Betty Barclay International GmbH

Nußloch

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.06.2021 bis zum 31.05.2022

Bilanz zum 31. Mai 2022

AKTIVA

	31.05.2022	31.05.2021
	€	€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	486.631,47	669.171,90
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.164.344,16	1.337.347,50
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	239.353,85	1.570,90
II. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	1.278.543,87	1.034.474,52
	3.168.873,35	3.042.564,82
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte	2.391.544,30	2.161.961,39
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.280.364,19	4.245.567,71
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	8.527,43	0,00
3. Sonstige Vermögensgegenstände	818.755,97	896.902,47
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	2.313.451,94	766.280,77
	8.812.643,83	8.070.712,34
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	134.940,89	104.386,27
	12.116.458,07	11.217.663,43

PASSIVA

	31.05.2022	31.05.2021
	€	€
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	2.750.000,00	2.750.000,00
II. Kapitalrücklage	2.728.669,57	2.728.669,57
III. Gewinnvortrag	1.202.186,26	1.202.186,26
IV. Jahresüberschuss	0,00	0,00
	6.680.855,83	6.680.855,83
B. RÜCKSTELLUNGEN	2.197.636,08	1.986.806,77
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	41.944,44	36.424,04
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	409.524,20	502.761,76
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.582.221,99	447.620,66
4. Sonstige Verbindlichkeiten	1.203.717,53	1.561.533,37
- davon aus Steuern € 749.736,22 (VJ: T€ 785)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 51.472,91 (VJ:T€ 135)
	3.237.408,16	2.548.339,83
D. PASSIVE LATENTE STEUERN	558,00	1.661,00
	12.116.458,07	11.217.663,43

Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1. Juni 2021 - 31. Mai 2022

	01.06.21 - 31.05.22		01.06.20 - 31.05.21
	€		€
1. Rohergebnis		18.086.873,23		16.164.761,61
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	4.986.907,44		4.960.173,22
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.079.440,18		1.062.146,02
- davon für Altersversorgung € - 18.959,16 (VJ: T€ 7)		6.066.347,62		6.022.319,24
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		665.475,15		788.952,52
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		10.037.459,74		9.284.077,95
- davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung € 154.238,11 (VJ: T€ 182)
5. Betriebsergebnis		1.317.590,72		69.411,90
6. Erträge aus Beteiligungen
- davon aus verbundenen Unternehmen € 258.352,52 (VJ: T€ 0)		258.352,52		0,00
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		707,19		5.306,79
8. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens		14.283,17		692,15
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		7.715,63		6.884,22
- davon aus Aufzinsung € 2.264,00 (VJ: T€ 2)
10. Ergebnis vor steuern		1.554.651,63		67.142,32
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		369.496,09		57.468,96
- davon latente Steuern € -1.103,00 (VJ: T€ -7)
12. Ergebnis nach Steuern		1.185.155,54		9.673,36
13. Sonstige Steuern		26.265,48		34.951,88
14. Aufgrund eines abgeführter Gewinn (VJ: Verlust)		1.158.890,06		-25.278,52
15. Jahresüberschuss		0,00		0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 01.06.2021 bis 31.05.2022

A. Allgemeine Angaben

Die Gesellschaft ist unter der Firma Betty Barclay International GmbH, Nußloch, im Handelsregister des Amtsgerichts Mannheim unter der Nr. HRB 335760 eingetragen.

Der Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31.05.2022 ist nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) erstellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften wurden die Regelungen des GmbH-Gesetzes beachtet.

Es wurde teilweise von den gesetzlich zulässigen Erleichterungen Gebrauch gemacht.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung ist das Gesamtkostenverfahren angewandt.

Das Gliederungsschema des § 275 Abs. 2 HGB wurde um die zusätzlichen Zwischensummen "Betriebsergebnis" und "Ergebnis vor Steuern" erweitert.

Die Gesellschaft gilt als eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

1. Ansatz und Bewertung

Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden unter Beachtung der Vorschriften des HGB und der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung bilanziert und bewertet.

2. Anlagevermögen

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sowie die Sachanlagen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Anlagengegenstände mit zeitlich begrenzter Nutzungsdauer werden entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt regelmäßig für immaterielle Vermögensgegenstände 3 bis 7 Jahre und für Sachanlagengegenstände zwischen 3 und 15 Jahren. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 800,00 € werden in Anlehnung an § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG sofort abgeschrieben.

