor allem an der schleswig-holsteinischen Ostsee besonders hoch. In gesamten Bundesland Schleswig-Holstein wurden 2017 mehr als 7,73 Millionen Gäste und 29,8 Millionen Übernachtungen in den gewerblichen Beherbergungsbetrieben und auf den Campingplätzen gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr konnten somit die Gästeankünfte um 5,2 % und die gebuchten Übernachtungen um 6 % gesteigert werden. (Quelle: Statistik Nord)

In den Kommunen der Lokalen Tourismus Organisation Flensburger Förde erhöhten sich im Tourismusjahr 2017 laut des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein die Zahlen in der Gesamtschau um 12,43 % bei den Ankünften (auf 303.708) und 5,05 % bei den Übernachtungen (auf 572.071) - jeweils bezogen auf die gewerblichen Beherbergungsbetriebe (ab 10 Betten) und ohne Campingplätze. In der Einzelbetrachtung ergibt sich für die Stadt Flensburg ein Gästeplus von 17,1 % (im Vorjahr noch +1,7 %) und ein Übernachtungsplus von +8,9 % (Vorjahr: +2,3%). Die Stadt Glücksburg kann nach dem starken Zuwachs im Jahr 2016 nochmals einen Gästezuwachs um 6 % bei den Ankünften (Vorjahr +19,6 %) und bei den Übernachtungen ein kleines Plus von +0,7 % (Vorjahr +26,3 %) verbuchen, wobei die Zahlen der Glücksburger Kurabgabestatistik jeweils einen Zuwachs von +8,5 % (Ankünfte) und +4,4 % (Übernachtungen) ausweisen. In der Gemeinde Harrislee konnte der Trend gewendet werden: Die Ankünfte sind nun mit +7,9 % deutlich im Plus (Vorjahr -6,6 %) und die Übernachtungen mit +4 % (Vorjahr -4,4 %) moderat gewachsen. Im Amt Langballig sind nach der Schließung eines Hotels zum Anfang des Jahres 2017 die Ankünfte gemäß Landesstatistik um -17,7 % zurückgegangen - nach einem Plus von 21 % im Vorjahr - und die Übernachtungen um -14,5 % nach einem Zuwachs von 12 % im Vorjahr. Allerdings werden hier auch nur insgesamt 266 Betten in 10 Beherbergungsstätten ausgewertet. Zu diesen addieren sich prinzipiell bei allen Kommunen noch die Ankünfte/Übernachtungen bei Privatvermietern, die außer in Glücksburg zahlenmäßig jedoch nicht differenziert erhoben werden.

1.2 Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Die Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH (TAFF) ist gemäß Gesellschaftsvertrag auf die touristische Standortentwicklung und die Vermarktung der Region, explizit der Städte Flensburg und Glücksburg, des Amtes Langballig und der Gemeinde Harrislee, im Rahmen einer Lokalen Tourismus Organisation ausgerichtet.

Gegenstand ist insbesondere:

Betrieb von Touristinformationen bzw. vergleichbaren angemessenen Einrichtungen

Beratung und Betreuung von Gastgebern

Marketingmaßnahmen und Betreuung der erforderlichen Internetpräsentationen

Durchführung von touristisch orientierten Veranstaltungen

Vertretung der lokalen Tourismusorganisation in anderen touristischen Verbänden

Unterstützung der Gesellschafter im Rahmen von Abgabenerhebungen im touristischen Bereich

Zur Erfüllung der Aufgaben, welche die TAFF als Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse durchführt, wird das Unternehmen durch Zuschüsse der Gesellschafter unterstützt. Aus den Aktivitäten des laufenden Geschäftsbetriebs zuzüglich des Zuschussbetrages ergeben sich somit die Rahmenbedingungen für die Handlungsfelder der TAFF.

Nach dem Rumpfwirtschaftsjahr 2014 und den durchaus von Herausforderungen geprägten Geschäftsjahren 2015 und 2016 war das Berichtsjahr 2017 hinsichtlich der Ertragslage in allen Geschäftsbereichen ungeachtet des verregneten Sommers sehr erfolgreich.

