Gasversorgung Offenbach GmbH (GVO)

Offenbach am Main

Jahres- und Tätigkeitsabschluss nach EnWG zum Geschäftsjahr vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022

Inhaltsverzeichnis

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022

Tätigkeitsabschlüsse für das Geschäftsjahr 2022

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

Lagebericht 2022

Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main

Inhalt

1 Grundlagen der Gesellschaft

1.1 Gesellschaftsstruktur und Geschäftstätigkeit

1.2 Steuerungsrelevante Kennzahlen

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche, branchen- und energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen

2.1.1 Entwicklungen in der Energiepolitik

2.1.2 Markt- und Wettbewerbsumfeld

2.1.3 Witterungseinflüsse

2.2 Geschäftsentwicklung

2.2.1 Allgemeines

2.2.2 Ertragslage

2.2.3 Vermögenslage

2.2.4 Finanzlage

2.2.5 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage

2.2.6 Tätigkeitsabschlüsse der GVO

3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1 Prognosebericht

3.2 Chancen- und Risikobericht

1 Grundlagen der Gesellschaft

1.1 Gesellschaftsstruktur und Geschäftstätigkeit

Die Gasversorgung Offenbach GmbH (GVO) hat ihren Sitz in Offenbach. Gesellschafter sind die Energieversorgung Offenbach AG (74,9 %) und die Mainova AG (25,1 %).

Der vorliegende Einzelabschluss 2022 der GVO wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften und ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes sowie des Energiewirtschaftsgesetzes erstellt. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt zum 30. September 2022 10.226 Tsd Euro.

Gegenstand des Unternehmens ist die öffentliche Versorgung mit Gas und die Versorgung mit Wärme aus dezentralen Wärmeversorgungsanlagen sowie Energiedienstleistungen zur Förderung einer möglichst sparsamen und umweltfreundlichen Energieverwendung.

Entsprechend der Entflechtungsanforderungen hat die GVO ihr Gasnetz an die Energieversorgung Offenbach AG (EVO AG) verpachtet und mit Wirkung zum 01.10.2015 wiederum Zustimmung zur Unterverpachtung des Gasnetzes an die Energienetze Offenbach GmbH (ENO) erklärt. Die Zähl- und Messeinrichtungen sind an die Soluvia Energy Services GmbH unterverpachtet.

1.2 Steuerungsrelevante Kennzahlen

In der Gasversorgung Offenbach GmbH werden vor dem Hintergrund einer wertorientierten Unternehmenssteuerung verschiedene Kennzahlen verwendet. Schwerpunktmäßig ist dies der Jahresüberschuss nach HGB.

Der Jahresüberschuss nach HGB, als gesetzlich verankerte Kennzahl, leitet sich aus § 275 II und III HGB ab und gibt das Ergebnis der Geschäftstätigkeit nach Zinsen und Steuern an.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche, branchen- und energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen

2.1.1 Entwicklungen in der Energiepolitik

Zahlreiche weitreichende Entwicklungen im Geschäftsjahr

Die Energiepolitik hat im Geschäftsjahr 2022 in sehr kurzer Zeit zu tiefgreifenden Veränderungen in der energiewirtschaftlichen Landschaft geführt. Insbesondere die ambitionierten Energiewendepläne der Bundesregierung und die geopolitischen Entwicklungen in Europa hatten eine Vielzahl an Gesetzesvorhaben auf deutscher sowie auf europäischer Ebene in nie dagewesener Geschwindigkeit zur Folge. Rasches Handeln war notwendig, gleichzeitig ging die Eile zu Lasten der geordneten Beteiligungsverfahren. Wir haben diese Vorhaben intensiv begleitet, sowohl über die großen Fachverbände als auch im direkten Kontakt mit den politischen Entscheidungsträgern.

Der Krieg in der Ukraine beeinflusst das energiepolitische Handeln

Der Krieg in der Ukraine hat seit Februar 2022 auch die energiepolitische Agenda maßgeblich bestimmt. Die Unsicherheit von Gas-, Erdöl- und Kohlelieferungen aus Russland führt seit März 2022 zu Anstiegen der Börsenpreise für Brennstoffe und Strom in Rekordhöhe. Als Reaktion auf die Sanktionen der westlichen Welt und der EU-Staaten reduzierte Russland die Lieferung von Erdgas über die in Betrieb befindlichen Pipelines. Die Bundesregierung rief daraufhin Ende März 2022 die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas aus. Im Juni 2022 folgte die Ausrufung der Alarmstufe, nachdem Russland seine Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 auf 40 % der üblichen Liefermenge gekürzt hatte.

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) führt in ihren täglichen Lageberichten immer wieder an, dass die Gasversorgung in Deutschland derzeit stabil und die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet sei. Tatsächlich liegt in Deutschland und in den Netzen der EVO kein Netzengpass vor. Auch mögliche Kapazitätsrestriktionen auf Ebene der vorgelagerten Gasnetzbetreiber liegen nicht vor, so dass keine Netzmaßnahmen von den Verteilnetznetzbetreibern in Deutschland und entsprechend in den Netzen der EVO durchgeführt werden müssen. Entlang der Netzbetreiberkaskade zwischen Fern- und Verteilnetzbetreibern wie auch im hoheitlichen Bereich kommt es aktuell zu keinen Netzmaßnahmen - hierzu wäre erst die Ausrufung der letzten der drei Warnstufen, der Notfallstufe, erforderlich. In dieser würde die Bundesnetzagentur als Bundeslastverteiler über Allgemein- beziehungsweise Individualverfügungen gegenüber Letztverbrauchern oder Netzbetreibern agieren.

Zeitgleich konnte die Bundesregierung mit einer Novelle des Energiesicherungsgesetzes (EnSiG), die Anfang Juli 2022 in Kraft getreten ist, die Voraussetzungen für eine hohe Versorgungssicherheit auch während einer Gasmangellage schaffen. Die ursprünglich im EnSiG vorgesehene Gasumlage, mit der Erdgasimporteure die stark gestiegenen Einkaufspreise an Gasverbraucher weitergeben sollten, wurde Ende September politisch gestoppt. An ihre Stelle sollen Direkthilfen für die Importeure oder sogar deren Verstaatlichung treten. Gleichzeitig hat der Bundestag am 30. September 2022 eine zeitlich befristete Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas und Fernwärme von 19 % auf 7 % beschlossen. Ein "Abwehrschirm" im Umfang von bis zu 200 Mrd. Euro bis 2024 inklusive einer Preisbremse für Strom und Gas soll die Verbraucher weiter entlasten.

Gesenkt werden soll auch der Gasverbrauch für die Stromerzeugung. Zu diesem Zweck hat die Bundesregierung neue Regelungen in das Energiewirtschaftsgesetz eingeführt. Diese erlauben auch den Kraftwerken, die bereits stillgelegt oder Teil der Netzreserve sind und nicht mit Erdgas betrieben werden, im Fall einer Gasmangellage die befristete Teilnahme am Strommarkt. Im Juli 2022 hat das Bundeskabinett in zwei Verordnungen von diesen gesetzlichen Möglichkeiten Gebrauch gemacht. Der vermehrte Einsatz von Öl- und Kohle-gefeuerten Kraftwerken führt vorübergehend zu einer höheren Emission von CO ₂ , die an den gesetzlich verankerten Klimazielen aber nichts ändern soll.

Gemeinsam mit den anderen EU-Staaten versucht die Bundesregierung über eine Ausweitung und Diversifizierung der Erdgasbeschaffung, durch eine sinkende Nachfrage sowie mit einer ausreichenden Befüllung der Erdgasspeicher ohne Versorgungsengpässe durch die Heizperiode 2022/23 zu kommen. So haben sich die EU-Kommission und Mitgliedstaaten darauf verständigt, dass die Mitgliedstaaten ihren Erdgasverbrauch um 15 % reduzieren sollen. Die Energieminister der EU-Staaten haben zudem am 30. September 2022 vereinbart, dass die Mitgliedsstaaten eine vorübergehende Stromerlösobergrenze einführen müssen. So sollen unerwartet hohe Gewinne bei der Stromerzeugung abgeschöpft werden.

Das Gasspeichergesetz von Ende April 2022, das per Ministerverordnung Ende Juli 2022 nochmals angepasst wurde, sieht vor, dass die deutschen Erdgasspeicher bis Anfang September zu 75 % sowie bis zum 1. Oktober zu 85 % und bis zum 1. November zu 95 % gefüllt sein sollen. Nach der weiteren Drosselung der Pipelinelieferungen russischen Gases durch die Pipeline Nord Stream 1 auf 20 % ab Ende Juli 2022, dem Aussetzen der Lieferungen ab 31. August 2022 und der starken Beschädigung der Pipelines Nord Stream 1 und 2 Ende September 2022 ist unklar, ob die Ziele des Gasspeichergesetzes für den November 2022 erreicht werden können. Der Speicherfüllstand lag zum 30. September 2022 bei 91,5 %.

Die stark gestiegenen Preise an den Großmärkten haben auch bei der GVO Preiserhöhungen zur Folge gehabt.

Fördersystematik bevorzugt Sanierung und Ausbau der Wärmenetze

Der Gebäudebereich ist, neben dem Verkehr, der einzige Sektor, der im Jahr 2021 die Einsparziele der Bundesregierung verfehlt hat. Eine Reaktion darauf war eine weitere Umstrukturierung der Fördersystematik für energieeffiziente Gebäude zum 15. August 2022: Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) konsequent auf die Sanierung bestehender Gebäude ausgerichtet und fördert sowohl die energetische Sanierung als auch den Austausch von Gas- und Ölheizungen gegen effiziente und klimafreundliche Technologien. Zudem hat die Europäische Kommission Anfang August 2022 ihre Zustimmung für die lang erwartete Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) gegeben, die auch für uns das wichtigste Instrument für den Ausbau Grüner Wärme werden soll. Die Förderrichtlinie ist Mitte September in Kraft getreten.

