Bruno Nebelung GmbH

Everswinkel

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht

1. Grundlagen des Konzerns

Das Unternehmen der Bruno Nebelung GmbH steht mit ihren Vorgängerunternehmen seit 1925 für Qualität, Innovation und gartenbauliche Tradition in Europa.

In erster Linie versorgen wir unsere Kunden zusammen mit unseren Tochtergesellschaften, der Bruno Nebelung Holland B.V. mit einem eigenen Standort in Voorhout (NL) sowie der SPERLI GmbH von unserem Unternehmenssitz aus Everswinkel.

Hauptsächlich beliefert wird der Gartenfachhandel, Erwerbsgartenbau, die Baumärkte sowie der Garten- und Landschaftsbau mit Blumen-, Gemüse- und Rasensaatgut sowie Blumenzwiebeln, Steckzwiebeln und Pflanzen. Zunehmend zählen auch die Städte und Gemeinden sowie die Online Versender zu unseren Kunden.

Das Hauptabsatzgebiet ist Deutschland und die angrenzenden, europäischen Staaten.

Die Produktmarken sind Kiepenkerl, Sperli, Majestic und Pegasus. Die Firma Nebelung befindet sich in diesen Segmenten in einer starken Wettbewerbssituation, wobei sie bezogen auf die Marktanteile eine wichtige Rolle spielt.

2. Geschäft und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

2.1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Branche

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %. "Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen", sagte Dr. Ruth Brand, seit 1. Januar 2023 neue Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, bei der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2022" in Berlin. "Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten", so Brand weiter. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war das BIP 2022 um 0,7 % höher.

Quelle: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt Nr. 020 vom 13. Januar 2023

Das Wetterjahr 2022 ist vor allem durch starke Trockenheit, fulminante Hitzewellen und Rekorde bei Temperatur und Sonnenscheindauer aufgefallen.

Das mit 2.024,1 Stunden seit 1951 sonnenscheinreichste Jahr 2022 bestätigt erneut und eindrücklich den Trend der nach wie vor faktisch ungebremsten Erwärmung weltweit und in Deutschland. Das Gebietsmittel der Temperatur lag in Deutschland mit 10,5 °C 2,3 Grad über dem vieljährigen Mittel der internationalen Referenzperiode 1961-1990 und stellte damit den Allzeitrekord aus dem Jahre 2018 ein.

Einen bitteren Vorgeschmack auf die Folgen für die Zukunft haben wir im Sommer 2022 bereits bekommen: So beeinträchtigte beispielsweise Niedrigwasser durch die Trockenheit und die Schnee- und Eisarmut in den Alpen die Schiffbarkeit insbesondere des Rheins, auch für den Transport von Energieträgern wie Kohle und Öl, sowie die Kühlkapazität der Flüsse. Die Folgen des Klimawandels bleiben also keine abstrakte statistische Kenngröße mehr, sondern belasten zunehmend Deutschlands sichere Versorgung mit Energie und Wasser.

Quelle: Klimastatusbericht Deutschland Jahr 2022 Deutscher Wetterdienst www.dwd.de

Nachdem im ersten Pandemiejahr sämtliche marktüblichen Mechanismen außer Kraft gesetzt wurden und am Ende im Gartenmarkt ein Rekordplus von mehr als 10 % erzielt wurde, konnten im Geschäftsjahr 2022 keine weiteren Steigerungen erzielt werden. 2022 stagniert der Gartenmarkt mit rund 20,5 Milliarden Euro Umsatzvolumen allenfalls auf dem Vorjahresniveau. Angesichts der nicht unerheblichen Preissteigerungen in einigen Teilmärkten wird der Markt real sogar in einem deutlichen Minusbereich tendieren.

Quelle: Jahresbericht 2023 des Industrieverband Garten e.V.

2.2. Darstellung des Geschäftsverlaufs

Zum Geschäftsverlauf 2022 kann ausgesagt werden:

• Die Gesamtleistung (Nettoumsatzerlöse und Bestandsveränderungen) des Konzerns ist gegenüber dem Vorjahr um Mio. € 2,8 schlechter ausgefallen.

• Die Kundenstruktur ist gegenüber den Vorjahren grundsätzlich unverändert geblieben. So konnte wiederum ein Großteil über die Baumarktketten, Gartencenter sowie den Garten- und Landschaftsbau abgesetzt werden. Die Warengruppe Pflanzen konnte im Lizenz- und Direktgeschäft etabliert werden und hat den Umsatz gegenüber dem Vorjahr in etwa verdoppelt.

• Die Auftragslage zum Jahresende 2022 kann als unverändert und noch gut bezeichnet werden.

• Die Bereiche Einkauf, Lager sowie Versand und Logistik waren stabil, jedoch mit erheblichen Preisanstiegs- und Beschaffungsproblematiken verbunden.

• Im Bereich der Produktion in Everswinkel wurde der Prozess "Steigerung der Automatisierung und der Leistungsfähigkeit" weiterverfolgt.

• In 2022 wurden Investitionen in Höhe von T€ 932 getätigt, die im Wesentlichen technische Anlagen und Maschinen, Fahrzeuge und die Erweiterung des Onlineshops betrafen.

• Die Konzernunternehmen finanzierten sich fast vollständig aus eigenen Mitteln. Das vom Mutterunternehmen aufgenommene Darlehen für eine Photovoltaikanlage wurde ebenso wie ein Investitionsdarlehen für einen früheren Hallenbau planmäßig getilgt. Die Sachanlageinvestitionen 2022 konnten ohne Fremdfinanzierung getätigt werden.

