Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH

Boltenhagen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Lagebericht

Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH

A. Darstellung des Geschäftsverlaufes, des Geschäftsergebnisses und der Lage des Unternehmens

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH (im Folgenden "Clinica GmbH") ist Komplementärin der Strandklinik St. Peter-Ording GmbH & Co. KG, der Strandklinik Ostseebad Boltenhagen GmbH & Co, KG, der Klinik Brilon-Wald GmbH & Co. KG sowie der Haus St. Benedikt Wohn- und Pflegeheim für ältere Menschen GmbH & Co. KG. Der Konzern gliederte sich im Geschäftsjahr 2019 in die Segmente medizinische Rehabilitation, suchtmedizinische Rehabilitation und Altenpflege.

Zu dem Segment medizinische Rehabilitation gehören die Strandklinik St. Peter-Ording, die durch die Strandklinik St. Peter-Ording GmbH & Co. KG betrieben wird und die Strandklinik Boltenhagen, die durch die Strandklinik Ostseebad Boltenhagen GmbH & Co. KG betrieben wird. Dem Segment suchtmedizinische Rehabilitation ist die Klinik Brilon-Wald, die durch die Klinik Brilon-Wald GmbH & Co. KG betrieben wird, zuzurechnen. Dem Segment Altenpflege war das Altenpflegeheim St. Benedikt, das durch die Haus St. Benedikt Wohn- und Pflegeheim für ältere Menschen GmbH & Co. KG betrieben wurde, zuzurechnen. Der Betrieb des Altenpflegeheims St. Benedikt ist zum 30. September 2020 eingestellt worden, womit das Konzernsegment Altenpflege voraussichtlich entfallen

Wie die Firmen der Tochterunternehmen größtenteils erkennen lassen war der Konzern im Geschäftsjahr 2019 an den vier Standorten St. Peter-Ording, Boltenhagen, Brilon-Wald und Nußdorf am Inn (Altenpflegeheim St. Benedikt) vertreten. Der Standort Nußdorf am Inn ist am 30. September 2020 mit Einstellung des Betriebes als wirtschaftliche und organisatorische Einheit entfallen. Die ehemals betreibende Kommanditgesellschaft besteht zur Wahrnehmung der durch die Einstellung des Betriebes bedingten Aufgaben vorläufig fort.

Die Strandklinik St. Peter-Ording GmbH & Co. KG betreibt eine Rehabilitationsklinik mit den Indikationen Psychosomatik, HNO/Tinnitus, Pneumologie, Orthopädie und Dermatologie im Nordseeheil- und Schwefelbad St. Peter-Ording. Die Strandklinik Ostseebad Boltenhagen GmbH & Co, KG betreibt eine Rehabilitationsklinik für Kardiologie/Angiologie und Hämatologie/internistische Onkologie am Standort Ostseebad Boltenhagen. Mit den ihren beiden Kliniken im Segment medizinische Rehabilitation an Nord- und Ostsee gehört die Clinica GmbH auf den medizinischen Fachgebieten, in denen Rehabilitationsmaßnahmen angeboten werden, zu den führenden Versorgern mit küstennaher Rehabilitation in Deutschland. In den Kliniken werden für Versicherte der Deutschen Rentenversicherung, gesetzlicher Krankenversicherungen und Privatversicherte sowie Selbstzahler allgemeine medizinische Rehabilitations-, onkologische Rehabilitationsleistungen, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) und Anschlussrehabilitationen (AHB) angeboten.

Die Klinik Brilon-Wald GmbH & Co. KG betreibt im Stadtteil Brilon-Wald von Brilon eine Rehabilitationseinrichtung zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen und bildet damit das Segment der suchtmedizinischen Rehabilitationseinrichtungen der Clinica GmbH ab. Im Rahmen der medizinischen Rehabilitation für Abhängigkeitskranke werden mit besonderem Schwerpunkt in der Psychotherapie Eltern-und-Kind-Rehabilitation, Kurzzeit- und Kombitherapie, Therapie für Therapieerfahrene, Therapie in monogeschlechtlichen Therapiegruppen und Therapie mit den Schwerpunkten Sucht und Migration, Sucht und Trauma sowie Sucht und Orthopädie angeboten. Die Haus St. Benedikt Benedikt Wohn- und Pflegeheim für ältere Menschen GmbH & Co. KG betrieb bis zur Betriebseinstellung am 30. September 2020 ein Altenpflegeheim in Nußdorf am Inn für vollstationäre, Kurzzeit-, Urlaubs- und Palliativpflege.

Die Rehabilitationseinrichtungen der Clinica GmbH sind ihrerseits in einen medizinisch-therapeutischen bzw. einen psychotherapeutisch-medizinischen Kernleistungsbereich und unterstützende, größtenteils übergreifende Leistungsbereiche unterteilt. Die Kernleistungsbereiche gliedern sich entsprechend der ärztlichen und psychotherapeutisch-medizinischen Dienste indikati onsorientiert in durch Chef- und Oberärzte geleitete Abteilungen, in denen Mediziner, Psychologen und Psychotherapeuten interdisziplinär tätig sind. Daneben bestehen die Bereiche Pflege, physikalische Therapie, soziale Arbeit, Erziehungsdienst sowie der medizinisch-technische Bereich als Querschnittsbereiche des medizinisch-therapeutischen Kernleistungsbereichs.

Der unterstützende Leistungsbereich der Rehabilitationseinrichtungen ist in Teilbereiche zur Speisenversorgung mit eigener Küche, Spülküche und Service, Reinigung, Technik sowie die Verwaltung mit den Teilbereichen Patientenaufnahme, Therapieplanung, Rezeptionsdienst und Schreibdienst untergliedert.

Im Pflegesegment bildete die Erbringung von Grund- und Behandlungspflege in einer den Wohnbereichen der Gepflegten entsprechenden organisatorischen Struktur den Kernleistungsbereich. Unterstützende Leistungsbereiche waren die Erbringung von Leistungen zur zusätzlichen Betreuung und Aktivierung gem. § 431) SGB XI, die Speisenversorgung durch eine einrichtungseigene Küche sowie die Reinigung und die Verwaltung der Einrichtung.

Das Geschäftsmodell der Clinica GmbH beruht maßgeblich auf der Erbringung sozialrechtlich festgeschriebener Leistungen im Auftrag der Leistungsträger der Träger der Deutschen Rentenversicherung und der gesetzlichen Krankenversicherungen für leistungsberechtigte Versicherte sowie im Auftrag der gesetzlichen und der privaten Pflegeversicherungen für Pflegebedürftige. Grundlage dieser Leistungserbringung stellen in den Segmenten der medizinischen Rehabilitation und der suchtmedizinischen Rehabilitation die Versorgungsverträge gem. § 38 SGB IX mit den federführenden Trägern der Deutschen Rentenversicherung oder mit der Wahrnehmung dieser Aufgabe betrauten Institutionen dar. Im Pflegesegment bildet der Versorgungsvertrag gemäß § 72 SGB XI zwischen Einrichtung und Pflegeversicherung oder mit der Wahrnehmung der Interessen der Pflegeversicherungen beauftragter Institutionen die Grundlage der Leistungserbringung.

Bezüglich der Teilnehmer am Geschäftsprozess ergibt sich hieraus eine für viele Teilbereiche des Gesundheits- und Sozialdienstleistungsmarkt typische dreipolige Beziehung, in der insbesondere die Nachfrageseite der Dienstleistung in zwei Parteien zerfällt. Teils können die Patienten als berechtigte Empfänger der Gesundheitsdienstleistungen als Nachfrager der durch das Unternehmen angebotenen Dienstleistungen angesehen werden, andernteils übernehmen die Leistungsträger diese Marktposition.

