St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH

Wiesbaden

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Bilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVSEITE

	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.857.857,00	2.297.108,29
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	39.837.896,41	42.537.219,03
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	14.861.884,96	7.610.519,55
3. Technische Anlagen	302.137,00	50.520,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	10.341.238,70	10.913.108,76
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	66.071.049,28	59.652.091,29
	131.414.206,35	120.763.458,63
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	10.845.604,07	10.820.604,07
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	10.550.000,00	9.050.000,00
3. Sonstige Finanzanlagen	4.800.600,00	600,00
	26.196.204,07	19.871.204,07
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	3.076.744,73	3.114.749,31
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	1.033.097,05	1.210.670,56
	4.109.841,78	4.325.419,87
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	25.002.487,43	21.043.279,56
2. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	24.956.911,85	24.623.597,83
davon nach BPflV/KHEntgG EUR 14.634.841,52 (Vj. EUR 11.342.527,50)
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	10.447.900,47	8.354.448,33
4. Sonstige Vermögensgegenstände	888.162,71	1.233.994,67
	61.295.462,46	55.255.320,39
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	49.101.936,74	71.210.759,59
C. AUSGLEICHSPOSTEN NACH DEM KHG
Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung	2.062.327,68	2.062.327,68
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	511.904,70	457.056,94
	276.549.740,78	276.242.655,46
PASSIVSEITE
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	10.000.000,00	10.000.000,00
II. Kapitalrücklagen	65.085.042,38	65.085.042,38
III. Gewinnrücklagen	41.586.643,13	41.657.357,13
IV. Jahresfehlbetrag	-3.540.578,20	-70.714,00
	113.131.107,31	116.671.685,51
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR
FINANZIERUNG DES SACHANLAGEVERMÖGENS
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	60.942.367,56	37.300.247,76
2. Sonderposten aus der Zuweisung und Zuschüssen der öffentlichen Hand	2.836.232,00	2.170.651,00
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter	26.348,00	65.671,00
	63.804.947,56	39.536.569,76
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1.755.707,79	2.315.916,34
2. Steuerrückstellungen	7.000,00	0,00
2. Sonstige Rückstellungen	18.288.827,45	17.181.574,84
	20.051.535,24	19.497.491,18
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	68.212.318,28	68.642.580,53
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 2.862.328,62 (Vj. EUR 2.337.603,42)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.731.013,87	6.156.546,32
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 4.731.013,87 (Vj. EUR 6.156.546,32)
3. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	1.628.629,81	20.219.504,43
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 1.628.629,81 (Vj. EUR 20.219.504,43)
davon nach BPflV/KHEntgG EUR 0,00 (Vj. 0,00)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	84.105,38	0,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 84.105,38 (Vj. EUR 0,00)
5. Sonstige Verbindlichkeiten	4.890.436,27	5.518.277,73
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 3.846.848,59 (Vj. EUR 3.997.457,73)
davon aus Steuern EUR 1.876.814,72 (Vj. EUR 1.794.411,87)
	79.546.503,61	100.536.909,01
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	15.647,06	0,00
	276.549.740,78	276.242.655,46

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2023

	2023 EUR	2022 EUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	135.923.252,87	132.923.858,89
2. Erlöse aus Wahlleistungen	10.796.124,10	9.315.615,93
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	9.550.842,60	8.280.747,24
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	178.326,94	161.466,49
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	12.494.227,32	12.782.847,86
davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre EUR 1.319.356,44 (Vj. EUR 2.930.685,69)
5. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen	-177.573,51	29.813,01
6. Sonstige betriebliche Erträge	7.074.800,01	9.064.362,14
	175.840.000,33	172.558.711,56
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	86.834.273,05	83.131.871,90
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	18.115.431,30	17.443.248,95
davon für Altersversorgung EUR 4.093.788,59 (Vj. EUR 3.981.389,22)
	104.949.704,35	100.575.120,85
8. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	34.672.475,00	34.953.959,31
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	16.641.297,64	15.253.555,15
	51.313.772,64	50.207.514,46
9. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	9.005.611,59	10.790.803,49
davon Fördermittel nach dem KHG EUR 8.188.221,09 (Vj. EUR 6.584.233,16)
10. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/ Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	3.902.060,40	4.131.272,53
11. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/ Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	9.579.563,58	11.252.586,75
	3.328.108,41	3.669.489,27
12. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen	9.496.874,03	8.974.910,15
13. Sonstige betriebliche Aufwendungen	15.259.547,82	16.016.167,58
	24.756.421,85	24.991.077,73
14. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	489.029,30	406.255,38
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 372.437,76 (Vj. EUR 310.419,93)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.686.933,60	748.791,27
davon für die Aufzinsung von Rückstellungen EUR 23.427,50 (Vj. EUR 21.574,28)
	-1.197.904,30	-342.535,89
16. Steuern
davon vom Einkommen und Ertrag EUR 280.519,40 (Vj. EUR 148.673,01)	490.883,80	182.665,90
17. Jahresfehlbetrag	-3.540.578,20	-70.714,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

1 Allgemeine Angaben

Die St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH hat ihren Sitz in Wiesbaden und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Wiesbaden unter der Nummer HRB 21935.

Sie wurde am 1. Januar 2005 gegründet. Die steuerbegünstigten Zweckbetriebe sind von der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer befreit. Nicht befreit sind die steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe.

Die St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG sowie der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Bei der Bewertung wurde von der Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.

2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren unverändert zum Vorjahr die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Anlagevermögen

Die Bewertung des Anlagevermögens erfolgt zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßige lineare Abschreibung entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Geringwertige Anlagegüter (GWG), deren Anschaffungskosten zwischen EUR 250,00 und EUR 1.000,00 lagen, wurden im Jahr des Zugangs voll aktiviert und werden über fünf Jahre abgeschrieben.

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Abschreibungen auf den (dauerhaft) niedrigeren beizulegenden Wert. Sofern die Gründe für die Wertminderung zwischenzeitlich ganz oder teilweise entfallen sind, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten.

Umlaufvermögen

Die Vorräte betreffend Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und unfertige Leistungen werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren unter Beachtung des Niederstwertprinzips (§ 253 Abs. 4 HGB) bewertet.

Vor dem Hintergrund einer verlustfreien Bewertung und einer überschlägigen Fallkostenkalkulation wurden die unfertigen Leistungen (Überlieger im DRG-Fallpauschalensystem) nach einem erlösorientierten Verfahren mit dem abgerechneten Basisfallwert bzw. Entgelt bewertet. Hierauf wurde ein Abschlag in Höhe von insgesamt 25,0 % vorgenommen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Zweifelhafte Forderungen sind einzelwertberichtigt. Für das in den Forderungen enthaltene allgemeine Kreditrisiko ist eine Pauschalwertberichtigung berücksichtigt worden.

Die Pauschalwertberichtigung auf Forderungen belief sich zum 31. Dezember 2023 auf EUR 1.865.102,35 (Vorjahr: EUR 1.613.140,65). Bei der Bildung der Pauschalwertberichtigung wurden alle offenen Forderungen für die keine Einzelbeurteilung erfolgt ist, die vor dem 31. Dezember 2022 entstanden sind, zu 100 % pauschalwertberichtigt. Forderungen, die vor dem 30. Juni 2023 entstanden sind, wurden zu 50 % pauschalwertberichtigt.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind nur Zahlungen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Der Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung besitzt nicht die Eigenschaft eines Vermögensgegenstandes. Er stellt einen bilanziellen Korrekturposten zum Eigenkapital dar. Er gleicht Abschreibungen auf das Vermögen aus, welches vor Inkrafttreten des KHG (1972) zur unmittelbaren stationären Krankenhausversorgung beschafft wurde und den förderungsfähigen Investitionen nach dem KHG entspricht.

Eigenkapital

Die Kapitalrücklage resultiert aus der Einbringung des St. Josefs-Hospitals zum 1. Januar 2005 in die GmbH. In dieser Höhe überstiegen die damals übertragenen Aktiva die Passiva und das Stammkapital.

Sonderposten

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens werden in Übereinstimmung mit dem mit Fördermitteln sowie Zuweisungen und Zuschüssen finanzierten Anlagevermögen gebildet und entsprechend den Abschreibungen und Abgängen aufgelöst.

Rückstellungen

Die Rückstellungen enthalten sämtliche zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Diese sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt.

Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Bei der Bewertung der Pensionsverpflichtungen wurde für einen Versorgungsberechtigten ein Marktzins von 1,82 % (i. Vj. 1,78 %) und eine Rentendynamik von 2,00 % zugrunde gelegt. Für einen weiteren Versorgungsberechtigten wurde ein Marktzins von 1,47% (i. Vj. 1,37%) bei einer angenommenen Restlaufzeit von 9 Jahren zugrunde gelegt. Aus den in 2022 gebildeten Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen von EUR 259.967,50 wurden 2023 insgesamt EUR 28.397,22 in Anspruch genommen. Zum Ende des laufenden Geschäftsjahres beträgt der Rückstellungsbetrag für Pensionsverpflichtungen noch EUR 240.601,50. Der Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 HGB beträgt EUR 384,00.