Es ist absehbar, dass die Novelle des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG), die ab Anfang 2023 gelten soll, die eingeschlagene Richtung fortsetzen wird. In ihr soll das Vorhaben enthalten sein, dass ab dem Jahr 2024 neue Heizungen zu mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen sollen. Im bisher bekannten Konzept zur Umsetzung nimmt die Fernwärme als Erfüllungsoption vor allem in Ballungsgebieten eine zentrale Rolle ein. Sie soll ein wichtiger Baustein auch in den kommunalen Wärmeplänen sein, die Kommunen ab 10.000 Einwohnern laut einem Konzept der Bundesregierung in den kommenden Jahren entwickeln und umsetzen sollen. Ein entsprechendes Bundesgesetz ist für das Frühjahr 2023 angekündigt.

EU-Kommission legt zweiten Teil des "Fit for 55"-Pakets vor

Die EU-Kommission hat im Dezember 2021 den zweiten Teil ihres Maßnahmenpakets "Fit for 55" zur Umsetzung des "Green Deal" vorgestellt. Darin sind Vorschläge für einen europäischen Rechtsrahmen enthalten, der den Hochlauf von erneuerbaren und dekarbonisierten Gasen unterstützen soll. Darüber hinaus will die Kommission Methanemissionen vermeiden und den Energiebedarf in Gebäuden reduzieren. Dazu wird auch die stufenweise Einführung von energetischen Mindeststandards für Bestandsgebäude vorgeschlagen. Diese Vorschläge durchlaufen jetzt den üblichen Prozess in der EU: Das Europäische Parlament hat sich mit der Vorlage der Kommission beschäftigt und zu den wesentlichen Gesetzeswerken (unter anderem Erneuerbare-Energien-Richtlinie, Energieeffizienz-Richtlinie, Emissionshandels-Richtlinie) gemeinsame Positionen gefunden. Diese werden voraussichtlich im Verlauf des Jahres 2023 im Trilog zwischen Parlament, Kommission und Rat beraten und dann beschlossen, sodass sie 2024 in Kraft treten können.

Zusätzlich hat die EU-Kommission im Mai 2022 als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine die Strategie "REPowerEU" ins Leben gerufen. In diesem Rahmen sollen zusätzlich bis zu 300 Mrd. Euro in Energie-Infrastruktur und die Umstellung auf erneuerbare Energien fließen. Ziel ist es, die Abhängigkeit Europas von russischen Brennstoffen zu beenden und die Energiewende zu beschleunigen. Dazu sollen auch angekündigte Eingriffe in das Strommarktdesign auf Ebene der EU dienen.

Eigenkapitalzinssätze für die vierte Regulierungsperiode festgelegt

Im Oktober 2021 hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) die Festlegungen der zukünftigen Eigenkapitalzinssätze für die Elektrizitäts- und Gasnetzbetreiber veröffentlicht. Die BNetzA hat darin einheitlich für Strom- und Gasnetzbetreiber, und damit auch für unsere Netzgesellschaften, einen Eigenkapitalzinssatz für Neuanlagen von 5,07 % vor Körperschaftsteuer (bisher 6,91 %) ermittelt. Für Altanlagen wurde ein Zinssatz von 3,51 % vor Körperschaftsteuer (bisher 5,12 %) ermittelt. Die neuen Zinssätze gelten ab der vierten Regulierungsperiode. Diese beginnt für die Gasnetzbetreiber im Kalenderjahr 2023, für die Stromnetzbetreiber im Kalenderjahr 2024. Aus Sicht der Netzbetreiber gefährdet dieses Zinsniveau die Leistungs- und Investitionsfähigkeit der Netzbetreiber und damit eine erfolgreiche Energiewende. Insbesondere die von der BNetzA vorgeschlagene Marktrisikoprämie ist im europäischen Vergleich sehr gering.

2.1.2 Markt- und Wettbewerbsumfeld

Deutsche Wirtschaft rückläufig

In ihrem Herbstgutachten haben die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute das Wachstum der deutschen Wirtschaft im Kalenderjahr 2022 abgesenkt. Die Experten gehen von einem Anstieg des Bruttoinlandprodukts von 1,4 % aus - nach prognostizierten 2,7 % im Frühjahr. Die deutsche Wirtschaft wird zunehmend von der Energiepreiskrise belastet.

Aktuelle Studien bekräftigen unsere strategische Ausrichtung

Die EU hat im Jahr 2021 beschlossen, bis 2050 keine Nettoemissionen mehr zu verursachen, also klimaneutral zu werden. Schon im Jahr 2030 soll eine Emissionsminderung von 55 % erreicht werden. Die deutsche Bundesregierung hat 2021 ihr Emissionsreduktionsziel für das Jahr 2030 auf 65 % verschärft und sich verpflichtet, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu sein. Die Stromerzeugung in Deutschland soll im Jahr 2030 zu 80 % aus erneuerbaren Energien erfolgen, wobei mit einem Anstieg der Stromnachfrage zu rechnen ist. Dass diese Ziele erreichbar und mit Energiesicherheit vereinbar sind, zeigen aktuelle Studien. Doch dafür müssen die Weichen rasch und richtig gestellt werden - dennoch ist die Umsetzungsgeschwindigkeit nicht ausreichend.

Im Jahr 2021 wurden verschiedene wesentliche Studien veröffentlicht, die Deutschlands Transformation zur Klimaneutralität analysiert haben: Die dena-Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität, "Klimapfade 2.0" des Bundesverbands der Deutschen Industrie, "Klimaneutrales Deutschland 2045" von der Stiftung Klimaneutralität, Agora Energiewende und Agora Verkehrswende, "Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität 2045" des Kopernikus-Projekts Ariadne sowie die "Langfristszenarien" im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Gemeinsam haben diese fünf Institutionen im Jahr 2022 einen strukturierten "Vergleich der Big 5 Klimaneutralitätsszenarien" vorgenommen. Dieser zeigt auf, dass die zentralen Säulen eines klimaneutralen Energiesystems in den Studien konsistent sind: ein deutlicher Anstieg der Energieeffizienz, die Elektrifizierung im Endverbrauch, der Ausbau von erneuerbaren Energien sowie der Einsatz von Wasserstoff und Wasserstofffolgeprodukten. In allen Studien spielen auch technische und natürliche Senken von CO ₂ eine Rolle.

Die im Juni 2022 erschienene Studie der Transnet BW GmbH "EnergySystem 2050" untersucht, wie die europäische Klimaneutralität im Jahr 2050 erreicht werden kann und vergleicht anhand eines detaillierten Modells zwei kostenoptimale Pfade. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Energiewende nur effizient umgesetzt werden kann, wenn sie auf europäischer Ebene gemeinsam geplant und durchgeführt wird. Weiter sei die Strom- und Gasinfrastruktur als Rückgrat der Energiewende anzusehen. Es wird deshalb in Zukunft erforderlich sein, die zeitliche Flexibilität bei Elektrizität durch Speicher und Nachfragesteuerung in allen angeschlossenen Sektoren zu gewährleisten.

Mit dem im März 2022 erschienenen Impuls "Energiesicherheit und Klimaschutz vereinen - Maßnahmen für den Weg aus der fossilen Energiekrise" beleuchtet Agora Energiewende das Ziel der Klimaneutralität in Verbindung mit der energiepolitischen Souveränität Europas vor dem Hintergrund der strukturellen Abhängigkeit von russischen Energielieferungen. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Deutschland die Abhängigkeit von russischen Gasimporten beenden und bis 2027 den Gasbedarf um ein Fünftel senken kann, bei gleichzeitig erreichbaren Fortschritten beim Klimaschutz. Dabei stärken die bereits bestehenden Instrumentenvorschläge für den Klimaschutz die Energiesicherheit, die neue Dringlichkeit erfordert jedoch schnelle politische Entscheidungen. Falls russische Importe vollständig ausbleiben, könnte die Gasnachfrage Deutschlands vorübergehend um bis zu 260 TWh gesenkt werden, dies ist nur mit einem gesamtgesellschaftlichen Kraftakt möglich. Auch die gezielte finanzielle Unterstützung für einkommensschwache Haushalte und ein Schutzschirm für den Industriestandort Deutschland sind erforderlich.

Unsere strategische Ausrichtung ist auf Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit fokussiert. Wir werden von der Umsetzung der Klimaziele langfristig profitieren.

Großhandelspreise für Brennstoffe und Strom präsentieren sich historisch hoch

Das Geschäftsjahr 2022 war durch Herausforderungen am Energiemarkt gekennzeichnet, die sich als historisch und extrem stark beschreiben lassen. Die Energiemärkte waren durch eine sich verschärfende Energiekrise geprägt, deren Hauptursache der Krieg in der Ukraine beziehungsweise die daraus resultierenden Handelssanktionen sind. Zusätzlich sorgten weitere Themen, wie die außergewöhnlich niedrige Verfügbarkeit französischer Kernkraftwerke sowie schließlich ein extrem trockener und sehr warmer Sommer, für eine anhaltend angespannte Marktsituation. Besonders im Strom- und Gasmarkt wurden immer wieder neue historische Höchstpreise erreicht und übertroffen.

Nachdem der Ölmarkt schon im Geschäftsjahr 2021 einen starken Aufwärtstrend gesehen hatte, legten die Preise im Berichtsjahr nochmals deutlich zu und stiegen im Mittel um +60 %. Die Preise für die Rohölsorte Brent mit Lieferung im Folgemonat erreichten im März 2022 ein Maximum über 130 US-Dollar/bbl und damit den höchsten Preis seit der Finanzkrise im Jahr 2008.

Auch der Kohlemarkt sah im Berichtsjahr eine deutliche Aufwärtsbewegung und verzeichnete in der Mitte des Berichtszeitraums einen Preisanstieg von +139 % gegenüber dem Vorjahr. Nach einer vergleichsweise moderaten Preisbewegung in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2022 stieg der Frontjahrespreis für Steinkohle im ARA-Raum (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) mit Beginn des Kriegs in der Ukraine Ende Februar sprunghaft an und erreichte Ende August sein vorläufiges Maximum. Der Preis lag dabei deutlich über dem Preislevel der letzten Jahrzehnte.

