NOWEDA Apothekergenossenschaft eG

Essen

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2022 bis zum 30.06.2023

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

Die Grundlagen der NOWEDA eG und der NOWEDA-Gruppe

Das genossenschaftliche Geschäftsmodell

Genossenschaften entwickelten sich in Deutschland Mitte des 19. Jahrhunderts. Pioniere hierzulande waren Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, die die Idee einer starken Gemeinschaft vieler Menschen mit gleichen oder ähnlichen Interessen vorantrieben. Die wirtschaftliche Unabhängigkeit und die Möglichkeit zur Selbstbestimmung prägen den Genossenschaftsgedanken bis heute, denn in einer globalisierten Welt sehen sich kleine Unternehmen mehr denn je in Konkurrenz mit Großkonzernen. Der Zusammenschluss in Genossenschaften hat das Ziel, Kräfte zu bündeln und die eigenen Interessen zu schützen.

Diese Überzeugung teilten auch die sieben Apotheker, die die NOWEDA - damals Nordwestdeutsche Apothekergenossenschaft - 1939 gründeten. Sie hatten den Anspruch, ihr Einkaufsvolumen zu bündeln, um ihren Einfluss zu steigern und unabhängiger wirtschaften zu können. An diesem Grundsatzgedanken hat sich bis heute nichts geändert - jedoch sind mittlerweile statt sieben mehr als 9 300 Apothekerinnen und Apotheker in der NOWEDA organisiert. Als Mitglieder nehmen Apothekerinnen und Apotheker in den NOWEDA-Gremien - der Generalversammlung, dem Aufsichtsrat und dem Vorstand - Einfluss, indem sie die geschäftspolitischen Ziele ihrer Genossenschaft festlegen.

Darum ist die NOWEDA für Apotheken wichtig

In Deutschland gilt das sogenannte Fremd- und Mehrbesitzverbot: Es ermöglicht ausschließlich Apothekerinnen und Apothekern, eine eigene Apotheke mit bis zu drei Filialen zu führen, die sich jedoch in räumlicher Nähe zueinander befinden müssen.

Apothekenketten, wie sie von Mitbewerbern der NOWEDA im Ausland bereits im großen Stil betrieben werden, sind nach aktueller Gesetzeslage hierzulande nicht möglich. Dieser Sachverhalt trägt erheblich zur Versorgungsqualität bei, denn selbstständige Apothekerinnen und Apotheker berücksichtigen die Bedürfnisse der Menschen in ihrer Region in besonderem Maße und tragen persönliche Verantwortung. Dieser Anspruch lässt sich auch nahtlos auf die Großhandelsebene übertragen: Als Genossenschaft hat die NOWEDA die Bedürfnisse ihrer Mitglieder im Blick.

In der einmal jährlich stattfindenden Generalversammlung stimmen sie als Eigentümerinnen und Eigentümer des Unternehmens über wichtige Entscheidungen ab und nehmen damit direkten Einfluss auf die Zukunft der Genossenschaft - ein entscheidender Unterschied zu kapitalmarktorientierten Mitbewerbern, deren Shareholder oft branchenfremd sind und deren Interessen nicht unbedingt mit den Interessen der inhabergeführten Apotheke übereinstimmt. Ganz anders bei der NOWEDA: Der wichtigste Aspekt in der NOWEDA-Philosophie ist die Unterstützung der Mitglieder-Apotheken und die Wahrung der Individualität einer jeden Apotheke. Das genossenschaftliche Geschäftsmodell macht diesen Anspruch obligatorisch. Den Mitgliedern gibt das die Sicherheit, dass die NOWEDA auch im Falle sich verändernder Rahmenbedingungen - etwa einer Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbots - an der Seite der Mitgliederapotheken steht und sie uneingeschränkt unterstützt.

Mitgliederorientierung und Interessenvertretung

Die NOWEDA versteht unter genossenschaftlicher Verantwortung weit mehr als nur eine verlässliche, schnelle und professionelle Arzneimittellogistik. Insbesondere die Interessenvertretung für Mitglieder erfolgt auf verschiedenen Ebenen. Der Austausch mit dem NOWEDA-Vorstand oder Mitgliedern der Geschäftsführung etwa bietet Politikerinnen und Politikern Gelegenheit, aus erster Hand Hintergrundinformationen über die Situation des Großhandels und der angeschlossenen Apotheken zu gewinnen und sich dadurch einen realitätsnahen Überblick über die tatsächlichen Probleme und Herausforderungen zu verschaffen. Darüber hinaus informiert die NOWEDA die Öffentlichkeit über gezielte Kampagnenarbeit im Sinne ihrer Mitglieder. Im vergangenen Geschäftsjahr erfolgte das über die Kampagne "Lass das Licht an, Karl!". Sie machte unter anderem über Anzeigen in reichweitenstarken Publikumsmedien, eine Großplakateaktion in Berlin sowie mit der Verteilung von Infomaterial durch Tausende teilnehmende Apotheken auf das anhaltende Apothekensterben und die mangelnde Bereitschaft der politischen Entscheider, diese dramatische Entwicklung zu stoppen, aufmerksam.

Die Organisationsstruktur

Zur NOWEDA-Gruppe zählen 20 Handelsstandorte in Deutschland sowie die Tochtergesellschaften Comptoirs Pharmaceutique Luxembourgeois (CPL) in Luxemburg und PharmaFocus in der Schweiz. Die NOWEDA eG übernimmt für die deutschen Tochtergesellschaften nahezu alle Zentral-, Holding- und Verwaltungsfunktionen. Dazu zählen im Wesentlichen die Bereiche Einkauf, Finanzen, EDV und Organisation. Weiterhin fallen das Rechnungswesen, die Personalverwaltung und der gemeinsame Marktauftritt unter das Dach der NOWEDA eG. Alle deutschen Betriebsstätten sind nach ISO 9001 zertifiziert. Neben dem Kerngeschäft erbringen die Tochterunternehmen der NOWEDA-Gruppe weitere Dienstleistungen für die Mitglieder-Apotheken. Dazu zählen die Arzneimittelverblisterung, die Unterstützung der Apotheken auf dem Hilfsmittelmarkt sowie Angebote rund um Beratung, Marketing und digitale Weiterentwicklung der Apotheken.

Das gilt auch für die ausländischen Gesellschaften: In der Schweiz unterstützt die NOWEDA-Tochter PharmaFocus über die digitale Plattform PharmOnline unabhängige Apotheken bei der Buchung und Vermarktung ihrer Dienstleistungen. Weiterhin werden Partnerschaften mit Krankenversicherungen angestrebt, um Patientinnen und Patienten auf direktem Weg in die PharmOnline-Apotheken zu führen.

In Luxemburg bietet die NOWEDA-Tochter CPL ihren Kundinnen und Kunden zusätzlich zum logistischen Kerngeschäft die professionelle Arzneimittelverblisterung als Leistung an, womit sich Apotheken etwa in der Heimversorgung.

Genossenschaft bedeutet Einfluss nehmen

Einmal im Jahr haben die NOWEDA-Mitglieder die Möglichkeit, auf der Generalversammlung ihre Stimme zu bevorstehenden Entscheidungen abzugeben und darüber hinaus Fragen an Aufsichtsrat und Vorstand zu richten.

Genossenschaft bedeutet finanzielle Vorteile

Mitglieder der NOWEDA eG beziehen die Arzneimittel und apothekenüblichen Waren für ihre Apotheke von der NOWEDA und wirtschaften damit in ihr gemeinschaftliches Unternehmen. Diese Investition zahlt sich jedes Jahr in einer attraktiven Dividende aus.

Genossenschaft bedeutet Unabhängigkeit

In einer globalisierten Welt ist die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft die ideale Möglichkeit, sich auch als kleineres Unternehmen am Markt zu behaupten, ohne seine Unabhängigkeit aufzugeben.

Genossenschaft bedeutet Interessenvertretung

Die NOWEDA vertritt die Interessen ihrer Mitglieder uneingeschränkt. Das spiegelt sich unter anderem in breit angelegten Informationskampagnen, Medienarbeit im Sinne der Apotheken und Maßnahmen für die digitale Weiterentwicklung der Apotheken, etwa durch den Zukunftspakt Apotheke, wider.

Personal und Umwelt

NOWEDA in Zahlen

In der NOWEDA eG betrug der Anteil der in Vollzeit tätigen gewerblichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 30. Juni 2023 56,7 %. In der NOWEDA-Gruppe machten 49,1 % diese Mitarbeitergruppe aus. Zeitgleich waren 43,3 % in der NOWEDA eG sowie 50,9 % in der NOWEDA-Gruppe in einem Angestelltenverhältnis beschäftigt. Die Quote der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teilzeit belief sich in der NOWEDA eG auf 47,4 % und in der NOWEDA-Gruppe auf 48,0 %. Die Ausbildungsquote (Vollzeit) lag am 30. Juni 2023 bei 3,2 % in der NOWEDA eG und 4,3 % in der Gruppe. Weiterhin beträgt die durchschnittliche Dauer der Betriebszugehörigkeit in der NOWEDA eG zehn Jahre, in der NOWEDA-Gruppe in Deutschland elf Jahre.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist aufgrund der Mehrfachbelastung eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Die NOWEDA engagiert sich durch verschiedene Maßnahmen, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen. Ausschlaggebend sind dabei eine wertschätzende Unternehmenskultur sowie Flexibilität bei Arbeitszeitmodellen und bei individuellen Problemlösungen.

Interne Weiterbildung

Mit der NOWEDA Akademie stellt das Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein umfassendes Weiterbildungsangebot zur Verfügung, das online Themen wie Logistik, Vertrieb, Organisation und Ausbildung behandelt. Die Weiterentwicklung von Kompetenzen erfolgt zudem über praxisorientierte Präsenzveranstaltungen sowie über zielgerichtete Konzepte wie das Perspektivprogramm für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Arbeitsbereiche und Hierarchieebenen sowie die NOW|A|DAYS für Auszubildende.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Der schonende Umgang mit Ressourcen nimmt in der NOWEDA einen immer größeren Stellenwert ein. Zahlreiche Maßnahmen, insbesondere vor dem Hintergrund von Sanierungen und Erweiterungen, tragen dazu bei, dass Nachhaltigkeit in unternehmerischen Prozessen in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnt.

Unter anderem sind mittlerweile 14 von 20 Niederlassungen in Deutschland mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Im laufenden Geschäftsjahr werden zudem Anlagen in Böblingen, Friedrichsthal, Herford und Langgöns errichtet bzw. erweitert. Zusätzlich benötigten Strom bezieht die NOWEDA zu 100 % aus regenerativen Energiequellen. Bei Umbauten und Erweiterungen werden die Voraussetzungen der jeweiligen Standorte geprüft - die Ausstattung z. B. mit Heizungsanlagen geschieht entsprechend bedarfsgerecht. So kommen in einigen Niederlassungen etwa Blockheizkraftwerke zum Einsatz, während andere mit Luftwärmepumpen ausgestattet werden.

Weitere Maßnahmen sind die Verringerung von Spitzenlasten im Stromverbrauch, etwa durch den Einsatz von Ringstelltransformatoren. Zudem ermöglichen intelligente Messsysteme ein aussagekräftiges Verbrauchsmonitoring als Grundlage für Optimierungen. Ebenso gehören die möglichst sortenreine Abfallsortierung sowie die Wiederverwertung von Verpackungsmaterial zu den Ansätzen für mehr Nachhaltigkeit.

Neben der gruppenweiten Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 nimmt die NOWEDA in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kommunen an regionalen Umweltförderprogrammen wie ÖKOPROFIT teil.

Zielgrößen Frauenanteil

Die NOWEDA kommt der gesetzlichen Verpflichtung nach, Zielgrößen für den Frauenanteil in Aufsichtsrat und Vorstand sowie in den beiden darunterliegenden Hierarchiestufen festzulegen.

Zum 30. Juni 2027 haben Aufsichtsrat und Vorstand folgende Zielgrößen festgelegt:

Quote im Aufsichtsrat: 30 %

Quote im Vorstand: 40 %

Quote in der ersten Führungsebene: 16 %

Quote in der zweiten Führungsebene: 28 %

Wirtschaftsbericht Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Das weltweite Wirtschaftswachstum wurde im Geschäftsjahr 2022/2023 stark durch den Krieg in der Ukraine sowie durch die damit verbundenen Störungen der Lieferketten beeinflusst. Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge beliefen sich die Kosten für die Weltwirtschaft nach rund einem Jahr Krieg auf etwa 1,6 Bio. US-Dollar. Die Belastung machte sich auch in Deutschland deutlich bemerkbar: Im Vergleich zu 2021 verzeichnete das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2022 preisbereinigt einen Anstieg um lediglich 1,8 %. Dieses Wachstum blieb aufgrund des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen steigenden Energiepreise sowie der Rekordinflation hinter den Erwartungen zurück.

Wirtschaftsbereiche entwickelten sich heterogen

Bei den einzelnen Wirtschaftsbereichen waren in Deutschland unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen. So profitierten einige Dienstleistungsbereiche von Nachholeffekten nach dem Wegfall nahezu aller Corona-Maßnahmen. Der Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe verzeichnete ein Plus von 4,0 %. Der Bereich Information und Kommunikation wuchs um 3,6 % und die sonstigen Dienstleister, zu denen auch die Kreativ- und Unterhaltungsbranche zählt, um 6,3 %. Das Baugewerbe sah sich mit einem Rückgang der Bruttowertschöpfung um 2,3 % konfrontiert. Das verarbeitende Gewerbe nahm im Vorjahresvergleich mit 0,2 % kaum zu.

Pharmagesamtmarkt und Klinikmarkt

Der gesamte, Apotheken und Kliniken einbeziehende Pharmamarkt in Deutschland verzeichnete im Kalenderjahr 2022 eine Umsatzsteigerung mit Arzneimitteln um 5,4 %. Der Absatz stieg um insgesamt 2,3 %. Patientinnen und Patienten erhielten insgesamt 102 Mrd. Zähleinheiten (Kapseln, Hübe, Portionsbeutel etc.) im Wert von 56,5 Mrd. €. Das Wachstum war über das Jahr 2022 etwa gleich stark.

Private Konsumausgaben stützten Wirtschaft

Die privaten Konsumausgaben in Deutschland stiegen im Jahr 2022 preisbereinigt um 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr und erreichten nahezu das Niveau vor der Corona-Krise von 2019. Sie stellten damit einen wichtigen Stützpfeiler für die deutsche Wirtschaft dar. Grund für die Steigerung waren Nachholeffekte, die nach Aufhebung fast aller Corona-Maßnahmen im Frühjahr 2022 spürbar wurden. Bei Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen, im Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur gaben die privaten Haushalte wieder mehr aus. Die Konsumausgaben des Staates erhöhten sich 2022 vergleichsweise moderat um 1,1 %. Während die Ausgaben zur Pandemiebekämpfung sanken, gab der Staat deutlich mehr Geld für die Versorgung Schutzsuchender aus der Ukraine und anderen Staaten aus.

Das Finanzierungsdefizit der deutschen staatlichen Haushalte erreichte im Jahr 2022 ein Rekord-Defizit von 145,1 Mrd. €. Zwar führten die auslaufenden Corona-Maßnahmen zu einer Entlastung, jedoch konnte dies die neu entstandene Belastung durch die Energiekrise infolge des Kriegs in der Ukraine nicht auffangen. Unter anderem sorgten drei Entlastungspakete der Bundesregierung zur Unterstützung von Wirtschaft und Verbraucherinnen und Verbrauchern für hohe Staatsausgaben, die immer vom Bund finanziert wurden. Die Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen verzeichneten hingegen leichte Finanzierungsüberschüsse.

Pharmabranche in der Schweiz verzeichnet Wachstum

In der Schweiz verzeichnete das BIP 2022 zu Preisen des Vorjahres einen Anstieg von 2,6 %. Diese deutliche Zunahme erfolgte in einem wachstumsfreundlichen Umfeld und war vom Aufschwung der Dienstleistungen (Verkehr, Gastgewerbe), die 2021 noch unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten hatten, und vom starken Zuwachs des verarbeitenden Gewerbes gekennzeichnet.

Die unterstützende Wirkung der Konsumausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck auf die Wirtschaft wurde durch die Corona-Pandemie erheblich geschmälert. Nach einem deutlichen Rückgang (-3,4 %) im Jahr 2020 und einem leichten Anstieg im Jahr 2021 (+1,8 %) übertraf der Endkonsum der privaten Haushalte das Niveau von 2019 und legte 2022 markant zu (+4,2 %).

Die Investitionen wuchsen 2022 weniger stark als im Vorjahr (+1,1 %). Grund für die Verlangsamung war die unterschiedliche Entwicklung der beiden Hauptkomponenten (Ausrüstung und Bauwesen).

Die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe nahm 2022 in der Schweiz stark zu (+6,8 %). Größte Treiber waren die chemische und die pharmazeutische Industrie. Nach dem Ende der Corona-Pandemie ging es mit dem Verkehr, dem Gastgewerbe und der Beherbergung sowie den kreativen Tätigkeiten wieder steil nach oben. Bei den Finanzdienstleistungen (-1,0 %) zeigten sich große Unterschiede: Während die Banken nach zwei äußerst positiven Jahren stark nachgaben (-5,9 %), verzeichneten die Privatversicherungen ein deutliches Plus (+6,5 %).

