Sunstar Engineering Europe GmbH

Rain

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

A. Unternehmensgrundlagen

Die Geschäftstätigkeit lässt sich wie folgt beschreiben:

•

Das im Rain am Lech, Deutschland, angesiedelte Chemiegeschäft hat sich auf die maßgeschneiderte Entwicklung und Herstellung leistungsstarker Klebstoffe, Dichtungsstoffe und Beschichtungen spezialisiert, die hauptsächlich an die Automobil-, Elektronik- und Industriekomponenten-Industrie im In- und Ausland vertrieben werden.

•

Die Geschäftstätigkeit in der italienischen Niederlassung in Limbiate (Monza und Brianza) konzentriert sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Verkauf von Bremsscheiben, Bremssatteln, Hauptbremszylinder für Motorräder und Fahrräder über den Ersatzteil- und Zubehörvertriebskanal (Aftermarket) in Italien und im Ausland. Ein Teil des Geschäfts ist außerdem auf Motorradhersteller in Europa (OEM-Sektor) ausgerichtet.

Die Gesellschaft ist ein 100%iges Tochterunternehmen der Sunstar Singapore Pte Ltd., Singapur, und gehört damit zur Sunstar Group.

B. Wirtschaftsbericht

1. Allgemeine wirtschaftliche und industriespezifische Rahmenbedingungen

Die EU-Wirtschaft beendete das Jahr 2020 aufgrund der COVID-19 Pandemie in der tiefsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg, wobei das BIP im vergangenen Jahr um einen Rekordwert von 6,3% schrumpfte. ¹

Die Pkw-Produktion in Europa schrumpfte um 22,3% auf 14,1 Mio. Einheiten. ¹

Für das Gesamtjahr 2020 schrumpfte die PKW-Produktion weltweit um 16,9 % auf 61,4 Mio. Einheiten. ¹

Auf dem europäischen Motorradmarkt kam es im Jahr 2020 zu einem marginalen Anstieg der Zulassungszahlen von 1% im Vergleich zum Jahr 2019. ²

Der Gesamtabsatz von Fahrrädern und E-Bikes bleibt mit rund 20 Millionen verkauften Einheiten im Jahr 2020 auf dem Niveau der Vorjahre. Der Gesamtverkaufswert stieg an: Dies ist auf den Anstieg der verkauften E-Bikes mit Tretunterstützung zurückzuführen, der von 2019 bis 2020 um 23% wuchs und erstmals die Marke von 3 Millionen verkauften Einheiten pro Jahr übertraf und 17% des gesamten Fahrradabsatzes ausmachte. ³

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die von der Sunstar-Gruppe verwendeten Steuerungsgrößen (KPI) und Berichtssysteme ermöglichen es der Geschäftsführung, die Geschäftsentwicklung, insbesondere im Hinblick auf das strategische Ziel ein profitables Geschäft zu entwickeln und profitabel zu wachsen, zu optimieren. Die wesentlichen Steuerungsgrößen unserer Gesellschaft, die als finanzielle Leistungsindikatoren herangezogen werden, sind der Umsatz sowie das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Nicht finanzielle Leistungsindikatoren werden von der Geschäftsleitung nicht zur Steuerung herangezogen, jedoch zur laufenden Überwachung der Betriebsabläufe genutzt.

Im Geschäftsjahr 2020 betrugen die Umsatzerlöse Mio. EUR 12,235 (Vorjahr Mio. EUR 13,380); die Umsatzentwicklung wird im Abschnitt zum Geschäftsverlauf beschrieben. Das EBIT war im Geschäftsjahr 2020 negativ und betrug Mio. EUR -1,31 (Vorjahr Mio. EUR -1,79).

Die Umsatzerlöse sowie die Umsatzkosten werden auf der Ebene der Geschäftseinheit, der Kundenkategorie und des Produkts überwacht. Die Qualität der relevanten Leistungskennzahlen wird dabei monatlich ausgewertet (z.B. über externe und interne Reklamationen).

3. Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2020 war für die Sunstar Engineering Europe geprägt durch die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie.

Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2020 betrugen Mio. EUR 12,235 im Vergleich zu Mio. EUR 13,381 im Vorjahr, was einem Rückgang von 8,6% entspricht. Damit wurde das prognostizierte Umsatzwachstum von 10% nicht erreicht.

Das EBIT betrug im Geschäftsjahr 2019 Mio. EUR -1,79. Im Geschäftsjahr 2020 konnte das negative EBIT auf EUR 1,08 Mio. reduziert werden. Die Prognose eines wesentlich reduzierten EBIT konnte nicht erreicht werden.

Die Verfehlung der prognostizierten Werte resultieren im Wesentlichen aus der COVID-19 Pandemie und dem Rückgang der Umsatzzahlen im Chemiegeschäft.

Trotz COVID-19 und den damit zusammenhängenden Lockdown-Maßnahmen erzielte das Unternehmen einen Umsatz von Mio. EUR 6,167 durch den Verkauf von Bremsscheiben, Bremssätteln und Hauptzylindern für Motorräder und Fahrräder sowie von Ersatzteilen, was einem Anstieg von rund +15% gegenüber 2019 entspricht. Dies ist hauptsächlich auf neue OEM-Projekte und das Wachstum des Fahrradgeschäfts zurückzuführen. Die Strategie bestand darin, ausreichenden Lagerbestand zu sichern, um pünktlich liefern zu können, während am Markt starke Lieferverzögerungen bei asiatischen Baugruppen und Rohmaterial zu verzeichnen waren.