• Die Mitarbeiteranzahl stieg an. So wurden in 2022 durchschnittlich 260 Mitarbeiter, davon 5 Auszubildende, beschäftigt. Zusätzlicher saisonaler Beschäftigungsbedarf wurde durch Inanspruchnahme von Personaldienstleistern gedeckt.

• Die sich Anfang 2020 in Deutschland ausbreitende Corona Pandemie blieb für uns auch im Geschäftsjahr 2022 eine Herausforderung. Unsere in 2020 eingeführten klaren Verhaltensstrukturen und die Kontrolle der Einhaltung getroffener Regeln haben wir beibehalten. Im Verwaltungsbereich blieben Möglichkeiten zur Tätigkeit im Home Office bestehen. Durch die eingeleiteten Maßnahmen konnten Risikoeintritte in Grenzen gehalten und unsere Konzernunternehmen auch in 2022 vor größeren Ausfällen bewahrt werden.

• Die Entwicklung des Konzerns im Geschäftsjahr 2022 kann insgesamt als verhältnismäßig positiv beurteilt werden. Es konnte ein Ergebnis vor Zinsen, Beteiligungserträgen, Ertragsteuern und Abschreibungen des Anlagevermögens von T€ 8.814 (EBITDA) nach einem Vorjahreswert von T€ 11.178 erzielt werden.

3. Wirtschaftliche Lage

3.1. Vermögenslage

Die Konzernbilanzsumme der Bruno Nebelung GmbH betrug zum Ende des Geschäftsjahres T€ 48.540. Sie ist auf der Aktivseite in folgender Zusammensetzung gestiegen:

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€	Veränderung T€
Anlagevermögen	13.925	14.347	-422
Umlaufvermögen	34.464	33.234	1.230
Rechnungsabgrenzungsposten	151	89	62
	48.540	47.670	870

Zugänge des Anlagevermögens beinhalten insbesondere den Ausbau des Online-Handel sowie die Investitionen in die Aktualisierung der EDV Software. Diesen standen im Wesentlichen laufende Abschreibungen entgegen.

Die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich um T€ 1.085 erhöht.

Die Passivseite der Konzernbilanz stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€	Veränderung T€
Eigenkapital und passiver Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung	38.489	33.312	5.177
Rückstellungen	4.889	7.927	-3.039
Verbindlichkeiten	4.665	5.870	-1.205
Passive latente Steuern	497	560	-63
	48.540	47.670	870

Das Eigenkapital hat sich um T€ 5.277 durch das Konzernjahresergebnis des Geschäftsjahres erhöht. Der passive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung wurde mit T€ 100 aufgelöst. Die Verminderung der Rückstellungen resultiert in erster Linie aus dem Abbau von Steuerzahlungsverpflichtungen.

Das dem Konzern zum Bilanzstichtag zur Verfügung stehende Kapital war zu 29 % langfristig im Anlagevermögen und zu 71 % kurzfristig im Umlaufvermögen sowie in den Rechnungsabgrenzungsposten gebunden. Das Anlagevermögen ist vollständig durch Eigenkapital gedeckt.

3.2. Finanzlage

Die Eigenkapitalquote des Konzerns lag zum 31.12.2022 bei 74 % und damit bei gestiegener Bilanzsumme über dem Vorjahresniveau (65 %). Die Eigenkapitalausstattung des Konzerns ist weiterhin als sehr solide zu bezeichnen.

Saisonkredite mussten zum Ende des Geschäftsjahres 2022 nicht in Anspruch genommen werden, entsprechende Kreditlinien waren jedoch vorhanden. Darüber hinaus bestanden Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von T€ 656 (Vorjahr: T€ 911).

Aus Investitionen im Anlagevermögen resultierte im Geschäftsjahr ein Mittelabfluss in Höhe von T€ 1.036 (Vorjahr: T€ 2.197). Der Schwerpunkt lag in der Investition von Maschinen, den Online-Systemen und Ersatzbeschaffung des Fuhrparks.

Der vereinfacht anhand von Jahresüberschuss und Abschreibungen berechnete Cashflow beträgt im Geschäftsjahr 2022 insgesamt T€ 6.914 (Vorjahr: T€ 8.202).

3.3. Ertragslage

Die Netto-Umsatzerlöse sind im Geschäftsjahr 2022 um T€ 795 (1,37 %) auf T€ 57.152 gesunken.

Die Bestände fertiger Erzeugnisse haben sich um T€ 1.698 vermindert. Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse und Bestandsveränderungen) ist gegenüber dem Vorjahr somit um T€ 2.812 gesunken.

Die Rohertragsquote bezogen auf die Gesamtleistung ist von 51,15 % in 2021 auf 50,31 % in 2022 leicht gesunken, wobei sich der Rohertrag absolut insgesamt um T€ 1.902 verschlechtert hat. Der Anteil unserer eigenen Marken am Umsatz blieb hoch.

Der Personalaufwand ist um T€ 516 und somit um 4,48 % gestiegen.

Die Abschreibungen des Anlagevermögens sind um T€ 101 gestiegen und weisen nun T€ 1.330 aus. Bedingt durch den Ausschluss aus dem SWIFT-Abkommen russischer Banken, ergab sich ein außerordentlicher Wertberichtigungsbedarf (T€ 307) bei einer ausländischen Bank.

In der Position der sonstigen betrieblichen Aufwendungen gab es innerhalb der Unterpositionen sowohl positive als auch belastende Veränderungen und in Summe eine Verminderung von T€ 400 gegenüber dem Vorjahr, die im Wesentlichen auf eine Aufwandsminderung bei den Saisonkräften in Höhe von T€ 408 zurückzuführen ist.

