C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG

Hagen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2022 bis zum 30.06.2023

Konzernbilanz zum 30. Juni 2023

Aktiva

	30.06.2023	30.06.2022
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Lizenzen	218.027	495.389
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	69.319.185	73.342.312
2. technische Anlagen und Maschinen	59.932.438	74.195.319
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.848.973	19.051.920
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	17.411.038	6.796.847
	165.511.634	173.386.398
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	41.818.677	26.251.833
2. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	12.000.000	12.000.000
3. Beteiligungen	25.000	25.000
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	175.000	175.000
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	226.575	232.975
6. Genossenschaftsanteile	4.122	4.122
	54.249.374	38.688.930
	219,979,035	212.570.717
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	70.830.523	80.706.089
2. unfertige Erzeugnisse	90.456.020	112.273.705
3. fertige Erzeugnisse	86.722.176	95.058.996
4. geleistete Anzahlungen	7.091.338	2.844.537
	255.100.057	290.883.327
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	136.337.862	158.388.028
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	21.488	20.175
3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen	622.145	2.077.143
4. sonstige Vermögensgegenstände	31.305.790	27.816.725
	168.287.285	188.302.071
III. Wertpapiere
1. sonstige Wertpapiere	2.143.132	1.044.619
IV. Kassenbestand, Bundesbank- und Postbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten	70.083.722	115.995.205
	495.614.196	596.225.222
C. Rechnungsabgrenzungsposten	3.165.656	2.921.669
D. Aktive latente Steuern	14.450.259	13.164.864
	733.209.146	824.882.472

Passiva

	30.06.2023	30.06.2022
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Kapitalanteile der Kommanditisten
1. Festkapital	13.500.000	13.000.000
2. variable Kapitalkonten	140.095.724	100.985.768
	153.595.724	113.985.768
II. andere Gewinnrücklagen	19.986.996	19.986.996
III. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	-13.123.171	-9.786.395
IV. Gewinnvortrag	112.201.073	93.775.468
V. Konzernergebnis	32.194.992	88.194.289
VI. nicht beherrschende Anteile	2.300.042	2.601.873
	153.559.932	194.772.231
	307.155.656	308.757.999
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	124.555.129	117.676.114
2. Steuerrückstellungen	9.517.679	11.183.320
3. sonstige Rückstellungen	53.550,861	96.688.301
	187.623.669	225.547.735
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	12.489.148	15.939.444
2. Schuldscheindarlehen	75.524.845	75.402.600
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	129.636.435	171.306.779
4. Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel	11.868.721	18.642.959
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	3.145.631	3.230.223
6. sonstige Verbindlichkeiten	5.765.041	6.054.733
(davon aus Steuern: EUR 2.310.273; 30.06.2022: EUR 2.874.747)	238.429.821	290.576.738
	733.209.146	824.882.472

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2023

	2022/2023	2021/2022
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	1.160.080.402	1.143.108.553
2. Verminderung/Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-30.154.505	80.497.386
3. andere aktivierte Eigenleistungen	17.450	0
Gesamtleistung	1.129.943.347	1.223.605.939
4. sonstige betriebliche Erträge	19.320.398	12.387.345
(davon aus der Währungsumrechnung: EUR 4.983.102; 2021/2022: EUR 6.734.338)
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-785.585.569	-815.554.273
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-55.566.784	-41.052.382
	308.111.392	379.386.629
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-113.960.156	-122.670.558
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-31.729.071	-31.404.902
(davon für Altersversorgung: EUR 8.817.422; 2021/2022: EUR 8.473.216)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-23.724.846	-23.995.709
8. sonstige betriebliche Aufwendungen	-107.177.998	-99.686.532
(davon aus der Währungsumrechnung: EUR 5.273.691; 2021/2022: EUR 2.608.384)
9. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	11.373.068	8.197.451
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	416.640	287.089
11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	290.202	227.967
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-5.098.980	-4.928.269
(davon aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen: EUR 2.108.659; 2021/2022: EUR 2.327.473)
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-4.825.476	-15.774.223
(davon Ertrag aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern: EUR 1.285.395; 2021/2022: EUR 1.645.604)
14. Ergebnis nach Steuern	33.674.775	89.638.943
15. sonstige Steuern	-1.510.685	-1.198.930
16. Konzernjahresüberschuss	32.164.090	88.440.013
17. davon Anteil nicht beherrschender Anteile am Konzernergebnis	30.902	-245.724
18. Konzernergebnis	32.194.992	88.194.289

Konzernanhang zum 30. Juni 2023

A. Allgemeine Angaben

Die C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG hat ihren Sitz in Hagen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hagen unter HRA 1920 eingetragen.

Die C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Hagen, stellt zum 30. Juni 2023 nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) einen Konzernabschluss auf.

Die nach dem Einbringungs- und Abtretungsvertrag vom 15. Juni 2023 von den Kommaditisten der Gesellschaft gegen Erhöhung ihrer Kommanditbeteiligung in die Gesellschaft eingebrachten Kommanditanteile an der Waelzholz Material GmbH & Co. KG wurden zum Buchwert eingebracht. Aufgrund des Austritts der Waelzholz Material Verwaltungsgesellschaft mbH, Hagen, mit Wirkung zum 30. Juni 2023 ist die Waelzholz Material GmbH & Co. KG erloschen. Der Übergang von Vermögensgegenständen und Schulden durch die Anwachsung wurde bilanziell unter analoger Anwendung des Wahlrechts aus § 24 UmwG durch Fortführung der Buchwerte abgebildet. Die Vergleichbarkeit der Vorjahreszahlen ist nicht eingeschränkt.

B. Konsolidierungskreis

I. Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 HGB

Der Konsolidierungskreis, umfasst, neben dem Mutterunternehmen C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Hagen, die folgenden Unternehmen:

	Beteiligungsquote
	%
Inland
C.D. Wälzholz GmbH, Hagen	100,00
Waelzholz Service Center GmbH, Hagen	100,00
C.D. Wälzholz Verwaltungs-GmbH, Hagen	100,00
C.D. Wälzholz Beteiligungs GmbH, Hagen	100,00
C.D. Wälzholz Oberkochen GmbH, Oberkochen	100,00
C.D. Wälzholz-Kern-Liebers GmbH, Schramberg	65,00
Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke GmbH, Hagen	100,00
Kuhbier + Knörr GmbH & Co. KG, Lüdenscheid	100,00
K + K Verwaltungsgesellschaft mbH, Lüdenscheid Ausland	100,00
Waelzholz International GmbH, Götzis/Österreich	99,80
Waelzholz North America LLC, Cleveland, Ohio/USA	100,00
Waelzholz France SAS, Thiers/Frankreich	100,00
Wälzholz New Material Co. Ltd., Taicang/Volksrepublik China	100,00
Taicang Wälzholz-Kern-Liebers New Material Co. Ltd., Taicang/Volksrepublik China	100,00
Waelzholz Italia S.r.l., Senago/Italien	100,00
Waelzholz Polska Sp. z o.o., Gliwice/Polen	100,00
Waelzholz México S.R.L. de C.V., Mexico City/Mexiko	100,00

Die C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Hagen, ist das Mutterunternehmen für die in der Aufstellung des Anteilsbesitzes aufgeführten Tochterunternehmen, wobei diese nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen wurden.

II. Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 2 HGB

Das Unternehmen Waelzholz Brasmetal Laminação Ltda., Diadema, Sao Paulo, Brasilien (44,07 %-ige Tochter der C.D. Wälzholz Beteiligungs GmbH, Hagen), wird gemäß § 312 HGB nach der Equity-Methode in dem Konzernabschluss erfasst. Der Unterschiedsbetrag gemäß § 312 Abs. 1 Satz 2 HGB beträgt zum 30. Juni 2023 TEUR 31.730.

C. Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss der C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Hagen, wurde auf den 30. Juni 2023, den Abschlussstichtag des Mutterunternehmens, erstellt.

Das assoziierte Unternehmen Waelzholz Brasmetal Laminação Ltda., Diadema, Sao Paulo, Brasilien, ist erstmalig zum 1. Juli 2008 nach der Equity-Methode in dem Konzernabschluss erfasst worden. Das Unternehmen wendet vom Konzernabschluss abweichende Bewertungsmethoden an; eine Anpassung an die konzerneinheitliche Bewertung ist in Übereinstimmung mit § 312 Abs. 5 HGB nicht vorgenommen worden. Gemäß § 312 Abs. 6 HGB mit DRS 26.25 wurde der letzte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 dieser Gesellschaft der Konsolidierung zugrunde gelegt.

Aktive latente Steuern ergeben sich in Höhe von TEUR 13.910 aus den Einzelabschlüssen des Mutterunternehmens und deren Tochtergesellschaften und betreffen im Wesentlichen Abweichungen bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen. Zusätzlich sind auf Konzernebene aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen aktive latente Steuern von TEUR 540 gebildet worden, die mit den passiven latenten Steuern verrechnet sind.

Eine Zwischenergebniseliminierung ist für mit wesentlichen Zwischenergebnissen behaftetes Vorratsvermögen, das ganz oder teilweise auf Lieferungen und Leistungen von in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen beruht, gemäß § 304 Abs. 1 HGB, durchgeführt worden. Für unwesentliche Beträge ist die Erleichterungsvorschrift des § 304 Abs. 2 HGB in Anspruch genommen worden. Dies betrifft auch den Leistungsaustausch mit der Waelzholz Brasmetal Laminação Ltda., Diadema, Sao Paulo, Brasilien.

Die Aktiv- und Passivposten einer auf fremde Währung lautenden Bilanz eines voll konsolidierten Unternehmens sind, mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs in Euro umzurechnen ist, zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umzurechnen. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind zum Perioden-Durchschnittskurs in Euro umzurechnen. Der Perioden-Durchschnittskurs wurde für den Zeitraum Juli 2022 bis Juni 2023 ermittelt. Eine sich ergebende Umrechnungsdifferenz ist innerhalb des Konzerneigenkapitals nach den Rücklagen unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" auszuweisen (§ 308a HGB).