Daneben bestehen für das Segment der medizinischen Rehabilitation im Bereich der privat krankenversicherten und der selbstzahlenden Patienten sowie einigen weiteren Wirtschaftsbereichen von nachgeordneter Bedeutung ebenfalls Bereiche, in denen die klassische bipolare Beziehung von Angebots- und Nachfrageseite als vorherrschend angesehen werden kann. Diese findet sich auch im durch die Pflegebedürftigen selbst zu tragenden Eigenanteil im Pflegesegment.

2. Zweigniederlassungsbericht

Die Clinica GmbH unterhält keine Zweigniederlassungen im In- oder Ausland i.S.d. 13ff HGB.

3. Forschung und Entwicklung

Die Clinica GmbH betreibt kein unternehmenseigenes Segment zur Forschung und Entwicklung.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Während das laufende Jahr 2020 höchstwahrscheinlich durch einen erheblichen weltwirtschaftlichen wie nationalen Rückgang der Wirtschaftsleistung gekennzeichnet sein wird, hat sich bereits im Geschäftsjahr 2019 der rezessive Trend des Wirtschaftswachstums aus den Vorjahren verschärft. Während das reelle (inflationsbereinigte) Weltwirtschaftswachstum mit + 2,9 % weiterhin positiv blieb, setzte sich im Vorjahresvergleich der weltwirtschaftlich seit dem Jahr 2018 vorherrschende gebremste Trend fort und die Dynamik des Wirtschaftswachstums ging weiter zurück (2018: + 3,6 %; 2017: + 3,8 %).

Im Vergleich zur weltweiten Entwicklung fiel die Trendwende für die deutsche Wirtschaft noch deutlicher aus. Das Wachstum des reellen Bruttoinlandsprodukts ging von % im Jahr 2018 auf 0,6 % im Jahr 2019 zurück. Während die deutsche Wirtschaft damit zum 31.12.2019 zehn Jahre in Folge wuchs, ist bereits abzusehen, dass im laufenden Geschäftsjahr 2020 ein deutlicher Rückgang der deutschen sowie der weltweiten Wirtschaftsleistung zu erwarten ist. Jedoch sind bereits im Geschäftsjahr 2019 Anzeichen immanenter Probleme der deutschen Volkswirtschaft erkennbar gewesen. So ging das Wachstum der Arbeitsproduktivität pro geleisteter Arbeitnehmerstunde von noch 1,3 % im Jahr 2017 auf lediglich 0,3 % im Jahr 2018 zurück und stagnierte im Geschäftsjahr 2019 mit 0,0 %, während die Arbeitnehmerentgelte pro geleisteter Arbeitnehmerstunde um 3,3 % stiegen. Dies zeigt eine rückläufige Effizienz der geleisteten Arbeit an. Für das Jahr 2020 ist durch die erweiterte Inanspruchnahme von Kurzarbeit eine deutliche Verschärfung dieser Entwicklung weit über dem bisherigen Trend zu erwarten.

Die Gesundheitsausgaben in Deutschland stiegen von 390,6 Mrd. Euro im Jahr 2018 auf voraussichtlich 407,4 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2019, was einem nominellen Wachstum (ohne Berücksichtigung von Inflation) von 4,3 % (2018: 3,3 %) entspricht. Der Anteil des Gesundheitswesens am Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich damit von 11,4 % im Jahr 2018 auf 11,8 % im Geschäftsjahr 2019 (Berechnung in jeweiligen Preisen). Da im Rahmen der Pandemiebekämpfung nicht mit einem Rückgang der Gesundheitsausgaben für das Jahr 2020 gerechnet werden kann, das Bruttoinlandsprodukt jedoch deutlich zurückgehen wird, ist mit einem signifikant erhöhten Relativgewicht des Gesundheitswesens im nationalen Wirtschaftsgeschehen für das Jahr 2020 zu rechnen.

Die Ausgaben der Träger der Deutschen Rentenversicherung betrugen im Jahr 2019 5,0 Mrd. Euro und stiegen damit im Vergleich zum vorangegangenen Jahr um 3,1 % (Wert für 2018: 4,9 Mrd. Euro). Sie lagen damit - entsprechend der Entwicklung im Jahr 2018 leicht unter der Entwicklung der Gesundheitsausgaben insgesamt, jedoch im Gegensatz zum Jahr 2018 leicht über dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (nominelle Werte). Der Anteil der Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung an den gesamten Gesundheitsausgaben von lediglich 1,2 % zeigt, dass die Clinica GmbH, soweit ihre Rehabilitationssegmente betrachtet werden, auf den Gesundheitsmarkt insgesamt bezogen, in einem stark spezialisierten Nischensegment tätig sind, was mit speziellen Risiken und Chancen verbunden ist.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden bei den Trägern der Deutschen Rentenversicherung 1,6 Mio. Anträge auf medizinische Rehabilitation gestellt, von denen 1,1 Mio. (entspricht 70,7 %) bewilligt wurden. Dies entspricht unter weitgehend stabiler Entwicklung der Anträge und Bewilligungen einem seicht positiven Trend. Insbesondere ist die Bewilligungsquote seit einem starken Einbruch im Jahr 2010 kontinuierlich gestiegen und hat bisher eine stabilisierende Wirkung auf die Entwicklung des Rehabilitationsmarktes ausgeübt. Durchgeführt wurden im selben Jahr ca. 850.000 stationäre medizinische Rehabilitationsmaßnahmen (2,2 % mehr als im Jahr 2018) und ca. 160.000 ambulante medizinische Rehabilitationsmaßnahmen (3,0 % mehr als im Jahr 2018).

Demgegenüber nimmt die Pflegebranche, in der die Clinica im Geschäftsjahr 2019 ebenfalls noch tätig war, einen erheblich größeren Anteil am Gesundheitswesen ein. So betrugen die Gesundheitsausgaben der Sozialen Pflegeversicherung im Jahr 2019 42,1 Mio. Euro, was einem Anteil von 10,3 % an den gesamten Gesundheitsausgaben und einem Wachstum von 6,4 % gegenüber den Gesundheitsausgaben des Vorjahres entspricht (Betrag 2018: 39,5 Mio. Euro, Wachstum ggü. Vorjahr: 5,9 %). Zu den Gesundheitsausgaben der Sozialen Pflegeversicherung sind die privaten Ausgaben der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen für die Pflege, Betreuung, Unterbringung und Verpflegung der Pflegebedürftigen hinzuzuziehen.

2. Geschäftsverlauf

Unter Berücksichtigung der prognostizierten Kostenentwicklungen aus dem Jahr 2018 sowie der Veröffentlichung des Bundesministeriums für Gesundheit zur Veränderungsrate der beitragspflichtigen Einnahmen der Krankenversicherung (Grundlohnsumme) waren für die Segmente medizinische und suchtmedizinische Rehabilitation der Clinica GmbH für das Jahr 2019 eine Steigerung der Pflegesätze um 2,65 % mit den federführenden Trägern der Deutschen Rentenversicherung bzw. den dazu ermächtigten Institutionen verhandelt worden. Im Pflegesegment wurden im Geschäftsjahr 2019 neue Vergütungsgrundlagen mit Geltung ab August 2019 mit den Pflegeversicherungen ausgehandelt, die abhängig von den Pflegegraden Steigerungen der Entgelte für den Kernleistungsbereich Pflege von 7,3 % bis zu 14,6 % und für den gesamten Bereich der verhandelten Dienstleistungen entsprechend der zugrunde gelegten fiktiven prospektiven Belegung im gewichteten arithmetischen Mittel Entgeltsteigerungen von 9,7 % entsprachen.

