Gissler & Pass GmbH

Jülich

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

der Gissler & Pass GmbH, Jülich

Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell

Gissler & Pass ist seit seiner Gründung im Jahr 1882 ein Unternehmen der Papierwirtschaft. Seit 1987 hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von hochwertigen Verpackungen und werbewirksamen POS-Materialien aus Wellpappe spezialisiert. Das Unternehmen betreibt fünf Fertigungsstätten an zwei Standorten (Jülich, Nordrhein-Westfalen und Rodenberg, Niedersachsen).

Ziele und Strategien

Die Ausrichtung des Unternehmens zielt auf das Marktsegment, in dem die Verpackungen und die Präsentation von Waren in direktem Kontakt zum Kunden im Vordergrund stehen. Das Unternehmen bietet seinen Markenartikelkunden graphische und strukturelle Designaspekte in Gestaltung und Umsetzung in unterschiedlichen Technologien und Fertigungsmethoden an. Intelligente Verpackungslösungen, die als Bestandteil des Marketing-Mix der Kunden zu deren Markterfolg beitragen, sind das Kerngeschäft von Gissler & Pass. Der im Unternehmen benannte Strategiekreis setzt sich regelmäßig mit den strategischen Zielen des Unternehmens auseinander und überprüft die Wirkung der Maßnahmen, die zur weiteren Umsetzung beschlossen wurden.

Markt- und Absatzentwicklung

Die Prognose des Verbandes der Wellpappenindustrie (VDW) ging von einer Fortsetzung des Wachstums in Höhe von 4% für unsere Industrie im Jahr 2022 aus. Zudem wurde eine positive Konsumstimmung nach Überwindung der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erwartet. Am 24. Februar 2022 eröffnete Russland den Angriffskrieg gegen die Ukraine, und dies veränderte die Rahmenbedingen für die Weltwirtschaft in bedeutsamer Weise. Auf die Sanktionen gegen Russland seitens der westlichen Staatengemeinschaft reagierte Russland im Verlauf des Jahres mit Einstellung der Gaslieferung in die EU. Zu den Kostensteigerungen aus dem Vorjahr kam aus diesem Grund 2022 die erhebliche Verteuerung von Energie hinzu. Die Verbraucher reagierten angesichts der sich abzeichnenden finanziellen Belastungen mit einer deutlichen Kaufzurückhaltung bei den Ge- und Verbrauchsgütern. Während die Bedarfe des täglichen Lebens weiter gedeckt wurden, kam es zu sehr deutlichen Rückgängen in den Bereichen Chemie/Pharmaindustrie, Möbel, Metall und Textil. Die voranstehenden Branchen sind die Schwerpunktbereiche für den Online-Handel, der in der Vorperiode (Corona-Pandemie mit Lock-Downs) die bedeutsamen Steigerungen in der Wellpappenindustrie verursacht hatte.

Die Null-Covid-Strategie in China und die daher rührenden Produktionseinschränkungen führten zu Störungen der Lieferketten insbesondere bei Elektronikkomponenten. In der Folge ergaben sich deutliche Einschränkungen in der Automotiv-Industrie und deren Zulieferer, sowie auch in der Elektro- und Elektronikindustrie.

Daher stellte sich ab dem 2. Quartal ein Rückgang in der Wellpappennachfrage ein (-5,6%), der sich in der 2. Jahreshälfte noch verstärkte (-9,3%). Für das Gesamtjahr schätzte der VDW den Rückgang im arbeitstäglichen Wellpappenabsatz auf 6,6%. Die Lieferengpässe in der Papierversorgung lösten sich so im ersten Quartal auf. Dennoch stiegen die Papierpreise in Folge der gestiegenen Energiekosten nochmal deutlich und zwangen die Wellpappenhersteller, die gestiegenen Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Ab dem Sommer des Jahres kehrten sich die Vorzeichen in der Papierindustrie um. Die nachlassende Nachfrage der Wellpappenhersteller führte zur Notwendigkeit der Kapazitätsreduzierung durch Abstellmaßnahmen in der Papierindustrie.

Die Unsicherheit der Energieversorgung in Deutschland ließ Raum für wilde Spekulationen, die am 29. August 2022 in der Spitze zu Strompreisen von 1,05€ pro KWh an der Strombörse führten. Dieser einmalige Spitzenwert stellte den Umkehrpunkt zu einem Rückgang zu einer moderateren Preissituation dar. Insbesondere der milde Winter, aber auch die nachlassende Wirtschaftstätigkeit, schonte die Gasreserven in Deutschland. Dennoch blieb das Konsumverhalten der Verbraucher zurückhaltend. Daher wurden die in der Boomphase angelegten Auftrags- und Warenbestände zusehends zurückgefahren, was die Auslastung im produzierenden Gewerbe zusätzlich reduzierte.

Dieser Effekt des Pipeline-Emptying zog sich durch die gesamte Wertschöpfungskette (vom Altpapierhof bis zum Supermarktregal). Dies wird 2023 in weiten Teilen der Industrie zu einem verhältnismäßig schwachen ersten Quartal führen.

Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die bisher in dieser Weise noch nie erlebten Preissteigerungen in Rohstoffen wie Papier, Klebstoff und Farben (von Januar 2021 bis August des Jahres 2022) erforderten eine zeitnahe und in der Höhe angemessene Weitergabe an die Kunden der Wellpappenindustrie. Der Umsatz von Gissler & Pass stieg im Jahr 2022 von 122,0 Mio. € auf 147,1 Mio. € (+20,5%). Mit diesem Anstieg liegt das Unternehmen auf dem Wert der Gesamtbranche der Wellpappenindustrie (+22,4%).

Im Displaysektor und Sektor der verkaufsfördernden Verpackungen erreichten die abgesetzten Mengen das hohe Niveau des Vorjahres. Im Bereich der klassischen Transportverpackungen setzte zu Mitte des Jahres ein zunehmender Wettbewerbsdruck insbesondere durch Wettbewerber mit eigener Papiererzeugung ein. Diese versuchten so, der Unterauslastung ihrer Papier- und Wellpappenwerke entgegenzuwirken. Angesichts der Unsicherheiten in der Entwicklung, insbesondere der Energiekosten, beteiligte sich Gissler & Pass an diesem Kampf um die Auslastung nicht und nahm einen Rückgang im Absatz in diesem Bereich in Kauf.

Personal

Die Personalaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Ursache dafür lag neben der Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in der größeren Durchsatzmenge im personalintensiven Bereich der Klebeverpackungen. Darüber hinaus hatte das Unternehmen während des gesamten Jahres erhebliche Ausfallzeiten wegen Coronaerkrankungen der Mitarbeiter zu verkraften. Des Weiteren kam es angesichts vorzubereitender Generationswechsel an mehreren Stellen im Unternehmen zu zeitlich befristeten Doppelbesetzungen von Stellen.

Für die im Unternehmen in Umsetzung befindliche Digitalisierungsstrategie konnte die Realisierung in den auf Corona angepassten Zeitplänen fortgesetzt werden. Für die zukünftigen Anforderungen in den betreffenden Bereichen konnten unsere eigenen Kräfte ihr Know-How aufbauen. Zudem gelang es, Fachkräfte von außen für das Unternehmen zu gewinnen und in unsere Teams zu integrieren.

Nachdem in den beiden vorangegangenen Jahren die Auszeichnung unserer Jubilare coronabedingt nicht hat stattfinden können, konnten wir den insgesamt 38 Jubilaren der Jahre 2020-2022 endlich im Rahmen einer Festivität persönlich zu ihren Jubiläen gratulieren (1 x 50 Jahre, 11 x 40 Jahre und 26 x 25 Jahre). Hier hatten wir die Gelegenheit, den Mitarbeitern für ihr langjähriges Engagement zu danken.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Als Hersteller umweltfreundlicher Produkte verfügt das Unternehmen über zahlreiche Zertifizierungen (ISO 9001, 14001, 50001, FSC sowie FEFCO GMP).

Im Zuge der Revision einiger dieser Normen hat das Unternehmen ein integriertes Managementsystem implementiert. Hierbei steht die kontinuierliche, planvolle und systematische Verbesserung aller Standards, Prozesse und Bereiche im Fokus.

In allen vom Unternehmen betriebenen Zertifizierungsbereichen wurden die jährlichen Audits bestanden und Weiterentwicklungen in den Bereichen vorgenommen. Ein besonderes Augenmerk wurde 2022 auf den Bereich des Energiemanagementsystems gelegt. Die im Unternehmen eingesetzte Softwarelösung wurde im gesamten Unternehmen ausgerollt, und die Energieteams haben die Arbeit zur Reduzierung der Energieverbräuche aufgenommen.

2022 hat das Unternehmen seinen Strombezug auf erneuerbare Energieträger umgestellt. Für den Bereich des Erdgases wird dies nach 2024 folgen.

Das Unternehmen beteiligt sich sowohl im deutschen Verband (VDW) als auch auf europäischer Ebene (FEFCO) an den Bestrebungen einer sachgerechten Ermittlung (science based targets) des CO ₂-Footprints für Wellpappenverpackungen und der Erstellung von Ökobilanzen für unsere Produkte. Zudem hat eine Analyse des Beratungsunternehmens Climate Partner stattgefunden, welche den CO ₂ -Footprint von Gissler & Pass untersucht hat. Mit diesen Ausgangswerten lassen sich Maßnahmen und deren Auswirkungen monitoren und die Zielsetzung der angestrebten Klimaneutralität verfolgen.

Als Lieferant internationaler Markenartikelunternehmen hat das Unternehmen seinen Stand der Systematik im ESG-Umfeld (environmental-social-governance) bewerten lassen und die von mehreren unserer Kunden eingesetzte Plattform Ecovadis gewählt. Im abgelaufenen Jahr konnte das Unternehmen seine Bewertung verbessern und wurde dafür mit dem Silber-Status ausgezeichnet.

Forschung und Entwicklung

Das Entwicklungsteam von Gissler & Pass konnte bei zahlreichen neuen Display-Kunden wirkungsvolle Entwürfe präsentieren und hat damit wesentlich zu unserer strategischen Ausrichtung, den Displaybereich zu stärken, beigetragen.

