NESTOR - Bildungsinstitut GmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

BILANZ

AKTIVA

	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	10.548,04	20.037,55
2. Geschäfts- oder Firmenwert	3,00	1.343,00
	10.551,04	21.380,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.404.551,67	1.457.205,67
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.913,00	2.895,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	645.717,30	854.761,23
	2.052.181,97	2.314.861,90
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00	1,00
4. Sonstige Ausleihungen	3.120,00	3.120,00
	3.121,00	3.121,00
	2.065.854,01	2.339.363,45
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
- Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	108.174,36	105.706,79
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.263.812,50	5.758.383,41
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (i.V. EUR 0,00)-
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	67.850,19	31.713,84
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (i.V. EUR 0,00)-
3. Sonstige Vermögensgegenstände	711.929,41	682.429,91
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (i.V. EUR 0,00)-
	6.151.766,46	6.578.233,95
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	4.951.787,87	3.894.447,91
	11.103.554,33	10.472.681,86
C. Rechnungsabgrenzungsposten	30.737,99	40.663,17
	13.200.146,33	12.852.708,48

PASSIVA

	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	30.000,00	30.000,00
II. Gewinnrücklagen	7.500.000,00	7.500.000,00
III. Gewinnvortrag / Verlustvortrag	1.310.446,16	-102.453,73
IV. Jahresüberschuss	786.057,68	1.412.899,89
	9.626.503,84	8.840.446,16
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	0,00	57.260,14
2. Sonstige Rückstellungen	1.849.762,00	1.281.175,44
	1.849.762,00	1.338.435,58
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	477.292,51	321.416,13
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 477.292,51 (i.V. EUR 321.416,13) -
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	772.216,87	963.457,83
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 772.216,87 (i.V. EUR 963.457,83) -
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.260,42	1.689,24
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 2.260,42 (i.V. EUR 1.689,24) -
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	225.208,45	117.817,12
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 225.208,45 (i.V. EUR 117.817,12) -
5. Sonstige Verbindlichkeiten	246.902,24	1.253.751,93
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 246.902,24 (i.V. EUR 1.253.751,93) -
- davon aus Steuern EUR 1.763,03 (i.V. EUR 217.594,34 ) -
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 3.153,39 (i.V. EUR 1.765,09) -
	1.723.880,49	2.658.132,25
D. Rechnungsabgrenzungsposten	0,00	15.694,49
	13.200.146,33	12.852.708,48

GEWINN- und VERLUSTRECHNUNG

	2020	2019
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	38.918.307,36	44.125.988,38
2. Sonstige betriebliche Erträge	476.524,13	582.175,25
	39.394.831,49	44.708.163,63
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	602.804,66	886.977,19
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	5.606.731,14	7.815.538,53
	6.209.535,80	8.702.515,72
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	18.310.873,44	19.777.999,62
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	3.844.569,30	4.379.755,76
- davon für Altersversorgung EUR 1.179,23 (i.V. EUR 1.449,23) -
	22.155.442,74	24.157.755,38
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	444.471,16	562.173,27
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	9.607.292,90	9.646.842,44
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	54,60	57,43
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (i.V. EUR 0,00) -
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	6,06	635,61
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (i.V. EUR 21.105,05) -
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	22.478,39	30.847,11
- davon an verbundene Unternehmen EUR 0,00 (i.V. EUR 0,00) -
- davon an Gesellschafter EUR 0,00 ( i.V. EUR 14.742,50) -
10. Steuern vom Einkommen und Ertrag	150.655,21	167.869,82
	10.224.837,00	10.407.039,60
11. Ergebnis nach Steuern	805.015,95	1.440.852,93
12. Sonstige Steuern	18.958,27	27.953,04
13. Jahresüberschuss	786.057,68	1.412.899,89

ANHANG

A. Allgemeine Angaben

Die Gliederung des Jahresabschlusses der Nestor Bildungsinstitut GmbH, Berlin, erfolgt unter Anwendung der §§ 265 ff. HGB. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird dabei das Gesamtkostenverfahren zugrunde gelegt.

Im Berichtsjahr erfolgte eine Umgliederung des Ausweises der bisher im Personalaufwand verrechneten geldwerten Vorteile und der Lohnfortzahlungserstattungen in die sonstigen betrieblichen Erträge. Der Vorjahresausweis wurde angepasst. Die Ausweisänderung beträgt für 2020 EUR 201.135,41 (Vorjahr: EUR 178.791,04). Ergebnisauswirkungen ergeben sich nicht.

In der Gliederung der Bilanz und bei den Anhangangaben ergeben sich, soweit nicht nachstehend erläutert, keine Veränderungen.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Abs. 3 HGB. Sie ist eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg, Berlin, unter der Nr. HR B 57225.

Zur Darstellung im Anhang werden bei der Ermittlung von gerundeten Beträgen (volle EUR) die kaufmännischen Rechenregeln beachtet. Korrespondierende Summen werden ungerundet berechnet und anschließend das Ergebnis gerundet.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des HGB und den ergänzenden Regelungen des GmbHG aufgestellt.

Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Bei dem Geschäfts- oder Firmenwert handelt es sich um zwei sog. ,Altfälle', die nicht unter die Bestimmungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) fällt. Hier wurde das Beibehaltungswahlrecht ausgeübt. In den Altfällen beträgt die ursprüngliche Nutzungsdauer 15 Jahre.

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Dabei werden die Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2011 nur noch linear abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens (von mehr als EUR 150,00 bis zu EUR 410,00) werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und im Anlagengitter gemäß § 268 HGB gleichzeitig als Abgang behandelt.

Die Nutzungsdauer des beweglichen Anlagevermögens beträgt 3-15 Jahre, der Gebäude bis zu 33 Jahre.

Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten ggf. - wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung - mit dem niedrigeren am Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt. In 2020 waren dafür keine Abschreibungen nötig (Vorjahr TEUR 0,0).

Die Vorräte werden entsprechend der ermittelten Inventurwerte zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert abzüglich einer Pauschalwertberichtigung für das allgemeine Kreditrisiko und das zinsfreie Zahlungsziel angesetzt und haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Abschreibungen waren im Umfang von TEUR 53,7 (Vorjahr: TEUR 17,4) erforderlich. Des Weiteren wurden den Einzelwertberichtigungen i. H. v. TEUR 228,2 zugeführt (Vorjahr: TEUR 124,9).

Die flüssigen Mittel werden in allen Fällen mit dem Nennwert angesetzt.

Rückstellungen werden jeweils in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahmen, nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung, gebildet und mit den Erfüllungsbeträgen bewertet. Die Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre Zinssatz abgezinst worden.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag eingestellt.

Von den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Vorjahres wurde nicht abgewichen.

C. Entwicklung des Anlagevermögens 2020

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem folgenden Anlagengitter:

ANLAGENGITTER

2020	Entwicklung der Anschaffungskosten
	Anfangsstand	Zugang	Abgang	Endstand
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	484.688,73	0,00	16.220,37	468.468,36
2. Firmenwert	120.719,75	0,00	0,00	120.719,75
	605.408,48	0,00	16.220,37	589.188,11
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	2.240.354,39	0,00	0,00	2.240.354,39
2. Technische Anlagen und Maschinen	20.886,32	0,00	1.142,40	19.743,92
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.814.146,54	173.814,29	518.604,88	6.469.355,95
4. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	9.075.387,25	173.814,29	519.747,28	8.729.454,26
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	30.000,00	0,00	0,00	30.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	663.612,73	0,00	0,00	663.612,73
3. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	3.120,00	0,00	0,00	3.120,00
	696.732,73	0,00	0,00	696.732,73
	10.377.528,46	173.814,29	535.967,65	10.015.375,10

2020	Entwicklung der Abschreibungen
	Anfangsstand	Zugang	Abgang	Endstand
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	464.651,18	9.455,00	16.185,86	457.920,32
2. Firmenwert	119.376,75	1.340,00	0,00	120.716,75
	584.027,93	10.795,00	16.185,86	578.637,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	783.148,72	52.654,00	0,00	835.802,72
2. Technische Anlagen und Maschinen	17.991,32	611,00	771,40	17.830,92
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.959.385,31	380.411,16	516.157,82	5.823.638,65
4. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	6.760.525,35	433.676,16	516.929,22	6.677.272,29
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	29.999,00	0,00	0,00	29.999,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	663.612,73	0,00	0,00	663.612,73
3. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	693.611,73	0,00	0,00	693.611,73
	8.038.165,01	444.471,16	533.115,08	7.949.521,09

2020	Restbuchwerte
	Stand 31.12.2019	Stand 31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	20.037,55	10.548,04
2. Firmenwert	1.343,00	3,00
	21.380,55	10.551,04
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	1.457.205,67	1.404.551,67
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.895,00	1.913,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	854.761,23	645.717,30
4. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00
	2.314.861,90	2.052.181,97
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00	1,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00
3. Beteiligungen	0,00	0,00
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	3.120,00	3.120,00
	3.121,00	3.121,00
	2.339.363,45	2.065.854,01

D. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

I. Bilanz

Die Gesellschaft besitzt Kapitalanteile von mindestens 20 % an folgenden Unternehmen:

Gesellschaft	Anteil am Kapital	Stammkapital der Gesellschaft	Eigenkapital 31.12.2020	Ergebnis der Gesellschaft per 31.12.2020
	%	EUR	EUR	EUR
Bildungswerk R. Welling gGmbH; Berlin	100	25.565	-686.266	7.379

Bei der Bildungswerk R. Welling gGmbH wurde -nach der zwischenzeitlichen Stilllegung in 2016 - der Geschäftsbetrieb bereits in 2019 teilweise wieder aufgenommen und mehrere kleinere Projekte durchgeführt. Die Enkelgesellschaft Gemeinnützige Gesellschaft Nestor Bildungswerk mbH befindet sich seit dem 11.März 2020 in Liquidation.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind unverzinslich gewährte Spesenvorschüsse an Mitglieder des Geschäftsführungsorgans in Höhe von insgesamt TEUR 10,5 (Vorjahr: TEUR 23,5) enthalten.

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt TEUR 30,0 (Vorjahr: TEUR 30,0).

Die Gewinnrücklagen betreffen ausschließlich andere Gewinnrücklagen.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen

	2020	2019
	EUR	EUR
Mögliche Rückzahlungsverpflichtungen SoDEG	420.640,48	0,00
Rückstellungen f. Abrechnungsrisiken	442.158,77	216.341,69
Beiträge zur Berufsgenossenschaft	380.000,00	400.000,00
Prämien und Tantiemen	142.995,00	166.005,00
Nebenkostenabrechnungen	184.741,75	124.118,75
Archivierungskosten	105.000,00	105.000,00
Ausstehender Urlaub	104.480,00	157.860,00
Prüfungskosten	60.500,00	60.000,00
übrige	9.246,00	51.850,00
	1.849.762,00	1.281.175,44

Von den Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit:

	bis zu 1 Jahr		über 1 Jahr bis 5 Jahre		über 5 Jahre
Verbindlichkeiten	Geschäftsjahr	Vorjahr	Geschäftsjahr	Vorjahr	Geschäftsjahr	Vorjahr
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	477,3	321,4	0	0	0	0
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	0	0	0	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lief. und Leist.	772,2	963,5	0	0	0	0
Verbindlichkeiten ggü. verb. Unternehmen + Gesellschaftern	227,5	119,5	0	0	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	246,9	1.253,8	0	0	0	0

