GMH Guss GmbH

Schwerte

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2016

1 Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell

1.2 Grundlagen der internen Steuerung und Steuerungskennzahlen

1.3 Forschung und Entwicklung

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

2.2 Entwicklung der deutschen Gießereibranche

2.3 Geschäftsverlauf

2.3.1 Besondere Ereignisse im Geschäftsjahr

2.3.2 Markt/Umsatz/Ergebnissituation

2.3.3 Beschaffung

2.3.4 Produktion

2.3.5 Investitionen

2.3.6 Finanzierung

2.3.7 Personal

2.3.8 Umwelt

2.4 Lage

2.4.1 Ertragslage

2.4.2 Vermögens- und Finanzlage

2.5 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage

3 Berichterstattung zur voraussichtlichen Entwicklung / Prognosebericht

3.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

3.2 Entwicklung der deutschen Gießereibranche

3.3 Geschäftsverlauf

3.3.1 Markt/Umsatz/Ergebnissituation

3.3.2 Beschaffung

3.3.3 Produktion

3.3.4 Investitionen

3.3.5 Finanzierung

3.3.6 Personal

3.3.7 Umwelt

3.4 Lage

3.4.1 Ertragslage

3.4.2 Vermögens- und Finanzlage

3.5 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage

4 Chancen- und Risikobericht

4.1 Chancenmanagement

4.2 Risikomanagement

4.3 Umfeld und Branche

4.4 Leistungswirtschaftliche Chancen und Risiken

4.5 Finanzwirtschaftliche Risiken

4.6 Sonstige Risiken

4.7 Gesamtbild der Risikolage

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell

Die GMH Guss Gruppe ist ein Verbund mittelständischer Unternehmen innerhalb der GMH Unternehmensgruppe. Unsere Herkunft und unser Schwerpunkt liegen in den Werkstoffen Eisen und Stahl. Wir arbeiten vom Rohstoff bis zum komplexen Endprodukt mit unterschiedlichen Eisen- und Stahl-Werkstoffen. Qualität ist unsere Stärke, unternehmerische Zielsetzung sind der Ausbau der eigenen Marktposition und das wirtschaftliche Wachstum. Durch den Verbund in der GMH Guss Gruppe als auch in der GMH Unternehmensgruppe werden Synergieeffekte geschaffen, die zum Vorteil jedes Unternehmens genutzt werden. Die Kompetenzen der GMH Guss Gruppe mit mehreren Produktionsstandorten in Deutschland lassen sich in drei Kernfeldern zusammenfassen: Mobilität, Energie und Maschinenbau. Wo immer hochwertige Guss-Bauteile aus Stahl und Eisen benötigt werden, sind die Experten der GMH Guss Gruppe zur Stelle - und zwar schnell, zuverlässig, flexibel und mit höchstem Qualitätsanspruch in Sachen Produkt und Dienstleistung.

Unsere Absatzmärkte liegen schwerpunktmäßig in Deutschland und in Europa. Darüber hinaus bestehen aber auch Kundenbeziehungen nach Nord- und Südamerika und Fernost.

Die GMH Guss Gruppe teilt sich nach den Absatzmärkten in die Teilbereiche Guss Automotive und Guss Maschinenbau auf.

Dem Geschäftsbereich Guss Automotive gehören die folgenden operativen Tochtergesellschaften an:

•	Harz Guss Zorge GmbH und HGZ Gießerei GmbH & Co. KG, Zorge,
•	Dieckerhoff Guss GmbH, Gevelsberg,
•	Walter Hundhausen GmbH, Schwerte.

Dem Geschäftsbereich Guss Maschinenbau angeschlossen sind die folgenden operativen Tochtergesellschaften:

•	Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH, Mülheim an der Ruhr,
•	Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH, Mülheim an der Ruhr,
•	Pleissner Guss GmbH, Herzberg am Harz,

1.2 Grundlagen der internen Steuerung und Steuerungskennzahlen

Zur Konzernsteuerung werden in der GMH Guss Gruppe Kennzahlen verwendet, die darauf abzielen, die Geschäftsentwicklung des Konzerns im Hinblick auf Wachstum, Ergebnis und Liquidität zielgerichtet auszusteuern.

Zu den wichtigsten Kennzahlen, die im Geschäftsjahr 2016 zur Steuerung der GMH Guss Gruppe geführt und analysiert werden, gehören:

•	Auftragseingang
•	Produktionsmenge
•	Versandmenge
•	Umsatzerlöse
•	Jahresergebnis vor Ergebnisabführung
•	Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)
•	Umsatzrendite

Diese Kennzahlen werden monatlich, z.T. täglich, ermittelt und sind im Berichtswesen der einzelnen Gruppenunternehmen an die GMH Guss GmbH in ihrer Funktion als Konzernobergesellschaft enthalten.

1.3 Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung wird in den einzelnen Standorten unserer Gruppe dezentral durchgeführt. Hierbei bestehen zum Teil enge Kooperationen mit deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Die in 2016 wesentlichen Projekte betreffen folgende F&E-Maßnahmen:

•	Die Arbeiten im öffentlich geförderten Vorhaben unverDrossen sind vorangeschritten. Ziel ist hier für die Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH neben den anderen Projektpartnern, Drossanteile in GJS prüftechnisch zu quantifizieren als auch Einflüsse auf die Festigkeitseigenschaften zu bestimmen. Fortgesetzt wurde auch an dem Projekt DiWaGuss gearbeitet, in dem öffentlich gefördert Erstarrungsvorgänge in dickwandigen Gussteilen simuliert und parallel dazu Proben abgegossen wurden. Die internen Arbeiten konzentrierten sich auf die Metallurgie des Magnesiumdrahtbehandlungsverfahrens und auf die Entwicklung neuer Impfmethoden zwecks Gefügeoptimierung in dickwandigen Bauteilen. Zwecks Verbesserung der Bauteiloberflächen wurden Versuche mit Formstoffzusätzen als auch innovative Schlichten erfolgreich eingeführt.
•	Für die Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH konzentrieren sich die internen als auch externen Entwicklungsarbeiten auf die Werkstoffeigenschaften hochfester Stähle. Das Projekt "Tragfähigkeit- und Ermüdungsverhalten von Stahlguss und Stahlhohlprofilverbindungen" soll hier beispielsweise die Anwendungsbreite der produzierten Werkstoffe vergrößern. Die Legierungsversuche mit höchstfesten mikrolegierten Sonderstählen wurden in 2016 intern im Rahmen einer Masterarbeit fortgesetzt. Kundenbezogen konnte auch unter Anwendung der Topologieoptimierung ein Bauteil unter Einsatz hochfesten Stahlgusses erfolgreich von einer Schweißkonstruktion auf Stahlguss umgestellt und gewichtsoptimiert werden.
•	Bei der Harz Guss Zorge GmbH konnten die Erfahrungen und Erkenntnisse im Lost-Foam-Verfahren weiter ausgebaut werden. Erste Vorserienaufträge stehen kurz vor dem Abschluss.
•	Bei der Pleissner Guss GmbH konnte im Rahmen einer Machbarkeitsstudie und einigen begleitenden Untersuchungen die neue warmfeste Stahlgusssorte CB2 in einem Prototypen erfolgreich hergestellt und gleichzeitig die Erreichung der Kundenanforderungen nachgewiesen werden. Dadurch kann die Pleissner Guss GmbH auch in der modernsten Stahlgusssorte für den Bereich der Energiebranche (Kraftwerksbau) Stahlgussbauteile herstellen und erhielt aktuell bereits einen ersten Auftrag.

Darüber hinaus wurden frühere Projekte abgeschlossen und wiederum verschiedene Werkstoffe mit den Kunden überarbeitet und weiterentwickelt.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die in der Pressemitteilung vom 09.12.2015 getätigte Aussage des Ifo Instituts, nach der die deutsche Wirtschaft sich aufgrund des privaten Konsums und sinkender Rohstoffpreise in einer Aufschwungphase befindet und dies zu einer weiteren Steigerung des Bruttoinlandsproduktes führt, hat sich weitestgehend erfüllt. ¹ Der Aufschwung in Deutschland und im Euroraum hält an. Für Deutschland rechnet der Sachverständigenrat für 2016 mit einer Wachstumsrate von 1,9 % des realen Bruttoinlandsprodukts und für den Euroraum mit einer Wachstumsrate von 1,6 % für das laufende Jahr. ² Nach wie vor wird diese Entwicklung durch die deutlich höheren Konsumausgaben der privaten und öffentlichen Konsumenten sowie der Ausweitung der Wohnbauinvestitionen getragen. ³

Die Lage der Weltwirtschaft hat sich wieder leicht verbessert, was sich wieder am Produktionsanstieg zeigt. Nachdem dieser in der ersten Jahreshälfte sehr verhalten war, dürfte in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften die Produktion wieder ausgeweitet werden. ⁴

War die Dynamik des Bruttoinlandsproduktes in den USA im ersten Halbjahr noch sehr niedrig, was im Wesentlichen auf den Lagerabbau und verringerten Anlageinvestitionen zurückzuführen ist, so hat sich diese Entwicklung nun geändert. ⁵ Mittlerweile zeichnet sich beginnend im dritten Quartal ein Anziehen der Produktion ab, welches auf den starken Konsum, bedingt durch die verbesserte Lage auf den Arbeitsmarkt, basiert. ⁶

Die Konjunktur in China ist nach wie vor auf Wachstumskurs. Lagen die Wachstumsraten in den vergangenen zwei Jahrzehnten bei rd. 10 % im Jahresdurchschnitt, so ist der Produktionsanstieg im ersten Halbjahr 2016 mit knapp unter 6 % deutlich zurückgegangen. ⁷ Im Vergleich zu früheren Jahren tragen die Investitionen immer weniger zum Wachstum bei, so dass der Beitrag zum Wirtschaftswachstum in den Jahren 2006 bis 2010 bei durchschnittlich 6,3 % lag und nun in den vergangenen fünf Jahren auf 3,6 % zurückgegangen ist. ⁸ Da das Wachstum von nicht staatlichen Investitionen fast zum Erliegen gekommen ist, versucht der Staat nun diese Entwicklung mit staatlichen Investitionen auszugleichen. ⁹ Die wirtschaftlichen Indikatoren deuten auf eine Fortführung der kommenden Monate hin, so dass für das Gesamtjahr 2016 mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts mit 6,5 % gerechnet werden kann. ¹⁰

Die konjunkturelle Lage in der Europäischen Union entwickelte sich in der Grunddynamik im ersten Halbjahr 2016 eher verhalten, was im Wesentlichen auf den nur mäßigen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Aktivität zurückzuführen ist. ¹¹ Der private wie auch der staatliche Verbrauch expandierte nur schwach und die Bruttoanlageinvestitionen reduzierten sich gegenüber dem ersten Quartal. ¹² Dennoch wird für das gesamte Jahr mit einem Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen Produktion um 1,6 % gerechnet, der maßgeblich auf eine fortschreitende Erholung und der hohen Beschäftigungsdynamik im Euroraum fußt. ¹³

Die Konjunktur in Deutschland befindet sich in einem moderaten Aufschwung, was sich auch dadurch darstellt, dass die gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten nun wieder etwas stärker ausgelastet sind als im langfristigen Mittel. ¹⁴ Einige Indikatoren deuten bereits darauf hin, dass die Produktionskapazitäten der deutschen Wirtschaft eine gewisse Überlastung erfahren, die auf folgende Faktoren zurückzuführen ist: ¹⁵

―	Die starke Nachfrage nach Bau- und Dienstleistungen
―	Der mit der höheren Nachfrage nach den zuvor genannten Leistungen verbundene Beschäftigungsaufbau. Die Anzahl der Beschäftigten wird in 2016 um rd. 500.000 Personen auf 43,6 Mio. ansteigen
―	das nach wie vor niedrige Zinsniveau

Von Seiten der Industrie ist hingegen nur ein unterdurchschnittlicher Beitrag zu diesem Aufschwung aufzuweisen, was aufgrund der außerordentlich günstigen Finanzierungs-bedingungen eher ungewöhnlich erscheint. ¹⁶ Die Investitionstätigkeit bleibt in vielen bedeutenden Absatzmärkten hinter den Vorjahren zurück, was auf eine erhöhte Investitionstätigkeit im Ausland hinweist. ¹⁷ Im ersten Quartal 2016 konnte das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland ein gutes Fertigungsergebnis verzeichnen, das im weiteren Jahresverlauf jedoch auf Monatsebene gesehen keinem einheitlichen Trend folgt und so die Produktionsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf einer stetigen Berg- und Talfahrt gleicht. ¹⁸ Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die deutsche Konjunktur in einem unruhigen internationalen Umfeld auf Expansionskurs bleibt. ¹⁹

2.2 Entwicklung der deutschen Gießereibranche

Deutschlands Gießereibranche hat in Europa eine mengenmäßig führende Position. In keinem anderen europäischen Land wird so viel Guss produziert wie in Deutschland (vgl. Abb1). ²⁰ Die Gießerei-Industrie beschäftigt in ca. 600 Gießereien rund 80.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von etwa 13 Mrd. €. ²¹ Sie ist eine klassische Mittelstandsbranche. Rund 95 % der Unternehmen beschäftigen weniger als 500 Mitarbeiter. Mit einem Anteil von nicht ganz einem Prozent an der Produktion des produzierenden Gewerbes zählen die deutschen Gießereien zu den kleineren Industriezweigen. Die wirtschaftliche Bedeutung ist jedoch wesentlich größer. So gibt es innerhalb des Investitionsgüter produzierenden Gewerbes kaum eine Branche, die keine gegossenen Komponenten verwendet. Die Gießerei-Industrie ist eine typische Zulieferbranche. Zu ihren Abnehmern zählen vorrangig Fahrzeugbau, Maschinenbau, Energiewirtschaft, Schiffbau, Bauwirtschaft sowie die Luftfahrzeugindustrie.

Abb.1 ²²

In den letzten Jahren hat sich die Fertigungstiefe und Wertschöpfung sukzessive erweitert. Die Tendenz, fertigbearbeitete, einbaufähige Teile zu liefern, setzt sich mehr und mehr durch. Zusammen mit der zunehmenden Komplexität der Gusswerkstoffe impliziert dies entsprechende Investitionserfordernisse. ²³

Die Werkstoffproduktion 2015 im Eisen- und Stahlguss in Höhe von 4,079 Mio. t setzte sich wie folgt zusammen: 57 % entfielen auf Grauguss, 38 % auf Gusseisen mit Kugelgraphit sowie 5 % auf Stahlguss. ²⁴ Im Bereich des NE-Metallgusses hatte der Aluminiumguss mit 88 % Anteil an der Werkstoffstruktur eine herausragende Bedeutung. ²⁵ Aufwandsseitig kam es im Jahr 2016 außerhalb des metallischen Einsatzes zu einer Steigerung der Kosten von rund 1,8 %. ²⁶

Was die Absatzmarktseite anbelangt, sanken in den ersten zehn Monaten des Geschäftsjahres 2016 die Auftragseingänge der Gießereien beim Eisen- und Stahlguss im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 139.767 t auf 3.385.262 t, was einem Rückgang um 4 % entspricht. Unterschieden nach den wesentlichen Abnehmerbranchen, verzeichnete der Fahrzeugbau einen Rückgang von 2,2 % (42.820 t), der Maschinenbau ein Minus von 7 % (62.599 t) und die sonstigen Verwendungszwecke einen Rückgang von 5,3 % (34.348 t). ²⁷

Der Auftragsbestand per Ende Oktober 2016 belief sich auf 1.886.526 t und hatte sich damit gegenüber Oktober 2015 rechnerisch um 6,5 % erhöht. Beim Fahrzeugbau ergab sich eine Erhöhung um 6,2 %, beim Maschinenbau stand ein Plus von 12,7 % zu Buche. Lediglich der Bereich der sonstigen Verwendungszwecke verzeichnete zum Betrachtungszeitpunkt Oktober ein Minus von rund 8,1 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat. ²⁸ Bedingt durch die Unsicherheit bezüglich Zeitpunkt und Umfang realer Lieferabrufe sollten diese vorläufigen Daten allerdings mit Vorsicht interpretiert werden. Die Auftragsreichweite der Eisengießereien per Ende Oktober 2016, berechnet nach der monatlichen Durchschnittsproduktion 2015, lag zwischen ca. 5,2 Monaten (Gusseisen mit Lamellengraphit) und rund 6,5 Monaten (Gusseisen mit Kugelgraphit). ²⁹.

Die Entwicklung des Auftragsbestandes über einen Mehrjahreszeitraum zeigt das folgende Diagramm (Abb.2): ³⁰

Abb. 2

Die Exporte der deutschen Eisen- und Stahlgießereien reduzierten sich im Zeitraum Januar bis Oktober 2016 um 6,5 % auf 1.298.709 t gegenüber dem Vorjahreszeitraum. ³¹ Die Exportquote belief sich auf ca. 39 % Exportanteil am Gesamtabsatz. ³²

Die Produktion der deutschen Gießereien erreichte im Zeitraum von Januar bis Oktober 2016 eine Menge von 3.336.271 t, was eine Verringerung von 5,1 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutete. ³³ Für den Fahrzeugbau wurden 5,4 % und für den Maschinenbau 5,8 % weniger produziert. Im Bereich der sonstigen Verwendungszwecke verringerte sich die Produktion um 3,5 %. ³⁴

Die Kapazitätsauslastung der deutschen Eisengießereien lag im dritten Quartal 2016 mit ca. 81 % der betriebsüblichen Vollauslastung in etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals, befindet sich aber seit dem 3. Quartal 2011 im leichten Abwärtstrend (vgl. Abb.3). ³⁵

Abb. 3

In einer aktuellen Umfrage des BDG-Landesverbandes Nord (Fe) vom Herbst 2016 bewerteten die befragten Gießereien die aktuelle Lage marginal schlechter als noch im Frühjahr. ³⁶ Hatten sie seinerzeit im Schnitt aller Maschinen- und Handformgießereien die aktuelle Lage noch mit 3,3 bewertet, so wurde diese Beurteilung auf 3,4 im Herbst zurückgenommen. ³⁷ Auch für die nächsten 6 Monate wird von Seiten der Unternehmen mit einer weiteren leichten Verschlechterung gerechnet (Indikator: 3,5). ³⁸ Die Auslastung der Gießereien im Landesverband war in den zurückliegenden Monaten recht unterschiedlich. Aktuell ist sie oft schwach und wird zum Teil sogar von Kurzarbeit begleitet. ³⁹ Weiterhin wird von einer vielfach angespannten Ertragssituation berichtet, da die in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Tariflöhne und -gehälter wegen der hohen Wettbewerbsintensität kaum in Form von Preiserhöhungen an den Markt weitergegeben werden können.