Mittelbare Versorgungszusagen gegenüber den Arbeitnehmern bestehen bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands in Köln (KZVK). Hinsichtlich dieser mittelbaren Pensionsverpflichtungen besteht nach Artikel 28 Abs.1 Satz 2 EGHGB ein Passivierungswahlrecht.

Vom besagten Wahlrecht nach Art. 28 Abs. 1 S. 2 EGHGB wird seit dem Geschäftsjahr 2017 Gebrauch gemacht und die mittelbare Pensionsverpflichtung teilweise für die Anspruchsberechtigungen bilanziert. Der Ansatz der Rückstellung erfolgt mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 HGB, wobei zu dessen Ermittlung der Barwert der insgesamt zu erwartenden Mehrbeiträge (Angleichungsbeiträge) herangezogen wurde. Es ist ein Abzinsungssatz gemäß § 253 Abs. 2 HGB von 0,59% für eine angenommene Restlaufzeit von 3 Jahren zur Anwendung gekommen. Die Rückstellung weist zum 31. Dezember 2023 einen Bestand in Höhe von TEUR 1.515 aus. Sie wird über einen planmäßigen Zeitraum bis 2026 verbraucht. Die Rückstellung deckt 100,0% der voraussichtlich bis 2026 zu leistenden Angleichungsbeiträge ab.

Während der Zeit der Beschäftigung der Arbeitnehmer besteht für die Gesellschaft eine Umlagepflicht, die einerseits aus einer Versicherungsrentenverpflichtung und andererseits aus einer Versorgungsrentenverpflichtung besteht. Die Summe der umlagepflichtigen Gehälter beläuft sich im Geschäftsjahr 2023 auf 73.859 TEUR bei einem Arbeitgeberumlagesatz von 5,6 %.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind nur Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, ausgewiesen.

3 Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Anlagennachweis, erweitert um immaterielle Vermögensgegenstände und Finanzanlagen, dargestellt, der diesem Anhang abschließend beigefügt ist.

Die Gesellschaft ist an den nachfolgend aufgeführten Gesellschaften beteiligt:

Name	Sitz	Höhe des Anteils %	Eigenkapital zum 31.12.2023 EUR
Medizinisches Versorgungszentrum am St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH	Wiesbaden	100	-725.904,98
Otto-Fricke-Krankenhaus Paulinenberg GmbH	Bad Schwalbach	100	14.172.126,13
St. Josefs-Hospital Rheingau GmbH	Rüdesheim am Rhein	100	-2.707.456,21
JoHo Consulting GmbH	Wiesbaden	100	4.981,91
JoHo Ambulantes Zentrum GmbH	Wiesbaden	100	22.088,76

Die Gesellschaft Medizinisches Versorgungszentrum am St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH wurde im Jahr 2010 mit einem Stammkapital von EUR 25.000,00 gegründet. Im Geschäftsjahr 2023 belief sich der Jahresfehlbetrag auf EUR 365.375,55.

Die Gesellschaft Otto-Fricke-Krankenhaus Paulinenberg GmbH wurde mit notariell beurkundetem Kaufvertrag vom 29. August 2012 erworben. Im Geschäftsjahr 2023 belief sich der Jahresüberschuss auf EUR 3.533.737,27

Die Gesellschaft St. Josefs-Hospital Rheingau GmbH wurde mit notarieller Beurkundung des Gesellschaftsvertrags am 14. Oktober 2015 mit einem Stammkapital von EUR 25.000,00 gegründet. Im Geschäftsjahr 2023 belief sich der Jahresüberschuss auf EUR 3.314.355,95.

Die Gesellschaft Joho Consulting GmbH wurde mit notarieller Beurkundung des Gesellschaftsvertrags am 17. September 2019 mit einem Stammkapital von EUR 25.000,00 gegründet. Im Geschäftsjahr 2023 belief sich der Jahresfehlbetrag auf EUR 42.151,20.

Die Gesellschaft Joho Ambulantes Zentrum GmbH wurde mit notarieller Beurkundung des Gesellschaftsvertrags am 23.02.2023 mit einem Stammkapital von EUR 25.000,00 gegründet. Im Geschäftsjahr 2023 belief sich der Jahresfehlbetrag auf EUR 2.911,24.

Die sonstigen Finanzanlagen in Höhe von TEUR 0,6 betreffen Genossenschaftsanteile an Wirtschafts- und Einkaufsverbänden sowie der Genossenschaftsanteil an der DHT eG.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen in voller Höhe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen haben - bis auf Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht in Höhe von EUR 6 Mio. - sämtlich eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Rückstellungen

Neben den oben bereits aufgeführten Pensionsrückstellungen, setzen sich die sonstigen Rückstellungen im Einzelnen wie folgt zusammen:

	31.12.2023 TEUR	31.12.2022 TEUR
Urlaub und Mehrarbeit	5.156	4.493
Jubiläen	219	181
Beteiligungsvergütung	838	602
Altersteilzeit	298	355
Sonstige Personalrückstellungen	544	722
	7.055	6.353
Ausstehende Abrechnungen	2.553	1.548
Erlösrisiken	500	995
MD-Risiken	1.513	1.488
Haftpflichtversicherung	2.534	2.395
Brandschutzmaßnahmen	679	693
Archivierung	749	765
Rechtsstreitigkeiten	1.058	1.059
Andere Rückstellungen	1.647	1.885
	11.233	10.828
Sonstige Rückstellungen	18.288	17.181

Zum 31. Dezember 2014 wurde erstmalig eine Rückstellung für mögliche Selbstbehalte (Eigenbeteiligungen) bei Haftpflichtfällen bilanziert. Die Bewertung erfolgte auf Basis einer krankenhausindividuellen Einschätzung des Risikos für alle gemeldeten, offenen Haftpflichtschadensfälle. In den Geschäftsjahren 2015 bis 2023 wurde diese Rückstellung unter gleichbleibenden Prämissen fortentwickelt, was zu einer Rückstellung von TEUR 2.534 zum 31. Dezember 2023 führte.

Bei den Altersteilzeitrückstellungen wurde wegen Geringfügigkeit auf die Abzinsung verzichtet.

Die Rückstellungen für Erlösrisiken betreffen Risikovorsorge im Zusammenhang mit ausstehenden Entgeltvereinbarungen.

Verbindlichkeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten geht aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel hervor.

	Gesamtbetrag TEUR	bis 1 Jahr TEUR	> 1 Jahr bis 5 Jahre TEUR	über 5 Jahre TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	68.212	2.862	15.603	49.747
(Vorjahr)	(68.643)	(2.338)	(13.319)	(52.986)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.731	4.731	0	0
(Vorjahr)	(6.157)	(6.157)	(0)	(0)
3. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	1.629	1.629	0	0
(Vorjahr)	(20.220)	(20.220)	(0)	(0)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundene Unternehmen	84	84	0	0
(Vorjahr)	(0)	(0)	(0)	(0)
5. Sonstige Verbindlichkeiten	4.890	3.846	1.044	0
(Vorjahr)	(5.518)	(3.997)	(1.521)	(0)
	79.546	13.152	16.647	49.747
(Vorjahr)	(100.537)	(32.712	(14.840)	(52.986)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Buchgrundschulden auf das Krankenhausgrundstück in Wiesbaden, Beethovenstraße 20, mit einem Nominalwert von EUR 50,0 Mio. abgesichert. Diese Grundschuld valutiert zum Bilanzstichtag mit EUR 6,0 Mio. Ferner ist auf zur Sicherung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten eine Grundschuld in Höhe von EUR 5,5 Mio. auf das Grundstück Victoriastraße 2 a, Wiesbaden gewährt. Diese Grundschuld valutiert zum Bilanzstichtag mit EUR 4,5 Mio.

4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse nach § 277 HGB enthalten periodenfremde Erlöse in Höhe von TEUR 4.298. Diese beinhaltenen neben den Erträgen aus Erlösausgleichen für Vorjahr (TEUR 1.319) vor allem Erträge aus Vorjahren für Chefarzt Wahlleistungen (TEUR 202) sowie Abrechnungskorrekturen bei stationären und ambulanten Leistungen (TEUR 1.888).

Die sonstigen periodenfremden betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen TEUR 1.775 - vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen im Bereich Haftpflichtversicherung, MD-Risiken und Erlösrisiken für das Pflegebudget. Weiterhin sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen Erstattungen für Personal TEUR 94, sowie Erstattungen für Mutterschaftsleistungen TEUR 1.099 enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.424. Darin enthalten sind im Wesentlichen Korrekturen von ambulanten und stationären Abrechnungen. Weiterhin sind Aufwendungen aus Forderungsabschreibungen in Höhe von TEUR 511 enthalten. Unter den sonstigen Steuern sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 167 enthalten.

