AVANCE Personal Service GmbH

Dresden

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Handelsbilanz zum 31.12.2022

AVANCE Personal Service GmbH

AKTIVA

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	Euro	Euro	Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	22.657,02		33.319,25
		22.657,02	33.319,25
II. Sachanlagen
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	35.503,96		27.535,27
		35.503,96	27.535,27
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens	225.000,00		225.000,00
2. sonstige Ausleihungen	53.000,00		71.000,00
		278.000,00	296.000,00
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.923.083,23		1.890.442,20
2. sonstige Vermögensgegenstände	722.461,64		413.437,35
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Euro 162.808,57 (Euro 244.373,20)
		2.645.544,87	2.303.879,55
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		1.257.660,13	1.062.419,04
C. Rechnungsabgrenzungsposten		8.973,55	9.483,11
D. Aktive latente Steuern		0,00	26.100,00
		4.248.339,53	3.758.736,22

PASSIVA

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	Euro	Euro	Euro
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.750,00		25.750,00
II. Stille Beteiligung	265.000,00		265.000,00
III. Gewinnrücklagen
1. andere Gewinnrücklagen	123.451,26		123.451,26
IV. Gewinnvortrag (Verlustvortrag)	87.551,76		-168.019,08
V. Jahresüberschuss	60.240,31		255.570,84
		561.993,33	501.753,02
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	176.771,00		216.637,00
2. Steuerrückstellungen	147.509,46		147.103,00
3. sonstige Rückstellungen	1.299.327,05		1.136.838,68
		1.623.607,51	1.500.578,68
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	666.666,68		755.555,56
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Euro 88.888,88 (Euro 0,00)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Euro 577.777,80 (Euro 755.555,56)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	99.801,37		94.168,39
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Euro 99.801,37 (Euro 94.168,39)
3. sonstige Verbindlichkeiten	1.296.270,64		906.680,57
- davon aus Steuern Euro 420,30 (Euro 500,80)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit Euro 4.909,99 (Euro 358,88)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Euro 1.295.950,64 (Euro 726.360,57)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Euro 320,00 (Euro 180.320,00)
		2.062.738,69	1.756.404,52
		4.248.339,53	3.758.736,22

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG vom 01.01.2022 bis 31.12.2022

AVANCE Personal Service GmbH

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	Euro	Euro	Euro
1. Umsatzerlöse		16.523.052,64	16.585.921,29
2. sonstige betriebliche Erträge		924.415,90	829.250,29
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren		-1.367,77	-964,03
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	11.408.092,97		11.344.418,70
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.609.901,31	14.017.994,28	2.333.847,74
- davon für Altersversorgung Euro -9.096,42 (Euro 77.663,08)
5. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		30.827,27	33.141,69
6. sonstige betriebliche Aufwendungen		3.270.057,04	3.263.122,77
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		48.461,70	34.862,88
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		73.962,50	78.278,08
- davon an verbundene Unternehmen Euro 33.500,00 (Euro 40.100,00)
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		33.738,71	140.892,49
- davon Aufwendungen aus der Zuführung und Auflösung latenter Steuern Euro 26.100,00 (Euro 0,00)
10. Ergebnis nach Steuern		70.718,21	257.297,02
11. sonstige Steuern		10.477,90	1.726,18
12. Jahresüberschuss		60.240,31	255.570,84

Anhang 2022

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis 31.12.2022 wurde nach den Vorschriften des HGB und unter Berücksichtigung des GmbHG erstellt. Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne § 267 Abs. 1 und 4 HGB. Der Jahresabschluss wurde mindestens nach den Vorschriften des HGB für mittelgroße Kapitalgesellschaften und den ergänzenden Vorschriften des GmbHG erstellt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) angewandt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

II. Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht

Firmenname laut Registergericht:	AVANCE Personal Service GmbH
Firmensitz laut Registergericht:	Dresden
Registereintrag:	Dresden
Registergericht:	Handelsregister
Register-Nr.:	HRB 8225

III. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierung erfolgte unter Fortführungsgesichtspunkten (going concern).

Die Bewertung erfolgte gemäß den Maßgaben des HGB, insbesondere §§ 252 bis 256a HGB. Dabei fanden die Grundsätze der Einzelbewertung und der Vorsicht Beachtung.

