Lectra Deutschland GmbH

Ismaning

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

Grundlagen des Geschäftsmodells

Die Lectra Deutschland GmbH mit ihren Betriebsstätten in Kroatien, Polen und Rumänien ist die deutsche Tochtergesellschaft der an der Euronext-Börse Paris gehandelten Lectra S.A., Paris.

Lectra ist weltweit führend in integrierten Technologielösungen (Software, CAD/CAM und ergänzende Services) speziell ausgerichtet auf die Stoff-, Leder-, Textil- und Verbundwerkstoffindustrie. Dabei agiert Lectra auf zahlreichen Märkten wie dem Modesektor (Bekleidung, Accessoires, Schuhe), der Automobilbranche (Autositze, Innenausstattung, Airbags), der Polstermöbelbranche sowie in diversen weiteren Marktsegmenten. Mit Hilfe industriespezifischer Soft- und Hardwarelösungen können Lectras Kunden die gesamte Wertschöpfungskette - vom Design über die Entwicklung bis hin zur Herstellung - automatisieren und optimieren. Lectra wurde 1973 gegründet und bedient mit fast 1.700 Mitarbeitern weltweit Kunden in über 100 Ländern über ein Netzwerk von 34 Niederlassungen. In 2020 betrug der weltweite Umsatz der Lectra-Gruppe 236 Millionen Euro.

Entwicklung der Gesamtwirtschaft - Überblick

Die Weltwirtschaft sank in 2020 um 3,5 %, gegenüber einem Anstieg von 2,9 % in 2019. Die konjunkturelle Lage in Deutschland war im Jahr 2020 gekennzeichnet durch die Covid-19 Krise, welche einen großen Einfluss auf das wirtschaftliche Leben hatte. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2020 um 4,8 % niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach zehn Jahren des Wachstums in eine tiefe Rezession geraten. Dies ist vergleichbar mit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009, fiel aber weniger stark aus als in 2009 (-5,7%).

(Quelle: wko; Statistisches Bundesamt)

Entwicklung der Textil- und Bekleidungsindustrie

Die Umsätze im vergangenen Jahr 2020 sanken mit insgesamt -11,4 % deutlich. Die Covid19-Krise traf den Bereich Bekleidung am härtesten mit -19 %. Im Frühjahr 2020 während des ersten Lockdowns brachen die Umsätze zum Teil um -45 % ein.

Auch im Bereich Textil musste man einen Umsatzrückgang von -6,7 % verzeichnen. Hier muss man erwähnen, dass vor allem die Automobilindustrie sich nach dem massiven Einbruch in der 1. Jahreshälfte in der 2. Hälfte erholen konnte und vor allem Vliesstoffe und Heimtextilien konnten wieder stark zulegen.

Den Bekleidungseinzelhandel trafen die zwei Lockdowns in 2020 sehr massiv, was in einem Umsatzrückgang von fast 25% resultierte. Obwohl der gesamte Einzelhandel in Deutschland seine Umsätze um +5,4 % steigern konnte, brachen die Umsätze im vor allem im stationären Bekleidungseinzelhandel ein trotz der sehr starken Zuwächse im Onlinehandel, die die Verluste nicht annähernd ausgleichen konnten.

(Quelle: Konjunkturbericht 02.2021 Gesamtverband textil+mode).

Auch das Jahr 2021 ist weiterhin in großen Teilen durch die Covid-19 ausgelöste Krise dominiert. Derzeit ist eine absolute Aussage, wie viele Unternehmen überleben werden bzw. wie der Markt nach der Krise aussehen wird, weiterhin schwierig. Jedoch zeichnet sich eine Verfestigung des Trends ab, bei dem Marken und Händler zunehmend im Onlinegeschäft erfolgreich sind, wohingegen der stationäre Handel im Modemarkt kein Wachstum generiert. Damit setzt sich auch die bereits erwartete Verschiebung in Richtung e-commerce fort.

(Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/mode-121.html)

Nach unserer Überzeugung wird auch eine "vierte Welle" diesen Trend nur verfestigen und verstärken. Unternehmen und Markeninhaber werden somit weiter vor die Aufgabe gestellt, die eigene Digitalisierung als Langzeittrend voranzutreiben, und gleichzeitig das wachsende Potential im Onlinehandel sowie die ebenfalls wachsende Konkurrenz in eben diesem in der eigenen Strategie zu berücksichtigen. Lectra ist auf Basis der langjährigen Erfahrung und Expertise bestens gerüstet um bestehende und neue Kunden darin zu unterstützen. Zudem kann Lectra mit kürzlich angestoßenen Erweiterungen des eigenen Produktportfolios (Neteven, E-commerce-Optimierung auf Onlinemarktplätzen) die eigene Attraktivität im aktuellen Marktumfeld weiter steigern.

Das Produktionsumfeld in der Region ist aufgrund des fehlenden Umsatzes der Marken- und Handelsunternehmen stark angespannt. Es zeichnet sich ab, dass die Produktionen und Unternehmen, die OEM basiert agieren, an Dominanz gewinnen. Reine Lohnfertigung steht unter immensen Kostendruck und es ist fraglich, wie die Überlebenschancen für diesen Bereich sind oder ob dieser Bereich in den nächsten Jahren weiter nach Osten, Nordafrika, Asien verlagern wird. Eine Spezialisierung in Richtung Losgröße 1 und kleinere Bestellvolumen, höherer Serviceorientierung ist in Projekten vereinzelt sichtbar. Nearshoring und Onshoring ist in der Diskussion in 2021 beschleunigt worden, Projekte sind in der Anbahnung. Die Notwendigkeit zur Automatisierung aufgrund von fehlender Arbeitskraft und Orientierung zu Industrie 4.0, um beispielsweise die absolute Transparenz in der Lieferkette zu gewährleisten, bringt Lectra in eine attraktive Rolle als Technologiepartner für die gesamte Industrie im Produktionsecosystem in der Fashionindustrie.

