HERMES GmbH

München

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

HERMÈS GmbH, München

I. GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS

Die HERMÈS GmbH ist als Vertriebstochter der HERMÈS International S.C.A., Paris, Frankreich, im deutschen Markt tätig. Sie betreibt zum Jahresende im Bereich Einzelhandel elf Boutiquen in Deutschland, eine davon im Saisonbetrieb. Im Laufe des Jahres 2020 wurde die Konzession in Kampen/Sylt geschlossen und schließlich als Saisongeschäft übernommen. Im Dezember bezog die Boutique in Berlin im KaDeWe neue und vergrößerte Räumlichkeiten innerhalb des Kaufhauses des Westens.

Im Großhandel betreut die Gesellschaft weiterhin die beiden Konzessionäre in Österreich.

Auf der strategischen Ausrichtung der HERMÈS Gruppe gründen sich die Zielsetzungen und strategischen Ausrichtungen der HERMÈS GmbH:

Freiheit in der künstlerischen Schaffenskunst und in der Individualität des Sortiments setzen klare Abgrenzungen zum übrigen Marktsegment.

Vielfältigkeit, angefangen über die multikulturelle Zusammensetzung der Teams bis hin zur Einzigartigkeit jedes einzelnen Stores, als klare Bereicherung.

Einfachheit und Verständlichkeit der Welt von HERMÈS, gerade vor dem Hintergrund zunehmender Komplexität in allen Bereichen, für Kunden wie für Mitarbeiter.

Aufgabe und Anliegen der HERMÈS GmbH ist die Definition und Umsetzung dieser Zielsetzungen im deutschen Markt. Der Ausbau der Markenpräsenz und die Etablierung der Marke im nationalen Umfeld werden durch die Aktivitäten des Kommunikationsbereiches unterstützt und gestärkt. Die Vertriebsaktivitäten in enger Anlehnung hierzu zielen auf die Bedürfnisse des hohen Anteils langjähriger Bestandskunden, der Anziehung neuer Klientel und der Bedienung ausländischer Kundschaft. Profitabilität und finanzielle Unabhängigkeit auf der Finanzseite als Leitziele definieren die wirtschaftlichen Eckpfeiler der Gesellschaft.

Die Konzernmutter HERMÈS INTERNATIONAL in Paris betreibt weltweit 54 Produktionsstätten, 42 davon in Frankreich. Die HERMÈS GmbH bezieht ihre Handelsware im Wesentlichen von der Schwestergesellschaft Hermès Sellier aus Paris.

Die HERMÈS GmbH pflegt und fördert die Tradition der feinen französischen Handwerkskunst auf dem deutschen Markt in 17 verschiedenen Produktgruppen:

1. Leder- und Sattlerwaren

2. Männer und Frauen Konfektionsmode (Prêt-à-porter)

3. Seide und Textilien

4. Schuhe

5. Gürtel

6. Handschuhe

7. Hüte

8. Accessoires

9. Echtschmuck

10. Einrichtungsgegenstände (u. a. Möbel, Tapeten)

11. Geschirr, Besteck und Gläser

12. Porzellan

13. Parfüm und Kosmetika

14. Uhren

15. Apple Watch

16. Kreative Sonderanfertigungen "Petit h"

17. Hermès Horizon

II. WIRTSCHAFTSBERICHT

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gemäß den Erwartungen unterlag die Weltwirtschaft im Jahr 2020 aufgrund der pandemischen Entwicklung des Coronavirus einem Rückgang. Den letzten vorliegenden Prognosen des ifo-Institutes zufolge sank das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 voraussichtlich um 3,6 % (Vorjahr: Anstieg um 2,9 %). Besonders in den meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird das Produktionspotential deutlich geringer eingeschätzt als noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Alles in Allem wird der weltweite Warenhandel in diesem Jahr voraussichtlich um 6,1 % schrumpfen und in den Jahren 2021 und 2022 um 6,6 % bzw. 4,1 % steigen.

Nachdem die Wirtschaft in Deutschland zehn Jahre in Folge gewachsen ist, sank die deutsche Wirtschaftsleistung (BIP) im Jahr 2020 preisbereinigt um 5,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Grund für diesen Rückgang ist vor allem der wirtschaftliche Shutdown im Zuge der weltweiten Corona-Pandemie. Die deutsche Wirtschaft startete verhalten in das Jahr 2020 und das preisbereinigte BIP verringerte sich bereits im ersten Quartal um -1,8 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Aufgrund des ersten Lockdowns, welcher maßgeblich das zweite Quartal prägte, ergab sich ein Rückgang um -11,3 % gegenüber Q2 2019. Der negative Trend im Vergleich zum Vorjahr setzte sich zwar auch im dritten (-3,9 %) und vierten Quartal (-2,9 %) fort, allerdings erholte sich die deutsche Wirtschaft preis-, saison- und kalenderbereinigt gegenüber dem Vorquartal ab diesem Moment stetig (+8,5 % und +0,1 % gegenüber Vorquartal.

Um der wirtschaftlich negativen Entwicklung entgegenzuwirken, verabschiedete die Bundesregierung ein Konjunkturpaket mit unterschiedlichen Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen war die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze in der zweiten Jahreshälfte, beginnend am 1. Juli 2020. Diese Maßnahme hatte unter anderem auch Einfluss auf die Inflation, welche mit +0,5 % gegenüber 2019 deutlich geringer ausfiel als 2019 (+1,4 % gegenüber dem Vorjahr).

Der Umsatz im branchenbezogenen Einzelhandel im Bereich "Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren" sank zu konstanten Preisen im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um -23,4 % (Vorjahr: -0,3 %). Als Hintergrund für diesen Rückgang sind insbesondere die Auswirkungen und Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie zu nennen. Der Höhepunkt des starken Rückgangs erfolgte im März und April 2020. Während im März 2019 noch ein Branchenumsatzplus von 2,9% gegenüber März 2018 verbucht werden konnte, so sank der Umsatz zu konstanten Preisen im März 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode um -54,6 % und im April 2020 gegenüber April 2019 sogar um -74,8 %. In den Folgemonaten konnten sich die Umsätze im Bereich "Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren" zwar leicht erholen, blieben jedoch ganzjährig unter Vorjahresniveau.

Quellen:

Statistisches Bundesamt (DESTATIS)

Ifo Konjunkturprognose Winter 2020

2. Geschäftsverlauf

Die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren stellen die Umsatzentwicklung und die Umsatzrendite (Umsatzerlöse/EBT) dar. Neben den finanziellen Leistungsindikatoren, spielen auch nicht-finanzielle Indikatoren, wie z. B. die Anzahl von einzelnen Verkaufstransaktionen sowie Kundefrequenz eine Rolle. Zudem werden intensive Aus- und Weiterbildungsprogramme für alle Mitarbeiterschichten angeboten, um einerseits das Qualitätsversprechen den Kunden gegenüber einhalten zu können, andererseits um die Supportfunktionen im Hintergrund bestmöglich gewährleisten zu können. Damit kann auf aktuelle Ereignisse und ad hoc-Anforderungen schnellstmöglich reagiert werden.

Die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren werden nicht zur Unternehmenssteuerung herangezogen.

2.1 Allgemeine Lage

Die Stores hatten einen gelungenen Start in das neue Jahr und erlangten per Ende Februar 2020 ein Umsatzplus von 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr.