3. Umlaufvermögen

Waren wurden zu Anschaffungskosten angesetzt. Wertminderungen aufgrund modischen Wandels bei Vorräten der vorherigen Saison wurde durch entsprechende Abschreibungen Rechnung getragen. Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände und Flüssige Mittel sind zum Nominalwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Notwendige Einzelwertberichtigungen wurden berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wurde durch einen pauschalen Abschlag Rechnung getragen.

4. Sonstige Rückstellungen

Bei der Bemessung der sonstigen Rückstellungen wurde allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten Rechnung getragen. Der Ansatz erfolgte jeweils in der Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages.

5. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

6. Währungsumrechnung

Flüssige Mittel sowie kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten, die auf fremde Währungen lauten, wurden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag angesetzt.

7. Latente Steuern

Aktive und passive latente Steuern werden verrechnet, und sofern sich ein Aktivsaldo ergibt, wird auf dessen Bilanzierung in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB verzichtet.

8. Kurzarbeit

Während das Kurzarbeitergeld ein durchlaufender Posten ist, werden die Erstattungen von Sozialversicherungsbeiträgen durch die Bundesanstalt für Arbeit in Anwendung des IDW RS HFA 1/1984 als Aufwandszuschuss unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

C. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem auf der Folgeseite dargestellten Anlagenspiegel.

Der Anteilsbesitz gemäß § 285 Nr. 11 HGB der Gesellschaft setzte sich am Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

Unternehmen	Anteil (%)	Währung	Eigenkapital zum 31.05.2022	Jahresergebnis 2021/2022
Weinberg & Braunschweig AG, Zollikon/Schweiz in Liquidation	100	CHF	85.404	- 11.312
Betty Barclay Austria GmbH & Co. KG, Salzburg/Österreich	100	EUR	1.168.463	274.065
Betty Barclay Austria GmbH, Salzburg/Österreich	100	EUR	190.907	13.310

2. Forderungen und Verbindlichkeiten

Sämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen laufende Verrechnungen. Darin enthalten sind Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin i.H.v. T€ 1.401. (VJ: T€ 242).

Anlagenspiegel

Anlagenspiegel	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Anschaffungs-/Herstellungskosten 01.06.2021	Zugänge 2021/22	Abgänge (historische Werte) 2021/22
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	53.190,01	0,00	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	472.888,53	0,00	472.888,53
	526.078,54	0,00	472.888,53
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.425.579,91	0,00	173.345,80
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.201.040,63	15.833,65	100.293,43
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.570,90	534.120,69	1.220,90
	6.628.191,44	549.954,34	274.860,13
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	1.244.829,76	51.392,10	0,00
	1.244.829,76	51.392,10	0,00
	8.399.099.74	601.346,44	747.748,66

Anlagenspiegel	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Umbuchungen 2021/22	Anschaffungs-/ Herstellungskosten 31.05.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	53.190,01
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
	0,00	53.190,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	2.252.234,11
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	295.116,84	4.411.697,69
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-295.116,84	239.353,85
	0,00	6.903.285,65
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	1.296.221,86
	0,00	1.296.221,86
	0,00	8.252.697,52

Anlagenspiegel	Abschreibungen
	Abschreibung kumuliert 01.06.2021	Zugänge 2021/22	Abgänge 2021/22
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	53.190,01	0,00	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	472.888,53	0,00	472.888,53
	526.078,54	0,00	472.888,53
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.756.408,01	182.540,43	173.345,80
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.863.693,13	482.934,72	99.274,32
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	4.620.101,14	665.475,15	272.620,12
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	210.355,24	14.283,17	0,00
	210.355,24	14.283,17	0,00
	5.356.534,92	679.758,32	745.508,65

Anlagenspiegel	Abschreibungen
	Zuschreibungen 2021/22	Umbuchungen 2021/22	Abschreibung kumuliert 31.05.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	0,00	53.190,01
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	53.190,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00	1.765.602,64
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	0,00	3.247.353,53
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	5.012.956,17
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	206.960,42	0,00	17.677,99
	206.960,42	0,00	17.677,99
	206.960,42	0,00	5.083.824,17