Da die sich die Belegung im Pflegesegment der Clinica GmbH aufgrund des Fachkräftemangels nicht entsprechend entwickeln konnte, schlugen sich diese Steigerungen der Entgelte nicht erwartungsgemäß auf die Entwicklung der Umsatzerlöse des Pflegesegments der Clinica GmbH nieder und sie gingen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018 um 9,3 % zurück. Die Umsätze des Jahres 2019 des Segments medizinische Rehabilitation gingen im Vergleich zum Vorjahr um % zurück. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch Einnahmeausfälle infolge der Erweiterung der Strandklinik Boltenhagen bestimmt. Die Umsatzentwicklung im Segment suchtmedizinische Rehabilitation war durch einen Zuwachs von 13,8 % gekennzeichnet, der Gesamtentwicklung der Konzernumsätze stabilisierte.

Insgesamt lagen die Umsätze der Clinica GmbH im Geschäftsjahr 2019 bei 32,9 Mio. Euro (marginaler Rückgang i.H.v. 0,1 %) weitgehend stabil in der Höhe des Vorjahres.

Die im Geschäftsjahr 2019 begonnenen Baumaßnahmen zur Erweiterung und Modernisierung der Strandklinik Boltenhagen wirkten sich durch eine mit Umbaumaßnahmen verbundene Kapazitätsbeschränkung hemmend auf die Belegung der Strandklinik Boltenhagen aus. Mittelfristig rechnet die Geschäftsführung mit einer signifikanten Steigerung der Umsatzerlöse im Segment medizinische Rehabilitation durch die Kapazitätserweiterung der Rehabilitationseinrichtung. Der durch die Baumaßnahmen bedingte Rückgang der Belegung ist daher unter Berücksichtigung der mittelfristig angestrebten Entwicklung des Standortes zu beurteilen. Mit dem Abschluss der Erweiterungsarbeiten im Verlauf des Jahres 2021 gerechnet.

Zu den wesentlichen Veränderungen der rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in dem insgesamt politisch reformorientierten Umfeld des Gesundheitswesens gehören verschiedene Gesetzes- und Reformvorhaben, die auf den Personalmarkt für Pflegefachkräfte einwirken. Zum einen ist die Ausbildung für Pflegefachkräfte übergreifend im Gesundheitswesen vereinheitlicht worden. Zum anderen sind im Bereich der akutmedizinischen Versorgung im Krankenhaus sowohl Personaluntergrenzen als auch die Ausgliederung der Kosten des Pflegepersonals aus dem Preismechanismus des DPG-Systems beschlossen worden. Diese Maßnahmen sind dazu geeignet, die Nachfrage nach geeigneten Pflegefachkräften im Bereich der akutmedizinischen Versorgung zu erhöhen, was zu Personalengpässen in den zukünftig verbleibenden Segmenten der Clinica GmbH führen kann.

Der Fach- und Führungskräftemangel der Pflegebranche war daneben für die Betriebseinstellung des Altenpflegeheims St. Benedikt im Jahr 2020 ein maßgeblicher Grund.

Auf die Lage und die voraussichtlichen Auswirkungen der weltweiten Covid-19-Pandemie wird im Prognosebericht gesondert eingegangen. Saisonale und kalenderbedingte Effekte beeinflussten im Geschäftsjahr 2019 den Geschäftsverlauf, jedoch nicht wesentlich im Hinblick auf die gesamte Entwicklung.

3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

a) Ertragslage

Der Jahresüberschuss des Konzerns verringerte sich von 2,7 Mio. Euro im Jahr 2018 auf 2,2 Mio. Euro im Jahr 2019, was einem Rückgang von 19,1 % entspricht. Da sich die Summe der Entwicklungen der Umsatzerlöse der Einzelsegmente des Konzerns bereits erläutert weitgehend stabil gezeigt hat, liegen die wesentlichen Quellen dieses Ergebnisses in der Entwicklung der Aufwendungen, Daneben ist ein Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge von 339 T Euro im Jahr 2019 auf 223 T Euro um 34,2 % zu verzeichnen.

Der Materialaufwand des Konzerns konnte im Jahr 2019 im Vorjahresvergleich um 5,9 % von 3,3 Mio. Euro auf 3,1 Mio. Euro zurückgeführt werden. Demgegenüber stiegen die Aufwendungen für das Personal im gleichen Zeitraum von 16,4 Mio. Euro auf 17,4 Mio. Euro um 6,1 % an, Diese Entwicklung ist teils auf die kollektivvertraglichen Verpflichtungen zur Entgeltsteigerung in den Tochterunternehmen, andernteils auf die im Hinblick auf die angestrebte Kapazitätssteigerung im Segment medizinische Rehabilitation durchzuführende Mehrpersonalisierung sowie außerdem auf ungeplante Mehraufwendungen aufgrund personeller Einzelmaßnahmen zurückzuführen.

Die Abschreibungen gingen von 650 T Euro im Jahr 2018 auf 585 T Euro im Jahr 2019 zurück. Dies entspricht einem Rückgang von 10,1 % Im gleichen Zeitraum gingen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 3,7 % von 10,1 Mio. Euro auf 9,7 Mio. zurück.

Ein großer Teil der Umsatzerlöse in den Segmenten medizinische Rehabilitation und suchtmedizinische Rehabilitation wird über die Rentenversicherungsträger der Patienten erzielt. Ein nicht unerheblicher Teil wird daneben über Rehabilitationsleistungen mit den gesetzlichen Krankenversicherungen, privaten Krankenversicherungen und zu einem Teil mit Selbstzahlern abgebildet. Darüber hinaus werden mit Nebenleistungen Erlöse erwirtschaftet. Ein Preisgefälle zwischen Versicherten gesetzlicher und privater Krankenversicherungen besteht nicht. Im Pflegesegment ist die Trägerschaft der Umsätze zwischen der Pflegeversicherung, deren Anteil an der Finanzierung der einer pflegegradabhängigen absoluten Grenze unterlieg, und der pflegebedürftigen Person jeweils aufgeteilt.

b) Finanzlage

Die Eigenkapitalquote des Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2019 32,8 %. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert von 41,2 % ist sie damit rückläufig. In Summe nahmen die Verbindlichkeiten im Jahr 2019 im Vergleich mit dem Vorjahr um 31,0 % auf 4,5 Mio. Euro zu. Maßgeblich hierfür ist ein Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern um 56,8 % von 1,8 Mio. Euro auf Mio. Euro. Die sonstigen Verbindlichkeiten stiegen in ähnlicher Relation um 45,4 % von 0,6 Mio. Euro auf Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten hingegen halbierte sich von 500 T Euro auf 250 T Euro während die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bei einem marginalen Rückgang von 0,5 % weitgehend stabil bei einer Höhe von 489 T Euro gehalten wurden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind zumeist kurzfristig fällig. Weitere Verbindlichkeiten der Gesellschaft neben den vorgenannten bestehen nicht.

Die Klinikgebäude der Strandklinik St. Peter-Ording und der Strandklinik Boltenhagen sind langfristig gepachtet, Im Geschäftsjahr 2019 haben die Konzerngesellschaften 0,7 Mio. Euro in Sachanlagen investiert. Der Instandhaltungsaufwand lag bei 0,8 Mio. Euro (Vorjahreswert: 1,0 Mio. Euro, entspricht einem Rückgang von 21,7 %). Die Investitionen und die Instandhaltung der Anlagen dienten der Aufrechterhaltung und kontinuierlichen Verbesserung der strukturellen Qualität der Patienten- und Bewohnerversorgung und der Effizienzsteigerung und -stabilisierung bei der Leistungserbringung.

Im Rahmen des üblichen Geschäftsverlaufs ist unter Berücksichtigung der Entwicklung des medizinischen Fortschritts und zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit grundsätzlich weiterhin mit betriebsnotwendigen Investitionen sowie aufgrund der anhaltend großen Nachfrage und daraus folgenden hohen Auslastung insbesondere im Segment medizinische Rehabilitation mit einem angemessenen Aufwand für Instandhaltungen zu rechnen. Diese können sowohl Investitionen im Bereich der Kernleistungen (etwa Trainings- oder medizinische Geräte) als auch Investitionen im Bereich der unterstützenden Leistungen (etwa Investitionen in die IT-lnfrastruktur oder die Ausstattung der Patientenzimmer) umfassen.