Im Laufe des Februars kündigten sich bereits die Vorboten der Corona Pandemie nachrichtlich an. Mitte März musste dann der gesamte Einzelhandel seine Türen schließen. Während dieser ersten Lockdown-Phase wurden keinerlei Umsätze generiert, da der Online Store der Marke Hermès aus Frankreich heraus in den europäischen Ländern administriert und abgewickelt wird.

Mit der Öffnung der Stores Ende April bzw. Anfang Mai folgte eine schrittweise Aktivierung der Geschäftstätigkeit. Da internationale Reisen sich auf ein verschwindend geringes Maß reduziert hatten, konzentrierten sich die Vertriebsanstrengungen der Gesellschaft auf die lokale Kundschaft. Diese Dynamik sorgte für eine sich erholende Umsatzentwicklung, diese erreichte im Juli bereits wieder annähernd Vorjahresniveau.

Stark steigende Fallzahlen in Deutschland sorgten Mitte Oktober zu einer Eintrübung des Geschäftsklimas, welche am 16. Dezember 2020 in einer erneute Komplettschließung mündete. Anders als im ersten Lockdown wurde durch Umstellung bereits bestehender und Implementierung neuer Prozesse, sogenannte Remote Sales getätigt. Hierbei handelt es sich um einen neuen Vertriebsweg, bei dem eine vorgelagerte, technisch unterstütze Produktauswahl durch den Kunden erfolgt, mit anschließendem Produktversand. In der Zeit vom 16. Dezember bis Jahresende wurden ausschließlich Remote Sales getätigt.

Aufgrund der oben genannten Entwicklung wurden die geplanten Umsatzziele sowie die geplante Umsatzrendite der Gesellschaft nicht erreicht. Die Begehrlichkeit der Marke und die verstärkte Konzentration auf die lokale Klientel ergaben in Summe für das Geschäftsjahr eine aus Sicht der Geschäftsführung dennoch akzeptable Umsatzentwicklung.

Die Umsätze der eigenen Stores lagen 14,0 % unter dem Vorjahr. Der Umsatz der Stores inklusive aller Konzessionäre reduzierte sich um 16,4 % im Vergleich zum Vorjahr. In der auf Grund der Corona-Pandemie angepassten Unternehmensplanung für 2020 ist die Gesellschaft von einem leichten Umsatzrückgang ausgegangen. Auf Grund der beschriebenen Pandemie-Entwicklung konnte die prognostizierte Umsatzentwicklung nicht erreicht werden.

Die Kostenstruktur der Gesellschaft wird neben dem Warengeschäft dominiert von den Kostenblöcken Personal sowie Raumkosten. Die Hermès Gruppe hatte sich im Jahr 2020 verpflichtet die Arbeitsverhältnisse all ihrer Mitarbeiter zu sichern und auf die Zuhilfenahme staatlicher Programme zu verzichten. Somit liefen die Fixgehälter aller Mitarbeiter über das Jahr konstant in den betrieblichen Aufwand.

Ähnlich verhält es ich mit den Raumkosten. Sämtliche Standorte von Hermès in Deutschland befinden sich in den besten Einkaufslagen und stellen somit hohe Fixkosten dar.

Mit Ausnahme zweier Standorte - für welche die Vermieter eine Mietreduktion anbieten konnten - liefen alle anderen Mieten konstant über das Jahr.

Hoher Warendruck sorgte dafür, dass die Abschläge auf Saisonware wie auch auf Altware höher waren als üblich und das Ergebnis zusätzlich belasteten.

Daher erreichte die Umsatzrendite auf Jahresbasis 9,2 %, während im Vorjahr eine Umsatzrendite von 18,8 % erreicht werden konnte. Die für 2020 im Zuge der Anpassung der Planungen erwartete nur leicht gegenüber dem Vorjahr rückläufige Umsatzrendite konnte aus den genannten Gründen nicht erreicht werden.

Während des Geschäftsjahres standen lediglich 278 Verkaufstage inkl. Remote Sales (267 exkl. Remote Sales) zur Verfügung, während dies im Vorjahr 304 Tage waren.

Auch das Großhandelssegment war natürlich von den Schließungen betroffen. In den Lockdown-Phasen wurden keine Auslieferungen getätigt oder fakturiert, sodass es auch hier zu einer Reduktion der Umsatzerlöse gegenüber Vorjahr von 38,6 % kam.

Größter Partner blieb mit rund 69,2 % der Großhandels-Gesamterlöse der Konzessionär in Wien.

Einen Tag vor dem zweiten Lockdown des Jahres 2020 in Deutschland wurde am 15. Dezember die Boutique im KaDeWe Berlin in neuen und größeren Räumlichkeiten eröffnet.

Von Mai bis September wurde die Boutique in Kampen/Sylt unter eigener Regie als Saisongeschäft betrieben. Die Räumlichkeiten waren von dem ehemaligen Konzessionär nach dessen Schließung übernommen worden.

Bei den sonstigen Standorten ergaben sich in 2020 keine Veränderungen.

Grundsätzlich richtet sich die HERMÈS GmbH auf die Stärkung selbst betriebener Ladengeschäfte aus.

Die Anzahl der Beschäftigten zum 31. Dezember 2020 betrug 193 (Vorjahr 198).

2.2 Finanz- und Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2020 erhöhte sich um 3,1 % auf TEUR 62.943 (Vorjahr TEUR 61.043).

Die Anlagendeckung (= Eigenkapital/Anlagevermögen) betrug in 2019 noch 170,7 % und reduzierte sich in 2020 auf 93,9 %. Das Anlagevermögen ist somit nicht mehr durch das Eigenkapital gedeckt. Grund für den Rückgang ist die schwache Entwicklung des Eigenkapitals, welches durch den zurückgegangenen Bilanzgewinn belastet ist.

Das Vorratsvermögen verringerten sich aufgrund des Umsatzrückganges durch die zeitweise Schließung der Stores und der damit verbundenen höheren Abschreibung auf die Vorräte. Die Umschlagshäufigkeit der Vorräte (Umsatzerlöse/Vorratsbestand) beträgt 5,9 und liegt damit etwas unter dem Vorjahresniveau von 6,5.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind aufgrund von Lieferungen vor dem Bilanzstichtag leicht gestiegen, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind durch die Verringerung der Anzahl der angeschlossenen Konzessionäre hingegen zurückgegangen. Demgegenüber erhöhten sich die sonstigen Vermögensgegenstände aufgrund der Erhöhung von Forderungen aus Steuern.

Die Erhöhung des Kassen- und Bankbestandes zum Bilanzstichtag ist vor allem zurückzuführen auf hohe Zahlungseingänge vor dem Stichtag.

Das Eigenkapital verringerte sich um TEUR 12.941, was auf Rückgang des Bilanzgewinnes im Jahr 2020 zurückzuführen ist.

Verbunden mit einem moderaten Investitionsvolumen konnten im Jahr 2020 eine Ausschüttung in Höhe von TEUR 21.000 abgeführt werden. Der Beschluss hierzu wurde am 08. April 2020 gefasst. Die Ausschüttung erfolgte aus dem Bilanzgewinn.

