Gronenfelder Werkstätten gGmbH

Frankfurt (Oder)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVSEITE

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	6.013,00	7.941,00
II. Sachanlagen	7.301.418,01	5.340.159,49
III. Finanzanlagen	358.685,50	358.685,50
	7.666.116,51	5.706.785,99
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	210.605,57	194.394,78
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.101.994,96	925.829,15
davon gegen verbundene Unternehmen	(3.080,09)	(2.013,81)
davon gegen Gesellschafter	(264.038,71)	(176.003,43)
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	3.276.871,49	2.248.065,47
	4.589.472,02	3.368.289,40
C. Rechnungsabgrenzungsposten	268,85	1.992,07
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	219,26	0,00
	12.256.076,64	9.077.067,46

PASSIVSEITE

	31.12.2022		31.12.2021
	€	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	405.000,00		405.000,00
II. Kapitalrücklage	1.533.847,87		1.533.847,87
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	3.308.179,55		2.931.053,38
		5.247.027,42	4.869.901,25
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse		1.398.732,45	1.464.034,45
C. Rückstellungen		730.576,40	618.509,41
D. Verbindlichkeiten		4.710.805,21	1.989.937,79
davon gegenüber Gesellschaftern		(80.177,05)	(38.113,57)
E. Rechnungsabgrenzungsposten		168.935,16	134.684,56
		12.256.076,64	9.077.067,46

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022		2021
	€	€	€
1. Rohergebnis		12.819.758,94	12.230.871,07
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	5.552.339,22		5.379.393,56
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	4.426.610,26		4.278.977,24
davon für Altersversorgung € 148.911,48			(147.131,61)
		9.978.949,48	9.658.370,80
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		304.446,84	348.603,88
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		1.872.369,37	2.043.785,69
		663.993,25	180.110,70
5. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihnungen des Finanzanlagevermögens		490,80	960,80
6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		6.265,17	2.114,43
davon aus verbundenen Unternehmen € 2.000,00			(2.000,00)
davon aus der Abzinsung von Rückstellungen € 4.195,24			(0,00)
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		90.936,56	62.251,93
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen € 0,00			(1.153,21)
8. Ergebnis nach Steuern		579.812,66	120.934,00
9. Sonstige Steuern		153.987,49	6.237,70
10. Jahresüberschuss		425.825,17	114.696,30
11. Einstellungen in Gewinnrücklagen		425.825,17	114.696,30
12. Bilanzgewinn		0,00	0,00

Anhang

1. Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Firma:	Gronenfelder Werkstätten gGmbH
Sitz:	Frankfurt (Oder)
Registergericht:	Amtsgericht Frankfurt (Oder)
Registergericht-Nr.:	HRB 2012 FF

2. Allgemeine Angaben zur Bilanzierung und Bewertung

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 2 HGB auf. Von den größenabhängigen Erleichterungen gemäß § 288 Abs. 2 HGB und von der Möglichkeit, Berichtspflichten im Anhang statt in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung zu erfüllen, wurde teilweise Gebrauch gemacht.

Der Jahresabschluss wurde unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewandten Ansatz-, Gliederungs- und Bewertungsgrundsätzen nach den für mittelgroße Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des HGB aufgestellt (§ 265 Abs. 1 S. 2, § 266 ff. HGB).

2.1. Gliederung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt. Die ergänzenden Vorschriften des Zweiten Abschnitts des Dritten Buches des HGB für Kapitalgesellschaften wurden beachtet.

Die Bilanz wurde nach § 266 HGB, die Gewinn- und Verlustrechnung nach § 275 Abs. 2 HGB (Gesamtkostenverfahren) gegliedert.

2.2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.2.1. Bilanzierungsmethoden

Im Jahresabschluss sind die Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten sowie Aufwendungen und Erträge vollständig enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.

Mit Ausnahme der Saldierung gemäß § 246 Abs. 2 S. 2 HGB sind die Posten der Aktivseite nicht mit Posten der Passivseite und Erträge nicht mit Aufwendungen verrechnet worden.

2.2.2. Bilanzierungsmethoden

Allgemeines

Die Wertansätze der Eröffnungsbilanz sind mit denen der Schlussbilanz des vorangegangenen Jahres identisch.

Bei der Bewertung wird von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen, dem auch tatsächlich und rechtlich nichts entgegensteht.

Die Vermögensgegenstände und Schulden sind zum Abschlussstichtag einzeln bewertet.

Es galt der Grundsatz der vorsichtigen Bewertung. Insbesondere wurden alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, berücksichtigt, auch dann, wenn diese erst zwischen Abschlussstichtag und Tag der Aufstellung bekannt geworden sind.

