Stadtwerke Hildesheim Aktiengesellschaft

Hildesheim

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

	31.12.2023		31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.181.444,00		2.304.837,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	284.308,80		319.847,40
3. Geleistete Anzahlungen	8.979,93	2.474.732,73	3.999,48	2.628.683,88
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	27.220.959,65		27.658.119,95
2. Technische Anlagen und Maschinen	13.699.664,00		13.977.625,00
3. Verteilungsanlagen	50.374.142,00		46.740.695,00
4. Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	150.071,00		203.598,00
5. Fahrzeuge für Personenverkehr	5.933.865,00		6.655.259,00
6. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.299.234,91		4.862.876,52
7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	11.322.008,38	113.999.944,94	3.630.479,94	103.728.653,41
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	51.000,00		70.000,00
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	4.462.024,52		4.434.621,43
3. Beteiligungen	5.667.663,53		5.361.163,53
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.253.396,76		1.495.759,58
5. Sonstige Ausleihungen	61.301,47		70.313,02
6. Genossenschaftsanteile	131.500,00	11.626.886,28	131.500,00	11.563.357,56
		128.101.563,95		117.920.694,85
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2.912.762,15		2.188.703,30
2. Emissionszertifikate	3.153.334,96		2.981.201,57
3. Unfertige Leistungen	920.555,00		1.412.809,00
4. Waren	1.307.284,58	8.293.936,69	1.786.563,17	8.369.277,04
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	16.973.950,77		14.405.233,53
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	334.254,49		597.327,50
3. Sonstige Vermögensgegenstände	3.244.509,00	20.552.714,26	7.817.891,24	22.820.452,27
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		42.950.583,18		32.772.355,57
		71.797.234,13		63.962.084,88
C. Rechnungsabgrenzungsposten		359.324,80		223.508,54
		200.258.122,88		182.106.288,27

Passiva

	31.12.2023		31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		20.000.000,00		20.000.000,00
II. Kapitalrücklage		6.709.047,74		6.709.047,74
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage	192.158,32		192.158,32
2. Andere Gewinnrücklagen	37.262.912,77	37.455.071,09	32.924.645,42	33.116.803,74
IV. Konzernbilanzgewinn		2.028.736,82		3.647.541,16
V. Nicht beherrschende Anteile		12.469.137,63		11.446.897,67
		78.661.993,28		74.920.290,31
B. Sonderposten für Zuschüsse Dritter		18.064.349,00		16.485.390,00
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen		3.844.509,67		3.838.443,05
2. Steuerrückstellungen		5.775.778,60		1.391.827,52
3. Sonstige Rückstellungen		23.946.650,21		14.407.005,62
		33.566.938,48		19.637.276,19
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		43.340.212,61		41.657.524,68
2. Erhaltene Anzahlungen		48.941,00		427.793,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		15.384.165,24		15.917.110,16
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht		15.320,05		23.601,61
5. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon aus Steuern EUR 1.351.442,41 (i. Vj. EUR 1.012.935,16) -		10.266.174,08		11.894.601,40
		69.054.812,98		69.920.630,85
E. Rechnungsabgrenzungsposten		829.029,14		1.052.700,92
F. Passive latente Steuern		81.000,00		90.000,00
		200.258.122,88		182.106.288,27

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023	2023	2022	2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	252.599.280,19		207.707.058,65
Energiesteuern	-7.364.548,12	245.234.732,07	-7.947.341,38	199.759.717,27
2. Verminderung/Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen		492.254,00		609.829,00
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		2.666.364,64		1.652.658,91
4. Sonstige betriebliche Erträge		5.297.571,14		7.211.130,57
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
- davon Konzessionsabgabe EUR 5.949.350,58 (i. Vj. EUR 5.803.560,78) -	174.626.629,30		139.631.956,81
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	5.122.958,15	179.749.587,45	3.504.577,19	143.136.534,00
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	27.219.925,94		25.063.045,56
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung EUR 1.374.535,27 (i. Vj. EUR 1.542.432,64) -	6.538.604,92	33.758.530,86	6.504.931,73	31.567.977,29
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		10.287.255,55		9.380.530,66
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		14.732.155,67		13.096.872,36
9. Erträge aus Beteiligungen		558.677,27		686.856,98
10. Erträge aus assoziierten Unternehmen		317.683,51		123.751,18
11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		63.881,08		73.620,91
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		876.237,65		22.678,80
13. Abschreibungen auf Finanzanlagen		519.000,00		0,00
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		643.404,92		521.615,64
15. Konzernergebnis vor Steuern		14.832.958,91		12.436.713,67
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		6.986.809,09		3.534.318,43
17. Konzernergebnis nach Steuern		7.846.149,82		8.902.395,24
18. Sonstige Steuern		147.893,34		149.351,90
19. Konzernjahresüberschuss		7.698.256,48		8.753.043,34
20. Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne		-3.308.981,47		-2.766.191,85
21. Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist		4.389.275,01		5.986.851,49
22. Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen		3.017.259,91		2.921.978,34
23. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		-1.021.700,34		-1.129.818,52
24. Eigenkapitalbuchungen aus Konsolidierungsmaßnahmen der Vorjahre		1.678.422,06		1.712.486,53
25. Konzernbilanzgewinn, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist		2.028.736,82		3.647.541,16

Konzernkapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Konzernjahresüberschuss	7.698	8.753
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	10.800	9.375
Latenter Ertragsteuerertrag	-9	-9
Auflösung von Investitionszuschüssen sowie Baukostenzuschüssen	-1.003	-889
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge	608	535
Zunahme der langfristigen Rückstellungen	7	49
Cashflow nach DVFA/SG	18.101	17.814
Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen	9.915	-1.300
Verlust/Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-686	-179
Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	1.243	-7.134
Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-2.741	9.950
Ertragssteueraufwand	6.987	3.544
Ertragsteuerzahlungen	-2.338	-1.926
Zinsaufwendungen	643	518
Zinserträge	-940	-96
Sonstige Beteiligungserträge	-876	-687
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	29.308	20.504
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	720	806
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-20.163	-12.124
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-454	-1.235
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	428	348
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-826	-743
Erhaltene Zinsen	589	84
Erhaltene Dividenden	876	687
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-18.830	-12.177
Einzahlungen auf Grund von Investitionszuschüssen	2.582	1.649
Auszahlungen an Unternehmenseigner des Mutterunternehmens (Dividenden)	-1.347	-1.431
Auszahlungen an andere Unternehmenseigner (Dividenden)	-2.287	-2.258
Auszahlungen von Steuern auf die Ausschüttungsbeträge	-253	-269
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten	5.441	10.767
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten	-3.756	-4.763
Gezahlte Zinsen	-618	-419
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-238	3.276
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	10.240	11.603
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	32.711	21.108
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	42.951	32.711

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
Kontokorrentverbindlichkeiten	0	-61
Kassenbestand	18	19
Guthaben bei Kreditinstituten	42.933	32.753
	42.951	32.711

Konzerneigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2023

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
		Rücklagen
			Gewinnrücklagen
	Gezeichnetes Kapital = Stammaktien	Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 1-3 HGB	gesetzliche Rücklage	andere Gewinnrücklagen	Summe	Summe
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 31.12.2021	20.000.000,00	6.709.047,74	192.158,32	29.340.972,46	29.533.130,78	36.242.178,52
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00	2.921.978,34	2.921.978,34	2.921.978,34
Ausschüttung	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	0,00	0,00	111.033,59	111.033,59	111.033,59
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	550.661,03	550.661,03	550.661,03
Stand am 31.12.2022	20.000.000,00	6.709.047,74	192.158,32	32.924.645,42	33.116.803,74	39.825.851,48
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00	3.017.259,91	3.017.259,91	3.017.259,91
Ausschüttung	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	1.321.007,44	1.321.007,44	1.321.007,44
Stand am 31.12.2023	20.000.000,00	6.709.047,74	192.158,32	37.262.912,77	37.455.071,09	44.164.118,83

	Eigenkapital des Mutterunternehmens


	Gewinnvortrag/ Eigenkapitalbuchungen Vorjahre	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe	Summe
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 31.12.2021	-358.290,97	3.191.620,01	2.833.329,04	59.075.507,56
Einstellung in Rücklagen	0,00	-2.921.978,34	-2.921.978,34	0,00
Ausschüttung	0,00	-1.700.000,00	-1.700.000,00	-1.700.000,00
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	0,00	0,00	111.033,59
Konzernjahresüberschuss	-224.377,04	5.660.567,50	5.436.190,46	5.986.851,49
Stand am 31.12.2022	-582.668,01	4.230.209,17	3.647.541,16	63.473.392,64
Einstellung in Rücklagen	0,00	-3.017.259,91	-3.017.259,91	0,00
Ausschüttung	0,00	-1.600.000,00	-1.600.000,00	-1.600.000,00
Konzernjahresüberschuss	-74.053,71	3.072.509,28	2.998.455,57	4.319.463,01
Stand am 31.12.2023	-656.721,72	2.685.458,54	2.028.736,82	66.192.855,65

	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital


	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	Summe
	EUR	EUR
Stand am 31.12.2021	10.938.286,21	70.013.793,77
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00
Ausschüttung	-2.257.580,39	-3.957.580,39
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	111.033,59
Konzernjahresüberschuss	2.766.191,85	8.753.043,34
Stand am 31.12.2022	11.446.897,67	74.920.290,31
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00
Ausschüttung	-2.286.741,51	-3.886.741,51
Konzernjahresüberschuss	3.308.981,47	7.628.444,48
Stand am 31.12.2023	12.469.137,63	78.661.993,28

KONZERNANHANG für das Geschäftsjahr 2023

der Stadtwerke Hildesheim AG

A. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Konzernabschlusses

Mutterunternehmen: Stadtwerke Hildesheim Aktiengesellschaft

Sitz: Hildesheim

Registergericht: Amtsgericht Hildesheim

Handelsregisternummer: Abteilung B; Nr. 312

Der Konzernabschluss 2023 der Stadtwerke Hildesheim AG (im Folgenden "Stadtwerke" oder "SWH AG") ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes aufgestellt worden.

Die Darstellung der Sachanlagen ist entsprechend der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der Fassung vom 13. Juli 1988 um die Positionen "Fahrzeuge für Personenverkehr" sowie "Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen" ergänzt worden. Entsprechend § 265 Abs. 5 HGB wurde darüber hinaus auf der Aktivseite die Darstellung der Sachanlagen um den Posten "Verteilungsanlagen" und die Vorräte um den Posten "Emissionszertifikate" erweitert. Die Baukostenzuschüsse werden als "Sonderposten für Zuschüsse Dritter" gezeigt. Darüber hinaus ist in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung die Zwischensumme "Konzernergebnis vor Steuern" eingefügt worden.

Die Anteile anderer Gesellschafter - an den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen - sind unter der Bezeichnung "Nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen.

Für die Gliederung der Konzerngewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

B. Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze

In den Konzernabschluss wurden unverändert die SWH AG, die SVHI Stadtverkehr Hildesheim GmbH & Co. KG (im Folgenden "SVHI"), die SVHI Stadtverkehr Hildesheim Verwaltungs-GmbH (im Folgenden "SVHI GmbH"), die SWH Verwaltungs- und Betriebs-GmbH Hildesheim (im Folgenden "VuB"), die EnergieZukunft Hildesheim GmbH (im Folgenden "EZHI"), die EVI SOLARMEILE Hildesheim GmbH & Co. KG (im Folgenden "EVI SM") und die EVI Solarmeile Verwaltungs-GmbH (im Folgenden "EVI SM GmbH") im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Die Stadtwerke halten zu jeweils 100 % unmittelbar bzw. mittelbar das Kapital dieser Konzerngesellschaften.

Weiterhin wurden die EVI Energieversorgung Hildesheim Verwaltungs-GmbH (im Folgenden "EVI GmbH") und die EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG (im Folgenden "EVI") an denen die Stadtwerke Hildesheim AG 74,8 % der Anteile halten, ebenfalls durch Vollkonsolidierung einbezogen.

Die RVHI Regionalverkehr Hildesheim GmbH (im Folgenden "RVHI"), an denen die Stadtwerke Hildesheim AG unmittelbar 24,9 % der Anteile halten, die Gemeindewerke Peiner Land GmbH & Co. KG (im Folgenden "GPL") und die TOBI Windenergie GmbH & Co. KG (im Folgenden "TOBI Wind"), an denen die Stadtwerke Hildesheim mittelbar über die EVI 14,7 % (GPL) bzw. 20,0 % (TOBI Wind) der Anteile halten, wurden als assoziierte Unternehmen im Rahmen der at equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Gleiches gilt für die Beteiligung an der Stadtwerke Bad Salzdetfurth GmbH (im Folgenden "SW BSD"), an denen die Stadtwerke Hildesheim mittelbar über die EVI 25,1 % der Anteile halten.

Die unmittelbaren Beteiligungen an der HIG Hildesheimer Immobilienentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG (im Folgenden "HIG") und an der HIG Hildesheimer Immobilienentwicklung Verwaltungs GmbH (im Folgenden "HIG GmbH") in Höhe von jeweils 50 % wurden wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gemäß § 296 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen, weil ihre Umsatzerlöse weniger als 3 % der Konzernumsätze bzw. ihre Bilanzsummen weniger als 1 % der Konzernbilanzsumme ausmachen. Gleiches gilt für die mittelbaren Beteiligungen über die EVI an der ebz Energie-Beratungs- Zentrum Hildesheim GmbH (im Folgenden "ebz") in Höhe von 51 %, an der HiBo Hildesheimer Bodenbehandlungsgesellschaft mbH & Co. KG (im Folgenden "HiBo") in Höhe von 50 % und an der HiBo Hildesheimer Bodenbehandlungs-Verwaltungs GmbH (im Folgenden "HiBo GmbH") in Höhe von ebenfalls 50 %.

Mit Ausnahme der EVI SM bzw. EVI SM GmbH (Alfeld/Leine), der GPL (Ilsede), der TOBI Wind (Hameln) und der SW BSD (Bad Salzdetfurth) haben alle Unternehmen ihren Sitz in Hildesheim.

Die Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt und voll konsolidiert.

Bei den im Rahmen der Vollkonsolidierung zusammengefassten Jahresabschlüssen wurde bis zum 31. Dezember 2009 das Kapital gemäß § 301 Abs. 1 HGB a. F. nach der Buchwertmethode konsolidiert. Die danach durchgeführten Erstkonsolidierung der EZHI (2010), SW BSD (2015), SVHI GmbH (2017), EVI SM (2022) und EVI SM GmbH (2022) erfolgten gemäß § 301 Abs. 1 HGB nach der Neubewertungsmethode. Die Kapitalkonsolidierung wird zum Zeitpunkt des Erwerbs bzw. zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung durchgeführt.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen, konzerninterne Erlöse, Erträge und Aufwendungen sowie konzerninterne Ergebnisabführungen wurden eliminiert. Die davon nicht betroffenen Bilanz- sowie Gewinn- und Verlustposten wurden aus den Einzelabschlüssen unverändert übernommen. Eine Eliminierung von Zwischenergebnissen war nicht erforderlich.

C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden der Gesellschaften sind einheitlich bewertet worden.

Erworbene immaterielle Anlagewerte werden zu Anschaffungskosten, abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen, bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Nutzungsdauer beträgt in der Regel drei bis neun Jahre.