Die Verbindlichkeiten sind im Jahr 2020 vor allem durch die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, aufgrund des Bezugs von Darlehen, gestiegen. Auch verzeichnete die HERMÈS GmbH im Jahr 2020 einen Rückgang der Rückstellungen, was im Wesentlichen auf geringere Steuerrückstellungen gegenüber 2019 sowie niedrigere Personalrückstellungen zurückzuführen ist.

Die Eigenkapitalquote ist wegen der bereits genannten Ursachen, von 49,8 % auf 27,7 % gesunken. Das Eigenkapital beträgt zum Abschluss des Geschäftsjahres 2020 TEUR 17.447 (TEUR 30.388 im Vorjahr).

Neben der Betriebsmittelkreditlinie bei der BNP Paribas, Frankfurt, werden Intercompany Darlehen der Muttergesellschaft als Finanzierungsinstrument genutzt.

2.3 Ertragslage

Das Ergebnis vor Steuern ging um ca. 60 % auf TEUR 13.013 zurück.

Die Umsatzrendite vor Steuern liegt mit 9,2 % deutlich unter Vorjahr (18,8 %), Grund dafür ist der nicht realisierte Umsatz durch die zeitweise Schließung der Boutiquen.

Ebenso aufgrund der Auswirkungen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in 2020 sank der Jahresüberschuss um 63 % auf TEUR 8.059 (Vorjahr TEUR 21.521). Die Umsatzrentabilität nach Steuern (Jahresüberschuss/Umsatzerlöse) liegt somit nun bei 5,7 % (Vorjahr 12,6 %).

Die gesunkenen Umsatzerlöse von TEUR 142.012 (Vorjahr TEUR 171.251) schließen, wie im Vorjahr auch, den Großhandelsumsatz i.H.v. TEUR 9.989 mit ein, welche ausschließlich mit Konzessionären in Österreich erbracht wurden. Insgesamt sind damit Verringerungen der Umsatzerlöse mit den Konzessionärspartnern von TEUR 6.413 gegenüber 2019 zu verzeichnen. Grund hierfür ist einerseits die Beendigung der Konzession in Dortmund mit Ende des Jahres 2019 sowie die Auflösung der Konzession in Kampen auf Sylt im Laufe des Jahres 2020. Andererseits war natürlich auch für die Konzessionäre ein Rückgang der Umsätze durch die temporären Schließungen zu verzeichnen. Mit den eigenen Stores war in 2020 ein Rückgang der Umsätze in Höhe von TEUR 21.087 auf einen Gesamtbetrag von TEUR 129.034 (Vorjahr TEUR 150.121) zu verzeichnen, was im Wesentlichen auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen ist.

Die sonstigen Erlöse von TEUR 2.989 setzen sich aus den Umsätzen für Rücksendung von Ware an Hauptlieferanten, den Warentransfers, den Erträgen aus Weiterbelastungen für Transport, Verpackung sowie Marketing- und sonstige Kosten an unsere Konzessionäre und erhaltene Provisionen aus Umsatzsteuerrückerstattung zusammen.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen von TEUR 1.685 (Vorjahr TEUR 982) sind hauptsächlich Erträge aus der Weiterbelastung von Transportkosten sowie Marketing- und Personalkosten und Ausgleichszahlungen für die vorzeitige Beendigung von Mietverträgen und Erträge aus Auflösungen von Rückstellungen enthalten.

Trotz der Verringerung der Umsatzerlöse ist die Materialaufwandsquote von 58,5 % im Vorjahr auf 63,8 % im Berichtsjahr angestiegen. Dies ist sowohl durch den geringeren Absatz und die damit verbundenen höheren Abschreibungen auf den Warenbestand als auch durch eine allgemeine Preiserhöhung des Hauptlieferanten im Jahr 2020 begründet. Der Materialaufwand sinkt in Summe von TEUR 100.126 in 2019 auf TEUR 90.628 in 2020.

Die Abschreibungen liegen mit insgesamt TEUR 3.516 um 41 % über Vorjahresniveau (TEUR 2.493). Grund für die Erhöhung ist der full year-Effekt der Abschreibungen des neuen Stores in Stuttgart sowie die Verkürzung der Abschreibungsdauer wegen des Umzuges der Boutique im KaDeWe.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit TEUR 20.666 um 7,7 % unter dem Vorjahreswert (TEUR 22.388). Die Verringerung ist hauptsächlich auf gesunkene Werbe- und Reisekosten sowie Zahlungsdienstleistergebühren zurückzuführen.

Die Reduzierung der Steuern vom Einkommen und Ertrag um 53,4 % auf TEUR 4.954 (Vorjahr TEUR 10.642) ergibt sich insbesondere aus dem Umsatzrückgang und dem damit verbundenen niedrigeren Ergebnis vor Steuern.

Insgesamt beurteilt die Geschäftsführung den Geschäftsverlauf in 2020 als den Umständen der Corona-Pandemie entsprechend gut.

III. PROGNOSEBERICHT

Nach wie vor sieht sich das obere Luxussegment, in welchem die HERMÈS GmbH ihr Geschäft betreibt, einer geringeren Nachfrageelastizität gegenüber und ist insofern robuster positioniert als dies in der Breite des Einzelhandels der Fall ist.

Die Auswirkungen der COVID-19-Epidemie im Jahr 2021 - Ausmaß, Dauer und deren geographische Ausdehnung ändern sich täglich - und sind derzeit schwer zu bewerten. Das vor allem auf französischem Territorium angesiedelte Handwerksmodell, das Vertriebsnetz und sein lokaler Kundenstamm sind Elemente, die zur Widerstandsfähigkeit des Hauses beitragen. Die Hermès GmbH bleibt im Verbund mit der Hermès Gruppe stark involviert und engagiert, indem sie die Situation regelmäßig bewertet und die Anpassung ihrer Vorgehensweise vornimmt. Priorität hat die Sicherheit aller Mitarbeiter und ihrer nahen Familienangehörigen, entsprechende Maßnahmen, die von medizinischen und öffentlichen Behörden gefordert werden, werden stets umgesetzt.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt, und in der Überzeugung, dass diese Epidemie und die daraus folgende Unterbrechung in wenigen Monaten überwunden sein wird, kann davon ausgegangen werden, dass sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere Kunden in die wiedereröffneten Boutiquen zurückkehren. Ein stabiles organisches Wachstum, eine Konzentration auf die lokale Klientel bei gleichzeitig maßvollem Ausbau des Anteils ausländischer Kundschaft werden voraussichtlich zu einer wieder positiven Entwicklung beitragen.

Die Konzentration auf die Pflege, aber vor allem auch den Ausbau, unserer lokalen Kundschaft wird stärker denn je die Bewirtschaftung unseres Marktes kennzeichnen. Auf der anderen Seite werden die Unwägbarkeiten im internationalen Umfeld und deren Auswirkungen auf die Reiseintensität die geplante Umsatzdynamik weiterhin beinträchtigen. Grund dessen werden durch regelmäßige Reportings zu diesen Entwicklungen Prognosen angepasst und ggf. Maßnahmen für eine positive Unternehmensentwicklung ergriffen.

Mit einem Gesamtumsatzniveau in der Größenordnung des Geschäftsjahres 2019 (-3,0 % gegenüber 2019), setzt sich die Gesellschaft ambitionierte, aber realistische Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2021.

Für das Jahr 2021 geht die Gesellschaft von einer Umsatzrendite (EBT/Umsatzerlöse) in Höhe von 16,5 % aus.