Einzelne Posten wurden wie folgt bewertet:

Die immateriellen Vermögensgegenstände sowie das Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Herstellungskosten wurden entsprechend dem § 255 Abs. 2 HGB ermittelt. Die abnutzbaren Vermögensgegenstände wurden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben, wobei die lineare Abschreibungsmethode angewandt wurde. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis 800,00 EUR wurden im Jahr der Anschaffung als Betriebsausgabe abgesetzt.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Sie werden bei angenommener dauerhafter Wertminderung auf ihren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag abgewertet.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die unfertigen Erzeugnisse, die unfertigen Leistungen, der Viehbestand, die fertigen Erzeugnisse und Waren wurden zu den Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen Material- und Fertigungseinzelkosten sowie Material- und Fertigungsgemeinkosten. Bewertungsvereinfachungsverfahren wurden nicht angewandt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennbetrag bzw. dem niedrigeren beizulegenden Stichtagswert bewertet.

Die liquiden Mittel sind mit dem Nominalwert angesetzt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten zeigt Ausgaben vor dem Stichtag, sofern sie Aufwendungen in späteren Geschäftsjahren darstellen.

Das aus der Insolvenzabsicherung der Mitarbeiteransprüche für die Rückstellungen für Langzeitarbeitszeitkonten resultierende Planvermögen wird mit den jeweiligen Rückstellungen saldiert und bei einem aktiven Überhang als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" in der Bilanz ausgewiesen.

Das Eigenkapital ist mit dem Nennbetrag ausgewiesen.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse ist nach handelsrechtlichen Grundsätzen und Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung unter entsprechender Einstellung und Auflösung bewertet. Der Sonderposten für Investitionszuschüsse wurde in Höhe der zweckentsprechend verwendeten Fördermittel gebildet und entsprechend der Restnutzungsdauer der geförderten Anlagegüter aufgelöst.

Die Rückstellungen erfassen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten zeigt Einnahmen vor dem Stichtag, sofern sie Ertrag in späteren Geschäftsjahren darstellen. Er ist mit seinem Erfüllungsbetrag angesetzt.

3. Spezielle Ausführungen

3.1. Ausführungen zur Bilanz

3.1.1. Aktiva

Die Entwicklungen des Anlagevermögens sind aus dem Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) ersichtlich.

Sonstige Vermögensgegenstände von 12.595,34 EUR (Vorjahr: 12.595,34 EUR) haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen und die Forderungen gegen Gesellschafter resultieren wie im Vorjahr aus dem gegenseitigen Leistungsaustausch bzw. der umsatzsteuerlichen Organschaft.

Für Verpflichtungen aus Langzeitarbeitskonten existiert Planvermögen, welches nur der Erfüllung der Zusagen dient und auch Gläubigern im Insolvenzfall nicht zur Verfügung steht. Aus diesem Grund wird das Planvermögen für Langzeitkonten von 30.895,58 EUR (Vorjahr: 20.191,93 EUR) mit dem Barwert der Verpflichtung für Langzeitarbeitskonten in Höhe von 30.676,32 EUR (Vorjahr: 29.808,73 EUR) gemäß § 246 Abs. 2 S. 2 HGB unter den Rückstellungen verrechnet. Ein verbleibender aktiver Überhang 219,26 EUR (Vorjahr: 0,00 EUR) wird als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" saldiert ausgewiesen.

3.1.2. Passiva

Die Gewinnrücklagen haben sich wie folgt entwickelt:

	EUR
Stand 01.01.2022	2.931.053,38
- Auszahlung der 1 % Eigenkapitalverzinsung an Gesellschafter	48.699,00
+ Einstellung in andere Gewinnrücklagen	425.825,17
Stand 31.12.2022	3.308.179,55

Die Verbindlichkeiten haben in Höhe von 4.034 TEUR (Vorjahr: 1.677 TEUR) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die Verbindlichkeiten haben in Höhe von 3.046 TEUR (Vorjahr: 1.355 TEUR) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.

Die Verbindlichkeiten sind in Höhe von 4.177 TEUR durch brieflose Grundschulden besichert. Zudem werden die Verbindlichkeiten in Höhe von 245 TEUR durch eine selbstschuldnerische Bürgschaft des Wichern Diakonie Frankfurt (Oder) e.V. mit besichert. Daneben bestehen branchenübliche Eigentumsvorbehalte aus Lieferungen und Leistungen.