Insgesamt summieren sich die oben dargestellten außergewöhnlichen periodenfremden Effekte einschließlich Effekten aus Forderungswertberichtigungen und Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen auf EUR 4,0 Mio., die das Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 positiv beeinflusst haben.

5 Sonstige Angaben

Geschäftsführung

Geschäftsführer der Gesellschaft sind

Herr Martin Bosch (Vorsitzender), Wiesbaden, und

Herr Thomas Reckmeyer, Wiesbaden.

Hinsichtlich der Angabe der Geschäftsführerbezüge wurde von der Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Haftungsverhältnisse / Sicherheiten

Zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und damit zur Vermeidung eines künftigen Insolvenzantrages der Gesellschaft Medizinisches Versorgungszentrum am St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH ist diese auf die hinreichende Liquiditätsunterstützung Dritter angewiesen. Nach der mit Datum vom 2. Februar 2024 verlängerten Patronatserklärung verpflichtet sich die St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH gegenüber der Medizinisches Versorgungszentrum am St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH während des Zeitraums ab Unterzeichnung dieser Erklärung bis zum 31. Dezember 2025 diese finanziell bis zu einem Höchstbetrag in Höhe von EUR 800.000,00 auszustatten, damit diese jederzeit in der Lage ist, ihre Verpflichtungen gegenüber Gläubigern fristgerecht zu erfüllen. Mit einer Inanspruchnahme hieraus wird aufgrund der Planung der Gesellschaft nicht gerechnet.

Mit Datum vom 27. Juli 2016 hat die Gesellschaft eine selbstschuldnerische Bürgschaft für die St. Josefs-Hospital Rheingau GmbH gegenüber der katholischen Zusatzversorgungskasse (KZVK) zur Sicherung eventueller Ausgleichsverpflichtungen abgegeben. Die Höhe der möglichen Sicherheitsleistung richtet sich nach dem Ausgleichsbetrag gemäß § 15 a der Kassensatzung (KS). Als Anhaltspunkt für die Höhe eines möglichen Ausgleichsbetrages gemäß § 15 a KS liegt eine näherungsweise Berechnung zum Stichtag 31. Dezember 2015 vor. Demnach beträgt der Ausgleichsbetrag ca. EUR 7,5 Mio. Mit einer Inanspruchnahme hieraus wird aufgrund der derzeitigen Planung der Gesellschaft nicht gerechnet.

Mittelbare Versorgungszusagen gegenüber den Arbeitnehmern bestehen bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands in Köln. Diese Zusagen werden durch entsprechendes Deckungsvermögen der KZVK, laufende Beiträge und zusätzliche Mehr-/Finanzierungsbeiträge der beteiligten Unternehmen vollständig finanziert. Ein Risiko der Inanspruchnahme besteht in Höhe einer eventuellen Deckungslücke.

Bezüglich der mittelbaren Pensionsverpflichtungen bei der KZVK verweisen wir auf unsere Ausführungen unter den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu den Rückstellungen.

Außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus Miet-, und Leasingverträgen ergeben sich für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 (nächste Kündigungsmöglichkeiten dieser Verträge) zum Stichtag 31. Dezember 2023 Verpflichtungen in Höhe von insgesamt TEUR 236.

Allgemeiner Zweck der Miet- und Leasinggeschäfte ist die Vermeidung zusätzlicher Verbindlichkeiten und somit eine Verbesserung der bilanziellen Kennzahlen. Das Risiko besteht in der Restlaufzeit des Vertrages, die eine kurzfristige Reduzierung der Anzahl der medizinischen Geräte oder deren Austausch nicht ermöglicht.

Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Neubauprojekts am St. Josefs-Hospital Wiesbaden bestand am 31. Dezember 2023 ein Bestellobligo in Höhe von EUR 21,1 Mio.

Abschlussprüferhonorar

Bezüglich des vom Abschlussprüfer des Jahresabschlusses 2023 berechneten Gesamthonorars wird auf den Konzernabschluss der St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH verwiesen.

Mitarbeiter der Gesellschaft

Im Jahr 2023 waren durchschnittlich 1.836 Mitarbeiter (Kopfzahl) beschäftigt. Sie verteilen sich wie folgt:

Dienstart	Gesamt
Ärztlicher Dienst	371
Pflegedienst	757
Medizinisch-technischer Dienst	186
Funktionsdienst	293
Versorgungsdienst	57
Technischer Dienst	28
Verwaltungsdienst	127
Sonderdienst	1
Ausbildungsdienst	14
Sonstige Dienste	3
Gesamt	1.837

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, einen Betrag in Höhe des Jahresfehlbetrags von EUR 3.540.578,20 den Gewinnrücklagen zu entnehmen und damit den Jahresfehlbetrag auszugleichen.

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2023 eingetreten sind und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch der Bilanz berücksichtigt sind, haben sich nicht ergeben.

Konzernzugehörigkeit

Die St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH, Wiesbaden - als Mutterunternehmen - stellt unter Einbeziehung aller Tochtergesellschaften (vgl. Gliederungspunkt 3) den Konzernabschluss zum Stichtag 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres auf.

Wiesbaden, 24. April 2024

gez. Martin Bosch, Geschäftsführer, Vorsitzender

gez. Thomas Reckmeyer, Geschäftsführer

Anlagennachweis 2023

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2023 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.044.778,80	863.957,99	0,00	34.986,00	9.943.722,79
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	129.197.840,56	2.794.246,31	0,00	0,00	131.992.086,87
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten					0,00
einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	8.350.534,28	0,00	618.545,82	7.600.870,82	15.332.859,28
3. Technische Anlagen	7.751.654,37	13.711,32	0,00	256.157,14	8.021.522,83
4. Einrichtungen und Ausstattungen	60.626.577,14	2.023.133,03	184.803,10	0,00	62.464.907,07
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	59.652.091,29	14.652.341,65	341.369,70	-7.892.013,96	66.071.049,28
	265.578.697,64	19.483.432,31	1.144.718,62	-34.986,00	283.882.425,33
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	10.820.604,07	25.000,00	0,00	0,00	10.845.604,07
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	9.050.000,00	1.500.000,00	0,00	0,00	10.550.000,00
3. Sonstige Finanzanlagen	600,00	4.800.000,00	0,00	0,00	4.800.600,00
	19.871.204,07	6.325.000,00	0,00	0,00	26.196.204,07
	294.494.680,51	26.672.390,30	1.144.718,62	0,00	320.022.352,19

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2023 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.747.670,51	1.338.195,28	0,00	8.085.865,79
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	86.660.621,53	5.493.568,93	0,00	92.154.190,46
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	740.014,73	61.214,27	330.254,68	470.974,32
3. Technische Anlagen	7.701.134,37	18.251,46	0,00	7.719.385,83
4. Einrichtungen und Ausstattungen	49.713.468,38	2.585.644,09	175.444,10	52.123.668,37
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	144.815.239,01	8.158.678,75	505.698,78	152.468.218,98
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	151.562.909,52	9.496.874,03	505.698,78	160.554.084,77

	Buchwerte
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.857.857,00	2.297.108,29
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	39.837.896,41	42.537.219,03
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	14.861.884,96	7.610.519,55
3. Technische Anlagen	302.137,00	50.520,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	10.341.238,70	10.913.108,76
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	66.071.049,28	59.652.091,29
	131.414.206,35	120.763.458,63
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	10.845.604,07	10.820.604,07
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	10.550.000,00	9.050.000,00
3. Sonstige Finanzanlagen	4.800.600,00	600,00
	26.196.204,07	19.871.204,07
	159.468.267,42	142.931.770,99