Soweit der Jahresabschluss Posten enthält, denen Beträge in DM zugrunde liegen, wurden diese im Verhältnis von € 1,00 zu DM 1,95583 in Euro umgerechnet.

Die Wertansätze der immateriellen Vermögensgegenstände sowie der Sachanlagen ergeben sich aus den Anschaffungskosten, gekürzt um planmäßige Abschreibungen, wobei die jeweils steuerlich zulässige Nutzungsdauer zugrunde gelegt wurde. Die Zugänge werden pro rata temporis abgeschrieben.

Die abnutzbaren beweglichen Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens mit Anschaffungskosten größer € 250,00 und bis € 800,00 wurden im Zugangsjahr als geringwertige Wirtschaftsgüter vollständig abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis € 250,00 werden im Jahr der Anschaffung grundsätzlich aufwandswirksam verbucht.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände einschließlich der flüssigen Mittel und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit ihren Nominal- bzw. Nennwerten angesetzt. Alle Forderungen sind (bis auf Mietkautionen und Gesellschafterdarlehen) innerhalb eines Jahres fällig.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Auszahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit danach darstellen.

Das gezeichnete Kapital sowie die Stille Beteiligung sind zum Nennwert bilanziert.

Die passivierten Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahme und sind jeweils mit dem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung angesetzt.

Alle Wertberechnungen für die zum Abschlussstichtag gemäß Bilanzmodernisierungsgesetz ausgewiesenen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgten unter Anwendung des IDW RH FAB 1.021 vom 30.04.2021 i.V.m. dem Ergebnisbericht des Fachausschusses Altersversorgung der Deutschen Aktuarvereinigung e.V. (DAV) und des Instituts der versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung e.V. (IVS) vom 26.04.2022, da zum Abschlussstichtag nur Rückdeckungsversicherungsansprüche mit kongruenten Bestandteilen zwischen Pensionszusage und Rückdeckungsversicherungen vorliegen.

Der Ansatz der Pensionsrückstellungen erfolgte in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags auf der Grundlage von versicherungsmathematischen Berechnungen der Allianz Lebensversicherungs-AG, Berlin, nach der PUC-Methode unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck, eines Rechnungszinses mit dem 10-Jahresdurchschnitt zum Stichtag von 1,78% p.a. mit einer Rentendynamik von 2 %, für ein Finanzierungsendalter von 65 Jahren bei einer Fluktationsrate von 0,00 %.

Für den Rechnungszinssatz wurde die Vereinfachungsregelung des § 253 Abs. 2 S. 2 HGB in Anspruch genommen, womit dieser dem zum Stichtag von der Bundesbank veröffentlichten bzw. prognostizierten Abzinsungssatz bei einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren entspricht.

Der benannte Rententrend bezieht sich auf die Leistungsphase, alle anderen Trends auf die Anwartschaftsphase.

Zur Pensionsverpflichtung wurde ein Zinsaufwand von T€ 4 berücksichtigt.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Altersversorgungsverpflichtungen nach Maßgabe des durchschnittlichen Jahreszinssatzes aus den vergangenen zehn bzw. aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren unterliegt einer Ausschüttungssperre gemäß § 253 Abs. 6 HGB und wird zum 31. Dezember 2022 mit 15.925 € angegeben.

Als Deckungsvermögen zu den Pensionsverpflichtungen dienen inländische Versicherungen mit einem durch die Versicherungsgesellschaft nach der Aktivmethode ermittelten beizulegenden Zeitwert von T€ 200. Die diesbezüglichen Ansprüche wurden mit dem betreffenden Rückstellungswert (Erfüllungsbetrag mit T€ 376) saldiert und sind dem Pensionsberechtigten verpfändet.

Ohne Anwendung des IDW RH FAB 1.021 wäre ein um T€ 62 höherer Erfüllungsbetrag mit T€ 438 zu berücksichtigen.

Die historischen Anschaffungskosten der bilanziell verrechneten Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen) belaufen sich insgesamt auf ca. T€ 206.

Aus den Rückdeckungsversicherungen resultierte ein Zinsertrag von T€ 1.

Die passivierten Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

IV. Gegenüber dem Vorjahr abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Ein grundlegender Wechsel von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gegenüber dem Vorjahr fand nicht statt.