2.3 Geschäftsverlauf

2.3.1 Besondere Ereignisse im Geschäftsjahr

Die GMH Guss Gruppe hat ein umfangreiches Reorganisations-Konzept aufgelegt. Gesellschafterin und Aufsichtsrat haben diesem positiv zugestimmt. Dieses Konzept beruht auf einer organisatorischen Optimierung der GMH Guss Gruppe und der hiermit verbundenen zentralen Übernahme der Vertriebsleitungen und der Etablierung eines zentralen Business Development, Innovation, Supply Chain, Controlling/Finanzen und Personal durch die GMH Guss GmbH für die gesamte GMH Guss Gruppe. Gesellschaftsrechtlich haben sich daraus keine Änderungen ergeben.

Am Standort Mülheim wurden umfangreiche Interessenausgleiche und Sozialpläne abgeschlossen. Der Mitarbeiter-Abbau wurde über freiwilliges Ausscheiden geregelt und Versetzungen vom Stahl- zum Eisenguss durchgeführt. In Summe wurde am Standort die Mitarbeiterzahl um 133 Mitarbeiter reduziert, von denen 20 über Werkvertrags- und Arbeitnehmerüberlassungs-Positionen realisiert wurden, so dass effektiv 113 eigene Mitarbeiter das Haus verlassen müssen. Die Verhandlungen mit der IG Metall über Abweichungen vom Flächentarifvertrag wurden ebenfalls abgeschlossen und sind unterschrieben. Das Gesamtpaket deckt eine Laufzeit bis zum Jahr 2022 ab. Die aus den abgeschlossenen Interessenausgleichen zu bearbeitenden Themen, wie Optimierung der Betriebsnutzungszeit, Überprüfung der Entgeltstrukturen als auch weitere Themen wie die Umsetzung von Konzepten der Wertstromoptimierung, werden die Gesellschaften dieses Standortes zusätzlich wirtschaftlich stabilisieren.

2.3.2 Markt/Umsatz/Ergebnissituation

Guss Automotive

Die deutliche konjunkturelle Abkühlung in sehr wesentlichen Ziel- und Wachstumsmärkten setzte sich in 2016 fort und verschärfte sich. Der Auftragseingang der Harz Guss Zorge GmbH / HGZ Gießerei GmbH & Co. KG (HGZ) fiel 2016 gegenüber dem Vorjahr um 11,8 % geringer aus. Die Umsätze sanken im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 % bei einer um 3,9 % geringeren Absatzmenge.

Weltweite Überkapazitäten für Gießereiprodukte, verbunden mit hohem Preisdruck durch die Kunden, boten keine Möglichkeit, Preiserhöhungen durchzusetzen, und erhöhten den Preisdruck bei neuen Aufträgen weiter.

Das negative Ergebnis der ursprünglichen Planung für 2016 konnte bei leicht niedrigerem Umsatz etwa auf Planniveau gehalten werden. Die Umsatzreduzierung ging dabei neben der Mengenreduzierung vor allem auf eine ungünstige Produktmixverschiebung zurück.

Für Dieckerhoff Guss GmbH ergeben sich in 2016 folgende Entwicklungen: Die Versandtonnage war um 3,4 % geringer als im Vorjahr. Die rechnerische Auftragsreichweite zum Stichtag beträgt 9,1 Monate nach 7,1 Monaten zum Vorjahresstichtag. Insgesamt konnten die in den Vorjahresplanungen angesetzten Versandziele nicht erreicht werden.

Die Umsatzerlöse bei der Dieckerhoff Guss GmbH haben sich gegenüber 2015 um 8,4 % vermindert. Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 % zurückgegangen. Insgesamt schließt das Geschäftsjahr 2016 mit einem Jahresfehlbetrag ab. Hieraus ergibt sich eine Verringerung der Umsatzrendite um 2,6 %-Punkte zum Vorjahr. Die Ergebnisplanungen des Geschäftsjahres 2016 wurden damit deutlich unterschritten.

Die Absatzzahlen der Abnehmerbranchen der Walter Hundhausen GmbH (WH) haben sich in 2016 negativ entwickelt. So reduzierte sich die Absatzmenge der Walter Hundhausen GmbH gegenüber dem Vorjahr um 2.627 t. Im Wesentlichen davon betroffen sind Kunden aus der Nutzfahrzeugindustrie.

Der Auftragsbestand liegt zum 31.12.2016 um 5,0 % über dem Vorjahresniveau. Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2016 lagen um 4,6 % unter dem Vorjahr.

Der Anteil des Personalaufwandes an der Gesamtleistung veränderte sich von 30,7 % in 2015 auf 31,6 % in 2016. Die Abschreibungen sind infolge der geringen Investitionstätigkeit um 12,2 % gesunken. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich in Bezug auf die Gesamtleistung um 0,7 %-Punkte zum Vorjahr erhöht. Insgesamt schließt das Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis nach Steuern ab. Die Umsatzrendite bezogen auf das Ergebnis nach Steuern hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 %-Punkte verringert. Die budgetierten Ergebnisplanungen wurden verfehlt.

Der Gesamtumsatz des Geschäftsbereiches Guss Automotive im Geschäftsjahr 2016 beträgt unkonsolidiert € 216,1 Mio. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Reduzierung von 7,5 %. Der Ergebnisbeitrag beläuft sich - ebenfalls unkonsolidiert - auf einen Jahresfehlbetrag von € -1,7 Mio. (Vorjahr € +3,8 Mio.). Hieraus ergibt sich eine Umsatzrendite von -0,8 % (Vorjahr 1,6 %).

Die in den Vorjahresplanungen für das Geschäftsjahr 2016 angesetzten Werte für die Umsatzerlöse wurden um 5,1 % verfehlt, die Umsatzrendite fällt im Ist 2016 um 1,1 Prozentpunkte niedriger aus als budgetiert.

Guss Maschinenbau

Der Auftragseingang bei der Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH (FWH EG) lag ca. 1 % über dem Niveau des Vorjahres. Es konnten weiterhin Neukunden im Bereich des allgemeinen Maschinenbaues akquiriert werden. Der Auftragsbestand zum Jahresende 2016 liegt leicht über dem Niveau des Vorjahres. Die Kunden bestellen projektbezogen und aufgrund freier Kapazitäten im Handformgroßguss insgesamt kurzfristig, wodurch die Auftragsreichweite weiter bei ca. 3,7 Monaten liegt. Der Geschäftsbereich Kokillen und Zubehör blieb 2016 durch den bestehenden Verfall des Ölpreises deutlich hinter den Erwartungen zurück. Teilkompensationen konnten hier durch Zunahme der Aktivitäten im allgemeinen Maschinenbau erreicht werden. Auch im Bereich der Zylinderblöcke mussten Einbußen hingenommen werden, die auf den schwachen Markt im Schiffsneubau zurückzuführen sind. Der Geschäftsbereich Gas-/Dampfturbinen verlief wie erwartet auf hohem Niveau. Gut entwickelt haben sich ebenfalls die Aktivitäten für Kompressoren. Im Geschäftsbereich Mining konnte entgegen der Markttendenz das geplante Niveau für 2016 übertroffen werden. Im Bereich Entsorgung wurde das erste Projekt mit mittelgroßen Entsorgungs-Behältern erfolgreich abgewickelt. Mögliche Folgeprojekte sind stark von den internationalen Akquisitionserfolgen des Kunden abhängig. Bei unvermindert vorhandenen Überkapazitäten bezogen auf den Gesamtmarkt verschärfte sich der Preiswettbewerb erneut. In 2016 wurde der Vorjahresumsatz (ohne Betrachtung der Veränderungen durch BilRUG) aufgrund der vorgenannten Entwicklungen um ca. 2 % unterschritten, was als vergleichsweise moderate Reduzierung im schwierigen Gesamtumfeld der Großgussgießereien zu betrachten ist. Etwa zwei Drittel des Umsatzes der FWH EG sind dem Bereich "Sonstige Verwendungen" der bdg-Statistik zuzuordnen. Die Materialaufwandsquote sank leicht. Insgesamt schließt das Geschäftsjahr mit einem Jahresfehlbetrag ab, der zu einem wesentlichen Teil durch einen Einmaleffekt aus Rückstellungszuführungen in Höhe von € 1,6 Mio. negativ beeinflusst ist. Hieraus ergibt sich bezogen auf das Ergebnis nach Steuern eine Verringerung der Umsatzrendite zum Vorjahr um 3,3 %-Punkte. Ohne diesen oben beschriebenen Einmaleffekt wurden die Ergebnisplanungen auf JÜ-Basis für das Geschäftsjahr damit aufgrund bestehender Sondervereinbarungen und Mitarbeiterbeiträge übertroffen.

Die starke Abwärtsbewegung des Auftragseinganges der Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH (FWH SG) konnte in 2016 abgefangen werden und hat sich leicht positiv entwickelt. Der Rückgang der Bedarfe des ursprünglichen Hauptgeschäftsfeldes Oil-Tools ist allerdings weiter fortgeschritten. Hauptkunden haben ihre eigenen Umsatzplanungen innerhalb des Jahres weiter reduzieren müssen, was sich auch auf die FWH SG negativ auswirkte. Insgesamt liegen diese Kunden bei ca. 20 % ihrer ursprünglichen Umsatzwerte, wodurch auch FWH SG die geplanten Umsatzwerte nicht erreichte. Stabil und plangemäß entwickelte sich dagegen das Geschäftsfeld Sonderfahrzeugbau. Die Kunden im Fahrzeugbau klagen über rückläufige Bedarfe ihrer Kunden aus China. Im Bereich Mining konnten entgegen Verlagerungstrends nach China größere Projekte mit besonderen Werkstoffanforderungen gewonnen werden. Auch im Bereich der Bauindustrie waren Werkstoffvorteile der FWH SG der Grund für erfolgreiche Akquisitionen. Die Auftragsreichweite hat sich von 2 Monaten im Vorjahr auf 3,5 Monate im Laufe des Geschäftsjahres erhöht. Der Sonderfahrzeugbau entwickelte sich trotz projektabhängig niedrigerer Umsätze zum stärksten Geschäftsfeld. Auch der Fahrzeugbau musste im Vergleich zum Vorjahr geprägt durch die Bahntechnik weitere Einbußen hinnehmen. Eine temporär gegenläufige Tendenz zeigten die Umsätze des Bereiches Mining, wo die Vorjahres- als auch die Planwerte der Umsätze des aktuellen Jahres übertroffen wurden. Enttäuschend entwickelte sich weiterhin der Umsatz im Geschäftsfeld Oiltools, der sich gegenüber dem Vorjahr auf ca. ein Fünftel reduzierte. Im Projektgeschäft Bau wurden mehrere Projekte realisiert. Insgesamt betragen die realisierten Umsatzwerte des Jahres 2016 52 % des Vorjahreswertes.

Die FWH SG hat aufgrund der niedrigen, aber stabilisierten Entwicklung des Auftragseingangs und der damit einhergehenden bestehenden Unterauslastung ein Strukturkonzept mit erheblichen Reduzierungen des Personalstammes von 113 Mitarbeitern durchgeführt. Hierzu wurden im Wesentlichen Vereinbarungen zum freiwilligen Ausscheiden als auch anteilige Versetzungen zur am gleichen Standort befindlichen FWH EG vorgenommen. Gleichzeitig wurden innerhalb des Strukturkonzeptes Vereinbarungen getroffen, die das Unternehmen in seiner Wettbewerbsfähigkeit von der Kostenseite deutlich und nachhaltig verbessern sollen.

Die Materialaufwandsquote stieg leicht an, der Personalaufwand verringerte sich infolge der geringeren Mitarbeiterzahl deutlich. Insgesamt schließt das Geschäftsjahr mit einem negativen EBITDA und einem deutlichen Jahresfehlbetrag ab, der wesentlich durch die Kosten aus den strukturellen Personalmaßnahmen geprägt ist. Die Umsatzrendite hat sich um rd. 37 %-Punkte gegenüber dem Vorjahr verschlechtert.

Die Geschäftssituation der Pleissner Guss GmbH (PG) wurde weiterhin durch die negative Entwicklung des Ölpreises stark bestimmt. Trotzdem war es möglich, einen gegenüber der ursprünglichen Planung 2016 um 5,9 % höheren Umsatz zu erzielen. Dies ging in erster Linie auf zwei etwa gleich große Effekte zurück: Erstens konnte innerhalb des Bereichs Oil und Gas aufgrund eines angezogenen Geschäfts eines Großkunden im Bereich Gas deutlich mehr Umsatz erzielt werden. Zweitens konnte der Bereich Power Generation gemäß der eingeleiteten Standortstrategie ausgebaut werden. Die Pleissner Guss GmbH profitierte in diesem Geschäftsjahr aber in erster Linie von einem hohen Auftragsbestand aus dem Vorjahr. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich der Umsatz um 5,5 % und die Absatzmenge um knapp 6 %. Der Auftragseingang war gegenüber dem Vorjahr um 22,6 % und gegenüber der ursprünglichen Jahresplanung um 16,0 % geringer. Damit reduziert sich der Auftragsbestand zum Jahreswechsel deutlich.

Das sehr negative Planjahresergebnis konnte 2016 aufgrund von Kostenoptimierungen, weiteren technischen und kaufmännischen Maßnahmen und insbesondere durch den 2015 geschlossenen Zukunftssicherungstarifvertrag auch gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert werden.

Der Gesamtumsatz des Geschäftsbereiches Guss Maschinenbau im Geschäftsjahr 2016 beträgt unkonsolidiert € 93,6 Mio. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Verringerung um 23,1 %. Der Ergebnisbeitrag beläuft sich - ebenfalls unkonsolidiert - auf einen Jahresfehlbetrag von € -11,2 Mio. (Vorjahr € -2,0 Mio.). Hieraus ergibt sich eine gegenüber dem Vorjahr um 10,3 %-Punkte verminderte Umsatzrendite.

Die in den Vorjahresplanungen für das Geschäftsjahr 2016 angesetzten Werte für die Umsatzerlöse wurden um 3,2 % verfehlt. Hieraus ergibt sich eine im Vergleich zum Budget um 1,8 %-Punkte verminderte Umsatzrendite.

2.3.3 Beschaffung

Die Entwicklung in den Beschaffungspreisen für Schrotte, Legierungen und für die sonstigen wesentlichen gießereispezifischen Zusatzstoffe war im Geschäftsjahresverlauf 2016 aufgrund der niedrigen Preise Anfang des Jahres insbesondere in den letzten Monaten deutlich ansteigend. So stiegen beispielsweise die Schrottpreise der BDSV Sorte 2/8 seit Beginn des Jahres bis November 2016 um 44,80 €/t auf 187,90 €/t. Für Dezember 2016 wird mit einem weiteren Preisanstieg gerechnet.

Während die Nickelpreise im Mai/Juni 2016 um die 8.000 €/t notierten, lagen in den Monaten Juli bis Oktober die Notierungen stabil um die 9.300 €/t. Die Börsenmengen sind leicht gestiegen auf über 360.000 t.

Auf Seite der Kokskohle sind die Preise im Laufe des Jahres 2016 stark angestiegen. Novum: Für das 4. Quartal 2016 konnten die Preise erst am 03.11.2016 mit einer Preiserhöhung von 67,00 €/t gegenüber dem 3. Quartal 2016 fixiert werden.

Weitere Rohstoffpreise waren teilweise auf historisch niedrigem Niveau zu verzeichnen. Auch hier sind die Märkte in Bewegung. So verzeichnen beispielsweise die Reinmagnesiumpreise kurzfristig einen Anstieg von 30-35 %. Gleichzeitig lässt der schwache Euro im Moment keinen Ausgleich für Materialien aus Drittländern erwarten.

Preisveränderungen bei Schrotten, Nickel, Molybdän und Gießereikoks werden, wenn auch teilweise zeitversetzt, nahezu zu 100 % an die Kunden durchgereicht.

Die Versorgungssicherheit im Beschaffungsbereich war jederzeit gegeben. Bedarfe werden zum Teil langfristig kontrahiert. Kursrisiken im Beschaffungsbereich bestehen nicht, da die Beschaffungsvorgänge in EURO abgerechnet werden.

2.3.4 Produktion

Die Entwicklung der Produktion für die GMH Guss Gruppe ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle:

	2016	2016	2015	Veränderung
	Ist 1.000 t	Budget 1.000 t	Ist 1.000 t	zu Budget %	zu Vorjahr %
Konzern	125,8	128,2	130,1	-1,9	-3,3
davon
Automotive	95,0	98,5	99,8	-3,6	-4,8
Maschinenbau	30,8	29,7	30,3	3,7	1,7

Während im Maschinenbaubereich die Budgetwerte sogar leicht überschritten wurden, wurden im Automotive-Bereich die Budgets und Vorjahreswerte deutlich verfehlt.

Während das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge (NFZ) bei den Gesellschaften WH und DG nur leicht rückläufig war, sank die Produktionsmenge bei HGZ aufgrund der rückläufigen Auftragsentwicklung in der Nutzfahrzeugindustrie. Die Entwicklung der Produktionsmengen im Investitionsgüterbereich von HGZ konnte die Mengenrückgänge im NFZ-Bereich nicht kompensieren. Die Produktionsmenge im Bereich Maschinenbau befindet sich seit 2015 insbesondere bedingt durch den Umsatzeinbruch beim Geschäftsfeld Öl und Gas bei der FWH SG und der PG auf einem niedrigen Niveau.

Wesentliche Ausfälle von eigenen Produktionsanlagen bestanden in 2016 nicht.

2.3.5 Investitionen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Investitionen (immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen) in Höhe von rd. € 3,6 Mio. getätigt, die sich wie folgt aufteilen:

	Mio €
Immaterielle Vermögensgegestände	0,4
Grundstücke und Bauten	0,3
Technische Anlagen und Maschinen	1,8
Andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,6
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,5
Summe	3,6

Die Investitionstätigkeit hat sich damit im Vorjahresvergleich um rd. € 1,5 Mio. verringert. Insgesamt ist die Investitionspolitik noch sehr restriktiv. Die Investitionen liegen unterhalb der im Konzern verrechneten Abschreibungen. Der Anteil der Investitionsausgaben (Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen) an den Konzernumsatzerlösen beläuft sich für das Geschäftsjahr 2016 auf 1,2 % (Vorjahr: 1,4 %).

Bei den im Berichtsjahr getätigten Investitionen handelt es sich sowohl um Erweiterungs- als auch um Ersatzinvestitionen.