Von den Verbindlichkeiten sind durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert:

	Gewährtes Pfandrecht oder ähnliches Recht	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	a) Grundpfandrecht Sondershausen	511,3
	b) Grundpfandrecht Neuss	1.000,0

Am Bilanzstichtag bestanden Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB in Form von Mietkautionsavalen der HypoVereinsbank gegenüber den Vermietern von Geschäftsräumen in Wolmirstedt, Magdeburg, Essen, Mönchengladbach, Detmold, Krefeld, Neubrandenburg, Eberswalde, Neustrelitz, Sömmerda, Bergisch Gladbach, Neuss, Erfurt, Haldensleben, Senftenberg, Weißwasser, Weimar, Grevenbroich und Berlin über insgesamt TEUR 607,7 (Vorjahr TEUR 572,8). Eine Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen ist nicht zu erwarten, da die Mietverträge langfristig bestehen und bisher keine Inanspruchnahmen erfolgten.

II. Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Erlöse aus Ausbildungsmaßnahmen	36.127	42.443
Erlöse Ausbildungsvergütungserstattung	1.034	1.185
Restaurant-/ Friseurkabinetterlöse	15	26
Zuschüsse und Finanzhilfen CORONA	1.264	0
Sonstige Erlöse	478	472
	38.918	44.126
Geographische Aufteilung
Inland	38.899	44.038
Ausland	19	88
	38.918	44.126

Die Zuschüsse und Finanzhilfen CORONA betreffen die im Rahmen des Sozialdienstleister-Einsatzgesetzes (SoDEG) beantragten und von den öffentlichen Auftraggebern gewährten Zuschüsse zur Abfederung der Pandemiefolgen. Insgesamt wurden Zuschüsse i. H. v. 1.685,0 TEUR gewährt, von denen voraussichtlich 421,0 TEUR im Rahmen der zu erwartenden Abrechnungsprüfung zu erstatten sein werden (vgl. Ausweis Rückstellungen).

Periodenfremde Erträge betrafen im Wesentlichen die Auflösung von sonstigen Rückstellungen (TEUR 55,3; Vorjahr TEUR 75). Periodenfremde Aufwendungen aus Abrechnungen für Vorperioden betrugen TEUR 210,9 (Vorjahr: TEUR 109,7), denen periodenfremde Erträge aus Abrechnungen i.H. v. TEUR 203,85 (Vorjahr: TEUR 166,5) gegenüberstanden. Erträge aus Anlagenabgängen betrugen TEUR 0,0 (Vorjahr: TEUR 131,9).

Im Geschäftsjahr sind auf die Beteiligung an der Bildungswerk R. Welling gGmbH keine weiteren Risikovorsorgen getroffen worden. Zu den Einzelheiten vgl. Ausführungen unter D. I..

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Rückstellungsaufzinsung in Höhe von TEUR 10,8 (Vorjahr: TEUR 10,3).

E. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres

Nachdem das Unternehmen bereits 2020 von den Lockdown-Maßnahmen des Bundes und der Länder erheblich betroffen war, gilt dies auch für die seit Anfang Dezember 2020 bis zunächst März 2021 erneut geltenden Schließungen der Schulstandorte. Die Ausgleichsmaßnahmen der Auftraggeber (alternative Durchführungsformen; Zuschussgewährung gegen Zurverfügungstellung von Ressourcen) gelten auch für den weiteren Lockdown. Allerdings werden hier vermehrt Beträge aus der Durchführung von Maßnahmen als vorrangige Mittel gegengerechnet. Wir erwarten hier erheblich geringere Zuschussbeträge als im Jahr 2020, was sich auch in der Budgetierung für 2021 niederschlägt.

F. Sonstige Angaben

Der Abschluss der Gesellschaft wird zum 31. Dezember 2020 in den Konzernabschluss der COGNOS AG, Hamburg, at equity, einbezogen, der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Weiterhin wird der Abschluss zum 31. Dezember 2020 in den Konzernabschluss der Nestor Services Gesellschaft für Dienstleistungen und Wirtschaftsberatung mbH, Berlin im Rahmen einer Vollkonsolidierung einbezogen, der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Zum Bilanzstichtag bestehen nicht in der Bilanz ausgewiesene und nicht vermerkte finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverpflichtungen EUR 5,1 Mio.; davon gegenüber verbundenen Unternehmen / Gesellschafter TEUR 47,9 (Vorjahr EUR 5,5 Mio.; dav. gegenüber verbundenen Unternehmen/Gesellschafter TEUR 82,9).

Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:

	Vollzeitbeschäftigte		Teilzeitbeschäftigte
	2020	Vorjahr	2020	Vorjahr
Kaufmännische Mitarbeiter	39,25	44,00	26,00	23,17
davon Männlich	14,00	15,83	6,67	5,75
davon Weiblich	25,25	28,17	19,33	17,42
Ausbilder	373,33	413,08	188,00	189,67
davon Männlich	166,42	190,33	60,83	56,75
davon Weiblich	206,92	222,75	127,17	132,92
Gewerbliche Mitarbeiter	7,00	1,42	13,17	12,75
davon Männlich	5,00	1,17	4,67	2,58
davon Weiblich	2,00	0,25	8,50	10,17
	419,58	458,50	227,17	225,58

Außerdem wurden im Berichtsjahr durchschnittlich 131,00 Auszubildende (Vorjahr: 191,83) im Rahmen von Erstausbildungsmaßnahmen der Arbeitsverwaltungen/Länder beschäftigt.

