ThüWa ThüringenWasser GmbH

Erfurt

Jahresabschluss
zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Lagebericht
für das Geschäftsjahr 2019

ThüWa ThüringenWasser GmbH

I. Grundlagen des Unternehmens

Die ThüWa ThüringenWasser GmbH (ThüWa GmbH) ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sie hat ihren Unternehmenssitz in Erfurt, Magdeburger Allee 34. Die Stadtwerke Erfurt Wasserversorgung GmbH wurde 1992 gegründet. Seit dem 17. Oktober 2002 firmiert sie unter dem Namen ThüWa GmbH. Gesellschafter der ThüWa GmbH sind die Stadtwerke Erfurt GmbH und der Zweckverband Wasserversorgung "Erfurter Becken". Tochterunternehmen der ThüWa GmbH sind die SWE Bäder GmbH (SWE B GmbH), die SWE Digital GmbH (SWE D GmbH) und die GWA Gesellschaft für Wasser- und Abwasserservice mbH (GWA mbH). Die SWE D GmbH firmierte bis zum 11. April 2019 unter Bsys Mitteldeutsche Beratungs- und Systemhaus GmbH (Bsys GmbH). Gemeinsam mit ihren Töchtern bildet die ThüWa GmbH die ThüWa-Gruppe.

Die GWA mbH hielt bis zum Ablauf des 31. Dezember 2018 100 % der Anteile an der Bsys GmbH. Mit Wirkung zum 1. Januar 2019 erfolgte der Verkauf der Geschäftsanteile an der Bsys GmbH an die ThüWa GmbH. Der Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der GWA mbH und der Bsys GmbH wurde mit Wirkung zum Ablauf 31. Dezember 2018 aufgehoben. Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2019 wurde zwischen der ThüWa GmbH und der Bsys GmbH ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen. Die entsprechenden Eintragungen im Handelsregister erfolgten am 2. Januar 2019.

Die Landeshauptstadt Erfurt hat die Durchführung der Aufgabe der Trinkwasserversorgung mittels eines Konzessionsvertrages an die heutige ThüWa GmbH übertragen. Mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2032 bildet dieser die wesentliche Geschäftsgrundlage des Unternehmens. Der Zweckverband Wasserversorgung "Erfurter Becken" übertrug ebenfalls die Durchführung seiner Aufgaben und sein Vermögen der öffentlichen Wasserversorgung an die heutige ThüWa GmbH. Die ThüWa GmbH hat ihre Benutzungsverhältnisse privatrechtlich ausgestaltet.

Unternehmensgegenstand der ThüWa GmbH - insbesondere zur Wahrung des öffentlichen Zwecks im Rahmen der Daseinsvorsorge - sind alle Tätigkeitsbereiche zur Durchführung der Wasserversorgung einschließlich der Errichtung, Betreibung und Unterhaltung der hierzu erforderlichen Erzeugungs- und Versorgungsanlagen. Weiterhin hat das Unternehmen im Zusammenhang mit der Wasserversorgung zugleich die Durchführung aller Maßnahmen, die dem Umweltschutz und einer ökologischen, umweltverträglichen Wasserwirtschaft dienen, zu erfüllen.

Vor diesem Hintergrund war und ist das Handeln des Unternehmens auf die in Qualität und Quantität sichere Versorgung ihrer Kunden in der Landeshauptstadt Erfurt und den Gemeinden des Zweckverbandes Wasserversorgung "Erfurter Becken" mit Trinkwasser ausgerichtet. Im Versorgungsgebiet der ThüWa GmbH werden ca. 246.000 Menschen mit Trinkwasser versorgt.

Ein weiteres Geschäftsfeld der ThüWa GmbH war im Berichtszeitraum das Angebot zum Erbringen von Dienstleistungen zur kaufmännischen und technischen Betriebsführung für Trink- und Abwasserzweckverbände.

II. Geschäftsverlauf

Die ThüWa GmbH versorgte in ihrem 591 km ² großen Versorgungsgebiet über ein Leitungssystem von 1.253 km (Vorjahr 1.249 km) Versorgungs- und 462 km (Vorjahr 457 km) Hausanschlussleitungen ihre Kunden mit 12,59 Mio. m ³ (Vorjahr 12,52 Mio. m ³) Trinkwasser. Der Wasserzählerbestand stieg auf 38.423 (Vorjahr 38.227).

Der bereits in den letzten Jahren sich positiv abzeichnende Trend in der Absatzentwicklung setzte sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr fort. Wesentliche Ursache war erneut die warme und trockene Witterung. Weiterhin wirkt sich die positive Bevölkerungsentwicklung der Landeshauptstadt Erfurt absatzerhöhend aus. Die Landeshauptstadt Erfurt ist unverändert eine weiter wachsende Stadt, die sich durch eine gute Verkehrsanbindung in zentraler Lage als Wirtschaftsstandort etabliert hat. Gegenüber dem Vorjahr ist die Einwohnerzahl erneut gestiegen. Am 31. Dezember 2019 waren 214.417 Menschen mit einem Hauptwohnsitz in der Landeshauptstadt Erfurt gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr ist die Bevölkerung damit um 308 Personen gestiegen. Aufgrund dieser Entwicklungen hat sich der im Vorjahr bereits angedeutete positive Trend im Tarifkundensegment fortgesetzt und liegt damit über dem geplanten Umfang.

Im Bereich der Großkunden kam es zu einem Rückgang der Absatzmenge. Diese waren teilweise produktionsbedingt. Bei den betroffenen Kunden war bezogen auf die Absatzmenge wieder das Niveau von 2017 zu verzeichnen. Insgesamt lag der Wasserabsatz 172 Tm ³ über den Erwartungen.

Das Projekt GISOWA wurde im Geschäftsjahr 2019 abgeschlossen. GISOWA steht für GIS-basierte Lösung (GIS = Geografisches Informationssystem) einer technisch/wirtschaftlichen Optimierung des Wasserversorgungssystems der ThüWa GmbH. Nachdem mithilfe der gewonnenen Messdaten aus dem Messprogramm der Abgleich des Datenmodells mit den realen Netzmesswerten des Systems erfolgte, wurde eine umfassende Variantenbetrachtung durchgeführt. Hierbei wurden verschiedene Versorgungsstrategien sowohl für die Wasserversorgung des Stadtgebietes als auch für das Erfurter Umland betrachtet. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die Investitionsplanung der nächsten Jahrzehnte.

Im Berichtszeitraum beauftragte die ThüWa GmbH 2.777 (Vorjahr 2.584) routinemäßige und 35 (Vorjahr 37) Volluntersuchungen. Zeigten die Ergebnisse der Untersuchungen Abweichungen in Bezug auf Grenzwerte, leitete das Unternehmen umgehend die notwendigen Maßnahmen ein, um deren Ursachen zu beseitigen. Die Anzahl der Grenzwertüberschreitungen lag auf einem sehr geringen Niveau. Im Jahr 2019 traten keine Grenzwertüberschreitungen auf, von denen eine Gesundheitsgefährdung ausgehen würde.

Auch im Geschäftsjahr 2019 schloss die ThüWa GmbH Verträge mit Landwirten ab, deren landwirtschaftlich genutzte Flächen in unmittelbarer Nähe von Wassergewinnungsanlagen des Erfurter Wasserversorgers liegen. Vereinbart wurde das Reduzieren des Düngemitteleintrages in der Umgebung der Gewinnungsanlagen der ThüWa GmbH. Die Landwirte erhielten dafür vertraglich vereinbarte Ausgleichszahlungen.

Der Wasserabsatz sowie die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2019 haben die Erwartungen der Gesellschaft übertroffen. Allerdings wurde der geplante Materialaufwand im Wesentlichen aufgrund ungeplanter Mitwirkungsmaßnahmen im Rahmen von Baumaßnahmen der Kommunen ebenfalls überschritten. Die wesentliche Steuerungsgröße Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) liegt über den Erwartungen.

