VOSS Holding GmbH + Co. KG

Wipperfürth

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernbilanz zum 31.12.2022

VOSS Holding GmbH + Co. KG

Wipperfürth

AKTIVA

			Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4.925.523,15		2.868
2. Geschäfts- oder Firmenwert	10.546.384,23		9.936
3. Geleistete Anzahlungen	51.697,63		1.167
		15.523.605,01	13.971
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	75.162.727,91		75.184
2. Technische Anlagen und Maschinen	64.060.235,86		59.510
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	15.446.481,20		14.152
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	14.418.652,11		12.675
		169.088.097,08	161.520
III. Finanzanlagen
Beteiligungen		281.840,09	282
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	61.995.968,16		56.846
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	51.776.886,45		54.653
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	30.793.520,85		24.696
4. Geleistete Anzahlungen	879.377,85		1.515
		145.445.753,31	137.711
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	191.068.460,13		166.428
2. Sonstige Vermögensgegenstände	24.768.113,02		21.703
		215.836.573,15	188.131
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere		24.296.053,03	7.009
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		203.492.305,89	177.782
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		3.735.740,92	2.969
D. AKTIVE LATENTE STEUERN		470.200,00	754
		778.170.168,48	690.129

PASSIVA

			Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Kapitalanteile Kommanditistin	20.149.253,73		20.149
II. Gewinnrücklagen	553.614.146,33		486.933
III. Kapital Fremdgesellschafter	85.791,39		-1
IV. Ausgleichsposten aus Währungsumrechnung	-9.019.280,07		-10.266
		564.829.911,38	496.815
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	36.279.934,55		35.986
2. Steuerrückstellungen	16.263.269,17		12.957
3. Sonstige Rückstellungen	76.559.261,82		71.442
		129.102.465,54	120.386
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.233.282,61		4.487
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.129.967,10		1.429
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	44.237.382,97		41.217
4. Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel	451.573,95		0
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	12.949.537,86		11.061
6. Sonstige Verbindlichkeiten	16.067.259,13		12.299
		78.069.003,62	70.494
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		6.168.787,94	2.434
		778.170.168,48	690.129

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1.1.2022 bis 31.12.2022

VOSS Holding GmbH + Co. KG

Wipperfürth

			Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
1. Umsatzerlöse		815.330.456,67	727.655
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		3.220.597,75	13.830
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		524.683,55	425
4. Sonstige betriebliche Erträge		29.640.165,31	38.049
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-348.415.443,88		-311.489
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-26.189.815,99		-23.276
		-374.605.259,87	-334.765
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-190.484.324,92		-168.964
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-36.418.794,53		-34.033
		-226.903.119,45	-202.997
7. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-31.424.151,93	-30.133
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-129.108.613,14	-120.716
9. Erträge aus übrigen Beteiligungen		41.337,39	0
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		2.925.878,06	635
11. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens		-10.675,00	0
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-1.179.413,39	-1.256
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-15.973.793,56	-32.386
14. Ergebnis nach Steuern		72.478.092,39	58.341
15. Sonstige Steuern		-1.719.153,48	-1.733
16. Konzernjahresüberschuss		70.758.938,91	56.608
17. Einstellung in Gewinnrücklagen		-66.681.151,20	-52.181
18. Auf andere Gesellschafter entfallender Verlust		483.676,72	1
19. Gutschrift auf Gesellschafterdarlehenskonten		-4.561.464,43	-4.429
20. Konzernbilanzgewinn		0,00	0

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

VOSS Holding GmbH + Co. KG

1. Konsolidierungsgrundsätze und Konsolidierungskreis

Die VOSS Holding GmbH + Co. KG hat ihren Sitz in Wipperfürth und ist im Handelsregister beim Amtsgericht Köln in Abteilung A unter der Nr. 16573 eingetragen.

Die Konsolidierung der VOSS Gruppe erfolgte auf der Grundlage der Einzelabschlüsse der einzelnen Gesellschaften. Dabei wurden die Abschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften nach den jeweils maßgeblichen handelsrechtlichen Bilanzierungsgrundsätzen angesetzt. Eine Anpassung an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ist im Wege einer Überleitungsrechnung erfolgt.

Für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften bis auf die VOSS Exotech Automotive Private Ltd. und die VOSS Automotive India Private Ltd. entsprach das Geschäftsjahr dem Kalenderjahr.

Die Kapitalkonsolidierung der bis 2009 in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen wurde gemäß § 301 HGB a. F. unverändert nach der Buchwertmethode vorgenommen. Die Erstkonsolidierung erfolgte zum 31.12.1997.

Für Neuzugänge ab 2010 wurde gemäß § 301 HGB n. F. der Zeitwert angesetzt. Dabei sich ergebende Unterschiedsbeträge wurden auf stille Reserven im Sachanlagevermögen verteilt bzw. als Firmenwert gemäß § 309 HGB ausgewiesen. Zum 31.12.2022 ergab sich hieraus ein aktivischer Wert von 11.699 TEUR. Dieser Wert beinhaltet einen Betrag von 1.925 TEUR aufgrund einer Erweiterung des Konsolidierungskreises.

Passive Unterschiedsbeträge wurden in dem Posten Gewinnrücklagen unter dem Eigenkapital ausgewiesen, da sie aufgrund von Gewinnthesaurierungen zwischen dem Entstehen des Mutter-Tochter-Verhältnisses und dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung entstanden sind. Zum 31.12.2022 betrug dieser Konsolidierungsausgleichsposten 6.543 TEUR.

Die im Anlagevermögen und Vorratsvermögen enthaltenen Zwischengewinne wurden erfolgswirksam eliminiert.

Alle Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden verrechnet.

Die Währungsumrechnung erfolgte nach der modifizierten Stichtagsmethode. Dabei erfolgte die Umrechnung der Aktiv- und Passivposten zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden zum taggenauen Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Die Währungsdifferenzen aus der Schulden- und Aufwands- und Ertragskonsolidierung wurden ergebniswirksam erfasst.

In den Konzernabschluss wurden folgende Unternehmen nach den Vorschriften über die Vollkonsolidierung gemäß § 300 ff. HGB einbezogen:

	Anteil v.H.
1. VOSS Holding GmbH + Co. KG, Wipperfürth	-
2. VOSS Geschäftsführungs-GmbH, Wipperfürth	100,00
3. VOSS Automotive GmbH, Wipperfürth	100,00
4. VOSS Fluid GmbH, Wipperfürth	100,00
5. VOSS Immobilien + Service GmbH + Co. KG, Wipperfürth	100,00
6. VOSS Werkzeugtechnik GmbH, Extertal	100,00
7. VOSS Service GmbH & Co. KG, Zossen	100,00
8. VOSS Geschäftsführungs Service GmbH, Zossen	100,00
9. VOSS Automotive Valves and Actuators GmbH, Gründau	100,00
10. VOSS Fluid S.a.r.l., Vernouillet (Frankreich)	100,00
11. VOSS Fluid S.r.l., Osnago (Italien)	100,00
12. VOSS Fluid Polska Sp. z o.o., Legnicka (Polen)	100,00
13. VOSS S.A.U., Sabadell (Spanien)	100,00
14. VOSS Automotive LTDA., Sao Paulo (Brasilien)	100,00
15. VOSS Automotive Inc., Fort Wayne (USA)	100,00
16. VOSS Automotive Polska Sp. z o.o., Legnicka (Polen)	100,00
17. VOSS Automotive Components (Jinan) Co., Ltd., Jinan (China)	100,00
18. VOSS Japan Ltd., Tokio (Japan)	100,00
19. VOSS Automotive Mexico S. DE R.L DE C.V., Arteaga (Mexiko)	100,00
20. VOSS Exotech Automotive Private Ltd., Pune (Indien)	100,00
21. VOSS Automotive India Private Ltd., Pune (Indien)	100,00
22. VOSS Automotive Bulgaria EOOD, Bahovitsa (Bulgarien)	100,00
23. VOSS Automotive Korea Ltd., Seoul (Südkorea)	100,00
24. VOSS Automotive Components (Shaanxi) Co. Ltd, Shaanxi (China)	90,00
25. HypTec GmbH, Lebring (Österreich)	60,00

Die HypTec GmbH, Lebring (Österreich) wurde erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen.