(Quelle https://www.tagesschau.de/wirtschaft/mode-121.html)

Entwicklung der Automobilindustrie

Weltweit entwickelte sich das Automobilgeschäft sehr stark rückläufig. In den weltweit 3 größten Märkten wurden in 2020 durchwegs Rückgänge von rund einem Viertel gegenüber dem Vorjahr verbucht.

Speziell in Europa (EU-28 und EFTA) wurden in 2020 12,0 Mio. Pkw zugelassen, was ein Minus von 3,8 Mio und einem Rückgang von 24% bedeutet. Alle Länder, die zum europäischen Raum zählen, mussten daher sehr starke Verluste hinnehmen. In Deutschland sanken die Neuzulassungen um -19%, was einem Rückgang von einem Fünftel entspricht.

(Quelle: VDA 2021, IHS)

Ab dem 3. Quartal 2020 nahm die Automobilindustrie wieder Fahrt auf. Dies spiegelte sich auch in der hohen Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien und Investitionen wieder. Dennoch blieb der Automobilsektor vorsichtig und plante im Vergleich zum Vorjahr kurzfristiger.

Die EU-Autorhersteller rechnen in 2021 mit sinkenden Zulassungen, da die Lage weiterhin sehr volatil bleibt und das Management der komplexen Supply Chain im globalen Automotive Markt, wird ein entscheidender Faktor bleiben. Hier ist insbesondere zu erwähnen, dass der massive Lieferengpass von Semi-Konduktoren zu Produktionsrückständen und -ausfällen und zurückgefahrene Produktionen führt. Des Weiteren bieten mehr und mehr Unternehmen ihren Angestellten verstärkt Homeoffice an, was dazu führt, dass man mit weniger Verkäufen im Automobilbereich rechnet.

(https://www.n-tv.de/wirtschaft/Autoverband-schockt-mit-Schrumpfprognose-article22849275.html?xing_share=news)

Entwicklung der Möbelindustrie

Die deutsche Möbelindustrie ging im Jahr 2020 um 3,7 % zurück auf 17,2 Mrd EUR und kam daher vergleichsweise Robust durch die Covid19-Krise. Die Inlandsumsätze blieben hier eher stabil mit -1,7% Rückgang, doch die Exporte sanken deutlich um 7,9 %. Die Polstermöbelindustrie konnte leicht zulegen um 1,9%. (Quelle: Verband der Deutschen Möbelindustrie, Pressemitteilung, 17.02.2021)

Für 2021 ist der Optimismus doch eher stark eingetrübt, da die sonst Umsatzstärksten Monate Anfang des Jahres dem zweiten harten und noch längeren Lockdown zum Opfer fielen und traf die Möbelhersteller hart. Vor allem weil die Möbelhäuser, dem Hauptabsatzmarkt, sehr lange geschlossen waren. (Quelle: Verband der Deutschen Möbelindustrie, Pressemitteilung, 17.02.2021)

Der Nachholbedarf in Sachen Wohnen und Einrichten war spürbar, wenn auch nicht so hoch wie nach dem ersten Lockdown im Jahr 2020. Die wieder anziehende Nachfrage stellt die Branche gleichzeitig vor große Herausforderungen, denn bei vielen wichtigen Vormaterialien bestehen weiterhin erhebliche Engpässe. Neben Holzwerkstoffen waren und sind unter anderem Metallkomponenten, Beschläge, elektronische Bauteile, Polsterschäume, Bezugsstoffe und Verpackungsmaterialien knapp.

(Quelle: Verband der Deutschen Möbelindustrie, Pressemitteilung, 23.08.2021)

Generell kann man weiterhin beobachten, dass Deutschland sich mehr und mehr zu einem Nischenmarkt entwickelt mit einem Focus auf Premiummöbel bzw. Objektgeschäft (Hotels, Konferenzzentren, Systemgastronomie etc.). Hier sind Investitionen in 3D Technologie und Fertigungssysteme, die kleine Losgrößen und das Thema Individualisierung berücksichtigen, notwendig. Lectra ist mit den Produkten Design Concept 3D und Furniture on Demand sehr gut gerüstet.

Entwicklung der Lectra Deutschland GmbH

In 2020 wurde die Optimierung der Vertriebs- und Serviceaktivitäten weiterhin konsequent verfolgt, um sich den ständig veränderten Marktbedingungen anzupassen. Die Fokussierung der Customer Facing Teams auf Märkte bzw. Applikationen wurde fortgesetzt - parallel wurde der Bereich Pre Sales aus dem Bereich Professional Service herausgelöst und dem jeweiligen Vertriebsdirektor untergeordnet, um noch näher am Kunden zu sein und noch sorgfältiger zu qualifizieren. So soll gewährleistet werden, die Chancen auf Erfolg im umkämpften Markt zu erhöhen.

Es sind in der Hauptsache Mitbewerber aus Deutschland und Italien, die mit aggressiver Preispolitik vorangehen. Im Fashion Bereich hat Lectra aus vorgenannten Gründen das Thema Manufacturing vom Thema Brands & Retail separiert. Die Service Mitarbeiter - oder Customer Care - werden ständig auf Kenntnisse im Bereich Industrie 4.0 analysiert und geschult, damit wir für die Anforderungen der Zukunft gewappnet sind.