III. Wirtschaftliche Lage

Ertragslage

Das Wasseraufkommen der ThüWa GmbH betrug im Jahr 2019 13,92 Mio. m ³ (Vorjahr 14,36 Mio. m ³). 3,47 Mio. m ³ (Vorjahr 3,43 Mio. m ³) dieses Aufkommens wurden selbst gefördert und 10,45 Mio. m ³ (Vorjahr 10,92 Mio. m ³) fremdbezogen. Der Fremdbezug erfolgte auf Grundlage eines Vertrages mit der Thüringer Fernwasserversorgung und einer Vereinbarung mit dem Zweckverband Wasserversorgung "Thüringer Becken".

Die Wasserverluste konnten gegenüber dem Vorjahr reduziert werden. Diese betrugen im Geschäftsjahr 2019 1,33 Mio. m ³ (Vorjahr 1,83 Mio. m ³). 0,07 Mio. m ³ (Vorjahr 0,09 Mio. m ³) davon entfielen auf den Eigenverbrauch. Genutzt wurden sie u. a. für Rohrnetzspülungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde damit erstmalig ein Wasserverlust von unter 10 % erzielt.

Im Jahr 2019 verbuchte das Unternehmen eine Gesamtabsatzmenge von 12,59 Mio. m ³ (Vorjahr 12,52 Mio. m ³).

Die Umsatzerlöse betrugen insgesamt 29.135 T€ (Vorjahr 28.829 T€) und sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In den Umsatzerlösen ist die Stromeinspeisung in Höhe von 50 T€ (Vorjahr 51 T€) enthalten. Diese Entwicklung beruht im Wesentlichen auf einer absatzbedingten Erhöhung beim Mengenpreis. Die Umsatzerlöse setzen sich zusammen aus dem Grund- und Mengenpreis Wasser in Höhe von 27.663 T€ (Vorjahr 27.110 T€), der Auflösung von empfangenen Ertragszuschüssen in Höhe von 410 T€ (Vorjahr 623 T€) sowie Nebenleistungen in Höhe von 1.062 T€ (Vorjahr 1.097 T€).

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen bei 889 T€ (Vorjahr 779 T€). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ergab sich im Wesentlichen aufgrund von Versicherungsentschädigungen infolge von Rohrschäden sowie höheren Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen.

Der Materialaufwand betrug 12.292 T€ und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr 12.422 T€).

Der Personalaufwand war mit 4.690 T€ über dem Vorjahreswert (Vorjahr 4.375 T€). Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf den Abschluss von Altersteilzeitverträgen sowie einer Tarifsteigerung.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 4.633 T€ (Vorjahr 4.440 T€). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ergab sich hauptsächlich aus einem höheren Verlust aus Anlagenabgängen.

Unter Berücksichtigung der vorstehenden Sachverhalte ergibt sich für die ThüWa GmbH im Geschäftsjahr 2019 ein Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen abzüglich der Auflösung von Sonderposten (EBITDA) in Höhe von 7.596 T€ (Vorjahr 7.361 T€). Die wesentliche finanzielle Kennziffer EBIT betrug im Berichtszeitraum 2.922 T€ (Vorjahr 2.984 T€) und lag über der Prognose für das Geschäftsjahr 2019.

Das Finanzergebnis lag bei -1.115 T€ (Vorjahr -920 T€). In dem Finanzergebnis sind Aufwendungen aus der Verlustübernahme der SWE B GmbH in Höhe von 507 T€ (Vorjahr 553 T€) sowie der SWE D GmbH in Höhe von 330 T€ (Vorjahr 0 T€) enthalten.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 1.807 T€ (Vorjahr 2.064 T€).

Finanz- und Vermögenslage

Der Finanzmittelfonds der ThüWa GmbH betrug zum 31. Dezember 2019 -2.520 T€ (Vorjahr -10.946 T€). Das Unternehmen ist in das Zentrale Finanzmanagement der Stadtwerke Erfurt Gruppe eingebunden. Zu jedem Zeitpunkt des Berichtszeitraums war die Liquidität der ThüWa GmbH gesichert.

	2019	2018
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	8.172	6.766
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-5.202	-4.344
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	5.456	-3.896
Veränderung Finanzmittelfonds	8.426	-1.474

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1.406 T€ (Vorjahr 1.053 T€). Insgesamt investierte die ThüWa GmbH im Berichtsjahr 4.651 T€ (Vorjahr 3.780 T€). Damit verringerte sich der Cashflow aus Investitionstätigkeit auf -5.202 T€ (Vorjahr -4.344 T€). Im Cashflow aus Investitionstätigkeit sind die Verlustübernahmezahlungen von -553 T€ (Vorjahr -589 T€) sowie die Finanzanlagen aus dem Erwerb der SWE D GmbH von 200 T€ sowie eine Einlage in die Kapitalrücklage der SWE D GmbH von 500 T€ enthalten.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erhöhte sich um 9.352 T€ (Vorjahr -7.555 T€). Im Berichtsjahr wurden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 3.694 T€ (Vorjahr 3.825 T€) planmäßig getilgt. Wie in der Wirtschaftsplanung vorgesehen, wurde im Geschäftsjahr 2019 ein Bankkredit von 10.000 T€ zur Finanzierung der Investitionen aufgenommen. Die Zuschüsse zur Anlagenfinanzierung von 620 T€ (Vorjahr 988 T€) sind dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit zugeordnet. Im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist die Einzahlung der Einlage in die Kapitalrücklage von der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH (SWE GmbH) in Höhe von 500 T€ enthalten. Die SWE GmbH treibt den Aufbau des neuen Geschäftsfeldes Breitband in der SWE D GmbH voran. Ab dem Geschäftsjahr 2019 erfolgt der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau im Rahmen eines Pilotprojektes sowie neue Digitalisierungsprojekte wie W-LAN (Wireless Local Area Network) und LoRaWAN (Long Range Wide Area Network). Für die Finanzierung stellt die SWE GmbH die entsprechenden Finanzmittel als Eigenkapital zur Verfügung. Das Investitionsvolumen für das derzeitige Pilotgebiet beträgt ca. 6,5 Mio. €. Für 2019 erfolgte eine Einzahlung von der SWE GmbH von 0,5 Mio. € in die Kapitalrücklage der ThüWa GmbH. Für 2020 ist eine Einzahlung von 5,0 Mio. € und für 2021 von 0,5 Mio. € geplant. Derzeit wurden weitere 0,5 Mio. €, welche für das Geschäftsjahr 2019 als Einzahlung geplant waren, aufgrund von Bauverzögerungen durch die SWE D GmbH nicht abgerufen und in 2020 nachgeholt. Die ThüWa GmbH wird jeweils in gleicher Höhe Investitionen in die Finanzanlagen der SWE D GmbH vornehmen.

Im Berichtszeitraum erfolgte die Umrüstung der Energieeinspeisung und Schaltanlagen auf dem Gelände des Wasserwerks Möbisburg. Die Kabel sind verlegt und das Gruppenschaltwerk konnte in Betrieb genommen werden.

Ein weiterer Schwerpunkt war der Abschluss der Bautätigkeit am Gesamtprojekt der Optimierung des Trinkwasserversorgungssystems für die Gruppenwasserversorgung Neudietendorf. Die Druckminderanlage nahe des Mühlgrabenauslaufs an der Mühle Ingersleben wurde im Dezember 2018 in Betrieb genommen. In den ersten Monaten des Jahres 2019 wurden die Außenanlagen hergerichtet. Des Weiteren gehörte in diesem Jahr die Querung der Apfelstädt in Neudietendorf zwischen der Feuerwehr und der Pumpstation in der Gartenstraße zu den wichtigen Investitionen. Die Arbeiten in dieser Gemeinde sind abgeschlossen. Für 2020 sind die Folgemaßnahmen in Richtung Apfelstädt und Wandersleben geplant.

Zur Füllung des Hochbehälters Neudietendorf mit Weichwasser wurde östlich der Ortslage Kleinrettbach eine zusätzliche Einspeiseleitung einschließlich Steuerkabel verlegt.

Als Mitwirkungsmaßnahme im Rahmen der Verlegung einer Fernwärmeleitung hat die ThüWa GmbH die Versorgungsleitung in der Arnstädter Straße erneuert.