Unter Ansehung der bisherigen langfristigen Entwicklung der Ertrags- und Liquiditätslage der Gesellschaft ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt damit zu rechnen, dass der zur Aufrechterhaltung und Qualitätsverbesserung notwendige Investitionsbedarf zum großen Teil aus eigenen Mitteln der Konzerngesellschaften finanziert werden kann. Dies gilt, aufgrund der bisherigen Entwicklung der Gesamtlage, ebenfalls im bisherigen Verlauf der Covid-19-Pandemie des Jahres 2020. Aufgrund der Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs im Segment medizinischen Rehabilitation sowie der Fortsetzung des Betriebes in den Segmenten suchtmedizinische Rehabilitation und dem Pflegesegment unter verschärften Hygienebedingungen und der Inanspruchnahme öffentlicher Konjunkturprogramme wurde die Liquidität des Konzerns stabil gehalten.

Über den grundsätzlichen Investitionsbedarf hinaus besteht aufgrund der Abnutzung der Anlagegüter grundsätzlich Reparatur- und Instandhaltungsbedarf, der bilanziellen Aufwand zur Erhaltung der Nutzbarkeit der Anlagegüter auslösen wird.

Kapitalflussrechnung vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	2.515 TEuro
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	- 947 TEuro
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	- 1.937 TEuro
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	960 TEuro

Aufgrund der weiterhin stabilen Ertrags- und Liquiditätslage des Konzerns traten im Geschäftsjahr 2019 keine Liquiditätsengpässe auf. Liquiditätsengpässe, die in Folge der Infektionsschutzmaßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 kurzfristig denkbar waren, konnten durch die Inanspruchnahme verschiedener staatlicher Maßnahmen, insbesondere von Kurzarbeit und der vorschüssig gewährten Zuschüsse der Träger Deutschen Rentenversicherung (auf Grundlage des Sozialdienstleister-Einsatzgesetzes, SodEG), unverzüglich abgewendet werden. Aufgrund der nachträglichen endgültigen Feststellung der Höhe dieser Zuschüsse können Liquiditätsengpässe nicht vollumfänglich ausgeschlossen werden. Sie erscheinen jedoch unter Berücksichtigung der Ausstattung der Gesellschaft mit liquiden Mitteln insgesamt nicht als wahrscheinlich.

c) Vermögenslage

Wesentliche Konzernbilanzzahlen der Clinica GmbH

	2019	2018
Sachanlagen	3,4 Mio. Euro	3,4 Mio. Euro
Eigenkapital	2,5 Mio. Euro	3,1 Mio. Euro
Fremdkapital	5,2 Mio. Euro	4,2 Mio. Euro
Bilanzsumme	Mio. Euro	7,3 Mio, Euro

Die stabile Entwicklung der Sachanlagen spiegelt die durch die Investitionen aufgewogenen Abschreibungen größtenteils wider. Auf die Entwicklung von Eigen- und Fremdkapital ist bereits im Abschnitt zur Finanzlage eingegangen worden, Hinzu tritt eine Verminderung der Rückstellungen von 781 T Euro im Jahr 2018 auf 701 T Euro im Jahr 2019, was einem Rückgang von 10,3 % entspricht. Bedeutende Auswirkungen der dargestellten Entwicklungen der einzelnen Vermögensbestandteile auf die Konzerngesellschaften traten nicht auf und sind nach gegenwärtigem Stand auch für das folgende Geschäftsjahr 2020 nicht zu erwarten.

4. Finanzielle und Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

	2019	2018
Eigenkapitalrendite	86,7 %	98,0 %
Gesamtkapitalrendite	28,4 %	37,4 %
Umsatzrendite	6,7 %	8,3 %

Die Eigenkapitalrendite des Konzerns konnte weitgehend gehalten werden. Die Gesamtkapitalrendite war aufgrund der geschilderten Entwicklung der Erträge im Zusammenhang mit dem durch die Investitionen erhöhten Kapitalbedarf rückläufig. Die Umsatzrendite war vordergründig aufgrund der gestiegenen Aufwendungen im Personalbereich, die teilweise auf einmalige Effekte zurückgingen, leicht rückläufig.

5. Gesamtaussage

Die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns kann insgesamt als stabil bezeichnet werden. Auch im bisherigen Verlauf der Geschäftstätigkeit im Jahr 2020 unter den Rahmenbedingungen und Geschäftsbeschränkungen der Covid-19-Pandemie zeichnet sich eine verschlechterte, aber weiterhin solide Gesamtlage ab.

B. Risiko- und Prognoseberichterstattung

I. Prognosebericht

Bedingt durch die behördlichen Bestimmungen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie ist es im bisherigen Verlauf des laufenden Geschäftsjahres 2020 insbesondere zwischen März und Juni 2020 zu einem erheblichen Rückgang der Patientenbelegung im Segment der medizinischen Rehabilitation gekommen. Zeitweise war die Aufnahme von Patienten zur Durchführung medizinischer Rehabilitation erheblich eingeschränkt oder teilweise nicht gestattet. Die Auslastung sank dementsprechend im Segment medizinische Rehabilitation von 88,5 % im Februar 2020 (Februar 2019: 84,3 %) auf 16,3 % im April 2020 (April 2019: 85,6 %). Bis zum September 2020 stieg die durchschnittliche monatliche Auslastung im Segment wieder auf 81,0 % an (September 2019: 88,2 %).

Die stark unterdurchschnittliche Belegung durch die starken Einschränkungen der Geschäftsgrundlage des Segments medizinische Rehabilitation im Frühjahr und Frühsommer 2020 konnte im Jahresverlauf nicht vollumfänglich kompensiert werden. Die durchschnittliche Auslastung der ersten drei Quartale des Jahres 2020 lag bei 61,2 % (1-111 2019: 86,2 %). Während des Frühjahrs und Frühsommers wurde der Betrieb soweit unter den gegebenen Umständen möglich aufrechterhalten und Möglichkeiten für Kompensationsangebote ausgelotet. So wurde etwa die Strandklinik St. Peter-Ording den lokalen Behörden als Ausweichkrankenhaus zur Verfügung gestellt. Daneben wurde im Segment in gewissem Umfang Kurzarbeit in Anspruch genommen.

Demgegenüber konnte der Betrieb im Segment der suchtmedizinischen Rehabilitation vergleichsweise störungsärmer gestaltet werden. Die bedeutend längere durchschnittliche Verweildauer der Patientinnen und Patienten im Segment vereinfachten die Konzeptionierung und kontrollierte Umsetzung einer auflagenkonformen Therapiegestaltung erheblich. Im Durchschnitt der ersten drei Quartale des Jahres 2020 konnte der Rückgang der Belegung auf 13,9 % des Werts des Vorjahreszeitraums eingeschränkt werden.

Der Betrieb des Altenpflegeheims St. Benedikt dagegen musste zum Ende des dritten Quartals des Jahres 2020 eingestellt werden. Aufgrund der für die perspektivische Fortführung eines weiter vertragsgemäßen und qualitätsgerechten Betriebs äußerst ungünstigen lokalen Arbeitsmarktbedingungen am Standort erschien die regelmäßig vertragskonforme Wahrnehmung des Versorgungsvertrages mittel- und langfristig nicht mehr wirtschaftlich. Insbesondere der aus der Personalknappheit und den qualitativen Vorgaben entstandene aufwandsintensive Bedarf an Fremdpersonal ließen die Perspektive einer wirtschaftlichen Betriebsführung zunehmend unwahrscheinlich erscheinen.