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

1. Grundlagen der Gesellschaft

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.2 Geschäftsverlauf

2.3 Lage: Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

3. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

3.1 Prognosebericht

3.2 Risikobericht

3.3 Chancenbericht

1. Grundlagen der Gesellschaft und des JoHo-Verbundes

Die St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH (JoHo) ist als Akutklinik der überregionalen Schwerpunkt- und Fachversorgung die größte Betriebseinheit im sogenannten JoHo-Verbund und die Alleingesellschafterin, Trägerin und Muttergesellschaft der Otto-Fricke-Krankenhaus Paulinenberg GmbH (OFK), einem Akutfachkrankenhaus für Geriatrie und konservative Orthopädie in Bad Schwalbach, der St. Josefs-Hospital Rheingau GmbH (JoHo Rheingau), einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in Rüdesheim am Rhein und der Medizinisches Versorgungszentrum am St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH. In 2023 wurde die JoHo ambulantes Zentrum GmbH als weitere Tochter der St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH gegründet, um perspektivisch ambulante OP-Zentren im Verbund zu betreiben. Die Tochtergesellschaft St. Josefs-Hospital Rheingau GmbH ist ihrerseits Alleingesellschafterin der MVZ am St. Josefs-Hospital Rheingau GmbH. Seit 2021 hält das JoHo Rheingau außerdem 20% der Geschäftsanteile an der MVZ Rheingaupraxis GmbH. In 2023 konnten in die MVZ-Gesellschaften in Wiesbaden und im Rheingau weitere kassenärztliche Zulassungen und ambulante OP-Zentren mit Betriebsstätten an den Kliniken und neuerdings an Zweigstellen in Eltville und der Wiesbadener Innenstadt erfolgreich integriert werden. Neben den Hauptgeschäftsinhalten des Angebots von stationären und ambulanten Gesundheitsleistungen, wurde im Jahr 2019 mit der JoHo Consulting GmbH eine weitere 100%ige Tochtergesellschaft der St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH gegründet, um für den JoHo-Verbund eine Teilhabe an der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zu ermöglichen und um für Dritte Beratungs- sowie Managementleistungen anzubieten. Diese hat wiederum in 2021 die Medicum Rheingau Projekt GmbH als 100%-Tochter gegründet, um als Projektgesellschaft in Eltville ein Facharztzentrum zu realisieren. Weiterhin konnte die JoHo Consulting am 24.08.2022 im Zusammenhang mit einem Beratungsvertrag 5% der Gesellschaftsanteile an der Radiovaxx GmbH erwerben. Die Mehrheitsgesellschafter der Radiovaxx GmbH sind Wissenschaftler deren geistiges Eigentum in der Gesellschaft zu marktfähigen Patenten weiterentwickelt werden soll. In 2023 wurden die Anteile an der Radiovaxx GmbH durch die Aufnahme eines weiteren Gesellschafters auf 4,55% reduziert. Außerdem ist die St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH zusammen mit anderen Kliniken und Klinikträgern an der Digital Health Transformation eG beteiligt, um die digitale Transformation im Gesundheitswesen zu begleiten und bereits in Frühphasen zu neuen Geschäftsmodellen Zugang zu bekommen.

Die Trägerin und 100%ige Anteilseignerin des JoHo ist die gemeinnützige St. Josefs-Hospital Wiesbaden Stiftung, eine Stiftung bürgerlichen Rechts, deren Verwaltungsrat personengleich mit der Gesellschafterversammlung der St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH ist, in der auch alle relevanten Sachverhalte der Tochter- und Enkelgesellschaften beraten werden.

Das JoHo ist mit den Fachabteilungen Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Innere Medizin, Neurologie und Radiologie sowie als Versorger der unabdingbaren Notfallversorgung (höchste Stufe 3) im Krankenhausplan des Landes Hessen ausgewiesen. Außerdem ist eine seit mehr als 20 Jahren laufende Kooperation der Universitätsmedizin Mainz über den Betrieb einer Dependance auf dem Fachgebiet Herzchirurgie am St. Josefs-Hospital zur Notfall- und Elektivversorgung von herzchirurgisch zu versorgenden Patienten vermerkt. Die Kardiologie und die Herzchirurgie betreiben eine krankenhausplanerisch bestätigte "gemeinsame Einrichtung" zur Erbringung von minimalinvasiven Herzklappeninterventionen. Weiterhin betreibt die Tochtergesellschaft Otto-Fricke-Krankenhaus Paulinenberg GmbH Außenstellen zur Behandlung von geriatrischen Akutpatienten am St. Josefs-Hospital in Wiesbaden sowie am St. Josefs-Hospital Rheingau in Rüdesheim. Mit der Expertise und dem Leistungsspektrum eines Maximalversorgers werden am JoHo Wiesbaden die überregionalen Schwerpunkte für Herz- und Gefäßmedizin, für muskuloskelettale Erkrankungen, Onkologie und Altersmedizin angeboten.

Seit vielen Jahren ist das St. Josefs-Hospital als akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz anerkannt und an der praktischen Ausbildung von angehenden Medizinern beteiligt.

Die zum JoHo gehörige JoHo-Akademie, ein staatlich anerkanntes Bildungszentrum mit angeschlossenem Personalwohnheim, bietet eine dreijährige Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/Pflegefachmann, Operationstechnische(r) Assistent/in (OTA) sowie einige pflegerische Weiterbildungen inklusive berufsbegleitendem Studium und ist in der Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Weiterhin werden am St. Josefs-Hospital eine Vielzahl weiterer medizinischer, kaufmännischer und technischer Ausbildungen angeboten. Zusammen mit der Helios Dr. Horst-Schmidt Klinik und der Universitätsklinik Frankfurt wird außerdem der duale Bachelor-Studiengang Hebammenwissenschaft (B.Sc.) durchgeführt.

Am Standort des JoHo in Wiesbaden ist, räumlich und gesellschaftsrechtlich eigenständig, ein mehrere Gebäude umfassendes Facharztzentrum mit 22 eigenständigen Praxen aus 16 Fachgebieten und einem ambulanten Operationszentrum mit mehr als 70 Fachärzten angesiedelt.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Für die Gesamtwirtschaft bleibt die Inflationsrate nach 6,9 % in 2022 auch 2023 mit 5,9 % auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands betrug rund 4,12 Billionen Euro. Preisbereinigt sank das deutsche Bruttoinlandsprodukt damit gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent. Die Bruttowertschöpfung ging insbesondere im produzierenden Gewerbe zurück, was vor allem in den energieintensiven Industriezweigen liegt. Das Dienstleistungsgewerbe gewann weiter; jedoch nicht mehr so stark wie in den beiden Vorjahren. Der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit, zu dem die Krankenhäuser gehören, steigerte seinen Bruttowertschöpfungsbetrag um 1,0 %. Gleichzeitig sind die Ausgleichzahlungen für Corona und Energiehilfen in diesen Sektor weggefallen.[1]

2022 war die Zahl der Krankenhausbehandlungen um 13,4% unter das Vor-Corona-Niveau gesunken. Die Bettenauslastung ist mit 69% daher weiter niedrig. Die Zahl der Beschäftigten stiegen leicht.[2] Das Jahr 2023 war das erste Jahr nach der Corona-Pandemie in dem die Krankenhäuser wieder weitestgehend in einen normalen Betrieb übergehen konnten. Trotzdem liegen die Fallzahlen vermutlich weiter unter den Zahlen vor der Pandemie. Die wirtschaftliche Lage der Kliniken hat sich weiter insgesamt erheblich verschlechtert, weil Inflationseffekte und Tarifsteigerungen nur unzureichend refinanziert werden. Während 2022 noch etwa die Hälfte der deutschen Krankenhäuser ein negatives Ergebnis erzielt haben, erwarten in 2023 fast 80% ein negatives Jahresergebnis. Knapp 40 Kliniken mussten in 2023 Insolvenz anmelden. Ursache sind Kostensteigerungen bei der Energie und medizinischen Sachbedarf aufgrund der fortschreitenden Inflation sowie deutliche Tarif- und Lohnsteigerungen.[3]

Die im Mai 2022 durch das Bundesgesundheitsministerium eingesetzte 17-köpfige Regierungskommission hat bis heute 9 Stellungnahmen und Empfehlungen für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung veröffentlichten, die die Grundlage für eine tiefgreifende Gesundheitsreform sein sollen. Ende des Jahres 2022 wurde die dritte, bis dato weitreichendste Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission veröffentlicht. Danach sollen die Kliniken nach einer bundesweit einheitlichen Systematik, den sogenannten Leistungsgruppen, durch die Bundesländer geplant werden. Außerdem soll die Krankenhausvergütung künftig neben den DRG ́s zu einem signifikanten Anteil aus Vorhaltevergütungen bestehen. Flankierend soll die Notfallversorgung angepasst sowie die Ambulantisierung gefördert werden. Bis Mitte 2023 sollte ein Gesetzestext für diese Gesundheitsreform erarbeitet werden, was jedoch nicht gelang. Nach einer vielversprechenden Einigung von Bund und Ländern auf Eckpunkte einer Reform, änderte sich die politische Gemengelage massiv und führte Mitte/Ende 2023 zu einem offenen Streit zwischen dem Bundesgesundheitsminister und den Ländern. Ende 2023 blockierten die Bundesländer das seitens des Ministers propagierte, sogenannte Transparenzgesetz und riefen den Vermittlungsausschuss an. Größte bis heute bestehende Kritikpunkte sind eine fehlende Auswirkungsanalyse sowie die übliche Beteiligung aller Interessensvertreter bei der Umsetzung der Reform. Daher ist völlig unklar in welchem Umfang und wann die avisierte Reform kommen wird. Mehrfach wurden den Krankenhäusern in diesem Zusammenhang Liquiditätshilfen, finanzielle Erleichterungen und ein Teilausgleich der hohen Tarifsteigerungen sowie der fortschreitenden Inflation versprochen. Bisher kommen jedoch weiter die bekannten Instrumente um den technisch ermittelten Veränderungswert zum Ansatz, weshalb sich die Liquiditätssituation und die wirtschaftliche Lage in 2023 der Krankenhäuser weiter drastisch verschlechterte. Für 2023 gilt ein Veränderungswert von 4,32%, der deutlich unter den realen Kostensteigerungen der Kliniken liegt. Der Orientierungswert für 2023 liegt bei 6,95%, weshalb sich deutschlandweit die mit den Vorjahren entstandene Differenz zwischen den realen Betriebskosten und den Erlösen nach Schätzungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft auf ca. 9 Mrd. € summiert.[4] Parallel schreitet die Bürokratisierung der Kliniken mit neuen Regelungsinhalten der Gesetze voran und hat deutlich zugenommen. Außerdem nimmt der Fachkräftemangel insbesondere im pflegerischen Bereich weiter zu. Damit hat sich im Jahr 2023 zum einen der wirtschaftliche Druck auf die Krankenhäuser nochmals massiv erhöht und auch die mittel- bis langfristige Planung sowie Prognose des wirtschaftlichen Betriebs ist wegen der unklaren, sich mit der Gesundheitsreform ändernden Rahmenbedingungen nicht möglich. Auch die Liquiditätslage der Kliniken hat sich durch die Situation deutlich verschärft. Dies erklärt die hohe, bisher in der Geschichte der Krankenhäuser noch nie dagewesene Anzahl von Insolvenzen.