Nicht in den Konzernabschluss eingeflossen ist die fka Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH, Aachen. Die Beteiligung an dieser Gesellschaft beträgt 24,3 %. Die Nichteinbeziehung erfolgte in Anwendung des § 311 Abs. 2 HGB. Das Jahresergebnis 2022 betrug 664 TEUR und das Eigenkapital zum 31.12.2022 betrug 13.380 TEUR.

Gemäß § 264 Abs. 3 Nr. 4 HGB werden die VOSS Automotive GmbH, Wipperfürth, die VOSS Fluid GmbH, Wipperfürth und die VOSS Automotive Valves and Actuators GmbH, Gründau von ihren Offenlegungspflichten befreit. Gleiches gilt für die Offenlegung der VOSS Immobilien + Service GmbH + Co. KG, Wipperfürth, der VOSS Service GmbH & Co. KG, Zossen und der VOSS Holding GmbH + Co. KG, Wipperfürth in Anwendung des § 264b HGB.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss wurde nach den Vorschriften des § 264a HGB i. V. m. §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Die Gliederungsschemata der §§ 266 und 275 HGB wurden beibehalten. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde wie im Vorjahr das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die Gegenstände des Sachanlagevermögens und immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen wurden linear oder degressiv vorgenommen. Die Regelungen des § 6 Abs. 2 und 2a EStG wurden im Inland direkt und im Ausland im Rahmen einer Überleitungsrechnung angewendet. Entgeltlich erworbene Geschäfts- und Firmenwerte wurden über einen Zeitraum von 6, 10 und 15 Jahren linear abgeschrieben. Bei diesen 4 Firmenwerten lassen die Art und Weise der Geschäftsausübung diese Abschreibungsdauer erwarten.

Die ausgewiesene Beteiligung wurde zu Anschaffungskosten angesetzt.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren wurden mit den Konzernanschaffungskosten oder dem am Bilanzstichtag beizulegenden Wert bewertet. Fertige und unfertige Erzeugnisse wurden zu Konzernherstellungskosten angesetzt. Hierbei werden die handelsrechtlichen Pflichtbestandteile berücksichtigt. Mit Gängigkeits- und Reichweitenabschlägen sowie unter Berücksichtigung der verlustfreien Bewertung wurden eventuell bestehenden Risiken Rechnung getragen.

Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände wurden mit dem Nominalbetrag angesetzt. Zweifelhafte Forderungen wurden in angemessenem Umfang einzelwertberichtigt. Daneben wurden zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos Pauschalwertberichtigungen gebildet.

Die Bewertung der sonstigen Wertpapiere erfolgte zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert.

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nominalbetrag angesetzt.

Rückstellungen für Pensionen wurden nach dem modifizierten Teilwertverfahren berechnet. Die Berechnung der Rückstellung für die Hinterbliebenenversorgung erfolgte nach der sogenannten kollektiven Methode. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.

Im Jahr 2022 wurde erstmals die (teil-) kongruente Bewertung von Rückdeckungsanspruch und Pensionsrückstellung vorgenommen (IDW RH FAB 1021). Dabei richtete sich die Bewertung des Anspruchs aus der Rückdeckungsversicherung nach dem notwendigen Teil-/ Erfüllungsbetrag der korrespondierenden Pensionsrückstellung (Primat der Passivseite). Die Bewertungsänderung erfolgte, da hierdurch ein besseres den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögenslage vermittelt wird. Aufgrund der Umstellung ergaben sich zusätzliche Aufwendungen in Höhe von 244 TEUR.

Die sonstigen Rückstellungen wurden zu ihrem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Verpflichtungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem laufzeitadäquaten durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Die Grundlage für die Währungsumrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten war der Kurs am Tage des Geschäftsvorfalls, soweit nicht aufgrund veränderter Wechselkurse zum 31.12.2022 Forderungsabwertungen oder Verpflichtungshöherbewertungen erforderlich waren. Bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger erfolgte in Anwendung des § 256a S. 2 HGB bereits eine Realisierung von Kursgewinnen.

Es wurden Fremdwährungssicherungsgeschäfte zu Absicherungszwecken und zur Risikominimierung abgeschlossen. Derivative Finanzinstrumente wurden zum Bilanzstichtag zu Marktwerten bewertet.

Die latenten Steuern wurden getrennt nach den Rechtsvorschriften des § 274 HGB und § 306 HGB ermittelt.

3. Angaben zum Konzernabschluss

3.1 Angaben zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem Anlagengitter dieses Anhangs zu entnehmen.

Geschäfts- oder Firmenwert

Die in der Bilanz ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte beinhalten einen entgeltlich erworbenen Geschäftswert aus dem Einzelabschluss einer konsolidierten Tochtergesellschaft in Höhe von 513 TEUR.

Vorräte

Aufgrund von Bewertungsvereinfachungsverfahren ergeben sich Unterschiedsbeträge zwischen Buchwert und Marktpreis am Bilanzstichtag in Höhe von 1.922 TEUR.

Pensionsrückstellungen

Die Pensionsrückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf der Basis eines Zinsfußes von 1,78 %, zukünftiger Gehaltsteigerungen von 3,5 % und zukünftiger Rentensteigerungen von 2,0 % ermittelt. Die Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind teilweise durch Rückdeckungsversicherungen gesichert, die zu fortgeführten Anschaffungskosten / dem beizulegenden Zeitwert bewertet wurden. Zum Bilanzstichtag wurde eine Verrechnung von 2.520 TEUR vorgenommen. Es erfolgte dementsprechend eine Verrechnung von Zinsaufwendungen und Zinserträgen von 87 TEUR. Die unsaldierte Pensionsrückstellung beträgt 38.800 TEUR. Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB (ausschüttungsgesperrter Betrag) beläuft sich auf 1.764 TEUR (Vorjahr 2.765 TEUR).

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen das Gesellschafterdarlehenskonto der Gesellschafterin der VOSS Holding GmbH + Co. KG.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag ergeben sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel (Anlage).

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Diese Position enthält Versicherungserstattungen aus der Betriebsunterbrechungsversicherung in Höhe von 5.833 TEUR aufgrund eines Flutschadens am Standort Wipperfürth aus dem Jahr 2021 für Folgejahre sowie Erlösabgrenzungen für das Jahr 2023.

