Radsystem GmbH

Zwickau

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021

Grundlagen der Gesellschaft

Gegenstand der Geschäftstätigkeit der Radsystem GmbH ist die Montage von Rädern und Reifen zu Kompletträdern sowie der Vertrieb von Kompletträdern.

Mit ihren Standorten in Mosel, Hannover und Rastatt versorgt die Gesellschaft die Automobilhersteller Volkswagen AG und Merces Benz Group AG mit Kompletträdern. Die Radsystem GmbH (Radsystem) ist eine Tochtergesellschaft der MC Projects B.V., Maastricht (Niederlande). Die MC Projects B.V. hält 100 % des Stammkapitals in Höhe von EUR 255.700.

Als Just-In-Time-Lieferant von automobiler Erstausrüstung ist die Gesellschaft zu 100 % abhängig von der Entwicklung der wirtschaftlichen Gesamtlage dieser Branche. Wesentliche Leistungsindikatoren sind neben dem Rohergebnis und dem Ergebnis vor Steuer die Anzahl der montierten Kompletträder.

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) war die Erholung der Weltwirtschaft auch im Jahr 2021 durch die Covid-19 Pandemie geprägt. Das Wachstum des weltweiten realen Bruttoinlandsprodukts stieg Jahresverlauf um 6,11 % zwar deutlich, doch war die Dynamik insgesamt nur moderat. Preissteigerungen und Lieferengpässe dämpften die Entwicklung.

Auch die Automobilindustrie litt unter den massiven Nachwirkungen der Pandemie. Steigende Preise, Lieferengpässe, Materialknappheiten wie etwa bei den Halbleitern strapazierten die weltweiten Lieferketten. Nach einem zweigeteilten Jahr - Zuwächsen im ersten Halbjahr und deutlichen Rückgängen im zweiten - bilanzierte die europäische Automobilproduktion knapp 11,8 Millionen Neufahrzeuge, rund 2 % weniger als im Vorjahr (Pressemitteilung des VDA's).

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) senkt in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen seine Marktprognosen betreffend den Weltmarkt sowie die Märkte China, USA und Europa.

In der Pressemeldung vom 20.06.2022 können wir auszugsweise lesen: "Seit Jahresbeginn haben sich die Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie deutlich eingetrübt. Weiterhin bestimmen die schwierige Verfügbarkeit von Vorprodukten und Rohstoffen, insbesondere der Halbleiter Mangel, die Märkte". Die Knappheiten an Rohrstoffen und Vorprodukten entlang der Wertschöpfungsketten haben sich durch die Ukrainekrieg und erneute Corona-Lockdowns in China noch mehr verschärft und "strapazieren die Liefer- und Transportketten in bisher ungekanntem und nicht vorhersehbarem Maße." Für den Weltmarkt und die USA erwartet der VDA im Jahr 2022 ein Rückgang an Volumen um 1 % und in China sogar um 2 %. In Europa (EU27, EFTA, UK) wird eine Stagnation des Markes bei 11,8 Mio. Neuzulassungen (+/- 0) erwartet. Auch für Deutschland korrigiert der VDA seine Prognosen für das Jahr 2022 von +5 % auf+3 % (2,7 Mio. Neuzulassungen).

Nach dem VDA ist ein verlässlicher Ausblick aufgrund der sehr dynamischen Situation schwierig. Es ist davon auszugehen, dass es in Deutschland zu weiteren Beeinträchtigungen bei der Produktion von Fahrzeugen kommen wird, leider ist deren Umfang aktuell noch unbekannt.

Geschäftsverlauf

Auch im Jahr 2021 breitete sich das Covid-19 Virus weltweit weiter aus und auch unsere zwei Großkunden waren davon betroffen. Auch der Mangel an Halbleitern und Knappheit bei weiteren Vorprodukten, vor allem bei Chips, führten immer wieder im Laufe des Jahres zu Produktionsstopps bei unseren Kunden, was auch Auswirkung auf unsere Produktion in unseren Werken hatte und Volumenreduzierung zur Folge hatte.