Der im Rahmen der Erstkonsolidierung der EVI SM ermittelte Geschäfts- oder Firmenwert wird über eine Nutzungsdauer von zehn Jahren planmäßig abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten im Herstellungsjahr bewertet worden, wobei auf die Leistungen angemessene Material- und Fertigungsgemeinkostenzuschläge berechnet wurden. Anschaffungsnebenkosten wurden berücksichtigt. Vom Aktivierungswahlrecht des § 255 Abs. 3 HGB wurde erstmals im Berichtszeitraum Gebrauch gemacht. Für den Herstellungszeitraum in 2023 wurden Bauzeitzinsen in Höhe von TEUR 132 aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 erfolgen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes. Seit dem 1. Januar 2011 gilt ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode. Bzgl. der Verteilungsanlagen und der technischen Anlagen und Maschinen der Energieversorgung erfolgt die Festlegung der Nutzungsdauern nach den Vorgaben der Bundesnetzagentur. Fahrzeuge für den Personennahverkehr werden über sieben Jahre abgeschrieben. Die übrigen Vermögensgegenstände werden in Anlehnung an die steuerlichen Nutzungsdauertabellen abgeschrieben. Im Einzelnen stellen sich die verwendeten Nutzungsdauern wie folgt dar:

Bilanzposten	Nutzungsdauern in Jahren
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen	0 bis 50
Verteilungsanlagen	1 bis 55
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1 bis 25

Bei vorliegender dauernder Wertminderung wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niederen beizulegenden Wert vorgenommen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Einzelanschaffungspreis zwischen EUR 60,00 und EUR 800,00 werden im Anschaffungsjahr vollständig abgeschrieben. Alle Anlagegüter mit einem Einzelanschaffungspreis von über EUR 800,00 unterliegen der Regel-AfA.

Bei den Finanzanlagen wurden die Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, Beteiligungen und Genossenschaftsanteile zu Anschaffungskosten, zum niedrigeren beizulegenden Wert oder erhöht bzw. vermindert um den Betrag der anteiligen Eigenkapitalveränderungen (assoziierte Unternehmen) angesetzt. Die Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht und die sonstigen Ausleihungen wurden mit dem Nominalwert bilanziert. Die unter den sonstigen Ausleihungen bilanzierten niedrig verzinslichen Mitarbeiterdarlehen wurden mit dem Nominalwert - abzüglich erfolgter Abzinsungen - bilanziert.

Die Vorräte wurden zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Anschaffungswerten bzw. zu Anschaffungskosten angesetzt. Aufgrund des für das Jahr 2023 gesetzlich festgelegten Preises für CO ₂ -Zertifikate nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) in Höhe von 30,00 EUR je Tonne war ein Niederstwerttest hierfür nicht erforderlich.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden zu Nominalbeträgen bilanziert. Dem allgemeinen Kreditrisiko wurde durch Pauschalwertberichtigungen angemessen Rechnung getragen. Ferner wurden, soweit notwendig, Einzelwertberichtigungen gebildet.

Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nennwert angesetzt.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

Latente Steuern auf Ebene der Einzelabschlüsse werden nicht ausgewiesen, da die bestehenden Aktivüberhänge unter Ausnutzung des Wahlrechts des § 274 HGB bilanziell nicht angesetzt werden. Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen auf temporären Differenzen im Bereich der sonstigen Rückstellungen. Die Berechnung erfolgte auf Basis eines Körperschaftsteuersatzes (inklusive Solidaritätszuschlag) von 15,83 % sowie eines Gewerbesteuersatzes von 15,4 %.

Beim Sonderposten für Zuschüsse Dritter handelt es sich vor allem um Zuschüsse für das Anlagevermögen bei der SWH AG, der SVHI und der EVI. Sie werden analog zur bilanziellen Abschreibung in den sonstigen betrieblichen Erträgen (SWH AG und SVHI) bzw. Umsatzerlösen (EVI) aufgelöst.

Die Rückstellungen für Pensionen sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der sog. Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) - unter Zugrundelegung eines Rechnungszinsfußes von 1,83 % (i. Vj. 1,79 %) und einer Rentendynamik von unverändert 2,20 % ermittelt. Gemäß § 253 Abs. 2 HGB wurde dabei der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre zu Grunde gelegt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Rückstellungsbetrag berechnet mit dem durchschnittlichen zehnjährigen Marktzinssatz in Höhe von TEUR 4.483 (i. Vj. TEUR 4.501) und dem Rückstellungsbetrag berechnet mit dem durchschnittlichen siebenjährigen Marktzinssatz von 1,75 % (i. Vj. 1,45%) in Höhe von TEUR 4.515 (i. Vj. TEUR 4.644) beträgt TEUR 32 (i. Vj. TEUR 143). Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Gemäß § 246 Abs. 2 HGB erfolgte die Saldierung mit einer Rückdeckungsversicherung. Die Rückdeckungsansprüche sind mit dem Deckungskapital zuzüglich Überschussguthaben angesetzt worden.

Für bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses erkannte Risiken und ungewisse Verpflichtungen sind nach vernünftiger kaufmännischer Vorsicht Rückstellungen gebildet worden. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit einem laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.

Die Verbindlichkeiten wurden mit ihren Erfüllungsbeträgen passiviert. Währungsumrechnungen waren nicht erforderlich, da sämtliche einbezogenen Abschlüsse in Euro aufgestellt werden. Auch in den Einzelabschlüssen waren keine Währungsumrechnungen erforderlich.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

D. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens geht aus dem Konzernanlagegitter (Anlage zum Konzernanhang) hervor. Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen stellen sich wie folgt dar:

Name und Sitz der Gesellschaft	Eigenkapital	Beteiligung	Geschäftsjahr	Überschuss/ Fehlbetrag	Art der Einbeziehung	Erstkonsolidierung
	EUR	%		TEUR
SVHI Stadtverkehr Hildesheim GmbH & Co. KG, Hildesheim	6.151.067,23	100,0	2023	+ 431	¹	31.12.1998
SVHI Stadtverkehr Hildesheim Verwaltungs-GmbH, Hildesheim	30.201,16	100,0	2023	+ 3	¹	1.1.2017
SWH Verwaltungs- und Betriebs-GmbH, Hildesheim	25.564,59	100,0	2023	0 ^*	¹	31.12.1998
EnergieZukunft Hildesheim GmbH, Hildesheim	381.194,75	100,0 ⁴⁾	2023	- 293	¹	22.06.2010
EVI Solarmeile Hildesheim GmbH & Co. KG, Alfeld (Leine)	1.600.000,00	100,0 ⁴⁾	2023	+ 457	¹	1.1.2022
EVI Solarmeile Hildesheim Verwaltungs-GmbH, Alfeld (Leine)	29.847,61	100,0 ⁴⁾	2023	+ 1	³	1.1.2022
EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG, Hildesheim	39.301.073,37	74,8	2023	0 ^*	¹	31.12.1998
EVI Energieversorgung Hildesheim Verwaltungs-GmbH, Hildesheim	53.919,45	74,8	2023	+ 2	¹	31.12.1998
ebz Energie-Beratungs-Zentrum Hildesheim GmbH, Hildesheim	276.640,14	51,0 ⁴⁾	2023	+ 29	³
HiBo Hildesheimer Bodenbehandlungsgesellschaft mbH & Co. KG, Hildesheim	553.209,10	50,0 ⁴⁾	2023	17	³
HiBo Hildesheimer Bodenbehandlungs-Verwaltungs GmbH, Hildesheim	31.027,78	50,0 ⁴⁾	2023	+ 3	³
HIG Hildesheimer Immobilienentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG, Hildesheim	1.211.162,79	50,0	2023	- 82	³
HIG Hildesheimer Immobilienentwicklung Verwaltungs GmbH, Hildesheim	28.676,71	50,0	2023	+ 2	³
Wasserkraftanlage Johanniswehr GmbH & Co. KG, Hildesheim	186.058,82	28,89 ⁴⁾	2022	- 13	³
Stadtwerke Bad Salzdetfurth GmbH, Bad Salzdetfurth	3.478.972,31	25,1 ⁴⁾	2022	0 ^*	²	1.1.2015
RVHI Regionalverkehr Hildesheim GmbH, Hildesheim	4.768.377,97	24,9	2022	+ 189	²	31.12.1998
TOBI Windenergie GmbH & Co. KG, Hameln	16.561.366,45	20,0 ⁴⁾	2022	+ 3.755	²	31.12.2011
TOBI Gaskraftwerksbeteiligungs GmbH & Co. KG, Hildesheim	14.875.252,52	18,06 ⁴⁾	2023	+ 11	⁵
TOBI Gaskraftwerk Verwaltungs GmbH, Hildesheim	31.566,87	18,06 ⁴⁾	2023	+ 3	⁵
Gemeindewerke Peiner Land GmbH & Co. KG, Ilsede	14.928.260,34	14,7 ⁴⁾	2023	+ 1.028	²	7.9.2012
Gemeindewerke Peiner Land Verwaltungs-GmbH, Ilsede	28.240,64	14.7 ⁴⁾	2023	+ 1	²	7.9.2012
TOBI Windenergie Verwaltungs GmbH, Hameln	55.463,57	13,45 ⁴⁾	2022	+ 1	⁵

^* = Nach Gewinn- bzw. Verlustabführung bzw. Gutschrift auf den Gesellschafterkonten
¹ = Vollkonsolidierung
² = At equity
³ = keine Einbeziehung wegen untergeordneter Bedeutung
⁴ = mittelbar über EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG
⁵ = Beteiligung

Die Veränderungen der Beteiligungsansätze der assoziierten Unternehmen entsprechen mit Ausnahme der TOBI Wind und der RVHI der anteiligen Eigenkapitalentwicklung und werden im Anlagengitter in der Zugangs- bzw. Abgangsspalte ausgewiesen. Auf den Beteiligungsbuchwert der TOBI Wind wurde im Jahr 2017 wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von TEUR 1.414 vorgenommen. Der auf diese Beteiligung entfallende niedrigere beizulegende Wert nach § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB beträgt TEUR 834. Auf den Beteiligungsbuchwert der RVHI wurde in Vorjahren ebenfalls eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Der auf diese Beteiligung entfallende niedrigere beizulegende Wert nach § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB beträgt EUR 1,00. Auf Grund der Gesellschafterstruktur und der Ergebnisentwicklung, die zu großen Teilen aus einem öffentlichen Dienstleistungsauftrag des Landkreises Hildesheim resultiert, ist dauerhaft nicht mit einer Ausschüttung der Jahresüberschüsse zu rechnen.

Die Sonstigen Ausleihungen werden konzerneinheitlich aufgrund Unterverzinslichkeit mit 4 % abgezinst.

Die Vorräte betreffen in Höhe von TEUR 3.153 (i. Vj. TEUR 2.981) bereits erworbene CO ₂ -Zertifikate nach dem BEHG.

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist der abgegrenzte Verbrauch zwischen Ablese- und Bilanzstichtag enthalten. Die in Abzug gebrachten erhaltenen Anzahlungen betreffen eingegangene Teilbeträge auf den noch nicht abgelesenen Energie- und Wasserverbrauch sowie für 2023 insbesondere die Gaspreisbremse, Wärmepreisbremse und Strompreisbremse (i. Vj. die Soforthilfe Dezember 2022) als Zahlung von Dritter Seite.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen mit TEUR 71 (i. Vj. TEUR 321) die Stadt Hildesheim und resultieren vor allem aus der Schülerbeförderung und Energielieferungen. Von den sonstigen Vermögensgegenständen entfallen unter anderem TEUR 167 (i. Vj. TEUR 321) auf Forderungen gegen die Stadt Hildesheim. Die Forderungen gegen die Stadt betreffen Gewerbesteuerüberzahlungen und darüber hinaus Überzahlungen der Konzessionsabgabe. Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben unverändert gegenüber dem Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die Guthaben bei Kreditinstituten sind in Höhe von TEUR 1.683 als Sicherheit für zwei Darlehen in Höhe von 50 % des Kreditnominalbetrages verpfändet.

Der Konzerneigenkapitalspiegel nach deutschem Rechnungslegungsstandard 22 geht aus der Übersicht in Anlage Nr. 1.4 hervor.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung der SWH AG vom 27. September 2023 wurde der Bilanzgewinn 2022 in Höhe von EUR 1.600.000,00 an die alleinige Anteilseignerin, die Stadt Hildesheim, ausgeschüttet. Der Vorstand und Aufsichtsrat empfiehlt der Hauptversammlung, den Bilanzgewinn 2023 der SWH AG in Höhe von EUR 800.000,00 an die alleinige Anteilseignerin, die Stadt Hildesheim, auszuschütten.

Zuschüsse Dritter für Zwecke der Investitionsförderung werden als Sonderposten für Zuschüsse Dritter passiviert. Abschreibungsproportional wurden aus dem Sonderposten TEUR 407 (i. Vj. TEUR 312) ertragswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen vereinnahmt. Zuführungen wurden im Berichtsjahr in Höhe von TEUR 820 (i. Vj. TEUR 0) vorgenommen.

Die Baukostenzuschüsse und Investitionszuschüsse bei der EVI werden ebenfalls in den Sonderposten für Zuschüsse Dritter eingestellt und analog zum bezuschussten Anlagegut mit der gleichen Nutzungsdauer aufgelöst. Die Auflösungen betragen TEUR 596 (i. Vj. TEUR 563) und wurden in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Zuführungen wurden in Höhe von TEUR 1.762 (i. Vj. TEUR 1.648) vorgenommen.

Der beizulegende Zeitwert einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von TEUR 638 (i. Vj. TEUR 663) wurde gemäß § 246 Abs. 2 HGB mit dem Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 4.483 (i. Vj. TEUR 4.501) verrechnet. Der Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 3.845 (i. Vj. TEUR 3.838) wird als Pensionsrückstellung ausgewiesen. Der Zeitwert der Rückdeckungsversicherung entspricht den Anschaffungskosten. Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung in Höhe von TEUR 81 (i. Vj. TEUR 84) wurde gemäß § 246 Abs. 2 HGB mit den Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung in Höhe von TEUR 57 (i. Vj. TEUR 56) verrechnet.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
Risiken Erzeugungskapazitäten	9.002	3.894
Risiken aus der Beschaffung von Strom und Erdgas	4.394	0
Abgabeverpflichtung CO ₂ -Zertifikate nach dem BEHG	3.153	3.469
Ausstehende Rechnungen	1.730	1.895
Zeitkonten, Überstunden und Urlaubsansprüche	1.646	1.590
Sonstige Personalverpflichtungen	1.186	1.074
Risiken aus Mehrmengen Strom und Erdgas	694	0
Abrechnungsverpflichtungen und Jahresabschlussarbeiten	507	451
Jubiläum	209	231
Übrige Rückstellungen	1.426	1.803
Summe:	23.947	14.407

Die Verbindlichkeiten haben folgende Restlaufzeiten:

		davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag 31.12.2023	bis zu 1 Jahr	größer 1 Jahr	davon über 5 Jahre	gesicherte Beträge
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	43.340	3.849	39.491	26.347	8.221
(im Vorjahr)	(41.658)	(3.795)	(37.863)	(25.415)	(8.745)
2. Erhaltene Anzahlungen	49	49	0	0	0
(im Vorjahr)	(428)	(428)	(0)	(0)	(0)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	15.384	15.384	0	0	0
(im Vorjahr)	(15.918)	(15.918)	(0)	(0)	(0)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	16	16	0	0	0
(im Vorjahr)	(23)	(23)	(0)	(0)	(0)
5. Sonstige Verbindlichkeiten	10.266	9.093	1.173	0	0
(im Vorjahr)	(11.895)	(9.999)	(1.896)	(0)	(0)
Gesamt	69.055	28.391	40.664	26.347	8.221
(im Vorjahr)	(69.922)	(30.163)	(39.759)	(25.415)	(8.745)

Die Sicherungen bestehen aus einer erstrangigen Grundschuld in Höhe von TEUR 883, der Sicherungsübereignung finanzierter Fahrzeuge in Höhe von TEUR 5.655 sowie einer Guthabenverpfändung in Höhe von TEUR 1.683.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten insbesondere mit TEUR 3.156 (i. Vj. TEUR 3.769) Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern.

Die passiven latenten Steuern betreffen den im Konzern nicht angesetzten Sonderposten mit Rücklageanteil nach § 273 HGB i. V. m. § 6b EStG bzw. die Differenz aus der teilweisen Übertragung auf andere Anlagegüter des Anlagevermögens auf Einzelabschlussebene und Konzernebene. Der zu Grunde gelegte Steuersatz ergibt sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15 % zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag sowie der Gewerbesteuerbelastung von 15,4 % unter Annahme eines Hebesatzes von 440 %.

E. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse (inklusive periodenfremder Umsatzerlöse) setzen sich wie folgt zusammen:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Energie- und Wasserverkauf	212.624	172.022
Verkehrseinnahmen	11.357	8.680
Photovoltaik	8.940	8.693
Nebengeschäfte und sonstiges	9.856	8.283
Wasserparadies	2.458	2.082
Summe:	245.235	199.760

Von den Umsatzerlösen entfallen TEUR 596 (i. Vj. TEUR 563) auf Erträge aus der Auflösung der Sonderposten für Zuschüsse Dritter.

Die Umsatzerlöse enthalten TEUR 285 (i. Vj. TEUR 1) periodenfremde Erträge aus der Rückrechnung Erdgas (i. Vj. aus der Rückrechnung Messstellenbetrieb) sowie TEUR 602 (i. Vj. TEUR 971) periodenfremde Aufwendungen aus der Rückrechnung Strom, Wasser und Wärme (i. Vj. aus der Rückrechnung Strom, Gas und Wasser). Hinzu kommen sonstige periodenfremde Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 538 (i. Vj. TEUR 171).

Sonstige betriebliche Erträge

Aus der Auflösung des Sonderpostens für Zuschüsse Dritter werden TEUR 407 (i. Vj. TEUR 312) in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind unter anderem Reparatur und Wartungskosten von TEUR 3.783 (i. Vj. TEUR 2.888), Prüfungs- und Beratungskosten von TEUR 2.449 (i. Vj. TEUR 2.377), Aufwendungen für Mieten, Pachten, Gebühren und Beiträge von TEUR 1.800 (i. Vj. TEUR 1.693), Werbungskosten von TEUR 1.262 (i. Vj. TEUR 1.038), Aufwendungen für Versicherungen von TEUR 854 (i. Vj. TEUR 793) und Abschreibungen auf Forderungen von TEUR 668 (i. Vj. TEUR 423) enthalten.

Periodenfremdes Ergebnis

Das periodenfremde Ergebnis entfällt auf folgende Posten:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Erträge
Erträge aus Schadensersatzleistungen	1.410	0
Gewinne aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	577	327
Auflösung von sonstigen Rückstellungen	502	1.680
Erträge aus technischen Dienstleistungen	301	0
Erträge aus der Rückrechnung Erdgas	285	0
Erträge aus Einführung Tarifverbund ROSA	154	0
Erträge aus der THG-Quote Vorjahr	114
Steuerertrag Vorjahre	58	0
Erträge aus § 19 Strom-NEV-Umlage	30	88
Erträge aus Netzkontenabrechnung Gas	0	94
Übrige	416	354
Periodenfremde Erträge gesamt	3.847	2.543
Aufwendungen
Aufwand Rückrechnung Strom	406	90
Aufwand aus der Rückrechnung Wärme	110	0
TOBI Gas Endabrechnung und Dienstleistungsabrechnung	91	0
Aufwand Rückrechnung Wasser	85	92
Steueraufwand Vorjahre	81	143
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	41	116
Aufwand Rückrechnung Erdgas	0	789
Übrige	41	154
Periodenfremde Aufwendungen gesamt	855	1.384
Periodenfremdes Ergebnis	2.992	1.159

Erträge aus assoziierten Unternehmen

Die Erträge aus assoziierten Unternehmen betreffen die Beteiligungsbuchwertanpassungen entsprechend der anteiligen Gewinnzurechnung für die GPL in Höhe von TEUR 151 (i. Vj. TEUR 124) und für die SW BSD in Höhe von TEUR 166 (i. Vj. TEUR 0).

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Aus der Abzinsung von Rückstellungen und der Aufzinsung von Arbeitgeberdarlehen ergeben sich im Berichtsjahr Zinserträge in Höhe von TEUR 365 (i. Vj. TEUR 6).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Aus der Aufzinsung von Rückstellungen ergeben sich im Berichtsjahr Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 81 (i. Vj. TEUR 183).

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Steuererträge von TEUR 9 (i. Vj. TEUR 9) aus der Fortentwicklung der latenten Steuern enthalten.

F. Ergänzende Angaben

1. Angaben zu Organen

Der Vorstand bestand im Geschäftsjahr 2023 aus den Herren:

•	Dipl.-Kfm./Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Birkenbusch, Jaderberg, (Technischer Vorstand) und
•	Dipl.-Oec. Mustafa Sancar, Hildesheim, (Kaufmännischer Vorstand) .

Bezüglich der Angaben der Vorstandsbezüge hat der Konzern von seinem Wahlrecht analog § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht und auf eine entsprechende Anhangsangabe verzichtet.

Dem Aufsichtsrat gehörten im Geschäftsjahr folgende Mitglieder an:

Name	Funktion	Ausgeübter Beruf
Dr. Ingo Meyer ^*	Vorsitzender	Oberbürgermeister Stadt Hildesheim
Ulrich Räbiger ^*	Stellv. Vorsitzender	Bildungsreferent
Robert McDonald ^*	Stellv. Vorsitzender	Betriebsratsvorsitzender
Clemens Aue		kfm. Angestellter
Michael Brinkop		Bankkaufmann
Martin Eggers		Landwirt
Sven Harmsen		kfm. Angestellter
Dr. Ulrich Kumme ^*		Richter a.D.
Ingo Lippert ^*		Angestellter
Volker Spieth		Geschäftsführer Mieterverein Hildesheim & Umgebung e.V.
Dr. Rita Weber		Gewerkschaftssekretärin
Matthias Woelk		Dipl.-Ing. Maschinenbau

^* = Mitglieder des Arbeitsausschusses

Den Aufsichtsratsmitgliedern wurden TEUR 26 vergütet.

Für vier ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebenen bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von insgesamt TEUR 3.845 (i. Vj. TEUR 3.838). Im Jahr 2023 wurden an diese Personengruppe Pensionszahlungen in Höhe von TEUR 334 (i. Vj. TEUR 332) entrichtet.

2. Belegschaft

Die Zahl der im Konzern im Jahresdurchschnitt 2023 beschäftigten Mitarbeiter betrug 574 (i. Vj. 591). Davon sind 138 (i. Vj. 153) im Fahrdienst und Werkstatt, 96 (i. Vj. 95) im Bereich Netze, 48 (i. Vj. 45) im Bereich Vertrieb, Kundenmanagement und Produktportfoliomanagement, 64 (i. Vj. 80) im Badbetrieb/Gastronomie, 34 (i. Vj. 24) und 194 (i. Vj. 194) in allen anderen Bereichen tätig.

3. Haftungsverhältnisse

Aus dem früheren Erwerb von Anteilen an der Harzwasserwerke GmbH, Hildesheim, besteht ein Haftungsverhältnis (Nachschusspflicht) in Höhe von TEUR 1.407. Das Risiko der Inanspruchnahme aus dem Haftungsverhältnis wird als gering eingeschätzt. Diese Einschätzung beruht vor allem auf der Bonitätsbeurteilung der Primärverpflichteten sowie auf den Erkenntnissen der vergangenen Geschäftsjahre.

4. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die wesentlichen sonstigen finanziellen Verpflichtungen in einer Gesamthöhe von TEUR 14.024 bestehen in Höhe von TEUR 10.246 aus Bestellobligo. Weitere sonstige Verpflichtungen bestehen aus Miet- und Pachtverpflichtungen in Höhe von TEUR 3.187 (davon betreffen TEUR 411 das Jahr 2024) und aus Leasingverpflichtungen in Höhe von TEUR 591 (davon betreffen TEUR 234 das Jahr 2024).

Mit Vertrag vom 22. Juli 2011 hat die Gesellschaft mit der TOBI Gaskraftwerksbeteiligungs GmbH & Co. KG, Hildesheim (im Folgenden "TOBI Gas") einen Strombezugsvertrag abgeschlossen. Die TOBI Gas bündelt als Beteiligungsgesellschaft die Interessen ihrer Kommanditisten und hält ihrerseits Anteile an der Betreibergesellschaft eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks in Bremen-Mittelsbüren. Die EVI hat das Recht, entsprechend der Kapitalanteile an der TOBI Gas eine festgelegte nominale Leistung in Anspruch zu nehmen. Mit der Ausübung des Rechts sind Brennstoffbezugsverträge und ggf. anteilige Mindestabnahmeverpflichtungen bezüglich der notwendigen Brennstoffbezugsverträge verbunden. Unabhängig von der tatsächlichen Inanspruchnahme des prozentualen Leistungsanteils hat die EVI die anteiligen Kosten für Betriebsführung und Erbpacht, Instandhaltung, Stilllegung und Fixkosten der Beschaffung zu zahlen. Der Vertrag kann nur unter Einhaltung einer Frist von fünf Jahren zum Ende eines Kalenderjahres gekündigt werden, erstmals mit Wirkung zum 25. Jahrestag des Endes des Kalenderjahres nach der kommerziellen Inbetriebnahme des Kombikraftwerks im Jahr 2016. Gemäß Wirtschaftsplan der TOBI Gas resultieren derzeit aus diesem Vertrag jährliche Kosten von ca. TEUR 3.400. Auf Grund des variablen Charakters der darin enthaltenen Arbeits- und Startkosten sind diese abhängig von der tatsächlichen Fahrweise des Kraftwerks. Diesen Kosten stehen entsprechende Erlöse aus der Stromvermarktung gegenüber.

Neben einem Strombezugsvertrag hat die Gesellschaft mit Vertrag vom 22. Juli 2011 mit der TOBI Gas einen Basisvertrag abgeschlossen. Unabhängig von der tatsächlichen Inanspruchnahme des prozentualen Leistungsanteils hat die EVI die anteilige Vergütung für die Möglichkeit des Strombezugs (Fixkostenanteil) sowie eine Einlageverpflichtung zur Deckung der Zins- und Tilgungsleistungen der TOBI zu zahlen. Der Vertrag kann gemäß § 6 Abs. 1 unter Einhaltung einer Frist von fünf Jahren zum Ende eines Kalenderjahres gekündigt werden, erstmals mit Wirkung zum 25. Jahrestag des Endes des Kalenderjahres nach der kommerziellen Inbetriebnahme des Kombikraftwerks im Jahr 2016. Der Basisvertrag endet automatisch, ohne dass es einer Kündigung bedarf, wenn einer der Fälle des § 7 Abs. 2 des Basisvertrages eintritt. Danach endet der Basisvertrag u.a. automatisch, wenn der Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG (im Folgenden "GKB"), Bremen, die Mitteilung der finanzierenden Banken und der finanzierenden Gesellschafter zugeht, dass im Zusammenhang mit der Finanzierung der Errichtung des Kraftwerks keine offenen Forderungen mehr gegenüber der GKB bestehen. Die hieraus entstehenden jährlichen Kosten betragen derzeit ca. TEUR 1.200.

Mit Vertrag vom 1. Dezember 2009 hat die Gesellschaft einen Stromlieferungsvertrag (Base-Lieferung) mit der RWE Vertrieb AG, Dortmund, in Höhe von 5 MW für die Zeit vom 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2037 abgeschlossen. Im Rahmen dieses Vertrages ist die EVI verpflichtet, jährlich eine Menge von etwa 43.800 MWh abzunehmen. Die Preisbildung basiert auf verschiedenen Indizes (Kalk-, Lohn- und Investitionsgüterindex) sowie einem durchschnittlichen EUA-Preis. Die hieraus entstehenden Verpflichtungen gegenüber RWE betragen für das Jahr 2024 insgesamt TEUR 5.137.

Für die Jahre 2024 bis 2026 wurden für bereits abgeschlossene Stromkundenverträge, Verträge mit Festpreisen und Teilmengen für Haushalts- und Gewerbekunden Abnahmeverpflichtungen gegenüber mehreren Lieferanten in Höhe von insgesamt TEUR 63.105 vereinbart. Abweichungen in der Day-Ahead-Prognose werden über den Dienstleister Syneco Trading mit dem An- bzw. Verkauf von Spotmengen ausgeglichen. Grundlage für die Bepreisung sind die entsprechenden Spotmarktpreise der Strombörse EPEX Spot SE.

Für die Jahre 2024 bis 2026 wurden für bereits abgeschlossene Erdgaskundenverträge, Verträge mit Festpreisen und Teilmengen für Haushalts- und Gewerbekunden Abnahmeverpflichtungen gegenüber mehreren Lieferanten in Höhe von insgesamt TEUR 49.523 vereinbart.

Mitte Januar 2023 wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2023 ein neuer Wasserliefervertrag mit den Harzwasserwerken abgeschlossen. Die Laufzeit dieses Wasserliefervertrages beträgt 15 Jahre. Die sich aus dem laufenden Vertrag für 2024 ergebenden jährlichen Aufwendungen für den Bezug von Wasser belaufen sich auf ca. TEUR 5.092 inkl. Wasserentnahmegebühr.

Darüber hinaus setzt die EVI im Bereich Strom- und Gasvertrieb zur Absicherung der Preisrisiken derivative Finanzinstrumente ein. (siehe Abschnitt 5. Derivative Finanzinstrumente).

Mit Datum vom 12. Mai 2020 hat die EZHI einen neuen Biomasseliefervertrag für Holzhackschnitzel abgeschlossen. Die sich aus diesem Vertrag ergebende jährliche Liefermenge von Energieholz beträgt ca. 39.000 srm/a unter der rechnerischen Annahme eines Heizwerts (im Jahresmittel) von 2,55 MWh/t. Der Vertrag beinhaltet eine Preis-/ Mengenregelung bei einer Mengenabweichung in Höhe von +/- 15%. Der Vertrag hat zunächst eine Laufzeit von drei Jahren bis zum 30. Juni 2023. Der Vertrag wurde im Zuge einer Ergänzungsvereinbarung bis zum 30. Juni 2032 verlängert, wobei ein beidseitiges Sonderkündigungsrecht zum 30. Juni 2027 eingeräumt wurde.

Die Arbeitnehmer der EVI und der SVHI haben gemäß Tarifvertrag einen Anspruch auf Versicherung unter eigener Beteiligung zum Zwecke einer zusätzlichen Altersversorgung nach Maßgabe des Tarifvertrages über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Die Versorgungseinrichtung ist die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder. Im Rahmen eines Umlageverfahrens werden laufende Zahlungen an die VBL geleistet, die nicht den nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelten Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern entsprechen, sondern in Abhängigkeit von der Vergütung der Mitarbeiter während der aktiven Tätigkeit bemessen werden. Das Beitragsverfahren der VBL führt generell zu nicht näher zu quantifizierenden Fehlbeträgen in Höhe der noch nicht durch Umlagen finanzierten anteiligen Verpflichtungen. Nach Auffassung des Hauptfachausschusses des Instituts der Wirtschaftsprüfer liegt bei dieser Art der Zusatzversorgung eine mittelbare Pensionsverpflichtung vor, für die nach Art. 28 Abs. 2 EGHGB ein Passivierungswahlrecht besteht. Mangels Quantifizierbarkeit der Unterdeckung kann der nicht bilanzierte Fehlbetrag nicht genannt werden, es wird auf folgende Angaben verwiesen: Die vom Arbeitgeber zu tragende Umlage beträgt 5,49 %. Die vom jeweiligen Arbeitnehmer zu leistende Umlage beträgt 1,81 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts. Die Summe der umlagepflichtigen Löhne und Gehälter beläuft sich im Jahr 2023 auf TEUR 20.023 (i. Vj. TEUR 19.525).

5. Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung von Preisänderungsrisiken im Rahmen des Stromvertriebs bzw. Gasvertriebs hat die EVI entsprechende Mengen über Strom- und Gastermingeschäfte (OTC-Forwards) für die Jahre 2024 bis 2026 beschafft.