Latente Steuern

Zum Bilanzstichtag errechneten sich aktive latente Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen gemäß § 306 HGB in Höhe von 470 TEUR, diese haben sich gegenüber dem Vorjahr um 284 TEUR verringert. Der Berechnung wurde ein durchschnittlicher Steuersatz von 25 % zugrunde gelegt.

Auf die Aktivierung von Latenten Steuern gemäß § 274 HGB wurde verzichtet. Die diesbezüglichen zukünftigen Steuerentlastungen betragen 25.918 TEUR. Sie ergeben sich im Wesentlichen aus abweichenden Wertansätzen in der Steuerbilanz bei Forderungen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen. Bei der Berechnung wurde jeweils der landesspezifische Steuersatz verwendet. Dieser beträgt im Durchschnitt ca. 25% (Vorjahr 30 %).

3.2 Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Von den Umsatzerlösen entfielen auf den Bereich:

	2022		2021
	TEUR	v.H.	TEUR	v.H.
Nutzfahrzeuge	420.425	51,6	409.942	56,3
Pkw	211.054	25.9	160.476	22.1
Maschinenbaukomponenten	183.851	22,5	157.237	21,6
	815.330	100,0	727.655	100,0

Hiervon wurden im

	2022		2021
	TEUR	v.H.	TEUR	v.H.
Inland	224.655	27,6	196.825	27,0
Ausland	590.675	72,4	530.830	73,0
	815.330	100,0	727.655	100,0

realisiert.

Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Währungskurseffekte in Höhe von 9.929 TEUR (Vorjahr: 9.468 TEUR) enthalten. Aus der Auflösung von Rückstellungen sind aperiodische Erträge in Höhe von 5.908 TEUR (Vorjahr: 6.058 TEUR) ausgewiesen.

Des Weiteren sind außergewöhnliche Erträge enthalten, die auf Versicherungserstattungen für die Flutschäden am Standort Wipperfürth aus dem Jahr 2021 in Höhe von 10.028 TEUR entfallen.

Personalaufwand

Punkt b) dieses Postes enthält 1.514 TEUR (Vorjahr: 2.287 TEUR) Aufwendungen für Altersversorgung.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Währungskurseffekte in Höhe von 9.981 TEUR (Vorjahr: 8.970 TEUR) sowie außergewöhnliche Aufwendungen in Höhe von 1.635 TEUR aufgrund eines Flutschadens am Standort Wipperfürth aus dem Jahr 2021 enthalten.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Position enthält Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von 657 TEUR (Vorjahr: 815 TEUR).

4. Sonstige Angaben

4.1 Haftungsverhältnisse

Das Wechselobligo betrug 1.796 TEUR.

4.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Das Bestellobligo betrug ca. 130.638 TEUR. Aus Miet- und Leasingverträgen bestehen zurzeit Verpflichtungen in Höhe von 6.471 TEUR p. a..

4.3 Abschlussprüferhonorar

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt 354 TEUR, davon für Abschlussprüfungsleistungen 220 TEUR, und für Steuerberatungsleistungen 134 TEUR.

4.4 Derivate

Zur Absicherung von zukünftigen Fremdwährungskäufen und -verkäufen sind Kurssicherungsgeschäfte abgeschlossen worden. Hierdurch sollen die Wechselkursrisiken im Geschäftsjahr 2023 reduziert werden. Drohverlustrückstellungen aus den Absicherungsgeschäften wurden nicht gebildet.

Es bestanden zum Bilanzstichtag folgende nicht bilanzierte Sicherungsgeschäfte:

―	Bandbreitenoptionen (Kauf) mit einem Abschlusswert zwischen 22.441 TEUR und 25.697 TEUR und einem entsprechenden Stichtagswert zwischen 24.268 TEUR und 26.830 TEUR.
―	Devisentermingeschäfte (Verkauf) mit einem Abschlusswert von 5.429 TEUR und einem entsprechenden Stichtagswert von 5.139 TEUR.
―	Devisentermingeschäfte (gehebelt/Verkauf) mit einem Abschlusswert zwischen 3.084 TEUR und 6.168 TEUR und einem entsprechenden Stichtagswert zwischen 2.852 TEUR und 5.704 TEUR.
―	Bankseitig partiell kündbare Devisentermingeschäfte (Kauf) mit einem Abschlusswert von mindestens 4.671 TEUR und dementsprechenden Stichtagswert von 5.122 TEUR und einem Abschlusswert von höchstens 18.684 TEUR und dementsprechenden Stichtagswert von 20.489 TEUR.
―	Bankseitig partiell kündbare Devisentermingeschäfte (Verkauf) mit einem Abschlusswert von mindestens 9.647 TEUR und dementsprechenden Stichtagswert von 9.079 TEUR und einem Abschlusswert von höchstens 28.727 TEUR und dementsprechenden Stichtagswert von 26.892 TEUR.

Der Stichtagswert wurde jeweils mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag errechnet.

4.5 Angaben zur Komplementärgesellschaft

Die persönlich haftende Gesellschafterin ist die VOSS Geschäftsführungs-GmbH. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 50.000,00 DM (25.564,59 EUR).

4.6 Organmitglieder

Das Geschäftsführungsorgan der VOSS Geschäftsführungs-GmbH bestand im Geschäftsjahr 2022 aus folgendem Mitglied:

Herr Dr. Thomas Röthig (Geschäftsführer) - einzelvertretungsberechtigt -

Die VOSS Holding GmbH + Co. KG hat einen Beirat mit folgenden Mitgliedern:

Frau Dr. Regine Hagen-Eck	(Vorsitzende)
Herr Dr. Hans Wobbe	(stellvertretender Vorsitzender)
Herr Wolfgang Schmitz
Herr Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein
Herr Peter Tyroller
Herr Georg Weiberg	(bis 30.06.2022)
Herr Bernd Maierhofer	(ab 01.07.2022)

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Beirats betrugen für 2022 566 TEUR.

4.7 Angaben zu Mitarbeitern/-innen

In 2022 wurden durchschnittlich 6.864 Mitarbeiter/-innen (Vorjahr: 6.307) beschäftigt (ohne Auszubildende). Diese gliedern sich wie folgt:

Angestellte Arbeitnehmer/-innen	1.891
Gewerbliche Arbeitnehmer/-innen	4.973
insgesamt	6.864
Inland	1.442
Ausland	5.422
insgesamt	6.864

Konzernanlagegitter 2022

	Anschaffungs-, Herstellungskosten
	1.1.2022	Währungsdifferenzen 2022	Zugänge 2022
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	14.187.480,29	-44.230,02	2.727.922,06
2. Geschäfts- oder Firmenwert	17.849.102,81	18.674,03	2.310.127,73
3. Geleistete Anzahlungen	1.167.450,36	0,00	28.807,21
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	33.204.033,46	-25.555.99	5.066.857,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	113.032.624,76	665.844,37	1.851.824,35
2. Technische Anlagen und Maschinen	216.234.895,32	243.586,14	12.160.152,79
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	57.967.235,97	226.236,84	5.357.351,60
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	12.674.554,86	240.500,61	14.927.795,69
Summe Sachanlagen	399.909.310,91	1.376.167,96	34.297.124,43
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	281.840,09	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	281.840,09	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	433.395.184,46	1.350.611,97	39.363.981,43