Den relativ stärksten Preisanstieg am Energiemarkt zeigte im Berichtsjahr der Gasmarkt. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 wurden die deutschen Gasmarktgebiete NetConnect Germany und Gaspool zum Marktgebiet Trading Hub Europe (THE) zusammengelegt. Der Vergleich des über den Berichtszeitraum gehandelten Frontjahrespreis THE mit dem Vorjahrespreis im Marktgebiet NCG zeigt einen Preisanstieg um mehr als Faktor vier. Der Preisanstieg von Anfang bis Ende des Geschäftsjahres (Terminmarktprodukt jeweils Kalenderjahr 2023) ist hierbei mit dem Faktor neun nochmals deutlich höher.

Obwohl der Markt für Emissionsberechtigungen (EUA) auf CO ₂ den relativ gesehen geringsten Anstieg verzeichnete, verdoppelte sich der Preis über den Berichtszeitraum nahezu. Schon während der Krise aufgrund der Corona-Pandemie war ein deutlicher Anstieg des Preises für Emissionszertifikate zu verzeichnen. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 notierte der Preis knapp über 60 Euro/t und stieg im Berichtszeitraum mehrfach bis knapp unter die 100 Euro/t-Marke.

Die Preise für Grundlaststrom (Baseload) mit Lieferung im Folgejahr lagen im Berichtsjahr bei einem Durchschnittspreis von etwa 210 Euro/MWh und stiegen damit gut 60 Euro/MWh gegenüber dem Vorjahreswert. Auf den Strommarkt wirkten sich als wesentliche Treiber auf die europäischen Strommärkte der Gasmarkt, die extreme Trockenheit im Frühjahr und Sommer 2022 sowie die sehr niedrige Verfügbarkeit französischer Kernkraftwerke aus. Gegenüber den Vorjahren zeigten sich zwischen den europäischen Ländern deutliche Veränderungen beim Stromimport und -export.

Die Erzeugungsmargen aus Steinkohle- und Gasverstromung - Clean-Dark-Spread (CDS) und Clean-Spark-Spread (CSS) - entwickelten sich im vergangenen Geschäftsjahr sehr unterschiedlich. Während der CDS stark anstieg, zeigte der CSS im Mittel eine negative Entwicklung.

2.1.3 Witterungseinflüsse

Wärmere Witterung

Wärmere Außentemperaturen führen zu einem geringeren Heizenergiebedarf bei unseren Kunden. Dies schlägt sich auch in geringeren Gradtagszahlen nieder, die als Indikator für den temperaturabhängigen Heizenergieeinsatz verwendet werden. Das Berichtsjahr war im Mittel deutlich wärmer als das Vorjahr. Insgesamt lagen die Gradtagzahlen rund 8 % unter den Vorjahreswerten und um 2 % unter dem 10-jährigen Durchschnitt.

2.2 Geschäftsentwicklung

2.2.1 Allgemeines

Die Temperaturen im Geschäftsjahr 2022 sorgten wie zuvor erwähnt dafür, dass die Kunden im Versorgungsgebiet der GVO einen geringeren Wärmebedarf hatten.

Die Kundenentwicklung zeigt war leicht positiv im Privat- und Gewerbekundensegment (+2 %) und deutlich positiv im Bereich der Firmenkunden (+10 %). Die Absatzmengen sank insgesamt um ca. 5 % auf ca. 579 GWh.

2.2.2 Ertragslage

Gegenüber dem Vorjahr sind die Umsatzerlöse aus dem Gasabsatz um rund 4,1 Mio. Euro gestiegen und liegen bei 31,8 Mio. Euro. Der Zunahme resultiert in erster Linie aus dem Anstieg der Gaspreise. Unter Berücksichtigung der Miet- und Pachteinnahmen von 4,7 Mio. Euro, welche im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig gewachsen sind, resultiert ein Gesamtumsatz von 36,6 Mio. Euro (Vorjahr 32,4 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 0,4 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau von 0,8 Mio. Euro.

In Übereinstimmung mit dem Anstieg der Preise hat sich der Gasbezug um 14% auf 15,2 Mio. Euro erhöht. Die Aufwendungen für Netznutzung liegen bei rund 9,1 Mio. Euro, der gesamte Materialaufwand bei rund

25,3 Mio. Euro, gegenüber 22,9 Mio. Euro im Vorjahr.

Die Abschreibungen sind mit 0,7 Mio. Euro unverändert.

Aufgrund der dargestellten Effekte ist der Jahresüberschuss von 3,6 Mio. Euro auf 4,2 Mio. Euro gestiegen.

2.2.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme liegt mit ca. 33,4 Mio. EUR um 6,1 Mio. Euro über dem Vorjahreswert.

Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt 75 % (Vorjahr: 89 %). Im Geschäftsjahr belief sich das Investitionsvolumen auf rund 1,4 Mio. Euro. Wesentliche Maßnahmen waren dabei Investitionen in Leitungen sowie Hausanschlüsse.

Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sind im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Mio. Euro zurückgegangen und liegen bei 2,0 Mio. Euro.

Zur Veränderung der Kassen- und Bankbestände verweisen wir auf die Erläuterung der Finanzlage.

Das Eigenkapital beträgt zum 30. September 2022 19,8 Mio. Euro, was einer Eigenkapitalquote von 59 % (Vorjahr 68 %) entspricht.

Die Rückstellungen liegen bei 4,2 Mio. Euro und damit deutlich über dem Vorjahr (2,0 Mio. Euro). Dies resultiert hauptsächlich aus Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung sowie für Ertragssteuern.

Während die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um rund 2,1 Mio. Euro auf 2,4 Mio. Euro gesunken sind, blieben die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unverändert bei 4,0 Mio. Euro. Insgesamt erreichten die Verbindlichkeiten einen Stand von 7,9 Mio. Euro (Vorjahr 5,0 Mio. Euro).

2.2.4 Finanzlage

Die Entwicklung der Finanzlage wird anhand einer vereinfachten internen Kapitalflussrechnung erläutert.

Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt +10,6 Mio. Euro (Vorjahr +2,8 Mio. Euro). Dies resultiert aus geringeren Forderungen sowie höheren Verbindlichkeiten.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit beträgt -1,4 Mio. Euro (Vorjahr -1,2 Mio. Euro).

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit stammt hauptsächlich aus der gestiegenen Dividendenausschüttung. Er liegt bei -3,1 Mio. Euro (Vorjahr -1,9 Mio. Euro).

Die GVO verfügt somit zum Bilanzstichtag über flüssige Mittel in Höhe von 6,4 Mio. Euro. Die Zahlungsfähigkeit während des gesamten Geschäftsjahrs war stets gesichert.

2.2.5 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage

Im Ergebnis beläuft sich der Jahresüberschuss (HGB) auf 4,2 Mio. Euro und liegt über dem Jahresüberschuss des vorangegangenen Geschäftsjahres von 3,6 Mio. Euro und übertrifft die Vorjahresprognose.

2.2.6 Tätigkeitsabschlüsse der GVO

Mit ihren Tätigkeitsabschlüssen 2022 erfüllt die GVO die Berichtspflicht nach § 6b des EnWG. In der internen Rechnungslegung werden getrennte Konten gemäß § 6b EnWG für die Tätigkeit Gasverteilung und andere Tätigkeiten innerhalb des Gassektors geführt sowie eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung für die Gasverteilung erstellt. Das Ergebnis der Sparte Gasverteilung liegt mit 0,7 Mio. Euro unter dem Ergebnis des Vorjahres (1,1 Mio. Euro).

3 Prognose-, Chancen- und Risikoberich

3.1 Prognosebericht

Die neue Planung geht erneut von einem durchschnittlichen Winter aus.

Gegenüber dem Ist-Absatz 2022 wird sowohl für 2023 als auch für die Folgejahre eine Steigerung der Absatzmengen durch entsprechende Produkt- und Marketingmaßnahmen angestrebt. Neben den hieraus resultieren Steigerungen der Umsatzerlöse werden diese ebenfalls durch die Weitergabe gestiegener Großhandelspreise geprägt.

In der Netzsparte werden die Investitionen weiterhin über dem Abschreibungsniveau liegen, auch durch zusätzliche Investitionen, die unter anderem im Zusammenhang mit der Druckerhöhung im Hochdrucknetz stehen.

Die in der Vorjahresprognose beschriebenen Ergebnisrückgänge sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht eingetreten. Geprägt wurde dies neben dem eher konservativen Planansatz im Haushaltskundensegment unter anderem aus einem Sondereffekt, dem die starken Preisvolatilitäten am Großhandelsmarkt zu Grunde lagen. Für die folgenden Jahre sind entsprechende Sondereffekte nicht hinterlegt. Im Vergleich zu Geschäftsjahr 2022 wird daher ein deutlicher Gewinnrückgang prognostiziert. Das geplante Ergebnis für das folgende Geschäftsjahr knüpft an ein Niveau an, das vor dem Ukrainekonflikt bestand. Im weiteren Planverlauf ist dann ein moderater Ergebnisanstieg erwartet.

3.2 Chancen- und Risikobericht

Für die GVO ist es sehr bedeutend potenzielle Risiken regelmäßig und frühzeitig zu erkennen, zu minimieren und zu vermeiden. Ebenso ist es für die Gesellschaft von großer Wichtigkeit, die unternehmerischen Chancen zu erkennen und diese positiv für die Unternehmensentwicklung zu nutzen. Für diese Zwecke ist das Unternehmen in das Risikomanagementsystem des EVO Teilkonzerns eingebunden. Dieses definiert einheitliche Standards für die Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Chancen und Risiken. Das Risikomanagementsystem des EVO Teilkonzerns wird regelmäßig überprüft.