Aus der gesellschaftlichen Diskussion um Kunststoff und Plastik in der Umwelt hat Gissler & Pass für sich eine Aufgabenstellung zur Vermeidung von Plastikkomponenten in Verpackungslösungen abgeleitet. Es wurden bereits diverse Lösungen mit Kunden erarbeitet, die erfolgreich in den Markt gebracht wurden. Zwei dieser Entwicklungen erhielten gleich in mehreren Branchenwettbewerben fünf Auszeichnungen. Zusammen mit den Auszeichnungen im Displaysektor gewannen die Verpackungsdesigner von Gissler & Pass nach insgesamt sieben Awards in 2021 fünf weitere Auszeichnungen in 2022. Darunter fiel neben einer Platin Auszeichnung (beste Entwicklung des Jahres) auch ein World Star Award for Packaging. Dies stellt erneut die Kompetenz des Unternehmens sowohl im Design als auch in der marktmäßigen Umsetzung von Verpackungsinnovationen unter Beweis.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Bilanzsumme belief sich auf 65.630 T€ (Vorjahr 60.254 T€).

Die Sachanlagen blieben auf dem Niveau des Vorjahres, aufgrund vorgenommener Investitionen, bei 25.764 T€ (2021: 25.859 T€).

Das Vorratsvermögen stieg preisbedingt auf 19.709 T€ und liegt damit in etwa auf dem Vorjahresniveau (2021: 15.067 T€).

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände belaufen sich auf 11.637 T€ (2021: 10.963 T€).

Die Verbindlichkeiten haben sich mit 31.718 T€ (2021: 30.572 T€) zum Vorjahresniveau um 1.146 T€ erhöht.

Die Eigenkapitalquote im weiteren Sinne (unter Hinzurechnung des Genusskapitals) betrug 41,8% (2021: 42,3%).

Das Jahresergebnis nach Steuern lag bei 1.724 T€ (2021: 627 T€).

Die Umsatzerlöse steigen um 20,5% auf 147.054 T€ (2021: 122.031 T€). Ein preisbedingter Bestandsaufbau (+3.691 T€) führt zur Gesamtleistung von 150.981 T€ (2021: 123.062 T€). Die Materialaufwandsquote (Materialintensität) betrug 56,0% und liegt damit nochmals über Vorjahresniveau (2021: 52,7%). Der Rohertrag lag bei 66.439 T€ und einer Rohertragsquote von 44,0% (2021: 58.189 T€; 47,3%).

Der Personalaufwand stieg um 2.925 T€ auf 32.637 T€ (2021: 29.712 T€). Die Personalaufwandsquote liegt bei 21,6% (2021: 24,1%).

Der Aufwand für Abschreibungen erhöht sich ebenfalls auf 5.654 T€ (2021: 5.299 T€).

Der EBITDA fällt mit 9.143 T€ deutlich höher aus als im Vorjahr (2021: 6.406 T€).

Der EBIT liegt bei 3.489 T€ (2021: 1.107 T€) und führt zu einer Umsatzrentabilität von 2,4% (2021: 1,0%).

Der ROI bezogen auf den EBITDA liegt für 2022 bei 14,4% (2021: 11,0 %).

Risikomanagementziele und -methoden

Die Gesellschaft untersucht die hauptsächlichen Risiken, die das Unternehmen betreffen, regelmäßig und ergreift Maßnahmen, mögliche Schäden zu vermeiden.

Die Herausforderungen und Risiken, die sich durch die kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine mit ihren Auswirkungen auf die globale Wirtschaft im Zusammenspiel mit der abklingenden Pandemie mit sich bringt, haben in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen dazu geführt, bisherige Einschätzungen und Kontrollinstrumente zu hinterfragen und zu überprüfen. Die Funktionalität unserer Instrumente und Maßnahmen wurden im Wesentlichen bestätigt und an einigen Stellen geeignete Weiterentwicklungen vorgenommen.

Der zügige Ausbau der Digitalisierung im Unternehmen hatte bereits 2020 zur Entscheidung geführt, das bestehende ERP-System Navision durch das SAP-Branchentemplate der Firma Lauterbach und Partner zu ersetzen. Im September 2022 folgte der Go-Live des kompletten Systemumfangs am Standort Rodenberg. Hier konnte Gissler & Pass allen Kundenwünschen zeitgemäß gerecht werden, und es kam zu keinen nennenswerten Beeinträchtigungen in der Leistungserbringung. Mit dem Go-Live in Rodenberg war auch die Verknüpfung der SAP-Software mit dem Planungssystem (OMP) und der CAD-Programmumgebung Esko Enterprise und dem Esko Webcenter verbunden. Im laufenden Geschäftsjahr steht nun der SAP Go-Live am Standort in Jülich mit allen Komponenten bevor. Daran schließt sich dann die Einbindung der digitalen Druckvorstufe im Esko-System an.