Im Chemiegeschäft werden die Automobilindustrie und anderen Industriesektoren beliefert. Durch den Produktions- und Absatzrückgang am Automobilmarkt wegen der COVID-19 Pandemie und der Lockdown-Maßnahmen, wurde das Chemiegeschäft negativ beeinflusst. Der Umsatz in diesem Geschäftsfeld betrug im Geschäftsjahr 2020 Mio. EUR 6,068, was einen Rückgang von rund -25% gegenüber 2019 darstellt.

Gesamtaussage

Unter Berücksichtigung der Effekte der COVID-19 Pandemie stufen wir den Geschäftsverlauf für das Geschäftsjahr 2020 insgesamt als zufriedenstellend ein.

3.1 Ertragslage

Obwohl die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind, verbesserte sich das Ergebnis vor Ertragssteuern gegenüber dem Vorjahr. Die Gesellschaft erwirtschaftete einen Jahresfehlbetrag von TEUR -1.204 (Vorjahr TEUR - 1.823 vor Steuern vom Einkommen und Ertrag). Zahlreiche Maßnahmen zur Senkung der laufenden Kosten in Verbindung mit der sofortigen Wiederaufnahme des Motorradgeschäfts nach dem Lockdown und der damit verbundenen Umsatzsteigerung, trugen zu einem Ergebnis bei, das zwar weiterhin negativ, aber besser als im Vorjahr ist.

Der Anstieg der Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen erhöhte sich von TEUR 212 auf TEUR 331. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen der Lageraufbau aufgrund der angestrebten Lieferbereitschaft.

Bei einem Rückgang der Umsatzerlöse im Jahr 2020 und bei überproportional gesunkenen Materialaufwendungen aufgrund von gesunkenen Einkaufspreisen und dem höheren Umsatz mit margenstärkeren Produkten wurde im Geschäftsjahr 2020 eine höhere Marge von 32,5% (Vorjahr 25,1%) erzielt

Zum 31.12.2020 beschäftigte die Sunstar Engineering Europe GmbH insgesamt 32 Mitarbeiter, davon 16 in Deutschland und 16 in Italien (Vorjahr: 32 Mitarbeiter, davon 15 in Deutschland und 17 in Italien).

Aufgrund der im Geschäftsjahr 2019 erfolgten Fertigstellung des Gebäudes und der Produktionsanlagen am Standort Rain am Lech, Bayern im Jahr 2020 erhöhten sich die Abschreibungen auf TEUR 616 (Vorjahr TEUR 374).

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf Mio. EUR 2,530 (Vorjahr EUR 2,937 Mio.) ist auf geringere Aufwendungen für Verkaufsförderungsmaßnahmen, Reisen und Transport sowie auf Währungskursverluste zurückzuführen.

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind aufgrund der Erhöhung von Darlehensverbindlichkeiten auf TEUR 127 (Vorjahr TEUR 34) angestiegen.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag belaufen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 0 (Vorjahr TEUR 423). Die Entwicklung resultiert aus der im Vorjahr erfolgten Abschreibung von aktiven latenten Steuern.

Der Jahresfehlbetrag 2020 konnte auf Mio. EUR 1,204 (Vorjahr Mio. EUR 2,246) gesenkt werden.

3.2 Finanzlage

Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2020 beträgt TEUR 5.876 (Vorjahr TEUR 7.080). Aufgrund des gesunkenen Eigenkapitals, durch den Verlustvortrag aus dem Vorjahr (EUR 2,2 Mio.), und aufgrund der Erhöhung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten beträgt die Eigenkapitalquote im zum 31. Dezember 2020 25,2% (Vorjahr 34,7%).

Das Working Capital (kurzfristiges Vermögen abzüglich kurzfristiger Schulden) ist positiv und beträgt zum 31.12.2020 TEUR 1.794 (Vorjahr positiv TEUR 3.047). Im Working Capital sind liquide Mittel in Höhe von TEUR 3.717 (Vorjahr TEUR 1.328), Vorräte in Höhe von TEUR 3.505 (Vorjahr TEUR 3.329), Kundenforderungen in Höhe von TEUR 1.747 (Vorjahr TEUR 2.020) sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen und sonstige Vermögensgegenstände von TEUR 1.459 (Vorjahr TEUR 1.381) enthalten.

Die kurzfristigen Schulden enthalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 793 (Vorjahr TEUR 1.267), Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter und verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 8.434 (Vorjahr TEUR 4.355), sonstige Verbindlichkeiten und kurzfristige Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.040 (Vorjahr 1.290 TEUR) sowie erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen von TEUR 96 (Vorjahr TEUR 210).

Infolge der Verlustsituation ist unsere Gesellschaft auf die finanzielle Unterstützung durch den Gesellschafter angewiesen. Die Unterstützungsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2020 betrafen weitere Darlehen sowie die Verlängerung von rückzahlungsfälligen Darlehen, was zu einem Gesamtbetrag der an unser Unternehmen gewährten Darlehen in Höhe von TEUR 13.300 zum 31. Dezember 2020 (Vorjahr TEUR 10.441) führte, die bis 2027 in Raten rückzahlbar sind.