Der Finanzsektor ist die Hauptantriebskraft der Wirtschaft des Großherzogtums Luxemburg. Er macht etwa ein Drittel des BIP des Landes aus, woraus eine Anfälligkeit für externe ökonomische Einflüsse resultiert. Nachdem das luxemburgische Bruttoinlandsprodukt nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie geschrumpft war, erholte es sich 2021 und wuchs 2022 dank eines robusten privaten Verbrauchs und eines starken Finanzsektors um rund 1,6 %.

Arbeitsmarkt mit starker Beschäftigungszahl

Im Jahr 2022 waren durchschnittlich 45,6 Mio. Menschen in Deutschland erwerbstätig: 1,3 % bzw. 589 000 Personen mehr als im Vorjahr. Es handelt sich um die höchste Beschäftigungszahl seit der Wiedervereinigung. Im verarbeitenden Gewerbe stieg die Zahl der Erwerbstätigen 2022 nur leicht und konnte die Beschäftigungsverluste der beiden Vorjahre nicht ausgleichen. Im Baugewerbe gab es trotz des Fachkräftemangels erneut einen kleinen Beschäftigungszuwachs.

In der Schweiz ging die Arbeitslosenquote 2023 im Vergleich zu den Vorjahren weiter zurück. Mitte 2021 wurde noch eine Quote von 2,8 % ausgewiesen, zum Juni 2022 sank sie um 0,8 %-Punkte auf 2,0 % und Mitte 2023 konnte ein weiterer Rückgang auf 1,9 % verbucht werden. Damit sind in der Schweiz nur rund 85 000 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos. Angesichts der niedrigen Arbeitslosenquote ist die Rekrutierung von Arbeitskräften, insbesondere im Niedriglohnsektor, für Schweizer Unternehmen sehr schwierig.

Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie stieg die Arbeitslosenzahl in Luxemburg an, sank jedoch bis 2022 auf 5,0 %. Zum Jahresbeginn verringerte sich das Beschäftigungswachstum erneut - insbesondere bei den Unternehmensdienstleistungen und im Baugewerbe: Die Zahl der Arbeitslosen nahm wieder zu. Trotzdem ist der Arbeitskräftemangel auch in Luxemburg ein Thema: Zwar hat sich die Quote der unbesetzten Stellen seit Ende 2022 tendenziell verringert, ist aber in der Gesamtbetrachtung weiterhin hoch.

Wirtschaftliche Entwicklung 2023

Gegenüber dem letzten Quartal 2022 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP in Deutschland) im ersten Quartal 2023 preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,3 % gesunken. Ursächlich für diese Entwicklung waren unter anderem deutliche Preissteigerungen, die sich auf private Konsumausgaben auswirkten. Diese gingen im ersten Quartal 2023 preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,2 % zurück. Konkret gaben private Haushalte etwa für Nahrungsmittel und Getränke, Bekleidung und Schuhe sowie für Einrichtungsgegenstände und Pkw weniger aus als zum Vorjahresende. Weiterhin nahmen auch die staatlichen Konsumausgaben mit -4,9 % im Vergleich zum vierten Quartal 2022 spürbar ab. Die Investitionen stiegen hingegen im Vergleich zum vierten Quartal 2022: Nach einer schwachen zweiten Jahreshälfte 2022 stiegen etwa die Bauinvestitionen sowie die Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge. Auch der Außenhandel entwickelte sich positiv, während die Importe leicht sanken.

Die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Quartal 2023 hielt sich im Vergleich zum Vorquartal stabil - das BIP blieb unverändert. Die privaten Konsumausgaben waren weiterhin verhalten. Im Bereich Verkehr, unter anderem aufgrund gestiegener Pkw-Käufe, machte sich jedoch eine positive Entwicklung bemerkbar. Die bereits im ersten Quartal gefallenen staatlichen Konsumausgaben gingen noch stärker zurück (-3,1 %).

Die Schweizer Wirtschaft ist robust in das Kalenderjahr 2023 gestartet und überraschend stark gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 % gestiegen, sodass die Schweiz im letzten Winter eine Rezession vermeiden konnte. Die coronabedingte Kaufzurückhaltung gehört der Vergangenheit an. Der kräftig gewachsene private Konsum ist mit einem 50%igen Anteil am Bruttoinlandsprodukt eine der wichtigsten Stützen der Schweizer Volkswirtschaft. Die zunehmende Inflation hatte kaum Einfluss auf die Konsumausgaben. Das Wachstum wurde auch dadurch beeinflusst, dass wieder mehr ausländische Touristen den Weg in die Schweiz fanden.

In Luxemburg endete das Jahr 2022 mit einem deutlichen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts. Neben dem Finanzsektor verzeichneten weitere Marktsektoren ein weniger dynamisches Wachstum. Der Konsum der privaten Haushalte ging ebenfalls stark zurück. Zu Beginn des Jahres 2023 blieben das verarbeitende Gewerbe und insbesondere das Baugewerbe auf einem Abwärtstrend. Das Baugewerbe wurde unter anderem vom Rückgang der Verkaufspreise, der Baugenehmigungen, der Transaktionen und der Kredite beeinträchtigt. Im Bereich der nichtfinanziellen Dienstleistungen erholten sich bestimmte Aktivitäten im ersten Quartal, lagen dabei aber hinter den Ergebnissen der Eurozone insgesamt.

Apothekenmarkt

Das Apothekensterben in Deutschland schreitet voran. Für das Jahr 2022 meldet die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. eine Gesamtzahl von 18 068 Apotheken - 393 weniger als im Berichtsjahr 2021. In diesem Zusammenhang fiel auch erstmals seit 2005 die Zahl der Filialapotheken auf 4 713 (4 743 im Vorjahr). Insgesamt wurden 68 Apotheken neu eröffnet (77 im Vorjahr).

Der Negativtrend hält auch 2023 an: Im zweiten Quartal des laufenden Jahres fiel die Zahl der Apotheken auf 17 830.

In der Schweiz gab es Ende 2022 mehr als 1 830 Apotheken. 33,7 % sind Teil einer Apothekenkette und gehören somit zu zentral verwalteten Unternehmen - in erster Linie kapitalmarktorientierten Pharmagroßhandlungen. 66,3 % der Apotheken sind inhabergeführt. Die meisten von ihnen organisieren sich in Gruppierungen und Einkaufsgemeinschaften, ihre Inhaberinnen und Inhaber führen ihre Apotheken jedoch selbstbestimmt und selbstverwaltend.

In Luxemburg boten 2022 insgesamt 99 öffentlich zugängliche Apotheken der Bevölkerung ihre Dienstleistungen an - analog zu den Vorjahren hält sich die Anzahl damit stabil.

Umsatzentwicklung der Apotheken gesamt

Der Umsatz deutscher Apotheken erhöhte sich im Jahr 2022 auf 64,3 Mrd. € (60,0 Mrd. € im Vorjahr). Verschreibungspflichtige Arzneimittel machten 53,8 Mrd. € (50,2 Mrd. € im Vorjahr), apothekenpflichtige (nicht verschreibungspflichtige) Arzneimittel 4,8 Mrd. € (4,2 Mrd. € im Vorjahr) des Umsatzes aus. Der Anteil freiverkäuflicher Arzneimittel lag im Vergleich zu 2021 nahezu unverändert bei 0,3 Mrd. €. Mit apothekenüblichem Ergänzungssortiment erzielten Apotheken einen Umsatz von 5,4 Mrd. € (5,3 Mrd. € im Vorjahr).

Umsatzentwicklung einzelner Apotheken

Der durchschnittliche Umsatz einer Apotheke lag im Jahr 2022 bei rund 3,2 Mio. € (3,1 Mio. € im Vorjahr). Der leichten Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr standen jedoch erhöhte Ausgaben gegenüber: Neben dem Wareneinsatz, der rund 80,0 % des Umsatzes für sich beanspruchte, sowie Personal- und sonstigen Kosten wirkte sich auch der Wegfall coronabedingter Sondereffekte negativ auf den verbleibenden Rohertrag aus.

Der durchschnittliche Netto-Umsatz der Apotheken in Höhe von 3,2 Mio. € pro Jahr ist jedoch nur bedingt aussagekräftig: Rund 60 % der Apotheken erreichen diesen Umsatz nicht. Als starken Kontrast gibt es im Gegenzug einzelne große Apotheken, die weit über dieser Umsatzklasse liegen.

In der Schweiz wirkten sich die Preissenkungen bei Medikamenten der Spezialitätenliste (SL), die in den letzten fünf Jahren vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) angeordnet worden waren, auch im Jahr 2022 negativ auf Umsatz und Bruttomarge der Offizinapotheken aus: Die kumulierten Umsatzverluste des Vertriebsanteils bei Medikamenten betrugen im Jahr 2022 45,8 Mio. CHF, davon entfallen 21,4 Mio. CHF auf den Apothekenkanal.

Die Bruttomarge der Apotheken (inkl. Online-Apotheken) lag im Jahr 2022 pro Packung bei 14,58 CHF. Die stark spezialisierten Versandapotheken vertreiben hauptsächlich sehr hochpreisige Medikamente. Hingegen hat mehr als die Hälfte der in öffentlichen Apotheken abgegebenen Medikamente einen Fabrikabgabepreis von maximal 15,0 CHF.

Den Gesamtumsatz luxemburgischer Apotheken hatte die nationale Wettbewerbsbehörde "Conseil de la Concurrence" im Jahr 2017 letztmals veröffentlicht. Daraus ergibt sich eine beachtliche Umsatzschere zwischen 1,0 Mio. € bis 8,4 Mio. €. Im Durchschnitt sind 93,0 % des Umsatzes öffentlicher Apotheken auf die Abgabe pharmazeutischer Erzeugnisse zurückzuführen. Die verbleibenden 7,0 % machen weitere apothekenübliche Produkte aus.

Beschäftigte in Apotheken

Im Jahr 2022 arbeiteten in Deutschland 159 342 (159 783 im Vorjahr) Menschen in öffentlichen Apotheken. Den größten Anteil machten mit 68 148 Beschäftigten (68 323 im Vorjahr) pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten aus, gefolgt von 53 461 Apothekerinnen und Apothekern (53 285 im Vorjahr). Die Zahl der pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten lag bei 31 930 (32 094 im Vorjahr). Weitere 5 803 Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter (6 081 im Vorjahr) teilen sich auf in Apothekerassistentinnen und -assistenten, Pharmazieingenieurinnen und -ingenieure sowie Pharmazeutinnen und Pharmazeuten im Praktikum.

Abwanderung in andere Tätigkeitsfelder

Die Zahl der Pharmazeutinnen und Pharmazeuten stieg zwar insgesamt von 68 791 im Jahr 2021 auf 69 625 im Jahr 2022 - allerdings entscheiden sich immer mehr Absolventinnen und Absolventen nach dem Studium für eine Tätigkeit außerhalb der Apotheke. Insbesondere die Zahl der Apothekenleiterinnen und -leiter ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. 2022 gab es 13 980 - im Vorjahr waren es noch 14 285. Im Jahr 2005 sogar 20 591. Im Gegenzug ist die Zahl der Pharmazeutinnen und Pharmazeuten, die als Angestellte in Apotheken tätig sind, erneut leicht gestiegen (von 39 000 im Jahr 2021 auf 39 481 im Jahr 2022). Die Abwanderung in andere Tätigkeitsbereiche wie Krankenhausapotheken, Industrie, Verwaltung, Fachorganisationen oder Wissenschaft ist offensichtlich: Waren dort im Jahr 2021 noch 15 506 Apothekerinnen und Apotheker beschäftigt, ist die Zahl 2022 auf 16 164 gestiegen.

Auch in Schweizer Apotheken ist der branchenübergreifende Fachkräftemangel spürbar. Die Zahl der eidgenössischen Studienabschlüsse im Fach Pharmazie hält sich stabil, ist jedoch niedriger als diejenige der jährlich anerkannten ausländischen Diplome. Rund 23 000 Personen arbeiten in den Offizinapotheken; das heißt, eine Apotheke beschäftigt im Durchschnitt zwölf Personen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen täglich rund 300 000 Kunden und Patienten.

Nach Angaben des luxemburgischen Gewerkschaftsbundes sind derzeit schätzungsweise 796 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in luxemburgischen Apotheken tätig. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Zahlen ausschließlich unbefristete Verträge berücksichtigen, nicht aber befristete und Ausbildungsverträge.

Laut Angaben des Collège Médical gibt es in Luxemburg rund 600 Apothekerinnen und Apotheker, einschließlich in Krankenhäusern tätige Pharmazeutinnen und Pharmazeuten. Weiterhin gibt es 100 Apothekeninhaber und -leiter, die Mitglied des Apothekerverbandes Syndicat des pharmaciens de Luxembourg (SPL) sind.

Der Pharmagroßhandel

Steigende Umsätze, aber weiterhin sinkende Handelsspanne im rezeptpflichtigen Segment

Der deutsche pharmazeutische Großhandelsmarkt konnte 2022 eine deutliche Umsatzsteigerung (+7,0 %) gegenüber dem Vorjahr erzielen. Der Gesamtumsatz stieg von 36,2 Mrd. € in 2021 auf 38,7 Mrd. € in 2022. Die Umsätze der verschreibungspflichtigen (Rx) und nicht verschreibungspflichtigen, apothekenpflichtigen Produkte (OTC) wuchsen dabei überdurchschnittlich (Rx: 7,8 %, OTC: 10,7 %). Der Umsatz im freiverkäuflichen Segment hingegen sank gegenüber dem Vorjahr um 3,2 %, wodurch der Anteil dieses Segments auf 8,2 % vom Gesamtumsatz zurückging. Der Umsatzanteil im OTC-Segment ist leicht auf 6,5 % gestiegen. Der Anteil des Rx-Segments wuchs auf 85,3 %.

Der seit Jahren anhaltende Trend einer sinkenden Handelsspanne im rezeptpflichtigen Segment hielt auch im Kalenderjahr 2022 an. Im Jahr 2021 wurde noch eine durchschnittliche Spanne von 4,0 % vom Umsatz erzielt, im abgelaufenen Kalenderjahr sank diese auf mittlerweile nur noch 3,9 %. Primärer Grund hierfür ist der weiterhin deutliche Anstieg an verkauften hochpreisigen (> 1.200 €) Arzneimitteln. Bei dieser Artikelgruppe ist die Marge für den Großhandel gedeckelt.

Laut dem Institut für Handelsforschung an der Universität zu Köln konnte der pharmazeutische Großhandel in der ersten Jahreshälfte 2023 insgesamt 19,9 Mrd. € umsetzen und damit ein Wachstum von 5,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen. Aufgrund des weiter steigenden Umsatzanteils an Hochpreisartikeln war die erzielte Handelsspanne mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln auch im ersten Halbjahr 2023 weiterhin rückläufig.

Umsatzwachstum auch in der Schweiz und Luxemburg

Der Arzneimittelmarkt in der Schweiz erlebte im Kalenderjahr 2022 ein beachtliches Wachstum von 6,1 % und erreichte damit ein Gesamtvolumen von 7,0 Mrd. CHF. In Bezug auf die Absatzkanäle entfielen dabei, einschließlich Versandhandel, 3,4 Mrd. CHF auf die Apotheken (132,4 Mio. Packungen). Dispensierende Ärzte erreichten 1,8 Mrd. CHF (43,6 Mio. Packungen), Spitäler 1,7 Mrd. CHF (16,4 Mio. Packungen) und Drogerien 0,1 Mrd. CHF (6,8 Mio. Packungen). Sowohl in der Entwicklung des Marktvolumens als auch beim Absatz an Packungen im Gesamtmarkt (+9,5 %) konnte im Gegensatz zu den Vorjahren eine Steigerung verzeichnet werden.

Der Großhandelsmarkt mit Apotheken in Luxemburg konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Wachstum von 12,5 % auf 251,5 Mio. € verzeichnen.

Wirtschaftsbericht NOWEDA-Gruppe

Geschäftsverlauf

Im abgelaufenen Geschäftsjahr beeinflussten Arzneimittellieferengpässe maßgeblich das Kerngeschäft der NOWEDA. In den Wintermonaten sorgte vor allem die mangelnde Verfügbarkeit von Kinder-Fiebersäften und Kinder-Antibiotikasäften für deutlichen Mehraufwand in den mit der Arzneimitteldistribution verbundenen Prozessen. Neben der zusätzlichen Belastung für den Einkauf ist vor allem die Verteilung nur in geringen Mengen verfügbarer Ware auf die Apotheken eine Herausforderung: Die NOWEDA nahm die Rolle eines Mangelverwalters ein, um eine gleichmäßige Verteilung knapper Ware auf die belieferten Apotheken zu realisieren. Die Lieferengpässe bestanden während des gesamten Geschäftsjahrs für eine Vielzahl verschiedener Wirkstoffgruppen. Trotz dieser Unwägbarkeiten arbeitet die NOWEDA stetig daran, die Versorgung der Apotheken qualitativ zu verbessern und eine bestmögliche Verfügbarkeit auch knapper Arzneimittel zu bieten.

Weiterhin war das Geschäftsjahr 2022/2023 geprägt von Erweiterungen und Modernisierungen der Niederlassungen. Neben dem fortlaufenden Ausbau der Niederlassung Essen begannen die ebenfalls umfassenden Erweiterungen der Niederlassungen Frechen sowie Langgöns. Ziele dieser Maßnahmen sind eine gesteigerte Effizienz sowie ein größeres Leistungsvolumen.