	Anschaffungs-, Herstellungskosten
	Abgänge 2022	Umbuchungen 2022	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.032.895,72	1.151.254,72	15.989.531,33
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	20.177.904,57
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	-1.144.559,94	51.697,63
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	2.032.895,72	6.694,78	36.219.133,53
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.079,51	1.440.962,23	116.983.176,20
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.133.270,09	11.007.352,30	238.512.716,46
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.599.600,60	957.118,96	61.908.342,77
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	12.070,78	0,00 -13.412.128,27	14.418.652,11
Summe Sachanlagen	3.753.020,98	-6.694,78	431.822.887,54
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00	281.840,09
Summe Finanzanlagen	0,00	0,00	281.840,09
Summe Anlagevermögen	5.785.916,70	0,00	468.323.861,16

	Abschreibungen
	1.1.2022	Währungsdifferenzen 2022	Geschäftsjahr 2022
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	11.319.772,06	-48.447,10	1.825.578,79
2. Geschäfts- oder Firmenwert	7.913.226,80	18.674,03	1.699.619,51
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	19.232.998,86	-29.773,07	3.525.198,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	37.848.588,78	82.787,52	3.889.918,21
2. Technische Anlagen und Maschinen	156.724.688,37	-228.149,44	18.987.377,47
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	43.815.583,29	113.266,86	5.021.657,95
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
Summe Sachanlagen	238.388.860,44	-32.095,06	27.898.953,63
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	257.621.859,30	-61.868,13	31.424.151,93

	Abschreibungen
	Abgänge 2022	Umbuchungen 2022	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.032.895,57	0,00	11.064.008,18
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	9.631.520,34
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	2.032.895,57	0,00	20.695.528,52
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	846,22	-1.834,73	41.820.448,29
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.031.435,80	1.512,03	174.452.480,60
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.488.646,53	322,70	46.461.861,57
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
Summe Sachanlagen	3.520.928,55	0,00	262.734.790,46
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	5.553.824,12	0,00	283.430.318,98

	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4.925.523,15	2.867.708,23
2. Geschäfts- oder Firmenwert	10.546.384,23	9.935.876,01
3. Geleistete Anzahlungen	51.697,63	1.167.450,36
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	15.523.605,01	13.971.034,60
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	75.162.727,91	75.184.035,98
2. Technische Anlagen und Maschinen	64.060.235,86	59.510.206,95
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	15.446.481,20	14.151.652,68
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	14.418.652,11	12.674.554,86
Summe Sachanlagen	169.088.097,08	161.520.450,47
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	281.840,09	281.840,09
Summe Finanzanlagen	281.840,09	281.840,09
Summe Anlagevermögen	184.893.542,18	175.773.325,16

Konzernverbindlichkeitenspiegel

		Restlaufzeit
Stand zum 31.12.2022	insgesamt	bis zu einem Jahr	zwischen ein und fünf Jahren	von mehr als fünf Jahren	davon durch Pfand- und ähnliche Rechte gesichert
	EUR	EUR EUR	EUR	EUR	EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.233.282,61	1.108.078,20	1.577.204,41	548.000,00	1.520.000,00
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.129.967,10	1.129.967,10	0,00	0,00	0,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	44.237.382,97	44.127.990,77	85.365,77	24.026,43	0,00
4. Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel	451.573,95	451.573,95	0,00	0,00	0,00
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	12.949.537,86	12.949.537,86	0,00	0,00	0,00
6. Sonstige Verbindlichkeiten	16.067.259,13	14.766.354,87	1.300.904,26	0,00	0,00
davon a) aus Steuern		a) 7.427.435,72
		(Vorjahr: 5.805.359,59 )
b) im Rahmen der sozialen Sicherheit		b) 2.247.423,39
		(Vorjahr: 2.253.008,16 )
	78.069.003,62	74.533.502,75	2.963.474,44	572.026,43	1.520.000,00

Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

VOSS Holding GmbH + Co. KG, Wipperfürth

nach den Grundsätzen des Deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 21

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Konzernjahresüberschuss	70.759	56.608
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	31.424	30.133
+ / - Zunahme / Abnahme der Rückstellungen	4.754	1.499
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-129	506
-/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-35.923	-58.015
+ / - Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	10.673	5.755
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge	657	815
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge	-2.404	-194
- Sonstige Beteiligungserträge	-41	0
+/- Aufwendungen / Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung / Bedeutung	-8.377	2.643
+/- Ertragsteueraufwand /-ertrag	15.974	32.386
+ / - Einzahlungen im Zusammmenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung / Bedeutung	10.028	19.733
- Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung / Bedeutung	-1.651	-19.887
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-12.668	-25.817
= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	83.076	46.165
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens / immateriellen Anlagevermögens	361	1.793
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen / immaterielle Anlagevermögen	-40.776	-33.660
- Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung / Bedeutung	0	-2.489
+ Erhaltene Zinsen	2.926	635
+ Erhaltene Dividenden	41	0
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-37.448	-33.721
- Auszahlungen an Gesellschafter	-2.673	-3.701
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten	792	129
- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten	-2.046	-1.069
- Gezahlte Zinsen	-522	-441
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-4.449	-5.082
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	41.179	7.362
+/- Wechselkurs und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	1.818	15.555
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	184.791	161.874
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode (= liquide Mittel / Wertpapiere)	227.788	184.791

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2022

VOSS Holding GmbH + Co. KG, Wipperfürth

	Kapitalanteil Kommanditistin	Gewinnrücklagen	Kapital Fremdgesellschafter	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Konzerneigenkapital
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand 1.1.2021	20.149	434.753	0	-25.822	429.080
Konzernjahresüberschuss		56.608			56.608
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital		-4.429			-4.429
Verlustanteil Fremdgesellschafter		1	-1		0
Veränderung Währungsdifferenzen				15.556	15.556
Stand 31.12.2021	20.149	486.933	-1	-10.266	496.815
Konzerniahresüberschuss		70.758			70.758
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital		-4.561			-4.561
Verlustanteil Fremdgesellschafter		484	-484		0
Veränderung Konsolidierungskreis			571		571
Veränderung Währungsdifferenzen				1.247	1.247
Stand 31.12.2022	20.149	553.614	86	-9.019	564.830

Rundungsdifferenzen sind technisch bedingt und wurden nicht eliminiert.

Wipperfürth, den 6. Juli 2023

VOSS Holding GmbH + Co. KG

gez. Dr. Thomas Röthig

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell

Die VOSS-Unternehmensgruppe ist Partner des Fahrzeug- und Maschinenbaus für die Lösungen im Fluid Management und in der Leitungs- und Verbindungstechnik in Fluid-Systemen. Mit Kundennähe und Innovation auf hohem Niveau hat sich VOSS zu einer weltweit agierenden Unternehmensgruppe entwickelt.

Unter dem Dach der VOSS Holding GmbH + Co. KG sind die VOSS Automotive GmbH, die VOSS Fluid GmbH, die VOSS Immobilien + Service GmbH + Co. KG, die VOSS Automotive Valves and Actuators GmbH (VAVA GmbH), die VOSS Service GmbH & Co. KG, die VOSS Werkzeugtechnik GmbH und sechzehn Auslandsgesellschaften vereint.

In enger Zusammenarbeit mit den Kunden gestaltet und optimiert die VOSS Gruppe Fluid Management Systeme in aktuellen und zukünftigen Systemen. Es gehört zur VOSS-Tradition die Kunden mit schnellen, stabilen Lösungen und grundlegenden Innovationen zu überzeugen und den Stand der Technik in Fahrzeugsystemen zu prägen.