Die Ertragslage hat sich im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

Das Rohergebnis der Radsystem betrug im Geschäftsjahr 2021 TEUR 17.545 und ist im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 20.408 infolge der Volumenreduzierungen um 14 % gesunken. Geplant waren TEUR 21.930.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern weist einen Verlust in Höhe von TEUR 3.386 aus, deutlich unter dem Vorjahresergebnis (TEUR + 173). Negative Auswirkung auf das Ergebnis hatten vor allem die rückläufigen Umsatzerlöse.

Produktion

Für 2021 waren 3.751.000 Kompletträder geplant. Die corona-bedingten Ausfälle und weitere Lieferkettenprobleme in der Automobilindustrie führten dazu, dass unsere Kunden ihre Produktion drosseln und teilweise sogar ganz stoppen müssten. Aufgrund geringerer Volumen an allen Standorten konnten nur 2.675.000 Kompletträder produziert werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden um 143.000 Kompletträder weniger produziert, was einen Rückgang von rund 5 % bedeutet.

Beschaffung

Die Bereitstellung der Räder und Reifen wird in Hannover und Mosel durch den Kunden Volkswagen und in Rastatt durch die Mercedes-Benz Group AG sichergestellt.

Ventile, Gewichte und Hilfsstoffe werden in allen Fällen durch die Radsystem GmbH eingekauft.

Investitionen

Im Hinblick auf neue Anforderungen unserer Kunden wurde kontinuierlich in die Sicherung der Standorte investiert. In Hannover wurde eine neue Produktionslinie für den VW ID Buzz in Betrieb genommen und mit dem Gesamtbetrag von TEUR 1.164 aktiviert worden. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2021 Investitionen in Höhe von TEUR 3.630 (VJ: TEUR 1.310) getätigt.

Interne Organisation

Um den Fortbestand der Gesellschaft zu sichern, gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können, erfolgen regelmäßige Berichte an die Geschäftsleitung. Zur Verbesserung der Produktivität der einzelnen Betriebsstätten wurde vom Management ein umfangreiches Kennzahlensystem erarbeitet und in den Betrieben eingeführt, welches fortlaufend überwacht wird.

Sonstige wichtige Ereignisse und Entwicklungen

Die Engpässe in der Halbleiterbeschaffung betreffen die gesamte Automobilindustrie. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Volumenreduzierung bei unseren Kunden und auch auf unser Ergebnis. Der Umsatz der Radsystem GmbH hat sich im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um TEUR 3.059 auf TEUR 21.589 verringert. Auch wenn wir die Preise neu verhandeln konnten, reichte dies nicht aus, um positive Erträge zu erwirtschaften.

Alle unsere Werke haben die Auswirkungen gespürt, wobei vor allem Rastatt davon betroffen ist. Das Risiko wird als gering eingeschätzt, da es sich hier um einen zeitlich begrenzten Effekt handelt.

Nach intensiven Verhandlungen mit unseren Kunden konnten wir für bestehende Produktionslinien und neue Modelle besonders aus der Reihe der Fahrzeuge mit Elektroantrieb Verträge verlängern bzw. neue abschließen und somit langfristig die Standorte sichern.

Die erheblichen Investitionen spiegeln sich im Anlagevermögen wieder, sowohl bei den technischen Anlagen also auch in der Position geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau. Die daraus resultierenden hohen Abschreibungen werden in den nächsten Jahren, wie auch in diesem Geschäftsjahr das Jahresergebnis wesentlich beeinflussen.

Personal

Zum 31.12.2021 betrug die Anzahl der Mitarbeiter 169 (VJ: 159 Mitarbeiter). Im Berichtsjahr lag der Durschnitt genauso wie im Vorjahr bei 162 Mitarbeitern.

Die Personalaufwandsquote (Verhältnis des Personalaufwands zu Umsatzerlösen) hat sich von 35,6 % auf 41,9 % im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

Liquidität und Finanzstruktur

Die Gesellschaft ist im Geschäftsjahr 2021, so wie in den Vorjahren ihren Zahlungsverpflichtungen in vollem Umfang nachgekommen. Die MC Projects B.V. hat das bestehende Darlehen von 2 Mio. EUR um 1,7 Mio. EUR auf 3,7 Mio. erhöht, um den erhöhten Liquiditätsbedarf für die Neuinvestitionen abzudecken. Die Liquidität der Gesellschaft betrug zum Jahresende TEUR 1.268 im Vergleich zu TEUR 4.385 in 2020.