V. Erläuterungen zur Bilanz

Zusammensetzung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens gehen aus dem beigefügten Anlagenspiegel hervor.

Latente Steuern auf Unterschiede in den Bilanzansätzen von Handelsbilanz und Steuerbilanz wurden nicht angesetzt.

Das Gezeichnete Kapital entspricht der Handelsregistereintragung am Bilanzstichtag. Das Jahresergebnis 2021 wurde vollständig auf neue Rechnung vorgetragen.

Im Eigenkapital wird eine Stille Beteiligung ausgewiesen. Die stille Gesellschaft besteht länger als 5 Jahre und ist ergebnisabhängig vergütet.

Die Sonstigen Rückstellungen decken die im Zeitraum der Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und Verpflichtungen weitestgehend ab. Sie wurden insbesondere gebildet für Personalverpflichtungen, Jahresabschluss- und Prüfungskosten, Beitragsnachforderungen zur Unfallversicherung sowie für noch zu erbringende Leistungen. Die Beträge für pot. Beitragsnachzahlungen betreffen historische Forderungen der Verwaltungsberufsgenossenschaft Hamburg für frühere Jahre zu denen die AVANCE vollständig widersprochen hatte und Aussetzung der Vollziehung gewährt bzw. Ruhen des Verfahrens angeordnet wurde.

Restlaufzeit der Verbindlichkeiten:

	Restlaufzeit			Gesamt
	bis zu 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	88.888,88	355.555,52	222.222,28	666.666,68
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	99.801,37	0,00	0,00	99.801,37
Sonstige Verbindlichkeiten	1.295.950,64	320,00	0,00	1.296.270,64
	1.395.752,01	320,00	666.666,68	2.062.738,69

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden über die "Sonderunterstützungen Corona" in Anspruch genommen und bedürfen keiner zusätzlichen Sicherheiten. Die Sonstigen Verbindlichkeiten enthalten eine stille Beteiligung unter Nachrangvereinbarungen (§ 39 Abs. 2 InsO) mit einem Nennwert über TEUR 180 (RLZ bis 1 Jahr).

Die Geschäftsbeziehungen mit Kreditinstituten (Kontokorrentlinien) sind mit einem valutierenden Gesamtbetrag von ca. T€ 400 einzelvertraglich besichert durch:

•	Buchgrundschulden
•	die Verpfändung/Abtretung von Versicherungsansprüchen, Wertpapierbeständen, Anlagekonten
•	selbstschuldnerische Bürgschaft der Gesellschafter

Unter den Sonstigen Vermögensgegenständen werden Forderungen gegenüber Gesellschaftern valutierend mit T€ 158 bilanziert.

VI. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Unternehmenstätigkeit des Geschäftsjahres betraf die Bereiche gewerbliche Arbeitnehmerüberlassung, kaufmännische und sonstige Arbeitnehmerüberlassung sowie private Arbeitsvermittlung.

Die Umsatzerlöse werden so gut wie ausschließlich mit Arbeitnehmerüberlassung im Inland erzielt.

Die Sonstigen betrieblichen Erträge enthalten insbesondere Erträge aus Weiterberechnungen und sonstigen Serviceleistungen, Zuschüsse und Versicherungsentschädigungen sowie außerordentliche Erträge (56 TEUR) im Zusammenhang mit erledigten Prozessrisiken aus Vorjahren.

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten finanzielle Verpflichtungen für Mieten, Leasing, Factoring, Versicherungen mit insgesamt T€ 291.

VII. Sonstige Angaben

Besondere Ereignisse

Die grundlegenden Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie haben sich bei der AVANCE weiterhin noch wirtschaftlich nachteilig ausgewirkt, wobei sich die notwendigen Hygiene- und sonstigen Sondermaßnahmen mit den Zusatz- und Sonderkosten wesentlich kalkulierbarer und auch geringer als in den Vorjahren darstellten.

Mitarbeiter

Die Gesellschaft führte in 2022 Niederlassungen in Dresden, Leipzig, Bautzen, Chemnitz, Finsterwalde und Hartha.

Im Geschäftsjahr waren neben der Geschäftsführerin durchschnittlich 451 Arbeitnehmer (419 externe Leiharbeitnehmer, 32 Fach- und Verwaltungskräfte) beschäftigt.