2.3.6 Finanzierung

Die GMH Guss Gruppe unter Leitung der GMH Guss GmbH bedient sich einer zentralen Betriebsmittelfinanzierung mittels Cash-Pool. Neben kleineren vorhandenen Barmitteln wurde als Finanzierungsquelle Factoring genutzt. Die zum Stichtag zur Verfügung gestellten Factoring-Linien belaufen sich auf insgesamt € 52,5 Mio. und waren zu diesem Zeitpunkt bei einem Abrechnungsguthaben von € 27,1 Mio. mit € 26,5 Mio. in Anspruch genommen. Die zentrale Cash-Pool-Finanzierung und die finanzielle Führung der Gesellschaften durch vereinbarte monatliche Finanzinanspruchnahmen aufgrund einer differenzierten Finanzplanung haben sich bewährt und werden fortgesetzt. Über die Factoring-Finanzierung hinaus bestehen mit Banken vereinbarte Abzweiglinien (Aval- und Kontokorrentlinien) aus dem Konsortialkreditvertrag (s.u.) in Höhe von insgesamt € 10,0 Mio. Diese waren zum Stichtag durch Avale in Höhe von € 1,7 Mio. in Anspruch genommen.

Neben den Abzweiglinien aus dem Konsortialkreditvertrag steht einigen Unternehmen der GMH Guss Gruppe eine durch die Georgsmarienhütte Holding GmbH abgezweigte weitere Avallinie in Höhe von rund € 2,6 Mio. zur Verfügung, die zum Stichtag mit insgesamt € 1,9 Mio. durch Konzernunternehmen in Anspruch genommen ist.

Zur Sicherung der mittelfristigen Finanzierung hat die Georgsmarienhütte Holding GmbH im Oktober 2015 einen Großteil der Fremdfinanzierung gruppeneinheitlich im Rahmen eines Konsortialkredites zusammengefasst. Zielstellung des Konsortialkredites ist es, eine geschlossene Gesamtfinanzierung für den Betriebsmittel- sowie investiven Bereich zu erreichen. Der Konsortialkredit umfasst ein Gesamtfinanzierungsvolumen von bis zu € 400,0 Mio. Der syndizierte Kredit wird durch ein Bankenkonsortium zur Verfügung gestellt. Neben langjährigen Finanzierungspartnern der Unternehmensgruppe sind weitere zehn Kernbanken hier unter einem einheitlichen Kreditvertrag gebunden. Durch den Abschluss des Konsortialkredites ist die Finanzierung der Unternehmensgruppe für drei Jahre, mit zwei Verlängerungsoptionen um je ein weiteres Jahr bis 2020, sichergestellt.

Kreditnehmer unter dem Konsortialkredit sind u.a. die GMH Guss GmbH sowie ihre Tochtergesellschaften Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH, Harz Guss Zorge GmbH und Walter Hundhausen GmbH. Diese Gesellschaften der GMH Guss Gruppe haften darüber hinaus gesamtschuldnerisch für die Kreditinanspruchnahmen durch verbundene Unternehmen.

Die Finanzierung der GMH Guss Gruppe über den Konsortialkredit ist abhängig von der Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen (Financial Covenants), die sich auf Zahlen des Konzernabschlusses der Georgsmarienhütte Holding GmbH beziehen. Die für den Konsortialkredit einzuhaltenden Kennzahlen werden zum Bilanzstichtag erfüllt.

2.3.7 Personal

Der Personalbestand zum Stichtag setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2016	31.12.2015
Lohnempfänger	1.585	1.709
Gehaltsempfänger	295	308
Auszubildene	66	88
	1.946	2.105

Die Hauptabweichungen sind den individuell an den Standorten notwendigen Anpassungen der Mitarbeiteranzahl an die Auslastungssituation geschuldet. Zu erwähnen ist darüber hinaus insbesondere der rückläufige Personalbestand der FWH SG infolge der vorgenommen Strukturmaßnahmen.

Die Investitionen in Aus- und Weiterbildung sind für die GMH Guss Gruppe von wettbewerbsentscheidender Bedeutung. Stark besetzte Jahrgänge nähern sich dem Rentenalter, die geburtenschwachen Jahrgänge rücken nach. Der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt um den besten Nachwuchs wird in Zukunft deutlich zunehmen. Die Ausbildungsquote liegt zum Stichtag 2016 bei rd. 3,6 %. Innerhalb der Gruppe bilden wir insbesondere in den folgenden Bereichen aus: Gießereimechaniker, technischer Modellbauer, Industriemechaniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Zerspanungsmechaniker, Werkstoffprüfer und Industriekauffrau/-mann.

Die Grundzüge der Vergütungssysteme an unseren Standorten ergeben sich aus jeweiligen Flächentarifverträgen. Zum Teil bestehen individuelle Haustarifverträge.

2.3.8 Umwelt

Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit treten zwangsläufig regelmäßig Umweltbelange in den Fokus. Deren Management erfolgt dezentral an den Standorten und ist in die allgemeinen Managementprozesse integriert. Einflüsse auf die Umwelt in den Bereichen wie z.B. Abfall/Entsorgung, Emissionen, Abwasser, Boden- und Grundwasserschutz werden vor Umsetzung von Geschäftsmaßnahmen bewertet. Soweit sich hier Risiken für die Umwelt ergeben, werden entsprechende Maßnahmen zur Risikoverminderung und/oder -vermeidung ergriffen.

Sämtliche Standorte besitzen eine Umwelt-Zertifizierung nach DIN ISO 14001:2004. Einige Standorte besitzen darüber hinaus die EMAS-Zertifizierung.

Für voraussichtliche Maßnahmen für die Rekultivierungen von Abfalldeponien sowie für sonstige wesentliche Umweltschutzauflagen sind Rückstellungen von insgesamt € 2,8 Mio. im Konzernabschluss enthalten. Über die genannten Sachverhalte hinaus sehen wir derzeit keine bedeutsamen Risiken im Zusammenhang mit Umweltaspekten.

2.4 Lage

2.4.1 Ertragslage

Zum Einblick in die Ertragslage der GMH Guss Gruppe sind die Zahlen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in zusammengefasster Form und nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen gegliedert den Vergleichszahlen des Vorjahres gegenübergestellt:

	2016		2015		Veränderung
	T€	%	T€	%	T€	%
Umsatzerlöse	308.659	99,7	355.142	102,2	-46.483	-13,1
Bestandsveränderungen	752	0,3	-7.822	-2,2	8.574	>100,0
Andere aktivierte Eigenleistungen	54	0,0	89	0,0	-35	-39,3
Gesamtleistung	309.465	100,0	347.409	100,0	-37.944	-10,9
Materialaufwand	170.680	55,2	191.240	55,0	-20.560	-10,8
Rohergebnis	138.785	44,8	156.169	45,0	-17.384	-11,1
Personalaufwand	116.380	37,6	124.044	35,7	-7.664	-6,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen	32.506	10,5	28.939	8,3	3.567	12,3
Sonstige betriebliche Erträge	5.523	1,8	10.557	3,0	-5.034	-47,7
EBITDA	-4.578	-1,5	13.743	4,0	-18.321	>-100,0
Abschreibungen	8.179	2,6	8.989	2,6	-810	-9,0
Betriebsergebnis	-12.757	-4,1	4.754	1,4	-17.511	>-100,0
Finanzergebnis	-1.002	-0,3	-1.280	-0,3	278	-21,7
Steuern	1.481	0,5	1.797	0,5	-316	-17,6
Konzernjahresfehlbetrag/-überschuss	-15.240	-4,9	1.677	0,5	-16.917	>100,0

Die in 2016 erzielten Umsatzerlöse betragen rd. € 308,7 Mio. und haben sich damit gegenüber 2015 um rd. 13,1 % verringert. Dieser Umsatzrückgang ist insbesondere auf Umsatzeinbußen im Geschäftsbereich Maschinenbau (-23,1 %) zurückzuführen. Im Geschäftsbereich Automotive beträgt der Umsatzrückgang -7,0 %.

Unter Berücksichtigung der Bestandserhöhung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse ergibt sich eine Gesamtleistung von rd. € 309,5 Mio. gegenüber € 347,4 Mio. im Vorjahr, was einem Rückgang um 10,9 % entspricht.

Der Materialaufwand hat sich bezogen auf das Vorjahr proportional zum Rückgang der Gesamtleistung um 10,8 % verringert. Das Rohergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr um € 17,4 Mio. auf € 138,8 Mio. gesunken. Bezogen auf die Gesamtleistung verringerte sich die Rohertragsquote von 45,0 % auf 44,8 %.

Der Personalaufwand verringerte sich in 2016 um insgesamt € 7,7 Mio. auf € 116,4 Mio. Ursächlich hierfür ist eine rückläufige Entwicklung der Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter bei einer grundsätzlich gleichzeitigen Erhöhung der geltenden Flächentarife. Insgesamt hat sich der Anteil des Personalaufwandes an der Gesamtleistung um 1,9 Prozentpunkte auf 37,6 % Prozent erhöht. Aufgrund bestehender Sondervereinbarungen und Mitarbeiterbeiträge für die Gesellschaften am Standort Mülheim ergeben sich Kostenersparnisse bezogen auf den Personalaufwand, denen ein Einmaleffekt im Personalaufwand aus Rückstellungszuführungen in ähnlicher Höhe gegenübersteht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Wesentlichen bedingt durch den hier erfolgten Ausweis der Aufwendungen aus dem Strukturprogramm 2016 am Standort Mülheim in Höhe von € 3,1 Mio. (insb. Abfindungen) gegenüber dem Vorjahr um € 3,6 Mio. auf € 32,5 Mio. gestiegen. Ihr Anteil an der Gesamtleistung beläuft sich auf 10,5 % nach 8,3 % im Vorjahr.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich um € 5,0 Mio. Wesentlicher Bestandteil dieser Veränderung sind die um € 3,7 Mio. geringeren Rückstellungsauflösungen. Gleichzeitig erfolgte eine Ausweisumstellung gemäß dem BilRUG in Höhe von € 0,7 Mio. in die Umsatzerlöse.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sanken um € 0,8 Mio. auf € 8,2 Mio. In dieser Aufwandsentwicklung zeigen sich noch die Auswirkungen der verringerten Investitionstätigkeit der Geschäftsjahre 2010 bis 2016.

Insgesamt hat sich das Konzernergebnis um € 16,9 Mio. vermindert. Die Umsatzrendite beträgt für das Geschäftsjahr 2016 -4,9 % (Vorjahr 0,5 %).

2.4.2 Vermögens- und Finanzlage

Analyse der Vermögensstruktur:

	31.12.2016		31.12.2015		Veränderung
	T€	%	T€	%	T€
Langfristig gebundenes Vermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände	818	0,9	976	0,9	-158
Sachanlagen	36.222	37,9	40.741	38,3	-4.519
Finanzanlagen	9.401	9,8	9.496	8,9	-95
	46.441	48,6	51.213	48,1	-4.772
Kurzfristiges gebundenes Vermögen
Vorräte	27.273	28,5	25.023	23,5	2.250
Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen	2.728	2,8	2.732	2,6	-4
gegen Gesellschafter	11.200	11,7	16.400	15,4	-5.200
gegen verbundene Unternehmen	55	0,1	12	0,0	43
Sonstige Vermögensgegenstände	6.414	6,7	6.447	6,1	-33
Liquide Mittel	1.325	1,4	4.340	4,1	-3.015
Rechnungsabgrenzungsposten	127	0,1	155	0,1	-28
Aktive latente Steuern	62	0,1	106	0,1	-44
Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung	1	0,0	1	0,0	0
	49.185	51,4	55.216	51,9	-6.031
	95.626	100,0	106.429	100,0	-10.803

Das Gesamtvermögen der GMH Guss Gruppe von € 95,6 Mio. ist im Vorjahresvergleich um € 10,8 Mio. gesunken.

Im langfristigen Vermögen ist insgesamt eine Abnahme in Höhe von € 4,8 Mio. zu verzeichnen. Dies ist insbesondere auf die Abschreibungen auf das gesamte Anlagevermögen in Höhe von rd. € 8,2 Mio. zurückzuführen, denen lediglich Investitionen in Höhe von € 3,6 Mio. gegenüberstehen.

Der Anteil des langfristig gebundenen Vermögens am Gesamtvermögen ist im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des verminderten Gesamtvermögens von 48,1 % auf 48,6 % gestiegen.

Das Vorratsvermögen ist trotz rückläufiger Umsatzerlöse um € 2,3 Mio. auf € 27,3 Mio. gestiegen. Von dieser Erhöhung entfallen € 0,9 Mio. auf fertige Erzeugnisse und Waren, die aus Auftragsverschiebungen in 2017 resultieren, und € 1,5 Mio. auf einen Anstieg der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einem veränderten Nickelpreis sowie Verschiebungen zu hochpreisigen Rohmaterialien. Die unfertigen Erzeugnisse befinden sich auf Vorjahresniveau.

Die Forderungen und der Bestand an sonstigen Vermögensgegenständen sanken gegenüber dem Vorjahr um € 5,2 Mio. und resultieren im Wesentlichen aus der Reduzierung der Forderungen gegen Gesellschafter.

Der Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrifft den nicht im Rahmen des Factorings verkauften Teil der Forderungen aus dem laufenden Warenverkehr. Er ist im Vorjahresvergleich nahezu unverändert geblieben. Das Factoringvolumen in der GMH Guss Gruppe beläuft sich auf insgesamt € 52,5 Mio. und ist damit gegenüber dem Vorjahr um € 13,5 Mio. niedriger. Der Nennbetrag der verkauften Forderungen beträgt zum Stichtag € 31,0 Mio. (Vorjahr € 31,0 Mio.). Nach Abzug von Sicherheitseinbehalten sind der Gruppe hieraus finanzielle Mittel von € 27,1 Mio. (Vorjahr € 26,8 Mio.) zugeflossen.

Die Forderungen gegen Gesellschafter resultieren wie im Vorjahr aus einer kurzfristigen Mittelüberlassung (€ 11,2 Mio.). Die kurzfristige Mittelüberlassung wurde im Januar 2017 zurückgezahlt. Die sonstigen Vermögensgegenstände blieben nahezu konstant. Den gestiegenen Ansprüchen aus Steuererstattungen (€ +0,3 Mio.) stehen die Reduzierung von Sicherheits- und Sondereinbehalten aus Factoring (€ -0,3 Mio.) gegenüber.

Analyse der Kapitalstruktur:

	31.12.2016		31.12.2015		Veränderung
	T€	%	T€	%	T€
Eigenkapital	24.423	25,5	39.663	37,3	-15.240
Mittel- und langfristiges Fremdkapital
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	20.887	21,9	21.423	20,1	-536
Sonstige Rückstellungen	8.514	8,9	6.296	5,9	2.218
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen	977	1,0	1.610	1,5	-633
	30.378	31,8	29.329	27,5	1.049
Kurzfristiges Fremdkapital
Steuerrückstellungen	1.142	1,2	712	0,7	430
Sonstige Rückstellungen	19.789	20,7	17.682	16,6	2.107
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten	16	0,0	35	0,0	-19
aus Lieferungen und Leistungen	9.812	10,3	8.047	7,6	1.765
gegenüber Gesellschaftern	2.118	2,2	132	0,1	1.986
gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen	1.506	1,6	1.607	1,5	-101
Sonstige	6.442	6,7	9.219	8,7	-2.777
Rechnungsabgrenzungsposten	0	0,0	3	0,0	-3
	40.825	42,7	37.437	35,2	3.388
	95.626	100,0	106.429	100,0	-10.803

Das Eigenkapital der GMH Guss Gruppe verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr in Höhe des Konzernjahresfehlbetrages 2016 um € 15,2 Mio., was bei einer um € 10,8 Mio. oder rd. 10,2 % niedrigeren Bilanzsumme zu einer Eigenkapitalquote von 25,5 % (Vorjahr 37,3 %) führt.

Das mittel- und langfristige Fremdkapital hat sich im Vergleich zum Vorjahr um € 1,0 Mio. erhöht. Der Anteil am Gesamtkapital beträgt 31,8 % (Vorjahr 27,5 %). Den infolge von Bewertungsänderungen niedrigeren Pensionsverbindlichkeiten und planmäßig verminderten mittelfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen steht ein Anstieg der sonstigen Rückstellungen von € 2,2 Mio. gegenüber.

Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sich um € 3,4 Mio. auf € 40,8 Mio.

Die Erhöhung entfällt im Wesentlichen auf die Sonstigen Rückstellungen (€ +2,1 Mio.), den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (€ + 2,0 Mio.) infolge von Kostenweiterbelastungen, den stichtagsbedingt gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (€ +1,8 Mio.) und den Steuerrückstellungen (€ +0,4 Mio.). Dem stehen Verringerungen der sonstigen Verbindlichkeiten (€ -2,8 Mio.), im Wesentlichen aufgrund verminderter Steuerverbindlichkeiten, gegenüber.

Das Working Capital setzt sich an den beiden Stichtagen wie folgt zusammen:

	31.12.2016 T€	31.12.2015 T€
Vorräte	27.273	25.023
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.728	2.732
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-10.789	-9.657
Working Capital	19.212	18.098

Die wesentlichen Finanzmittelströme des Geschäftsjahres ergeben sich aus der folgenden zusammengefassten verkürzten Kapitalflussrechnung:

	2016 T€	2015 T€
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-3.931	3.002
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-3.344	-5.267
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-921	-7.421
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-8.196	-9.686
Finanzmittelfonds am Anfang des Geschäftsjahres	20.705	30.391
Finanzmittelfond am Ende des Geschäftsjahres	12.509	20.705

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um € 6,9 Mio. vermindert. Ursächlich hierfür ist insbesondere ein erhöhter Mittelabfluss auf Grund des Jahresfehlbetrags.

Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um € 1,9 Mio. vermindert. Ursächlich hierfür ist insbesondere die im Vorjahresvergleich um € 1,8 Mio. verminderte Investitionstätigkeit in Sachanlagen.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit setzt sich aus einem Mittelzufluss aus der Veränderung der Factoring-Finanzierung von € 0,3 Mio. und Mittelabflüssen aus der Tilgung von Darlehen von € 0,7 Mio. sowie aus Zinszahlungen von € 0,5 Mio. zusammen.

Der Finanzmittelfonds hat sich gegenüber dem Vorjahr um € 8,2 Mio. vermindert und setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2016 T€	31.12.2015 T€
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	1.325	4.340
Jederzeit fällige Finanzforderungen gegen Gesellschafter	11.200	16.400
Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten	-16	-35
	12.509	20.705

Die Gesellschafterforderungen wurden im Januar 2017 zurückgezahlt.