Die Anzahl der selbst betriebenen Geschäfte bleibt in 2021 mit insgesamt elf Boutiquen konstant. Es werden mit dem Geschäftsjahr 2021 weiterhin zwei Konzessionäre in Österreich über die HERMÈS GmbH beliefert und betreut.

Die Zukunftserwartungen für die HERMÈS GmbH im deutschen Markt sind weiterhin sehr positiv, da wir neben einer anhaltenden Polarisierung der Märkte auch von einer starken und bewussten Rückbesinnung auf die Werthaltigkeit und Einzigartigkeit unserer Produkte und Leistungen ausgehen können.

Die Begehrlichkeit zunächst von Produkt und dann von Marke bilden einen klaren Wettbewerbsvorteil. Die Rahmenbedingungen werden anspruchsvoller, die Ausrichtung des Hauses bleibt nachhaltig auf Qualität und Einzigartigkeit gerichtet. Für die Erreichung der gesteckten Jahresziele in 2021 sind damit die relevanten Voraussetzungen geschaffen.

IV. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

1. Chancenbericht

Wenngleich die Corona-Pandemie sich insbesondere durch die Schließung des stationären Einzelhandels und somit all der von uns betriebenen Stores negativ ausgewirkt hat, so ändert dies nichts an der nachhaltigen Etablierung der Markt- und Markenpräsenz von Hermès in Deutschland. Durch die intensiven Kundenbeziehungen im lokalen Markt konnten in Anbetracht des Umfeldes nach unserer Einschätzung gute Ergebnisse erzielt werden. Mit Aussicht auf eine wieder anziehende Reisetätigkeit sind die Aussichten auf eine starke Umsatzdynamik besser als je zuvor.

Dieses solide Fundament unterstützt eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung mit langjähriger Kundschaft und bietet eine gute Grundlage zur Gewinnung von neuer Klientel für das kommende Geschäftsjahr auf Basis der vielfältigen und stetig weiterentwickelten Produktpalette.

Im Zentrum des Interesses der HERMÈS Gruppe steht die nachhaltige und beständige Handwerkskunst des Hauses. Dieses handwerkliche Schaffen sehen wir als Alleinstellungsmerkmal und damit als einen klaren Wettbewerbsvorteil im Vergleich zur Konkurrenz im oberen Luxussegment, welcher maßgeblich zur Kontinuität der guten Umsatzentwicklung beiträgt.

Dieses Qualitätsversprechen ist sowohl für internationale als auch lokale Kundengruppen in unseren Augen als einzigartig anzusehen und macht damit eine gleichzeitige, adaptierte positive Entwicklung der verschiedenen Produktsegmente möglich. Weiterhin wird aufgrund der zunehmenden Globalisierung und dem damit verbundenen Anstieg internationaler Touristenströme auch die Umsatzentwicklung der HERMÈS GmbH vorangetrieben. Wie bereits in den Vorjahren, wurde der Ausbau des lokalen Kundenstamms vor allem im Geschäftsjahr 2020 weiterentwickelt. Dieser bildet ein solides Fundament und trägt nach Überzeugung der Geschäftsführung wesentlich zu einem gesunden und nachhaltigen Wachstum bei.

Da die Standortwahl der einzelnen Boutiquen und die damit verbundenen Einzugsgebiete der von uns angesprochenen Kundengruppen wesentlich für den Erfolg der HERMÈS GmbH ist, wird auch zukünftig die lokale Positionierung der einzelnen Standorte kontinuierlich überprüft, um Gelegenheiten zur Verbesserung und Nutzung von Chancen rechtzeitig wahrnehmen zu können. Diese Entscheidungen werden realistisch und sorgfältig, unter Berücksichtigung verschiedener interner sowie externer Faktoren, definiert. Neben der Attraktivität der Städte als Reisedestinationen und dem daraus ausstrahlenden Reiseverhalten internationaler Touristenströme bilden die steigende Nachfrage nach Luxusgütern innerhalb Deutschlands, eine maßgebliche Kombination für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Boutiquen.

Durch die Implementierung von Remote Sales und der Implementierung neuer bzw. Überarbeitung bestehender Verkaufsprozesse, können weitere Kundengruppen angesprochen werden, die zu einem nachhaltigen Wachstum beitragen.

Ziel des unternehmerischen Handelns ist die Schaffung und Ausnutzung von Chancen als Basis zukünftigen wirtschaftlichen Erfolges und die Sicherung der Liquidität der Gesellschaft.

Eventuelle negative Abweichungen einer und/oder mehrerer Komponenten könnte zu einer Beeinträchtigung der Zielerreichung führen. Dies ist Gegenstand des nachträglichen Risikoberichts.

2. Risikobericht

Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Aktivitäten in den Absatzmärkten verschiedenen Risiken ausgesetzt, die mit unternehmerischem Handeln verbunden sind. Diese können grundsätzlich die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage betreffen. Durch entsprechende Maßnahmen sollen potenzielle Risiken möglichst früh erkannt und abgewendet bzw. mitigiert werden. Pandemisch getriebene Risiken ergänzen klassische Risikoelemente. Die Geschäftstätigkeiten werden nun gesamtheitlich auch auf solche Sachverhalte hin adaptiert - bspw. Remote Sales Kampagne - um auch für vergleichbare wiederkehrende Ereignisse besser vorbereitet zu sein.

Zur Erfassung, Analyse und Bewertung unterschiedlichster Risiken hat die HERMÈS GmbH zunehmend Maßnahmen eingeführt und umgesetzt, wie beispielsweise die jährliche Risikobewertung der einzelnen Stores. Neben internen Faktoren wie z. B. die Geschäftsgröße, geplante Umsatzziele und Sicherungsmaßnahmen, spielen auch externe Indikatoren wie u. a. die Kriminalstatistik eine zentrale Rolle bei der Evaluierung.

Das Management von Risiken aus dem operativen Geschäft liegt in erster Linie bei der Geschäftsführung sowie den einzelnen Bereichsleitungen der Gesellschaft. Diese werden durch eine lokale Internal Control Funktion unterstützt, die einerseits primärer Ansprechpartner für die zentralen Risikogremien ist und andererseits als Ansprechpartner für sämtliche Prozess- und Kontrollfragen für alle lokalen Geschäftsbereiche sowie den dezentralen Betriebsleitern in den Boutiquen dient.

Ein jährlich formulierter Internal Control Plan - Internal Control Roadmap -, der durch die lokale Geschäftsleitung sowie die zentralen Kontrollgremien genehmigt wird, ist die Basis und der Auftrag für die Prüfungs- und Beratungsfunktion. Basierend auf einer Risikoevaluierung reflektiert dieser Plan die wichtigsten Projekte und Kontrollherausforderungen sowohl aus Sicht der konzerneigenen Kontrollorgane, als auch der lokalen Geschäftsführung. Die Schwerpunkte und zeitlichen Prioritäten ergeben sich aus einer Risikoeinschätzung, die sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit, als auch die Auswirkungen auf die Vermögen-, Finanz- und/oder Ertragslage des Unternehmens sowie dessen Reputation berücksichtigen.

Weiterhin ist das Unternehmen in ein internetbasiertes Risikomanagementsystem bzw. Control Self-Assessment des Mutterhauses eingebunden.