Der wesentliche finanzielle Leistungsindikator des Konzerns ist das Ergebnis vor Zinsen, Beteiligungserträgen, Ertragsteuern und Abschreibungen des Anlagevermögens. Es liegt mit T€ 8.814 (EBITDA) unter dem Vorjahreswert von T€ 11.178.

4. Zukünftige Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

4.1. Chancenbericht

Ethische Einflüsse prägen zunehmend das Einkaufsverhalten unserer Konsumenten. Wie in den vergangenen Jahren können sowohl fair gehandelte Produkte als auch Bio-Produkte zunehmend Akzeptanz in der Bevölkerung finden. So werden auch künftig das Gärtnern im Garten, Hochbeeten oder auf Balkonen weiterhin im Fokus stehen. Durch die enormen Preissteigerungen vieler Produkte, auch im Lebensmittelbereich, werden sich neben der ökologischen Ausrichtung auch die finanziellen Möglichkeiten der Bevölkerung verändern.

Die Bekanntheit der Marke Kiepenkerl bleibt aufgrund der Qualität ihrer Produkte von großer Bedeutung. Verstärkt wird dies dadurch, dass wir unsere Kunden, nach Aufbau des Geschäftsfeldes der Pflanze, sowohl mit Saatgut und mit Fertigpflanzen, mit der Marke Kiepenkerl versorgen können. Auch hieraus erwarten wir zusätzliches Wachstumspotenzial für unseren Konzern.

Die inländischen und ausländischen Kunden werden mit unserem bewährten Kiepenkerl Markenkonzepte, einer hohen Produktqualität sowie einer effizienten Logistik zu marktgerechten Preisen in die Lage versetzt, ihre Positionierung im hart umkämpften Gartenfachhandel zu behaupten. Die Vertriebssituation ist durch Fokussierung auf "Qualitäts- und Dienstleistungsorientierung" ausgerichtet und fördert bestehende und neue Kundenbeziehungen bspw. zu Gartenfachhandelsunternehmen oder zum Bereich Garten- und Landschaftsbau. Unsere Angebotsmöglichkeiten sind durch den Bereich Pflanze erweitert worden.

Eine Expansion des Konzerns wird weiterhin verfolgt. Aus anderen Vertriebswegen, beispielsweise dem E-Commerce sollen sich Wachstumschancen ergeben. So werden diese Verkaufswege weiter auf- und ausgebaut. Diesem Trend der Zeit, in dem künftiger Bedarf über Onlinekanäle abgedeckt wird, werden wir ebenfalls unsere besondere Aufmerksamkeit schenken, auch wenn derzeit gerade in unserem Bereich der Bedarf noch hauptsächlich über den stationären Handel abgedeckt wird.

4.2. Risikobericht

Ein Absatzrisiko erwächst aus einem schwächer werdenden Konsumverhalten privater Verbraucher. Eine in 2021 einsetzende hohe Inflation hat sich in 2023 fortgesetzt und zu erheblich steigenden Verbraucherpreisen geführt. Diese können den privaten Haushalten weniger Spielräume zum Erwerb unserer Produkte geben.

Inflationsbedingte Einkaufspreissteigerungen gehen auch an uns nicht vorbei. Fahrermangel und fehlende Frachtressourcen führen zu Nachteilen in der Logistik. Diese eigenen Aufwandssteigerungen können nicht ohne weiteres vollständig an Kunden weitergegeben werden und führen zu reduzierten Rohergebnissen und höheren Grundkosten.

Aufgrund gestiegener Produktionskosten sind auch unsere Produktpreise gestiegen und können daher bei den Verbrauchern zur Zurückhaltungen beim Kauf unserer Produkte führen.

Mangel an Rohstoffen, z. B. von Papier für unsere Verpackungen, können zu Lieferverzögerungen oder -ausfällen führen. Schlechtere Einkaufspreise, Vertragsstrafen bei Kunden oder Umsatzrückgänge wären die Folgen solcher Risikoeintritte.

Qualitätsrisiken in den Hauptwarengruppen Saatgut, Blumenzwiebeln und Rasensamen begegnen wir mit internen und externen Prüfungsmaßnahmen.

Aus Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten zu berücksichtigende Anbauanforderungen in den Warengruppen Saatgut und Blumenzwiebel können zu künftigen Einkaufspreissteigerungen führen. Dies kann wiederum dazu führen, dass diese Produkte weniger nachgefragt werden, weil diese zu den verzichtbaren Gütern gehören.

Dem Ausfallrisiko von bis zum Bilanzstichtag 2022 bereits entstandenen Forderungen wurde durch vorsichtige Forderungsbewertungen Rechnung getragen. Durch die bestehenden Zentralregulierungsvereinbarungen wird das Forderungsausfallrisiko stark eingeschränkt. Zusätzlich dient uns eine kontinuierliche Überwachung der Bonität unserer Kunden als Frühwarnsystem zur rechtzeitigen Erkennung von sich dort abzeichnenden Unternehmensrisiken.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Großkunden ihre Einkaufsbeziehung ändern und es hierdurch zu Umsatzrückgängen kommen kann.

Auch unsere Konzernunternehmen bekommen Fachkräftemangel und fehlende Personalressourcen am Arbeitsmarkt zu spüren. Dies wird kurzfristig zur Personalkostensteigerung führen, da Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Durch die Anschaffungen von modernen Maschinen werden unsere Produktionsprozesse weiter automatisiert. Ebenso im Lagerbereich werden Warenkommission und Versand auf Automatisierungsmöglichkeiten überprüft, um das wachsende Problem fehlender Arbeitskräfte bewältigen zu können.