Zu den sehr erfreulichen Wirtschaftsbedingungen im Geschäftsjahr zählte, dass sich die Gesellschafter im Rahmen eines Strategieprozesses (TAFF-Unternehmensstrategie) für das Unternehmen für eine erhebliche Erhöhung der Zuschüsse entschieden haben. Da die jährlichen Zuschüsse der Gesellschafter sich an der Höhe ihrer Stammeinlage orientieren, aber nicht alle Gesellschafter finanziell gleich leistungsfähig sind, wurden zur Finanzierung der Zuschusserhöhung die Gesellschafteranteile einer Veränderung unterzogen. Die Stadt Glücksburg reduzierte ihren Geschäftsanteil auf 29 TEUR (29 %) und verkaufte die weiteren Geschäftsanteile an die anderen drei Gesellschafter, so dass nun Flensburg 64 % an der TAFF GmbH besitzt, das Amt Langballig 4 % und die Gemeinde Harrislee 3 %. Nach diesem Beschluss konnten nicht nur Ziele wie die Erhöhung der Servicequalität und die Ausweitung der Kooperationen mit benachbarten Tourismusorganisationen und regionalen Leistungsträgern intensiv angegangen werden, sondern erstmals konnte nun eine professionelle und groß angelegte Marketingkampagne in den Hauptquellmärkten gestartet werden, die nachweislich sehr erfolgreich verlief.

Ebenfalls sehr erfreulich war der Erfolg bei der Suche nach einem neuen Standort der Touristinformation Flensburg: In der Nikolaistraße 8 konnten im Bereich der Fußgängerzone ausreichend große Räumlichkeiten zum relativ günstigen Mietzins in optimaler Lage zwischen ZOB und Holm gesichert werden. Der Umzug ist für Ende März des kommenden Geschäftsjahres geplant.

Zu den Herausforderungen des Geschäftsjahres ist die aufwändige Abstimmung im Vorlauf des Weihnachtsmarktes zu zählen, die aus Sicherheitsgründen zu einer örtlichen Verlegung des Wochenmarktes führte und für die TAFF unverdiente Vorwürfe und erhebliche Mehrkosten bedeutete.

Zudem führte natürlich auch das sehr intensive Tagesgeschäft (mit der entsprechenden Ertragslage) zu einer hohen Arbeitslast bei Geschäftsführung wie Mitarbeitern, aber trotz der Belastung blieb erneut die Mitarbeiterfluktuation sehr gering.

2. Vermögens-, Finanz- und Liquiditätslage

2.1 Vermögenslage

Die Investitionen beliefen sich auf rd. 26,9 TEUR.

Das Anlagevermögen betrug zum 31.12.17 rd. 49,5 TEUR. Die jährlichen Abschreibungen lagen bei 46,1 TEUR. Gründe für die Höhe sind primär die Anschaffung diverser geringwertiger Wirtschaftsgüter für die Weihnachtsmarkthütten, die Übersetzung der Homepage, der notwendige Erwerb einen neuen Servers sowie die regulären Abschreibungen des Geschäftsjahres.

Das Umlaufvermögen betrug zum 31.12.17 rd. 388,5 TEUR.

Die Investitionen wurden aus dem laufenden Cash Flow finanziert. Es wurden keine Darlehen aufgenommen. Das Stammkapital ist vollständig eingezahlt.

2.2 Finanzlage

Im Jahr 2017 haben die Gesellschafter die vereinbarten Zuschüsse in Höhe von 746 TEUR gezahlt, um die Aufgaben gemäß Gesellschaftsvertrag zu erfüllen. Zudem wurde ein nicht separat ausgewiesener, aber an den oben genannten Strategieprozess gebundener Zuschuss von 260 TEUR gezahlt, der Ende Juli abgefordert wurde, nachdem mit einer Änderung des Gesellschaftsvertrages die Geschäftsanteile der Gesellschafter dem Zuschussverhältnis angenähert wurden. Zudem wurde seitens des Kreises Schleswig-Flensburg erneut ein Zuschuss zur Weiterentwicklung touristischer Angebote und für touristisches Marketing in Höhe von 9,6 TEUR gezahlt.

Die Erlöse der TAFF bei den Provisionen für die Unterkunftsvermittlung betragen für 2017 aufgrund eines guten Saisonverlaufes und dank der gestarteten Marketingkampagne insgesamt 65 TEUR - bei realistisch eingeplanten 60 TEUR. Allerdings stiegen auch in 2017 nochmals die Buchungen über die Plattformen der Vertriebspartner (booking.com, E-Domicil und weitere) an, so dass die Portalgebühren um 40 % über dem Vorjahr lagen. Letztendlich erreichte der Nettoprovisionserlös exakt den Planwert.