Für die Umrechnung des auf fremde Währung lautenden Abschlusses des assoziierten Unternehmens Brasmetal wendet die C.D. Wälzholz Gmbh & Co. KG, Hagen gemäß DRS 25.42 die Grundsätze des § 308a HGB entsprechend an. Das Wahlrecht aus DRS 25.90 für die Fortschreibung des Equity-Wertes der Beteiligung an Brasmetal übt die C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Hagen so aus, das der Equity-Wert mit den jeweiligen Stichtagskursen umgerechnet wird. Die Bewertung zu historischen Kursen ergibt einen um TEUR 17.156 höheren Wertansatz.

D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die planmäßigen Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens erfolgen linear, wobei zur Bestimmung der Nutzungsdauern auf die von der Finanzverwaltung veröffentlichten AfA-Tabellen zurückgegriffen wird. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis EUR 800 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Unfertige und fertige Erzeugnisse werden grundsätzlich zu Herstellungskosten bewertet, bei deren Ermittlung das Wahlrecht aus § 255 Absatz 2 Satz 3 HGB nicht ausgeübt wird. Der gegebenenfalls anzusetzende niedrigere beizulegende Wert wird ausgehend vom voraussichtlichen Verkaufspreis abzüglich Gewinnmarge und bis zum Verkauf noch anfallender Aufwendungen ermittelt.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und/oder niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch Wertabschläge berücksichtigt. Bewertungsuntergrenze bildet jeweils der Schrottwert zum Bilanzstichtag.

Dem Risiko zweifelhafter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das allgemeine Kredit- und Ausfallrisiko aller nicht einzelwertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird durch den Ansatz einer Pauschalwertberichtigung abgebildet.

Fremdwährungsforderungen werden grundsätzlich mit Währungs-Termingeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst, um gegenläufige Wertänderungen oder Zahlungsströme aus dem Eintritt von Währungsrisiken auszugleichen. Der wirksame Teil der Bewertungseinheit wird mittels der Einfrierungsmethode ohne Buchung in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet. Am Bilanzstichtag bestanden keine Währungs-Termingeschäfte, so dass keine Bewertungseinheiten zu bilden waren.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen erfolgt nach der "projected unit credit"-Methode (Anwartschaftsbarwertverfahren). Dabei wurde eine pauschale Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen von 15 Jahren angenommen. Die Abzinsung erfolgte mit dem von der Deutschen Bundesbank nach der Rückstellungsabzinsungsverordnung für Juni 2023 als Prognose veröffentlichten laufzeitadäquaten durchschnittlichen Zinssatz der letzten zehn Geschäftsjahre (1,80 %, Vorjahr 1,77 %). Als Rententrend wurden je nach Rentenmodell - Sätze von 1,0 % bis 2,1 % verwendet, als Gehaltstrend Sätze zwischen 0,0 % und 2,5 %. %. Zudem wurden alle nicht zum 1.1.2023 angepassten Renten um einmalig 8 % erhöht. Der künftigen Entwicklung der biometrischen Rechnungsgrundlagen wird durch Anwendung der Sterbetafeln nach Prof. Dr. Klaus Heubeck "Richttafeln 2018 G" Rechnung getragen. Erfolgsauswirkungen aus der Änderung des Abzinsungssatzes sind nicht im Zinsergebnis, sondern im Personalaufwand gebucht.

Den sonstigen Rückstellungen liegen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde:

In die Bewertung der Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen sind alle Arbeitnehmer eingeflossen, mit denen am Bilanzstichtag 30. Juni 2023 eine Altersteilzeitvereinbarung abgeschlossen war sowie alle Arbeitnehmer, denen am Bilanzstichtag ein nicht widerrufbares Angebot zum Abschluss einer solchen Vereinbarung gemacht worden war und die dieses Angebot bis zur Beendigung der Bilanzaufstellung angenommen haben. Die Altersteilzeitvereinbarungen sind überwiegend nach dem Blockmodell abgeschlossen. Die Aufstockungsbeträge werden im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses in voller Höhe zurückgestellt. Erfüllungsrückstände werden während der Beschäftigungsphase in Höhe der Mehrarbeit in der Rückstellung angesammelt und während der Freistellungsphase in Anspruch genommen. Die Rückstellung ist mit dem der durchschnittlich ermittelten Restlaufzeit der Altersteilzeitverträge von drei Jahren entsprechenden Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Als Anwartschaftstrend wird ein Satz von 2,5 % berücksichtigt. Zuführungen zur Rückstellung von Aufstockungsbeträgen werden im sonstigen betrieblichen Aufwand gezeigt, Zuführungen zur Rückstellung von Erfüllungsrückständen im Personalaufwand.

Für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften wurden Rückstellungen auf Basis der Vollkosten gebildet. Die Rückstellungen wurden, falls erforderlich, mit dem der Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre (0,82 % gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung) abgezinst.

Die Rückstellungen für noch nicht genommenen Urlaub und für Zeitguthaben umfassen offene Urlaubsansprüche bzw. geleistete Mehrstunden der Beschäftigten am Bilanzstichtag, die mit individuellen Personalkosten zuzüglich der darauf entfallenen Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung bewertet sind.

Die Rückstellung für Ansprüche auf zukünftige Jubiläumsleistungen ist gebildet in Höhe des Barwerts zukünftiger Ansprüche, wobei ein Rechnungszinssatz von 1,57 %, ein Anwartschaftstrend von 2,5 % und gestaffelte Fluktuationssätze zwischen 0,0 % und 10,0 % berücksichtigt wurden.

Die Rückstellung für Weihnachtsgeld wurde auf Basis der Vorgaben des IG Metalltarifvertrags für die erste Hälfte des Kalenderjahres 2023 gebildet.

E. Angaben zur Konzernbilanz und zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens im Geschäftsjahr ergibt sich aus dem Konzern-Anlagenspiegel.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Es bestehen sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr in Höhe von TEUR 10.377 (Vorjahr: TEUR 5.534). Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig.

3. Rückstellungen

Die als Deckungsvermögen anzusehenden Fondsanteile sind mit Kurswerten zum Bilanzstichtag bewertet und mit der Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen verrechnet. Die Anschaffungskosten der Fondsanteils belaufen sich zum 30. Juni 2023 auf TEUR 4.666, ihr beizulegender Teilwert auf TEUR 4.545. Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Rückstellung beträgt TEUR 4.055.

Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 S. 1 HGB (Bewertungsunterschied der Pensionsrückstellung durch Anwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes über zehn Jahre im Vergleich zu dem durchschnittlichen Marktzinssatz über sieben Jahre) beträgt TEUR 4.102.

4. Verbindlichkeiten

Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten sind im angefügten Verbindlichkeiten-Spiegel aufgeführt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und aus Schuldscheindarlehen sind vollständig besichert durch Grundschulden, Sicherungsübereignungen von Maschinen sowie Raumsicherungsübereignungen von Maschinen und Anlagen.

5. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

	TEUR	TEUR
Inland		519.105
Ausland
EU	294.738
Drittländer	346.237	640.975
gesamt		1.160.080

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten außerordentliche Erträge aus der Anwachsung des Vermögens der Waelzholz Material GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 5.473.

Das Ergebnis aus der Änderung des Equity-Werts wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ohne eine Kürzung um Ertragsteuern ausgewiesen.

F. Sonstige Angaben

Die latenten Steuern betreffen temporäre Differenzen, die im Wesentlichen aus der unterschiedlichen Bewertung der Pensions-, Jubiläums- und Altersteilzeitrückstellungen deutscher Konzerngesellschaften nach Handels- und Steuerrecht resultieren; die Berechnung für deutsche Unternehmen erfolgt mit einem Steuersatz von 17,2 %, für ausländische Unternehmen beträgt der Steuersatz 17,15 % bis 35 %. Die sich rechnerisch ergebende Steuerentlastung erhöhte sich um TEUR 1.285 auf insgesamt TEUR 14.450 und wurde nach Saldierung mit passiven latenten Steuern gemäß §§ 298, 274, 306 HGB aktiviert.

Aus Miet-, Pacht- und Leasingverhältnissen bestehen im Konzern sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von TEUR 7.660.

Von dem Abschlussprüfer des Konzernabschlusses wurden im Geschäftsjahr 2022/2023 Honorare im Umfang von TEUR 412 auf Abschlussprüfungsleistungen, TEUR 52 auf andere Bestätigungsleistungen, TEUR 196 auf Steuerberatungsleistungen und TEUR 8 auf sonstige Leistungen berechnet. In den Abschlussprüfungsleistungen sind Aufwendungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Jahresabschlüsse der C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Hagen, und ihrer Tochterunternehmen enthalten.

Zum Bilanzstichtag bestehen Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften in Höhe von TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 10). Das Risiko einer Inanspruchnahme aus der Bürgschaft wird als gering eingeschätzt, da Zahlungsverpflichtungen derzeit vertragsgemäß erfüllt werden.

Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 2.289 , davon 660 Angestellte und 1.629 gewerbliche Arbeitnehmer.

Das Mutterunternehmen C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Hagen, sowie die nachfolgend aufgeführten Tochterunternehmen, die in den Konzernabschluss der C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG. Hagen, einbezogen wurden, nehmen die Erleichterungsvorschriften gemäß § 264b Nr. 1b HGB sowie § 264 Abs. 3 HGB hinsichtlich der Aufstellung des Lageberichts und der Offenlegung der jeweiligen Jahresabschlüsse in Anspruch:

	C.D. Wälzholz GmbH, Hagen,
	Waelzholz Service Center GmbH, Hagen,
	C.D. Wälzholz Oberkochen GmbH, Oberkochen.

Das Jahresergebnis des Mutterunternehmens wird entsprechend der gesellschaftsrechtlichen Regelungen verwendet.

