Joyson Safety Systems Germany GmbH

Aschaffenburg

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 und Konzernlagebericht

Konzernlagebericht 01. Januar -31. Dezember 2019

I. Grundlagen des Konzerns

Die Joyson Safety Systems Germany GmbH (JSS Germany GmbH) wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 27. September 2017 und mit Eintragung im Handelsregister am 07. Dezember 2017 unter der Firma Platin 1530 GmbH gegründet. Die Gesellschaft ist im Handelsregister B des Amtsgerichts Aschaffenburg unter der Nummer HRB 14574 eingetragen.

Das Geschäft der heutigen Joyson Safety Systems Germany Gruppe (JSS Germany Gruppe) war bis zum Erwerb durch die Ningbo Joyson Electronic Corp. in 2018 Teil der TAKATA Gruppe. Im Rahmen des Kaufvorgangs erfolgte die Gründung eines neuen Teilkonzerns. Mit Abschluss dieser gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierung entstand am 10. April 2018 die JSS Germany Gruppe mit der JSS Germany GmbH als Muttergesellschaft. Die JSS Germany Gruppe ist Teil der weltweiten Joyson Safety Systems Gruppe (JSS Gruppe), die Ningbo Joyson Electronic Corp. nach dem Erwerb der ehemaligen Key Safety Systems Gruppe (KSS Gruppe) in 2016 und dem Erwerb des Takata Geschäfts in 2018 geformt hat. Die Joyson Auto Safety S.A., Remerschen, Luxemburg ist die operative Holdinggesellschaft der JSS Gruppe, auf deren Ebene die tägliche Konzerngeschäftsführung erfolgt. Die Joyson Auto Safety S.A. hält direkt und indirekt sämtliche Beteiligungen an den zur JSS Gruppe gehörenden Gesellschaften, einschließlich derjenigen in Europa (einschließlich Russland) und Afrika (sog. "JSS EMEA").

Die Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à.r.l., 39, Wäistrooss, 5440, Großherzogtum Luxembourg, hält 100% der Anteile an der Muttergesellschaft der JSS Germany Gruppe.

Die JSS Germany GmbH (als Entrepreneur) hat Contract Manufacturing Agreements ("CMA") mit konsolidiert und nicht konsolidiert verbundenen Unternehmen (Auftragsfertiger) abgeschlossen. Die CMAs regeln Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten der Parteien für die Abwicklung von Kundenaufträgen im Rahmen der Herstellung und des Vertriebs von Airbags, Lenkrädern und Sicherheitsgurten. Die Auftragsfertiger sind demnach nicht befugt, Verträge im Namen des Entrepreneurs abzuschließen. JSS Germany GmbH übernimmt dabei im Wesentlichen die Forderungsausfallrisiken aus Kundenverträgen und fungiert als strategischer Entscheidungsträger, während die Auftragsfertiger garantieren, die Produkte entsprechend den in den Kundenverträgen festgehaltenen Produktspezifikationen herzustellen. Im Gegenzug garantiert die JSS Germany GmbH den Auftragsfertiger eine Mindestmarge von 3,5 %.

Die Angaben des Berichtsjahres mit den Vorjahresangaben nur eingeschränkt vergleichbar, da die operative Tätigkeit der JSS Germany Gruppe erst am 10. April 2018 aufgenommen wurde.

Konzernstruktur

Der konsolidierte Abschluss der JSS Germany GmbH, Aschaffenburg, per 31. Dezember 2019 beinhaltet folgende Gesellschaften:

Name, Sitz	Anteil in %
Joyson Safety Systems Aschaffenburg GmbH, Aschaffenburg	100
Joyson Safety Systems Sachsen GmbH, Elterlein	100
Recall Service Europe GmbH, Aschaffenburg	100
Joyson Safety Systems PlasTec GmbH, Bad Kissingen - Albertshausen	100
Joyson Safety Systems Ignition GmbH, Schönebeck	100
Platin 1542. GmbH, Freiberg	100
Platin 1541. GmbH, Aschaffenburg	100
Platin 1543. GmbH, Aschaffenburg	100
Joyson Safety Systems Global Services GmbH, Aschaffenburg	100

Die Joyson Safety Systems Global Services GmbH, Aschaffenburg, wurde im Geschäftsjahr 2019 gegründet und erstmals in den Konsolidierungskreis aufgenommen, während die AMA Airbag Module Assembly GmbH, Aschaffenburg, aufgrund der Liquidation zum 31.12.2019 entkonsolidiert wurde.

1. Produktspektrum des Konzerns

Die JSS Germany Gruppe gehört zu einem der global führenden Hersteller von automobilen Insassenschutzsystemen. Als zuverlässiger, kompetenter Partner der Automobilindustrie konzipieren, entwickeln und produzieren wir Insassenschutzsysteme und -komponenten. Zu unseren Kunden zählen nahezu alle international tätigen PKW- und Nutzfahrzeughersteller. Der Hauptanteil unserer Umsätze mit ca. 89,2% liegt im Bereich der PKW. Unser Produktportfolio umfasst Lenkräder, Airbags und Generatoren, Sicherheitsgurte, technische Kunststoffteile, Kindersitze, Elektronik sowie Sensorik.

2. Forschung und Entwicklung

Als Entrepreneur (Strategieträger) für die Region EMEA der weltweiten JSS Gruppe ist die JSS Germany Gruppe für die Entwicklung und den Austausch von technischen Informationen, Konstruktionen und Fertigungs-Know How mit konsolidiert und nicht-konsolidierten verbundenen Unternehmen verantwortlich. Die JSS Germany Gruppe beschäftigt sich dabei mit der Forschung und Entwicklung von fahrzeugsicherheitsbezogenen Technologien, die in Lenkrad-, Airbagmodul- und Sicherheitsgurtprodukten angewendet werden. Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen werden überwiegend in der Tochtergesellschaft Joyson Safety Systems Aschaffenburg GmbH erbracht. Weiterhin werden von nicht konsolidiert verbundenen Unternehmen sowie von Dritten Forschungs- und Entwicklungsleistungen zugekauft.

3. Darstellung wichtiger Ereignisse im Geschäftsjahr

Um das Eigenkapital und die Bilanzstruktur der JSS Germany Gruppe zu verbessern, hat die Gesellschafterin Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l., Luxemburg, eine Erhöhung der Kapitalrücklage der JSS Germany GmbH um EUR 375,6 Mio. im Wege der Einbringung verschiedener Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 83,4 Mio. sowie durch Übernahme verschiedener Verbindlichkeiten der JSS Germany GmbH gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 292,2 Mio. vorgenommen. Mit dieser Kapitalmaßnahme wurden die Verluste der Geschäftsjahre 2018 und 2019 gedeckt und es wird ein positives Konzerneigenkapital zum 31. Dezember 2019 in Höhe von EUR 103,9 Mio. ausgewiesen.

JSS Germany GmbH hat im Rahmen der Konzernumstrukturierung und zur Zentralisierung der Unternehmerfunktion in der Region EMEA mit Wirkung zum 1. Januar 2019 ein Business Transfer Agreement ("BTA") mit Key Safety Systems Inc. abgeschlossen, in dem JSS Germany GmbH das Geschäft und die Entrepreneurrolle für die (ehemaligen) europäischen Key Safety Systems Gesellschaften von Key Safety Systems Inc. übernommen hat. Im Rahmen des BTA hat die JSS Germany GmbH auch CMAs sowie Dienstleistungsverträge bzw. Ausgleichsvereinbarungen mit den ehemaligen Key Safety Systems Gesellschaften (als Auftragsfertiger) abgeschlossen. Im Rahmen des BTA hat JSS Germany GmbH Entwicklungs-Know How zu einem Kaufpreis von EUR 18,3 Mio. zum 31. Dezember 2019 erworben und aktiviert. Mit Abschluss des BTA und der CMAs hat sich JSS Germany als Entrepreneur und Strategieträger für alle wesentlichen Gesellschaften der Joyson Auto Safety S.A. in EMEA etabliert und neue Möglichkeiten geschaffen, Ressourcen effektiver und effizienter zuzuweisen, um die Ergebnisse der Region in Zukunft zu verbessern.

Um die Prozesse/Standards und die Effizienz im Gesamtkonzern zu verbessern, wurde im Geschäftsjahr 2019 ein globales ERP Projekt gestartet. Seit Herbst arbeitet ein globales Team mit Unterstützung von Beratern an der Definition des sogenannten Core Models. Das ERP Projekt wird von der Joyson Auto Safety S.A. gesteuert und die anfallenden Kosten entsprechend auf die Strategieträger der Regionen allokiert. Im Geschäftsjahr 2019 hat JSS Germany GmbH als Strategieträger für die Region EMEA hierfür 4,6 Mio. € als Zugänge in den immateriellen Wirtschaftsgütern verbucht.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Hinsichtlich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nehmen wir auf Aussagen des Verbands der Automobilindustrie e.V. (VDA), Berlin, und den Bericht der Vereinten Nationen, New York, mit dem Titel "World Economic Situation and Prospects 2020" Bezug.

Im Berichtsjahr 2019 verzeichnete die Weltwirtschaft mit einem Zuwachs von lediglich 2,3%, die niedrigste Wachstumsrate seit Bewältigung der Finanzkrise 2008/2009. ¹ Diese Wachstumsschwäche wurde flankiert von zunehmender Unzufriedenheit mit den mit der Wirtschaftsentwicklung verbundenen Einflüssen auf Gesellschaft und Umwelt, insbesondere angesichts der beobachtbaren sozialen Ungleichgewichte und der zunehmenden Klimaauswirkungen.

Wenn auch die Handelskonflikte dem Anschein nach in einigen Bereichen abnehmen, so sind die ihnen zugrundeliegenden Konfliktursachen nicht hinreichend geklärt bzw. gelöst und stellen ein potenzielles Risiko für das zukünftige Wirtschaftswachstum dar.

Das rasche Wechselspiel von Eskalation und Deeskalation der globalen Handelskonflikte sorgte für anhaltende Unsicherheit bei Anlegern und Konsumenten und führt letztendlich zu einem Rückgang der globalen Handelsströme auf 0,3%, dem niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt. ²

Zu den am stärksten betroffenen Industriezweigen gehörte neben der Elektronikindustrie die Automobilindustrie mit ihren weit verzweigten, länderübergreifenden Produktions- und Liefernetzwerken.

Unter den Industrienationen fielen die Volkwirtschaften der Europäischen Union auf ein Wachstum von lediglich 1,4% zurück, während die Vereinigten Staaten von Amerika 2019 mit 2,2% den Vorjahreswert um 0,7 Prozentpunkte verfehlten. Auch der chinesische Markt - lange Zeit der Wachstumsmotor der globalen Wirtschaft - setzte seine Konjunkturabkühlung fort und erreichte lediglich ein Wachstum von 6,1%. Japans Wirtschaft verzeichnete 2019 einen weiteren Rückgang des Wirtschaftswachstums auf 0,7%. Weniger betroffen waren hingegen die weniger entwickelten Volkswirtschaften, die teilweise sogar ihr Wachstum beschleunigen konnten, insbesondere die nord-, zentral- und westafrikanischen Länder. ³

Als Direktlieferant der Automobilindustrie ist JSS Gruppe stark abhängig von der Nachfrage nach Automobilen, insbesondere Pkw. Diese Nachfrage ist eng mit der weltwirtschaftlichen Konjunktur verzahnt. Im Jahr 2019 zeigte sich die Nachfrage nach Automobilen in den Regionen recht uneinheitlich. ⁴

Region	2019	2018
Europa (EU28 + EFTA)	+1,2%	+0,0%
darunter Westeuropa	+0,7%	-0,8%
darunter neue EU Länder (EU13)	+6,2%	+8,0%
Russland	-2,3%	+8,0%
USA	-1,4%	+0,5%
Brasilien	+7,7%	+13,8%
China	-9,5%	-3,8%
Indien	-12,7%	+8,8%
Japan	-2,1%	+5,8%

In Europa wurden im Jahr 2019 insgesamt 15,8 Mio. Pkw neu zugelassen, rund 1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die großen Volumenmärkte entwickelten sich dabei unterschiedlich. Deutschland (+5 %) und Frankreich (+2 %) konnten ihr Marktvolumen gegenüber dem Vorjahr ausbauen. In Italien blieben die Neuzulassungen auf Vorjahresniveau. Das Vereinigte Königreich (-2 %) und Spanien (-5 %) mussten hingegen Rückgänge verzeichnen. Von den rund 30 europäischen Märkten konnten 20 Länder das Jahr mit einer positiven Bilanz abschließen. ⁵

¹ World Economic Situation and Prospects 2020; Vereinte Nationen, New York, S.viii.

² World Economic Situation and Prospects 2020; Vereinte Nationen, New York, S.viii.

³ World Economic Situation and Prospects 2020; Vereinte Nationen, New York, S.3.

⁴ https://www.vda.de/de/presse/Pressemeldungen/200116-Europ-Pkw-markt-2019-leicht-im-plus.html, Pressemitteilung des VDA vom 16. Januar 2020.

⁵ https://www.vda.de/de/presse/Pressemeldungen/200116-Europ-Pkw-markt-2019-leicht-im-plus.html, Pressemitteilung des VDA vom 16. Januar 2020.

2. Geschäftsverlauf

Für die Steuerung des Unternehmens werden die Umsatzerlöse und das EBIT als wesentliche finanzielle Leistungsindikatoren herangezogen. Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren werden nicht zur internen Steuerung wesentlicher Entscheidungen herangezogen.

a) Umsatz nach Produkten

Die Umsätze der Joyson Safety Systems Germany Gruppe werden überwiegend in Europa erzielt und stellen sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt dar:

Produktgruppe	2019 TEUR	2018 TEUR
Lenkräder	149.225	112.195
Airbag Module	444.129	352.026
Sicherheitsgurte	5.230	6.057
Elektronik (inkl. Kontakteinheiten)	42.375	39.626
Kunststoffteile	55.001	44.506
Sonstige Erlöse	965	591
Summe	696.925	555.001

b) Entwicklung des Personalstandes

Die Anzahl der Mitarbeiter zum 31.12.2019 in der ausschließlich im Inland ansässigen Joyson Safety Systems Gruppe liegt bei:

	31.12.2019	31.12.2018
Gewerbliche Arbeitnehmer	1.639	1.764
Angestellte	1.995	1.777
Auszubildende	130	130
Gesamt	3.764	3.671

c) Ertragslage

Die Vorjahrsangaben sind nur eingeschränkt vergleichbar, da die operative Tätigkeit der Gruppe im Vorjahr erst seit 10. April 2018 aufgenommen wurde.

Die Umsatzerlöse sind um EUR 141,9 Mio. auf EUR 696,9 Mio. angestiegen. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass im Vorjahr nur rund neun Geschäftsmonate in die Ergebnisrechnung eingeflossen sind. Bei der Hochrechnung der Umsatzerlöse im Vorjahr auf zwölf Monate, sind die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr um EUR 43,1 Mio. zurückgegangen. Dies ist im Wesentlichen auf die Verlagerung mehrerer Produktionslinien von Joyson Safety Systems Aschaffenburg GmbH an nicht konsolidiert verbundene Unternehmen zurückzuführen. Dabei sind die Umsatzerlöse aus Forschung und Entwicklung sowie Werkzeugen leicht um EUR 6,1 Mio. zurückgegangen, was hauptsächlich auf eine Verringerung der im Geschäftsjahr 2019 abgeschlossenen Entwicklungsprojekte zurückzuführen ist. Im Gegenzug sind die aktivierten Entwicklungsleistungen im Vorratsvermögen angestiegen.

Entgegen der Erwartung eines zwar negativen aber wesentlich verbesserten EBIT im Vergleich zu 2018, verringerte sich das EBIT der JSS Germany Gruppe in Geschäftsjahr 2019 auf EUR -158,7 Mio. (i. Vj. EUR -100,1 Mio.). Dabei ist ein einmaliger Sondereffekt zu berücksichtigen: im Vorjahr wurden aufgrund der Auflösung des negativen Unterschiedsbetrags sonstige betriebliche Erträge in Höhe von EUR 24,7 Mio. vereinnahmt. Weiterhin ergaben sich aus der Übernahme der Entrepreneursfunktion im Geschäftsjahr 2019 von ehemaligen Key Safety Systems Gesellschaften (vgl. Abschnitt I.3) negative Effekte in Höhe von EUR 52,1 Mio., die in der letztjährigen Prognose nicht berücksichtigt waren.

Aus der reinen operativen Sicht der Produktion ergeben sich im Geschäftsjahr 2019 gegenüber 2018 negative Effekte aufgrund des Umsatzrückgangs durch die Produktionsverlagerungen. Die positiven Effekte aus der Restrukturierung einschließlich des Wegfalls von Fixkosten werden sich erst ab Mitte 2020 komplett in der Ertragslage durchschlagen.

Weiterhin haben sich noch die seit Geschäftsjahr 2019 zu zahlenden Ningbo Joyson Lizenzgebühr in Höhe von EUR 9,1 Mio. ergebnismindernd ausgewirkt.

Der Anstieg der Zinsaufwendungen im Vergleich zum hochgerechneten Vorjahresangaben in Höhe von EUR 2,5 Mio. ist hauptsächlich auf die Leasing-Bilanzierung nach IFRS 16 zurückzuführen.

Der Ertrag aus Ertragsteuern in Höhe von EUR 6,4 Mio. beinhaltet hauptsächlich den latenten Steuerertrag, der aus temporären Differenzen und aus Verlustvorträgen resultiert.

Insgesamt weist die JSS Germany Gruppe im Berichtsjahr einen Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von EUR 159,7 Mio. (i. Vj. EUR 96,1 Mio.) aus.

d) Vermögenslage

Veränderung der Aktivseite

Das Gesamtvermögen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 350,1 Mio., dabei erhöhte sich das langfristige Vermögen um EUR 105,5 Mio. auf EUR 179,6 Mio., während sich das kurzfristige Vermögen um EUR 244,7 Mio. auf EUR 510,6 Mio. erhöhte.

Der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte resultiert im Wesentlichen aus Aufwendungen im Rahmen der Anschaffung und der Einführung eines neuen ERP Systems (SAP) in Höhe von EUR 4,6 Mio., die als Zugang in den immateriellen Vermögenswerten erfasst wurden (vgl. Abschnitt I.3)

Im Wesentlichen ist der Anstieg des Buchwertes des Anlagevermögens auf die nach IFRS 16 aktivierten Nutzungsrechte mit einem Gesamteffekt von EUR 35,6 Mio. zurückzuführen, wovon der größte Teil auf die von dem nahestehenden Unternehmen Joyson Safety Systems Holdings No. 2 S.à r.l., Luxemburg, gemieteten Grundstücke und Gebäude entfällt. Des Weiteren wurden EUR 6,9 Mio. in sämtliche Anlagen in Bau sowie Betrieb und Geschäftsausstattung investiert.

Der Anstieg der langfristigen Finanzforderungen an verbundene Unternehmen ist auf die im Rahmen der Dotierung der Kapitalrücklage eingebrachten langfristigen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 30,0 Mio. zurückzuführen.

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten hauptsächlich die Aktivierung von Entwicklungskosten zur Erfüllung eines Vertrags gemäß IFRS 15, die nicht direkt von Kunden erstattet werden. Der Anstieg gegenüber Vorjahr betrug EUR 22,5 Mio. und dies entfällt auf die im Rahmen des Business Transfer Agreements erworbenen Vermögenswerte in Höhe von EUR 18,3 Mio. sowie weitere kapitalisierte Projekte mit bestehenden Kunden von 4,2 Mio.

Zum Geschäftsjahresabschluss erfolgte eine Neubewertung der aktiven latenten Steuern gemäß IAS12, die auf Grund einer Geschäftsprognose für die nächsten 5 Jahre und einer steuerlichen Würdigung um EUR 6,3 Mio. gestiegen sind.

Der Anstieg der Vorratsbestände in Höhe von EUR 30,8 Mio. resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg des Bestands an Unfertigen Erzeugnisse und Leistungen im Bereich Entwicklung (EUR 20,3 Mio.) und im Bereich Werkzeug (EUR 4,9 Mio.).

Die Vertragsvermögenswerte gemäß IFRS 15 (Vorräte mit vorhandenen Kundenabrufverpflichtungen) haben sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 5,8 Mio. verringert.

Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen in Höhe von EUR 219,4 Mio. resultiert im Wesentlichen aus den im Rahmen der Eigenkapitalmaßnahmen (vgl. Abschnitt I.3) entstandenen Forderungen gegen die Gesellschafterin Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l., Luxemburg in Höhe von EUR 150,5 Mio., wovon EUR 100,3 Mio. auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Rest auf Finanzforderungen entfallen. Gleichzeitig ist der Anstieg in den kurzfristigen Finanzforderungen auf die im Rahmen der Dotierung der Kapitalrücklage von der Gesellschafterin eingebrachten kurzfristigen Forderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 53,3 Mio. zurückzuführen.

Veränderung der Passivseite

In der Veränderung des Eigenkapitals spiegelt sich die unter Abschnitt I 3. beschriebene Kapitalmaßnahme wider. Unter Berücksichtigung des Konzernjahresfehlbetrags in Höhe von EUR 159,7 Mio. beläuft sich das Eigenkapital der Gruppe auf EUR 103,9 Mio. (i. Vj: negatives Eigenkapital EUR 94,3 Mio.). Somit ergibt sich eine Eigenkapitalquote zum Stichtag von 15,1%.

Die langfristigen Verbindlichkeiten von EUR 154,5 Mio. (i. Vj. EUR 101,1 Mio.) beinhalten neben den Rückstellungen für Pensionen in Höhe von EUR 98,9 Mio. (i. Vj. EUR 81,5 Mio.) langfristige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von EUR 48,5 Mio. (i. Vj. EUR 0,1 Mio.). Im Wesentlichen bestehen diese aus den Leasingverpflichtungen nach IFRS 16 in Höhe von EUR 26,0 Mio., Verbindlichkeiten aus dem Erwerb der immateriellen Vermögenswerte in Höhe von EUR 18,3 Mio. gegenüber Key Safety Systems Inc., USA, sowie sonstigen langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von EUR 4,3 Mio. gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen. Darüber hinaus sind die Verpflichtungen aus Altersteilzeitrückstellung in Höhe von EUR 3,9 Mio. sowie Drohverlustrückstellungen mit EUR 3,1 Mio. in der Summe der sonstigen langfristigen Rückstellungen EUR 7,1 Mio. (i. Vj. EUR 19,5 Mio.) enthalten.

Der Rückgang der sonstigen langfristigen Rückstellungen ist hauptsächlich auf die Inanspruchnahme in Höhe von EUR 4,7 Mio. und die Auflösung in Höhe von EUR 3,6 Mio. der Drohverlustrückstellungen zurückzuführen.

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen in Höhe von EUR 61,3 Mio. (Vj. EUR 61,5 Mio.) beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Personal, Restrukturierung und ausstehende Rechnungen

Bei den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von EUR 27,9 Mio. (Vj. EUR 85,1 Mio.) handelt es sich hauptsächlich um ein kurzfristiges Darlehen in Höhe von EUR 17,2 Mio. sowie Verbindlichkeiten aus dem Cash-pool gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von EUR 10,7 Mio.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 342,6 Mio. (i. Vj. EUR 185,3 Mio.) beinhalten neben den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten in Höhe von EUR 55,3 Mio. (i. Vj. EUR 50,6 Mio.). auch kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 223,7 Mio. (i. Vj. EUR 103,3 Mio.), die im Wesentlichen aus den Ausgleichsverpflichtungen die im Rahmen der CMAs an die Auftragsfertiger zu leisten sind sowie Materialeinkäufen innerhalb der JSS Gruppe weltweit und Weiterbelastungen für die erbrachten Dienstleistungen seitens der obersten Konzerngesellschaft resultieren.