Anlagenspiegel	Buchwerte
	Buchwert 31.05.2022	Buchwert 31.05.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
	0,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	486.631,47	669.171,90
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.164.344,16	1.337.347,50
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	239.353,85	1.570,90
	1.890.329,48	2.008.090,30
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	1.278.543,87	1.034.474,52
	1.278.543,87	1.034.474,52
	3.168.873,35	3.042.564,82 Werte in €

3. Eigenkapital

Die Kapitalrücklage resultiert aus Zuzahlungen des Gesellschafters i.S.d. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

4. Pensionsrückstellungen

Für unsere französische Betriebsstätte sind wir gesetzlich verpflichtet eine Rückstellung für "Indemnités de Fin de Carrière" (Zahlung anlässlich des Renteneintritts) zu bilden. Die Berechnung erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung der Stellenbeschreibung der Mitarbeiter, des erwarteten Renteneintrittsalters, die erwartete Gehaltsentwicklung der Mitarbeiter, sowie die zwischenzeitliche Austrittswahrscheinlichkeit und Sterblichkeit. Hierzu wurden die Sterbetafeln INSEE 2019 herangezogen. Für die Ermittlung der Rückstellung wurde ein Rechnungszins von 2,58 % angewendet.

5. Latente Steuern

Steuerabgrenzungen in Form von passiven latenten Steuern i.H.v. T€ 1 (VJ: T€ 2) haben sich aus Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanz im Anlagevermögen ergeben.

6. Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Die periodenfremden Erträge in Höhe von T€ 289 (VJ: T€ 231) ergeben sich im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen, der Auflösung von Forderungswertberichtigungen sowie von den Vermietern nachträglich gewährte Mietminderungen aufgrund der Corona-Lockdowns im Vorjahr.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen i.H.v. T€ 73 (VJ: T€ 27) enthalten. Zudem ist eine Rückerstattung (T€ 174) eines im Vorjahr von der Gesellschafterin erhaltenen Fixkostenzuschusses enthalten.

D. Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse

Die Gesellschaft haftet gesamtschuldnerisch für Bankkredite ihrer verbundenen Unternehmen Winter Holding GmbH & Co. KG, MONTANA GMBH & Co. KG, Montana Verwaltungs GmbH, Betty Barclay Group GmbH & Co. KG und ProFashion GmbH. Zum Bilanzstichtag wurde die Gesamtkreditlinie durch verbundene Unternehmen in Form von Avalkrediten (T€ 3.986 VJ: T€ 4.076), Darlehen (T€ 29.375, VJ: T€ 30.875) sowie im Vorjahr aus Kontokorrentkrediten (T€ 0, VJ: T€ 13.227) in Anspruch genommen. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage der kreditnehmenden Gesellschaften wird das Risiko der Inanspruchnahme aus der gesamtschuldnerischen Haftung als sehr gering eingeschätzt.

2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestanden am Bilanzstichtag folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Mietverträgen:

Geschäftsjahr	T€
2022/2023	2.337
2023/2024	1.654
2024/2025	1.233
2025/2026	697
2026/2027 ff	684
Gesamt	6.605

3. Arbeitnehmer

Im Durchschnitt des Geschäftsjahres waren 137 Angestellte beschäftigt.

4. Derivative Finanzinstrumente

Die Gesellschaft setzt zur Absicherung der Währungsrisiken ihrer Geschäfte derivative Finanzinstrumente ein.

Zum Bilanzstichtag bestanden schwebende Devisentermingeschäfte (Verkauf) mit einem Nominalwert von GBP 575.332 und einem beizulegenden Zeitwert von T€ -10.

Die Termingeschäfte dienen wirtschaftlich zur Absicherung bereits am Bilanzstichtag bestehender offener Posten sowie der Absicherung bestehender Aufträge, abzüglich der erwarteten Auszahlungen in GBP, die für unsere britische Niederlassung anfallen.

Aufgrund der Planungsungenauigkeiten bzgl. dieser Finanzströme wurde keine Bewertungseinheit i.S.d. § 254 HGB gebildet.

5. Geschäftsführung

Im Geschäftsjahr 2021/2022 waren als Geschäftsführer tätig:

Herr Robert Küper (CEO)	Geschäftsführer
Herr Manfred Plaar (CFO)	Geschäftsführer

Die Geschäftsführer erhielten keine Bezüge von der Gesellschaft.

E. Unternehmensverträge, Konzernabschluss und Konsolidierungskreis

Die Gesellschaft führt aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrags ihr Jahresergebnis an ihre Alleingesellschafterin Betty Barclay Group GmbH & Co. KG, Nußloch, ab.