Hagen. den 10. November 2023

Dr. Heino Buddenberg

Dr. Matthias Gierse

Holger Bierstedt

Henrik Junius

Entwicklung des Konzern-Anlagenspiegel zum 30.06.2023

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	01.07.2022	Währungsumrechnungsdifferenzen	Zugänge
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	14.196.884	-105.162	8.940
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	9.046.777	0	0
	23.243.661	-105.162	8.940
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	143.870.545	-2.379.335	731.612
2. technische Anlagen und Maschinen	371.168.489	-5.418.366	1.773.587
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	96.316.677	-406.772	6.141.598
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	6.796.847	0	11.806.349
	618.152.557	-8.204.472	20.453.145
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundene Unternehmen	0	0	0
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	26.251.833	3.755.286	13.527.761
3. Ausleihungen an assoziierten Unternehmen	12.000.000	0	0
4. Beteiligungen	25.000	0	0
5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	175.000	0	0
6. Wertpapiere des Anlagevermögens	232.975	0	0
7. sonstige Ausleihungen	4,122	0	0
	38.688.930	3.755.286	13.527.761
gesamt	680.085.148	-4.554.348	33.989.846

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	Umbuchungen	Abgänge	30.06.2023
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0	-92.014	14.008.648
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	0	0	9.046.777
	0	-92.014	23.055.425
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	121.137	-257.540	142.086.419
2. technische Anlagen und Maschinen	385.933	-1.100.770	366.808.873
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	192.549	-4.555.428	97.688.624
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-699.619	-492.538	17.411.038
	0	-6.406.276	623.994.954
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundene Unternehmen	0	0	0
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	-1.716.204	41.818.677
3. Ausleihungen an assoziierten Unternehmen	0	0	12.000.000
4. Beteiligungen	0	0	25.000
5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	0	175.000
6. Wertpapiere des Anlagevermögens	0	-6.400	226.575
7. sonstige Ausleihungen	0	0	4.122
	0	-1.722.604	54.249.374
gesamt	0	-8.220.894	701.299.752

	kumulierte Abschreibungen
	01.07.2022	Währungsumrechnungsdifferenzen Abschreibungen kumuliert	Zugänge	Abgänge	30.06.2023
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	13.701,495	-62.420	151.546	0	13.790.621
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	9.046.777	0	0	0	9.046.777
	22.748.272	-62.420	151.546	0	22.837.398
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	70.528.232	-917.058	3.156.059	0	72.767.234
2. technische Anlagen und Maschinen	296.973.171	-3.327.080	14.062.341	-831.996	306.876,435
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	77.264.757	-356.180	6.354.900	-4.423.829	78.839.648
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
	444.766.160	-4.600.318	23.573.301	-5.255.826	458.483.317
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundene Unternehmen	0	0	0	0	0
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	0	0	0	0
3. Ausleihungen an assoziierten Unternehmen	0	0	0	0	0
4. Beteiligungen		0	0	0	0
5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	0	0	0	0
6. Wertpapiere des Anlagevermögens		0	0	0	0
7. sonstige Ausleihungen		0	0	0	0
	0	0	0	0	0
gesamt	467.514.432	-4.662.737	23.724.846	-5.255.826	481.320.715

	Restbuchwerte
	30.06.2023	30.06.2022
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	218.027	495.389
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	0	0
	218.027	495.388
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	69.319.185	73.342.311
2. technische Anlagen und Maschinen	59.932.438	74.195.319
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.848.974	19.051.920
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	17.411.038	6.796.847
	165.511.634	173.386.398
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundene Unternehmen	0	0
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	41.818.677	26.251.834
3. Ausleihungen an assoziierten Unternehmen	12.000.000	12.000.000
4. Beteiligungen	25.000	25.000
5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	175.000	175.000
6. Wertpapiere des Anlagevermögens	226.575	232.975
7. sonstige Ausleihungen	4.122	4.122
	54.249.374	38.688.931
gesamt	219.979.035	212.570.717

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2023

	01.07.2022 bis 30.06.2023	01.07.2021 bis 30.06.2022
	TEUR	TEUR
Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	32.164	88.440
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	23.725	23.996
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	-37.923	65.453
+/- sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	-3.957	-2.045
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	54.586	-157.060
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-53.388	70.157
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-112	-2.132
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	4.392	2.055
- sonstige Beteiligungserträge	-11.373	-8.197
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	6.331	15.774
/+ Ertragsteuerzahlungen	-5.951	-16.363
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	8.494	80.078
+ Einzahlungen aus Abgängen von Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens	92	0
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-9	-525
+ Einzahlungen aus Abgängen von Vermögensgegenständen des Finanzanlagevermögens	1.262	3.138
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-20.453	-15.226
+ Einzahlungen aus Abgängen von Vermögensgegenständen des Finanzanlagevermögens	1.722	0
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-2.155	-7.000
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	0	0
+ erhaltene Zinsen	707	515
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-18.834	-19.098
+ Einzahlungen aus der Begebenheit von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten	0	24.667
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten	-3.450	-18.958
gezahlte Zinsen	-2.888	-2.570
Entnahmen von Gesellschafter des Mutterunternehmens	-29.233	-1.645
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-35.571	1.494
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-48.291	60.091
+/- wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	2.380	2.383
+/ konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	0	0
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	115.995	53.521
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	70.084	115.995

Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2023

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Kapitalanteile	Sonstige Gewinnrücklagen	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
	EUR	EUR	EUR
Stand 30.06.2021	115.630.894	19.986.996	-17.083.256
Gutschrift des Vorjahres-Ergebnisses im Eigenkapital	8.762.576	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	7.296.861
Sonstige Veränderungen	-10.407.702	0	0
Konzernergebnis	0	0	0
Stand 30.06.2022	113.985.768	19.986.996	-9.786.395
Gutschrift des Vorjahres-Ergebnisses im Eigenkapital	68.879.742	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	-3.336.776
Sonstige Veränderungen	-29.269.786	0	0
Konzernergebnis	0	0	0
Stand 30.06.2023	153.595.724	19.986.996	-13.123.171

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gewinnvortrag	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe
	EUR	EUR	EUR
Stand 30.06.2021	78.103.183	24.592.005	221.229.822
Gutschrift des Vorjahres-Ergebnisses im Eigenkapital	15.829.429	-24.592.005	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	7.296.861
Sonstige Veränderungen	-157.144	0	-10.564.846
Konzernergebnis	0	88.194.289	88.194.289
Stand 30.06.2022	93.775.468	88.194.289	306.156.126
Gutschrift des Vorjahres-Ergebnisses im Eigenkapital	19.314,547	-88.194.289	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	-3.336.776
Sonstige Veränderungen	-888.942	0	-30.158.728
Konzernergebnis	0	32,194.992	32.194.992
Stand 30.06.2023	112.201.073	32.194.992	304.855.614

	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/ Verluste	Summe
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand 30.06.2021	1.325.215	427.139	433.620	2.185.974
Gutschrift des Vorjahres-Ergebnisses im Eigenkapital	0	0	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0	0
Währungsumrechnung	0	239.837	0	239.837
Sonstige Veränderungen	126.218	0	-195.880	-69.662
Konzernergebnis	0	0	245.724	245.724
Stand 30.06.2022	1.451.433	666.976	483.464	2.601.873
Gutschrift des Vorjahres-Ergebnisses im Eigenkapital	0	0	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0	0
Währungsumrechnung	0	-294.462	0	-294.462
Sonstige Veränderungen	23.533	0	0	23.533
Konzernergebnis	0	0	-30.902	-30.902
Stand 30.06.2023	1.474.966	372.514	452,562	2.300.042


	Konzern-Eigenkapital
	EUR
Stand 30.06.2021	223.415.796
Gutschrift des Vorjahres-Ergebnisses im Eigenkapital	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0
Währungsumrechnung	7.536.698
Sonstige Veränderungen	-10.634.508
Konzernergebnis	88.440.013
Stand 30.06.2022	308.757.999
Gutschrift des Vorjahres-Ergebnisses im Eigenkapital	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0
Währungsumrechnung	-3.631.238
Sonstige Veränderungen	-30.135.195
Konzernergebnis	32.164.090
Stand 30.06.2023	307.155.656

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01. Juli 2022 bis 30. Juni 2023

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Waelzholz produziert Spezialwerkstoffe aus kaltgewalztem Bandstahl für komplexe Anwendungen und steht seit der Gründung im Jahr 1829 in der Tradition wegweisender Innovationen.

Lagebericht Konzern seo

Langfristige und partnerschaftliche Beziehungen zu Geschäftspartnern sind die Basis für das nachhaltige Wachstum des unabhängigen, mittelständisch geführten Familienunternehmens, das Kunden aus der Automobil- bzw. Automobilzulieferindustrie, dem Energiesektor und aus dem Bereich spezialisierter technischer Anwendungen im Industriegüterbereich beliefert.

Mit 2.300 Mitarbeitenden ist die Waelzholz Gruppe weltweit aktiv und produziert an Standorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien hochwertige kaltgewalzte Stahlbänder und -profile. Mit einer konsequenten Internationalisierungsstrategie will sich die Waelzholz Gruppe vom Wettbewerb differenzieren und ihren Kunden hochwertige Produkte sowie maßgeschneiderte Serviceleistungen genau dort zur Verfügung, wo sie benötigt werden.

Waelzholz bewegt sich im Premiumsegment. Ein technologisch führender Anlagenpark sowie ausgereifte, vernetzte und reproduzierbare Prozesse ermöglichen und sichern das hohe Qualitätsniveau der Bandstahlprodukte an allen Standorten. Aufgrund unseres Anspruchs Technologieführer zu sein, liefert das Unternehmen Stahlwerkstoffe, die exakt den Kundenanforderungen entsprechen, innerhalb engster Toleranzen und wiederholgenau bei jedem Lieferlos.

Die Waelzholz-Standorte arbeiten mit digitalisierten Workflows und weltweit vernetzten Informationssystemen. Zudem sind sie mit den Planungssystemen der Kunden digital verbunden. Der kontinuierliche Ausbau der Informationstechnologie ist für Waelzholz, neben der Werkstoff- und Prozesstechnologie, eine der zentralen Kernaufgaben für eine erfolgreiche weltweite Unternehmensentwicklung.