Die Thüringer Fernwasserversorgung beabsichtigt einen Teil ihres Doppelsystems der Ohrafernleitung für Zwecke der Brauchwasserversorgung umzuwidmen. Auf Grund der bestehenden Trassierung haben der Golfplatz in Schaderode, der Obstgarten Großstück in Marbach sowie weitere Großgärtnereien Interesse an Anschlüssen zur Bewässerung gegenüber der ThüWa GmbH bekundet. Die Konzeptionen sind erarbeitet und befinden sich in der Endabstimmung mit den Interessenten.

In der Binderslebener Landstraße hat die ThüWa GmbH ein Grundstück als Lageplatz für Boden- und Baumaterialien erworben. Es ist vorgesehen die Zufahrtstraße grundhaft auszubauen. In diesem Zusammenhang werden die Ver- und Entsorgungsmedien im unterirdischen Bauraum verlegt.

Die Veränderung der Vermögenslage ergibt sich im Wesentlichen aus den vorab beschriebenen Positionen des Anlagevermögens sowie den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Das Geschäftsjahr 2019 betrachtend, konnten die Absatzmenge und damit auch die Umsatzerlöse im Vergleich zur Wirtschaftsplanung verbessert werden. Allerdings wirkte die, gegenüber der Wirtschaftsplanung, Erhöhung der Materialaufwendungen durch stark zunehmende Bautätigkeit der Kommunen gegenläufig. Die Erwartungen zur Höhe des EBIT konnten erfüllt werden.

Die betriebswirtschaftliche Steuerung erfolgt hauptsächlich durch eine Wirtschafts- und Mittelfristplanung sowie Monats- und Quartalsberichte. Die wesentlichen Leistungsindikatoren sind hierbei das EBIT und die Nettofinanzposition.

Insgesamt schätzt die Geschäftsführung der ThüWa GmbH die Entwicklung des Geschäftsjahres 2019 sowie die wirtschaftliche Lage als stabil ein.

IV. Prognosebericht

Als eine der wesentlichen strategischen Herausforderungen für die ThüWa GmbH wird beginnend ab 2020 die Vorbereitung der Umsetzung der Ergebnisse des Projektes GISOWA sein.

Den Schwerpunkt der Umsatzerlöse der ThüWa GmbH bildet der durch das Unternehmen mit dem Verkauf von Trinkwasser erzielte Umsatz. Der Wille der Kunden, Wasser zu sparen, ist nach wie vor ungebrochen. Er ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch begründet. Bei beiden Motiven wird keine Änderung prognostiziert. Ein leicht zunehmender Wasserabsatz in diesem Kundensegment ist im Berichtszeitraum auf das Bevölkerungswachstum Erfurts zurückzuführen.

Eine weitere positive Bevölkerungsentwicklung der Landeshauptstadt wird ebenfalls positive Auswirkungen auf den Wasserabsatz haben. Damit wäre auch im Jahr 2020 sowie in den Folgejahren von stabilen bis tendenziell leicht steigenden Umsatzerlösen auszugehen. Weiterhin werden leicht rückläufige Materialaufwendungen aufgrund geringerer Bautätigkeiten der Kommunen erwartet. Aufgrund der mittelfristig prognostizierten moderaten Zinssteigerung werden auch entsprechend höhere Zinsaufwendungen für Kredite erwartet. Die Aufwendungen aus der Verlustübernahme der SWE B GmbH werden im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 tendenziell leicht steigen. Für das Geschäftsjahr 2020 wird für das Beteiligungsergebnis der SWE D GmbH ein geringer Aufwand aus Verlustübernahme erwartet. Ab dem Geschäftsjahr 2024 wird von einem positiven Ergebnis der SWE D GmbH ausgegangen.

Insgesamt erwartet die ThüWa GmbH für das Geschäftsjahr 2020 ein stabiles EBIT auf dem Niveau des Jahres 2019.

V. Chancen- und Risikobericht

Die ThüWa GmbH ist ein Unternehmen der Stadtwerke Erfurt Gruppe. Die Stadtwerke Erfurt Gruppe betreibt ein konzernweit einheitliches Risikomanagementsystem, in dem wesentliche Risiken der Stadtwerke Erfurt Gruppe erfasst, bewertet und den Geschäftsführungen sowie verantwortlichen Gremien in standardisierter Form berichtet werden.

Aufbauend auf einer Risikoinventur im Zuge der jährlichen Planung werden alle relevanten Risikopotenziale des Wirtschaftsplanjahres und der dazugehörigen vier Vorschaujahre strukturiert nach Risikokategorien bei den Beteiligungsgesellschaften erfasst und nach prozentualer Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Schadenshöhe als voraussichtliche Abweichung vom geplanten Ergebnis vor Steuern (Earning Before Taxes EBT) bewertet. Die Risiken mit niedriger (bis 300 T€) und moderater (bis 500 T€) Priorität weisen damit die geringsten Eintrittswahrscheinlichkeiten-Schadenshöhen-Kombinationen auf. Risiken mit wesentlicher (bis 1.000 T€) und gravierender (bis 2.000 T€) Priorität weisen die höchsten Eintrittswahrscheinlichkeiten-Schadenshöhen-Kombinationen auf. Mit der quartalsweisen Risikoberichterstattung und einer Sofortberichterstattung werden unterjährige signifikante Veränderungen der Risiken erfasst und gesteuert. Um den Ordnungsrahmen für das Risikomanagementsystem sicherzustellen, sind Verfahrensweisen und Verantwortlichkeiten in einer Konzernrichtlinie zum Risikomanagement eindeutig geregelt. Der Risikomanagementprozess wird durch eine Risikomanagementsoftware unterstützt. Die Verantwortung für ein angemessenes Risikomanagement tragen die Geschäftsleitungen der Gesellschaften im Konzernverbund.

Im Management Board der Stadtwerke Erfurt Gruppe am 29. April 2019 wurde die SWE Service GmbH mit dem Aufbau eines "Tax Compliance Management Systems" (TOMS) in der Stadtwerke Erfurt Gruppe beauftragt. Tax Compliance bezeichnet die Bereitschaft des Steuerpflichtigen, die geltenden Steuergesetze zu achten und seine steuerlichen Pflichten zu erfüllen. Die Geschäftsführung der ThüWa GmbH will in Umsetzung des Anwendungserlasses zu § 153 AO vom 23. Mai 2016 mit der Implementierung eines TCMS nachweisen, dass alles Erforderliche unternommen wird, um Fehlern bzw. Organisationsverschulden vorzubeugen und unrichtige oder unvollständige Steuererklärungen nicht billigend in Kauf genommen, sondern klare Prozesse und Strukturen zur Vermeidung von Fehlern geschaffen wurden. Ein TCMS umfasst die Implementierung und Pflege eines Systems zur Sicherstellung der steuerlichen Rechtsbefolgung auf allen Ebenen des Unternehmens.

Das Konzernprojekt startete planmäßig im September 2019. Begonnen wurde mit den Workshops zur Risikoerhebung der zentralen konzernweiten Prozesse, die federführend in der SWE Service GmbH durchgeführt werden. Die Risiken der dezentralen Prozesse werden in 2020 unternehmensbezogen erhoben. Im Anschluss erfolgt eine Bewertung der Risiken und des bereits implementierten internen Kontrollsystems und ggf. eine Ausweitung der präventiven und detektiven Maßnahmen, mit dem Ziel, die bestehenden steuerlichen Risiken auf ein vertretbares Nettorisiko zu minimieren. Ebenfalls in 2020 soll eine Softwarelösung als Grundlage eines wirksamen TCMS zum Einsatz kommen.

Für das Geschäftsjahr 2019 wurden als wesentliche Risiken aus der operativen Geschäftstätigkeit mögliche Beeinträchtigungen der Trinkwasserqualität, technisch bedingte Havarien im Rohrleitungsbereich sowie der Ausfall von Wasserbereitstellungskapazitäten eruiert. Die Auswirkungshöhe dieser Risiken wird derzeit mit niedrig eingeschätzt, da diese regelmäßig überwacht werden und im Bedarfsfall gegengesteuert wird. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird mit mittel bis hoch bewertet. Ein weiteres Risiko sind mögliche Ergebnisabweichungen zum Wirtschaftsplan bei den Tochterunternehmen der ThüWa GmbH. Auch bei diesem Risiko wird die Auswirkung mit niedrig eingeschätzt. Eine Überwachung erfolgt im Rahmen des Berichtswesens.