Zur Sicherstellung der grundlegenden Kontrollerfordernisse, die sich aus dem internen Kontrollsystem ergeben, werden durch die zentrale Auditabteilung jährlich drei Control Self-Assessment Tools zur Verfügung gestellt, die durch die lokale Internal Control Funktion koordiniert und geprüft werden:

CHIC Boutique: Eine Vielzahl von Fragen zu allen für die Stores relevanten Kontrollprozessen, welche vom jeweiligen Store Management zu beantworten und anschließend durch die lokale Internal Control Funktion zu prüfen sind.

CHIC Practices: Beantwortung von mehr als 100 Fragen zu allen für die einzelnen Geschäftsbereiche und -funktionen wichtigen Kontrollprozessen, mit anschließender Prüfung bzw. Bewertung durch die lokale Internal Control Funktion.

CHIC Treasury: Durch die Beantwortung von verschiedenen Fragen erfolgt eine Einschätzung wichtiger Kontrollen im Finanzbereich, mit anschließender Beurteilung durch die lokale Internal Control Funktion.

Dieses System wird unterjährig aktualisiert und gibt einen umfangreichen Überblick über wesentliche Risikofelder. Diese sind vorwiegend qualitativer Natur. Die laufenden Kampagnen der Gruppe wurden bereits um die Aspekte in Bezug zur Corona Pandemie ergänzt. Ebenso hat die allgemeine Prozessadaptierung vor dem Hintergrund von COVID-19 die höchste Priorität für das laufende Geschäftsjahr 2021.

Zudem wird mindestens einmal jährlich ein Review für alle Stores durch die lokale Internal Control Funktion durchgeführt. Die Risikosituation wird hierbei vor Ort analysiert, Kontrolllücken erfasst und ein entsprechender Maßnahmenplan festgelegt. Diese Reviews werden in einem einheitlich gestalteten Prüfbericht dokumentiert und dem lokalen Management zur Verfügung gestellt. Für einen nachhaltigen Ausbau des Risikomanagements werden entsprechende Folgeprüfungen durch die lokale Internal Control Funktion vorgenommen. Die Dokumentation und die aus dieser ableitbaren Handlungsempfehlungen gelten als Aktionsplan für die jeweilige Folgeperiode. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde für das Jahr 2020 kein Store Review vor Ort mit entsprechender Dokumentation durchgeführt.

Die Gewichtung der Risiken erfolgt in Bezug auf die Eintrittswahrscheinlichkeit und deren Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und erfolgt in der Klassifikation: Hoch, Mittel und Gering. Zudem wird zwischen finanziellen, operativen und strategischen Risken unterschieden.

Finanzielle Risiken, für die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit vorliegt, können einen entscheidenden Effekt auf die geplante Umsatz- und Marktentwicklung haben. So könnten sich Einflüsse aus einer Instabilität im Euroraum sowie politische Entscheidungen mit Ausstrahlungen auf die Weltwirtschaft negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Die nationalen sowie internationalen Entwicklungen haben in der Vergangenheit in unterschiedlichem Maße Einfluss auf das Konsumverhalten in Deutschland genommen, gleich ob im Geschäft mit lokaler oder internationaler Kundschaft.

Weiterhin sind Ursachen, die das Bewegungsmuster der Menschen und deren Reiseverhalten beeinflussen, wie z. B. Pandemie getriebene Reisebeschränkungen, mit einem hohen Risiko einzustufen und können maßgeblichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf im Einzelhandel haben.

Im Zentrum aller Aufmerksamkeit und als übergreifende Risikokategorie hat sich das Pandemische Risiko überlagernd über alle Bereiche im Jahr 2020 manifestiert.

Die Schließung von Stores, die Einschränkungen im Reiseverkehr, die temporäre Kaufzurückhaltung der Konsumenten, Ausgangs- sowie Kontaktbeschränkungen tragen maßgeblich zu einer massiven Auswirkung auf die Geschäftsentwicklung bei, mit dem Risiko von deutlichen Umsatz- und Ergebniseinbußen. Dabei hängen die Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung in ihrem Umfang von der Länge und dem Ausmaß der Corona bedingten Einschränkungen ab.

Gegensteuernd werden Ausgaben in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen - bspw. Security, Reisekosten und quantitative Bonuszahlungen - reduziert. Grundsätzlich wird das gesamte Wirtschaften dahingehend justiert, um die Ergebnis- und Umsatzziele - insbesondere für das laufende Geschäftsjahr - wieder zu erreichen.

Risiken mit niedriger Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sehen wir im Bereich der finanziellen Risiken, soweit ein bislang als regulär zu bezeichnendem Geschäftsbetrieb unterstellt ist.

Durch starke Einbußen im Umsatz konnten die bestehenden Lieferverpflichtungen temporär nicht bedient werden bzw. besteht das Risiko, dass diese auch in 2021 temporär nicht bedient werden können. In diesem Falle greift die Selbstfinanzierungskraft der Hermès Gruppe, die den Tochtergesellschaften bei entsprechenden Bedarf Intercompany Darlehen gewährt.

Im regulären Umfeld verfügt die HERMÈS GmbH über eine hohe Selbstfinanzierungskraft. Für die Projektrealisierungen der vergangenen Geschäftsjahre wurden nur zu Zeiten von Spitzenbelastungen Intercompany Darlehen der Muttergesellschaft in Anspruch genommen. Überwiegend wurden die Projekte, neben der Abführung der Gewinnvorträge an die Muttergesellschaft, jedoch aus freien liquiden Mitteln finanziert. Es besteht keine Kreditabhängigkeit und es findet keine Fremdfinanzierung statt.

Währungsrisiken sind wegen der überwiegenden Rechnungsstellung in Euro von untergeordneter Bedeutung.

Zahlungsausfallrisiken können als gering eingestuft werden, da ein Verkauf auf Ziel in einem nicht nennenswerten Umfang stattfindet; Klumpenrisiken bestehen nicht.

Risiken aus Investitionstätigkeit sind aufgrund interner Bewertungsmaßstäbe als gering zu klassifizieren und Liquiditätsrisiken oder Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, sind weiter nicht erkennbar.

Auf der operativen Seite sind wir von starken Lieferanten abhängig, insbesondere hinsichtlich unseres Qualitätsversprechens. Professionelle Vertriebsarbeit in unseren Boutiquen und bei unseren Konzessionärs-Partnern ist die Grundlage für einen nachhaltigen Erfolg. Eine Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos in diesem Bereich bewerten wir als gering. Finanzielle Auswirkungen können bei einer starken Beeinträchtigung wesentlich sein.

Das Unternehmen unterliegt einem nur sehr geringen Beschaffungsmarkt- bzw. Beschaffungspreisrisiko, da die von der HERMÈS GmbH vertriebenen Produkte in vollem Umfang innerhalb der HERMÈS-Gruppe bezogen werden. Neben den Beschaffungspreisen sind auch die Verkaufspreise im Wesentlichen von der Muttergesellschaft vorgegeben.

Wie viele Unternehmen ist die HERMÈS GmbH abhängig von der Funktionsfähigkeit ihrer IT-Infrastruktur und der IT-Systeme zur Unterstützung der Geschäftsprozesse. Jede wesentliche Funktionsstörung kann zu einer Beeinträchtigung unterschiedlicher Geschäftsprozesse führen, was als hohes Risiko anzusehen ist. Allerdings ermöglicht die permanente und automatisierte Überwachung der IT-Infrastruktur und -Anwendungen, zügig auf nicht vorhergesehene Vorfälle reagieren zu können. Im Zuge der Risikominimierung wird der IT-Notfallplan stetig aktualisiert und einer jährlichen Prüfung unterzogen. Die IT-Struktur des Unternehmens konnte sich vor allem in der Corona Pandemie bewähren. Der Wechsel zu distanzierten Arbeiten und Verkäufen fand sehr gut koordiniert und zeitlich umgehend, unter Gewährleistung von sicherheitstechnischen Standards, statt.