Der Anspruch von Waelzholz ist es, den Kunden einen signifikanten Mehrwert durch Produkte und Service zu bieten. Dies bezieht sich nicht nur auf innovative Bandstahllösungen, sondern ebenso auf passgenaue Supply-Chain-Modelle. Waelzholz hat mit vielen Kunden Logistik-Vereinbarungen getroffen, individuell angepasst an die jeweiligen Bedarfsmuster. Diese unterschiedlichen Supply-Chain-Modelle, in die auch die Lieferanten einbezogen werden, ermöglichen es, flexibel und mit kurzen Lieferzeiten auf Bedarfsänderungen zu reagieren. Eine geschickte Verzahnung bewirkt, dass das Net Working Capital nicht nur beim Kunden, sondern in der gesamten Wertschöpfungskette minimiert wird.

Waelzholz steht zu den Vereinbarungen des Pariser Klimaabkommens und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu sein. Die Unternehmensgruppe beschäftigt sich seit geraumer Zeit intensiv mit Maßnahmen zur Reduzierung von CO ₂ -Emissionen entlang der gesamten Stahllieferkette. Um den Kunden eine transparente und verlässliche Datengrundlage zu bieten, hat Waelzholz als erstes Unternehmen der Branche ein validiertes Verfahren zur artikelbezogenen Berechnung des Product Carbon Footprint implementiert. Mittlerweile deckt Waelzholz ca. 40 % seines Strombedarfs an den deutschen Produktionsstandorten mit grünem Strom ein. Darüber hinaus sind im Wärmebehandlungsprozess umfangreiche Tests mit dem Einsatz von H2-Brennern erfolgreich durchgeführt worden, so dass bei entsprechender Verfügbarkeit von Wasserstoff die technologische Voraussetzung schon heute gegeben ist, um an den Anlagen Erdgas durch Wasserstoff zu ersetzen.

Waelzholz entwickelt zukunftsorientierte Werkstoffe, um den Trend vom klassischen Verbrennungsmotor zu hybriden und batterieelektrischen Antriebssystemen oder alternativen Brennstoffen zu begleiten. Dies sind zum Beispiel dünne Elektrobänder für Elektromotoren der nächsten Generation oder rostfreie Präzisionsbandstähle, die in mobilen Brennstoffzellen oder auch stationären industriellen Anwendungen eingesetzt werden.

2. Forschung und Entwicklung

Waelzholz-Kunden entwickeln zukunftsfähige Produkte in den Schlüsselindustrien von heute und morgen. Innovative Werkstofflösungen sind hierfür die Grundlage. Kunden aktiv in die Zukunft zu begleiten, bedeutet für Waelzholz, schon in den Entwicklungsphasen die Partner aus allen Stufen der Wertschöpfungskette mit seiner Werkstoffkompetenz zu unterstützen. Den Kunden größtmögliche Freiheitsgrade für ihre Produktentwicklung und für die Effizienz ihrer Prozesse zu sichern, ist ein wesentliches Ziel der Waelzholz Gruppe.

Wie in den vergangenen Jahren wurden bis zu 10 % des jährlichen Rohertrages eingesetzt, um Werkstoffe und Produktionsprozesse maßgeschneidert für die besonderen Anforderungen der Kunden weiterzuentwickeln, wie beispielsweise für zukunftsorientierte automobile Antriebskonzepte.

Die Qualität der Waelzholz-Produkte ist das Ergebnis langjähriger kontinuierlicher Entwicklung. Waelzholz forciert deutlich über dem branchenüblichen Umfang eigene Entwicklungsleistungen zur Weiterentwicklung der Produkte und Prozesse. Forschungs- und Entwicklungsprojekte werden eigenständig oder gemeinsam mit den Kunden und Lieferanten unter Einbeziehung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt. Es werden langfristige Entwicklungsarbeiten im Rahmen von Projekten oder Aufträgen mit mehreren renommierten technischen Hochschulen und Universitäten bearbeitet.

Mit hohem Spezialisierungsgrad des Produktportfolios, klarem Fokus auf Produkt- und Prozessinnovationen und einer konsequent umgesetzten Internationalisierungsstrategie betreibt Waelzholz die Differenzierung vom Wettbewerb und bildet die wesentlichen Erfolgsfaktoren des Unternehmens.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren für Europa nach einem schwierigen Winterhalbjahr und trotz der weiter bestehenden Risken durch die hohe Inflation eine langsame konjunkturelle Erholung. Für die Weltwirtschaft fielen die Prognosen ähnlich aus. Auch hier rechnet man mit einer moderaten Aufwärtsbewegung. Im vierten Quartal 2022 geriet die Konjunktur insbesondere in Asien und Europa ins Stocken. In Europa sorgte die Kombination aus hohen Energiepreisen, hohen allgemeinen Preissteigerungen und einer hohen wirtschaftlichen Unsicherheit für eine wirtschaftliche Abwärtsbewegung. In Asien wurde die konjunkturelle Erholung vor allem durch die turbulente Lage in China im Zusammenhang mit der Coronapandemie abgebremst. Die globale Konjunktur entwickelte sich auch im Frühjahr 2023 insgesamt schwach. Die Gründe dafür variieren je nach Region: hohe Inflationsraten und steigende Zinsen schmälern die allgemeine Nachfrage insbesondere in den USA und im Euroraum. In großen Teilen Europas kommen zusätzlich die hohen Energiepreise als Belastung für die Verbraucher hinzu. Die asiatischen Volkswirtschaften profitieren aktuell zwar von der wirtschaftlichen Erholung Chinas in Folge der Aufhebung der Coronabeschränkungen, gleichzeitig spüren sie das Ende der Sonderkonjunktur für IT-Güter und Halbleiter. Die Wirtschaft in den USA ist vergleichsweise robust ins neue Jahr gestartet. Dies ist vor allem auf einen starken privaten Konsum zurückzuführen. Ersparnisse aus der Corona- Pandemie sowie steuerliche Entlastungen zu Jahresbeginn haben die Einkommenssituation der Haushalte gestützt. Spätestens zur Mitte des Jahres rechnen die Forscher jedoch mit einem Abflauen der Konjunktur. Ab dem Moment, in dem die Ersparnisse aus der Coronapandemie aufgebraucht sind und die steuerlichen Entlastungen auslaufen, werden die hohen Preissteigerungen und Zinsen den privaten Konsum ausbremsen. Auch die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt wird ab dem Sommer abnehmen. Die chinesische Volkswirtschaft hat ein turbulentes Jahr 2022 hinter sich.

Die Null-Covid-Politik hat die konjunkturelle Entwicklung Chinas immer wieder unterbrochen. Seit der Aufhebung der strikten Einschränkungen entwickelt sich die Wirtschaft jedoch dynamisch. Nicht nur die Produktion, auch der Dienstleistungssektor und der private Konsum stiegen zu Jahresbeginn merklich an. Übermäßige Aufholeffekte durch die Auflösung von Ersparnissen sind in China zugleich nicht zu erwarten. Noch immer steht der chinesische Immobiliensektor massiv unter Druck, was gleichzeitig auch die Vermögenssituation der Haushalte unter Druck setzt, die große Teile ihrer Vermögen in Immobilien gebunden haben.

Auch für die Länder Mittel- und Osteuropas verlief das Jahr 2022 turbulent. Während die Konjunktur zu Beginn des Jahres anzog, wird sie seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine immer stärker ausgebremst. Vor allem die sehr hohen Preissteigerungen von bis zu über 20 % sowie die hohe wirtschaftliche Unsicherheit belasten den privaten Konsum und die Investitionstätigkeit. Aufgrund der stabilen Situation auf den Arbeitsmärkten und einem allgemein hohen Potenzialwachstum fällt die Prognose der Forscher für Mittel- und Osteuropa insbesondere für das Jahr 2024 dennoch positiv aus. Die Länder des Euroraums verzeichneten im vierten Quartal 2022 eine wirtschaftliche Stagnation. Hohe allgemeine Preissteigerungen, vor allem aber hohe Energiepreise belasteten die Konjunktur. Auch wenn die Inflationsraten zuletzt abnahmen: weiterhin hohe Preise sowie steigende Zinsen als Folge der restriktiveren Geldpolitik der EZB schmälern insbesondere den Konsum. Hinzu kommt eine vorsichtig restriktivere Finanzpolitik der Staaten der Eurozone. Nichtsdestotrotz erwarten die Experten ab Mitte des Jahres eine langsame Erholung der konjunkturellen Lage, gestützt durch weiter abnehmende Materialengpässe und einen stabilen Arbeitsmarkt. Die Aussichten für die zukünftige konjunkturelle Entwicklung in der Weltwirtschaft sind laut den Experten des Gutachtens weiterhin eingetrübt. Zwar soll die weltweite Produktion im Jahr 2023 um 2,0 % und im Jahr 2024 um 2,6 % wachsen, von einem deutlichen Aufschwung kann bei solchen Zahlen jedoch keine Rede sein. Als positive konjunkturelle Treiber fügen die Institute rückläufige Lieferketten-Störungen sowie eine Belebung der chinesischen Wirtschaft an. Als negativ wirkende Faktoren werden die hohen Inflationsraten und die darauf reagierenden restriktiven Geldpolitiken der Zentralbanken genannt. Ein Risiko für die künftige konjunkturelle Entwicklung ist der weitere Verlauf des Krieges in der Ukraine und die damit verbundene Energieversorgungssituation insbesondere in Europa. Ein weiterer Risikofaktor ist aufgrund der Zinsentwicklung eine mögliche internationale Finanzkrise. Der aktuell stattfindende Anstieg der Zinsen in vielen großen Volkswirtschaften hat große Auswirkungen auf die Bewertung verschiedener Vermögensklassen, insbesondere jedoch auf die Bewertung von Immobilien und langlaufenden Anleihen. Die Stabilität der internationalen Finanzmärkte ist abhängig davon, ob die Finanzinstitute auf diese Bewertungsverschiebungen vorbereitet waren und ob sie sich entsprechend abgesichert haben.

Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist im August 2023 weiter rückläufig: Die hohen Stromkosten machen der Stahlindustrie weiter massiv zu schaffen. In den ersten acht Monaten des Jahres liegt die Erzeugung um rund 4,0 % unter dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Gerade für die größtenteils mittelständischen Unternehmen der Elektrostahlproduktion wird die Lage immer bedrohlicher: So ist die stromintensive Elektrostahlerzeugung auf Schrottbasis im August bereits den achtzehnten Monat in Folge gefallen. Das bedeutet ein Minus von mehr als 12,0 % im bisherigen Jahresverlauf. Damit liegt die Erzeugung auf dieser Produktionsroute sogar unter dem bisherigen Tiefpunkt aus dem Krisenjahr 2009. Der Rückgang der Rohstahlproduktion im bisherigen Jahresverlauf insgesamt und ganz besonders bei den mittelständisch geprägten Elektrostahlbetrieben macht klar, dass wettbewerbsfähige Strompreise absolut notwendig sind. Die Unternehmen befinden sich inmitten einer nie dagewesenen Transformation und sind auf bezahlbaren Strom angewiesen. Doch ausgerechnet die Elektrostahlproduktion, bei der schon heute relativ CO ₂ -armer Stahl hergestellt wird, gerät durch die hohen Stromkosten immer weiter in Bedrängnis.

Die Weltautomobilproduktion der Pkw (LV) im Jahr 2022 belief sich laut dem Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA) auf 72.138.062 Einheiten und lag somit um rd. 8 % über dem Niveau des Vorjahres (67.008.630 Einheiten). Die Inlandsproduktion deutscher Hersteller 2022 betrug 3.480.357 Einheiten, dies bedeutet ein Plus von 12 % im Vergleich zu 2021 (3.096.165 Einheiten).

Laut Mitteilung des VDA aus Juli 2023 befinden sich die Internationalen Pkw-Märkte nachdem erstem Halbjahr mehrheitlich im Plus, aber die USA, Europa und Japan befinden sich weiter unter Vorkrisenniveau, das Wachstum in China und Indien schwächt sich ab: Die internationalen Automobilmärkte haben im ersten Halbjahr dieses Jahres mehrheitlich Steigerungen der Neuzulassungen verzeichnet. Das turbulente erste Halbjahr des Vorjahres 2022, in das unter anderem der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und umfangreiche Lockdowns in chinesischen Metropolregionen fielen, führte zu geringen Marktvolumina. Dementsprechend beobachtet der VDA im laufenden Jahr teilweise überzeichnete Wachstumsraten. Die zuletzt verbesserte Versorgungslage führte im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres zu einer gestiegenen Fahrzeugverfügbarkeit. Die automobilen Kernmärkte konnten von dieser Entwicklung profitieren. Nichtsdestotrotz sind die aktuell positiven Zahlen trügerisch: Insbesondere aufgrund der rückläufigen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage infolge hoher Teuerungsraten und Geldentwertung in zahlreichen Regionen werden die kommenden Quartale auf breiter Front sehr herausfordernd.

Auf dem europäischen Pkw-Markt (EU, EFTA & UK) wurden im ersten Halbjahr gut 6,6 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen. Das sind 18,0 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, in dem der europäische Markt besonders stark unter den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine litt. Aufgrund der nur langsam voranschreitenden Erholung liegt der europäische Pkw-Markt aktuell jedoch noch immer knapp 22,0 % unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Im Juni wurden mit knapp 1,3 Mio. Einheiten 19,0 % mehr Neufahrzeuge registriert als noch im Vorjahresmonat. Für das Gesamtjahr prognostiziert der VDA nun ein Wachstum in Höhe von 9,0 % auf ein Volumen von knapp 12,3 Mio. Einheiten. Für den deutschen Pkw-Markt geht der VDA von einem moderaten Wachstum um 6,0 % auf 2,8 Mio. Pkw aus. Damit würde das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 noch immer um 22,0 % unterschritten.

Die Entwicklung des europäischen Pkw-Marktes hat auch Auswirkungen auf die Fahrzeugfertigung in Deutschland. Infolge der verbesserten Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten in der Produktion und einer etwas dynamischeren Entwicklung der Neuzulassungszahlen im ersten Halbjahr passt der VDA seine Prognosen für die Pkw- Produktion in Deutschland sowie den Pkw-Export an. Es wird nun ein Wachstum des Produktionsvolumens in Höhe von 15,0 % auf 4,0 Mio. Einheiten erwartet. Damit läge die Pkw-Produktion in Deutschland aber immer noch 14,0 % unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Der Pkw-Export dürfte 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 16,0 % auf knapp 3,1 Mio. Fahrzeuge ansteigen.

2. Geschäftsverlauf

Die Marktsituation der Kaltwalzindustrie ist seit jeher durch konjunkturelle und saisonale Schwankungen geprägt. Neben der engen Verzahnung mit der Automobilindustrie auf der Kundenseite sowie der Preissensibilität durch Rohstoffmärkte auf der Lieferantenseite wird das Geschäft der Waelzholz Gruppe durch konjunkturelle und finanzwirtschaftliche Bedingungen beeinflusst. Damit verbunden ist ein starker Wettbewerbsdruck. Im Jahr 2023 haben sich die in den Vorjahren erschwerten Bedingungen durch die Corona- Pandemie zwar abgeschwächt, die Belastung durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise trüben jedoch weiterhin die Stimmung in der Branche.

Waelzholz schließt das Geschäftsjahr 2022/2023 mit einem positiven Ergebnis auf dem geplanten Niveau. Die geplanten Absatzmengen wurden leicht überschritten, die Umsatzerlöse liegen jedoch unter der Planung.

Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation) ist im Berichtszeitraum mit 65,1 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken (Vorjahr: 132,6 Mio. EUR). Trotz des gesunkenen EBITDAs ist Waelzholz, aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen, mit dem Geschäftsverlauf des Geschäftsjahres 2022/2023 zufrieden.

Im Juni 2023 ereignete sich ein Brand am Standort in Wickede, bei dem zwei Produktionsanlagen beschädigt wurden. Aufgrund der zugesagten Schadensregulierung seitens der Versicherung ergeben sich keine Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

3. Lage

a) Ertragslage

Die Umsatzerlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 mit 1.160,1 Mio. EUR liegen leicht über dem Vorjahr und leicht unter der Planung und teilen sich wie folgt auf:

	Mio. EUR	Mio. EUR
Inland		519,1
Ausland
EU	294,7
Drittländer	346,2	640,9
gesamt		1.160,1

Die um 93,7 Mio. EUR gesunkene Gesamtleistung der Waelzholz Gruppe führte mit dem nur um 15,5 Mio. EUR gesunkenen Materialaufwand zu einem um 70,7 Mio. EUR gesunkenen Rohertrag. Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 19,3 Mio. EUR (Vorjahr: 12,4 Mio. EUR).

Der Personalaufwand der Waelzholz Gruppe liegt mit 145,7 Mio. EUR um 11,0 Mio. EUR unter dem Planniveau (156,7 Mio. EUR). Die geplanten Lohn- und Gehaltssteigerungen werden aufgrund der getroffenen Tarifvereinbarungen erst im Folgegeschäftsjahr vollumfänglich wirksam.

Der Netto-Finanzaufwand (inklusive der Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens) betrug wie im Vorjahr 4,4 Mio. EUR. Darin sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensions-, Altersteilzeit- und Jubiläumsverpflichtungen in Höhe von 2,1 Mio. EUR enthalten.

Aufgrund der konjunkturellen Lage in Brasilien erwirtschaftete die Waelzholz Brasmetal Laminação Ltda. ein erfreuliches Jahresergebnis. Der anteilige Beteiligungsertrag beläuft sich auf 11,4 Mio. EUR. Im Vorjahr wurde ein anteiliges Ergebnis aus assoziierten Unternehmen von 8,2 Mio. EUR ausgewiesen.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag lagen im Berichtszeitraum bei 4,8 Mio. EUR nach einem Steueraufwand im Vorjahr von 15,8 Mio. EUR.

b) Finanzlage

Die Waelzholz Gruppe erwirtschaftete einen Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit von 8,5 Mio. EUR (Vorjahr 80,1 Mio. EUR). Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus zusätzlichen Zahlungen gegenüber Lieferanten sowie einem deutlich reduzierten Konzernergebnis.

Die Investitionen in Sachanlagen und in das immaterielle Anlagevermögen von 20,5 Mio. EUR wurden aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sowie aus liquiden Mitteln finanziert. Aus liquiden Mitteln wurden ebenfalls die Entnahmen an Gesellschafter des Mutterunternehmens finanziert, die im Wesentlichen Änderungen auf Gesellschafterebene und Steuerentnahmen betreffen.

Wie in den Vorjahren liegt eine Überdeckung des Eigenkapitals zuzüglich langfristigem Fremdkapital im Verhältnis zum langfristig gebundenen Anlagevermögen vor.

Somit ist das Prinzip der Fristengleichheit in vollem Umfang Rechnung getragen. Kurzfristige Forderungen und die Bankbestände übersteigen die kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Im Januar 2023 hat die C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG den bestehenden Kreditrahmen unter dem Konsortialkreditvertrag von 90 Mio. EUR um 15 Mio. EUR auf 105 Mio. EUR erhöht. Die Waelzholz Gruppe verfügt über ausreichende nicht gezogene Kreditlinien. Es stehen ausreichend liquide Mittel zur Verfügung.

c) Vermögenslage

Die Bilanzsumme der Waelzholz Gruppe mit 733,2 Mio. EUR ist im Vergleich zum Vorjahr um 91,7 Mio. EUR gesunken. Die Struktur des kurz- und langfristig gebundenen Vermögens und der Verbindlichkeiten ist stabil im Vergleich zum Vorjahr.

Auf der Passivseite veränderten sich aufgrund der Begleichung von Lieferantenrechnungen die Rückstellung für ausstehende Rechnungen sowie die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 75,7 Mio. EUR.

