Deutsche Verrechnungsstelle AG

Köln

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Bilanz zum 31. Dezember 2021

AKTIVA

		2021	Vorjahr
	Euro	Euro	TEuro
1. Barreserve
a) Kassenbestand	20,00
b) Guthaben bei Zenlralnotenbanken	0,00	20,00	0
darunter: bei der Deutschen Bundesbank Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
c) Guthaben bei Postgiroämtern
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen
darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
b) Wechsel
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig	862.920,20		2.451
b) andere Forderungen	0,00	862.920,20
4. Forderungen an Kunden		4.020.287,84	2.817
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert Euro 0,00
Kommunalkredite Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
davon gegenüber Finanzinstituten Euro 631.608,49 (i.Vj. TEuro 327)
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Geldmarktpapiere (i.Vj. TEuro 0)
aa) von öffentlichen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
ab) von anderen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
bb) von anderen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bank Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
c) eigene Schuldverschreibungen
Nennbetrag
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere		0,00	0
5a. Handelsbestand
7. Beteiligungen		0,00	0
darunter:
an Kreditinstituten Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
an Finanzdienstleistungsinstituten Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
8. Anteile an verbundenen Unternehmen		55.000,00	0
darunter:
an Kreditinstituten Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
an Finanzdienstleistungsinstituten Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
9. Treuhandvermögen
darunter: Treuhandkredite Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschl. Schuldverschreibungen aus deren Umtausch
11. Immaterielle Anlagewerte		0,00	0
a) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		129.453,00	204
c) Geschäfts- und Firmenwert
d) geleistete Anzahlungen
12. Sachanlagen		65.370,00	76
13. Ausstehende Einlage auf das gezeichnete Kapital
darunter: eingefordert
14. Sonstige Vermögensgegenstände		1.158.859,99	1.957
15. Rechnungsabgrenzungsposten		20.519,37	25
16. Aktive latente Steuern		0,00	0
17. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		0,00	0
18. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
		6.312.430,40	7.530

PASSIVA

			2021	Vorjahr
		Euro	Euro	TEuro
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig		1.907.755,86		2.957
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist		0,00	1.907.755,86	0
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
darunter:
gegenüber Finanzdienstleistungsinstituten Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
a) Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten	0,00			0
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten	0,00	0,00		0
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig	0,00			0
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist		0,00	0,00	0
3. Verbriefte Verbindichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
darunter:
Geldmarktpapiere Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf
3a. Handelsbestand
4. Treuhandverbindlichkeiten
darunter:
Treuhandkredite
5. Sonstige Verbindlichkeiten			327.428,41	606
6. Rechnungsabgrenzungsposten			0,00	0
6a. Passive latente Steuern
7. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
b) Steuerrückstellungen		41.447,00
c) andere Rückstellungen		108.650,00	150.097,00	124
8. - gestrichen -
9. Nachrangige Verbindlichkeiten
10. Genußrechtskapital
darunter:
vor Ablauf von zwei Jahren fällig Euro 0,00 (i.Vj. TEuro 0)
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken
12. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital		1.716.476,00		1.717
b) Kapitalrücklage		813.143,76		813
c) Gewinnrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage
cb) Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen		0,00		0
cc) satzungsmäßige Rücklagen
cd) andere Gewinnrücklagen
d) Bilanzgewinn/-verlust		1.397.529,37	3.927.149,13	1.313
			6.312.430,40	7.530

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021

			2021	Vorjahr
	Euro	Euro	Euro	Teuro
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften	1.019.343,05			1.131
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen	0,00	1.019.343,05
2. Zinsaufwendungen		-36.589,90	982.753,15	-53
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
b) Beteiligungen
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträge
5. Provisionserträge		4.186.375,03		3.141
6. Provisionsaufwendungen		-955.003,68	3.231.371,35	-719
7a. Ertrag des Handelsbestands
7b. Aufwand des Handelsbestands
8. Sonstige betriebliche Erträge			572.147,13	1.119
9. - gestrichen -
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter		-1.681.975,35		-1.524
ab) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung		-267.896,17		-237
darunter: für Altersversorgung Euro 5.706,26 (i.Vj. TEuro 6)
b) andere Verwaltungsaufwendungen		-1.302.882,17	-3.252.753,69	-1,278
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen			-120.102,44	-117
12, Sonstige betriebliche Aufwendungen			-997,42	-14
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft			-986.209,89	-264
14. Erträge aus der Zuschreibung zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft			674.965,17	53
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere			0,00	0
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme
18. -gestrichen-
19. Ergebnis der normalen Geschäftsätigkeit			1.101.173,36	1.238
20. Außerordentliche Erträge			0,00	0
21. Außerordentliche Aufwendungen
22. Außerordentliches Ergebnis			0,00	0
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag			-14.442,02	-27
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen			-2.443,00	2
25. Erträge aus Verlustübernahme
26. Aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder eines Teilgewinnabführungsvertrages abgeführte Gewinne
27. Jahresfehlbetrag/-überschuss			1.084.288,34	1.209
28. Gewinn-/Verlustvortrag aus dem Vorjahr			313.241,03	104
29. Entnahmen aus der Kapitalrücklage			0,00	0
30. Entnahmen aus Gewinnrücklagen
a) aus der gesetzlichen Rücklage
b) aus der Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen			0,00	0
c) aus satzungsmäßigen Rücklagen
d) aus anderen Gewinnrücklagen
31. Entnahmen aus Genußrechtskapital
32. Einstellungen in Gewinnrücklagen			0,00	0
a) in die gesetzliche Rücklage
b) in die Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen			0,00	0
c) in satzungsmäßige Rücklagen
d) in andere Gewinnrücklagen
33. Wiederauffüllung des Genußrechtskapilals
34. Bilanzgewinn/-verlust			1.397.529,37	1.313

Anhang 2021

1. Allgemeine Hinweise

Factoringunternehmen sind Finanzdienstleistungsinstitute und fallen somit in den Anwendungsbereich der §§ 340 ff. HGB und der RechKredV.