Die Erhöhung der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten von EUR 4,7 Mio. ist hauptsächlich durch eine vordefinierte Liquiditätsausstattung der JSS Germany Gruppe zum Ende des Geschäftsjahres zurückzuführen.

Die erhaltenen Anzahlungen für Werkzeuge und Entwicklungsleitungen sind um von EUR 20,2 Mio. angestiegen, während die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sich im Wesentlichen aufgrund der Kapitalisierung der Leasingverpflichtung gemäß IFRS 16 in Hohe von EUR 10,2 Mio. erhöhen.

e) Finanzlage

Die JSS Germany Gruppe wird im Wesentlichen durch das Cashpooling der Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l., Luxemburg, finanziert. Zusätzliche finanzielle Mittel werden bei Bedarf über weitere liquiditätssteigernde Maßnahmen generiert (z.B. durch Forderungsverkauf).

Am 21.August 2019 wurde Factoring-Rahmenvertrag zwischen der Tochtergesellschaft und einem Auftragsfertiger der JSS Germany GmbH (zusammen als Verkäufer) und einem externen Finanzdienstleister (als Käufer) über ein Factoring Volumen in Höhe von EUR 40 Mio. abgeschlossen. Mittels Factoring hat die JSS Germany Gruppe zum Bilanzstichtag liquide Mittel in Höhe von EUR 9,9 Mio. (i. Vj. EUR 0,0 Mio.) abgerufen. Neben der Inanspruchnahme von dem Auftragsfertiger in Höhe EUR 23,5 Mio. verbleiben noch weitere EUR 5,8 Mio., die noch nicht ausgenutzt wurde.

Die Finanzmittel am Ende der Periode betragen EUR 1,1 Mio. (i. Vj. EUR 1,6 Mio.).

Der Zufluss von liquiden Mitteln aus der laufenden Geschäftstätigkeit von EUR 74,3 Mio. (i. Vj. Abfluss von liquiden Mitteln aus der laufenden Geschäftstätigkeit von EUR 12,2 Mio.) setzt sich wie folgt zusammen:

	2019 Mio.	2018 Mio.
Ergebnis (EBT) vor Steuern	-166,0	-101,7
Abschreibung auf Gegenstände des Sachanlagevermögens	22,7	13,0
Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände	3,1	2,7
Erlöse aus der Auflösung des negativen Unterschiedsbertrags	0,0	-24,6
+ (./.) Zunahme/Abnahme der Pensionsrückstellungen	2,6	1,8
(./.) + Abnahme/Zunahme der übrigen Rückstellungen	-3,1	12,3
(./.) + Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-0,9	0,3
(./.) + Zunahme/Abnahme der Vorräte	-29,9	-12,4
+ (./.) Abnahme/Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	98,8	1,4
+ (./.) Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	139,7	93,4
Zinsergebnis (netto)	7,3	1,6
Mittelzufluss ((i.Vj. Mittelabfluss) aus laufender Geschäftstätigkeit	74,3	-12,2

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von TEUR 19.133 (Vj. Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit TEUR 4.428) setzt sich aus Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte von TEUR 1.598 (i. Vj. TEUR 1.992), Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen von TEUR 20.702 (i. Vj. TEUR 8.844), die mit den Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen TEUR 3.158 (Vj. 0) verrechnet wurden, zusammen.

Die Auszahlungen für Zinsen über TEUR 8.121 (i. Vj. TEUR 3.657) sowie Nettoveränderung aus Cashpooling mit verbundenen Unternehmen über TEUR 57.438 (i. Vj. TEUR 21.926), als auch Veränderung aus Finanzierungstätigkeiten durch Factoring TEUR 9.939 (i. Vj. 0) ergibt einen Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von TEUR 55.620 (i. Vj. Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit TEUR 18.282).

f) Annahme der Unternehmensfortführung

Der im Geschäftsjahr erwirtschaftete Jahresfehlbetrag des Konzerns resultiert überwiegend aus Ausgleichszahlungen durch die JSS Germany GmbH an nicht konsolidiert verbundene Unternehmen (Auftragsfertiger) aufgrund von CMAs. Aufgrund der noch fehlenden bzw. zu geringen Profitabilität der Auftragsfertiger sind im Geschäftsjahr 2019 noch keine Rückflüsse entstanden, die die Kosten des Entrepreneurs (speziell Entwicklungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten) entsprechend decken.

Die im Geschäftsjahr 2018 begonnenen bzw. geplanten Restrukturierungsmaßnahmen der europäischen Joyson Safety Systems Gruppe wurden im Berichtsjahr 2019 weiter fortgeführt. Im Rahmen dieser Restrukturierung werden die Standorte in Döbeln und Aschaffenburg-Nilkheim aufgegeben. Hierbei werden hauptsächlich die Gasgeneratoren- und Airbagproduktionslinien in andere JSS Standorte verlagert. Die finale Umsetzung wird bis Mitte 2020 abgeschlossen sein und soll dann die Profitabilität der Auftragsfertiger steigern.

Neben der laufenden Restrukturierung hat die Geschäftsführung unter Mitwirkung des Managements der Joyson Auto Safety S.A. eine Turnaround-Strategie entwickelt, welche sich, auf Grundlage der Analyse der Performance im Geschäftsjahr 2019, auf die Generierung von Neugeschäft, die Verbesserung der Qualität sowie der Kostenstruktur des operativen Geschäfts, des Vertriebs und der Verwaltung fokussiert. Hieraus wurden Maßnahmenpakete entwickelt, die in die Bereiche übergreifende Zusammenarbeit, technische Führerschaft, operationale Exzellenz und Finanzierung hineinwirken. Ziel ist es, nach Abschluss der in Abschnitt I. 3 beschriebenen Geschäftstransfers, die Profitabilität nicht nur in der JSS Germany Gruppe, sondern EMEA weit und somit auch die Profitabilität der Auftragsfertiger zu erhöhen.

Seit Januar 2020 breitet sich das Coronavirus weiterhin global aus (COVID-19-Pandemie). Um die Verbreitung der COVID-19-Pandemie einzudämmen und eine weitere Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern, haben im Frühjahr 2020 viele Staaten in weiten Teilen Europas und der ganzen Welt das öffentliche Leben weitestgehend heruntergefahren. Dieser sog. "Lockdown" erfasste auch und vor allem weite Bereiche der Wirtschaft, wobei zu den besonders schwer durch den "Lockdown" betroffenen Industrien u.a. die Automobilbranche zählt. In der Folge haben zahlreiche europäischen Automobilhersteller ab Mitte März 2020 damit begonnen, ihre Produktion erheblich einzuschränken oder gar ganz einzustellen. Die Einstellung der Produktion durch die OEMs und das damit einhergehende Wegbrechen von Aufträgen führte und führt zum erheblichen Umsatzrückgang bei der JSS Germany Gruppe sowie deren Auftragsfertigern, die über die bestehenden CMA die Ertragslage der JSS Germany Gruppe belasten. Speziell im Zeitraum März bis Mai schlägt sich dies sehr negativ auf die Produktionsleistung, die Umsätze und somit auf das EBIT der Tochtergesellschaften und Auftragsfertiger sowie den Liquiditätsbedarf der Gruppe nieder. Trotz schrittweiser Wiederaufnahme der Produktion in allen wesentlichen Produktionsstandorten seit Anfang Mai 2020 ist nicht damit zu rechnen, dass der Absatzrückgang in den Monaten März bis Mai kurzfristig kompensiert werden kann.

Für die Beurteilung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit hat die Geschäftsführung die Liquiditätsplanung für das Geschäftsjahr 2020 und 2021 aufgestellt, dabei wurden die Maßnahmen der Turnaround Strategie, die erwarteten positiven Effekte aus den in Abschnitt I beschriebenen Geschäftstransfers und die Auswirkungen der Covid19-Pandemie berücksichtigt. In der Liquiditätsplanung wurden im Wesentlichen folgende Maßnahnahmen berücksichtigt:

―

Patronatserklärung der Joyson Auto Safety S.A. zugunsten der JSS Germany GmbH in Höhe von bis zu USD 100,0 Mio. (EUR 90,1 Mio.). Hiervon hat JSS Germany bislang keinen Gebrauch gemacht. Die Joyson Auto Safety S.A. verfügt über ausreichende liquide Mittel für den Fall, dass JSS Germany GmbH und ihre Tochtergesellschaften die Patronatserklärung in Anspruch nehmen.

―	Cashpooling Vereinbarung mit Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l. als Cashpool-Führer vom 11. Juni 2018 und Nachtrag vom 31. März 2019. Die Vereinbarung ist kurzfristig kündbar, die Kündigung wird zum Ende des laufenden Geschäftsjahres wirksam, in dem die Kündigung erfolgt. Eine Kündigung ist weder erfolgt noch wird diese bis Ende 2021 erwartet.
―	Erträge aus der Rückerstattung für Kurzarbeit in Höhe von insgesamt EUR 4,0 Mio.
―	Erlös aus dem geplanten Verkauf von Finanzanlagen in Höhe von USD 20,0 Mio. (EUR 18,0 Mio.). Der Verkaufsprozess wurde bereits gestartet und ein Abschluss wird bis Ende 2020 erwartet. Kaufangebote bzw. ein Kaufvertrag liegen noch nicht vor.
―	Die Verlängerung eines Factoring-Rahmenvertrags mit einem Factoring Volumen in Höhe von EUR 40,0 Mio., der am 29. Februar 2020 endete. Der Vertrag wird im gegenseitigen Einvernehmen weiterhin ausgeführt.
―	Aufbau zusätzlicher Factoring-Linien mit einem Volumen von USD 41,5 Mio. (EUR 36,8 Mio.) mit weiteren Factoring Partnern.
―	Umsetzung der Konzernvorgabe zur Aufrechnung und Umwandlung von vor dem 31. März 2020 in Rechnung gestellten konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten in langfristige Gesellschafterdarlehen bis Ende 2020 sowie Stundung von nach diesem Zeitpunkt entstandenen und entstehenden konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten bis längstens Ende 2020.

Die in der Liquiditätsplanung beschriebenen Maßnahmen weisen wesentliche Unsicherheiten auf, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können und ein bestandgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellen.

Zur Sicherstellung der mittel- und langfristigen Zahlungsfähigkeit der JSS Germany Gruppe vergewissert sich die Geschäftsführung regelmäßig über die Ertragskraft und finanzielle Leistungsfähigkeit der direkten und indirekten Muttergesellschaft Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l. und der Joyson Auto Safety S.A. Die Geschäftsführung geht auf Basis der Mittelfristplanung davon aus, dass die Muttergesellschaften ausreichende Finanzierungsmaßnahmen zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit getroffen haben und damit auch die Gesellschaft bis Ende 2021 durchfinanziert ist und geht daher von der Unternehmensfortführung aus.

3. Gesamtaussage der Lage des Konzerns

Die Restrukturierungsmaßnahmen haben im Geschäftsjahr 2019 noch nicht zu den erwarteten Ergebnisverbesserungen geführt. Weiterhin werden einige Maßnahmen erst im Laufe des Jahres 2020 final umgesetzt. Der bereits vorhandene Restrukturierungsplan wurde entsprechend weiterentwickelt und um den Turnaround Plan erweitert (vgl. Abschnitt II. 2. f). Durch Kapitalmaßnahmen wurde die Bilanzstruktur der JSS Germany Gruppe entsprechend gestärkt. Das Liquiditätscontrolling wurde gestärkt, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden.

Insgesamt ist die Geschäftsführung, basierend auf den unter "Annahme der Unternehmensfortführung" genannten Finanzierungsmaßnahmen, davon überzeugt, dass die Gruppe für das laufende und das darauffolgende Geschäftsjahr 2021 durchfinanziert ist.

III. Erklärung zur Unternehmungsführung für die Joyson Safety Systems Germany GmbH gemäß §315d i.V.m §289f HGB Handelsgesetzbuch (HGB)

Entsprechend dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst hat der Aufsichtsrat einer der Mitbestimmung unterliegenden Gesellschaft mit beschränkter Haftung für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und unter den Geschäftsführern eine Zielgröße festzulegen. Die Geschäftsführer einer solchen Gesellschaft haben ihrerseits Zielgrößen für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb der Geschäftsführer festzulegen. Liegt der Frauenanteil zur Zeit der Festlegungen durch Aufsichtsrat und Geschäftsführer unter 30 %, so dürfen die Zielgrößen den jeweils bereits erreichten Anteil nicht mehr unterschreiten. Gleichzeitig mit der Festlegung der Zielgrößen sind Fristen für deren Erreichung zu bestimmen, die nicht länger als fünf Jahre sein dürfen.

Die Geschäftsführung der Joyson Safety Systems Germany GmbH hat mit Blick auf die bereits ergriffenen und geplanten Maßnahmen die Zielquote für den Frauenanteil auf den beiden Führungsebenen unterhalb der Geschäftsführer auf jeweils 10% festgelegt. Die Zielquote soll bis spätestens zum 31. Dezember 2023 erreicht werden.

Der Aufsichtsrat strebt eine vielfältige Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Geschäftsführung an und setzt sich dafür ein, in beiden Organen nachhaltig den Anteil an Frauen langfristig deutlich zu erhöhen. Unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Lage der Gesellschaft hat er zunächst die Zielquote für den Frauenanteil gemäß § 52 Abs. 2 GmbHG im Aufsichtsrat auf 8,3% (1/12) und unter den Geschäftsführern auf 0% bis zum 12. März 2024 festgelegt. Um langfristig eine Erhöhung des Frauenanteils zu erreichen, soll die Geschäftsführung dem Aufsichtsrat jährlich über die ergriffenen Maßnahmen zur Förderung der Diversität (Diversity) im Unternehmen berichten.

IV. Prognosebericht

Aufgrund der weltweiten Corona Pandemie sieht der Internationale Währungsfonds (IWF) im April für 2020 eine rückläufige Wirtschaft von -3,0%. Gegenüber den Schätzungen in Januar entspricht dies einer Reduzierung von 6,3 Prozentpunkten. Die Wirtschaft der Euro-Zone wird im Jahr 2020 gemäß den IWF Schätzungen um 7,5% und die deutsche Wirtschaft um 7,0% schrumpfen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Zahlen in den nächsten Wochen und Monaten auch verfestigen und im zweiten Halbjahr eine allmähliche Erholung einsetzt. Für 2021 dürfte die Weltwirtschaft dann wieder um 5,8% wachsen. ⁶

Maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns übt die Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Allgemeinen und die des Automobilmarktes im Speziellen aus. Nach einem mäßigen Wachstum der Weltwirtschaft von 2,3% in 2019 wurden die moderaten Wachstumserwartungen von 2,5% für 2020 von dem Einbruch des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens infolge des Pandemieausbruchs von Covid-19 gekippt. Die Auswirkungen der Pandemie wird im Wesentlichen von der Dauer der Ausgangsbeschränkungen in den großen Volkswirtschaften und dem Umfang und der Effizienz fiskalischer Anreize zur Wiederbelebung der Wirtschaft abhängen. ⁷ Vor diesem wird die Weltwirtschaft bis 2020 voraussichtlich um 3,2% schrumpfen. Nach dem Basisszenario wird das BIP-Wachstum in den Industrieländern auf -5,0% im Jahr 2020 zurückgehen, während die Produktion der Entwicklungsländer um 0,7 Prozent schrumpft. ⁸

Aufgrund der reduzierten und teilweise stillgelegten Produktion unserer Kunden, aus der die entsprechende Reduzierung der Abrufe unserer Fertigerzeugnisse resultiert, erwarten wir für die JSS Germany Gruppe - je nach Dauer und Intensität der Pandemie - Umsatzeinbrüche i.H.v. ca. 25% im gesamten Absatzgebiet für 2020 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019. Aufgrund des aus dem Umsatzeinbruch resultierenden Volumeneffektes in 2020 werden Deckungsbeiträge der deutschen Gruppe im Vergleich zu 2019 fehlen. Ebenso sind die Auftragsfertiger aufgrund der Umsatzreduzierung noch nicht in der Lage, die Mindestmargen zu erreichen. Daher wird, wie auch im Geschäftsjahr 2019, die JSS Germany GmbH die entsprechenden Ausgleichszahlungen leisten müssen. Die Ergebnisverbesserungen aus dem Restrukturierungs- und Turnaroundplan werden diese negativen Effekte nur teilweise ausgleichen. In Summe erwarten wir daher für das Geschäftsjahr 2020 ein negatives EBIT in ähnlicher bzw. leicht gestiegener Höhe wie 2019.

⁶ IWF, April 2020

⁷ World Economic Situation and Prospects: April 2020 Briefing, No. 136, April 1, 2020; Vereinte Nationen, New York, 2020;

https://www.un.org/development/desa/dpad/publication/world-economic-situation-and-prospects-april2020-briefing-no-136/ ; World Economic Prospects Press Release, S.1, April 1, 2020; United Nations

⁸ World Economic Situation and Prospects as of mid-2020 13 May 2020; https://www.un.org/development/desa/dpad/publication/world-economic-situation-and-prospects-as-of-mid-2020/ ; World

V. Chancen- und Risikobericht

Die Entwicklung der Automobilmärkte wird maßgeblich durch die gegebenen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst und ist eng an das Wirtschaftswachstum der großen Volkswirtschaften gekoppelt. Daraus ergeben sich für JSS Gruppe als Automobilzulieferer Chancen und Risiken. Für die JSS Germany Gruppe ist dabei die Entwicklung der europäischen Automobilproduktion von zentraler Bedeutung. Maßgeblich beeinflusst wird die Produktion dabei sowohl durch die innereuropäische als auch die Export-Nachfrage. Vor diesem Hintergrund bestehen Risiken, die aus einer zunehmenden Abschottung der Märkte im Zuge der Einführung protektionistischer Maßnahmen sowie einer möglichen Eskalation von Handelskonflikten beruhen, weiter.

Für 2020 wird mit einem dramatischen Einbruch der Automobilproduktion von über 21% in Folge der Covid-19 Pandemie gerechnet. Es wird nun prognostiziert, dass die weltweiten Verkäufe von Leichtfahrzeugen im Jahr 2020 auf 69,6 Millionen Einheiten und damit 22% niedriger als im Jahr 2019 zurückgehen werden. Eine Erholung wird mit einem Anstieg auf 80,4 Millionen Fahrzeuge für das Jahr 2021 gerechnet, allerdings liegt das immer noch ca. 10% unter den Produktionszahlen aus 2019. ⁹

Wegen des globalen Charakters der Einkaufs- und Verkaufsprozesse ergeben sich für die JSS Germany Gruppe allerdings zusätzliche Risiken aus der Volatilität der Wechselkurse, insbesondere von der Relation des Euro zum US-Dollar und zum japanischen Yen.

⁹ IHS Light Vehicle Production Forecast, April 2020.

1. Risikobericht

Mit dem Risikomanagement der JSS EMEA Gruppe wird das Ziel verfolgt, Risiken frühestmöglich zu identifizieren, zu bewerten und durch Einleitung adäquater Maßnahmen zu vermeiden bzw. deren Auswirkungen auf ein Minimum zu reduzieren.

Das Risikomanagement unterteilt sich in die Bereiche Operatives Risk Management und Compliance Risk Management. Die Verantwortung für das Risikomanagement liegt bei der Geschäftsleitung der JSS Gruppe.

Die Bewertung der Risiken erfolgt nach den Kriterien der Wahrscheinlichkeit und der Auswirkung. Dabei erfolgt die Bewertung der beiden Kriterien zunächst im inhärenten Zustand, wobei inhärentes Risiko definiert ist als der Zustand, bei dem es keine internen Kontrollen gibt und danach im residualen Zustand nach Etablierung von Kontrollen.

Das Risikomanagementsystem wurde in einer von der Geschäftsführung verabschiedeten Konzernrichtlinie mit Beschreibung der Prozesse und Verantwortlichkeiten dokumentiert und ist allen Beschäftigten zugänglich. Das Risikomanagement wird regelmäßig durch die interne Revision auf Ordnungsmäßigkeit und auf weitere Verbesserungsmöglichkeiten geprüft. Die Geschäftsleitung informiert regelmäßig den Aufsichtsrat über die wesentlichen Risiken.

Insgesamt wurden 8 Risikokategorien für das Riskmanagement definiert: Externe (nicht vom Management beeinflussbare) Risiken, strategische Risiken, Geschäftsrisiken, Mitarbeiter-/Personalrisiken, (IT-) Systemrisiken, finanzielle sowie operationelle Risiken, welche die gesamte Wertschöpfungskette der Joyson Safety Systems Germany Gruppe betreffen und zu guter Letzt Compliance Risiken.

Bei der JSS Gruppe werden Risiken und erforderliche Gegenmaßnahmen aktiv durch die Bereichsleiter überwacht. Das Risikomanagement wird weiter erfolgreich ausgebaut werden. Die Identifikation, Bewertung und Überwachung von Risiken erfolgen halbjährlich sowie bei Bedarf ad hoc.

Neben der regelmäßigen Risikobewertung aus dem operativen Bereich wird ein periodisches Compliance Risk Assessment durchgeführt werden.

Die Identifikation, Bewertung und Überwachung von Risiken erfolgt halbjährlich bei der operativen Bewertung und jährlich bei der Compliance Bewertung sowie bei Bedarf ad hoc.

Der Operative Risk Report erfolgt halbjährlich an die Geschäftsleitung. Jährlich wird im Risk Committee Meeting geprüft, ob das Risikomanagement in allen Bereichen gelebt wird. Die identifizierten Risiken werden jährlich zusätzlich von den Bereichsleitern hinsichtlich Relevanz überprüft, sowie neu entstandene Risiken dem Risikoportfolio hinzugefügt.

Für die JSS Germany Gruppe wurden folgende wesentlichen Risikobereiche identifiziert:

―	Rückrufaktionen der OEMs

Rückrufaktionen durch OEMs stellen ein großes Risiko für die JSS Germany Gruppe dar. Aufgrund der strikten rechtlichen Bestimmungen verpflichten die Automobilhersteller zur umfangreichen Berichterstattung und Anzeige potentieller Sicherheitsrisiken unserer Produkte. OEMs streben an, frühzeitig entsprechende Feldaktionen im Markt durchzuführen, um sich selbst bestmöglich gegen Ansprüche aus Produkthaftpflichtrisiken abzusichern. Mit einem umfangreichen Qualitätsmanagementsystem in Produktentwicklung und Produktion beugen wir dem Risiko von durch die JSS Germany Gruppe verursachten Rückrufaktionen vor. Schutz bieten globale Versicherungsverträge, die jedoch nur bestimmte Teile der Rückrufkosten abdecken. Eine abschließende Deckung aller Rückrufkosten ist kaum mit einem vertretbaren Aufwand möglich. So ist nicht auszuschließen, dass in Einzelfällen Aufwendungen entstehen können, welche die Deckungssummen der Versicherungen überschreiten.

―	Zahlungszielverkürzungen durch Lieferanten

Vor dem Hintergrund des Restrukturierungsprozesses für die JSS Germany Gruppe erhalten die operativen Gesellschaften der Gruppe bereits seit längerem Anfragen von Lieferanten, die ihre Zahlungsziele verkürzen wollen. Bislang konnte allerdings mit vielen Lieferanten eine unveränderte Fortsetzung der Lieferbeziehungen oder aber eine tragfähige Kompromisslösung vereinbart werden, so dass die Auswirkungen auf die Liquidität der JSS Germany Gruppe insgesamt stark begrenzt werden konnten.