Gegenwärtig sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der ThüWa GmbH gefährden könnten.

Die ThüWa GmbH setzt zur Reduzierung von Zinsänderungsrisiken derivative Finanzinstrumente in Form eines Swaps ein. Derivative Finanzinstrumente dienen ausschließlich der Absicherung von Grundgeschäften im Sinne von bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, mit denen sie Bewertungseinheiten bilden, und stehen damit im Einklang mit den definierten Möglichkeiten der Thüringer Gemeinde- und Landkreisordnung (Thüringer Kommunalordnung). Zur Minimierung des Ausfallrisikos sind Verträge über derivative Finanzinstrumente ausschließlich mit Partnern hoher Bonität unter Beachtung einer konzernweit angemessenen Streuung des Adressausfallrisikos abgeschlossen worden.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen ein gestiegenes Risiko bei den Kosten für geplante Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen (Fremdfinanzierung, Bau- und Lieferleistungen) erwarten. Hieraus können sich steigende Kosten für die ThüWa GmbH ergeben.

Es wird eingeschätzt, dass die Entwicklung Erfurts hin zu einem Verwaltungs-, Logistik- und Dienstleistungsstandort die Entwicklung des Wasserabsatzes der ThüWa GmbH weiterhin auf einem langfristig stabilen Niveau halten wird.

Von einer kurz- oder mittelfristigen Ansiedlung von Unternehmen mit Wasserbedarf größeren Umfangs wird aufgrund der aktuellen Entwicklung im Versorgungsgebiet der ThüWa GmbH nicht ausgegangen. Insgesamt wird jedoch ein stabiler Trinkwasserabsatz im Großkundensegment prognostiziert. Durch die weiterhin positiv prognostizierte Bevölkerungsentwicklung der Landeshautstadt Erfurt ist im Tarifkundensegment von weiter steigenden Absatzmengen und damit einhergehenden Umsatzerlösen auszugehen. Dieser Sachverhalt wird die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft positiv beeinflussen.

In der Bewertung des Chancen-Risikopotentials geht die ThüWa GmbH davon aus, dass die geplanten Ergebnisse für die Folgejahre erreicht werden.

Erfurt, 27. Februar 2020

ThüWa ThüringenWasser GmbH

Peter Zaiß, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2019

ThüWa Thüringen Wasser GmbH, ERFURT

AKTIVA

	31.12.2019	31.12.2018
	€	€
A. ANLAGEVERMÖGEN	106.218.640,49	107.519.976,85
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	2.009.833,82	2.085.460,00
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.837.298,83	1.928.894,09
2. Geleistete Anzahlungen	172.534,99	156.565,91
II. Sachanlagen	89.082.952,85	91.008.663,03
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.277.468,02	5.655.843,35
2. Technische Anlagen und Maschinen	80.463.711,38	81.380.473,60
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	301.428,02	317.905,99
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.040.345,43	3.654.440,09
III. Finanzanlagen	15.125.853,82	14.425.853,82
Anteile an verbundenen Unternehmen
B. UMLAUFVERMÖGEN	3.213.938,58	2.986.352,20
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3.210.907,65	2.985.307,02
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.560.015,83	2.633.262,97
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen,	650.197,82	336.470,35
davon gegen Gesellschafter 224.249,61 € (Vorjahr 166.560,01 €)
3. Sonstige Vermögensgegenstände	694,00	15.573,70
II. Guthaben bei Kreditinstituten	3.030,93	1.045,18
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	13.145,99	18.080,91
	109.445.725,06	110.524.409,96

PASSIVA

	31.12.2019	31.12.2018
	€	€
A. EIGENKAPITAL	59.578.869,22	59.078.869,22
I. Gezeichnetes Kapital	26.000,00	26.000,00
II. Kapitalrücklage	53.525.829,66	53.025.829,66
1. Kapitalrücklagen aus Kapitalzuschüssen der öffentlichen Hand	5.399.008,54	5.399.008,54
2. Sonstige Kapitalrücklagen	48.126.821,12	47.626.821,12
III. Gewinnrücklagen	6.027.039,56	6.027.039,56
Andere Gewinnrücklagen
B. SONDERPOSTEN	14.394.144,31	14.276.025,86
1. Sonderposten für Investitionszulagen	310.238,00	330.788,00
2. Sonderposten für Investitionszuschüsse	194.052,07	205.119,69
3. Sonderposten für Baukostenzuschüsse	4.671.579,26	4.809.158,25
4. Sonderposten für Hausanschlusskosten	9.218.274,98	8.930.959,92
C. EMPFANGENE ERTRAGSZUSCHÜSSE	420.231,00	830.513,00
D. RÜCKSTELLUNGEN	3.146.711,27	3.255.360,74
1. Rückstellungen für Pensionen	41.288,00	34.853,00
2. Sonstige Rückstellungen	3.105.423,27	3.220.507,74
E. VERBINDLICHKEITEN	31.894.252,18	33.069.244,80
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	25.247.499,14	18.929.941,56
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	67.882,71	20.667,64
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.329.486,58	745.071,12
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,	4.920.531,32	13.038.298,54
davon gegenüber Gesellschafter 1.229.005,16 € (Vorjahr 1.260.858,39 €)
5. Sonstige Verbindlichkeiten,	328.852,43	335.265,94
davon aus Steuern 49.802,46 € (Vorjahr 45.864,56 €)
F. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	11.517,08	14.396,34
	109.445.725,06	110.524.409,96

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019

ThüWa ThüringenWasser GmbH, ERFURT

	2019	2018
	€	€
1. Umsatzerlöse	29.134.800,63	28.829.282,63
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	93.218,20	91.471,28
3. Sonstige betriebliche Erträge	888.912,58	778.695,91
4. Materialaufwand	12.292.304,85	12.422.373,74
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	6.978.552,98	6.921.730,91
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	5.313.751,87	5.500.642,83
5. Personalaufwand	4.690.277,72	4.374.830,74
a) Löhne und Gehälter	3.881.342,44	3.591.748,33
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	808.935,28	783.082,41
davon für Altersversorgung 104.168,85 € (Vorjahr 100.726,42 €)
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	5.571.761,47	5.470.551,20
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	4.632.866,63	4.439.602,05
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	3.203,04	4.237,96
davon aus verbundenen Unternehmen 299,88 € (Vorjahr 1.092,17 €)
9. Aufwendungen aus Verlustübernahme	837.064,16	552.551,84
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	281.166,58	371.221,00
davon an verbundene Unternehmen 44.197,52 € (Vorjahr 57.636,08 €)
davon Aufwendungen aus Aufzinsung 6.890,35 € (Vorjahr 27.857,12 €)
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	858.264,00	807.541,00
davon Steuerumlage an Organträger 858.264,00 € (Vorjahr 807.541,00 €)
12. Ergebnis nach Steuern	956.429,04	1.265.016,21
13. Sonstige Steuern	7.324,85	8.266,11
14. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrags abzuführendes Ergebnis	949.104,19	1.256.750,10
15. Jahresüberschuss	0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

ThüWa ThüringenWasser GmbH, ERFURT

I. Allgemeine Angaben

Die ThüWa ThüringenWasser GmbH (ThüWa GmbH) hat ihren Sitz in Erfurt unter der Geschäftsadresse Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt und ist im Handelsregister B des Amtsgerichts Jena unter der Nummer HR B 106 077 eingetragen.

Der Jahresabschluss ist unter Beachtung des Gesellschaftsvertrages gemäß den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des 3. Buches des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt worden. Ergänzend wurden die Vorschriften des GmbH-Gesetzes berücksichtigt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.