Die zeitweise erhebliche Einschränkung der Patientenaufnahme im Segment der medizinischen Rehabilitation hat insbesondere im zweiten Quartal zu einem deutlichen Rückgang der regelmäßigen Umsatzerlöse geführt, der durch die geschilderten Kompensationsangebote nur teilweise ausgeglichen werden konnte. Zur Stabilisierung der Liquidität der Rehabilitationseinrichtungen haben die Träger der Deutschen Rentenversicherung ad hoc mit der vorschüssigen Zahlung von Zuschüssen nach dem Sozialdienstleister-Einsatzgesetz (SodEG) reagiert, wodurch Umsatzeinbußen teilweise ausgeglichen werden konnten. Da die Festsetzung dieser Zuschüsse jedoch nachträglich erfolgt und darüber hinaus über die Bewertungsgrundlagen der von den Zuschüssen abzuziehenden anderen Mittel nicht unerhebliche Rechtsunsicherheit herrscht, die endgültige Höhe dieser Zuschüsse nicht sicher angesetzt werden. Darüber hinaus wurde, Kurzarbeitergeld für die Beschäftigten in Anspruch genommen. Die Priorisierung der Aufrechterhaltung des Betriebes beschränkte den Einsatz dieses Mittels.

Im Pflegesegment wurde für die durch die Auflagen zur Erfüllung höhere Hygienestandards bedingten Mehraufwendungen außerordentliche Erstattungen der gesetzlichen Krankenversicherung in Anspruch genommen. Bis zur Betriebseinstellung konnte so in diesem Segment ein Mehraufwand von 50 T Euro erfolgsneutral aufgefangen werden.

Für das Geschäftsjahr 2020 ist insgesamt ein ausgeprägter Rückgang der Auslastung und der Umsatzerlöse, insbesondere im Segment medizinische Rehabilitation, zu erwarten. Damit ist für den Konzern mit einem im Vergleich zum Jahr 2019 erheblichen rückläufigen Ergebnis zu rechnen. Während ein moderater Konzernfehlbetrag durch die geschilderten Unwägbarkeiten nicht vollumfänglich ausgeschlossen werden kann, rechnet der Konzern aufgrund der geschäftlichen Kompensationsmaßnahmen der Konzernunternehmen und der Inanspruchnahme von Zuschüssen, öffentlichen Hilfen und gesetzlichen Erleichterungen damit, einen Überschuss erzielen zu können. Für die Liquidität und die Solvenz der Konzernunternehmen zeichnen sich keine Engpässe ab.

Die Betriebseinstellung des Altenpflegeheims St. Benedikt ist darüber hinaus mit einer Verschlechterung des voraussichtlichen Ergebnisses des Geschäftsjahres 2020 des Tochterunternehmens verbunden, da insbesondere in den Monaten August und September der erheblichen Erlösminderung aufgrund des massiv einsetzenden Bewohnerauszugs die bis zur endgültigen Betriebseinstellung am 30. September 2020 weitgehend unveränderten Aufwendungen, insbesondere für Personal, sowie darüber hinaus einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit der Betriebseinstellung, entgegenstanden.

Insgesamt lag der Konzern aufgrund der erheblichen Einbußen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sowie dem bisherigen Ergebnis des Pflegesegments im Zusammenhang mit der Einstellung des Betriebes des Altenpflegeheims St, Benedikt in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2020 um 57,2 % hinter dem geplanten Überschuss zurück. Nicht berücksichtigt werden konnten die erheblichen Unsicherheiten zum Ansatz der Zuschüsse im Segment der medizinischen Rehabilitation.

Von den mit den Rehabilitationsträgern in den Segmenten medizinische Rehabilitation und suchtmedizinische Rehabilitation für das Jahr 2020 verhandelten Pflegesatzanpassungen werden vor allem mittelfristig unter der Voraussetzung einer weitgehenden Rückkehr zu den Rahmenbedingungen der Rehabilitation vor der Corona-Krise positive Auswirkungen auf die Umsatzerlöse erwartet. Im laufenden Geschäftsjahr 2020 ¼irkten sie darüber hinaus bisher teilweise kompensierend und insgesamt stabilisierend auf das Ergebnis. Für beide Einrichtungen im Segment medizinische Rehabilitation wurde für das Jahr 2020 eine Steigerung des Pflegesatzes von 3,66 % vereinbart. Im Bereich der suchtmedizinischen Rehabilitation konnte eine Pflegesatzsteigerung von 8,48 % vereinbart werden. Insbesondere in diesem Segment konnten die Umsatzerlöse trotz geringerer Auslastung in den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 stabilisiert werden.

Die Entwicklung der Pflegesätze bleibt seitens der Träger der Sozialversicherungen grundsätzlich weiter an die Entwicklung der Grundlohnsumme gebunden. Die Grundlohnsummen-Steigerungsrate des zweiten Halbjahres 2019 und des ersten Halbjahres 2020, die unter gleichbleibenden Bedingungen als wesentlich für die Pflegesatzverhandlungen für das Geschäftsjahr 2021 angesetzt werden kann, betrug gemäß der Bekanntmachung des Bundesministeriums für Gesundheit 2,53 %.

Die Auftragslage der Konzerngesellschaften bleibt weiterhin gut. Die geringere Auslastung im Geschäftsjahr 2020 ging wesentlich auf die Einschränkungen im Betrieb von Rehabilitationseinrichtungen zurück und war nicht in einem Auftragsrückgang begründet. Aufgrund der weiterhin verschärften Hygienevorschriften kann der Nachfrage jedoch nur eine eingeschränkte Kapazität der Leistungserbringung gegenübergestellt werden. Für das Geschäftsjahr 2020 wird nicht erwartet, dass die nominelle Kapazität der Einrichtungen ausgeschöpft werden kann.

II. Chancen- und Risikobericht

Wesentlich unterscheidet sich der Gesundheitsmarkt von anderen Märkten für Dienstleistungen dadurch, dass eine freie Preisbildung mittels Marktmechanismen ordnungspolitisch ausgeschlossen ist. Der Preis entfällt somit sowohl als Allokationsmechanismus als auch als Indikator der wirtschaftlichen Entwicklung. Darüber hinaus ergeben sich aufgrund der sozialversicherungsbasierten Marktstruktur und dem systemischen Auseinanderfallen der Nachfrageseite in zwei Parteien - Patienten und Träger der Sozialversicherung - Interessenkonflikte, die grundsätzlich Risiken für das Geschäftsmodell des Konzerns bergen können.

Bedingt durch die Marktstrukturen auf dem Rehabilitationsmarkt ergibt sich für den Konzern eine nicht unmaßgebliche Abhängigkeit von den Trägern der Deutschen Rentenversicherung. Aufgrund der Vergütungsstrukturen stehen jedoch den Risiken, die sich aus dieser Fokussierung ergeben, die restriktivere Preispolitik anderer Marktakteure im Gesundheitswesen sowie das Risiko der Marginalisierung in der Verhandlungsposition durch eine verstärkte Diversifikation der Träger der Rehabilitationsleistungen gegenüber.

Durch die starke direkte und indirekte Präsenz staatlicher Eingriffe in den Gesundheitsmarkt bestehen Risiken einer kurzfristigen politisch motivierten Umsteuerung von Finanzmitteln, Diese sind durch die prinzipielle Selbstverwaltung des Sozialversicherungssystems zwar teilweise beschränkt, jedoch latent vorhanden, wie sich auch in der Steuerungspolitik der Regierung während der Corona-Krise gezeigt hat.