2.5 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage

Im Vergleich zum erstellten Budget 2016 hat sich die Lage aufgrund des Marktumfelds sowie der wirtschaftlichen Situation nicht plangemäß entwickelt, wie der folgende Vergleich der wesentlichen marktseitigen Kennzahlen zeigt:

		2016	2016	2015	Veränderung
		Ist	Budget	Ist	zu Budget %	zu Vorjahr %
Umsatz	Mio €	308,7	324,5	355,1	-4,9	-13,1
Auftragseingang	Mio €	318,8	326,9	322,1	-2,5	-1,0
Versandmenge	1.000 t	124,0	128,1	130,2	-3,2	-4,8
Produktionsmenge	1.000 t	125,8	128,2	130,1	-1,9	-3,3
EBITDA	Mio €	-4,6	3,5	13,7	-231,4	-133,6
Jahresüberschuss	Mio €	-15,2	-8,8	1,7	72,7	-994,1
Umsatzrendite	in %	-4,9	-2,7	0,5	--	--

Insbesondere aufgrund geringerer Mengen als budgetiert und im Vorjahreszeitraum abgesetzt, konnte trotz guter Kostendisziplin und gezielter Kosteneinsparmaßnahmen das Jahresergebnis gegenüber den Budgetansätzen und Vorjahreswerten nicht gesteigert werden. Zudem wirkten ein gesunkenes Erlösniveau sowie Aufwendungen aufgrund von Strukturmaßnahmen mindernd auf das Jahresergebnis. Wurde in den Prognosen zu 2016 noch eher von einer Seitwärtsbewegung im Auftragseingang und im Absatz zum Vorjahr ausgegangen, so konnte die Produktion und der Absatz speziell im Automotive-Bereich nicht erreicht werden. Der Auftragseingang fiel in beiden Bereichen (Automotive und Maschinenbau) deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Das budgetierte Ergebnis wird auf Ebene des Jahresüberschusses operativ erreicht. Die Abweichungen zwischen Budget und Ist in Höhe von € 6,4 Mio. sind im Wesentlichen: € 3,1 Mio. für den Sozialplan am Standort Mülheim und € 1,6 Mio. Rückstellung für einbehaltene Sonderzahlungen aus Vorjahren, d.h. ca. € 4,7 Mio., die direkt oder indirekt mit nicht geplanten Restrukturierungen zusammenhängen. Weitere € 1,5 Mio. wurden für Beratungsleistungen zur strategischen Entwicklung der Guss Gruppe investiert.

Das wirtschaftliche Ergebnis ist nicht zufriedenstellend und muss in den kommenden Jahren deutlich verbessert werden.

3 Berichterstattung zur voraussichtlichen Entwicklung / Prognosebericht

3.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Der robuste Aufschwung, in dem sich die deutsche Wirtschaft seit dem Jahr 2013 befindet, wird sich fortsetzen. ⁴⁰ Im Jahr 2017 dürfte der Anstieg auf 1,5 % zurückgehen, was jedoch nur auf eine im Vergleich zum Vorjahr geringere Anzahl von Arbeitstagen zurückzuführen ist. ⁴¹

Allerdings sind die Risiken, mit denen diese Prognose behaftet ist, außerordentlich hoch. ⁴²

Mit dem Brexit-Referendum, der US-Präsidentenwahl und der gescheiterten Verfassungsreform in Italien hat sich die globale politische Landschaft stark verändert, was weitreichende und in hohem Maße ungewisse Konsequenzen für die Weltwirtschaft und Deutschland in den kommenden Jahren haben könnte. ⁴³

3.2 Entwicklung der deutschen Gießereibranche

Für die deutsche Gießerei-Industrie kann gruppenübergreifend für 2017 noch von keiner wesentlichen Belebung der Auftragslage und Produktion ausgegangen werden, so erachtet der BDG ein weiteres Jahr der Stagnation als das wahrscheinlichste Szenario. ⁴⁴ Die Gründe für diese Einschätzung sind vielfältig. So zeichnen sich bei der Fahrzeugproduktion gewisse Sättigungstendenzen ab, unter anderem in den USA bei den Pickups. Im NKW-Sektor muss mit Vorzieheffekten aufgrund der Euro 6-Norm gerechnet werden, die für 2017 eine Abschwächung erwarten lassen. Auch der heterogene Maschinenbau mit stark differierenden Teilbereichen wird vorrausichtlich kaum signifikant positive Wachstumsimpulse bringen, da insgesamt über alle Teilsparten hinweg nach Stagnation 2016 auch für 2017 ein Plus von höchstens einem Prozent erwartet wird. ⁴⁵ Vor allem rohstoffnahe Sektoren wie Bergbaumaschinen, Explorationstechnik und Landtechnik suchen noch die konjunkturelle Bodenbildung. "Die deutsche Gießerei-Industrie sollte sich auf Stagnation einstellen" war bereits das Resümee für die Produktionsentwicklung 2016, welches der BDG in seinem Sondernewsletter "Deutsche Gießerei-Industrie: Perspektiven 2016" zog. ⁴⁶ Gleiches gilt somit auch für 2017. Dabei wird es Gewinner und Verlierer geben, je nach individueller Kundenstruktur und Positionierung, was auch vor dem Hintergrund des anhaltenden Strukturwandels in der Europäischen Gießerei-Industrie (inkl. Türkei) zu sehen ist. ⁴⁷ Aufwandsseitig rechnet der BDG für das Geschäftsjahr 2017 für die deutschen Gießereien bei den Kosten außerhalb des metallischen Einsatzes mit einer Steigerung von 1,8 %, wobei die Personalkosten sowohl 2016 als auch 2017 zu den größten Kostentreibern gehören. ⁴⁸ Bei den Rohstoffen und Koks zeichnet sich nach Jahren erodierender Preisniveaus eine deutliche Stabilisierung und sogar Trendumkehr ab. So ist für das Jahr 2017 bei einigen metallischen Einsatzstoffen und Legierungselementen von einer spürbaren Verteuerung auszugehen. Die EEG-Umlage wird sich von 2016 auf 2017 abermals deutlich erhöhen.

3.3 Geschäftsverlauf

3.3.1 Markt/Umsatz/Ergebnissituation

Guss Automotive

Im Geschäftsbereich Guss Automotive ist je nach Kundenstruktur der einzelnen Gesellschaft ein unterschiedliches Umsatzniveau mit einer spezifischen Umsatzstruktur geplant worden.

Die Harz Guss Zorge GmbH / HGZ Gießerei GmbH & Co. KG (HGZ) erwartet für das Geschäftsjahr 2017 einen weiteren, marktbedingten Umsatzrückgang um 1,5 %, wobei sich die Absatzmenge um etwa 2,3 % verringern wird. Gleichzeitig wird bereits eine Auftragseingangserhöhung um 8,0 % gegenüber 2016 gesehen. Die Umsatzrendite wird sich erwartungsgemäß gegenüber 2016 leicht verbessern.

Die dabei eintretenden Struktureffekte lassen jedoch einen zu 2016 etwa gleichbleibenden Rohertrag erwarten. Unter diesen Marktprämissen wird das Unternehmen die Zeitarbeitsquote und die Zahl von Werkverträgen weiter reduzieren. Durch die sehr unterschiedliche Auslastung des ersten und zweiten Halbjahres wird dies aber erst in der zweiten Jahreshälfte möglich sein. Einspar- und Produktivitätsmaßnahmen sind geplant, um bei einer angespannten Marktsituation, die keine Erlössteigerungen größeren Umfangs zulässt, die Ergebnissituation zu verbessern. Darüber hinaus werden Verhandlungen mit der Belegschaft und weitere Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung auch zentral über die GMH Guss GmbH im Zusammenhang mit "Zukunft Guss" aufgenommen bzw. eingeleitet. Weiterhin wurde eine Reihe von Investitionsmaßnahmen identifiziert, die Kostenreduzierungen durch Produktivitätssteigerungen ermöglichen können.

Die Anstrengungen des Gesetzgebers zielen darauf ab, die CO ₂ - Emissionen des Straßenverkehrs nachhaltig zu senken. Die Automobilindustrie reagiert darauf u.a. mit Verkleinerung der Motoren (Downsizing) bei gleichzeitiger Turboaufladung. Daraus ergeben sich einerseits eine deutliche Stückzahlerhöhung an Turboladern und andererseits eine höhere Temperaturbelastung, wodurch die Nachfrage nach temperaturbeständigeren Werkstoffen zusätzlich erhöht wird. Tendenziell ist von einer zurückgehenden Bedeutung der Dieselmotoren auszugehen, was zu einer Zunahme des Benzinmotors führen wird. Aufgrund der höheren Abgastemperaturen, ist mit einer erhöhten Nachfrage an hitzebeständigen Eisen- und Stahlwerkstoffen zu rechnen.

Bei der Dieckerhoff Guss GmbH gehen wir im Vergleich zu 2016 aufgrund der Produktstruktur von einem leicht steigenden Rohertrag aus. Weiterhin ausschlaggebend für das Geschäftsjahr 2017 ist das Erreichen der eingeplanten Maßnahmen. Einen großen Anteil hieran haben Maßnahmen zur Optimierung der Produktivität. Mit den eingeleiteten Maßnahmen sollte 2017 eine verbesserte Umsatzrendite erreichbar sein.

Die Markteinschätzung von der Walter Hundhausen GmbH geht von einer leicht steigenden Absatzmenge in 2017 gegenüber 2016 aus. Belastbare Aussagen lassen sich vor dem Hintergrund des politischen Umfeldes in den USA kaum treffen. Auch für die Walter Hundhausen GmbH wird eine Verbesserung der Umsatzrendite erwartet.

Guss Maschinenbau

Im Geschäftsbereich Guss Maschinenbau ist je nach Kundenstruktur der einzelnen Gesellschaft ein unterschiedliches Umsatzniveau mit einer spezifischen Umsatzstruktur geplant worden.

Wir planen für die Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH (FWH EG) in 2017 eine leichte Umsatzsteigerung und einen positiven Jahresüberschuss. Die positive Entwicklung des Jahresüberschusses ist Ergebnis eines umfangreichen Maßnahmenpaketes im Bereich KVP, Projekten der Wertstromoptimierung als auch Mitarbeiterbeiträgen aus Effekten von Sondertarifen des Standortes. Die Erwartungen für die Produktbereiche Kokillen als auch Zylinderblöcke gehen von insgesamt gleichbleibenden Bedarfen aus. Im Bereich Energietechnik gehen wir aufgrund neuer Kunden von einer deutlichen Umsatzsteigerung aus. Im Produktbereich Entsorgung ist ein Folgeauftrag für die mittelgroßen Behälter derzeit nicht absehbar. Den Produktbereich Maschinenbau schätzen wir für 2017 auf gleichbleibendem Niveau wie 2016 ein. Besonders auch in diesem Geschäftsfeld werden weitere potentielle Neukunden kontaktiert. Wir gehen davon aus, dass der Bereich Mining sich in 2017 etwas besser als in 2016 entwickeln wird. Der Markt Handformgroßguss leidet immer noch unter Überkapazitäten und unter dem daraus folgenden Preisdruck. Die Umsetzung der Faktorkosten-Erhöhung in Preiserhöhungen ist nicht möglich, bessere Preise lassen sich nur bei Neuprojekten umsetzen.

Auch innerhalb der Friedrich Wilhelms-Hütte Stahl guss GmbH (FWH S G) wurde ein besonderes Akquisitionsprogramm des Vertriebes aufgelegt, um den Abwärtstendenzen der bestehenden Kunden entgegenzuwirken. Hier werden den internationalen Märkten wie USA, China und Indien besondere Aktivitäten beigemessen. Mehrere Prototypenaufträge für Fahrzeugguss wurden bereits erteilt, die die Grundauslastung noch nicht nachhaltig anheben. Demzufolge lagen der Auftragseingang und die Erwartungen bei der FWH SG in 2016 und in den letzten Monaten auf etwas niedrigerem Niveau. Im Geschäftsfeld Oil-Tools wird konservativ nur eine geringe Belebung des sehr niedrigen Niveaus angenommen. Die Erwartungen des Geschäftsfeldes Mining / Bergbau sind deutlich geringer als 2016 und unterliegen der Verlagerungstendenz der Hauptkunden nach China. Die schwierigere Absatzsituation im Fahrzeugbau im Inland wird erwartungsgemäß in Anteilen durch neue Projekte im Ausland kompensiert. Dieses gilt auch für den Sonderfahrzeugbau, für den aufgrund der Fahrzeugplanungen der vorhandenen Kunden bereits ein deutlicher Zuwachs in 2017 erwartet wird und parallel die Möglichkeiten im amerikanischen Markt untersucht werden. Es wird insgesamt erwartet, dass der Umsatz gegenüber dem Ist des Vorjahres leicht steigen wird. Es bestehen auch konkrete Chancen für größere Projekte im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaues, die bei Planungsabschluss noch keine Reife zur harten Einplanung hatten. Der Auftragsbestand zum Jahresende ermöglicht einen moderaten Start in das Jahr 2016. Vor diesem Hintergrund wird es wiederholt nicht gelingen, Steigerungen der Faktorkosten in Preiserhöhungen umzusetzen. Aufgrund der derzeitigen Marktlage gehen wir bei der FWH SG planerisch von einem Jahresfehlbetrag aus.

Nach der Umsetzung des Strukturprogrammes in 2016 wird es die wesentliche Aufgabe des Unternehmens sein, weitere erhebliche Kosteneinsparungen nachhaltig innerhalb der Prozesse zu realisieren. Hierbei hat, auch besonders aufgrund der kurzfristigen Kundenbestellungen, ein Höchstmaß an Flexibilität einen entscheidenden Einfluss. Der Vertrieb wird sein besonderes Augenmerk darauf richten, einem starken Margenverfall entgegen zu wirken, der durch die entstandenen Überkapazitäten droht. FWH SG ist sicher, an der zu erwartenden Wiederbelebung der Märkte angemessen zu partizipieren, da aufgrund unserer Vorsprünge in der Werkstoff-Technologie dafür sehr gute Chancen bestehen. Der Vertrieb arbeitet intensiv an der Akquisition neuer Kunden und Produkte in den vorhandenen Geschäftsfeldern und der Internationalisierung. Zudem wird das ehemalige Geschäftsfeld der Schrottzerkleinerung wieder intensiv bearbeitet. Beschäftigungsseitig wird das Unternehmen FWH SG im Geschäftsjahr 2017 unter den genannten Voraussetzungen bezogen auf die Personalkapazität um ca. 10 % unterbeschäftigt sein. Entsprechende temporäre Versetzungen werden zur FWH EG und andere Schwesterunternehmen nach Bedarf vorgenommen.

Der Planumsatz 2017 der Pleissner Guss GmbH (PG) ist etwa 1 % unter dem Umsatzniveau des Vorjahres. Basis hierfür ist eine detaillierte Planung unter Berücksichtigung der stagnierenden Marktentwicklungen. Ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Ergebnissituation beinhaltet neben Kostenoptimierungen und -einsparungen auch Kurzarbeit und weitere Beiträge aus dem 2015 geschlossenen Zukunftssicherungstarifvertrag, so dass ein leicht positives Jahresergebnis gesehen wird.

Durch die konsequent am Standort verfolgte Vertriebsstrategie wird ein weiterer Ausbau neuer Marktbereiche gesehen, der die stagnierenden Marktbereiche größtenteils kompensieren kann. Dadurch wird ein um etwa 23 % höherer Auftragseingang gegenüber dem weiter eingebrochenen Auftragseingang des Vorjahres erwartet.

Weiterhin wurde eine Reihe von Investitionsmaßnahmen identifiziert, die einerseits neue Marktbereiche erschließen können und andererseits Kostenreduzierungen ermöglichen.

Die Stahlguss Gröditz GmbH (SGG) wird im Jahr 2017 die Abwicklung des geschlossenen Sozialplans und Interessenausgleichs sowie den Arbeitsplatztransfer der Mitarbeiter über die Personal-Transfergesellschaft weiter begleiten. Wesentliche Ergebnisbeiträge sind nicht mehr zu erwarten. Die noch in geringem Maße anfallenden Kosten für Maßnahmen aus dem Interessenausgleich bzw. Sozialplan sind über Rückstellungen abgedeckt.

3.3.2 Beschaffung

Wir gehen bei der Entwicklung für das kommende Geschäftsjahr von stagnierenden bis mäßig steigenden Beschaffungspreisen für Schrotte, Legierungen und für die sonstigen wesentlichen gießereispezifischen Zusatzstoffe aus. Für den Schrottpreis der Sorte 2 wird für das Geschäftsjahr 2017 ein Preis zwischen 175,00 €/t und 185,00 €/t erwartet. Wir haben deshalb in unseren Planungen einen durchschnittlichen Preis von 178,00 €/t angesetzt.

Bei der Entwicklung des Nickelpreises werden die Preisprognosen für 2017 aktuell, aufgrund eines prognostizierten Angebotsdefizites, leicht steigend gesehen. Diese Einschätzung teilen wir und haben dies in der Planung auch entsprechend berücksichtigt.

Schlussendlich rechnen wir bei den Kokskohlepreisen mit weiteren Preiserhöhungen im 1. Quartal 2017, danach mit einer stagnierenden bis leicht rückläufigen Entwicklung.

Generell gehen wir auch für 2017 davon aus, dass Preisänderungen bei den Schrotten, Roheisen, Nickel und Molybdän, wenn auch zeitversetzt, nahezu zu 100 % an unsere Kunden durchgereicht werden.

Hinsichtlich der Versorgungssicherheit im Beschaffungsbereich sehen wir keine Risiken. Kursrisiken im Beschaffungsbereich werden voraussichtlich nicht bestehen, da die Beschaffungsvorgänge auch zukünftig in EURO abgerechnet werden.

3.3.3 Produktion

Die aus den Einzelplanungen der Standorte zusammengefassten Planproduktionsmengen für das Geschäftsjahr 2017 ergeben sich wie folgt:

	2017 Budget 1.000 t	2016 Ist 1.000 t	Veränderung zu Ist %
Konzern	128,0	125,8	1,7
davon
Automotive	97,4	95,0	2,5
Maschinenbau	30,6	30,8	-0,6

3.3.4 Investitionen

Für 2017 sind Investitionen geplant, die die Produktivität und die qualitative Ausbringung erhöhen sollen. Die Höhe der geplanten Investitionen beläuft sich auf rd. € 18,1 Mio. und wird damit im Vergleich zum realisierten Investitionsvolumen 2016 von € 3,6 Mio. voraussichtlich erheblich steigen. Als wesentliche Investitionsmaßnahme ist hierbei ein Mittelfrequenzofen in Höhe von € 2,4 Mio. zu nennen. Bei den weiteren Projekten handelt es sich im Wesentlichen um Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen. Die Investitionen basieren auf den in 2016 mit Hilfe von externen Beratern erarbeiteten strategischen Weiterentwicklungen pro Standort.