Die Kapitalrücklage wurde aufgrund einer klaren und übersichtlichen Darstellung gemäß § 265 Abs. 6 HGB weiter in Kapitalrücklagen aus Kapitalzuschüssen der öffentlichen Hand und sonstige Kapitalrücklagen untergliedert.

Von der Möglichkeit, Berichtspflichten im Anhang statt in der Bilanz oder in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfüllen, wurde Gebrauch gemacht.

Die ThüWa GmbH, Erfurt, wird in den Konzernabschluss der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH (SWE GmbH), Erfurt, einbezogen, mit dieser besteht auch ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag.

Mit der SWE Bäder GmbH (SWE B GmbH) besteht seit dem 1. Januar 2010 ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag.

Mit Vertrag vom 4. Dezember 2018 erwarb die ThüWa GmbH zum 1. Januar 2019 von der GWA Gesellschaft für Wasser- und Abwasserservice mbH (GWA mbH) die Anteile an der Bsys Mitteldeutsche Beratungs- und Systemhaus GmbH (Bsys GmbH) in Höhe von 200 T€. Mit der Bsys GmbH besteht auch ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag ab 1. Januar 2019. Im Geschäftsjahr firmierte die Bsys GmbH zur SWE Digital GmbH (SWE D GmbH) um.

II. Angaben und Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Den planmäßigen Abschreibungen liegen grundsätzlich die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern zu Grunde.

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten vermindert um Abschreibungen ausgewiesen. Die Herstellungskosten selbsterstellter Anlagen umfassen auch notwendige Material- und Fertigungsgemeinkosten. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Die linearen Abschreibungen werden auf Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern vorgenommen.

Bis zum 31. Dezember 2009 geleistete Entschädigungszahlungen für Leitungsführungsrechte werden mit einer Nutzungsdauer von 20 Jahren abgeschrieben.

Entschädigungszahlungen für Leitungsführungsrechte ab dem Geschäftsjahr 2010 werden zum Zeitpunkt ihrer effektiven Inanspruchnahme als grundstücksgleiche Rechte aktiviert und über die Nutzungsdauer der Wasserverteilungsnetze (40 Jahre) abgeschrieben.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 800,00 € aber über 250,00 € werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und grundsätzlich einzeln inventarisiert.

Seit 1. Januar 2010 werden geringwertige Wirtschaftsgüter erst nach dem körperlichen Ausscheiden im Anlagenspiegel als Abgang ausgewiesen. Für Zähler existiert ein Sammelposten mit jährlicher Bestandsabstimmung.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nominalwert oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden erhaltene Abschläge von den Forderungen aus Abgrenzung abgesetzt. Zweifelhafte Forderungen sind wertberichtigt, uneinbringliche Forderungen wurden ausgebucht. Für das allgemeine Kreditrisiko wurde eine Pauschalwertberichtigung gebildet.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit diese Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem darstellen, angesetzt.

Die empfangenen Ertragszuschüsse werden linear über einen Zeitraum von 20 Jahren aufgelöst. Die Baukostenzuschüsse und Hausanschlussbeiträge werden ab dem Geschäftsjahr 2003 als entsprechend bezeichnete Sonderposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der betreffenden Anlagen aufgelöst.

Darüber hinausgehende Investitionszuschüsse und Investitionszulagen werden ebenfalls in Sonderposten ausgewiesen und korrespondierend zur Abschreibungsdauer der bezuschussten Sachanlagen aufgelöst.

Die Pensionsrückstellung ist gemäß den handelsrechtlichen Vorschriften nach dem Teilwertverfahren unter Anwendung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit einem Rechnungszinssatz von 2,75 % berechnet. Der Zinssatz entspricht dem von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre bei einer Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen von 15 Jahren. Der Rententrend wurde ab Beginn der Altersrente mit 2,00 % Steigerung p.a. berücksichtigt. Die Pensionsrückstellung wird in Anwendung des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem Rückdeckungsversicherungsanspruch saldiert. Die Zinsaufwendungen der Verpflichtung sowie Erfolgswirkungen aus einer Änderung des Abzinsungssatzes und aus Zeitwertänderungen des Deckungsvermögens werden in den Finanzierungsaufwendungen verrechnet ausgewiesen.

Bei den Rückstellungen für Altersteilzeit wurde ein Rechnungszinssatz von 0,58 % sowie der Gehaltstrend mit 2,00 % berücksichtigt. Bei der Ermittlung der Rückstellung für Abfindungszahlungen wurde nach versicherungsmathematischen Grundsätzen berücksichtigt, dass die Verpflichtung mit dem Eintritt des Todes erlischt. Die Bewertung der Abfindungszahlung erfolgte mit dem Barwert.

Die Jubiläumsrückstellung ist unter Verwendung der Projected Unit Credit Method (PUC-Methode) mit einem Rechnungszinssatz von 1,97 % sowie einem Gehaltstrend und einem BBG-Trend von 2,75 % gemäß den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck berechnet. Für die Berücksichtigung der Fluktuation wurden alters- und geschlechtsabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeiten verwendet.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung und wurden zum Erfüllungsbetrag passiviert. Langfristige Rückstellungen werden entsprechend der Restlaufzeit gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB abgezinst.

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde für Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen, gebildet.

III. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

Der Bestand und die Entwicklung des Anlagevermögens im Berichtszeitraum sind im beigefügten Anlagenspiegel dargestellt.

Anteilsbesitz gemäß § 285 Nr. 11 HGB der ThüWa GmbH zum 31. Dezember 2019:

Gesellschaft	Stammkapital	Anteil	Buchwert	Eigenkapital	Jahresergebnis
	€	%	€	€	€
GWA Gesellschaft für Wasser- und Abwasserservice mbH, Erfurt	175.000,00	100	909.536,47	3.528.107,41	50.396,76
SWE Bäder GmbH, Erfurt	25.000,00	100	13.516.317,35	13.516.317,35	0,00
SWE Digital GmbH, Erfurt	30.000,00	100	700.000,00	948.016,67	0,00

Zum 1. Januar 2019 erwarb die ThüWa GmbH von der GWA mbH die Anteile an der SWE D GmbH in Höhe von 200 T€. Im Geschäftsjahr erfolgte auf der Grundlage des bestätigten Wirtschaftsplanes 2019 der ThüWa GmbH eine Einlage in die Kapitalrücklage der SWE D GmbH in Höhe von 500 T€ zur Finanzierung des Breitband Ausbaus.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Laufzeit von nicht mehr als einem Jahr. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 2.560 T€ (Vorjahr 2.633 T€) ist auch der abgegrenzte, zum Bilanzstichtag noch nicht abgelesene Verbrauch der Tarifkunden von 13.140 T€, davon verbundene Unternehmen 62 T€ (Vorjahr 12.662 T€, davon verbundene Unternehmen 64 T€), enthalten. Hiervon sind erhaltene Abschläge von 11.270 T€ (Vorjahr 10.858 T€) abgesetzt.

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 650 T€ sind im Wesentlichen Forderungen gegen den Gesellschafter aus umsatzsteuerlicher Organschaft in Höhe von 224 T€ (Vorjahr 115 T€) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 421 T€ enthalten.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält überwiegend bis 2006 gezahlte Baukostenzuschüsse in Höhe von 11 T€ (Vorjahr 16 T€).

Das Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2019 59.579 T€ (Vorjahr 59.079 T€), davon entfallen 53.526 T€ auf Kapitalrücklagen. Im Berichtsjahr wurde eine Kapitaleinlage der Gesellschafterin SWE GmbH, Erfurt, in Höhe von 500 T€ zur Weiterreichung an die SWE Digital GmbH geleistet.

Bei den Sonderposten stehen den Zugängen von 620 T€ (Vorjahr 988 T€) planmäßige Auflösungen von 488 T€ (Vorjahr 471 T€) gegenüber. Die Zugänge betreffen erhaltene Baukostenzuschüsse sowie Zuschüsse für Hausanschlusskosten.

Bei den empfangenen Ertragszuschüssen wurden planmäßige Auflösungen von 410 T€ (Vorjahr 623 T€) vorgenommen.