2.2 Geschäftsverlauf

Mit dem Ende der Pandemie zeigte sich im St. Josefs-Hospital Wiesbaden in 2023 entgegen des deutschlandweiten Trends eine deutlich verbesserte Leistungssituation. Sowohl bei den Fallzahlen (plus 5%) als auch beim Casemix (plus 4%) konnten zufriedenstellende Steigerungen erzielt werden. Damit liegt das JoHo nur noch ca. 4% unter der Leistungssituation vor Corona. Deutschlandweit liegt der Durchschnitt der Kliniken weiterhin bei ca. 6 % unter der Vorpandemiezeit.

Die Belegungssituation des St. Josefs-Hospital Wiesbaden stellt sich wie folgt dar:

JoHo (inkl. Herz-OP)	2023	2022	Abweichung
Fallzahl gesamt	24.506	23.267	1.239
CM gesamt	26.022,87	25.092,34	930,53
CMI gesamt	1,062	1,078	-0,017
Ø-VWD gesamt in Tagen	5,9	6,0	-0,1
Auslastung in %	76,2	75,5	0,7

Damit konnten die Umsatzerlöse um mehr als 5,5 Mio. € gesteigert werden. Entgegen stehen Kostensteigerungen insbesondere im Personal- und Sachkostenbereich.

Die in 2018 begonnene Generalsanierung und Neustrukturierung des Gesundheitscampus des St. Josefs-Hospitals und des medicums wurden weiter umgesetzt. Durch weitere Maßnahmen, die parallel zur Errichtung des Zentralgebäude geplant sind und prognostizierten Mehrkosten wird mit einem erhöhten Investitionsvolumen von insgesamt ca. 217 Mio. € gerechnet, wovon bis zum Bilanzstichtag ca. 84 Mio. € abgeflossen sind. Der erste Teilbauabschnitt und einige Bestandsumbauten sollen 2024 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. Anschließend soll ein zweiter Bauabschnitt mit einer weiteren Bauzeit von 3-5 Jahren realisiert werden. Danach werden weitere Maßnahmen zur Angleichung der Bestandsgebäude vorgenommen. Auch in 2023 wurde in die Weiterentwicklung der Medizinstrategie sowie in die Prozessdigitalisierung investiert und gegenüber 2022 sogar nochmals gesteigert.

Für das Geschäftsjahr 2023 wird ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 3.541 T€ ausgewiesen, welcher nahezu dem geplanten Jahresergebnis entspricht. Durch erfolgreiche Verhandlungen mit den Sozialleistungsträgern konnte sich in 2023 über das Budget 2022 verständigt werden, so dass zusätzlich zur Leistungs- und Kostensituation ein positiver (Einmal-)Effekt erzielt werden konnte.

2.3 Lage: Vermögenslage, Ertragslage, Finanzlage

Ertragslage

Die Umsatzerlöse nach § 277 HGB (Positionen 1 - 4a der Gewinn- und Verlustrechnung) sind im Geschäftsjahr um 5.478 T€ gestiegen. Dies liegt bei den DRG-Erlösen an der Erhöhung des Landesbasisfallwerts als Multiplikator und der besseren Leistungssituation in 2023, die zu einer Steigerung der Erlöse um 2.999 T€ führen. Zudem konnten die Wahlleistungserlöse um 1.481 T€ auf 10.796 T€ und die ambulanten Leistungen um 1.270 T€ auf 9.551 T€ gesteigert werden. Ausgleichszahlungen für COVID-19-pandemiebedingte Erlösausfälle sind in 2023 ausgelaufen (Vorjahr 5.462 T€); der Ausfall konnte durch das Leistungsgeschehen weitestgehend kompensiert werden. Trotz dieser Umsatzsteigerung im Vorjahresvergleich wurde das für 2023 geplante Erlösniveau bei den Umsatzerlösen um 3.134 T€ unterschritten. In der Planung hatte man angenommen bereits 2023 das Leistungsniveau vor der Pandemie wieder erreichen zu können.

Die sonstigen betrieblichen Erträge, die um 1.990 T€ auf 7.075 T€ gesunken sind, enthalten geringere Erträge aus den Auflösungen von Rückstellungen (1.775 T€) als im Vorjahr 2022 (4.120 T€). Die Erträge aus Rückstellungsauflösungen resultieren im Wesentlichen aus der Vereinbarung von Pflegebudgets für Vorjahre. Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus pauschaliert gewährten Zuschüssen zur Abfederung der Energiekostensteigerungen in Höhe von 2.688 T€.

Das St. Josefs-Hospital Wiesbaden hatte 2023 nach Köpfen durchschnittlich 1.837 Arbeitnehmer beschäftigt. Der vergleichbare Wert des Jahres 2022 lag bei 1.785. Umgerechnet in Vollzeitstellen (VK) wurden 2023 im Durchschnitt 1.214,22 VK beschäftigt. Für das Jahr 2022 lag dieser Wert bei 1.180,68 VK. Es wurde die Anzahl der Vollzeitkräfte um knapp 34 Stellen insbesondere bei den Pflegefachkräften aufgebaut. Der Anstieg der Vollkräfte und die Tarifsteigerung im Berichtsjahr führten zu einem Personalaufwand von 104.950 T€. Im Vorjahr lag dieser mit 100.575 T€ rund 4.375 T€ niedriger. Vom Anstieg der Aufwendungen entfallen ca. 1.925 T€ auf den Personalaufbau und ca. 2.450 T€ auf die Tarifsteigerungen (Rest aus unterjährig 2022) und der Inflationsausgleichsprämie.

Die Vergütung der Beschäftigten der Gesellschaft richtet sich nach den AVR-Richtlinien. In Einzelfällen wird eine außertarifliche Vergütung gezahlt. Offene Stellen konnten wie im Vorjahr in durchschnittlich 15 Wochen nachbesetzt werden.

Der Materialaufwand ist mit 51.314 T€ um 1.106 T€ im Vergleich zu 2022 gestiegen. Dies ist v.a. dem leistungsbedingten Anstieg des medizinischen Bedarfs und erhöhte Fremdpersonalkosten in den Aufwendungen aus bezogenen Leistungen geschuldet. Bei den Energiekosten konnte erfreulicherweise die Entwicklung aus dem Vorjahr - Anstieg um 3.412 T€ - mit einem Rückgang um 2.096 T€ gestoppt werden.

Der um neutrale Effekte bereinigte sonstige betriebliche Aufwand von 13.095 T€ (Vj. 13.427 T€) setzt sich zusammen aus 4.823 T€ (Vj. 3.871 T€) für Verwaltungsbedarf, 3.688 T€ (Vj. 3.649 T€) für Instandhaltungen, 1.246 T€ (Vj. 1.423 T€) Aufwand für Versicherungen und Abgaben sowie 3.338 T€ (Vj. 4.485 T€) übrige Aufwendungen. Im Verwaltungsbedarf sind hohe Ausgaben für Digitalisierungsprojekte enthalten, die teilweise durch das Krankenhauszukunftsgesetz refinanziert werden.

Aufgeteilt in operatives Betriebsergebnis, investives Ergebnis sowie neutralen Bereich und Steuern stellt sich das Jahresergebnis 2023 im Vergleich zur Unternehmensplanung und dem Vorjahr wie folgt dar:

	2023 Ist T€	2023 Plan T€	2022 Ist T€
operatives Betriebsergebnis[5]	-558	3.749	-1.774
Investives Ergebnis[6]	-6.809	-7.913	-5.558
Neutraler Bereich	4.107	849	7.410
Steuern vom Einkommen und Ertrag	-281	-268	-149
Jahresergebnis	-3.541	-3.583	-71

Das operative Betriebsergebnis konnte im Vorjahresvergleich um 1.216 T€ verbessert werden und liegt 2023 bei - 558 T€. Dennoch ist dieses mit -558 T€ ist negativ und damit deutlich unter Plan (3.749 T€), was vor allem auf die unterplanmäßige Entwicklung der Umsatzerlöse zurück zu führen ist.