Die in 2020 eingetretene Corona Pandemie, der im Februar 2022 begonnene Krieg in der Ukraine und die seit Herbst 2023 bestehenden kriegerischen Auseinandersetzungen in Israel haben wiedergolt aufgezeigt, wie schnell und umfassend sich gesundheitliche, politische und wirtschaftliche Verhältnisse verändern können, und wie langanhaltend sie sein können. Sie sind ein Teil der Ursachen, die in Europa und der ganzen Welt aktuell eher zu zunehmenden Unsicherheiten in der politischen und wirtschaftlichen Lage führen, von denen auch unsere Konzernunternehmen im Umsatz- und Kostenbereich negativ betroffen sein können.

4.3. Berichterstattung nach § 315 Abs. 2 HGB

Zu den im Konzern bestehenden Finanzinstrumenten zählen insbesondere Forderungen, Bankguthaben und Verbindlichkeiten. Ziel des Finanz- und Risikomanagements ist die Absicherung des Erfolgs unserer Konzernunternehmen gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Die Unternehmensleitung verfolgt eine konservative Risikopolitik. Zur Absicherung gegen Liquiditätsrisiken werden für wesentliche Geschäfte Liquiditätsplanungen vorgenommen, um einen Überblick über Ein- und Auszahlungen zu erhalten. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Delkrederevereinbarungen mit Zentralregulierern unserer Kunden, laufende Bonitätsbeurteilungen sowie ein Debitorenmanagement mit Mahnwesen begleiten die Abwicklung unserer Geschäfte. Für das Jahr 2023 wurde eine Forderungsrisikoversicherung abgeschlossen, um so auch drohende Schieflagen unserer Kunden zu besichern. Bestehende Zinserhöhungsrisiken sind z. Zt. eher zu vernachlässigen, da die Konzernunternehmen aus eigenen Mitteln finanziert werden.

4.4. Prognosebericht

In 2023 und auch weiterhin wird die allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland und Europa sowie der ganzen Welt verstärkt durch die Beeinträchtigungen des Ukraine-Krieges, des Klimawandels und der weltwirtschaftlichen Aufspaltung der Interessen des Ost-Westkonfliktes in ihrer Entwicklung eingeschränkt bzw. beeinträchtigt. Steigende Preise aufgrund von Inflation und Energieknappheit haben belastende Folgen. Insbesondere gestiegene eigene Beschaffungspreise führen zu Ergebnisminderungen.

Für 2023 gehen wir von einem Erlösrückgang aus. Durch Veränderung der Konsumenten-Nachfragen rechnen wir mit sinkenden Umsätzen und durch gestiegene Einkaufspreise mit sinkenden Roherträgen. Dem entgegenwirkend soll ein stringentes Kosten-Controlling in allen Bereichen zum Abbau von Kosten und bei gleichzeitiger Umstellung von systemischen Abwicklungen zu einer Stabilisierung der Ergebnisse führen.

Für das Geschäftsjahr 2023 können wir einen Ergebnisrückgang von bis zu 30 % nicht ausschließen.

Die Modernisierung von Maschinen wird weiterhin vorangetrieben, sodass insbesondere Investitionen in diesem Bereich für 2023 und die Folgejahre vorgesehen sind, jedoch eine Prüfung und Bedarfsanalyse vorab zur Abwägung der Risiken herangezogen werden. Durch den immer größer werdenden Druck von Beschaffung von Rohstoffen, bedarfsgerechte Lagerung von Produkten und Ausweichmöglichkeiten und Lieferfähigkeiten zählt zu einer langfristigen Planung ein Hallenbau.

Unsere vorwiegend auf Eigenmittel basierende Finanzierungssituation ist in unseren Planungen unverändert geblieben. Fremdfinanzierungsmöglichkeiten sind über unsere Hausbanken weiterhin gegeben, in unseren Planungen bisher jedoch nicht vorgesehen.

Everswinkel im Mai 2024

Bruno Nebelung GmbH

Geschäftsführung

Konzernbilanz

Aktiva

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen	13.924.818,66	14.346.649,18
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	1.098.459,00	1.299.165,00
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.098.459,00	1.299.165,00
II. Sachanlagen	12.822.359,66	13.043.484,18
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	9.271.289,47	9.524.184,47
2. technische Anlagen und Maschinen	1.489.240,00	1.648.178,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.662.908,21	1.811.072,21
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	398.921,98	60.049,50
III. Finanzanlagen	4.000,00	4.000,00
1. Genossenschaftsanteile	4.000,00	4.000,00
B. Umlaufvermögen	34.464.318,06	33.234.366,08
I. Vorräte	15.591.805,74	15.442.631,82
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	9.049.889,71	8.091.023,43
2. fertige Erzeugnisse und Waren	6.541.916,03	7.351.608,39
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	6.271.066,46	6.275.111,99
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.168.367,92	5.468.598,13
2. sonstige Vermögensgegenstände	1.102.698,54	806.513,86
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	12.601.445,86	11.516.622,27
C. Rechnungsabgrenzungsposten	150.643,21	88.851,31
Bilanzsumme, Summe Aktiva	48.539.779,93	47.669.866,57
Passiva
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital	38.488.788,67	33.312.032,65
I. gezeichnetes Kapital	500.000,00	500.000,00
II. Kapitalrücklage	3.935.238,90	3.935.238,90
III. Gewinnrücklagen	8.170.882,36	7.307.830,30
1. andere Gewinnrücklagen	8.170.882,36	7.307.830,30
IV. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung	2.332.861,36	2.432.808,38
V. Gewinnvortrag	19.136.155,07	14.789.404,47
VI. Bilanzgewinn	4.413.650,98	4.346.750,60
B. Rückstellungen	4.888.932,33	7.927.434,42
1. Steuerrückstellungen	380.736,00	3.058.481,00
2. sonstige Rückstellungen	4.508.196,33	4.868.953,42
C. Verbindlichkeiten	4.664.933,20	5.870.132,55
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	241.242,02	412.608,76
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.681.022,72	2.423.287,20
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	656.163,30	911.105,31
4. sonstige Verbindlichkeiten	2.086.505,16	2.123.131,28
davon aus Steuern	110.032,49	134.619,36
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	7.458,25	16.089,88
D. Passive latente Steuern	497.125,73	560.266,95
Bilanzsumme, Summe Passiva	48.539.779,93	47.669.866,57