Ausgenommen der pandemischen Risiken können die weiteren finanziellen sowie operativen Risiken zum Berichtszeitpunkt als abstrakt klassifiziert werden. Einen maßgeblichen Einfluss auf das Ergebnis und die Gesamtpositionierung sehen wir auf tolerierbarem Level und damit dem für das wirtschaftliche Handeln Üblichen.

Trotz der dargestellten Risiken kann zusammengefasst betont werden, dass mit einer stabilen Positionierung im Markt, einem professionell ausgebildeten und langfristig aufgestellten Personal sowie der konsequent beständigen Ausrichtung des Mutterhauses, die besten Eckpfeiler zu einem langfristigen Erfolg der HERMÈS GmbH gesetzt sind.

Nach dem Abschlussstichtag traten keine neueren Risiken auf. Der Umgang und die Anpassungen an die Entwicklung der Pandemie setzen sich auch im neuen Geschäftsjahr fort. Das Wirtschaften in den Stores und die vollumfängliche Aktivierung aller unterstützenden Abteilungen werden aktiv geführt.

Mit einer Wiedereröffnung des Einzelhandels und dem bereits im März 2019 eingeführten und stetig überarbeiteten Hygienekonzepts, kann das stationäre Geschäft wieder in den Mittelpunkt unseres Wirtschaftens gestellt werden. Die Gesellschaft hält aktuell an ihren Zielsetzungen für 2021 fest. Mit Hinblick auf die Zielsetzungen der Regierung in Bezug auf die breit aufgestellten Impfkampagnen, kann man eine leichte Entspannung der Situation im Laufe des Jahres erwarten. Der innigste Wunsch vieler Menschen zu einer gewohnten - wenn auch etwas adaptierten - Normalität zurück zu kehren, wird der Konsumbereitschaft und somit auch unserer Gesellschaft stark zuspielen.

München, den 16. März 2021

Die Geschäftsführung

Florian Jean Frédéric Craen

Juliette Marie Catherine Streichenberger

Sophie Mélida Maria Vissing

Bilanz

Aktiva

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Anlagevermögen	18.589.245,98	17.805.568,63
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	58.219,20	29.668,88
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	58.219,20	29.668,88
a. EDV-Software	58.219,20	29.668,88
II. Sachanlagen	18.531.026,78	17.775.899,75
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.514.488,83	2.295.256,97
a. Bauten auf fremden Grundstücken	1.514.488,83	2.295.256,97
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	16.908.288,65	15.338.874,77
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	108.249,30	141.768,01
a. technische Anlagen und Maschinen im Bau	108.249,30	141.768,01
B. Umlaufvermögen	44.128.753,66	42.937.222,83
I. Vorräte	24.074.936,30	26.316.996,61
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	103.922,10	136.291,14
a. Hilfsstoffe	103.922,10	136.291,14
2. fertige Erzeugnisse und Waren	23.971.014,20	26.180.705,47
a. Waren	23.971.014,20	26.180.705,47
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.450.727,09	3.663.224,75
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.316.254,26	2.495.283,70
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	218.881,15	142.105,29
3. sonstige Vermögensgegenstände	1.915.591,68	1.025.835,76
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	15.603.090,27	12.957.001,47
C. Rechnungsabgrenzungsposten	81.743,61	155.647,92
D. Aktive latente Steuern	143.720,00	144.090,00
Summe Aktiva	62.943.463,25	61.042.529,38
Passiva
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Eigenkapital	17.446.667,29	30.387.947,02
I. Gezeichnetes Kapital / Kapitalkonto / Kapitalanteile	7.200.000,00	7.200.000,00
1. Gezeichnetes Kapital	7.200.000,00	7.200.000,00
II. Bilanzgewinn	10.246.667,29	23.187.947,02
B. Rückstellungen	4.433.630,14	6.724.352,66
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	30.997,00	23.378,00
2. Steuerrückstellungen	0,00	228.631,47
3. sonstige Rückstellungen	4.402.633,14	6.472.343,19
C. Verbindlichkeiten	39.728.955,29	21.980.229,70
1. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	2.172.492,29	2.155.810,52
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.706.945,36	2.444.000,38
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	32.512.072,35	13.994.012,20
4. sonstige Verbindlichkeiten	3.337.445,29	3.386.406,60
davon aus Steuern	3.234.214,00	3.205.821,00
D. Rechnungsabgrenzungsposten	1.334.210,53	1.950.000,00
Summe Passiva	62.943.463,25	61.042.529,38

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
1. Umsatzerlöse	142.012.185,80	171.251.250,90
2. sonstige betriebliche Erträge	1.684.584,46	981.530,61
3. Materialaufwand	90.628.075,42	100.125.940,13
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	90.628.075,42	100.125.940,13
4. Personalaufwand	15.820.127,88	15.034.526,06
a) Löhne und Gehälter	13.513.689,27	12.916.317,24
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.306.438,61	2.118.208,82
davon Aufwendungen für Altersversorgung	90.840,32	75.174,84
5. Abschreibungen	3.516.127,39	2.493.465,13
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	3.516.127,39	2.493.465,13
6. sonstige betriebliche Aufwendungen	20.665.820,70	22.388.495,14
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,00	0,00
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	53.447,45	26.719,82
davon sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Abzinsung	2,00	7.709,00
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	4.954.451,15	10.642.451,75
a) Aufwand aus der Veränderung latenter Steuern	370,00	40.655,67
10. Ergebnis nach Steuern	8.058.720,27	21.521.183,48
Jahresüberschuss	8.058.720,27	21.521.183,48

Anhang

HERMÈS GmbH, München

I Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die HERMÈS GmbH ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in München und ist im Handelsregister beim Amtsgericht München unter der HRB 81589 eingetragen.

Die Aufstellung des vorliegenden Jahresabschlusses erfolgte nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches.

II Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierung und Bewertung wurde nach den allgemeinen Vorschriften der §§ 252 bis 256 a HGB unter Berücksichtigung der Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften sowie unter Berücksichtigung des GmbH-Gesetzes vorgenommen. Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren.

Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauern bei zu Grunde gelegten Nutzungsdauern von drei bis zehn Jahren. Die Abschreibungen auf Zugänge des Anlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig. Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Geringwertige Anlagegüter im Wert bis EUR 800,00 werden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben, wobei im Zugangsjahr auch der Abgang unterstellt wird.

Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten und unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet. Abschläge werden nach der im Folgenden beschriebenen Group Procedure angesetzt. Für Fracht und Verpackung wurden 1,2% für Anschaffungsnebenkosten angesetzt.

Die Bewertung der Warenbestände blieb im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen unverändert. Auf die Sommerkollektion wurden die üblichen Abschläge von 50% während bzw. 100% am Ende der Saison angesetzt. Auf die Herbst-/Winterkollektion 2020 wurde zum Dezember 2020 bereits ein Abschlag von 75% angesetzt.