Im Geschäftsjahr 2019 wurde die Einführung einer globalen Einkaufsorganisation abgeschlossen und die definierten Ziele, Bündelung des Einkaufsvolumens und Harmonisierung der Einkaufsprozesse weiterverfolgt. Die Vereinheitlichung der Lieferantenbasis durch ein globales Commodity Management zur Sicherstellung einer zuverlässigen und termingerechten Versorgung zu wettbewerbsfähigen Konditionen stehen hierbei weiterhin im Fokus. Langfristige Verträge und ein aktives Lieferantenmanagement für strategisch bedeutsame Waren und Dienstleistungen sind dabei wichtige Elemente.

Die seit dem Geschäftsjahr 2018 begonnene Optimierung der Kapitalbindung durch Verlängerung der Zahlungsziele auf ein branchenübliches Maß wurde im Geschäftsjahr 2019 unverändert durch die globale Einkaufsorganisation weitergeführt. Mit den Hauptlieferanten wurden die neuen Zahlungsziele bereits mehrheitlich verhandelt und umgesetzt. Die Initiative wird auch im Geschäftsjahr 2020 mit unverändert hoher Priorität fortgeführt.

―	Kreditausfallrisiken bei Kunden

Die unmittelbare Folge von Kundeninsolvenzen wären Forderungsausfälle, die aufgrund der aktuellen Situation bei kritischen Kunden nur zu hohen Prämien versicherbar sind. Insofern treten wir diesem Risiko mit einem effektiven Debitorenmanagement gegenüber, um etwaige Folgen auf ein Minimum zu beschränken. Das systemische Risiko, welches sich aus der Insolvenz eines großen Kunden ergeben würde, ist jedoch nur sehr schwer prognostizierbar und damit auch kaum abzusichern.

―	Insolvenzen von Lieferanten

Auf der Beschaffungsseite treten wir dem Insolvenzrisiko mit einem aktiven Lieferantenmanagement entgegen. Hierbei zielen wir darauf ab, mögliche Liquiditätsengpässe bei Lieferanten frühzeitig zu erkennen und geeignete Abwehrmaßnahmen zu definieren. Da die Beschaffung bestimmter Kernkomponenten bei nur einem Lieferanten jedoch nicht immer zu vermeiden ist, könnten drohende Insolvenzen von Schlüssellieferanten erhebliche Stützungsmaßnahmen seitens der JSS Germany Gruppe notwendig machen.

Sollten die oben beschriebenen Kunden- oder Lieferanten-Insolvenzrisiken in wesentlichen Umfang eintreten, wären erhebliche Auswirkungen auf die Finanz- und Ertragslage der JSS Germany Gruppe nicht ausgeschlossen.

Neben den oben genannten 4 Risikobereichen sind noch folgende Risiken zu berücksichtigen, die einzeln oder aggregiert ein bestandgefährdendes Risiko darstellen könnten (vgl. Abschnitt II.2.f) Annahme der Unternehmensfortführung):

―	Weitere Ausbreitung der COVID-19-Pandemie

Es ist derzeit nicht absehbar, wann der Höhepunkt der Pandemie erreicht sein wird. Auch wenn die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie im Augenblick insbesondere in Europa erfolgreich eingedämmt zu sein scheint, kann es jederzeit zu einer zweiten Infektionswelle kommen, solange es keinen Impfstoff gegen das Virus oder ein wirksames Medikament zur Behandlung von COVID-19-Patienten gibt. Sollten die Infektionszahlen wieder exponentiell steigen, kann es erneut zu staatlichen Einschränkung des öffentlichen Lebens bis hin zu einem zweiten "Lockdown" kommen. Es ist nicht auszuschließen, dass infolge erneuter staatlicher Einschränkungen des öffentlichen Lebens auch die OEMs ihre Produktionen wieder herunterfahren müssen, was sich wiederum negativ auf die Auftragslage der Gruppe auswirken könnte. Die Geschäftsführung hat Maßnahmen abgeleitet, die neben Kostenreduzierung auch die Inanspruchnahme staatlicher Unterstützungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie umfassen.

―	Einfordern konzerninterner Forderungen

In der weltweiten JSS Gruppe besteht die Konzernvorgabe zur Aufrechnung und Umwandlung von vor dem 31. März 2020 in Rechnung gestellten und überwiegend überfälligen konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten in langfristige Gesellschafterdarlehen bis Ende 2020. Darüber hinaus sollen nach diesem Zeitpunkt entstandene und entstehende konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten bis längstens Ende 2020 gestundet werden (siehe Abschnitt II. 2.f). Vertragliche Regelungen hierzu liegen noch nicht vor. Insofern besteht die rechtliche Möglichkeit und das Risiko, dass Konzernunternehmen ihre Forderungen gegen die JSS Germany Gruppe und deren Auftragsfertiger geltend machen. Eine solche Geltendmachung ist bisher nicht erfolgt und auch bis Ende 2020 nicht beabsichtigt.

―	Beendigung des bestehenden Factorings

Die Liquiditätsplanung geht von der weiteren Nutzung des am 29. Februar 2020 ausgelaufenen Factoring-Rahmenvertrags zwischen verbundenen Unternehmen der JSS Germany GmbH und einem Finanzdienstleister mit Factoring Volumen in Höhe von EUR 40,0 Mio. aus. Die Factoring-Linie wurde seit Ende Februar unverändert in Anspruch genommen. Eine Beendigung des Factorings ist für beide Parteien mit einer Frist von 14 Kalendertagen möglich. Mangels entsprechender Ankündigung gehen wir auch weiterhin von der Fortführung und Inanspruchnahme der Factoring-Linie aus.

―	Aufbau weiterer Factoring-Linien

Der Aufbau weiterer Factoring-Linien mit weiteren Finanzpartnern ist geplant und in der Finanzplanung berücksichtigt. Potentielle Vertragspartner haben bereits indikative Angebote abgegeben. Wir gehen davon aus, dass diese Factoring-Linien im zweiten Halbjahr 2020 vertraglich vereinbart werden. Das dann kontrahierte Factoring Volumen ist durch die mittelfristige Umsatzplanung gedeckt. Dabei gehen wir bei aller mit Prognosen verbundenen Unsicherheit davon aus, dass im zweiten Halbjahr 2020 eine wirtschaftliche Stabilisierung eintritt, die auch zu einem steigenden Bestellvolumen seitens der Automobilhersteller und somit einer wieder steigenden Nutzung der Factoring-Linien führt.

―	Durchführung geplanter Verkauf von Finanzanlagen

Im Hinblick auf den geplanten Verkauf von Finanzanlage hat im Mai 2020 der Investorenprozess begonnen. Potenzielle Investoren können bis zum 30. Juni 2020 indikative Kaufangebote abgeben. Es ist anzunehmen, dass sich in der zweiten Jahreshälfte ein Käufer finden wird.

2. Chancenbericht

Trotz des Corona Krisenjahres 2020 erwarten wir ab 2021 wieder entsprechend steigende Umsätze. Die Gruppe wird konsequent den eingeschlagenen Weg zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit fortführen. Hierzu gehören neben der permanenten Optimierung der Kostenstrukturen auch die Sicherstellung der finanziellen Stabilität durch Liquiditäts- und Investitionsmanagement sowie die noch stärkere Nutzung von Kostenvorteilen in den osteuropäischen Konzerngesellschaften durch eine weiter zunehmende Arbeitsteilung auch in den Entwicklungs- und Verwaltungsbereichen.

Parallel zu den Anstrengungen, die Kosten weiter zu senken, wird die JSS Germany Gruppe auch weiterhin einen Schwerpunkt auf die Entwicklung von innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten mit hohem Kundennutzen legen.

Dieser Anspruch leitet sich auch aus der Einführung teilautomatisierter Fahrzeuge ab, die dem Fahrer in Zukunft mehr Freiraum und Möglichkeiten während der Fahrt bieten werden, die gewonnene Zeit zu gestalten. Ziel dieser Entwicklungsaktivitäten ist eine erweiterte Funktionsintegration bestehender und neuer Technologien für Komfort und Sicherheit, die sich aus den Anforderungen des teilautomatisierten Fahrens an der Übergabestelle zum Fahrer ableitet. In Abhängigkeit des Automatisierungsgrades ergeben sich vielfältige neue Anforderungen an das Lenkrad und die Insassenschutzsysteme. Für den Automationsgrad Level 3 sind beispielsweise Funktionen wie Hand- und Vitalparametererfassung sowie Blickerkennung zur Überwachung des

Fahrerzustandes, aber auch andere Möglichkeiten zur Vermittlung des Fahrzeugzustandes, wie z.B. Vibration oder visuelle Anzeigen am Lenkradkranz zu integrieren.

Die aus der Automation resultierenden erweiterten Komfortfunktionen führen u.a. zu flexibleren Sitzpositionen und variierenden Abständen der Insassen, beispielsweise zum Fahrer- und Beifahrerairbag. Um sicherzustellen, dass die hohen Sicherheitsstandards auch bei teilautomatisierten Fahrzeugen eingehalten werden können, konzentriert die JSS Germany Gruppe sich in ihren Forschungs- und Vorentwicklungsaktivitäten auf gurt- bzw. sitzintegrierte Airbag-Systeme.

Die JSS Germany Gruppe wird sich auch zukünftig als zuverlässiger und kompetenter Partner unserer Kunden erweisen und mit diesen neuen Konzepten zur aktiven und passiven Fahrzeugsicherheit entwickeln, welche sich in Form von integrierten Sicherheitssystemen umsetzen lassen. Hier sehen wir gute Chancen, den Marktanteil und die Profitabilität zu erhöhen und sich von den Wettbewerbern durch innovative Sicherheitskonzepte zu unterscheiden. Dazu wird auch das im Rahmen der Turnaround Strategie beschlossene Maßnahmenpaket für JSS EMEA beitragen.

3. Gesamtaussage

Die JSS Germany Gruppe sieht sich vor dem Hintergrund des laufenden Restrukturierungsprozesses und der Entwicklung von innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten auf die zu erwartenden Chancen und Risiken gut vorbereitet.

VI. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den in der JSS Germany Gruppe bestehenden Finanzinstrumenten zählen Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Guthaben bei Kreditinstituten.

Die JSS Germany Gruppe verfügt über einen solventen und bonitätsstarken Kundenstamm. Forderungsausfälle sind die Ausnahme. Zudem besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit einem Großteil der Kunden.

Um Zahlungseingänge frühzeitig zu realisieren und die Liquidität zu verbessern, werden teilweise Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verkauft. Diese Forderungen werden zum Zeitpunkt des Verkaufs aus der Konzernbilanz ausgebucht, da die Ausfallrisiken auf den Erwerber übertragen werden. Die Zahlungseingängen für verkaufte Forderungen werden in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten werden in Absprache mit den Gläubigern gezahlt.

Wechselkursrisiken werden durch Einrichten von Natural Hedgings so weit wie möglich reduziert.

Zur Absicherung gegen das Liquiditätsrisiko wird regelmäßig ein Liquiditätsplan erstellt, der einen Überblick über die Geldaus- und -eingänge vermittelt.

Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein adäquates Debitorenmanagement.

Aschaffenburg, 17. Juni 2020

Die Geschäftsführer

Michael Orzinski

Robert Zagel

Sven Petersen

Stephan Arndt

IFRS Konzern-Bilanz

Aktiva

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018	Konzernanhang
Immaterielle Vermögenswerte	14.142	11.109	(12)
Sachanlagen	84.621	42.155	(13)
Sonstige langfristige Vermögenswerte	67.500	13.851	(15)
davon Langfristige Finanzforderungen an verbundene Unternehmen	30.000	0
Latente Steuern	13.333	7.022	(25)
Langfristiges Vermögen	179.596	74.137
Vorräte	87.114	56.247	(16)
Vertragsvermögenswerte	32.409	38.199
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	384.648	165.206	(17)
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	56.610	76.891
davon kurzfristige Finanzforderungen an verbundene Unternehmen	123.724	35.604
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an verbundene Unternehmen	193.224	41.686
davon Zinsforderungen an verbundene Unternehmen	1.354	2.084
davon Sonstige Forderungen	9.735	8.941
Vorauszahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten	5.303	4.651	(18)
Liquide Mittel	1.147	1.636	(19)
Kurzfristiges Vermögen	510.620	265.939
Summe Aktiva	690.216	340.076
Passiva
in T€	31.12.2019	31.12.2018	Konzernanhang
Gezeichnetes Kapital	25	25	(20)
Kapitalrücklage	375.557	0	(20)
Gewinnrücklagen	(271.657)	(94.338)	(20)
Eigenkapital	103.925	(94.313)
Rückstellungen für Pensionen	98.864	81.502	(21)
Sonstige Rückstellungen	7.076	19.496	(22)
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	48.582	117	(23)
davon langfr. Finanzverbindlichkeiten an verbundene Unternehmen	22.591	0
Latente Steuern	0	22	(25)
Langfristige Verbindlichkeiten	154.522	101.137
Sonstige Rückstellungen	61.307	61.521	(22)
Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	27.954	85.115	(23)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	342.615	185.321	(24)
davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	55.348	50.645
davon kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	223.703	103.259
davon erhaltene Anzahlungen für Werkzeuge und Entwicklungsleistungen	47.685	27.469
davon sonstige Verbindlichkeiten	13.921	2.038
davon Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern	1.958	1.910
Ertragsteuerverpflichtungen (ertattungen)	(108)	1.294	(26)
Kurzfristige Verbindlichkeiten	431.769	333.251
Summe Passiva	690.216	340.076

IFRS Konzern-Gesamtergebnisrechnung

	01.01.- 31.12.2019 T€	01.01.- 31.12.2018 T€	Konzernanhang
Umsatzerlöse	696.925	555.001	(1)
Herstellungskosten	-613.181	-473.738	(2)
Bruttoergebnis vom Umsatz	83.743	81.263
Vertriebskosten und Verwaltungskosten	-89.628	-55.999	(3) / (4)
Forschungs- und Entwicklungskosten	-69.492	-76.662	(5)
Wertanpassungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.038	-186	(6)
Sonstige betriebliche Erträge	22.326	44.636	(7)
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-106.695	-93.140	(8)
Operatives Ergebnis (EBIT)	-158.708	-100.087
Zinsen und ähnliche Erträge	9	2.085
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-7.342	-3.657
Finanzergebnis	-7.333	-1.572	(9)
Ergebnis vor Steuern - EBT	-166.041	-101.658
Ertragsteuern (Ertrag)	6.373	5.599	(11)
Konzern-Jahresfehlbetrag	-159.668	-96.059
Versicherungsmathematische Gewinne (nach Steuern)	-17.651	1.722
Gesamtergebnis	-177.319	-94.338

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

in T€	Notes	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklagen
Stand am 1. Januar 2018	20	13	0	0
Kapitaleinlage		12	0	0
Konzern-Jahresergebnis		0	0	(96.059)
Versicherungsmath. Gewinne aus Pensionsverpflichtungen		0	0	0
Gesamtergebnis		0	0	(96.059)
Stand am 31. Dezember 2018		25	0	(96.059)
Stand am 1. Januar 2019	20	25	0	(96.059)
Kapitaleinlage		0	375.557	0
Konzern-Jahresergebnis		0	0	(159.668)
Versicherungsmath. Gewinne aus Pensionsverpflichtungen		0	0	0
Gesamtergebnis		0	0	(159.668)
Stand am 31. Dezember 2019		25	375.557	(255.727)

in T€	Versicherungsmath. Gewinne aus Pensionsverpflichtungen	Summe Gewinnrücklagen
Stand am 1. Januar 2018	0	0
Kapitaleinlage	0	0
Konzern-Jahresergebnis	0	(96.059)
Versicherungsmath. Gewinne aus Pensionsverpflichtungen	1.722	1.722
Gesamtergebnis	1.722	(94.338)
Stand am 31. Dezember 2018	1.722	(94.338)
Stand am 1. Januar 2019	1.722	(94.338)
Kapitaleinlage	0	0
Konzern-Jahresergebnis	0	(159.668)
Versicherungsmath. Gewinne aus Pensionsverpflichtungen	(17.651)	(17.651)
Gesamtergebnis	(17.651)	(177.319)
Stand am 31. Dezember 2019	(15.929)	(271.656)

in T€	Notes	Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens	Nicht beherrschende Anteile	Eigenkapital
Stand am 1. Januar 2018	20	13	0	13
Kapitaleinlage		12	0	12
Konzern-Jahresergebnis		(96.059)	0	(96.059)
Versicherungsmath. Gewinne aus Pensionsverpflichtungen		1.722	0	1.722
Gesamtergebnis		(94.338)	0	(94.338)
Stand am 31. Dezember 2018		(94.313)	0	(94.313)
Stand am 1. Januar 2019	20	(94.313)	0	(94.313)
Kapitaleinlage		375.557	0	375.557
Konzern-Jahresergebnis		(159.668)	0	(159.668)
Versicherungsmath. Gewinne aus Pensionsverpflichtungen		(17.651)	0	(17.651)
Gesamtergebnis		(177.319)	0	(177.319)
Stand am 31. Dezember 2019		103.925	0	103.925

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 01.01. - 31.12.2019

	1.1. - 31.12.2019 IFRS T€	1.1. - 31.12.2018 IFRS T€
Ergebnis vor Steuern (EBT)	(166.041)	(101.658)
Abschreibung auf Gegenstände des Sachanlagevermögens	22.750	13.026
Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände	3.112	2.670
Erlöse aus der Auflösung des negativen Geschäfts- oder Firmenwerts	0	(24.616)
+ (./.) Zunahme/Abnahme der Pensionsrückstellungen	2.576	1.782
(./.) + Abnahme/Zunahme der übrigen Rückstellungen	(3.128)	12.278
(./.) + Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	(945)	305
(./.) + Zunahme/Abnahme der Vorräte	(29.913)	(12.393)
+ (./.) Abnahme/Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	98.839	1.413
+ (./.) Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen	139.681	93.390
und Leistungen sowie anderer Passiva
Zinsergebnis (netto)	7.333	1.572
Mittelzufluss ((i.Vj. Mittelabfluss) aus laufender Geschäftstätigkeit	74.264	(12.231)
./. Auszahlungen für Investitionen in immat. Vermögenswerte	(1.598)	(1.992)
./. Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen	(20.702)	(8.844)
+ Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen	3.158	0
+ Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener liquider Mittel	0	4.323
+ Einzahlungen aus Zinsen	9	2.085
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit	(19.133)	(4.428)
./. Auszahlungen aus Zinsen	(8.121)	(3.657)
+ Einzahlung aus Zuführung von Eigenkapital	0	12
(./.) + Nettoauszahlung / -einzahlung aus Cashpooling mit verbundenen Unternehmen	(57.438)	21.926
+ (./.) Veränderung der Finanzierungstätigkeiten aus Factoring	9.939	0
Mittelabfluss ((i.Vj. Mittelzufluss) aus der Finanzierungstätigkeit	(55.620)	18.282
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes	(489)	1.623
Zahlungsmittel am Anfang der Periode	1.636	13
Zahlungsmittel am Ende der Periode	1.147	1.636

Konzernanhang Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

International Financial Reporting Standards

Joyson Safety Systems Germany GmbH

Inhaltsverzeichnis

I. Allgemeine Angaben

II. Rechnungslegungsgrundsätze

III. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

A. Konsolidierung

B. Währungsumrechnung

C. Wesentliche Schätzungen, Annahmen und Bilanzierungsentscheidungen

D. Bilanzierung und Bewertung der Abschlussposten

IV. Angaben zu einzelnen Posten im Konzernabschluss

1. Umsatzerlöse

2. Herstellungskosten

3. Vertriebskosten

4. Verwaltungskosten

5. Forschungs- und Entwicklungskosten

6. Wertanpassung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach IFRS 9

7. Sonstige betriebliche Erträge

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

9. Finanzergebnis

10. Personalbezogene Aufwendungen

11. Ertragsteuern

12. Immaterielle Vermögenswerte

13. Sachanlagen

14. Leasing

15. Sonstige langfristige Vermögenswerte

16. Vorräte

17. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderung

18. Vorauszahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten

19. Liquide Mittel

20. Eigenkapital

21. Pensionsverpflichtungen

22. Rückstellungen

23. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

24. Verbindlichkeiten

25. Latente Steuern

26. Ertragssteuerverpflichtungen

27. Finanzinstrumente und finanzielles Risikomanagement

28. Kapitalflussrechnung

29. Überleitung der Bewegungen der Schulden auf die Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten

30. Eventualforderungen und Haftungsverhältnisse

31. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

32. Angaben nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

33. Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

34. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

35. Freigabe des Konzernabschlusses

I. Allgemeine Angaben

Die Joyson Safety Systems Germany GmbH (JSS Germany GmbH) wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 27. September 2017 und mit Eintragung im Handelsregister am 07. Dezember 2017 unter der Firma Platin 1530 GmbH gegründet. Die Gesellschaft ist im Handelsregister B des Amtsgerichts Aschaffenburg unter der Nummer HRB 14574 eingetragen.

Das Geschäft der heutigen Joyson Safety Systems Germany Gruppe (JSS Germany Gruppe) war bis zum Erwerb durch die Ningbo Joyson Electronic Corp. in 2018 Teil der TAKATA Gruppe. Im Rahmen des Kaufvorgangs erfolgte die Gründung eines neuen Teilkonzerns. Mit Abschluss dieser gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierung entstand am 10. April 2018 die JSS Germany Gruppe mit der JSS Germany GmbH als Muttergesellschaft. Die JSS Germany Gruppe ist Teil der weltweiten Joyson Safety Systems Gruppe (JSS Gruppe), die Ningbo Joyson Electronic Corp. aus dem Erwerb des ehemaligen Key Safety Systems Gruppe (KSS Gruppe) in 2016 und Takata Geschäfts in 2018 geformt hat. Die Joyson Auto Safety S.A., Remerschen, Luxemburg ist die operative Holdinggesellschaft von JSS Gruppe, auf deren Ebene die tägliche Konzerngeschäftsführung erfolgt. Die Joyson Auto Safety S.A. hält direkt und indirekt sämtliche Beteiligungen an den zur weltweiten JSS Gruppe gehörenden Gesellschaften, einschließlich derjenigen in Europa (einschließlich Russland) und Afrika (sog. "JSS EMEA").

Die Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à.r.l., 39, Wäistrooss, 5440, Großherzogtum Luxembourg, hält 100% der Anteile an der Muttergesellschaft der JSS Germany Gruppe.

Die an der Börse Shanghai, China, gelistete Ningbo Joyson Electronic Corp., mit Sitz in No. 99 Qingyi Road, Hi-Tech Park, Ningbo, China hält mittelbar 69,22% der Gesellschaftsanteile an der Joyson Safety Systems Germany GmbH. Entsprechend wird die Joyson Safety Systems Germany GmbH in deren Konzernabschluss einbezogen. Der Konzernabschluss der JSS Germany Gruppe wird nach § 315e Abs. 3 HGB aufgestellt.

Als Automobilzulieferer stellt die JSS Gruppe als einer der weltweit führenden Hersteller u.a. Insassenschutzsysteme für Automobile (Airbags, Sicherheitsgurte, Lenkräder und Systeme und Technologien für den Automobilmarkt) her. Zu den Kunden der JSS Gruppe zählen sämtliche führende Automobilhersteller weltweit (gemeinsam "OEMs").