Im Jahr 2021 erfolgte keine Gewinnausschüttung. Die Eigenkapitalquote beträgt nun 56,4 % (VJ: 63,4 %).

Dem Eigen- und Fremdkapital von TEUR 19.589 (VJ: 22.845 TEUR) steht mittel- und langfristig gebundenes Vermögen von TEUR 18.222 (Vorjahr TEUR 18.438) gegenüber.

Liquiditätsrisiken werden durch monatliche Cashflow-Berichte überwacht.

Risikomanagement

Zur Gegensteuerung und Identifikation, Bewertung und Dokumentation der wesentlichen und eventuell bestandsgefährdenden Risiken werden durch permanente Beobachtungen mindestens monatliche, bei Bedarf auch in kürzeren Zeitabständen, Analysen bezogen auf kritische Faktoren und Fehlentwicklungen durchgeführt, um entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Qualität

Der Ausbau und die Dokumentation des hohen Qualitätsniveaus der hergestellten Produkte sowie die parallele Vermeidung von Abfällen ist ein fortlaufender Verbesserungsprozess für Radsystem GmbH.

An allen drei Standorten wurden externe sowie interne Prozess- und Systemaudits durchgeführt.

Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft mit ihren Chancen und Risiken

Die Radsystem GmbH ist als Zulieferer für die Automobilindustrie mit ihrer Umsatz- und Ergebnisentwicklung stets zu 100 % von der Auftragslage und Konjunktur auf dem Automobilmarkt abhängig.

Das seit Januar 2020 ausbreitende Coronavirus beeinflusst auch weiterhin unsere zwei Großkunden. Für das Jahr 2021 wurde dies bereits in unserer Budgetplanung berücksichtigt. In den ersten Monaten 2021 konnten die rückläufigen Volumenzahlen in unserem Standort in Hannover und Mosel mit Kurzarbeiterzuschüssen kompensiert werden, Rastatt ist nicht betroffen.

Langfristig sind die Standorte aufgrund der bestehenden Lieferverträge gesichert. Ziel und mittlere Chance der Gesellschaft ist es weiterhin, durch Akquisition von Neu- oder Zusatzaufträgen das Seriengeschäft zu sichern und die Ergebnissituation der jeweiligen Standorte von der direkten Abhängigkeit eines Kunden bzw. einer Modellreihe loszulösen. Dementsprechend ist die Nichtverlängerung eines Auftrages das größte Risiko für einzelne Standorte bzw. für den Fortbestand der Gesellschaft.

Der Standort Rastatt ist aufgrund der bestehenden Lieferverträge bis 2027 gesichert. In Hannover bestehen die Lieferverträge je nach Modellreihe bis 2024, 2026 und 2027. In Mosel startete der Folgeauftrag 2019 und besteht bis 2028.

Im Geschäftsjahr 2021 ist die Produktion wieder gut angelaufen. Das geplante Niveau wurde aber noch nicht ganz erreicht. Es ist davon auszugehen, dass es zu weiteren Beeinträchtigungen in der Produktion von Fahrzeugen kommen wird, was auch Auswirkung auf die Produktion in unseren Werken haben wird. Die Risiken werden als mittel eingeschätzt.

Dennoch kann es im Geschäftsjahr 2022 zufolge der Produktionseinschränkungen zu Liquiditätsengpässen kommen. Um auch zukünftig die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft sicherzustellen, hat sich die Gesellschafterin der Radsystem GmbH (MC Projects B.V. Maastricht (NL)) dazu verpflichtet, die Radsystem GmbH finanziell zu unterstützen, dass Verbindlichkeiten bei Fälligkeit beglichen werden können. Wir werden, wie auch schon 2021 unterjährig durchgeführt, ein Darlehen erhalten, um Liquiditätsengpässen vorzubeugen.

Prognosebericht

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts der Gesellschaft lässt sich folgende Prognose treffen.

Das Volumen für das kommende Jahr 2022 ist mit 3.835.000 Kompletträdern geplant. Das Rohergebnis wurde mit TEUR 24.146 und das Ergebnis vor Steuer TEUR 1.547 geplant.

Es wird davon ausgegangen, dass sich die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft aufgrund der hohen Investitionen und den damit verbundenen hohen Abschreibungen sich in den nächsten Jahren auf einem stabilen, aber niedrigeren Niveau einpendeln wird.