Veränderungen ergaben sich beim Vorratsvermögen (-35,8 Mio. EUR) und den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (-22,1 Mio. EUR), die im Wesentlichen auf die Preisentwicklung zurückzuführen sind. Außerdem wurden die liquiden Mittel von 116,0 Mio. EUR um 45,9 Mio. EUR auf 70,1 Mio. EUR abgebaut.

Die Eigenkapitalquote liegt bei 41,9 %.

4. Finanzielle Leistungsindikatoren

Zur Steuerung des Unternehmens werden folgende Finanzkennzahlen herangezogen:

Rohertrag (absolut und relativ zur Gesamtleistung)

EBITDA (absolut und relativ zur Gesamtleistung)

Schuldendeckungsgrad

Eigenkapitalquote

Der Rohertrag ist absolut um 70,7 Mio. EUR gesunken.

Das EBITDA hat sich absolut von 132,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2021/2022 um 67,5 Mio. EUR auf 65,1 Mio. EUR im Berichtszeitraum verringert. Prozentual zur Gesamtleistung konnte ein EBITDA von 5,8 % realisiert werden (Vorjahr: 10,8 %). Der Zielwert liegt bei 12 %.

III. Prognosebericht

Gem. der Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) aus Juli 2023 wird das globale Wachstum im Jahresdurchschnitt von 3,5 % im Jahr 2022 auf 3,0 % in den Jahren 2023 und 2024 zurückgehen. Die Prognosen für die Kalenderjahre 2023 und 2024 bleiben damit deutlich unter dem historischen Jahresdurchschnitt von 3,8 % (2000-19).

Für Deutschland korrigiert der IWF seine Vorhersage nach unten. Die deutsche Wirtschaft wird aus Sicht des IWF in diesem Jahr um 0,3 % schrumpfen. Die IWF-Ökonomen sind damit pessimistischer als im April 2023. Sie hatten für das laufende Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,1 % vorausgesagt. Zur Begründung verwies der IWF auf eine Schwäche der Industrieproduktion und einen Konjunkturrückgang im ersten Quartal. Für das Jahr 2024 rechnet der Währungsfonds in Deutschland dagegen mit einer etwas stärkeren Erholung als zuvor. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde voraussichtlich um 1,3 % statt der zuvor erwarteten 1,1 % steigen. Im Jahr 2022 war die deutsche Wirtschaft noch um 1,8 % gewachsen.

Die aktuelle Konjunkturprognose steht unter mehreren Risiken. Eines ist die Gas- Versorgungslage im kommenden Winter. Zwar ist eine Mangellage aus heutiger Sicht unwahrscheinlich, je nach Witterung ist sie aber nicht völlig auszuschließen, zumindest ein erneuter spürbarer Preisanstieg ist denkbar. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Inflation. Sollte diese langsamer zurückgehen als prognostiziert, würde zum einen der private Konsum stärker gebremst, zum anderen müsste die Geldpolitik noch restriktiver ausfallen, was vor allem die Baukonjunktur noch stärker belasten würde. Schließlich stellen auch die Turbulenzen im internationalen Bankensektor ein Risiko dar, da ein möglicher Rückgang des Kreditangebots die wirtschaftliche Dynamik zusätzlich bremsen würde. Der Preisanstieg war bis zuletzt sehr hoch. Zwar haben die Energiepreisanstiege ihren Höhepunkt überschritten, die Strom- und Gaspreisbremsen haben die Auswirkungen auf die Inflation zusätzlich gedämpft. Allerdings blieben die Preisanstiege bei Lebensmittel hoch, zudem hat sich die Teuerung bei anderen Gütergruppen beschleunigt - auch weil die höheren Energiekosten über die Preise weitergegeben wurden. Den Instituten zufolge wird sich die Inflation nur langsam zurückbilden. Entlastend wirken die gesunkenen Energiepreise sowie die Entspannung bei den Lieferengpässen. Allerdings wirken die derzeit absehbaren kräftigen Lohnsteigerungen vor allem in lohnintensiven Dienstleistungsbranchen einem schnellen Inflationsrückgang entgegen. Für den Jahresdurchschnitt 2023 erwarten die Institute eine Inflationsrate von 6,0 %, für 2024 gehen sie von 2,4 % aus. Trotz der hohen Inflation wurde der private Konsum im vergangenen Jahr spürbar ausgeweitet, weil vor allem im freizeitnahen Bereich ein Nachholeffekt nach Corona wirkte. Erst im vierten Quartal 2022 ging der private Konsum zurück. Die verfügbaren Einkommen werden im laufenden Jahr deutlich steigen. Dies gilt sowohl für die Löhne und Gehälter, die vor allem dank der steuerfreien Inflationsausgleichsprämie deutlich zunehmen. Die anhaltend hohe Inflation sorgt aber für einen Rückgang der real verfügbaren Einkommen um 1,2 %. Erst 2024 ist wieder mit einem Anstieg der Realeinkommen von dann 2,4 % zu rechnen. So rechnen die Institute im Jahresdurchschnitt 2023 mit einem Rückgang des privaten Konsums um 0,2 %, wobei nach einem stärkeren Rückgang im ersten Quartal eine Erholung im Jahresverlauf unterstellt ist. Im Jahresdurchschnitt 2024 erwarten die Forschungsinstitute ein Plus des privaten Konsums um 2,0 %. Auch die globale Konjunktur wurde durch die steigenden Energiekosten und die allgemein hohe Inflation gedämpft. Dies hat den Welthandel in Mitleidenschaft gezogen. Die deutschen Exporte sind im Winterhalbjahr 2022/2023 gesunken und werden sich erst ab der zweiten Jahreshälfte etwas deutlicher erholen, wenn die globale Konjunktur sich etwas dynamischer entwickeln wird. Im Jahresdurchschnitt 2023 erwarten die Forschungsinstitute eine Zunahme der deutschen Exporte um 0,6 %, für 2024 ein Plus von 3,4 %. Für die Importe ist mit einem ähnlichen Verlauf zu rechnen, wegen des stärkeren Rückgangs im ersten Quartal ergibt sich im Jahresdurchschnitt 2023 der Prognose zufolge ein leichtes Minus von 0,2 %. Für 2024 sehen die Institute ein Plus von 3,8 %.

Aufgrund der außergewöhnlich hohen Unsicherheit bzgl. der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sind aktuell Prognosen mit großer Unsicherheit behaftet. Der Auftragseingang der Waelzholz Gruppe liegt für die ersten beiden Monate des Geschäftsjahres 2023/2024 in etwa auf dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums. Die Planung für das Geschäftsjahr 2023/2024 geht jedoch von Umsatzerlösen und einem Konzernergebnis aus, das im Vergleich zum abgeschlossenen Geschäftsjahr leicht niedriger ist.

Trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage ist es das Ziel von Waelzholz, die internationalen Aktivitäten weiter auszubauen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden und werden Investitionsmaßnahmen sowie Rationalisierungsprojekte durchgeführt. Neben der Kapazitätserweiterung dienen die Investitionsmaßnahmen der weiteren Stärkung der Leistungsfähigkeit der Produktionsbetriebe, der Verbesserung der Gesamtproduktivität der Anlagen sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Produkt- und Servicequalität. Die Investitionstätigkeiten werden entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung angepasst.

IV. Risiko- und Chancenbericht

Als mittelständisches und international ausgerichtetes Unternehmen der Stahlverarbeitung ist Waelzholz einer Vielzahl von Chancen, aber auch Risiken verschiedener Art ausgesetzt.

Die Risiken durch die Corona Pandemie sind im Jahr 2023 zurückgegangen. Im April 2023 ist der rechtliche Rahmen für die Corona-Schutzmaßnahmen ausgelaufen. Das heißt: Die letzten noch verbliebenen Maßnahmen sind weggefallen.

Bezgl. möglicher Winter- und Herbst-Wellen meldet das Robert Koch-Institut: Eine Vorhersage sei nicht möglich, aber auch künftig ist mit einem Anstieg der Fallzahlen in diesen Jahreszeiten zu rechnen. Laut dem Impfstoff-Forscher Leif Erik Sander von der Berliner Charité werden saisonal bedingte Anstiege der Coronavirus-Infektionen, mit erneuten Wellen im Herbst und Winter erwartet. Aufgrund der breiten Bevölkerungsimmunität geht er aber nicht von sehr hohen Wellen oder einer übermäßigen Belastung der Krankenhäuser aus ganz ausschließen könne man stärkere Wellen aber nicht.

Einer nachhaltigen und langfristig orientierten Unternehmenspolitik folgend, identifiziert Waelzholz Risiken frühzeitig, um verantwortungsvoll und mit Weitblick Chancen zu nutzen und Risiken vorausschauend zu reduzieren und zu vermeiden.

1. Risikobericht

Risikosystem

Die Geschäftsführung bestimmt die strategische Ausrichtung von Waelzholz. Basis ist eine ausführliche Risikoidentifikation und -bewertung. Dazu werden fortlaufend durch die Geschäftsführung und Führungskräfte Risiken erfasst, beurteilt und verfolgt. Die identifizierten Risiken werden hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit und der zu erwartenden Auswirkungen bei Eintritt kategorisiert. Gegenmaßnahmen zur wirksamen Risikoreduzierung werden ebenfalls definiert und nachverfolgt (u.a. Risiko-/Chancen Management gemäß IATF 16949).

Zentraler Bestandteil unserer Risikostrategie ist es, zur Erhöhung der Risikotragfähigkeit die erwirtschafteten Gewinne weitestgehend in der Unternehmensgruppe zu belassen.

Branchenspezifische Risiken

Waelzholz als international agierende Unternehmensgruppe wird von unterschiedlichen Entwicklungen der Rohstoff- und Absatzmärkte sowie von Konjunkturschwankungen in einzelnen Regionen beeinflusst. Die Automobilindustrie, der wichtigste und größte Absatzmarkt, ist zudem eine zyklische Branche, die stärkere Nachfrageschwankungen nach Waelzholz-Produkten auslösen kann.