Die JSS Germany GmbH (als Entrepreneur) hat Contract Manufacturing Agreements ("CMA") mit konsolidiert und nicht konsolidiert verbundenen Unternehmen (Auftragsfertiger) abgeschlossen. Die CMA regeln Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten der Parteien für die Abwicklung von Kundenaufträgen im Rahmen der Herstellung und des Vertriebs von Airbags, Lenkrädern und Sicherheitsgurten. Die Auftragsfertiger sind demnach nicht befugt, Verträge im Namen des Entrepreneurs abzuschließen. JSS Germany GmbH übernimmt dabei im Wesentlichen die Forderungsausfallrisiken aus Kundenverträgen und fungiert als strategischer Entscheidungsträger, während die Auftragsfertiger garantieren, die Produkte entsprechend den in den Kundenverträgen festgehaltenen Produktspezifikationen herzustellen. Im Gegenzug garantiert die JSS Germany GmbH den Auftragsfertiger eine Mindestmarge von 3,5 %.

Darüber hinaus hat die JSS Germany GmbH im Rahmen der Konzernumstrukturierung und zur Zentralisierung der Unternehmerfunktion in der Region EMEA mit Wirkung zum 1. Januar 2019 ein Business Transfer Agreement ("BTA") mit Key Safety Systems Inc. abgeschlossen, in dem JSS Germany GmbH das Geschäft und die Entrepreneurrolle für die (ehemaligen) europäischen Key Safety Systems Gesellschaften von Key Safety Systems Inc. übernommen hat. Im Rahmen des BTA hat die JSS Germany GmbH auch CMAs sowie Dienstleistungsverträge bzw. Ausgleichsvereinbarungen mit den ehemaligen Key Safety Systems Gesellschaften (als Auftragsfertiger) abgeschlossen und im Dezember 2019 Entwicklungs-Know how mit Bezug zum übertragenen Geschäft zu einem Kaufpreis von EUR 18,3 Mio erworben und als sonstige langfristige Vermögenswerte aktiviert. Mit Abschluss des BTA und der CMAs hat sich JSS Germany als Entrepreneur und Strategieträger für alle wesentlichen Gesellschaften der JSS Gruppe in EMEA etabliert und neue Möglichkeiten geschaffen, Ressourcen effektiver und effizienter zuzuweisen, um die Ergebnisse der Region in Zukunft zu verbessern.

II. Rechnungslegungsgrundsätze

Der Konzernabschluss der JSS Germany Gruppe zum 31. Dezember 2019 ist nach den Vorschriften des International Accounting Standards Board (IASB), London, erstellt. Er entspricht den am Abschlussstichtag anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den Auslegungen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC). Allen für das Geschäftsjahr 2019 in der Europäischen Union verbindlichen IFRS bzw. IAS sowie Interpretationen des IFRS IC wird entsprochen.

Annahme der Unternehmensfortführung als Grundlage der Rechnungslegung

Der im Geschäftsjahr erwirtschaftete Jahresfehlbetrag der Muttergesellschaft und des Konzerns resultiert überwiegend aus Ausgleichszahlungen aufgrund von CMAs durch die JSS Germany GmbH an diverse Auftragsfertiger. Aufgrund der noch fehlenden bzw. zu geringen Profitabilität der Auftragsfertiger sind noch keine Rückflüsse im Geschäftsjahr 2019 entstanden, die die Kosten des Entrepreneurs (speziell Entwicklungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten) entsprechend decken können.

Die im Geschäftsjahr 2018 begonnenen bzw. geplanten Restrukturierungsmaßnahmen der europäischen Joyson Safety Systems Gruppe wurden im Berichtsjahr 2019 weiter fortgeführt. Im Rahmen dieser Restrukturierung werden die Standorte in Döbeln und Aschaffenburg-Nilkheim aufgegeben. Hierbei werden hauptsächlich die Gasgeneratoren- und Airbagproduktionslinien in andere JSS Standorte verlagert. Die finale Umsetzung wird bis Mitte 2020 abgeschlossen sein und soll dann die Profitabilität der Auftragsfertiger steigern.

Neben der laufenden Restrukturierung hat die Geschäftsführung unter Mitwirkung des Managements der Joyson Auto Safety S.A. eine Turnaround-Strategie entwickelt, welche sich, auf Grundlage der Analyse der Performance im Geschäftsjahr 2019, auf die Generierung von Neugeschäft, die Verbesserung der Qualität sowie der Kostenstruktur des operativen Geschäfts, des Vertriebs und der Verwaltung fokussiert. Hieraus wurden Maßnahmenpakete entwickelt, die in die Bereiche übergreifende Zusammenarbeit, technische Führerschaft, operationale Exzellenz und Finanzierung hineinwirken. Ziel ist es, nach Abschluss der BTA, die Profitabilität nicht nur in der JSS Germany Gruppe, sondern EMEA weit und somit auch die Profitabilität der Auftragsfertiger zu erhöhen.

Seit Januar 2020 breitet sich das Coronavirus weiterhin global aus (COVID-19-Pandemie). Um die Verbreitung der COVID-19-Pandemie einzudämmen und eine weitere Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern, haben im Frühjahr 2020 viele Staaten in weiten Teilen Europas und der ganzen Welt das öffentliche Leben weitestgehend heruntergefahren. Dieser sog. "Lockdown" erfasste auch und vor allem weite Bereiche der Wirtschaft, wobei zu den besonders schwer durch den "Lockdown" betroffenen Industrien u.a. die Automobilbranche zählt. In der Folge haben zahlreiche europäische Automobilhersteller ab Mitte März 2020 damit begonnen, ihre Produktion erheblich einzuschränken oder gar ganz einzustellen. Die Einstellung der Produktion durch die OEMs und das damit einhergehende Wegbrechen von Aufträgen führte und führt zum erheblichen Umsatzrückgang bei der JSS Germany Gruppe sowie deren Auftragsfertigern in EMEA, die über die bestehenden CMAs die Ertragslage der JSS Germany Gruppe belasten. Speziell im Zeitraum März bis Mai schlägt sich dies sehr negativ auf die Produktionsleistung, die Umsätze und somit auf das EBIT der Tochtergesellschaften und Auftragsfertiger sowie den Liquiditätsbedarf der Gruppe nieder. Trotz schrittweiser Wiederaufnahme der Produktion in allen wesentlichen Produktionsstandorten seit Anfang Mai 2020 ist nicht damit zu rechnen, dass der Absatzrückgang in den Monaten März bis Mai kurzfristig kompensiert werden kann.

Bei der Beurteilung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit hat die Geschäftsführung die Liquiditätsplanung für das Geschäftsjahr 2020 und 2021 aufgestellt, dabei wurden die Maßnahmen der Turnaround Strategie, die erwarteten positiven Effekte aus den in Abschnitt I beschriebenen Geschäftstransfers und die Auswirkungen der Covid19-Pandemie berücksichtigt. In der Liquiditätsplanung wurden im Wesentlichen folgende Maßnahnahmen berücksichtigt:

―	Patronatserklärung der Joyson Auto Safety S.A. zugunsten der JSS Germany GmbH in Höhe von bis zu USD 100,0 Mio. (EUR 90,1 Mio.). Hiervon hat JSS Germany GmbH bislang keinen Gebrauch gemacht. Die Joyson Auto Safety S.A. verfügt über ausreichende liquide Mittel für den Fall, dass JSS Germany GmbH und ihre Tochtergesellschaften die Patronatserklärung in Anspruch nehmen.
―	Cashpooling Vereinbarung mit Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l. als Cashpool-Führer vom 11. Juni 2018 und Nachtrag vom 31. März 2019. Die Vereinbarung ist kurzfristig kündbar, die Kündigung wird zum Ende des laufenden Geschäftsjahres wirksam, in dem die Kündigung erfolgt ist. Eine Kündigung ist weder erfolgt noch wird diese bis Ende 2021 erwartet.
―	Erträge aus der Rückerstattung für Kurzarbeit in Höhe von insgesamt EUR 4,0 Mio.
―	Erlös aus dem geplanten Verkauf von Finanzanlagen in Höhe von USD 20,0 Mio. (EUR 18,0 Mio.). Der Verkaufsprozess wurde bereits gestartet und ein Abschluss wird bis Ende 2020 erwartet. Kaufangebote oder ein Kaufvertrag liegen noch nicht vor.
―	Die Verlängerung eines Factoring-Rahmenvertrags mit einem Factoring Volumen in Höhe von EUR 40,0 Mio., der am 29. Februar 2020 endete. Der Vertrag wird im gegenseitigen Einvernehmen weiterhin ausgeführt.
―	Aufbau zusätzlicher Factoring Linien mit einem Volumen von USD 41,5 Mio. (EUR 36,8 Mio.) mit weiteren Factoring Partnern.
―	Umsetzung der Konzernvorgabe zur Aufrechnung und Umwandlung von vor dem 31. März 2020 in Rechnung gestellten konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten in langfristige Gesellschafterdarlehen bis Ende 2020.

Die in der Liquiditätsplanung beschriebenen Maßnahmen weisen wesentliche Unsicherheiten auf, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können und ein bestandgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellen.

Zur Sicherstellung der mittel- und langfristigen Zahlungsfähigkeit der JSS Germany Gruppe vergewissert sich die Geschäftsführung regelmäßig über die Ertragskraft und finanzielle Leistungsfähigkeit der direkten und indirekten Muttergesellschaft Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l.. und der Joyson Auto Safety S.A. Die Geschäftsführung geht auf Basis der Mittelfristplanung davon aus, dass die Muttergesellschaften ausreichende Finanzierungsmaßnahmen zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit getroffen haben und damit auch die Gesellschaft bis Ende 2021 durchfinanziert ist und geht daher von der Unternehmensfortführung aus.

Konsolidierungskreis

Die Zusammensetzung und Entwicklung der Joyson Safety Systems Germany Gruppe ergibt sich aus den folgenden Tabellen:

	31.12.2019 Anteile in %	31.12.2018 Anteil in %
Joyson Safety Systems Germany GmbH, Aschaffenburg (Muttergesellschaft	100	100
Joyson Safety Systems Aschaffenburg GmbH, Aschaffenburg ¹	100	100
Joyson Safety Systems PlasTec GmbH, Bad Kissingen ¹	100	100
Joyson Safety Systems Sachsen GmbH, Elterlein ¹	100	100
Recall Services Europe GmbH, Aschaffenburg ¹	100	100
AMA Airbag Module Assembly GmbH, Aschaffenburg	-	100
Joyson Safety Systems Ignition GmbH, Schönebeck ²	100	100
Joyson Safety Systems Global Services GmbH, Aschaffenburg ²	100	-
Platin 1541. GmbH, Aschaffenburg (Vorratsgesellschaft)	100	100
Platin 1542. GmbH, Freiberg (Vorratsgesellschaft)	100	100
Platin 1543. GmbH, Aschaffenburg (Vorratsgesellschaft)	100	100
davon Inland	10	10
davon Ausland	0	0
Stand 31.12.2019	10	10

¹ Ertragssteuerliche Organschaft mit der Muttergesellschaft Joyson Safety Systems Germany GmbH ab 2018

² Ertragssteuerliche Organschaft mit der Muttergesellschaft Joyson Safety Systems Germany GmbH ab 2019

Die Joyson Safety Systems Global Services GmbH, Aschaffenburg als Tochtergesellschaft der JSS Germany GmbH wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 8. August 2019 und mit Eintragung im Handelsregister am 27. August 2019 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von Dienstleistungen aller Art, insbesondere in den Bereichen Administration, Vertrieb und Einkauf, Qualität und Prozessentwicklung und -optimierung, und strategisches Management, an mit der Gesellschaft verbundene Unternehmen weltweit.

Die AMA Airbag Module Assembly GmbH befindet sich seit Anfang 2019 in Liquidation und wurde zum 31.12.2019 aus dem deutschen Teilkonzern entkonsolidert. Der Entkonsolidierungsaufwand belief sich auf TEUR 280.

Inanspruchnahme von Aufstellungs- und Offenlegungserleichterungen

Mit Einbeziehung in den Konzernabschluss der JSS Germany GmbH sind folgende Tochtergesellschaften gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Aufstellungs- und Offenlegungspflicht befreit:

―	Joyson Safety Systems Aschaffenburg GmbH, Aschaffenburg
―	Joyson Safety Systems Sachsen GmbH, Elterlein
―	Recall Service Europe GmbH, Aschaffenburg
―	Joyson Safety Systems PlasTec GmbH, Bad Kissingen - Albertshausen
―	Joyson Safety Systems Ignition Systems GmbH
―	Joyson Safety Systems Global Services GmbH, Aschaffenburg

Allgemeine Aufstellungsgrundsätze

Zur Klarheit und Übersichtlichkeit des Konzernabschlusses sind einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz zusammengefasst. Diese Posten sind im Konzernanhang gesondert erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.

Alle Bilanzposten und daraus abgeleitete Zahlen im Anhang beziehen sich auf den Bilanzstichtag per 31. Dezember 2019. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung, der Kapitalflussrechnung und daraus abgeleitete Zahlen des Anhangs beziehen sich auf die Periode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019.

Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Alle Beträge einschließlich der Vorjahreszahlen werden in Tausend Euro (TEUR) angegeben, sofern nicht anders vermerkt.

Es wird kaufmännisch gerundet. Abweichungen von Betragsangaben untereinander sowie rechnerische Differenzen sind aufgrund von Rundung möglich.

Die Aufnahme der operativen Tätigkeit erfolgte im Vorjahr zum 10. April 2018. Daher ist eine Vergleichbarkeit der aktuellen Berichtsperiode zum Vorjahr nur eingeschränkt gegeben.

Neue oder geänderte Rechnungslegungsstandards

Die Joyson Safety Systems Germany Gruppe hat nur die neuen bzw. überarbeiteten Standards angewandt, die für Geschäftsjahre, die am/nach 1. Januar 2019 beginnen, erstmals verpflichtend anzuwenden waren.

Für die folgenden neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, die verpflichtend erst in späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind, plant die Joyson Safety Systems Germany GmbH keine frühzeitige Anwendung. Soweit nicht anders angegeben, werden die Auswirkungen auf den Joyson Safety Systems Germany Konzernabschluss derzeit geprüft.

Standard/Interpretation	Erstmalige Anwendung ³	Übernahme durch die EU-Kommission	(Erwartete) Auswirkungen auf die Joyson Safety Systems Germany Gruppe
Neue Standards (noch nicht angewendet)
IFRS 17 "Versicherungsverträge"	01.01.2023	Nein	Keine
Geänderte Standards/Interpretationen (noch nicht angewendet)
IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" - Definition eines Geschäftsbetriebs	01.01.2020	Nein	Unwesentlich
IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" und IAS 8 "'Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler" - Definition von wesentlich	01.01.2020	Nein	Unwesentlich
IFRS 10 "Konzernabschlüsse" und IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures" - Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen	Auf unbestimmte Zeit verschoben	Nein	Unwesentlich
Framework - Framework in IFRS Standards/Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in den IFRS Standards	01.01.2020	Nein	Unwesentlich
Änderungen im IFRS 9, IAS 39, und IFRS 7; Zinsratenänderung	01.01.2020	Nein	Unwesentlich

³ Die Vorschriften sind für Berichtsjahre anzuwenden, die zum oder nach dem genannten Datum beginnen.

Folgende Rechnungslegungsvorschriften bzw. Ergänzungen bestehender Vorschriften waren erstmals verpflichtend im Berichtsjahr 2019 anzuwenden.

IFRS 16 "Leasingverhältnisse"

IFRS 16 - der neue Leasingstandard führt ein einheitliches Rechnungslegungsmodell ein, wonach Leasingverhältnisse in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen sind. Ein Leasingnehmer erfasst ein Nutzungsrecht (Right-of-Use Asset), das sein Recht auf die Nutzung des zugrundeliegenden Vermögenswertes darstellt, sowie eine Schuld aus dem Leasingverhältnis, die seine Verpflichtung zu Leasingzahlungen darstellt. Es gibt Ausnahmeregelungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse hinsichtlich geringwertiger Wirtschaftsgüter. Die Rechnungslegung beim Leasinggeber ist vergleichbar mit dem bisherigen Standard - das heißt, dass Leasinggeber Leasingverhältnisse weiterhin als Finanzierungs- oder Operating-Leasingverhältnisse einstufen. IFRS 16 ersetzt die bestehenden Leitlinien zu Leasingverhältnissen, darunter IAS 17 Leasingverhältnisse, IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, SIC-15 Operating-Leasingverhältnisse - Anreize und SIC-27 Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen.

Der Standard war erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnenden Geschäftsjahres angewandt.

Die JSS Germany Gruppe hat IFRS 16 erstmalig zum 1. Januar 2019 rückwirkend ohne Änderungen der Vorjahreszahlen (modifiziert retrospektiv) angewandt. In diesem Zusammenhang können für Leasingverträge, in denen eine Joyson Gesellschaft Leasingnehmer ist, zum Umstellungszeitpunkt verschiedene Wahlrechte bzw. Erleichterungen in Anspruch genommen werden. Zum Zeitpunkt der Erstanwendung wird keine erneute Beurteilung dahingehend vorgenommen, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis darstellt oder enthält. Für bisher als Operating Leasingverhältnisse klassifizierte Verträge wird der Konzern zum Erstanwendungszeitpunkt die Leasingverbindlichkeit mit dem Barwert der ausstehenden Leasingzahlungen ansetzen, wobei die Abzinsung unter Anwendung des jeweiligen Grenzfremdkapitalzinssatzes zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung erfolgen wird. Das Nutzungsrecht am Leasinggegenstand wird zum Erstanwendungszeitpunkt grundsätzlich mit dem Betrag in Höhe der Leasingverbindlichkeit bewertet. Anfängliche direkte Kosten werden nicht in die Bewertung des Nutzungsrechts am Leasinggegenstand zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendungen einbezogen. Bei der Ausübung von Ermessensentscheidungen wird der aktuelle Wissensstand zum Erstanwendungszeitpunkt berücksichtigt.

Die Gruppe hatte von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, immaterielle Vermögenswerte vom Anwendungsbereich von IFRS 16 auszunehmen und einzelne Leasingverhältnisse, die in 2019 enden, in Übereinstimmung mit den Befreiungsregelungen für kurzfristige Leasingverhältnisse zu behandeln. Diese Regelung wurde auch für kurzfristige Leasingverhältnisse, die nach dem 31. Dezember 2018 beginnen, in Anspruch genommen. Darüber hinaus machte die Gruppe von dem Wahlrecht Gebrauch, Leasinggegenstände von geringem Wert nach den Befreiungsregelungen zu behandeln. Bezüglich der Effekte aus der Erstanwendung verweisen wir auf die Tz. 14.

Durch die Anwendung des IFRS 16, ist in der Kapitalflussrechnung der operative Cash Flow höher ausgewiesen, da die Zins- und Tilgungsanteile der Leasingzahlungen als Bestandteil in den Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit eingehen.

Änderungen im IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" - Planänderung, Plankürzung oder Planabgeltung

Nach IAS 19 sind die Pensionsverpflichtungen bei Planänderungen, -kürzungen und Abgeltungen auf Basis aktualisierter Annahmen zu bewerten.

Die Änderung stellt klar, dass nach einem solchen Ereignis der Dienstzeitaufwand und die Nettozinsen für den Rest der Periode auf Basis aktualisierter Annahmen zu berücksichtigen sind.

Die JSS Germany Gruppe geht derzeit davon aus, dass sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben werden.

Änderungen im IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures" - Langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Die Änderungen enthalten eine Klarstellung, dass IFRS 9 auf langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen anzuwenden ist, deren Bilanzierung nicht nach der Equity-Methode erfolgt.

Die JSS Germany Gruppe geht derzeit davon aus, dass sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben werden.

Änderungen im IFRIC 23 "Bilanzierung von Unsicherheiten in Bezug auf Ertragsteuern"

Die steuerliche Behandlung bestimmter Sachverhalte und Transaktionen kann von der zukünftigen Anerkennung durch die Finanzverwaltung oder die Finanzgerichtsbarkeit abhängen. IAS 12 Ertragsteuern regelt wie tatsächliche und latente Steuern zu bilanzieren sind. IFRIC 23 ergänzt die Regelungen in IAS 12 hinsichtlich der Berücksichtigung von Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung von Sachverhalten und Transaktionen.

Die Interpretation in IFRIC 23 wurde zum 31. Dezember 2019 angewendet. Es ergeben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der JSS Germany Gruppe.

Jährlicher Verbesserungsprozess 2015-2017 (IFRS 3, IFRS 11, IAS 12, IAS 23)

Durch die Annual Improvements to IFRSs (2015-2017) wurden vier IFRSs geändert.

In IFRS 3 wird klargestellt, dass ein Unternehmen bei Erlangung der Beherrschung über einen Geschäftsbetrieb, an dem es zuvor im Rahmen einer gemeinsamen Tätigkeit (joint operation) beteiligt war, die Grundsätze für sukzessive Unternehmenszusammenschlüsse anzuwenden hat. Der bislang vom Erwerber gehaltene Anteil ist neu zu bewerten.

In IFRS 11 wird festgelegt, dass eine Partei bei Erlangung einer gemeinschaftlichen Führung (joint control) an einem Geschäftsbetrieb, an dem er zuvor im Rahmen einer gemeinschaftlichen Tätigkeit (joint operation) beteiligt war, den bisher gehaltenen Anteil nicht neu bewertet.

IAS 12 wird dahingehend geändert, dass alle ertragssteuerlichen Konsequenzen von Dividendenzahlungen in gleicher Weise zu berücksichtigen sind, wie die Erträge, auf denen die Dividenden beruhen.

Zuletzt wird im IAS 23 festgelegt, dass bei der Bestimmung des Finanzierungskostensatzes, wenn ein Unternehmen allgemein Mittel für die Beschaffung von qualifizierenden Vermögenswerten aufgenommen hat, Kosten für Fremdkapital, das speziell im Zusammenhang mit der Beschaffung von qualifizierenden Vermögenswerten aufgenommen wurde, bis zu deren Fertigstellung nicht zu berücksichtigen sind.

Die Änderungen sind - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist zulässig.

Die JSS Germany Gruppe geht derzeit davon aus, dass sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben werden.

III. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Folgenden werden die grundlegenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Aufstellung dieses Konzernabschlusses angewendet wurden, dargestellt.

A. Konsolidierung

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen der Konzern die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik innehat; regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil von mehr als 50%. Der Konzern beherrscht ein Unternehmen, wenn er schwankenden Renditen aus seinem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Unternehmen zu beeinflussen. Bei der Beurteilung, ob Kontrolle vorliegt, werden Existenz und Auswirkung potenzieller Stimmrechte, die aktuell ausübbar oder umwandelbar sind, berücksichtigt. Tochterunternehmen werden unter Beachtung des Prinzips der Wesentlichkeit von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet. Bei einem Stimmrechtsanteil von weniger als 50% erfolgt die Konsolidierung, wenn die Mehrheit der Chancen und Risiken vom Konzern getragen werden. Tochterunternehmen, welche keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben, können im Rahmen der Konsolidierung unberücksichtigt bleiben. Zu jedem Abschlussstichtag wird im Hinblick auf die Abschätzung der Wesentlichkeit und der Einbeziehung im Konzernabschluss eine Untersuchung durchgeführt.

Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten werden als Aufwand in den Perioden bilanziert, in denen die Kosten anfallen und die Dienste empfangen werden. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach IFRS 10 in Verbindung mit IFRS 3. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der nicht beherrschenden Anteile. Der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Goodwill angesetzt. Der Goodwill wird jährlich gemäß IFRS 3 in Kombination mit IAS 36 (impairment of assets) auf seine Werthaltigkeit hin überprüft. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Überprüfung der Beurteilung direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine Aufstellung der voll konsolidierten Tochterunternehmen ist unter Kapitel II enthalten.