Die nachfolgende Übersicht gibt einen Überblick über den Bestand an derivativen Finanzinstrumenten:

Bewertungseinheiten Energiewirtschaft	Risiko / Art der Bewertungseinheit	Grundgeschäft nominal	Sicherungsgeschäft nominal	Abgesichertes Risiko Marktwert diskontiert
		TEUR	TEUR	TEUR
Vertriebsbuch "Strom"	Strompreisänderungen Portfolio-Hedges
Kalenderjahr 2024		38.225	37.378	-6.539
Kalenderjahr 2025		37.198	19.926	-928
Kalenderjahr 2026		33.465	5.801	-724

Bewertungseinheiten Energiewirtschaft	Risiko / Art der Bewertungseinheit	Grundgeschäft nominal	Sicherungsgeschäft nominal	Abgesichertes Risiko Marktwert diskontiert
		TEUR	TEUR	TEUR
Vertriebsbuch "Gas"	Gaspreisänderungen Portfolio-Hedges
Kalenderjahr 2024		38.244	28.619	-10.744
Kalenderjahr 2025		41.289	16.107	-4.843
Kalenderjahr 2026		34.932	4.797	-754

Bei den Strom- und Gasforwards handelt es sich vorwiegend um geschlossene Positionen aus Termingeschäften. Die offenen Positionen wurden wertmäßig gehedgt.

Alle im Bestand befindlichen Termingeschäfte und offenen Positionen werden auf Basis der gültigen Terminpreise marktnah zum Stichtag bewertet.

Die Effektivität der Bewertungseinheit wird über alle wertbestimmenden Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäft auf Übereinstimmung überprüft. Dabei erfolgt eine Gegenüberstellung der Wertveränderungen von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument.

Da jeweils Bewertungseinheiten mit den künftigen Zahlungsströmen aus den Grundgeschäften gebildet wurden (Portfolio Hedge), ist die Bilanzierung negativer Marktwerte nicht erforderlich. Gegenläufige Zahlungsströme der durch die Bewertungseinheiten jeweils abgesicherten Risiken werden sich zukünftig vollständig ausgleichen, da alle wertbestimmenden Faktoren zwischen dem abgesicherten Teil des Grundgeschäfts und dem absichernden Teil des Sicherungsinstruments stetig übereinstimmen.

6. Abschlussprüferhonorar

Das vom Abschlussprüfer berechnete Gesamthonorar (netto) setzt sich für das Geschäftsjahr 2023 wie folgt zusammen:

	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	146
Andere Bestätigungsleistungen	33
Summe:	179

7. Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG

Die Stadt Hildesheim ist alleinige Anteilseignerin der Stadtwerke Hildesheim AG.

8. Anteilsbesitz

Die Stadtwerke Hildesheim AG hat ihren Anteilsbesitz auf den Seiten 5 und 6 dargestellt.

Mit der VuB besteht ein laufender Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.

9. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2023

Vorgänge, die eine deutlich andere Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns erfordert hätten, wenn sie sich bereits vor Ablauf des Geschäftsjahres 2023 ereignet hätten, hat es nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2023 nicht gegeben.

Besondere Auswirkungen infolge der Fortdauer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine werden insb. bei der EVI bei Lieferengpässen im Bereich der Materiallieferungen für die Wartung und den Ausbau der Netzinfrastrukturen, einhergehend mit entsprechenden Preiserhöhungen gesehen. Zusätzlich sind Auswirkungen hinsichtlich einer höheren Volatilität der Energiepreise als im Durchschnitt der letzten Jahre auch für 2024 nicht auszuschließen. Die Auswirkungen sind im Lagebericht unter Punkt "5. Prognosebericht - Ausblick 2024 und 2025" näher erläutert.

Hildesheim, den 3. Mai 2024

Stadtwerke Hildesheim Aktiengesellschaft

Mustafa Sancar

Wolfgang Birkenbusch

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2023

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2023	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2023
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	22.681.604,66	445.393,39	220.304,16	254.870,85	23.092.431,36
2. Geschäfts- oder Firmenwert	355.386,00	0,00	0,00	0,00	355.386,00
3. Geleistete Anzahlungen	3.999,48	8.979,93	-3.999,48	0,00	8.979,93
	23.040.990,14	454.373,32	216.304,68	254.870,85	23.456.797,29
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	55.739.673,20	604.085,06	11.124,95	23.437,14	56.331.446,07
2. Technische Anlagen und Maschinen	52.497.056,86	1.740.757,24	253.769,73	1.421.322,84	53.070.260,99
3. Verteilungsanlagen	210.401.264,26	5.744.412,09	596.997,96	719.344,58	216.023.329,73
4. Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	1.592.550,60	0,00	0,00	0,00	1.592.550,60
5. Fahrzeuge für Personenverkehr	17.574.343,15	1.068.213,83	0,00	1.483.715,06	17.158.841,92
6. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	19.335.703,76	1.866.350,11	13.714,65	1.047.501,04	20.168.267,48
7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.630.479,94	9.138.609,30	-1.091.911,97	355.168,89	11.322.008,38
	360.771.071,77	20.162.427,63	-216.304,68	5.050.489,55	375.666.705,17
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	113.684,07	0,00	0,00	30.857,10	82.826,97
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	6.564.111,99	151.154,27	0,00	123.751,18	6.591.515,08
3. Beteiligungen	9.937.455,77	825.500,00	0,00	0,00	10.762.955,77
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.495.759,58	0,00	0,00	242.362,82	1.253.396,76
5. Sonstige Ausleihungen	85.567,89	0,00	0,00	14.576,13	70.991,76
6. Genossenschaftsanteile	131.500,00	0,00	0,00	0,00	131.500,00
	18.328.079,30	976.654,27	0,00	411.547,23	18.893.186,34
	402.140.141,21	21.593.455,22	0,00	5.716.907,63	418.016.688,80

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2023	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge	Zuschreibungen	31.12.2023
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	20.376.767,66	789.090,55	254.870,85	0,00	20.910.987,36
2. Geschäfts- oder Firmenwert	35.538,60	35.538,60	0,00	0,00	71.077,20
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	20.412.306,26	824.629,15	254.870,85	0,00	20.982.064,56
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	28.081.553,25	1.043.745,18	14.812,01	0,00	29.110.486,42
2. Technische Anlagen und Maschinen	38.519.431,86	2.096.065,18	1.244.900,05	0,00	39.370.596,99
3. Verteilungsanlagen	163.660.569,26	2.705.982,43	717.363,96	0,00	165.649.187,73
4. Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	1.388.952,60	53.527,00	0,00	0,00	1.442.479,60
5. Fahrzeuge für Personenverkehr	10.919.084,15	1.789.607,83	1.483.715,06	0,00	11.224.976,92
6. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	14.472.827,24	1.418.529,89	1.022.324,56	0,00	14.869.032,57
7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	355.168,89 ^*	355.168,89	0,00	0,00
	257.042.418,36	9.462.626,40	4.838.284,53	0,00	261.666.760,23
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	43.684,07	0,00	11.857,10	0,00	31.826,97
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	2.129.490,56	0,00	0,00	0,00	2.129.490,56
3. Beteiligungen	4.576.292,24	519.000,00	0,00	0,00	5.095.292,24
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
5. Sonstige Ausleihungen	15.254,87	0,00	0,00	5.564,58	9.690,29
6. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	6.764.721,74	519.000,00	11.857,10	5.564,58	7.266.300,06
	284.219.446,36	10.806.255,55	5.105.012,48	5.564,58	289.915.124,85

	Buchwerte
	31.12.2023	31.12.2022
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.181.444,00	2.304.837,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	284.308,80	319.847,40
3. Geleistete Anzahlungen	8.979,93	3.999,48
	2.474.732,73	2.628.683,88
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	27.220.959,65	27.658.119,95
2. Technische Anlagen und Maschinen	13.699.664,00	13.977.625,00
3. Verteilungsanlagen	50.374.142,00	46.740.695,00
4. Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	150.071,00	203.598,00
5. Fahrzeuge für Personenverkehr	5.933.865,00	6.655.259,00
6. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.299.234,91	4.862.876,52
7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	11.322.008,38	3.630.479,94
	113.999.944,94	103.728.653,41
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	51.000,00	70.000,00
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	4.462.024,52	4.434.621,43
3. Beteiligungen	5.667.663,53	5.361.163,53
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.253.396,76	1.495.759,58
5. Sonstige Ausleihungen	61.301,47	70.313,02
6. Genossenschaftsanteile	131.500,00	131.500,00
	11.626.886,28	11.563.357,56
	128.101.563,95	117.920.694,85

^* = außerplanmäßige Abschreibung

KONZERNLAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2023

Stadtwerke Hildesheim AG

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

1.1. Beteiligungsstruktur

Die Stadtwerke Hildesheim AG (im Folgenden "SWH AG") fungiert als Holding für ihre Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Ganz oder mehrheitlich im Besitz der SWH AG befinden sich unmittelbar die EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG (im Folgenden "EVI") (74,8 %), die EVI Energieversorgung Hildesheim Verwaltungs-GmbH (74,8 %), die SVHI Stadtverkehr Hildesheim GmbH und Co. KG (im Folgenden "SVHI") (100,0 %) und die SWH Verwaltungs- und Betriebs-GmbH Hildesheim (Betreibergesellschaft des Wasserparadieses) (im Folgenden "VuB") (100,0 %). Mittelbar über die EVI befinden sich im Besitz der SWH AG die EnergieZukunft Hildesheim GmbH (im Folgenden "EZHI") sowie die EVI SOLARMEILE Hildesheim GmbH & Co. KG (im Folgenden "EVI SM") zu 100,0 % sowie mehrheitlich die ebz Energie-Beratungs-Zentrum GmbH (51,0 %). Über die SVHI befindet sich darüber hinaus mittelbar die SVHI Stadtverkehr Hildesheim Verwaltungs-GmbH (100,0 %) bzw. über die EVI SM mittelbar die EVI Solarmeile Verwaltungs-GmbH (100,0 %) im Besitz der SWH AG. Die vollständige Beteiligungsstruktur inkl. der assoziierten Unternehmen ist im Anhang ersichtlich.

1.2. Entwicklung der Gesamtwirtschaft

Gemäß den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes betrug die preisbereinigte Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2023 im Jahresdurchschnitt - 0,3 % (i. Vj. 1,9 %). Die gesamtwirtschaftliche Lage war geprägt von ungünstigen Finanzierungsbedingungen durch steigende Zinsen, einer geringeren Nachfrage aus dem In- und Ausland und trotz der rückläufigen Preissteigerung von hohen Preisen auf allen Wirtschaftsstufen. Die Inflationsrate verringerte sich im Jahresdurchschnitt 2023 geringfügig auf 5,9 % (i. Vj. 6,9 %), wobei insbesondere im 2. Halbjahr 2023 eine zunehmende Dynamik der Verringerung zu verzeichnen war. Die im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten außergewöhnliche Höhe der Inflationsrate wurde durch Entlastungsmaßnahmen wie die Preisbremsen auf Strom, Erdgas und Wärme sowie der Senkung der Umsatzsteuer auf Gas und Fernwärme seit 1. Oktober 2022 abgemildert. Die Wirtschaftsleistung wurde im Durchschnitt des Jahres 2023 von 45,8 Mio. (i. Vj. 45,4 Mio.) Erwerbstätigen erbracht. Die Erwerbslosenquote ist im Berichtsjahr 2023 von 2,9 % auf 2,8 % geringfügig gesunken.

1.3. Rahmenbedingungen und Branchenentwicklung

Nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V. ist der Primärenergieverbrauch in Deutschland im Jahr 2023 auf ein historisches Tief gefallen und im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 % (i. Vj. 5,4 %) erneut gesunken. Insgesamt erreichte der Verbrauch ein Niveau von 10.735 Petajoule (PJ) (i. Vj. 11.676 PJ). Den größten Einfluss auf den Rückgang des Energieverbrauchs hatte die zurückgehende wirtschaftliche Leistung in Deutschland. Insbesondere die energieintensiven Industriezweige verzeichneten Produktionsrückgange, die sich auf den Energieverbrauch auswirkten. Von der im Jahresverlauf gegenüber dem Vorjahr leicht wärmeren Witterung ging nur ein schwacher verbrauchsenkender Effekt aus. Bei den fossilen Energieträgern ist insbesondere die Nutzung der Stein- und Braunkohle um ca. 18 % bzw. ca. 23 % zurückgegangen, nachdem in den Jahren 2021 und 2022 jeweils Steigerungen zu verzeichnen waren. Der Erdgasverbrauch verringerte sich lediglich um ca. 4 % (i. Vj. ca. 18 %) gegenüber dem Vorjahr.

Nach vorläufigen Schätzungen ist der Stromverbrauch in Deutschland in 2023 um ca. 4,2 % auf 525,5 Mrd. kWh erneut gesunken. Die inländische Stromerzeugung hat sich überproportional um etwa 11,1 % deutlich reduziert. Demnach wurden in Deutschland 513,7 Mrd. kWh (i. Vj. 577,9 Mrd. kWh) Strom erzeugt. Dies bedeutet, dass im Saldo 11,8 Mrd. kWh (i. Vj. 28,1 Mrd. kWh) erstmals seit 2002 importiert (i. Vj. exportiert) wurden. Höhere Stromimporte waren dabei kein Signal für Erzeugungsknappheiten in Deutschland, da zu jeder Zeit genügend inländische Erzeugungskapazitäten zur Bedarfsdeckung in Deutschland verfügbar gewesen wären. Die Nutzung günstigerer Erzeugungsoptionen im europäischen Ausland - insbesondere aus erneuerbaren Energien in den Sommermonaten, aber auch aus Kernkraftwerken - hat zum Teil die fossile Stromerzeugung in Deutschland substituiert. Damit wirkt der Stromimportsaldo auch emissionsmindernd für die deutsche CO ₂ -Bilanz.

Die Struktur der Bruttostromerzeugung in Deutschland stellt sich in ihrer Entwicklung wie folgt dar:

	Struktur der Bruttostromerzeugung in %
Energieträger	2023	2022	2000
Erneuerbare Energien	53,0	44,1	6,6
Braunkohle	17,0	20,1	25,7
Erdgas	15,1	13,7	8,5
Kernenergie	1,4	6,0	29,4
Steinkohle	7,9	11,0	24,8
Mineralöl	1,0	1,0	1,0
Sonstige	4,6	4,1	4,0
Bruttostromerzeugung	100,0	100,0	100,0

Quellen: BMWi, BDEW, Statistik der Kohlewirtschaft e.V., Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.

Die Stromerzeugung aus den einzelnen Energieträgern entwickelte sich deutlich uneinheitlich. Die Erzeugung aus den fossilen Energieträgern Braunkohle und Steinkohle hat sich gegenüber dem Vorjahr reduziert, die Stromproduktion aus Erdgas hat sich hingegen gegenüber dem Vorjahr geringfügig erhöht. Die erneuerbaren Energien konnten ihre Spitzenposition weiter deutlich ausbauen. Dabei blieb die Windenergie die bedeutendste erneuerbare Energiequelle. Die installierte Leistung onshore konnte um 3.300 MW auf 61.300 MW erhöhte werden. Auf See wurde 2023 ein Offshore-Windpark fertiggestellt und die installierte Leistung stieg um 245 MW auf 8.149 MW. Der Photovoltaikzubau 2023 übertraf mit ca. 13.600 MW das bisherige Rekordjahr 2012 deutlich. Ende 2023 waren ca. 81.100 MW Photovoltaik-Leistung installiert.