Die Rückstellung für Pensionsverpflichtungen enthält den Erfüllungsbetrag in Höhe von 62 T€ (Vorjahr 54 T€) sowie den beizulegenden Zeitwert des Anspruchs aus der Rückdeckungsversicherung in Höhe von 21 T€ (Vorjahr 19 T€). Durch das Gebot der Saldierung des Rückdeckungsanspruchs mit der Pensionsrückstellung gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wird die Rückstellung für Pensionen mit einem Saldo in Höhe von 41 T€ (Vorjahr 35 T€) ausgewiesen. Der ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag aus der Bewertung zwischen dem Ansatz des Siebenjahreszinssatzes und dem Ansatz des Zehnjahreszinssatzes beträgt -6 T€.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen insbesondere Aufwendungen für Personalkosten 1.138 T€ (Vorjahr 1.165 T€), Entschädigungszahlungen laut Grundbuchbereinigungsgesetz 989 T€ (Vorjahr 969 T€), ausstehende Rechnungen 493 T€ (Vorjahr 551 T€) und unterlassene Instandhaltung aus Beibehaltungswahlrecht nach BilMoG Umstellung 300 T€ (Vorjahr 347 T€).

Die Verbindlichkeiten setzen sich gemäß dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel wie folgt zusammen:

Verbindlichkeitenspiegel in T€
	Restlaufzeit
Position in der Bilanz	Gesamtbetrag	bis zu einem Jahr	von mehr als einem Jahr	davon mehr als fünf Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	25.247	3.410	21.837	8.425
Vorjahr	(18.930)	(3.792)	(15.138)	(4.488)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	68	68	0	0
Vorjahr	(21)	(21)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.329	1.293	36	0
Vorjahr	(745)	(678)	(67)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.921	4.921	0	0
Vorjahr	(13.038)	(13.038)	(0)	(0)
davon gegenüber Gesellschafter	1.229	1.229	0	0
Vorjahr	(1.261)	(1.261)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	329	329	0	0
Vorjahr	(335)	(335)	(0)	(0)
davon aus Steuern	50	50	0	0
Vorjahr	(46)	(46)	(0)	(0)
SUMME	31.894	10.021	21.873	8.425
(Vorjahr)	(33.069)	(17.864)	(15.205)	(4.488)

Unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden zur Finanzierung der Erneuerung und Erweiterung des Leitungsnetzes aufgenommene Darlehen ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 4.921 T€ enthalten Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter in Höhe von 1.229 T€, insbesondere aus der vertraglichen Ergebnisabführung in Höhe von 949 T€ (Vorjahr 1.257 T€), Verbindlichkeiten aus der Verlustübernahme der SWE D GmbH in Höhe von 330 T€ und der SWE B GmbH in Höhe von 507 T€ sowie Verbindlichkeiten aus dem Cash-Pooling mit der SWE Service GmbH in Höhe von 2.523 T€ (Vorjahr 10.947 T€) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 293 T€.

IV. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse setzen sich aus dem Wasserverkauf 27.663 T€ (Vorjahr 27.110 T€), der Auflösung von Ertragszuschüssen und Hausanschlusskosten 441 T€ (Vorjahr 653 T€), den Erlösen aus der kaufmännischen und technischen Betriebsführung 320 T€ (Vorjahr 576 T€) sowie den Erlösen aus Nebengeschäften 710 T€ (Vorjahr 491 T€) zusammen. In den Erlösen aus Nebengeschäften ist die Stromeinspeisung in Höhe von 50 T€ (Vorjahr 51 T€) enthalten. In dieser Position sind periodenfremde Erlöse aus der Verbrauchsabgrenzung des Vorjahres in Höhe von 299 T€ (Vorjahr 39 T€) sowie sonstige periodenfremde Erlöse in Höhe von 37 T€ (Vorjahr 3 T€) enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind neben der Auflösung des Sonderpostens in Höhe von 488 T€ (Vorjahr 471 T€) u. a. auch Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 143 T€ (Vorjahr 94 T€) sowie periodenfremde Erträge in Höhe von 17 T€ (Vorjahr 25 T€) enthalten.

In den Materialaufwendungen sind sämtliche Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Leistungen enthalten, die bei der betrieblichen Leistungserstellung angefallen sind. Hierzu gehören überwiegend Bezugsaufwendungen für Wasser, Energie sowie Fremdleistungen für Instandhaltung und Wartung. In der Position Materialaufwand ist periodenfremder Aufwand in Höhe von 48 T€ (Vorjahr 71 T€) enthalten, gegenläufig sind Gutschriften für das Vorjahr von 186 T€ enthalten.

Der Personalaufwand enthält neben den Aufwendungen für Löhne und Gehälter und soziale Abgaben auch die Aufwendungen für Altersversorgung. Im Personalaufwand ist auch die Zuführung zur Rückstellung für Altersteilzeit in Höhe von 355 T€ (Vorjahr 124 T€) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten neben den Verlusten aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens in Höhe von 380 T€ (Vorjahr 58 T€) auch sonstige periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 22 T€ (Vorjahr 11 T€).

Die Zinsaufwendungen berücksichtigen auch die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen in Höhe von 2 T€ (Vorjahr 2 T€). Mit diesen Aufwendungen zu saldierende Zinserträge sind nicht angefallen.

Gemäß der Verpflichtung aus dem Ergebnisabführungsvertrag wird der Jahresüberschuss in Höhe von 949 T€ an die SWE GmbH abgeführt.

V. Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus langfristigen Abnahmeverpflichtungen von 8.073 T€ (davon verbundene Unternehmen 2.237 T€), aus Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträgen in Höhe von 475 T€ (davon verbundene Unternehmen 318 T€) und aus dem Bestellobligo in Höhe von 1.887 T€ (davon für Investitionen 1.286 T€).

Derivative Finanzinstrumente wurden zur Begrenzung bzw. zum Ausschluss von Zinsänderungsrisiken aus Bankkrediten abgeschlossen. Da die Sicherungsentscheidungen ausschließlich auf das Risikomanagement zu Grundgeschäften gerichtet sind und die Sicherungsgeschäfte mit Durchhalteabsicht abgeschlossen werden, wurden sämtliche Sicherungsbeziehungen durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Wertänderungen einzelner Bestandteile dieser wirksamen Bewertungseinheiten werden nach der Einfrierungsmethode nicht bilanziert.

Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente richtet sich weder auf die Optimierung von Anlagekonditionen noch auf die Erzielung von Zusatzerträgen ohne Bezug zu Grundgeschäften und steht damit im Einklang mit den definierten Möglichkeiten der Thüringer Gemeinde- und Landkreisordnung (Thüringer Kommunalordnung).

Die gebildeten Bewertungseinheiten bestehen überwiegend aus unmittelbaren, direkten Beziehungen von einem Grundgeschäft zu einem entsprechenden derivativen Finanzinstrument (Microhedges). Insbesondere für Anschlusssicherungen zu Kreditgrundgeschäften und Anschlussfinanzierungen sind die Bewertungseinheiten aus Effizienzgründen aus mehreren Kreditgrundgeschäften bzw. mehreren Sicherungsgeschäften gebildet worden (Portfoliohedges).

Für beide Arten von Bewertungseinheiten stimmen die wertbestimmenden Faktoren zwischen den abgesicherten Teilen der Grundgeschäfte und den absichernden Teilen der Sicherungsinstrumente (z. B. Nominalbetrag, Referenzzinssatz und Laufzeit) in einem Maße überein, dass die Wirksamkeit der Bewertungseinheiten sowohl in deren rückwirkender Ermittlung als auch prospektiver Beurteilung über die gesamte Laufzeit der derivativen Finanzinstrumente erfüllt ist. Aufgrund des Vorliegens wirksamer Bewertungseinheiten besteht für diese geschlossenen Positionen mit negativen Marktwerten der Sicherungsgeschäfte kein Rückstellungsbedarf.