Folgende Chancen und Risiken sind für den Geschäftsverlauf und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens von besonderer Bedeutung:

Preisrisiken

Schwankungen auf den Rohstoffmärkten, sowie wettbewerbsbedingt auf den Absatzmärkten, bestimmen die Preisrisiken und -chancen der GVO. Zuletzt sind die Rohstoffpreise als auch die Preisvolatilitäten u.a. durch den Ukrainekonflikt deutlich gestiegen Die GVO reagiert hierauf durch eine strukturierte Beschaffungsstrategie und dem Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten zur Minimierung der Preisrisiken. Aktuell bestehen höhere Risiken, dass stärker gestiegene Rohstoffpreise nicht in jedem Fall vollumfänglich weitergereicht werden können und somit die Margensituation im Absatzgeschäft verschärft wird.

Die bestehenden Beschaffungs- und Vermarktungsstrategien werden vor dem Hintergrund der hohen Dynamik an den Energiemärkten regelmäßig überprüft.

Die Preisrisiken werden insgesamt als hoch eingeschätzt.

Mengenrisiken

Wesentliche Mengenrisiken und -chancen bestehen aufgrund von Witterungseffekten und Kundenwechseln bei den Absatzmengen für Gas. Derzeit ist eine Verschärfung der Mengenrisiken zu verzeichnen. Einsparmaßnahmen können zu einer Dämpfung der Mengennachfrage führen. Ferner kann die weitere Entwicklung der konjunkturellen Lage dazu führen, dass unsere Absatzkunden weniger Energiemengen nachfragen oder aufgrund von Insolvenzen vollständig ausfallen. Gegenläufig besteht die Chance nicht abgesetzte Mengen an den Handelsmärkten opportun abzuverkaufen. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass andere Energievertriebe die Vertragsbeziehungen zu ihren Kunden nicht fortsetzen oder Kunden durch sehr starke Preiserhöhungen zum Wechsel animieren, so dass die Anzahl der Grundversorgungskunden deutlich ansteigt und Nachbeschaffungen zu höheren Preisen erforderlich sind.

Die Mengenrisiken werden insgesamt als hoch eingeschätzt.

Operative Risiken

Grundsätzlich bestehen Risiken, die die operativen Abläufe bei der GVO betreffen (Ausfallrisiken). Die operativen Risiken werden als gering eingeschätzt.

Die nach wie vor bestehenden Herausforderungen durch die Corona-Pandemie konnten bisher erfolgreich bewältigen werden. Um die Mitarbeiter zu schützen und gleichzeitig die betrieblichen Abläufe sicherzustellen, wurden zusätzliche Regelungen vereinbart und die Formen der Zusammenarbeit und Kommunikation unter anderem mit digitalen Lösungen den Arbeitserfordernissen angepasst.

Gesetzliche Risiken

Grundsätzlich bestehen Risiken, dass gesetzliche Änderungen das Geschäftsmodell der GVO betreffen. Aufgrund des derzeitigen Ukrainekonfliktes sind mit weiteren Regulierungsmaßnahmen zu rechnen. Die gesetzlichen Risiken werden als hoch eingeschätzt.

Finanzierungsrisiken

Im Bereich der Gasbeschaffung werden Futures zur Beschaffung eingesetzt. Daraus resultierende Risiken werden durch entsprechende Gegenpositionen und die Anwendung von Bewertungseinheiten vermieden.

Durch die Entwicklung der Rohstoffpreise einerseits und der möglichen konjunkturellen Dämpfung andererseits können sich die Forderungsausfallrisiken intensivieren.

Als Resultat hieraus wird das Liquiditätsmanagement intensiver betrachtet und Forderungsausfällen durch proaktives Forderungsmanagement begegnet. Die Finanzierungsrisiken werden als mittel eingeschätzt.

Strategische Risiken

Die strategischen Chancen und Risiken werden als gering eingeschätzt.

Gesamtbeurteilung

Insgesamt ist die Risikosituation der EVO Gruppe stabil. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Herausforderungen, die an das Unternehmen gestellt werden als auch die Bandbreiten möglicher Risiken abermals deutlich gestiegen.

Es werden keine Risiken gesehen, die im Einzelnen oder in der Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden.

Offenbach am Main, den 04. November 2022

Cordelia Müller

Ulrich Bruns

Handelsrecht (HGB)

Bilanz zum 30. September 2022

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022 (1.10.2021-30.09.2022)

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

Bilanz zum 30.09.2022

Aktiva

	2022	2021	Anhang
in Tsd Euro
Anlagevermögen
Sachanlagen	24.971	24.275	1
	24.971	24.275
Umlaufvermögen
Vorräte	0	2	2
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	2.017	2.604	3
Flüssige Mittel	6.373	391	4
	8.390	2.997
	33.361	27.272

Passiva

Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	10.226	10.226
Gewinnrücklagen	5.339	4.879	5
Bilanzgewinn	4.232	3.560
	19.797	18.665
Empfangene Ertragszuschüsse	854	890	6
Rückstellungen	4.179	2.032	7
Verbindlichkeiten	7.897	4.984	8
Passive latente Steuern	634	701	9
	33.361	27.272

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022

in Tsd Euro

	2022	2021	Anhang
in Tsd Euro Umsatzerlöse	39.752	35.709
abzüglich Gassteuer	3.154	3.315
Umsatzerlöse ohne Erdgassteuer	36.598	32.394	10
sonstige betriebliche Erträge	339	849	11
Materialaufwand	25.324	22.875	12
Personalaufwand	43	40	13
Abschreibungen	727	735	14
sonstige betriebliche Aufwendungen	3.966	3.680	15
Finanzergebnis	-43	-70	16
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	2.600	2.288	17
Ergebnis nach Steuern	4.233	3.555
Sonstige Steuern	0	5
Jahresüberschuss	4.232	3.560
Bilanzgewinn	4.232	3.560

Anhang

Allgemeine Grundlagen

Die Gasversorgung Offenbach GmbH (Gesellschaft, GVO) hat ihren Sitz in Offenbach am Main und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Offenbach am Main (HRB 9303).

Der Jahresabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches sowie nach den ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes und des Energiewirtschaftsgesetzes aufgestellt worden.

Die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung, die zur übersichtlicheren Darstellung zusammengefasst wurden, werden im Anhang gesondert ausgewiesen. Um die Klarheit und Übersichtlichkeit des Jahresabschlusses zu vergrößern, wird vom Wahlrecht, bestimmte Angaben im Anhang zu machen, grundsätzlich Gebrauch gemacht.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Beträge werden in Tausend Euro (Tsd Euro) ausgewiesen. Aus den jeweiligen Rundungen können sich Differenzen ergeben, die naturgemäß keinen signifikanten Charakter haben. Zudem können sich bei Summenbildungen und bei der Berechnung von Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind mit Anschaffungskosten angesetzt und werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung erfolgt eine Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden Wert.

Sachanlagen sind zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Bei selbst erstellten Anlagen sind angemessene Gemeinkostenzuschläge berücksichtigt. Zinsen für Fremdkapital werden bei den Herstellungskosten nicht berücksichtigt. Geleistete Anzahlungen werden mit ihrem Nennwert erfasst.

Die von den Anschlussnehmern geleisteten Ertragszuschüsse werden als Sonderposten "Empfangene Ertragszuschüsse" passiviert. Die Auflösung der Ertragszuschüsse erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Vermögensgegenstände und wird in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Für Ertragszuschüsse, die bis zu dem Geschäftsjahr 2003/04 zugeflossen sind, erfolgt die Auflösung jährlich mit 5,00 % der Ursprungsbeträge. Für Ertragszuschüsse, die nach dem Geschäftsjahr 2003/04 und vor dem Geschäftsjahr 2010/11 geleistet wurden, erfolgt die Auflösung entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Vermögensgegenstände und ist in der Position Abschreibungen enthalten.

Das Anlagevermögen wird entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Anlagen, die vor 31. Dezember 2010 zugegangen sind, werden, soweit dies steuerlich zulässig war, nach der degressiven Methode abgeschrieben mit Übergang auf die lineare Abschreibung, sobald diese zu einer höheren Abschreibung führt.

Bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung erfolgt eine Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden Wert. Wurden steuerrechtlich begründete Abschreibungen vorgenommen, so werden die niedrigeren Wertansätze der Vermögensgegenstände beibehalten.

Nutzungsdauern in Jahren
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	-
Entgeltlich erworbene Nutzungs- und ähnliche Rechte	10
Geschäfts- oder Firmenwert	-
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken ^*	33
Technische Anlagen und Maschinen	1-55
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-

^* soweit Abschreibungen vorgenommen werden müssen

Vorräte sind zu Durchschnittseinstandspreisen, unter Beachtung des Niederstwertprinzips, angesetzt.

Der Verbrauch von Vertriebspartner, Großkunden und - soweit vertraglich vereinbart - von Geschäftskunden wird monatlich nach durchgeführter Zählerablesung abgerechnet, während der Verbrauch für die übrigen Geschäftskunden sowie für die Tarifkunden lediglich einmal jährlich (rollierende Jahresverbrauchsablesung) ermittelt und anschließend unter Anrechnung der unterjährig vereinnahmten Abschlagzahlungen abgerechnet wird. Aufgrund der rollierenden Ablesung liegen für diesen Teil der Kunden keine aktuellen Ablesedaten zum Bilanzstichtag vor. Dies führt zu der Notwendigkeit der Durchführung einer Jahresverbrauchsabgrenzung zum Bilanzstichtag auf der Grundlage der aktuellen Tarife und eines angenommenen Verbrauchsverhaltens, so dass ca. 40 % (Vorjahr 43%) der Umsätze des Geschäftsjahres und ca. 92 % (Vorjahr 98 %) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen am Bilanzstichtag aufgrund einer kundenindividuellen Hochrechnung ermittelt worden sind. Von den so ermittelten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden die erhaltenen Abschlagzahlungen 16.119 Tsd Euro (Vorjahr 14.090 Tsd Euro) abgesetzt. Übersteigen die erhaltenen Abschlagzahlungen die ermittelten Forderungen so werden die, die Forderung übersteigenden Kundenzahlungen als Verbindlichkeit aus Kundenüberzahlungen unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten unter Berücksichtigung erkennbarer Risiken angesetzt. Unverzinsliche langfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden auf den Barwert abgezinst.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert angesetzt.