Gesamthonorar des Wirtschaftsprüfers

Die mit der Jahresabschlussprüfung 2019 beauftragte KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln erhielt im Geschäftsjahr 2020 TEUR 56,6 (Vorjahr: TEUR 45,4) für die Prüfung des Vorjahresabschlusses. Für die Prüfung des Abschlusses 2020 durch die beauftragte Dr. Knabe GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH wurden TEUR 60,5 (Vorjahr: TEUR 60,0) zurückgestellt.

Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss - unter Einbeziehung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr (Bilanzgewinn) - wie folgt zu verwenden:

	EUR
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	+ 1.310.446,16
Jahresergebnis 2020	+ 786.057,68
Bilanzgewinn	+ 2.096.503,84
Zuweisung zu den Gewinnrücklagen	+/- 500.000,00
Verbleibender Bilanzgewinn 31.12.2020	+ 1.596.503,84
Ausschüttung an die Gesellschafter	- 600.000,00
Vortrag auf neue Rechnung	+ 996.503,84

Mitglieder der Geschäftsführung:

Bastian Ubben, Berlin, Kaufmann

Steffen Kilian, Magdeburg; Kaufmann (bis 05.11.2020)

Harm Saueressig, Berlin, Kaufmann

Patrick Himmelberg, Lüdenscheid, Kaufmann (ab 05.11.2021)

Auf die Angaben nach § 285 Nr. 9 Buchstabe a und b HGB wurde gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Berlin, 19. März 2021

NESTOR - Bildungsinstitut GmbH

Geschäftsführung

Bastian Ubben

Patrick Himmelberg

Harm Saueressig

LAGEBERICHT zum 31. Dezember 2020

1. Grundlage des Unternehmens

Das Unternehmen erbringt Aus- und Fortbildungsleistungen im Wesentlichen nach dem Ausbildungsförderungsgesetz. Der Betrieb wird überwiegend in gemieteten Räumen an 98 Schulungsstandorten (Vorjahr: 108) ausgeübt.

Selbständige Zweigniederlassungen werden dabei nicht unterhalten. Die 33 Hauptstandorte mit ihren 98 Schulungsstätten in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sind rechtlich unselbständige Betriebsteile.

2. Geschäftsverlauf im Jahr 2020

2.1. Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

Deutschland verzeichnete in 2020 laut Jahreswirtschaftsbericht 2021 der Bundesregierung, [Stand: Januar 2021] bedingt durch die Auswirkungen der Pandemie mit dem Corona-Virus einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 5 % gegenüber dem Vorjahr, nachdem noch der Vorjahreswirtschaftsbericht für 2020 von einer Steigerung von 1,1 % ausging. Damit endete eine zehnjährige Wachstumsphase. Die wegen der Ausbreitung des Virus getroffenen Schutzmaßnahmen und damit verbundene Einschränkungen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens zeigten das Erfordernis funktionierender internationaler Arbeitsteilung für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und vieler anderer Länder überdeutlich auf. Die im ersten Lockdown bis Ende April 2020 gewährten Stützungsmaßnahmen des Bundes und der Länder federten viele Einbußen ab. Allerdings erfolgte dies zum Preis einer dramatisch steigenden Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte.

Der Arbeitsmarkt erwies sich trotz des Einbruches erstaunlich robust. Die Beschäftigtenzahl erreichte Ende 2019 mit rd. 45,3 Mio. Beschäftigungsverhältnissen ein Rekordhoch. Die Beschäftigungsquote näherte sich mit einer Arbeitslosigkeit von 5 % nahezu der Vollbeschäftigung. Bedingt durch die Pandemie hat sich die Beschäftigungsquote in 2020 verringert. Die Arbeitslosenquote lag bei knapp 7 %, was angesichts der pandemischen Einschränkungen als moderat einzustufen ist. Dass dieser Anstieg nicht höher ausfiel ist auch der Stützung des Arbeitsmarktes durch großzügigere und vereinfachte Kurzarbeitsregelungen und dem unverändert herrschenden Fachkräftemangel geschuldet, der die Unternehmen davon abhielt, Mitarbeiter in Größenordnungen freizusetzen. Vielmehr sollte die Durststrecke mit den zur Verfügung stehenden Unterstüzungsmaßnahmen überwunden werden. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass bereits jetzt der Ausstieg aus diesen Maßnahmen für Ende 2021 geplant ist, so dass unter Umständen hier der Einbruch erst noch zu erwarten ist, wenn bis zu diesem Zeitpunkt die pandemischen Auswirkungen nicht weitgehend abgestellt sind.

Einzelheiten zum Geschäftsverlauf s. Abschnitt. 3.

2.2. Sonstige wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr

Nachdem im Vorjahr die umsatzsteuerliche Organschaft mit der Konzernobergesellschaft aufgrund der Ergebnisse der Betriebsprüfung 2014 - 2016 als gescheitert angesehen wurde und auf den weiteren Rechtsweg verzichtet wurde, führten die Verhandlungen mit dem Mitgesellschafter COGNOS AG zu einem Erwerb von 2 % der Geschäftsanteile (nom. 600,00 €) durch die Konzernobergesellschaft. Das zuständige Finanzamt für Körperschaften hat danach ab dem 01.08.2020 eine Umsatzsteuerorganschaft mit der Konzernobergesellschaft anerkannt.

2.3. Investitionen

Im Berichtsjahr 2020 haben wir Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen i. H. v. rd. TEUR 173,8 (Vorjahr TEUR 358,0) getätigt, die im Wesentlichen der Verbesserung unserer technischen Ausbildungsmittel dienen. Aufgrund der Pandemie haben wir entgegen der Planungen nur unbedingt notwendige Investitionen vorgenommen, um die Liquiditätsbelastung so gering wie möglich zu halten, gleichzeitig aber den Betrieb im technisch notwendigen Umfang auf dem aktuellen Stand zu halten.