Auch der Zukunftspakt Apotheke entwickelte sich im Geschäftsjahr 2022/2023 weiter. So beteiligte sich etwa Hubert Burda Media über die BurdaVerlag GmbH an der IhreApotheken GmbH & Co. KGaA mit 35,0 %. Das Medienunternehmen stellt dadurch zusätzliche finanzielle Mittel für die Weiterentwicklung von IhreApotheken.de zur Verfügung.

Als apothekereigenes Unternehmen begrüßt die NOWEDA Protestmaßnahmen der Apothekerschaft, wie sie am 14. Juni 2023 im Rahmen eines bundesweiten Streiks erfolgt sind. Unterstützung erfolgte unter anderem durch die Präsenz des Vorstands bei Kundgebungen in Düsseldorf.

Ertragslage

Die NOWEDA-Gruppe erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 Umsatzerlöse in Höhe von 9,5 Mrd. €. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 501,3 Mio. € oder 5,6 %. Dabei wurde im Inland eine Steigerung von 5,4 % erreicht. Die ausländischen Betriebe konnten ihre Umsätze, auch wechselkursbedingt, um 9,1 % steigern.

Der relative Rohertrag erhöhte sich von 4,7 % auf 5,2 %. Er stieg von 421,1 Mio. € im Vorjahr auf 488,1 Mio. €. Ursächlich hierfür waren neben den höheren Umsatzerlösen unter anderem auch Abwertungen von Pandemiewaren im vorangegangenen Geschäftsjahr. Der Personalaufwand erhöhte sich überproportional zum Umsatz um 17,9 Mio. € und beläuft sich in Relation zu den Umsatzerlösen auf einen Wert von 2,1 %. Einen maßgeblichen Einfluss darauf hatte unter anderem die Anpassung der Bewertungsparameter für die Ermittlung der Pensionsrückstellungen (Gehalts- und Rententrend). Die Abschreibungen sanken um 4,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Der Grund hierfür ist die vollständige Abschreibung eines Firmenwerts im Geschäftsjahr 2021/2022 in der NOWEDA-Gruppe, die im Vorjahr höhere Abschreibungswerte bewirkte. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 36,9 Mio. €, was zu einem wesentlichen Teil auf höhere Transportkosten und erhöhte Risikovorsorge im Bereich der Forderungen zurückzuführen ist. Das Betriebsergebnis erhöhte sich auf insgesamt 84,7 Mio. €. Der Jahresüberschuss nach Steuern liegt bei 44,2 Mio. € und somit um 3,1 Mio. € über dem Vorjahreswert.

Ertragsentwicklung der NOWEDA-Gruppe

	2022/2023 in Mio. €	2022/2023 % vom Umsatz	2021/2022 in Mio. €	2021/2022 % vom Umsatz
Umsatzerlöse	9.472,3	100,0	8.970,9	100,0
Wareneinsatz	-8.984,2	-94,9	-8.549,8	-95,3
Rohertrag	488,1	5,2	421,1	4,7
Sonstige betriebliche Erträge und aktivierte Eigenleistungen	2,2		3,2
Rohergebnis	490,3	5,2	424,3	4,7
Personalaufwand	-199,6	-2,1	-181,7	-2,0
Abschreibungen	-19,4	-0,2	-24,1	-0,3
Sonstiger Aufwand	-186,6	-2,0	-149,7	-1,7
Betrieblicher Aufwand	-405,6	-4,3	-355,5	-4,0
Betriebsergebnis	84,7	0,9	68,8	0,8
Zins- und Beteiligungsergebnis	-10,8	-0,1	-6,3	-0,1
Gesamtergebnis	73,9	0,8	62,5	0,7
Steuern	-29,7	-0,3	-21,4	-0,2
Jahresüberschuss	44,2	0,5	41,1	0,5

Vermögenslage und Investitionen

Die Bilanzsumme der NOWEDA-Gruppe ist von 1.632,0 Mio. € auf 1.678,5 Mio. € angestiegen. Die Vermögensstruktur der NOWEDA-Gruppe ist dabei im Vorjahresvergleich nahezu konstant. Bei einem Anlagevermögen von 224,3 Mio. € beträgt die Anlagenquote 13,4 % (219,8 Mio. € bzw. 13,5 % im Vorjahr). Das Investitionsvolumen in der Gruppe lag mit 24,2 Mio. € leicht über dem Niveau des Vorjahres. NOWEDA investierte beispielsweise weiter in IhreApotheken.de, den Ausbau der Niederlassung Essen und in Photovoltaikanlagen, um unabhängiger von Energiepreisentwicklungen umweltbewusst arbeiten zu können. Des Weiteren wurde mit der Erweiterung der Standorte Frechen und Langgöns im abgelaufenen Geschäftsjahr begonnen sowie in Fördertechnik, vor allem am Standort Taucha, investiert.

Auf das Umlaufvermögen entfallen 86,6 % bzw. 1.454,2 Mio. €, im Vorjahr 86,5 % bzw. 1.412,2 Mio. €. Die Vorräte haben sich um 22,8 Mio. € auf 641,1 Mio. € verringert. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind aufgrund des angewachsenen Geschäftsvolumens um 64,8 Mio. € auf 813,1 € angestiegen.

Vermögens- und Kapitalstruktur der NOWEDA-Gruppe
AKTIVA
	30.06.2023		30.06.2022
	in Mio. €	ANTEIL %	in Mio. €	ANTEIL %
Anlagevermögen	224,3	13,4	219,8	13,5
Vorräte	641,1	38,2	663,9	40,7
Warenforderungen	770,9	45,9	713,1	43,7
Sonstige kurzfristige Aktiva	42,2	2,5	35,2	2,1
Umlaufvermögen	1.454,2	86,6	1.412,2	86,5
Bilanzsumme	1.678,5	100,0	1.632,0	100,0
PASSIVA
	30.06.2023		30.06.2022
	in Mio. €	ANTEIL %	in Mio. €	ANTEIL %
Geschäftsguthaben	282,6	16,8	277,9	17,0
Ergebnisrücklagen, Bilanzgewinn und sonstige Eigenkapitalbestandteile	293,9	17,5	260,8	16,0
Eigenkapital	576,5	34,3	538,7	33,0
Pensionsrückstellungen	100,0	6,0	89,6	5,5
Mittel- und langfristige Bankschulden	213,3	16,9	237,0	14,5
Mittel- und langfristige Fremdmittel	313,3	22,9	326,6	20,0
Kurzfristige Rückstellungen	38,9	2,3	31,8	1,9
Kurzfristige Bankschulden	261,4	11,4	162,3	10,0
Lieferantenschulden	422,9	25,2	504,2	30,9
Sonstige kurzfristige Passiva	65,5	3,9	68,4	4,2
Kurzfristige Fremdmittel	788,7	42,8	766,7	47,0
Bilanzsumme	1.678,5	100,0	1.632,0	100,0

Finanzlage

Zur Deckung des Liquiditätsbedarfs stehen der NOWEDA-Gruppe von Banken zugesagte Kreditlinien sowie langfristige Finanzierungen zur Verfügung. Insgesamt sind die Finanzierungsrelationen unverändert solide. Trotz der Erhöhung der Bilanzsumme um 46,5 Mio. € auf 1.678,5 Mio. € konnte das Eigenkapital gestärkt und eine Eigenkapitalquote in Höhe von 34,3 % (i. Vj. 33,0 %) erzielt werden. Zur Zunahme des Eigenkapitals haben neben höherer Geschäftsguthaben (+4,7 Mio. €) insbesondere weitere Zuführungen zu den Ergebnisrücklagen (+20,4 Mio. €) und ein höherer Gruppen-Jahresüberschuss (+3,1 Mio. €) beigetragen.

Der Kapitalfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit der NOWEDA-Gruppe beläuft sich im Berichtsjahr auf -33,1 Mio. €. Dieser Wert ergibt sich bei indirekter Ermittlung durch das Periodenergebnis, die Zunahme der Warenforderungen, bedingt durch das höhere Geschäftsvolumen, sowie im Wesentlichen durch stichtagsbedingte Rückgänge bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 25,1 Mio. € reduzierten den Finanzmittelfonds. Durch Finanzierungstätigkeiten, im Wesentlichen aufgrund von Tilgungen von Darlehen, ist ein weiterer Rückgang um 30,9 Mio. € eingetreten. Darüber hinaus ist der Finanzmittelfonds durch Einzahlungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens und Einzahlungen von anderen Gesellschaftern in das Tochterunternehmen IhreApotheken GmbH & Co. KGaA positiv beeinflusst.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Für die NOWEDA-Gruppe und die NOWEDA eG sind der Umsatz, die bilanzielle Eigenkapitalquote und der Jahresüberschuss die bedeutendsten Steuerungsgrößen. Durch die Verstärkung und den Ausbau bereits existierender Kundenbeziehungen sowie durch Neuakquisitionen werden Umsatzzuwächse generiert. Dies wirkt sich positiv auf den Marktanteil und die Marktdurchdringung aus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte, den Planvorgaben entsprechend, ein moderater Umsatzzuwachs erreicht werden.

Ein stabiles Fundament an Mitgliedern und die Gewinnung neuer Mitglieder bewirken eine verbesserte Eigenkapitalbasis und stärken somit das Unternehmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das Eigenkapital gesteigert und die Eigenkapitalquoten liegen planungsgemäß auf weiterhin stabilem Niveau. Zudem konnte der Jahresüberschuss sowohl in der NOWEDA-Gruppe als auch in der NOWEDA eG gegenüber dem Vorjahr erhöht werden.

Wirtschaftsbericht NOWEDA eG

Operatives Geschäft und Zentralfunktionen

Die NOWEDA eG betreibt sieben Niederlassungen in Deutschland. Sie übernimmt daneben für die deutschen Tochtergesellschaften nahezu alle Zentral-, Holding- und Verwaltungsfunktionen. Dies umfasst im Wesentlichen die Bereiche Einkauf, EDV, Organisation und Finanzen sowie das Rechnungswesen, Personalmanagement und den gemeinsamen Marktauftritt.

Geschäftsverlauf und Ertragslage

Das abgelaufene Geschäftsjahr der NOWEDA eG war von Arzneimittellieferengpässen beeinflusst. Insbesondere im Hinblick auf einen Mangel an Kinderarzneimitteln gegen Erkältungen stellte sich die Lage als nicht zufriedenstellend dar. Im Nachgang der Pandemie stieg die Zahl der Atemwegsinfektionen, jedoch kam es zu Lieferschwierigkeiten seitens der Industrie bei solchen Präparaten.

Die Inflation wurde auch durch die Folgen des Ukraine-Kriegs verschärft. Als Gegenmaßnahme erhöhte die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen deutlich. Dies wiederum führte im Geschäftsjahr 2022/2023 neben einem Anstieg der Kosten auch zu höheren Zinsaufwendungen.

Um dem erhöhten Umsatz- und Leistungsvolumen gerecht zu werden, begannen im abgelaufenen Geschäftsjahr umfassende Erweiterungen der Niederlassungen Frechen und Langgöns. Zudem wurde der Ausbau der Niederlassung Essen fortgeführt.

Nach 3.798,0 Mio. € im Vorjahr konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatzerlöse von 4.005,1 Mio. € erzielt werden. In Relation zum Umsatz erhöhte sich der Rohertrag von 5,3 % auf 5,6 %. Er stieg von 200,3 Mio. € im Vorjahr auf 226,0 Mio. €. Ursächlich waren neben höheren Umsatzerlösen unter anderem auch Abwertungen von Pandemiewaren im vorangegangenen Geschäftsjahr. Der Personalaufwand erhöhte sich überproportional um 7,4 Mio. € oder 8,1 %. Einen maßgeblichen Einfluss darauf hatte unter anderem die Anpassung der Bewertungsparameter für die Ermittlung der Pensionsrückstellungen (Gehalts- und Rententrend). Die Abschreibungen sind leicht um 0,5 Mio. € auf 7,0 Mio. € gesunken, wohingegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 7,0 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Sie belaufen sich somit auf 69,2 Mio. €. Dies ist unter anderem durch höhere Transportkosten sowie eine erhöhte Risikovorsorge im Bereich der Forderungen begründet. Das Beteiligungsergebnis liegt um 0,6 Mio. € unter dem Vorjahreswert, während das Zinsergebnis einen um 0,8 Mio. € höheren Aufwand ausweist. Nach Abzug von Steuern erzielte die NOWEDA eG einen Jahresüberschuss von 40,3 Mio. €.

Zusammenfassende Übersicht

Die wesentlichen Kennzahlen haben sich im Geschäftsjahr 2022/2023 wie folgt entwickelt:

	2022/2023	2021/2022	Veränderung
	in Mio. €	in Mio. €	In Mio. €	in %
Umsatzerlöse	4.005,1	3.798,0	207,1	5,5
Rohertrag	226	200,3	25,7	12,8
Jahresüberschuss	40,3	36,4	3,9	10,7
	30.06.2023 %	30.06.2022 %		Veränderung %- Punkte
Eigenkapitalquote	44,8	45,1		-0,3

Vermögenslage und Investitionen

Die Bilanzsumme der NOWEDA eG erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 57,4 Mio. € auf 985,4 Mio. €. Das Anlagevermögen stieg leicht um 4,4 Mio. € auf 236,9 Mio. € an. Ursächlich hierfür waren Investitionen in Standorterweiterungen der Niederlassungen Essen und Langgöns sowie in Fördertechnik diverser Standorte. Die Anlagenquote beträgt 24,0 % (Vorjahr 25,0 %). Im Umlaufvermögen ist ein Rückgang des Vorratsvermögens um 9,2 Mio. € auf 264,5 Mio. € zu verzeichnen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögensgegenstände stiegen infolge des höheren Geschäftsvolumens um 62,3 Mio. € auf 479,8 Mio. €. Somit hat sich die Struktur der Aktivseite nur unwesentlich verändert.

Finanzlage

Der NOWEDA eG stehen zur Deckung des kurz- und langfristigen Finanzbedarfs von Banken zugesagte Kreditlinien sowie langfristige Finanzierungen zur Verfügung. Die finanzielle Stabilität und die damit einhergehende Zahlungsfähigkeit sind bei unverändert soliden Finanzierungsrelationen gesichert. Die Struktur der Passivseite ist im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen unverändert. Die Eigenkapitalquote konnte trotz gestiegener Bilanzsumme stabil gehalten werden und liegt bei 44,8 %. Das Eigenkapital stieg durch die Erhöhung der Geschäftsguthaben (+4,7 Mio. €) und Zuführungen zu den Ergebnisrücklagen (+18,3 Mio. €) auf 441,9 Mio. €. Die Rückstellungen summierten sich auf insgesamt 83,4 Mio. € (74,9 Mio. € im Vorjahr), wobei 67,2 Mio. € auf Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (+7,1 Mio. €), 6,6 Mio. € auf Steuerrückstellungen (+3,8 Mio. €) und 9,6 Mio. € (-2,4 Mio. €) auf sonstige Rückstellungen entfallen. Die Verbindlichkeiten stiegen um 25,4 Mio. € auf 460,1 Mio. € an, maßgeblich bedingt durch eine Erhöhung der Bankverbindlichkeiten zum Stichtag.

Gesamtaussage des Vorstands zu Geschäftsverlauf und Lage der NOWEDA eG und der NOWEDA-Gruppe

Die NOWEDA eG und die NOWEDA-Gruppe haben das abgelaufene Geschäftsjahr 2022/2023 erfolgreich abschließen können. Sie konnten sich mit ihren Unternehmen gut im Markt behaupten. Dies zeigt sich auch durch den erneut gestiegenen Jahresumsatz auf mittlerweile 4,0 Mrd. € in der NOWEDA eG und 9,5 Mrd. € in der NOWEDA-Gruppe. Zudem konnten im Vergleich zum Vorjahr sowohl in der NOWEDA eG als auch in der Gruppe die Jahresüberschüsse gesteigert werden. Die Eigenkapitalquoten entwickelten sich weiterhin planmäßig stabil.

Insgesamt beurteilt der Vorstand die Ertragslage im Geschäftsjahr 2022/2023 als zufriedenstellend und schätzt die Vermögens- und Finanzlage als solide ein. Die Bilanz- und Finanzrelationen sind weiterhin geordnet.

Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Branchenprognose

Für das Kalenderjahr 2023 belaufen sich die Prognosen für das reale BIP-Wachstum im NOWEDA- Kernmarkt Deutschland je nach Quelle auf -0,6 % (RWI) bis -0,4 % (Bundesregierung). Die überwiegende Zahl der Prognosen bewegt sich im negativen Bereich. Grundsätzlich besteht Einigkeit darüber, dass die Nachläufer der Corona-Pandemie, der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine mit seinen Auswirkungen auf Lieferketten und die Energiemärkte sowie die inflationsbedingt restriktive Zinspolitik die wirtschaftliche Entwicklung 2023 dämpfen werden. Für das Jahr 2024 wird mit einem Nachlassen der negativen Einflüsse, insbesondere aufseiten der Energiemärkte, gerechnet. Die entsprechenden Prognosen für das BIP-Wachstum bewegen sich zwischen 0,9 % (IWH) und 1,7 % (OECD).

Die Auswirkungen dieses Szenarios sind für den Pharmagroßhandel und das Geschäftsmodell der NOWEDA eher auf der Seite von herausfordernden Kostenentwicklungen und Lieferengpässen als auf der Ebene der absoluten Nachfrageentwicklung zu erwarten. Regulatorische Eingriffe und strukturelle Veränderungen der Wettbewerbslandschaft haben einen potenziell deutlich stärkeren Einfluss als die allgemeine konjunkturelle Entwicklung.