3.3.5 Finanzierung

Die GMH Guss Gruppe wird sich in 2017 gemäß den Planungsrechnungen aus dem eigenen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, den bereits zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln sowie aus einem im Februar 2017 vertraglich vereinbarten Betriebsmittelkreditrahmen (€ 11,7 Mio.) der Gesellschafterin finanzieren. Neben den bestehenden Factoring-Linien finanziert sich die Gussgruppe darüber hinaus auch aus Abzweiglinien des Konsortialkredites der Georgsmarienhütte Holding GmbH. Ihr stehen hieraus Abzweiglinien für Kontokorrente in Höhe von € 7,0 Mio. sowie Avallinien von € 3,0 Mio. zur Verfügung. Neben der Aval-Abzweiglinie aus dem Konsortialkreditvertrag besteht zum Bilanzstichtag eine weitere Abzweiglinie für Avale in Höhe von rd. € 2,6 Mio. Für die Finanzierung der Investitionen in 2017 ist eine Inanspruchnahme aus dem o.g. Betriebsmittelkredit der Georgsmarienhütte Holding GmbH geplant.

Im Wesentlichen hängt die Einhaltung der Liquiditätsziele von der Erfüllung der Ergebnisziele der operativen Gesellschaft ab.

3.3.6 Personal

Für das Geschäftsjahr 2017 planen wir mit einer für die Gruppe insgesamt nahezu gleichbleibenden Stammbelegschaft in den operativen Gesellschaften. Eingeleitete Maßnahmen aus Redimensionierung oder Sozialplananpassung werden in 2017 fortgeführt.

Für die Tarifverbände IG Metall Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurden die Entgelte zum 01.07.2016 um 2,8 % erhöht. Für das Jahr 2017 wurde eine Erhöhung zum 01.04.2017 von 2,0 % vereinbart. Für die Standorte in Mülheim wurde ein Haustarif geschlossen. Dieser sieht vor, dass die eigentliche Erhöhung im Stahltarif um 2,3 % ab dem 01.01.2016 erst zum 01.03.2017 wirksam wird. Darüber hinaus wird die Tariferhöhung zum 01.03.2017 in Höhe von 3,0 % erst zur nächst folgenden Tarifrunde wirksam.

3.3.7 Umwelt

Die Schwerpunkte des Umweltmanagements ergeben sich je nach Standort an den vor Ort eingeführten Systemen und deren Bewertung für notwendige Maßnahmen. Übergeordnet bestehen keine wesentlichen gesonderten Projekte im Fokus.

3.4 Lage

3.4.1 Ertragslage

Für das Geschäftsjahr 2017 planen wir Umsatzerlöse von € 325,2 Mio. nach € 308,7 Mio. in 2016. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen mengenbedingt. Bei leicht steigenden Beständen an eigenen Erzeugnissen ergibt sich eine Gesamtleistung von rd. € 326,6 Mio., was im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016 eine Erhöhung von rd. 5,5 % bedeutet. Der Materialaufwand wird gegenüber 2016 mit rd. 2,0 % höher ausfallen und damit geringer als die geplante Gesamtleistung steigen. Ursächlich hierfür sind eingeleitete Maßnahmenpakete zur Steigerung der Produktivität sowie Senkung der Einstandspreise. Der Personalaufwand verringert sich um 1,6 %. Sein Anteil an der Gesamtleistung verringert sich von 37,6 % in 2016 auf 35,1 %. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden sich in 2017 im Verhältnis zur Gesamtleistung von 10,5 % auf 8,7 % reduzieren. Das Finanzergebnis der Gruppe wird sich gegenüber 2016 nicht wesentlich verändern. Insgesamt ist für das Geschäftsjahr 2017 ein Jahresüberschuss von € 0,3 Mio. budgetiert, was einer Umsatzrendite von 0,1 % entspricht.

3.4.2 Vermögens- und Finanzlage

Aufgrund der zu tätigenden Investitionen und der Einzahlungen in Rückdeckungsversicherungen wird sich das langfristige Vermögen im Vergleich zum aktuellen Jahr erhöhen. Im Bereich des kurzfristigen Vermögens werden sich die Vorräte entsprechend der eingeschätzten Marktgegebenheiten entwickeln.

Das Eigenkapital wird nach der Gruppenplanung einen Betrag von rd. € 24,7 Mio. ausweisen. Bei den mittel- und langfristigen Fremdmitteln erwarten wir aufgrund der Zuführungen zu Pensionsrückstellungen einen insgesamt höheren Wert als in 2016. Die kurzfristigen Fremdmittel werden insbesondere aufgrund der Erhöhung der Investitionstätigkeit und den damit einhergehenden Kapitalbedarf steigen.

3.5 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage

Ausgehend von den detaillierten Planungen der Einzelgesellschaften für das Geschäftsjahr 2017 wird sich der Konzernumsatz gegenüber 2016 kumulativ erhöhen (+5,3 %). Basis dafür sind viele einzelne Effekte, die im vorangegangenen Abschnitt dargestellt wurden.

		2017 Budget	2016 Ist	Veränderung zu Ist
Umsatz	Mio. €	325,2	308,7	5,3
Auftragseingang	Mio. €	319,5	318,8	0,2
Versandmenge	1.000 t	128,0	124,0	3,2
Produktionsmenge	1.000 t	128,0	125,8	1,7
EBITDA	Mio. €	9,6	-4,6	-308,7
Konzernjahresergebnis	Mio. €	0,3	-15,2	-102,0
Umsatzrendite	in %	0,1	-4,9	--

Die Umsatzrendite wird in der Basis-Planung leicht positiv ausfallen. Hierzu ist es insbesondere wichtig, dass die Reorganisation ihre Wirkung entfaltet und sich aufgrund erhöhter Schlagkraft im Vertrieb die Umsatzziele erreichen lassen. Das Geschäftsjahr 2017 wird als Transferjahr gesehen, um die Organisations- und Kostenstrukturen wettbewerbsfähiger zu gestalten und auf dieser Basis attraktiver für die verschiedenen Kundenbereiche unserer Gesellschaften zu werden.

Im Branchenvergleich gehen wir davon aus, dass die Gussgruppe ihre Marktposition deutlich festigt. Weitere Insolvenzen von Wettbewerbern und Konsolidierungstendenzen werden erwartet. Die GMH Guss Gruppe wird in 2017 davon nicht betroffen sein, sondern dadurch ihre Markstellung in der Wahrnehmung ihrer Kunden ausbauen.

4 Chancen- und Risikobericht

4.1 Chancenmanagement

Die systematische Suche nach Chancen ist ein bedeutender Teil des Managementprozesses jeder der der GMH Guss Gruppe angeschlossenen Gießereien. In den lokalen Standorten wird in regelmäßigen Führungs- und Strategierunden das Marktumfeld aufgenommen und analysiert. Aus diesen Informationen werden konkrete Marktchancen abgeleitet und unter Berücksichtigung der internen Kompetenzen und Ressourcen auf ihre Realisierbarkeit untersucht und bewertet. Bei den Analysen können die einzelnen Standorte auch aufgrund des regen Know-How-Austauschs innerhalb der Gruppe profitieren. Neben der Untersuchung des Marktumfelds fokussiert sich die Suche nach Chancen auch auf den Bereich der internen Potentiale.

Derzeit sehen wir wesentliche Chancen in der Verbesserung unseres Produktportfolios hin zur Nische sowie in der weiteren Gestaltung der internen Produktionsabläufe zur Verbesserung der Produktivität und Kostenstruktur.

4.2 Risikomanagement

Die Geschäftsleitung der GMH Guss GmbH bekennt sich zu einer risikobewussten Unternehmensführung, bei der die Sicherung des Fortbestands der Gruppe immer höchste Priorität hat. Die GMH Guss Gruppe ist insgesamt in das Risikomanagementsystem der Georgsmarienhütte Holding GmbH eingebunden. Das in 2016 neu aufgesetzte, webbasierte Risikomanagementsystem der Firma Antares "RiMIS" gewährleistet eine angemessene Risikoführerkennung und revisionssichere Risikodokumentation und ermöglicht damit eine proaktive Risikosteuerung sowie stetige Optimierung des Chancen-Risiko-Profils. Das Risikomanagement-System beinhaltet eine Ad Hoc-Meldefunktion, die sicherstellt, dass Geschäftsführungs- und Leitungsfunktionen der Georgsmarienhütte Holding umgehend über diese Risiken informiert wird. Auswertungs- und Analysemöglichkeiten auf unterschiedlichen Aggregationsebenen der Unternehmensgruppe bieten dabei einen aktuellen Überblick über wahrscheinlichkeitsgewichtete Risikopositionen auf Brutto- und Nettobasis. Risiken der eingebundenen Tochtergesellschaften werden dabei in Relation zum Ertrag des jeweiligen Unternehmens bewertet. Es wurde in 2016 eine einheitliche Risikorichtlinie verabschiedet, die als Richtlinie für die Geschäftsführungen und Risikoverantwortlichen der Unternehmensgruppe gilt. Daneben wurden die Geschäftsführungen der operativen Gesellschaften mit externer Begleitung zum Risikomanagement geschult. Schulungen werden darüber hinaus ab 2017 zweimal jährlich über die GMH Akademie angeboten. Die Erzielung eines wirtschaftlichen Erfolgs ist zwangsläufig mit Risiken verbunden. Keine Handlung oder Entscheidung darf aber ein existenzielles Risiko, das heißt, den Fortbestand des Unternehmens nach sich ziehen. Risiken, die sich weder auf Kern-, noch auf Unterstützungsprozesse beziehen, werden in der Gruppe nicht eingegangen. Kernprozesse sind hierbei die Entwicklung und Umsetzung des Geschäftsmodells, die Beschaffung der Waren und Dienstleistungen, die Sicherstellung der Liquidität sowie die Entwicklung von Fach- und Führungskräften. Eingegangene Ertragsrisiken müssen durch die erwartete Rendite angemessen prämiert werden. Nicht vermeidbare Risiken sind - soweit wirtschaftlich sinnvoll - zu versichern. Restrisiken müssen mit dem Instrumentarium des Risikomanagements gesteuert werden.

Die Grundsätze für das Risikomanagement regeln die Bedingungen zur Erfüllung der Anforderungen an ein ordnungsgemäßes und zukunftsgerichtetes Risikomanagement für jedes einzelne Gruppenunternehmen und sind in der Risikorichtlinie definiert. Aufgabe des Risikomanagements ist es, alle Mitarbeiter der Gruppe zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Risiken zu veranlassen. Weiterhin sollen damit die Förderung des Risikobewusstseins und eine Weiterentwicklung der Risiko- und Überwachungskultur erfolgen.

Die Verantwortung für das Risikomanagement liegt bei den gesetzlichen Vertretern und dem Aufsichtsrat des Mutterunternehmens sowie der Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften des Konzernverbundes. Risiken werden nach Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Soweit sie nicht quantitativ messbar sind, werden sie hinsichtlich ihrer Auswirkungen qualitativ abgeschätzt.

Die Risikoverantwortlichen in den verschiedenen Teilbereichen und Tochtergesellschaften haben die Aufgabe, Risiken ihres Verantwortungsbereiches durch geeignete Maßnahmen zu steuern. Das Risikoreporting wird gemäß verabschiedeter Risikorichtlinie der Unternehmensgruppe zweimal jährlich durch alle Gesellschaften aktualisiert. Dabei ist es systemseitig notwendig, alle Risiken erneut zu beurteilen und freizugeben. Die Stichtage sind jeweils vor den jährlichen Controlling-, bzw. Budgetgesprächen. Wesentliche Risiken werden in den Controlling- und Budgetgesprächen anschließend diskutiert. Im Rahmen der Berichterstattung an den Aufsichtsrat des Mutterunternehmens wird ebenfalls fortlaufend über die wesentlichen Risiken und ihren Veränderungen Bericht erstattet.

4.3 Umfeld und Branche

Die Abhängigkeit der GMH Guss Gruppe von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und insbesondere in der Automotive- und Maschinenbaubranche kann sich in Perioden mit geringen Wachstum oder Depressionen und hierdurch steigendem Wettbewerbsdruck negativ auf die Entwicklung der Umsatz-, Absatz- und Ergebniszahlen auswirken.

Durch eine Verbreiterung der Kundenstruktur und der Absatzmärkte soll diesen Risiken nach Möglichkeit entgegengewirkt werden.

4.4 Leistungswirtschaftliche Chancen und Risiken

Investitionen in nicht geeignete Produkte und Produktionsverfahren können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragskraft der GMH Guss Gruppe haben. Zur Risikominimierung werden deshalb Investitionen detailliert vorbereitet sowie auf den Einklang mit unserer strategischen Ausrichtung untersucht. Dennoch kann das Risiko einer nicht zufriedenstellenden Umsatz- und Ertragsentwicklung aufgrund zusätzlicher existierender Einflussfaktoren wie Kundenverhalten und Wettbewerbsentwicklung nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.

Bei der Beschaffung der Vorprodukte unterliegt die GMH Guss Gruppe unter anderem dem Risiko steigender Einkaufspreise bzw. stark volatiler Preisentwicklungen. Dies gilt insbesondere für Eisen- und Stahlschrotte sowie bestimmter gießereispezifischer Zusatzstoffe. Weiterhin können Preissteigerungen an den Energiemärkten sowie die politische Gestaltung der Umlage der Mehrkosten aus der Energiewende zu höheren Produktionskosten führen.

4.5 Finanzwirtschaftliche Risiken

Die finanzwirtschaftlichen Risiken bestehen aus Währungskurs-, Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken sowie Bonitätsrisiken der Abnehmer.

Währungskursrisiken

Die internationale Tätigkeit der GMH Guss Gruppe führt zu steigenden Währungskursänderungsrisiken, insbesondere in den Absatzmärkten in denen keine Abrechnung unserer Leistungen in EURO möglich ist. Hierzu zählt insbesondere der nordamerikanische Absatzmarkt. Aus einer Veränderung des Wechselkurses des EURO gegenüber der Verkaufswährung, im Wesentlichen US-Dollar, können direkte negative Ergebniseffekte resultieren. Devisenrisiken werden nach Abschluss des Grundgeschäftes grundsätzlich mittels Devisentermingeschäften oder Devisenoptionen zu 100 % abgesichert.

Zinsänderungsrisiken

Die GMH Guss Gruppe setzt im Einzelfall derivative Finanzinstrumente ein, um Risiken aus Zinsänderungen entgegenzuwirken, die im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit sowie im Rahmen von Investitionsmaßnahmen entstehen können. Spekulative Geschäfte werden grundsätzlich nicht getätigt. Sofern Derivate der Absicherung von bilanzierten Vermögensgegenständen oder Schulden dienen und die Voraussetzungen zur Bildung einer Bewertungseinheit vorliegen, wird das Sicherungsinstrument nicht isoliert bewertet. Andernfalls erfolgt eine Bewertung, wobei bei negativen Wertentwicklungen Rückstellungen für drohende Verluste gebildet werden.

Der Abschluss von Zinsderivaten erfolgt durch die GMH Guss GmbH, die die Finanzierung der Gruppe koordiniert. Aufgrund der derzeitigen Niedrigzinsphase wird bis auf weiteres auf eine Zinssicherung verzichtet. Sollte sich die Zinsentwicklung ändern, wird eine künftige Zinssicherung wieder in Erwägung gezogen.

Liquiditätsrisiken

Die Liquiditätsrisiken der GMH Guss Gruppe werden täglich mit verschiedenen Systemen überwacht. Die für ein effizientes Liquiditätsmanagement erforderlichen Informationen werden durch eine fortlaufend aktualisierte rollierende Finanzplanung mit einem Planungshorizont von 12 Monaten sowie durch eine tägliche Finanzvorschau sichergestellt.

Wir haben uns durch die Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding GmbH bestätigen lassen, dass die für die Finanzierung der GMH Guss Gruppe über den Konsortialkredit im Konzernabschluss der Georgsmarienhütte Holding GmbH einzuhaltenden Finanzkennzahlen (Financial Covenants) auf Basis der Budgets und Planungen der GMH Unternehmensgruppe im jeweiligen Vertragszeitraum eingehalten werden. Bei Nichteinhaltung der Financial Covenants besteht das Risiko der Ausübung gläubigerseitiger Kündigungsrechte mit entsprechenden Auswirkungen auf die Finanzierung der Gesellschaft und ihre Mithaftung für Inanspruchnahmen durch verbundene Unternehmen im Rahmen des Konsortialkreditvertrages.

Bonitätsrisiken von Abnehmern

Aufgrund der Umsatztätigkeit ist die GMH Guss Gruppe naturgemäß von dem Risiko des Ausfalls von Forderungen aus Warenlieferungen bedroht. Dieses Risiko wird durch den Abschluss von Warenkreditversicherungen signifikant verringert. Grundsätzlich werden innerhalb des Konzernverbunds sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen das Ausfallrisiko versichert. In Ausnahmefällen wird mit Vorkasse gearbeitet. Die Risikoposition der Gruppe reduziert sich hierdurch auf den jeweiligen vereinbarten Selbstbehalt im Falle eines Forderungsausfalls. Ebenfalls risikomindernd wirkt sich das bewährte Factoring von Forderungen aus dem Warenverkehr aus.

4.6 Sonstige Risiken

Gesetzliche und regulatorische Risiken

Der GMH Guss Gruppe unterliegt aufgrund ihrer Geschäftstätigkeit diversen nationalen Gesetzen und Bestimmungen und im weiteren Sinne auch europarechtlichen Rahmenbedingungen. Änderungen von Gesetzen können deshalb zu höheren Compliance-Kosten führen. Derzeit sind jedoch keine derartige Risiken bekannt.

Risiken aus Rechtsstreitigkeiten

Die Unternehmensgruppe muss sich im Zuge ihrer Geschäftstätigkeit naturgemäß mit gerichtlichen und außergerichtlichen Ansprüchen Dritter auseinandersetzen. Zurzeit sind die Gesellschaften der Gruppe in keine wesentlichen laufenden oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren involviert, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der Gruppe haben könnten.

IT-Risiken

Die Steuerung der Unternehmensgruppe ist maßgeblich von ihrer leistungsfähigen Informationstechnologie (IT) abhängig. Die ständige Aufrechterhaltung und Optimierung der IT-Systeme erfolgt durch hochqualifizierte interne und externe Experten. Unberechtigtem Datenzugriff wird durch Einsatz entsprechend aktueller Virensoftware, Firewalls, adäquaten Zugangs- und Zugriffskonzepten und vorhanden Backup-Systemen vorgebeugt. Für unerwartete IT-Systemausfälle existieren entsprechende Notfallpläne.

Elementarrisiken

Die weltweit festzustellenden Klimaschwankungen haben auch einen direkten Einfluss auf unsere Gruppe. Neben Naturkatastrophen ist die GMH Guss Gruppe Risiken durch Feuer und Unfällen ausgesetzt. Durch Versicherungen sind wesentliche Elementarrisiken abgedeckt.

4.7 Gesamtbild der Risikolage

Die Chancen und Risiken werden im Rahmen des Planungsprozesses unter Berücksichtigung ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit hinsichtlich ihres Ergebniseinflusses in den Einzelgesellschaften bewertet und in einem Best- bzw. Worst-Case-Szenario zusammengefasst. Aus der Aggregation dieser Chancen und Risiken ergibt sich für die GMH Guss Gruppe, dass das für das Geschäftsjahr 2017 geplante Konzernjahresergebnis im Worst-Case-Szenario um rd. € 3,9 Mio. niedriger und im Best-Case um rd. € 6,5 Mio. steigen würde. Die auf das Konzernjahresergebnis wirkenden Risiken betreffen hierbei überwiegend Konjunktur- und Branchenrisiken.