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR	1.1.2021 - 31.12.2021 EUR
1. Umsatzerlöse	57.152.127,74	57.947.041,24
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-1.697.751,81	319.435,82
3. sonstige betriebliche Erträge	539.252,00	578.220,45
4. Materialaufwand	27.554.590,13	28.464.753,00
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	27.477.707,38	28.312.409,91
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	76.882,75	152.343,09
5. Personalaufwand	12.027.007,93	11.510.966,51
a) Löhne und Gehälter	9.970.678,94	9.518.183,54
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.056.328,99	1.992.782,97
davon für Altersversorgung	175.362,88	155.541,79
6. Abschreibungen	1.637.001,22	1.228.832,87
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.329.840,20	1.228.832,87
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	307.161,02	0,00
7. sonstige betriebliche Aufwendungen	7.239.082,13	7.639.087,96
8. Erträge aus Beteiligungen	40,00	40,00
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	7.650,67	18.090,32
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	42.301,43	37.514,66
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme	2.173.000,68	2.956.530,06
12. sonstige Steuern	51.632,04	52.290,97
Jahresüberschuss	5.276.703,04	6.972.851,80

Ergebnisverwendung

	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR	1.1.2021 - 31.12.2021 EUR
1. Jahresüberschuss	5.276.703,04	6.972.851,80
2. Einstellungen in Gewinnrücklagen	863.052,06	2.626.101,20
3. Bilanzgewinn	4.413.650,98	4.346.750,60

Konzernkapitalflussrechnung

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	12.601	11.517
Kontokorrentkredite	-101	0
	12.500	11.517

	T€	T€
Periodenergebnis	5.277	6.973
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	1.330	1.229
-/+ Abnahme/ Zunahme der Rückstellungen	-361	354
- sonstige zahlungsunwirksame Erträge	-100	-87
+/- Abnahme/ Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	277	-547
-/+ Abnahme/ Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-676	129
-/+ Gewinn/ Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-23	2
+ Zinsaufwendungen/ Zinserträge	35	19
+ Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	307	0
+ Ertragsteueraufwand/ -ertrag	2.173	2.957
- Ertragsteuerzahlungen	-5.397	-1.585
= Cashflow aus der laufender Geschäftstätigkeit	2.842	9.444
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-181	-103
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	47	20
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-855	-2.094
- Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition	-263	-290
+ Erhaltene Zinsen	7	6
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-1.245	-2.461
- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten	-272	-336
- Gezahlte Zinsen	-35	-38
- Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	0	-840
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-307	-1.214
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes	1.290	5.769
- bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-307	0
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	11.517	5.748
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	12.500	11.517

Konzerneigenkapitalspiegel

	Gezeichnetes Kapital €	Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB €	andere Gewinnrücklagen €	Gewinnvortrag €
Stand am 31. Dezember 2021	500.000,00	3.935.238,90	7.307.830,30	14.789.404,47
Einstellung in Rücklagen			863.052,06
Einstellung in den Gewinnvortrag				4.346.750,60
Konzernjahresüberschuss
Stand am 31. Dezember 2022	500.000,00	3.935.238,90	8.170.882,36	19.136.155,07

	Konzernbilanzgewinn €	Summe €
Stand am 31. Dezember 2021	4.346.750,60	30.879.224,27
Einstellung in Rücklagen	-863.052,06	0,00
Einstellung in den Gewinnvortrag	-4.346.750,60	0,00
Konzernjahresüberschuss	5.276.703,04	5.276.703,04
Stand am 31. Dezember 2022	4.413.650,98	36.155.927,31

Konzerneigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2021

	Gezeichnetes Kapital €	Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB €	andere Gewinnrücklagen €	Gewinnvortrag €
Stand am 31. Dezember 2020	500.000,00	3.935.238,90	4.681.729,10	13.349.494,78
Einstellung in Rücklagen			2.626.101,20
Einstellung in den Gewinnvortrag				4.439.909,69
Ausschüttung				-3.000.000,00
Konzernjahresüberschuss
Stand am 31. Dezember 2021	500.000,00	3.935.238,90	7.307.830,30	14.789.404,47

	Konzernbilanzgewinn €	Summe €
Stand am 31. Dezember 2020	4.439.909,69	26.906.372,47
Einstellung in Rücklagen	-2.626.101,20	0,00
Einstellung in den Gewinnvortrag	-4.439.909,69	0,00
Ausschüttung		-3.000.000,00
Konzernjahresüberschuss	6.972.851,80	6.972.851,80
Stand am 31. Dezember 2021	4.346.750,60	30.879.224,27

Konzernanhang

I. Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss

Die Bruno Nebelung GmbH mit Sitz in Everswinkel ist im Handelsregister des Amtsgerichts Münster unter der Nummer HR B 12659 eingetragen.

Zum 31. Dezember 2020 wurden die Größenkriterien des § 293 HGB überschritten. Dadurch entstand erstmalig eine gesetzliche Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes. Zeitpunkt der Erstkonsolidierung war der 1. Januar 2020. In den Konzernabschluss werden die Ergebnisse und Jahresabschlüsse der nachfolgend unter II.1. aufgeführten Tochterunternehmen einbezogen.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden sämtliche Vorschriften des HGB beachtet.