Lectra fokussierte sich bisher verstärkt auf den Premiumsektor, um mehr auf die Kundenbedürfnisse einzugehen und erwirbt daher immer wieder Firmen, um sein innovatives Angebot zu erweitern. In 2021 wurden daher auf Konzernebene innovative Unternehmen wie Neteven und Gemini CAD Systems gekauft bzw. die Mehrheitsanteile erworben. Insbesondere der Kauf von Neteven verbreitert - wie bereits vorher Retviews sowie mit dem neuen PIM Modul für Lectra´s Fashion Plattform Kubix Link - das Portfolio vor allem für Fashion Retailer. Des Weiteren konnte man Anfang 2021 verkünden, den Erwerb des amerikanischen Konkurrenten Gerber Technologies. (Quelle: https://www.lectra.com/en/about-us/our-corporate-updates)

Vermögens- und Finanzlage

Die Vorräte sind im Vergleich zum Vorjahr um T€ 126 auf T€ 329 gesunken. Dies ist auf den hohen Bedarf an Ersatzteilen und Betriebsmitteln zurückzuführen, vor allem in Deutschland, Kroatien und Rumänien, aufgrund der hohen Nachfrage der Automotive-Kunden.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Berichtszeitraum um T€ 503 auf T€ 2.867 verringert, was den geringeren Auftragseingang im Bereich neue Maschinen- und Softwareverkäufe widerspiegelt.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind um T€ 6 auf T€ 7.302 gesunken. Dabei stieg die Cash Pooling Forderung gegen die Muttergesellschaft in Frankreich um T€ 1.620, (T€ 7.120, VJ T€ 5.500), während die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen die Muttergesellschaft um T€ 1.626 zurückgingen.

Die flüssigen Mittel sind um T€ 1.174 auf T€ 4.217 zurückgegangen. Lectra erzielte in 2020 wesentlich geringere Umsätze im Bereich Ersatzteile und Reparaturen sowie bei Vertriebsprovisionen im Vergleich zum Vorjahr, welche nur teilweise von gesunkenen Ausgaben aufgefangen wurden konnten. Trotzdem konnte man vor allem die Wartungsverträge früh vereinnahmen. Dies resultierte in stabilen Bankguthaben welche zur Erhöhung der kurzfristigen Ausleihung an die Muttergesellschaft im Rahmen der Cash Pooling Vereinbarung führte (Erhöhung auf T€ 7.120).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben sich um T€ 464 verringert. Dies ist auf niedrigere Nachberechnungen am Jahresende von der Muttergesellschaft in Frankreich für Hardwarelieferungen und für Serviceverträge zurückzuführen.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten sind um T€ 697 auf T€ 6.490 gesunken. Aufgrund der Covid-19 Krise kam es im geringen Umfang zu Kündigungen von Wartungsverträgen bzw. einigen wenigen Forderungsausfällen. Daher ist der Posten für passive Rechnungsabgrenzung gesunken.

Die Eigenkapitalquote beträgt 32,5% (Vorjahr: 26,8%). Die Erhöhung ist vor allem auf die Erhöhung des Eigenkapitals durch den Jahresüberschuss bei gleichzeitigem Rückgang der Verbindlichkeiten zurückzuführen. Die Prognose für 2020 sah eine höhere Quote als in 2019 vor.

Umsatz- und Ertragslage

Lectra Deutschland GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Jahresumsatz von T€ 26.725 (Vorjahr: T€ 29.914). Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich somit eine Umsatzsenkung von T€ 3.189 oder - 10,7%. Maßgeblich für diese Entwicklung ist insbesondere die Covid-19 Krise. Der Umsatz aus Wartungsverträgen ist etwas geringer ausgefallen, wobei die Umsatzerlöse bei den Maschinenverkäufen leicht gestiegen sind. Des Weiteren ist auch der Anteil an Ersatzteilen und Reparaturen erheblich gesunken. Die im Umsatz ausgewiesene Senkung der Vertriebsprovisionen um T€ 1.951 gegenüber 2019 liegt darin begründet, dass Auslieferungen und damit Fakturierungen von der Muttergesellschaft abgenommen haben, so dass es sich hierbei um eine strukturelle Veränderung in den Vertriebs- und damit Abrechnungsprozeduren handelt.

Während die Umsatzerlöse um 10,7% gesunken sind, verringerte sich der Materialaufwand um T€ 1.370 auf T€ 16.467, respektive -7,7%. Dies ist auf den unterschiedlichen Produktmix und entsprechender Transferpreise der Muttergesellschaft zurückzuführen.

Die Gesellschaft hat in 2020 durchschnittlich 87 Mitarbeiter (Vorjahr: 90) beschäftigt. Die Personalaufwendungen verringerten sich um T€ 683 (-10,5%) auf T€ 5.848. Aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage gab es wenige Neueinstellungen und vor allem im Vertrieb geringer ausfallenden variablen Vergütungen.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 schloss mit einem Jahresüberschuss in Höhe von T€ 424 (Vorjahr: T€ 672).

Die Umsatzrendite (Jahresüberschuss durch Umsatz dividiert) hat sich auf 1,6% (Vorjahr: 2,2%) im Geschäftsjahr verringert. Obwohl die Umsatzerlöse um 10,7% gesunken sind, hat sich der Materialaufwand nur um 7,7% vermindert und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich leicht erhöht. Die für 2020 prognostizierte unveränderte Umsatzrendite konnte daher nicht erreicht werden.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Die Geschäftsführung steuert das Unternehmen insbesondere über die Leistungsindikatoren: Eigenkapitalquote und Umsatzrendite.

Die Eigenkapitalquote wird im Abschnitt "Vermögens- und Finanzlage", die Umsatzrendite im Abschnitt "Umsatz- und Ertragslage erläutert.

Es werden keine nicht finanziellen Leistungsindikatoren verwendet.

Beschaffung

Die Beschaffung von Lectra-Hardware als auch der Softwarelizenzen erfolgt ausschließlich bei der Muttergesellschaft in Frankreich. Seit 2003 erfolgt der Einkauf von Fremdhardware und Betriebssystemen zentral über die Muttergesellschaft und wird aufgrund der verbesserten Lieferfähigkeit der Muttergesellschaft bis heute beibehalten.