Der Geschäftsbereich Automotive bietet ein umfangreiches Portfolio an effizienten Systemlösungen für die internationale Nutzfahrzeug- und Pkw-Industrie sowie für den Offroad-, Fahrzeug- und Motorenbau. Das Portfolio beinhaltet Pneumatik-, Kraftstoff- und Hydrauliksysteme, Abgastechnik (SCR), Thermomanagement, Niederdruck-Ventiltechnik und neue Technologien (z. B. Lösungen für Brennstoffzellen oder auch Sensor-Anwendungen).

Im Geschäftsbereich Fluid ist VOSS führender Anbieter hydraulischer Verbindungstechnik und ein international gefragter Systempartner.

Zum Produktportfolio gehören unter anderem Schneidringverschraubungen, Weichdichtungs- und Bördelverschraubungen, Rohrumformungssysteme, Flanschverbindungen, konfektionierte Rohr- und Schlauchleitungen, Hochdruckventile sowie ergänzendes Zubehör.

2. Umweltbericht

Im Energie- und Umweltmanagement erfolgten im Jahr 2022 erfolgreiche Überwachungsaudits gemäß ISO 5001:2018 und ISO 14001:2015 durch die TÜV Nord Cert GmbH am Wipperfürther Standort.

Für die Gesellschaften am Standort Wipperfürth wurden für Erdgas- und Flüssiggasbezüge, sowie für die Kraftstoffbezüge der Dienstwagen, konsequent weitere Reduktionen der CO ₂ -Emissionen im Rahmen des im GHG-Protokoll definierten Scope 1 und 2 vorgenommen, sodass das Ziel der CO ₂ -neutralen Produktion Ende 2022 erreicht wurde. Neben der Stromeigenerzeugung wird zertifiziertes Öko-Gas bezogen, welches klimaneutral ist.

In 2022 wurde darüber hinaus die erste Fotovoltaik-Anlage zur Steigerung der Eigenproduktion von elektrischer Energie in Betrieb genommen. Ebenfalls wurde in 2022 mit dem Aufbau von zusätzlichen Ladesäulen der Anteil an Elektromobilität der VOSS-Dienstfahrzeuge gesteigert.

Für alle anderen Gesellschaften der VOSS Gruppe im In- und Ausland wird die CO ₂ -Neutralität bis spätestens 2035 angestrebt.

Die VOSS Gruppe betrachtet den Umweltschutz als wichtigen Bestandteil der Unternehmensführung und als Grundlage des langfristigen Unternehmenserfolgs. Dieser Verpflichtung wird die Geschäftsführung auch in der Zukunft nachkommen.

3. Forschung und Entwicklung

Die Entwicklung im Unternehmensbereich Automotive stand 2022 im Zeichen der Diversifizierung. Die Aktivitäten im Thermomanagement waren von der Weiterentwicklung und Validierung ergänzender Ventiltypen für Durchflussmengen von 25 l/min bis 400 l/min geprägt, ebenso von mehreren Ausschreibungen für Serienvergaben im Themenfeld Thermomanagement, wo Pumpen, Ventile, Sensoren und Leitungs-/Verbindungstechnik integriert werden. Der Automotive Bereich wird im Rahmen der Strategie 2030 in weitere Entwicklungsressourcen investieren, um als Systemanbieter von Thermomanagement-Systemen aufzutreten. Dazu wurde ein Versuchsfahrzeug mit einem VOSS Thermo-Modul ausgestattet, von dem ein "Digitaler Zwilling" als Modell-Abbild in einer neuen Simulationsumgebung erstellt wurde. So konnten Fahrzyklen mit ihren Auswirkungen auf das thermale System und dessen Komponenten simuliert werden - eine unabdingbare Voraussetzung zur Entwicklung komplexerer Thermomanagement-Module mit integrierter "Intelligenz" (Software), auch als Basis für Effizienzsteigerung bei dem Betrieb von Batteriefahrzeugen. Auch zu kundenseitigen Präsentationszwecken konnte das Demonstrator Fahrzeug erfolgreich genutzt werden. VOSS erhielt durchweg positive Resonanz auf die eindrucksvolle Darstellung als Modul-Lieferant mit Systemexpertise.

Da Hersteller batterieelektrischer Fahrzeuge mehr Anstrengungen in Richtung schneller Ladezeiten und Schutz vor größeren Temperaturschwankungen bei Traktionsbatterien unternehmen, ist von VOSS das Förderprojekt EVOLIS bis Ende 2022 durchgeführt worden, dass sich mit Direkt-Flüssigkeitskühlung von Batteriezellen beschäftigt.

Neben dem Thermomanagement in Mobilanwendungen verstärken sich auch die Projekte im Bereich BESS (Batterie-elektrische Speichersysteme), die als stationäre Einheiten ebenfalls fluidisch gekühlt werden und erhöhte Anforderungen an Standzeit und Service-Intervalle stellen.

Im Rahmen der Umstellung der Fahrzeugindustrie auf unterschiedliche Antriebsstränge wird der Mix an Kundenprojekten technologisch immer breiter, neben mehreren Anfragen im Kontext Brennstoffzellen-Antriebe mit Leitungssystemen bis 30 bar Betriebsdrücken hat VOSS auch Serienaufträge für erste Wasserstoffsysteme (700 bar) erhalten, bei der eine enge Zusammenarbeit zwischen der VOSS Automotive GmbH und der Schwestergesellschaft VOSS Fluid GmbH der Schlüssel zum Erfolg ist, um ein volles Produktspektrum bestehend aus Hoch- und Niederdruck-Komponenten liefern zu können.

Eine neue Generation von Hybrid Druckluft-Verbindungstechnik (SV232evo) ist termingerecht auf Wintertestfahrzeuge bei einem chinesischen OEM verbaut worden.

Die Diversifizierung des VOSS-Produktspektrums wird mit der Entwicklung zweier neuer Produktlinien in neuen Märkten ausgebaut.

,ClickID' ist ein Sensor-Wearable ("Handschuh" /Armband mit Fingereinheit), das bei der Montage per künstlicher Intelligenz eine ordnungsgemäße Steckverbindung von einer fehlerhaften unterscheiden und dies einem Qualitätsmanagementsystem melden kann.

,Ello 2.0' ist eine elektrifizierte Gehhilfe (e-Walker), die mit einer intelligenten Fahrantriebsregelung, geheingeschränkten Personen eine sichere und erweiterte Fortbewegungsmöglichkeit eröffnet und dabei intelligente Zusatzfunktionen bietet. Die Vermarktung und Umsetzung erfolgen in der in 2023 neu gegründeten VOSS Healthcare GmbH unter Führung der VOSS Holding GmbH + Co. KG.

Für die neuen Anwendungen im LKW-Thermomanagement und in der Wasserstofftechnik wurden neue Rohrqualitäten für flexible Nieder- und Mitteldruckrohre im Kunststoff-Technikum entwickelt. Das Versuchslabor stellt sich mit neuen Prüfständen auf Thermomanagementmodul-Prüfungen ein und wird in 2023 Prüfstände für H2 Erprobungen aufbauen.