Die Gesellschafterin Sunstar Singapore Pte. Ltd, Singapur, hat sich gegenüber der Sunstar Engineering Europe GmbH in einer harten und betragsmäßig nicht begrenzten Patronatserklärung dazu verpflichtet, die Gesellschaft stets in die Lage zu versetzen, alle fälligen Verbindlichkeiten gegenüber ihren Gläubigern erfüllen zu können. Die Patronatserklärung ist bis zum 31. Dezember 2023 befristet.

3.3 Vermögenslage

Im Jahr 2020 haben wir die laufenden Arbeiten im Produktions- und Verwaltungsgebäude in Rain am Lech abgeschlossen. Daneben wurden Investitionen in technische Anlagen und Maschinen am Standort Rain am Lech durchgeführt. Die Zugänge bei Grundstücken und Gebäuden belaufen sich auf TEUR 1.006. Die übrigen Zugänge in das Sachanlagevermögen belaufen sich auf TEUR 135.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind aufgrund von planmäßigen, linearen Abschreibungen im Geschäftsjahr 2020 von TEUR 259 auf TEUR 173 zurückgegangen.

Das Eigenkapital hat sich aufgrund des Verlustvortrages in Höhe von EUR Mio. 2,2 und des Jahresfehlbetrages in 2020 in Höhe von EUR Mio. 1,2 von EUR Mio. 7,1 auf EUR Mio. 5,9 reduziert.

Zur Finanzierung dieser Investitionen und zur Finanzierung der Geschäftstätigkeit bestehen zusätzliche Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter aus Darlehen in Höhe von TEUR 4.300 zum 31. Dezember 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019.

C. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

1. Prognosebericht

Die Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2021 und 2022 vollzieht sich vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie. Die weltweit ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen wirkten sich auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Geschäftstätigkeit in vielen Ländern aus. Nach einer Revidierung der ursprünglichen Prognose für 2022 gehen die "Wirtschaftsweisen" aktuell nur noch von einem Wachstum des BIP in 2022 von 2,7% aus. ⁴

Im Geschäftsjahr 2021 wurden Umsatzerlöse von TEUR 14.388 (ungeprüft) und ein negatives EBIT von TEUR 370 (ungeprüft) erzielt.

Die Geschäftsführung rechnet für das Geschäftsjahr 2022 mit Umsatzerlösen in einer Bandbreite von TEUR 15.200 bis TEUR 16.000 und mit einem negativen EBIT in einer Bandbreite von TEUR 1.000 bis TEUR 1.150.

Die Prognose wurde unter Berücksichtigung der COVID-19 Pandemie Effekte erstellt.

Obwohl sich COVID-19 in weiten Teilen der EU/des EWR nach wie vor weiter ausbreitet, melden die meisten Länder rückläufige Trends. Es besteht kontinuierlich das Risiko der Entstehung und Ausbreitung besorgniserregender Virusvarianten (variants of concern, VOC), die leichter übertragbar sind, schwerere Krankheiten verursachen oder der durch Impfung oder Infektion erworbenen Immunität entgehen. Die Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2022 wird ganz wesentlich davon abhängen, inwieweit es gelingt, die Corona-Krise zu überwinden. ⁴

Die Prognose wurde im Dezember 2021 vor dem Auftreten des Ukraine Krieges erstellt. Aufgrund dieses Krieges ergeben sich erhebliche Unsicherheiten in Bezug auf Rohstoffpreise und Abnahmezahlen.

Die wesentlichen zugrundeliegenden Annahmen bezüglich der Prognose sind die Berücksichtigung von:

•	steigenden Umsatzerlösen sowohl im Motorradgeschäft als auch im Chemiegeschäft, wobei berücksichtigt wird, dass Anlaufverluste für die Aufnahme der Produktion weiterer chemischer Produkte am Standort Rain eintreten könnten
•	der Entwicklung der Rohmaterial- und Zukaufpreise
•	der Wirkung von Gegenmaßnahmen (Preisverhandlungen mit Kunden, Einsparungsmaßnahmen).

2. Risikobericht

Die Gesellschaft ist gesamtwirtschaftlichen, branchen- und unternehmensspezifischen Risiken ausgesetzt.

Diese Risiken können dazu führen, dass die Gesellschaft ihre gesetzten operativen und finanziellen Ziele nicht erreichen kann. Ziel des Risikomanagements ist es daher, diese Risiken frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten und gegenzusteuern. Dazu werden in unserem Planungs- und Controllingsystem monatlich Abweichungen der tatsächlichen und geplanten geschäftlichen Entwicklung identifiziert und analysiert. Hierdurch sollen Risiken zeitnah erkannt werden.

Das Risikomanagement orientiert sich an der Unternehmensstrategie nach nachhaltigem und ertragreichem Wachstum, wobei die Gesellschaft versucht, unangemessene Risiken weitestgehend zu vermeiden bzw. ihnen gegenzusteuern. Das Risikomanagement ist ein integraler Bestandteil der Planung und Ausführung der Geschäftsstrategie.