Die Deutsche Verrechnungsstelle AG gilt gemäß § 340a Abs. 1 i. V. m. § 267 Abs. 3 HGB als große Kapitalgesellschaft. Der Jahresabschluss ist nach den Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes (AktG) sowie nach der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt worden.

Die Firma der Gesellschaft lautet Deutsche Verrechnungsstelle AG, eingetragen beim Amtsgericht Köln unter HR B 53963. Sitz der Gesellschaft ist Köln.

2. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die auf die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den §§ 242 ff. und 340 ff. HGB sowie der RechKredV in der aktuellen Fassung.

Die Bewertungsmethoden haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht geändert.

Barreserve und Forderungen an Kreditinstitute werden zum Nennwert angesetzt.

Bei der Bewertung der Forderungen an Kunden werden alle erkennbaren Einzelrisiken unter Berücksichtigung erwarteter Leistungen der Warenkreditversicherungen berücksichtigt. Das allgemeine Ausfallrisiko für Forderungen, die im Rahmen des Factorings erworben wurden, wird anhand einer nach dem Forderungsportfolio differenzierten pauschalen Wertberichtigung der nicht einzelwertberichtigten Forderungen berücksichtigt und berechnet. Die pauschale Wertberichtigung schließt sowohl die Vorsorge für das Risiko des Forderungsausfalls als auch die noch entstehenden Kosten des Forderungseinzuges sowie Zinsverluste ein. Die Wertberichtigung orientiert sich dabei an der Quote der tatsächlichen Forderungsverluste zum Forderungsbestand des Vorjahres. Im Geschäftsjahr wurden bereits einzelwertberichtigte Forderungen ausgebucht, daher reduzierte sich der Wert der Einzelwertberichtigung stark von € 676.268,58 auf € 3.421,86.

Die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden mit den Entwicklungskosten angesetzt.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen werden linear nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer berechnet. Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten zwischen € 250,00 und € 1.000,00 netto werden im Jahr des Zugangs und in den vier Folgejahren gemäß § 6 Abs. 2a EStG abgeschrieben.

Der Aktive Rechnungsabgrenzungsposten umfasst Ausgaben bis zum Bilanzstichtag soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen ausgewiesen.

3. Erläuterungen zu einzelnen Positionen der Bilanz

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit ihrem Nennbetrag angesetzt. Der Forderungsbestand an Kunden zum Bilanzstichtag beträgt € 4.020.287,84 (Vj. € 2.817.129,07), darin enthalten sind unter anderem Forderungen aus dem Ankauf von Forderungen im Rahmen des Factorings in Höhe von € 3.163.915,24 (Vj. € 2.246.602,25) im Rahmen des Factorings und in Höhe von € 856.372,60 (Vj. € 570.526,82) aus Forderungen gegenüber Kunden. Bei diesen Forderungen werden Einzelrisiken durch Einzelwertberichtigungen in Höhe von € 3.421,86 (Vj. € 676.268,58) berücksichtigt. Die einzelwertberichtigten Forderungen entfallen auf drei Kunden (Vj. Hauptanteil 95 % auf einen Kunden, der insolvent ist). Außerdem wird wegen des allgemeinen Kreditrisikos, der voraussichtlich anfallenden Beitreibungskosten und der Unverzinslichkeit eine Pauschalwertberichtigung von 1,79 % (Vj. 2,12 %) des nicht einzelwertberichtigten Forderungsbestandes im Rahmen des Factorings ohne Umsatzsteuer gebildet. Diese Reduzierung beruht auf den im Geschäftsjahr gewonnen Erfahrungen zu den Forderungsausfällen.

Die Fristigkeiten im Bereich der Forderungen stellen sich wie folgt dar:

Position	Gesamtbetrag	Bis 3 Monate	4 - 12 Monate	1 -5 Jahre
	EUR	EUR	EUR	EUR
Forderungen an Kreditinstitute	862.920,20	862.920,20	0,00	0,00
Forderungen an Kunden	4.020.287,84	3.870.287,84	150.000,00	0,00
Sonstige Forderungen	1.158.859,99	601.709,99	116.000,00	441.150,00
Summe	6.042.068,03	5.334.918,03	266.000,00	441.150,00

In den sonstigen Forderungen sind € 568.000,00 (Vj. 812.000,00) aus dem Verkauf von Kundenbeziehungen enthalten. Dem Käufer wurde ein Verkäuferdarlehen mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Zinssatz von 1 % p.a. gewährt.

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem als Anlage 3a beigefügten Anlagenspiegel dargestellt.

Im Jahr 2020 wurden Entwicklungskosten in Höhe von € 35.284,70 für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert und auf eine Nutzungsdauer von 5 Jahren abgeschrieben. Zum Bilanzstichtag beläuft sich der Buchwert der selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände auf € 26.462,00

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen gegen Gesellschafter und Vorstandsmitglied Herrn Sven Ries in Höhe von € 25.000,00 (Vj. € 25.000,00) ausgewiesen. Die Forderung wird nicht verzinst.

Aufgrund bestehender steuerlicher Verlustvorträge besteht eine aktive Steuerlatenz, die jedoch nicht aktiviert wurde.

Von den Verbindlichkeiten in Höhe von € 2.235.184,27 (Vj. € 3.563.609,05) sind € 2.192.229,50 (Vj. € 3.563.609,05) innerhalb eines Jahres fällig.