2.4. Finanzierungsmaßnahmen bzw. -vorhaben

Die Finanzierung ist durch Eigenkapital (TEUR 9.626,5; 72,9 % der Bilanzsumme) und Betriebsmittelkredite (EUR 2,0 Mio. bei zwei Hausbanken) gesichert. Die Betriebsmittelkredite (genehmigte Linie insgesamt 2,0 Mio. EUR) wurden zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen.

Das Unternehmen wickelt die Geschäfte im Wesentlichen über zwei Hausbanken in Berlin ab.

2.5. Finanzanlagen

In 2020 bestanden folgende Anteile an verbundenen Unternehmen:

a) Bildungswerk Ruth Welling GmbH, Berlin, Stammkapital TEUR 25,6, Beteiligungsquote 100 %. Die gemeinnützige GmbH hat bis 31.08.2017 höhere Berufsfachschulen in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern betrieben.

Der Geschäftsbetrieb der Gesellschaft wurde in 2019 wieder aufgenommen und mehrere kleinere Projekte durchgeführt.

b) Gemeinnützige Gesellschaft Nestor Bildungswerk mbH, Berlin, Stammkapital TEUR 25, mittelbare Beteiligungsquote 100 %.

Die Gesellschaft ist gem. Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 11.3.2020 aufgelöst, da kein Bedarf für eine zweite gemeinnützige Gesellschaft mehr besteht.

2.6. Personal- und Sozialbereich

Die Mitarbeiterzahl hat sich in 2020 gegenüber dem Vorjahr vermindert. Der Abbau vollzog sich vor allem im Bereich der Ausbilder. Die durchschnittliche Anzahl der Vollbeschäftigten nahm um 38,92 ab, die der Teilzeitbeschäftigten nahm hingewgen um 1,59 zu. Im Jahresdurchschnitt wurden insgesamt 533,17 Mitarbeiter (VBE) beschäftigt (Vorjahr 571,29 (VBE)). Im Rahmen der geförderten Erstausbildung waren darüber hinaus durchschnittlich 131,00 (Vorjahr: 191,83) Auszubildende unter Vertrag. Für weitere Ausführungen wird auf den Abschnitt 3.2 verwiesen.

	Vollzeitbeschäftigte		Teilzeitbeschäftigte
	2020	Vorjahr	2020	Vorjahr
Kaufmännische Mitarbeiter	39,25	44,00	26,00	23,17
davon Männlich	14,00	15,83	6,67	5,75
davon Weiblich	25,25	28,17	19,33	17,42
Ausbilder	373,33	413,08	188,00	189,67
davon Männlich	166,42	190,33	60,83	56,75
davon Weiblich	206,92	222,75	127,17	132,92
Gewerbliche Mitarbeiter	7,00	1,42	13,17	12,75
davon Männlich	5,00	1,17	4,67	2,58
davon Weiblich	2,00	0,25	8,50	10,17
	419,58	458,50	227,17	225,58

Das Unternehmen verfügt unverändert über einen festen Bestand an erfahrenen Dozenten und Ausbildern mit hoher sozialer Kompetenz. Um die Beschäftigten mit der erforderlichen Qualifikation zu finden, sind erhebliche Anstrengungen und finanzielle Mittel erforderlich, da es zunehmend schwieriger wird, geeignete Mitarbeiter zu finden. Der durchschnittliche Personalaufwand je Vollkraft ist trotz Lohnsteigerungen leicht zurückgegangen. Die durchschnittliche Produktivität je Mitarbeiter ist - bedingt durch den überproportionalen Umsatzrückgang-gesunken.

Grundsätzlich gilt für Mitarbeiter der Tarif für Bildungsträger als Untergrenze, der jedoch angesichts der Personalknappheit in den seltensten Fällen noch zur Anwendung kommt. Leitende Mitarbeiter erhalten neben dem Grundgehalt eine erfolgsabhängige Tantieme/Prämie.

Für die Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter/innen wurden auch in 2020 wieder erhebliche Mittel aufgewendet.

3. Vermögens-, Finanzlage und Ertragslage der Gesellschaft

3.1. Vermögens- und Finanzlage

Das offen ausgewiesene Eigenkapital beträgt TEUR 9.626,5 (72,9 % der Bilanzsumme). Die Bilanzsumme stieg um rd. TEUR 347,4 auf rd. TEUR 13.200,1 (+2,7 %). Die Verbesserung des Eigenkapitals durch das Jahresergebnis um TEUR 786,1, führte zu einer um 4,1 %-Punkte verbesserten Eigenkapitalquote.

Der leichte Rückgang der Forderungen resultiert unverändert aus der intensivierten Abrechnung gegenüber den Auftraggebern. Da das Zahlungsverhalten, insbesondere der öffentlichen Auftraggeber - zusätzlich bedingt durch die pandemischen Einschränkungen bei den Auftraggebern- unverändert schleppend ist, hat sich das durchschnittliche Zahlungsziel in 2020 wieder leicht erhöht und beträgt 49,5 Tage (Vorjahr: 47,6 Tage).

Das Eigenkapital ist weiterhin hoch und übertrifft die selbst gesetzte Mindestquote von 30 % deutlich.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist aufgrund des gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Jahresergebnisses deutlich zurückgegangen. Die Liquidität war im Jahresverlauf jederzeit ausreichend und die Zahlungsfähigkeit gewährleistet. Die eingeräumten Kreditlinien waren zum Bilanzstichtag nicht - unterjährig nur selten und nie in voller Höhe - beansprucht.