Risiken (und Chancen) werden hinsichtlich ihrer Bedeutung in die Kategorien hoch, mittel und niedrig eingestuft. Die Bedeutung ermittelt sich aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und die mögliche Auswirkung auf die Erreichung der Prognose bzw. auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

• Zinsrisiko

Unter dem Zinsrisiko versteht man die Möglichkeit, dass es durch Zinssatzänderungen zu erhöhten Aufwendungen kommt. In den Darlehensverträgen erfolgt eine Zinsbindung, die Anpassungen unterliegen kann. Das Marktzinsniveau ist derzeit niedrig. Die Bedeutung des Zinsrisikos wird als gering eingestuft.

• Währungsrisiko

Das Währungsrisiko bezeichnet eine Reihe negativer Auswirkungen durch Wechselkursänderungen, die sich auf den Jahresabschluss auswirken können. Die Gesellschaft ist dieser Art von Risiko lediglich in geringem Maße ausgesetzt, da die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeiten außerhalb der Eurozone als begrenzt anzusehen sind und das Risiko in Verbindung mit Fremdwährungen nur über kurze Zeiträume besteht. Lediglich weniger als 10 % der Umsatzerlöse werden in Fremdwährungen generiert, hauptsächlich in USD und GBP. Darüber hinaus gilt unter den wichtigsten konzerninternen Lieferanten der Euro als offizielle Transaktionswährung. Die Bedeutung des Risikos wird als gering eingestuft.

• Liquiditätsrisiko/ Entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen

Unter dem Liquiditätsrisiko versteht man die Möglichkeit, dass die Gesellschaft nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen könnte, um die laufende Geschäftstätigkeit sowie die Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen zu gewährleisten.

Zu diesem Zweck, auch dank der Unterstützung entsprechender IT-Tools, wird der voraussichtliche Finanzbedarf regelmäßig überprüft und alle notwendigen Maßnahmen zur Beschaffung der erforderlichen Liquidität eingeleitet. In jedem Fall wird davon ausgegangen, dass die derzeitige darlehensbezogene Unterstützung durch den Mutterkonzern sowie der künftig aus dem Kerngeschäft generierte Cashflow es ermöglichen werden, den Finanzbedarf für die Steuerung des Working Capital zu decken.

Zur Sicherstellung der Finanzierung und der Zahlungsfähigkeit hat unser Gesellschafter zusätzlich zu den bereits ausgereichten Darlehen im ersten Quartal 2022 Mio. EUR 2,2 an weiteren Finanzierungsdarlehen ausgereicht und in 2021 fällige Darlehen in Höhe von Mio. EUR 6,2 prolongiert.

Die Unternehmensführung geht auf Basis der aktuellen Geschäftsentwicklung davon aus, dass die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft weiterhin gesichert ist. Sollten die umgesetzten Maßnahmen nicht ausreichen, um aus eigenen Mitteln den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, verpflichtet sich das Mutterunternehmen, Sunstar Singapore Pte Ltd.., in einer harten Patronatserklärung, die bis zum 31. Dezember 2023 befristet ist, die Gesellschaft mit ausreichender Liquidität auszustatten. Des Weiteren hängt die langfristige Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft von der Verlängerung der Finanzierung durch Sunstar Singapore Pte Ltd. oder von der Zurverfügungstellung von Mitteln Dritter ab; anderenfalls wäre der Bestand der Gesellschaft gefährdet.

Die Bedeutung des Risikos wird als mittel eingestuft.

Die Gesellschaft hat weder Finanzinstrumente ausgegeben noch derivative Finanzinstrumente eingesetzt.

• Marktrisiko

Die Gesellschaft ist dem Marktrisiko in Verbindung mit dem Wettbewerb sowie Mengen- und Preisschwankungen ausgesetzt. Die Gesellschaft begegnet diesen Risiken durch die kontinuierliche Überwachung des Markts, um sich hieraus gegebenenfalls abzeichnende Signale frühzeitig zu erfassen. Die Gesellschaft setzt derzeit keine Instrumente zur Absicherung des Risikos schwankender Rohstoffpreise ein. Das Risiko befindet sich innerhalb marktdurchschnittlicher Bandbreiten. Ausgehend von der gegenwärtig noch nicht überwundenen Corona-Krise und aus dem weiteren Verlauf des Ukraine-Krieges können sich Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit ergeben. Durch die Einschränkungen können sich negative Auswirkungen auf die Auslastung unserer Produktionsstandorte in Italien und Deutschland ergeben. Gleichermaßen können die krisenbedingten Einschränkungen zu rückläufiger Nachfrage und zu reduzierten Absatzzahlen unserer Produkte führen. Dieses Risiko ist vom länderspezifischen Infektionsgeschehen, den dabei eingeleiteten Maßnahmen und Einschränkungen sowie dem Erfolg der begonnenen Impfungen und dem weiteren Verlauf des Ukraine Krieges abhängig. Die Bedeutung des Risikos wird als hoch eingestuft.

• Kreditrisiko

Das Kreditrisiko bezieht sich auf die Möglichkeit, dass ein wirtschaftlicher bzw. finanzieller Verlust dadurch entsteht, dass ein Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann. Die Gesellschaft steuert dieses Geschäftsrisiko gegenüber ihren Kunden durch gezielte Maßnahmen direkt. Da jedoch keine substanziellen Konzentrationen des Kreditrisikos festzustellen sind, wird die Bedeutung als gering anzusehen.