Das umweltfreundliche Produkt Wellpappe hat aufgrund seiner Basis aus nachwachsenden Rohstoffen, gepaart mit einer hohen Wiederverwertung im Recycling, eine herausragende Stellung bei den Verpackungsmaterialien. Auch wenn sich im Jahr 2022 die exorbitanten Steigerungen im E-Commerce Sektor nach Abflauen der pandemiebedingten Lock-Downs nicht fortgesetzt haben, rechnen wir dennoch mit einem weiteren Anstieg des Bedarfes an Wellpappenverpackungen in diesem Segment. Personalmangel im stationären Handel einerseits und die von den Käufern erlebte Convenience andererseits sprechen für eine weiter positive Entwicklung.

Zur Einschätzung der künftigen Marktentwicklungen in den Marktsegmenten werden die Konjunkturprognosen der Zielmärkte sowie die Beobachtung der Markt- und Wettbewerbsentwicklung zur Festlegung von Vertriebszielen herangezogen. Eine ausgewogene Entwicklung in den Bestands- und Zielkundenbereichen sorgt für eine ausreichende Streuung von Umsätzen über das Kundenpotential.

Die Risiken der Beschaffung werden durch die strategische Auswahl geeigneter Lieferanten minimiert. Die Auswahl wird unter Berücksichtigung von Qualität, Ausfallsicherheit und der Fähigkeit, unserem Unternehmen Wettbewerbsvorteile zu erbringen, getroffen. Langfristige Beziehungen prägen die Zusammenarbeit mit den Hauptlieferanten. Insbesondere bei den durch Covid-19 begründeten unsicheren Prognosen der Nachfrage und hoher Volatilität am Rohstoffmarkt erscheint uns die langfristige Lieferantenstrategie in bedeutsamem Maße bestätigt.

Unser umfassendes Managementsystem, welches das Qualitäts-, Energie-, Umwelt-, und Hygienemanagement beinhaltet, durchdringt mittels unseres integrierten Managementsystems alle Geschäftsprozesse im Hinblick auf deren Richtigkeit und Wirksamkeit. Mittels gesteuerter Wartung und Instandhaltung stellen wir eine hohe Maschinenverfügbarkeit in unserer Produktion sicher. Versicherbare Risiken werden mit branchenkundigen Versicherungsmaklern jährlich auf Angemessenheit überprüft.

Das Debitorenmanagement wird intensiv betrieben, und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind umfassend durch eine Kreditausfallversicherung abgesichert. Dieses von uns praktizierte Vorgehen hat insbesondere in der Krise seine Wirksamkeit gezeigt.

Ein High-Level-Control-System, das auf einem Managementinformationssystem fußt, umfasst auch das Risikomanagement des Unternehmens. Zudem werden in den regelmäßigen Sitzungen der Geschäftsführung mit dem Beirat der Gesellschaft die Risikobetrachtungen diskutiert und bewertet.

Zur sicheren Umsetzung der Verordnungen aus der DSGVO hat das Unternehmen die Zusammenarbeit mit einem externen Datenschutzbeauftragten im Zusammenwirken mit internen Koordinatoren realisiert. Die Zusammenarbeit mit den betreffenden Bereichen funktioniert erwartungsgemäß. Die regelmäßige Schulung der Mitarbeiter erfolgt über ein Web-basiertes Schulungstool.

Wesentliche Risiken aus Rechtsstreitigkeiten bestehen zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

Bestandsgefährdende Risiken sind auf Grundlage unserer Planung nicht erkennbar.

Die Liquiditäts- und Kapitalausstattung ist ausreichend bemessen.

Wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Die letzten beiden Jahre haben uns gezeigt, dass in unserer vernetzten Welt mit ihren globalen Lieferketten Störungen des erwarteten Geschehens Auswirkungen und Nebenwirkungen mit sich bringen können, die bisher in solcher Weise noch nicht bekannt waren. Da die Vorhersagbarkeit gerade im Umfeld der erlebten Störungen schwierig ist, haben wir die Aufgabe, unser Handlungsfeld darauf zu überprüfen, ob es auf neue nicht vorhergesehene Einflüsse anpassbar ist.

So ist es für Gissler & Pass nicht möglich, die Auswirkungen der russischen Invasion in die Ukraine vorherzusehen. Wir gehen jedoch auch weiterhin von einem deutlich und voraussichtlich nachhaltig gestiegenen Energiepreisniveau aus. Ob es zu einem späteren Zeitpunkt im Extrem noch zu Versorgungsausfällen kommen kann, ist derzeit nicht absehbar. Der energieintensive Rohstoff Papier wird sich voraussichtlich in Zukunft in einem höheren als bis 2020 bekannten Preisniveau bewegen.

Dennoch werden Verpackungen für die Güter des täglichen Bedarfs gebraucht, um eine Versorgung der Bevölkerung mit dem Lebensnotwendigen sicherzustellen. Da Gissler & Pass hier seinen Absatzschwerpunkt hat, gehen wir von einer dennoch weitgehend stabilen Nachfrage aus.

Wir halten die Gefahren, die sich aus der Corona-Pandemie abzeichnen, für beherrschbar. Der durch Impfung oder sonstige Immunisierung geschützte Teil der Gesellschaft in Europa erscheint ausreichend hoch, um von einer weitergehenden Normalisierung der Lage ausgehen zu können.