Konzerninterne Transaktionen, Salden und unrealisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Unrealisierte Verluste werden ebenso eliminiert, es sei denn, die Transaktion deutet auf eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes hin. Prinzipiell werden nicht beherrschende Anteile an Eigenkapital und Ergebnis getrennt ausgewiesen, wobei im genannten Geschäftsjahr keine nicht beherrschenden Anteile an Eigenkapital und Ergebnis bestanden.

B. Währungsumrechnung

1) Funktionale Währung und Berichtswährung

Die im Abschluss eines jeden Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden auf Basis der Währung bewertet, die dem primären wirtschaftlichen Umfeld, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung).

2) Konzernunternehmen

Die funktionale Währung aller Konzerngesellschaften ist EUR, eine Umrechnung der Bilanzposten und des Ergebnisses ist daher nicht erforderlich.

C. Wesentliche Schätzungen, Annahmen und Bilanzierungsentscheidungen

Für die Erstellung dieses Konzernabschlusses mussten Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die sich auf Ausweis und Höhe der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge, Aufwendungen, Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Obwohl die Schätzungen und Annahmen mit großer Sorgfalt getroffen wurden, können die tatsächlichen Werte in Einzelfällen davon abweichen. Schätz- und Prämissen sensitive Bilanzierungsgrundsätze können sich im Zeitablauf verändern und die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beeinflussen.

Wertminderungen von nicht finanziellen Vermögenswerten

Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte werden auf Werthaltigkeit untersucht, wenn Hinweise vorliegen, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt.

Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern werden in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndesn Einkommen verfügbar sein wird. Die Schätzungen des Managements beziehen sich auf die Höhe des zu versteuernden Einkommens sowie auf den erwarteten Eintrittszeitpunkt. Weitere Einzelheiten sind unter den Angaben zu den latenten Steuern zu finden (vgl. Anhang Angaben Tz. 25).

Pensionen und Altersteilzeitverpflichtungen

Die Pensions- sowie Altersteilzeitverpflichtungen werden anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungssätze, auf künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, auf die Sterblichkeit und die künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten. Weitere Details werden hierzu bei den Pensionsrückstellungen sowie sonstigen Rückstellungen für Altersteilzeit dargestellt (vgl. Anhang Angaben Tz. 21 und 22).

Rechtsstreitigkeiten

Die Joyson Safety Systems Germany Gruppe bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, regulatorische Verfahren oder behördliche Untersuchungen, wenn es wahrscheinlich ist, dass im Zusammenhang mit diesen Verfahren eine Verpflichtung entstanden ist, die wahrscheinlich zu künftigen Mittelabflüssen führen wird und hinsichtlich ihrer Höhe verlässlich schätzbar ist. Rechtsstreitigkeiten, regulatorischen Verfahren oder behördlichen Untersuchungen liegen häufig komplexe rechtliche Fragestellungen zugrunde und sind mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Entsprechend liegt der Beurteilung, ob zum Stichtag eine gegenwärtige Verpflichtung als Ergebnis eines Ereignisses in der Vergangenheit besteht, ob ein künftiger Mittelabfluss wahrscheinlich und die Verpflichtung verlässlich schätzbar ist, ein erhebliches Ermessen seitens der Geschäftsführung zugrunde.

Die Joyson Safety Systems Germany Gruppe beurteilt den jeweiligen Stand eines Verfahrens regelmäßig, auch unter Einbeziehung externer Anwälte. Eine Beurteilung kann aufgrund neuer Informationen zu ändern sein. Es kann notwendig werden, dass die Höhe einer Rückstellung für ein laufendes Verfahren in Zukunft aufgrund neuer Entwicklungen angepasst werden muss. Veränderungen von Schätzungen und Prämissen im Zeitablauf können eine wesentliche Auswirkung auf die künftige Ertragslage haben. Bei Ausgang des Verfahrens könnten der Joyson Safety Systems Germany Gruppe Aufwendungen entstehen, die die für den Sachverhalt gebildete Rückstellung übersteigen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein für die Joyson Safety Systems Germany Gruppe nachteiliger Ausgang einer Rechtsstreitigkeit, eines regulatorischen Verfahrens oder einer behördlichen Untersuchung dazu führen wird, dass der Joyson Safety Systems Germany Gruppe zusätzlich zu der gebildeten Rückstellung weitere Aufwendungen entstehen, die eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, soweit gegenüber Dritten eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, die künftig mit überwiegender Wahrscheinlichkeit zu einem Abfluss von Ressourcen führt und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Wir verweisen diesbezüglich insbesondere auf die Darstellung der Bewertungsgrundlagen zu den Gewährleistungs- und Drohverlustrückstellungen.

Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen nach IAS 24

Transaktionen zwischen den Konzerngesellschaften und nahestehenden Unternehmen und Personen nach IAS 24 erfolgen zu marktüblichen Bedingungen.

D. Bilanzierung und Bewertung der Abschlussposten

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden in der Joyson Safety Systems Germany Gruppe einheitlich angewendet.

Erworbene immaterielle Vermögenswerte

Anschaffungskosten und direkt zuordenbare Ausgaben für erworbene Patente und Lizenzen werden aktiviert und über ihre geschätzte Nutzungsdauer (3 bis 5 Jahre) linear abgeschrieben.

Sämtliche immaterielle Vermögenswerte, die nicht länger gemäß ihrer ursprünglichen Bestimmung verwendet werden und deren Buchwerte überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft realisiert werden sollen, werden ins kurzfristige Vermögen umgebucht, gesondert als "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" ausgewiesen und zum niedrigeren Wert aus Buchwert oder dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Sofern ein Abgang in den folgenden zwölf Monaten höchstwahrscheinlich ist, werden planmäßige Abschreibungen ausgesetzt. Kommt es innerhalb des Zeitraumes nicht zu einem Abgang, werden die immateriellen Vermögenswerte in ihre ursprünglichen Bilanzposten umgegliedert und mit dem niedrigeren Wert aus den zu diesem Zeitpunkt implizit fortgeführten Anschaffungskosten oder dem erzielbaren Betrag bewertet.

Bisher wurden keine immateriellen Vermögenswerte ins kurzfristige Vermögen umgebucht.

Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte

Entwicklungskosten, die nicht bereits nach IFRS 15 zu aktivieren sind, werden gemäß IAS 38 als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass die Entwicklungskosten mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden.

Die Entwicklungskosten werden einem jährlichen Werthaltigkeitstest (Impairmenttest) unterzogen. Eine Wertminderung ist vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag (Recoverable Amount), der über die prognostizierten Stückzahlen abgebildet wird, unter dem Buchwert liegt. Dauerhafte Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.

Da die Voraussetzungen für eine Aktivierung im Geschäftsjahr 2019 nicht gegeben sind, sind alle Aufwendungen im Jahr ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert. Die Anschaffungskosten beinhalten die dem Erwerb direkt zurechenbaren Aufwendungen. Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen beinhalten Material- und Personaleinzelkosten, sonstige direkt zurechenbare Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen.

Die planmäßige Abschreibung wird für jeden Vermögenswert linear auf Basis der Anschaffungs- oder Herstellungskosten berechnet. Grundstücke werden nicht abgeschrieben. Bei allen weiteren Vermögenswerten erfolgt die Abschreibung über die erwartete Nutzungsdauer auf den Restwert:

	Nutzungsdauer
Gebäude	31,5 Jahre
Einbauten in fremden Gebäuden	5 - 20 Jahre
Maschinen und technische Anlagen	3 - 8 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 - 5 Jahre

Ausgaben für laufende Reparaturen, Instandhaltungen und Wartungen sowie den Austausch untergeordneter Posten werden im Zeitpunkt ihres Entstehens ergebniswirksam erfasst. Umfangreichere Erneuerungen oder Einbauten werden aktiviert, sofern ein wahrscheinlicher zukünftiger Nutzen entsteht. Erneuerungen werden ebenfalls über die oben genannte erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben. Gewinne und Verluste aus den Abgängen von Vermögenswerten werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungskosten und dem Buchwert ermittelt und erfolgswirksam erfasst.

Gemäß IFRS 16 bilanziert die Gruppe für die meisten der Leasingverträge Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten, d.h. diese Leasingverträge sind als Nutzungsrechte in der Bilanz (unter Sachanlagen) ausgewiesen. Beim erstmaligen Ansatz des Nutzungsrechts richtet sich seine Höhe nach der diskontierten Leasingverbindlichkeit. Dem bilanzierten Nutzungsrecht liegen also primär die Leasingverträge und die sich daraus ableitende Leasingverbindlichkeit mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz (im Geschäftsjahr 2,9%) zugrunde. Die Abschreibungsdauer des jeweiligen Nutzungsrechts hängt von der Mindestleasingdauer entsprechend ab.

Wertminderung von Vermögenswerten

Die Buchwerte der nicht-finanziellen Vermögenswerte des Konzerns, mit Ausnahme der Vorräte sowie der aktiven latenten Steuern, werden am Abschlussstichtag darauf untersucht, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrags des jeweiligen Vermögenswertes vor. Eine Wertminderung wird erfasst, wenn der Buchwert des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der der Vermögenswert zugeordnet ist, deren erzielbaren Betrag überschreitet.

Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts bzw. einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere Betrag aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz abgezinst, der die momentane Markteinschätzung über den Zeitwert des Geldes und die dem Vermögenswert inhärenten Risiken des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit berücksichtigt. Für Zwecke der Überprüfung der Wertminderung werden Vermögenswerte auf Ebene der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit, die von anderen Vermögenswerten oder Vermögensgruppen weitgehend unabhängige Cashflows erzielt, beurteilt.

Werden Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte auf Wertminderungen getestet, ist die Bestimmung des erzielbaren Betrags der Vermögenswerte gleichermaßen mit Schätzungen des Managements verbunden, was einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung haben kann.

Finanzielle Vermögenswerte

Die im Konzern gehaltenen Finanzinstrumente werden in folgende Kategorien eingeteilt:

―	Fortgeführte Anschaffungskosten
―	Beizulegender Zeitwert erfolgsneutral
―	Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam

Zuordnung zu diesen Kategorien erfolgt auf Basis

―	des Geschäftsmodells des Unternehmens zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte und
―	der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des zu beurteilenden Vermögenswertes

Finanzielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines auf die Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme ausgerichteten Geschäftsmodells gehalten werden, gehören zur Kategorie "Fortgeführte Anschaffungskosten". Daneben müssen die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswertes zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den nahestehenden Nominalbetrag darstellen (Zahlungsstrombedingung). Finanzielle Vermögenswerte, die nicht in diese Kategorie eingeordnet werden können, sind zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten und wurden in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Bei Zugang ist ein finanzieller Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, unabhängig davon, in welche Kategorie der Vermögenswert eingeordnet wird. Dies ist in der Regel der Transaktionspreis (Zeitwert des hingegebenen Entgelts). Wenn jedoch ein Teil des hingebenden Entgelts sich auf etwas anderes als das Finanzinstrument bezieht, wird der beizulegende Zeitwert des Finanzinstruments unter Anwendung eines Bewertungsverfahrens geschätzt.

Für Vermögenswerte, die im Rahmen der Folgebewertung zu "fortgeführten Anschaffungskosten" bewertet werden, sind Transaktionskosten bei der Erstbewertung zu berücksichtigen.

Außerdem sind für diese Finanzinstrumente Wertberichtigungen entsprechend des Wertberichtigungsmodells des IFRS 9 zu erfassen. Dieses Modell des zu erwartenden Verlusts (expected credit loss) sieht vor, dass für alle Finanzinstrumente im Anwendungsbereich des neuen Wertberichtigungsmodells der erwartete Verlust zu erfassen ist. IFRS 9 sieht bei der Ermittlung des erwarteten Verlusts ein generelles Wertminderungsmodell (Dreistufenmodell) sowie eine vereinfachte Methode vor. Die Joyson Safety Systems Germany Gruppe wendet die vereinfachte Methode an. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in der Regel kurzfristiger Natur und enthalten keine wesentliche Zinskomponente. Dies führt dazu, dass der erwartete Verlust für die nächsten 12 Monate dem erwarteten Verlust der Restlaufzeit der Forderungen entspricht. Bei Verwendung der vereinfachten Methode wird der erwartete Verlust somit für die Restlaufzeit der Forderung berechnet.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Der erstmalige Ansatz der finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert nach IFRS 13.22. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet; jede Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug von Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der finanziellen Verbindlichkeit in der Gewinn- und Verlustrechnung im Wege der Effektivzinsmethode erfasst. Eine Übersicht der finanziellen Verbindlichkeiten findet sich in Tz. 23.

Leasingverhältnisse

IFRS 16 - der neue Leasingstandard führt ein einheitliches Rechnungslegungsmodell ein, wonach Leasingverhältnisse in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen sind. Ein Leasingnehmer erfasst ein Nutzungsrecht (Right-of-Use Asset), das sein Recht auf die Nutzung des zugrundeliegenden Vermögenswertes darstellt, sowie eine Schuld aus dem Leasingverhältnis, die seine Verpflichtung zu Leasingzahlungen darstellt. Unter Tz. 14 wird der Übergang vom alten Standard IAS17 auf IFRS16 näher erläutert.

Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus den Anschaffungs- oder Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert angesetzt. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden auf Basis der FIFO ("first in, first out") Methode ermittelt. Die Herstellungskosten von fertigen und unfertigen Erzeugnissen enthalten Rohstoffe, Fertigungslöhne, andere direkte Kosten und dem Produkt zurechenbare Gemeinkosten (basierend auf normaler Kapazitätsauslastung). Nicht enthalten sind Finanzierungskosten. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der Kosten für die Fertigstellung und den Vertrieb.

Vertragsvermögenswerte

Vertragsvermögenswerte stellen das Recht der Joyson Safety Systems Germany Gruppe auf Zahlung für geleistete Arbeit, die zum Bilanzstichtag noch nicht fakturiert sind, dar. Siehe hierzu auch Absatz, Ertragsrealisierung' dieses Kapitels.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld und Bankguthaben.

Ertragsteuern

Latente Steuern werden unter Verwendung der Verbindlichkeiten-Methode, für alle temporären Differenzen zwischen dem Wert der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten in der Steuerbilanz und ihren Buchwerten im IFRS-Abschluss angesetzt. Die wesentlichen temporären Differenzen ergeben sich aus der der Bewertung von Vorräten, von Forderungen bzw. Verbindlichkeiten und von Pensionsrückstellungen sowie von sonstigen Rückstellungen. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern auf zukünftig nutzbare steuerliche Verlustvorträge gebildet.

Zur Berechnung der latenten Steuern werden die Steuersätze verwendet, die am Bilanzstichtag gelten oder faktisch beschlossen sind. Ferner werden die zukünftigen Konsequenzen berücksichtigt, die bei der Realisierung bzw. Erfüllung der latenten Steuern zum Bilanzstichtag aus Sicht der Unternehmensleitung erwartet werden.

Latente Steuerforderungen werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann. Zur Ermittlung der Ansatzfähigkeit und anschließenden Bewertung wird eine ertragsteuerliche Planungsrechnung der nächsten 5 Jahre herangezogen, die aus der Unternehmensplanung abgeleitet wird. Für Goodwills aus Unternehmenszusammenschlüssen werden grundsätzlich keine Steuerabgrenzungen vorgenommen, sofern nicht Teile davon als steuerlich abzugsfähig gelten.

Pensionsverpflichtungen und andere Leistungen an Arbeitnehmer

Die Joyson Safety Systems Germany Gruppe hat leistungsorientierte Versorgungspläne abgeschlossen. Die Leistungen basieren auf individuellen Zusagen, sie bemessen sich in der Regel nach der Dauer der Zugehörigkeit und der Vergütung der Mitarbeiter.

Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation, DBO) am Bilanzstichtag.

Die DBO wird jährlich von einem unabhängigen versicherungsmathematischen Gutachter unter Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode (Projected Unit Credit Method) berechnet. Der Barwert der DBO wird berechnet, indem die erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse mit dem Zinssatz von Industrieanleihen hoher Bonität, die auf die Währung lauten, in der auch die Leistungen bezahlt werden, und deren Laufzeit denen der Pensionsverpflichtungen entsprechen, abgezinst werden. Dabei wird das Zinsergebnis im Finanzergebnis und der laufende und nach zu verrechnende Dienstzeitaufwand im Personalaufwand ausgewiesen.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die auf erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen basieren, werden in voller Höhe ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Nach zu verrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst, hierbei kommt es nicht darauf an, ob es sich um verfallbare oder unverfallbare Ansprüche handelt.

Beitragsorientierte Versorgungspläne existierten in der JSS Germany Gruppe nicht.

Rückstellungen

Rückstellungen werden bilanziert, wenn dem Konzern eine gesetzliche oder faktische Verpflichtung aus vergangenen Ereignissen entstanden ist, deren wahrscheinliche Erfüllung erwartungsgemäß mit einem Abfluss von Ressourcen verbunden ist und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Wenn die Unternehmensleitung erwartet, dass eine Zahlungsverpflichtung von Dritten erstattet wird, zum Beispiel im Rahmen eines Versicherungsvertrags, wird der Erstattungsanspruch als eigenständiger Vermögenswert bilanziert, sofern die Erstattung so gut wie sicher ist.

Gewährleistungsverpflichtungen

Der Konzern bilanziert eine Rückstellung für die Reparatur oder den Austausch von Waren, die am Bilanzstichtag unter die Gewährleistungsverpflichtung fallen. Diese Rückstellung wird auf Basis von Erfahrungswerten der vergangenen Jahre in Bezug auf Reparaturen und Ersatz von Vermögenswerten ermittelt.

Drohverlustrückstellungen

Der Konzern bilanziert eine Drohverlustrückstellung, wenn die erwarteten Erträge aus einem Vertrag unter den unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der Verpflichtung aus dem Vertrag liegen. Die Rückstellung wird in Höhe des zu erwartenden Aufwandes, falls niedriger, in Höhe der Kosten für den Vertragsausstieg angesetzt. Als unvermeidbare Kosten wurden in 2018 sowohl fixe Kosten als auch variable Kosten berücksichtigt. Im Zuge der Restrukturierung liegt ein Augenmerk auf der Reduzierung von Fixkosten. Daher wurden bei der Bemessung der Drohverlustrückstellungen in 2019 nur die variablen Kosten als unvermeidbare Kosten berücksichtigt. Darüber hinaus wurden Aufwendungen und Erträge aus Kundenverträgen bis zum geplanten Serienende eines Projekts berücksichtigt, während im Vorjahr Aufwendungen und Erträge für einen Zeitraum von maximal drei Jahren in die Ermittlung der Drohverlustrückstellung eingeflossen sind. Aus diesem veränderten Ansatz resultiert ein Ertrag aus der Auflösung der Drohverlustrückstellung in Höhe von EUR 3,5 Mio., der mit entsprechenden sonstigen betrieblichen Aufwendungen saldiert wurde.

Personalrückstellungen

Die Personalrückstellungen setzen sich zusammen aus Rückstellungen für ausstehende Bonuszahlungen, Resturlaubslöhne und -gehälter, Aufstockungsbetrag und Erfüllungsrückstand für Altersteilzeit, Gleitzeit- und Freizeitguthaben, gesetzliche Sozialversicherung und übrige. Außerdem wurde eine Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen gebildet. Diese betrifft überwiegend Abfindungen.

Die Personalrückstellungen werden in der Höhe des zu erwartenden Aufwands aufgrund von Schätzungen, Berechnungen und Erfahrungswerten aus der Vergangenheit dotiert. Den Aufwendungen für Altersteilzeit liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde.

Ertragsrealisierung

Kundenwerkzeuge & Entwicklungsleistungen

Die Umsatzrealisierung in Bezug auf Kundenwerkzeuge und Entwicklungsleistungen erfolgt in der Regel zeitpunktbezogen.

Werden Entwicklungsleistungen und / oder die Erstellung von Werkzeugen als separate Leistungsverpflichtungen identifiziert, werden die entsprechenden Aufwendungen als unfertige Erzeugnisse ('work in progress') unter den Vorräten aktiviert. Zum früheren Zeitpunkt von Kundenakzeptanz und Produktionsbeginn erfolgt der Kontrollübergang auf den Kunden. Daher wird der Umsatz in Höhe des Betrages erfasst, der als praktisch sicher einzustufen gilt. Wenn keine Einmalzahlung erfolgt, die Entschädigung jedoch durch Auflösungsgebühren garantiert wird, wird der Umsatz als Vertragsvermögenswert erfasst. In der Regel wird dieser linear über die Laufzeit der Serienproduktion als Reduzierung des Umsatzes gezeigt.

Die damit einhergehenden Aufwendungen werden im Zeitpunkt der Umsatzrealisierung in den Umsatzkosten ausgewiesen.

Entsprechende Aktivitäten, die nicht als separate Leistungsverpflichtungen nach IFRS 15 klassifiziert sind, werden gem. IFRS 15.95 als Vertragserfüllungskosten aktiviert, wenn ein Ausgleich der Kosten erwartet wird (als "Sonstige langfristige Vermögenswerte"). Die aktivierten Kosten werden linear über die Laufzeit der Serienproduktion abgeschrieben (Produktionsbeginn bis Produktionsende).

Kundenspezifische Produkte

Bei Produkten, die aufgrund ihrer Spezifikationen keiner alternativen Nutzung zugeführt werden können, wird eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung vorgenommen, wenn für diese Produkte gegenüber dem Kunden ein durchsetzbarer Zahlungsanspruch mindestens in Höhe einer Erstattung der durch die bereits erbrachten Leistungen entstandenen Kosten einschließlich einer angemessenen Gewinnmarge besteht. Die Umsatzrealisierung erfolgt für entsprechende Produkte folglich bereits vor tatsächlicher Lieferung an den Kunden. Der entsprechende Umsatz wird dann zunächst als Vertragsvermögenswert erfasst. Diese Vertragsvermögenswerte sind in der Bilanz gesondert ausgewiesen und bilden das Recht der Joyson Safety Systems Deutschland Gruppe auf Zahlung für geleistete Arbeit, die zum Bilanzstichtag noch nicht fakturiert sind. Die Vertragsvermögenswerte werden zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sobald ein unbedingtes Recht auf Zahlung besteht, was typischerweise mit der Lieferung der Serienteile vorliegt. Die damit einhergehenden Aufwendungen werden im Zeitpunkt der Umsatzrealisierung in den Umsatzkosten ausgewiesen.

Die Rechnungsstellung erfolgt gemäß den vertraglichen Bedingungen, wobei die Zahlungsbedingungen üblicherweise eine Zahlung innerhalb von durchschnittlich 45 Tagen nach Rechnungsstellung vorsehen.

IV. Angaben zu einzelnen Posten im Konzernabschluss

1. Umsatzerlöse

Haupttätigkeiten der Joyson Safety Systems Germany Gruppe

Die Haupttätigkeiten zur Generierung von Umsatz sind die Konstruktion, die Entwicklung, der Test, die Herstellung und der Vertrieb von Fahrzeugsicherheitssystemen. Die Hauptprodukte sind dabei Lenkräder, Airbagmodule, Sicherheitsgurte sowie Kunststoffteile, Gasgeneratoren und Elektronik.

Aufgliederung von Erlösen

Die Umsätze der JSS Germany Gruppe werden überwiegend in Europa erzielt und stellen sich im Geschäftsjahr 2019 nach relevanten Produkten wie folgt dar:

	2019 TEUR	2018 TEUR
Lenkräder	149.225	112.195
Airbag Module	444.129	352.026
Sicherheitsgurte	5.230	6.057
Elektronik (inkl. Kontakteinheiten)	42.375	39.626
Kunststoffteile	55.001	44.506
Sonstige Erlöse	965	591
	696.925	555.001

Von den Bruttoerlösen wurden Erlösschmälerungen in Höhe von TEUR 1.459 (Vorjahr TEUR 1.757) abgezogen. Die Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen lagen bei TEUR 135.850 (Vorjahr TEUR 90.527).