Grundsätzlich sind für den deutschen Pharmamarkt und das Großhandelsgeschäft im Einklang mit dem langjährigen Trend weiterhin solide einstellige Wachstumsraten anzunehmen.

Für die beiden Auslandsmärkte Schweiz und Luxemburg ist auf gesamtwirtschaftlicher Ebene wie auch für den Arzneimittelgroßhandel nicht von einer grundlegend anderen Entwicklung auszugehen. Der Schweizer Markt könnte von einer gewissen Abschottung von der europäischen konjunkturellen Entwicklung profitieren.

Prognose der NOWEDA für das Geschäftsjahr 2023/2024

Sowohl in der NOWEDA eG als auch in der NOWEDA-Gruppe wurden die gesetzten Ziele für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022/2023 erfüllt.

Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in der NOWEDAeG um 207,1 Mio. € (+5,5 %) auf insgesamt 4,0 Mrd. €. In der NOWEDA-Gruppe betrugen die Umsatzerlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr 9,5 Mrd. €, was einen Anstieg um 501,3 Mio. € (+5,6 %) gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet.

Der Jahresüberschuss der NOWEDA eG erhöhte sich um 3,9 Mio. € auf 40,3 Mio. €. In der NOWEDA-Gruppe stieg der Jahresüberschuss um 3,1 Mio. € auf 44,2 Mio. €.

Auch das Eigenkapital der NOWEDA eG hat sich entsprechend den Erwartungen erhöht. Die konstant hohe Eigenkapitalquote in Höhe von 44,8 % liegt wie geplant auf Vorjahresniveau. In der NOWEDA-Gruppe konnte die Eigenkapitalquote auf 34,3 % gesteigert werden.

Sowohl für die NOWEDA eG als auch für die NOWEDA-Gruppe wird für das laufende Geschäftsjahr 2023/2024 abermals ein moderater Anstieg der Umsatzerlöse und des Eigenkapitals gegenüber dem Vorjahr bei einem Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau erwartet. Das Ziel, die Eigenkapitalausstattung und Eigenkapitalquoten auf stabilem Niveau zu halten, gilt weiterhin.

Risikobericht

Risikomanagementsystem

Die NOWEDA verfügt über ein ganzheitliches, IT-gestütztes Risikomanagementsystem. Dessen Ziel ist, Faktoren, welche die Geschäftsentwicklung der NOWEDA negativ beeinflussen können, frühzeitig zu erkennen und zu überwachen sowie Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Compliance-Risiken werden in diese Betrachtung miteinbezogen. Das Risikomanagementsystem wird kontinuierlich fortentwickelt. So wurden zum Beispiel im Geschäftsjahr 2022/2023 die Risikokategorisierung und -aggregation verfeinert.

Auf Basis einer systematischen Risikoidentifikation, -analyse und -bewertung wird zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres die Risikolage der NOWEDA eingeschätzt. Ein besonderer Fokus wird hierbei auf diejenigen Risiken gelegt, welche die planmäßige Ertrags- und Vermögenslage oder die finanzielle Unabhängigkeit der NOWEDA gefährden könnten. Dabei werden alle Risiken anhand ihrer Herkunft in Markt-, Finanz-, Personal-, politische/rechtliche und technische Risiken kategorisiert. Unterjährig findet unter Berücksichtigung im laufenden Geschäftsjahr gesammelten Erfahrungen sowie möglicher geänderter politischer Rahmen- und Marktbedingungen eine Neubewertung der Risikolage statt. Über wesentliche Veränderungen der Risikolage wird dem Vorstand unverzüglich Bericht erstattet.

Die Erarbeitung der Risikolage erfolgt überwiegend durch ein "Bottom-up-Verfahren". Dabei identifizieren die jeweiligen Risikoverantwortlichen in einer durch das zentrale Risikomanagement koordinierten und strukturierten Risikoerhebung alle möglichen negativen Einflussfaktoren für ihren Bereich. Zusätzlich können in Einzelfällen auch Risiken aus einem "Top-down-Verfahren" seitens des zentralen Risikomanagements hinzugefügt werden.

Risiken, die sich potenziell auf finanzielle Planziele auswirken, werden durch geeignete Wahrscheinlichkeitsverteilungen (Nettobetrachtung unter Berücksichtigung risikomitigierender Maßnahmen) beschrieben. Diese werden genutzt, um die Gesamtrisikolage oder die Risikolage für einzelne Konzernteile anhand der aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung stammenden "Monte-Carlo-Simulation" zu illustrieren und der Risikotragfähigkeit gegenüberzustellen.

Risiken, die sich eher langfristig und mittelbar auf zukünftige finanzielle Ziele auswirken können (strategische Risiken und Compliance-Risiken), werden qualitativ beschrieben und nach ihrem Bedrohungspotenzial in einer vierstufigen Skala kategorisiert.

Die Bewertung aller einzelnen Risikopositionen, aber auch die Bewertung der Gesamtrisikolage schließt regelmäßig mit einer kritischen Analyse, inwiefern diese Risiken durch geeignete Maßnahmen zu vertretbarem Aufwand weiter optimiert werden können.

Im Folgenden werden die als wesentlich eingeschätzten Risiken dargestellt. Keines dieser Risiken wurde als bestandsgefährdend klassifiziert.

Marktrisiken

Als Handelsunternehmen ist die NOWEDA typischerweise sowohl wesentlichen Risiken auf der Absatz- als auch auf der Beschaffungsseite ausgesetzt. Auf dem Beschaffungsmarkt können sich Änderungen gewährter Einkaufskonditionen von Lieferanten und Herstellern negativ auf die Geschäftslage auswirken. Mit einer engen Beobachtung der Entwicklungen, einer systemgestützten Beschaffungsoptimierung sowie regelmäßigen Verhandlungen mit Lieferanten wird diesem Risiko begegnet.

Aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage besteht das Risiko von steigenden Energiekosten und einer hohen Volatilität. Dieses Risiko wird jedoch aufgrund getroffener Maßnahmen und einer allgemeinen Marktberuhigung als gegenüber dem Vorjahr geringer eingeschätzt. Eine der Maßnahmen besteht in dem weiteren Ausbau der Photovoltaikkapazitäten an den Großhandelsstandorten.

Des Weiteren haben die politischen Geschehnisse und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie erheblichen Einfluss auf die Lieferketten. Unterbrechungen führen einerseits zu einer schlechteren Versorgung mit Arzneimitteln, andererseits sind hiermit für NOWEDA erhebliche finanzielle und organisatorische Mehraufwendungen verbunden. Durch ein breites Portfolio an Lieferanten wird versucht, mögliche Ausfälle abzufangen und eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten.

Der Wettbewerbsdruck bleibt - auch bedingt durch eine stetig zunehmende Digitalisierung - weiterhin auf hohem Niveau. Nach wie vor treten Anbieter mit Online-Angeboten in Konkurrenz zur stationären Apotheke. Unter anderem mit dem Zukunftspakt Apotheke, der Infrastruktur und der digitalen Präsenz von IhreApotheken.de treten wir dieser Entwicklung entgegen und unterstützen die Vor-Ort-Apotheken in ihrem Versorgungsauftrag.

Politische und rechtliche Risiken

Auf dem Absatzmarkt ist die gesetzlich regulierte Großhandelsvergütung für das Geschäftsmodell der NOWEDA von besonderer Bedeutung. Eine Verminderung der gesetzlich festgelegten Marge würde die Ertragslage deutlich bedrohen. Vor dem Hintergrund der steigenden Kosten beim Großhandel, bei den Pharmaherstellern und den Apotheken muss seitens der Gesundheitspolitik eine Überarbeitung der kompletten Vergütungs- und Konditionsstruktur in Betracht gezogen werden.

Das mit dem Schutz personenbezogener Daten verbundene Risiko stellt komplexe und stetig wachsende Anforderungen an die konzernweite Datenschutzorganisation. Bei Verstößen gegen die EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) drohen hohe Strafzahlungen und Reputationsschäden. Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit personenbezogenen Daten zu sensibilisieren, werden regelmäßig Schulungen durchgeführt. Außerdem werden die Compliance-Prozesse und IT-Systeme kontinuierlich geprüft und verbessert, um den bestmöglichen Schutz der Daten zu gewährleisten.

Technische Risiken

Das Informationssicherheitsrisiko (Vertraulichkeit, Verfügbarkeit, Integrität von Daten und Informationen) ist von wesentlicher Bedeutung. Besondere und steigende Aufmerksamkeit verlangt in diesem Zusammenhang neben menschlichem und technischem Versagen die deutlich zunehmende Bedrohung durch Cyber-Kriminalität. Zur Prävention werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fortlaufend geschult und für diese Themen sensibilisiert. Außerdem werden aufgrund des Betreibens von kritischer Infrastruktur die IT-Systeme der NOWEDA regelmäßig von unabhängigen Stellen auditiert und auf ihre Sicherheit überprüft. NOWEDA arbeitet in vielen Bereichen mit externen Dienstleistern zusammen. Von deren Ausfall wäre die NOWEDA direkt oder mindestens indirekt betroffen. Durch eine sorgfältige Vorauswahl der Geschäftspartner, eine Streuung der Verantwortlichkeiten und ein laufendes Monitoring wird das Risiko minimiert.

Personalrisiken

Die Qualität der Leistungserbringung und der wirtschaftliche Erfolg der NOWEDA sind wesentlich von den Fähigkeiten und dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängig. Zurzeit herrscht ein intensiver Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte, der auch für NOWEDA ein zu bewältigendes Risiko darstellt. Durch umfangreiche Ausbildungsprozesse, großen Gestaltungsfreiraum und wettbewerbsfähige Vergütungspakete wird die Rekrutierung und langfristige Bindung von Fachkräften zielgerichtet gesteuert.

Finanzrisiken

Das Finanzmanagement für die deutschen Gesellschaften wird einheitlich und zentral gesteuert und umfasst das Liquiditäts- und das Zinsmanagement. Die finanzpolitischen Entscheidungen in den ausländischen Gesellschaften werden eigenständig getroffen. Das bereits deutlich gestiegene Zinsniveau und die Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung können trotz der umgesetzten Steuerungsmaßnahmen erheblichen Einfluss auf die kurz- und langfristigen Refinanzierungskosten haben. Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos aus variablen Zahlungsströmen langfristiger Finanzverbindlichkeiten werden Zinsderivate in Form von Zinsswaps eingesetzt. Zudem wurde zur Risikobegrenzung im Vorfeld der Zinserhöhungen der Anteil festverzinslicher langfristiger Finanzverbindlichkeiten deutlich erhöht.

Der Ausfall von Forderungen gegen Kunden wird als zunehmendes Risiko eingeschätzt. Durch eine sorgsame Auswahl der Geschäftspartner, eine Überprüfung deren Bonität sowie eine fortlaufende Überwachung der offenen Forderungen wird dieses Risiko minimiert. Zusätzlich werden in Einzelfällen auch Sicherheiten vereinbart.

Gesamtaussage zur Risikosituation der NOWEDA eG und der NOWEDA-Gruppe

Die NOWEDA eG weist ebenso wie die NOWEDA-Gruppe eine stabile Gesamtrisikolage auf, die sich - bei Verschiebungen in der Bedeutung zwischen den Risiken - insgesamt auf Vorjahresniveau befindet. Die Risiken aus der Corona-Pandemie haben sich deutlich verringert, ebenso werden die Bedrohungen aus potenziellen Verwerfungen am Energiemarkt als geringer eingeschätzt. Dagegen stehen eine deutlich erhöhte Bedrohung durch Cyber-Kriminalität, Risiken im Zusammenhang mit dem Zinsumfeld und dessen weiterer Entwicklung sowie das Risiko steigender Forderungsausfälle. Jedoch wird keines der oben berichteten einzelnen Risiken als bestandsgefährdend eingestuft. Auch aus der aggregierten Betrachtung mittels "Monte-Carlo-Simulation" ergibt sich keine potenziell bestandsgefährdende Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NOWEDA-Gruppe und der NOWEDA eG.

Chancenbericht

Das Kerngeschäft der NOWEDA als vollversorgender pharmazeutischer Großhandel ist die Belieferung von Vor-Ort-Apotheken mit Arzneimitteln - mehrmals täglich und bedarfsgerecht. Damit leistet die NOWEDA einen signifikanten Beitrag zur schnellen und sicheren Arzneimittelversorgung der Bevölkerung. Sofern die Verfügbarkeit des Medikaments gegeben ist, erhalten Patienten es in der Regel noch am Tag der Verordnung. Durch gezielte und zukunftsorientierte Investitionen in die Betriebe - in Form von Erweiterungen, Optimierungen und neuen technischen Anlagen - sichert die NOWEDA-Gruppe ihr hohes Leistungsniveau.

Marktchancen

Die Leistungen der NOWEDA werden vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das betrifft sowohl die Arzneimittellogistik selbst als auch die Geschäftsfelder Arzneimittelverblisterung und Pflege. Mit einer immer älter werdenden Bevölkerung in Deutschland, der Schweiz und Luxemburg steigt sowohl die Zahl der Pflegebedürftigen als auch der Menschen, die regelmäßig Arzneimittel einnehmen müssen. In Deutschland unterstützt die NOWEDA-Tochter ApoQuick Apotheken dabei, ihr Potenzial auf dem Pflegemarkt zu nutzen. Die NOWEDA-Tochter Steinweg Medical ermöglicht in Deutschland weiterhin die patientenindividuelle Verblisterung und ebnet Apotheken damit den Weg in die Heimversorgung. Auch die NOWEDA-Tochter CPL in Luxemburg bietet ihren Kundinnen und Kunden zusätzlich zum logistischen Kerngeschäft die professionelle Arzneimittelverblisterung als Dienstleistung an.

Weiterhin hat die NOWEDA in Deutschland gemeinsam mit ausgewählten Partnern der pharmazeutischen Industrie für ihre Mitgliederapotheken Konzepte erarbeitet, die der Kundenbindung und Ertragssteigerung dienen. Die Konzepte bieten Einkaufsvorteile und tragen zu Wachstum und einer nachhaltigen Kundengewinnung und -bindung bei.

Über ihre Eigenmarke "Die Apotheke hilft" bietet NOWEDA Apotheken in Deutschland die Möglichkeit zur Kundenbindung. Mit Ibuprofen und Paracetamol gehören unter anderem die am meisten verordneten Wirkstoffe und am häufigsten verwendeten Analgetika in Deutschland zum Sortiment. Chancen im Einkauf neuer Wirkstoffe mit hoher Absatzrelevanz werden ergriffen, um das Eigenmarkenportfolio sukzessive entsprechend den Mitgliederwünschen auszubauen und Ertragspotentiale zu nutzen.

Arzneimittellogistik und weitere Leistungen

Von dem genossenschaftlichen Gedanken geprägt, fokussiert sich die NOWEDA besonders auf die Bedürfnisse und Anforderungen ihrer Mitglieder und Kunden. Vor diesem Hintergrund arbeitet sie kontinuierlich an der Aufrechterhaltung der hohen Servicequalität. Pluspunkte bietet beispielsweise die neu strukturierte häuserübergreifende Telefonie mit intensiv geschultem Personal. Im Rahmen einer im Frühjahr 2023 durchgeführten Meinungsumfrage bewerteten Kundinnen und Kunden die Leistung der Telefonie mit der Durchschnittsnote 1,6 (Schulnotensystem).

Digitaler Wandel

Mit der Website und App von IhreApotheken.de wurden die Voraussetzungen einer digitalen Präsenz für alle Vor-Ort-Apotheken geschaffen. Die IhreApotheken GmbH & Co. KGaA hilft den teilnehmenden Apotheken in der Zeit des digitalen Wandels, Apotheke zu bleiben, ihre Identität als Marke vor Ort zu wahren und gleichzeitig von den Vorteilen der weiter fortschreitenden Digitalisierung zu profitieren.

Die NOWEDA stärkt mit ihren Aktivitäten auf digitaler Ebene die stationären Apotheken und ihre Position als verlässlicher Partner für eine langfristige Kundenbindung. In der Zusammenarbeit mit Herstellern lassen sich über IhreApotheken zudem vielfältige neue und vernetzte Vermarktungsmöglichkeiten partnerschaftlich umsetzen. Der Zukunftspakt Apotheke, bestehend aus my life, IhreApotheken.de, Kooperationspartnern und Vor-Ort-Apotheken, bietet den Herstellern ein einmaliges Vermarktungspaket als echte Alternative zum Versandhandel.

Auch PharmaFocus in der Schweiz unterstützt digitale Angebote. Üblicherweise stellen die Apotheken in der Schweiz eine Vielzahl an zusätzlichen Dienstleistungen vor Ort bereit, zum Beispiel Labortests oder umfassende Beratungsgespräche zu verschiedensten Medizinalthemen. Die von PharmaFocus entwickelte Plattform "PharmOnline" bietet den Apotheken dabei ein digitales Gesicht und erschafft einen Kontaktpunkt zwischen Patienten, Ärzten, Krankenkassen, Apotheken, Lieferanten und Großhandel. Entstehen soll so eine umfassende Gesundheitsplattform, die Patientinnen und Patienten kompetent begleitet und den Publikumsverkehr vermehrt in die unabhängigen Apotheken lenkt.