• Lieferantenrisiko

Unter dem Lieferantenrisiko versteht man die Möglichkeit, dass ein Lieferant durch die Nichterfüllung seiner vertraglichen Verpflichtungen einen wirtschaftlichen bzw. betrieblichen Schaden verursacht. Die Gesellschaft steuert dieses Risiko direkt mit ihren strategisch wichtigen Lieferanten durch eine umsichtige Einkaufspolitik, die darauf abzielt, mögliche alternative Bezugsquellen zu identifizieren. Die Bedeutung des Risikos wird als gering eingeschätzt.

• Personalrisiko

Die Ausbildung von qualifiziertem Fachpersonal ist für die Sunstar Engineering Europe GmbH nach wie vor von zentraler Bedeutung. Darüber hinaus werden weiterhin interne und externe Aus- und Weiterbildungsangebote zur Personalentwicklung angeboten und genutzt. Hierbei liegt das Ziel bei der Förderung des Personals über alle Unternehmensbereiche hinweg, von der Verwaltung, der Produktion, dem Qualitätsmanagement bis hin zum Warenausgang. Die Bedeutung des Risikos von Personalabgang wird als gering eingestuft.

• Rechtliche, steuerliche und IT/Cyber-Risiken

Rechtliche, steuerliche und IT/Cyber-Risiken ergeben sich aus dem gewöhnlichen Geschäftsbetrieb, stellen jedoch kein relevantes Risiko dar und werden von ihrer Bedeutung her als gering eingestuft.

Gesamtaussage zum Risikobericht

Von den im Risikobericht beschriebenen Risiken kann potenziell eine Beeinträchtigung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ausgehen. Die Geschäftsführung sieht die bestehenden Risiken als gering und beherrschbar an und passt die Risiken fortlaufend den Veränderungen des Umfeldes und den Erfordernissen des laufenden Geschäfts an.

Nach Einschätzung der Geschäftsführung hat sich die Risikolandschaft der Gesellschaft weder im Berichtszeitraum noch im Wertaufhellungszeitraum, mit Ausnahme der Auswirkungen des Ukraine-Krieges, wesentlich gegenüber dem Vorjahr verändert. Allerdings sind die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der Ukraine Krise nur schwer zu prognostizieren. Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken.

Insgesamt ist von einer hohen Bedeutung der Risiken auszugehen.

Hinsichtlich der Finanzierung/Liquidität besteht ein entwicklungsbeeinträchtigendes Risiko

3. Chancenbericht

Das Risikomanagement umfasst die Identifizierung und Bewertung von Chancen.

Chancen werden hinsichtlich ihrer Bedeutung in die Kategorien hoch, mittel und niedrig eingestuft. Die Bedeutung ermittelt sich aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und die mögliche Auswirkung auf die Erreichung der Prognose bzw. auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Es ist anzumerken, dass die Gesellschaft in Forschung und Entwicklung mit dem Ziel investiert, neue Produkte in den Bereichen der Bremssysteme, sowie der chemischen Produkte und deren Anwendung zu entwickeln. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten erfolgen in Laboratorien am Standort in Rain am Lech, an dem zwei angestellte Forschungsmitarbeiter beschäftigt sind, sowie am Standort in Limbiate, Italien, an dem ein angestellter Forschungsmitarbeiter sowie ein Berater tätig sind.

Im Motorradgeschäft verlagert sich der Fokus des Unternehmens weg vom Aftermarket-Geschäft hin zu Produkten für Fahrradhersteller (OEM). Dies eröffnet hinsichtlich des sich gut entwickelnden Motorrad- und Fahrradmarktes Wachstumsmöglichkeiten. ⁵

Die Forschenden in der Motorräder-Geschäftseinheit arbeiten gemeinsam mit den wissenschaftlichen Kollegen der Konzerngesellschaft an Motorradbremssystemen. Ihr Ziel ist es, die Struktur und Effektivität der Bremssysteme zu verbessern. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf der kontinuierlichen Verbesserung der Systeme, hin zu einem ausgezeichneten Bremsgefühl, das sich durch Unnachgiebigkeit und Stabilität bei einem geringen Gewicht auszeichnet. Zudem entwickeln sie neue und verbesserte Produkte, um sich gegen die Mitbewerber durchzusetzen. Die Bedeutung der Chance wird als hoch eingestuft.

Im Bereich der Chemieprodukte hat unsere Konzernzentrale mithilfe unserer Kerntechnologie ein Schaumstoff-Dichtungssystem entwickelt und baut das Geschäft weltweit in einer Vielzahl von Bereichen aus. Derzeit liegt der Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten der Gesellschaft auf dem technischen Support im Rahmen neuer Kundenprojekte. Darüber hinaus hat die Sunstar Group neue Kleb- und Dichtstoffprodukte für Automobil-OEMs entwickelt, um unseren Geschäftsbereich zu erweitern.

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten werden im Rahmen gegenseitiger Zusammenarbeit zwischen den Konzerngesellschaften der Sunstar Group ausgeführt. Die Bedeutung der Chance wird als hoch eingestuft.

Gesamtaussage zum Chancenbericht

Insgesamt wurden die Auswirkungen der Chancen als hoch eingestuft. Nach Einschätzung der Geschäftsführung hat sich die Chancenlage der Gesellschaft im Jahresvergleich nicht wesentlich verändert.

D. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Bezüglich unserer Beurteilungen der Auswirkungen des Einmarsches der russischen Truppen in die Ukraine Ende Februar 2022 verweisen wir auf unsere Ausführungen in Abschnitt "C. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht".

Rain am Lech, 8. Juni 2022

Die Geschäftsführung

Laura Borsari

Yoshihiro Nakata

Tsuyoshi Wada

¹ https://www.acea.be/statistics/article/economic-and-market-report-state-of-the-eu-auto-industry-full-year-2020
² https://www.conebi.eu/index.php
³ https://www.conebi.eu/index.php
⁴ https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Wirtschaftliche-Lage/2022/20220413-die-wirtschaftliche-lage-in-deutschland-im-april-2022.html
⁵ https://www.ecdc.europa.eu/en/publications-data/rapid-risk-assessment-sars-cov-2-circulation-variants-concern

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020		Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		173.223,53	259
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.211.883,88		10.501
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.261.925,44		1.365
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	189.919,90		192
		12.663.729,22	12.058
III. Finanzanlagen
Beteiligungen		0,00	1
		12.836.952,75	12.318
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.105.667,53		1.724
2. Unfertige Erzeugnisse	295.427,76		78
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	1.977.796,31		1.331
4. Geleistete Anzahlungen	125.629,30		196
		3.504.520,90	3.329
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.747.029,67		2.020
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	182.899,16		219
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.275.692,54		1.161
		3.205.621,37	3.399
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		3.717.224,38	1.328
		10.427.366,65	8.057
C. Rechnungsabgrenzungsposten		35.662,30	44
		23.299.981,70	20.418
Passiva
	31.12.2020		Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25
II. Kapitalrücklage	9.350.331,26		9.350
III. Verlustvortrag	-2.295.239,59		-49
IV. Jahresfehlbetrag	-1.204.474,48		-2.246
		5.875.617,19	7.080
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen	841.484,46		634
		841.484,46	634
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	95.646,79		210
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	792.748,68		1.267
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	15.502.710,29		10.605
4. Sonstige Verbindlichkeiten	102.762,37		445
davon aus Steuern: EUR 32.826 (Vj.: TEUR 35)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 0 (VJ.: TEUR 57)
		16.493.868,13	12.527
D. Rechnungsabgrenzungsposten		89.011,92	178
		23.299.981,70	20.418

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	2020		Vorjahr
	EUR		TEUR
1. Umsatzerlöse		12.234.920,87	13.381
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		330.507,77	212
3. Sonstige betriebliche Erträge		419.701,44	505
		12.985.130,08	14.098
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	7.767.687,73		10.026
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	496.044,21		0
		8.263.731,94	10.026
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	2.258.516,27		2.170
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	393.786,84		380
davon für Altersversorgung: EUR 0,00 (Vj.: TEUR 0)
		2.652.303,11	2.550
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		616.025,72	374
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		2.530.316,39	2.937
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		127.227,40	34
davon an verbundene Unternehmen: EUR 127.194 (Vj.: TEUR 34)
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen Euro 0,00 (Vj.: TEuro 0)
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		0,00	423
10. Ergebnis nach Steuern		-1.204.474,48	-2.246
11. Jahresfehlbetrag		-1.204.474,48	-2.246

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

A. Allgemeine Angaben und Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss der Sunstar Engineering Europe GmbH, Rain am Lech (Amtsgericht Augsburg, HRB 31775), wurde unter Beachtung der generellen Aufstellungs-, Ansatzvorschriften der §§ 246 bis 256a HGB sowie der ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 264 bis 288 HGB) aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft i.S.v. § 267 Abs. 2 HGB.

Von größenabhängigen Erleichterungen wurde teilweise Gebrauch gemacht.

Der Anhang enthält auch Angaben, die in Ausübung eines Wahlrechtes bzw. aus Zwecken der Klarheit und Übersichtlichkeit nicht in die Bilanz oder in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen wurden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs 2 HGB) gegliedert.

B. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Finanzierung der Investitionen sowie des operativen Geschäfts in der noch andauernden Verlustphase erfolgt primär über eingeräumte Lieferantenkredite des Gesellschafters sowie durch Kapitalzuführungen sowie durch Darlehen des Gesellschafters. Die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit ist davon abhängig, dass der Gesellschafter wie bisher schon Darlehen zur Finanzierung des operativen Geschäfts und der Verluste bis zum Erreichen von Break-even zur Verfügung stellt. Aufgrund der Finanzierung durch den Gesellschafter besteht insoweit derzeit aber kein die Unternehmensfortführung gefährdendes Risiko. Der Jahresabschluss wurde daher unverändert unter Zugrundelegung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige, lineare Abschreibungen, bewertet. Die den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegte Nutzungsdauer beträgt i.d.R. 3 Jahre.

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach der linearen Methode auf Basis einer zugrunde gelegten betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer zwischen drei und zehn Jahren bzw. Gebäude betreffend 33 Jahre angesetzt. Geringwertige Wirtschaftsgüter unter € 800 werden im Jahr der Anschaffung sofort abgeschrieben, soweit sie auf die deutsche Betriebsstätte entfallen.