Geschäftsführer

Geschäftsführerin war Frau Irina Sander, Dresden. Ab 11/2023 ist Herr Stefan H. Guhl, Leipzig, zum Geschäftsführer bestellt. Auf die Angaben der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wird mit Bezug auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Es wurden keine Vorschüsse und Kredite an die Geschäftsführerin gewährt.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Sachverhalte gemäß § 285 Nr. 33 HGB sind im Jahresabschluss berücksichtigt. Die offenbare Klärung von bislang streitigen Beitragsnachforderungen Dritter nebst anteiligen Verfahrenskosten wurde in die Ergebnisermittlung zum Bilanzstichtag als werterhellend einbezogen (außerordentliche Erträge mit insgesamt 56 TEUR).

Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2022 festzustellen und das in der Bilanz zum 31. Dezember 2022 ausgewiesene Jahresergebnis auf neue Rechnung vorzutragen.

Sonstiges

Haftungsverhältnisse (§ 251 HGB) oder sonstige finanzielle Verpflichtungen (§ 285 Nr. 3a HGB) bestanden nicht.

Dresden, den 24. November 2023

Stefan H. Guhl, Geschäftsführer

Lagebericht 2022

I. Grundlagen der Gesellschaft

1. Geschäftsmodell der Gesellschaft

Die AVANCE Personal Service GmbH (nachfolgend auch Gesellschaft) ist ein Personaldienstleistungsunternehmen mit Tätigkeitsschwerpunkt in der gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung. Das Dienstleistungsportfolio erstreckt sich darüber hinaus auch auf die Personalvermittlung, Master Vendor-Lösungen, das Projektmanagement, das OnSite- Management bis hin zu reinen Beratungs- und Serviceleistungen sowie die vermittlungsorientierte Zeitarbeit (temp to perm). Zum Kundenkreis zählen Unternehmen der Industrie, des Handwerks und der Dienstleistung.

Die Gesellschaft unterhielt im Berichtsjahr Niederlassungen insbesondere in Leipzig, Bautzen, Chemnitz, Hartha und Finsterwalde. Das Absatzgebiet der Gesellschaft erstreckt sich flächenmäßig auf den bundesdeutschen und teilweise auf den internationalen Markt.

Zur Rekrutierung geeigneter Arbeitnehmer auch aus anderen EU-Ländern wurden im Jahr 2022 externe Partnerschaften insbesondere in Osteuropa erweitert und intensiviert.

In Mittelsachsen betreibt unsere Gesellschaft mit einem weiteren Partner eine Schweißkursstätte, die fachliche Eignungstests von Zeitarbeitskräften und interne sowie externe Weiterbildungen und Wiederholungsprüfungen für verschiedene Schweißverfahren durchführt.

2. Forschung und Entwicklung

Branchenbedingt betreibt die Gesellschaft keine Forschung oder Produktentwicklung.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die positiven Auswirkungen der zwar zu Beginn 2022 noch andauernden aber leicht abflauenden Corona Pandemie und damit einhergehender leichten Stabilisierung der Lieferketten wurden ab Februar 2022 von dem Beginn des russische Angriffskrieges in der Ukraine stark überschattet diese Kriegshandlung löste wiederum eine Schockwelle durch die globalen Lieferketten aus. Die erneuten Material- und Lieferengpässe, massiven Preissteigerungen, die unsichere Gasversorgung, Energiepreisentwicklung sowie der Fachkräftemangel belastete die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland erneut.

Zusammenfassend war das Jahr 2022 weiterhin von instabilen Lieferketten und damit einhergehen Lieferengpässen und Ausfällen bei den Produktionsbetrieben geprägt.

Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte die deutsche Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr 2021 das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2022 preisbereinigt um 1,8% erhöhen.