Essen, 31. Oktober 2023

Der Vorstand

Dr. Michael P. Kuck

Udo Harneit

Karl Josef Paulweber

Cornelia Rolf

Dr. Sabrina Schröder-Hickery

BILANZ ZUM 30.06.2023

DER NOWEDA eG

AKTIVA

IN TSD. €	ANHANG	30.06.2023	30.06.2022
Immaterielle Vermögensgegenstände		3.179	4.411
Sachanlagen		113.694	109.113
Finanzanlagen		120.016	118.926
Anlagevermögen	1	236.889	232.450
Vorräte	2	264.546	273.704
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3	479.795	417.476
Flüssige Mittel	4	19	26
Umlaufvermögen		744.360	691.206
Rechnungsabgrenzungsposten	5	4.154	4.336
Bilanzsumme		985.403	927.992
PASSIVA
IN TSD. €	ANHANG	30.06.2023	30.06.2022
Geschäftsguthaben	6	282.632	277.894
Ergebnisrücklagen	7	128.890	110.630
Bilanzgewinn		30.331	29.741
Eigenkapital	9	441.853	418.265
Rückstellungen	10	83.424	74.928
Verbindlichkeiten	11	460.064	434.660
Rechnungsabgrenzungsposten		62	139
Bilanzsumme		985.403	927.992

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG vom 01.07.2022 bis 30.06.2023

DER NOWEDA eG

IN TSD. €	ANHANG	2022/2023	2021/2022
Umsatzerlöse	14	4.005.088	3.798.035
Aufwendungen für bezogene Waren		-3.762.486	-3.584.180
Aufwendungen für bezogene Leistungen		-16.560	-13.506
Rohertrag		226.042	200.349
Sonstige betriebliche Erträge	15	1.265	984
Rohergebnis		227.307	201.333
Personalaufwand	16	-98.150	-90.794
Abschreibungen	18	-7.008	-7.498
Sonstige betriebliche Aufwendungen	19	-69.170	-62.125
Betriebsergebnis		52.979	40.916
Beteiligungserträge	20	10.683	11.272
Zinsergebnis	21	-3.678	-2.869
Steuern vom Ertrag	22	-19.375	-12.593
Ergebnis nach Steuern		40.609	36.726
Sonstige Steuern		-293	-351
Jahresüberschuss		40.316	36.375
Einstellung in Ergebnisrücklagen	23	-10.000	-6.650
Gewinnvortrag		15	16
Bilanzgewinn		30.331	29.741

BILANZ ZUM 30.06.2023

DER NOWEDA-GRUPPE

AKTIVA

IN TSD. €	ANHANG	30.06.2023	30.06.2022
Immaterielle Vermögensgegenstände		18.166	17.554
Sachanlagen		205.802	201.727
Finanzanlagen		287	529
Anlagevermögen	1	224.255	219.810
Vorräte	2	641.114	663.916
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3	806.197	741.684
Flüssige Mittel	4	989	1.328
Umlaufvermögen		1.448.300	1.406.928
Rechnungsabgrenzungsposten	5	5.385	5.293
Akitve latente Steuern		563
Bilanzsumme		1.678.503	1.632.031
PASSIVA
IN TSD. €	ANHANG	30.06.2023	30.06.2022
Geschäftsguthaben	6	282.632	277.894
Ergebnisrücklagen	7	251.612	231.186
Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung		528	381
Nicht beherrschende Anteile	8	-785	-5.757
Bilanzgewinn		42.478	34.967
Eigenkapital	9	576.465	538.671
Rückstellungen	10	138.891	121.384
Verbindlichkeiten	11	962.822	971.417
Rechnungsabgrenzungsposten		325	559
Bilanzsumme		1.678.503	1.632.031

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG vom 01.07.2022 bis 30.06.2023

Der NOWEDA-GRUPPE

IN TSD. €	ANHANG	2022/2023	2021/2022
Umsatzerlöse	14	9.472.293	8.970.952
Aufwendungen für bezogene Waren		-8.984.172	-8.549.848
Rohertrag		488.121	421.104
Andere aktivierte Eigenleistungen			41
Sonstige betriebliche Erträge	15	2.158	3.184
Rohergebnis		490.279	424.329
Personalaufwand	16	-199.626	-181.727
Abschreibungen	18	-19.358	-24.117
Sonstige betriebliche Aufwendungen	19	-186.562	-149.692
Betriebsergebnis		84.733	68.793
Beteiligungsergebnis	20
Zinsergebnis	21	-10.755	-6.289
Steuern vom Ertrag	22	-29.203	-20.843
Ergebnis nach Steuern		44.775	41.661
Sonstige Steuern		-537	-567
Jahresüberschuss		44.238	41.094
Einstellung in Ergebnisrücklagen	23	-10.000	-8.000
Nicht beherrschende Anteile	24	3.398	-1.519
Gewinnvortrag	25	4.842	3.392
Bilanzgewinn		42.478	34.967

EIGENKAPITALSPIEGEL DER NOWEDA-GRUPPE

Anteile von Mitgliedern (Mutterunternehmen) IN TSD. €	Geschäftsguthaben verbleibender Mitglieder	ausscheidender Mitglieder	gekündigte Geschäftsanteile	Summe
30.06.2021	267.088	3.516	665	271.269
Auszahlung von Geschäftsguthaben		-3.516	-665	-4.181
Einzahlung auf Geschäftsguthaben	10.806			10.806
Umbuchung Geschäftsguthaben	-4.273	3.603	670
Umgliederung Jahresüberschuss Vorjahr
Ausschüttung Dividenden an Mitglieder der Muttergesellschaft
Zuweisung Rücklagen aus Bilanzgewinn Vorjahr
Einstellung in Rücklagen aus Jahresüberschuss
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Gruppenjahresüberschuss
30.06.2022	273.621	3.603	670	277.894
Auszahlung von Geschäftsguthaben		-3.603	-670	-4.273
Einzahlung auf Geschäftsguthaben	9.012			9.012
Umbuchung Geschäftsguthaben	-7.239	6.233	1006
Umgliederung Jahresüberschuss Vorjahr
Ausschüttung Dividenden an Mitglieder der Muttergesellschaft
Einzahlung nicht beherrschende Gesellschafter
Zuweisung Rücklagen aus Bilanzgewinn Vorjahr
Einstellung in Rücklagen aus Jahresüberschuss
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Gruppenjahresüberschuss
30.06.2023	275.394	6.233	1006	282.632

IN TSD. €	Rücklagen
30.06.2021	Gesetzliche Rücklage 48.107	Andere Ergebnisrücklagen 164.664	Summe 212.771
Auszahlung von Geschäftsguthaben
Einzahlung auf Geschäftsguthaben
Umbuchung Geschäftsguthaben
Umgliederung Jahresüberschuss Vorjahr
Ausschüttung Dividenden an Mitglieder der Muttergesellschaft
Zuweisung Rücklagen aus Bilanzgewinn Vorjahr		10.415	10.415
Einstellung in Rücklagen aus dem Jahresüberschuss	3.650	4.350	8.000
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Gruppenjahresüberschuss
30.06.2022	51.757	179.429	231.186
Auszahlung von Geschäftsguthaben
Einzahlung auf Geschäftsguthaben
Umbuchung Geschäftsguthaben
Umgliederung Jahresüberschuss Vorjahr
Ausschüttung Dividenden an Mitglieder der Muttergesellschaft
Einzahlung nicht beherrschende Gesellschafter
Zuweisung Rücklagen aus Bilanzgewinn Vorjahr		10.426	10.426
Einstellung in Rücklagen aus dem Jahresüberschuss	4.100	5.900	10.000
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Gruppenjahresüberschuss
30.06.2023	55.857	195.755	251.612

	Anteile von Mitgliedern (Mutterunternehmen)
		Bilanzgewinn
IN TSD. €	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Gewinnvortrag	Einstellung in die Rücklagen	dem Mutteruntemehmen zuzurechnender Jahresüberschuss	Summe	Gesamt: Eigenkapital von Mitgliedern
30.06.2021	-11	1.806	-6.400	39.214	34.620	518.649
Auszahlung von Geschäftsguthaben						-4.181
Einzahlung auf Geschäftsguthaben						10.806
Umbuchung Geschäftsguthaben
Umgliederung Jahresüberschuss Vorjahr		32.814	6.400	-39.214
Ausschüttung Dividenden an Mitglieder der Muttergesellschaft		-20.809			-20.809	-20.809
Zuweisung Rücklagen aus Bilanzgewinn Vorjahr		-10.415			-10.415
Einstellung in Rücklagen aus dem Jahresüberschuss			-8.000		-8.000
Währungsumrechnung	392					392
Sonstige Veränderungen		-4			-4	-4
Gruppenjahresüberschuss				39.575	39.575	39.575
30.06.2022	381	3.392	-8.000	39.575	34.967	544.428
Auszahlung von Geschäftsguthaben						-4.273
Einzahlung auf Geschäftsguthaben						9.012
Umbuchung Geschäftsguthaben
Umgliederung Jahresüberschuss Vorjahr		31.575	8.000	-39.575
Ausschüttung Dividenden an Mitglieder der Muttergesellschaft		-21.466			-21.466	-21.466
Einzahlung nicht beherrschende Gesellschafter
Zuweisung Rücklagen aus Bilanzgewinn Vorjahr		-10.426			-10.426
Einstellung in Rücklagen aus dem Jahresüberschuss			-10.000		-10.000
Währungsumrechnung	147					147
Sonstige Veränderungen		1.767			1.767	1.767
Gruppenjahresüberschuss				47.636	47.636	47.636
30.06.2023	528	4.842	-10.000	47.636	42.478	577.250

	Nicht beherrschende Anteile
IN TSD. €	vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne / Verluste	Gesamt: Eigenkapital von Minderheiten
30.06.2021	-7.828	-11	913	-6.926
Auszahlung von Geschäftsguthaben
Einzahlung auf Geschäftsguthaben
Umbuchung Geschäftsguthaben
Umgliederung Jahresüberschuss Vorjahr	913		-913
Ausschüttung Dividenden an Mitglieder der Muttergesellschaft
Zuweisung Rücklagen aus Bilanzgewinn Vorjahr
Einstellung in Rücklagen aus dem Jahresüberschuss
Währungsumrechnung		-621		-621
Sonstige Veränderungen	270			270
Gruppenjahresüberschuss			1.519	1.519
30.06.2022	-6.645	-631	1.519	-5.757
Auszahlung von Geschäftsguthaben
Einzahlung auf Geschäftsguthaben
Umbuchung Geschäftsguthaben
Umgliederung Jahresüberschuss Vorjahr	1.519		-1.519
Ausschüttung Dividenden an Mitglieder der Muttergesellschaft
Einzahlung nicht beherrschende Gesellschafter	9.746			9.746
Zuweisung Rücklagen aus Bilanzgewinn Vorjahr
Einstellung in Rücklagen aus dem Jahresüberschuss
Währungsumrechnung		-98		-98
Sonstige Veränderungen	-1.278			-1.278
Gruppenjahresüberschuss			-3.398	-3.398
30.06.2023	3.342	-729	-3.398	-785

	Insgesamt
IN TSD. €	Gruppeneigenkapital
30.06.2021	511.723
Auszahlung von Geschäftsguthaben	-4.181
Einzahlung auf Geschäftsguthaben	10.806
Umbuchung Geschäftsguthaben
Umgliederung Jahresüberschuss Vorjahr
Ausschüttung Dividenden an Mitglieder der Muttergesellschaft	-20.809
Zuweisung Rücklagen aus Bilanzgewinn Vorjahr
Einstellung in Rücklagen aus dem Jahresüberschuss
Währungsumrechnung	-229
Sonstige Veränderungen	266
Gruppenjahresüberschuss	41.094
30.06.2022	538.671
Auszahlung von Geschäftsguthaben	-4.273
Einzahlung auf Geschäftsguthaben	9.012
Umbuchung Geschäftsguthaben
Umgliederung Jahresüberschuss Vorjahr
Ausschüttung Dividenden an Mitglieder der Muttergesellschaft	-21.466
Einzahlung nicht beherrschende Gesellschafter	9.746
Zuweisung Rücklagen aus Bilanzgewinn Vorjahr
Einstellung in Rücklagen aus dem Jahresüberschuss
Währungsumrechnung	49
Sonstige Veränderungen	488
Gruppenjahresüberschuss	44.238
30.06.2023	576.465

KAPITALFLUSSRECHNUNG DER NOWEDA-GRUPPE NACH DRS 11 (INDIREKTE METHODE)

IN TSD. €	2022/2023	2021/2022
Periodenergebnis (Gruppenüberschuss einschließlich Ergebnisanteilen anderer Gesellschafter)	44.238,1	41.094,0
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	19.358,0	24.117,0
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	14.086,1	3.471,6
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	875,3	360,2
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-40.185,3	-45.350,1
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-84.203,6	-1.499,0
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	169,2	62,9
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	10.754,9	6.289,0
+/- Sonstige Beteiligungserträge	-0,2	-0,3
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	29.202,9	20.843,6
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-27.356,9	-23.536,1
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-33.061,6	25.852,8
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens		58,4
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-8.860,0	-8.255,0
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	5,3	54,1
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-17.784,0	-13.820,0
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	244,4	69,0
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen		-230,0
+ Erhaltene Zinsen	1.324,3	825,6
+ Erhaltene Dividenden	0,1	0,3
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-25.069,9	-21.297,6
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens	9.012,0	10.805,0
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschafteren	9.746,0
- Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-4.273,0	-4.181,0
+ Einzahlung aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten	30.000,0	60.000,0
- Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten	-43.608,4	-17.385,8
- Gezahlte Zinsen	-10.262,8	-5.152,6
- Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-21.466,4	-20.808,6
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-30.852,6	23.277,0
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-88.984,2	27.832,2
+/- Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-337,4	-1.652,2
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-109.124,2	-135.304,2
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-198.445,8	-109.124,2

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	2022/2023 IN TSD. €	2021/2022 IN TSD. €
Flüssige Mittel abzüglich	1.328,3	901,0
jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie andere kurzfristige Kreditaufnahmen, die zur Disposition der Mittel gehören	-110.452,5	-136.205,2
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Flüssige Mittel abzüglich	989,1	1.328,3
jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie andere kurzfristige Kreditaufnahmen, die zur Disposition der Mittel gehören	-199.434,9	-110.452,5

Die Darstellung der Kapitalflussrechnung entspricht dem Mindestgliederungsschema des Deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 21 (DRS 21).

Der Finanzmittelfonds setzt sich zusammen aus den auf der Aktivseite der Bilanz ausgewiesenen "flüssigen Mittel" abzüglich der Inanspruchnahme der Kontokorrentkredite, die auf der Passivseite der Bilanz in der Position "Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten" enthalten sind.

Im Finanzmittelfonds sind 523,9 Tsd. € (i. Vj. 841,3 Tsd. €) flüssige Mittel aus quotal einbezogenen Unternehmen enthalten.

ZUSAMMENGEFASSTER ANHANG

A. Allgemeine Angaben

Die NOWEDA Apothekergenossenschaft eG hat ihren Sitz in Essen und ist eingetragen in das Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Essen (Reg.-Nr. GnR 312). Die NOWEDA Apothekergenossenschaft eG ist das Mutterunternehmen der NOWEDA-Unternehmensgruppe.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 01. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches, insbesondere nach §§ 242 ff., §§ 264 ff., unter Berücksichtigung der satzungsmäßigen Vorschriften aufgestellt. Es finden die Vorschriften für große Genossenschaften gemäß § 336 Abs. 2 i. V. m. § 267 Abs. 3 HGB Anwendung.

Der Gruppenabschluss für das Geschäftsjahr vom 01. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 wurde gemäß §§ 11 ff. PublG und §§ 290 ff. HGB aufgestellt.

Bei der Aufstellung des Einzel- sowie des Gruppenabschlusses wurden die genossenschaftlichen Regelungen gemäß §§ 336 ff. HGB sowie die Vorschriften der Satzung berücksichtigt.

Die Zahlenangaben erfolgen grundsätzlich in Tsd. €. Es kann zu Rundungsdifferenzen kommen. Die Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren.

Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung sind sowohl in der Bilanz als auch in der Gewinn- und Verlustrechnung gemäß § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB einzelne Positionen zusammengefasst. Sie werden im Anhang gesondert mit den geforderten Erläuterungen ausgewiesen.

Die Abschlüsse wurden unter Unternehmensfortführungsgesichtspunkten (Going-concern-Prämisse) aufgestellt.

B. Konsolidierung

Konsolidierungskreis

Unter einheitlicher Leitung bzw. gemeinschaftlicher Führung der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG, Essen, werden in der NOWEDA-Gruppe 18 weitere in Deutschland ansässige Unternehmen geführt.

Die PHARCA Pharmazeutische Handelsgesellschaft mbH, Essen befindet sich zu 100 % im Besitz der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG und hält die Mehrheit der Anteile an der NOWEDA Arzneimittel AG, Münster (99,9 %), sowie an der ApoQuick Dienstleistungs-GmbH, Essen (66,7 %). Die NOWEDA Apothekergenossenschaft eG hält die restlichen 33,3 % der Anteile an der ApoQuick Dienstleistungs-GmbH, Essen.

Die PHARCA Pharmazeutische Handelsgesellschaft mbH hält darüber hinaus 50 % der Anteile der mylife media GmbH & Co. KG, Offenburg, ein Gemeinschaftsunternehmen, das zu 100 % an der mylife media Verwaltungsgesellschaft mbH (gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht konsolidiert), Offenburg, beteiligt ist. Die mylife media GmbH & Co. KG, Offenburg, wird in den Gruppenabschluss durch Quotenkonsolidierung miteinbezogen.