Insgesamt ist damit die Risikolage gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert, bekannte Risiken und speziell Marktveränderungen sind konservativ eingeplant worden.

5 Erklärung zur Unternehmensführung

Der Aufsichtsrat der GMH Guss GmbH hat beschlossen, dass der Frauenanteil im Aufsichtsrat bis zum 30. Juni 2017 8,3 % (entspricht einem Aufsichtsratsmitglied) betragen soll. Für die Mitglieder der Geschäftsführung wurde eine Zielgröße von 4,5 % festgelegt.

Die Geschäftsführung der GMH Guss GmbH hat beschlossen, dass der Frauenanteil auf der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung (dies sind im Konzern der GMH Guss Gruppe die Geschäftsführer und Prokuristen der Tochterunternehmen der GMH Guss GmbH) jeweils 4,5 % betragen soll. Diese Zielwerte gelten ebenfalls bis 30. Juni 2017.

Schwerte, den 13. März 2017

GMH Guss GmbH

Dr. Ulf Achenbach

Dr. Michael Schiller

Guido Weber

¹ vgl. ifo Konjunkturprognose 2015-2017; Pressemitteilung vom 09. Dezember 2015
² vgl. Sachverständigenrat - Kurzfassung des Jahresgutachtens 2016/2017
³ vgl. ebenda
⁴ vgl. Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2016
⁵ vgl. ebenda
⁶ vgl. ebenda
⁷ vgl. Sachverständigenrat - Jahresgutachten 2016/2017
⁸ vgl. ebenda
⁹ vgl. ebenda
¹⁰ vgl. Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2016
¹¹ vgl. ebenda
¹² vgl. ebenda
¹³ vgl. ebenda
¹⁴ vgl. ebenda
¹⁵ vgl. Sachverständigenrat - Kurzfassung des Jahresgutachtens 2016/2017
¹⁶ vgl. Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2016
¹⁷ vgl. ebenda
¹⁸ vgl. Deutsche Bank Research; www.dbresearch.com/Ausblick_Deutschland, S. 10
¹⁹ vgl. Kieler Konjunkturberichte, Nr. 26 2016 Q4, ifw Kiel Institut für Weltwirtschaft
²⁰ http://extranet.bdguss.de/index.php?id=911> Infobroschüre "Die Gießerei-Industrie. Eine starke Branche in Zahlen."
²¹ vgl. ebenda.
²² Quelle: http://extranet.bdguss.de/index.php?id=911> Infobroschüre" Die Gießerei-Industrie. Eine starke Branche in Zahlen."
²³ Deutsche Industriebank IKB: "Gießereiindustrie 2020: Trends und Herausforderungen", Düsseldorf, 23. April 2015
²⁴ BDG Gussbericht FE-Guss 1-12 2015 in t (Mitgliederbereich)
²⁵ vgl. ebenda
²⁶ Niederschrift über die 24. Mitgliederversammlung des BDG-Landesverbandes Nord (Fe) vom 22.11.2016 in Cuxhaven, Top 6)
²⁷ BDG Gussbericht FE-Guss 2016 in t (Mitgliederbereich)
²⁸ vgl. ebenda
²⁹ http://extranet.bdguss.de/index.php?id=201> "Auftragsreichweite Fe/NE" (Mitgliederbereich)
³⁰ http://extranet.bdguss.de/index.php?id=201> "Auftragsbestand Fe und NE-Guss Deutschland"
³¹ BDG Gussbericht Fe-Guss 2016 in t (Mitgliederbereich)
³² http://extranet.bdguss.de/index.php?id=201> "Exportquote Fe-Guss Deutschland"
³³ BDG Gussbericht Fe-Guss 2016 in t (Mitgliederbereich)
³⁴ vgl. ebenda
³⁵ http://extranet.bdguss.de/index.php?id=201> "Auslastung Fe-, Stahlguss und NE-Guss Deutschland"
³⁶ Niederschrift über die 24. Mitgliederversammlung des BDG-Landesverbandes Nord (Fe) vom 22.11.2016 in Cuxhaven, Top 4)
³⁷ Vgl. ebenda
³⁸ Vgl. ebenda
³⁹ Vgl. ebenda
⁴⁰ vgl. ifo Konjunkturprognose 2016-2018; Pressemitteilung vom 16.12.2016
⁴¹ vgl. ebenda
⁴² vgl. ebenda
⁴³ vgl. ebenda
⁴⁴ Niederschrift über die 24. Mitgliederversammlung des BDG-Landesverbandes Nord (Fe) vom 22.11.2016 in Cuxhaven, Top 5), Anlage 24-05
⁴⁵ vgl. ebenda
⁴⁶ http://extranet.bdguss.de/index.php?id=201> "Perspektivbericht 2016"
⁴⁷ vgl. ebenda
⁴⁸ Niederschrift über die 24. Mitgliederversammlung des BDG-Landesverbandes Nord (Fe) vom 22.11.2016 in Cuxhaven, Top 6)

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2016

Aktiva

	31.12.2016 €	31.12.2015 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	702.962,49	976.058,75
2. Geleistete Anzahlungen	115.333,28	0,00
	818.295,77	976.058,75
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	15.075.717,48	15.668.297,13
2. Technische Anlagen und Maschinen	17.530.682,81	21.163.314,65
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.906.145,62	3.126.148,77
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	708.981,82	783.616,16
	36.221.527,73	40.741.376,71
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	192.214,20	192.214,20
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	462.000,00	462.000,00
3. Sonstige Ausleihungen	5.764.616,97	6.189.592,18
4. Rückdeckungsversicherungen	2.982.386,00	2.652.131,72
	9.401.217,17	9.495.938,10
	46.441.040,67	51.213.373,56
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	7.733.632,35	6.255.353,90
2. Unfertige Erzeugnisse	14.127.840,87	14.292.559,10
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	6.814.599,21	5.900.523,29
4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-1.522.032,22	-1.425.849,55
5. Geleistete Anzahlungen	119.389,62	0,00
	27.273.429,83	25.022.586,74
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.727.935,76	2.732.435,40
2. Forderungen gegen Gesellschafter	11.200.000,00	16.400.000,00
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	55.302,94	12.472,04
4. Sonstige Vermögensgegenstände	6.413.788,63	6.446.501,58
	20.397.027,33	25.591.409,02
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	1.324.574,09	4.340.053,71
	48.995.031,25	54.954.049,47
C. Rechnungsabgrenzungsposten	127.330,37	154.471,58
D. Aktive latente Steuern	61.935,60	105.861,00
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	854,00	841,00
	95.626.191,89	106.428.596,61
Passiva
	31.12.2016 €	31.12.2015 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	7.782.050,00	7.782.050,00
II. Kapitalrücklage	42.387.283,76	42.387.283,76
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	91.831,77	91.831,77
IV. Konzernverlustvortrag	-10.597.978,83	-12.275.155,28
V. Konzernjahresfehlbetrag/-überschuss	-15.240.401,18	1.677.176,45
	24.422.785,52	39.663.186,70
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	20.887.015,00	21.423.287,72
2. Steuerrückstellungen	1.142.600,00	712.335,00
3. Sonstige Rückstellungen	28.302.513,02	23.977.650,62
	50.332.128,02	46.113.273,34
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	16.417,66	35.392,31
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.788.851,42	9.656.776,18
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	2.117.870,84	131.761,35
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.500.629,49	1.606.883,79
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	5.547,30	0,00
6. Sonstige Verbindlichkeiten	6.441.961,64	9.219.008,61
(davon aus Steuern € 2.340.237,10; Vorjahr € 4.220.300,55)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 112.414,13; Vorjahr € 83.384,14)
	20.871.278,35	20.649.822,24
D. Rechnungsabgrenzungsposten	0,00	2.314,33
	95.626.191,89	106.428.596,61

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016

	2016 €	2015 €
1. Umsatzerlöse	308.659.315,55	355.142.424,54
2. Erhöhung/Verminderung (-) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	752.390,31	-7.822.142,63
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	53.797,00	88.980,38
4. Sonstige betriebliche Erträge	5.522.764,45	10.556.798,31
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	114.716.492,20	131.153.188,64
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	55.963.817,43	60.086.252,16
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	96.143.912,85	102.435.807,07
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	20.236.149,87	21.608.370,88
(davon für Altersversorgung € -70.370,87;
Vorjahr € 363.458,55)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen	8.179.243,24	8.989.064,17
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	32.506.185,79	28.939.157,54
(davon Aufwendungen nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB € 179.545,00; Vorjahr € 190.825,00)
9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	252,39	208,59
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	335.633,71	46.763,35
(davon aus verbundenen Unternehmen € 29.649,04; Vorjahr € 19.703,84)
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.338.081,55	1.327.012,23
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	261.076,36	587.862,18
13. Ergebnis nach Steuern	-14.020.805,88	2.886.317,67
14. Sonstige Steuern	1.219.595,30	1.209.141,22
15. Konzernjahresfehlbetrag/-überschuss	-15.240.401,18	1.677.176,45

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2016

1. Allgemeine Angaben

Die GMH Guss GmbH hat ihren Sitz in Schwerte und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Hagen (HRB 4992).

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 ist nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB unter Beachtung der deutschen handelsrechtlichen Ansatz-, Ausweis- und Bewertungsvorschriften in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) aufgestellt.

Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Konzern-Bilanz und Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Konzern-Bilanz bzw. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung anzubringen sind, weitestgehend im Anhang aufgeführt.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Durch die Erstanwendung der Vorschriften des am 23. Juli 2015 in Kraft getretenen Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) ändern sich die bisherige Form der Darstellung und die bisher angewandten Ausweismethoden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Im Einzelnen werden durch BilRUG die in den Gliederungsschemata zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthaltenen Posten "außerordentliche Erträge" und "außerordentliche Aufwendungen" sowie dementsprechend die Zwischenergebnisse "Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit" und "außerordentliches Ergebnis" gestrichen. Eine weitere Änderung der GuV-Gliederungsschemata ist die Einfügung eines Zwischenergebnisses "Ergebnis nach Steuern" zwischen dem Posten "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" und dem Posten "sonstige Steuern". Diesbezüglich wurde eine entsprechende Anpassung der Vorjahresbeträge gemäß Art. 75 Abs. 2 EGHGB vorgenommen.

Darüber hinaus ergeben sich durch die Erstanwendung des BilRUG im Geschäftsjahr 2016 Ausweisänderungen im Zusammenhang mit der Neudefinition der Umsatzerlöse. Diese betreffen insbesondere die Umsatzerlöse und die sonstigen betrieblichen Erträge sowie die korrespondierenden Aufwandsposten. Insofern sind die entsprechenden Vorjahresbeträge nicht vergleichbar.

Der bislang im Personalaufwand ausgewiesene Effekt aus der Veränderung des Zinssatzes gem. § 253 Abs. 2 HGB im Zusammenhang mit Altersversorgungsverpflichtungen in Höhe von T€ 1.463 wurde im Geschäftsjahr in Ausübung des Wahlrechts nach IDW RS HFA 30 Tz. 87 in das Zinsergebnis umgegliedert und mit den Erträgen aus der Verlängerung des Durchschnittsbildungszeitraums für den Zinssatz bei Pensionsrückstellungen (T€ 1.718) verrechnet. Im Geschäftsjahr 2015 belief sich dieser im Personalaufwand ausgewiesene Effekt auf T€ 1.363.

Im Vergleich zum Vorjahr sind Aufwendungen aus Verpackungsmaterial und Berufs- und Schutzkleidung, die in 2015 in Höhe von T€ 276 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen waren, in Höhe von T€ 191 in die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe umgegliedert worden. Der Vorjahresausweis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nicht angepasst worden.

Zudem werden im Vergleich zum Vorjahr Aufwendungen in Höhe von T€ 80 (insbesondere Aufwendungen für Wachdienst) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Eine Anpassung der Vorjahresbeträge in Höhe von T€ 71, die 2015 in der Position Aufwendungen für bezogene Leistungen ausgewiesen werden, ist in der Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung des Vorjahres nicht erfolgt.

Die zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 noch in Höhe von T€ 89 in den Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen ausgewiesenen Rückstellungen für Sterbegeldverpflichtungen werden zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 in den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen (T€ 80).

Die übrigen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Berichtsjahr, mit Ausnahme der Bewertung der Pensionsrückstellungen (Änderung des Durchschnittsbildungszeitraumes von 7 auf 10 Jahre), fortgeführt.

2. Konsolidierungskreis und Konzernstichtag

In den Konzernabschluss sind neben der GMH Guss GmbH als Muttergesellschaft die folgenden Tochtergesellschaften einbezogen, bei denen der GMH Guss GmbH jeweils unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte gemäß § 290 Abs. 2 Nr. 1 i.V.m. Abs. 3 HGB zusteht:

Name, Sitz	Anteil am Kapital %
Dieckerhoff Guss GmbH, Gevelsberg	100,0
Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH, Mülheim an der Ruhr	100,0
Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH, Mülheim an der Ruhr	100,0
GMH Guss Automotive GmbH, Schwerte	100,0
GMH Guss Maschinenbau GmbH, Gevelsberg	100,0
GMH Gussentwicklungsgesellschaft mbH, Zorge	100,0
Harz Guss Zorge GmbH, Zorge	100,0
HGZ Gießerei GmbH & Co.KG, Zorge	100,0
HGZ Gießerei Beteiligungsgesellschaft mbH, Zorge	100,0
Pleissner Guss GmbH, Herzberg am Harz	100,0
Stahlguss Gröditz GmbH, Gröditz	100,0
Walter Hundhausen GmbH, Schwerte	100,0

Sämtliche in den Konzernabschluss einbezogenen Jahresabschlüsse wurden einheitlich zum 31. Dezember 2016 aufgestellt.

Die Harz Guss Zorge GmbH fungiert als alleinige persönlich haftende Gesellschafterin der HGZ Gießerei GmbH & Co. KG, Zorge.

Folgende assoziierte Unternehmen wurden aufgrund untergeordneter Bedeutung in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 311 Abs. 2 HGB nicht nach der Equity-Methode, sondern als Beteiligung bilanziert:

Name, Sitz	Anteil am Kapital		Eigenkapital
	unmittelbar %	mittelbar %	31.12.2015 T€
Darstal Sp. z o.o., Zielona Gora/Polen	0,00	100,00	1.322
Dart Sp. z o.o., Zielona Gora/Polen	49,00	0,00	1.374

3. Konsolidierungsmethoden

Bei der nach § 301 HGB vorzunehmenden Kapitalkonsolidierung ist die Buchwertmethode durch Verrechnung des Buchwertes der Beteiligung mit dem Konzernanteil am Eigenkapital der einbezogenen Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der erstmaligen Konsolidierung, sofern dieser vor dem 1. Januar 2010 lag, gewählt worden. Für ab dem 1. Januar 2010 erstmals zu konsolidierende Tochterunternehmen ist die Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 HGB) durch Verrechnung des Beteiligungsbuchwertes mit dem anteiligen neubewerteten Eigenkapital des Tochterunternehmens angewendet worden. Ein nach der Verrechnung verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und über eine Nutzungsdauer von 5 Jahren abgeschrieben. Soweit im Fall passivischer Unterschiedsbeträge stille Lasten vorliegen bzw. erkennbar sind, sind diese im Posten "Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung" erfasst.

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten sind, soweit erforderlich, konsolidiert worden.

Eine Zwischengewinneliminierung wird gemäß § 304 Abs. 1 HGB für konzerninterne Lieferungen und Leistungen aus Absatzgeschäften vorgenommen. Soweit sich aus der Veräußerung bzw. Übertragung von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens zwischen einzelnen Tochterunternehmen des Konzerns Buchgewinne bzw. Buchverluste ergeben haben, werden diese im Rahmen der Zwischenergebniseliminierung zurückgenommen.

Gemäß § 305 Abs. 1 HGB sind Innenumsatzerlöse und andere Erträge mit den auf sie entfallenden Aufwendungen der empfangenen Konzernunternehmen verrechnet worden ( Aufwands- und Ertragskonsolidierung).

Auf Konsolidierungsmaßnahmen, die zu Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen führen, werden latente Steuern nach § 306 HGB abgegrenzt, wenn sich diese Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen, und soweit es sich nicht um einen nach § 301 Abs. 3 HGB verbleibenden Unterschiedsbetrag handelt. Steuerbe- und entlastungen werden stets miteinander verrechnet.

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sind nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Entgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend linear, im Zugangsjahr zeitanteilig, abgeschrieben. Den Abschreibungen liegen Nutzungsdauern von drei bis sechs Jahren zugrunde. Soweit die beizulegenden Zeitwerte einzelner immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Das Aktivierungswahlrecht für selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände im Sinne des § 248 Abs. 2 HGB wird nicht angewendet.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, bei abnutzbaren Vermögensgegenständen vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, bewertet. Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Ist der ursprünglich Grund für eine außerplanmäßige Abschreibung entfallen, erfolgt grundsätzlich eine Zuschreibung bis zu den fortgeführten Buchwerten.

Erhaltene Zulagen und Zuschüsse, die Einzelobjekten zugeordnet werden können, werden aktivisch von den Anschaffungskosten gekürzt.

Den Abschreibungen liegen im Wesentlichen die folgenden einheitlichen Nutzungsdauern zugrunde:

Gebäude und bauliche Anlagen	8 bis 50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	4 bis 21 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 20 Jahre

Bei gebraucht erworbenen Vermögensgegenständen wird eine hiervon abweichende verkürzte Nutzungsdauer zugrunde gelegt.

Selbständig nutzbare Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sowie immaterielle Vermögensgegenstände mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von € 150,00 bis € 1.000,00 werden im Zeitpunkt ihres Zugangs als Aufwand behandelt.

Bei den Finanzanlagen sind die Beteiligungen zu Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert.

Verzinsliche Ausleihungen werden zum Nennwert bilanziert. Unverzinsliche bzw. niedrig verzinsliche Ausleihungen sind auf den Barwert abgezinst.

Rückdeckungsversicherungsansprüche werden auf Basis von Mitteilungen der Versicherer mit dem jeweiligen Aktivwert zum Bilanzstichtag bewertet. Ein Teil der Rückdeckungsversicherungsansprüche ist im Rahmen des deferred compensation-Modells verpfändet und wird daher nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit der Pensionsrückstellung saldiert.

Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden grundsätzlich nach der Methode der fortgeführten Durchschnittswerte zu den Anschaffungskosten angesetzt. Soweit der Börsen- oder Marktpreis dieser Vermögensgegenstände zum Bilanzstichtag den so ermittelten Wert unterschreitet, erfolgt eine Bewertung zu dem niedrigeren Börsen- oder Marktpreis vom Bilanzstichtag. Darüber hinaus werden auf bestimmte überalterte und/oder schwer verwertbare Bestände besondere Abwertungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vom Bilanzstichtag vorgenommen.

Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt unter Beachtung des Niederstwertprinzips grundsätzlich zu Herstellungskosten, bei der auf die Einbeziehung von allgemeinen Verwaltungsgemeinkosten und gegebenenfalls Finanzierungskosten verzichtet wird. Handelswaren sind zu den Anschaffungskosten oder zu den niedrigeren Wiederbeschaffungskosten vom Bilanzstichtag bewertet. Auf ungängige und/oder schwer verwertbare Bestände sind darüber hinaus weitere Bewertungsabschläge vorgenommen worden.

Sämtliche Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen sowie Handelswaren sind ferner nach den Kriterien der absatzmarktorientierten verlustfreien Bewertung bewertet worden, d.h. soweit die voraussichtlichen Verkaufspreise abzüglich der bis zum Verkauf anfallenden Kosten zu einem niedrigeren beizulegenden Wert führen, wurden entsprechende Abwertungen vorgenommen.

Ein untergeordneter Teilbereich der Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sowie der Vorräte wird abweichend von den vorgenannten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach der Festwertmethode gemäß § 240 Abs. 3 HGB mit einer gleich bleibenden Menge und einem gleich bleibenden Wert angesetzt. Es handelt sich hierbei um Vermögensgegenstände, die regelmäßig ersetzt werden und deren Gesamtwert für das jeweilige Unternehmen bzw. den Konzern von nachrangiger Bedeutung ist. Die Festwertbestände werden in Zeitabständen von drei Jahren durch eine körperliche Bestandsaufnahme ermittelt, fortgeschrieben und bewertet.

Unentgeltlich zugeteilte Emissionsberechtigungen nach dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz wurden im Zeitpunkt ihrer Ausgabe mit null Euro bewertet. Der Zeitwert dieser Emissionsrechte betrug zum 31.12.2016 je Recht € 6,56. Entgeltlich erworbene Emissionsrechte werden als immaterielle Vermögengegenstände den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zugeordnet.

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden im Konzernabschluss vollständig aktivisch von den Vorräten abgesetzt.

Geleistete Anzahlungen werden zum Nominalwert bilanziert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet. Risikobehaftete oder uneinbringliche Forderungen werden bis zur Höhe ihres wahrscheinlichen Realisationswertes einzeln wertberichtigt. Dem darüber hinaus bestehenden allgemeinen Ausfallrisiko wird dadurch Rechnung getragen, dass auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine aktivische Kürzung im Rahmen einer Pauschalwertberichtigung vorgenommen wird. Sofern Forderungen delkredereversichert sind, bleiben diese bei der Dotierung der Pauschalwertberichtigung für das allgemeine Ausfallrisiko unberücksichtigt. Diese Forderungen sind in Höhe des gesicherten Betrages zum jeweiligen Nettowert angesetzt.

Die flüssigen Mittel werden zu Nennwerten angesetzt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten umfasst Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Bilanzstichtag darstellen.

Der durch die Verrechnung von Deckungsvermögen entstandene Aktivüberhang wird in der Bilanz unter dem Posten Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen.

Neben den aus Konsolidierungsmaßnahmen resultierenden Steuerabgrenzungen werden latente Steuern im Einzelabschluss auf Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge insoweit gebildet, als dadurch für die jeweilige Gesellschaft ein Passivüberhang reduziert wird. Aktive und passive latente Steuern werden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 3 HGB stets saldiert ausgewiesen. Eine sich als Abrechnungsspitze ergebende aktive latente Steuer wird in Ausübung des Wahlrechts gem. § 274 Abs. 1 S. 2 HGB nicht angesetzt.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet, wobei bei der Anwendung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Heubeck ein unternehmensspezifischer Abschlag von 66% bezüglich des Invaliditätsrisikos vorgenommen wurde. Die Verpflichtungen wurden mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 4,00 % für eine pauschale Laufzeit von 15 Jahren (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB) abgezinst. Zudem wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,5 % und Rentensteigerungen von jährlich 1,75 % zugrunde gelegt, sowie eine Fluktuation in Höhe von 1,0 % p.a. unterstellt.

Abweichend von diesen Grundsätzen werden kongruent rückgedeckte Versorgungszusagen gemäß § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB zum beizulegenden Zeitwert (Aktivwert) der Rückdeckungsversicherungsansprüche bewertet, da sie nach IDW RS HFA 30 Tz. 74 wie wertpapiergebundene Zusagen zu behandeln sind.

Die Versorgungszusagen im Rahmen des sog. deferred-compensation-Modells sind an die Leistungen der hierfür abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen gebunden, sodass auch hier die Bewertung der Versorgungverpflichtung zum beizulegenden Zeitwert (Aktivwert) der Rückdeckungsversicherungsansprüche erfolgt, und darüber hinaus Ansprüche und Verpflichtungen gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet werden.

Die Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen und Lohn- und Gehaltsfortzahlungen im Todesfall werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Die Verpflichtungen wurden mit einem geschätzten Zinssatz von 3,22 % für eine pauschale Laufzeit von 15 Jahren (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB) abgezinst. Der von der Deutschen Bundesbank für den Monat Dezember 2016 veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre beträgt 3,24 %. Bei der Ermittlung der genannten Rückstellungen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,50 % zugrunde gelegt.

Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeit werden nach Maßgabe des Blockmodells gebildet. Die Bewertung der Rückstellungen für Altersteilzeit erfolgt unter Zugrundelegung eines individuellen Rechnungszinssatzes und auf der Grundlage der Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck nach versicherungsmathematischen Grundsätzen. Es wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,50 % zugrunde gelegt. Die Rückstellungen für Altersteilzeit enthalten Aufstockungsbeträge und bis zum Bilanzstichtag aufgelaufene Erfüllungsverpflichtungen der Gesellschaft.

Die Bewertung der Rückstellung für einbehaltene Sonderzahlungen aus Vorjahren wurde mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre unter Zugrundelegung einer individuellen Restlaufzeit (Zeitpunkt, zu dem die Mitarbeiter das Unternehmen voraussichtlich verlassen werden) abgezinst.

Die Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen umfassen neben pauschalen Risiken alle erkennbaren Einzelrisiken. Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungsmaßnahmen werden gebildet, soweit diese voraussichtlich in den ersten drei Monaten des Folgejahres abgeschlossen werden.

Rückstellungen für Drohverluste aus schwebenden Geschäften werden in Höhe des prognostizierten Verlustes am Bilanzstichtag auf Basis der erwarteten Vollkosten angesetzt.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Kurzfristige Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Kursgesicherte Forderungen und Verbindlichkeiten werden zum Sicherungskurs bewertet.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten sind Einzahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Zum Ausgleich gegenläufiger Wertänderungen oder Zahlungsströme aus Wechselkursrisiken wurden Vermögensgegenstände, Schulden und mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen mit Finanzinstrumenten unter der Anwendung der Einfrierungsmethode zusammengefasst ( Bewertungseinheiten). Soweit die Voraussetzungen für Bewertungseinheiten nicht erfüllt sind, erfolgt die Bilanzierung nach allgemeinen Bewertungsgrundsätzen.

5. Erläuterungen der Konzernbilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Konzernanlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Konzernanlagenspiegel dargestellt.

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen sind T€ 791 (Vorjahr T€ 865) aus Erstattungsansprüchen aus Energiesteuern enthalten, die rechtlich erst nach dem Abschlussstichtag entstehen. In den sonstigen Vermögensgegenständen ist ein Betrag von T€ 6 (Vorjahr T€ 20) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr enthalten. Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

Die Forderungen gegen Gesellschafter resultieren wie im Vorjahr in voller Höhe aus kurzfristigen Darlehnsverträgen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren wie im Vorjahr aus Lieferungen und Leistungen.

Die latenten Steuern nach § 298 i.V.m. § 274 HGB wurden nach dem bilanzorientierten Ansatz durch Vergleich der Handels- und Steuerbilanzwerte ermittelt und resultieren aus Differenzen bei folgenden Vermögensgegenständen und Schulden: Sachanlagen, Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, Sonstige Rückstellungen. Ferner bestehen steuerliche körperschaft- und gewerbesteuerliche Verlustvorträge. Die latenten Steuern auf Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz sowie auf steuerliche Verlustvorträge wurden unverändert zum Vorjahr mit dem durchschnittlichen Konzernsteuersatz von 30 % bewertet. Die sich insgesamt ergebende Steuerentlastung wird in der Bilanz unter Inanspruchnahme des Aktivierungswahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.

Die in der Bilanz nach § 306 HGB ausgewiesenen latenten Steuern resultieren aus Konsolidierungsmaßnahmen (Zwischenergebniseliminierung) und belaufen sich zum Stichtag auf T€ 62 (Vorjahr T€ 106).

Der im Geschäftsjahr 2016 nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB zu den Pensionsrückstellungen zugeführte Betrag beläuft sich auf T€ 180 (Vorjahr T€ 191). Der zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 verbleibende Unterschiedsbetrag beläuft sich auf T€ 1.436 (Vorjahr T€ 1.616). Abweichend vom Vorjahr wurde der Zuführungsbetrag des Geschäftsjahres 2016 gesondert als davon-Vermerk bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen als "Aufwendungen nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB" erfasst. Der entsprechende Betrag des Vorjahres wurde angepasst.

Der sich aus der Anwendung des § 253 Abs. 6 HGB in Bezug auf die Abzinsung der Pensionsrückstellungen mit der Verlängerung des Durchschnittsbildungszeitraums von sieben auf zehn Jahre ergebende, ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag beträgt zum 31. Dezember 2016 T€ 1.718. Zum Bilanzstichtag greift die Ausschüttungssperre nicht, da ausreichend frei verfügbare Rücklagen (Kapital- und Gewinnrücklagen) vorhanden sind.

Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 54 (Erfüllungsbetrag) sind mit Rückdeckungsversicherungsansprüchen gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB in Höhe von T€ 6 (beizulegender Zeitwert) verrechnet worden. Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögenswerte betragen T€ 6. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurde die Zinszuführung in Höhe von T€ 0 in den Zinsaufwendungen ausgewiesen. Erträge aus dem Deckungsvermögen sind nicht angefallen.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2016 T€	31.12.2015 T€
Freiwillige und tarifvertragliche Verpflichtungen aus Arbeitsverträgen	12.817	11.533
Verpflichtungen aus Rechnungsnachläufen	4.676	3.425
Umweltrisiken	2.822	2.825
Gewährleistungsverpflichtungen	2.462	2.457
Drohende Verluste aus der Abwicklung von Liefer- und Leistungsverträgen	1.706	1.303
Prozesskosten	900	0
Konventionalstrafen	669	332
Umweltschutzverpflichtungen	350	350
Behördliche Auflagen	345	500
Reklamationen	320	282
Boni und Rabatte	129	113
Übrige Rückstellungen	1.107	858
	28.303	23.978

Angaben zu den Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind aus dem nachfolgend dargestellten Verbindlichkeitenspiegel ersichtlich, die Vorjahreszahlen sind in Klammern vermerkt:

	Gesamtbetrag	davon mit einer Restlaufzeit
	€	bis zu 1 Jahr €	über 1 Jahr €	davon über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	16.417,66	16.417,66	0,00	0,00
	(35.392,31)	(35.392,31)	(0,00)	(0,00)
aus Lieferungen und Leistungen	10.788.851,42	9.812.349,27	976.502,15	0,00
	(9.656.776,18)	(8.047.033,07)	(1.609.743,11)	(0,00)
gegenüber Gesellschaftern	2.117.870,84	2.117.870,84	0,00	0,00
	(131.761,35)	(131.761,35)	(0,00)	(0,00)
gegenüber verbundenen Unternehmen	1.500.629,49	1.500.629,49	0,00	0,00
	(1.606.883,79)	(1.606.883,79)	(0,00)	(0,00)
gegenüber Unternehmen, mit denen ein	5.547,30	5.547,30	0,00	0,00
Beteiligungsverhältnis besteht	(0,00)	(0,00)	(0,00)	(0,00)
Sonstige	6.441.961,64	6.441.961,64	0,00	0,00
	(9.219.008,61)	(9.219.008,61)	(0,00)	(0,00)
	20.871.278,35	19.894.776,20	976.502,15	0,00
	(20.649.822,24)	(19.040.079,13)	(1.609.743,11)	(0,00)

Bezüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die üblichen Eigentumsvorbehälte für Lieferungen von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie von Halbfabrikaten und Waren. Ansonsten bestehen am Bilanzstichtag für die unter den Verbindlichkeiten ausgewiesenen Verpflichtungen keine angabepflichtigen Sicherheiten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern entfallen in voller Höhe auf Kostenweiterbelastungen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren wie im Vorjahr in voller Höhe aus Lieferungen und Leistungen.

6. Erläuterungen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Aufgrund der Erstanwendung des BilRUG im Geschäftsjahr 2016 sind die Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 HGB nicht mit denen des Vorjahres vergleichbar. Die gemäß BilRUG nunmehr in den Umsatzerlösen berücksichtigten Erträge aus Miet- und Pachtverträgen, Kantinenumsätzen und sonstigen Nebenumsätzen (T€ 724) waren im Vorjahr in den sonstigen betrieblichen Erträgen (T€ 682) ausgewiesen. Somit hätten sich bei Anwendung des BilRUG im Vorjahr Umsatzerlöse in Höhe von T€ 355.824 ergeben.

Die Umsatzerlöse des Konzerns verteilen sich nach unterschiedlichen geographischen Märkten wie folgt:

	2016 T€	2015 T€
Inland	205.072	221.820
Europäische Gemeinschaft	92.504	113.421
Drittländer	11.083	19.901
	308.659	355.142

Ferner setzen sich die Umsatzerlöse des Konzerns nach den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen wie folgt zusammen:

	2016 T€	2015 T€
Automotive	215.779	233.445
Maschinenbau	92.880	121.697
	308.659	355.142

Die Anpassungen auf Grund des BilRUG in Höhe von T€ 724 wurden geografisch unter "Inland" ausgewiesen und setzen sich wie folgt zusammen:

	2016 T€	2015 ^* T€
Nebenumsätze mit verbundenen Unternehmen	225	168
Miet- und Pachterträge	210	228
Kantinenumsätze	163	171
Sonstige Nebenumsätze	126	115
	724	682

^* Ausweis in 2015 in den sonstigen betrieblichen Erträgen.

Es werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen folgende periodenfremde Erträge ausgewiesen:

	2016 T€	2015 T€
Erträge
aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen	1.737	5.455
aus Versicherungserstattungen	595	325
aus der Auflösung von Verbindlichkeiten	363	0
aus der Auflösung von Wertberichtigungen	49	113
aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	1	66
übrige Periodenfremde	693	223
	3.438	6.182

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 0 (Vorjahr T€ 16) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge des Vorjahres enthalten mit T€ 665 Erträge aus der Auflösung von Sozialplanrückstellungen, die im Konzernabschluss des Vorjahres als außerordentliche Erträge ausgewiesen waren. Im Geschäftsjahr 2016 beläuft sich der Ertrag aus der Auflösung dieser Sozialplanrückstellung auf T€ 103.

Die Personalaufwendungen des Geschäftsjahres enthalten Aufwendungen in Höhe von T€ 1.597, die die Zuführung zu Rückstellungen für einbehaltene Sonderzahlungen aus Vorjahren betreffen und sowohl hinsichtlich Größenordnung als auch Bedeutung einen außer gewöhnlichen Charakter aufweisen.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen im Zusammenhang mit einem Restrukturierungsprogramm 2016 in Höhe von T€ 3.094 enthalten. Diese betreffen insbesondere Aufwendungen aus Abfindungen an ausscheidende bzw. ausgeschiedene Mitarbeiter und werden sowohl hinsichtlich Größenordnung als auch Bedeutung als außergewöhnlich klassifiziert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens von T€ 19 (Vorjahr T€ 5) und Forderungsverlusten von T€ 22 (Vorjahr T€ 3). Weiterhin beinhaltet diese Position Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 0 (Vorjahr T€ 61).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten in Höhe von T€ 180 (Vorjahr T€ 191) Aufwendungen aus der ratierlichen Zuführung zu den Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (Artikel 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB), die im Vorjahresabschluss als außerordentliche Aufwendungen ausgewiesen wurden.

Von den Sonstigen Zinsen und ähnlichenErträgen entfallen T€ 255 auf Zinsänderungseffekte aus gesetzlichen Bewertungsänderungen bezüglich der Bewertung von Pensionsverpflichtungen.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von T€ 816 (Vorjahr T€ 818).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind in Höhe von T€ 217 periodenfremd und beinhalten latente Steueraufwendungen in Höhe von T€ 44 (Vorjahr latente Steuererträge von T€ 104).

7. Bewertungseinheiten

Fremdwährungsgeschäfte mit Kunden werden gegen Währungsrisiken abgesichert durch Devisentermingeschäfte, die mit den Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst werden. Grund- und Sicherungsgeschäft bilden wirtschaftlich eine Bewertungseinheit in Form von Mikro-Hedges. Zum 31. Dezember 2016 betrugen die abgesicherten Volumina TUSD 895. Die gegenläufigen Wertänderungen der Devisenterminkontrakte gleichen sich aus, da Grund- und Sicherungsgeschäft demselben Risiko ausgesetzt sind. Der zum Sicherungskurs umgerechnete Wert der Fremdwährungsgeschäfte in Euro betrug insgesamt T€ 848. Der beizulegende Zeitwert dieser Fremdwährungsgeschäfte, der dem Marktwert entspricht, ist negativ und beträgt zum 31. Dezember 2016 insgesamt T€ 1. Zum Abschlussstichtag entspricht die Höhe der mit der gebildeten Bewertungseinheit abgesicherten Risiken dem Marktwert der Sicherungsgeschäfte. Grundlage für die Ermittlung der Wirksamkeit (Effektivität) der Bewertungseinheiten ist die Übereinstimmung der bewertungsrelevanten Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäft. Die Wirksamkeit wird prospektiv festgestellt. Die beizulegenden Zeitwerte werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (Marktwerte) ermittelt. Devisentermingeschäfte werden einzeln auf Basis des Austauschbetrages mit den aktuellen Marktterminkursen am Abschlussstichtag im Vergleich zu den vereinbarten Termin- bzw. Kontraktkursen bewertet.