3.2. Ertragslage

	Berichtsjahr	Vorjahr	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Betriebserträge	39.124,9	44.141,0	-5,016,1	-11,4
Betriebsaufwendungen	37.714,0	42.656,2	-4.942,2	-11,6
Betriebsergebnis	1.410,9	1.484,8	-73,9	-5,0
Finanzergebnis	-22,4	-30,1	7,7	-25,6
neutrales Ergebnis und Steuern	-602,4	-41,8	-560,6	1.341,1
Jahresergebnis	786,1	1.412,9	-626,8	-44,4

Die Betriebserträge lagen pandemiebedingt rd. 11,4 % unter denen des Vorjahres. Dank der in vielen Bereichen variablen Kostenstruktur und den gewährten Stützungen und Hilfen des Bundes und der Länder (SoDEG Zuschüsse, Kurzarbeitergeld) konnten die Betriebsaufwendungen ebenfalls deutlich geringer gehalten werden, so dass sich das Betriebsergebnis nur um 5,0 % auf TEUR 1.410,9 verringerte.

Umsatzentwicklung

	Berichtsjahr	Vorjahr	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Ausbildungsmaßnahmen	36.127,50	42.443,00	-6.315,50	-14,9
Ausbildungsvergütungen	1.033,90	1.185,00	-151,10	-12,8
Zuschüsse und Finanzhilfen CORONA	1.264,30	0,00	1.264,30	-
Sonst. Leistungserlöse	492,6	498	-5,40	-1,1
GESAMT	38.918,3	44.126,0	-5.207,70	-11,8

Die Umsatzerlöse, als unserer wichtigster Leistungsindikator sanken im Berichtsjahr um 11,8 %-Punkte. Ohne die Stützungsmaßnahmen des Bundes und der Länder wäre dieser Rückgang noch deutlich höher ausgefallen.

Insgesamt fiel die Summe der Umsatzerlöse in 2020 gegenüber dem Vorjahr um rd. TEUR 5.207,7 (- 11,8 %) auf rd. EUR 38,9 Mio..

Unverändert schwierig gestaltet sich die Besetzung vakanter Stellen. Nur in den seltensten Fällen können wir hier noch Vereinbarungen treffen, die innerhalb des Mindestlohnbereichs liegen. Weit überwiegend sind erhebliche Mehrbeträge erforderlich, um qualifiziertes Personal zur Besetzung der Maßnahmen zu finden.

Das Jahresergebnis 2020 hat unsere Planungen zwar deutlich verfehlt. In der Gesamtbetrachtung und unter Berücksichtigung der extremen Verhältnisse des Jahres 2020 sind wir mit dem Ergebnis zufrieden.

Die Umsatzrentabilität hat sich trotz der widrigen Umstände im Geschäftsjahr leicht verbessert. Sie stieg um 0,2 %-Punkte auf 3,6 %.

Insgesamt ist die Umsatzrentabilität jedoch ausbaufähig.

Entwicklung der Betriebsaufwendungen

Die Betriebsaufwendungen sanken im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 4.942,2 (- 11,6 %).

Einhergehend mit dem Umsatzrückgang reduzierten wir auch den Personalbestand um rd. 38,1 Vollbeschäftigteneinheiten (VBE). Durch die in der Pandemie vereinfacht zu nutzende Möglichkeit von Kurzarbeit konnten weitere Kosteneinsparungen im Personalbereich realisiert werden. Der durch die Pandemie nur eingeschränkt mögliche Schulbetrieb zog auch eine deutliche Reduktion der Durchführungskosten nach sich. So reduzierte sich der Aufwand für Honorare an freiberufliche Dozenten um rd. TEUR 1.276,8. Die übrigen Durchführungskosten und der Materialeinkauf gingen um weitere TEUR 1.216,2 zurück.

Der Mindestlohn stieg im Jahr 2020 um Ø 3,39 % (Vorjahr 3,25 %). Diese Erhöhung war jedoch durch die Auswirkungen der Pandemie Lage für das Ergebnis der Gesellschaft - im Gegensatz zum Vorjahr- kein wesentlicher Einflussfaktor.

Neutrales Ergebnis

Das neutrale Ergebnis stellte sich mit einem deutlichen Aufwandsüberhang ein. Es wurde belastet durch die Risikovorsorge für Abrechnungsrisiken aus Maßnahmen bei zwei JobCentern und dem Mitgesellschafter COGNOS AG für die Niederlassungen Ahrensburg und Hannover. Bei den JobCentern bestehen unterschiedliche Auffassungen zu Abrechnungsmodalitäten bei vorzeitger Vermittlung der Teilnehmern in den Arbeitsmarkt. Bei den Risiken betreffend die Niederlassungen Ahrensburg und Hannover liegen zum Stichtag noch keine belastbaren Abrechnungsunterlagen vor.

3.3. Beurteilung der Entwicklung durch die Geschäftsführung

Die Marktposition als großer deutscher Bildungsanbieter konnte im sehr schwierigen Berichtsjahr behauptet werden, auch wenn die Umsatzerlöse stark rückläufig waren.

Das Jahr 2020 war von den Herausforderungen der Corona-Pandemie geprägt. Wir konnten allerdings eine Vielzahl an Bestandsaufträgen während der Lockdown-Phasen von der Präsenzform in alternative Lernformen überführen und - im Nachgang betrachtet - erfolgreich bewirtschaften, wodurch wir nahezu über das gesamte Jahr ein kontinuierlich auskömmliches Umsatzvolumen sichergestellt haben.