Für alle nicht modischen Warengruppen erfolgen einheitliche Abschläge von 90% nach einem Zeitraum von 12 Monaten, nach einem Zeitraum von 24 Monaten werden 100% angesetzt. Artikel, welche unabhängig von ihrer Altersstruktur nicht mehr im Sortiment geführt werden, erfahren eine vollständige Abwertung zum Stichtag.

Im Geschäftsjahr fand kein Abverkauf von Altware an Endkunden statt. Vielmehr wurden Teile der Altwarenbestände nach Aussortierung aus den Boutiquen an die Schwestergesellschaft in Italien geliefert. Hierfür wurden Kompensationszahlungen zu einem Anteil des ursprünglichen Einkaufspreises gewährt.

Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt grundsätzlich zu Nominalwerten abzüglich Einzelwertberichtigungen.

Guthaben bei Kreditinstituten entsprechen den Nominalwerten. Ausstehende Forderungen aus der Abrechnung von Kreditkartenunternehmen werden unter dieser Position ausgewiesen.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Stichtag darstellen.

Latente Steuern wurden für temporäre Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen der Rückstellungen gebildet. In der Bilanz werden die aktiven und passiven latenten Steuern saldiert ausgewiesen. Von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde Gebrauch gemacht. Für die latente Steuer wurde ein Steuersatz von 32,02% (Vorjahr 32,02%) verwendet. Der Aufwand und Ertrag aus der Veränderung der bilanziellen latenten Steuern wird in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten Steuern vom Einkommen und Ertrag als sogenannter "davon-Vermerk" ausgewiesen.

Der Aktivwert der Rückdeckungsversicherung TEUR 216 (Vorjahr TEUR 228) ist zum Zeitwert 2020 bilanziert und beinhaltet eine Überschussbeteiligung i.H.v. TEUR 69 (Vorjahr TEUR 74). Aufgrund der Saldierung der Pensionsrückstellungen (Erfüllungsbetrag TEUR 247, Vorjahr TEUR 251) mit vorhandenem Deckungsvermögen, wird der verbleibende Passivposten in Höhe von TEUR 31 als Pensionsrückstellung auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen (Vorjahr TEUR 24).

Der beizulegende Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten (Deckungskapital zuzüglich Überschussbeteiligung) gemäß versicherungsmathematischem Gutachten bzw. den Mitteilungen der Versicherer.

Das Stammkapital beträgt TEUR 7.200 und ist vollständig eingezahlt.

Laut Gesellschafterbeschluss vom 08. April 2020 wurden im Geschäftsjahr TEUR 21.000 Dividende an die Muttergesellschaft, Hermès International S.C.A, ausgeschüttet. Die Ausschüttung erfolgte vollständig aus dem Bilanzgewinn.

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden im Rahmen der Zugangsbewertung mit dem Kurs am Tage des Geschäftsvorfalls bewertet. Verluste aus Kursänderungen bis zum Abschlussstichtag werden stets, Gewinne aus Kursänderungen nur bei Restlaufzeiten von einem Jahr oder weniger berücksichtigt.

Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen. Langfristige Rückstellungen (Restlaufzeiten über einem Jahr) für Archivierungsverpflichtungen und die Verpflichtungen aus einem Mitarbeiteraktienprogramm werden abgezinst. Die Abzinsung erfolgt unter Ansatz der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssätze. Sämtliche Rückstellungen mit einer ursprünglichen Laufzeit oder Restlaufzeit von genau einem Jahr oder weniger werden nicht abgezinst.

Der Bewertung der Pensionsverpflichtungen nach § 253 Abs. 2 HGB lagen die künftigen Versorgungsleistungen nach den Verhältnissen, wie sie sich am Bilanzstichtag ergeben, zugrunde.

Bewertungsverfahren	Anwartschaftsbarwertverfahren
Rechnungszins	2,34% (Vorjahr 2,71%)
Biometrie	Richttafeln 2018 G (Vorjahr 2018 G) von Prof. Dr. Klaus Heubeck
Ausscheideordnung	Aktiven-/Invalidensterblichkeit
Hinterbliebenenversorgung	Bewertung nach der Kollektivmethode
Finanzierungsform	Arbeitgeberleistung
Rententrend	1,50% jährlich (Vorjahr 1,50% jährlich)
Anwartschaftstrend	keine

Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie eine Fluktuation wurden, wie im Vorjahr, nicht in Betracht gezogen, da die Versorgungsberechtigten das Renteneintrittsalter zum Betrachtungsstichtag bereits überschritten haben.

Zum Stichtag 31.12.2020 stellt sich die Folgebewertung folgendermaßen dar:

Erfüllungsbetrag zum Stichtag 31.12.2020	247.246 EUR
Erfüllungsbetrag zum Vorstichtag 31.12.2019	250.926 EUR
Veränderung zum Stichtag	-3.680 EUR
davon Zuführung wg. Verzinsung	6.507 EUR
davon sonstige Veränderungen	-10.187 EUR

Die Aufwendungen im Rahmen der Folgebewertung der Versorgungszusagen i. H. v. TEUR 7 (Vorjahr TEUR 8) stellen Zinsaufwand aus der Veränderung des Erfüllungsbetrages dar. Die sonstigen Veränderungen mit einem Wert von TEUR 10 (Vorjahr TEUR 8) werden als Ertrag im Personalaufwand verrechnet.

Aufwendungen aus der Abzinsung (TEUR 7, Vorjahr TEUR 8) der Pensionsrückstellung und Zinserträge aus den zu verrechnenden Vermögensgegenständen (TEUR 5, Vorjahr TEUR 5) wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung saldiert unter Zinsen und ähnliche Aufwendungen ausgewiesen.

Gemäß § 253 Abs. 6 HGB ergibt sich vor Abzug der latenten Steuern ein ausschüttungsgesperrter Unterschiedsbetrag von TEUR 15.

Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren werden zum Zeitpunkt der Warenübergabe an den Kunden realisiert. Von den Umsatzerlösen werden Preisnachlässe und Retouren abgesetzt.

III Bilanzerläuterungen

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens sowie die Abschreibungen des Geschäftsjahres 2020 sind in dem beigefügten gesonderten Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Aufgrund der Qualität ausstehender Forderungen war eine Bildung von Wertberichtigungen nicht geboten. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen, wie im Vorjahr, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Aktive latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern ergeben sich aus der differenzierten Bewertung von Handels- und Steuerbilanz für die Positionen Pensionsrückstellung, Sonstigen Rückstellungen und Vorratsbewertung.

Eigenkapital

Das Eigenkapital setzt sich aus dem Stammkapital (TEUR 7.200) und dem Bilanzgewinn von TEUR 10.252 zusammen.

Der Gesamtbetrag der ausschüttungsgesperrten Beträge beläuft sich auf TEUR 159 (Vorjahr TEUR 161) und betrifft nach § 268 Abs. 8 HGB die aktiven latenten Steuern (TEUR 144) sowie nach § 253 Abs. 6 HGB die Pensionsrückstellungen (TEUR 15).