Bezüglich der Energiebeschaffungsmärkte war die Entwicklung des Gasmarktes durch stark rückläufige Preise und nochmals gesunkenen Verbräuche gekennzeichnet. Das durchschnittliche Niveau des Dayahead-Preises lag 2023 bei 41,00 EUR/MWh. Im Vorjahr lag er noch mit durchschnittlich 127,10 EUR/MWh dreimal höher. Anfang 2024 notiert der Preis um 30,00 EUR/MWh. Das Niveau liegt damit allerding immer noch etwas über den Preisen des Jahres 2021. Bzgl. der verbrauchten Mengen lag der Verbrauch im Jahr 2023 um 17,5 % unterhalb des Durchschnitts der Jahre 2018 bis 2021. Private Haushalte und Gewerbebetriebe haben dabei 16,4 % weniger verbraucht. Der Rückgang bei den Industriekunden betrug sogar 18,3 %.

Durch die Orientierung an den Brennstoffkosten sind auch die Beschaffungspreise am Strommarkt deutlich gesunken. Im Vergleich zu 2022 hat sich der Durchschnittspreis um mehr als die Hälfte reduziert. 2023 lag der durchschnittliche Day-Ahead Börsenstrompreis bei 92,29 EUR/MWh. Dem gegenüber steht ein Wert aus dem Vorjahr von 230,57 EUR/MWh. Damit ist der Durchschnittspreis 2023 sogar noch unter dem Preis von 2021 (93,36 EUR/MWh) gefallen. Die Lage am Strommarkt hat sich im Vergleich zum Krisenjahr 2022 wieder deutlich entspannt, wenngleich die Preise signifikant höher bleiben als vor der Corona-Pandemie.

Der gesamte Rechtsrahmen für den Öffentlichen Personennahverkehr ist geprägt von einer Vielzahl nationaler und europäischer Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und Sonderbestimmungen. Beispielhaft sind hier das Personenbeförderungsgesetz, das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG), die Vergaberichtlinien der Europäischen Union, das Entflechtungsgesetz und die EU-Verordnung 1370/2007 zu nennen.

1.4. Geschäftliche Rahmenbedingungen

Die volatilen Preisentwicklungen an den Energiemärkten in den Jahren 2022 und 2023 führten bei der EVI zu großen Herausforderungen auch im abgelaufenen Berichtsjahr. Durch eine sorgfältige und langfristige Beschaffungspolitik konnten die Folgen für unsere Bestandskunden auch im Jahr 2023 abgemildert werden und unterjährig die Preise im Strom- und Erdgasvertrieb gesenkt werden. Hinzu kamen die Herausforderungen bzgl. der Umsetzung der Preisbremsen nach dem Strompreisbremsegesetz (StromPBG) bzw. dem Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG).

Das Geschäftsjahr 2023 der EVI SM war im operativen Bereich geprägt von gegenüber dem Vorjahr weiter gestiegenen Umsatzerlösen aufgrund der Realisierung einer größeren Anzahl an PV-Projekten einerseits und der Umsetzung von größeren Anlagen bei Gewerbekunden andererseits. Dabei ist zu beobachten, dass sich die relative Anlagengröße je Projekt weiter leicht erhöht und die weiteren Komponenten wie Wärmepumpe, Speichersysteme und Ladeinfrastruktur für E-Mobilität unverändert an Bedeutung gewinnen. Im Zuge der weiteren Erhöhung der Projektanzahl gegenüber dem Vorjahr, der erhöhten Komplexität der Umsetzung von Großanlagen bei Gewerbekunden sowie der weiteren Erhöhung der Mitarbeiterzahl wurde die Geschäftsführung um einen weiteren Geschäftsführer erweitert. Darüber hinaus wurden verschiedene Prozesse der Auftragsabwicklung weiter digitalisiert, um die Effizienz weiter zu erhöhen.

Das Geschäftsjahr 2023 der VuB war davon geprägt, dass der Badbetrieb überwiegend im Normalbetrieb durchgeführt werden konnte. Im Zuge der Energiekrise wurden im Geschäftsjahr 2023 keine nennenswerten Maßnahmen ergriffen, die den Badbetrieb beeinträchtigt hätten. Auf Grund der gesteigerten Attraktivität u.a. im Zuge der Investitionen im Eltern/Kind-Bereich, konnte eine Steigerung gegenüber den Besucherzahlen des Vorjahres erzielt werden. Die Besucherzahlen (ohne Vereine und Schulsport) haben sich auf 213.051 Besucher (i. Vj. 197.864 Besucher) nochmals erhöht.

Das Geschäftsjahr 2023 beim SVHI war durch die Einführung des Deutschlandtickets mit Wirkung zum 1. Mai 2023 geprägt. Die Fahrgastzahlen haben das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht. Die Erlössituation wurde sehr stark durch das Deutschlandticket beeinflusst. Der Ergebnisbeitrag des SVHI konnte geringfügig unterhalb des Vorjahresniveaus stabilisiert werden.

Wie in den Vorjahren leistete die EVI mit EUR 7,6 Mio. (i. Vj. EUR 6,8 Mio.) den größten positiven Ergebnisbeitrag. Der Gesamtumsatz des Geschäftsjahres 2023 der EVI hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich auf EUR 223,9 Mio. (i. Vj. EUR 179,1 Mio.) erhöht. Dabei waren insbesondere in der Strom- und Gassparte preisbedingt höhere Umsatzerlöse zu verzeichnen. Insgesamt konnte im Berichtsjahr 2023 trotz des herausfordernden Marktumfelds ein Jahresüberschuss von EUR 13,1 Mio. (i. Vj. EUR 11,0 Mio.) erzielt werden. Das Ergebnis liegt damit um EUR 3,0 Mio. über dem Planwert von EUR 10,1 Mio. Um die Innenfinanzierungskraft der EVI zu steigern, wurde vom Jahresüberschuss ein Betrag von EUR 3,0 Mio. thesauriert und in die Rücklagen der Gesellschaft eingestellt.

Das Ergebnis des Jahres 2023 der EVI SM weist einen Überschuss von EUR 0,5 Mio. aus und liegt damit unter dem herausragenden Ergebnis des Vorjahres in Höhe von EUR 0,8 Mio.. Das Wirtschaftsplanergebnis von EUR 0,9 Mio. wurde nicht erreicht. Ursächlich hierfür sind erhöhte Aufwendungen im Personalbereich, um insbesondere die Kapazitätssituation zu verbessern. Hinzu kommen die Investitionen in den Geschäftsbereich Wärmepumpe. Im Zuge der politischen Verlautbarungen und Gesetzentwürfe und der damit verbundenen Verunsicherung im Wärmepumpenmarkt, blieb dieses Geschäftsfeld im Jahr 2023 hinter den Erwartungen. Im Kerngeschäft waren weiteren Konsolidierungsmaßnahmen in der Aufbau- und Ablauforganisation erforderlich, die zu Lasten des Ergebnisses gingen.

Das Ergebnis der SVHI weist einen Jahresüberschuss von EUR 0,43 Mio. (i. Vj. EUR 0,62 Mio.) aus und liegt damit deutlich über dem Planansatz von EUR 0,04 Mio. Somit konnte auch im siebten Jahr des eigenwirtschaftlichen Betriebs der Erbringung von Verkehrsleistungen ein positives Jahresergebnis erzielt werden. Es ist vorgesehen, den Jahresüberschuss auf Ebene der Gesellschaft erneut zu thesaurieren, um die Innenfinanzierungskraft des Unternehmens weiter zu stärken.

Bezüglich des Verlustes der VuB war eine höhere Verlustübernahme in Höhe von EUR 1,3 Mio. (i. Vj. EUR 0,9 Mio.) notwendig. Das Geschäftsjahr 2023 war davon geprägt, dass der Badbetrieb überwiegend im Normalbetrieb durchgeführt werden konnte. Im Zuge der Energiekrise wurden im Geschäftsjahr 2023 keine nennenswerten Maßnahmen ergriffen, die den Badbetrieb beeinträchtigt hätten. Positiv auf den Geschäftsverlauf wirkten sich die unabhängig vom Badbetrieb durchgeführten Dienstleistungsaktivitäten bezogen auf die Erbringung von Ingenieur- und Beratungsleistungen für Dritte sowie bezogen auf die anstehenden Investitions- und Sanierungsmaßnahmen der Immobilie Wasserparadies aus.

2. Personal und Organisation

Die im Jahresdurchschnitt beschäftigte Anzahl an Mitarbeitern im Konzern betrug im Berichtsjahr 574 (i. Vj. 591). Der Personalaufwand hat sich auf Grund der Erhöhung der durchschnittlichen Mitarbeiteranzahl und Tariferhöhungen auf EUR 33,8 Mio. (i. Vj. EUR 31,6 Mio.) deutlich erhöht. Der durchschnittliche Personalaufwand je Mitarbeiter erhöhte sich im Zuge der Tariferhöhungen und Rückstellungsveränderungen um 10,1 % auf TEUR 58,8 (i. Vj. TEUR 53,4).

3. Geschäftsverlauf 2023

3.1. Ertragslage

Ertragslage Konzern gesamt

Zur Darstellung der Ertragslage verwenden wir in der nachfolgenden Übersicht eine unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten abgeleitet Ergebnisrechnung:

	2023		2022		Ergebnisveränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Umsatzerlöse	245.013	98,2	200.560	96,6	44.453
Bestandsveränderung	-492	-0,2	610	0,3	-1.102
Aktivierte Eigenleistungen	2.666	1,1	1.653	0,8	1.013
Andere laufende betriebliche Erträge	2.332	0,9	4.840	2,3	-2.508
Betriebsleistung	249.519	100,0	207.663	100,0	41.856
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	168.674	67,6	133.780	64,4	-34.894
Konzessionsabgabe	5.949	2,4	5.804	2,8	-145
Rohergebnis	74.896	30,0	68.079	32,8	6.817
Bezogene Lieferungen und Leistungen	5.123	2,0	3.505	1,7	-1.618
Personalaufwand	33.759	13,5	31.568	15,2	-2.191
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	9.932	4,0	9.381	4,5	-551
Andere laufende betriebliche Aufwendungen	14.564	5,8	12.876	6,2	-1.688
Gewinnunabhängige Steuern	148	0,1	149	0,1	1
Weitere Aufwendungen für die Betriebsleistung	63.526	25,4	57.479	27,7	-6.047
Betriebsergebnis	11.370	4,6	10.600	5,1	770
Beteiligungsergebnis	877	0,4	810	0,4	67
Außerplanmäßige Abschreibung	874	0,4	0	0,0	-874
Zinsergebnis	297	0,1	-425	-0,2	722
Ordentliches Unternehmensergebnis	11.670	4,7	10.985	5,3	685
Periodenfremdes/Neutrales Ergebnis	2.992	1,2	1.159	0,5	1.833
Konzernergebnis vor Ertragsteuern	14.662	5,9	12.144	5,8	2.518
Ertragsteuern	6.964	2,8	3.391	1,6	-3.573
Konzernergebnis nach Steuern	7.698	3,1	8.753	4,2	-1.055
Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	-3.309	-1,3	-2.766	-1,3	-543
Konzernjahresüberschuss, der dem Mutter-Unternehmen zuzurechnen ist	4.389	1,8	5.987	2,9	-1.598

Das operative EBIT unter Herausrechnung außerplanmäßiger und periodenfremder Effekte hat sich in den letzten Jahren wie folgt entwickelt:

	2023	2022	2021	2020	2019
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
operatives EBIT	12.247	11.410	8.585	6.690	8.352

Der Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist, beträgt EUR 4,4 Mio. (i. Vj. EUR 6,0 Mio.).

Die Erhöhung der Konzernumsatzerlöse entfällt hauptsächlich auf den Energie- und Wasserverkauf.

Die anderen betrieblichen Erträge haben sich gegenüber dem Vorjahr halbiert. Die Erträge aus Ausgleichsleistungen Mindererlöse Deutschland-Ticket (i.Vj. ÖPNV-Rettungsschirm) werden in 2023 in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis in Höhe von EUR 3,2 Mio. unter den sonstigen betrieblichen Erträgen.

Der Materialaufwand hat sich unterproportional zu den Umsatzerlösen deutlich erhöht. Dabei waren bei der EVI preisbedingte Erhöhungen spartenübergreifend zu verzeichnen. Im Energiebereich konnte letztlich eine Rohmargensteigerung gegenüber dem Vorjahr erzielt werden.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen erhöhten sich im Zuge der Investitionstätigkeit gegenüber dem Vorjahr um EUR 0,6 Mio..

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 13,1 % auf EUR 14,6 Mio.. Neben den Aufwendungen für Wartung, Reparaturen und Instandhaltung von EUR 3,8 Mio. (i. Vj. EUR 2,9 Mio.) waren vor allem Aufwendungen für Prüfungs- und Beratungskosten von EUR 2,4 Mio. (i. Vj. EUR 2,4 Mio.), für Mieten, Pachten, Gebühren und Beiträge von EUR 1,8 Mio. (i.Vj. EUR 1,7 Mio.), für Werbungskosten von EUR 1,3 Mio. (i. Vj. EUR 1,0 Mio.) und für Versicherungen von EUR 0,9 Mio. (i. Vj. EUR 0,8 Mio.) zu verzeichnen.

Das Beteiligungsergebnis umfasst die Erträge aus Beteiligungen und assoziierten Unternehmen.

Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen in Höhe von EUR 0,5 Mio. das Finanzanlagevermögen und in Höhe von EUR 0,4 Mio. das Sachanlagevermögen.

Bzgl. des periodenfremden/neutralen Ergebnisses verweisen wir auf unsere Ausführungen im Konzernanhang unter Kapitel E. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung.

Der Ertragsteueraufwand (ohne periodenfremde Effekte) hat sich durch höhere, außerbilanzielle Korrekturen überproportional zum Ergebnis vor Steuern auf EUR 7,0 Mio. (i. Vj. EUR 3,4 Mio.) mehr als verdoppelt.

Die Ertragslage des Konzerns wird als stabil und positiv in der kurz- bis mittelfristigen Entwicklung eingestuft.

3.2. Vermögenslage

In der folgenden Bilanzübersicht sind die einzelnen Posten nach wirtschaftlichen und finanziellen Gesichtspunkten zusammengefasst:

	31.12.2023		31.12.2022		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände	2.475	1,3	2.629	1,4	-154
Sachanlagevermögen	114.000	56,9	103.729	57,0	10.271
Finanzanlagen	11.627	5,8	11.563	6,3	64
Anlagevermögen	128.102	64,0	117.921	64,8	10.181
Vorräte	8.294	4,1	8.369	4,6	-75
Liefer- und Leistungsforderungen	16.974	8,5	14.405	7,9	2.569
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen	334	0,2	598	0,3	-264
Sonstige Vermögensgegenstände und Rechnungsabgrenzungsposten	3.603	1,8	8.042	4,4	-4.439
Flüssige Mittel	42.951	21,4	32.772	18,0	10.179
Umlaufvermögen und Rechnungsabgrenzungsposten	72.156	36,0	64.186	35,2	7.970
Gesamtvermögen	200.258	100,0	182.107	100,0	18.151
Gezeichnetes Kapital	20.000	10,0	20.000	11,0	0
Rücklagen	44.164	22,1	39.826	21,9	4.338
Bilanzgewinn, soweit nicht zur Ausschüttung vorgesehen	1.229	0,6	2.047	1,1	-818
Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter	9.917	4,9	9.160	5,0	757
Eigenkapital	75.310	37,6	71.033	39,0	4.277
Sonderposten für Zuschüsse Dritter	18.064	9,0	16.485	9,1	1.579
Pensionsrückstellungen	3.845	1,9	3.838	2,1	7
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	26.347	13,2	25.415	14,0	932
Langfristiges Fremdkapital	30.192	15,1	29.253	16,1	939
Steuer- und übrige Rückstellungen	29.723	14,8	15.799	8,7	13.924
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	16.993	8,5	16.243	8,9	750
Erhaltene Anzahlungen	49	0,0	428	0,2	-379
Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten	15.384	7,7	15.917	8,8	-533
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen	15	0,0	24	0,0	-9
Sonstige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten	11.095	5,6	12.948	7,1	-1.853
Passive latente Steuern	81	0,0	90	0,0	-9
Vorgesehene Gewinnausschüttung	3.352	1,7	3.887	2,1	-535
Kurz- und mittelfristiges Fremdkapital	76.692	38,3	65.336	35,8	11.356
Fremdkapital insgesamt	106.884	53,4	94.589	51,9	12.295
Gesamtkapital	200.258	100,0	182.107	100,0	18.151

Die Bilanzstruktur weist eine Deckung des Anlagevermögens durch das Eigenkapital (nach Abzug der vorgeschlagenen Ausschüttungen), durch Zuschüsse und durch langfristiges Fremdkapital in Höhe von 96,5 % (i. Vj. 99,0 %) auf. Die Eigenkapitalquote (nach Abzug der vorgeschlagenen Ausschüttungen) verringerte sich trotz der Einstellungen in die Gewinnrücklagen im Zuge der gestiegenen Bilanzsumme auf 37,6 % (i. Vj. 39,0 %). Die Bilanzsumme des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr um EUR 18,2 Mio. auf EUR 200,3 Mio. erneut deutlich gestiegen.