Die Entwicklungstätigkeiten im Geschäftsbereich Fluid konzentrierten sich im Jahr 2022 neben der Optimierung und dem Ausbau der bestehenden Produktpalette auf die Entwicklung des neuen Produktportfolios im Wasserstoffbereich sowie die Entwicklung von kundenspezifischen Produkten. Das Produktprogramm VOSSLok40, ein im Markt bereits eingeführtes System, welches auf einer Umformtechnologie basiert, die im Erdgas- (CNG/LNG) und Wasserstoffbereich (H2, LH2) sowie in der Chemie- oder Nahrungsmittelindustrie Anwendung findet, wurde konsequent weiterentwickelt und das Programm stetig weiter ausgebaut. So wurde die VOSSLok40-Umformmaschine bereits im Vorjahr mit einer Netzwerkschnittstelle zur Fernwartung versehen und das Produktprogramm der Verbindungskomponenten, den Marktbedürfnissen folgend, weiter ausgebaut. Neben Ergänzungen von neuen oder abgewandelten Artikeln sind bei VOSSLok40 besonders anwendungsspezifische Lösungen im Fokus der Produktentwicklung. Beispielsweise wurden für CNG- und H2-Systeme, bei denen in den Zielmärkten China und Nordamerika vornehmlich zöllige Rohre Anwendung finden, neue Werkzeuge und Verbindungskomponenten entwickelt, welche zukünftig Einzug in die Serie erhalten werden.

Die Anzahl der Anfragen und anstehenden Projekte im Wasserstoffbereich hat deutlich zugenommen. Deshalb wurde auch hier an der Weiterentwicklung der Produkte gearbeitet, die über die Akquisition der HypTec GmbH erworben wurden. Die Zusammenarbeit mit HypTec zur Optimierung der Produkte als auch erste Projekte zur Industrialisierung wurden initiiert. Daneben werden kundenspezifische Subsysteme zum Transport und der Speicherung des Wasserstoffs ausgelegt, wodurch sich die VOSS Fluid GmbH auch in dieser Branche zum Systemanbieter weiterentwickelt. Im Bereich der einbaufertigen Leitungen wurden weitere maßgeschneiderte technische Kundenlösungen erarbeitet und die Lösungskompetenz weiter ausgebaut. Wie bereits im Vorjahr zeigte sich ein steigender Bedarf an individuellen technischen Konzepten für die Produktprogramme von VOSSLok40 und den einbaufertigen Leitungen.

Neben den klassischen Hochdruck Anwendungen aus dem Feld der Hydraulik geht es dabei speziell um CNG- und wasserstoffbezogene Anforderungen. Der Geschäftsausbau für diese Wachstumsmärkte wird weiter vorangetrieben.

Aufgrund der positiven Marktresonanz auf das VOSS Plug Stecksystem sollen ergänzende marktbezogene Erweiterungen erfolgen. Hierbei wird auch dem Systemgedanken Rechnung getragen, um mit dem Programm einen weiteren Kundennutzen zu schaffen.

Die Entwicklungsaufwendungen der VOSS Gruppe beliefen sich in 2022 auf ca. 23,9 Mio. €. Daraus ergibt sich eine Entwicklungsquote vom Umsatz in Höhe von 2,9 %. Im direkten Entwicklungsbereich waren 260 Mitarbeiter/innen beschäftigt.

4. Bericht über Zweigniederlassungen

Zweigniederlassungen von den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nicht unterhalten.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland und Europa war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Krieges in der Ukraine, sowie den daraus resultierenden extremen Energiepreiserhöhungen. Material- und Lieferengpässe, sowie massiv steigende Preise für Nahrungsmittel verschärften die konjunkturellen Risiken und Veränderungen. Die positiven Effekte durch die im Jahresverlauf nachlassende Corona Pandemie konnten die oben genannten negativen Einflüsse nicht ansatzweise ausgleichen. Trotz diesen schwierigen Rahmenbedingungen konnte sich die deutsche wie auch die europäische Wirtschaft in 2022 gut behaupten.

Gemäß den vorläufigen Angaben des IWF vom 11.04.2023 stieg das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland in 2022 um 1,8 % (Vorjahr 2,6 %). In der Eurozone stieg das BIP um 3,5 % (Vorjahr 5,5 %).

Auch weltweit litt das Wirtschaftswachstum in 2022 unter dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, sowie der in 2022 fortbestehenden Null-Covid-Politik in China. Weltweit stieg das BIP im Jahr 2022 um 3,4 % (Vorjahr 5,9 %).

In China stieg das BIP nur um 3,0 % und lag damit erstmals seit mehr als 40 Jahren unter dem weltweiten Wachstum.

Folgen der oben beschriebenen Problematiken sind weltweit steigende Inflationsraten und Zinsen sowie die weiterhin bestehenden Engpässe im Materialbereich.

Gemäß IWF betrug die weltweite Inflationsrate in 2022 8,8 %, in Deutschland 7,9 % und im EU-Raum 9,2 %.

Die Nutzfahrzeugproduktion > 6 t stieg in Europa gemäß LMC-Automotive in 2022 um 4,6 % (Vorjahr 16,8 %), die Produktion der PKW fiel um 1,0 % (Vorjahr - 5,0 %) gemäß VDA.

Die robuste Entwicklung der Nutzfahrzeugproduktion in Europa, sowie ein hohes Produktionsvolumen in Indien als auch in Nordamerika trugen wesentlich zu einer guten Umsatzentwicklung in der VOSS Gruppe bei. Hierdurch konnte die schwache Konjunktur in China im Truck Bereich teilweise kompensiert werden. Trotz schwächerer PKW-Produktionszahlen konnten auch in diesem Segment durch den Anlauf neu gewonnener Projekte Umsatzzuwächse verzeichnet werden.

Die Branchenkonjunktur im Geschäftsbereich Fluid war in 2022 gekennzeichnet durch einen deutlich ansteigenden Bedarf, der zu Materialengpässen auf der Vormaterialseite führte und einer noch nie da gewesenen Preisdynamik. Der Stahlpreis veränderte sich teilweise wöchentlich und es kam zu immer neuen Preishöhepunkten.

Die Hydraulikbranche in Deutschland entwickelte sich in diesem Umfeld mit einem Zuwachs von 14 %, vor allem getrieben durch die steigenden Preise.

2. Geschäftsverlauf

Trotz der zum Teil sehr widrigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnte die VOSS-Gruppe sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die Planwerte übertreffen. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 87,7 Mio. € auf 815,3 Mio. €.

Auch das Ergebnis nach Steuern stieg deutlich gegenüber dem Vorjahr von 56,6 Mio. € auf 70,8 Mio. €.

Die Summe der Cashflows stieg von 7,4 Mio. € auf 41,2 Mio. € in 2022.

Am Wipperfürther Standort waren die Nachwirkungen der Flutkatastrophe aus 2021 auch noch im Geschäftsjahr 2022 in Form von Ausfällen bei Komponenten-Lieferungen bzw. hohen Lieferrückständen zu spüren. Die noch bestehenden Folgeschäden an den Gebäuden und der Infrastruktur konnten noch nicht komplett beseitigt werden. Die noch offenen Maßnahmen werden sich auch noch über einen längeren Zeitraum erstrecken.

Die Investitionen in 2022 lagen mit 37,1 Mio. € deutlich unter den geplanten Werten. Aufgrund der guten Auftragslage standen nicht ausreichend Kapazitäten zur Verfügung, um die geplanten Investitionen umzusetzen.