Aufgrund der Unsicherheit in der Entwicklung der Pandemie und der Engpässe in der Halbleiter Beschaffung bei unseren Kunden, sowie der Sicherheitslage in Europa und der Welt, ist die Prognosefähigkeit besonders schwierig und eingeschränkt.

Hannover, den 01.11.2022

gez. Jérôme Decharneux, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	31.12.2021		31.12.2020
	Euro	Euro	Euro	Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzenssionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		2.813.203,32		3.685.545,86
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstückgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	662.421,70		559.872,28
2. Technische Anlage und Maschinen	10.356.221,64		10.152.128,15
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustatung	698.193,01		859.817,80
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau	1.199.151,59	12.915.987,94	690.653,78	12.262.472,01
		15.729.191,26		15.948.017,87
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebstoffe	634.027,51		429.247,30
2. Fertige und unfertige Erzeugnisse	213.146,77	847.174,28	178.104,07	607.351,37
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.296.081,49		1.716.754,64
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	114.381,99		154.093,34
3. Sonstige Vermögensgegenstrände	235.525,89	1.645.989,37	11.738,23	1.882.586,21
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		1.268.349,79		4.385.308,94
		3.761.513,44		6.875.246,52
C. Rechnungsabgrenzungsposten		98.757,27		22.077,43
		19.589.461,97		22.845.341,82
Passiva
	31.12.2021		31.12.2020
	Euro	Euro	Euro	Euro
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		255.700,00		255.700,00
II. Kapitalrücklage		301.306,35		301.306,35
III. Andere Gewinnrücklagen		2.400.000,00		2.400.000,00
IV. Bilanzgewinn		8.091.355,87		11.524.210,59
		11.048.362,22		14.481.216,94
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen		2,00		88.845,68
2. Sonstige Rückstellungen		2.443.610,40		3.279.529,59
		2.443.612,40		3.368.375,27
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.545.138,69		2.247.174,59
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.348.939,06		2.222.887,77
3. Sonstige Verbindlichkeiten	203.409,60		525.687,25
- davon aus Steuern EUR 83.479,94 (VJ: EUR 491.315,30)
		6.097.487,35		4.995.749,61
		19.589.461,97		22.845.341,82

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2021

	31.12.2021		31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		21.588.910,54		24.648.353,79
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		35.042,70		29.985,60
3. Sonstige betriebliche Erträge		221.091,43		247.485,02
4. Materialaufwand
a. Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren		2.839.995,33		3.065.720,99
b. Aufwendungen für bezogene Leistungen		1.459.916,15		1.452.434,21
5. Personalaufwand
a. Löhne und Gehälter	7.454.246,16		7.157.234,64
b. sonstige Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.589.089,18	9.043.335,34	1.621.129,38	8.778.364,02
- davon für Altersversorgung EUR 180.570,17 (VJ: EUR 181.232,08)
6. Abschreibungen auf immaterilelle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		3.849.965,49		3.883.079,88
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		8.013.365,23		7.560.059,75
8. Sonstige Zinsen and ähnliche Aufwendungen		24.569,45		13.195,29
- davon an verbundene Unternehmen EUR 11.747,46 (VJ: EUR 13.195,29)
9. Steuerrn vom Einkommen und vom Ertrag		45.832,18		91.494,68
10. Ergebnis nach Steuern		-3.431.934,50		81.475,59
11. Sonstige Steuern		920,22		920,88
12. Jahresüberschuss/- fehlbetrag (-)		-3.432.854,72		80.554,71
13. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr		11.524.210,59		11.443.655,88
14. Bilanzgewinn		8.091.355,87		11.524.210,59

Anhang für das Geschäftsjahr 2021

I. Allgemeine Angaben

Die Radsystem GmbH, Zwickau (eingetragen im Registergericht Chemnitz unter HRB 7644) wird als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der MC Projects B.V., Maastricht, einbezogen. Die MC Projects B.V., Maastricht, wird als Gemeinschaftsunternehmen in die Konzernabschlüsse der Continental AG, Hannover, und der CGDE Michelin, Clermont-Ferrand, einbezogen. Der Konzernabschluss der MC Projects B.V., Maastricht/Niederlande, wird im dortigen Register ("Kamer van Koophandel") offengelegt.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für mittelgroße Kapitalgesellschaften aufgestellt worden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Soweit Angaben wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang gemacht werden können, wurden diese im Anhang dargestellt.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, die entsprechend ihrer Nutzungsdauer von drei Jahren um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert sind, bewertet.