Während die Bewilligung und Kostenübernahme von Rehabilitationsmaßnahmen durch die Rentenversicherungsträger im Einzelfall maßgeblich durch die medizinische Notwendigkeit entschieden wird, haben sich in der Vergangenheit nichtsdestotrotz periodenversetzt statistische Korrelationen zwischen der nationalen Entwicklung der Konjunktur und der Bewilligungsquote für medizinische Rehabilitationsmaßnahmen durch die Rehabilitationsträger gezeigt. Neben Risiken birgt die semistaatliche Struktur des Gesundheitswesens in Verbindung mit der begrenzten staatlichen Steuerungskompetenz jedoch auch Chancen für die Clinica GmbH. Etwa im Geschäftsjahr 2020 hat sich dies mit den Liquiditätsstabilisierungsmaßnahmen der Träger der Deutschen Rentenversicherung während der geschäftsbeschränkenden Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie gezeigt.

Im Kernleistungsbereich der Rehabilitationseinrichtungen besteht durch die rentenversicherungsseitigen Strukturvorgaben eine direkte Bindung der zur Leistungserbringung vorzuhaltenden Stellen an fachlich geeignetem Personal. Hierdurch ist eine eigenständige Nutzbarmachung von Skalen- und Synergieeffekten für die Personalbemessung im Kernleistungsbereich nur eingeschränkt möglich. Langfristig können hierin Risiken für die Konzerngesellschaften bestehen, da sich Ineffizienzen der Produktivität ergeben können, die nur auf Ebene des Gesamtsystems politisch und nicht durch wirtschaftliche Innovationskraft des Konzerns behoben werden können.

Über den bisher praktizierten Mechanismus zur Fortschreibung der Pflegesätze in den Verhandlungen mit den Renten- und Krankenversicherungsträgern bestehen konjunkturelle Risiken, die mit zeitlichem Versatz wirksam werden können. Grundsätzlich ist die Entwicklung der Pflegesätze an die Entwicklung der Grundlohnsumme gebunden, die die Entwicklung der Sozialversicherungsbeiträge der Beschäftigten wiederspiegelt. Diese Kennzahl kommt periodenversetzt zur Anwendung. Die Entwicklung des Pflegesatzes eines Geschäftsjahres spiegelt üblicherweise die konjunkturelle Entwicklung des nationalen Arbeitsmarktes in der ersten Hälfte des letzten und der zweiten Hälfte des vorletzten Geschäftsjahres wider. Insbesondere im Hinblick auf die aufgrund der Corona-Pandemie bestehenden konjunkturellen Unsicherheiten können mittelfristige, periodenversetzte Risiken somit nicht ausgeschlossen werden. Weitere konjunkturelle Risiken ergeben sich daraus, dass bedingt durch die geschilderte Preispolitik die Möglichkeit einer eigenständigen Preispolitik als Reaktion auf schwankende Preise der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe eingeschränkt ist.

Sowohl Risiken als auch Chancen bestehen in den Bemühungen der Rentenversicherungsträger um qualitätsbezogenen Wettbewerb. Bereits im Jahr 2018 ist im Zuge dieser Bemühungen der Strukturierte Qualitätsdialog als Instrument der Reha-Qualitätssicherung eingeführt worden. Hierbei führt die Unterschreitung bestimmter durch die Rentenversicherungsträger festgesetzter Indikatoren zu einem Dialog Leistungserbringer und Rentenversicherungsträger, dessen Ablauf festgeschrieben ist.

Darüber hinaus liegt seit März 2020 ein Referentenentwurf zum medizinische Rehabilitationsleistungen-Beschaffungsgesetz (MedRehaBeschG) vor, in dem eine künftig verstärkte Steuerung der Belegung von Rehabilitationseinrichtungen u.a. über die bereits etablierten Qualitätskennzahlen der Reha-Qualitätssicherung der Rentenversicherungsträger vorgesehen ist. Da für das laufende Geschäftsjahr 2020 im Hinblick auf die Corona-Pandemie nicht mehr mit einer Umsetzung zu rechnen ist, können hieraus vornehmlich mittel- bis langfristig Risiken für das Geschäftsmodell entstehen. Da darüber hinaus bisher nichts über eine denkbare Verschärfung des Wunsch- und Wahlrechts der Versicherten bekannt geworden ist und außerdem die regelmäßig ermittelten Qualitätskennzahlen der konzerneigenen Rehabilitationseinrichtungen den Anforderungen der Rentenversicherungsträger weitgehend entsprechen, erscheinen zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Risiken in Folge einer geänderten Belegungspolitik der Rentenversicherungsträger für die Konzerngesellschaften begrenzt.

Aufgrund des qualitativ hochwertigen Angebots an Gesundheitsdienstleistungen sowie der insbesondere im Segment der medizinischen Rehabilitation für Patienten außerordentlich attraktiven Lage der Einrichtungen direkt an Nord- und Ostsee bestehen spezifische Chancen, die bisher eine anhaltend hohe Nachfrage im Segment der medizinischen Rehabilitation nach sich gezogen haben.

Während die konjunkturelle Entwicklung dem kurz- bis mittelfristig entgegenwirken kann, bestehen grundsätzlich aufgrund der demographischen Entwicklung sowie ebenso der geographischen Lage der Einrichtungen des Konzerns Risiken im Bereich der Personalakquise. Die Beschaffung und langfristige Bindung von qualifizierten Fachkräften bleiben eine der anspruchsvollsten Herausforderungen der Konzerngesellschaften. Die Risiken im Bereich der Personalakquise können zu einer Verschlechterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage führen.

Spezielle Chancen und Risiken der Pflegebranche entfallen für den Konzern durch die Einstellung des Betriebes des Altenpflegeheims St. Benedikt und den dadurch bedingten Wegfall des Segments.

Unter angemessener Berücksichtigung der geschilderten grundsätzlichen Chancen und Risiken der ausführlich dargestellten Prognosen erwartet die Clinica GmbH für das Jahr 2020 einen deutlichen - wenn auch verschieden stark ausgeprägten - Rückgang der Auslastung ihrer Einrichtungen, der mit einem deutlichen Rückgang der dadurch generierten Erlöse verbunden sein wird. Teilweise wird dieser Rückgang durch die Inanspruchnahme staatlicher Hilfsmaßnahmen, insbesondere Zuschüsse nach dem Sozialdienstleister-Einsatzgesetz sowie Kurzarbeit, in einzelnen Konzernunternehmen ausgeglichen werden können, Da nicht damit gerechnet werden kann, dass die Kosten der Konzernunternehmen proportional zum zu erwartenden Erlösrückgang reduziert werden können, ist mit einem ausgeprägten Rückgang des Konzernergebnisses zu rechnen. Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten - einerseits besteht bezüglich der endgültigen Festsetzung der Höhe der staatlichen Zuschüsse weiterhin keine Rechtssicherheit; andererseits hat sich die nationale und internationale Entwicklung der Corona-Pandemie zum Jahresende 2020 hin erneut massiv beschleunigt - kann ein moderater Jahresfehlbetrag für den Konzern nicht vollumfänglich ausgeschlossen werden. Wahrscheinlich erscheint zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch ein im Vergleich zum Jahr 2019 stark rückläufiges, jedoch positives Jahresergebnis.

gez.