Die Umsatzerlöse setzen sich nach Absatzmärkten wie folgt zusammen:

	2019 TEUR	2018 TEUR
Inland	254.959	220.724
EU-Länder (ohne Deutschland)	308.358	232.076
Nordamerika	95.648	69.269
Asien	14.166	13.657
Übriges Europa	16.417	9.466
Mittel- und Südamerika	5.283	4.584
Übrige Länder	2.094	5.225
	696.925	555.001

Die Umsatzerlöse setzen sich nach Umsatzkategorien wie folgt zusammen:

Umsatzkategorie	2019 TEUR	2018 TEUR
Serienproduktion	643.730	510.548
Forschung und Entwicklung	35.628	37.502
Werkzeuge	17.567	6.951
Gesamt	696.925	555.001

Die Umsätze aus Serienproduktion werden zeitraumbezogen realisiert, während die Umsätze für Forschung und Entwicklung und Tooling einer zeitpunktbezogenen Umsatzrealisation unterliegen.

Vertragssalden

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte aus Verträgen mit Kunden:

	31.12.2019 TEUR	31.12.2018 TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	56.610	76.891
Vertragsvermögenswerte	32.409	38.199

Erwartete Umsätze aus bestehenden Auftragsbeständen

Der Auftragsbestand für Entwicklungsleistungen und Werkzeuge zum 31. Dezember 2019 sowie die erwarteten Umsätze aus diesen Auftragsbeständen sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Mio. EUR	31.12.2018 Vorjahreswert	31.12.2019 Auftragsbestand	2020 Umsatz	2021 - 2024 Umsatz
Entwicklungsleistungen	93,6	88,6	38,4	50,2
Werkzeuge	51,0	52,6	33,4	19,2

Bezüglich der Serienteile können keine erwarteten Umsätze aus bestehenden Auftragsbeständen genannt werden, da die Abrufe kurzfristig erfolgen und Verträge mit den Kunden keine verbindlichen Stückzahlen enthalten.

Erlöse aus Leistungsverpflichtungen früherer Perioden

Erlöse aus Leistungsverpflichtungen, die in früheren Perioden ganz oder teilweise erfüllt worden sind, sind unwesentlich.

Bei Erfüllung oder Anbahnung eines Vertrags mit einem Kunden aktivierte Kosten

Per 31. Dezember 2019 waren Kosten für die Anbahnung von Verträgen in Höhe von TEUR 2.449 (Vorjahr TEUR 1.206) und Kosten für die Erfüllung von Verträgen in Höhe von TEUR 11.321 (Vorjahr TEUR 7.087) aktiviert. Darüber hinaus wurde im Rahmen des Business Transfer Agreements (BTA) Entwicklungs-Know how zu einem Kaufpreis von TEUR 18.260 erworben und als Kosten für die Erfüllung von Verträgen aktiviert.

2. Herstellungskosten

Die Herstellungskosten belaufen sich im Berichtszeitraum auf TEUR 613.181 (Vorjahr TEUR 473.738).

In den Herstellungskosten sind folgende Kosten enthalten:

	2019 TEUR	2018 TEUR
Material	407.906	317.166
Direkte Löhne	37.424	29.868
Indirekte Löhne	48.783	36.810
Sozialleistungen	20.944	17.527
Abschreibungen	17.358	8.780
Verpackungskosten	9.053	7.125
Kosten der in Rechnung gestellten Werkzeuge	16.611	6.431
Kosten der in Rechnung gestellten Entwicklungsprojekte	12.999	5.516
Mieten	44	4.080
Effekte aus Garantieverpflichtungen	-2.830	3.204
Sonstige	44.889	37.231
Gesamt	613.181	473.738

3. Vertriebskosten

Die Vertriebskosten betragen im Berichtszeitraum TEUR 27.028 (Vorjahr TEUR 22.184). Diese umfassen im Wesentlichen Frachtkosten in Höhe von TEUR 15.602 (Vorjahr TEUR 15.596), Gehälter und betriebliche Sozialleistungen in Höhe von TEUR 9.663 (Vorjahr TEUR 5.682) sowie Reisekosten in Höhe von TEUR 376 (Vorjahr TEUR 268).

4. Verwaltungskosten

Die Verwaltungskosten in Höhe von TEUR 62.600 (Vorjahr TEUR 33.815) beinhalten TEUR 44.789 (Vorjahr TEUR 22.681) für Gehälter und betriebliche Sozialleistungen, TEUR 4.080 (Vorjahr TEUR 2.408) für IT Instandhaltung, TEUR 3.813 (Vorjahr TEUR 1.946) für Rechtsberatung und Unternehmensberatung, TEUR 1.339 (Vorjahr TEUR 1.046) für Abschreibungen, TEUR 2.048 (Vorjahr TEUR 832) für Reisekosten und TEUR 736 (Vorjahr TEUR 598) für Prüfungskosten.

5. Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten beliefen sich ursprünglich auf TEUR 110.676, davon wurden TEUR 41.184 aktiviert. Der verbleibende Restbetrag von TEUR 69.492 (Vorjahr TEUR 76.662) wurde aufwandswirksam erfasst. Die Positionen umfassten im Wesentlichen TEUR 77.975 (Vorjahr TEUR 50.070) für Gehälter und betriebliche Sozialleistungen, TEUR 3.324 (Vorjahr TEUR 13.844) für externe Dienstleistungen und Testverfahren, TEUR 8.809 (Vorjahr TEUR 7.091) für Material und Werkzeuge für Prototypen, TEUR 1.986 (Vorjahr TEUR 2.807) für Reparatur, Instandhaltung sowie TEUR 3.434 (Vorjahr TEUR 2.298) für Abschreibungen.

6. Wertanpassung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach IFRS 9

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß IFRS 9 ermittelt.

Bei der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird gemäß IFRS 9 das Modell des zu erwartenden Verlusts (expected credit loss) verwendet.

Werthaltigkeit der Forderungen basiert zum einen auf einem externen Kundenrating, sowie auf der Managementeinschätzung unter Verwendung interner Informationen bezüglich der Zahlungsfähigkeit von Kunden.

In der Berichtsperiode ergibt sich in Summe eine Wertsteigerung in Höhe von TEUR 1.038 (Vorjahr Wertminderung in Höhe von TEUR 186).

7. Sonstige betriebliche Erträge

	2019 TEUR	2018 TEUR
Sonstige betriebliche Erträge mit verbundenen Unternehmen	16.939	17.630
Ertrag aus der Auflösung des negativen Unterschiedsbetrags	0	24.669
Sonstige betriebliche Erträge mit verb. Unternehmen aus dem Entwicklungsbereich	3.159	2.042
Ertrag aus Veräußerung von Anlagevermögen	1.141	0
Übrige sonstige betriebliche Erträge	1.087	295
Sonstige betriebliche Erträge gesamt	22.326	44.636

Die sonstigen betrieblichen Erträge mit verbundenen Unternehmen beliefen sich auf TEUR 16.939 Mio. (Vorjahr TEUR 17.630) und resultieren im Wesentlichen aus CMA in Höhe von TEUR 8.396 und aus anderen Dienstleistungsverträgen sowie aus konzerninterner Kostenallokation in Höhe von TEUR 8.543. Darüber hinaus erwirtschaftete die Gruppe einen sonstigen betrieblichen Ertrag mit verbundenen Unternehmen aus dem Entwicklungsbereich von TEUR 3.159 (Vorjahr TEUR 2.042).

Der Ertrag aus der Veräußerung von Anlagevermögen TEUR 1.141 (Vorjahr TEUR 0) resultiert hauptsächlich aus Restrukturierungsmaßnahmen des Geschäftsjahres.

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

	2019 TEUR	2018 TEUR
Sonstige betriebliche Aufwendungen mit verbundenen Unternehmen	91.617	76.863
Restrukturierungskosten	8.714	12.779
Aufwendungen für Drohverlustrückstellung	0	1.777
Auflösung der Drohverlustrückstellung aufgrund der Änderung der Schätzungsmethode	-3.552	0
Lizenzgebühren mit verbundenen Unternehmen	9.081	0
Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	0	311
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen	835	1.410
Sonstige betriebliche Aufwendungen gesamt	106.695	93.140

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit nicht konsolidiert verbundenen Unternehmen beliefen sich auf gesamt auf TEUR 91.617 (Vorjahr 76.863) und resultieren im Wesentlichen aus CMA in Höhe von TEUR 73.790. Des Weiteren beinhalten diese Kosten für die von der obersten Konzerngesellschaft an die Teilkonzernmutter Joyson Safety Systems Germany GmbH erbrachten Dienstleistungen in Höhe von TEUR 7.587.

Für geplante Restrukturierungskosten, Abfindungen und Kosten für eine Transfergesellschaft wurde Vorsorge getroffen.

Nach einer Neubewertung der Drohverlustrückstellungen in der Gruppe wurde eine Auflösung von TEUR 3.552 veranlasst.

Von der obersten Konzerngesellschaft der Region EMEA zugeteilte Lizenzkosten beliefen sich auf TEUR 9.081.

Zum übrigen sonstigen betrieblichen Aufwand hat unter anderem die Entkonsolidierung der Airbag Module Assembly GmbH, Aschaffenburg in Höhe von TEUR 280 beigetragen. Die Gesellschaft ist seit Januar 2019 in Liquidation.

9. Finanzergebnis

	2019 TEUR	2018 TEUR
Finanzerträge
Zinserträge Dritte	9	1
Zinserträge verbundene Unternehmen	0	2.084
Summe	9	2.085
Finanzaufwendungen
Zinsaufwand Dritte	1.169	1.112
Zinsaufwand verbundene Unternehmen	5.282	2.534
Summe	6.451	3.646
Realisierte Kursverluste	149	11
Unrealisierte Kursverluste	742	0
Finanzergebnis	-7.333	-1.572

10. Personalbezogene Aufwendungen

	2019 TEUR	2018 TEUR
Löhne und Gehälter	185.419	136.389
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	59.841	28.451
davon Soziale Abgaben	37.307	23.522
davon Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützungskasse	22.534	4.929
Personalaufwand gesamt	245.260	164.840

Die Joyson Safety Systems Germany Gruppe beschäftigte am Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 3.634 (3.541 Vorjahr) Mitarbeiter (ohne Auszubildende, Praktikanten und Dauerabwesende; Teilzeitkräfte sind anteilig enthalten).

Im abgelaufenen Jahr war im Jahresdurchschnitt folgende Zahl von Arbeitnehmern beschäftigt:

	2019	2018
Angestellte	1.821	1.344
Gewerbliche Arbeitnehmer	1.701	1.401
Auszubildende	122	97
Gesamt	3.644	2.842

Eine Vergleichbarkeit der durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiter zum Vorjahr ist nur eingeschränkt gegeben, da die Aufnahme der operativen Tätigkeit im Vorjahr zum 10. April 2018 erfolgte.

11. Ertragsteuern

	2019 TEUR	2018 TEUR
Laufender Steueraufwand (-) / -ertrag (+)	40	-1.401
Latenter Steueraufwand (-) / -ertrag (+)	6.333	7.000
Gesamt	6.373	5.599

Im laufenden Steuerertrag des Berichtsjahres sind Erträge für Vorjahre in Höhe von TEUR 146 enthalten.

Der latente Steuerertrag resultiert aus temporären Differenzen und aus Verlustvorträgen. Die latenten Steuern werden in Tz. 25 erläutert.

Für die Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird für das Geschäftsjahr 2019 ein Ertragssteuersatz von 29,61% zugrunde gelegt, der dem Mischsteuersatz aus Gewerbe- und Körperschaftsteuer zzgl. Solidaritätszuschlag der Muttergesellschaft entspricht.

Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Ertragssteueraufwand:

	2019 TEUR	2018 TEUR
Ergebnis vor Ertragsteuern	-166.041	-101.658
Steuerertrag bei einem Steuersatz von 29,61% (Vorjahr 29,615%)	49.165	30.106
Nicht abzugsfähige Aufwendungen	-2.484	4.665
Anpassungen für Vorjahre	0	5
Verluste des laufenden Jahres, für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde	-43.161	-27.309
Temporäre Differenzen, für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde	1.625	-1.625
Sonstige Unterschiede	1.228	-243
Ausgewiesene Ertragsteuer (Ertrag)	6.373	5.599
effektiver Steuersatz	3,84%	5,51%

12. Immaterielle Vermögenswerte

Entwicklung 2019	Technologie/ Patente TEUR 2019	Software TEUR 2019	Gesamt TEUR 2019
Buchwert 01.01.2019	5.898	5.210	11.109
Anschaffungs-/ Herstellungskosten
Stand am 01.01.	6.902	6.875	13.777
Umbuchungen	0	0	0
Zugänge	0	6.142	6.142
Abgänge	0	0	0
Stand am 31.12.	6.902	13.017	19.919
Abschreibungen
Stand am 01.01.	1.004	1.664	2.668
Abschreibungen	1.388	1.723	3.111
Abgänge	0	-2	-2
Stand am 31.12.	2.392	3.385	5.777
Buchwert 31.12.	4.510	9.632	14.142
Vorjahreswerte 2018	Technologie/ Patente	Software	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 01.01.2018
Anschaffungs-/ Herstellungskosten	0	0	0
Buchwert	0	0	0
Anschaffungs-/ Herstellungskosten
Zugang Konzernkreis am 10.04.2018	6.902	3.407	10.309
Umbuchungen	0	171	171
Zugänge	0	3.307	3.307
Abgänge	0	-10	-10
Stand am 31.12.2018	6.902	6.875	13.777
Abschreibungen
Stand am 01.01.2018	0	0	0
Abschreibungen	1.004	1.667	2.671
Abgänge	0	-3	-3
Stand am 31.12.2018	1.004	1.664	2.668
Buchwert 31.12.2018	5.898	5.210	11.109

13. Sachanlagen

Entwicklung 2019	Grundstücke & Gebäude TEUR 2019	Technische Anlagen und Maschinen TEUR 2019	Betriebs- & Geschäftsausstattung TEUR 2019	Geleistete Anzahlungen & Anlagen im Bau TEUR 2019	Gesamt TEUR 2019
Buchwert 01.01.2019	3.554	24.271	10.529	3.801	42.155
Anschaffungs-/ Herstellungskosten
Stand am 01.01.2019	4.258	31.881	14.259	3.801	54.199
Konzernkreisänderung 2019	4	0	0	0	4
Zugänge	42.170	9.706	7.898	7.603	67.376
Umbuchungen	87	2.404	310	-2.804	-3
Abgänge	-60	-3.404	-382	-33	-3.879
Stand am 31.12.	46.459	40.587	22.085	8.566	117.697
Abschreibungen
Stand 1.1.2019	704	7.610	3.730	0	12.044
Konzernkreisänderung 2019	0	0	0	0	0
Abschreibungen	9.365	7.587	5.796	0	22.748
Abgänge	-4	-1.475	-237	0	-1.716
Stand am 31.12.2019	10.065	13.722	9.290	0	33.076
Buchwert am 31.12.2019	36.395	26.865	12.795	8.566	84.621
Vorjahreswerte 2018	Grundstücke & Gebäude	Technische Anlagen und Maschinen	Betriebs- & Geschäftsausstattung	Geleistete Anzahlungen & Anlagen im Bau	Gesamt
Stand am 01.01.2018
Anschaffungs-/ Herstellungskosten	0	0	0	0	0
Buchwert	0	0	0	0	0
Anschaffungs-/ Herstellungskosten
Konzernkreiszugang am 10.04.2018	3.805	30.020	11.554	1.264	46.643
Zugänge	451	1.754	2.573	3.957	8.735
Umbuchungen	2	938	308	-1.420	-172
Abgänge	0	-831	-176	0	-1.007
Stand am 31.12.2018	4.258	31.881	14.259	3.801	54.199
Abschreibungen
Abschreibungen	704	8.143	3.748	0	12.596
Wertminderung	0	386	44	0	431
Abgänge	0	-920	-63	0	-983
Stand am 31.12.2018	704	7610	3.730	0	12.044
Buchwert am 31.12.2018	3.554	24.271	10.529	3.801	42.155

14. Leasing

Die nachstehende Tabelle fasst die Auswirkungen des IFRS 16 auf die betroffenen Posten der Konzernbilanz zum 31.Dezember 2019 zusammen:

Nutzungsrecht Vermögenswerte	Grundstücke & Gebäude TEUR	Technische Anlagen und Maschinen TEUR	Betriebs- & Geschäftsausstattung TEUR	Gesamt
Anschaffungs-/ Herstellungskosten	33.250	769	3.009	37.028
Buchwert 01.01.2019	33.250	769	3.009	37.028
Zugänge	8.850	165	632	9.647
Stand am 31.12.	42.100	934	3.641	46.675
Abschreibungen
Stand 1.1.2019	0	0	0	0
Abschreibungen	-9.113	-236	-1.704	-11.053
Stand am 31.12.2019	-9.113	-236	-1.704	-11.053
Buchwert am 31.12.2019	32.987	698	1.937	35.622

Leasingverbindlichkeiten	TEUR
Stand 01.01.2019	37.028
Zugänge	9.645
Zinsaufwand	1.061
Leasingzahlungen	(11.520)
Stand 31.12.2019	36.214
Langfristiger Anteil der aktivierten Leasingverpflichtungen	25.974
Kurzfristiger Anteil der aktivierten Leasingverhältnisse	10.240
Gesamt	36.214

Fälligkeitsanalyse für Leasingverbindlichkeiten in TEUR	< 1 Jahr	1-2 Jahre	2-3 Jahre	>3 Jahre	Gesamt
Miet- und Leasingverträge 31.12.2019	10.240	7.273	6.430	12.271	36.214

Der Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2019 beträgt in Höhe von TEUR 1.061 (Vorjahr TEUR 0).

Die Implementierung des Leasingstandards IFRS16 wirkt sich auf den Konzernabschluss zum 01.01.2019 insbesondere auf die Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte und der langfristigen Verbindlichkeiten aus. Das Nutzungsrecht sowie die Leasingverbindlichkeit wurden am 01.01.2019 mit einem Wert von TEUR 37.028 in der Konzernbilanz der Gruppe angesetzt.

Es ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2019.

Zahlungen aus Leasingverhältnissen betreffen im Wesentlichen Miet- und Leasingverträge von Gebäuden, Maschinen und Fahrzeugen. Hinsichtlich der wesentlichen Verträge existieren keine Kaufoptionen. Vor IFRS 16 wurden Leasingverhältnisse als Operating-Leasingverhältnisse oder als Finanzierungsleasing eingestuft, basierend auf seiner Einschätzung, ob das Leasingverhältnis im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des zugrundeliegenden Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen auf den Konzern übertragen hat. Gemäß IFRS 16 bilanziert der Konzern für die meisten dieser Leasingverträge Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten, d.h. diese Leasingverträge sind in der Bilanz ausgewiesen.

Beim Übergang auf IFRS 16 wurden die Leasingverbindlichkeiten für diese Leasingverträge mit dem Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen bewertet und mit dem laufzeitadäquaten Grenzfremdkapitalzinssatz von 2,9 % zum 1. Januar 2019 abgezinst.

Das Nutzungsrecht am Leasinggegenstand wird zum Erstanwendungszeitpunkt grundsätzlich mit dem Betrag in Höhe der Leasingverbindlichkeit bewertet. Anfängliche direkte Kosten werden nicht in die Bewertung des Nutzungsrechts am Leasinggegenstand zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendungen einbezogen.

Zum Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS 16 lagen keine Anhaltspunkte auf eine Wertminderung vor.

Der Leasingaufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse bzw. Leasingverhältnisse von geringem Wert belief sich in der Periode auf 96 TEUR.

In der Periode wurden Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 11.520 (Vorjahr TEUR 7.519) erfasst.

Es besteht ein wesentlicher Leasingvertrag zwischen der Joyson Safety Systems Germany Gruppe und einem verbundenen Unternehmen der Joyson Safety Systems Holdings No. 2 S.à r.l. Die Gruppe nutzt die geleasten Grundstücke und Gebäude für operative Tätigkeiten, dabei wurde der Leasingvertrag auf unbestimmte Zeit abgeschlossen und kann beidseitig unter Einhaltung von sechs Monaten zum Jahresende gekündigt werden. Eine außerordentliche Kündigung ist im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen zulässig.

15. Sonstige langfristige Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten	31.12.2019 TEUR	31.12.2018 TEUR
Nach IFRS 15 aktivierte Entwicklungskosten	29.582	7.087
Deckungskapital aus Rückdeckungsversicherungen (Pension Assets)	1.738	1.428
Langfristige Kundenprämien zur Auftragserlangung	2.449	1.206
Langfristige Finanzforderungen an verbundene Unternehmen	30.000	0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	3.731	4.130
Gesamt	67.500	13.851

Die Erhöhung der aktivierten Entwicklungskosten ist auf die Übernahme der Entwicklungsprojekte von der verbundenen Gesellschaft Key Safety Systems Inc. zurückzuführen.

Im Rahmen des Business Transfer Agreements (BTA) hat Joyson Safety Systems Germany GmbH Entwicklungs-Know how zu einem Kaufpreis von TEUR 18.260 erworben und als Kosten für die Erfüllung von Verträgen in den sonstigen langfristigen Vermögenswerten aktiviert.

Das Deckungskapital aus Rückdeckungsversicherungen lag im Geschäftsjahr bei TEUR 1.738 (TEUR 1.428) und bezieht sich auf die gestiegene Pensionsrückstellung der Gruppe TEUR 98.864 (Vorjahr TEUR 88.502). Darüber hinaus wird auch der Aktivwert des Demographie Fonds TEUR 1.490 (Vorjahr TEUR 1.289) unter Pension Assets ausgewiesen.

Langfristige Kundenprämien wurden hauptsächlich vom Kunden BMW aktiviert.

Der Anstieg der langfristigen Finanzforderungen an verbundene Unternehmen resultiert aus - im Rahmen der Dotierung der Kapitalrücklage eingebrachten - langfristigen Forderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 30.

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten Forderungen aus der Insolvenzsicherung der Altersteilzeitverträge in Höhe von TEUR 1.445 (Vorjahr TEUR 1.680).

16. Vorräte

Stand am 31.12.	2019 TEUR	2018 TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe inkl. Ware unterwegs	25.746	22.427
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen	1.439	1.254
Fertige Erzeugnisse	3.244	1.550
Waren	157	988
Wertberichtigungen	-8.776	-10.119
Summe	21.810	16.100
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen Entwicklung	33.361	13.094
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen Werkzeuge	31.943	27.053
Summe Vorräte	87.114	56.247

Die ausgewiesenen Vorräte unterliegen den üblichen Eigentumsvorbehalten. Wertsteigerungen in Höhe von TEUR 1.344 wurden im Berichtsjahr ergebniswirksam erfasst.

Aus den Vorräten wurden in der Berichtsperiode TEUR 401.904 erfolgswirksam erfasst.

17. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

	2019 TEUR	2018 TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	56.610	76.891
Kurzfristige Finanzforderungen an verbundene Unternehmen	123.724	35.604
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an verbundene Unternehmen	193.224	41.686
Zinsforderungen an verbundene Unternehmen	1.354	2.084
Forderungen aus sonstigen Steuern (Umsatzsteuer)	9.075	8.235
Übrige sonstige Forderungen	660	706
Summe Forderungen	384.648	165.206

In den kurzfristigen Finanzforderungen an verbundene Unternehmen sind die im Rahmen der Dotierung der Kapitalrücklage von der Gesellschafterin eingebrachten kurzfristigen Forderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 53.339 enthalten sowie die Finanzforderung von der Tochtergesellschaft von JSS Germany GmbH gegenüber Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l. in Höhe von TEUR 50.179, die im Rahmen der Eigenkapitalmaßnahmen entstanden sind.