Die Anteile der NOWEDA Beteiligungs-GmbH mit Sitz in Essen werden zu 95 % von der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG und zu 5 % von der NOWEDA Arzneimittel AG getragen. Im Besitz der NOWEDA Beteiligungs-GmbH befindet sich zu 100 % die NOWEDA Pharma-Handels-GmbH mit Sitz in Taucha.

Die NOWEDA Süd GmbH, Essen, wurde als persönlich haftende und geschäftsführende Gesellschafterin an der NOWEDA GmbH & Co. KG mit Sitz in Mosbach gegründet und ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG, die auch 100 % des Kommanditkapitals der NOWEDA GmbH & Co. KG hält.

Zur NOWEDA-Gruppe gehört ebenso zu 100 % die NOWEDA ApothekenBeratung GmbH, Essen, mit ihrer Tochtergesellschaft IhreApotheken GmbH, Essen (100 %).

Als Kommanditistin hält die NOWEDA Apothekergenossenschaft eG 100 % an der Ebert+Jacobi GmbH & Co. KG mit Sitz in Würzburg. Komplementärin dieser Gesellschaft ist die NOWEDA Süd-Ost GmbH, Essen, die ebenso eine Tochtergesellschaft der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG ist (100 %). Die NOWEDA Süd-Ost GmbH ist zusätzlich Komplementärin der SPANGROPHARM Pharmazeutische Großhandlung GmbH & Co. KG, Spangenberg. Deren Kommanditkapital wird zu 100 % von der Ebert+Jacobi GmbH & Co. KG gehalten.

Zu der NOWEDA-Gruppe gehören außerdem die ApoHomeCare GmbH, Essen (100 %), und die 74,9%ige Tochtergesellschaft Steinweg Medical GmbH, Gelsenkirchen.

Eine weitere Tochtergesellschaft ist die IhreApotheken GmbH & Co. KGaA, Troisdorf, an der die NOWEDA Apothekergenossenschaft eG zum Bilanzstichtag als Kommanditaktionärin 62,3 % der Aktien hält.

Die IhreApotheken Verwaltungs GmbH, Troisdorf, (82,5 % im Besitz der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG) wird gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht konsolidiert und ist die Komplementärin der IhreApotheken GmbH & Co. KGaA.

In den Gruppenabschluss sind zusätzlich auch die nicht in Deutschland ansässigen Unternehmen NOWEDA Luxembourg S. à r. l. (inkl. ihrer Tochtergesellschaften) und die PharmaFocus AG einbezogen.

Die NOWEDA Apothekergenossenschaft eG hält 100 % der Anteile an der NOWEDA Luxembourg S. à r. l. Diese hält 99,5 % der Anteile an der Comptoir Pharmaceutique Luxembourgeois S. A., die wiederum mit jeweils 100 % an der Ets. BOURGEOIS S. à r. l. und der CPL Blister S. A. beteiligt ist. Alle Unternehmen haben ihren Sitz im luxemburgischen Foetz.

An der in der Schweiz (Romont) ansässigen PharmaFocus AG hält die NOWEDA Apothekergenossenschaft eG mit 53,1 % des Kapitals die Mehrheit der Stimmrechte. Die Tochtergesellschaft der PharmaFocus AG, die PharmaFinder AG, Münchenstein, (100 %) wird nicht konsolidiert (gemäß § 296 Abs. 2 HGB).

Die ALIVE Pharma GmbH mit Sitz in Essen ist ein assoziiertes Unternehmen, an dem die PHARCA Pharmazeutische Handelsgesellschaft mbH zu 33,3 % beteiligt ist. Auf eine Bilanzierung nach der Equity-Methode wird gemäß § 311 Abs. 2 HGB verzichtet.

Konsolidierungsmethoden

Für die Unternehmen der NOWEDA-Gruppe wird ein Gruppenabschluss gemäß § 11 Publizitätsgesetz (PublG) erstellt.

Die NOWEDA Apothekergenossenschaft eG und die einbezogenen voll konsolidierten Gesellschaften haben denselben Bilanzstichtag (30. Juni), zu dem auch der Gruppenabschluss aufgestellt wird. Für die Quotenkonsolidierung der mylife media GmbH & Co. KG (Bilanzstichtag: 31. Dezember) wurde ein Zwischenabschluss zum 30. Juni aufgestellt.

Die Kapitalkonsolidierungen erfolgten für Erwerbsvorgänge vor dem 1. Januar 2010 nach der Buchwertmethode, die in Folgejahren fortgeschrieben wurden. Bei späteren Erwerbsvorgängen wurde das Kapital entsprechend der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB konsolidiert.

Sofern sich in den Vorjahren aus der Erstkonsolidierung der in den Konsolidierungskreis aufgenommenen Gesellschaften aktivische Unterschiedsbeträge ergaben, wurden diese als Firmenwert ausgewiesen und grundsätzlich über fünf Jahre linear abgeschrieben. Bei der Schätzung der Nutzungsdauern der Firmenwerte wurden branchen- und geschäftsfeldspezifische Gegebenheiten berücksichtigt.

Gegenseitige Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen den konsolidierten Unternehmen sind untereinander verrechnet worden. Aus der Schuldenkonsolidierung resultierende Unterschiedsbeträge werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Wesentliche konsolidierungspflichtige Zwischenergebnisse wurden eliminiert, und darauf anfallende latente Steuern gemäß § 306 HGB wurden aktiviert.

Die Umrechnung von auf fremde Währung lautenden Abschlüssen erfolgte gemäß § 308a HGB mit dem Stichtagskurs (Bilanz), dem Durchschnittskurs (GuV) bzw. mit historischen Kursen (Eigenkapital). Die sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen (inklusive der Differenz aus der Währungsumrechnung im Rahmen der Schuldenkonsolidierung) werden innerhalb des Gruppeneigenkapitals unter dem Posten Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung ausgewiesen.

C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahres- und Gruppenabschlusses sind die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt worden.

Im Bereich der immateriellen Vermögensgegenstände wurden entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten mit ihren Anschaffungskosten aktiviert. Die selbst geschaffenen gewerblichen Schutz- und ähnlichen Rechte und Werte wurden mit den Herstellungskosten aktiviert und beinhalten ausschließlich Einzelkosten. Fremdkapitalzinsen sind nicht berücksichtigt. In beiden Fällen wurden die Vermögensgegenstände linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Die im Gruppenabschluss ausgewiesenen Firmenwerte resultierten ausschließlich aus der Kapitalkonsolidierung von Tochtergesellschaften und wurden über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Grundstücke wurden zu Anschaffungskosten, Bauten und bewegliche Anlagegegenstände zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen angesetzt. Diese erfolgten teils linear und teils degressiv.

Die Abschreibungen sind auf Zugänge beim beweglichen Anlagevermögen pro rata temporis bemessen worden. Immaterielles Anlagevermögen wird über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren abgeschrieben, Gebäude werden über 33 Jahre und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung über drei bis zehn Jahre abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben und als Abgang behandelt.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden bei der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG grundsätzlich zu Anschaffungskosten bewertet. Es erfolgte eine außerplanmäßige Abschreibung der Anteile an einem Tochterunternehmen.

Die Beteiligungen wurden mit den Anschaffungskosten angesetzt.

Die sonstigen Ausleihungen wurden zu den um Tilgungen verminderten Anschaffungskosten bilanziert.

Die Vorräte wurden grundsätzlich zum gewogenen Durchschnittswert im Sinne des § 240 Abs. 4 HGB unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips angesetzt. Besonderen Risiken im Warenbestand infolge der großen Sortimentsbreite und -tiefe wurde durch einen entsprechenden Bewertungsabschlag Rechnung getragen. Darüber hinaus besteht ein Bewertungsabschlag gemäß § 253 Abs. 4 HGB a. F. in Höhe von 2,1 % (Gruppe: 2,9 %) des Bilanzpostens.

Der Ansatz der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Forderungen aus Zentralregulierung erfolgte zum Nennwert, sofern nicht ein niedrigerer beizulegender Wert berücksichtigt wurde. Zweifelhaft einbringliche Forderungen wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Ausfallrisiko bei Kundenforderungen wurde durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Darüber hinaus besteht eine Risikovorsorge gemäß § 253 Abs. 4 HGB a. F., die 5,0 % (Gruppe: 3,8 %) des Bilanzpostens ausmacht.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen, sonstige Vermögensgegenstände und liquide Mittel wurden zum Nennwert bewertet. Soweit notwendig, wurden Wertberichtigungen vorgenommen.

Unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind zeitanteilige abzugrenzende Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Die Ermittlung der latenten Steuern wurde anhand des bilanzorientierten Konzepts vorgenommen. Danach sind auf sämtliche Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände sowie Schulden und deren steuerlichen Wertansätzen latente Steuern nach § 274 HGB unter Berücksichtigung durchschnittlicher Steuersätze (15,8 % KSt und 15,8 % GewSt) abgegrenzt worden, sofern sich diese Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder umkehren.

Wesentliche aktive latente Steuern ergaben sich bei den Vorräten, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den Pensionsrückstellungen und den sonstigen Rückstellungen. Passive latente Steuern resultierten aus unterschiedlichen Wertansätzen bei den immateriellen Vermögensgegenständen sowie im Sachanlage- und Finanzanlagevermögen. Insgesamt wurden die passiven latenten Steuern durch aktive Steuerlatenzen überkompensiert, sodass in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB für den Überhang - mit Ausnahme solcher nach § 304 HGB im Rahmen der Zwischenergebniseliminierung gebildeten latenten Steuern - aktive latente Steuern bilanziert wurden.

Das Eigenkapital ist unter Berücksichtigung der teilweisen Verwendung des Jahresergebnisses dargestellt. Die Geschäftsguthaben werden zum Nennwert angesetzt.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahres- bzw. Gruppenabschlusses.

Die Bewertung der Pensions- und Jubiläumsgeldrückstellungen erfolgte nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen auf der Basis der "Projected-Unit-Credit-Method" (PUC-Methode). Als biometrische Rechnungsgrundlagen bezüglich der durchschnittlichen Lebenserwartung wurden die "Richttafeln 2018 G" von Professor Dr. Klaus Heubeck verwendet. Als Zinssatz für die Abzinsung der Pensionsrückstellungen wurde in Anwendung des § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB der von der Deutschen Bundesbank ermittelte und veröffentlichte Marktzinssatz für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren in Höhe von 1,80 % (Vorjahr 1,78 %) angewandt. Einer möglichen zukünftigen Entwicklung der Gehälter und Renten wurde mit der Annahme eines Gehaltstrends in Höhe von 3,20 % (Vorjahr: 2,75 %) und eines Rententrends in Höhe von 2,50 % (Vorjahr: 1,75 %) Rechnung getragen.

Den Rückdeckungen der Pensionszusagen liegt entsprechend den Vorgaben des Rechnungslegungshinweises IDW RH FAB 1.021 vom 30. April 2021 erstmalig das gewählte Bewertungsverfahren Passivprimat im Deckungskapitalverfahren zugrunde. Danach wurde, soweit Finanzierungs- und Erdienenskongruenz besteht, der Rückdeckungsanspruch auch mit dem Barwert der kongruenten Zahlungen gemäß der Zusage nach dem von uns gewählten und dargestellten Bewertungsverfahren der Pensionsrückstellungen angesetzt.

Für die nicht gleichlaufenden Zahlungsströme wurden weiterhin die geltenden handelsbilanziellen Vorschriften zur Ermittlung des Zeitwerts von Vermögensgegenständen und Erfüllungsbeträgen von Pensionsverpflichtungen herangezogen.

Die Steuerrückstellungen decken die zu erwartenden Steuerbelastungen ab.

Die übrigen Rückstellungen wurden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB angesetzt. Alle Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden unter Berücksichtigung zukünftiger Preis- und Kostensteigerungen ermittelt und mit dem laufzeitadäquaten Zinssatz im Sinne von § 253 Abs. 2 Satz 4 HGB abgezinst.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Unter dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Sie sind zum Nominalbetrag angesetzt.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen wurden auf nominaler Basis ermittelt. Derivative Finanzinstrumente werden einzeln mit dem Marktwert am Bilanzstichtag bewertet.

D. Beteiligungsunternehmen

NAME UND SITZ DES UNTERNEHMENS IN TSD. €	Kapital	Beteiligungsquote in %	Eigenkapital	Ergebnis
Verbundene Unternehmen Inland
ApoHomeCare GmbH, Essen	25	100	739	640
ApoQuick Dienstleistungs-GmbH, Essen (direkt, indirekt)	255	100	2.235	1.356
Ebert+Jacobi GmbH & Co. KG, Würzburg	2.000	100	15.455	2.071
IhreApotheken GmbH, Essen (indirekt)	26	100	251	-46
NOWEDA ApothekenBeratung GmbH, Essen	25	100	1.021	147
NOWEDA Arzneimittel AG, Münster (indirekt)	5.034	100	134.303	7.902
NOWEDA Beteiligungs-GmbH, Essen (direkt, indirekt)	10.226	100	62.291	7.705
NOWEDA GmbH & Co. KG, Mosbach	10.000	100	53.845	8.875
NOWEDA Pharma-Handels-GmbH, Taucha (indirekt)	26	100	2.112	0 ^*
NOWEDA Süd GmbH, Essen	25	100	36	0
NOWEDA Süd-Ost GmbH, Essen	25	100	29	1
PHARCA Pharmazeutische Handelsgesellschaft mbH, Essen	1.585	100	1.728	0 ^*
SPANGROPHARM Pharmazeutische Großhandlung GmbH & Co. KG, Spangenberg (indirekt)	1.278	100	8.895	1.219
IhreApotheken Verwaltungs GmbH, Troisdorf	30	83	27	-2
Steinweg Medical GmbH, Gelsenkirchen	26	75	734	220
IhreApotheken GmbH & Co. KGaA, Troisdorf	11.406	62	9.066	-13.389
Verbundene Unternehmen Ausland
CPL Blister S.A., Foetz, Luxemburg (indirekt)	500	100	-506	-84
Ets Bourgeois S. à r. l., Foetz, Luxemburg (indirekt)	13	100	331	57
NOWEDA Luxemburg S. à r. l., Foetz, Luxemburg	10.000	100	13.040	333
PharmaFinder AG, Münchenstein, Schweiz (indirekt)	102	100	95	-3
in Originalwährung (Tsd. CHF)	100		93	-3
Comptoir Pharmaceutique Luxembourgeois S.A., Foetz, Luxemburg (indirekt)	4.500	99	9.701	192
PharmaFocus AG, Romont, Schweiz	102	53	-7.494	3.677
in Originalwährung (Tsd. CHF)	100		-7.335	3.010
Beteiligungs-/Gemeinschaftsunternehmen
mylife media GmbH & Co. KG, Offenburg (indirekt)	2	50	309	-73 ^**
mylife media Verwaltungs mbH, Offenburg (indirekt)	25	50	30	1 ^**
Assoziierte Unternehmen
ALIVE Pharma GmbH, Essen (indirekt)	25	33	-1128	-838

E. Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist auf den Folgeseiten in den Anlagespiegeln dargestellt. Die Zugänge im Bereich der immateriellen Vermögensgegenstände von 6,4 Mio. € entfallen mit 6,0 Mio. € zum Großteil auf die Weiterentwicklung von IhreApotheken.de. Diese Weiterentwicklung von IhreApotheken.de und der damit zusammenhängenden Software erfolgt in eigener Verantwortung bei der IhreApotheken GmbH & Co. KGaA. Die Entwicklungskosten wurden vollständig als Einzelkosten in die Herstellungskosten aktiviert. Forschungskosten sind keine angefallen.

Im Bereich der Grundstücke und Bauten resultieren die Zugänge von 1,4 Mio. € im Wesentlichen aus der Erweiterung des Standorts Essen sowie aus Investitionen in andere Standorte.

Aufgrund der Fortentwicklung im Bereich der Kühltechnik wurde die Nutzungsdauer im Gruppenabschluss neu festgelegt. Die sich daraus ergebenden Sonderabschreibungen haben keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Zugänge zur Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie zu den Anlagen im Bau in Höhe von 16,4 Mio. € beziehen sich auf Erweiterungen der Betriebe in Essen und Langgöns sowie auf Investitionen in Fördertechnik im Wesentlichen der Häuser Taucha, Münster und Essen. Zudem wurden diverse Standorte mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.

Aufgrund der Reorganisation des Dienstleistungsangebots der NOWEDA ApothekenBeratung GmbH wurde auf Ebene der NOWEDA eG gemäß § 253 Abs. 3 HBG eine außerplanmäßige Abschreibung auf den Beteiligungsbuchwert vorgenommen.