Mutterunternehmen des kleinsten und zugleich größten Konsolidierungskreises ist die Winter Holding GmbH & Co. KG, Nußloch. Der Konzernabschluss der Winter Holding GmbH & Co. KG ist beim elektronischen Bundesanzeiger erhältlich.

Die Betty Barclay International GmbH stellt aufgrund der befreienden Einbeziehung in den Konzernabschluss der Muttergesellschaft Winter Holding GmbH & Co. KG, Nußloch gem. § 291 HGB keinen eigenen Konzernabschluss auf.

F. Ereignisse nach Bilanzstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ereignet.

Nußloch, den 04. August 2022

Geschäftsführung

Robert Küper

Manfred Plaar

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021/2022

1. Grundlagen der Gesellschaft

Die Betty Barclay International GmbH ist ein Handelsunternehmen und Tochterunternehmen der Betty Barclay Group, eines der führenden Anbieter für Damenoberbekleidung. Sie vertreibt über unterschiedliche Niederlassungen in Europa mit den konzerneigenen Stamm-Marken Betty Barclay, Betty & Co., Gil Bret, Vera Mont sowie mit weiteren Sub-Labels und Marken zeitgemäße Kollektionen für die moderne Frau und transportiert Lifestylewelten mit einem hohen Identifikationspotenzial. Die Betty Barclay Group steht für modische Kompetenz und stilsichere Souveränität. Unsere Mode verkörpert den Zeitgeist moderner, selbstbewusster Frauen, die Spaß an Mode und Weiblichkeit haben.

Hauptsitz des Unternehmens ist Nußloch. Die Zweigniederlassungen befinden sich in Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Österreich, Schweden und der Schweiz. Neben ihrer Tätigkeit als Handelsunternehmen für Damenoberbekleidung erbringt die Gesellschaft Dienstleistungen an andere Gesellschaften der Betty Barclay Group in Bezug auf die Steuerung des Consumer Business.

Das Produktsortiment wird an hochwertige Warenhäuser, Einzelhandelsunternehmen und in eigenen Betty Barclay Stores, Concessions und Outlets vertrieben.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Lage

Nach dem schwierigen Jahr 2020 mit einem Rückgang des weltweiten realen Bruttoinlandsproduktes um 3,1 %, zeigte sich die weltweite konjunkturelle Entwicklung im Jahr 2021 robust. Trotz der in vielen Staaten nicht aufzuhaltenden Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus erholte sich die Weltwirtschaft mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts um 6,1 %. Die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pan- demie nehmen somit ab.

Der Ukraine-Krieg und dessen Folgen - politische Unsicherheit, Störung der weltweiten Lieferketten, Inflation, Energiekrise - prägen hingegen das Jahr 2022. Laut Prognose des IWF wird das weltweite Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 nur noch um +3,6% gegenüber dem Vorjahr wachsen. Um die steigende Inflation einzudämmen, haben die großen Zentralbanken ein Ende der expansiven Geldpolitik und damit die Zinswende eingeleitet. Somit verteuern sich Kredite und die Investitionsbereitschaft geht zurück.

Die Wirtschaft der Eurozone hat sich laut Schätzung des IWF im Jahr 2021 deutlich erholt, was sich in einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um 5,4% äußert (2020: -6,3 %). Ein überdurchschnittliches Wachstum erzielten dabei Frankreich (+6,8%), Italien (+6,6%) und Belgien (+6,2%), während Deutschland (+2,9%) das schwächste Wachstum aufweist. Im Winter 2021/2022 kamen die meisten Mitgliedsstaaten trotz Anstieg der Corona-Neuinfektionen ohne weitere Lockdowns aus (außer Österreich und die Niederlande). Im Jahr 2022 erlebt die europäische Wirtschaftszone einen neuen Rückschlag, Grund hierfür sind insbesondere die stark gestiegenen Energiepreise und die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas.

Der Euro hat seit Beginn des Jahres 2021 gegenüber den meisten Leitwährungen deutlich abgewertet und notiert inzwischen fast pari zum US-Dollar- die damit verbundene Teuerungsrate für in US-Dollar zu bezahlender Waren liegt mittlerweile deutlich über 10%.