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an verbundene Unternehmen sind Forderungen von Tochtergesellschaften von JSS Germany GmbH gegenüber Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l., Luxemburg in Höhe von TEUR 100.300 enthalten, die im Rahmen der Eigenkapitalmaßnahmen entstanden sind.

Der erstmalige Ansatz der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert. In den Folgeperioden werden sie ausschließlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Wertberichtigung enthält die erwarteten Kreditverluste, die nach dem vereinfachten Verfahren des IFRS 9 ermittelt wurden. Diese belaufen sich zum 31. Dezember 2019 auf TEUR 174. Da objektive Hinweise auf Wertminderungen bei den Kundenforderungen nicht vorlagen, wurden keine Forderungen einzelwertberichtigt.

TEUR	Lebenslanger Kreditverlust nicht bonitätsbeeinträchtigt kollektiv		Lebenslanger Kreditverlust nicht bonitätsbeeinträchtigt einzeln
	2019	2018	2019	2018
Wertberichtigung zum 01.01.	1.061	0	0	0
Zuführung	151	1.061	0	0
Auflösung Zahlungseingang	1.038	0	0	0
Wertberichtigung zum 31.12.	174	1.061	0	0

18. Vorauszahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten

Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Vorauszahlungen an Lieferanten in Höhe von TEUR 2.556 (Vorjahr TEUR 2.006) und sonstige Vorauszahlungen TEUR 2.491 (Vorjahr TEUR 2.041) sowie Abgrenzungen für Versicherungen TEUR 214 (Vorjahr TEUR 282) und Softwarelizenzen TEUR 42 (Vorjahr TEUR 258).

19. Liquide Mittel

Für die liquiden Mittel gibt es keine Beschränkung in der Verfügung. Die liquiden Mittel entsprechen dem Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung. Es gibt bei der JSS Germany Gruppe keine verzinsten Tagesgelder.

Der Zeitwert der liquiden Mittel entspricht dem Buchwert. Die liquiden Mittel umfassen:

	31.12.2019 TEUR	31.12.2018 TEUR
Kassenbestand	10	13
Bankguthaben	1.137	1623
Liquide Mittel	1.147	1.636

20. Eigenkapital

Am gezeichneten Kapital der Joyson Safety Systems Germany GmbH ist der nachfolgend aufgeführte Gesellschafter wie folgt beteiligt (nachfolgende Werte in TEUR):

Gesellschafter per 31.12.2019	Gezeichnetes Kapital	Verteilung in %
Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l.,
Stand am 31. Dezember 2019	25	100,00%
Gesellschafter per 31.12.2018	Gezeichnetes Kapital	Verteilung in %
Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l.,
Stand am 31. Dezember 2018	25	100,00%
Gesellschafter per 31.12.2017	Gezeichnetes Kapital	Verteilung in %
Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l.,
Stand am 31. Dezember 2017	13	100,00%

Aufgrund gesetzlicher Vorgaben lagen keine beschränkt verfügbaren Rücklagen zu beiden Stichtagen vor.

Im Berichtsjahr wurde eine Erhöhung der Kapitalrücklage der Joyson Safety Systems Germany GmbH um TEUR 375.557 im Wege einer Übertragung verschiedener Forderungen in Höhe von TEUR 83.339 sowie der Übernahme diverser Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 292.218 vorgenommen.

21. Pensionsverpflichtungen

Von dem Gesamtbetrag der Pensionsverpflichtungen sind Verpflichtungen in Höhe von TEUR 1.738 (Vorjahr TEUR 1.428) durch eine Rückdeckungsversicherung in gleicher Höhe gesichert.

	31.12.2019	31.12.2018
Rechnungszinsfuß	0,83%	1,90 %
Rechnungsmäßiges Endalter	65	65
Durchschnittliche Fluktuationsrate	0,4%	0,4 %
Rechnungsgrundlagen	Richttafeln 2018 G	Richttafeln 2018 G
	v. Klaus Heubeck	v. Klaus Heubeck
Langfristige Trendannahmen:
Einkommenstrend	2,00 %	2,00 %
Rententrend	1,50%	1,50 %
Anstieg der Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung	Wie Einkommenstrend	Wie Einkommenstrend

Die Pensionsrückstellungen leiten sich wie folgt aus dem Anwartschaftsbarwert sowie dem Planvermögen ab:

Entwicklung des Anwartschaftsbarwertes	2019 TEUR	2018 TEUR
Anwartschaftsbarwert	81.502	0
Zugang aus Erwerb von Tochtergesellschaften Anwartschaftsbarwert am 10.04.2018	0	83.284
Laufender Dienstzeitaufwand	1.055	788
Zinsaufwand	1.521	1.100
Pensionszahlungen	-2.866	-1.949
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen	16.414	-2.620
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Änderungen der demografischen Annahmen	0	376
versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus erfahrungsbedingten Änderungen	1.238	523
Anwartschaftsbarwert am 31.12.	98.864	81.502
davon ungedeckt	97.125	80.074
davon gedeckt	1.739	1.428

Es besteht Planvermögen zum 31.Dezember 2019 in Höhe von TEUR 1.738 (Vorjahr TEUR 1.428).

Die folgenden Beträge wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst	2019 TEUR	2018 TEUR
Laufender Dienstzeitaufwand	1.055	788
Nettozinsergebnis	1.521	1.100
Gesamt:	2.576	1.888

Für das Geschäftsjahr 2020 werden Pensionszahlungen gemäß IAS 19 in Höhe von TEUR 2.965 erwartet

Die folgenden Beträge wurden als Neubewertungen in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst:

	2019	2018
Versicherungsmathematische (Gewinne)/Verluste	17.651.342	(1.721.773)
	2019	2018
Anwartschaftsbarwert	98.863.798	81.502.387
Nicht durch das Planvermögen gedeckte Versorgungsverpflichtungen	98.863.798	81.502.387
Erfahrungsbedingte Anpassungen aus dem Anwartschaftsbarwert	1.237.787	522.523

Eine Änderung des Rechnungszinsfußes um 0,5 Prozentpunkte hätte bei ansonsten konstant gehaltenen Angaben folgende Auswirkungen auf die Versorgungsverpflichtungen am Ende des laufenden Geschäftsjahres:

DBO am 31.12.2019	Rechnungszinsfuß [- 0,25 Prozentpunkte] EUR	Rechnungszinsfuß [tatsächlich] EUR	Rechnungszinsfuß [+ 0,25 Prozentpunkte] EUR
Veränderung der Rückstellung	103.425.935	98.863.798	94.602.514

Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit der DBO der leistungsorientierten Pläne beträgt 17,65 Jahre. Beitragsorientierte Versorgungspläne wurden in der JSS Germany Gruppe nicht angestrebt.

22. Rückstellungen

Rückstellungsspiegel in TEUR

Rückstellungskategorie	Stand 01.01.2019	Auflösung	Zuführung	Inanspruchnahme	Stand 31.12.2019
Personal	19.088	-765	23.595	-18.323	23.595
Restrukturierung	12.780	-605	275	-1.623	10.827
Gewährleistung	7.035	-4.133	800	-422	3.280
Drohende Verluste aus laufenden Aufträgen	14.972	-3.552	0	-4.731	6.689
Ausstehende Eingangsrechnungen	22.610	-2.860	19.285	-18.812	20.222
Steuer	1.406	-178	0	0	1.228
Übrige Rückstellungen	4.533	-1.331	495	-1.155	2.542
Summe	82.424	-13.424	44.450	-45.066	68.383

Rückstellungskategorie	Kurzfristig < 1 Jahr	Langfristig >1 Jahr < 5 Jahre	Langfristig >5 Jahre
Personal	19.607	3.988	0
Restrukturierung	10.827	0	0
Gewährleistung	3.280	0	0
Drohende Verluste aus laufenden Aufträgen	3.601	1.931	1.157
Ausstehende Eingangsrechnungen	20.222	0	0
Steuer	1.228	0	0
Übrige Rückstellungen	2.542	0	0
Summe	61.307	5.919	1.157

Erläuterungen zu den einzelnen Rückstellungskategorien:

Personalbezogene Rückstellungen

Die personalbezogenen Rückstellungen betragen TEUR 23.595 (Vorjahr TEUR 19.088). Die größte Position darin ist die Rückstellung für ausstehende Bonuszahlungen in Höhe von TEUR 9.788 (Vorjahr TEUR 7.646). Für Bonusrückstellungen sind u. a. kennzahlenabhängige Faktoren der Geschäftsentwicklung relevant. Die ebenfalls darin enthaltenen Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen umfassen die Aufwendungen für die Lohn- und Gehaltszahlungen an Mitarbeiter in der Freistellungsphase sowie die Aufstockungsleistungen. Diese Rückstellungen werden mit Abschluss der Altersteilzeitvereinbarungen gebildet und mit dem Barwert bewertet und mit dem Zeitwert des entsprechenden Planvermögens verrechnet. Daneben berücksichtigt die Position vor allem Rückstellungen für Urlaubslöhne und -gehälter sowie für Gleitzeit- und Freizeitguthaben.

Restrukturierung

In der Restrukturierungsrückstellung sind vor allem Abfindungen mit den zu erwartenden Beträgen zurückgestellt, außerdem zu erwartenden Kosten für die Leistungen einer Transfergesellschaft sowie sonstige damit in Zusammenhang stehende Kosten.

Gewährleistungsverpflichtungen

Das Unternehmen gewährt Garantien auf seine Produkte und Leistungen und verpflichtet sich, Produkte zu reparieren oder zu ersetzen, die mangelhaft sind. Zum Jahresende wurde eine Rückstellung für mögliche Gewährleistungsverpflichtungen in Höhe von TEUR 3.280 (Vorjahr TEUR 7.035) gebildet. Dieser Betrag enthält sowohl Einzelgarantierückstellungen als auch eine pauschale Garantierückstellung.

Drohende Verluste aus laufenden Aufträgen

Es werden Rückstellungen für drohende Verluste gebildet, wenn auf Einzelprojektbasis bereits antizipiert werden kann, dass die erwarteten Projektkosten die entsprechenden Einnahmen übersteigen werden.

Ausstehende Eingangsrechnungen

Hier wurden Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen und fehlende Kosten für Werkzeuge im Kundeneigentum gebildet. Die Summe für diese Rückstellungen beträgt TEUR 20.223 (Vorjahr TEUR 22.610).

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen belaufen sich auf TEUR 1.228 (Vorjahr TEUR 1.406) und bestehen aus Rückstellungen für die Einkommenssteuer aus der Zeit vor dem Beginn der Organschaftsbeziehung innerhalb des Konzerns.

Übrige Rückstellungen

In den übrigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für Prüfungskosten und Prozesskosten enthalten.

23. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidiert verbundenen Unternehmen zum 31. Dezember 2019 beinhalten eine Darlehensverbindlichkeit gegenüber Key Safety Systems Inc. in Höhe von TEUR 18.260, sowie eine Darlehensverbindlichkeit gegenüber Joyson Safety Systems Japan K.K. in Höhe von TEUR 4.331. Die verbleibenden langfristigen Finanzverbindlichkeiten belaufen sich auf TEUR 25.975 und stellen Zahlungsverpflichtungen aus Leasingverträgen dar.

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidiert verbundenen Unternehmen zum 31. Dezember 2019 in Höhe von TEUR 10.770 beinhalten Cash-Poolsalden sowie Verbindlichkeiten aus kurzfristigen Darlehen von verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 17.184. Die Zinssätze für die Verzinsung der Cash-Poolsalden betrugen zwischen 1,2% und 4,3 %. Die Darlehen mit verbundenen Unternehmen werden indessen mit einem fixen Zinssatz zwischen 4,05% und 6,95% verzinst.

24. Verbindlichkeiten

	31.12.2019 TEUR	31.12.2018 TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	55.348	50.645
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen	223.703	103.259
Erhaltene Anzahlungen für Werkzeuge und Entwicklungsleistungen	47.685	27.469
Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16	10.259	0
Verbindlichkeiten aus Lohnsteuer und Umsatzsteuer	1.999	2.013
Verbindlichkeiten gegenüber Belegschaftsmitgliedern	1.958	1.910
Übrige sonstige Verbindlichkeiten	1.663	25
Summe	342.615	185.321

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten sowohl den gewöhnlichen operativen Leistungsaustausch als auch solche Verbindlichkeiten die aus Ausgleichsverpflichtungen im Rahmen der Contract Manufacturing Agreements (CMA) entstanden sind.

Der erstmalige Ansatz der Verbindlichkeiten erfolgt bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert. In den Folgeperioden werden sie ausschließlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

25. Latente Steuern

Latente Steuern, die aus temporären Differenzen oder steuerlich nutzbaren Verlusten resultieren, werden auf der Grundlage der verabschiedeten Steuersätze berechnet. Für das Geschäftsjahr 2019 ergibt sich in Deutschland, auf Basis eines Körperschaftsteuersatzes von 15% des Solidaritätszuschlags von 5,5% und eines durchschnittlichen Gewerbesteuersatzes von 13,785% ein Steuersatz von 29,61%.

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuern gegen dieselbe Steuerbehörde bestehen. Die folgenden Beträge wurden saldiert:

Aktive latente Steuern	2019 TEUR	2018 TEUR
Stand am 01.01.	7.022	0
Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung latente Steuern	6.311	10.434
Ergebnisneutrale Darstellung im Eigenkapital	5.226	-266
Zugang aus Unternehmenszusammenschlüssen	0	16.761
Wertberichtigung erfolgsneutraler Steuern	-5.226	-8.920
Aktive latente Steuer	13.333	18.009
Saldierung	0	-10.987
Aktive latente Steuer - Stand 31.12	13.333	7.022
Passive latente Steuer
	2019 TEUR	2018 TEUR
Stand am 01.01.	-22	0
Ertrag / Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung latente Steuern	22	-3.433
Erfolgsneutrale Darstellung im Eigenkapital	0	0
Zugang aus Unternehmenszusammenschlüssen	0	-7.576
Abgang aus der Veräußerung von Tochterunternehmen	0	0
Umbuchungen	0	0
Passive latente Steuer	0	-11.009
Saldierung	0	10.987
Passive latente Steuer - Stand 31.12	0	-22

Zum 31. Dezember 2019 sind aktive und passive latente Steuern folgenden Bilanzpositionen zuzuordnen:

	31.12.2019 Aktiv	31.12.2019 Passiv	31.12.2018 Aktiv	31.12.2018 Passiv
Steuerliche Verlustvorträge	79.040	0	27.309	0
Sachanlagevermögen	0	-4.391	0	-2.758
Immaterielle Vermögenswerte	3.463	0	2.879	0
Vorräte	0	-1.526	0	-7.999
Forderungen/Verbindlichkeiten	150	0	10.308	0
Pensionsrückstellungen	12.223	0	2.057	0
Sonstige Rückstellungen	1.233	0	13.310	0
Sonstiges	0	0	0	-252
Bruttobetrag	96.109	-5.917	55.863	-11.009
Saldierung	-5.917	5.917	-10.987	10.987
	90.192	0	44.876	-22
Wertberichtigung (davon aus steuerlichen Verlustvorträgen TEUR 71.633 (Vorjahr TEUR 27.309))	-76.959	0	-37.854	0
Stand zum 31.12	13.333	0	7.022	-22

Die Joyson Safety Systems Germany Gruppe verfügt zum Bilanzstichtag im Inland über körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 267.973 (Vorjahr TEUR 92.549) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 265.750 (Vorjahr TEUR 91.853). Die steuerlichen Verlustvorträge im Inland unterliegen keinem Verfall.

Latente Steueransprüche für steuerliche Verlustvorträge und abzugsfähige temporäre Differenzen werden mit dem Betrag angesetzt, zu dem die Realisierung der damit verbundenen Steuervorteile durch zukünftige steuerliche Gewinne wahrscheinlich ist.

Latente Steuern auf die zum Bilanzstichtag im Inland vorhandenen inländischen körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge in Höhe von TEUR 267.973 sowie die inländischen gewerbesteuerlichen Verlustvorträge in Höhe von TEUR 265.750 wurden in Höhe von TEUR 71.633 wertberichtigt.

Zum Bilanzstichtag bestehen temporäre Differenzen aus sogenannten outside basis differences gemäß IAS 12.39 in Höhe von TEUR 120 (Vorjahr TEUR 39), die nicht Grundlage für die Bildung latenter Steuern sind.

26. Ertragssteuerverpflichtungen

	31.12.2019 TEUR	31.12.2018 TEUR
Inland	-140	1.266
Ausland	32	28
Ertragssteuern	-108	1.294

27. Finanzinstrumente und finanzielles Risikomanagement

Finanzielle Risikofaktoren

Durch den Geschäftsbetrieb der unter der Joyson Safety Systems Germany Gruppe geführten Gesellschaften ist die Gruppe einer Reihe finanzieller Risiken ausgesetzt, u. a. den Auswirkungen von Veränderungen bei den Marktpreisen für Eigen- und Fremdkapitalinstrumente, den Schwankungen auf den Devisenmärkten und in Bezug auf Zinssätze. Das Risikomanagementsystem der Gruppe konzentriert sich auf die Unvorhersehbarkeit der Finanzmärkte und versucht, die negativen Auswirkungen auf das Ergebnis zu minimieren.

Das Risikomanagement wird von der Geschäftsführung gemäß den genehmigten Richtlinien durchgeführt und regelmäßig an die Gesellschafter berichtet. Die identifizierten Finanzrisiken werden bewertet und mit der Geschäftsführung abgestimmt. Basierend auf den Vorgaben der Geschäftsführung wurden schriftliche Richtlinien für das allgemeine Risikomanagement erstellt.

Währungsrisiken

Der Konzern ist international tätig und somit im Wesentlichen einem Wechselkursrisiko in verschiedenen Währungen, derzeit vornehmlich USD, ausgesetzt. Die Ermittlung des Währungsrisikos erfolgt auf Basis weltweit konsolidierter Cashflows. Dabei werden Zu- und Abflüsse gegeneinander aufgerechnet und eine resultierende Nettoposition ermittelt.

Zinsrisiko

Der Konzern besitzt keine wesentlichen verzinslichen Vermögenswerte und schließt Darlehen mit variablem Zinssatz ab. Die Fremdverschuldung entspricht einer üblichen Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebes, die eine Zinsabsicherung nicht nahelegt.

Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2019 um 50 Basispunkte niedriger gelegen hätte, ohne dabei negativ zu werden, ergäbe sich keine wesentliche Auswirkung.

Kreditrisiko

Kreditrisiken ergeben sich aus Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten und Einlagen bei Banken und Finanzinstituten. Der Konzern akzeptiert für eine Zusammenarbeit nur Vertragspartner von hoher Bonität. Der Konzern erwartet keine Ausfälle aufgrund von Nichterfüllung durch die Vertragspartner.

Ausfallrisiko

Der Konzern hat Verfahren eingeführt, um sicherzustellen, dass Waren und Dienstleistungen nur an Kunden mit entsprechender Bonität verkauft werden und führt regelmäßig Fälligkeitsanalysen der Forderungen durch. Die dargestellten Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte stellen das maximale Ausfallrisiko dar.

Liquiditätsrisiko

Zu einem vorsichtigen Liquiditätsrisikomanagement gehört die Verfügbarkeit eines ausreichenden Bestandes an flüssigen Mitteln und marktfähigen Wertpapieren und von ausreichenden Kreditlinien. Der kaufmännische Bereich hat sich zum Ziel gesetzt, entsprechend der dynamischen Entwicklung in den Geschäftsfeldern die Flexibilität im finanziellen Bereich vor allem durch ausreichende Kreditlinien zu erhalten.

Kapitalmanagement

Die Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen werden im Wesentlichen durch das Cashpooling der Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l., Luxemburg, finanziert. Zusätzliche finanzielle Mittel werden bei Bedarf über weitere liquiditätssteigernde Maßnahmen generiert (z.B. durch Forderungsverkauf).

Die Joyson Auto Safety S.A. hat zugunsten der JSS Germany GmbH am 25. Mai 2020 eine neue Patronatserklärung in Höhe von bis zu USD 100,0 Mio. (EUR 90,1 Mio.) erteilt. Danach sind die JSS Germany GmbH und ihre Tochtergesellschaften bis zum 2. Januar 2022 berechtigt, von Joyson Auto Safety S.A. Liquidität in Höhe von bis zu USD 100,0 Mio. anzufordern. Hiervon hat JSS Germany GmbH bislang keinen Gebrauch gemacht. Die neue Patronatserklärung ersetzt die am 17. Dezember 2019 von Joyson Auto Safety S.A. zugunsten der Joyson Safety Systems GmbH abgegebene Patronatserklärung in Höhe von bis zu USD 37,0 Mio. Die Geschäftsführung der Gesellschaft vergewissert sich z. B. durch Einsichtnahme in Daily Cash Reports regelmäßig über die Ertragskraft und finanzielle Leistungsfähigkeit der Joyson Auto Safety S.A. und geht auf dieser Basis davon aus, dass diese im Falle der Inanspruchnahme der neuen Patronatserklärung durch JSS Germany GmbH über ausreichend liquide Mittel verfügt.

Zur Sicherstellung der mittel- und langfristigen Zahlungsfähigkeit der Joyson Safety Systems Germany GmbH vergewissert sich die Geschäftsführung regelmäßig über die Ertragskraft und finanzielle Leistungsfähigkeit der Konzernmutter.

28. Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung ist entsprechend den Regelungen des IAS 7 aufgestellt und gliedert sich nach Zahlungsströmen aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit.

Der Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung entspricht den liquiden Mitteln.

29. Überleitung der Bewegungen der Schulden auf die Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten

TEUR	2019	2018
Bilanz zum 01.01.	85.115	0
Nettoeinzahlungen/-auszahlungen aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	(57.438)	21.926
Gezahlte Zinsen	(8.121)	3.657
Veränderung von Finanzschulden und übrige Finanzierungstätigkeiten, insbesondere aus IFRS 16	9.939	0
Veränderungen des Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten	(55.620)	18.269
Verbindlichkeiten Konzernkreiszugang am 10.04.2018		42.771
Zinsaufwendungen	6.451	3.657
Verbindlichkeit aus Unternehmenserwerb		20.418
Leasingverbindlichkeit nach IFRS 16, sowie sonstige finanzielle Schulden	23.044	0
Bilanz zum 31.12.	76.536	85.115

30. Eventualforderungen und Haftungsverhältnisse

Am 9. April 2018 hat die Joyson Auto Safety S.A. mit der JSS Germany GmbH und deren Tochtergesellschaften, ein "Senior Facilities Agreement" ("SFA") zur Finanzierung des Kaufpreises für die Takata-Gruppe u.a. mit der Deutsche Bank AG, Hong Kong Branch, und der DB Trustees (Hong Kong) Limited als Sicherheitentreuhänder abgeschlossen. Im Rahmen des SFA hat sich u.a. die JSS Germany GmbH und deren Tochtergesellschaften zum Abschluss eines Vertrages zur Verpfändung von Geschäftsanteilen ("Share Pledge Agreement", SPA) verpflichtet. Auf Grundlage des am 9. April 2018 geschlossenen SPA sind die Beteiligungen an der Joyson Safety Systems Aschaffenburg GmbH, der Joyson Safety Systems Sachsen GmbH, der Recall Services Europe GmbH, der Platin 1541. GmbH, der Platin 1542. GmbH, der Platin 1543. GmbH, der Joyson Safety Systems Ignition GmbH und der Joyson Safety Systems PlasTec GmbH sicherungshalber verpfändet.