Finanzierungsmaßnahmen

Im Geschäftsjahr 2020 wurden keine Finanzierungsmaßnahmen, die über die normale Geschäftstätigkeit hinausgehen, getätigt. Die Verpflichtungen aus längerfristigen Miet- und Leasingverträgen sind aus dem Anhang der Lectra Deutschland GmbH ersichtlich. Geschäfte zur Absicherung gegen Währungs-, Zins- und Kursrisiken sowie Geschäfte mit derivativen Finanzinstrumenten wurden nicht getätigt.

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

a) Chancen der zukünftigen Entwicklung

In allen Hauptmärkten (Automobilbranche, Polstermöbelbranche, Textil- und Bekleidungsbranche) erwarten wir Innovationsschübe durch die zunehmende Digitalisierung, für die Lectra entsprechende Produkte anbieten wird.

Die Muttergesellschaft, die Lectra S.A., erwirbt immer wieder Firmen, um sein innovatives Angebot zu erweitern. In 2021 wurden daher u.a. Gerber Technologies, Neteven und Gemini CAD Systems gekauft bzw. die Mehrheitsanteile erworben. Durch den Kauf der Gesellschaften wird das Produktportfolio des Konzerns erweitert.

b) Risiken der zukünftigen Entwicklung und Risikomanagement

Als Vertriebstochter eines ausländischen Konzerns sehen wir keine nennenswerten künftigen Risiken der Geschäftsentwicklung, die sich auf Lieferbereitschaft, Preisgestaltung und Produktakzeptanz beziehen.

Lediglich können sich strukturelle Veränderungen in den Vertriebs- und Abrechnungsmodalitäten ergeben und damit einem zugunsten der Muttergesellschaft erhöhten Geschäftsvolumen (die sich in höheren Vertriebsprovisionen aber geringeren Umsatzvolumina) führen.

Da es sich bei der Lectra Deutschland GmbH um die Tochtergesellschaft einer französischen, börsennotierten Aktiengesellschaft handelt, ist die Gesellschaft verpflichtet, die Muttergesellschaft ständig über die Geschäftsentwicklung zu informieren. Das geschieht durch ein monatliches Reporting. Die Muttergesellschaft veröffentlicht pro Quartal entsprechend der Publizitätspflicht das Ergebnis des Konzerns.

Im Folgenden werden die Risiken des Unternehmens nachzunehmender Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft dargestellt.

Die Eintrittswahrscheinlichkeiten werden wie folgt definiert:

Eintrittswahrscheinlichkeit	Beschreibung
< 5%	Gering
5% bis 50%	Mittel
> 50%	Hoch

Der Grad der Auswirkung wird nachfolgend, je nach Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, zwischen gering und erheblich definiert.

Grad der Auswirkung	Definition der Auswirkung
Gering	Geringe Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Moderat	Moderate Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Hoch	Erhebliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Kundenseitige Risiken werden durch Bonitätsprüfung und der strikten Einhaltung der Zahlungsmodalitäten (in der Regel 50% Anzahlung bei Vertragsunterzeichnung, 40% bei Lieferung und 10% nach Installation) sowie der Vereinbarung eines Eigentumsvorbehalts in Deutschland und im EU-Ausland weitgehend minimiert. Bei Bestellung erfolgt eine Weiterbearbeitung des Auftrages erst nach Eingang der Anzahlung. Das Mahnwesen der Gesellschaft wird weiterhin konsequent durchgeführt. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit daher als gering ein. Die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wäre gering.

Serviceverträge werden in der Regel bereits am Ende der Vertragslaufzeit für das kommende Leistungsjahr in Rechnung gestellt bzw. unterjährig vor dem Auslaufen der meist einjährigen Vertragslaufzeit fakturiert und durch die Kunden bereits im Voraus bezahlt, um mögliche Risiken einzuschränken. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit daher als gering ein. Die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wäre gering.

Die Covid-19 Krise traf Lectra Deuschland hart - die Investitionstätigkeit in den Branchen, in denen Lectra tätig ist, ist immer noch von Zurückhaltung, als auch von Produktionsrückgängen aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei speziellen Ressourcen (z.B. Chipmangel in der Automobil-Zulieferindustrie) geprägt. Die Geschäftsführung ist trotzdem zuversichtlich, dass sich insbesondere ab 2022 eine Verbesserung einstellen wird.

Das Geschäftsmodell mit dem starken Fokus auf Recurrent Revenues besteht nach den Krisenjahren 2008 und 2009 erneut eine starke Belastungsprobe und bewährt sich weiterhin hervorragend. Lectra verzichtete weiterhin bewusst auf Kurzarbeit, um das Team unter Zug zu halten und die Resilienz, die wir uns über Jahre aufgebaut haben, zu erhalten.

Als der Markt wieder ansprang, war Lectra in der Lage, zu agieren - ohne Qualitäts- und Geschwindigkeitsverlust. Lectra betreibt weiterhin effektives Kostenmanagement und verfolgt insbesondere das Projekt "Value for Customers", um möglichen Servicevertragskündigungen entgegenzuwirken. Die Eintrittswahrscheinlichkeiten werden daher als mittel eingestuft. Die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wäre moderat.

IT-Risiken können durch die immer größere Vernetzung durch, z. B. Netzwerke, die ausfallen, oder Externe, die in unsere Systeme unrechtmäßig eingreifen, entstehen. Die Gesellschaft erstellt diverse Sicherungsmaßnahmen zum Backup bei Ausfällen. Vor Ort werden Maßnahmen wie der Einsatz von Virenscannern, verschlüsselte E-Mails und strenge Zugriffskontrollen erstellt. Regelmäßig werden alle Mitarbeiter im richtigen Umgang mit z. B. Phishing E-Mails geschult. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit daher als gering ein. Die Auswirkung wäre moderat.