In Deutschland lastete insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2021 ein deutlicher Nachfragerückgang im Zusammenhang mit den Lockdown- und Quarantänemaßnahmen auf dem allgemeinen Konsum. In der zweiten Jahreshälfte erholte sich die deutsche Wirtschaft kurzfristig sehr stark und wuchs im Gesamt-Jahr 2021 um +2,9% (2020: -4,6%). Aufgrund des Krieges und der damit verbundenen wachsenden Unsicherheiten wurde auch für Deutschland der Ausblick auf das Jahr 2022 gesenkt. Die Inflation erreicht indes lang unerreichte Höhen und lag im Mai in Deutschland bei durchschnittlich 7,9%. Inflationstreiber sind insbesondere Energieträger wie Heizöl, Kraftstoffe, Strom und Gas.

Branchenentwicklung

Nach dem durch die Corona-Pandemie geprägten Krisenjahr 2020 ließ die Umsatzentwicklung der deutschen Bekleidungsbranche in 2021 leichte Anzeichen von Erholung erkennen. Der Umsatz stieg um 3,0 % gegenüber dem Vorjahr an, erreichte damit allerdings bei Weitem noch nicht das Niveau von 2019. Auch die Entwicklung zu Beginn des Jahres 2022 stimmt optimistisch: In den ersten vier Monaten des Jahres lagen die Umsätze um 25,5 % höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, wenn auch immer noch mehr als 10 % unter dem Niveau von 2019.

Die Lieferkettenprobleme führen in der Branche zu vergleichsweise hohen Auftragsbeständen, während die Erzeugerpreise im Bereich Bekleidung im Zeitraum Januar bis April 2022 um 3,0 % gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum anstiegen.

Der ifo-Konjunkturklimaindex für das verarbeitende Gewerbe hat sich zum Ende unseres Geschäftsjahres eingetrübt, was vor allem mit der unsicheren Energieversorgung zusammenhängt. Dahingegen bewertet die Bekleidungsindustrie die Konjunktursituation optimistisch, so dass der Branchenindex über dem langjährigen Mittel liegt.

Im Einzelhandel zeichnet sich zwischenzeitlich eine Normalisierung des Verbraucherverhaltens ab, was sich u.a. auch an den Frequenzen der Innenstadtlagen gut ablesen lässt. Die Verbraucherstimmung ist indes laut HDE-Konsumbarometer nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau, wofür neben der Pandemie nun auch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs verantwortlich gemacht werden.

Der Trend zum Online Shopping setzt sich in 2022 grundsätzlich fort, wobei die Wachstumsraten der Online-Geschäfte zu Anfang des Jahres 2022 mit der Aufhebung der 2G+Regelung im deutschen Einzelhandel deutlich zurückgegangen sind.

2.2 Geschäftsverlauf

Umsatz

Nach starken Umsatzeinbußen in den beiden vorangegangenen Geschäftsjahren durch die staatlich verordneten Schließungszeiten des Einzelhandels in allen Ländern Europas, konnte die BETTY BARCLAY INTERNATIONAL GMBH im Berichtsjahr erfreulicherweise wieder in nahezu allen von ihr belieferten Ländern Umsatzsteigerungen erzielen, und dabei in der Schweiz und Niederlande sogar das Umsatzniveau von 2019 übertreffen. Eine Ausnahme stellt Großbritannien dar, wo aufgrund der im Vorjahr erfolgten Schließung sämtlicher Concession- und Outletflächen als Teil einer Restrukturierungsmaßnahme der Umsatz nochmals rückläufig war.

Personal

Einer der Schwerpunkte der Personalarbeit blieb im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umsetzung und Kommunikation von technischen und organisatorischen Schutzmaßnamen zur Infektionsprävention sowie das Interventionsmanagement bei Corona-Verdachtsfällen im Unternehmen, um die Ausbildung von Infektions-Clustern im Vorfeld zu vermeiden. Es fanden dazu regelmäßige Updates der Führungskräfte und den Betriebsräten zusammen mit der Geschäftsführung statt.

Die Betriebsvereinbarung zur Mobilarbeit wurde auf die Nutzung nach dem Auslaufen der pandemischen Schutzmaßnahmen angepasst und somit der Nutzungsrahmen für die Mitarbeiter erweitert. Ebenso wurde die Gleitzeitregelung für die Mitarbeiter erweitert.