Mit Beginn der Corona-Krise Anfang 2020 verstärkten sich die Rückgänge in der Arbeitnehmerüberlassung deutlich und auch die Gesamtbeschäftigung war zweitweise rückläufig. Aufgrund des plötzlichen und unerwarteten Ausbruchs der Corona-Pandemie blieb die sonst übliche frühzeitige Reaktion der Beschäftigungsentwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung im Vergleich zu den übrigen Branchen aus. Nach einer leichten Erholung ab Ende 2020 ist die Beschäftigung in der Zeitarbeit - im Gegensatz zur Gesamtbeschäftigung - seit dem zweiten Halbjahr 2021 in der Tendenz leicht rückläufig. Dies dürfte auch eine Folge der Produktionsbeeinträchtigungen im Verarbeitenden Gewerbe aufgrund der Lieferengpässe sein, da im Bereich der Produktion häufig auf die Arbeitnehmerüberlassung zurückgegriffen wird. Da sich der Beschäftigungstrend aber insgesamt erkennbar abgeschwächt hat, lag die Beschäftigungszahl zum Ende des Jahres 2022 etwa auf demselben Niveau wie bereits ein Jahr zuvor. Genau genommen hat sich, im Vergleich zum Vorjahresmonat, die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Zeitarbeitsbranche um 0,1 Prozent geringfügig verringert.

Laut den vom statistischen Bundesamt erhobenen Daten verbesserte sich der Umsatz in der Personaldienstleistungsbranche für das Gesamtjahr 2022 um 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2021 kam es bereits zu einem Plus von 15,2 Prozent, nachdem aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 ein starker Umsatzrückgang von 17,7 Prozent verzeichnet wurde. Laut den Indexdaten von Destatis war der Branchenumsatz im Jahr 2022 um 3,5 Prozent höher als im Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Pandemie.

2. Geschäftsverlauf und Lage

Die Gesamterlöse der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 entsprechen dem des Vorjahres mit leicht steigender Tendenz von 0,19 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor der Pandemie, ist ein Anstieg um 4,4 Prozent zu verzeichnen.

Die strategische Diversifizierung unserer Kundenstruktur konnte in 2022 weiter ausgebaut werden, ohne unsere langjährigen Kunden, die einen hohen Anteil ausmachen zu vernachlässigen. Wir konzentrieren uns in der Neukundenakquise speziell auf Branchen mit positiven langfristigen Wachstumsprognosen.

Der Geschäftsbereich Personalvermittlung wurde stabil weiterentwickelt und wird in der Zukunft für die Gesellschaft noch einen höheren Stellenwert einnehmen, da wir große Wachstumspotenziale, sowohl im Bereich der Bestandskunden und Interessenten, als auch in der Erschließung neuer Kundensegmente sehen.

Im Geschäftsjahr 2022 gab es, aufgrund unseres wirksamen Forderungsmanagements keine Forderungsausfälle.

Die Aufwendungen stiegen inflationsbedingt in beinahe allen Bereichen. Die Personalkosten haben sich mit der Gesamtleistung entwickelt und sind nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr.

3. Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr erhöht. Dies ist auf der Aktivseite in erster Linie auf eine Zunahme der sonstigen Vermögensgegenstände sowie des Bestandes an liquiden Mitteln zurückzuführen.

Dem stehen auf der Passivseite eine Zunahme der Rückstellungen und der Verbindlichkeiten gegenüber.

Die Gesellschaft ist hinreichend kapitalisiert und geht ohne Einschränkungen von einem Erhalt bzw. einer weiteren positiven Entwicklung der Vermögenslage aus.

4. Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt unverändert durch Eigenkapital, Leasingverpflichtungen sowie Einlagen stiller Gesellschafter.

Dabei ist das langfristig gebundene Vermögen vollständig durch langfristig zur Verfügung stehendes Kapital gedeckt. Dementsprechend steht dem kurzfristig fälligen Fremdkapital am Bilanzstichtag ein höheres Umlaulvermögen gegenüber.

Der Cash-Flow (Jahresergebnis zzgl. Abschreibungen) im Geschäftsjahr war positiv. Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnte den Mittelbedarf aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit vollständig decken.

Die flüssigen Mittel wurden erhöht. Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im Geschäftsjahr jederzeit und vollständig gesichert.

5. Investitionen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Investitionen über mehrere tausend Euro getätigt. Schwerpunkt dabei waren Lizenzen/Software, Büroausstattungen und sonstige technische Betriebsausstattung.

III. Ausblick sowie Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Die internationale und innenpolitische Lage, der russische Angriffskrieg, die erheblich gestiegenen Energiekosten, die hohe Inflation und Zinsentwicklung sowie Störungen des Materialflusses bei unseren Kundenunternehmen lassen nur bedingte Prognosen zu. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren aufgrund der geopolitischen Spannungen und Krisen sowie der vorher geschilderten Kostenerhöhungen eine stagnierenden Wirtschaftsentwicklung, die sich erst ab 2024 ff erholen wird.