Eine Herausforderung für die Märkte der papierbasierten Verpackungen stellt die derzeit in Brüssel diskutierte Packaging and Packaging Waste Regulation dar. Hier beabsichtigt die EU, im Verpackungswesen Mehrwegquoten vorzuschreiben, unabhängig davon, ob diese Regulierung einen wissenschaftlich belegten Vorteil erwirkt oder nicht. Stattdessen folgt sie hier vielmehr ideologischen Zielen.

Die europäischen Verbände der Papier- und Verpackungsindustrien arbeiten intensiv mit den gesetzgebenden Stellen an den Formulierungen für diese Regulation. Die Auswirkungen, die sich ergeben könnten, lägen in einigen Marktfeldern der Transportverpackung für Elektrogroßgeräte sowie im E-Commerce Bereich, bei dem ab 2040 Mehrwegquoten entstehen könnten.

Die Welt ist weiterhin VUCA (volatility, uncertainty, complexity, ambiguity).

Gissler & Pass leitet für sich daraus eine Bestärkung der Digitalisierungsstrategie ab, die alle Kernprozesse der Wertschöpfungskette durchdringt.

Zudem ist eine breite Fächerung der Zielbranchen anzustreben, da auf diesem Wege eine noch größere Stabilität unseres Umsatzportfolios zu erreichen ist.

Es hat sich jedoch gezeigt, dass Schnelligkeit und Serviceorientierung weiterhin kaufentscheidende Merkmale für Kunden darstellen. Dieser ohnehin in unserer Unternehmensstrategie verankerte Aspekt hat in der Krise an Bedeutung gewonnen.

Aus diesem Grund wird das Unternehmen auf die Erreichung der oben genannten Merkmale unter Anwendung von Aspekten der Netzwerkorganisation umstrukturiert, um Entscheidungswege und Lösungsfindung wirksam zu beschleunigen.

Die Bedeutsamkeit der Rohstoffpreise für die Wellpappenindustrie ist mit ca. 50% vom Umsatz per Definition gegeben. Der Markt für Wellpappenrohpapiere ist von Tagespreisen geprägt. Ein Warenterminangebot existiert nicht. In diesem Umfeld ist es angesichts längerer Kontraktlaufzeiten mit den Kunden notwendig, geeignete individuelle Regelungen mit den eigenen Papierlieferanten zu treffen. Weiterhin werden die Rahmenbedingungen für Kontrakte mit Abnehmern auf neue, nicht nur den Papierpreis berücksichtigende Anpassungsregeln umgestellt werden müssen.

Ausblick

In seiner Prognose geht der Verband der Wellpappenindustrie (VDW) für das Jahr 2023 von einem Rückgang des Wellpappenabsatzes von 3,8% aus. Die Schätzung für das Jahr 2022 lag mit einem erwarteten Zuwachs von 4% aufgrund des Ukrainekrieges völlig konträr zur tatsächlichen Entwicklung mit einem Rückgang von mehr als 6%. Insbesondere für das erste Halbjahr geht die Prognose von sehr schwacher Nachfrage aus (Q1: -10,1% und Q2: -5,6%). Das Wachstum des BIP für die Bundesrepublik Deutschland wird auf 0,2% prognostiziert (2022: 1,9%). Die Prognose der Inflationsrate wurde mit 6,0% beziffert nach einem Wert von 7,9% in 2022. Die Ereignisse, die seit der Veröffentlichung dieser Prognose eingetreten sind, lassen den Schluss zu, dass sich der erwartete Verlauf einstellt. In der Planung für das Jahr 2023 hat Gissler & Pass einen ähnlichen Rückgang in der Menge, insbesondere im Bereich der Transportverpackung, eingestellt. Da die Mehrzahl der Kunden des Unternehmens im Bereich der Produkte des täglichen Lebens tätig ist, erwarten wir dennoch eine verhältnismäßig stabile Nachfrage.

Da die weitere Entwicklung in der Ukraine-Krise nicht absehbar ist, halten wir zum aktuellen Zeitpunkt an unserem Unternehmensbudget für 2023 fest.

Die Geschäftsführung geht zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass das Ergebnis für das Jahr 2023 gemäß der Budgetplanung auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2022 liegen wird.

Die Investitionsprogramme des Unternehmens liegen im Rahmen der Mehrjahresplanung vor und werden für die beiden Folgejahre konkretisiert.