Die Fristigkeiten im Bereich der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

Position	Gesamtbetrag	Bis 3 Monate	4 - 12 Monate	1 -5 Jahre
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.907.755,86	1.907.755,86	0,00	0,00
Sonstige Verbindlichkeiten	327.428,41	284.473,64	0,00	42.954,77
Summe	2.235.184,27	2.192.229,50	0,00	42.954,77

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten von € 327.428,41 (Vj. € 606.406,76) sind Verbindlichkeiten gegenüber aktuellen und ehemaligen Gesellschaftern in Höhe von € 0,00 (Vj. € 234.028,01), Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe € 134.159,97 (Vj. € 180.612,01) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit von € 2.747,71 (Vj. € 1.720,32) ausgewiesen.

Steuerrückstellungen wurden aufgrund der begrenzten Verrechnungsmöglichkeit von Verlusten nach § 10d Abs. 2 Einkommensteuergesetz in Verbindung mit § 8 Abs. 1 Körperschaftsteuergesetz für das Geschäftsjahr und das Vorjahr unter Berücksichtigung der geleisteten Vorauszahlungen gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und erkennbaren Risiken. In den sonstigen Rückstellungen enthaltene Posten in Höhe von € 108.650,00 (Vj. € 97.010,00) gliedern sich auf wie folgt:

	2021	2020
Sonstige Rückstellungen	EUR	EUR
Urlaubsrückstellung	20.600,00	26.900,00
Rückstellung für Abschluss u. Prüfung	26.500,00	25.500,00
Aufbewahrung Unterlagen	6.270,00	6.225,00
Berufsgenossenschaft	5.580,00	4.485,00
Rückstellung Mietnebenkosten	2.200,00	1.000,00
Boni	20.000,00	20.000,00
Ausstehende Rechnungen	27.500,00	12.900,00
Summe	108.650,00	97.010,00

Das Grundkapital ist am Bilanzstichtag in 1.716.476,00 (Vj. 1.716.476,00) vinkulierte Namensaktien zu je € 1,00 eingeteilt und in voller Höhe eingezahlt. Mit Beschluss vom 5. September 2018 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um € 500.000,00 erhöht.

Die Kapitalrücklagen in Höhe von € 813.143,76 (Vj. € 813.143,76) haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

	Kapitalrücklage § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB	Kapitalrücklage § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB	Gesamt
	EUR	EUR	EUR
Anfangsbestand	171.648,00	641.495,76	813.143,76
Minderung	0,00	0,00	0,00
Erhöhung	0,00	0,00	0,00
Endbestand	171.648,00	641.495,76	813.143,76

Im Bilanzgewinn ist ein Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von € 313.241,01 enthalten.

Zusätzliche Angaben nach §§ 34 und 35 RechKredV machen wir wie folgt, soweit nicht an anderer Stelle erfolgt:

―

Es bestehen Avalverbindlichkeiten in Höhe von € 5.334,70 (Vj. € 32.559,52) sowie eine gesamtschuldnerische Haftung gegenüber der refinanzierenden Bank zusammen mit einem Partnerunternehmen in Höhe des valutierenden Kreditbetrages.

―

Forderungen gegenüber Debitoren unserer Kunden, gegen unsere Kunden aus dem Bereich Factoring, Ansprüche aus bestehenden Kreditversicherungen sind an die refinanzierenden Banken abgetreten. Zum Bilanzstichtag betrugen Forderungen und Ansprüche insgesamt € 3.272.622,58 (Vj. € 3.140.597,37). Guthaben auf Debitoreneinzahlungskonten und Sperrkonten sind an die refinanzierenden Banken verpfändet. Die Guthaben beliefen sich zum Bilanzstichtag auf € 447.101,41 (Vj. € 670.347,71).

4. Erläuterungen zu einzelnen Positionen der GuV

Die erzielten Factoringerlöse wurden ausschließlich mit in Deutschland tätigen Kunden erzielt. Auf Verzugszinsen, Mahngebühren und Schadenersatzzahlungen von Dritten entfallen T€ 47 (Vj. T€ 97) Die genannten Positionen werden unter Zinserträgen aus Kredit- und Geldmarktgeschäften zusammengefasst.

Die erzielten Dienstleistungserlöse entfallen ausschließlich auf in Deutschland zugelassene Finanzinstitute, so dass eine weitere geographische inhaltliche Aufgliederung unterbleibt.

Im Zuge des bewussten Umgangs mit Zinsrisiken im Rahmen der Refinanzierung des Forderungsankaufs wurden zu Absicherungszwecken im operativen Geschäft Zinscaps eingesetzt. Zum Abschlussstichtag bestehen jedoch keine Zinscaps mehr.

Zusätzliche Angaben nach §§ 34 und 35 RechKredV machen wir wie folgt:

―	Für andere Finanzinstitute haben wir umfassende Dienstleistungen erbracht im Bereich des Forderungsmanagements, der IT-Dienstleistungen, des Vertriebs- und Marketings und der Kundenverwaltung. Die dabei erzielten Erlöse belaufen sich auf T€ 4.186 (Vj. T€ 3.106).

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Vorjahr einen Erlös aus dem Verkauf von Kundenbeziehungen von T€ 700. Der endgültige Ertrag ist abhängig von den mit den verkauften Kunden zu erzielenden Erlösen in den Jahren 2021 und 2022 (sog. Earn-Out) und ist fällig am 31.01.2023. Der Earn-Out ist nach oben unbegrenzt und nach unten begrenzt auf eine Kaufpreisminderung von maximal € 91.000,00. Im Geschäftsjahr bestanden keine Hinweise auf eine Kaufpreisminderung.