II. Abgrenzung des Konsolidierungskreises und Konsolidierungsmethoden

1. Abgrenzung des Konsolidierungskreises und Konzernabschlussstichtag

In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 werden die SPERLI GmbH mit Sitz in Everswinkel und die Bruno Nebelung Holland B.V. mit Sitz in Voorhout (Niederlande) als konsolidierungspflichtige Tochterunternehmen vollständig einbezogen. Das Mutterunternehmen hält sämtliche Anteile an den Tochterunternehmen.

Das Geschäftsjahr aller Unternehmen des Konsolidierungskreises ist das Kalenderjahr.

Der Konzernabschluss der Gesellschaft wird der das Unternehmensregister führenden Stelle elektronisch zur Einstellung in das Unternehmensregister übermittelt.

2. Konsolidierungsmethoden

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt bei der Bruno Nebelung Holland B.V. nach den Grundsätzen der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem Eigenkapital des konsolidierten Tochterunternehmens im Zeitpunkt der Erstkonsolidierung. Das Eigenkapital wurde mit dem Betrag angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten zum Erstkonsolidierungszeitpunkt entspricht (§ 301 Abs. 1 S. 2 HGB). Die Erstkonsolidierung erfolgte zum 1. Januar 2020.

Bei der Kapitalkonsolidierung der SPERLI GmbH wurde die Rückausnahme des § 301 Abs. 2 Satz 5 HGB in Anspruch genommen und die Kapitalaufrechnung zum Zeitpunkt der Begründung des Mutter-/Tochterverhältnisses vorgenommen, da insbesondere eine Neubewertung der Marke "SPERLI" zu unverhältnismäßig hohen Aufwendungen geführt hätte.

Bei den aus der Spaltung (im Jahre 2010) der Bruno Nebelung GmbH & Co. KG stammenden Anteilen an der Bruno Nebelung Holland B.V. wurde der übernommene Buchwert der Beteiligung als Anschaffungskosten der Muttergesellschaft fingiert. Für die Bruno Nebelung Holland B.V. liegen für diesen Zeitpunkt, in dem die Gesellschaft Tochterunternehmen wurde, keine Zeitwerte vor, so dass für diese Tochtergesellschaft von der Rückausnahme kein Gebrauch gemacht werden konnte.

Aus der Kapitalkonsolidierung der Bruno Nebelung Holland B.V. haben sich passive Unterschiedsbeträge gemäß § 301 Abs. 3 HGB ergeben. Sie wurden in die Gewinnrücklagen umgebucht, soweit sie Gewinnthesaurierungen der Tochtergesellschaft aus der Zeit der Begründung des Mutter-/ Tochterverhältisses bis zur Erstkonsolidierung betreffen. Ein weiterer Teil der passiven Unterschiedsbeträge ist dadurch entstanden, dass das Mutter-/ Tochterverhältnis durch eine Sacheinlage bzw. einen Tauschvorgang begründet wurde und die Beteiligung des Mutterunternehmens nach den Grundsätzen für die Bewertung von Sacheinlagen bzw. Tauschvorgängen zulässigerweise mit Anschaffungskosten unterhalb ihres beizulegenden Werts angesetzt wurde. Dies wurde nicht dadurch beseitigt, dass im Rahmen der Aufstellung eines an die konzerneinheitlichen Grundsätze angepassten Abschlusses (Handelsbilanz II) des Mutterunternehmens bei der Bewertung der Beteiligung das Bewertungswahlrecht vom Jahresabschluss abweichend zugunsten des beizulegenden Zeitwerts ausgeübt wurde. Der hieraus entstandene passive Unterschiedsbetrag wurde in die Kapitalrücklagen umgebucht. Passive Unterschiedsbeträge, die sich konsolidierungstechnisch aus der Neubewertung des Vermögens der Tochtergesellschaft zum Erstkonsolidierungszeitpunkt ergeben haben, werden als Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen und an den folgenden Konzernabschlussstichtagen nach Maßgabe der Fortschreibung der Konzernbuchwerte der erworbenen Vermögensgegenstände des Tochterunternehmens ertragswirksam aufgelöst.

Bei der Schuldenkonsolidierung werden die gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen aufgerechnet.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden Erlöse und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet.

Auf eine Zwischenergebniseliminierung wurde verzichtet, da keine wesentlichen Vorratsbestände aus Lieferbeziehungen zwischen den Unternehmen des Konsolidierungskreises bestehen.

III. Erläuterungsbericht

1. Gliederung und Ausweis

Die Gliederung der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach den §§ 266 und 275 HGB in Verbindung mit § 298 HGB. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Bilanz wurde um den Posten Genossenschaftsanteile unter den Finanzanlagen erweitert.

2. Angaben zur Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden von der Muttergesellschaft festgelegt und entsprechen den in ihrem Einzelabschluss angewandten Methoden.

Die auf den Konzernabschluss angewandten Bilanzierungsmethoden entsprechen den handelsrechtlichen Vorschriften und den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (Nutzungsdauer 3 - 10 Jahre) bewertet. In Übereinstimmung mit der Beurteilung einer steuerlichen Betriebsprüfung wurde die Abschreibungsdauer von Markenrechten bei der Muttergesellschaft auf 10 Jahre erhöht.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- und Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet. Abschreibungen erfolgten nach der linearen Methode (Nutzungsdauer 3 - 40 Jahre). Die planmäßigen Abschreibungen berücksichtigen den technischen und wirtschaftlichen Werteverzehr. Vermögensgegenstände, die vor dem 1.1.2011 angeschafft oder übertragen worden sind, wurden auch degressiv abgeschrieben.