Franz Fuest

Sascha Busert

Bilanz

Aktiva

	31.12.2019 EUR	31.12.2018 EUR
A. Anlagevermögen	3.437.641,98	3.355.097,25
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	712,00	3.987,00
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	712,00	3.987,00
II. Sachanlagen	3.436.929,98	3.351.110,25
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	885.884,00	972.856,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.089.470,00	2.368.897,50
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	461.575,98	9.356,75
B. Umlaufvermögen	4.095.039,03	3.914.942,85
I. Vorräte	105.508,33	83.277,57
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	105.508,33	83.277,57
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3.129.390,88	2.875.547,10
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.942.797,30	2.762.111,15
2. sonstige Vermögensgegenstände	186.593,58	113.435,95
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	860.139,82	956.118,18
C. Rechnungsabgrenzungsposten	218.756,69	10.729,60
I. sonstige aktive Rechnungsabgrenzung	218.756,69	10.729,60
Summe Aktiva	7.751.437,70	7.280.769,70
Passiva
	31.12.2019 EUR	31.12.2018 EUR
A. Eigenkapital	2.539.912,79	3.055.443,90
I. Gezeichnetes Kapital / Kapitalkonto / Kapitalanteile	25.564,59	25.564,59
1. Gezeichnetes Kapital	25.564,59	25.564,59
II. Gewinnvortrag	2.200.505,45	2.718.212,35
III. Bilanzgewinn	313.842,75	311.666,96
B. Rückstellungen	700.600,00	780.673,00
1. Steuerrückstellungen	0,00	3.373,00
2. sonstige Rückstellungen	700.600,00	777.300,00
C. Verbindlichkeiten	4.505.747,09	3.439.445,17
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	249.999,68	499.999,76
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	489.436,59	491.781,49
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	2.845.237,00	1.814.315,59
4. sonstige Verbindlichkeiten	921.073,82	633.348,33
D. Rechnungsabgrenzungsposten	5.177,82	5.207,63
Summe Passiva	7.751.437,70	7.280.769,70

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR	1.1.2018 - 31.12.2018 EUR
1. Betriebsergebnis	2.294.442,16	2.814.624,40
a) Rohergebnis	29.980.875,34	30.358.594,51
Gesamtleistung	32.852.259,37	32.882.247,19
Umsatzerlöse	32.852.259,37	32.882.247,19
sonstige betriebliche Erträge	223.080,09	338.904,19
Materialaufwand	3.094.464,12	2.862.556,87
b) Personalaufwand	17.382.937,14	16.806.251,63
c) Abschreibungen	584.661,55	650.446,61
d) sonstige betriebliche Aufwendungen	9.718.834,49	10.087.271,87
2. Finanz- und Beteiligungsergebnis	-5.775,87	-8.812,69
a) sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,02	795,23
b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen	5.775,89	9.607,92
3. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	407,70	390,60
4. Ergebnis nach Steuern	2.288.258,59	2.805.421,11
5. sonstige Steuern	85.577,35	85.118,95
6. Verlust- bzw. Gewinnabführung (Tochter)	-1.888.838,49	-2.408.635,20
a) aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne	1.888.838,49	2.408.635,20
Jahresüberschuss	313.842,75	311.666,96

Kapitalflussrechnung nach DRS 21

Kapitalflussrechnung	2019 T€
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit:
Periodenergebnis	2.202
+ Abschreibung auf Gegenstände des Anlagevermögens	585
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	6
Cashflow des Jahres:	2.793
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte	-22
-/+ Zunahme/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-181
-/+ Zunahme/Abnahme der sonstigen Vermögensgegenstände	-72
-/+ Zunahme/Abnahme der aktiven Rechnungsabgrenzung	-208
+/- Zunahme/Abnahme der sonstigen Rückstellungen	-80
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-3
+/- Zunahme/Abnahme der sonstigen Verbindlichkeiten	288
+/- Zunahme/Abnahme der passiven Rechnungsabgrenzung	0
Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit	2.515
Cashflow aus Investitionstätigkeit
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	14
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-688
	-674
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
+ Minderung des Eigenkapitals durch Entnahmen	-3.234
-/+ Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	1.547
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten	-250
	-1.937
Fondsveränderungsrechnung
Liquide Mittel zum Anfang des Jahres	956
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	2.515
2. Cashflow aus Investitionstätigkeit	-674
3. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-1.937
Liquide Mittel zum Ende des Jahres	860

Kapitalflussrechnung	2018 T€
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit:
Periodenergebnis	2.720
+ Abschreibung auf Gegenstände des Anlagevermögens	651
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	13
Cashflow des Jahres:	3.384
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte	-2
-/+ Zunahme/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	310
-/+ Zunahme/Abnahme der sonstigen Vermögensgegenstände	14
-/+ Zunahme/Abnahme der aktiven Rechnungsabgrenzung	-3
+/- Zunahme/Abnahme der sonstigen Rückstellungen	85
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-58
+/- Zunahme/Abnahme der sonstigen Verbindlichkeiten	185
+/- Zunahme/Abnahme der passiven Rechnungsabgrenzung	-1
Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit	3.914
Cashflow aus Investitionstätigkeit
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	3
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-259
	-256
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
+ Minderung des Eigenkapitals durch Entnahmen	-1.363
-/+ Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	-2.320
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten	-250
	-3.933
Fondsveränderungsrechnung
Liquide Mittel zum Anfang des Jahres	1.231
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	3.914
2. Cashflow aus Investitionstätigkeit	-256
3. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-3.933
Liquide Mittel zum Ende des Jahres	956

Eigenkapitalspiegel

Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2019		2019	2018
1. Gezeichnetes Kapital des Mutterunternehmens		25.564,59	25.564,59
2. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital
Bilanzgewinn Vorjahr	311.666,96
Konzernergebnis	2.175,79	313.842,75	311.666,96
3. Eigenkapital des Mutterunternehmens gem. Konzernbilanz		339.407,34	337.231,55
4. Eigenkapital anderer Gesellschafter		2.200.505,45	2.718.212,35
5. Konzerneigenkapital		2.539.912,79	3.055.443,90

Anhang

Konzernanhang zum 31. Dezember 2019

Clinica GmbH

I. Allgemeine Angaben

Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 ist nach den handelsrechtlichen Gliederungsvorschriften für große Kapitalgesellschaften aufgestellt und berücksichtigt die gesetzlichen Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Abschlussstichtag

Entsprechend des Abschlussstichtages der Muttergesellschaft erfolgte die Erstellung des Konzernabschlusses zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019. Sämtliche einbezogene Unternehmen haben den Abschlussstichtag 31. Dezember 2019.

II. Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses der Clinica GmbH stellt sich wie folgt dar:

	Anteil am Kapital	Handelsregister
Konzern-Muttergesellschaft:
Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-		HR Schwerin
gesellschaft mbH, Boltenhagen	100,0 %	HR B 4377
Konzern-Tochtergesellschaften:
Klinik Brilon-Wald Gesellschaft mit be-
schränkter Haftung & Co. Kommandit-		HR Arnsberg
gesellschaft, Brilon	0,0%	HRA 4099
Haus St. Benedikt Wohn- und Pflegeheim
für ältere Menschen Gesellschaft mit be-
schränkter Haftung & Co. Kommandit-		HR Traunstein
gesellschaft, Nußdorf	0,0%	HRA 5785
Strandklinik Ostseebad Boltenhagen
GmbH & Co. KG, Boltenhagen	0,0%	HR Schwerin
		HRA 1012
Strandklinik St.-Peter-Ording		HR Flensburg
GmbH & Co. KG, St.-Peter-Ording	0,0%	HRA 7184

Der Konsolidierungskreis hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.

III. Angaben zu den Konsolidierungsmethoden

Entsprechend § 301 Abs. 1 HGB hat die Kapitalkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode zu erfolgen. Im vorliegenden Fall wurde von der Möglichkeit der Beibehaltung der Buchwertmethode für Altkonsolidierungsfälle Gebrauch gemacht. So wurde die Kapitalkonsolidierung als Vollkonsolidierung nach der Buchwertmethode durchgeführt, dabei erfolgte die Verrechnung der Beteiligungsansätze gemäß § 301 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem Eigenkapital auf der Grundlage der Wertansätze (Buchwerte) zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile.

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.

Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgt gemäß § 305 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträgen zwischen den Konzernunternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen. Die Zinserträge und ähnlichen Erträge sind ebenso mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet worden.

Aufgrund fehlender Lieferbeziehungen zwischen den Konzernunternehmen war eine Zwischenergebniseliminierung i. S. des § 304 HGB nicht vorzunehmen.