Die Karriereseite des Unternehmens wurde neu aufgesetzt, so dass eine dynamische Aussteuerung der Karriereseite und sämtlicher Jobs möglich ist und die Zielgruppen emotional besser angesprochen werden.

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2021/2022 wurden Investitionen in Sachanlagevermögen in Höhe von insgesamt T€ 550 getätigt, wobei die wichtigste Maßnahme den neuen Showroom in Brüssel betraf. Darüber hinaus wurde in Shop-in-Shop-Flächen in der Schweiz, Belgien, Dänemark und Niederlande investiert.

2.3 Wirtschaftliche Lage

Vermögenslage

Im Anlagevermögen ergibt sich durch die erwähnten Investitionen, vermindert um planmäßige Abschreibungen, eine leichte Erhöhung um T€ 126 auf T€ 3.169.

Das Vorratsvermögen (T€ 2.392, VJ: T€ 2.162) ist auf stabilem Niveau. Die Liefer- und Leistungsforderungen (T€ 3.280, VJ: T€ 4.246) konnte weiter zurückgeführt werden. Die Sonstigen Vermögensgegenstände (T€ 819, VJ: T€ 897) liegen ebenfalls in etwa auf Vorjahresniveau; sie enthalten i.W. Steuererstattungsansprüche und gezahlte Kautionen.

Bei den Rückstellungen (T€ 2.198, VJ: T€ 1.987) ist eine leichte Erhöhung zu verzeichnen, der überwiegend die Steuerrückstellungen betrifft. Darüber hinaus sind auch die Personalrückstellungen angestiegen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren überwiegend aus Warenlieferungen, sowie aus laufenden Verrechnungen. Am Bilanzstichtag ergibt sich ein Saldo von T€ 1.582 gegenüber T€ 448 im Vorjahr, der auch die Ergebnisabführung an die Muttergesellschaft beinhaltet. Die Zahlungsrhythmen ergeben sich jeweils aus dem konzernweiten Finanzmittelmanagement. Bei den Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten gegenüber konzernfremden Unternehmen ergibt sich stichtagsbedingt ein leichter Rückgang (T€ 410, VJ: T€ 503). Die sonstigen Verbindlichkeiten (T€ 1.204, VJ: T€ 1.562) sind u.a. gegenüber Arbeitnehmern und Sozialversicherungsträgern zurückgegangen.

Die Eigenkapitalquote beträgt am Bilanzstichtag durch die leicht gestiegene Bilanzsumme 55,1 % (VJ 59,6 %), wobei sich das Eigenkapital in absoluten Werten (T€ 6.681) nicht verändert hat.

Finanzlage

Der vereinfacht berechnete Cash Flow (Jahresergebnis vor Ergebnisabführung zzgl. Abschreibungen) belief sich auf T€ 1.631 (VJ: T€ 764). Die liquiden Mittel stiegen von T€ 766 auf T€ 2.313, wovon T€ 207 (VJ: T€ 105) in Form von Bargeld in unseren Stores und Outlets gebunden waren. Aufgrund der Einbindung in die Finanzierungsstruktur der Betty Barclay Group ist die Gesellschaft jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen fristgerecht nachzukommen.

Ertragslage

Die BETTY BARCLAY INTERNATIONAL GMBH erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr nach zwei durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinträchtigten Geschäftsjahren wieder einen im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Jahresumsatz. Der Umsatz betrifft fast ausschließlich Produkte, die von verbundenen Unternehmen geliefert werden. Das Rohergebnis hat sich von T€ 16.165 auf T€ 18.087 verbessert.

Bei den Personalkosten (T€ 6.066, VJ: T€ 6.022) haben sich keine nennenswerten Veränderungen ergeben.

Die Abschreibungen sind durch die im Vorjahr vorgenommenen Flächenschließungen und die generelle Investitionszurückhaltung während der Coronakrise deutlich zurückgegangen (T€ 665, VJ: T€ 789).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von T€ 9.284 auf T€ 10.037 an. Der Hauptkostenanteil liegt bei den Raumkosten für angemietete Ladenlokale und Concession Flächen, wo sich u.a. durch umsatzabhängige Mieten eine leichte Erhöhung ergab. Auch bei den Ausgangsfrachten und im Bereich Marketing ist ein Kostenanstieg zu verzeichnen.

Insgesamt ergibt sich ein Betriebsergebnis von T€ 1.318 (VJ: T€ 69). Gemessen an den starken Umsatzrückgängen, die das Unternehmen aufgrund der Corona Lockdowns hinnehmen musste, ist das ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.

Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages wird das komplette Jahresergebnis der Betty Barclay International GmbH i. H. v. T€ 1.159 (VJ: T€ -25) an die Gesellschafterin Betty Barclay Group GmbH & Co. KG abgeführt.

3. Chancen und Risiken

Wesentliches Ziel des Unternehmens ist es, Geschäftschancen bestmöglich zu nutzen, sowie Risiken zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Zur Identifikation von Chancen und Risiken sind interne organisatorische Maßnahmen implementiert. Dazu gehören zum Beispiel umfangreiche Dokumentationspflichten und ein regelmäßiges Reporting der Ergebnissituation. Abweichungen von Planzahlen werden frühzeitig erkannt und schaffen Handlungsspielräume, um Risiken entgegenzuwirken.

Seit Januar 2020 hat die Coronavirus-Pandemie weltweit zu einer Wirtschaftskrise geführt, deren Auswirkungen asymmetrisch über die Wirtschaftszweige verteilt sind. Durch die Folgen des Ukraine-Kriegs sind die konjunkturellen Aussichten nach wie vor eingetrübt. Auch wenn die Betty Barclay International GmbH nach den unübersehbaren Umsatz- und Ergebniseinbußen der beiden Vorjahre im Berichtsjahr wieder zu positiven Ergebnissen zurückgekehrt ist, ergibt sich auch für die Zukunft eine veränderte Risikobeurteilung. Die Risiken der Unternehmensgruppe liegen vor allem in den Bereichen Absatzentwicklung und Konsumentenverhalten, Beeinträchtigung der Lieferkette und nach wie vor auch im Infektionsrisiko für die eigenen Mitarbeiter.

Das Finanzrisiko wird durch die Einbeziehung in die Konzernfinanzierung der Betty Barclay Group begrenzt, die aufgrund der stabilen Finanzlage und des sehr geringen Verschuldungsgrades der Vergangenheit auch in der pandemiebedingten Krisensituation Zugang zu zusätzlichen Finanzierungsquellen hatte. Aus heutiger Sicht ist die zukünftige Finanzierung des Unternehmens gesichert, auch unter Berücksichtigung eines entsprechenden Risikozuschlags für etwaige weitere Beeinträchtigungen des Geschäfts durch die Corona-Pandemie.

Dem Risiko von Forderungsausfällen kommt innerhalb der Finanzrisiken, insbesondere in der aktuell angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation, eine große Relevanz zu. Diesem unternehmerischen Risiko wird durch den Abschluss einer Warenkreditversicherung sowie durch ein aktives Kreditmanagement begegnet, in dem die Kreditlimits aller Kunden regelmäßig überprüft werden. Ein straffes Mahnverfahren sowie restriktives Auslieferungsverhalten bei kritischen Kunden sind weitere Maßnahmen zur Risikoreduktion.

Die Betty Barclay International GmbH bearbeitet den Markt der Damenoberbekleidung. Die schlechteren Konjunkturaussichten können - national wie international - zu einem nachlassenden Nachfrageverhalten in der Bekleidungsbranche führen. Die internationale Ausrichtung bewirkt diesbezüglich eine Risikostreuung, für den Fall, dass sich in einzelnen Ländern Absatzrisiken aufbauen.

Wechselnde Trends im Modemarkt sind unabänderliche Charakteristika der Branche. Daraus resultiert das Risiko, Marktentwicklungen nicht frühzeitig zu erkennen. Es ergeben sich aber auch umfangreiche Chancen, schneller und besser als Mitbewerber zu sein, gerade im aktuellen Marktumfeld, in dem sich ein gewisser Verdrängungswettbewerb abzeichnet. Der erwartete bzw. bereits angekündigte Rückzug einiger Marken bietet der Betty Barclay International GmbH die Chance, neue Flächen zu akquirieren oder bestehende Flächen zu vergrößern. Gerade auch in Krisenzeiten konnte sich das Unternehmen für die Kunden als verlässlicher Partner erweisen und das Vertrauensverhältnis stärken. Darüber hinaus hat die Krise dazu geführt, althergebrachte Strukturen und Arbeitsweisen zu überdenken und sich in bestimmten Bereichen organisatorisch neu aufzustellen; insbesondere Projekte im Bereich Digitalisierung wurden durch die geänderten Rahmenbedingungen beschleunigt.