Das gezeichnete Kapital wird mit dem Nennwert ausgewiesen.

Bei den sonstigen Rückstellungen werden alle erkennbaren Risiken auf der Grundlage vernünftiger kaufmännischer Beurteilung, für ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften berücksichtigt. Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostensteigerungen angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem fristgerechten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen passiviert.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwendungen bzw. Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

Passive latente Steuern entstehen aus differierenden Wertansätzen zwischen dem steuerlichen und handelsrechtlichen Anlagevermögen, saldiert mit den empfangenen Ertragszuschüssen.

Derivative Finanzinstrumente werden im Wesentlichen zur Sicherungszwecke eingesetzt und mit den abgesicherten Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst, sofern die Voraussetzungen dazu erfüllt sind.

Die Gesellschaft setzt derivative Finanzinstrumente ein, um Marktpreisrisiken aus dem Bezug von Gasgeschäfte zu reduzieren und Preisrisiken abzusichern. Bei den Sicherungsgeschäften handelt es sich im Wesentlichen um Termingeschäfte in Form von Forwards.

Derivate werden für die Zwecke des Preis- und Mengenrisikomanagements eingesetzt und soweit möglich als Bewertungseinheiten mit dem jeweiligen Grundgeschäft bilanziell abgebildet. Die bilanzielle Abbildung der Bewertungseinheiten erfolgt anhand der Einfrierungsmethode. Ist der Saldo aller beizulegenden Zeitwerte der Grund- und Sicherungsgeschäfte in der jeweiligen Bewertungseinheit negativ, so wird für den hieraus drohenden Verlust dem Vorsichtsprinzip entsprechend Vorsorge durch eine entsprechende Rückstellung aus Bewertungseinheiten getroffen. Ist der Saldo aller beizulegenden Zeitwerte der Grund- und Sicherungsgeschäfte der jeweiligen Bewertungseinheit positiv, so bleibt dieser unberücksichtigt.

Für derivative Finanzinstrumente entspricht der beizulegende Zeitwert in der Regel dem Marktwert zum Stichtag. Soweit die Marktwerte der Derivate nicht verlässlich feststellbar sind, wird der Zeitwert anhand allgemein anerkannter Bewertungsmodelle und -methoden (z. B. Discounted Cashflow Methode, Mark-to-Market-Modell) ermittelt. Dabei stellen die verwendeten marktgerechten Zinsstrukturkurven und Commodity-Terminpreise die wichtigsten Einflussgrößen für die Modelle dar.

Erläuterungen zur Bilanz

1 Sachanlagen

Der Anlagenspiegel zeigt die Aufgliederung sowie die Entwicklung der in der Bilanz zusammengefassten Anlagepositionen (siehe Seite 17).

Die Anschaffungs- und Herstellungskosten werden im Anlagenspiegel nach Abzug empfangener Ertragszuschüsse als eine Nettoposition ausgewiesen.

Die von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzten erhaltenen Investitionsförderungen belaufen sich auf 651 Tsd Euro (Vorjahr 698 Tsd Euro).

Fremdkapitalzinsen wurden im Geschäftsjahr 2022 nicht aktiviert.

2 Vorräte

in Tsd Euro	2022	2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	0	2
	0	2

Bei den Vorräten im Vorjahr handelte es sich ausschließlich um Werbeartikel und Kundenpräsente.

3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

in Tsd Euro	2022	2021
Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen	0	105
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr)	0	0
gegen verbundene Unternehmen	419	154
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr)	0	0
(davon gegen Gesellschafter)	409	126
sonstige Vermögensgegenstände	1.598	2.345
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr)	0	0
	2.017	2.604

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Energieversorgung Offenbach AG (EVO) aufgrund der noch ausstehenden Weiterleitung von Zahlungseingängen aus dem IS-U-Abrechnungssystem in Höhe von 313 Tsd Euro (Vorjahr 123 Tsd Euro) sowie Forderungen aus Gasverkauf in Höhe von 96 Tsd Euro (Vorjahr 0 Tsd Euro).

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten Forderungen aus Körperschaftssteuer für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 302 Tsd Euro (Vorjahr 1.169 Tsd Euro) sowie Forderungen debitorische Kreditoren aus der Abgrenzung für Gasbezug in Höhe von 881 Tsd Euro (Vorjahr 0 Tsd Euro). Nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstandene Forderungen betreffen mit 55 Tsd Euro (Vorjahr 20 Tsd Euro) noch nicht abzugsfähige Vorsteuer.

4 Flüssige Mittel

Diese Position beinhaltet Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 6.373 Tsd Euro (Vorjahr 391 Tsd Euro).

5 Gewinnrücklagen

in Tsd Euro	2022	2021
Andere Gewinnrücklagen	5.339	4.879
	5.339	4.879

6 Empfangene Ertragszuschüsse

Der Posten empfangene Ertragszuschüsse resultiert im Wesentlichen aus von den Anschlussnehmern erhaltenen Zuschüssen, die bis zum 30.09.2003 und seit dem 01.10.2010 zugeflossen sind. Der Betrag der unter den Umsatzerlösen aufgelösten Ertragszuschüsse beträgt im Berichtsjahr 36 Tsd Euro (Vorjahr 65 Tsd Euro).

7 Rückstellungen

in Tsd Euro	2022	2021
Steuerrückstellungen	1.069	0
sonstige Rückstellungen	3.110	2.032
	4.179	2.032

Die Steuerrückstellungen beinhalten Rückstellungen aus Körperschaftssteuer in Höhe von 522 Tsd Euro (Vorjahr 0 Tsd Euro) sowie Gewerbesteuerrückstellung in Höhe von 547 Tsd Euro (Vorjahr 0 Tsd Euro).

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für CO ₂ Zertifikate (BEHG) in Höhe von 2.075 Tsd Euro (Vorjahr 1.923 Tsd Euro), für ausstehende Tantieme in Höhe von 36 Tsd Euro (Vorjahr 33 Tsd Euro), für ausstehende Rechnungen in Höhe von 200 Tsd Euro (Vorjahr 0 Tsd Euro), Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung in Höhe von 500 Tsd Euro (Vorjahr 0 Tsd Euro), Rückstellungen Energiepunkte gegenüber Gaskunden in Höhe von 8 Tsd Euro (Vorjahr 17 Tsd Euro) sowie Rückstellungen für Jahresabschlussprüfung in Höhe von 4 Tsd Euro (Vorjahr 13 Tsd Euro) zusammen.

8 Verbindlichkeiten

in Tsd Euro	2022	RLZ ¹ < 1 Jahr	RLZ ¹ > 1 Jahr	Davon RLZ ¹ > 5 Jahre
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten	4.019	19	4.000	0
aus Lieferungen und Leistungen	190	190	0	0
gegenüber verbundenen Unternehmen	2.427	2.427	0	0
(davon gegenüber Gesellschafter)	1.667	1.667	0	0
gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	113	113	0	0
sonstige	1.148	1.148	0	0
(davon aus Steuern)	69	69	0	0
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	0	0	0	0
	7.897	3.897	4.000	0

in Tsd Euro	2021	RLZ ¹ < 1 Jahr	RLZ ¹ > 1 Jahr	Davon RLZ ¹ > 5 Jahre
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten	4.019	19	4.000	0
aus Lieferungen und Leistungen	490	490	0	0
gegenüber verbundenen Unternehmen	279	279	0	0
(davon gegenüber Gesellschafter)	78	78	0	0
gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	0	0	0
sonstige	196	196	0	0
(davon aus Steuern)	188	188	0	0
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	0	0	0	0
	4.984	984	4.000	0

¹ RLZ = Restlaufzeit

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich im Wesentlichen um Verbindlichkeiten für noch ausstehende Investitionsrechnungen gegenüber der ENO in Höhe von 247 Tsd Euro (Vorjahr 185 Tsd Euro), sowie aus Netznutzungsentgelten und Mehr-/Mindermengen in Höhe von 402 Tsd Euro (Vorjahr -123 Tsd Euro). Des Weiteren bestehen Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin EVO in Höhe von 1.667 Tsd Euro (Vorjahr 78 Tsd Euro). Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Verbindlichkeiten aus dem Ausgleich des negativen Profit-Centers Gas in Höhe von 1.491 Tsd Euro (Vorjahr 50 Tsd Euro).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, bestanden vollständig aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Des Weiteren besteht eine Verbindlichkeit aus der Saldierung der Forderungen aus Gaslieferungen mit den erhaltenen Abschlagszahlungen in Höhe von 1.072 Tsd Euro die im Vorjahr als tatsächliche Forderungen unter den Forderungen aus Lieferung und Leistungen in Höhe von 105 Tsd Euro ausgewiesen wurde. Diese Kundenüberzahlungen werden im Berichtsjahr unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus der Lieferung von Waren.

9 Passive latente Steuern

in Tsd Euro	2022	2021
Passive latente Steuern	634	701

Die latenten Steuern beruhen auf folgenden Differenzen:

•	Steuerlich kürzere Abschreibungsdauer im Sachanlagevermögen

Die Bewertung erfolgt mit einem Steuersatz in Höhe von 31,22 %.

Die Veränderung der latenten Steuersalden im Laufe des Geschäftsjahres beträgt -67 Tsd Euro, die latenten Steuersalden am Ende des Geschäftsjahres betragen 634 Tsd Euro.

Die passiven latenten Steuern haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Für Gaslieferungen bestehen bis Ende 2023 sonstige finanzielle Verpflichtungen aus den Gasbezugsverträgen mit der Mainova, EVO, Gas-Union, Uniper, Innogy, MVV Trading sowie VNG. Diese Verpflichtungen der GVO haben nach gegenwärtigem Preisstand eine Höhe von rund 57.203 Tsd Euro.

Außerbilanzielle Geschäfte

Außerbilanzielle Geschäfte wurden im Berichtsjahr nicht getätigt.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

10 Umsatzerlöse ohne Erdgassteuer

Die ausschließlich inländischen Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

in Tsd Euro	2022	2021
Gas	31.794	27.661
Miete	4.684	4.603
Sonstige	120	130
	36.598	32.394

Unter der Position sonstige Umsatzerlöse sind im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Ertragszuschüsse in Höhe von 36 Tsd Euro (Vorjahr 65 Tsd Euro) enthalten.