Die Zahl der Gästeführungen, primär in den Städten Flensburg und Glücksburg, liegt für 2017 bei 665 privaten und 248 öffentlichen Führungen (36 private Führungen mehr als im Vorjahr). Auch vor dem Hintergrund einer leichten Preiserhöhung wurde nun ein Umsatz von 76 TEUR erzielt, bei im Wirtschaftsplan weiterhin vorsichtig angesetzten 55 TEUR. Die Gästeführungen stellen nicht nur einen wichtigen Teil der marktwirtschaftlichen Erlöse der TAFF dar, sondern sind ein unverzichtbares Marketinginstrument für die Region.

Die durch Gruppenreisen seitens der TAFF erzielten Erlöse betrugen im Geschäftsjahr 2017 rund 235 TEUR und übertrafen damit erneut das im Wirtschaftsplan gesetzte Ziel von 195 TEUR deutlich. Allerdings ist ein wesentlicher Teil des Erlöses zwei "Großkunden" zu verdanken, die zum Zeitpunkt der Wirtschaftsplanung noch nicht gebucht hatten - insofern erscheint der Planwert nur in der Rückschau zu defensiv kalkuliert. Bei der Bewertung dieses Geschäftsbereichs darf ein wesentlicher Effekt des professionell arrangierten Reiseerlebnisses nicht unterschätzt werden: Zufriedene Gruppenreisegäste sind über ihre Mundpropaganda beste Werbung für die Region, da weiterhin der wichtigste Faktor bei Reiseentscheidungen die Empfehlung aus dem Verwandten- und Freundeskreis ist.

Der Veranstaltungsbereich generierte im Jahr 2017 Umsätze in Höhe von 296 TEUR bei eingeplanten 250 TEUR. Wie im Vorjahr hatte der Weihnachtsmarkt an diesem Erfolg den größten Anteil. Die Attraktivität wurde durch neue, aber auch teurere Weihnachtshütten weiter gesteigert, was entsprechend Mieterlöse und -kosten erhöhte. Der durch den Weihnachtsmarkt generierte Zuwachs bei Tages- und Übernachtungsgästen aus Dänemark (im Dez. +28 %) hält unvermindert an und sorgte in seiner Dimension wieder für großes Medieninteresse. Allerdings generierte dieses Jahr die Sicherheitsproblematik mit dem an den Nordermarkt verlegten Wochenmarkt auch wesentlich höhere Kosten für die TAFF. Zudem wurden durch die TAFF gemäß Strategieprozess insbesondere in der Nebensaison neue Veranstaltungskonzepte umgesetzt und mit dem grenzüberschreitenden Projekt "Deutsch-Dänische Apfelfahrt auf der Flensburger Förde" auch INTERREG-Fördermittel eingeworben.

Die Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH erzielte dank der erfolgreichen Geschäftsfelder im Jahr 2017 einen Jahresüberschuss von 76,7 TEUR nach Steuern (Vorjahresüberschuss 49,9 TEUR). Die Höhe des Überschusses war gemäß Wirtschaftsplan zum Teil eingeplant zur Umsetzung des Hafenfestes "Flensburg Ahøj" im Sommer 2018, ist aber auch durch erheblich verminderte Personalkosten aufgrund der späten Beschlussfassung zum Strategieprozess und der insbesondere daraus resultierenden Personalsituation mit der verzögerten Rekrutierung und der Stellenneustrukturierung bedingt.

Der Umsatz wurde im Vergleich zur Wirtschaftsplanung um 152 TEUR übertroffen, resultierend aus den Umsatzerfolgen in allen Geschäftsbereichen.

Die Kosten für bezogene Leistungen (Fremdleistungen), die insbesondere für die Erbringung der angebotenen Gruppenreisen und Gästeführungen aufgewendet werden müssen, betrugen im Geschäftsjahr 2017 insgesamt 487 TEUR, der Materialaufwand für bezogene Waren 123 TEUR.