Die Gesellschaft sorgt mit einem umfangreichen Maßnahmenbündel dafür, dass nicht nur die Risiken minimiert, sondern auch die Chancen optimal genutzt werden.

Eine zuverlässige und pünktliche Auslieferung ist ebenso ein Erfolgsfaktor für den schnelllebigen Bekleidungshandel. Entscheidend für die Liefertreue ist die konsequente Überwachung der kompletten Supply Chain durch die Gesellschafterin Betty Barclay Group KG. Darüber hinaus muss die Performance der Logistikpartner, deren wirtschaftliche Situation und Leistungsfähigkeit regelmäßig überprüft werden.

Der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens gründet sich auf den langjährig aufgebauten Wettbewerbsvorteilen, wie zum Beispiel der hohen Attraktivität der Produkte mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, der attraktiven Spanne für die Handelspartner sowie der ausgezeichneten Stellung der vertriebenen Marken hinsichtlich Bekanntheit und Sympathie. Weitere Attribute wie Lieferpünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit runden das Bild ab. Das Unternehmen arbeitet permanent in allen operativen Bereichen daran, diese Wettbewerbsvorteile zu sichern und weiter auszubauen.

Risiken, die bezüglich der Sicherheit der IT-Infrastruktur entstehen können, begegnet das Unternehmen durch Systemredundanzen, proaktive Wartungszyklen, Nutzung von Leasingmodellen und ein kompetentes Help-Desk. Die Datensicherheit und der Schutz vor unberechtigtem Datenzugriff sind weitere zentrale Felder, für die durch strikte Zugangsberechtigungen, Vergabe von Administratorrechten sowie individuell zugeordnete Benutzer- und Mandantenrollen Vorsorge getroffen wird.

Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, sind derzeit auch unter Berücksichtigung des volatilen Marktumfelds und Einbeziehung verschiedener realistischer Szenarien bzgl. der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie nicht erkennbar.

4. Prognosebericht

Die europäische Wirtschaft hat sich von der Corona-Pandemie weitgehend erholt. Eine neue Eintrübung resultiert jedoch aus den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, den anhaltenden Lieferengpässen bei steigenden Verbraucherpreisen. Die EU-Kommission prognostiziert für 2022 dennoch bis dato noch einen weiteren Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,6 %, für 2023 nur noch um 1,4 %.

Die Nachfrage in der Bekleidungsbranche nähert sich inzwischen wieder an das Niveau von 2019 an. Vor diesem Hintergrund planen wir für das Geschäftsjahr 2022/23 nochmals eine spürbare Erhöhung der Umsatzerlöse gegenüber dem Geschäftsjahr 2021/22, das anfänglich noch von den Kontaktbeschränkungen im Einzelhandel (2G/3G), in einigen Absatzmärkten sogar von kompletten Lockdowns betroffen war.

Dadurch wird das Unternehmen auch ein etwas höheres Rohergebnis ausweisen als im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Darüber hinaus hat die Geschäftsführung im abgelaufenen Geschäftsjahr umfangreiche Maßnahmen zur Kostensenkung umgesetzt, die in der Zukunft Wirkung zeigen werden. Dazu gehören die Schließung unwirtschaftlicher Standorte, die Anpassung der Kapazitäten sowie ein Programm zur Einsparung von Sachkosten.

Aufgrund der oben beschriebenen Einflüsse und ergriffenen Maßnahmen erwartet die Geschäftsführung für das kommende Geschäftsjahr ein nochmal leicht verbessertes Betriebsergebnis (EBIT).

Nußloch, den 04. August 2022

Geschäftsführung

Robert Küper

Manfred Plaar

Der vorstehende Jahresabschluss wurde durch die Gesellschafterversammlung am 25. November 2022 festgestellt.

Zu dem vollständigen Jahresabschluss und Lagebericht wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Betty Barclay International GmbH, Nußloch

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Betty Barclay International GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Mai 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juni 2021 bis zum 31. Mai 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Betty Barclay International GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Juni 2021 bis zum 31. Mai 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Mai 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juni 2021 bis zum 31. Mai 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Heidelberg, den 9. August 2022

P K F Riedel Appel Hornig GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Dr. Harald Riedel, Wirtschaftsprüfer

Dieter Wilhelm, Wirtschaftsprüfer