Zur Begrenzung von Zinsänderungsrisiken ist ein derivatives Finanzinstrument (Cap) für bestehende variabel verzinsliche Darlehen in Höhe von 4.000 T€ (Vorjahr 4.000 T€), bezogen auf das jeweilige Ausgangsnominal, mit einer Restlaufzeit von bis zu 0,6 Jahren im Bestand.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 betragen die Sicherungsnominale der derivativen Finanzinstrumente 400 T€. Die beizulegenden Zeitwerte der bestehenden derivativen Finanzinstrumente betragen -15 T€, wie sie von den Vertragspartnern als Marktwerte bekannt gegeben wurden. Die negativen Marktwerte der Zinsswaps resultieren aus den zu den Absicherungszeitpunkten gegenüber dem Bilanzstichtag höheren Marktzinsniveaus.

Die Anzahl der durchschnittlich Beschäftigten betrug im Geschäftsjahr 80 Mitarbeiter (42 gewerbliche Arbeitnehmer und 38 Angestellte).

Mitglieder des Aufsichtsrates

Thomas Trier	Sachbearbeiter Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport bis 31.05.2019	Aufsichtsratsvorsitzender
Detlef Stender	Rentner, ehrenamtlicher Ortschaftsbürgermeister Ingersleben, ehrenamtlicher Beigeordneter Gemeinde Nesse-Apfelstädt	Stellvertretender Vorsitzender
Mario Großmann	Obermonteur ThüWa ThüringenWasser GmbH	Arbeitnehmervertreter
Robert Bednarsky	Rentner bis 29.08.2019
Christoph Bimböse	Fraktionsgeschäftsführer seit 01.10.2019
Juri Goldstein	Rechtsanwalt bis 29.08.2019
Katalin Hahn	Geschäftsführung der Willy Brandt School of Public Policy an der Universität Erfurt bis 31.05.2019
Corinna Herold	Zahnärztin, Mitglied des Landtages seit 01.10.2019
Andreas Horn	Rechtsanwalt bis 06.02.2019
Thomas Pfistner	Verwaltungsfachwirt, Referent seit 01.10.2019
Frank Rödiger	Persönlicher Referent Thüringer Ministerium f. Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft bis 29.08.2019
Klaus Schmantek	Rentner bis 29.08.2019
Luise Schönemann	Wissenschaftliche Mitarbeiterin seit 01.10.2019

Die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden ist seit dem 1. Juni 2019 nicht mehr besetzt.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten Gesamtbezüge in Höhe von 14 T€.

Geschäftsführer der ThüWa GmbH im Geschäftsjahr 2019 war Herr Peter Zaiß, Metzels (Geschäftsführer der SWE GmbH). Der Geschäftsführer wird für seine Tätigkeit bei der Gesellschaft auf der Grundlage von Verträgen mit der SWE GmbH von dieser vergütet.

Die erforderlichen Angaben zum Gesamthonorar des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB sind im Konzernabschluss der SWE GmbH enthalten.

Die latenten Steuern werden beim Organträger ausgewiesen.

Geschäfte mit verbundenen Unternehmen wurden ausschließlich zu marktüblichen Konditionen durchgeführt.

Gemäß § 6b Absatz 2 EnWG sind die Geschäfte größeren Umfangs mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen darzustellen. In den Umsatzerlösen sind Erlöse aus Wasserlieferungen an die SWE E GmbH (138 T€), an die SWE B GmbH (70 T€) und an die ega gGmbH (80 T€) enthalten. Weiterhin sind in den Umsatzerlösen Entgelte aus Dienstleistungen von der SWE D GmbH in Höhe von 100 T€. Die Materialaufwendungen enthalten Dienstleitungen von der GWA mbH (518 T€), technische Dienstleistungen von der SWE N GmbH (842 T€), technische Dienstleistungen von der SWE S GmbH (308 T€) sowie Stromlieferungen und Miete von der SWE E GmbH (642 T€). In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Entgelte gemäß den Dienstleistungsverträgen mit der SWE S GmbH (1.376 T€), mit der SWE D GmbH (698 T€), mit der GWA mbH (120 T€), mit der SWE E GmbH (100 T€) sowie die Aufwendungen gemäß Mietverträgen und Dienstleistungsverträgen mit der SWE GmbH (925 T€) enthalten. Entsprechend der Ergebnisabführungsverträge wurde von der SWE B GmbH ein Verlust von 507 T€ sowie von der SWE D GmbH ein Verlust von 330 T€ übernommen. Gemäß dem Ergebnisabführungsvertrag mit der SWE GmbH wurde an diese ein Ergebnis in Höhe von 1.807 T€ (einschließlich Steuerumlage an den Organträger) abgeführt.

Der Konzernabschluss wird durch die SWE GmbH, Erfurt, als Mutterunternehmen des größten Konsolidierungskreises aufgestellt. Der Konzernabschluss wird beim Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht.

Auf die Erstellung von Teilkonzernabschlüssen wurde gemäß § 291 Abs. 2 HGB verzichtet.

Es besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag vom 19. Dezember 1995 in der Fassung vom 20. November 2014 mit der SWE GmbH. Danach ist das Ergebnis in voller Höhe an die SWE GmbH abzuführen.

VI. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind und sich auf die Darstellung der Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage der Gesellschaft auswirken, sind nicht bekannt.

Erfurt, 27. Februar 2020

ThüWa ThüringenWasser GmbH

Peter Zaiß, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens (Anlagenspiegel)

ThüWa ThüringenWasser GmbH, ERFURT

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2019
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.187.527,50	56.582,92	0,00	108.693,24	5.352.803,66
- Nutzungsrechte	3.275.537,11	0,00	0,00	100.000,00	3.375.537,11
- Software	384.610,25	29.004,20	0,00	1.350,00	414.964,45
- Zuschüsse von verbundenen Unternehmen	1.527.380,14	27.578,72	0,00	7.343,24	1.562.302,10
2. Geleistete Anzahlungen	156.565,91	123.312,32	0,00	-107.343,24	172.534,99
	5.344.093,41	179.895,24	0,00	1.350,00	5.525.338,65
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.806.718,13	779.816,51	6.066,09	7.486,02	9.587.954,57
- Grund und Boden	2.424.677,04	657.291,38	258,84	5.389,53	3.087.099,11
- Erbbaurechte	978,85	432,75	0,00	1.720,87	3.132,47
- Leitungsführungsrechte	397.480,97	12.084,85	0,00	375,62	409.941,44
- Gebäude und bauliche Anlagen	5.983.581,27	110.007,53	5.807,25	0,00	6.087.781,55
2. Technische Anlagen und Maschinen	209.777.677,90	1.381.025,54	578.941,10	2.730.142,38	213.309.904,72
- Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	6.471.991,66	20.958,11	24.557,22	145.838,05	6.614.230,60
- Verteilungsanlagen	189.607.653,14	606.033,39	6.032,76	2.249.990,14	192.457.643,91
- Andere technische Anlagen und Maschinen	11.460.909,90	416.353,71	76.074,27	334.314,19	12.135.503,53
- Messgeräte	372.873,92	18.013,04	191.559,90	0,00	199.327,06
- GWG Messgeräte	1.864.249,28	319.667,29	280.716,95	0,00	1.903.199,62
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.633.010,76	105.476,20	0,00	0,00	1.738.486,96
- Andere Anlagen	1.247.991,85	43.676,64	0,00	0,00	1.291.668,49
- Betriebs- und Geschäftsausstattung	185.292,76	37.347,17	0,00	0,00	222.639,93
- Geringwertige Wirtschaftsgüter	199.726,15	24.452,39	0,00	0,00	224.178,54
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.654.440,09	1.504.346,36	379.462,62	-2.738.978,40	2.040.345,43
	223.871.846,88	3.770.664,61	964.469,81	-1.350,00	226.676.691,68
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	15.121.167,63	700.000,00	0,00	0,00	15.821.167,63
Summe	244.337.107,92	4.650.559,85	964.469,81	0,00	248.023.197,96