Haftungsverhältnisse gibt es in der Gruppe in Form von Bürgschaften gegenüber dem Hauptzollamt für zukünftige Zollverbindlichkeiten von TEUR 469, sowie sonstige Bürgschaften in Höhe von TEUR 460.

31. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen sind unter Tz.14 dargestellt.

Außerdem bestanden zum Bilanzstichtag finanzielle Verpflichtungen aus Investitionsprojekten (Bestellobligo Anlagevermögen) in Höhe von TEUR 4.403 (Vorjahr TEUR 6.621), für Instandhaltungen in Höhe von TEUR 116 (Vorjahr TEUR 165) und aus anderen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von TEUR 12.096 (Vorjahr TEUR 5.151), in Summe TEUR 16.615 (Vorjahr 11.937 TEUR).

32. Angaben nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Die im Geschäftsjahr 2019 für den Abschlussprüfer des Jahres- und Konzernabschlusses der Joyson Safety Systems Germany GmbH sowie der weiteren deutschen Tochtergesellschaften der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, erfassten Honorare setzen sich wie folgt zusammen:

	2019 TEUR	2018 TEUR
Abschlussprüfung	557	526
Steuerberatungsleistungen	242	235
Sonstige Leistungen	70	100
Honorare für Dienstleistungen des Abschlussprüfers	869	861

33. Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Unternehmen oder Personen im Sinne des IAS 24.19 gelten Unternehmen bzw. Personen, die die Joyson Safety Systems Germany Gruppe beherrschen oder von ihr beherrscht werden. Beherrschung liegt hierbei vor, wenn ein Gesellschafter die Entscheidungsgewalt aufgrund von Stimmrechten oder anderen Rechten über das Tochterunternehmen hat, er an positiven und negativen Rückflüssen partizipiert und diese Rückflüsse durch seine Entscheidungsgewalt beeinflussen kann.

Darüber hinaus gelten Personen und deren nahe Familienangehörige als nahestehend, wenn sie maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen ausüben oder im Management des Unternehmens oder des Mutterunternehmens eine Schlüsselposition innehaben.

Nahestehende Personen umfassen:

―	verbundene Unternehmen,
―	Gesellschafter,
―	Geschäftsführung und
―	Aufsichtsrat

Im aktuellen Geschäftsjahr haben sich die Transaktionen mit nahestehenden Personen auf Transaktionen mit verbundenen Unternehmen und mit dem Gesellschafter Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l., Luxemburg beschränkt.

Nachfolgende Aufwendungen und Erträge sind in der Joyson Safety Systems Germany Gruppe aus Transaktionen mit nahestehenden Personen angefallen:

	2019 TEUR	2018 TEUR
Umsatzerlöse/ Erbringung von Leistungen	135.850	90.527
Materialeinkäufe	(212.681)	(147.298)
Bezug von Leistungen aus Contract Manufacturing Verträgen	20.260	17.630
Aufwendungen aus Dienstleistungen aus Contract Manufacturing Verträgen	(76.861)	(56.320)
Kosten für die Gruppenverwaltung	0	(20.543)
Sonstige Transaktionen	0	(696)
Zinsertrag	0	2.084
Zinsaufwand	(5.282)	(2.534)
Davon mit dem Gesellschafter:
Zinsaufwand	(5.068)	0

Nachfolgende Forderungen und Verbindlichkeiten sind in der Joyson Safety Systems Germany Gruppe aus Transaktionen mit nahestehenden Personen angefallen:

	2019 TEUR	2018 TEUR
Forderungen aus Lieferung und Leistung	193.224	41.685
Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung	223.703	103.258
Davon mit dem Gesellschafter:
Forderungen aus Lieferung und Leistung	100.308	0
Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung	372	0
Zins- und Finanzforderungen (langfristig und kurzfristig)	155.079	37.688
Zins- und Finanzverbindlichkeiten (langfristig und kurzfristig)	50.545	85.115
Davon mit dem Gesellschafter:
Zins- und Darlehensforderungen	71.740
Zins- und Darlehensverbindlichkeiten	27.743

Geschäftsführung der Joyson Safety Systems Germany GmbH:

Michael Orzinski, Mainz, Regional President EMEA, Geschäftsführer (ab 01.02.2020)

Sven Petersen, Frankfurt am Main, General Counsel von der Joyson Safety Systems Gruppe , Geschäftsführer

Robert Zagel, Aschaffenburg, Chief Financial Officer EMEA, Geschäftsführer (ab 09.04.2020)

Stephan Arndt, Aschaffenburg, Chief Operating Officer EMEA, Geschäftsführer (ab 09.04.2020)

Jean-Luc Blancou, Fontainebleau / Frankreich, Vice President, Geschäftsführer (bis 08.04.2020)

Claus Rudolf, Aschaffenburg, President EMEA, Geschäftsführer (bis 31.01.2020)

Dr. Stephen Kimmich, Großwallstadt, Chief Financial Officer EMEA, Geschäftsführer (bis 31.01.2020)

Aufsichtsrat der Joyson Safety Systems Germany GmbH:

Guido Durrer, Vaduz, Liechtenstein, President & CEO Joyson Safety Systems, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Percy Scheidler, Lohr, Gewerkschaftssekretär IG Metall Aschaffenburg, Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates

Olaf Bauer, Chemnitz, Industriemeister Joyson Safety Systems Sachsen GmbH

Jens-Jean Berger, Mainz, Gewerkschaftssekretär IG Metall Vorstand Frankfurt

Norbert Elbert, Aschaffenburg, Betriebsratsvorsitzender der Joyson Safety Systems Aschaffenburg GmbH

Elmar Englert, Aschaffenburg, Stellv. Betriebsratsvorsitzender der Joyson Safety Systems Aschaffenburg GmbH

Christoph Hummel, Würzburg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Preh GmbH (bis 15.01.2020)

Ernst Löffelmann, Schollbrunn, Personalleiter der Joyson Safety Systems Aschaffenburg GmbH

Dr. Hanns Arno Magold, Kelkheim, Rechtsassessor (bis 31.03.2020)

Uwe Lucien Vander Stichelen, Stuttgart, Geschäftsführer Quin GmbH (bis 15.01.2020)

Dr. Mei Wu, Leinfelden-Echterdingen, Geschäftsführerin der Joyson Europe GmbH

Mark Wehner, Rochester Hills, Michigan, USA, Executive Vice President, CTO & Integration Management Office Lead Joyson Safety Systems (bis 30.04.2020)

Clément Gries, Klang, Frankreich, Vice President Global SCM & Operations Controlling EPR Program management Lead (ab 16.01.2020)

Jean-Luc Hemmert, Filstroff, Frankreich, Executive Vice President & Chief Operating Officer Joyson Safety Systems (ab 16.01.2020)

Andreas Staub, Mainz, Vice President Global Product Line Airbag Joyson Safety Systems(ab 15.04.2020)

Bezüge der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates

Die Bezüge für die Mitglieder der Geschäftsführung der Joyson Safety Systems Germany GmbH, welche von dieser Gesellschaft geleistet wurden, betrugen im Berichtsjahr TEUR 995 (Vorjahr 441 TEUR). Diese entfallen auf kurzfristig fällige Leistungen. Für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wurden TEUR 0 (Vorjahr TEUR 0) erfasst. Es bestehen keine Pensionsverpflichtungen aus der Geschäftsführertätigkeit.

Es gibt keine früheren Mitglieder der Geschäftsführung der Joyson Safety Systems Germany GmbH, die Leistungen bezogen.

Die Aufwendungen für die Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen im Berichtsjahr TEUR 338 (Vorjahr TEUR 61).

34. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Seit Januar 2020 breitet sich das Coronavirus weiterhin global aus (COVID-19-Pandemie). Um die Verbreitung der COVID-19-Pandemie einzudämmen und eine weitere Ausbreitung der COVID-19 Pandemie zu verhindern, haben im Frühjahr 2020 viele Staaten in weiten Teilen Europas und der ganzen Welt das öffentliche Leben weitestgehend heruntergefahren. Dieser sog. "Lockdwon" erfasste auch und vor allem weite Bereiche der Wirtschaft, wobei zu den besonders schwer durch den "Lockdown" betroffenen Industrien u.a. die Automobilbranche zählt. In der Folge haben zahlreiche europäischen Automobilhersteller ab Mitte März 2020 damit begonnen, ihre Produktion erheblich einzuschränken oder gar ganz einzustellen. Die Einstellung der Produktion durch die OEMs und das damit einhergehende Wegbrechen von Aufträgen führte und führt zum erheblichen Umsatzrückgang bei JSS Germany Gruppe und deren Auftragsfertiger als Automobilzulieferer. Speziell im Zeitraum März bis Mai schlägt sich dies sehr negativ auf die Produktionsleistung, Umsätze und somit auf das EBIT der Tochtergesellschaften und Auftragsfertigern sowie den Liquiditätsbedarf der Gruppe nieder. Trotz schrittweiser Wiederaufnahme der Produktion in allen wesentlichen Produktionsstandorten seit Anfang Mai 2020 ist nicht damit zu rechnen, dass der Absatzrückgang in den Monaten März bis Mai kurzfristig kompensiert werden kann. Für spätere Geschäftsjahre gehen wir derzeit von einer nur langsamen Erholung und daher ebenfalls von Umsatzeinbrüchen gegenüber dem Geschäftsjahr 2019 aus.

Zur Stärkung der Liquidität der JSS Germany Gruppe hat die Joyson Auto Safety S.A. zugunsten der JSS Germany GmbH am 25. Mai 2020 eine neue Patronatserklärung in Höhe von bis zu USD 100,0 Mio. abgegeben. Danach sind die JSS Germany GmbH und ihre Tochtergesellschaften bis zum 2. Januar 2022 berechtigt, von Joyson Auto Safety S.A. Liquidität in Höhe von bis zu USD 100,0 Mio. anzufordern. Hiervon hat JSS Germany bislang keinen Gebrauch gemacht. Die neue Patronatserklärung ersetzt die am 17. Dezember 2019 von Joyson Auto Safety S.A. zugunsten der Joyson Safety Systems GmbH abgegebene Patronatserklärung in Höhe von bis zu USD 37,0 Mio. Die Joyson Auto Safety S.A. verfügt ausreichende liquide Mittel für den Fall, dass JSS Germany GmbH und ihre Tochtergesellschaften die Patronatserklärung in Anspruch nehmen.

Seit Mai 2020 liegt innerhalb der Joyson Auto Safety S.A. Gruppe die Konzernvorgabe vor, dass vor dem 31. März 2020 in Rechnung gestellte konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten zunächst aufgerechnet und verbleibende Salden in langfristige Gesellschafterdarlehen umgewandelt werden. Alle konzerninternen Verbindlichkeiten, die in den Monaten April, Mai und Juni 2020 in Rechnung gestellt werden, sollen konzernweit bis Ende Q4 dieses Jahres gestundet werden. Alle ab Juli 2020 neu entstehenden konzerninternen Verbindlichkeiten sollen sodann bei Fälligkeit bezahlt werden.

Neben der laufenden Restrukturierung hat die Geschäftsführung unter Mitwirkung des Managements der Joyson Auto Safety S.A. eine Turnaround Strategie für JSS EMEA entwickelt, welche auf der Grundlage der Analyse der Performance im Geschäftsjahr 2019 insbesondere auf die Generierung von Neugeschäft, Verbesserung der Qualität sowie der Verbesserung der Kostenstruktur des operativen Geschäfts, des Vertriebs und der Verwaltung fokussiert. Hieraus wurden Maßnahmenpakete entwickelt, die in die Bereiche übergreifende Zusammenarbeit, technische Führerschaft, operationale Exzellenz und Finanzierung hineinwirken. Ziel ist es, nach Abschluss dem in den letzten Absatz beschriebenen Geschäftstransfers, die Profitabilität nicht nur in der JSS Germany Gruppe, sondern EMEA weit und somit auch die Profitabilität der Auftragsfertiger zu erhöhen.

35. Freigabe des Konzernabschlusses

Mit Datum dieser Unterschrift wurde der Abschluss zur Veröffentlichung freigegeben.

Aschaffenburg, 17. Juni 2020

Die Geschäftsführer

Michael Orzinski

Sven Petersen

Robert Zagel

Stephan Arndt

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Joyson Safety Systems Germany GmbH, Aschaffenburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Joyson Safety Systems Germany GmbH, Aschaffenburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie den Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Joyson Safety Systems Germany GmbH, Aschaffenburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB (Angaben zur Frauenquote), die im Abschnitt III im Konzernlagebericht enthalten ist, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Konzernerklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Ausführungen im Abschnitt II.2.f) Annahme der Unternehmensfortführung im Konzernlagebericht sowie die entsprechenden Angaben im Konzernanhang. Dort haben die gesetzlichen Vertreter beschrieben, dass sie den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt haben. Wie in diesem Abschnitt des Konzernlageberichts sowie den entsprechenden Angaben im Konzernanhang dargelegt, deuten die in der Konzernliquiditätsplanung berücksichtigten Maßnahmen auf wesentliche Unsicherheiten hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft und des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können und ein bestandgefährdendes Risiko i. S. d. § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellen. Die gesetzlichen Vertreter gehen im Einzelnen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass:

―	die Cashpooling-Vereinbarung zwischen der Gesellschaft und Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l. als Cashpool-Führer im laufenden und folgenden Geschäftsjahr sowie auch über den 31. Dezember 2021 hinaus aufrechterhalten wird.
―	die Joyson Auto Safety S.A über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, um die Gesellschaft im Rahmen der bestehenden Patronatserklärung mit liquiden Mitteln auszustatten und die Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à r.l. über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, um die Gesellschaft im Rahmen des bestehenden Cashpoolings mit finanziellen Mittel auszustatten.
―	der Factoring-Rahmenvertrag mit einem externen Finanzdienstleister (als Käufer) über ein Factoring Volumen in Höhe von EUR 40,0 Mio über das Ende des Rahmenvertrags am 29. Februar 2020 hinaus weiter durchgeführt wird.
―	zusätzliche Factoring-Linien mit weiteren Finanzdienstleistern mit einem geplanten Factoring Volumen von USD 41,5 Mio (EUR 36,8 Mio) im Geschäftsjahr 2020 abgeschlossen werden.
―	die Gesellschaft einen Erlös aus dem geplanten Verkauf von Finanzanlagen in Höhe von USD 20,0 Mio (EUR 18,0 Mio) bis zum Kalenderjahresende 2020 realisiert.
―	die Konzernvorgabe der weltweiten JSS Gruppe zur Aufrechnung und Umwandlung von vor dem 31. März 2020 in Rechnung gestellten konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten bis zum Kalenderjahresende 2020 umgesetzt wird und dadurch der Ausgleich oder die Umwandlung von Verbindlichkeiten der Joyson Safety Systems Germany Gruppe (JSS Germany Gruppe) gegenüber verbundenen Unternehmen in langfristige Gesellschafterdarlehen erreicht wird. Bis dahin werden verbundene Unternehmen ihre Forderungen gegen die JSS Germany Gruppe bzw. ihre Auftragsfertiger aufgrund der Konzernvorgabe nicht geltend machen.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB (Angaben zur Frauenquote), die in Abschnitt III des Konzernlageberichts enthalten ist.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 17. Juni 2020

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Riedmann, Wirtschaftsprüfer

Huang, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrats

der Joyson Safety Systems Germany GmbH (die "Gesellschaft")

Der Aufsichtsrat wurde in dem bis zum 31. Dezember 2019 laufenden Geschäftsjahr von der Geschäftsführung regelmäßig über die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns unterrichtet. Mit der Geschäftsführung wurden wichtige Einzelfragen eingehend beraten. Hierzu gehörten insbesondere die Marktentwicklung, die Positionierung des Konzerns, die Geschäfts- und Auftragslage, wichtige Projekte und Forschungsvorhaben, sowie die Finanzergebnisse sowie die Unternehmensplanung und -strategie. Der Aufsichtsratsvorsitzende hielt ständig Kontakt mit der Geschäftsführung.

Der Jahresabschluss (bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang) sowie der Konzernabschluss (bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung sowie dem Konzernanhang) der Gesellschaft sowie den Konzernlagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 wurden von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, (KPMG) geprüft.

Die von KPMG durchgeführte Prüfung des Jahresabschlusses der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2019 endende Geschäftsjahr hat dabei ergeben, dass der Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften entspricht und unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. KPMG hat gemäß § 322 Abs. 3 des Handelsgesetzbuchs (HGB) erklärt, dass die Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses geführt hat. Der Bestätigungsvermerk wurde dementsprechend uneingeschränkt erteilt.

Die von KPMG durchgeführte Prüfung des Konzernabschlusses der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2019 endende Geschäftsjahr hat ergeben, dass dieser Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB ergänzend anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Zudem hat die von KPMG durchgeführte Prüfung ergeben, dass der Konzernlagebericht in allen wesentlichen Belangen in Einklang mit dem Konzernabschluss steht, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. KPMG hat gemäß § 322 Abs. 3 des Handelsgesetzbuchs (HGB) erklärt, dass die Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Der Bestätigungsvermerk ist ohne Einschränkungen erteilt worden.

Der Bericht von KPMG über die Prüfung des Jahresabschlusses als auch der Bericht über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts der Gesellschaft wurde allen Aufsichtsratsmitgliedern zugeleitet. KPMG hat in beiden Berichten auf eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit hingewiesen.

Der Aufsichtsrat hat den von der Geschäftsführung vorgelegten Jahresabschluss der Gesellschaft (bestehend aus der Bilanz mit einer Bilanzsumme von EUR 258.089.481,98, der Gewinn- und Verlustrechnung mit einem Jahresfehlbetrag von EUR 186.206.927,50 und einem Anhang nach HGB), sowie den von der Geschäftsführung vorgelegten Konzernabschluss der Gesellschaft (bestehend aus der Bilanz mit einer Bilanzsumme von EUR 690.215.916,00, der Gesamtergebnisrechnung mit einem Konzernjahresfehlbetrag von EUR 159.667.690,00, dem Konzernlagebericht, der Kapitalflussrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung und einem Konzernanhang nach IFRS) für das am 31. Dezember 2019 endende Geschäftsjahr selbst geprüft und erörtert.

Im Rahmen seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat insbesondere auch die Annahme der Unternehmensfortführung im Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts sowie den entsprechenden Angaben im Konzernanhang geprüft und erörtert. Hierbei hat der Aufsichtsrat berücksichtigt, dass die Umsetzung der der Konzernliquiditätsplanung zugrunde gelegten Maßnahmen mit nicht unwesentlichen Unsicherheiten behaftet sind, welche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft und des Konzerns zur Fortführung der Geschäftstätigkeit aufwerfen können und damit ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Absatz 2 HGB darstellen. Vor diesem Hintergrund hat sich der Aufsichtsrat fortlaufend während des Geschäftsjahres über die Liquidität der Gesellschaft, des Konzerns und der Joyson Safety Systems Gruppe informiert und mit der Geschäftsführung getroffenen und geplanten liquiditätssteigernden Maßnahmen erörtert.

Auch nach Abschluss des Geschäftsjahres hat sich die Liquiditätssituation infolge der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Konzern verschärft. Da die Planung der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2020 und 2021 von einer Liquiditätsunterdeckung aus der operativen Geschäftstätigkeit ausgeht, wird es wesentlich auf den Eintritt und/oder Fortbestand der folgenden liquiditätssichernden bzw. steigernden Maßnahmen ankommen:

- Die Patronatserklärung der Joyson Auto Safety S.A. zugunsten der Gesellschaft über USD 100 Mio. (EUR 91 Mio.) vom 25. Mai 2020, aus der die Gesellschaft und Ihre Tochtergesellschaften bis zum 02. Januar 2022 berechtigt sind, Liquidität bis zu dem vorgenannten Betrag anzufordern, wobei dies in Höhe von USD 30 Mio. im Juni 2020 in Anspruch genommen wurde. Gebrauch gemacht wurde. Die Geschäftsführung der Gesellschaft überzeugt sich regelmäßig über die Ertragskraft und finanzielle Leistungsfähigkeit der Joyson Auto Safety S.A. und geht auf dieser Basis davon aus, dass diese im Falle der Inanspruchnahme über ausreichend liquide Mittel verfügt;

- Fortbestand der Cash-Pooling-Vereinbarung mit der Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à.r.l. als Cashpool-Führer bis mindestens 31. Dezember 2021. Die Geschäftsführung der Gesellschaft, die teilweise personenidentisch mit der Geschäftsführung der Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à.r.l. ist, überzeugt sich regelmäßig über die Ertragskraft und finanzielle Leistungsfähigkeit der Joyson Safety Systems Holdings No. 3 S.à.r.l. und geht auf dieser Basis davon aus, dass diese im Rahmen des Cashpoolings in der Lage ist, der Gesellschaft die benötigten liquiden Mittel aus dem Cashpool bereitzustellen;

- Weitere Inanspruchnahme des Factoring-Rahmenvertrages in Höhe von EUR 40,0 Mio. mit der Deutschen Bank. Eine Beendigung des Factorings ist für beide Seiten mit einer Frist von 14 Kalendertagen möglich;

- Aufbau zusätzlicher Factoring-Linien in Höhe von USD 41,5 Mio (EUR 36,8 Mio) im zweiten Halbjahr 2020;

- Erlöse aus dem geplanten Verkauf von Finanzanlagen (Anteile an der Joyson Safety Systems PlasTec GmbH) in Höhe von USD 20,0 Mio. (EUR 18,0 Mio) mit Kaufpreiszahlung noch im Geschäftsjahr 2020;

- Umsetzung der Konzernvorgabe, wonach vor dem 31. März 2020 in Rechnung gestellte und überwiegend überfällige Forderungen und Verbindlichkeiten zunächs aufgerechnet und überbleibende Salden bis Ende 2020 in langfristige Gesellschafterdarlehen umgewandelt werden, wobei eine Geltendmachung konzerninterner Forderungen weltweit durch den jeweiligen Gläubiger bislang nicht erfolgt ist und die Geschäftsführung der Gesellschaft aufgrund der Abstimmung mit der Joyson Auto Safety S.A. davon ausgeht, dass die Gläubiger ihre vor dem 31. März 2020 in Rechnung gestellten konzerninternen Forderungen nicht geltend machen werden und die im 2. Quartal 2020 entstehenden Forderungen bis Ende 2020 gestundet werden.

Nach eingehender Prüfung und Erörterung mit der Geschäftsführung hält der Aufsichtsrat den Eintritt bzw. die Umsetzung dieser Maßnahmen wie die Geschäftsführung für überwiegend wahrscheinlich. Der Aufsichtsrat hat ferner unter Berücksichtigung insbesondere der Eigenkapitalerhöhung und der durchgeführten bzw. begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2019 die im Bericht des Wirtschaftsprüfers dargelegte Einschätzung der Geschäftsführung zur Fortführung der Gesellschaft zur Kenntnis genommen und teilt diese.

Der den Prüfungsbericht über die Jahres- und Konzernabschlüsse der Gesellschaft unterzeichnende Wirtschaftsprüfer KPMG hat an der Sitzung des Aufsichtsrats am 30. Juni 2020 teilgenommen. Er hat über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und konnte zu anstehenden Fragen gehört werden.

Der Aufsichtsrat hat nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfungen keine Einwendungen. Er billigt den von der Geschäftsführung vorgelegten Jahres- und Konzernabschluss.

Wir danken den Mitgliedern der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und die geleistete Arbeit.

Aschaffenburg, den 30. Juni 2020

Guido Durrer, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Billigung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss der Joyson Safety Systems Germany GmbH zum 31. Dezember 2019 wurde am 2. Juli 2020 gebilligt.

Joyson PlasTec GmbH