Steuerabgrenzung - latente Steuern

Sowohl in den Einzelabschlüssen als auch im Konzernabschluss ergab sich hinsichtlich der Steuerabgrenzung ein aktivischer Überhang aus latenten Steuern. Entsprechend des Ansatzwahlrechts nach § 274 HGB wurde auf eine Aktivierung verzichtet.

IV. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen werden entsprechend den bei der Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Die Immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt worden. Die Abschreibungen werden auf der Grundlage der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände vorgenommen. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung werden sowohl linear als auch degressiv abgeschrieben. Die degressive Abschreibungen wird angesetzt, soweit die Abschreibungsmethode zu höheren Abschreibungsbeträgen im Berichtsjahr führte.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Verwertbarkeit am Bilanzstichtag angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zu Nennwerten angesetzt. Notwendige Wertberichtigungen sind erfolgt. Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen am Bilanzstichtag nicht.

Die Vermögensgegenstände und Schulden im Konzernabschluss wurden einheitlich bewertet.

Die Aktiven Rechnungsabgrenzungsposten umfassen vor dem Bilanzstichtag geleistete Zahlungen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Die Sonstigen Rückstellungen sind für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Die Verbindlichkeiten sind unabhängig von der Höhe der Verzinsung zu ihren Rückzahlungs- bzw. Erfüllungsbeträgen bilanziert. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr bestehen am Bilanzstichtag in Höhe von T€ 4.506 (Vorjahr: T€ 3.189). Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen am Bilanzstichtag nicht (Vorjahr: T€ 250).

Im Rahmen sozialer Sicherheit bestehen am Bilanzstichtag Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 53 (Vorjahr: T€ 3), Verbindlichkeiten aus Steuern bestehen am Bilanzstichtag in Höhe von T€ 333 (Vorjahr: T€ 257).

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen in Höhe von T€ 2.845 (Vorjahr: T€ 1.814).

Die Passiven Rechnungsabgrenzungsposten umfassen vor dem Bilanzstichtag erhaltene Zahlungen, soweit sie Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

V. Angaben zur Konzernbilanz

Die Aufgliederung und Entwicklung der in der Konzernbilanz erfassten Anlagegegenstände im Jahr 2019 ist im Folgenden dargestellt:

Konzern Anlagenspiegel zum 31.12.2019

	Anschaffungs-/ Herstellungskosten
	01.01.2019	Zugänge	Umbuchungen
I. Immaterielle Wirtschaftsgüter
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	233.130,82	0,00	0,00
	233.130,82	0,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.884.849,18	0,00	0,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.965.297,28	228.033,14	8.020,08
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.356,75	460.239,31	-8.020,08
	10.859.503,21	688.272,45	0,00
	11.092.634,03	688.272,45	0,00

	Abgänge	Anschaffungs-/ Herstellungskosten 31.12.2019	kumulierte Abschreibungen 01.01.2019
I. Immaterielle Wirtschaftsgüter
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	233.130,82	229.143,82
	0,00	233.130,82	229.143,82
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	17.640,14	3.867.209,04	2.911.993,18
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	430.343,79	6.771.006,71	4.596.399,78
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	447.983,93	10.638.215,75	7.508.392,96
	447.983,93	10.871.346,57	7.737.536,78

	Zugänge	Abgänge	kumulierte Abschreibungen 31.12.2019
I. Immaterielle Wirtschaftsgüter
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.275,00	0,00	232.418,82
	3.275,00	0,00	232.418,82
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	86.971,00	17.639,14	2.981.325,04
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	494.415,55	409.278,62	4.681.536,71
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	581.386,55	426.917,76	7.662.861,75
	584.661,55	426.917,76	7.895.280,57

	Buchwert 31.12.2019	Buchwert 31.12.2018
I. Immaterielle Wirtschaftsgüter
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	712,00	3.987,00
	712,00	3.987,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	885.884,00	972.856,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.089.470,00	2.368.897,50
3. geleistete Anzahlungen und
Anlagen im Bau	461.575,98	9.356,75
	3.436.929,98	3.351.110,25
	3.437.641,98	3.355.097,25

Konzern Anlagenspiegel zum 31.12.2019

I. Immaterielle Wirtschaftsgüter

1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit wurden die Verbindlichkeiten in einem Verbindlichkeitenspiegel zusammengefasst dargestellt:

Konzern-Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2019

	Gesamt	Laufzeit bis zu einem Jahr	Laufzeit von mehr als einem Jahr	davon pfandrechtlich gesichert
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	249.999,68	249.999,68	0,00	249.999,68
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	489.436,59	489.436,59	0,00	0,00
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	2.845.237,00	2.845.237,00	0,00	0,00
4. Sonstige Verbindlichkeiten	921.073,82	921.073,82	0,00	0,00
davon aus Steuern T€ 333 (Vorjahr T€ 257)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 53 (Vorjahr T€ 3)
	4.505.747,09	4.505.747,09	0,00	249.999,68

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Grundstücksmietverträgen in Höhe von T€ 6.329.

Sämtliche sonstigen finanziellen Verpflichtungen liegen im Bereich des normalen Geschäftsbetriebes.

VI. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse enthalten ausschließlich die Erträge aus der engeren Geschäftstätigkeit, die die Betriebsleistungen der einzelnen Gesellschaften betreffen.

Sonstige Steuern

Hierbei handelt es sich um Kfz-Steuern und Grundsteuern.

VII. Sonstige Angaben

Geschäftsführer der Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH sind:

Herr Dipl.-Ing. Franz Fuest, Beckum,

Herr Sascha Busert, Rheda-Wiedenbrück

Die Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH ist Geschäftsführerin sämtlicher einbezogener Konzernunternehmen.

Anzahl der Mitarbeiter

	2019	2018
Angestellte	432	424
Aushilfen	24	14
	456	438

Die Honorare für den beauftragen Konzernabschlussprüfer betragen insgesamt T€ 76 davon für Abschlussprüfung T€ 53 und für Steuerberatung T€ 23.

Offenlegung

Die Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH legt als Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB ihren Konzernabschluss gemäß § 264 b HGB offen mit befreiender Wirkung für die Offenlegung der Jahresabschlüsse der nachfolgenden Unternehmen:

Unternehmen	Sitz	Handelsregister
Klinik Brilon-Wald Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. Kommanditgesellschaft, Brilon	Brilon	HR Arnsberg HRA 4099
Haus St. Benedikt Wohn- und Pflegeheim für ältere Menschen Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. Kommanditgesellschaft, Nußdorf	Nußdorf	HR Traunstein HRA 5785
Strandklinik St.-Peter-Ording GmbH & Co. KG, St.-Peter-Ording	St.-Peter-Ording	HR Flensburg HRA 7184
Strandklinik Ostseebad Boltenhagen GmbH & Co. KG, Boltenhagen	Boltenhagen	HR Schwerin HRA 1012

Die Offenlegung des Konzernabschlusses erfolgt durch Einreichung zum elektronischen Bundesanzeiger.

Beckum, den 02. Dezember 2020

Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH

Franz Fuest

Sascha Busert

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH, Boltenhagen

Prüfungsurteil

Ich habe den Konzernabschluss der Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH, Boltenhagen und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31.12.2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus habe ich den Konzernlagebericht der Clinica-Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH, Boltenhagen für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 geprüft. Die in der Anlage genannten Bestandteile des Konzernlageberichts habe ich in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

● entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31.12.2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 und

● vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Mein Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der in der Anlage genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Ich habe meine Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung übe ich pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

● identifiziere und beurteile ich die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, plane und führe Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

● gewinne ich ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

● beurteile ich die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

● ziehe ich Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich zu dem Schluss komme, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

● beurteile ich die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

● hole ich ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Ich bin verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Ich trage die alleinige Verantwortung für meine Prüfungsurteile.

● beurteile ich den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

● führe ich Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle.

Beckum, den 21. Januar 2021

Dipl.-Kfm. Peter Frölich, Wirtschaftsprüfer