Für Investitionen in das Sachanlagevermögen wurde ein Darlehensvertrag über insgesamt 4.650 TEUR mit der Sparkasse Oder-Spree geschlossen. Das Darlehen valutierte zum Bilanzstichtag in Höhe von 4.100 TEUR. Es besteht eine offene Zusage über 550 TEUR.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern resultieren aus dem gegenseitigen Leistungsaustausch bzw. der umsatzsteuerlichen Organschaft.

3.2. Ausführungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse wurde im Berichtsjahr planmäßig in Höhe von 65 TEUR (Vorjahr: 65 TEUR) aufgelöst. Die Auflösung des Sonderpostens wird unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Zudem werden hier 80 TEUR Erträge aus früheren Geschäftsjahren gezeigt.

Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden 18 TEUR ausgewiesen, die früheren Geschäftsjahren zuzurechnen sind.

4. Sonstige Ausführungen

4.1. Geschäftsführung

Die Geschäftsführung oblag im Berichtsjahr 2022 Herrn Frank Hoffmann, Dipl.-Ingenieur für Maschinenbau. Er ist alleinvertretungsberechtigt.

Die Schutzklausel gemäß § 286 Abs. 4 HGB wird in Anspruch genommen.

4.2. Angaben zu Arbeitnehmern

Jahresdurchschnittlich waren im Geschäftsjahr 121 Arbeitnehmer beschäftigt, davon waren 33 Arbeitnehmer vollzeitbeschäftigt und 88 Arbeitnehmer teilzeitbeschäftigt.

4.3 Ergebnisverwendung für das Geschäftsjahr

Der Jahresabschluss wird unter vollständiger Gewinnverwendung aufgestellt. Der Jahresüberschuss wurde in voller Höhe in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

5. Unterschrift der Geschäftsführung

Frankfurt (Oder), den 31. Mai 2023

Frank Hoffmann, Geschäftsführer

Anlagenspiegel

	Entwicklung der Anschaffungswerte
Bilanzposten	Stand am 01.01.2022	Zugänge Ifd. Jahr	Umbuchungen	Abgänge	Stand am 31.12.2022
	€	€	€	€	€
1	2	3	4	5	6
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	44.349,29	0,00	0,00	3.077,99	41.271,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.932.324,77	54.151,13	178,47	0,00	8.986.654,37
2. Technische Anlagen und Maschinen	135.723,11	0,00	0,00	0,00	135.723,11
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.550.355,95	44.925,24	0,00	27.919,49	2.567.361,70
4. Viehbestand	15.150,00	900,00	0,00	2.350,00	13.700,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	229.759,62	2.163.812,99	- 178,47	0,00	2.393.394,14
	11.863.313,45	2.263.789,36	0,00	30.269,49	14.096.833,32
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	105.000,00	0,00	0,00	0,00	105.000,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	253.165,50	0,00	0,00	0,00	253.165,50
3. Sonstige Finanzanlagen	520,00	0,00	0,00	0,00	520,00
	358.685,50	0,00	0,00	0,00	358.685,50
	12.266.348,24	2.263.789,36	0,00	33.347,48	14.496.790,12

	Entwicklungen der Abschreibungen
Bilanzposten	Gesamte Abschreibungen Stand am 01.01.2022	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Entnahme für Abgänge	Gesamte Abschreibungen Stand am 31.12.2022
	€	€	€	€
1	7	8	9	10
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	36.408,29	1.927,00	3.076,99	35.258,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.209.909,77	186.834,60	0,00	4.396.744,37
2. Technische Anlagen und Maschinen	111.113,11	1.943,00	0,00	113.056,11
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.190.908,08	112.645,24	27.910,49	2.275.642,83
4. Viehbestand	11.223,00	1.097,00	2.348,00	9.972,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	6.523.153,96	302.519,84	30.258,49	6.795.415,31
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	6.559.562,25	304.446,84	33.335,48	6.830.673,61

	Restbuchwerte
Bilanzposten	(Stand 31.12.2022)	(Stand 31.12.2021)
	€	€
1	11	12
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.013,00	7.941,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.589.910,00	4.722.415,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	22.667,00	24.610,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	291.718,87	359.447,87
4. Viehbestand	3.728,00	3.927,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.393.394,14	229.759,62
	7.301.418,01	5.340.159,49
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	105.000,00	105.000,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	253.165,50	253.165,50
3. Sonstige Finanzanlagen	520,00	520,00
	358.685,50	358.685,50
	7.666.116,51	5.706.785,99

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Umfeld und allgemeine Branchensituation