Trotz dieser Tendenzen einer Rezession haben wir nach wie vor fast Vollbeschäftigung in Deutschland. Für das Dienstleistungsportfolio der Gesellschaft ist im Ausblick auf Grund der nach wie vor hohen Nachfrage an Arbeitskräften von positiven Erwartungswerten auszugehen.

Für die Gesellschaft bestehen Risiken in den Auftragsunterbrechungen oder -Verlusten durch Störung des Materialflusses bei unseren aktuellen und neuen Kundenunternehmen und daraus folgend dem verringerten Einsatz von Zeitarbeitskräften.

Als Frühindikator für Änderungen der konjunkturellen Rahmenbedingungen einzelner Branchen kann die Gesellschaft schnell reagieren, und durch eine den Gegebenheiten angepasste und diversifizierte Kundenstruktur die branchenspezifischen Einzelabhängigkeiten z.B. bei andauernden Produktionsunterbrechungen deutlich reduzieren.

Weitere Risiken

•	eine steigende Übernahmequote unserer Mitarbeiter durch unsere Kundenunternehmen
•	Keine qualifizierten Mitarbeiter zu rekrutieren
•	die zu erwartenden neuen tariflichen Regelungen
•	Mitarbeiterfluktuation
•	eventuelle weitere gesetzliche Reglementierungen
•	Forderungsausfälle

Die Mitarbeiterübernahmen beruhen überwiegend auf einem steigendem langfristigen Personalbedarf im Einsatzunternehmen. Um jedoch die Flexibilität und die kurz bis mittelfristigen Kapazitätsengpässe weiterhin abdecken zu können wird meist flexibles Zeitarbeitspersonal direkt nachgeordert.

Die Rekrutierung neuer Mitarbeiter stellt einen bedeutsamen Kernprozess der Gesellschaft dar, sie ist in der Lage auch unter Berücksichtigung des vorherrschenden Arbeitskräftemangels die Mitarbeitergestellung an unsere Kunden zu gewährleisten. In den Rekrutierungsabteilugen wurden neue digitale Strukturen implementiert mit denen sie in den jeweiligen Kundenregionen die verfügbaren Bewerber/Arbeitskräfte nach Anzahl, je Qualifikationen und Lohnerwartung evaluieren können. Auf der Basis dieser Informationen erstellen wir passgenaue Angebote für unsere Kunden.

Für die Rekrutierung ausländischer Mitarbeiter unterhalten wir ein Rekrutierungsbüro in Tschechien und sind Partnerschaften mit Personalvermittlern in Polen und Rumänien eingegangen. Die Akzeptanz ausländischer Mitarbeiter ist bei einem sehr großen Teil unserer Kundenunternehmen erheblich gestiegen.

Die aktuellen tariflichen Regelungen in der Personaldienstleitungsbranche führen zu einer Preissteigerung bei unseren Kundenunternehmen. Nach unserer Prognose und Erfahrungswerten wird diese Preissteigerung aufgrund des Arbeitskräftemangels und ebenfalls gestiegener Lohnkosten beim eigenen Stammpersonal angenommen und zu keiner Reduzierung der Personalanforderungen führen. Andererseits führen die zum Teil erheblichen Lohnsteigerungen und der große Abstand zum aktuellen Mindestlohn dazu, dass die Arbeit bei einem Personaldienstleister noch attraktiver wird und dem folgend das Recruiting erleichtert.

Einer hohen Mitarbeiterfluktuation wirken wir durch eine angemessene Entlohnung, qualifiziertem Onboarding, einem zur Qualifikation passendem Einsatz entgegen. Zur Evaluierung führen wir jährliche Mitarbeiterbefragungen durch.

Die Rahmenbedingungen für Zeitarbeitsunternehmen sind bereits in den vergangenen Jahren durch die zunehmende Regulierung und hinzugekommener bürokratischen Verwaltungsaufgaben herausfordernder geworden. Diesen Veränderungen begegnet die Gesellschaft mit Optimierung der Arbeitsprozesse durch weitere Digitalisierung und umfangreichen Kontroll-, Vorsorge- und Vermeidungsmaßnahmen.