Auf der Aktivseite hat sich das Anlagevermögen im Zuge der Investitionstätigkeit um EUR 10,2 Mio. auf EUR 128,1 Mio. weiter erhöht. Im Berichtsjahr 2023 wurden Investitionen in einer Gesamthöhe von EUR 21,6 Mio. (i. Vj. EUR 14,1 Mio.) getätigt. Das Umlaufvermögen hat sich insgesamt um EUR 8,0 Mio. erhöht. Dabei stiegen insbesondere die Flüssigen Mittel auf EUR 43,0 Mio. (i. Vj. EUR 32,8 Mio.). Im Zuge der Ausnahmesituation an den Energiemärkten lag der Fokus auch im Jahr 2023 insbesondere auf der Sicherstellung der Liquidität des Konzerns. Die Vorräte verharren nahezu auf Vorjahresniveau. In den Vorräten enthalten ist der Ausweis von CO ₂ -Zertifikaten im Rahmen des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) in Höhe von EUR 3,2 Mio. (i. Vj. EUR 3,0 Mio.). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich um EUR 2,6 Mio. erhöht. Dies korrespondiert im Wesentlichen mit der Entwicklung der Umsatzerlöse.

Die deutliche Verringerung bei den Sonstigen Vermögensgegenständen resultiert vor allem aus den Zahlungseingängen für die im Vorjahr im Rahmen von Sondereffekten ausgewiesenen Sonstigen Vermögensgegenstände für Mehr- und Mindermengen Erdgas (EUR 1,4 Mio.), Ansprüche aus dem ÖPNV-Rettungsschirm bzw. dem Ausgleich der Mindererlöse aus dem 9€-Ticket (EUR 1,5 Mio.) sowie Vorsteuererstattungsansprüche gegen das Finanzamt (EUR 1,3 Mio.).

Auf der Passivseite hat sich u.a. im Zuge der Einstellungen in die Gewinnrücklagen das Eigenkapital um EUR 4,3 Mio. auf EUR 75,3 Mio. erhöht. Der Sonderposten für Zuschüsse Dritter ist im Zuge der Bezuschussung von Investitionen, u.a. für die Busbeschaffung beim SVHI, gestiegen. Die Rückstellungen sind gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Dies betrifft sowohl die Steuerrückstellungen im Zuge des deutlich gestiegenen Ertragssteueraufwands als auch die Sonstigen Rückstellungen im Rahmen von Risikovorsorgemaßnahmen insb. bei der EVI. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind aufgrund der Anlagegutbezogenen Darlehensaufnahme, insb. bei der EZHI, unter Berücksichtigung planmäßiger Tilgungen gestiegen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 0,5 Mio. verringert, verharren aber im Vergleich zu den Vorjahren preisbedingt auf einem relativ hohen Niveau. Die sonstigen Verbindlichkeiten sind ebenfalls gesunken und enthalten vor allem Kundenguthaben aus der Verbrauchsabrechnung, Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern und Steuerverbindlichkeiten.

Die Vermögenslage des Konzerns wird als stabil eingestuft.

3.3. Finanzlage

Die Konzernkapitalflussrechnung wurde nach den geltenden Vorgaben des Deutschen Rechnungslegungsstandards 21 (DRS 21) erstellt und ist als Anlage Bestandteil des Konzernabschlusses.

Der Finanzmittelfonds erhöhte sich zum Bilanzstichtag um EUR 10,2 Mio. auf EUR 43,0 Mio. Die Liquidität der Konzerngesellschaften war im Geschäftsjahr 2023 jederzeit gegeben und ist auch über den Bilanzstichtag hinaus bislang gewährleistet. Es bestehen zugesagte, noch nicht ausgenutzte Kreditlinien im Umfang von EUR 9,4 Mio.

4. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

4.1 Risikomanagementsystem

Die Steuerung von Chancen und Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung. Für die Konzernunternehmen ist ein Risiko- und Chancenmanagementsystem implementiert. Mit diesem System werden die Unternehmensleitungen in die Lage versetzt, frühzeitig bestandsgefährdende Risiken zu erkennen und gegenzusteuern, sowie Chancen zu identifizieren und zu realisieren.

Der Risiko- und Chancenmanagementprozess unterliegt einer periodischen Erfassung, Bewertung, Steuerung und Überwachung der Chancen und Risiken. Die Risiken werden dabei von den einzelnen Fachbereichen identifiziert und quantifiziert. Dabei werden u.a. das Risiko, die Risikoursache, Frühwarnindikatoren sowie Steuerungsmaßnahmen dokumentiert. So sollen frühzeitig Informationen über Risiken und Chancen und die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen bewertet werden.

Allgemein sind im Branchenumfeld der Beteiligungen eine große Anzahl an Risikofaktoren zu beobachten, die sich aktuell insbesondere aus geopolitischen Krisen, insb. dem Krieg in der Ukraine, ergeben. Hinzu kommen die teilweise kurzen Änderungszyklen von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien die es schwieriger machen, langfristige Strategien zu verfolgen. Trotz dieser Entwicklungen gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass einzelne Risiken den Fortbestand des Unternehmens und der Beteiligungen im Berichtszeitraum gefährdet haben oder zukünftig gefährden könnten. Bei den Beteiligungen resultieren die wesentlichen Risikofaktoren aus der Preisfluktuation auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten, aus der Entwicklung der konventionellen Erzeugungskapazitäten, aus den Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, aus IT-Risiken, aus dem Auslaufen von Linienkonzessionen, aus dem Witterungsverlauf und aus möglichen Eingriffen von Regulierungsbehörden.

4.2 Konjunkturrisiken

Nachdem die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2023 auf 5,9 % (i. Vj. 6,9 %) leicht gesunken ist, rechnet das ifo-Institut mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,3 % für das Jahr 2024 und mit 1,6 % im Jahr 2025. Gleichzeitig wird mit keiner positiven konjunkturellen Trendwende gerechnet. Dies ist insbesondere bedingt durch eine Verschlechterung der Auftragslage in allen Wirtschaftsbereichen, einem geringen Auftragsbestand, einem hohen Krankenstand und andauernden Streiks. Insgesamt wird mit einer nur geringfügigen Zunahme des preisbedingten Bruttoinlandsproduktes in Höhe von 0,2 % im Jahr 2024 gerechnet, wobei sich die deutsche Wirtschaft im Winterhalbjahr 2023/24 in einer Rezession befindet.

Mit der hohen Inflation der Jahre 2022 und 2023 ist ein Kaufkraftverlust verbunden, der in der Höhe außergewöhnlich ist und seit der Wiedervereinigung so noch nicht aufgetreten ist. In der Folgewirkung war und ist eine Kaufzurückhaltung zu beobachten und auch noch für das Jahr 2024 zu erwarten. Im Zuge des starken Kaufkraftverlustes ist mit einem höheren Inkassorisiko von Forderungsausfällen in bestimmten Kundensegmenten der EVI zu rechnen.

Insgesamt werden die inflationsbedingten Risiken mit einer erhöhten Eintrittswahrscheinlichkeit bei gleichzeitig mittlerer Auswirkung eingeschätzt.

4.3. Chancen und Risiken des Bereiches Energie- und Wasserversorgung

4.3.1. Regulatorische Risiken

Seit dem 1. Januar 2009 werden die zulässigen Netzentgelte von Strom- und Gasnetzbetreibern durch die Anreizregulierung bestimmt. Für in Niedersachsen ansässige Netzbetreiber mit weniger als 100.000 Kunden ist die Regulierungskammer Niedersachsen, die beim Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz in Hannover ansässig ist, verantwortlich. Regulierungsrisiken werden insbesondere hinsichtlich der zukünftigen Weiterentwicklung der Anreizregulierung langfristig gesehen. Bzgl. der vierten Regulierungsperiode seit 2023 (Gasverteilung) und ab 2024 (Stromverteilung) gelten die Regelungen der zuletzt am 23. November 2021 geänderten "Verordnung über die Anreizregulierung der Energieversorgungsnetze" (Anreizregulierungsverordnung - ARegV).

Die im Rahmen der dritten und vierten Anreizregulierungsperiode festgelegten Erlösobergrenzen stellen für die EVI eine große wirtschaftliche Herausforderung dar. Die Auswirkungen der Regulierung sollen grundsätzlich durch Maßnahmen zur Kostenoptimierung und Effizienzverbesserung nachhaltig begrenzt werden. Dabei ist es aber wichtig, einen effizienten, aber dennoch qualitativ hochwertigen und sicheren Netzbetrieb zu gewährleisten. Die Möglichkeiten zur Optimierung sind jedoch begrenzt, da das Tempo, in dem Verordnungen verabschiedet werden und teils mit vielen ungeklärten Einzelpunkten fristgerecht in die Praxis umgesetzt werden müssen, enorm zugenommen hat. Hier sind insbesondere zu nennen:

―	Transformation der Strom- und Gasnetze im Zuge der Energiewende
―	Umsetzung von Maßnahmen aus Vorgaben des Technischen Sicherheitsmanagements (TSM)
―	Digitalisierung der Netzprozesse (Netzanschlussportal, darunter auch EEG-Anmeldeprozess nach § 8 Abs. 7 EEG, Installateurportal, digitale Bestellstrecke Netzanschluss)
―	Flexibilisierung der Laststeuerung im Netz
―	Bereitstellung einer gemeinsamen Netzinformationsplattform auf Grund der Vorgaben des EnWG
―	Umstellung des ERP-Systems auf SAP S4/HANA

Die hierfür notwendigen Personal- und Dienstleistungsressourcen sind in der Erlösobergrenzensystematik der Anreizregulierung nicht enthalten, da die Kostenanerkennung mit Blick in die Vergangenheit für zukünftige Herausforderungen des Netzbetriebes kein geeignetes Instrument darstellt.

Die regulatorischen Risiken sind für die EVI unverändert Risiken mit mittlerer Bedeutung.

4.3.2. Chancen und Risiken aus dem Vertrieb

Aufgrund der hohen Wettbewerbsintensität im Strom- und Erdgasgeschäft ergeben sich potenzielle Absatzrisiken. Sowohl im Strombereich als auch im Erdgasbereich sind eine weiterhin hohe Anzahl an Wettbewerbern im Netzgebiet der EVI zu beobachten. Der damit einhergehende verstärkte Preiskampf und die Wechselbereitschaft der Kunden können kurz- bis mittelfristig zu Umsatzeinbußen und Margenverlusten führen. Der gegenläufige Trend von Ende 2021 bis Ende 2022, dass im Zuge von Kündigungen und Liefereinstellungen bzw. Insolvenzen von verschiedenen Lieferanten eine große Anzahl an Kunden zunächst in die Ersatzversorgung der EVI gefallen sind, hat sich im Laufe des Jahres 2023 wieder umgekehrt. Diese Kunden konnten nur z. T. durch alternative Produkte längerfristig an die EVI gebunden werden. Dem kurz- bis mittelfristigen Risiko von Margenverlusten wird durch attraktive und marktgerechte Produkte sowie insbesondere einem flexiblen Beschaffungsmanagement entgegengewirkt.

Auf Grund der im Jahr 2022 gestiegenen Beschaffungskosten, die sich im Zuge von Terminkontrakten auch auf die Jahre 2023 bis 2025 auswirken, und hoher Preis-/Mengen-Risiken war es zum 1. Januar 2023 erforderlich, die Strom- und Gaspreise in der Grund- und Ersatzversorgung sowie sämtliche Produkte außerhalb der Preisbindung anzupassen. Im Zuge der im Zeitablauf des Jahres 2023 festzustellenden Normalisierung des Beschaffungspreisniveaus für den Strom- und Gasbezug, konnte die EVI die Strom- und Gaspreise für die Grundversorgung bereits zum 1. Mai 2023 bzw. für die Produkte zum 1. Juni 2023 wieder reduzieren.

Neben den marktbedingten Vertriebsrisiken bestehen darüber hinaus noch klimabedingte Absatzrisiken im Erdgas- und Wärmebereich. Insbesondere der Witterungsverlauf während der Heizperiode ist ein entscheidender Faktor für die Vertriebsmengen in diesen Sparten. Mittel- bis langfristig kann auch ein verändertes Abnahmeverhalten im Zuge durchgeführter energetischer Effizienzmaßnahmen (Wärmedämmung) oder veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu Mengenreduzierungen führen. Das Bewusstsein für Veränderungen und der Reduzierung der Abhängigkeit von Erdgaslieferungen werden zu einer deutlichen Beschleunigung des Ausbaus alternativer Versorgungsmöglichkeiten führen.

Die klimabedingten Absatzrisiken werden unverändert als Risiko von mittlerer Bedeutung eingestuft, die der zuvor beschrieben allgemeinen, marktbedingten Vertriebsrisiken werden derzeit als Risiko von hoher Bedeutung eingestuft.

Weitere Preisrisiken können sich aus kartellrechtlichen Prüfungen und Feststellungen ergeben. Um diesem entgegenzuwirken, verfolgt die EVI die Strategie, auch zukünftig nachvollziehbare und angemessene Preise zu erheben. Die kartellrechtlichen Preisrisiken sind für die EVI Risiken mit mittlerer Bedeutung.

4.3.3. Chancen und Risiken aus Erzeugungskapazitäten

Im Bereich der erneuerbaren Energien und beim Thema Energiewende hat die EVI bereits vor Jahren Entscheidungen bzgl. langfristiger Investitionen getroffen. Dabei lag der Fokus auf dem Ausbau eigener Erzeugungskapazitäten u.a. auf der Basis verschiedener Beteiligungsmodelle, insbesondere über die Beteiligungen an der TOBI Wind und der TOBI Gas.

Die mit der Energieerzeugung verbundenen operativen Unsicherheiten bei der at-Equity in den Konzernabschluss einbezogenen TOBI Wind verbleiben dabei auf der Ebene des Beteiligungsunternehmens. Das Risiko auf Ebene der EVI besteht in geringen oder ausbleibenden Ausschüttungen, verbunden mit der Werthaltigkeitsprüfung des Beteiligungsansatzes. Insgesamt sind die Risiken bzgl. der Beteiligung an der TOBI Wind derzeit Risiken mit geringer Bedeutung.