Das investive Ergebnis verschlechterte sich um 1.251 T€, was im Zusammenhang mit dem Finanzierungbedarf der Neubauinvestitionen und der Weiterentwicklung der Medizinstrategie und den hieraus resultierenden gestiegenen Zinsaufwendungen, steht. Kompensatorisch wirkt sich wiederum das neutrale Ergebnis von insgesamt 4.107 T€ aus, was sich wiederum im Wesentlichen aus den Erträgen aus den Auflösungen von Rückstellungen (1.775 T€), periodenfremden Umsatzerlösen (2.978 T€), Ausgleichsbeträgen für Vorjahre (1.319 T€), periodenfremden Aufwendungen (1.591 T€), Forderungswertberichtigungen (511 T€) sowie Aufwendungen aus Anlagenabgängen (258 T€) zusammensetzt.

Somit schließt das Geschäftsjahr 2023 mit einem Jahresfehlbetrag von 3.541 T€ ab.

Vermögenslage

Die Bilanz des Krankenhauses weist eine Bilanzsumme von 276.550 T€ aus. Dies entspricht gegenüber 2022 einer Veränderung um plus 307 T€.

Auf der Aktivseite sind Zugänge durch Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 26.672 T€ festzustellen. Für die "Generalsanierung und Neustrukturierung Gesundheitscampus JoHo und Medicum", wurden Investitionen in Höhe von 13.041 T€ getätigt. Demgegenüber belaufen sich die Abschreibungen des Geschäftsjahres auf 9.497 T€. Es ergibt sich nach Berücksichtigung der Buchwertabgänge von 639 T€ eine Erhöhung des Anlagevermögens um 16.536 T€.

Das Vorratsvermögen ist um 216 T€ auf 4.110 T€ gesunken und setzt sich aus 3.077 T€ Vorräten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie 1.033 T€ Unfertigen Erzeugnissen zusammen. Als Unfertige Leistungen bezeichnet man die sogenannten Überlieger des Jahres 2023 nach 2024, die sich um rund 178 T€ im Vergleich zum Vorjahr vermindert haben.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Summe durch einen höheren Forderungsbestand aus Forderungen gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen (+2.468 T€), eine höhere Wertberichtigung (+252 T€), höhere Forderungsbestände gegenüber Selbstzahlern (+1.829 T€) sowie geringere sonstige Forderungen (-86 T€) um 3.959 T€ auf 25.002 T€ gestiegen.

Die Kapitalstruktur ist ausgewogen bei einer weiterhin überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote (inkl. Sonderposten und nach Abzug des Ausgleichspostens für Eigenmittelförderung) in Höhe von 52,7 % (Vorjahr 48,8 %). Das Eigenkapital hat sich im Kalenderjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um den Jahresfehlbetrag von 3.541 T€ vermindert.

Der Sonderposten spiegelt den Restbuchwert des geförderten Anlagenvermögens von 63.805 T€ wider.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind bei einer planmäßigen Tilgung von 68.643 T€ auf 68.212 T€ gesunken. Im Berichtsjahr wurde analog zum Vorjahr das zur Vorfinanzierung von Fördermitteln aufgenommene Darlehen in Höhe von 2.000 T€ abgerufen und in gleicher Höhe getilgt (Darlehensförderung Land Hessen). Für das in 2023 fertiggestellte Personalwohnheim wurde das hierfür vereinbarte Kfw-Darlehen in Höhe von 5,4 Mio. € vollständig abgerufen und im gleichen Jahr planmäßig sowie in Höhe des gewährten Tilgungszuschusses (817 T€) getilgt. Das Land Hessen hat die Zuwendung aus den pauschalen Fördermitteln zuletzt 2023 erhöht, sodass dem St. Josefs-Hospital hieraus ein Betrag von 8.188 T€ zur Verfügung stand.

Finanzlage

Der Bestand an Zahlungsmitteln ist im Geschäftsjahr 2023 um 22.109 T€ im Vergleich zu 2022 auf 49.102 T€ gesunken. Die Minderung ergibt sich v.a. aus höheren Investitionen in das Anlagevermögen insbesondere für das Neubauprojekt, als auch aufgrund einer bilanziellen Umgliederung von Geldanlagekonten in die sonstigen Finanzanlagen (4.800 T€).

Die Forderungslaufzeit erhöhte sich von 51,02 Tage (2022) auf 58,40 Tage in 2023. Das krisenbedingt seit 2020 herabgesetzte Zahlungsziel der Krankenkassen von 30 auf fünf Tage wurde auch 2023 beibehalten. Die Verschlechterung resultiert aus den mit hoher Zeitverzögerung ausgesprochenen Genehmigungen der Entgeltvereinbarungen durch die Landesbehörde, die personell unterbesetzt ist. Die Abfinanzierung der Forderungen nach dem Krankenhausentgeltfinanzierungsgesetzt führt zu höheren Rechnungsbeträgen und damit zu einer rechnerisch längeren Forderungslaufzeit.

Die Gesellschaft ist aufgrund der gleichbleibend guten Liquidität einerseits, und der geringen Verbindlichkeiten andererseits, jederzeit in der Lage, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Für die Fertigstellung des laufenden 1. Teilbauabschnitts stehen ausreichend Mittel zur Verfügung.

Die Finanzierung der laufenden Geschäfte sowie die Durchführung geplanter und zusätzlicher Investitionen in Zukunftsprojekte waren und sind jederzeit sichergestellt. Alle Investitionen im Bereich des beweglichen Anlagevermögens konnten aus den laufenden, zur Verfügung stehenden Finanzmitteln sowie aus Fördermitteln getätigt werden.

Ende 2023 konnte sich über die hessische Wirtschafts- und Infrastruktur-Bank ein weiteres Darlehen über 26,3 Mio. € zur Refinanzierung der erforderlichen Bestandsumbauten gesichert werden. Damit können außerdem bisher zur Finanzierung vorgesehene Eigenmittel als Reserve für die Umstrukturierungsprozesse in Folge der Gesundheitsreform vorgesehen werden. Die Auszahlung der Darlehensmittel ist für Mitte/Ende 2024 geplant.

Die finanzielle Lage der Gesellschaft ist somit weiterhin als gut und solide einzustufen.

Zusammenfassung

Im Vergleich zum Plan 2023 liegt der Jahresfehlbetrag mit -3.541 T€ leicht unter dem geplanten Fehlbetrag von -3.583 T€. Es wurde in 2023 erneut überdurchschnittlich investiert, was zu einer erheblichen Ergebnisbelastung aus Zinsaufwendungen führte. Da das neutrale Ergebnis mit 4.107 T€ um 3.303 T€ deutlich unter Vorjahresniveau liegt, konnte dieses nicht wie im vergangenen Jahr das negative Ergebnis aus dem operativen Betrieb ausgleichen. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzierungskosten und Steuern (EBITDA) ist positiv und lag mit 3.533 T€ (Vj. 5.726 T€) bei ca. 2,1 % der Umsatzerlöse. Eine Innenfinanzierung ist somit weitergegeben.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft wird als zufriedenstellend beurteilt.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1 Prognosebericht

Durch nicht ausgeglichene Inflationseffekte und Tarifsteigerungen wird das Wirtschaftsjahr 2024 sehr herausfordernd werden. Insgesamt fehlen den Kliniken ca. 4 % an zusätzlichen Erlösen, weshalb sich die wirtschaftliche Lage und die Liquidität weiter deutlich verschlechtern wird. Bereits geschätzt 80% der Krankenhäuser rechnen 2024 mit roten Zahlen. Auch die Bundesländer kommen ihren Investitionsverpflichtungen weiter unzureichend nach. Kommunale Kliniken bekommen meist schon heute einen Defizitausgleich über Kommunaldarlehen, während private und gemeinnützige Träger sich anderweitig refinanzieren müssen. Besonders bei gemeinnützigen Krankenhäusern, die keinen Zugang zum Kapitalmarkt haben, besteht ein hohes Insolvenzrisiko. Pro Monat verschlechtert sich die Finanzlage der Krankenhäuser nach Berechnungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft um jeweils zusätzliche 500 Mio. €.[7] Eine Zunahme der sogenannten kalten Strukturbereinigung über unkontrollierte Klinikinsolvenzen mit Schließungen und Teilschließungen ist die Folge. Alle Systemteilnehmer begrüßen eine Reform und halten diese inklusive einer schnellen und geordneten Umsetzung für dringend erforderlich. Zwischen den politischen Entscheidungsträgern, auf der einen Seite der Bund mit dem Bundesgesundheitsminister und auf der anderen die Bundesländer, herrscht erhebliche Uneinigkeit zu wichtigen Umsetzungserfordernissen. Insbesondere wurde bisher noch keine Auswirkungsanalyse für die vorgeschlagenen Veränderungen erstellt und die Systemteilnehmer unzureichend in den Gesetzgebungsprozess eingebunden. Das im Dezember 2023 zunächst gestoppte Transparenzgesetz konnte mittlerweile im Bundesrat beschlossen werden.