Jülich, 30. März 2023

Gissler & Pass GmbH

Geschäftsführung

gez. Thomas Gissler-Weber

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2022

GISSLER & PASS GMBH, JÜLICH

AKTIVA

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	31.376.072,35	31.300.397,87
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	3.492.159,36	3.320.976,13
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.440.831,86	642.169,19
2. Geleistete Anzahlungen	51.327,50	2.678.806,94
II. Sachanlagen	25.763.707,23	25.859.215,98
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.197.284,07	8.549.936,17
2. Technische Anlagen und Maschinen	10.555.638,98	12.165.815,02
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.019.283,36	4.404.073,16
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.991.500,82	739.391,63
III. Finanzanlagen	2.120.205,76	2.120.205,76
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.107.418,15	2.107.418,15
2. Beteiligungen	12.787,61	12.787,61
B. UMLAUFVERMÖGEN	33.713.214,32	28.519.438,02
I. Vorräte	19.709.073,43	15.067.038,13
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	6.794.613,69	5.843.698,00
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	2.438.879,29	1.724.159,00
3. Fertige Erzeugnisse	10.475.580,45	7.499.181,13
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	11.637.159,05	10.962.624,20
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.733.954,08	10.657.795,80
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	37.080,98	39.264,79
3. Sonstige Vermögensgegenstände	866.123,99	265.563,61
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	2.366.981,84	2.489.775,69
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	540.376,23	157.872,06
D. AKTIVE LATENTE STEUERN	0,00	276.204,00
	65.629.662,90	60.253.911,95
PASSIVA
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. EIGENKAPITAL	23.354.455,33	21.792.118,84
I. Ausgegebenes Kapital	2.980.200,00	2.980.200,00
1. Gezeichnetes Kapital	3.200.000,00	3.200.000,00
2. abzgl. Nennbetrag eigener Anteile	-219.800,00	-219.800,00
II. Gewinnrücklagen	219.800,00	219.800,00
III. Bilanzgewinn	20.154.455,33	18.592.118,84
B. RÜCKSTELLUNGEN	9.828.920,45	7.889.944,50
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	6.692.043,00	5.849.722,00
2. Steuerrückstellungen	0,00	380.119,67
3. Sonstige Rückstellungen	3.136.877,45	1.660.102,83
C. VERBINDLICHKEITEN	31.717.880,12	30.571.848,61
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	10.592.304,77	9.143.701,49
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.478.833,44	11.126.156,04
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.331.924,48	1.198.876,84
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	192.443,66	298.665,48
5. Genussrechtskapital	1.897.482,59	1.897.482,59
- davon gegenüber Gesellschaftern: EUR 1.793.299,39 (Vorjahr: EUR 1.793.299,39)
6. Rücklage Genussrechtskapital	2.206.719,37	1.778.678,64
- davon gegenüber Gesellschaftern: EUR 2.085.474,34 (Vorjahr: EUR 1.680.939,49)
7. Sonstige Verbindlichkeiten	5.018.171,81	5.128.287,53
- davon gegenüber Gesellschaftern: EUR 139.851,16 (Vorjahr: EUR 313.340,66)
- davon aus Steuern: EUR 831.447,19 (Vorjahr: EUR 738.466,42)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 170.593,21 (Vorjahr: EUR 94.527,75)
D. PASSIVE LATENTE STEUERN	728.407,00	0,00
	65.629.662,90	60.253.911,95

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

	2022 EUR	2021 EUR
1. Umsatzerlöse	147.054.117,51	122.030.634,12
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	3.691.119,61	489.291,13
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	235.810,00	542.504,00
4. Sonstige betriebliche Erträge	736.433,87	902.633,31
5. Materialaufwand	84.541.919,43	64.874.412,68
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	79.246.520,09	59.722.318,46
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	5.295.399,34	5.152.094,22
6. Personalaufwand	32.636.840,58	29.712.078,33
a) Löhne und Gehälter	26.331.544,28	24.622.016,13
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	6.305.296,30	5.090.062,20
- davon für Altersversorgung: EUR 1.241.562,71 (Vorjahr: EUR 130.751,27)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	5.654.093,21	5.299.033,82
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	24.909.672,17	22.363.789,94
9. Erträge aus Beteiligungen	47.589,01	625.511,28
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	115,59	391,30
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.127.371,75	1.126.398,31
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	1.006.531,00	443.245,16
- Latente Steuern: EUR 1.004.611,00 (Vorjahr: EUR 417.816,00)
13. Ergebnis nach Steuern	1.888.757,45	772.006,90
14. Sonstige Steuern	164.508,57	144.866,64
15. Jahresüberschuss	1.724.248,88	627.140,26
16. Gewinnvortrag	18.430.206,45	17.964.978,58
17. Bilanzgewinn	20.154.455,33	18.592.118,84

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

der Gissler & Pass GmbH, Jülich

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Bei der Bilanzierung und Bewertung im Jahresabschluss der Gissler & Pass GmbH, Jülich (Amtsgericht Düren, HRB 3622), sind die Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften angewandt worden.

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Bilanzierung

Der Jahresabschluss wird unter Beachtung der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches erstellt. Die auf den vorhergehenden Jahresabschluss angewendeten Ansatz- und Bewertungsmethoden werden stetig angewendet.

2. Bewertung

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Bei den Anschaffungskosten werden Anschaffungsnebenkosten und Anschaffungskostenminderungen berücksichtigt. Die beweglichen Anlagengegenstände werden linear entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten und gegebenenfalls abzüglich Wertberichtigungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Die Bewertung der Gegenstände des Vorratsvermögens erfolgte grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.