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen beinhalten im Geschäftsjahr Forderungsverluste in Höhe von T€ 763. Die Forderungsverluste entfielen im Wesentlichen auf zwei Kunden, die insolvent waren. In Vorjahren wurden bereits T€ 673 der Einzelwertberichtigung zugeführt. Diese wurde im Geschäftsjahr aufgelöst und als Ertrag aus der Zuschreibung im Kreditgeschäft ausgewiesen.

5. Sonstige Angaben

Der Gesamtbetrag, der gemäß § 268 Abs. 8 HGB der Ausschüttungssperre unterliegt, beträgt € 26.462,00 (Vj. € 33.519,00), resultierend aus dem Buchwert der selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände. Passive latente Steuern wurden aufgrund des aktiven Überhangs nicht gebildet und sind daher nicht von dem Betrag in Abzug zu bringen.

Die Angabe zu der Vorstandsvergütung unterbleibt wegen § 286 Abs. 4 HGB.

Die Aufsichtsratvergütung beläuft sich für das Berichtsjahr auf € 10.500,00 (Vj. € 10.500,00).

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen gliedern sich wie folgt auf:

	Laufzeit bis 1 Jahr	Laufzeit 1 bis 5 Jahre	Laufzeit über 5 Jahre
	EUR	EUR	EUR
Leasing Kfz	30.038,11	14.119,19	0,00
Wartung efcom	14.643,78	0,00	0,00
Büromiete	123.286,14	0,00	0,00
myLoc IT Gebühr	15.000,00	26.250,00	0,00
PKW Stellplätze	8.151,24	0,00	0,00
Vodafone	28.117,08	28.117,08	0,00
Summe	219.236,35	68.486,27	0,00

Im Berichtsjahr wurden durchschnittlich 29 (Vj. 22) Arbeitnehmer beschäftigt.

Vorstand:

Sven Ries, Rechtsanwalt, Bergisch Gladbach

Wilfried Frohnhofen, Diplom-Kaufmann, Aachen ab 1.12.2021 Köln

Aufsichtsrat:

Dr. Andreas Tietmann, Unternehmer, Aachen (Vorsitzender)

Christoph Müller, Unternehmer, Ennetbürgen (CH)

Dr. Uwe Heppekausen, Rechtsanwalt, Köln

6. Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt die folgende Ergebnisverwendung vor: Der Bilanzgewinn in Höhe von € 1.397.529,37 wird in Höhe von € 800.000,00 an die Aktionäre ausgeschüttet und in Höhe von € 597.529,37 auf neue Rechnung vorgetragen.

7. Honorar des Abschlussprüfers

Der Honoraraufwand für den Abschlussprüfer, die HLB Treumerkur Dr. Schmidt und Partner KG, beträgt für das Geschäftsjahr € 15.000,00 (zuzgl. USt).

8. Nachtragsbericht

Etwaige Auswirkungen des Corona Virus auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der Gesellschaft bestehen zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Nach Ende des Geschäftsjahres zum 31. Dezember 2021 haben sich darüber hinaus keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ereignet, über die an dieser Stelle zu berichten wäre.

Köln, den 23. Februar 2022

Deutsche Verrechnungsstelle AG

Sven Ries, Vorstand

Wilfried Frohnhofen, Vorstand

Brutto-Anlagenspiegel zum 31.12.2021

	Anschaffungs-, Herstellungskosten 01.01.2021	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Anschaffungs-, Herstellungskosten 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	35.284,70				35.284,70
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	720.105,28	3.199,96	64.908,55		658.396,69
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	755.389,98	3.199,96	64.908,55		693.681,39
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	64.762,61				64.762,61
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	234.918,36	40.204,48	91.218,22		183.904,62
Summe Sachanlagen	299.680,97	40.204,48	91.218,22		248.667,23
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	55.000,00			55.000,00
Summe Finanzanlagen	0,00	55.000,00			55.000,00
	1.055.070,95	98.404,44	156.126,77		997.348,62

	kumulierte Abschreibung 01.01.2021	Abschreibung Geschäftsjahr	Abgänge	Umbu- chungen	kumulierte Abschreibung 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.765,70	7.057,00			8.822,70
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	550.088,28	69.413,96	64.096,55		555.405,69
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	551.853,98	76.470,96	64.096,55		564.228,39
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	64.762,61				64.762,61
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	158.711,36	43.631,48	83.808,22		118.534,62
Summe Sachanlagen	223.473,97	43.631,48	83.808,22		183.297,23
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00				0,00
Summe Finanzanlagen	0,00				0,00
	775.327,95	120.102,44	147.904,77		747.525,62

	Zuschreibung Geschäftsjahr	Buchwert 31.12.2021
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte		26.462,00
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		102.991,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände		129.453,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken		0,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		65.370,00
Summe Sachanlagen		65.370,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen		55.000,00
Summe Finanzanlagen		55.000,00
		249.823,00

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

I. Grundlagen der Gesellschaft - Geschäftsmodell

Die Deutsche Verrechnungsstelle AG bietet KFZ-Sachverständigen und KFZ-Werkstätten in Deutschland das Factoring ihrer Honorarforderungen als Full Service Factoring analog ärztlicher Verrechnungsstellen an. Unsere Dienstleistung umfasst grundsätzlich die Finanzierung, die gerichtliche und außergerichtliche Forderungsdurchsetzung und die Übernahme des Delkredereschutzes bei Forderungsausfällen. Daneben sind wir ebenfalls als Dienstleister für andere Factoringunternehmen tätig und erbringen für diese technische, kaufmännische und Vertriebs- und Marketingleistungen.