Erschwerend wirkt weiterhin die angespannte Arbeitsmarktsituation insbesondere beim medizinischen Personal und führt durch den Einsatz von Leiharbeit zu weiteren Kostensteigerungseffekten oder kann auch die Leistungserbringung temporär einschränken. Die Nachfrage der Bevölkerung nach Krankenhausleistungen ist weiterhin gut. In der Hoffnung wegen personeller Engpässe keine OP- oder Bettenschließungen durchführen zu müssen, ist in 2024 geplant, das Leistungsniveau vor der Pandemie zu erreichen. Weiterhin müssen parallel eine weitere Rationalisierung und eine Erhöhung der Produktivität erreicht werden, um die dargestellte Kosten-Erlösschere kompensieren zu können. Das Land Hessen hat für 2024 eine Erhöhung der Auszahlungssumme der Investitionspauschalen im Koalitionsvertrag beschrieben. Eine Konkretisierung der Umsetzung steht bis dato jedoch aus.

Völlig unklar ist, wie sich die Rahmenbedingungen für Kliniken durch die bevorstehende Gesundheitsreform ändern und auch abschließend für 2024 auswirken werden. Daraus ergibt sich für das laufende Jahr eine herausfordernde wirtschaftliche Gesamtsituation, die auch für die Folgejahre eine kurz- bis mittelfristige Planbarkeit erschwert.

Neben der Bewältigung der schwierigen und unklaren Rahmenbedingungen wird das JoHo 2024 den ersten Teilbauabschnitt in Betrieb nehmen. Zur Inbetriebnahme sind die Errichtung von Interimsgebäuden, Umbauten an Bestandsgebäuden, Umzüge und Rochaden erforderlich. Dadurch wird das Betriebsergebnis durch investive Effekte von fast 5 Mio. € aus Abschreibungen, Instandhaltungen, Zinsen und direkten Kosten belastet sein. Zusammen mit dem negativen operativen Betriebsergebnis ergibt sich nach der vorläufigen, von der Gesellschafterversammlung noch nicht abgenommenen Planung ein Jahresfehlbetrag von 9,318 Mio. €. Es wird in der Planung jedoch weiterhin von einem positiven EBITDA ausgegangen. In der Planung nicht enthalten sind im Rahmen der Gesundheitsreform diskutierte Ausgleichszahlungen.

Die Gesamterlöse sollten mit geplanten 182,4 Mio.€ ca. 6,6 Mio. € über dem Niveau von 2023 liegen, was insbesondere auf die Steigerung der Leistungen auf Vorpandemieniveau sowie des Landesbasisfallwertes um 5,8 % zurückzuführen ist. In nahezu allen Fachabteilungen liegen Wartelisten mit elektiv zu versorgenden Patienten vor, so dass dieses Ziel ambitioniert aber realisierbar ist. Im Zuge der Gesundheitsreform wird es weiterhin zu einer Zunahme von ambulanten Fällen und sogenannten Hybrid-DRG-Fällen kommen.

Für 2024 ist maximal eine Fortschreibung der Vollkräfteanzahl (VK) auf Vorjahresniveau geplant. Nur in der Pflege ist ein überschaubarer Aufbau vorgesehen, der zusammen mit Tarifsteigerungen in der Berufsgruppe durch das Pflegebudget refinanziert wird. Durch hohe Tarifsteigerungsraten ist mit überdurchschnittlichen Steigerungen von ca. 9 % bei den anderen Personalgruppen zu rechnen.

Die Materialkosten werden trotz Kompensationsmaßnahmen (z.B. Reorganisation Einkauf, Wechsel Einkaufsgemeinschaft) voraussichtlich um rund 2 % steigen. Ursächlich sind die Leistungsausweitung auf Vorpandemieniveau, Preissteigerungen bei den Energiekosten sowie der Taxonomiebestrebungen der Lieferanten. U. a. führen auch Lieferengpässe zu steigenden Arzneimittelkosten.

Die Liquidität wird sich bis Ende 2024 wegen laufender Investitionen und baulicher Maßnahmen im Zuge des geplanten Sanierungs- und Neubauprojektes plangemäß um rund 3,3 Mio. € weiter reduzieren.

Bis zur Erstellung des Jahresabschlusses 2023 entwickelt sich das Geschäftsjahr 2024 im Rahmen der Planungen. Die Summe der CM-Punkte zum 31. März 2024 liegen über dem Vergleichszeitraum 2024 und nur noch 75 Bewertungsrelationen unter dem Vorcoronaniveau. Die Energiekosten entwickeln sich plangemäß annähernd zurück auf das Niveau vor der Pandemie. Die Materialkosten entwickeln sich erwartungsgemäß. Insgesamt wird damit der geplante Fehlbetrag nicht weiter übertroffen.

3.2 Chancenbericht

Zum Jahresende 2022 erfolgte das Rollout zum Strategieentwicklungsprojekt JoHo 2030. Das Strategiepapier wurde von allen Hierarchiestufen des Unternehmensverbundes in einem Top-Down-/Bottom-Up-Prozess über die letzten Jahre entwickelt. Mit der Strategie JoHo 2030 wurde ein Handlungsleitfaden erarbeitet, der für sämtliche Veränderungen und Projekte im Verbund ein zukunftsorientiertes Selbstverständnis bildet. Unter dem Kampagnenmotto "Gemeinsam einfach gut sein" wurden übergeordnete strategische Ziele definiert, die sich auf über 500 Einzelprojekte herunterbrechen lassen. Die christlichen Werte des Verbundes bilden die Basis des Tuns und Handelns. Patientinnen und Patienten sollen interdisziplinär und sektorenübergreifend in Netzwerken aus allen Berufsgruppen behandelt werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen durch das Zukunftskonzept gewonnen und begeistert werden. Die Versorgung soll in modernsten Strukturen erfolgen und dabei die digitale Transformation und die Ambulantisierung aktiv umgesetzt werden. Damit soll die Unabhängigkeit des JoHo-Verbundes solide und nachhaltig gestärkt werden.

Mit der Strategie JoHo 2030 wird es gelingen die eigene Unternehmensidentität im JoHo-Verbund zukunftsrobust weiterzuentwickeln und gleichzeitig den sich ändernden Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Dabei steht die regionale Gesundheitsversorgung im Mittelpunkt des Handelns. Gerade die unternehmerische Nachhaltigkeit und Resilienz ist dabei ein wichtiges Ziel. Nach einer Neustrukturierung sollen die Verbundgesellschaften mit hoher Transparenz und Agilität gesteuert werden. Neue Geschäftsfelder wie die Ambulantisierung und innovative Geschäftsmodelle sollen etabliert und ausgebaut werden. Die bauliche Erneuerung und die Ausprägung von lokalen Gesundheitscampi zur Förderung von sektorenübergreifenden Versorgungsnetzwerken bilden hierfür die Basis. Dabei stehen modernste Strukturen für PatientInnen und MitarbeiterInnen im Mittelpunkt. Mit der Initiative Green JoHo wird in einer Vielzahl von Projekten über die nächsten Jahre der CO ₂ -Verbrauch deutlich gesenkt. Beispiele sind die Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen (z.B. Photovoltaik auf sämtlichen Dachflächen) oder die Umstellung der Küche auf regionale Produkte und die Erhöhung des Anteils von vegetarischen Menüs. 2023 wurde das JoHo für die Initiative Green JoHo mit dem hoch dotierten KKVD Sozialpreis ausgezeichnet. Nachhaltigkeit ist Bestandteil des Unternehmensleitbilds und damit der Unternehmensstrategie. Ab 2024 sollen die Nachhaltigkeitsprojekte in einen strukturieren Prozess übergeführt werden. Die Teilnahme an Ökoprofit ist beauftragt und eine Bewerbung zur Umweltallianz Hessens eingereicht. Im Rahmen der Unternehmensentwicklung werden die Nachhaltigkeitsberichterstattung mit einer Wesentlichkeitsanalyse vorbereitet.