ESG-Risiken (Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance)) spielen zunehmend eine wichtige Rolle in allen Geschäftsbereichen des Unternehmens. Auf Konzernebene werden Strategien entwickelt und bei der Produktentwicklung in neue Technologien investiert, um die Risiken zu minimieren. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird als mittel eingestuft. Die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wäre gering.

Risiken bestehen für die Lectra Deutschland hauptsächlich in der Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter bzw. der Fluktuation im eigenen Unternehmen. Der äußerst positive Arbeitsmarkt vor allem im Süden Deutschlands bedeutet eine große Herausforderung bei der zeitnahen Einstellung neuer Mitarbeiter.

Die Risiken in Bezug auf die Umsetzung einer Wachstumsstrategie sowie der zeitnahen Besetzung von Schlüsselpositionen werden daher als moderat eingestuft. Die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wäre gering.

Alle zum 31. Dezember 2020 erkennbaren Risiken sind, soweit erforderlich, durch entsprechende Rückstellungen berücksichtigt. Es liegen derzeit keine bestandsgefährdenden Tatsachen vor und die Bilanzierung erfolgt unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Wir verweisen auf die Angaben in den Abschnitten Risiken der zukünftigen Entwicklung und Vorschau 2021 zu den Auswirkungen der Ausbreitung des Corona Virus.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres (§ 289 Abs. 2 HGB), die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von besonderer Bedeutung wären, sind nicht bekannt.

Zweigniederlassungen

Die folgenden Zweigniederlassungen der Lectra Deutschland GmbH bestanden zum 31. Dezember 2020:

Lectra Deutschland GmbH Sp. z o.o., Oddział w Polsce

ul. Wisniowa 40/12, 02-520 Warschau, Polen

(14 Mitarbeiter; Jahresumsatz T€ 5.282)

Lectra Deutschland Srl, Ismaning Sucursala Cluj

32A Avram Iancu Street, 400083 Cluj Napoca, Rumänien

(16 Mitarbeiter; Jahresumsatz T€ 4.488)

Lectra Deutschland GmbH Glavna podruznica Zagreb

Buzinski prilaz 10, 10010 Zagreb, Kroatien

(5 Mitarbeiter; Jahresumsatz T€ 3.045)

Die Zweigniederlassungen sind für die Vertriebs- und Serviceaktivitäten in den jeweiligen Ländern zuständig.

Vorschau 2021

Umsatz

Für die Lectra Deutschland GmbH sank der Umsatz in 2020 um 10,7% auf € 26,7 Mio.

Produktneuerungen und die strategische Unternehmensausrichtung werden langfristig Umsatzsteigerungen nach sich ziehen. Strategisch sehr wichtige Produktinnovationen, mit wesentlichen Umsatzimpulsen werden im Rahmen der Digitalisierungsstrategie "Lectra 4.0" erwartet.

Die Umsatzerwartung basiert auf einer unverändert gleichbleibenden strukturellen Vertriebs- und Abrechnungsmethodik, die sich je nach Gestaltung des jeweiligen Kundenvertrages zugunsten der Muttergesellschaft oder zulasten der Vertriebsregion ergeben kann.

Die Umsätze sind von der COVID 19 Krise immer noch betroffen. Auf Basis der vorläufigen Zahlen erwarten wir für 2021 einen Umsatz auf dem gleichen Niveau wie 2020. Wir gehen aber davon aus, dass sie sich zukünftig dennoch positiv entwickeln werden, da das Lectra Produkt Portfolio auf Digitalisierung und Industrie 4.0 ausgerichtet ist. Covid-19 wird die Entwicklung gegebenenfalls etwas verzögern, aber nicht unter- oder gar abbrechen, vermutlich eher sogar ankurbeln. Für 2022 planen wir mit einer Umsatzsteigerung von 20% gegenüber 2021, die u.a. aufgrund des Erwerbs der Gerber Technologies durch die Lectra S.A. erreicht werden soll.

Ergebnis

Auf Grundlage des mit der Muttergesellschaft geschlossenen Distributionsvertrages wurde für das Geschäftsjahr 2020 ein positives Jahresergebnis erzielt (T€ 424). Für das Geschäftsjahr 2021 erwarten wir auf Basis der vorläufigen Zahlen ein Ergebnis nach Steuern in ähnlicher Höhe. Für 2022 planen wir aufgrund der Umsatzsteigerung mit einer moderaten Erhöhung des Jahresergebnisses gegenüber 2021.

Ziele, Erwartungen und Chancen der zukünftigen Entwicklung

Die Stärken von Lectra - ein solides Geschäftsmodell, hohe Innovationsfähigkeit verbunden mit nahezu unverändert hohen Investitionen in die Forschung und Entwicklung sowie der Fähigkeit, konstant die Veränderungen der Marktbedürfnisse zu antizipieren - erlaubt es, schwierige Zeiten zu überwinden und sich verstärkt Kundenbelangen zu widmen. Dies resultiert aus jahrzehntelangen gemeinsamen Erfahrungen und der engen weltweiten Zusammenarbeit mit Kunden. In allen Zielmärkten finden nach wie vor strukturelle Veränderungen statt, hervorgerufen durch schnelle und stark schwankende, wirtschaftliche Zyklen, welche stärkere und schnellere Veränderungen mit sich bringen.