Das Sachanlagevermögen ist mit Anschaffungs- und Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibung bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben, überwiegend zwischen drei und sieben Jahren sowie in Einzelfällen länger. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden zeitanteilig vorgenommen.

Für bewegliche Vermögensgegenstände erfolgt die Abschreibung linear. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des beweglichen Anlagevermögens liegt dabei zwischen vier und sieben Jahren.

Vermögensgegenstände des Sachlagevermögens mit Anschaffungskosten zwischen EUR 250 und EUR 1.000 werden unter einem Sammelposten ausgewiesen, der im Geschäftsjahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren mit jeweils einem Fünftel abgeschrieben wird.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren Tagespreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Die unfertigen Leistungen werden zu Herstellungskosten bewertet. Bei der Fertigung von Beistellrädern erfolgt die Bewertung der Leistungen ausschließlich auf der Grundlage der Montagekosten.

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert angesetzt, wobei allen erkennbaren Risiken durch angemessene Abwertungen Rechnung getragen wird. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen gegenüber Euro-Fitting Management N. V. aus Dienstleistungen.

Liquide Mittel werden zu Nennwerten am Bilanzstichtag bilanziert.

Rechnungsabgrenzungsposten

Als aktive Rechnungsabgrenzung werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Rückstellungen

Die Sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle zum Zeitpunkt der Bilanzierung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen. Sie sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe des Erfüllungsbetrages bemessen.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst worden. Ergebnisse aus Änderungen des Abzinsungssatzes oder Zinseffekte einer geänderten Schätzung der Restlaufzeit werden im Finanzergebnis ausgewiesen werden.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem Kurs am Buchungstag bewertet. Zum Bilanzstichtag werden auf fremde Währung lautende Forderungen und Verbindlichkeiten mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet.

Kurzarbeitergeld

In 2021 hat die Gesellschaft an ihre Mitarbeiter Kurzarbeitergeld ausbezahlt. Das als Personalaufwand gebuchte ausbezahlte Kurzarbeitergeld wird mit der Erstattung durch die Bundesagentur für Arbeit saldiert. Die pauschalierten Erstattungen der vom Arbeitgeber zu tragenden Aufwendungen zur Sozialversicherung werden als Kürzung des Personalaufwands berücksichtigt.

III. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist aus der Anlage "Entwicklung des Anlagevermögens" zu entnehmen.

2. Vorräte

Die Vorräte setzen sich aus den Beständen an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und den Beständen an unfertigen Leistungen am Stichtag 31. Dezember 2021 zusammen.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen zum 31. Dezember 2021 gegenüber der Euro-Fitting Management N. V. aus Dienstleistungen in Höhe von TEUR 114 (VJ: TEUR 154) und haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

4. Eigenkapital

Das voll eingezahlte Stammkapital in Höhe von EUR 255.700 wird zu 100 % von dem Mutterunternehmen "MC Projects B.V., Maastricht" gehalten.

Der Jahresüberschuss des Vorjahres wurde in Höhe von TEUR 81 in den Gewinnvortrag vorgetragen. Im Jahr 2021 wurde ein Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 3.433 ausgewiesen.

5. Rückstellungen

In den Rückstellungen sind primär anzuführen die Rückstellung für ausstehende Eingangsrechnungen von Lieferanten TEUR 1.769 (VJ: TEUR 2.055) und personenbezogene Rückstellungen (Urlaub, Zeitguthaben, Prämien) TEUR 412 (VJ: TEUR 623) und Rückstellungen für Abfindungszahlungen TEUR 87 (VJ: TEUR 200).

6. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im nachfolgenden Verbindlichkeitsspiegel erfasst. Die Vorjahreswerte sind in Klammern dargestellt.