Werkstätten für behinderte Menschen sind Einrichtungen zur Teilhabe am Arbeitsleben und zur Eingliederung in das Arbeitsleben für Menschen mit einer Behinderung. Aus der Sozialgesetzgebung ergeben sich für die anerkannten Werkstätten zwei gleichbedeutende Aufgaben. Sie sind mit sozialen, pädagogischen und psychologischen Aufgaben betraut und haben nach wirtschaftlichen Grundlagen zu arbeiten. Dadurch ist den im Arbeitsbereich der Werkstätten arbeitenden Menschen mit einer Behinderung ein ihren Leistungen entsprechendes Arbeitsentgelt zu zahlen. Den einzelnen Menschen mit einer Behinderung werden, nach ihren persönlichen Interessen und Leistungsfähigkeiten, sehr unterschiedliche und vielfältige Arbeitsmöglichkeiten angeboten, die ihren individuellen, persönlichen Arbeits- und Lebensumständen entsprechen. Ein breit gefächertes Angebot verschiedener Arbeitsplätze berücksichtigt die individuelle, unterschiedliche Art und Schwere der Behinderung, sowie Leistungsfähigkeit und Möglichkeiten des einzelnen Menschen.

Die Gronenfelder Werkstätten sind als anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen ein Sozialunternehmen für die berufliche Rehabilitation. Mit unseren vielfältigen und innovativen Arbeitsbereichen bieten wir diesen Menschen ihren Arbeitsplatz.

Die Arbeit in einer Werkstatt für Menschen mit einer Behinderung bedeutet viele unterschiedliche und individuelle Angebote für die Menschen zu schaffen. Eine wichtige Grundlage dazu sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in ihrer täglichen Arbeit aktiv einbringen und beteiligen. Der Weg von der Integration zur Inklusion kann nur in einem gemeinsamen Prozess der Weiterentwicklung durch die Mitwirkung aller Mitarbeitenden gelingen. Die Fachkräfte gestalten den zweiteiligen Auftrag, 1. den Rehabilitationsprozess, und 2. sichern Sie die einzelnen produktionsbedingten Arbeitsaufträge. So gestalten sie die Balance zwischen Rehabilitation und der damit verbundenen, nötigen Arbeit. Ein Begleitender Dienst unterstützt sie dazu in pädagogischen Fragestellungen, der Konfliktbewältigung, den Arbeitsplatzveränderungen, mit begleitenden Angeboten und den personenbezogenen Möglichkeiten der Entwicklung. Dazu erstellen Sie mit den Fachkräften Förderpläne, Entwicklungsberichte, Teilhabemöglichkeiten und begleiten persönliche Gespräche. Der Begleitende Dienst hält Kontakt zu den Sozialhilfeträgern, den Eltern und Angehörigen, den gesetzlichen Betreuern und den besonderen Wohnformen. Dazu informiert der Begleitende Dienst und der Geschäftsführer, u.a. am Angehörigennachmittag, über Aktuelles aus unseren Werkstätten.

Für die Weiterentwicklung und Bildung werden verschiedenste begleitende Angebote ermöglicht. Hierzu gehören seit vielen Jahren Kulturtechniken, Musik, therapeutische und lebenspraktische Kurse, Tanz, sowie Feste und Feiern zu den jahreszeitlichen Höhepunkten. Die individuellen Ausflüge der einzelnen Arbeitsgruppen ist Anerkennung für die Beschäftigten unserer Werkstatt. Unsere Fußballmannschaft nimmt regelmäßig und recht erfolgreich an verschiedenen Turnieren teil. Vor Ort organisieren wir selbst Spiele für die Werkstätten aus Brandenburg und trainieren in einen regulären Fußballklub mit. Diese Angebote mussten unter den Corona Bedingungen teilweise sehr eingeschränkt werden.

Die Gronenfelder Werkstätten sind seit dem 1. Juli 1998 unbefristet als Werkstatt für behinderte Menschen im Sinne des § 142 Sozialgesetzbuch IX, in Verbindung mit dem § 17 Abs. 1 der Werkstätten Verordnung anerkannt.

Seit dem 1.1.2017 wird das Bundesteilhabegesetz (BTHG) stufenweise umgesetzt. Inhaltlich geht es um Personenzentrierung, Wunsch- und Wahlrecht, Mitbestimmung und Mitwirkung. Aber es geht auch um Zugangssteuerung und Kostenbegrenzung. Die mit der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes verbundenen Auswirkungen, sind gegenwärtig nicht abschließend einzuschätzen. Durch die Corona Pandemie ist viel Zeit verstrichen und die Umsetzung deutlich verzögert. Um künftig gut aufgestellt zu sein gilt es, die Vielfalt der Werkstatt und ihre Wirkung herauszustellen, um für die Menschen, die unsere Leistung nutzen und die Leistungsträger, sowie die Politik, sichtbar, transparent und verständlich zu sein.