Durch die technologische Innovationsfähigkeit des Mutterkonzerns sieht sich das Unternehmen auch in den kommenden Jahren als technologischer Marktführer. Im Februar 2021 wurde die Übernahme von Gerber Technology, dem großen Konkurrenten aus den USA, bekannt gegeben. Im Juni konnte dieser Übernahmeprozess offiziell begonnen werden. Im Juli wurde noch ein weiteres Unternehmen in Frankreich (Neteven) erworben. Des Weiteren konnte man Anfang die Mehrheit des Unternehmens Gemini CAD Systems (Rumänien) erwerben. Diese Akquisitionen werden die Marktführerschaft noch weiter ausbauen und den Ausbau zur Industrie 4.0 forcieren. (Quelle: Lectra Financial Report 2020 / Pressemitteilungen lectra.com)

In 2021 ist der Einfluss von der Covid-19 Krise immer noch sehr stark zu spüren, vor allem im Hardwaregeschäft, aufgrund von Verschiebungen von Investitionen auf spätere Quartale bzw. Jahre. Für 2021 ist dennoch die Erwartung, dass der Gewinn in ähnlicher Höhe ausfallen wird als 2020.

Die Personal- und sonstigen betrieblichen Aufwendungen in 2020 sind durch erhebliche Sparmaßnahmen aufgrund der Covid-19 Krise gekennzeichnet. Sie sind um 10,5% gegenüber 2019 zurückgegangen. Maßnahmen wurden vor allem in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (z.B. Marketing und Reisekosten) umgesetzt, um dieses Ziel zu erreichen. Für 2021 rechnet man mit ähnlich hohen bzw. leicht gestiegenen Aufwendungen im Vergleich zu 2020.

2020 wurde eine Umsatzrendite in Höhe von 1,6% erwirtschaftet (2019: 2,2%). Für 2020 wurde eine Umsatzrendite in ähnlicher Höhe wie 2019 erwartet, aber wegen der Covid-19 Krise konnte dies nicht erreicht werden. Für 2021 und 2022 geht Lectra von einer leicht höheren Umsatzrendite aus.

Die Eigenkapitalquote lag zum 31.12.2020 bei 32,5% (2019: 26,8%). Für 2021 wird auf Basis der vorläufigen Zahlen eine Eigenkapitalquote in geringer Höhe als 2020 erwartet, da eine Gewinnausschüttung in Höhe von T€ 1.406 für das Jahr 2018 zu berücksichtigen ist. Für 2022 erwarten wir eine Eigenkapitalquote in ähnlicher Höhe wie 2021.

Ismaning, den 31. Januar 2022

Die Geschäftsführung

Holger Max-Lang

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020 €	31.12.2019 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	15.025	25.675
	15.025	25.675
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	71.723	112.234
	71.723	112.234
	86.748	137.909
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Waren	329.369	455.037
	329.369	455.037
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.867.369	3.370.524
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	7.301.824	7.307.736
3. Sonstige Vermögensgegenstände	552.578	387.981
	10.721.771	11.066.241
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	4.217.198	5.391.006
	15.268.338	16.912.284
C. Rechnungsabgrenzungsposten	57.563	80.427
	15.412.649	17.130.620
Passiva
	31.12.2020 €	31.12.2019 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	980.000	980.000
II. Kapitalrücklage	1.533.825	1.533.825
III. Bilanzgewinn	2.502.128	2.078.378
	5.015.953	4.592.203
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	554.647	531.460
2. Sonstige Rückstellungen	414.769	993.791
	969.416	1.525.251
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	640.200	707.005
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	116.706	82.831
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.676.934	2.141.016
4. Sonstige Verbindlichkeiten	503.535	895.274
(davon aus Steuern € 392.221; Vorjahr € 786.783)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 36.997; Vorjahr € 51.168)
	2.937.375	3.826.126
D. Rechnungsabgrenzungsposten	6.489.905	7.187.040
	15.412.649	17.130.620

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020 €	2019 €
1. Umsatzerlöse	26.725.493	29.914.143
2. Sonstige betriebliche Erträge	575.142	368.960
	27.300.635	30.283.103
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für bezogene Waren	-12.261.590	-12.679.797
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-4.205.194	-5.157.343
	-16.466.784	-17.837.140
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-4.952.649	-5.660.970
b) Soziale Abgaben	-894.921	-870.049
	-5.847.570	-6.531.019
5. Abschreibungen auf immaterielle VermögensGegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-69.180	-101.535
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-4.279.870	-4.208.608
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	6.957	4.674
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-60.061	-2.724
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-145.876	-908.148
10. Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	438.251	698.603
11. Sonstige Steuern	-14.501	-26.571
12. Jahresüberschuss	423.750	672.032
13. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	2.078.378	3.064.320
14. Ausschüttungen	0	-1.657.974
15. Bilanzgewinn	2.502.128	2.078.378

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

I. Allgemeine Angaben

Die Lectra Deutschland GmbH hat ihren Sitz in Ismaning und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht München (HR B Reg. Nr. 88365).

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses werden hinsichtlich der Bilanzierung, der Bewertung und des Ausweises die Vorschriften des Handelsgesetzbuches sowie des GmbH-Gesetzes beachtet.

Die Gesellschaft ist nach den Größenkriterien des § 267 Abs. 2 HGB eine mittelgroße Kapitalgesellschaft.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist in Übereinstimmung mit dem in § 275 Abs. 2 HGB enthaltenen Gesamtkostenverfahren gegliedert.

II. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Währungsumrechnung:

Folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert angewandt:

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden, soweit sie gegen Entgelt erworben wurden, zu Anschaffungskosten aktiviert und über den Zeitraum der Nutzung planmäßig linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern bewegen sich zwischen 3 und 5 Jahren.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear über betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern von 3 bis 13 Jahren. In Bezug auf die Bilanzierung geringwertiger Wirtschaftsgüter wird aus Vereinfachungsgründen handelsrechtlich die steuerrechtliche Regelung des § 6 Abs. 2 EStG angewendet.

Anschaffungs- oder Herstellungskosten von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, werden im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage in voller Höhe als Aufwand erfasst, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag, für das einzelne Wirtschaftsgut € 800 nicht übersteigen.

Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten nach dem Durchschnittsverfahren zuzüglich eines Frachtkostenzuschlags, oder falls erforderlich zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Ersatzteile und technisches Material werden im Rahmen einer Reichweitenanalyse, bei deren Berechnung auch der Verbrauch der letzten sechs bzw. zwölf Monate berücksichtigt wird, wertberichtigt.

Die Forderungen sind zu Nennwerten angesetzt. Bei den entstandenen Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sowie die liquiden Mittel werden zu Nennwerten bewertet.

Für Ausgaben/Einnahmen bis zum Bilanzstichtag, die Aufwendungen/Erträge für eine bestimmte Zeit in Folgejahren darstellen, werden aktive/passive Rechnungsabgrenzungsposten gebildet.

Das Eigenkapital ist zu Nennwerten bilanziert.

Die Rückstellungen wurden nach vernünftiger, kaufmännischer Beurteilung - unter Beachtung des Vorsichtsprinzips - ermittelt. Sie sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Mit Ausnahme der erhaltenen Anzahlungen, die zum Nennwert angesetzt sind, sind die Verbindlichkeiten mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden gem. §256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet. Gewinne und Verluste aus Kursänderungen, die bis zum Bilanzstichtag eingetreten sind, sind berücksichtigt.

Die Umrechnung der Abschlüsse der Zweigniederlassungen aus Polen, Rumänien und Kroatien erfolgte unterjährig jeweils zum Durchschnittskurs des entsprechenden Monats. Eine Anpassung der Bilanzpositionen zum Stichtagskurs wurde zum Jahresende vorgenommen.

Die Umsatzrealisierung wird bei Lieferungen nach Gefahrenübergang und bei Leistungen bei Leistungserbringung vorgenommen.

Zum Bilanzstichtag ergeben sich ausschließlich aktive Steuerlatenten. Die Gesellschaft macht von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB keinen Gebrauch, so dass ein Ansatz latenter Steuern in der Bilanz unterbleibt. Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus temporären Differenzen im Bereich der Urlaubsrückstellungen und auf den Firmenwert.

III. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

T€ 87

(VJ T€ 138)

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres ist im Anlagegitter am Ende dieses Anhangs dargestellt.

2. Vorräte

T€ 329

(VJ T€ 455)

Die Vorräte betreffen vor allem Ersatzteile.

3. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

T€ 2.867

(VJ T€ 3.371)

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Die Werthaltigkeit wurde einzeln geprüft und eine entsprechende Wertberichtigung in Höhe von T€ 63 (Vorjahr: T€ 88) eingestellt.

4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen

T€ 7.302

(VJ T€ 7.308)

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 182 (VJ T€ 1.808) und einer Cash Pooling Vereinbarung mit der Muttergesellschaft (T€ 7.120, VJ T€ 5.500). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Die Cash Pooling Vereinbarung kann jederzeit mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden. Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind T€ 182 gegen die Muttergesellschaft (Vorjahr T€ 1.801).

5. Sonstige Vermögensgegenstände

T€ 553

(VJ T€ 388)

Die sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Im Wesentlichen besteht dieser Posten aus Reisekostenvorschüssen an Mitarbeiter (T€ 24), Kautionen (T€ 40) und Steuervorauszahlungen an das Finanzamt (T€ 260).

6. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

T€ 4.217

(VJ T€ 5.391)

Die Flüssigen Mittel enthalten Guthaben auf den Geschäftskonten, Tages- und Festgeldkonten sowie Kassen.

7. Rechnungsabgrenzungsposten

T€ 58

(VJ T€ 80)

Die aktive Abgrenzung resultiert im Wesentlichen aus Vorauszahlungen für Leistungen die erst im Geschäftsjahr 2021 stattfinden.

8. Eigenkapital

T€ 5.016

(VJ T€ 4.592)

Das Stammkapital beträgt unverändert zum Vorjahr T€ 980 und ist voll eingezahlt.

Der Bilanzgewinn hat sich wie folgt entwickelt:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Gewinnvortrag zum 1.1.	2.078	3.064
Ausschüttungen	0	-1.658
Jahresüberschuss	424	672
Bilanzgewinn zum 31.12.	2.502	2.078

9. Sonstige Rückstellungen

T€ 415

(VJ T€ 994)

Die sonstigen Rückstellungen beziehen sich im Wesentlichen auf Boni und Provisionen T€ 105, noch nicht genommene Urlaubstage T€ 26, Rückstellungen für Abschluss- und Prüfungskosten T€ 75 sowie ausstehende Rechnungen T€ 180.

10. Verbindlichkeiten

T€ 2.937

(VJ T€ 3.826)

Die Verbindlichkeiten haben sämtlich eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen betragen T€ 640 sowie aus Lieferungen und Leistungen T€ 117. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 1.677 resultieren aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Muttergesellschaft. Die sonstigen Verbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt aus Umsatzsteuer T€ 302 und Lohn- und Kirchensteuer T€ 90. Besicherungen bestehen nicht.