Aus der Beteiligung an der TOBI Gas resultieren auf Ebene der EVI erhebliche Risiken aus dem Betrieb des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks. Die EVI ist als Kommanditistin langfristige Stromabnahmeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Beteiligung eingegangen. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit des Betriebs dieses Kraftwerks entstehen der EVI vor allem Risiken aus drohenden Verlusten im Zuge negativer Strommargen aus den langfristigen Stromabnahmeverpflichtungen. Hier wurde bereits in Vorjahren sowie im abgelaufenen Geschäftsjahr langfristig Risikovorsorge durch die Bildung einer Rückstellung für drohende Verluste getroffen. Die Rückstellung umfasst das Risiko zum Bilanzstichtag für die gesamte Vertragslaufzeit bis zum Jahr 2041. Die Rückstellungsbildung ist unverändert notwendig, da eine kostendeckende Stromproduktion, selbst in einem hochmodernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk, auf Basis des derzeitigen Marktumfelds bis zum Jahr 2041 nicht vollumfänglich darstellbar ist. Das Kraftwerk zeichnet sich dadurch aus, dass es auf Grund seiner CO ₂ -armen Stromproduktion auch aus klimapolitischen Gesichtspunkten die ideale Ergänzung bei der Integration der erneuerbaren Energien ist. Hinsichtlich der Strompreisentwicklung bleibt abzuwarten wie sich die derzeitige Marktsituation für konventionelle Kraftwerke, insbesondere Gas- und Dampfturbinenkraftwerke, weiter entwickelt. Gleiches gilt für die zuvor beschriebene Beschaffungssituation auf dem Erdgasmarkt im Zuge des Krieges in der Ukraine (Ausrufung der Alarmstufe des Notfallplans Gas).

Insgesamt sind die Risiken bzgl. der Beteiligung an der TOBI Gas derzeit Risiken mit hoher Bedeutung, denen durch entsprechende Risikovorsorge angemessen Rechnung getragen wurde.

Aus dem im Jahr 2009 mit der RWE Vertrieb AG, Dortmund, (aktueller Vertragspartner E.ON Portfolio Solutions GmbH, Köln) abgeschlossenen langfristigen Stromlieferungsvertrag (virtuelle Kraftwerksbeteiligung) resultieren auf Grund der allgemeinen Marktentwicklung auf dem Sektor der konventionellen Stromerzeugung mittel- bis langfristig ebenfalls hohe Risiken. Im Zuge der mehrjährigen Abnahmeverpflichtung von 43.800 MWh p. a. drohen Verluste im Zuge negativer Strommargen. Hier wurde ebenfalls bereits in Vorjahren langfristig Risikovorsorge getroffen, die im Berichtsjahr im Rahmen einer Rückstellung für drohende Verluste weiter erhöht wurde.

Insgesamt sind die Risiken bzgl. des langfristigen Stromlieferungsvertrages (virtuelle Kraftwerksbeteiligung) derzeit Risiken mit hoher Bedeutung, denen durch entsprechende Risikovorsorge angemessen Rechnung getragen wurde.

4.3.4. Chancen und Risiken aus Wärmeprojekten

Weitere Marktchancen werden bei der EVI insbesondere im Ausbau der Fernwärmeinfrastruktur gesehen. Der Neuanschluss von Fernwärmekunden war dabei in der Vergangenheit im Wesentlichen abhängig von der Preisentwicklung des Konkurrenzproduktes Erdgas. Auf Grund der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), dem sog. Heizungsgesetz, spielt das Konkurrenzprodukt Erdgas zukünftig keine wesentliche Rolle mehr und alternative Versorgungsmöglichkeiten rücken in den Fokus. Vor diesem Hintergrund werden der Ausbau der Fernwärmeinfrastruktur zukünftig eine größere Rolle spielen als bisher, da eine Fernwärmeversorgung aus erneuerbaren Quellen eine wesentliche, alternative Wärmeversorgung darstellt. Ein erstes, größeres Kooperationsprojekt der EVI im Wärmebereich ist diesbezüglich bereits im Status eines konkreten Vertragsabschlusses, um die erneuerbaren Fernwärmeerzeugungsquellen weiter auszubauen. Derzeit sind die hieraus resultierenden Chancen von großer Bedeutung.

4.3.5. IT-Risiken

Die sichere Speicherung von Daten, insb. Kundendaten, sowie eine unterbrechungsfrei funktionierende Informationstechnologie sind für fast alle Geschäftsprozesse der EVI unabdingbar. Die EVI legt daher einen großen Wert darauf, die IT-Infrastruktur systematisch vor möglichen Angriffen Dritter zu schützen. Die IT- Risiken werden durch umfangreiche technische und organisatorische Maßnahmen bestmöglich reduziert, begleitet von Versicherungslösungen. Zugriffsberechtigungen auf Systeme und Informationen werden restriktiv vergeben. Die Erteilung von Berechtigungen erfolgt im Rahmen eines standardisierten Genehmigungsprozesses. Darüber hinaus werden kontinuierlich zusätzliche Maßnahmen zur Steigerung der IT-Sicherheit gemeinsam mit externen Beratern umgesetzt. Auf Grund der allgemein und stetig steigenden IT-Bedrohungen durch Schad- und Erpressungssoftware sowie auf Grund der zuletzt insbesondere geopolitisch verschärften Cyber-IT-Bedrohungslage für die kritische Infrastruktur werden die IT-Risiken derzeit als Risiken von großer Bedeutung eingestuft.

4.3.6. Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen - Berichterstattung gemäß § 315 Abs. 2 Nr. 1 HGB

In Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten bestehen außer den im Folgenden genannten keine weiteren wesentlichen Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen, denen die EVI und damit der Konzern ausgesetzt ist. Im Bereich Stromvertrieb finden zur Absicherung von Preisrisiken Finanzderivate ihren Einsatz. Die getätigten Geschäfte unterliegen einer kontinuierlichen Überwachung.

Forderungsausfallrisiken können entstehen, wenn Kunden die gegen sie bestehenden Forderungen nicht oder nur anteilig begleichen. Um dieses Risiko zu begrenzen, wählt die EVI ihre Geschäftspartner mit der gebotenen kaufmännischen Vorsicht aus. Dabei ist es die Strategie der EVI, das Portfolio zu diversifizieren, um das Risiko eines größeren Einzelausfalls zu vermeiden. Auf Grund der im abgelaufenen Geschäftsjahr wirkenden Preisbremsen für den Strom-, Erdgas- und Wärmebezug sowie den aktuellen Preisreduzierungen wird das allgemeine Risiko von Forderungsausfällen nunmehr wieder auch kurz- bis mittelfristig als ein Risiko mit mittlerer Bedeutung bewertet.

Durch das bei der SWH AG implementierte konzerninterne Cash Pooling, in dem die voll konsolidierten Konzernunternehmen mit Ausnahme der SVHI und EVI SM integriert sind, wird das Liquiditätsrisiko minimiert und das Zinsergebnis positiv beeinflusst. Dem Risiko von Zahlungsstromschwankungen wirkt die EVI durch bedarfsorientierte Abschlüsse von Kapitalmarktkrediten entgegen. Dem Risiko zukünftig steigender Zinsen, insbesondere bei Investitionen in die Netzinfrastruktur und Wärmeprojekten, wird durch den Abschluss festverzinslicher, fristenkongruenter Darlehen/Darlehenslaufzeiten begegnet. Das Zinsänderungsrisiko wird für bestehende Darlehen auf Grund der langfristigen Laufzeiten derzeit als ein Risiko von geringer Bedeutung eingestuft. Bzgl. notwendiger Neufinanzierungen wird das Zinsänderungsrisiko im Zuge der derzeitigen Marktlage kurzfristig als ein Risiko von hoher Bedeutung eingestuft, mittel- bis langfristig, mit Blick auf die relevanten Zinskurven und -prognosen, als ein Risiko von mittlerer Bedeutung eingestuft.

4.4. Chancen und Risiken des Bereiches Öffentlicher Personennahverkehr

Der SVHI erbringt seit dem 1. Januar 2017 die Verkehrsleistungen im Stadtgebiet Hildesheim im Rahmen eines eigenwirtschaftlichen Betriebs, was erhebliche Auswirkungen auf die Steuerung des Unternehmens hat. Statt Defizitminimierung steht der Fokus in der Realisation einer angemessenen Unternehmensrendite. Dieser Ansatz ist auf Grund der nachhaltigen Auswirkungen der Corona-Pandamie und den damit verbundenen Einschränkungen im öffentlichen Leben und einem damit verbundenen starken Rückgang der Fahrgastzahlen und daraus folgend der Umsatzerlöse nicht mehr umsetzbar. Hinzu kommt die Einführung des Deutschlandtickets zum 1. Mai 2023, deren Ausgleichsfinanzierung im Rahmen des eigenwirtschaftlichen Betriebs lediglich bis zum 30. April 2025 begrenzt ist. Eine Anpassung der Kosten ist nur in einem begrenzten Umfang realisierbar, da auf Grund der Systemrelevanz des ÖPNV (Daseinsvorsorge) das Leistungsangebot kaum reduziert werden kann. Dieses gilt für die gesamte Branche und führte zu dem sog. "ÖPNV-Rettungsschirm" des Bundes und der Länder. Zur Vereinnahmung der Ausgleichsleistungen wurde mit der Stadt Hildesheim ein sog. Not-ÖDA (Not-Öffentlicher Dienstleistungsauftrag) abgeschlossen. Gleiches gilt für die Ausgleichszahlungen des Deutschlandtickets, befristet bis zum 30. April 2025.

Die Fahrgastzahlen und die Erlöse haben auch 2023 beim SVHI noch nicht wieder das Vor-Corona-Pandemie-Niveau erreicht. Es wird auch branchenweit davon ausgegangen, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis die Fahrgastzahlen und Erlöse wieder das Vorkrisenniveau erreichen werden.

Vor diesem Hintergrund wird in der Zukunft eine dauerhafte Finanzierung des ÖPNV durch die öffentliche Hand erforderlich sein. Dementsprechend endet der eigenwirtschaftliche Betrieb vorzeitig mit Wirkung zum 30. April 2025. Die Vorbereitungen zum Abschluss eines dauerhaften ÖDA laufen derzeit.

Das Risiko einer weiterhin signifikanten Reduzierung der Umsatzerlöse und einer auskömmlichen Finanzierung der Verkehrsleistungen nach dem 1. Mai 2025 wird als ein Risiko von hoher Bedeutung eingestuft.

Auf der Aufwandsseite liegt ein Risiko in der Entwicklung der Dieselpreise. Auf Grund des Ukraine-Krieges sind die Dieselpreise zunächst im Jahr 2022 erheblich angestiegen. Auch wenn sich die Preissituation im Jahr 2023 etwas entspannt hat, wird auch in der Mittelfristplanung von weiterhin hohen Kraftstoffpreisen ausgegangen. Das Risiko wird derzeit als ein Risiko von hoher Bedeutung eingestuft.

Der Schwerpunkt der Investitionen liegt auch weiterhin in der Busbeschaffung. Bis 2025 werden dies Dieselbusse sein. Der SVHI hat jedoch Planungen aufgenommen, um perspektivisch emissionsfreie Busse (batterieelektrische Busse) beschaffen zu können und die erforderlichen infrastrukturellen Veränderungen herbeizuführen. Die Antriebswende wird zu weiteren Kostensteigerungen führen. Das Risiko weiter steigender Kosten wird als ein Risiko von hoher Bedeutung eingstuft

Dem Risiko von Zahlungsstromschwankungen wirkt die SVHI durch bedarfsorientierte Abschlüsse von Kapitalmarktkrediten entgegen. Das Zinsänderungsrisiko wird für bestehende Darlehen auf Grund der langfristigen Laufzeiten derzeit als ein Risiko von geringer Bedeutung eingestuft. Bzgl. notwendiger Neufinanzierungen wird das Zinsänderungsrisiko im Zuge der derzeitigen Marktlage kurzfristig als ein Risiko von hoher Bedeutung eingestuft, mittel- bis langfristig, mit Blick auf die relevanten Zinskurven und -prognosen, als ein Risiko von mittlerer Bedeutung eingestuft.

4.5 Chancen und Risiken der übrigen Geschäftsbereiche

4.5.1 VuB

Die Entwicklung der Umsatzerlöse bei der VuB hängt grundsätzlich neben der Akzeptanz der Preisgestaltung von der Angebotspalette ab. Diesen Risiken wird mit einer transparenten Preispolitik, der fortlaufenden Analyse der angebotenen Leistungen und attraktivitätssteigernden Maßnahmen entgegengewirkt. Letzteres wurde beim umfassenden Investitions- und Sanierungsprogramm der Jahre 2019 bis 2021 bereits realisiert und soll bei den laufenden Maßnahmen bis Ende 2024 durch die Grundsanierung des Saunabereiches weiter forciert werden. Hinzu kommen die nicht kalkulierbaren Witterungsverhältnisse, die einen relativ großen Einfluss auf die Besucherzahlen im zweiten und dritten Quartal eines Jahres haben. Diese Marktrisiken sind für die Gesellschaft mittel- bis langfristig Risiken mit mittlerer Bedeutung.

Die Umsatzentwicklung der Dienstleistungserlöse ist bei den Ingenieur- und Beratungsleistungen abhängig von Einzelfallbeauftragungen. Die Erlöse aus konzerninternen Betriebsführungsleistungen basieren auf Jahres- bzw. Zweijahresverträgen. Hier bleibt abzuwarten, wie sich die entsprechenden Geschäftsfelder der Schwesterunternehmen weiterentwickeln.

Auf der Aufwandsseite bestehen grundsätzlich Risiken hinsichtlich steigender Personal- und Energiekosten sowie erhöhter Reparatur- und Wartungskosten aufgrund unvorhersehbarer Störungen bzw. steigende Bau- und Materialkosten. Dem Risiko steigender Energiekosten wurde durch Investitionen in die Gebäudeleittechnik und der raumlufttechnischen Anlagen bereits in der Vergangenheit begegnet. Hierdurch konnte der Strombezug bereits deutlich reduziert werden. Die Energiebeschaffung soll in Zusammenarbeit mit der EVI weiter optimiert werden, um die Risiken aus den mitunter kurzfristig volatilen Preisentwicklungen zu minimieren. Durch einen optimierten Personaleinsatz wird dem Risiko steigender Personalkosten entgegengewirkt. Durch turnusmäßige Reparatur- und Wartungsarbeiten wird das Risiko unvorhersehbarer Störungen gemindert. Notwendige Investitionen sowie die jährlichen Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen sind aktuell auch darauf ausgerichtet, dass die Mindestbetriebsdauer des Hallenfreizeitbades durch ein umfassendes Investitions- und Sanierungsprogramm in den Jahren 2019 bis 2024 langfristig gesichert wird bzw. eine zusätzliche Attraktivitätssteigerung erfahren wird. Die aufgeführten Risiken sind für die Gesellschaft Risiken mit mittlerer Bedeutung.

4.5.2 EZHI

Die weitere nachhaltige Steigerung der Umsatzerlöse aus Wärmelieferungen durch Mengenzuwachs bei der EZHI ist abhängig vom Vertriebserfolg der EVI bzgl. neuer Fernwärmenutzer. Es ist dabei strategisches Ziel, bis zum Jahr 2030 einen Wärmeabsatz von 120 GWh p.a. zu realisieren, was einen Wärmemarktanteil von ca. 20 % in Hildesheim bedeuten würde. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen das bestehende Fernwärmenetz und die existierenden Nahwärmeinseln zusammengelegt werden. Durch diesen Netzzusammenschluss und deutlich verstärkter Vertriebsaktivitäten soll der Fernwärmeausbau und -absatz bis zum Jahr 2030 erheblich anwachsen. Ergänzend dazu soll ab ca. 2026 eine Ergänzung des Anlagenparks durch die Einkopplung von Wärme aus der Mono-Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA) der Kommunalen Nährstoffrückgewinnung Niedersachsen GmbH, Hildesheim, (KNRN) erfolgen.

Das Produkt Fernwärme steht in Hildesheim zum größten Teil im Wettbewerb mit der Primärenergie Gas. Durch den bis Mitte 2021 auf niedrigem Niveau stagnierenden Gaspreis gestaltete sich die Neukundengewinnung in der Vergangenheit als sehr schwierig. Im Zuge der seit Mitte 2021 deutlich gestiegenen Preise für Erdgas hat sich die Wettbewerbssituation für das Produkt Fernwärme grundsätzlich verbessert. Positive Auswirkungen auf die Wettbewerbsposition werden weiterhin mittel- bis langfristig auch durch die seit dem 1. Januar 2021 begonnene Umsetzung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes erwartet, welches vor allem das Konkurrenzprodukt Erdgas belasten wird. Belastungen für die eigene Wärmeerzeugung werden aus diesem Gesetz dahingehend prognostiziert, dass zur Spitzenabdeckung und zur Reserve zusätzliche Heizzentralen vorgesehen sind, die mit Erdgas betrieben werden sollen.