Im Zuge des BTHG erfolgt eine Trennung der Fachleistung von den existenzsichernden Leistungen. Das Mittagessen ist danach zwar weiterhin Bestandteil der Werkstattleistung, der Eigenanteil der Werkstattbeschäftigten, die an der gemeinschaftlichen Mittagsverpflegung teilnehmen, ist aber von Ihnen zu tragen. Es besteht für die Beschäftigten, die Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt oder Grundsicherung bei Erwerbsminderung haben, ein Mehrbedarf. Dieser erstattet die Aufwendungen der Beschäftigten für das Mittagessen in der Werkstatt.

In 2019 wurde das Teilhabeplanverfahren, die Teilhabeplankonferenz, das Gesamtplanverfahren und die Gesamtplankonferenz eingeführt. Den Fachausschuss unter Beteiligung der Träger wird es in seiner ursprünglichen Form nicht mehr geben. Er wird ggf. als anderes Beratungsformat (Fachaustausch) nach Bedarf und Abstimmung durchgeführt.

Seit dem 1.1.2022 beträgt der Grundbetrag des Entgelts für Werkstattbeschäftigte mindestens 109,- € im Monat und wurde in den Gronenfelder Werkstätten an die Beschäftigten gezahlt. Ab dem 1.1.2023 wird sich der Grundbetrag nach dem Beschluss des Bundestages zum 27. BAföG-Änderungsgesetz erneut auf dann 126,- € im Monat erhöhen. Die Herausforderung der Werkstätten besteht in der Realisierung dieser Erhöhungen über die Produktionsergebnisse der WfbM.

2. Darstellung und Analyse des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses 2022

2.1. Geschäftsverlauf 2022

Das Geschäftsjahr 2022 ist erneut auch durch die Corona Pandemie geprägt. Die Entwicklung und ständige Anpassung von Pandemie- und Hygieneplänen, der überdurchschnittliche Ausfall von Mitarbeitenden, die Beschaffung von Tests und Schutzausrüstung sowie die Anpassung der Produktionsprozesse banden viele personelle Ressourcen. Im Verlauf des Jahres mussten die Pandemie- und Hygienepläne immer wieder an neue Bundes- und Landesverordnungen und Gesetze angepasst werden und die Mitarbeitenden regelmäßig geschult werden.

Durch den Beschluss der Brandenburger Kommission Nr. 03/2020 zur Finanzierung einer modifizierten Leistungserbringung vom Mai 2020 wurde ein "Corona-Rettungsschirm für die soziale Infrastruktur im Land Brandenburg", geschaffen, der die Refinanzierung grundsätzlich sichergestellt hat.

Die langfristigen Folgen der Pandemie und die Umsetzung des BTHG stellen die Gronenfelder Werkstätten in der Zukunft vor Herausforderungen. Die Weiterentwicklungen der Arbeitsfelder und der Arbeitsplätze, sowie die Anpassung der Produktion und der Dienstleistungen ist nötig. Die Werkstätten werden in Zukunft mehr bieten müssen als Montage und Verpackung. Dazu zählen verschiedene Dienstleistungsangebote wie die Arbeitsplätze im Cafe Luise, im Wildpark, im Kobel, im Tante-Emma-Laden und in unserem Werkstattladen. Neue Arbeitsplätze im Bioladen, der Bäckerei und in der Manufaktur werden mit dem Bau der Neuen Scheune entstehen.

Die ausgelagerten Einzelarbeitsplätze sind gegenwärtig weiter nachgefragt. Ausgelagerte Praktikumsplätze bieten Menschen mit einer Behinderung die Möglichkeit des Kennenlernens. Diese ausgelagerten Plätze befinden sich innerhalb der Wichern-Diakonie und bei verschiedenen Unternehmen in Frankfurt (Oder).

Im Geschäftsjahr 2022 wurde die Arbeit in den Gronenfelder Werkstätten weiter kontinuierlich entwickelt. So bieten wir gegenwärtig für etwa 470 geistig, psychisch und mehrfach behinderten Menschen die Möglichkeit der Teilhabe am Arbeitsleben. 25 weitere Menschen werden im Förder- und Beschäftigungsbereich begleitet. Die Angebote der Gesellschaft waren im Geschäftsjahr 2022 mit ca. 98 % Auslastung (Vorjahr: 96 %) erneut sehr gut nachgefragt. Unsere modernen Werkstätten mit ihren Arbeits- und Dienstleistungsbereichen an unterschiedlichen Standorten in Frankfurt (Oder) ermöglichen den verschieden begabten und interessierten, unterschiedlich hilfs- und pflegebedürftigen Menschen das ihnen angemessene Arbeits- und Lebensumfeld.