Umweltauflagen sind für unser Geschäftsmodell nicht relevant. Über unsere eigene IT-Abteilung entwickeln wir für die Erbringung unserer Dienstleistungen neue und verbesserte Softwaretools.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Markt für Kfz-Honorarsachverständige ergibt sich aus den jährlichen Verkehrsunfällen, bei denen eine Schadensbegutachtung durch einen Sachverständigen erfolgt, um für die Schadensersatzleistung der jeweils einstandspflichtigen Haftpflichtversicherungen eine objektivierte Bemessungsgrundlage zu bilden. Dieser Markt ist seit Jahren stabil, wobei seit einiger Zeit ein Trend der Versicherungen zur Schadenssteuerung zu beobachten ist, der unseren Kunden in diesem Bereich Auftragsvolumen nimmt. Mittelfristig dürften Fahrassistenzsysteme zu einem weiteren deutlichen Rückgang bei Verkehrsunfällen führen. Trotz dieser rückläufigen Entwicklungen, stellt dieser Markt für unser Angebot ein Wachstumssegment dar. Trotz der Marktchance gibt es Risiken auf der Kundenseite, sofern einzelne Kunden die entstehenden Kosten im gerichtlichen Verfahren und die Rückbelastung der Kaufpreise wirtschaftlich nicht verkraften oder uns die Verantwortung für die Rückbelastung zurechnen und daher den Kundenvertrag beenden. Unser Geschäftsmodell ist nur in geringem Maße konjunkturabhängig. Nach dem Lockdown-bedingten Rückgang der Verkehrsunfälle in 2020 konnte laut statistischem Bundesamt im Zeitraum Januar bis November 2021 ein Anstieg der Verkehrsunfälle von 1,2% vermeldet werden.

Gesamtwirtschaftlich waren in 2021 die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch stark zu spüren. Zwar legte die Wirtschaftsleistung im Vergleich zu 2020 um 2,7% zu, liegt im Vergleich zu 2019 aber immer noch um 2% niedriger. Auch in 2022 wird die Corona-Pandemie weiterhin Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Lage haben.

In welchem Ausmaß allerdings ist zurzeit noch nicht abzusehen. Wir gehen davon aus, dass das Pandemiegeschehen weiterhin geringe Auswirkungen auf unser Geschäft haben wird.

(Quellen:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/
2022/01/PD22_030_46241.html;jsessionid=E0828CA8A0AF6747EA1786DFC3982BFE.live732;

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen
/2022/01/PD22_020_811.html)

2. Geschäftsverlauf

Das abgewickelte Forderungsvolumen im Bereich KfzVS reduzierte sich in 2021 um 7,9%. Grund hierfür war hauptsächlich die Bereinigung der Kundenbeziehungen, so dass alte, nicht mehr lukrative Kundenbeziehungen konsequent abgestoßen wurden. Die Abwicklungsumsätze aus der Kooperation im Bereich der Schadenregulierung konnte um 8,1% gesteigert werden. In 2022 erwarten wir eine gleichbleibende Entwicklung von Abwicklungsumsätzen und Erlösen. (Quelle: Umsatzauswertung 31.12.2021)

Die Erlöse aus unserer Dienstleistungstätigkeit konnten deutlich auf ca. 4,186 Mio. € gesteigert werden, so dass insgesamt ein positives Jahresergebnis erzielt wurde. (Quelle: GuV 2021)

Für 2022 erwarten wir durch verstärkte Investitionen in Vertrieb- und Marketing sowie personellen Verstärkungen ein Erlöswachstum aus der Dienstleistungstätigkeit. Im Vergleich zu 2021 erwarten wir ein geringeres Jahresergebnis, aufgrund von Kostenerhöhungen im Marketing und Personalbereich. Die fortgesetzte Risikopolitik führte im Geschäftsjahr zur Vermeidung von bestandsgefährdenden Kundenbeziehungen und insgesamt zu einer soliden Kundenbasis mit Risiken im geschäftsüblichen Rahmen. Alle Kostenpositionen wurden überprüft und ggfls. angepasst. Dienstleistungen im Honorarmanagement werden sukzessive ausgebaut und führen zu einer stabilen Ertragsbasis.

3. Darstellung der Lage

3.1 Ertragslage

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Gesellschaft ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von T€ 1.084. Das Ergebnis liegt leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres. In 2020 beeinflussten Einmaleffekte das Ergebnis i.H. v. T€ 700, welche in 2021 nur noch in geringem Umfang anfielen, wodurch das erwirtschaftete Ergebnis in 2021 als sehr positiv zu bewerten ist.

Für 2022 erwarten wir wieder ein deutlich positives Betriebsergebnis, maßgeblich resultierend aus steigenden Erlösen aus bestehenden Dienstleistungsvereinbarungen. Im eigenen Geschäftsbereich des Factoringgeschäftes mit Kfz-Sachverständigen und Kfz-Werkstattgeschäft erwarten wir gleichbleibende Erträge im Vergleich zum Vorjahr. (Quelle: GuV 2021)

3.2 Finanzlage

Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten gegenüber Banken existieren ausschließlich zur Finanzierung des Forderungsbestandes im Factoringkreislauf. Weitere Kreditverbindlichkeiten bestehen nicht. Die übrige Investitionstätigkeit finanzieren wir aus unserem Cash-Flow.

Die Finanzierung des Forderungsvolumens ist aktuell durch eine Kreditlinie bei der uns refinanzierenden Bank gesichert. Die Bank gewährt den Kredit bis auf weiteres und kann den Vertrag mit einer Frist von sechs Monaten zum Monatsende kündigen. Die bereitgestellte Kreditlinie für den Forderungsankauf der DVS AG und des Partnerunternehmens wurde zum Bilanzstichtag von beiden Gesellschaften mit ca. 20 Mio. € in Anspruch genommen.