Die Vorräte werden mit ihren Anschaffungskosten bzw. Herstellkosten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips sowie den Grundsätzen der verlustfreien Bewertung bewertet. Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren werden zu Anschaffungskosten unter Anwendung des gewichteten Durchschnittsverfahrens bzw. zu niedrigeren Tageswerten angesetzt.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellkosten bewertet, in die neben Einzelkosten auch angemessene Gemeinkosten einbezogen werden. Sofern die Verwertbarkeit eingeschränkt ist, werden entsprechende Bewertungsabschläge vorgenommen.

Die geleisteten Anzahlungen werden zum Nennbetrag angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit dem Nennwert ausgewiesen, erkennbare Einzelrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Kassenbestände und Bankguthaben werden jeweils zum Nennwert angesetzt.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags passiviert. Eine Abzinsung ist wegen der Fristigkeit nicht erforderlich.

Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellung werden zum Nennbetrag angesetzt.

Die Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten wurden Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden zum jeweiligen Tageskurs eingebucht. Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung, deren Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. In anderen Fällen werden eventuelle Kursverluste am Bilanzstichtag berücksichtigt.

Als Umsatzerlöse werden alle Erlöse aus dem Verkauf der fertigen Erzeugnisse und Waren und die Marge aus den Geschäften mit einem Dritthändler ausgewiesen. Der Ausweis der Umsatzerlöse erfolgt nach dem Abzug von Erlösschmälerungen und der Umsatzsteuer sowie sonstiger direkt mit Umsatz verbundener Steuern. Entsprechend dem Realisationsprinzip erfolgt eine periodengerechte Erfassung.

C. Weitere Angaben zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

1. Entwicklung des Anlagevermögens

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in Anlage 1 zum Anhang dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2020 sind TEUR 774 Zugänge zu Bauten nachaktiviert worden. Die Zugänge wären im Geschäftsjahr 2019 zu erfassen gewesen. Aufgrund der Nutzungsdauer über 33 Jahre ist die Auswirkungen auf die Abschreibungen im Geschäftsjahr 2019 und 2020 von untergeordneter Bedeutung.

2. Vorräte

Zum 31. Dezember 2019 wurden TEUR 513 Wertberichtigungen von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen fälschlicherweise unter den fertigen Erzeugnissen ausgewiesen. Aus Vereinfachungsgründen erfolgte eine Korrektur der Bestandsveränderung im Geschäftsjahr 2020 in laufender Rechnung.

3. Forderungen gegen Gesellschafter und verbundene Unternehmen

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betrugen € 81.146,75 (Vj. € 90.182,31).

Die Forderungen gegen Gesellschafter betrugen € 101.752,41 (Vj. € 129.057,00).

Es handelt sich in beiden Fällen um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

4. Angaben zur Laufzeit der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben alle eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

5. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital (Stammkapital) beträgt - unverändert zum Vorjahr - EUR 25.000,00 und die Kapitalrücklage beträgt TEUR 9.350 (Vj. TEUR 9.350). Der Verlustvortrag beläuft sich auf TEUR 2.295 (Vj. TEUR 49) und der Jahresfehlbetrag auf TEUR 1.204 (Vj. 2.246).

6. Sonstige Rückstellungen

In den Sonstigen Rückstellungen sind enthalten:

Ausstehende Rechnungen	TEUR	271
Personalrückstellungen	TEUR	190
Bonuszahlungen Mitarbeiter	TEUR	157
Rückstellungen für Handelsvertreter	TEUR	97
Übrige Rückstellungen	TEUR	126

7. Verbindlichkeiten

Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten und die Höhe der Verbindlichkeiten gegen Gesellschafter sind im Verbindlichkeitenspiegel in Anlage 2 zum Anhang dargestellt. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter handelt es sich um Darlehen (TEUR 13.300) und um Lieferungen und Leistungen (TEUR 1.891).

8. Bestandsveränderung

Zum 31. Dezember 2019 wurden TEUR 513 Wertberichtigungen von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen fälschlicherweise unter den fertigen Erzeugnissen ausgewiesen. Aus Vereinfachungsgründen erfolgte eine Korrektur der Bestandsveränderung im Geschäftsjahr 2020 in laufender Rechnung.

9. Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen Erträge aus Weiterverrechnungen enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr TEUR 69).

Die periodenfremden Erträge belaufen sich auf TEUR 8 (Vj. TEUR 0).

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten u.a. folgende Positionen:

		2020	2019
Rechts- und Beratungskosten	T€	405	495
Werbekosten	T€	396	494
Wechselkursverluste	T€	23	309
Lizenzgebühren	T€	313	290
Reise- und Transportkosten	T€	101	245
Verkaufsprovisionen	T€	255	148
Raumaufwendungen	T€	227	238
EDV-aufwendungen	T€	141	145
Sonstige Verwaltungskosten	T€	128	108
Sonstige F&E-Kosten	T€	90	119

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 49 (Vj. TEUR 0) enthalten.

D. Sonstige Angaben

1. Anzahl der Mitarbeiter

Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter zum 31. Dezember 2020 beträgt:

	2020	2019
Italien	16	17
Deutschland	16	15
Summe	32	32

2. Gewinnverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 1.204 auf neue Rechnung vorzutragen.

3. Geschäftsführung

	Nakata Yoshihiro - Geschäftsführer Chemiesparte
	Toshiyuki Tomura - Geschäftsführer, Geschäftsführer Sunstar Engineering Americas, USA (bis 21.11.2021)
	Tsuyoshi Wada - Geschäftsführer, Manager Global Finance Sunstar S.A., Schweiz (ab 22.11.2021)
	Laura Borsari - Geschäftsführerin Motorradsparte

Die Befreiungsvorschrift des § 286 Abs. 4 HGB wurde in Anspruch genommen.