Traditionelle Veranstaltungen der Gronenfelder Werkstätten und der Wichern Diakonie, wie der Topfmarkt, das Erntefest und der Adventsmarkt konnten durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie in 2021 nicht stattfinden. Mit dem 38. Topfmarkt am 11.06.2022 konnten die Gronenfelder Werkstätten endlich wieder über 4000 froh gelaunte Besucher begrüßen und unsere Produkte und Angebote gut präsentieren.

2.2. Umsatz- und Ertragslage sowie Geschäftsergebnis 2022

Die Gesellschaft beendet das Geschäftsjahr 2022 mit einem Ergebnis von 426 TEUR (Vorjahr: 115 TEUR) und damit über dem aufgrund der Pandemie vorsichtig geplanten Ergebnis. Die positive Planabweichung resultiert dabei insbesondere aus dem Umstand, dass die Belastungen aus der Pandemie und der allgemeinen Preisentwicklung hinter den Annahmen zurückgeblieben sind.

Die periodisierte Betriebsleistung ist von 13.554 TEUR um 610 TEUR auf 14.164 TEUR gestiegen. Die Umsatzerlöse beliefen sich dabei im Geschäftsjahr 2022 auf 10.669 TEUR. Die Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr beträgt 517 TEUR (+5,1%). Die Veränderungen resultieren neben den Entwicklungen bzw. Fortschreibungen der Kostensätze bei leicht ansteigender Belegung auch aus einer Steigerung der Produktionserlöse. Zudem wurden erneut Einnahmen aus der Corona Zusatzvereinbarung sowie den Erstattungen von getätigten Aufwendungen im Zusammenhang mit der Corona Pandemie wirksam.

Durch die Einschränkungen der Verfügungen und der Verordnungen des Landes Brandenburg, sowie der Handlungsempfehlungen des Sozialministeriums (MSGIV) sind die Erträge der Produktion unserer Werkstätten, trotz geringfügiger Steigerungen, insgesamt geringer als geplant.

Die Steigerungen der betrieblichen Erträge bilden sich weitgehend analog in den Aufwendungen ab.

Der Personalaufwand (inklusive verbundinterner Gestellung) stieg im Geschäftsjahr insgesamt von 10.132 TEUR um 330 TEUR auf 10.462 TEUR. Der gestiegene Personalaufwand wird durch die Erträge gedeckt. Die Personalkostenquote, bezogen auf die Betriebsleistung beträgt 73,9 % (Vorjahr: 74,8 %).

Die Sachaufwendungen stiegen hauptsächlich inflationsbedingt überproportional an. Insbesondere der Aufwand für Wasser, Energie und Brennstoffe hat sich gegenüber dem Vorjahr erhöht. Auch beim Wirtschaftsbedarf gab es Steigerungen gegenüber dem Vorjahr. Für 2023 ist hier mit weiteren Steigerungen als Folge des Krieges in der Ukraine zu rechnen. Die entlastende Wirkung stattlicher Unterstützung ist in ihrer Wirkung noch offen.

Im Vorjahr ergaben sich einmalige Aufwendungen aus dem Abgang von Anlagevermögen (Abriss Grünen Scheune), die sich mit ca. 300 TEUR negativ auf das Vorjahresergebnis auswirkten.

2.3. Würdigung der Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der Gronenfelder Werkstätten gGmbH hat sich im Geschäftsjahr 2022 von 9.077 TEUR um 3.197 TEUR auf 12.256 TEUR erhöht. Die Steigerung ist insbesondere auf die Investitionen in den Neubau der Scheune mit einem neuen Bioladen, der neuen Bäckerei und der dazukommenden Manufaktur zurückzuführen. Die Anlagenintensität liegt konstant bei ca. 63 %.

Die Investitionen sind überwiegend fremdfinanziert. Die Eigenkapitalquote zeigt sich daher gegenüber dem Vorjahr mit 42,8 % (Vorjahr: 53,7%) entsprechend rückläufig. Unter Berücksichtigung der Sonderposten, die eigenkapitalähnlichen Charakter haben, ergibt sich eine weiterhin solide Eigenmittelquote von 54,2 % (Vorjahr: 69,8).

Die langfristigen Vermögensgegenstände sind fristenkongruent finanziert. Die zugehörige Kennzahl der Anlagendeckung zeigt sich mit ca. 140,9 % (Vorjahr: 142,2 %) nahezu konstant.