Geringwertige Wirtschaftsgüter im Sinne des Steuerrechts werden aus Wirtschaftlichkeitsgründen im Zugangsjahr voll abgesetzt.

Ständermaterial (Verkaufsständer zur Warenpräsentation), dessen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten je Ständer im Durchschnitt unter 250 € liegt, wird als sofortiger Aufwand erfasst.

Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten ausgewiesen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die Einzelkosten für Lohn und Material und unternehmensspezifisch ermittelte Gemeinkostenzuschläge für Material und Fertigung. Für Risiken der künftigen Verwertbarkeit von Vorratsgegenständen werden Wertberichtigungen vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zu Nennwerten bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Für Ausfall- und Einziehungsrisiken sowie Skonti und sonstige Erlösschmälerungen wurde eine Pauschalwertberichtigung vorgenommen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Die Bildung der Rechnungsabgrenzungsposten erfolgt gemäß § 250 Abs. 1 i. V. m. § 298 HGB.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und Verpflichtungen und sind in Höhe ihrer voraussichtlichen Inanspruchnahme (Erfüllungsbetrag) gebildet.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt worden.

Posten in ausländischer Währung werden zum Kurs bei Entstehung oder mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

Die Berechnung der latenten Steuern beruht auf temporären Differenzen zwischen Bilanzposten aus handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Betrachtungsweise gemäß § 274 und § 306 HGB. Vom Aktivierungswahlrecht aktiver latenter Steuern wurde in Handelsbilanz I und Handelsbilanz II der Tochterunternehmen kein Gebrauch gemacht. Aus Konsoliderungsmaßnahmen der Bruno Nebelung Holland B.V. ergaben sich folgende Differenzen, die zu latenten Steuern führten:

	Bilanzansatz zum 31.12.2022
	HB €	StB €	Differenz €
Sachanlagevermögen	12.822.359,66	10.927.027,66	-1.895.332,00
Konsolidierte Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,00	-93.171,00	-93.171,00
Aktivüberhang Handelsbilanz			-1.988.503,00

Der niederländische Körperschaftsteuersatz liegt für steuerpflichtige Erträge bis zu 395 T€ bei 15 % und darüber hinaus bei 25 %. Hieraus ergibt sich eine passive latente Steuer von 497.125,73 € nach 560.266,95 € zum Ende des Vorjahres und somit eine Minderung in Höhe von 63.141,22 €.

IV. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagengitter dargestellt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Passive Unterschiedsbeträge, die als Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen werden, ergaben sich aus der Erstkonsolidierung der niederländischen Tochtergesellschaft und entwickelten sich im Geschäftsjahr 2022 wie folgt (in €):

Stand 31.12.2021	2.432.808,38
ergebniswirksame Auflösung in 2022	-99.947,02
Stand 31.12.2022	2.332.861,36

Die sonstigen Rückstellungen wurden u. a. gebildet für Bonus-, Rücknahme- und Gewährleistungsverpflichtungen gegenüber Kunden, Urlaubs-, Mehrarbeits- und Provisionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern sowie Rechnungslegungs- und Steuererklärungspflichten.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gehen aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel hervor:

	Restlaufzeiten
	bis 1 Jahr T€	mehr als 1 Jahr T€	mehr als 5 Jahre T€	Gesamt T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	181	60	0	241
Vorjahr:	273	140	0	413
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.681	0	0	1.681
Vorjahr:	2.423	0	0	2.423
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	656	0	0	656
Vorjahr:	911	0	0	911
Sonstige Verbindlichkeiten	2.087	0	0	2.087
Vorjahr:	2.123	0	0	2.123
	4.605	60	0	4.665
Vorjahr:	5.730	140	0	5.870

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren 140 T€ durch eine Grundschuld an der Betriebsimmobilie in Everswinkel vollständig besichert.

V. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse werden wie im Vorjahr zu rund 92 % aus Lieferungen von Saat- und Pflanzenartikeln erzielt.

Die Lieferungen von Saat- und Pflanzenartikeln betreffen mit rund 39 % (Vorjahr: 43 %) Portionssaatgut und Blumenmischungen, mit rund 22 % (Vorjahr: 19 %) Frühjahrs-, Herbstblumen- und Steckzwiebeln, mit rund 34 % (rund 34 %) Rasensaatgut und Gründünger und mit rund 5 % (Vorjahr: 4 %) sonstige Lieferungen.

Der Auslandsanteil liegt bei gut einem Zehntel und wird im Wesentlichen im europäischen Ausland erzielt.

Es sind Erträge aus der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrags von 100 T€ (Vorjahr: 87 T€) sowie aus Anlagenabgängen von 34 T€ (Vorjahr: 5 T€) entstanden. Darüber hinaus sind Aufwendungen aus Anlagenabgängen von 11 T€ (Vorjahr: 8 T€) entstanden.

Aus Währungsumrechnungen wurden Erträge in Höhe von 29 T€ (Vorjahr: 29 T€) und Aufwendungen von 51 T€ (Vorjahr: 27 T€) verbucht.

Die Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens betreffen die Wertberichtigung eines tschechischen Bankguthabens, da die Bank aufgrund des Ukraine-Krieges im August 2022 insolvent wurde.

VI. Angaben und Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds berücksichtigt den Kassenbestand sowie Bankguthaben, von denen kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Abzug gebracht wurden.

VII. Angaben und Erläuterungen zum Konzerneigenkapitalspiegel

Die Jahresergebnisse der Tochtergesellschaften sowie die Ergebnisauswirkungen aus Konsolidierungsmaßnahmen wurden im Konzernabschluss den anderen Gewinnrücklagen zugeführt. Hierdurch ergibt sich ein Bilanzgewinn im Konzern, der dem Jahresüberschuss des Mutterunternehmens im Einzelabschluss 2022 entspricht.