Wir betreiben eine laufende Liquiditätsplanung, wobei wir den Schwerpunkt unsere Planung stets auf das folgende Geschäftsjahr richten. Bislang ist es uns gelungen, den notwendigen Liquiditätsbedarf zur Finanzierung der Forderungskäufe und des laufenden Geschäftes aus unserer Kreditlinie bei unserer Hausbank, den bestehenden eigenen Mitteln und dem erwirtschafteten Cash-Flow zu decken.

Unsere laufenden finanziellen Verpflichtungen konnten wir während des abgelaufenen Geschäftsjahres jederzeit vollständig und fristgerecht erfüllen.

3.3 Vermögenslage

Der Jahresüberschuss in Höhe von T€ 1.084 (Vorjahr T€ 1.208) hat eine positive Auswirkung auf unsere Vermögenslage. Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt T€ 3.927 (Vorjahr T€ 3.843). Die Eigenkapitalquote erhöht sich aufgrund des gestiegenen Jahresüberschusses und der Reduzierung der Verbindlichkeiten von 51,0 % auf 62 %. (Quellen: GuV & Bilanz 2021) Die bisher bilanzierten sogenannten PIK-Zinsen wurden im Berichtjahr vollständig zurückgeführt.

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Ziele und Methoden des Risikomanagements

Die Deutsche Verrechnungsstelle AG geht bei ihrer Tätigkeit Risiken ein, um Erträge zu erzielen.

Das Risikomanagement ist Aufgabe und Verantwortung des Vorstands.

Ziele des Risikomanagements sind:

•	geschäftliche Risiken von strategischer und materieller Bedeutung frühzeitig zu identifizieren
•	eingegangene und auftretende Risiken zu kontrollieren
•	erkannte Risiken so zu steuern, dass mittelfristig angemessene Erträge erzielt und andauernde Verluste vermieden werden.

Die vom Vorstand beschlossene Aufbauorganisation folgt dem Grundsatz der Funktionstrennung und schafft klare Verantwortungsbereiche innerhalb des Unternehmens. Organisationsrichtlinien und Arbeitsabläufe legen Verfahren so fest, dass Risiken frühzeitig erkannt und der zuständigen Kompetenzstufe berichtet werden.

Bei Risiken von materieller Bedeutung erfolgt die unverzügliche Information des Vorstands. Kontrolle, Steuerung und Bewertung erkannter Risiken sind fester Bestandteil der regelmäßigen Geschäftsleitungssitzungen.

Die Methoden des Risikomanagements wurden im Berichtsjahr - unter Berücksichtigung der Größe der Gesellschaft, des Geschäftsumfangs und seiner strategischen Ziele - erneut weiterentwickelt. Wichtige Bestandteile wurden schriftlich fixiert. Das Risikofrüherkennungssystem wurde weiter verbessert, insbesondere im Kundenbereich erkannte Risiken wurden konsequent angegangen. Die regelmäßig durchzuführenden Revisionen und Selbstkontrollen der einzelnen Bereiche sind auch dazu bestimmt, ggf. neuartige Risiken zu identifizieren und diesen wirksam gegenzusteuern.

Die kaufmännische Leitung und Kontrolle liegen bei einem Vorstandsmitglied, der auch die Funktion des Risikomanagers wahrnimmt. Factoringgesellschaften sind Finanzdienstleistungsinstitute, auf die die Vorschriften des Kreditwesengesetzes (KWG) Anwendung finden und die der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) unterliegen. Aufbauorganisation und Organisationsrichtlinien der Deutsche Verrechnungsstelle AG lehnen sich an die Mindestanforderungen an das Risikomanagement für Kreditinstitute (MaRisk) der BaFin an.

Spezifische Risiken im Factoringgeschäft sind das Adressenausfallrisiko, das Refinanzierungs- und Liquiditätsrisiko, bestimmte operationelle Risiken, Marktpreisrisiken und die Verletzung aufsichtsrechtlicher Bestimmungen. Zusätzlich werden allgemeine Unternehmensrisiken in das Risikomanagement einbezogen, besonderes Gewicht fällt dabei in unserer Gesellschaft auf den Bereich IT. Die bestehenden Systeme legen wir soweit möglich redundant aus und führen regelmäßig Mehrfachsicherungen unseres Datenbestandes durch.

Um uns das Wissen unserer Mitarbeiter bei Unregelmäßigkeiten oder sonstigen Verstößen nutzbar zu machen, ist ein Whistleblower-Prozess installiert, für dessen Durchführung der Vorstand verantwortlich ist. Dieser Prozess hat in 2021 zu keinen Meldungen geführt.

2. Darstellung bestehender und zukünftiger Risiken und Chancen

Die gegenwärtig identifizierten Risiken gefährden den Fortbestand des Unternehmens nicht. Soweit Chancen absehbar sind, die zu einer Verbesserung der Lage führen könnten, werden diese bewertet und ggfls. umgesetzt. Im Einzelnen stellen sich diese wie folgt dar:

Kunden

Bei Eingehen eines Vertrages besteht die Gefahr, dass der Kunde seine vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen kann und wir insoweit Rückforderungen gegen Kunden nicht durchsetzen können oder der Kunde ansonsten gegen vertragliche Regeln verstößt. Durch die Abtretung im offenen Verfahren ist dieses Risiko allerdings nur begrenzt, da Regelverstöße der Kunden frühzeitig erkannt werden. Darüber hinaus unterliegen unsere Kunden einer laufenden Bonitätsüberwachung. In der Vergangenheit ist es uns daher gelungen, größere Forderungsausfälle in diesem Bereich zu vermeiden. Da wir nur das offene Verfahren bei Neuabschlüssen anbieten, erlangen wir unmittelbar Kenntnis von drohenden Rückbelastungen. Kunden, die in der laufenden Überwachung auffällig werden, werden bei nicht eintretender Besserung ausgesteuert. Insbesondere ist hier von Bedeutung, wenn Verrechnungskonten von Kunden über mehr als eine Woche nicht durch Rechnungseinreichungen oder Überweisungen des Kunden ausgeglichen werden.