Die Automobilindustrie befindet sich in einem Transformationsprozess der Antriebstechnik. Alternative Antriebstechnologien, insbesondere elektrifizierte Konzepte, werden gefordert und entwickeln sich zügig. Für die deutsche Zuliefer- und Automobilindustrie entstehen durch diese Innovationen Herausforderungen, mit der internationalen Entwicklung Schritt zu halten. Dies bietet auch große Chancen. Neue Geschäftsmodelle werden sich etablieren, auf die sich Waelzholz gezielt einstellt und diesem Trend durch neue Produkte begegnet.

Wie in anderen Branchen auch, stellt der Facharbeitermangel ein Risko dar, dem wir durch gezielte Personalgewinnungs- und Entwicklungsmaßnahmen begegnen.

Seit dem Krisengeschäftsjahr 2008/2009 hat Waelzholz Instrumente entwickelt, um konjunkturelle Risiken frühzeitig zu erkennen und sich insbesondere auf dem Kostensektor eine hohe Flexibilität zu bewahren. Dadurch kann auf Änderungen des Marktniveaus durch geeignete Kosten- und Kapazitätsanpassungsmaßnahmen reagiert werden. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über ein geeignetes Working Capital Management.

Ertragsorientierte Risiken

Waelzholz ist sowohl auf der Beschaffungs- als auch auf der Absatzseite Preisschwankungen ausgesetzt. Seit 2022 kommen zusätzlich noch Versorgungsrisiken hinzu. Eine Rationierung des Gasbezugs infolge einer Gasmangellage würde Auswirkungen auf das Produktionssystem von Waelzholz haben.

Im Geschäftsjahr 2022/2023 sind die Preise sowohl auf der Einkaufs- als auch auf der Verkaufsseite gegenüber dem Vorjahr gesunken. Waelzholz ist bestrebt, durch Verhandlungen auf Kunden- und Lieferantenseite Preisveränderungen so zu steuern, dass sich diese positiv auf das Unternehmensergebnis auswirken. Als energieintensives Unternehmen unterliegt Waelzholz Risiken der Preis- und Kostenentwicklungen auf den Energiemärkten. Die Inflationsentwicklung, die neben dem Bezug von Energie auch bei Frachten, Hilfs- und Betriebsstoffen festzustellen ist, begegnet Waelzholz mit Maßnahmen zur Steigerung der Produktions-/Energieeffizienz seiner Unternehmensprozesse.

Waelzholz steht im Wettbewerb mit national und international operierenden Unternehmen der Kaltwalzindustrie. Die CO ₂ -Bepreisung in Deutschland führt zu Verzerrungen im internationalen Wettbewerb. Trotz dieser zusätzlichen Kosten kann sich Waelzholz im Wettbewerb behaupten. Durch die weitere Konsolidierung der Industrie, wird sich die Anzahl der Wettbewerber weiter verringern. Waelzholz verfolgt eine aktive Konsolidierungsstrategie und geht davon aus, den Marktanteil national wie international mittelfristig weiter ausbauen zu können.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Aufgrund der guten Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation der Waelzholz Gruppe sind Liquiditätsrisiken nicht erkennbar. Es wird gezielt auf eine Stärkung der Eigenkapitalbasis hingearbeitet und die Verschuldung weiter zurückgeführt.

Währungsrisiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens beeinflussen könnten, werden durch Sicherungsgeschäfte begrenzt.

Die aktuelle Zinsentwicklung hat Einfluss auf unsere Working Capital Finanzierungsquellen. Ein Großteil unserer langfristigen Unternehmensfinanzierung ist aufgrund von Festzinssätzen keinem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt.

Die Liquiditätslage ist gut. Es sind keine Engpässe zu erwarten.

2. Chancenbericht

Die konsequente globale Ausrichtung von Waelzholz mit einem wachsenden internationalen Anteil von aktuell rd. 55 % am Gesamtumsatz sowie der Fokus auf Premiumprodukte und -serviceleistungen bieten der Gruppe wichtige Chancen für die Zukunft.

Internationalisierung, anwendungsorientierte Innovationsleistungen, ein hoher Spezialisierungsgrad sowie nachhaltige Partnerschaften mit Kunden und Lieferanten sind wesentliche Erfolgsfaktoren für Waelzholz und differenzieren das Unternehmen vom Wettbewerb.

Insbesondere durch Produktinnovationen, aber auch durch Maßnahmen im Bereich der Kosten- und Kapazitätsanpassung werden positive Effekte erzielt. In neue Produkte, die zu den "Spezialprodukten" zählen, wird kontinuierlich investiert.

Die Waelzholz Gruppe verfügt über einen solventen Kundenstamm. Forderungsausfälle sind nur sehr selten zu verzeichnen, was in der Corona-Krise bestätigt wurde. Mit den wesentlichen Kunden des Unternehmens besteht eine langjährige Zusammenarbeit, die vielfach vertraglich vereinbart ist.

Bei den Management- Systemen nach IATF 16949 (QM - Automotive) und ISO 9001 (QM) wurde im Berichtszeitraum das Rezertifizierungsaudit erfolgreich durchgeführt. Bei ISO 14001 (Umweltmanagement) und ISO 50001 (Energiemanagement) konnte jeweils das Überwachungsaudit erfolgreich abgeschlossen werden.

Zusätzlich fand eine Verifizierung des Carbon Footprints nach ISO 14064-1 (Corporate Carbon Footprint) und ISO 14067 (Product Carbon Footprint) statt. Die Zertifikate wurden erteilt.

Die Waelzholz Gruppe beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Transformation hin zu einer nachhaltigen Produktion. So werden bereits CO ₂ -reduzierte Stähle sowie regenerativ erzeugter Strom im Produktionsprozess eingesetzt.

3. Gesamtaussage

Trotz der soliden Aufstellung von Waelzholz können Risiken durch weltwirtschaftliche Einflüsse nicht ausgeschlossen werden. Politische Veränderungen, die Einfluss auf die Absatzmärkte haben, lassen sich nicht vorhersagen. Die Entwicklungen im Bereich E-Mobility sowie autonomes Fahren werden zu großen Umbrüchen in der Automobilindustrie führen. Waelzholz bereitet sich mit innovativen Produkten, optimierten Prozessen und Fertigungsverfahren auf diesen Umbruch vor.

Aufgrund der finanziellen Stabilität ist Waelzholz für die Bewältigung der künftigen Herausforderungen gut gerüstet. Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar.

V. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den in der Waelzholz Gruppe bestehenden Finanzinstrumenten zählen neben Forderungen auch Bank- und Schuldscheindarlehen sowie Lieferantenverbindlichkeiten, Währungskontrakte, Leasing im üblichen Rahmen und Rentenfonds. Darüber hinaus bestehen Energietermingeschäfte.

Der Finanzbedarf wird im Wesentlichen aus dem erwirtschafteten Cash-Flow sowie aus bestehenden Kreditlinien gedeckt.

Verbindlichkeiten wurden und werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen unter Skontonutzung gezahlt.

Im kurzfristigen Bereich finanziert sich die Gesellschaft neben entsprechenden Zahlungszielen mit den Lieferanten auch über die Nutzung von Kreditlinien.

Ziel des Finanz- und Risikomanagements ist die Absicherung des Unternehmensvermögens und -erfolgs gegen finanzielle Risiken jeglicher Art.

Beim Management der Finanzpositionen verfolgt Waelzholz eine konservative Risikopolitik. Potenzielle Währungsrisiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft beeinflussen könnten, federt Waelzholz durch geeignete Sicherungsgeschäfte ab.

Bonitätsbeurteilungen im Neukundengeschäft sowie laufende Reportings unserer Bestandskunden führen zu einem erheblichen reduzierten Risiko von Forderungsausfällen. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Darüber hinaus bedient sich Waelzholz der Möglichkeit der Warenkreditversicherung, um finanzielle Schäden für das Unternehmen möglichst auszuschließen.

VI. Nachhaltigkeit

Die Zukunft vorausschauend aktiv zu gestalten ist ein zentraler Aspekt unserer Unternehmenskultur. Als mittelständisches Unternehmen denken wir dabei stets langfristig. Uns treibt die Frage an, wie wir auch der nächsten Generation ein wirtschaftlich gesundes und zukunftsfähiges Unternehmen übergeben und unseren Beitrag für ein lebenswertes soziales und ökologisches Umfeld leisten können. Das prägt unser Handeln seit fast 200 Jahren. Unsere Kernkompetenz ist die Entwicklung und Fertigung von Werkstofflösungen, die es unseren Kunden ermöglichen, ihre Produktideen zu realisieren. Als Technologieunternehmen setzen wir auf moderne und innovative Lösungen, die ihren Ursprung in dem Know-how, der Erfahrung und den Ideen jedes einzelnen Mitarbeitenden unseres weltweit agierenden Unternehmens haben. Vielfalt und Chancengleichheit sind hier immer schon unser stärkstes Potenzial.

Verantwortung zu übernehmen ist in unserem Denken und Handeln fest verankert. Egal, ob es um unsere Produkte geht, um unseren Einfluss auf die Umwelt, um unser gesellschaftliches Engagement oder um unser Miteinander.