Durch die teilweise Einführung von Kurzarbeit konnten die Personalkosten -neben dem Personalabbau- um rd. 500 TEUR zusätzlich entlastet werden. Zusätzlich wurden durch die öffentlichen Hände Zuschüsse aus dem Sozialdienstleister-Einsatzgesetz (SodEG) gewährt. Insgesamt betrug der Mittelzufluss aus SodEG-Zuschüssen rd. 1,7 Mio. EUR. Nach eingehender Bewertung der Zuschüsse nach den veröffentlichten Abrechnungskriterien wurden rd. TEUR 420,6 zum 31.12.2020 zurück gestellt.

Eine weitere Rückstellung i. H. v. 215 TEUR haben wir auf Basis aller bekannten budgetierten Faktoren für mögliche Verluste aus der Kooperation mit den LFS in Ahrensburg/Hannover gebildet, die wir bei entsprechender Nachweisführung ausgleichen müssten. Aktuell finden buchhalterische Abstimmungsarbeiten zwischen allen Beteiligten statt, so dass im I. Quartal 2021 mit belastbaren Zahlen zu rechnen ist.

Für 2020 haben wir in 2021 bei ausreichender Liquiditätsausstattung eine Gewinnausschüttung i. H. v. 600 TEUR eingeplant.

Insgesamt sind die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um rd. TEUR 5.207,7 (-11,8 %) auf rd. TEUR 39.819,3 gesunken. Der Rückgang vollzog sich pandemiebedingt in allen Sparten des Geschäfts. In der Folge liegen wir damit rd. 11,7 % unter unserer Prognose aus dem Vorjahr von TEUR 44.500. Das Jahresergebnis vor Steuern lag um TEUR 545 unter unseren Erwartungen. Das gleichwohl als gut zu bezeichnende Jahresergebnis ist ausschließlich auf die gewährten Stützungen und Hilfen -namentlich die SoDEG Zuschüsse des BAMF- zurückzuführen, die die Umsatzsausfälle des Stammgeschäftes in erheblichem Maße abfederten.

In 2020 wurden -ebenfalls pandemiebedingt- nur wenige Leistungskontrollen der Arbeitsverwaltungen und/oder Rechnungshöfe in unseren Niederlassungen durchgeführt, die zu keinen nennenswerten Feststellungen geführt haben.

3.4. Angaben zur Unternehmensführung

In der Nestor Bildungsinstitut GmbH soll der Anteil von Frauen in den ersten beiden Führungsebenen unterhalb der Geschäftsleitungsebene bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022 30 % auf der ersten und 30 % auf der zweiten Führungsebene nicht unterschreiten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 lag der Anteil von Frauen der ersten Führungsebene unterhalb der Geschäftsleitungsebene bei 50 % (Vorjahr: 40 %) und der der zweiten Führungsebene bei 33 % (Vorjahr: 50 %).

4. RISIKO-, PROGNOSE- UND CHANCENBERICHT

4.1. Risikobericht

Zur Erkennung und Steuerung von Unternehmensrisiken hat die Geschäftsführung der Gesellschaft ein System eingerichtet, das im Wesentlichen auf Zielvereinbarungen und Planungsrechnungen aufbaut.

Die Geschäftsleitung hat gemeinsam mit dem mittleren Management kurz- und mittelfristige Unternehmens- und Rentabilitätsziele festgelegt. Die Zielerreichung wird mit folgenden Instrumenten überwacht:

EDV-gestützte Ertragsvorschaurechnungen insgesamt und je Standort und zwar

―	detailliert je Standort für ein Jahr
―	Vorschauplanungen für drei bis fünf Jahre für das Gesamtunternehmen

EDV-gestützte Liquiditätsvorschaurechnungen für ein Jahr für das Gesamtunternehmen basierend auf den Erfahrungswerten der Vergangenheit einschließlich geplanter Investitionen und absehbarer Sondereinflüsse.

Die Planungsrechnungen des laufenden Jahres werden monatlich mit den Ist-Ergebnissen der Finanzbuchhaltung abgeglichen und Abweichungsanalysen angestellt.

4.1.1. Wirtschaftliche Gefährdungspotentiale

Im überschaubaren Zeitraum der nächsten zwölf Monate liegen die wirtschaftlichen Gefährdungspotentiale in der andauernden Corona-Krise, die Anfang Dezember in einem erneuten Lockdown mündete, der auch im ersten Quartal 2021 andauert. Seit Anfang Dezember sind unsere Niederlassungen von behördlicher Seite erneut geschlossen. Inwieweit die fortdauernden Stützungsangebote der öffentlichen Stellen, unter Beachtung geänderter Ab- und Anrechnungsmodalitäten- erneut zu einer Abfederung der Auswirkungen wie in 2020 führen, kann nicht abschließend beurteilt werden.

4.1.2. Sonstige Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die hohe Abhängigkeit in der Auftragsstruktur durch haushaltspolitische Entscheidungen der Bundesagentur für Arbeit bleibt geschäftstypisch bestehen (im Übrigen s. Ausführungen unter 4.1.1. und 4.2)

4.2. Chancen- und Prognosebericht

Die Planung 2021 auf Grundlage der Erkenntnisse im November 2020 gingen von Netto-Umsatzerlösen i. H. v. 35 Mio. EUR und einem Ergebnis vor Steuern i. H. v. 1,1 Mio. EUR aus.

Der eneute Lockdown, der bis zur Erstellung dieses Berichts anhält, macht sowohl eine Umsatz- als auch Ergebniskorrektur erforderlich. Dabei wird unterstellt, dass bis einschl. Juli 2021 Präsenzveranstaltungen nicht im gewöhnlichen Umfang durchgeführt werden können. Wie schon im März 2020 wo Ausschreibungen aufgehoben, nicht veröffentlicht oder Starttermine verschoben wurden, ist dies auch mit dem zweiten Lockdown seit Dezember 2020 der Fall. Die geringe Anzahl neu veröffentlichter Ausschreibungen setzt inhaltlich / konzeptionell leider nur selten auf alternative Lernformen.