Darüber hinaus definieren wir nunmehr erstmalig Höchstgrenzen für Kundenlimite nicht nur in Abhängigkeit des über uns getätigten Forderungsumsatzes und der Bonität des Kunden, sondern auch in Hinblick auf die Haftungssubstanz des Kunden, soweit definierte Schwellenwerte überschritten werden. Genügt diese Haftungssubstanz nicht, um eine Rückbelastung der angekauften Forderungen aufzufangen, gehen wir das Engagement nicht ein. Bestehende Engagements haben wir in Hinblick auf diese erweiterte Risikoeinschätzung geprüft und handeln entsprechend. Seit Anfang 2020 stimmen wir mit unserem Refinanzierungspartner bei einzelnen Großkunden Ankaufslimite über 500.000€ ab.

Chancen ergeben sich, wenn es gelingt, die Dienstleistung in größerem Umfange als bisher im Markt zu etablieren und dabei gleichzeitig den aufgebauten Kundenbestand zu halten. Aufgrund des hohen Grenznutzens neu abgeschlossener Verträge wirken sich die dabei erzielten Erlöse zu signifikanten Prozentanteilen auf das Ergebnis unserer Gesellschaft aus.

Debitorische Risiken

Risiken ergeben sich, wenn Debitoren gestellte Rechnungen nicht ausgleichen können (Delkredererisiko) und / oder der Kreditversicherungsschutz aufgrund einer Obliegenheitsverletzung verloren geht. Sämtliche debitorischen Risiken im echten Factoring bei ausfallgefährdeten Debitoren sind ab einer Einzelforderung i.H.v. netto 250€ kreditversichert. Vergebene Debitorenlimite unterliegen einer laufenden Überwachung. Es fanden in regelmäßigen Abständen Vollprüfungen der vergebenen gewerblichen Limite statt.

Chancen ergeben sich, wenn die Forderungsausfälle bei Debitoren deutlich reduziert werden können, da dieses mittelfristig Prämienreduzierungen bei unserer Kreditversicherung zur Folge haben kann.

Operationale Risiken

Dieser Bereich betrifft die Fähigkeit unseres Unternehmens, unser Geschäft erfolgreich abwickeln zu können. Störungen können auftreten, wenn die von uns verwendeten IT Systeme instabil werden oder Daten verloren gehen. Wir haben daher zur Risikoreduzierung in diesen Bereichen Sicherungsmechanismen aller relevanten IT Systeme etabliert und Hardware redundant ausgelegt. Die installierten Datensicherungen werden regelmäßig überprüft. Die zentrale Factoringsoftware läuft in der Betriebsverantwortung eines etablierten Rechenzentrums in Deutschland. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten wir keine erfolgskritischen Störungen im Betrieb beobachten.

Chancen ergeben sich hier keine. Ein funktionierender Geschäftsbetrieb ist Voraussetzung unserer Tätigkeit.

Preisänderungen

Unser "Einkauf" hat im Wesentlichen zwei Preiskomponenten. Änderungen des Einkaufspreises können nicht ohne weiteres an unsere Kunden weitergegeben werden. Im Einzelnen:

―

Zinsänderungsrisiko: Die Gesellschaft ist kurzfristig finanziert. Zinsänderungen wirken sich daher unmittelbar aus. Für das Jahr 2022 erwarten wir ein leicht erhöhtes Zinsniveau. Zinssicherungsgeschäfte erachten wir derzeit als nicht notwendig. Sollte es zu einem plötzlichen Zinsanstieg kommen, sind wir aufgrund der kurzen Kündigungsfristen in unseren Kundenverträgen in der Lage Änderungskündigungen mit Preisanpassungen zu vereinbaren.

―

Einkaufskonditionen bei der Kreditversicherung: Die gegenwärtige Schadenquote, die weiterhin unter den gezahlten Prämien liegt, gibt keinen Anlass, Preiserhöhungen zu erwarten. Aufgrund möglicher steigender corona-bedingter Ausfälle wurde zum 1.6.2020 die Versicherungspolice angepasst und unser Vor- bzw. Ausfallrisiko auf 150T€ pro Jahr gedeckelt.

Weitere bedeutsame Preisänderungsrisiken liegen bei unserem Geschäft nicht vor.

Refinanzierungs- und Liquiditätsrisiken

Durch Forderungsankauf und Bevorschussung der Kaufpreise stellt die Deutsche Verrechnungsstelle AG ihren Kunden Liquidität zur Verfügung. Dafür stehen Eigen- und Fremdmittel - aus Refinanzierungszusagen von deutschen Kreditinstituten zur Verfügung. Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass die Gesellschaft - insbesondere wegen unzureichender Refinanzierungsmöglichkeiten - ihren Zahlungsverpflichtungen nicht oder nicht in voller Höhe nachkommen kann oder durch den Ausfall von Anschlusskunden, die dadurch entstehenden Forderungsausfälle nicht durch Eigenkapital- und Liquiditätsreserven decken kann.