Danach werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu letzten Einstandspreisen angesetzt. Entsprechendes gilt für Handelswaren. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu den Einzelkosten unter Einbezug handelsrechtlich erforderlicher Gemeinkostenverrechnungen bewertet. Den im Einzelnen erkennbaren bzw. üblicherweise mit der Führung derartiger Bestände verbundenen Risiken wird durch die Bildung von Abschlägen, die mit der gebotenen kaufmännischen Vorsicht ermittelt wurden, Rechnung getragen.

Teilweise erfolgt eine Festbewertung gemäß § 240 Absatz 3 HGB.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch entsprechende Wertberichtigungen berücksichtigt.

Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko wurde durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1,0 % auf den einzelwertberichtigten Nettoforderungsbestand Rechnung getragen.

Die flüssigen Mittel werden mit dem Nennwert angesetzt.

Die Pensionsverpflichtungen werden nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtung berücksichtigt. Dabei wird derzeit von jährlichen Anpassungen von 2,5 % bei den Entgelten und von 1-2 % bei den Renten ausgegangen. Die Bewertung berücksichtigt eine unternehmensspezifische Fluktuationsrate von Standard light. Bei der Festlegung des laufzeitkongruenten Rechnungszinssatzes wird in Anwendung des Wahlrechts nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei der Abzinsung pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt.

Der Rechnungszinssatz basiert in 2022 entsprechend der gesetzlichen Regelung in § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB auf dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre in Höhe von 1,78 % (im Vorjahr: durchschnittlicher Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre in Höhe von 1,87 %).

Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre eine Erhöhung der Rückstellungen für Pensionen in Höhe von TEUR 313 (Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB).

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen auf der Grundlage einer vorsichtigen kaufmännischen Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag. Bei Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden künftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt und eine Abzinsung auf den Abschlussstichtag vorgenommen. Als Abzinsungssätze werden die den Restlaufzeiten der Rückstellungen entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssätze der vergangenen sieben Geschäftsjahre verwendet, wie sie von der Deutschen Bundesbank monatlich bekannt gegeben werden.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Soweit Vorgänge auf Fremdwährung lauten, erfolgt die Umrechnung zu dem jeweils tagesaktuellen Devisenkassamittelkurs, da die Restlaufzeiten weniger als ein Jahr betragen.

III. Angaben zur Bilanz

AKTIVA

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagengegenstände im Jahre 2022 ist im Anlagespiegel dargestellt. Dort werden auch die Abschreibungen des Geschäftsjahres vermerkt.

2. Finanzanlagen

Die Gesellschaft verfügt über mindestens den fünften Teil der Anteile an folgenden Gesellschaften:

	Besitzanteil %	Eigenkapital TEUR	Jahresergebnis 2022 (2021) TEUR
A-Pak Benelux B.V., Huizen/Niederlande ^*	100	1.000	242
		(758)	(264)
M. Mroos GmbH Displaybau & Co- Packaging, Jülich ^*	100	1.722	521
		(1.201)	(206)
M. + E. Bünten KG, Jülich ^*	49	8	71
		(15)	(80)
Gissler & Pass und Kunert GbR, Biebesheim und Jülich	251/500 Anteile	Kein festes Kapital ^*

^* Jahresabschluss 31. Dezember 2022

Die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

3. Forderungen

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind solche mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von TEUR 1 enthalten (i. V. TEUR 1).

PASSIVA

1. Eigenkapital

Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ergibt sich zum Bilanzstichtag ein Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 313. Dieser ist nach § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB ausschüttungsgesperrt.

2. Rückstellungen

Rückstellungen wurden für ungewisse Verbindlichkeiten (z. B. Urlaub, Tantiemen, Prämien, Boni) gebildet.

3. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 6.716 (i. V. TEUR 9.144) sind durch Grundpfandrechte und ähnliche Rechte gesichert.

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bzw. solchen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 670 (i. V. TEUR 538) bzw. TEUR 192 (i. V. TEUR 299) enthalten.

4. Passive latente Steuern

Latente Steuern werden insbesondere für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Sachanlagen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen ermittelt. Steuerliche Verlustvorträge werden nicht berücksichtigt.

Die latenten Steuern sind mit einem Steuersatz von 32,6 % berechnet.

IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) aufgestellt.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse entfallen mit TEUR 117.005 auf inländische und zu TEUR 30.049 auf ausländische Abnehmer.

V. Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es besteht eine Unterstützungskasse, aus deren Vermögen sowohl derzeit laufende Versorgungsleistungen erbracht werden wie auch unverfallbare Anwartschaften zukünftig bedient werden. Es handelt sich um mittelbare Altersversorgungszusagen der Gissler & Pass GmbH, für die die Subsidiärhaftung nach § 1 Abs. 1 Satz 3 BetrAVG gilt. Die stichtagsbezogenen versicherungsmathematischen Barwerte sind in Höhe von TEUR 4.104 (Vorjahr: TEUR 3.779) nicht durch das vorhandene Kassenvermögen der Unterstützungskasse gedeckt.

Es bestehen zum Bilanzstichtag sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Leasingverträgen von TEUR 1.075, davon sind TEUR 544 innerhalb eines Jahres zu leisten.

2. Durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer

	2022	2021
Arbeiter	339	338
Angestellte	141	148
Auszubildende	14	11
	494	497

3. Geschäftsführung

Thomas Gissler-Weber, Jülich

Von den Angaben der Geschäftsführerbezüge wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB abgesehen.

4. Honorar des Abschlussprüfers

Die "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" enthalten das als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers in Höhe von TEUR 44.

5. Gewinnverwendungsvorschlag

Aus dem Bilanzgewinn 2022 wird eine Dividende in Höhe von 8 % des Stammkapitals unter Abzug der nicht gewinnbezugsberechtigten Eigenen Anteile, somit EUR 323.830,00 ausgeschüttet. Die Kapitalertragsteuer und der Solidaritätszuschlag gehen zu Lasten der Gesellschaft.

Jülich, 30. März 2023

Gissler & Pass GmbH

Geschäftsführung

gez. Thomas Gissler-Weber

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

der Gissler & Pass GmbH, Jülich

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Stand am 1.1.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	Stand am 31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.210.342,44	806.669,42	0,00	2.493.966,96	8.510.978,82
2. Geleistete Anzahlungen	2.678.806,94	0,00	96.828,48	-2.530.650,96	51.327,50
	7.889.149,38	806.669,42	96.828,48	-36.684,00	8.562.306,32
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	21.688.232,02	0,00	0,00	0,00	21.688.232,02
2. Technische Anlagen und Maschinen	70.512.726,96	208.958,54	2.370.948,81	323.400,00	68.674.136,69
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	13.427.144,20	2.169.679,90	1.996.944,78	233.140,66	13.833.019,98
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	739.391,63	2.771.965,85	0,00	-519.856,66	2.991.500,82
	106.367.494,81	5.150.604,29	4.367.893,59	36.684,00	107.186.889,51
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.107.418,15	0,00	0,00	0,00	2.107.418,15
2. Beteiligungen	12.787,61	0,00	0,00	0,00	12.787,61
	2.120.205,76	0,00	0,00	0,00	2.120.205,76
	116.376.849,95	5.957.273,71	4.464.722,07	0,00	117.869.401,59

	Kumulierte Abschreibungen
	Stand am 1.1.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand am 31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.568.173,25	501.973,71	0,00	5.070.146,96
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.568.173,25	501.973,71	0,00	5.070.146,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	13.138.295,85	352.652,10	0,00	13.490.947,95
2. Technische Anlagen und Maschinen	58.346.911,94	2.035.757,16	2.264.171,39	58.118.497,71
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	9.023.071,04	2.763.710,24	1.973.044,66	9.813.736,62
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	80.508.278,83	5.152.119,50	4.237.216,05	81.423.182,28
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	85.076.452,08	5.654.093,21	4.237.216,05	86.493.329,24

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2022 EUR	Stand am 31.12.2021 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.440.831,86	642.169,19
2. Geleistete Anzahlungen	51.327,50	2.678.806,94
	3.492.159,36	3.320.976,13
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.197.284,07	8.549.936,17
2. Technische Anlagen und Maschinen	10.555.638,98	12.165.815,02
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.019.283,36	4.404.073,16
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.991.500,82	739.391,63
	25.763.707,23	25.859.215,98
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.107.418,15	2.107.418,15
2. Beteiligungen	12.787,61	12.787,61
	2.120.205,76	2.120.205,76
	31.376.072,35	31.300.397,87

Verbindlichkeitenspiegel der Gissler & Pass GmbH, Jülich zum 31. Dezember 2022

		Erwartete Restlaufzeiten
	Gesamtbetrag EUR	bis 1 Jahr EUR	1-5 Jahre EUR	über 5 Jahre EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	10.592.304,77	6.101.022,34	3.639.261,99	852.020,44
(im Vorjahr)	(9.143.701,49)	(2.427.791,68)	(5.863.889,33)	(852.020,48)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.478.833,44	10.478.833,44
(im Vorjahr)	(11.126.156,04)	(11.126.156,04)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.331.924,48	1.331.924,48
(im Vorjahr)	(1.198.876,84)	(1.198.876,84)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	192.443,66	192.443,66
(im Vorjahr)	(298.665,48)	(298.665,48)
Genussrechtskapital	1.897.482,59			1.897.482,59
(im Vorjahr)	(1.897.482,59)			(1.897.482,59)
Rücklage Genussrechtskapital	2.206.719,37			2.206.719,37
(im Vorjahr)	(1.778.678,64)			(1.778.678,64)
Sonstige Verbindlichkeiten	5.018.171,81	5.018.171,81
(im Vorjahr)	(5.128.287,53)	(5.128.287,53)
	31.717.880,12	23.122.395,73	3.639.261,99	4.956.222,40
	(30.571.848,61)	(20.179.777,57)	(5.863.889,33)	(4.528.181,71)

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Gissler & Pass GmbH, Jülich

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Gissler & Pass GmbH, Jülich, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gissler & Pass GmbH, Jülich, für das Geschäftsjahr vom1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, 19. April 2023

Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

gez. Dr. Werner Holzmayer, Wirtschaftsprüfer

gez. Peter Halbe, Wirtschaftsprüfer

Die Feststellung erfolgte am 11. August 2023.