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen der Gesellschaft setzen sich aus den folgenden Positionen zusammen:

	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR
Personalverpflichtungen	2.421	4.010
ausstehende Rechnungen	1.339	1.621
Warenrücknahme Konzessionäre	130	319
Umsatzmiete	404	398
Aufbewahrung/Archivierung	85	85
Abschlusskosten	13	29
Sonstige	11	10
	4.403	6.472

Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 24.053 die Alleingesellschafterin (Vorjahr TEUR 6.070). Diese Verbindlichkeiten bestehen aus Darlehen (TEUR 24.000) und zentralen Dienstleistungen der Konzernmuttergesellschaft (TEUR 53). Die weiteren Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 8.459 (Vorjahr TEUR 7.924) resultieren aus dem Liefer- und Leistungsverkehr.

IV Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse der Boutiquen wurden ausschließlich im Inland erzielt. Der Umsatz mit Konzessionären resultiert aus den Umsatzerlösen mit österreichischen Partnern in Höhe von 9.989 (Vorjahr TEUR 12.535). Im Vorjahr waren noch Erlöse mit deutschen Partnern in Höhe von TEUR 3.867 enthalten. Die Umsatzerlöse der eigenen Boutiquen betragen TEUR 129.034 (Vorjahr TEUR 150.121). Die weiteren Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 2.989 (Vorjahr TEUR 4.728) setzen sich aus Warentransfers zwischen Schwestergesellschaften, Provisionen für Umsatzkommissionen sowie sonstigen Verrechnungen zusammen.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Im Geschäftsjahr 2020 beliefen sich die sonstigen betrieblichen Erträge auf insgesamt TEUR 1.685 (Vorjahr TEUR 982). Im Geschäftsjahr waren Erträge im Zusammenhang mit einer Ausgleichszahlung bezüglich eines temporären Umzuges seitens des Vermieters in Höhe von TEUR 616 zu verzeichnen (Vorjahr TEUR 450). Des Weiteren sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen TEUR 278 (Vorjahr TEUR 196) sowie Währungsgewinne i.H.v. TEUR 2 (Vorjahr TEUR 7) enthalten. Aufwendungen aus Wechselkursverlusten bestehen i.H.v. TEUR 3 (Vorjahr TEUR 3).

Im Geschäftsjahr 2020 sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 217 (Vorjahr TEUR 277) und in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 105 (Vorjahr TEUR 24) sowie in den Steuern vom Einkommen und Ertrag periodenfremde Aufwendungen und Erträge in Höhe von TEUR 584 (Vorjahr TEUR 223) enthalten.

V Nachtragsbericht

Die im Jahr 2020 aufgetretene Covid-19-Epidemie und die ergriffenen Maßnahmen dauern weiterhin an. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die Hermès Stores seit Mitte Dezember 2020 durchgehend geschlossen, es sind ausschließlich "Remote-Verkäufe" möglich. Ein Ende der Maßnahmen ist aktuell konkret nicht absehbar.

Die der Hermès GmbH bekannten Abschätzungen und Annahmen für das Geschäftsjahr 2021 sind im Prognose- bzw. im Risikobericht des Lageberichtes berücksichtigt und beschrieben.

Darüber hinaus sind nach dem Ende des Geschäftsjahres keine Ereignisse eingetreten, die eine besondere Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Hermès GmbH haben.

VI Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der finanziellen Verpflichtungen, der sich im Wesentlichen aus langfristigen Mietverträgen für Boutiquen ergibt, beläuft sich auf TEUR 54.157 (Vorjahr TEUR 57.015).

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen haben die folgenden Restlaufzeiten (in TEUR):

Restlaufzeit bis 1 Jahr	8.996
Restlaufzeit 2-5 Jahre	30.741
Restlaufzeit größer 5 Jahre	14.420
	54.157

Zum Stichtag bestehen Bankbürgschaften für eigene Verpflichtungen aus Mietverhältnissen in Höhe von TEUR 1.913 (Vorjahr TEUR 1.951).

Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr beschäftigte die Gesellschaft im Durchschnitt der Quartale 194 Angestellte (Vollzeitäquivalente) (Vorjahr 201).

Honorare des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Honorar beträgt TEUR 35 und betrifft Abschlussprüfungsleistungen.

Organe der Gesellschaft

Als Geschäftsführer sind bestellt:

Frau Juliette Marie Catherine Streichenberger, Directeur General Europe HERMÈS International S.C.A., Paris/Frankreich

Herr Florian Jean Frédéric Craen, Directeur Generale HERMÈS International S.C.A., Paris/Frankreich

Frau Sophie Mélida Maria Vissing, Geschäftsführer Hermès GmbH, München

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung unterbleibt in Anwendung des § 286 Abs. 4 HGB.

Mutterunternehmen

Alleinige Gesellschafterin ist die "HERMÈS International S.C.A.", eine Kommanditgesellschaft auf Aktien französischen Rechts mit Sitz in Paris, Frankreich, die für den kleinsten und den größten Kreis von Unternehmen den Konzernabschluss aufstellt. Der Jahresabschluss der HERMÈS GmbH wird in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens einbezogen; die Offenlegung des Konzernabschlusses erfolgt am Sitz des Mutterunternehmens. Weiter wird der Konzernabschluss auf der Homepage des Mutterunternehmens veröffentlicht.

Gewinnverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 10.247 TEUR 9.000 an die Muttergesellschaft auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 1.247 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

München, 16. März 2021

Die Geschäftsführung

Florian Jean Frédéric Craen

Juliette Marie Catherine Streichenberger

Sophie Mélida Maria Vissing

Feststellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2020

Die Feststellung des Jahresabschlusses erfolgte am 17. März 2021.

Gesellschafterbeschluss der Hermès GmbH vom 17. März 2021 (Ergebnisverwendung)

Der Bilanzgewinn per 31.12.2020 in Höhe von EUR 10.246.667,29 (Jahresüberschuss aus dem Geschäftsjahr 2020 in Höhe von EUR 8.058.720,27 plus bestehender Gewinnvortrag in Höhe von EUR 2.187.947,02) wird wie folgt verwendet:

An die Alleingesellschafterin werden EUR 9.000.000,00 ausgeschüttet. Der Betrag ist zahlbar wie folgt: EUR 9.000.000,00 am 15. November 2021.

Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von EUR 941.279,73 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Der neue Gewinnvortrag beträgt damit EUR 1.246.667,29.

Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2020

	Anschaffungskosten
	01.01.2020 TEUR	Zugänge TEUR	Abgänge TEUR	Umbuchungen TEUR	31.12.2020 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	334	45	-1	0	378
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	17.253	0	-2.015	0	15.238
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	21.361	4.148	-124	139	25.524
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	142	105	0	-139	108
	38.756	4.253	-2.139	0	40.870
	39.090	4.298	-2.140	0	41.248

	Abschreibungen
	01.01.2020 TEUR	Zugänge TEUR	Abgänge TEUR	31.12.2020 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	304	16	-1	319
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	14.958	782	-2.016	13.724
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.022	2.718	-124	8.616
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0
	20.980	3.500	-2.140	22.340
	21.284	3.516	-2.141	22.659

	Buchwerte
	31.12.2020 TEUR	Vorjahr TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	59	30
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	1.514	2.295
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	16.908	15.339
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	108	142
	18.530	17.776
	18.589	17.806

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die HERMÈS GmbH, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der HERMÈS GmbH, München, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der HERMÈS GmbH, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 16. März 2021

Warth & Klein Grant Thornton AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stephan Mauermeier, Wirtschaftsprüfer

Christian Schmid, Wirtschaftsprüfer

Hermès Germany GmbH