VIII. Sonstige Angaben

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen:

Mehrjährige Verpflichtungen führen voraussichtlich zu keinen höheren finanziellen Belastungen, wie sie auch bei Fortführung der Konzernunternehmen aus laufenden Leistungsbezügen notwendig würden. Es bestehen somit keine sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage des Konzerns von wesentlicher Bedeutung sind.

2. Gesamthonorar des Abschlussprüfers:

Die für das Geschäftsjahr 2022 erbrachten Leistungen des Abschlussprüfers führen zu Honorarabrechnungen in Höhe von insgesamt rund T€ 86 (Vorjahr: rund T€ 60). Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen in Höhe von rund T€ 67 (Vorjahr: T€ 47) für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2022 umfasst wie im Vorjahr neben dem Honorar für die Prüfung des Konzernabschlusses der Muttergesellschaft auch das Honorar für den vom Abschlussprüfer geprüften Jahresabschluss der Nebelung GmbH sowie der SPERLI GmbH. Daneben wurden im Geschäftsjahr 2022 Steuerberatungs- und sonstige Leistungen in Höhe von rund T€ 19 (Vorjahr: T€ 13) erbracht.

3. Mitarbeiter:

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer ergibt sich im Vorjahresvergleich wie folgt:

	2022	2021
Angestellte	112	112
Arbeiter	143	155
Gesamt	255	267

Außerdem waren durchschnittlich fünf (Vorjahr: vier) Auszubildende im Konzern.

4. Geschäftsführung:

Nicolaus Volmary (Dipl.- Ing.), Münster

Geschäftsführer Ressort Produktmanagement, Produktion, Einkauf Rohware und Verwaltung

Werner Großeschallau, Verl

Geschäftsführer Ressort Vertrieb, Marketing und Verwaltung

Die Geschäftsführer üben ihre Tätigkeit hauptberuflich aus.

Auf die nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB verlangte Angabe der Geschäftsführerbezüge wird unter der analogen Anwendung des § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Everswinkel, den 29. Mai 2024

Die Geschäftsführung

gez. Nicolaus Volmary

gez. Werner Großeschallau

Die Gesellschafterversammlung des Mutterunternehmens hat am 6. März 2024 folgendes beschlossen:

Der Jahresüberschuss des Jahres 2022 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Konzernanlagespiegel

	Anschaffungs-, Herstellungskosten 01.01.2022 Euro	Zugänge Euro	davon FK-Zinsen Euro	Abgänge Euro	Umbuchungen Euro	Anschaffungs-, Herstellungskosten 31.12.2022 Euro
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.599.765,73	65.240,15	0,00	0,00	0,00	4.665.005,88
	4.599.765,73	65.240,15	0,00	0,00	0,00	4.665.005,88
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten	15.122.466,89	53.687,91	0,00	0,00	0,00	15.176.154,80
technische Anlagen und Maschinen	2.535.006,83	121.797,29	0,00	0,00	0,00	2.656.804,12
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.740.707,76	352.604,85	0,00	222.836,67	0,00	6.870.475,94
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	60.049,50	338.872,48	0,00	0,00	0,00	398.921,98
	24.458.230,98	866.962,53	0,00	222.836,67	0,00	25.102.356,84
Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	4.000,00	0,00	0,00	0,00	0,00	4.000,00
	4.000,00	0,00	0,00	0,00	0,00	4.000,00
	29.061.996,71	932.202,68	0,00	222.836,67	0,00	29.771.362,72

	kumulierte Abschreibungen 01.01.2022 Euro	Abschreibungen Geschäftsjahr Euro	Zugänge Euro	Abgänge Euro	Umbuchungen Euro	kumulierte Abschreibungen 31.12.2022 Euro
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.300.600,73	265.946,15	0,00	0,00	0,00	3.566.546,88
	3.300.600,73	265.946,15	0,00	0,00	0,00	3.566.546,88
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten	5.598.282,42	306.582,91	0,00	0,00	0,00	5.904.865,33
technische Anlagen und Maschinen	886.828,83	280.735,29	0,00	0,00	0,00	1.167.564,12
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.929.635,55	476.575,85	0,00	198.643,67	0,00	5.207.567,73
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	11.414.746,80	1.063.894,05	0,00	198.643,67	0,00	12.279.997,18
Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	14.715.347,53	1.329.840,20	0,00	198.643,67	0,00	15.846.544,06

	Zuschreibungen Geschäftsjahr Euro	Buchwert 31.12.2022 Euro	Buchwert 31.12.2021 Euro
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	1.098.459,00	1.299.165,00
	0,00	1.098.459,00	1.299.165,00
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten	0,00	9.271.289,47	9.524.184,47
technische Anlagen und Maschinen	0,00	1.489.240,00	1.648.178,00
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	1.662.908,21	1.811.072,21
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	398.921,98	60.049,50
	0,00	12.822.359,66	13.043.484,18
Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	0,00	4.000,00	4.000,00
	0,00	4.000,00	4.000,00
	0,00	13.924.818,66	14.346.649,18

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Konzernabschluss wurde am 29.05.2024 gebilligt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Bruno Nebelung GmbH, Everswinkel

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Bruno Nebelung GmbH und Ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und dem Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Bruno Nebelung GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

• vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

• holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

• beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit der für die Überwachung verantwortlichen Geschäftsführung unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Recklinghausen, den 29. Mai 2024

Schulte Sasse & Partner
Wirtschaftsprüfer Steuerberater mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Alois Schulte Sasse, Wirtschaftsprüfer

gez. Anna Maria Schulte Sasse, Wirtschaftsprüferin