1. Umwelt und Klimaschutz

Stahl ist ein Werkstoff, der sich zu 100 % recyceln lässt. Unsere Hightech-Werkstoffe leisten in vielen Anwendungen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Bei all diesen positiven Eigenschaften unserer Produkte ist es darüber hinaus unsere Aufgabe, die energieintensive Herstellung von Bandstahl möglichst umwelt- und klimaschonend zu gestalten. Unsere Umwelt- und Energiepolitik ist seit über zehn Jahren nach DIN EN ISO 14001 (Umweltmanagement) und DIN EN ISO 50001 (Energiemanagement) zertifiziert. Das Ziel: alle Umweltleistungen und unseren Energieverbrauch in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess so zu gestalten, dass Ressourcen weitestgehend geschont werden, Energie effizient eingesetzt und die Umwelt im geringstmöglichen Maße belastet wird. Aufgrund der zentralen Bedeutung der Dekarbonisierung richten wir unsere Strategie auf den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien und die kontinuierliche Optimierung der Energieeffizienz unserer Prozesse. Wir bekennen uns zum Pariser Klimaschutzabkommen und stellen uns der Aufgabe, CO ₂ -Emissionen zu reduzieren, mit dem Ziel, CO ₂ -Neutralität bis zum Jahr 2045 sicherzustellen. Die Dekarbonisierung treiben wir sowohl im Hinblick auf unsere Produktion als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette voran. Dieser ganzheitliche Ansatz ist von großer Bedeutung, da ein Großteil der durch unsere Endprodukte verursachten Emissionen bereits bei der Rohstahlherstellung entsteht. Nur so können wir gemeinsam mit unseren Lieferanten bei der Umsetzung der CO ₂ -Vermeidungsmaßnahmen und gleichzeitig mit unseren Kunden bei der gezielten Werkstoffauswahl auf einen möglichst geringen Product Carbon Footprint hinwirken.

CO ₂ Dekarbonisierung

Waelzholz stellt sich der Verantwortung, den Transformationsprozess hin zu einer klimaneutralen Zukunft aktiv mitzugestalten. Das Ziel heißt Dekarbonisierung. Auf unserem Weg zur Klimaneutralität schöpfen wir technische Möglichkeiten aus und nutzen unsere Innovationskraft, um die Übergangsfrist bis zu einer ausreichenden Versorgung mit grünem Wasserstoff und regenerativ erzeugtem Strom möglichst CO ₂ -arm zu gestalten.

Die vollständige Klimaneutralität einer energieintensiven Produktion wie der unsrigen kann aus derzeitiger Sicht nur gelingen, wenn grüner Wasserstoff und grüner Strom in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Auch wenn eine umfassende Wasserstoffversorgung an unseren Standorten noch nicht absehbar ist, haben wir uns technisch bereits weitgehend auf eine mögliche Umstellung vorbereitet. In einer Anlage setzen wir bereits erfolgreich moderne H2-Brenner im Dauerbetrieb ein und haben diese so abgestimmt, dass wir unsere Produkte auch mit Wasserstoff in der bewährt hohen Qualität herstellen können. Durch diese Investitionen sind wir bereits heute technologisch in der Lage, bei der Herstellung unserer Hightech-Werkstoffe Erdgas durch Wasserstoff zu substituieren.

Aufgrund der erheblichen Mengen Wasserstoff, die wir für unsere Fertigungsprozesse benötigen, ist eine Versorgung mit grünem Wasserstoff nur über den Anschluss an eine leitungsgebundene Wasserstoff-Infrastruktur möglich. Aus diesem Grunde setzen wir uns auf politischer Ebene und bei den Energieversorgern intensiv dafür ein, schnellstmöglich Infrastrukturlösungen auch mit internationaler Anbindung aufzubauen. Da nach unserer Einschätzung in Deutschland eine autarke Wasserstoffversorgung in absehbarer Zeit nicht aufgebaut werden kann, stellt der Import von regenerativ erzeugtem Wasserstoff für uns den einzigen Weg zur Sicherung unserer Bedarfe dar. Unter dieser Voraussetzung und mit einem realistischen Zeithorizont einer solchen Anbindung ist es unser Ziel, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu sein.

CO ₂ Footprint

Die CO ₂ -Reduzierung ist ein Hauptaspekt unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Auch hier haben wir den Anspruch, technologischer Vorreiter zu sein. Deshalb haben wir in der Produktion den Nachweis geführt, dass Wasserstoff als Brenngas auch bei technologisch anspruchsvollen Werkstoffen problemlos eingesetzt werden kann. Unsere Technologiekompetenz bringen wir in Entwicklungspartnerschaften mit unseren Lieferanten ein, um einen Beitrag zur Absenkung des Product Carbon Footprint zu leisten. Da alle zur Emissionsreduzierung ergriffenen Maßnahmen für unsere Kunden aber nur dann verwertbar sind, wenn sie verlässlich nachgewiesen werden können, haben wir als erstes Unternehmen der Branche ein validiertes Verfahren zur artikelbezogenen Berechnung des Product Carbon Footprint implementiert. Sehr frühzeitig haben wir die Notwendigkeit erkannt, CO ₂ -Emissionen valide zu messen, zu erfassen und Artikeln zuzuordnen. Die stringente Erfassung, Zusammenführung und Dokumentation aller CO ₂ -Emissionen eines Stahlcoils von der Rohstahlerzeugung bei unseren Lieferanten bis zum Verlassen unserer Werkstore stellt eine komplexe Aufgabe dar. Waelzholz hat für diesen sogenannten Cradle-to-Gate-Ansatz eine Verfahrensweise entwickelt, die vollständig in unser ERP-System integriert ist. Heute sind wir damit in der Lage, den CO ₂ -Fußabdruck jeder Kundenspezifikation systemgestützt zu ermitteln. Die von uns hierfür entwickelte Berechnungsmethodik und Systematik haben wir durch ein Zertifizierungsunternehmen validieren lassen. Unseren Kunden bietet diese Datentransparenz eine verlässliche Entscheidungsgrundlage zur Gestaltung ihres eigenen Wegs in eine CO ₂ -ärmere Zukunft. Die mit uns vereinbarten Absenkungen des CO ₂ -Footprint können belastbar nachgewiesen und in den eigenen Systemen weiterverwendet werden. Das ist technologischer Fortschritt, so wie wir ihn verstehen.

2. Mitarbeiter und Gesellschaft

Der Schutz von Gesundheit und die Unversehrtheit unserer Mitarbeitenden sowie Dritter in unserem Verantwortungsbereich haben eine große Bedeutung. Unser Ziel ist die vollständige Vermeidung gesundheitlicher Schädigungen. Um dies zu erreichen, arbeiten wir umsichtig, halten uns strikt an alle gesetzlichen Anforderungen und ergänzen diese durch zusätzliche interne Vorgaben. Wir führen regelmäßig Gefährdungsbeurteilungen durch und treffen die erforderlichen Schutzmaßnahmen. Unsere Mitarbeitenden werden laufend in Bezug auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz unterwiesen.

In unseren Werken sorgen wir dort, wo große körperliche Belastungen entstehen können, für Entlastung, zum Beispiel mit Hebehilfen oder durch den Einsatz von Robotik. In der Produktion stellen wir zudem allen Mitarbeitenden Arbeitskleidung und Schutzausrüstung gemäß Gefährdungsbeurteilung zur Verfügung. Um den Gesundheitsschutz weiter zu fördern, bieten wir je nach Standort verschiedene Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge an. Diese Maßnahmen reichen von der Möglichkeit freiwilliger Vorsorgeuntersuchungen beim Betriebsarzt bis zur Förderung von Betriebssportgruppen.

Das Umfeld, in dem Unternehmen, wandelt sich schneller als je zuvor. Unser Ziel ist es, unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu neuen Aufgaben zu ermutigen und zu befähigen, sodass sie mit Eigeninitiative, Leidenschaft und Mut die Zukunft mitgestalten können. Den Erfolg messen wir unter anderem daran, wie gut es uns gelingt, den Bedarf an Führungs- und Fachkräften "aus eigenen Reihen" zu decken.

Waelzholz engagiert sich für eine nachhaltige Lieferkette. Unser Ziel ist es, Transparenz über den gesamten Lieferantenstamm herzustellen und zu gewährleisten, dass 100 % aller Lieferanten die menschenrechtlichen Grundprinzipien gemäß den gesetzlichen Forderungen befolgen.

Bei Waelzholz sind wir der festen Überzeugung, dass Unternehmen eine besondere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben. Diese Verantwortung nehmen wir gerne wahr - an unserem Stammsitz in Hagen genauso wie an unseren nationalen und internationalen Standorten. Durch Initiierung und Unterstützung von sozialen und kulturellen Projekten leisten wir einen Beitrag für eine positive gesellschaftliche Entwicklung.

3. Unternehmensführung / Governance

Das Grundverständnis von Waelzholz basiert auf allgemeingültigen ethischen Werten und Prinzipien. Im Verhaltenskodex sind die für Waelzholz gültigen Standards festgehalten. Dieser Kodex stellt einen verbindlichen Orientierungsrahmen für alle Mitarbeiter der Waelzholz-Organisation dar. Gesetzes-, regelkonformes und verantwortliches Handeln, welches von hoher Integrität im gegenseitigen Umgang mit den Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern geprägt ist, ist für Waelzholz seit jeher ein grundlegender Bestandteil des kulturellen Selbstverständnisses. Rechtschaffenheit und Verlässlichkeit sind zudem Voraussetzungen für ein nachhaltiges und erfolgreiches Wirken. Waelzholz hat ein Arbeitsumfeld geschaffen, in dem Chancengleichheit und Gleichbehandlung der Mitarbeiter ungeachtet des Geschlechts oder des Alters, der Hautfarbe, Nationalität, Herkunft, sexuellen Orientierung, Religion oder einer etwaigen Behinderung selbstverständlich und sichergestellt sind. Korruption und Bestechung im Sinne der gültigen UN-Konvention werden strikt abgelehnt. Betriebsgeheimnisse und Geschäftsinformationen der Partner werden sensibel und vertraulich behandelt.

Hagen, 10. November 2023

Dr. Heino Buddenberg

Dr. Matthias Gierse

Holger Bierstedt

Henrik Junius

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Hagen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Hagen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. Juni 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzern-Lagebericht der C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Hagen, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzern-Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. Juni 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzern-Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzern-Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzern-Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzern-Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzern-Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzern-Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzern-Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzern-Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen den inhaltlich nicht geprüften Abschnitt "Nachhaltigkeit" des Konzern-Lageberichts.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzern-Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im Konzern-Lagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzern-Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzern-Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzern-Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzern-Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzern-Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzern-Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzern-Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzern-Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzern-Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzern-Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzern-Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzern-Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzern-Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzern-Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hagen, den 10. November 2023

WWP Weckerle Wilms Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Dr. Clemens, Wirtschaftsprüfer

Wilms, Wirtschaftsprüfer

Waelzholz Service Center GmbH