Anlagespiegel der NOWEDA eG

NOWEDA eG: ENTWICKLUNG DER ANSCHAFFUNGSKOSTEN IN TSD. €	Anschaffungskosten zum 01.07.2022	Zugänge 2022/2023	Umbuchungen 2022/2023	Abgänge 2022/2023	Anschaffungskosten zum 30.06.2023
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	20.841	301	35	700	20.477
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	136.233	846	1.150	5	138.224
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	51.252	1.847	553	356	53.297
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.718	7.445	-1.738	2	10.422
	192.203	10.138	-35	363	201.943
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	104.112	8			104.120
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	14.798	3195			17.993
3. Beteiligungen
4. Wertpapiere des Anlagevermögens
5. Sonstige Ausleihungen	16				16
	118.926	3.203			122.129
	331.970	13.642		1.063	344.549

NOWEDA eG: ENTWICKLUNG DER ABSCHREIBUNGEN IN TSD. €	Abschreibungen kumuliert zum 01.07.2022	Abschreibungen 2022/2023	Änderungen im Zusammenhang mit Abgängen	Umbuchungen	Abschreibungen kumuliert zum 30.06.2023
				2022/2023
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	16.430	1.507	638		17.298
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	45.530	2.887	5		48.412
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	37.560	2.614	337		39.837
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
	83.090	5.501	342		88.249
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen		2.112			2112
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen
4. Wertpapiere des Anlagevermögens
5. Sonstige Ausleihungen
		2.112			2.112
	99.520	9.120	980		107.659

NOWEDA eG: ENTWICKLUNG DER BUCHWERTE IN TSD. €	Buchwert 30.06.2023	Buchwert 30.06.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.179	4.411
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	89.812	90.703
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	13.460	13.692
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	10.422	4.718
	113.694	109.113
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	102.007	104.112
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	17.993	14.798
3. Beteiligungen
4. Wertpapiere des Anlagevermögens
5. Sonstige Ausleihungen	16	16
	120.016	118.926
	236.889	232.450

Anlagespiegel der NOWEDA-Gruppe

NOWEDA-GRUPPE: ENTWICKLUNG DER ANSCHAFFUNGSKOSTEN IN TSD. €	Anschaffungskosten zum 01.07.2022	Zugänge 2022/2023	Umbuchungen 2022/2023
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte	15.099	6.046
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	27.649	389	140
3. Firmenwerte	35.008
4. Geleistete Anzahlungen		3
	77.756	6.438	140
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	272.883	1.351	1.316
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	145.315	6.974	6.139
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	11.027	9.459	-7.595
	429.225	17.784	-140
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	125
2. Beteiligungen	31
3. Wertpapiere des Anlagevermögens
4. Sonstige Ausleihungen	372
	529
	507.509	24.222
NOWEDA-GRUPPE: ENTWICKLUNG DER ANSCHAFFUNGSKOSTEN IN TSD. € IN TSD. €	Abgänge 2022/2023	Währungskursdifferenz	Anschaffungskosten zum 30.06.2023
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte			21.145
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	731	9	27.456
3. Firmenwerte			35.008
4. Geleistete Anzahlungen			3
	731	9	83.612
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	8		275.542
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.488	153	157.093
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	134		12.758
	1.630	153	445.392
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen		2	127
2. Beteiligungen			31
3. Wertpapiere des Anlagevermögens
4. Sonstige Ausleihungen	244	1	128
	244	3	287
	2.605	165	529.291

NOWEDA-GRUPPE: ENTWICKLUNG DER ABSCHREIBUNGEN IN TSD. €	Abschreibungen kumuliert zum 01.07.2022	Abschreibungen 2022/2023	Änderungen im Zusammenhang mit Abgängen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte	3.850	3.692
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	21.343	2.225	676
3. Firmenwerte	35.008
4. Geleistete Anzahlungen
	60.202	5.917	676
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	122.199	5.773	41
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	105.300	7.668	1.403
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
	227.498	13.441	1.444
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Wertpapiere des Anlagevermögens
4. Sonstige Ausleihungen
	287.700	19.358	2.120

NOWEDA-GRUPPE: ENTWICKLUNG DER ABSCHREIBUNGEN IN TSD. €	Währungskursdifferenz	Abschreibungen kumuliert zum 30.06.2023
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte		7.542
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3	22.895
3. Firmenwerte		35.008
4. Geleistete Anzahlungen
	3	65.445
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten		127.931
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	95	111.660
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
	95	239.591
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Wertpapiere des Anlagevermögens
4. Sonstige Ausleihungen
	98	305.036

NOWEDA-GRUPPE: ENTWICKLUNG DER BUCHWERTE IN TSD. €	Buchwert 30.06.2023	Buchwert 30.06.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte	13.602	11.248
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.561	6.306
3. Firmenwerte
4. Geleistete Anzahlungen	3
	18.166	17.554
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	147.611	150.685
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	45.433	40.015
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	12.758	11.027
	205.802	201.727
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	127	125
2. Beteiligungen	31	31
3. Wertpapiere des Anlagevermögens
4. Sonstige Ausleihungen	128	372
	287	529
	224.255	219.810

2 Vorräte

IN TSD. €	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
	30.06.2023	30.06.2022	30.06.2023	30.06.2022
Hilfs- und Betriebsstoffe	1.484	1.155	362	275
Unfertige Leistungen		11
Waren	639.630	662.750	264.184	273.429
	641.114	663.916	264.546	273.704

3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
IN TSD. €	30.06.2023	30.06.2022	30.06.2023	30.06.2022
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	770.286	711.114	329.500	298.850
davon mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr	1.791	3.257
Forderungen aus Zentralregulierung	593	2.006	593	2.006
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	368	41	134.373	104.080
davon mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr			14.816	14.491
Sonstige Vermögensgegenstände	34.950	28.523	15.329	12.540
davon mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr	1.177	1.003	1.024	770
	806.197	741.684	479.795	417.476

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen im Einzelabschluss betreffen mit 125,6 Mio. € sonstige Vermögensgegenstände (i. Vj. 103,1 Mio. €) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 8,8 Mio. € (i. Vj. 1,0 Mio. €). Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in der NOWEDA-Gruppe betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten u. a. Forderungen gegen Apotheken und Lieferanten. Dazu kommen Steuererstattungsansprüche von 2,8 Mio. € in der NOWEDA eG und 3,9 Mio. € in der NOWEDA-Gruppe. Bei der NOWEDA eG und in der Gruppe werden zudem 0,6 Mio. € und in der Gruppe 0,7 Mio. € Rückdeckungsversicherungsansprüche unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.

4 Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel beinhalten Kassenbestände und Bankguthaben.

5 Rechnungsabgrenzungsposten

Es handelt sich im Wesentlichen um Lizenz- und Wartungsgebühren sowie um abgegrenzte Personalaufwendungen. Zum 30. Juni 2023 wird wie im Vorjahr kein Disagio ausgewiesen.

Passiva

6 Geschäftsguthaben

IN TSD. €	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
	30.06.2023	30.06.2022	30.06.2023	30.06.2022
der verbleibenden Mitglieder	275.393	273.621	275.393	273.621
der ausscheidenden Mitglieder	6.233	3.603	6.233	3.603
aus gekündigten Geschäftsanteilen	1.006	670	1.006	670
	282.632	277.894	282.632	277.894

Die rückständigen fälligen Einzahlungen betrugen 0,4 Mio. € (i. Vj. 0,3 Mio. €).

7 Ergebnisrücklagen

IN TSD. €	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
	30.06.2023	30.06.2022	30.06.2023	30.06.2022
Gesetzliche Rücklage	55.857	51.757	55.857	51.757
Andere Ergebnisrücklage	195.755	179.429	73.033	58.873
	251.612	231.186	128.890	110.630

Aus dem Bilanzgewinn des Jahres 2021/2022 wurde im Geschäftsjahr 2022/2023 ein Betrag von 8.260 Tsd. € in die anderen Ergebnisrücklagen der NOWEDA eG eingestellt. Des Weiteren wurden aus dem Bilanzgewinn 2021/2022 anderer Unternehmen in der Gruppe 2.166 Tsd. € in andere Rücklagen eingestellt. Aus dem Jahresüberschuss 2022/2023 wurden in der NOWEDA eG 4.100 Tsd. € in die gesetzliche Rücklage und zusätzlich 5.900 Tsd. € in andere Rücklagen eingestellt.

8 Nicht beherrschende Anteile

Der Ausweis betrifft die Anteile der Minderheitsgesellschafter der NOWEDA Arzneimittel AG, der NOWEDA Beteiligungs-GmbH, der NOWEDA Pharma-Handels-GmbH, der Steinweg Medical GmbH, der IhreApotheken GmbH & Co. KGaA, der Comptoir Pharmaceutique Luxembourgeois S.A. und der PharmaFocus AG am Kapital, Jahresergebnis und Gewinnvortrag. Der Posten beinhaltet negative Anteile in Höhe von 4.467 Tsd. € und positive Anteile in Höhe von 3.682 Tsd. €. Die Veränderungen der nicht beherrschenden Anteile im Geschäftsjahr 2022/2023 betrafen im Wesentlichen die IhreApotheken GmbH & Co. KGaA und die PharmaFocus AG.

9 Eigenkapital

Aus dem erwirtschafteten Gruppeneigenkapital (bestehend aus Ergebnisrücklagen und Bilanzgewinnen der Gruppe) von insgesamt 294,1 Mio. € unterliegt die gesetzliche Rücklage der NOWEDA eG in Höhe von 55,9 Mio. € einer Ausschüttungssperre. Diese dient nach § 38 der Satzung der NOWEDA eG ausschließlich der Deckung von Bilanzverlusten. Ferner ist der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB in Höhe von 4.756 Tsd. € in der NOWEDA-Gruppe entsprechend der Regelung in § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB ausschüttungsgesperrt. Davon entfallen 3.242 Tsd. € auf die NOWEDA eG.

In der NOWEDA-Gruppe unterliegen überdies 13.602 Tsd. € einer Ausschüttungssperre nach § 268 Abs. 8 HGB für ausgewiesene selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände in der IhreApotheken GmbH & Co. KGaA. Der jeweils verbleibende Teil des erwirtschafteten Gruppeneigenkapitals stünde theoretisch zur Ausschüttung an die Mitglieder zur Verfügung.

10 Rückstellungen

IN TSD. €	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
	30.06.2023	30.06.2022	30.06.2023	30.06.2022
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	99.991	89.603	67.170	60.057
Steuerrückstellungen	11.711	7.685	6.629	2.813
Sonstige Rückstellungen	27.189	24.096	9.625	12.058
	138.891	121.384	83.424	74.928

Der Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen in der NOWEDA eG beläuft sich auf 75,0 Mio. € (in der NOWEDA-Gruppe 108,7 Mio. €). Die Pensionsrückstellungen sind nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit Rückdeckungsversicherungen in Höhe des Deckungsvermögens von 7,8 Mio. € in der NOWEDA eG (in der NOWEDA-Gruppe 8,7 Mio. €) verrechnet worden.

Bei der NOWEDA eG unterliegt ein Unterschiedsbetrag von 3.242 Tsd. € der Ausschüttungssperre gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB.

Für die gesamte Gruppe beträgt der Unterschiedsbetrag/Sperrbetrag 4.756 Tsd. €.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Resturlaubsansprüche, Jubiläumsgelder sowie Kundenvergütungen und Archivierungs- und Prüfungskosten.

11 Verbindlichkeiten

	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
IN TSD. €	30.06.2023	30.06.2022	30.06.2023	30.06.2022
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	474.737	399.363	246.636	187.995
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	422.424	501.605	163.235	198.611
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen			1.666	5.770
Verbindlichkeiten aus Zentralregulierung	443	2.668	443	2.668
Verbindlichkeiten aus Steuern	10.598	15.234	16.229	8.999
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit	2.713	2.748	1.165	1.218
Sonstige Verbindlichkeiten	51.907	49.799	30.690	29.399
	962.822	971.417	460.064	434.660

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gliedern sich wie folgt:

	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
IN TSD. €	30.06.2023	30.06.2022	30.06.2023	30.06.2022
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Restlaufzeit
bis 1 Jahr	261.374	162.331	143.636	77.995
über 1 bis 5 Jahre	203.078	235.867	93.000	110.000
über 5 Jahre	10.285	1.165	10.000
	474.737	399.363	246.636	187.995

Bei der NOWEDA eG sowie in der NOWEDA-Gruppe haben die Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten und aus Zentralregulierung sowie die Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen im Einzelabschluss betreffen mit 1,6 Mio. € (i. Vj. 5,8 Mio. €) Lieferungen und Leistungen.

In den übrigen Verbindlichkeiten sind in der NOWEDA-Gruppe 58,9 Mio. € (i. Vj. 63,4 Mio. €) und bei der NOWEDA eG 48,1 Mio. € (i. Vj. 39,6 Mio. €) Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr enthalten.

Darüber hinaus bestehen übrige Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von länger als einem Jahr in Höhe von 6,3 Mio. € (i. Vj. 4,4 Mio. €) in der NOWEDA-Gruppe. Davon betreffen 2,8 Mio. € Darlehen von Fremdgesellschaftern an eines der Tochterunternehmen. Bei der NOWEDA eG gibt es im Berichtsjahr und im Vorjahr keine Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von länger als einem Jahr. Übrige Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit länger als fünf Jahre bestehen nicht.

12 Zinsderivate

Aus variabel verzinslichen Finanzverbindlichkeiten können für die NOWEDA-Gruppe Ergebnisrisiken resultieren. Zur teilweisen Absicherung dieser Risiken werden Zinsswaps eingesetzt, bei denen die NOWEDA den Festzinssatz zahlt, sodass aus den variabel verzinslichen Darlehen wirtschaftlich betrachtet fest verzinsliche Darlehen werden. Die Entscheidung für oder gegen den Einsatz dieser Instrumente beruht auf der jeweiligen Marktlage und Markteinschätzung.

Die NOWEDA verwendet zur Risikoabsicherung ausschließlich Zinssicherungsgeschäfte, die sich auf einen bestimmten Bilanzposten beziehen. Die Bilanzierung der Derivate erfolgt singulär, es werden keine Bewertungseinheiten nach § 254 HGB gebildet.

Der Marktwert derivativer Finanzinstrumente ist abhängig von der Entwicklung der zugrunde liegenden Marktfaktoren. Die Marktwerte werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten durch Abzinsung der erwarteten künftigen Cashflows auf Basis der zum Bewertungsstichtag gültigen Zinsstrukturkurve ermittelt. Die Finanzderivate und deren Marktwerte werden in regelmäßigen Abständen überwacht.

Bilanzunwirksame Geschäfte IN TSD. €	Nominalwert	Marktwert	Gesichertes Risiko	Einzeldarlehen	Gesichertes Vol.
Zinsswaps (Gruppe)	31.000	1.707	Zinsrisiken	31.000	31.000

13 Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

IN TSD. €	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
	30.06.2023	30.06.2022	30.06.2023	30.06.2022
Tatsächliche Haftung für Kredite an Tochtergesellschaften			224.617	203.386
Maximal mögliche Haftung für Kredite an Tochtergesellschaften			684.918	668.524

Eine Inanspruchnahme aus der Haftung für Kredite an Tochtergesellschaften ist aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der Unternehmen nicht zu erwarten. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung erforderlich machen würden, liegen nicht vor.

	NOWEDA-Gruppe 30.06.2023 in Tsd. €	NOWEDA eG 30.06.2023 in Tsd. €
Miet- und Leasingraten
Restlaufzeit bis 1 Jahr	3.008	2.269
Restlaufzeit über 1 bis 5 Jahre	6.009	4.576
Restlaufzeit über 5 Jahre	34	23
	9.131	6.868

Leasinggeschäfte dienen der Verbesserung der Liquiditätssituation und der Verbesserung der Bilanzstrukturen. Dies sind auch die wesentlichen Vorteile der Geschäfte. Risiken bestehen in der Vertragsbindung durch die Verträge, da ein ggf. eintretender wesentlicher technischer Fortschritt nicht durch Neuanschaffungen genutzt werden kann.

F. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

14 Umsatzerlöse

In der NOWEDA eG gab es einen Anstieg der Umsatzerlöse um 5,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Dabei wurden 85,0 % der Umsatzerlöse im Großhandelsbereich mit dem rezeptpflichtigen, 6,9 % mit dem apothekenpflichtigen und 8,1 % mit dem freiverkäuflichen Teil des Sortiments erzielt.

Die Umsatzerlöse der NOWEDA-Gruppe stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 % und wurden zu 94,2 % im Inland und zu 5,8 % im Ausland generiert. Von den Gruppen-Umsätzen im Inland entfielen 85,2 % auf den rezeptpflichtigen und 6,7 % auf den apothekenpflichtigen Teil des Sortiments. Im Neben- und Randsortiment und durch Dienstleistungen wurden 8,1 % der Umsätze erzielt.

15 Sonstige betriebliche Erträge

Die ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträge bei der NOWEDA eG betreffen im Wesentlichen Erträge aus der Forderungsbewertung und der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 0,6 Mio. € sowie sonstige periodenfremde Erträge von 0,3 Mio. €.

In der NOWEDA-Gruppe sind unter den sonstigen betrieblichen Erträgen aus der Auflösung von Wertberichtigungen und Rückstellungen 1,3 Mio. € sowie sonstige periodenfremde Erträge von 0,8 Mio. € enthalten.

16 Personalaufwand

	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
IN TSD. €	2022/2023	2021/2022	2022/2023	2021/2022
Löhne und Gehälter	160.909	147.322	77.882	72.742
Sozialabgaben und Aufwand für Altersversorgung	38.717	34.405	20.268	18.052
davon Aufwand für Altersversorgung	12.825	9.697	7.965	6.230
	199.626	181.727	98.150	90.794

17 Durchschnittlich beschäftigte Mitarbeiter

In den inländischen Betrieben/Tochtergesellschaften der NOWEDA-Gruppe waren auf Vollzeitbasis 1 619 gewerbliche Arbeitnehmer (i. Vj. 1 561) und 1 382 Angestellte (i. Vj. 1 355) tätig. In der NOWEDA eG waren 742 gewerbliche Arbeitnehmer (i. Vj. 741) und 551 Angestellte (i. Vj. 551) beschäftigt.

Die Belegschaft der Luxemburger CPL umfasste 63 gewerbliche Arbeitnehmer (i. Vj. 64) und 32 Angestellte (i. Vj. 31).In der Schweiz waren 22 gewerbliche Arbeitnehmer (i. Vj. 21) und 95 Angestellte (i. Vj. 100) beschäftigt.