11 Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 339 Tsd Euro (Vorjahr 849 Tsd Euro) sind im Wesentlichen Erträge an die EVO der weiterbelasteten Konzessionsabgaben in Höhe von 333 Tsd Euro (Vorjahr 452 Tsd Euro) enthalten.

12 Materialaufwand

in Tsd Euro	2022	2021
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	15.239	13.360
Aufwendungen für Bezogene Leistungen	10.085	9.515
	25.324	22.875

Die Materialaufwendungen enthalten im Wesentlichen Gasbezugskosten in Höhe von 14.510 Tsd Euro (Vorjahr 13.360 Tsd Euro) sowie Netznutzungsentgelte in Höhe von 9.121 Tsd Euro (Vorjahr 9.246 Tsd Euro).

13 Personalaufwand

in Tsd Euro	2022	2021
Löhne und Gehälter	43	40
	43	40

Unter Personalaufwand werden im Wesentlichen die gewinnabhängigen Tantiemen der Geschäftsführer ausgewiesen. Die Gesellschaft beschäftigt darüber hinaus kein eigenes Personal.

14 Abschreibungen

in Tsd Euro	2022	2021
Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	727	735
	727	735

15 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die hier ausgewiesenen Aufwendungen betreffen unter anderem Aufwendungen aus Geschäftsbesorgung in Höhe von 1.673 Tsd Euro (Vorjahr 1.577 Tsd Euro), Aufwendungen für Konzessionsabgabe in Höhe von 393 Tsd Euro (Vorjahr 425 Tsd Euro) sowie die Ausgleichszahlung für das negative Profit-Center Ergebnis des Segments Gas bei der ENO in Höhe von 1.491 Tsd Euro (Vorjahr 1.477 Tsd Euro).

16 Finanzergebnis

in Tsd Euro	2022	2021
Erträge
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	2	1
(davon aus verbundenen Unternehmen)	0	0
	2	1
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	45	71
(davon an verbundene Unternehmen)	0	0
	-43	-70

17 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

in Tsd Euro	2022	2021
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	2.600	2.288
sonstige Steuern	0	-5
	2.600	2.283

Steuern von Einkommen und vom Ertrag enthalten Aufwendungen aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern in Höhe von 67 Tsd Euro (Vorjahr 217 Tsd Euro).

Sonstige Angaben und Anlagen

Angaben nach § 6b EnWG

Folgende Geschäfte größeren Umfangs im Sinne des § 6b Abs. 2 EnWG wurden mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen getätigt:

• Erträge aus Verpachtung des Gasnetzes und der Gaszähler an die EVO	4.684 Tsd Euro
• Aufwendungen für Abrechnungsdienstleistungen mit der Soluvia Energv Services GmbH	739 Tsd Euro
• Aufwendungen für kaufmännische Dienstleistungen und Vertriebstätigkeiten mit der EVO	832 Tsd Euro

Weitere Geschäfte größeren Umfangs, die aus dem Rahmen der gewöhnlichen Energieversorgungstätigkeit herausfallen, wurden nicht getätigt.

In der internen Rechnungslegung werden für die Tätigkeitsbereiche Gasverteilung und andere Tätigkeiten innerhalb des Gassektors im Sinne des § 6b EnWG getrennte Konten geführt und für diese Tätigkeitsbereiche jeweils eine Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung erstellt. Für andere Tätigkeiten außerhalb des Elektrizitäts- und Gassektors im Sinne des § 6b Abs. 3 EnWG werden getrennte Konten geführt.

Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten

	Nominalvolumen	Nominalwert	Marktwert
		Tsd Euro	Tsd Euro
Forward Gas (MWh)	1.148.853	57.203	130.955

Die Termingeschäfte in Form von Forwards für Gas umfassen die Jahre 2024 - 2026 und haben bei einem Nominalwert von insgesamt 57.203 Tsd Euro einen positiven Marktwert in Höhe von 130.955 Tsd Euro.

Die Gasmengen werden langfristig an den Terminmärkten abgesichert.

Das Gesamtvolumen der mit den Bewertungseinheiten abgesicherten Risiken beträgt -112.643 Tsd Euro. Diesen stehen positive Marktwerte von Sicherungsgeschäften in Höhe von 130.955 Tsd Euro kompensierend gegenüber. Der Zeitwert der Bewertungseinheiten (Saldo aus positiven und negativen Marktwerten aus Grund- und Sicherungsgeschäfte) stellt sich wie folgt dar:

Sicherungsbeziehung	kurzfristig	langfristig
	Tsd. Euro	Tsd. Euro
Gasabsatzportfolio	7.340	10.973

Die Bewertungseinheiten betreffen Portfolio-Hedges mit einem Zeitwert von 18.312 Tsd Euro.

In die Bewertungseinheiten sind antizipative Gasabsatzgeschäfte in Höhe von -112.643 Tsd Euro einbezogen.

Bei den in Portfolio-Bewertungseinheiten einbezogenen mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Transaktionen wurden Planabsatzmengen an Gaskunden zugrunde gelegt.

Zum 30. September 2022 wurde keine Rückstellung aus Bewertungseinheiten gebildet.

Alle derivativen Finanzinstrumente, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, sind vollumfänglich in Bewertungseinheiten einbezogen.

Konzernbeziehungen

Für den größten Kreis und kleinsten Kreis von Unternehmen stellt die MVV Energie AG, Mannheim, den befreienden Konzernabschluss auf. Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Konzernlagebericht werden nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt und im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergeben sich im Wesentlichen hinsichtlich der Bilanzierung des Anlagevermögens, der Rückstellungen, der derivativen Finanzinstrumente sowie der latenten Steuern hinsichtlich der Bewertungsunterschiede zwischen HGB und IFRS.

Aufsichtsrat

Dr. Christoph Meier, Vorsitzender des Aufsichtsrates, Vorstandsvorsitzender der Energieversorgung Offenbach AG

Dr. Constantin Alsheimer, 1. stellvertretender Vorsitzender, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG

Harald Habermann, 2. stellvertretender Vorsitzender, Stadtrat der Stadt Offenbach am Main

Dr. Daniel Bastian, Bürgermeister der Stadt Seligenstadt

Tobias Dondelinger, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN Offenbach, ab 01.04.2022

Peter Fassauer, Systembetreuer Datenverarbeitung, bis 31.05.2022

Peter Freier, Bürgermeister der Stadt Offenbach, bis 31.12.2021

Martin Giehl, Vorstand der Mainova AG, ab 03.11.2021

Mehmet Harmanci, Industriekaufmann, Bündnis 90/DIE GRÜNEN Offenbach, bis 31.12.2021

Jürgen Lassig, FREIE WÄHLER Offenbach, bis 31.12.2021

Dennis Lehmann, FREIE WÄHLER Offenbach, ab 01.04.2022

Dirk-Oliver Quilling, Landrat des Landkreises Offenbach

Diana Rauhut, Vorstand der Mainova AG

Oliver Stirböck, Landtagsabgeordneter FDP, ab 01.04.2022

Günther Weiß, Vorstand der Energieversorgung Offenbach AG

Stephan Wohllebe, Gruppenleiter Netz- und Anlagentechnik Gas, ab 01.06.2022

Geschäftsführung

Frau Cordelia Müller, kaufmännische Geschäftsführerin

Diplom-Ingenieur Ulrich Bruns, technischer Geschäftsführer

Vergütung von Aufsichtsrat und Geschäftsführung

Die für die Mitglieder des Aufsichtsrats gewährten Gesamtbezüge beliefen sich im Berichtsjahr auf 8 Tsd Euro (Vorjahr 8 Tsd Euro).

Auf die Angabe der Vergütung der Geschäftsführung wird unter Bezugnahme auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Honorare des Abschlussprüfers

Es erfolgen keine Angaben zu Honoraren des Abschlussprüfers, da diese im Konzernabschluss der MVV Energie AG dargestellt werden, in den die Gesellschaft einbezogen wird.

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2022 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten.

Ergebnisverwendung

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 4.232 Tsd Euro ab. Die Geschäftsführung schlägt vor, aus dem Jahresüberschuss einen Betrag in Höhe von 3.800 Tsd Euro auszuschütten und den Restbetrag in Höhe von 432 Tsd Euro in die Gewinnrücklage einzustellen.

Offenbach am Main, den 04. November 2022

Gasversorgung Offenbach GmbH

Geschäftsführung

Cordelia Müller

Ulrich Bruns

Anlagenspiegel

Immaterielle Vermögensgegenstände	Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	Gesamt
in Tsd Euro
Anschaffungs- und Herstellungskosten 1.10.2021	667	667
Zugänge	0	0
Abgänge	0	0
Umbuchungen	0	0
Anschaffungs- und Herstellungskosten 30.09.2022	667	667
Abschreibungen 1.10.2021	667	667
Abschreibungen des Geschäftsjahres	0	0
Abgänge	0	0
Zuschreibungen	0	0
Umbuchungen	0	0
Abschreibungen 30.09.2022	667	667
Restbuchwerte 30.09.2022	0	0
Restbuchwerte 30.09.2021	0	0

Sachanlagen	Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	Technische Anlagen und Maschinen	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Gesamt
in Tsd Euro
Anschaffungs- und Herstellungskosten	400	64.784	27	65.211
Zugänge	0	821	611	1.432
empfangene/abgesetzte Zuschüsse	0	0	0	0
Abgänge	0	59	0	59
Umbuchungen	0	20	-20	0
Anschaffungs- und Herstellungskosten	400	65.566	618	66.584
Abschreibungen 1.10.2021	144	40.792	0	40.936
Abschreibungen des Geschäftsjahres	6	721	0	727
Abgänge	0	50	0	50
Umbuchungen	0	0	0	0
Abschreibungen 30.9.2022	150	41.463	0	41.613
Restbuchwerte 30.9.2022	250	24.103	618	24.971
Restbuchwerte 30.9.2021	256	23.992	27	24.275