Mit Jahresbeginn 2017 wurde per Betriebsvereinbarung der TVöD zu weiten Teilen bei der TAFF eingeführt und die entsprechenden Mehrkosten von rund 116 TEUR bereits im Wirtschaftsplan durch eine korrespondierende Erhöhung der Zuschüsse der Gesellschafter abgedeckt. Die Personalkosten für das Geschäftsjahr betragen einschl. der Sozialleistungen und Nebenleistungen 641 TEUR inklusive der Rückstellungen für die erfolgsbasierte Geschäftsführertantieme. Die Personalkosten verringerten sich ggü. dem Wirtschaftsplan (723 TEUR) erheblich. Zum einen verließen drei Mitarbeiterinnen das Unternehmen, wovon eine Stelle mit geänderten Aufgaben und niedrigerer Eingruppierung neu besetzt wurde. Zwei Stellen wurden nicht neu besetzt, jedoch wurde das Aufgabenfeld der einen Mitarbeiterin (Buchhaltung) ausgelagert und führte damit zu erhöhten sonstigen Kosten. Zum anderen begann die Umsetzung des Strategieprozesses verzögert aufgrund der späten Einigung zu dessen Finanzierung respektive zur entsprechenden Änderung der Gesellschafteranteile. Somit konnte die Rekrutierung von geeignetem Personal für die Stellen des Strategieprozesses erst sehr spät im laufenden Geschäftsjahr erfolgen. Auch die Mitarbeiterin für die intern besetzte halbe Stelle zur Erhöhung der Servicequalität konnte erst mit großer Verzögerung das Aufgabenfeld übernehmen, da die Abstimmung mit der externen Buchhaltung weiterhin unerwartet hohe interne Personalressourcen gebunden hat.

Die TAFF kann aus der Art der Aufgabe und des Geschäftsbetriebs keine vollständige Eigenfinanzierung erzielen. Der Erfolg der Maßnahmen spiegelt sich überwiegend nicht im Umsatz des Unternehmens, sondern in den Umsätzen der touristischen Leistungsträger wieder (Hotels, Privatvermieter, Gastronomie, Einzelhandel, Museen, städtische Infrastrukturen). Das Unternehmen benötigt aus diesem Grund Zuschüsse als Defizitausgleich für gemeinwirtschaftliche Aufgaben gemäß Gesellschaftsvertrag, welche die TAFF wahrnimmt für die Gesellschafter und weitere Zuschuss gewährende Akteure, wie im Geschäftsjahr 2017 der Kreis Schleswig-Flensburg.

2.3 Personal- und Sozialbereich

Zum Ende des Geschäftsjahres 2017 hatte die TAFF GmbH 20 Mitarbeiter/innen, davon 12 Vollzeitkräfte (inkl. Geschäftsführung) und zwei Teilzeitbeschäftigte mit unterschiedlicher Stundenzahl sowie einen geringfügig Beschäftigten als Aushilfe für den Weihnachtsmarkt. Darüber hinaus wurden fünf junge Menschen zum Kaufmann/ Kauffrau für Tourismus und Freizeit ausgebildet, davon eine Auszubildende in Teilzeit. Die Personalfluktuation war 2017 gering: Eine Teilzeitmitarbeiterin hat sich bereits kurze Zeit nach ihrer Einstellung wieder ausschließlich dem Studium widmen wollen und zwei Mitarbeiterinnen haben das Unternehmen auf eigenen Wunsch im Zuge beruflicher Umorientierung verlassen. Drei Vollzeitkräfte wurden neu akquiriert - davon eine für die Aufgaben der Unternehmensstrategie und eine für das Hafenfest Flensburg Ahøj. Aufgrund der Auslagerung der Buchhaltung wurde die Stelle für Buchhaltung und Controlling nicht neu besetzt. Am Ende des Jahres 2017 war die Personalsituation wieder stabil.

2.4 Liquiditätsituation

Die Liquidität der TAFF war zu jedem Zeitpunkt ausreichend gegeben, insbesondere aufgrund der Zahlung aller Zuschüsse der Gesellschafter zu Beginn des Geschäftsjahres sowie dank einer guten Ertragslage.

B. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres sind nicht angefallen.

C. Risikobericht

Prognose

Eine große Chance wurde mit der Umsetzung der TAFF-Unternehmensstrategie ab 2017 initiiert: Mit erheblich gesteigerten Zuschüssen hat die TAFF GmbH begonnen, das hohe Potenzial der Urlaubsregion Flensburger Förde strategisch zu erschließen. Insbesondere mit der erfolgreich gestarteten Marketingkampagne konnte die touristische Nachfrage deutlich erhöht werden, so dass mit der beabsichtigten Fortführung der Strategie nachhaltige Steigerungsraten zu erwarten sind und somit die Relevanz der Unternehmensaktivitäten für die TAFF-Gesellschafter und die regionalen touristischen Leistungsträger weiter zunehmen wird. Letztere werden auch durch die Kooperationsinitiative und die Qualitätsoffensive im Rahmen der TAFF-Strategie stärker in den Fokus genommen.