Im Automotive Bereich führte eine robuste Konjunktur zur steigenden Nachfrage und damit zu steigenden Umsätzen. Neben hohen Bedarfen für die Pneumatik bewegten sich auch die SCR-Umsätze im Nutzfahrzeugbereich auf einem guten Niveau. Die in Summe steigenden Bedarfe aus den Regionen trugen gleichfalls zu einer guten Auslastung bei. Gleichzeitig nahm die Nachfrage nach Komponenten im PKW-Bereich zu, davon profitierte auch das SCR-Geschäft. Das in 2022 sehr stabile Bestandsgeschäft sowie die Projektanläufe im PKW-Segment bildeten die Basis für den Umsatzanstieg. Ergänzend nahm das Komponentengeschäft bei Batteriefahrzeugen zu.

Der Krieg in der Ukraine belastete die Konjunktur in 2022 stark. Gestiegene Energiepreise, die sich in 2022 auch indirekt über erhöhte Materialpreise niederschlugen, führten zu steigenden Herstellkosten. Darüber hinaus stiegen auch die Transportkosten an.

Daraus folgend kam es zu stark steigenden Inflationsraten, insbesondere in Europa. Neben den erhöhten Materialpreisen kam es auch zu Lieferengpässen bei bestimmten Materialien als auch bei Transportkapazitäten.

Gleichzeitig dauerte auch die Halbleiterkrise weiter an, wenn auch mit geringeren Auswirkungen im Vergleich zu den Vorjahren, die sich in unregelmäßigen Lieferabrufen unserer Kunden niederschlugen.

Auswirkungen aus der Corona Pandemie waren temporär sehr deutlich in China zu spüren.

Die einzelnen Gesellschaften im Automotive Bereich entwickelten sich wie folgt:

Der wirtschaftliche Aufschwung in Brasilien, der sich trotz der Corona Krise bereits in 2021 zeigte, setzte sich in 2022 fort.

So stieg das Produktionsvolumen von Nutzfahrzeugen gegenüber 2021 um 7 % leicht an. Die Produktion von PKW erhöhte sich im gleichen Zeitraum auch um 7 %. Die gestiegenen Produktionszahlen als auch der Anlauf neuer Projekte führten zu einem Umsatz- und Ergebniszuwachs im Vergleich zum Vorjahr.

Die chinesische Wirtschaft verlor deutlich an Dynamik. Mit einem BIP-Wachstum von rund 3 % blieb die Wirtschaft auch unter der für das Land notwendigen Wachstumsgröße von mindestens 6 %. Mit der Aufhebung der Corona Beschränkungen in China kam es zu einem starken Anstieg an COVID Fällen, die zu Einbrüchen im Güterverkehr und der Nachfrage führten.

In 2022 brach die Produktion von Nutzfahrzeugen ein, der Rückgang betrug 47 %. Im PKW-Bereich stabilisierte sich hingegen die Produktion bei -1 %. Der Gewinn neuer Projekte konnte den Umsatzrückgang im Nutzfahrzeugbereich nicht kompensieren.

Vor allem die schwachen Nutzfahrzeugzahlen führten zu einem Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr. Auf Basis der geringeren Umsätze konnte auch das Ergebnis nicht an das Vorjahr anknüpfen.

Das in 2021 gegründete Joint Venture mit der Shaanxi Automobile Group startete langsamer als geplant, auch hier wirkte sich die schwache Konjunktur negativ auf den Umsatz und die Ergebnisentwicklung aus.

Die indische Konjunktur zeigte sich in 2022 robust und die für VOSS relevanten Märkte entwickelten sich positiv. Die Produktion von Nutzfahrzeugen nahm um 33 % gegenüber 2021 zu, und auch die PKW-Produktion konnte um 13 % zulegen. Der Umsatz als auch die Ergebnissituation verbesserten sich zum Vorjahr. Durch neue Projekte als auch die gestiegenen Produktionsvolumen im Nutzfahrzeugsegment konnte der Umsatz signifikant gesteigert werden. Dadurch verbesserte sich auch das Ergebnis der beiden indischen Gesellschaften.

In Japan resultierte ein wesentlicher konjunktureller Dämpfer für VOSS aus dem Abgasskandal von Hino. Dies führte bei VOSS Japan zu geringeren Umsätzen mit Hino im Bereich der Nutzfahrzeuge. Eine positive Entwicklung hingegen zeigte das Off-Road-Segment. In Summe konnten der Umsatz und das Ergebnis das Vorjahr übertreffen.

Die Nutzfahrzeugkonjunktur in Nordamerika zeigte sich auch in 2022 in einer guten Verfassung. Gleichzeitig profitierte die Gesellschaft vom Hochlauf neuer Projekte sowohl im Nutzfahrzeugbereich als auch im PKW-Segment. Die Nutzfahrzeugproduktion legte um 8 % zu und die PKW-Produktion um 13 %. Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen konnte der Umsatz in 2022 gesteigert werden. Das Ergebnis wurde belastet durch massiv gestiegene Transportkosten. Dennoch verbesserte sich das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr.

Die europäischen Automotive Gesellschaften konnten mit neu anlaufenden Projekten und einem guten Nutzfahrzeuggeschäft den Umsatz wie auch das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr steigern.

Ein schwächerer Markt führte dazu, dass es in Südkorea nur zu einer geringen Umsatzausweitung kam.

Der Geschäftsumfang der VOSS Service GmbH & Co. KG entwickelte sich entsprechend der Entwicklung der ausländischen Automotive Tochtergesellschaften.

Der Fluid Bereich war noch stärker als der Automotive Bereich durch die stark ansteigenden Rohmaterialpreise, sowie die schwächelnden globalen Lieferketten belastet. Beispiellose Steigerungen auf den Beschaffungsmärkten beim Stahlpreis belasteten das Ergebnis stark.

Die Marktposition konnte dennoch behauptet werden, dies spiegelt sich auch an neu gewonnenen Projekten wider, die ab 2023 zu Umsatz werden.

Der deutlich gestiegene Auftragseingang führte in 2022 zu einem Höchststand beim Auftragsbestand.

Im Wachstumsfeld der einbaufertigen Leitungen (P2P) konnten die Umsatz-Planzahlen in 2022 nicht erreicht werden, der Umsatz stieg zwar an, blieb aber unter dem Zielniveau. Dennoch konnten hier diverse Projekte für weiteres, künftiges Wachstum gewonnen werden.

Der Umsatz in China konnte in 2022 nur leicht zulegen. Dies war insbesondere der schwachen chinesischen Konjunktur geschuldet. Vor allem knüpfte das Geschäft mit den OEM's nicht an das Vorjahr an, eine Kompensation wurde aber durch Neugeschäft und Handelsgeschäft erreicht.

Die Fluid Auslandsgesellschaften entwickelten sich unterschiedlich.

Nach den starken Veränderungen in der italienischen Gesellschaft in den Vorjahren konnte das Umsatzziel übertroffen werden und auch das Ergebnis konnte verbessert werden.

Die französische Gesellschaft bleibt im Umsatz stabil, aber unter Plan, beim Ergebnis konnte dennoch an den Plan angeknüpft werden.

Spanien konnte beim Umsatz das Vorjahr übertreffen, jedoch wurde im Geschäftsjahr ein Verlust ausgewiesen, wesentlich geprägt durch Abwertungen auf Lagerbestände.