Mit Hilfe einer Liquiditätsplanung auf Basis der erwarteten Geschäftsentwicklung wird der Liquiditätsbedarf für ein Jahr im Voraus ermittelt und durch flexible Refinanzierungszusagen abgesichert. Die Finanzierung der laufenden operativen Kosten ist planmäßig durch den Cash-Flow der Gesellschaft sichergestellt.

Neue Geschäftsfelder / veränderte Risikoeinschätzung bestehender Geschäftsfelder

In 2021 wurde das Geschäftsfeld des Factorings medizinischer Forderungen vertrieblich bearbeitet, jedoch nur noch mit niedriger Priorität weiter verfolgt. Der Fokus liegt auf die Tätigkeit als Verrechnungsstelle in den Kernbereichen.

In den übrigen Bereichen konnten wir neben den erwähnten, keine erhöhten Risiken identifizieren. Vielmehr wirkt sich die breite Streuung der Rechnungen und Kunden risikoreduzierend aus. Im Bereich der Kfz-Sachverständigen und Werkstätten konnte das Geschäft, insbesondere durch die Vertriebs- und Abwicklungspartnerschaft nur leicht ausgebaut bzw. gehalten werden. Bei Beendigung von Kundenbeziehungen hat sich gezeigt, dass die Vertragsabwicklung durch gerichtliches Inkasso gegen ehemalige Kunden nach Vertragsverstößen durch diese notwendig sein kann. Diese Inkassomaßnahmen führen jedoch regelmäßig zu einer Bestätigung und erfolgreichen Durchsetzung unserer Ansprüche und sind daher kein Anlass zur Sorge.

Die Erlöse sind aufgrund der umgesetzten Vertriebs-und Marketingmaßnahmen für das Partnerunternehmen weiter gestiegen. Weiterhin erwarten wir für das Geschäftsjahr 2022 einen weiter steigenden Umsatz.

Sonstige Risiken und Chancen

Im Rahmen einer Gefährdungsanalyse haben wir analysiert, inwieweit über die oben aufgeführten Punkte hinaus Risiken existieren, deren Verwirklichung die Gesellschaft schädigen könnte. Wir haben dabei folgende zusätzliche Bereiche identifiziert, für die wir besondere Vorkehrungen getroffen haben:

―	sonstige strafbare Handlungen von Mitarbeitern und Kunden, ggf. sogar zusammenwirkend (Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung)
―	Betriebsrisiko (Sicherung der EDV, Notfallkonzepte, Auslagerungen)

Die Vorkehrungen laufen auf ein gestaffeltes Rechte- und Kompetenzsystem für Mitarbeiter und eine Funktionstrennung der kritischen Bereiche hinaus.

Durch den Ausbau des Kunden und Umsatzwachstums unseres Partnerunternehmens im Bereich der Steuerberater sehen wir auch für uns als Dienstleister erhebliche Geschäftschancen und stark steigende Dienstleistungserlöse.

IV. Einschätzung der zukünftigen Entwicklung

Wir streben in Hinblick auf Ertrag und Risiko eine Risikostreuung bei unseren Kunden an, ohne dabei bei einzelnen Kunden Risiken einzugehen, die für unser Unternehmen eine kritische Größe erreichen. Wir wollen die bestehenden Geschäftsmöglichkeiten weiter optimieren und die entsprechenden Märkte breiter bearbeiten. Intern straffen und optimieren wir die Prozesse und können dadurch wertvolle interne Zeitressourcen gewinnen und diese für Wachstumsbereiche bereitstellen.

Die von unserem Partnerunternehmen angebotene Verrechnungsstelle für Steuerberater und Anwälte entwickelt sich im Rahmen unserer Erwartungen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir für die Folgejahre Wachstum bei Volumen, Ertrag und Ergebnis bei beherrschbarer Risikosituation in allen Branchen unseres Partnerunternehmens, für das wir umfassende Dienstleistungen erbringen.

Aufgrund der geringen Konjunkturabhängigkeit unserer Geschäftstätigkeit haben gesamtwirtschaftliche Entwicklungen einen geringen Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit. Im Jahr 2022 beabsichtigen wir aufgrund der Wachstumschancen unsere Refinanzierungsmöglichkeiten auszubauen. Zur Sicherstellung unserer Refinanzierungsbasis werden wir im Laufe des Jahres 2022 den Wechsel unseres Refinanzierungspartners vornehmen, ggfls. über den Verkauf unserer Forderungen (true sale) an ein Partnerunternehmen. Weiterhin planen wir die Begebung einer Anleihe. Beide Maßnahmen können zu erhöhten Einmalkosten und einer dauerhaften Kostensteigerung durch steigende Refinanzierungszinsen ab dem 2. Halbjahr 2022 führen. Nach Zulassung durch die Aufsicht, beabsichtigen wir die Forderungen unserer Gesellschaft und die des Partnerunternehmens im Rahmen des sogenannten true sale an die VST Verrechnungsstellen Treuhand AG, eine 100%ige Tochter der DVS AG, zu verkaufen.

Köln, den 22.02.2022

Deutsche Verrechnungsstelle AG

Sven Ries, Vorstand

Wilfried Frohnhofen, Vorstand

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Deutsche Verrechnungsstelle AG, Köln

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Deutsche Verrechnungsstelle AG, Köln, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Deutsche Verrechnungsstelle AG, Köln, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wuppertal, den 4. März 2022

HLB TREUMERKUR GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dipl.-Kfm. Arvid Feuerstack, Wirtschaftsprüfer

Dipl.-Oec. Andreas F. Wildoer, Wirtschaftsprüfer

Deutsche Verrechnungsstelle AG

Eigentümerstruktur