Als Chance bietet sich für das Unternehmen zudem, dass das touristische Potenzial in naher Zukunft durch zusätzliche, attraktive Hotels in Flensburg weiter gesteigert wird, wobei bezüglich der Nachfrage jedoch betont werden muss, dass prinzipiell die aktuelle geopolitische Lage dem Inlandstourismus sehr zuträglich ist und die schleswig-holsteinischen Ostsee-Destinationen die stärksten Profiteure dieses Umstands sind.

Die neuen Räumlichkeiten wurden wie geplant Ende März 2018 bezogen. Sowohl Miete, als auch die Kosten des Umzugs und Herrichtung der Räume konnten ohne notwendigen Sonderzuschuss in den Wirtschaftsplan 2018 eingepreist werden. Von dieser Maßnahme werden weitere positive Effekte für die Erreichbarkeit der Touristeninformation in Flensburg erwartet.

Im Jahr 2017 wurde zwar der TVöD per Betriebsvereinbarung zu weiten Teilen eingeführt, aber dabei wurden insbesondere die Erfahrungsstufen vorerst ausgeklammert, indem diese nur bis Stufe 2 reichen. Da die Mindestlaufzeit der Betriebsvereinbarung nur bis Ende 2018 gilt, werden die Tarifverhandlungen voraussichtlich Mitte 2018 beginnen, so dass ggf. Anfang 2019 eine weitere Annäherung oder evtl. eine Vollumsetzung des TVöD die Folge sein kann. Letztere birgt das Risiko, dass nicht alle Gesellschafter diesen finanziellen Kraftakt mit ihren Zuschüssen umsetzen können bzw. wollen, so dass eine verschärfte tarifliche Auseinandersetzung oder eventuell sogar der Ausstieg von Gesellschaftern die Folge sein können.

Der Start in das Wirtschaftsjahr 2018 kann als erfolgreich bezeichnet werden, auch dank guter Umsätze im Gruppenreisengeschäft und in der Zimmervermittlung, wobei letztere insbesondere von der Marketingkampagne profitiert. Das Ergebnis ist gemäß Wirtschaftsplan mit einem Verlust von 76 TEUR veranschlagt, welcher primär aus der neuen gemeinwirtschaftlichen Veranstaltung "Flensburg Ahøj" resultiert. Zum Verlustausgleich soll zum Teil der Jahresüberschuss aus den Wirtschaftsjahren 2016 und 2017 verwendet werden.

Flensburg, 07. Juni 2018

_________________________

Gorm Casper

-Geschäftsführer-

Bilanz

Aktiva
	31.12.2017 EUR	31.12.2016 EUR
A. Anlagevermögen	49.505,00	68.634,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	19.834,00	43.764,00
II. Sachanlagen	29.671,00	24.870,00
B. Umlaufvermögen	388.086,99	286.249,74
I. Vorräte	12.930,67	12.753,69
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	45.291,29	44.614,84
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	329.865,03	228.881,21
C. Rechnungsabgrenzungsposten	12.861,00	14.373,91
Summe Aktiva	450.452,99	369.257,65

Passiva
	31.12.2017 EUR	31.12.2016 EUR
A. Eigenkapital	222.025,98	145.313,24
I. gezeichnetes Kapital	100.000,00	100.000,00
II. Gewinnvortrag	45.313,24	-4.603,16
III. Jahresüberschuss	76.712,74	49.916,40
B. Rückstellungen	51.200,00	52.700,00
C. Verbindlichkeiten	177.227,01	171.244,41
Summe Passiva	450.452,99	369.257,65

Anhang

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft:

Firma: Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH

Sitz: Flensburg

Registergericht: Flensburg, HRB10762FL

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des handelsgesetzbuches in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) aufgestellt.

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer kleinen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 1 HGB auf. Sie hat jedoch nach den Vorschriften der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein und des Kommunlprüfungsgesetzes sowie des Gesellschaftsvertrages die Vorschriften einer großen Kapitalgesellschaften gemäß § 267 Abs. 3 HGB zu beachten.

Der Jahresabschluss wurde gem. §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie den einschlägigen Vorschriften des GmbHG und des Gesellschaftsvertrags aufgestellt.

Soweit Wahlrechte für Angaben in der Bilanz oder im Anhang ausgeübt werden können, wurde der Vermerk in der Bilanz, in Ausnahmen im Anhang, gewählt.