Die Liquiditätslage ist weiterhin als ausgeglichen zu bezeichnen. Die Gesellschaft konnte ihren Zahlungsverpflichtungen uneingeschränkt nachkommen. Beeinträchtigungen der Zahlungsfähigkeit sind nicht abzusehen. Die Gesellschaft weist am Stichtag einen Liquiditätsgrad II von ca. 300 % aus.

2.4. Gesamtaussage

Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2022 erneut ein positives Ergebnis. Die Geschäftsentwicklung ist für das durch die Corona-Pandemie und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine beeinflusste Geschäftsjahr als gut zu beurteilen. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage stellt sich solide dar. Bestandsgefährdende Risiken bestehen nicht.

Die Gronenfelder Werkstätten gGmbH ist auch unter Berücksichtigung aller Umfeldfaktoren zukunftsfähig aufgestellt. Die gegenwärtigen Krisen stellen uns vor Herausforderungen. Wir die Herausforderungen annehmen und uns auch zukünftig mit unseren Angeboten für Menschen mit Behinderungen sowie den Produkten und Dienstleistungen an unseren Auftraggebern und Kunden ausrichten.

3. Spezialgesetzliche Vorschriften

Gemäß § 12 Abs. 4 der Werkstätten Verordnung (WVO) ist das Arbeitsergebnis zu ermitteln. Aus diesem Ergebnis sind mindestens 70 % für Entgelte an die behinderten Mitarbeiter zu zahlen. Die Vorgabe nach § 12 der WVO, wenigstens 70 % des Arbeitsergebnisses auszuzahlen, wurde 2022 eingehalten.

4. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Im Jahr 2022 beschäftigte die Gesellschaft durchschnittlich 121 (Vorjahr 117) Arbeitnehmer. Der durchschnittliche Personalbestand zeigt sich leicht ansteigend. Es wurden durchschnittlich 100,0 Vollzeitkräfte (Mitarbeitende umgerechnet auf Vollzeitstellen) beschäftigt (Vorjahr: 96,3 Vollzeitkräfte).

Zahlreiche Fort- und Weiterbildungen wurden für das Personal nach Bedarf in allen Unternehmensbereichen angeboten und durchgeführt.

5. Voraussichtliche Entwicklung und Prognose

Für das laufende Geschäftsjahr 2023 wird mit einem rückläufigen und insgesamt knapp negativen Ergebnis geplant. Die Nachfrage und die Aufträge werden in den Werkstätten, wie in der Wirtschaft insgesamt, weiter schwankend sein. Die Zusammenarbeit mit den bestehenden Auftraggebern wird zwar erwartungsgemäß weitergeführt, aber Lieferengpässe werden zu Unterbrechungen und Verschiebungen in einzelnen Arbeitsfeldern der Gronenfelder Werkstätten führen. Den erwarteten moderaten Umsatzsteigerungen in einer Größenordnung von ca. 10 % werden überproportionale Aufwandsentwicklungen entgegenstehen.

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die Nachwirkungen aus der Pandemie sowie die daraus resultierenden möglichen Auswirkungen auf die Ertragslage der Gesellschaft ist jedoch fraglich, ob die Planung in vollem Umfang erfüllt werden kann. Abzuwarten bleibt, ob das Niveau der Krankenstände und Abwesenheiten sowohl im Personal- als auch im Beschäftigtenbereich sich wieder normalisiert. Zudem sind die Auswirkungen der aktuell stark steigenden Preisentwicklung noch nicht absehbar.

Die Kostensatzvereinbarung 2023 für den Arbeitsbereich und den Förder- und Beschäftigungsbereich wurden entsprechend dem Beschluss der Brandenburger Kommission modifiziert fortgeschrieben, unter Berücksichtigung der Energiepreisentwicklung. Die Kostensatzvereinbarung für den Berufsbildungsbereich wurde entsprechend der Verhandlung der Bundesagentur für Arbeit und der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten Brandenburg fortgeschrieben.

6. Hinweise auf wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Die vergangenen und gegenwärtigen Impulse aus der Wirtschaft in Deutschland deuten auf Einschnitte in vielen Bereichen hin. Diese ergeben sich aus den Folgen der Corona Pandemie und dem Krieg in der Ukraine. Da die Werkstätten seit langer Zeit verlässlicher und gefragter Partner der Industrie waren und sind, ist anzunehmen, dass die Krise der Wirtschaft auch auf die Werkstätten wirken wird. Wir arbeiten für verschiedene Bereiche der Wirtschaft, wie die Elektroindustrie, Autozulieferer, Haushaltswarenproduzenten und das Baugewerbe. Durch die verschiedenen Auftraggeber haben wir die Aussicht, auch in einer Krise weiter Aufträge zu bekommen. Risiken für Auftragsausfälle bestehen dennoch.