Wir gehen davon aus, dass durch das SodEG keine Veranlassung gesehen wird, Ausschreibungen umfangreich anzupassen, sondern eher das Ende der Pandemie "abgewartet" wird. Dies vermutlich auch, um die Trägerlandschaft im Wesentlichen zu erhalten und größeren Bildungsanbietern mit guter Kapitalausstattung keinen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

SodEG-Zuschüsse werden seit dem 01.01.2021 zudem neu berechnet. So werden sämtliche Mittelzuflüsse vom BAMF als "vorrangige Mittel" behandelt und von der berechneten Zuschusshöhe abgezogen. Vorrangige Mittel sind dabei beispielsweise Zahlungen für Kurse die in 2020 regulär durchgeführt / abgerechnet wurden und in 2021 vom BAMF bezahlt werden, weil dadurch faktisch ein Liquiditätszufluss zur Existenzsicherung erfolgt. Für uns reduzieren sich die SodEG-Zuschüsse dadurch erheblich, was sich entsprechend in unserer Ergebniserwartung zeigt.

In der Folge erwarten wir nach derzeitigem Stand zwar den geplanten Netto-Umsatz mit 35 Mio. EUR, allerdings nur noch ein Ergebnis vor Steuern i. H. v. 180 TEUR, was im Wesentlichen auf das neue Berechnungsverfahren der SodEG-Zuschüsse zurückzuführen ist.

Für das Geschäftsjahr 2021 ist ein Investitionsvolumen i. H. v. rd. TEUR 480,0 geplant, finanziert aus Eigenmitteln. Diese Investitionen werden im Wesentlichen für die Entwicklung unserer E-Learning-Angebote verwendet.

Die Jahresergebnisse der kommenden Geschäftsjahre werden auch zukünftig durch weiter steigende Mindestlöhne belastet sein. In 2021 rechnen wir mit einer durchschnittlichen Erhöhung um rd. 3,4 %.

Die Bundesagentur für Arbeit wird an ihrer Strategie 2025 festhalten und mit den Schwerpunkten "Fachkräfte ausbilden und qualifizieren", "Die Chancen für Benachteiligte erhöhen", "Die Zahl der Ausbildungsabbrecher verringern" und "Arbeit 4.0" Fördermittel in ausreichende Höhe zur Verfügung stellen.

Unser Angebot bildet mit Maßnahmen für Jugendliche, Aktivitäten zur Integration von Benachteiligten in den Arbeitsmarkt und die Verzahnung von Sprache und Qualifizierung sowie Aktivierung/Vermittlung dafür eine gute, aber weiter ausbaufähige Grundlage.

Insbesondere in der individuellen und passgenauen Qualifizierung von Arbeitsuchenden im Rahmen des Gutscheingeschäftes der Arbeitsverwaltungen sehen wir weiter Wachstumspotentiale. Der systematische Ausbau dieses Geschäftszweiges ist unsere Antwort auf sinkende Teilnehmerzahlen im Ausschreibungsgeschäft.

Die aktive Unterstützung der Arbeitsverwaltungen bei der Umsetzung des "Teilhabechancengesetzes" und des "Qualifizierungschancengesetztes" durch von uns neu entwickelte Produkte für Aktivierung und Integration in einigen Regionen ist ein Wettbewerbsvorteil, der nunmehr flächendeckend genutzt und ausgebaut wird.

Strategisch entwickelt wird derzeit der Bereich "E-Learning", der unser Einstieg und Beitrag zur Umsetzung des von der Bundesagentur für Arbeit genannten Titels "Arbeit 4.0" ist.

Durch die fortdauernde Pandemie-Lage und der damit verbundenen schwiergen Aus- und Fortbildungssituation und trotz unserer kontinuierlichen Anpassung der Personal- und Organisationsstruktur an die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, rechnen wir in 2021 mit nur noch einem Jahresergebnis vor Steuern von rd. TEUR 180,0.

Festzustellen ist allerdings, dass unser Unternehmen in der Vergangenheit immer darauf geachtet hat, die Eigenkapitalausstattung so zu steuern, so dass auch Krisen bewältigbar sind, ohne auf sofortige externe Hilfen angewiesen zu sein. Wir gehen davon aus, dass sich der Markt durch die Krise bereinigen wird, so dass wir im Anschluss wieder größere Chancen in einem kleineren Wettbewerberfeld haben werden. Aktuell bündeln wir unsere Ressourcen im Ausschreibungsgeschäft, um so viele Zuschläge wie möglich zu erhalten, damit im Anschluss an die Krisensituation die Auftragslage hinreichend groß ist.

Anzumerken ist, dass die reale Entwicklung aufgrund von kurzfristigen Wandlungen und Unvorhersehbarkeiten - wie jetzt bereits geschehen- von unserer Prognose abweichen kann. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass unser Unternehmen zukunfts- und krisensicher aufgestellt ist und wir auch in den kommenden Geschäftsjahren erfolgreich sein werden.

Berlin, 19. März 2021

NESTOR - Bildungsinstitut GmbH

Geschäftsführung

gez. Bastian Ubben

gez. Patrick Himmelberg

gez. Harm Saueressig

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Nestor Bildungsinstitut GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Nestor Bildungsinstitut GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Nestor Bildungsinstitut GmbH für das Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Potsdam, 11.05.2021

Dr. Knabe GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Dr. Stephan Knabe, Wirtschaftsprüfer

gez. Sabine Paul, Wirtschaftsprüferin