Große Chancen den Verbund zukunftsrobust auszurichten bietet die konsequente Befassung mit der digitalen Transformation im Gesundheitswesen, sowie der Ausarbeitung und begonnenen Umsetzung einer konsistenten Digitalstrategie. Durch das Krankenhauszukunftsgesetz können in den kommenden Jahren zusätzliche Investitionen in eine digitale Infrastruktur realisiert werden. Das verbessert die Arbeitsplatzattraktivität für die Mitarbeiter, die interne sowie externe Kommunikation und letztlich die Behandlungs- sowie Servicequalität für Patienten, Zuweiser und Angehörige. Dabei spielt die Tochtergesellschaft JoHo Consulting GmbH sowie die Beteiligung an der Digital Health Transformation Genossenschaft eine wesentliche Rolle.

Weitere Chancen ergeben sich aus dem Ausbau der Leistungsbeziehungen der drei Kliniken im JoHo-Verbund als regionaler Systempartner für andere Leistungserbringer, insbesondere für den ambulanten Versorgungssektor. Durch die weitere Vernetzung können die Patienten in Versorgungsnetzwerken besser und transparenter versorgt werden. Der JoHo-Verbund versteht die politisch gewünschte Ambulantisierung als große Chance. Es geht hierbei nicht darum, bisher stationäre Fälle künftig ambulant zu behandeln, sondern daraus ein neues Geschäftsmodell abzuleiten, was neben der rein stationären Behandlung neue Patientenströme mobilisieren soll.

Damit ist auch in Zukunft davon auszugehen, dass sich das St. Josefs-Hospital weiter positiv und nachhaltig entwickeln wird. Mit der konsequenten Umsetzung der eingeschlagenen Medizinstrategie, der Fortführung der Weiterentwicklung des medizinischen Leistungsportfolios sowie der weiteren Vernetzung mit anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen wird das JoHo weiterhin seine Attraktivität für Patienten steigern können. Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung werden konsequent fortgesetzt und weiterentwickelt. Damit wird auch in Zukunft sichergestellt offene Stellen zeitnah zu besetzen und sogar zusätzliche Mitarbeiter insbesondere in den medizinischen Mangelberufen zu gewinnen.

Die "Generalsanierung und Neustrukturierung des Gesundheitscampus JoHo/medicum" trägt außerdem dazu bei, das Haus am Markt wettbewerbsfähig zu halten. Die Neu- und Umbausituation begrenzt jedoch noch einige Zeit Ressourcen und Kapazitäten.

Auch die Änderung der Rahmenbedingungen durch eine tiefgreifendere Gesundheitsreform bietet langfristig mehr Vor- als Nachteile. Sollte sich der Bundesgesundheitsminister durchsetzen, soll es zu einer klareren Strukturierung und Abgrenzung der einzelnen Kliniken untereinander durch Versorgungslevel und Leistungsgruppen kommen, die mit einer anteiligen Vorhaltevergütung weniger leistungsorientiert wie im bisherigen DRG-System finanziert werden. Durch die konsequente Medizinstrategie im JoHo-Verbund, den hohen Notfallanteil, die hohen Fallmengen und die messbare Versorgungsqualität in den Zentren und Fachabteilungen, insbesondere über den Mindestmengen liegende Fallzahlen bei Leistungen, für die bereits heute oder künftig Mindestmengenvorgaben greifen werden, sind alle Verbundkliniken gut aufgestellt. Nach einer Transformations- und Marktkonsolidierungsphase mit Unsicherheiten und Einschränkungen ist mittel- bis langfristig von einer Stabilisierung des JoHo und seiner Tochtergesellschaften auszugehen.

3.3 Risikobericht

Größte Herausforderung im Gesundheitswesen ist die Mangelsituation in den medizinischen Berufen. Die Arbeitsmarktsituation ist und wird angespannt bleiben. Vor allem für Pflegekräfte, Therapeuten und Ärzte verschärft sich die Lage weiter. Das JoHo hat es jedoch geschafft insbesondere in den Mangelberufen zusätzliche Mitarbeiter einzustellen oder wenigstens die natürliche Fluktuation auszugleichen. Nichtsdestotrotz bleibt die Personalbindung und -beschaffung auch in 2024 und darüber hinaus anspruchsvoll.

Im Rahmen der zentralen Informationsverarbeitung unterliegen Unternehmen grundlegenden Risiken. Angesichts zunehmender interner und externer Vernetzung steigt das Risiko für Systemausfälle kontinuierlich an. Insbesondere die Bedrohung durch bewusste Sabotage von Software oder Hackerangriffe auf die gesamte IT-Infrastruktur hat im vergangenen Jahr erheblich zugenommen. Um diesem Risiko wirksam zu begegnen, implementieren wir eine umfassende Cybersecurity-Lösung, die präventive Maßnahmen sowie schnelle Reaktionsmechanismen umfasst. Zusätzlich ist die regelmäßige Teilnahme aller Mitarbeiter an Pflichtfortbildungen im Bereich IT-Sicherheit von entscheidender Bedeutung, um ein fundiertes Verständnis für Risiken und bewährte Verfahren zu entwickeln. Darüber hinaus führen wir regelmäßige Evaluationen unserer aktuellen Systeme durch, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Auf diese Weise können wir unsere Systeme effektiv schützen und angemessen auf aktuelle Bedrohungen reagieren.

Weiterhin herausfordernd ist es, die mittel- bis langfristige Investitions- und Zahlungsfähigkeit in Krankenhäusern zu erhalten. Die fortschreitende Inflation und hohe Kostensteigerungen ohne Ausgleich der realen Steigerungsraten sowie die Unsicherheiten durch die bevorstehende Gesundheitsreform erhöhen den wirtschaftlichen Druck maximal. Für das JoHo entscheidend ist in diesem Zusammenhang der Fortgang des begonnenen Neubaus und der Generalsanierung. Vor dem Beginn des zweiten Bauabschnitts ab 2025 ff. soll deswegen nochmals eine grundlegende Revision und Aktualisierung aller Planungen erfolgen, damit eine nachhaltige Entscheidung zur Finanzierung der kommenden Maßnahmen getroffen werden kann.

Durch die Gesundheitsreform und Änderung des ordnungspolitischen Rahmens kann es zu Veränderungen auf das Leistungsgeschehen kommen. Durch die konsequente medizinstrategische Ausrichtung auf Demografie beeinflusste Fachgebiete und das bestehende Überangebot an Patienten mit Wartelisten in allen Fächern können potentielle Auswirkungen der Reform voraussichtlich kompensiert werden.

Bestandsgefährdende Risiken, insbesondere mit Auswirkungen auf die Liquidität der Gesellschaft, sind für die folgenden 12 Monate nicht zu erkennen.

Wiesbaden, den 24. April 2024

gez. Martin Bosch, Geschäftsführer

gez. Thomas Reckmeyer, Geschäftsführer

[1] Stat. Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 019 vom 15. Januar 2024

[2] Stat. Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 386 vom 28. September 2023

[3] DKI-Krankenhaus-Barometer

[4] Dt. KH-Gesellschaft: Pressemitteilung vom 16.01.24: Erwartungen der DKG an das gesundheitspolitische Jahr 2024 - Vorhaltefinanzierung verfehlt alle Ziele

[5] Beim operativen Betriebsergebnis werden einmalige oder periodenfremde Effekte bei den Erlösen und Aufwendungen unberücksichtigt gelassen. Ferner beinhaltet das operative Betriebsergebnis keine Abschreibungen, Zinsaufwendungen und -erträge sowie Ertragsteuern.

[6] Das investive Ergebnis setzt sich zusammen aus den eigenfinanzierten Abschreibungen und den Zinsaufwendungen und -erträgen.

[7] Deutsche Krankenhausgesellschaft vom 21.03.24: DKG zur Abstimmung des Transparenzgesetzes im Bundesrat: Keine Zustimmung der Länder ohne Inflatonsausgleich

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH, Wiesbaden

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Krankenhausträgergesellschaft St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH, Wiesbaden, der zugleich Jahresabschluss des Krankenhauses St. Josefs-Hospital Wiesbaden, Wiesbaden, ist - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH, Wiesbaden, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023, der zugleich den Lagebericht des Krankenhauses darstellt, geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB i.V.m. § 16 Abs. 3 Satz 1 HKHG erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB i.V.m. § 16 Abs. 3 Satz 1 HKHG unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und der Gesellschafterversammlung für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Krankenhausbuchführungsverordnung in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Die Gesellschafterversammlung ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB i.V.m. § 16 Abs. 2 Satz 1 HKHG unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft oder des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Krankenhausträgergesellschaft oder das Krankenhaus ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses, führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Stuttgart, den 25. April 2024

ETL AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Fritz Baldus, Wirtschaftsprüfer

Alfred Lein, Wirtschaftsprüfer

Ergebnisverwendungsbeschluss

Der Jahresfehlbetrag für das Geschäftsjahr 2023 beträgt 3.540.578,20 €. Der Betrag in Höhe des Jahresfehlbetrag wird aus den Gewinnrücklagen entnommen und damit wird der Jahresfehlbetrag ausgeglichen.

Feststellung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 wurde in der Gesellschafterversammlung vom 14. Mai 2024 festgestellt.