	Abschreibungen
	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2019
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.258.633,41	256.871,42	0,00	0,00	3.515.504,83
- Nutzungsrechte	1.715.904,76	143.635,78	0,00	0,00	1.859.540,54
- Software	371.034,71	6.892,26	0,00	0,00	377.926,197
- Zuschüsse von verbundenen Unternehmen	1.171.693,94	106.343,38	0,00	0,00	1.278.037,32
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	3.258.633,41	256.871,42	0,00	0,00	3.515.504,83
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.150.874,78	165.419,02	5.807,25	0,00	3.310.486,55
- Grund und Boden	360.571,71	0,00	0,00	0,00	360.571,71
- Erbbaurechte	39,56	32,56	0,00	0,00	72,12
- Leitungsführungsrechte	44.451,51	10.019,72	0,00	0,00	54.471,23
- Gebäude und bauliche Anlagen	2.745.812,00	155.366,74	5.807,25	0,00	2.895.371,49
2. Technische Anlagen und Maschinen	128.397.204,30	5.027.516,86	578.527,82	0,00	132.846.193,34
- Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	3.572.675,22	190.436,43	24.557,22	0,00	3.738.554,43
- Verteilungsanlagen	115.121.751,61	4.069.430,17	5.619,48	0,00	119.185.562,30
- Andere technische Anlagen und Maschinen	7.554.235,21	423.690,51	76.074,27	0,00	7.901.851,45
- Messgeräte	284.292,98	24.292,46	191.559,90	0,00	117.025,54
- GWG Messgeräte	1.864.249,28	319.667,29	280.716,95	0,00	1.903.199,62
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.315.104,77	121.954,17	0,00	0,00	1.437.058,94
- Andere Anlagen	966.785,31	88.370,23	0,00	0,00	1.055.155,54
- Betriebs- und Geschäftsausstattung	148.593,31	9.131,55	0,00	0,00	157.724,86
- Geringwertige Wirtschaftsgüter	199.726,15	24.452,39	0,00	0,00	224.178,54
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	132.863.183,85	5.314.890,05	584.335,07	0,00	137.593.738,83
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	695.313,81	0,00	0,00	0,00	695.313,81
Summe	136.817.131,07	5.571.761,47	584.335,07	0,00	141.804.557,47

	Buchwerte
	31.12.2019	31.12.2018
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.837.298,83	1.928.894,09
- Nutzungsrechte	1.515.996,57	1.559.632,35
- Software	37.037,48	13.575,54
- Zuschüsse von verbundenen Unternehmen	284.264,78	355.686,20
2. Geleistete Anzahlungen	172.534,99	156.565,91
	2.009.833,82	2.085.460,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.277.468,02	5.655.843,35
- Grund und Boden	2.726.527,40	2.064.105,33
- Erbbaurechte	3.060,35	939,29
- Leitungsführungsrechte	355.470,21	353.029,46
- Gebäude und bauliche Anlagen	3.192.410,06	3.237.769,27
2. Technische Anlagen und Maschinen	80.463.711,38	81.380.473,60
- Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	2.875.676,17	2.899.316,44
- Verteilungsanlagen	73.272.081,61	74.485.901,53
- Andere technische Anlagen und Maschinen	4.233.652,08	3.906.674,69
- Messgeräte	82.301,52	88.580,94
- GWG Messgeräte	0,00	0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	301.428,02	317.905,99
- Andere Anlagen	236.512,95	281.206,54
- Betriebs- und Geschäftsausstattung	64.915,07	36.699,45
- Geringwertige Wirtschaftsgüter	0,00	0,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.040.345,43	3.654.440,09
	89.082.952,85	91.008.663,03
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	15.125.853,82	14.425.853,82
Summe	106.218.640,49	107.519.976,85

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die ThüWa ThüringenWasser GmbH, Erfurt

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der ThüWa ThüringenWasser GmbH, Erfurt, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der ThüWa ThüringenWasser GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß §322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DER EINHALTUNG DER RECHNUNGSLEGUNGSPFLICHTEN NACH § 6b ABS. 3 ENWG

Prüfungsurteil

Wir haben die Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG, wonach für die Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 EnWG getrennte Konten zu führen sind, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung wurden die Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG, wonach für die Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 EnWG getrennte Konten zu führen sind, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 in allen wesentlichen Belangen erfüllt.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung nach § 6b Abs. 5 EnWG unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG" sowie im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" weitergehend beschrieben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil hierzu zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für die Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG sowie für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie zur Einhaltung dieser Pflichten als notwendig erachtet haben.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG in allen wesentlichen Belangen erfüllt wurden sowie einen Vermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zur Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG beinhaltet. Die Prüfung umfasst die Beurteilung, ob die Wertansätze und die Zuordnung der Konten nach § 6b Abs. 3 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt sind und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde.

Erfurt, 27. Februar 2020

BBH AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jürgen Gold, Wirtschaftsprüfer

Bianca Engel, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung während des Geschäftsjahres 2019 auf Grundlage regelmäßiger schriftlicher und bei Bedarf mündlicher Berichte über den Gang der Geschäfte, über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie über andere grundsätzliche Fragen der künftigen Ausrichtung der Gesellschaft überwacht. Alle wichtigen Vorgänge wurden mit der Geschäftsführung erörtert. Schwerpunkte der Erörterungen waren das Investitionsgeschehen sowie die Ertrags- und Finanzlage des Unternehmens.

Im Geschäftsjahr 2019 haben zwei Aufsichtsratssitzungen stattgefunden. Über die Sitzungen und die dort gefassten Beschlüsse wurden Niederschriften erstellt. Die dem Aufsichtsrat von dem Geschäftsführer zur Verfügung gestellten Unterlagen waren dazu geeignet, eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Entscheidung zu ermöglichen. Die Geschäftsführung hat dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Geschäftsentwicklung Bericht erstattet. Der Aufsichtsrat wurde zeitnah unterrichtet. Ungewöhnliche, risikoreiche oder nicht ordnungsgemäß abgewickelte Geschäftsvorfälle sowie erkennbare Fehldispositionen und wesentliche Unterlassungen wurden nicht festgestellt.

Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2019 sind von der als Abschlussprüfer bestellten BBH AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AG, Regierungsstraße 64, 99084 Erfurt, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB versehen worden.

Für das Geschäftsjahr 2019 hat der Aufsichtsrat am 21. April 2020 von dem Prüfergebnis im Beisein des Abschlussprüfers zustimmend Kenntnis genommen.

Den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019, den Lagebericht und den Bericht über die Prüfung der Geschäftsführung nach § 53 HGrG haben wir geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis dieser Prüfung erheben wir dagegen keine Einwendungen.

Der Aufsichtsrat hat den vorgelegten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 gebilligt und der Gesellschafterversammlung dessen Feststellung empfohlen.

Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung und der Belegschaft seinen Dank und seine Anerkennung für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit aus.

Erfurt, 8. Juni 2020

Luise Schönemann

Vorsitzende des Aufsichtsrates der ThüWa ThüringenWasser GmbH

Beschluss der Gesellschafter der ThüWa ThüringenWasser GmbH (ThüWa GmbH) im schriftlichen Verfahren

Beschluss ThüWa GV 210420-1:

Gemäß der Empfehlung des Aufsichtsrates wird der vorgelegte Jahresabschluss 2019 per 31. Dezember 2019 der ThüWa ThüringenWasser GmbH festgestellt.

Erfurt, 21.04.2020

SWE Stadtwerke Erfurt GmbH

Peter Zaiß, Geschäftsführer

Der Gesellschafter, der Zweckverband Wasserversorgung "Erfurter Becken", ist mit der Beschlussfassung im schriftlichen Verfahren

einverstanden [ ]

nicht einverstanden. [ ]

Beschluss ThüWa GV 210420-1:

Gemäß der Empfehlung des Aufsichtsrates wird der vorgelegte Jahresabschluss 2019 per 31. Dezember 2019 der ThüWa ThüringenWasser GmbH festgestellt.

Dem vorgeschlagenen Beschluss ThüWa GV 210420-1:

stimmt der Gesellschafter zu [ ]

stimmt der Gesellschafter nicht zu [ ]

der Gesellschafter enthält sich [ ]

Neudietendorf,

Zweckverband Wasserversorgung
"Erfurter Becken"

Detlef Stender, Verbandsvorsitzender