18 Abschreibungen

In der NOWEDA eG handelt es sich um planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen. Bei Letzteren wurden neben planmäßigen auch außerplanmäßige Abschreibungen (82 Tsd. €) vorgenommen.

In der NOWEDA-Gruppe sind 302 Tsd. € außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen enthalten.

19 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Der Ausweis betrifft im Wesentlichen Auslieferungs-, Werbe- und Verwaltungskosten. Daneben umfasst er die Kosten für Datenverarbeitung, Energie und Mieten. Die periodenfremden Aufwendungen betragen 4,4 Mio. € in der NOWEDA eG (13,6 Mio. € in der NOWEDA-Gruppe). In den periodenfremden Aufwendungen sind Ausbuchungen und Wertberichtigungen von 3,3 Mio. € in der NOWEDA eG und von 11,7 Mio. € in der NOWEDA-Gruppe enthalten.

20 Beteiligungsergebnis

	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
IN TSD. €	2022/2023	2021/2022	2022/2023	2021/2022
Erträge aus Beteiligungen und Geschäftsguthaben			7.658	10.367
Erträge aus Gewinnabführung			5137	905
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens			-2.112
			10.683	11.272

Bei den Abschreibungen auf Finanzanlagen handelt es sich um außerplanmäßige Abschreibungen.

21 Zinsergebnis

	NOWEDA-Gruppe		NOWEDA eG
IN TSD. €	2022/2023	2021/2022	2022/2023	2021/2022
Sonstige Zinserträge	1.324	826	2.266	1.167
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-12.079	-7.115	-5.944	-4.036
	-10.755	-6.289	-3.678	-2.869

Die NOWEDA eG hat 1.976,2 Tsd. € (i. Vj. 961,0 Tsd. €) Zinsen von verbundenen Unternehmen erhalten und 10,2 Tsd. € (i. Vj. 0,4 Tsd. €) an verbundene Unternehmen geleistet. Die Aufwendungen aus Abzinsungen betragen in der NOWEDA-Gruppe 1.816,4 Tsd. € (i. Vj. 1.962,0 Tsd. €) und in der NOWEDA eG 1.244,1 Tsd. € (i. Vj. 1.343,1 Tsd. €). In der NOWEDA-Gruppe gibt es Zinserträge für Steuererstattungen in Höhe von 25,0 Tsd. €. Die Zinsaufwendungen für Steuernachzahlungen betragen 7,8 Tsd. € in der NOWEDA-Gruppe. Bei der NOWEDA eG betragen die Zinserträge für Steuererstattungen 1,9 Tsd. €, die Zinsaufwendungen für Steuernachzahlungen 1,5 Tsd, €.

22 Steuern vom Ertrag

Im Ertragsteueraufwand des Einzelabschlusses sind periodenfremde Steueraufwendungen in Höhe von 929,4 Tsd. € und periodenfremde Steuererträge in Höhe von 2.214,2 Tsd. € enthalten. Für die NOWEDA-Gruppe betragen die periodenfremden Steueraufwendungen 940,8 Tsd. € und die periodenfremden Steuererträge 3.067,0 Tsd. €.

Des Weiteren sind in der NOWEDA-Gruppe aktivierte latente Steuererträge in Höhe von 562,7 Tsd. € enthalten.

23 Einstellung in Ergebnisrücklagen

In der NOWEDA eG wurden 4.100 Tsd. € aus dem Jahresüberschuss 2022/2023 in die gesetzliche Rücklage eingestellt. Des Weiteren wurden 5.900 Tsd. € von der NOWEDA eG in andere Ergebnisrücklagen eingestellt.

24 Nicht beherrschende Anteile

Es handelt sich um die Anteile der Minderheitsaktionäre/-gesellschafter der NOWEDA Arzneimittel AG, der NOWEDA Beteiligungs-GmbH, der Comptoir Pharmaceutique Luxembourgeois S.A., der PharmaFocus AG, der IhreApotheken GmbH & Co. KGaA sowie der Steinweg Medical GmbH am Jahresergebnis der NOWEDA-Gruppe.

Der Posten beinhaltet 5,0 Mio. € Anteile an Jahresfehlbeträgen und 1,6 Mio. € an Jahresüberschüssen.

25 Gewinnvortrag

Der Gewinnvortrag der NOWEDA-Gruppe umfasst die Gewinnvorträge der Einzelgesellschaften, die gewinnwirksamen Konzernbuchungen aus den Vorjahren sowie die aus den Jahresüberschüssen umgegliederten Ausschüttungen anteiliger Vorjahresergebnisse im Gruppenverbund.

G. Sonstige Angaben

26 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag

Nach dem 30. Juni 2023 sind keine berichtspflichtigen Ereignisse mit einer besonderen Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NOWEDA eG oder der NOWEDA-Gruppe eingetreten.

27 Verwendungsvorschlag für den Bilanzgewinn der NOWEDA eG

IN TSD. €	2022/2023
Ausschüttung einer Dividende an die Mitglieder	21.877,9
Zuweisung zu den gesetzlichen Rücklagen
Zuweisung zu anderen Ergebnisrücklagen	8.440,0
Vortrag auf neue Rechnung	12,6
	30.330,5

28 Mitglieder von Aufsichtsrat und Vorstand

Aufsichtsrat	Vorstand
Apotheker Dr. Matthias Lempka, Vorsitzender	Dr. Michael P. Kuck, Vorsitzender
Apotheker Dr. Arnt Heilmann, stellvertretender Vorsitzender	Udo Harneit
Apothekerin Sylke Bergmann	Karl Josef Paulweber
Jörg Dußak ^*	Cornelia Rolf
Tatjana Rintisch ^*	Apothekerin Dr. Sabrina Schröder-Hickery
Apotheker Bernd Roder
Apotheker Dr. Michael Teuber
Renate Wasser ^*
Apothekerin Katja Wrede
^* Arbeitnehmervertreter

29 Forderungen an Organmitglieder der NOWEDA eG

IN TSD. €	30.06.2023
Vorstand	414
Aufsichtsrat	154

30 Prüfungsverband

Prüfungsverband der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG ist der

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e. V.

Ludwig-Erhard-Allee 20

40227 Düsseldorf

31 Befreiung von den Pflichten zur Aufstellung, Prüfung und Offenlegung des Jahresabschlusses einbezogener Tochtergesellschaften

Für folgende Tochtergesellschaften wird von den Befreiungstatbeständen nach§§ 264 Abs. 3, 264b HGB Gebrauch gemacht:

- NOWEDA GmbH & Co. KG, Mosbach

- Ebert+Jacobi GmbH & Co. KG, Würzburg

- SPANGROPHARM Pharmazeutische Großhandlung GmbH & Co. KG, Spangenberg

H. Mitgliederbewegung

32 Mitgliederbewegung

	Zahl der Mitglieder	Anzahl der Geschäftsanteile
01.07.2022	9.358	274.008
Neue Mitglieder	344	2.830
Weitere Anteilszeichnungen (303 Mitglieder)		8.858
Zugänge	344	11.688
Schließung / Altersgründe / Verkauf / Sonstiges	254	5.275
Übertragungen	8	1.412
Verstorbene Mitglieder	70	2.187
Teilkündigungen von Geschäftsanteilen (14 Mitglieder)		1.011
Abgänge	332	9.885
30.06.2023	9.370	275.811
IN TSD. €
Erhöhung der Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder		1.778,0
Rückständige fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile		366,4
Höhe des einzelnen Anteils		1,0

Eine Nachschusspflicht besteht nicht.

Essen, 31. Oktober 2023

Der Vorstand

Dr. Michael P. Kuck

Udo Harneit

Karl Josef Paulweber

Cornelia Rolf

Dr. Sabrina Schröder-Hickery

Der Jahresabschluss wurde auf der Generalversammlung am 25.11.2023 festgestellt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NOWEDA Apothekergenossenschaft eG, Essen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG, Essen (im Folgenden"Genossenschaft"), - bestehend aus der Bilanz zum 30. Juni 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 sowie dem zusammengefassten Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - sowie den Gruppenabschluss (Konzernabschluss) der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG, Essen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Gruppenbilanz (Konzernbilanz) zum 30. Juni 2023 und der Gruppen-Gewinn- und Verlustrechnung (Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung), dem Gruppeneigenkapitalspiegel (Konzerneigenkapitalspiegel) und der Gruppenkapitalflussrechnung (Konzernkapitalflussrechnung) für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 sowie dem zusammengefassten Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG, Essen, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entsprechen der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Genossenschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und der Gruppenabschluss (Konzernabschluss) in allen wesentlichen Belangen den nach PublG anzuwendenden deutschen, handelsrechtlichen Vorschriften und vermitteln unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft sowie der Gruppe (des Konzerns) zum 30. Juni 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 und

- vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft und der Gruppe (des Konzerns). In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss und dem Gruppenabschluss (Konzernabschluss), entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses, des Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses, des Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 53 Abs. 2 GenG in Verbindung mit § 317 HGB und § 14 Abs. 1 PublG in Verbindung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses, des Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Genossenschaft und von den Tochtergesellschaften unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss, zum Gruppenabschluss (Konzernabschluss) und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts:

- die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289 f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitere Querverweise auf externe Informationen - mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses und Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) und des zusammengefassten Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss, zum Gruppenabschluss (Konzernabschluss) und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

- wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Gruppenabschluss (Konzernabschluss) und zum zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

- anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss,den Gruppenabschluss (Konzernabschluss) und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Genossenschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Genossenschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und des Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses), der den nach PublG anzuwendenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss und der Gruppenabschluss (Konzernabschluss) unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft und der Gruppe (des Konzerns) vermitteln. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses und eines Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen sind.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses und des Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Genossenschaft und der Gruppe (des Konzerns) zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft und der Gruppe (des Konzerns) vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss und dem Gruppenabschluss- (Konzernabschluss) in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Genossenschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses, des Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses, des Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss und der Gruppenabschluss (Konzernabschluss) als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen sind, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft und der Gruppe (des Konzerns) vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss und dem Gruppenabschluss (Konzernabschluss) sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss, zum Gruppenabschluss (Konzernabschluss) und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 53 Abs. 2 GenG in Verbindung mit § 317 HGB und § 14 Abs. 1 PublG in Verbindung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses, dieses Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) und des zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss, im Gruppenabschluss (Konzernabschluss) und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Genossenschaft und der Gruppe (des Konzerns) zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss, im Gruppenabschluss (Konzernabschluss) und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Genossenschaft und die Gruppe (der Konzern) ihre Unternehmenstätigkeiten nicht mehr fortführen können.

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses und des Gruppenabschlusses (Konzernabschlusses) einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss und der Gruppenabschluss (Konzernabschluss) die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellen, dass der Jahresabschluss und der Gruppenabschluss (Konzernabschluss) unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft und der Gruppe (des Konzerns) vermitteln.

- holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb der Gruppe (des Konzerns) ein, um Prüfungsurteile zum Gruppenabschluss (Konzernabschluss) und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Gruppenabschlussprüfung (Konzernabschlussprüfung). Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

- beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss und mit dem Gruppenabschluss (Konzernabschluss), seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Genossenschaft und der Gruppe (des Konzerns).

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Aufsichtsrat unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, 7. November 2023

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.

Ralph Kuhn, Wirtschaftsprüfer

Dorothee Böhmer, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrats

Vor wenigen Monaten ging ein Ruck durch unseren Berufsstand: Am 14. Juni 2023 hat sich der Großteil der Apotheken in Deutschland einem bundesweiten Protest angeschlossen. Eine Premiere, denn wir griffen dabei zu einer Maßnahme, die eigentlich unserer Überzeugung widerspricht, für unsere Patientinnen und Patienten da zu sein. Unsere Türen blieben einen ganzen Tag lang geschlossen - stattdessen protestierten Apothekerinnen und Apotheker gemeinsam mit ihren Teams an mehreren Orten in Deutschland. Es gab durchaus kritische Stimmen, die uns vorwarfen, durch diese Aktion unseren Auftrag der sicheren und schnellen Arzneimittelversorgung zu vernachlässigen. Doch wir wissen, dass das Gegenteil der Fall ist. Mit dem Protest machten wir darauf aufmerksam, dass - wenn der Negativtrend bei den Apothekenzahlen ungebremst fortschreitet - die Vor-Ort-Versorgung mit Arzneimitteln auf dem heutigen Qualitätsniveau der Vergangenheit angehören wird. Nach Jahren zunehmender Belastung durch ausufernde Bürokratie, ausbleibende Honoraranpassungen und massives Apothekensterben mussten und müssen wir lauter werden. Mit diesem ersten Protest hat der gesamte Berufsstand medienwirksam darauf aufmerksam gemacht, dass die wohnortnahe Arzneimittelversorgung in Gefahr ist.

Der NOWEDA-Aufsichtsrat begrüßt die Apothekenproteste. Ebenso befürwortet und unterstützt er die Kampagnenarbeit der NOWEDA, die im vergangenen Geschäftsjahr unter dem Motto "Lass das Licht an, Karl!" bundesweit für Aufmerksamkeit im Sinne der Vor-Ort-Apotheken sorgte. Der genossenschaftliche Auftrag des Unternehmens erfordert Engagement weit über die Arzneimittellogistik hinaus. Das ist außerordentlich wichtig, denn die NOWEDA als Unternehmen der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker nimmt einen Sonderstatus in der Pharmagroßhandelsbranche ein. Als verlässliche Partnerin wird die NOWEDA auch in Zukunft die Interessen ihrer Mitglieder in den Mittelpunkt stellen.

Der Aufsichtsrat hat die Aktivitäten des Unternehmens auch im Geschäftsjahr 2022/2023 kritisch begleitet und dabei die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben, zu denen die regelmäßige Beratung sowie kontinuierliche Überwachung des NOWEDA-Vorstands gehört, sorgfältig und gewissenhaft wahrgenommen. Insgesamt sieben gemeinsame Sitzungen von Aufsichtsrat und Vorstand fanden im Geschäftsjahr 2022/2023 als Präsenztermine statt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats überzeugten sich dabei von der Recht-, Ordnungs- und Zweckmäßigkeit der Vorstandstätigkeit.

Der Vorstand involvierte den Aufsichtsrat stets frühzeitig und umfassend in alle wichtigen Entscheidungen und informierte ihn über Planungsabweichungen sowie über die Risikolage. Aus Sicht des Aufsichtsrats bestehen für die NOWEDA keine bestandsgefährdenden Risiken.

Der Aufsichtsrat fasste die erforderlichen Beschlüsse bei allen Entscheidungen, die seiner Zustimmung bedurften, und genehmigte nach eingehenden Beratungen die vom Vorstand vorgelegte Budget- und Investitionsplanung der in- und ausländischen Niederlassungen.

Bei bedeutsamen Themen standen die Vorsitzenden von Aufsichtsrat und Vorstand auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig in Kontakt. Bei akuten wesentlichen Ereignissen informierte der Vorstandsvorsitzende den Aufsichtsratsvorsitzenden umgehend.

Auch im vergangenen Geschäftsjahr legte der Aufsichtsrat Wert auf einen unmittelbaren Einblick in die unternehmerischen Prozesse. Dazu besuchte er Niederlassungen im In- und Ausland, unter anderem im Rahmen von Inventuren, und sprach zu diesen Anlässen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Mit dem Zukunftspakt Apotheke war die Unterstützung beim Ausbau digitaler Angebote in Apotheken im vergangenen Geschäftsjahr erneut ein wichtiges Thema. Insbesondere die Öffnung der digitalen Infrastruktur "IhreApotheken.de" für die Beteiligung starker Partner stellte einen wichtigen Meilenstein dar. Der Aufsichtsrat begrüßt die Aktivitäten rund um den Zukunftspakt Apotheke, weil sie die Mitglieder dabei unterstützen, gegenüber dem Versandhandelsgeschäft auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung und insbesondere des elektronischen Rezepts konkurrenzfähig zu bleiben.

Der Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e. V. hat die wirtschaftlichen Verhältnisse der NOWEDA positiv beurteilt und die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung ohne Beanstandungen bestätigt. Der Aufsichtsrat folgt - auch aufgrund seiner eigenen Prüfungen - diesen Feststellungen. Er hat keine Einwände und stimmt dem zusammengefassten Lagebericht sowie der vorgeschlagenen Gewinnverwendung zu. In der Schlussbesprechung am 7. November 2023 wurde dem Jahresabschluss der NOWEDA Apothekergenossenschaft eG, dem Gruppenabschluss sowie dem zusammengefassten Lagebericht ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt.

Turnusmäßig endet die Amtszeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Matthias Lempka, Dortmund. Er stellt sich zur Wiederwahl. Die Amtszeit des Aufsichtsratsmitglieds Bernd Roder, Bösel, endet ebenfalls turnusmäßig. Aufgrund des absehbaren Erreichens der Altersgrenze stellt sich Herr Roder nicht zur Wiederwahl. Im Rahmen der Generalversammlung wählen die Mitglieder somit ein neues Aufsichtsratsmitglied.

Besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der NOWEDA und ihrer Tochterunternehmen im In- und Ausland. Erneut haben sie bewiesen, dass sich die Belegschaft der NOWEDA-Gruppe mit überdurchschnittlichem Einsatz für das Unternehmen und die Mitglieder engagiert. Dafür danken wir ihnen herzlich.

Essen, 7. November 2023

Dr. Matthias Lempka, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Ebert + Jacobi GmbH & Co. KG