	Gesamt TEUR	Restlaufzeit kleiner 1 Jahr TEUR	Restlaufzeit größer 1 Jahr TEUR	> 5 Jahre TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.545	1.545	-	-
	(2.247)	(2.247)	-	-
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.349	649	3.700	-
	(2.223)	(223)	(2.000)	-
- davon aus Lieferungen und Leistungen	649	649	-	-
	(223)	(223)	-	-
Sonstige Verbindlichkeiten	203	203	-	-
	(526)	(526)	-	-
- davon aus Steuern	83	83	-	-
	(491)	(491)	-	-
Gesamt	6.097	2.397	3.700	-
	(4.996)	(2.996)	(2.000)	-

Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit größer fünf Jahren bestehen, wie im Vorjahr, nicht.

Sicherheiten im Sinne des § 284 Abs. 1b HGB bestehen nicht.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse im GJ 2021 belaufen sich auf TEUR 21.589 (VJ: TEUR 24.648) und wurden ausschließlich im Inland erwirtschaftet. Die Umsatzerlöse beinhalten Erlöse aus dem Verkauf von Kompletträdern an die Kunden Volkswagen und der Mercedes-Benz Group AG und Erlöse aus der Weiterberechnung diverser konzerninterner Leistungen an verbundene Unternehmen.

2. Bestandsveränderungen

Die Bestandsveränderungen ergeben sich aus den Lagerab- und -zugängen für unfertige Leistungen.

3. Sonstige betriebliche Erträge

	2021 TEUR	2020 TEUR
Sonstige betriebliche Erträge	221	247
- darunter Auflösung Rückstellungen	33	72
- darunter Erträge aus der Auflösung der Einzelwertberichtigung auf Forderungen	10	4

4. Personalaufwand

Im Personalaufwand sind die Personalkosten der Lohn- und Gehaltsempfänger, die sozialen Abgaben sowie Aufwendungen für Abfindungen enthalten.

	2021 TEUR	2020 TEUR
Personalaufwand	9.043	8.778
- davon Löhne und Gehälter	7.454	7.157
- davon Soziale Abgaben	1.589	1.621

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen

	2021 TEUR	2020 TEUR
Sonstige betriebliche Aufwendungen	8.013	7.560
- darunter Aufwendungen für Miete und Leasing	2.117	2.738
- darunter konzerninterne Belastungen	1.608	1.623
- darunter Aufwendungen für Transportkosten	773	702
- darunter Aufwendungen für Reparaturen, Instandhaltungen und Wartung	576	655
- darunter sonstige periodenfremde Aufwendungen	301	12
- darunter außergewöhnliche Aufwendungen	330	0
- darunter Aufwendungen aus Forderungsverlusten und Wertberichtigung aus Forderungen	1	6

In den außergewöhnlichen Aufwendungen ist eine Zuführung zu den sonstigen Rückstellungen für eine Rückforderung der Mercedes Benz Group AG.

6. Steuern vom Einkommen und Ertrag

Im Jahr 2021 sind Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von TEUR 46 (VJ: TEUR 91) angefallen.

V. sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen der Radsystem GmbH aus Miet- und Leasingverträgen betragen zum 31. Dezember 2021 für das Geschäftsjahr 2022 TEUR 1.557 und über die restliche Laufzeit der Verträge TEUR 3.535.

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

Die Anzahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beträgt im Jahresdurchschnitt:

	2021	2020
Gewerbliche Arbeitnehmer	126	128
Angestellte	36	34
	162	162

Beirat

Die Gesellschaft hat einen Beirat, der von der Alleingesellschafterin benannt und abberufen wird. Er ist mit der Entscheidung über sämtliche der Geschäftsführung übertragene Tätigkeiten betraut, die nach den Regeln betr. "Organisation und Befugnisse der rechtlichen Vertreter der Eurofit-Gruppe" der vorherigen Zustimmung des Beirates bedürfen. Auf den Beirat finden die Regelungen des § 52 GmbH keine Anwendung.

Der Beirat setzt sich zusammen aus:

	Herrn Christophe Mazel, Managing Officer MC Projects B.V., Montreux/Schweiz
	Herrn Peter Verbruggen, Managing Officer MC Projects B.V. Zutendaalm/Belgien

Geschäftsführung

Der Geschäftsführer der Gesellschaft ist Herr Jérôme Decharneux (hauptberuflicher Geschäftsführer der Euro-fitting Management N.V., Zaventem/Belgien) wohnhaft in 3090 Overijse/Belgien.