Es besteht eine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem größten Teil unserer Kundenunternehmen und darüber hinaus entsprechende Sicherungsmaßnahmen, daher sind Forderungsausfälle die Ausnahme. Die Bonität unserer Neukunden wird vor erster Überlassung geprüft und während der Zusammenarbeit überwacht, des Weiteren ist der wesentliche Teil unserer Kundenforderungen über eine Warenkreditversicherung abgesichert.

Die Gesellschaft verfügt über einen breit gefächerten soliden Kundenstamm. Bei den umsatzstärksten Vertragspartnern handelt es sich um namhafte Konzerne, deren Zuverlässigkeit aktuell außer Frage steht.

Mit Lieferanten und Dienstleistern besteht ein langjähriges partnerschaftliches Verhältnis. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen unter Nutzung eventueller Skontoregelungen gezahlt.

Neben der laufenden digital unterstützten Kennzahlenprüfung und -auswertung nutzt die Gesellschaft in allen Bereichen Analysetools und verschiedene Kontrollmechanismen um sich verändernde Marktsituationen, zu erwartende Änderung von gesetzlichen oder tariflichen Regelungen früh zu erkennen und Vorbereitungen zu treffen.

Im kurzfristigen Bereich finanziert sich die Gesellschaft auch weiterhin über Kontokorrentkredite und teilweise über Factoring.

Die Gesellschaft nahm auch im Berichtsjahr die Entlastungen durch Kurzarbeitergeld nur in geringem Umfang in Anspruch.

Für die Gesellschaft bleibt das Kerngeschäft die Arbeitnehmerüberlassung als Hauptumsatzquelle die Personalvermittlung gewinnt jedoch zunehmend an Bedeutung.

Die Gesellschaft schätzt das Jahr 2023 ff. positiv ein. Trotz wirtschaftspolitischer Unsicherheiten ist die Nachfrage nach Personaldienstleistungen aufgrund des anhaltenden Arbeitskräftemangels mittel- und langfristig hoch. Die Gesellschaft ist zuversichtlich, mit den getroffenen Maßnahmen und der strategischen Ausrichtung eine stabile Ertragssituation beizubehalten.

Es bestehen nach unserer Überzeugung keine Unsicherheiten im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen könnten. Von dem Going-Concern Szenario ist uneingeschränkt auszugehen.

Das Qualitätsmanagement der Gesellschaft wird seit Jahren im Rahmen turnusmäßigen Audits überprüft. Die Gesellschaft wurde durchgängig nach DIN ISO 9001 zertifiziert. Sämtliche Prozesse der Gesellschaft werden laufend entsprechend den steigenden Anforderungen fortentwickelt; der Außenauftritt der Gesellschaft wird kontinuierlich gemäß den fachlichen Ausrichtungen weiter angepasst.

Die Arbeitnehmerüberlassung wird noch auf lange Sicht ein wichtiges Flexibilisierungsinstrument in der deutschen Wirtschaft bleiben.

Dresden, 30. Oktober 2023

gez. Stefan H. Guhl, Geschäftsführer

5 BESTÄTIGUNGSVERMERK

Nach dem abschließenden Ergebnis meiner Prüfung habe ich dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 (Anlage 1 bis 3) und dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 (Anlage 4) der AVANCE Personal Service GmbH, Dresden, folgenden uneingeschränkten, mit einem Zusatz versehenen Bestätigungsvermerk erteilt, der hier wiedergegeben wird:

"BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die AVANCE Personal Service GmbH, Dresden

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der AVANCE Personal Service GmbH, Dresden, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der AVANCE Personal Service GmbH, Dresden, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."

Ich erstatte diesen Prüfungsbericht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Berichterstattung bei Abschlussprüfungen (IDW PS 450 n. F.).

Eine Verwendung des oben wiedergegebenen Bestätigungsvermerks außerhalb dieses Prüfungsberichts bedarf meiner vorherigen Zustimmung. Bei Veröffentlichungen oder Weitergabe des Jahresabschlusses und/oder des Lageberichts in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form (einschließlich der Übersetzung in andere Sprachen) bedarf es zuvor meiner erneuten Stellungnahme, sofern hierbei mein Bestätigungsvermerk zitiert oder auf meine Prüfung hingewiesen wird; auf § 328 HGB wird verwiesen.

Dresden, den 14. Februar 2024

DIPL. WIRTSCH.-MATH. ULRICH PASERAT

Ulrich Paserat, Wirtschaftsprüfer