Tätigkeitsabschlüsse für das Geschäftsjahr 2022

Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main

Bilanz zum 30.09.2022

(Gasverteilung)

AKTIVA

	2022	2021
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen	24.971.592,50	24.274.972,89
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	187,00	246,00
II. Sachanlagen	24.971.405,50	24.274.726,89
B. Umlaufvermögen	213.870,63	784.119,13
I. Vorräte	0,00	928,28
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	0,00	928,28
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	97.769,50	783.190,86
1. Sonstige Vermögensgegenstände	97.769,50	783.190,86
1a. Sonstige Vermögensgegenstände ohne Saldierung der Verbindlichkeiten	97.769,50	783.190,86
III. Kasenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	116.101,13	0,00
C. Rechnungsabgrenzungsposten	207,84	415,68
Bilanzsumme:	25.185.670,97	25.059.507,70

PASSIVA

	2022	2021
	EUR	EUR
A. Eigenkapital	17.341.249,48	19.597.665,99
I. Gezeichnetes Kapital	10.226.050,00	10.226.050,00
II. Gewinnrücklage	5.339.152,64	4.879.288,58
andere Gewinnrücklagen	5.339.152,64	4.879.288,58
III. Gewinnvortag/Verlustvortrag	0,00	0,00
IV. Kapitalausgleichsposten	1.031.840,26	3.327.506,84
V. Jahresüberschuß	744.206,58	1.164.820,57
B. Empfangene Ertragszuschüsse	854.163,00	890.290,00
C. Rückstellungen	984.603,55	68.498,85
Steuerrückstellungen	187.969,73	0,00
Sonstige Rückstellungen	796.633,82	68.498,85
D. Verbindlichkeiten	5.894.246,85	4.273.970,82
I. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	4.018.554,17	4.018.554,17
II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.950,00	0,00
1a. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ohne Saldierung der Forderungen	5.950,00	0,00
III. Verbindlichkeiten gegenüber verb. Unternehmen	1.775.360,65	251.179,73
2a. Verbindlichkeiten gegenüber verb. Unternehmen ohne Saldierung der Forderungen	1.775.360,65	251.179,73
IV. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhätnis besteht	55.930,00	0,00
4a. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ohne Saldierung der Forderungen	55.930,00	0,00
V. Sonstige Verbindlichkeiten	38.452,03	4.236,92
davon aus Steuern	34.498,15	36,92
E. Passive latente Steuern	111.408,09	229.082,04
Bilanzsumme:	25.185.670,97	25.059.507,70

Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.10.2021 bis 30.09.2022 (Gasverteilung)

	2022	2021
	EUR	EUR
1) Umsatzerlöse ohne Energiesteuer	4.720.351,76	4.668.233,12
Umsatzerlöse	4.720.351,76	4.668.233,12
Gassteuer	0,00	0,00
2) Sonstige betriebliche Erträge	335.907,83	462.081,80
3) Materialaufwand	702.000,00	0,00
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	0,00	0,00
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	702.000,00	0,00
4) Personalaufwand	21.378,32	20.048,84
a) Löhne und Gehälter	21.378,32	20.048,84
b) Soziale Abgaben	0,00	0,00
5) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	726.761,09	735.084,86
6) Sonstige betriebliche Aufwendungen	2.359.333,28	2.393.499,97
7) sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,00	96,50
davon an verbundene Unternehmen	0,00	0,00
8) Zinsen und ähnliche Aufwendungen	45.213,10	71.081,13
davon an verbundene Unternehmen	277,78	9.694,44
9) Steuern vom Einkommen und Ertrag	457.243,71	748.254,61
10) Ergebnis nach Steuern	744.330,09	1.162.442,01
11) Sonstige Steuern	123,51	-2.378,57
12) Jahresüberschuss	744.206,58	1.164.820,57

Verwendete Verteilungschlüssel für einzelne Bilanzpositionen

Bilanzposition	Verteilschlüssel
Vorräte	nach Personalgewichtung
Steuerforderungen	Ergebnis vor Steuern
Aktiver Rechungsabgrenzungsposten	direkt, wenn nicht möglich nach Personalgewichtung
Eigenkapital ohne Bilanzgewinn	Risikogewichtetes Anlagevermögen
Sonstige Rückstellungen	direkt, wenn nicht möglich nach Personalgewichtung
Steuerrückstellungen	Ergebnis vor Steuern
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitute	Anlagevermögen (ursprüngliche Investionen)
Sonstige Verbindlichkieten	direkt, wenn nicht möglich nach Personalgewichtung
Steuerverbindlichkeiten	nach Personalgewichtung

GuV - Position	Verteilschlüssel
sonstige betriebliche Erträge	direkt, wenn nicht möglich nach Personalgewichtung
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	nach Personalgewichtung
Personalaufwand	nach Personalgewichtung
sonstige betriebliche Aufwendungen	direkt, wenn nicht möglich nach Personalgewichtung
Zinsertrag	direkt, wenn nicht möglichnach Personalgewichtung
Steuern (Einkommen und Ertrag)	Ergebnis vor Steuern

Angaben zu den Tätigkeitsabschlüssen der Gasversorgung Offenbach GmbH gemäß § 6b Abs. 3 EnWG zum 30. September 2022

Grundlage

Die Gasversorgung Offenbach GmbH hat gemäß § 6b Abs. 3 EnWG als vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen getrennte Konten für jede ihrer Tätigkeiten in den nachfolgend aufgeführten Bereichen so zu führen, wie dies erforderlich wäre, wenn diese Tätigkeiten von rechtlich selbstständigen Unternehmen ausgeführt würden.

Definition der Unternehmensaktivitäten

Die Gasversorgung Offenbach GmbH ist nach dieser Definition in die folgenden Tätigkeiten zu segmentieren:

―	Gasverteilung
―	Andere Tätigkeiten im Gassektor

Der Jahresabschluss der Gasversorgung Offenbach GmbH wird nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), des GmbH-Gesetzes (GmbHG) sowie des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) aufgestellt.

Die Systematik zur Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung und für die Gasverteilung sind im Folgenden erläutert.

Erläuterungen zur Bilanz

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden die für Energieversorgungsunternehmen geltenden besonderen Rechnungslegungsvorschriften des § 6b EnWG beachtet. Gemäß § 6b Abs. 3 EnWG wurden in der internen Rechnungslegung nach Tätigkeiten getrennte Konten geführt und für jeden Tätigkeitsbereich intern eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung aufgestellt. Alle Bilanzwerte werden soweit möglich direkt den entsprechenden Segmenten zugeordnet. Ist eine unmittelbare direkte Zuordnung nicht möglich oder mit unangemessen hohem Aufwand verbunden, erfolgt die Zuordnung über Verteilungsschlüssel. Die angewandten Verteilungsschlüssel sind grundsätzlich unverändert zum Vorjahr.

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen ist ausschließlich der Gasverteilung zuzurechnen. Es wird daher auf den Anlagenspiegel im Anhang der Gasversorgung Offenbach GmbH verwiesen.

Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögensgegenstände der Gasverteilung haben eine Laufzeit von unter einem Jahr. Es wird auf die Ausführungen im Anhang der Gasversorgung Offenbach GmbH verwiesen.

Verbindlichkeiten

Alle Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis bestehen und sonstigen Verbindlichkeiten der Gasverteilung haben eine Laufzeit von unter einem Jahr. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich um ein endfälliges Darlehen. Zur Fristigkeit verweisen wir auf den beigefügten Verbindlichkeitsspiegel (in Euro):

	30.09.2022	bis zu 1 Jahr	über 1 Jahr	über 5 Jahre
Gasverteilung	4.018.554,17	18.544,17	4.000.000,00	0,00

Eigenkapital

Das Eigenkapitel wurde anhand des risikogewichteten Anlagevermögens verteilt. Der zugeordnete Jahresüberschuss ergibt sich aus der Gewinn- und Verlustrechnung. Zusätzlich werden für einen übersichtlicheren Ausweis die Residualgrößen von Aktiv- und Passivseite im Berichtsjahr entsprechend ihrer Vorzeichen in den Tätigkeitsbereichen saldiert im Eigenkapital ausgewiesen. Die Residualgrößen für das Berichtsjahr und für das Vorjahr betragen in Euro nach Sparten:

	2022	2021
Gasverteilung	1.031.840,26	3.327.506,84

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Alle Erträge und Aufwendungen werden grundsätzlich über Kostenstellen, Innenaufträge und Profitcenter direkt den entsprechenden Aktivitäten zugeordnet. In den Fällen, in denen dies nicht möglich oder mit unverhältnismäßig hohem Aufwand verbunden ist, erfolgt grundsätzlich eine Verrechnung nach sachgerechten Schlüsselungen, die eine möglichst verursachungsgerechte Zuordnung gewährleistet. Eine Verteilung nach Schlüsseln erfolgte beim Personalaufwand, bei den nicht direkt zugeordneten sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen nach Köpfen, im Finanzergebnis entsprechend dem Verursachungsprinzip. Bei den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des aktuellen Geschäftsjahres erfolgte eine Zuordnung entsprechend der Verteilung des Ergebnisses vor Steuern auf die Tätigkeitsbereiche.

Haftungsverhältnisse und Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen betreffen die anderen Tätigkeiten im Gassektor. Es wird auf die Ausführungen im Anhang der Gasversorgung Offenbach GmbH verwiesen.

Offenbach am Main, den 04. November 2022

Gasversorgung Offenbach GmbH

Geschäftsführung

Cordelia Müller

Ulrich Bruns

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main, - bestehend aus der Bilanz zum 30. September 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gasversorgung Offenbach GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. September 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Vermerk über die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Prüfungsurteile

Wir haben geprüft, ob die Gesellschaft ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 eingehalten hat. Darüber hinaus haben wir den Tätigkeitsabschluss für die Tätigkeit "Gasverteilung" nach § 6b Abs. 3 Satz 1 EnWG - bestehend aus der Bilanz zum 30. September 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 sowie die als Anlage beigefügten Angaben zu den Rechnungslegungsmethoden für die Aufstellung des Tätigkeitsabschlusses - geprüft.