Organbezüge

Auf die Angaben der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wird mit Bezug auf die Schutzklausel des § 286 Abs 4 HGB verzichtet.

VI. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsleitung schlägt vor den Jahresverlust in Höhe von TEUR 3.433 mit dem bestehenden Gewinnvortrag in Höhe von TEUR 11.524 zu verrechnen.

Zwickau, den 01. November 2022

Jérôme Decharneux, Geschäftsführer

Anlagenspiegel zum 31.12.2021

Radsystem GmbH

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 01.01.2021 EUR	Zugänge EUR	Um - buchungen EUR	Abgänge (-) EUR	Stand 31.12.2021 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzeessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.341.236,44	130.622,27	163.540,01	-128.091,63	6.507.307,09
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, Grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken	2.093.066,18	93.769,89	168.998,47	0,00	2.355.834,54
2. Technische Anlagen und Maschinen	31.967.961,94	2.130.824,21	307.243,88	-2.393.074,29	32.012.955,74
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.527.101,09	95.006,55	16.169,02	-408.663,00	3.229.613,66
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	690.653,78	1.179.978,06	-655.951,38	-15.528,87	1.199.151,59
	38.278.782,99	3.499.578,71	-163.540,01	-2.817.266,16	38.797.555,53
	44.620.019,43	3.630.200,98	0,00	-2.945.357,79	45.304.862,62

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2021 EUR	Abschreibungen lfd. Jahr EUR	Zugänge EUR	Abgänge (-) EUR	Stand 31.12.2021 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzeessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.655.690,58	1.166.500,32	0,00	-128.087,13	3.694.103,77
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, Grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken	1.533.193,90	160.218,94	0,00	0,00	1.693.412,84
2. Technische Anlagen und Maschinen	21.815.833,79	2.251.058,12	0,00	-2.410.157,81	21.656.734,10
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.667.283,30	272.188,11	0,00	-408.050,76	2.531.420,65
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	26.016.310,99	2.683.465,17	0,00	-2.818.208,57	25.881.567,59
	28.672.001,57	3.849.965,49	0,00	-2.946.295,70	29.575.671,36

	Buchwert
	31.12.2021 EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzeessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.813.203,32	3.685.545,86
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, Grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken	662.421,70	559.872,28
2. Technische Anlagen und Maschinen	10.356.221,64	10.152.128,15
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	698.193,01	859.817,80
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.199.151,59	690.653,78
	12.915.987,94	12.262.472,01
	15.729.191,26	15.948.017,87

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Radsystem GmbH, Zwickau

Eingeschränkte Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Radsystem GmbH, Zwickau, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Radsystem GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss mit Ausnahme der möglichen Auswirkungen des im Abschnitt "Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile" beschriebenen Sachverhalts in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt mit Ausnahme dieser möglichen Auswirkungen unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht mit Ausnahme der möglichen Auswirkungen des im Abschnitt "Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile" beschriebenen Sachverhalts insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen, mit Ausnahme der möglichen Auswirkungen dieses Sachverhalts, steht der Lagebericht in Einklang mit einem den deutschen gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung mit Ausnahme der genannten Einschränkungen der Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile

Das Vorhandensein der Vorräte in Höhe von T€ 847 ist nicht hinreichend nachgewiesen, weil uns zur Beurteilung der ordnungsgemäßen Übernahme der Inventurergebnisse in die Buchführung der Gesellschaft keine ausreichenden geeigneten Nachweise vorgelegt wurden und wir auch durch alternative Prüfungshandlungen keine hinreichende Sicherheit über den Bestand der Vorräte gewinnen konnten. Wir können daher nicht ausschließen, dass Änderungen insbesondere an der Höhe des Ausweises der Vorräte, des Jahresergebnisses sowie des Eigenkapitals hätten vorgenommen werden müssen. Dieser Sachverhalt beeinträchtigt möglicherweise auch die Darstellung des Geschäftsverlaufs im Lagebericht einschließlich des Geschäftsergebnisses und der Lage der Gesellschaft sowie die Darstellung der Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung.

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere eingeschränkten Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hannover, den 7. Dezember 2022

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Arne Jacobi, Wirtschaftsprüfer

Benjamin Röhe, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 ist noch nicht festgestellt.