Die Gesellschaft ist in den Verbund des Wichern Diakonie Frankfurt (Oder) e.V. eingebunden und profitiert hiervon. So werden auch innerhalb des Wichern Diakonie Frankfurt (Oder) e.V. und seiner Tochtergesellschaften verschiedene Aufträge durchgeführt, was die Abhängigkeit vom freien Wettbewerb etwas abmildert.

Der Verkauf an private Kunden im Bioladen, im Tante-Emma-Laden und im Werkstattladen ist durch Schwankungen gekennzeichnet. Das gilt auch für unsere gastronomischen Einrichtungen. Im Wildpark ist die Besucherzahl wieder leicht steigend.

Die berufliche Rehabilitation für Menschen mit einer Behinderung findet überwiegend in Werkstätten statt. Sie haben ein Alleinstellungsmerkmal, dass aus der politischen und gesellschaftlichen Anerkennung, den rechtlichen Rahmenbedingungen und der gewachsenen Nachfrage resultierte. Es ist zu erwarten, das versucht wird, steigende Sozialausgaben zu begrenzen. Die Leistung der Werkstatt ist sinnvoll und wirtschaftlich, wird weiter zu entwickeln sein, umso Veränderungen und neuen Anforderungen Rechnung zu tragen.

Der bereits bestehende Mangel an Fachkräften wird sich in Zukunft weiter verschärfen. Herausforderungen durch Fluktuation und Akquise von Fachkräften und Mitarbeitenden zeigen sich schon heute. Dies kann die Entwicklung der Gesellschaft einschränken.

Eine zentrale Fragestellung der Zukunft betrifft den Umgang mit der fortschreitenden Digitalisierung in der Sozialwirtschaft und speziell in den Werkstätten. Die stetige Modernisierung und entsprechende Anpassung der Prozesse stellt eine Herausforderung dar.

Für den Bereich Landwirtschaft wird auf der Basis eines Zukunftsprojekts die bauliche Umgestaltung realisiert. Hier werden die Arbeitsplätze und die Sozialräume erneuert und erweitert. Die Zustimmung zur gesamten Investitionsmaßnahme nach § 76 Abs. 2 Satz 4 wurde am 4. Oktober 2018 erteilt. Die Baumaßnahmen Schweinestall, Sozialgebäude, Umbau des ehemaligen Kuhstalls zum Arbeitsgebäude und Rinderstall sowie das Wirtschaftsgebäude der Landwirtschaft wurden in Vorjahren bereits umgesetzt. Der Neubau der Scheune mit einem neuen Bioladen, der neuen Bäckerei und der dazukommenden Manufaktur sind in der Umsetzung. Mit der Manufaktur und den neu entstehenden Arbeitsplätzen wird der Bereich weiterentwickelt, landwirtschaftliche Produkte können veredelt werden. Die Bauarbeiten sollen Anfang Juni 2023 abgeschlossen sein. Die Bäckerei und der Bioladen werden im Sommer 2023 eröffnet werden können. Mit dem neu im Oberschoss entstehenden Seminarbereich werden mehr Möglichkeiten für Seminare, Veranstaltungen und die Berufliche Bildung entstehen.

Gemäß der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) wird der BBB regelmäßig überprüft und zertifiziert. Das Rezertifizierungsaudit wurde am 21.02.2023 ohne Abweichung und mit einer Empfehlung erfolgreich bestätigt. Die Teilzertifizierung des Bereichs Auftragsarbeiten wurde vom 20. bis 23.02.2023 ohne Abweichung und mit Empfehlungen erfolgreich abgeschlossen.

Frankfurt (Oder), den 31. Mai 2023

Frank Hoffmann, Geschäftsführer

Bei dem vorstehenden Jahresabschluss handelt es sich um die nach § 327 HGB für Offenlegungszwecke verkürzte Fassung. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Gronenfelder Werkstätten gGmbH, Frankfurt (Oder)

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Gronenfelder Werkstätten gGmbH, Frankfurt (Oder), - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gronenfelder Werkstätten gGmbH, Frankfurt (Oder), für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31.Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zu Grunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zu Grunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zu Grunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, am 31. Mai 2023

CURACON GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zweigniederlassung Berlin

Stolzenburg, Wirtschaftsprüfer

Irmscher, Wirtschaftsprüfer

Feststellung des Jahresabschlusses 2022

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 13.07.2023 von der Gesellschafterversammlung festgestellt.