•	Nach unserer Beurteilung wurden die Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten.
•	Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der beigefügte Tätigkeitsabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Führung getrennter Konten und des Tätigkeitsabschlusses in Übereinstimmung mit § 6b Abs. 5 EnWG unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung nach § 6b Energiewirtschaftsgesetz (IDW PS 610 n.F. (07.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG" weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir wenden als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Anforderungen des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) an. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten. Die gesetzlichen Vertreter sind auch verantwortlich für die Aufstellung des Tätigkeitsabschlusses nach den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Pflichten zur Führung getrennter Konten einzuhalten.

Die Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Tätigkeitsabschluss entspricht der im Abschnitt "Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht" hinsichtlich des Jahresabschlusses beschriebenen Verantwortung mit der Ausnahme, dass der Tätigkeitsabschluss kein unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tätigkeit zu vermitteln braucht.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten der Gesellschaft nach § 6b Abs. 3 EnWG.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen,

•	ob die gesetzlichen Vertreter ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten haben und
•	ob der Tätigkeitsabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG entspricht.

Ferner umfasst unsere Zielsetzung, einen Vermerk in den Bestätigungsvermerk aufzunehmen, der unsere Prüfungsurteile zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG beinhaltet.

Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten umfasst die Beurteilung, ob die Zuordnung der Konten zu den Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 4 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt ist und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde.

Unsere Verantwortung für die Prüfung des Tätigkeitsabschlusses entspricht der im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" hinsichtlich des Jahresabschlusses beschriebenen Verantwortung mit der Ausnahme, dass wir für den Tätigkeitsabschluss keine Beurteilung der sachgerechten Gesamtdarstellung vornehmen können.

Frankfurt am Main, den 4. November 2022

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marc Krizaj, Wirtschaftsprüfer

ppa. Malte Oertel, Wirtschaftsprüfer

NIEDERSCHRIFT über die 71. Sitzung der Gesellschafterversammlung der Gasversorgung Offenbach GmbH am 08.12.2022 um 16:45 Uhr im Hause der Energieversorgung Offenbach AG

Anwesende:

Gesellschafter:	Martin Giehl
	Diana Rauhut
	Günther Weiß
entschuldigt:	Dr. Constantin Alsheimer
	Dr. Christoph Meier
Geschäftsführung:	Ulrich Bruns
	Cordelia Müller
Protokollführung:	Christian Wedekind

TOP 1 Begrüßung

Feststellung der form- und fristgerechten Einladung und Beschlussfähigkeit

Herr Weiß begrüßt die Anwesenden. Er eröffnet die 71. Gesellschafterversammlung und stellt die form- und fristgerechte Einladung sowie die Beschlussfähigkeit der Versammlung fest.

Herr Weiß fragt nach Änderungs- bzw. Ergänzungswünschen der Tagesordnung. Es erfolgt keine Wortmeldung und die Tagesordnung wird wie vorgelegt angenommen.

Herr Wedekind wird als Gast und Protokollant begrüßt und zur Sitzung zugelassen.

TOP 2 Änderung der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat

Vorlage Nr. 339

Die Vorlage Nr. 339 zur Änderung der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat wird ohne Gegenstimme oder Enthaltung beschlossen.

Unterbrechung der Gesellschafterversammlung für die 73. Aufsichtsratssitzung

TOP 3 Genehmigung der Niederschrift der 70. Sitzung der Gesellschafter

Herr Weiß ruft Tagesordnungspunkt 3 auf. Es gibt keine offenen Punkte aus der vorhergehenden Sitzung und keine Ergänzungswünsche. Die Niederschrift der 70. Gesellschafterversammlung wird ohne Einsprüche genehmigt.

TOP 4 Jahresabschluss 2022

Bericht der Geschäftsführung

Stellungnahme Abschlussprüfer

Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 30.09.2022

Vorlage Nr. 340

Herr Weiß ruft Tagesordnungspunkt 4 auf.

Mit Verweis auf die Ausführungen der Geschäftsführung in der vorangegangenen Aufsichtsratssitzung verzichten die Gesellschafter auf eine Wiederholung des Berichts und nehmen die Inhalte im Rahmen der Gesellschafterversammlung zur Kenntnis.

Herr Weiß bedankt sich im Namen der Gesellschafter bei der Geschäftsführung für die geleistete Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Die Vorlage Nr. 340 zur Feststellung des Jahresabschlusses und zur Gewinnverwendung wird ohne Gegenstimme oder Enthaltung beschlossen.

TOP5 Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2022

Vorlage Nr. 341

Herr Weiß ruft Tagesordnungspunkt 5 auf.

Die Vorlage Nr. 341 zur Entlastung des Aufsichtsrats wird gemäß dem in der Beschlussvorlage dargestellten Blockverfahren ohne Gegenstimme oder Enthaltung beschlossen.

TOP 6 Entlastung der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2022

Vorlage Nr. 342

Herr Weiß ruft Tagesordnungspunkt 6 auf.

Die Vorlage Nr. 342 zur Entlastung der Geschäftsführung wird ohne Gegenstimme oder Enthaltung beschlossen.

TOP 7 Beschluss zu generellen Anpassungen der Ersatzversorgung

Vorlage Nr. 343

Herr Weiß ruft Tagesordnungspunkt 7 auf.

Herr Wedekind als Prokurist der GVO, Leiter der Privat- und Geschäftskunden im Vertrieb der EVO, erläutert ausführlich die Vorlage und deren Notwendigkeit.

Die Vorlage Nr. 343 über die Ermächtigung der Geschäftsführung zu Anpassungen der allgemeinen Preise für die Gas-Ersatzversorgung für Haushaltskunden und für Kunden mit registrierender Leistungsmessung wird ohne Gegenstimme und Enthaltung beschlossen.

TOP 8 Sonstiges

Herr Weiß ruft Tagesordnungspunkt 8 auf. Es erfolgt keine Wortmeldung.

TOP 9 Termine Gesellschafterversammlungen 2023

Donnerstag, den 29.06.2023

Mittwoch, den 13.12.2023

Die Gesellschafterversammlungen finden im Anschluss an die davor stattfindenden Aufsichtsratssitzungen statt.

Die Sitzung wird um 18:25 Uhr geschlossen.

Offenbach am Main, den 16.12.2022

Protokollführung:

Christian Wedekind

Der Sitzungsleiter der Gesellschafterversammlung:

71. Gesellschafterversammlung der Gasversorgung Offenbach GmbH am 8. Dezember 2022 im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung im Hause der Energieversorgung Offenbach AG

Gesellschafter:
Alsheimer, Dr. Constantin - Mainova AG	- entschuldigt -
Giehl, Martin - Mainova AG
Rauhut, Diana - Mainova AG
Meier, Dr. Christoph - EVO AG	- entschuldigt -
Weiß, Günther - EVO AG	GW1
Geschäftsführung:
Bruns, Ulrich
Müller, Cordelia
Protokollant:
Wedekind, Christian

Die Energieversorgung Offenbach AG mit Sitz in Offenbach am Main, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Offenbach am Main unter HRB 4593, erteilt hiermit

Herrn Günther Weiß, Vorstand Technik,

geschäftsansässig bei der Energieversorgung Offenbach AG, Andrestraße 71, 63067 Offenbach am Main

nachstehende

Vollmacht.

Der Bevollmächtigte ist berechtigt, die Firma Energieversorgung Offenbach AG bei der Gesellschafterversammlung der Firma Gasversorgung Offenbach GmbH, geschäftsansässig in Offenbach, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Offenbach unter HRB 4122, am 08. Dezember 2022 zu vertreten, insbesondere das Stimmrecht für die Energieversorgung Offenbach AG auszuüben und alle im Zusammenhang mit den Beschlüssen der Gesellschafterversammlung erforderlichen Willenserklärungen für die Energieversorgung Offenbach AG abzugeben.

Die vorliegende Vollmacht schließt die Erteilung von Untervollmachten ein.

Offenbach am Main, den 05.12.2022

Dr. Christoph Meier

ppa. Markus Gegner

Mainova Aktiengesellschaft

Vorstand

16. November 2022

Vollmacht

Hiermit bevollmächtigen wir

	Herrn Martin Giehl
	geschäftsansässig:
	Solmsstraße 38, 60486 Frankfurt am Main

unser Unternehmen in der Gesellschafterversammlung der Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main, am 08. Dezember 2022 zu vertreten und das Stimmrecht für unsere Gesellschaft auszuüben.

Mainova Aktiengesellschaft

Dr. Constantin H. Alsheimer

Peter Arnold

Vorlage Nr. 340 für die Gesellschafterversammlung der Gasversorgung Offenbach GmbH

Feststellung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres 2022 und Beschluss über die Ergebnisverwendung:

Entsprechend § 15 lit. b) des Gesellschaftervertrages obliegt die Beschlussfassung über die Feststellung des Jahresabschlusses sowie die Verwendung des Ergebnisses der Gesellschafterversammlung.

Beschlussvorschlag:

Die Gesellschafterversammlung stellt den vom Abschlussprüfer mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehenen Jahresabschluss 2022 (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang sowie Bericht des Aufsichtsrates an die Gesellschafterversammlung) mit einer Bilanzsumme von 33.361.319,59 € und einem Jahresüberschuss von 4.232.477,92 € sowie den Lagebericht fest. Die Stellungnahme des Aufsichtsrats zum Jahresabschluss 2022 wird zur Kenntnis genommen.

Die Gesellschafterversammlung beschließt eine Gewinnausschüttung in Höhe von 3.800.000,00 € zum 28.04.2023. Der Restbetrag in Höhe von 432.477,92 € wird in die Gewinnrücklage eingestellt.

Offenbach am Main, den 24.11.2022

Gasversorgung Offenbach GmbH

Geschäftsführung

Ulrich Bruns

Cordelia Müller

Anlage

Prüfungsbericht von PricewaterhouseCoopers zum 30.09.2022.