8. Sonstige Angaben

a) Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2016 T€	31.12.2015 T€
Gewährleistungen für fremde Leistungen (bürgschaftsähnliche Rechtsverhältnisse)
Bürgschafts- oder Garantieaufträge an Dritte	6.060	5.620
Sonstige Garantieaufträge	233.288	204.974
	239.348	210.594

Einzelne Unternehmen der GMH Guss Gruppe (GMH Guss GmbH, Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH, Walter Hundhausen GmbH, Harz Guss Zorge GmbH) haften als Garantinnen gesamtschuldnerisch im Rahmen eines gruppenweiten Konsortialkreditvertrages für die Kreditinanspruchnahmen durch verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 234.962 (davon T€ 1.674 durch Unternehmen der GMH Guss Gruppe). Eine Inanspruchnahme der Garantinnen aus der Garantie ist grundsätzlich insoweit beschränkt, als dass das Stammkapital der Garantinnen hierdurch nicht angegriffen oder weiter vermindert werden darf (§§ 30, 31 GmbHG). Eine potenzielle Verwertung von Vermögensgegenständen der Garantinnen wäre zudem beschränkt auf nicht betriebsnotwendiges Vermögen mit erheblichen stillen Reserven. Ungeachtet dieser Garantiebeschränkung geht die Geschäftsführung des Mutterunternehmens davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrundeliegenden Verbindlichkeiten durch die verbundenen Unternehmen voraussichtlich erfüllt werden können und daher mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen ist.

b) Sonstige finanzielle Verpflichtungen und außerbilanzielle Geschäfte

Am Bilanzstichtag bestehen folgende finanzielle Verpflichtungen:

	31.12.2016 T€	31.12.2015 T€
Bestellobligo	682	750
Miet-, Leasing- und Pachtverträge und Verpflichtungen aus Dauerschuldverhältnissen ^*	5.120	3.956
	5.802	4.706
^* davon Leasing T€ 3.028 (Vorjahr T€ 2.902)

Der Einsatz von Miet-, Leasing- und Pachtverträgen dient der Verbesserung der Bilanzstruktur sowie der Verteilung des Liquiditätsabflusses über mehrere Perioden. Die Abflüsse liquider Mittel in künftigen Perioden stellen dabei sowohl ein Risiko als auch einen Vorteil dar.

Weiterhin bestehen bedingte Rückzahlungsverpflichtungen aus erhaltenen Zuwendungen in Höhe von T€ 272 (Vorjahr T€ 430), sofern die Förderbedingungen über die Bindungsfrist nicht eingehalten werden. Die Verpflichtungen waren nicht zu bilanzieren, da die Auflagen voraussichtlich erfüllt werden.

Zum Stichtag bestehen Verpflichtungen aus Besserungsscheinen in Höhe von T€ 859. Die Verpflichtungen waren nicht zu bilanzieren, da aus den Besserungsscheinen zum 31. Dezember 2016 keine Ansprüche der Mitarbeiter abzuleiten waren. Zum 31. Dezember 2015 wurde eine andere Besserungsabrede bezüglich der Auszahlung einbehaltener Sonderzahlungen für Vorjahre (T€ 2.722) ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2016 ist hierfür eine Rückstellung in Höhe des Barwerts der künftigen Auszahlungsverpflichtungen (T€ 1.597) gebildet worden.

Es bestehen darüber hinaus Eventualverbindlichkeiten aus dem Entfall von tariflichen Sonderzahlungen 2015 und 2016 (T€ 3.018) und der Verschiebung von Entgelterhöhungen um je eine Tariflaufzeit (T€ 665) im Zusammenhang mit tarifvertraglichen Regelungen dreier in den Konzern einbezogener Unternehmen. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass die Umstände, die zu einem Wiederaufleben der Verbindlichkeiten führen könnten, nicht eintreten werden.

Forderungen wurden im Rahmen von Factoring veräußert. Mit diesem Programm werden die Liquidität und der Finanzmittelfonds gestärkt und die latenten Ausfallrisiken im Forderungsbestand an den Erwerber übertragen. Zum Bilanzstichtag wurden Forderungen in Höhe von T€ 30.965 veräußert. Nach Abzug aller Sicherheitseinbehalte von T€ 3.852 sind hieraus Finanzmittel in Höhe von T€ 27.113 zugeflossen.

c) Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen, die der Angabepflicht nach § 314 Nr. 13 HGB unterliegen würden, lagen im Geschäftsjahr 2016 nicht vor.

d) Arbeitnehmer

Der Konzern beschäftigte durchschnittlich folgende Mitarbeiter:

	2016	2015
Gewerbliche Mitarbeiter	1.632	1.764
Angestellte	289	314
Auszubildende	64	82
Gesamt	1.985	2.160

e) Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat des Unternehmens gehören folgende Mitglieder an:

	Joachim Secker, Mainz Vorsitzender Vorstandsvorsitzender der GE Capital Bank AG, Mainz
	Manfred Zaffke, Osterode Stellvertretender Vorsitzender 1. Bevollmächtigter der IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz, Northeim
	Inge Altekruse-Wedler, Walkenried Schwerbehindertenvertreterin und KVP-Beauftragte der Harz Guss Zorge GmbH, Zorge
	Ralph Beushausen, Hattorf am Harz (ab 1. Januar 2016) Betriebsratsvorsitzender der Pleissner Guss GmbH, Herzberg am Harz
	Prof. Dr. Klaus Eigenfeld, Konstanz Professor emeritus
	Wolfgang Köbernik, Bochum Geschäftsführer BOB Transfer GmbH, Essen
	Frank Koch, Hagen (ab 9. Dezember 2016) Vorsitzender der Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding GmbH, Georgsmarienhütte
	Dr. Klaus Lang, Osnabrück (bis 28. Februar 2017) Ehemaliger Geschäftsführer der Georgsmarienhütte Holding GmbH, Georgsmarienhütte
	Jens Mütze, Dortmund 1. Bevollmächtiger der IG Metall Verwaltungsstelle Hagen, Hagen
	Reinhard Pilk, Dortmund Betriebsratsvorsitzender der Walter Hundhausen GmbH, Schwerte
	Wolfgang Schmidt, Osnabrück (bis 8. Dezember 2016) Ehemaliger Geschäftsführer der Georgsmarienhütte Holding GmbH, Georgsmarienhütte
	Ernst Schwanhold, Osnabrück Unternehmensberater, Osnabrück
	Prof. Dr. Thomas Steinhäuser, Goch Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für Gießereimaschinen, -anlagen und Formstoffe der Universität Duisburg-Essen
	Martin Westerkamp, Melle (ab 1. März 2017) Leiter Bilanzen/Steuern/Beteiligungen der Georgsmarienhütte GmbH, Georgsmarienhütte
	Heinz Wiebelhaus, Iserlohn Ehemaliger Geschäftsführer der GMH Guss GmbH, Schwerte

An die Mitglieder des Aufsichtsrates wurden Gesamtbezüge in Höhe von T€ 91 (Vorjahr T€ 84) gewährt.

f) Mitglieder der Geschäftsführung

Im Berichtsjahr bestand die Geschäftsführung aus folgenden Mitgliedern:

Dr. Ulf Achenbach, Mülheim an der Ruhr

CFO der GMH Guss GmbH, Schwerte

Dr. Michael Schiller, Dortmund

CEO der GMH Guss GmbH, Schwerte

Guido Weber, Marienheide (ab 1. Januar 2017)

Technischer Geschäftsführer der GMH Guss GmbH, Schwerte

Hinsichtlich der Angaben zu den Bezügen der Geschäftsführung nehmen wir die Schutzklausel gemäß § 286 HGB in Anspruch.

Die Rückstellungen für Pensionen früherer Mitglieder der Geschäftsführung betragen T€ 1.497. Es wurden Ruhegehälter von T€ 79 an ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung geleistet.

g) Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das abgeschlossene Geschäftsjahr beträgt T€ 501 und entfällt mit T€ 356 auf Abschlussprüfungsleistungen, mit T€ 26 auf andere Bestätigungsleistungen, mit T€ 80 auf Steuerberatungsleistungen und mit T€ 41 auf sonstige Leistungen.

h) Inanspruchnahme von Offenlegungsbefreiungen

Die folgenden Tochterunternehmen der GMH Guss GmbH machen von der Offenlegungsbefreiung des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch und stellen unter Bezugnahme auf diese Vorschrift auch keinen Lagebericht auf:

•	Dieckerhoff Guss GmbH, Gevelsberg
•	Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH, Mülheim an der Ruhr
•	Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH, Mülheim an der Ruhr
•	Pleissner Guss GmbH, Herzberg am Harz
•	Harz Guss Zorge GmbH, Zorge
•	Walter Hundhausen GmbH, Schwerte

Folgende Personenhandelsgesellschaft ist nach § 264b HGB von der Verpflichtung zur Offenlegung und zur Aufstellung eines Lageberichts befreit:

•	HGZ Gießerei GmbH & Co. KG, Zorge

Darüber hinaus sind folgende Tochterunternehmen gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Verpflichtung zur Offenlegung befreit:

•	GMH Guss Automotive, Schwerte
•	GMH Guss Maschinenbau, Mülheim an der Ruhr

i) Nachtragsbericht

Es sind nach Ablauf des Geschäftsjahres 2016 bis zur Erstellung dieses Konzernanhangs keine wesentlichen Entwicklungen bekannt geworden, die zu einer abweichenden Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns führen.

j) Ergebnisverwendung des Mutterunternehmens

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag des Mutterunternehmens in Höhe von T€ 18.570 auf neue Rechnung vorzutragen.

Schwerte, den 13. März 2017

GMH Guss GmbH

Dr. Ulf Achenbach

Dr. Michael Schiller

Guido Weber

Entwicklung des Konzernanlagevermögens

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	01.01.2016 €	Zugang €	Abgang €	Umbuchung €	31.12.2016 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	10.627.301,41	269.179,97	90.062,25	192.630,92	10.999.050,05
2. Geschäfts- oder Firmenwert	6.049.802,74	0,00	0,00	0,00	6.049.802,74
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	115.333,28	0,00	0,00	115.333,28
	16.677.104,15	384.513,25	90.062,25	192.630,92	17.164.186,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	58.916.038,47	336.888,89	79.107,59	0,00	59.173.819,77
2. Technische Anlagen und Maschinen	173.683.467,80	1.759.735,62	378.557,25	179.981,85	175.244.628,02
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	26.484.946,75	559.551,02	535.146,90	175.582,94	26.684.933,81
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	783.616,16	524.550,77	50.989,40	-548.195,71	708.981,82
	259.868.069,18	3.180.726,30	1.043.801,14	-192.630,92	261.812.363,42
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	192.214,20	0,00	0,00	0,00	192.214,20
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	462.000,00	0,00	0,00	0,00	462.000,00
3. Sonstige Ausleihungen	6.189.592,18	1.325,78	426.300,99	0,00	5.764.616,97
4. Rückdeckungsversicherungen	2.652.131,72	396.362,73	66.108,45	0,00	2.982.386,00
	9.495.938,10	397.688,51	492.409,44	0,00	9.401.217,17
	286.041.111,43	3.962.928,06	1.626.272,83	0,00	288.377.766,66

	Abschreibungen
	01.01.2016 €	Zugang €	Abgang €	31.12.2016 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.651.242,66	734.905,25	90.060,35	10.296.087,56
2. Geschäfts- oder Firmenwert	6.049.802,74	0,00	0,00	6.049.802,74
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	15.701.045,40	734.905,25	90.060,35	16.345.890,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	43.247.741,34	929.467,54	79.106,59	44.098.102,29
2. Technische Anlagen und Maschinen	152.520.153,15	5.566.773,34	372.981,28	157.713.945,21
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	23.358.797,98	948.097,11	528.106,90	23.778.788,19
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	219.126.692,47	7.444.337,99	980.194,77	225.590.835,69
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Rückdeckungsversicherungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	234.827.737,87	8.179.243,24	1.070.255,12	241.936.725,99

	Restbuchwerte
	31.12.2016 €	31.12.2015 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	702.962,49	976.058,75
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	115.333,28	0,00
	818.295,77	976.058,75
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	15.075.717,48	15.668.297,13
2. Technische Anlagen und Maschinen	17.530.682,81	21.163.314,65
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.906.145,62	3.126.148,77
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	708.981,82	783.616,16
	36.221.527,73	40.741.376,71
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	192.214,20	192.214,20
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	462.000,00	462.000,00
3. Sonstige Ausleihungen	5.764.616,97	6.189.592,18
4. Rückdeckungsversicherungen	2.982.386,00	2.652.131,72
	9.401.217,17	9.495.938,10
	46.441.040,67	51.213.373,56

Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2016

	2016 T€	2015 T€
Konzernjahresfehlbetrag/-überschuss	-15.240	1.677
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen	8.179	8.989
Abnahme der langfristigen Rückstellungen	-656	-394
Aufwendungen/Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	4.768	-474
Cashflow nach DVFA/SG	-2.949	9.798
Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen	895	-9.900
Zunahme/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-2.530	14.150
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	905	-12.010
Verlust/Gewinn aus dem Abgang von Anlagevermögen	18	-61
Zinaufwendungen/Zinserträge	1.002	462
Ertragsteueraufwand	261	588
Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder Bedeutung	-1.779	0
Ertragsteuerzahlungen	246	-25
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-3.931	3.002
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögen	46	598
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögen	493	0
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-385	-114
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-3.181	-4.993
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-398	-805
Erhaltene Zinsen	81	47
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-3.344	-5.267
Veränderungen aus der Factoring-Finanzierung	269	-5.743
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten	0	211
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten	-668	-1.380
Gezahlte Zinsen	-522	-509
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-921	-7.421
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-8.196	-9.686
Finanzmittelfonds am Anfang des Geschäftsjahres	20.705	30.391
Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres	12.509	20.705

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:

	31.12.2016 T€	31.12.2015 T€
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	1.325	4.340
Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten	-16	-35
Kurzfristige Tagesgeldausleihungen an die Georgsmarienhütte Holding GmbH (Forderungen gegen Gesellschafter)	11.200	16.400
	12.509	20.705

Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2016

	Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital €	Kapitalrücklage €	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital €
Stand 31.12.2014	7.782.050,00	42.387.283,76	-20.695.898,17
Veränderungen
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	1.677.176,45
Konzerngesamtergebnis	0,00	0,00	1.677.176,45
Stand 31.12.2015	7.782.050,00	42.387.283,76	-19.018.721,72
Veränderungen
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	-15.240.401,18
Konzerngesamtergebnis	0,00	0,00	-15.240.401,18
Stand 31.12.2016	7.782.050,00	42.387.283,76	-34.259.122,90

	Mutterunternehmen
	Kumuliertes übriges Konzernergebnis €	Eigenkapital €	Konzerneigenkapital €
Stand 31.12.2014	8.512.574,66	37.986.010,25	37.986.010,25
Veränderungen
Konzernjahresüberschuss	0,00	1.677.176,45	1.677.176,45
Konzerngesamtergebnis	0,00	1.677.176,45	1.677.176,45
Stand 31.12.2015	8.512.574,66	39.663.186,70	39.663.186,70
Veränderungen
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	-15.240.401,18	-15.240.401,18
Konzerngesamtergebnis	0,00	-15.240.401,18	-15.240.401,18
Stand 31.12.2016	8.512.574,66	24.422.785,52	24.422.785,52

Gesetzliche Ausschüttungssperren bestehen gem. § 268 Abs. 8 HGB aufgrund des ausgewiesenen aktiven Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung in Höhe von T€ 1 und gemäß § 253 Abs. 6 HGB aufgrund des Unterschiedsbetrags aus der Verlängerung des Durchschnittsbildungszeitraums bei Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 1.718. Darüber hinausgehende gesetzliche, satzungsmäßige und gesellschaftsvertragliche Ausschüttungssperren bestehen nicht.

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der GMH Guss GmbH, Schwerte, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel - und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der Geschäftsführer des Mutterunternehmens. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführer sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Osnabrück, den 15. März 2017

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Georg Stegemann, Wirtschaftsprüfer

ppa. Thorsten Spree, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates der GMH Guss GmbH an die Gesellschafterversammlung über die Prüfung entsprechend § 171 AktG für das Geschäftsjahr 2016

Sehr geehrte Gesellschafter,

im zum 31. Dezember 2016 abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Aufsichtsrat der GMH Guss GmbH regelmäßig und eingehend mit der Lage und Entwicklung der Gesellschaft befasst und die ihm durch Gesetz und Satzung übertragenen Aufgaben sorgfältig und gewissenhaft erfüllt. Er hat dabei vertrauensvoll und in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung der GMH Guss GmbH zusammengearbeitet.

Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2016 zu vier ordentlichen Aufsichtsratssitzungen zusammen. Die wesentlichen Themen der Aufsichtsratssitzungen waren:

Sitzung am 21.4.2016:

•	Geschäftsverlauf 2015
•	Prüfung des vorgelegten Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015
•	Geschäftsverlauf 2016
•	Re-Organisation der GMH Guss Gruppe

Sitzung am 02 .6.2016 :

•	Ergebnisverwendung 2015
•	Entlastung des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung seitens der Gesellschafterin
•	Geschäftsverlauf 2016
•	Bericht zum Stand der Re-Organisation der GMH Guss Gruppe
•	Situation am Standort FWH

Sitzung am 01.09 .2016 :

•	Bericht zur wirtschaftlichen Situation der Guss-Gruppe 2016
•	Bericht zum Stand der Re-Organisation der GMH Guss Gruppe
•	Sitzung am 14.12.2016:
•	Geschäftsverlauf 2016
•	Ergebnisvorschau für 2017

Neben den Aufsichtsratssitzungen erfolgte durch den Aufsichtsrat eine laufende Überwachung der Geschäftsführung durch die folgenden Maßnahmen:

•	monatliche Durchsicht und Prüfung von Ergebnisberichten und Abweichungsanalysen zu Budgetplanungen;
•	Durchführung präventiver Kontrollen über zustimmungsbedürftige Geschäfte im Rahmen der Geschäftsordnung und auf Basis der vorgelegten Budgets.

Zudem hat der Aufsichtsrat der GMH Guss GmbH den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016 sowie den aufgestellten Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für dieses Geschäftsjahr geprüft. In seiner Sitzung am 06.04.2017 hat die Abschlussprüferin, die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Osnabrück, über die Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2016 sowie über die Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2016 und des Konzernlageberichts berichtet. Dieser Jahresabschluss sowie der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für dieses Geschäftsjahr sind von der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Osnabrück, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen der Prüfung zu. Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung des Jahresabschlusses sowie des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts keine Einwendungen. Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss werden gebilligt. Gegen den Konzernlagebericht und die dort getroffenen Aussagen werden keine Einwände erhoben.

Der Aufsichtsrat der GMH Guss GmbH dankt den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und der Geschäftsführung des Konzerns für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Berichtsjahr und möchte seine Anerkennung für die erfolgreiche Tätigkeit zum Ausdruck bringen.

Georgsmarienhütte, 07. April 2017

Joachim Secker, Vorsitzender des Aufsichtsrates