Die Vorjahreswerte der Umsatzerlöse (Einnahmen Kurverwaltung EUR 1.617,50 und Einnahmen Ferienpass EUR 3.262,70) wurden in Anwendung des BilRUG an den Ausweis des aktuellen Geschäftsjahres angepasst.

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluss angewendeten Ansatz- und Bewertungsmethoden werden stetig angewendet.

Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgt unter der Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt, und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, vermindert um lineare Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer (3 bis 5 Jahre), bewertet.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer zwischen 3 und 10 Jahren) angesetzt. Bei den Anschaffungskosten werden Anschaffungsnebenkosten und Anschaffungskostenminderungen berücksichtigt.

Die im Geschäftsjahr angeschafften geringwertigen Wirtschaftsgüter (Anschaffungskosten > EUR 150,00 bis EUR 410,00) wurden entsprechend der Regelung in § 6 Abs. 2 EstG, die auch handelsrechtlich anerkannt wird, im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben.

Die Bewertung der Gegenstände des Vorratsvermögens erfolgte grundsätzlich zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko wurde durch eine Pauschawertberichtigung in Höhe von 0,5 % auf die Netto-Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

Die flüssigen Mittel werden mit dem Nennbetrag angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen auf der Grundlage einer vorsichtigen kaufmännischen Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Zur Fremdwährungsumrechnung ist festzustellen, dass die betroffenen Vermögensgegenstände und Schulden zum Zeitpunkt der Zugangsbewertung mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs umgerechnet werden.

II. Angaben zur Bilanz

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen die Rückstellung für Personalkosten EUR 29.200,00), die Rückstellung für Jahresabschluss- und Prüfungskosten (EUR 17.000,00) sowie eine Rückstellung für noch ausstehende Rechnungen (EUR 4.000,00)

Sämtliche Verbindlichkeiten (EUR 177.681,94) haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zum Stichtag Verbindlichkeiten gegen Gesellschaftern in Höhe von EUR 1.185,62 (Vorjahr: EUR 3.256,71) ausgewiesen.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt rd. TEUR 63 und beinhaltet Miet- und Leasingverträge (Kfz, Kopierer) mit einer Laufzeit von längstens fünf Jahren.

IV. Angaben zur der Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

V. Sonstige Angaben

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2017 im Durchschnitt 16 kaufmännische Mitarbeiter.

Der Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen:

Name	Funktion	Beruf	Bezüge in EUR
Helmut Trost	Vorsitzender	Bürgermeister a.D.	1.309,60
Gerd Pirschel	stellvertretender Vorsitzender	Jurist	614,20
Glenn W. Dierking	Mitglied	Architekt	213,20
Margrit Jepsen	Mitglied	Gemeindesekretärin	426,40
Ellen Kittel-Wegner	Mitglied	Karriereberaterin	213,20
Karl Rathje	Mitglied	Schulleiter i.R.	426,40
Birte Schmidt	Mitglied	Reiseverkehrskauffrau	426,40
Dr. Sylvia Ullmer	Mitglied	Diplom Ozeanographin	426,40
Daniel Dürkop	Stellvertretendes Mitglied	Journalist	0,00
Pelle Hansen	Stellvertretendes Mitglied	Integrationsbegleiter	0,00
Kirsten Herrmann	Stellvertretendes Mitglied	Hoteldirektorin	0,00
Werner Kwitt	Stellvertretendes Mitglied	Geschäftsführer	106,60
Axel Kohrt	Stellvertretendes Mitglied	Geschäftsführer	0,00
Burkhard Repenning	Stellvertretendes Mitglied	Pensionär	0,00
Jutta Weyher	Stellvertretendes Mitglied	Kauffrau	0,00
Bernd Wunder	Stellvertretendes Mitglied	Technischer Leiter	0,00

Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte die Geschäftsführung der Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH durch den Geschäftsführer:

- Herrn Gorm Casper, Flensburg mit Gesamtbezügen in 2017 in Höhe von rd. EUR 70.000,00.

Der Geschäftsführer ist von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit bei Geschäften zwischen der Flensburg Fjord Tourismus GmbH i.L. und der Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH.

Das Honorar des Abschlussprüfers für die Jahresabschlussprüfung beträgt für das Geschäftsjahr 2017 EUR 9.000,00 netto und wurde in dieser Höhe in die Rückstellungen eingestellt.

Flensburg, den 07. Juni 2018

Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH

- Geschäftsführung -

Die Feststellung bzw. Billigung des Jahresabschlusses erfolgte am 4.7.2018.