11. Passive Rechnungsabgrenzung

T€ 6.490

(VJ T€ 7.187)

Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält im Geschäftsjahr 2020 berechnete und vereinnahmte Vorauszahlungen für Serviceverträge und Trainings, die im folgenden Geschäftsjahr erfüllt werden.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich nach Produktgruppen wie folgt zusammen:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Maschinenwartung	11.562	12.294
Maschinen- und Softwareverkäufe	4.117	3.344
Ersatzteile	5.000	5.810
Betriebsmittel	3.583	3.807
Schulungen	1.498	1.520
Vertriebsprovision	552	2.502
Reparaturen	199	437
Installationen	199	151
Andere Leistungen	17	56
Skonti	-2	-7
Umsatzerlöse	26.725	29.914

Die Umsatzerlöse setzen sich nach geographisch bestimmten Märkten wie folgt zusammen:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Deutschland	13.905	14.959
Polen	5.282	7.282
Rumänien	4.480	4.803
Kroatien	3.044	2.827
Sonstige	17	50
Skonti	-2	-7
Umsatzerlöse	26.725	29.914

2. Sonstige betriebliche Erträge

T€ 575

(VJ T€ 369)

Dieser Posten betrifft im Wesentlichen verrechnete Sachbezüge T€ 218 (VJ T€ 213), periodenfremde Erträge aus abgeschriebenen Forderungen T€ 18 (VJ T€ 10) sowie aus der Auflösung von Rückstellungen T€ 108 (VJ T€ 1). Auf Währungserträge entfallen T€ 168 (VJ T€ 44).

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

T€ 4.280

(VJ T€ 4.209)

Dieser Posten betrifft im Wesentlichen Reisekosten T€ 415 (VJ T€ 941), KFZ-Kosten T€ 407 (VJ T€ 448), Externe Dienstleistungen/Outsourcing T€ 608 (VJ T€ 596), Marketing T€ 168 (VJ T€ 494), Personalbeschaffungskosten T€ 185 (VJ T€ 127), Büromiete T€ 238 (VJ T€ 240), Telefon- und Portokosten T€ 123 (VJ T€ 133), Beratungs- und Prüfungskosten T€ 204 (VJ T€ 297) und Management Fees T€ 193 (VJ T€ 188). Aus Währungsumrechnung ergibt sich ein Aufwand in Höhe von T€ 150 (VJ T€ 82). Periodenfremde Aufwendungen waren T€ 0 (VJ T€ 57).

4. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

T€ 7

(VJ T€ 5)

Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen resultieren T€ 5 (VJ T€ 4) aus der Cash Pooling Vereinbarung mit der Muttergesellschaft.

5. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

T€ 146

(VJ T€ 908)

Die ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag resultieren aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. T€ 15 sind periodenfremd.

V. Sonstige Angaben

1. Nicht aus der Bilanz ersichtliche Verpflichtungen

Hier handelt es sich um Verpflichtungen aus längerfristigen Miet- und Leasingverträgen zum 31. Dezember 2020:

	TEUR
Fällig 2021	421
Fällig 2022 - 2025	222
Fällig nach 2026	0
	643

Die Societe Generale S.A., Frankfurt hat für die Lectra Deutschland GmbH eine Avallinie in Höhe von € 1 Mio. zur Verfügung gestellt.

2. Mitarbeiter

Im Durchschnitt waren während des Geschäftsjahres 87 (Vorjahr: 90) Mitarbeiter beschäftigt, davon 44 im Vertrieb, 31 im Service und 12 in der Verwaltung.

3. Geschäftsführung

Holger Max-Lang, München

Der Geschäftsführer vertritt stets einzeln. Auf die Angabe der Organbezüge wird unter Bezugnahme auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

4. Muttergesellschaft

Muttergesellschaft ist die Lectra S.A., Paris, Frankreich, die 99,97 % der Geschäftsanteile der Gesellschaft hält (kleinster und größter Konsolidierungskreis). Der Konzernabschluss der Muttergesellschaft, in den die Gesellschaft einbezogen ist, ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich sowie beim französischen Handelsregister unter Nummer 300 702 305 R.C.S. Paris.

5. Gewinnverwendungsvorschlag

Der Jahresüberschuss beträgt T€ 424. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss 2020 zusammen mit dem Gewinnvortrag auf neue Rechnung vorzutragen.

6. Nachtragsbericht

Die Coronavirus-Pandemie ("COVID-19") hat sich negativ auf nahezu alle Aspekte unseres Geschäfts und unserer Märkte ausgewirkt. Die Folgen für die Wirtschaft und die Gesellschaft sind zum jetzigen Zeitpunkt auch für 2021 noch nicht vollumfänglich absehbar. Die im Lagebericht dargestellte Prognose für 2021 und 2022 basiert auf den vorläufigen Zahlen für 2021 sowie der aktuellen Unternehmensplanung für 2022.

Nach dem 31. Dezember 2020 sind ansonsten keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten von denen ein wesentlicher Einfluss auf die Vermögens-, Finanz - und Ertragslage der Gesellschaft zu erwarten ist.

Ismaning, den 31. Januar 2022

Die Geschäftsführung

Holger Max-Lang

Entwicklung des Anlagevermögens vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Gesamt
	01.01.2020 EUR	Währungsdifferenzen EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	248.679	-2.309	0	24.075	222.295
	248.679	-2.309	0	24.075	222.295
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	740.804	-4.492	22.114	113.239	645.187
	740.804	-4.492	22.114	113.239	645.187
Anlagevermögen gesamt	989.483	-6.801	22.114	137.314	867.482

	Aufgelaufene Abschreibungen
	Gesamt
	01.01.2020 EUR	Währungsdifferenzen EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	223.004	-2.058	10.399	24.075	207.270
	223.004	-2.058	10.399	24.075	207.270
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	628.570	-3.755	58.781	110.132	573.464
	628.570	-3.755	58.781	110.132	573.464
Anlagevermögen gesamt	851.574	-5.813	69.180	134.207	780.734

	Restbuchwerte
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	15.025	25.675
	15.025	25.675
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	71.723	112.234
	71.723	112.234
Anlagevermögen gesamt	86.748	137.909

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Lectra Deutschland GmbH, Ismaning

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Lectra Deutschland GmbH, Ismaning, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Lectra Deutschland GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 31. Januar 2022

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Holger Graßnick, Wirtschaftsprüfer

Jürgen Schumann, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss zum 31.12.2020 wurde am 22.02.2022 festgestellt.