4. Konzernzugehörigkeit

Gesellschafterin der Berichtsgesellschaft ist die Sunstar Singapore Pte. Ltd, Singapur. Dieses Unternehmen stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis auf, in den die Gesellschaft einbezogen wird. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Muttergesellschaft erhältlich (alternativ unter: www.tis.bizfile.gov.sg.). Die Sunstar S.A., Schweiz, stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis auf, in den die Gesellschaft einbezogen wird. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Muttergesellschaft erhältlich.

5. Haftungsverhältnisse

Zum Abschlussstichtag bestanden keine abgabepflichtigen Haftungsverhältnisse.

6. Außerbilanzielle Geschäfte

Die Nutzung des Fuhrparks wird zum Teil durch Leasingverträge sichergestellt. Deren Laufzeit beträgt bei Vertragsabschluss noch 3 - 4 Jahre. Daneben bestehen Mietverträge an Büro- und Gewerbeimmobilien die i.d.R. jährlich revolvierend verlängert werden. In geringem Umfang werden auch Büroeinrichtungen geleast. Die Miet- und Leasinggeschäfte verringern insbesondere die Kapitalbindung und verbessern die Eigenkapitalquote, führen aber während der Vertragslaufzeit auch zur Bindung an die Leasinggegenstände.

7. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Miet- und Auftragsfertigungsverträgen sowie Leasingverträgen insgesamt wie folgt:

	2021	2022	2023	2024
Gesamt T€:	500	384	53	15

8. Nachtragsbericht

Seit Mitte März 2020 ergibt sich eine besondere, neue Situation durch COVID-19.

Die in Deutschland und Italien beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie betreffen auch das Geschäftsumfeld und die Ertragslage unserer Gesellschaft. Ausgelöst durch die Corona-Pandemie verzeichnete unsere Gesellschaft gegenüber den ursprünglichen Planungen für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 Nachfragerückgänge, die zu Umsatzrückgängen und einem höheren als ursprünglich geplanten Jahresfehlbetrag führen.

Dieselbe Einschätzung trifft mögliche Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu.

Wir verweisen auf die Angaben im Lagebericht, Abschnitt "C. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht ".

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Schluss des Geschäftsjahres nicht eingetreten.

Rain am Lech, 8. Juni 2022

Die Geschäftsführung

Yoshihiro Nakata

Laura Borsari

Tsuyoshi Wada

Anlagespiegel für das Geschäftsjahr 2020

	Anschaffungs- oder Herstellungskosten
	Stand 01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand 31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	574.474,68	13.092,60	0,00	587.567,28
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10.568.703,54	1.006.363,37	0,00	11.575.066,91
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.589.842,24	97.225,96	20.132,00	1.666.936,20
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	410.323,52	37.652,70	760,00	447.216,22
	12.568.869,30	1.141.242,03	20.892,00	13.689.219,33
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	729,80	0,00	729,80	0,00
	13.143.343,98	1.154.334,63	20.892,00	14.276.786,61

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand 31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	315.227,82	99.115,93	0,00	414.343,75
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	67.516,79	295.666,24	0,00	363.183,03
2. Technische Anlagen und Maschinen	224.769,83	182.590,17	2.349,24	405.010,76
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	218.706,04	38.653,38	63,10	257.296,32
	510.992,66	516.909,79	2.412,34	1.025.490,11
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	826.220,48	616.025,72	2.412,34	1.439.833,86

	Buchwerte
	Stand 31.12.2020 EUR	Stand 31.12.2019 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	173.223,53	259.246,86
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.211.883,88	10.501.186,75
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.261.925,44	1.365.072,41
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	189.919,90	191.617,48
	12.663.729,22	12.057.876,64
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	729,80
	12.836.952,75	12.317.853,30

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2020

(in Euro)

		Restlaufzeit
	Stand 31.12.2020	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	über 5 Jahre
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	95.646,79	95.646,79
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	792.748,68	792.748,68
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	15.190.163,78	8.120.163,78	6.220.000,00	850.000,00
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	312.546,51	312.546,51
5. Sonstige Verbindlichkeiten	102.762,37	102.762,37
Gesamt	16.493.868,13	9.423.868,13	6.220.000,00	850.000,00

		Restlaufzeit
	Stand 31.12.2019	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	über 5 Jahre
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	210.229,79	210.229,79
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.266.524,06	1.266.524,06
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	10.441.415,09	4.191.415,09	5.000.000,00	1.250.000,00
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	163.157,90	163.157,90
5. Sonstige Verbindlichkeiten	445.209,93	445.209,93
Gesamt	12.526.536,77	6.276.536,77	5.000.000,00	1.250.000,00

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Sunstar Engineering Europe GmbH, Rain am Lech

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Sunstar Engineering Europe GmbH, Rain am Lech, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Sunstar Engineering Europe GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 8. Juni 2022

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stefano Mulas, Wirtschaftsprüfer

ppa. Uta Menne, Wirtschaftsprüferin

Der Jahresabschluss wurde noch nicht festgestellt.