Weitere positive Impulse werden aus der politischen Diskussion und dem "Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze" langfristig erwartet. Bis zum Jahr 2030 soll die Hälfte der leitungsgebundenen Wärme klimaneutral erzeugt werden. Die Wärmenetze sollen bis dahin zu 30% und bis 2040 zu 80% mit Wärme aus Erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme gespeist werden. Hinzu kommen die Impulse aus dem aktuellen Klimaschutzgesetz, wonach eine Treibhausgasneutralität bis 2045 erreicht werden soll. Dies macht das Konkurrenzprodukt Erdgas in der mittel- bis langfristigen Perspektive deutlich unattraktiver als die Biowärme der EZHI.

Neben den marktbedingten Vertriebsrisiken bestehen darüber hinaus noch witterungsbedingte Absatzrisiken. Insbesondere der Witterungsverlauf während der Heizperiode ist ein entscheidender Faktor für die Vertriebsmenge.

Die Marktrisiken sind für die EZHI Risiken von unverändert mittlerer Bedeutung. Die Marktchancen sind für die Gesellschaft und damit dem Konzern Chancen von unverändert hoher Bedeutung.

Auf der Bezugsseite können sich Risiken aus höheren Beschaffungspreisen für Holzhackschnitzel ergeben. Diesem Risiko wurde durch einen im Jahr 2020 abgeschlossenen Vertrag über die Lieferung von Energieholz entgegengewirkt, welcher im Zuge einer Ergänzungsvereinbarung aktuell eine Restlaufzeit bis zum 30. Juni 2032 besitzt.

Durch die weiteren Anlagen der EZHI und der steigenden Erdgasbezugsmengen wird in 2024 das Projekt "Erstellung eines Erzeugungs- und Beschaffungshandbuch" durch EZHI abgeschlossen, um die Risiken in der Stromerzeugung und Erdgasbeschaffung zu bewerten und die Marktchancen optimal zu nutzen. Bis zur Verabschiedung des Erzeugungs- und Beschaffungshandbuch wird für die EZHI die Beschaffungsstrategie entsprechend der Regeln der EVI auf EZHI angewandt.

Auf der Beschaffungsseite konnte in der Vergangenheit die Leistungskomponente für den Gasbezug reduziert werden. Durch die gravierende Änderung der Beschaffung anderer Marktteilnehmer ist dieser Vorteil seit dem Jahr 2018 nicht mehr gegeben. Zur erneuten Kappung dieser Leistungsspitze sind für die Folgejahre verschiedene Szenarien der Spitzenabdeckung auf Basis von Heizzentralen und Wärmespeicher in Planung. Dadurch soll erreicht werden, dass in einer Spitzenphase die Wärme aus diesen Anlagen zur Verfügung steht und damit eine Gasspitze vermieden werden kann.

Das Risiko aus der Beschaffung ist für die Gesellschaft aktuell ein Risiko von hoher (i. Vj. mittlerer) Bedeutung.

4.5.3 EVI SOLARMEILE

Die Bundesregierung hat die Neufassung des Klimaschutzgesetzes auf den Weg gebracht und das neue umfassende Klimaschutzprogramm vorgelegt. Damit bekräftigt sie ihre ehrgeizigen Klimaziele. Der Entwurf sieht vor, dass künftig eine zukunftsgewandte, mehrjährige und sektorübergreifende Gesamtrechnung ausschlaggebend für weitere Maßnahmen ist. Dabei bleiben die Klimaziele Deutschlands - die Klimaneutralität bis spätestens im Jahr 2045 zu erreichen - unverändert. Der Ausbau der erneuerbaren Energien soll auf 80 Prozent der höheren Strombedarfsprognose bis zum Jahr 2030 erfolgen, was eine deutliche Beschleunigung des Ausbaus bedeutet. Hierfür ist u. a. der Ausbau von PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 200 GWp bis zum Jahr 2030 erforderlich. Dies erfordert einen Ausbau von ca. 15 GWp p.a., der mit ca. 14,3 GWp. zumindest im Jahr 2023 fast erreicht wurde. Da jedoch die Ziele nicht mit entsprechenden verbindlichen (Förder-)Maßnahmen unterfüttert scheinen, wird für das Jahr 2024 wird mit einem Nachlassen der Nachfrage gerechnet. Dieses stellt derzeit die größte Wachstumsbremse im Geschäftsmodell der EVI SOL- ARMEILE dar. Zudem ist ein weiterer Bürokratieabbau notwendig, damit die avisierten Wachstumsziele erreicht werden können. Eine der Maßnahmen, die hierzu beitragen könnte, ist das Solarpaket I, deren Verabschiedung für das 2.Quartal 2024 erwartet wird.

Die dargestellten politischen Rahmenbedingungen und die Wachstumsziele bieten für die EVI SOLARMEILE die Grundlage, dass sich die Geschäftserwartungen für die nächsten Jahre weiter stabil entwickeln. Die darin enthaltenen Chancen werden unverändert mit gutem Potenzial eingeschätzt.

Zur weiteren Ausweitung der Umsatzerlöse sind in der Vergangenheit einzelne Kooperationsverträge mit Stadtwerken abgeschlossen worden. Hieraus wurden im Berichtsjahr entsprechende Vertragsabschlüsse generiert und weitere, nachhaltige Vertragsabschlüsse werden für die Zukunft erwartet. Weitere ähnlich ausgestaltete Kooperationen mit Stadtwerken sind in Prüfung. Die darin enthaltenen Chancen werden unverändert mit einem mittleren Potenzial bewertet.

Die Beschaffungsrisiken bei der zeitgerechten Bereitstellung der PV-Module und der sonstigen Anlagentechnik haben deutlich abgenommen. Bzgl. der PV-Module bestehen langfristige Lieferbeziehungen zu den Hauptlieferanten u.a. IBC Solar. Durch regelmäßige Gespräche werden bestehende Einkaufskonditionen optimiert. Das allgemeine Risiko einer nicht zeitgerechten Beschaffung von notwendigem Material wird mittel- bis langfristig unverändert als ein Risiko von mittlerer Bedeutung bewertet. Diese Einstufung beruht auf der Hoffnung, dass die politischen Spannungen zwischen China und Taiwan nicht weiter eskalieren.

Kurzfristig hat sich die Beschaffungssituation gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Auf Grund dessen wird das kurzfristige Risiko auf ein Risiko von mittlerer (i. Vj. hoher) Bedeutung zurückgestuft.

Einhergehend mit dem Wachstum der Geschäftsbereiche ist auch der weitere Ausbau der Mitarbeiter-kapazitäten verbunden. Im Jahr 2023 wurde bereits ein Team von vier Mitarbeitern für den Bereich der Installation von Wärmepumpen eingestellt. Das Risiko fehlender Mitarbeiterkapazitäten im Bereich der Produktion (Montage von Anlagen), bei einer weiterhin sehr dynamischen Geschäftsentwicklung, wird als ein Risiko von mittlerer Bedeutung eingestuft.

5. Prognosebericht - Ausblick 2024 und 2025

Das Ergebnis des Konzerns wird maßgeblich durch die Ergebnisse der EVI, der SVHI, der VuB und der EVI SM bestimmt.

Die Branche der Versorgungswirtschaft befindet sich nach wie vor in einem anhaltenden Strukturwandel, der durch die geopolitischen Krisen und Gesetzesinitiativen der jüngsten Vergangenheit nochmals deutlich an Tempo gewonnen hat. Die Unternehmen der Stadtwerke Hildesheim Gruppe und insbesondere die EVI stellen sich dieser Herausforderung und befinden sich in der regelmäßigen Überprüfung der aktuellen Strategie mit dem Fokus Hildesheim im Jahr 2030. Kundenorientierung, Produktentwicklung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Unternehmenserfolg sowie Mitarbeiter und Stakeholder stehen dabei im Fokus.

Für die Jahre 2024 und 2025 bedarf es bei der EVI unverändert hoher Anstrengungen, die geplanten Absatzmengen im Strom-, Gas- und Fernwärmebereich zu erzielen. Die Entwicklung des Gas- und Fernwärmeabsatzes ist dabei überwiegend temperaturabhängig, wird aber insbesondere seit Herbst 2022 auch von einem sparsameren Abnahmeverhalten der Kunden beeinflusst. Die Temperaturentwicklung im 1. Quartal 2024 lässt darauf schließen, dass es auf Jahressicht schwierig wird, die geplanten Absatzmengen im Gas- und Fernwärmebereich zu erreichen. Entsprechend den Prognosen gemäß den Wirtschaftsplänen 2024 und 2025 wird mit einem preisbedingt deutlich geringeren Umsatzniveau in der Bandbreite von ca. EUR 180,0 Mio. bis EUR 185,0 Mio. gerechnet. Dabei wird ein Ergebnisziel von ca. EUR 8,0 Mio. bis. EUR 9,5 Mio. angestrebt. Dieses Ergebnisziel ist trotz der milden Witterung zu Beginn des Jahres 2024 und den Preisentwicklungen an den Energiemärkten weiterhin als noch erreichbar einzustufen.

Im Rahmen der Wirtschaftsplanung des SVHI ist bei den Umsatzerlösen bei den ROSA-Tarifen eine Tarifanpassung bei gleichzeitig nahezu unveränderten Fahrgastzahlen geplant. Die Einführung des politisch gewollten Deutschlandtickets zum 1. Mai 2023 wird zu einer Reduzierung der Fahrgeldeinnahmen führen. Für die Jahre 2024 und voraussichtlich 2025 wird es Ausgleichsleistungen durch den Bund und die Länder geben. Die Systematik orientiert sich an den Regularien des bisherigen ÖPNV-Rettungsschirms. Ab voraussichtlich 2026 soll ein bundesweites Einnahmeaufteilungsverfahren eingeführt werden, dessen wirtschaftliche Auswirkungen nicht absehbar sind. Auf der Aufwandsseite wird von weiterhin hohen Treibstoffpreisen ausgegangen. Hinzu kommen steigende Aufwendungen für den Personalbereich auf Grund der zu erwartenden Tarifabschlüsse. Unter Berücksichtigung der aufgezeigten Ertrags- und Aufwandsentwicklung wird auf Basis des verabschiedeten Wirtschaftsplans für das Jahr 2024 mit einem Jahresüberschuss von EUR 0,4 Mio. und für 2025 mit einem Jahresüberschuss von ca. EUR 0,1 Mio. gerechnet.

Für die Jahre 2024 und 2025 wird bei der VuB im Badbereich (inkl. Schul- und Vereinsschwimmen) mit leicht steigenden Umsatzerlösen von ca. EUR 2,5 Mio. im Jahr 2024 bzw. weiter steigenden Umsatzerlösen nach Wiedereröffnung des Saunabereiches von ca. EUR 3,2 Mio. gerechnet. Die Annahme für 2024 basiert u.a. auf Preiserhöhungen zum 18. August 2023, die für 2024 ganzjährig wirksam sind. Auf der Kostenseite werden für 2024 preisbedingt Verringerungen des Materialaufwandes erwartet, die insbesondere den Energiebezug von Erdgas und Strom betreffen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden in Höhe von ca. EUR 2,2 Mio. um ca. 45% über dem Niveau des Jahres 2023 geplant, insbesondere im Zuge deutlich erhöhter Wartungs- und Reparaturaufwendungen im Jahr 2024. Insgesamt wird für die Jahre 2024 und 2025 mit einem stark steigenden Fehlbetrag vor Verlustübernahme in Höhe von ca. EUR 2,3 Mio. p.a. für 2024 bzw. ca. EUR 1,7 Mio. p.a. für 2025 gerechnet.

Entsprechend den Prognosen gemäß den Wirtschaftsplänen 2024 und 2025 der EVI SM wird für beide Jahre mit weiterhin leicht steigenden Umsatzerlösen von ca. EUR 10,9 Mio. (2024) bzw. EUR 11,9 Mio. (2025) gerechnet. Grundlage dieser Annahme sind vor allem größenbedingte Steigerungen des Absatzes an PV- Anlagen nebst Speicherlösungen und Ladeinfrastruktur sowie der weitere Aufbau des Geschäftsfeldes Wärmepumpeninstallation. Neueinstellungen sowie Anpassungen der Löhne und Gehälter führen auf der Kostenseite auch zu einer weiteren Erhöhung des Personalaufwandes. Entsprechend den Umsatzsteigerungen wird eine korrespondierende Erhöhung des Materialaufwandes erwartet. Insgesamt wird für die Jahre 2024 und 2025 im Zuge einer sehr vorsichtigen Planung mit einem Überschuss vor Gutschrift auf die Kapitalkonten von jeweils EUR 0,2 Mio. p.a. für 2024 und 2025 gerechnet.

Für die Jahre 2024 und 2025 wird im Zuge von weiteren Leitungsbau- und Verdichtungsmaßnahmen entlang des bestehenden Fernwärmenetzes der EVI mit dem Anschluss weiterer Fernwärmekunden gerechnet, so dass für das Jahr 2024 bei einem klimatisch durchschnittlichen Wettergeschehen ein Wärmeabsatz von ca. 33,0 Mio. kWh und ein Stromabsatz von ca. 8,1 Mio. kWh prognostiziert wird. Die positiven Effekte der Investitionsmaßnahmen werden insbesondere ab dem Jahr 2025 erwartet, wo ein Wärmeabsatz von ca. 41,1 Mio. kWh und ein Stromabsatz von ca. 12,9 Mio. kWh prognostiziert wird. Vor diesem Hintergrund wird mit steigenden Umsatzerlösen für das Jahr 2024 in Höhe von EUR 5,0 Mio. bzw. für das Jahr 2025 in Höhe von EUR 6,8 Mio. gerechnet.

Unter Berücksichtigung der beschriebenen Prognosen und der erwarteten Beteiligungsergebnisse der EVI, SVHI, EZHI, VuB und EVI SM werden für die Jahre 2024 und 2025 Konzern-Jahresüberschüsse (finanzieller Leistungsindikator) in Höhe von ca. EUR 2,9 Mio. für 2024 bzw. EUR 2,0 Mio. für 2025 erwartet.

Hildesheim, den 3. Mai 2024

Stadtwerke Hildesheim Aktiengesellschaft

Mustafa Sancar

Wolfgang Birkenbusch

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Stadtwerke Hildesheim AG, Hildesheim

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Stadtwerke Hildesheim AG, Hildesheim, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Stadtwerke Hildesheim AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hannover, den 11. Juni 2024

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Beyer, Wirtschaftsprüfer

Kamieth, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat ist vom Vorstand regelmäßig über die Entwicklung und die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche Geschäftsvorgänge unterrichtet worden. Anhand der Berichte und der erteilten Auskünfte hat der Aufsichtsrat den Vorstand überwacht, Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung eingehend beraten und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 sowie der Lagebericht der Stadtwerke Hildesheim AG und des Konzerns sind unter Einbeziehung der Buchführung von der KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Die Prüfungsberichte wurden den Aufsichtsratmitgliedern ausgehändigt. Der Aufsichtsrat hat zustimmend von dem Ergebnis der Prüfung Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und die Lageberichte geprüft. Bei den Beratungen des Aufsichtsrates über diese Vorlagen hat der Abschlussprüfer teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat erklärt, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und die Lageberichte zu erheben sind. Er billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, der damit festgestellt ist. Mit den Lageberichten und insbesondere der Beurteilung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens ist der Aufsichtsrat einverstanden.

Für ihre im Geschäftsjahr 2023 geleistete Arbeit spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank und Anerkennung aus.

Hildesheim, 18. Juni 2024

Dr. Ingo Meyer, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Stadtwerke Hildesheim Aktiengesellschaft

Eigentümerstruktur