Das Joint Venture mit der HypTec GmbH befindet sich noch im Aufbau. Der Umsatz erreichte das Vorjahresniveau, die notwendigen Vorleistungen für zukünftiges Geschäft führten jedoch zu einem deutlich höheren Verlust.

Im Bereich der VOSS Immobiliengesellschaft entwickelten sich Umsatz und Ergebnis auf Vorjahresniveau. Erwähnenswerte Immobilenerwerbe bzw. Bautätigkeiten wurden in 2022, abgesehen von flutbedingten Reparaturen, nicht durchgeführt.

Der VOSS Gruppe gehörten im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 6.864 Mitarbeiter/innen an (Vorjahr 6.307), davon in Deutschland 1.442 Mitarbeiter/innen (Vorjahr 1.392) sowie 5.422 Mitarbeiter/innen in den Auslandgesellschaften (Vorjahr 4.915).

3. VFE-Lage: Darstellung, Analyse, Beurteilung

a) Vermögenslage

Die Vermögenslage der VOSS Gruppe stellt sich auch in 2022 trotz der zum Teil widrigen Rahmenbedingungen als gut dar. Das Anlagevermögen, das Vorratsvermögen und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind vollständig durch das Eigenkapital gedeckt.

Das Vorratsvermögen beträgt 145,4 Mio. € und liegt damit nur leicht über dem Vorjahresniveau (137,7 Mio. €).

Der Forderungsbestand aus Warenlieferungen liegt aufgrund der Umsatzsteigerungen deutlich über dem Vorjahresniveau.

Die Eigenkapitalquote liegt zum 31.12.2022 bei 72,6 % und damit auf dem Niveau des Vorjahres (72,0 %).

Die Bilanzsumme beträgt 778,2 Mio. € (Vorjahr 690,1 Mio. €).

b) Finanzlage

Die Liquiditätssituation der VOSS Gruppe stellt sich auch in 2022 unverändert gut dar. Die einzelnen Gesellschaften waren jederzeit in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Trotz der beschriebenen zum Teil sehr schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Liquidität aufgrund der stabilen Ergebnissituation verbessert werden.

Die Finanzierung der VOSS Gruppe erfolgt weiterhin fast ausschließlich aus dem erwirtschafteten Cashflow.

Kreditlinien stehen zwar in ausreichendem Maße zur Verfügung, werden jedoch momentan nicht in Anspruch genommen.

Die Geldanlage erfolgt kurz- bzw. mittelfristig in Form von risikoarmen Termingeldern, Anleihen bzw. im Rahmen des internen Konzern Cash Managements. Darüber hinaus werden keine Finanzinstrumente mit besonderer Bedeutung für die Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens eingesetzt.

Die weiterhin sehr gute Liquiditätssituation verschafft der VOSS Gruppe den erforderlichen Handlungsspielraum für weiteres zukünftiges Wachstum.

c) Ertragslage

Die Ertragslage der VOSS Gruppe entwickelte sich in 2022 trotz der zum Teil sehr widrigen Rahmenbedingungen besser als in der Planung erwartet. Das Ergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr von 56,6 Mio. € auf 70,8 Mio. € an. Darin enthalten sind Sondereffekte aus der Auflösung von Steuerrückstellungen im Rahmen einer Betriebsprüfung sowie aus abgegrenzten Versicherungserstattungen.

Am Wipperfürther Standort konnten die noch entstandenen Folgeschäden der Flut durch die oben erwähnten Versicherungserstattungen kompensiert werden. Weitere Investitionen zur Prävention möglicher zukünftiger Flutereignisse wurden und werden getätigt.

Im Bereich der Rohstoffe verstärkte sich der Vorjahrestrend der Preissteigerungen auf der Einkaufsseite und stellte die Supply Chain vor enorme Herausforderungen. Die Preise für Rohstoffe, fossile Brennstoffe und Logistikdienstleistungen stiegen auf noch nie gesehene Höhen.

Die Messing- wie auch die Stahlpreise waren selten so volatil wie im Jahr 2022, mitunter bis zu 25 % innerhalb von 3 Monaten. Die angespannte Lage im Bereich Verfügbarkeit der Logistikdienstleistungen verschärfte das Thema weiter. Es kam zu Engpässen in der Komponentenversorgung, was konsequenterweise die Preise noch weiter unter Druck setzte. Trotz langer Lieferzeiten und Kapazitätsengpässe konnte die Kundenversorgung global gesichert werden.

Die Materialeinsatzquote liegt trotz der oben beschriebenen Entwicklungen mit 45,9 % auf dem Vorjahresniveau (46,0 %). Ausschlagend hierfür waren unter anderem Produktmixverschiebungen als auch eine Verschiebung zwischen Messing und Kunststoffgranulat.

Bei den Gemeinkosten ergaben sich folgende Entwicklungen:

Der Personalaufwand stieg von 203,0 Mio. € auf 226,9 Mio. € in 2022 an. Hauptgrund für die Steigerung der Personalkosten sind die Erhöhungen der Mitarbeiterzahlen, die bereits zu einem großen Teil gezahlten tariflichen Einmalzahlungen in Deutschland, als auch der Ganzjahreseffekt aus den Personaleinstellungen aus 2021.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen flutbereinigt (10,0 Mio. €) von 18,3 Mio. € auf 19,6 Mio. € in 2022. Hierin enthalten sind Währungskurseffekte in Höhe von 9,9 Mio. €.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen flutbereinigt (1,6 Mio. €) mit 127,5 Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau (106,8 Mio. €). Hierin enthalten sind Währungskurseffekte in Höhe von 10,0 Mio. €.

4. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die wesentlichen Leistungsindikatoren, die zur Steuerung der VOSS Gruppe dienen, sind die Umsatz-, Ergebnis- und die Cashflow-Entwicklung.

Die Umsatzentwicklung der VOSS Gruppe verlief im Geschäftsjahr 2022 wie folgt:

Umsatz 2021	= 727,7 Mio. €
Umsatz 2022	= 815,3 Mio. €

Dies entspricht einer Umsatzsteigerung von 12,0 %.

Die Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2022 ist im Vergleich zum Vorjahr wie folgt:

Konzernjahresüberschuss 2021	= 56,6 Mio. €
Konzernjahresüberschuss 2022	= 70,8 Mio. €

Daraus ergibt sich eine Umsatzrendite für 2022 in Höhe von 8,7 % (Vorjahr 7,8 %).

Die Summe der Cashflows (zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds) entwickelten sich in 2022 wie folgt:

Summe der Cashflows 2021	= 7,4 Mio. €
Summe der Cashflows 2022	= 41,2 Mio. €

5. Gesamtaussage

Trotz eines für die VOSS Gruppe sehr schwierigen Marktumfeldes, bedingt durch die Energiekrise aufgrund des Krieges in der Ukraine sowie der verschärften Material- und Lieferengpässe, konnte im Jahr 2022 der Umsatz sowie auch das Ergebnis weiter gesteigert werden. Die positiven Cashflows unterstreichen diese Entwicklung. Die wirtschaftliche Lage der VOSS Gruppe kann trotz der widrigen Rahmenbedingungen als gut bezeichnet werden.

Das Finanzmanagement der VOSS Gruppe ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist mit optimaler Skontonutzung zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen.

In 2022 kam es zu keinen nennenswerten Ausfällen bzw. Insolvenzen bei Kunden oder Lieferanten.

Die Verbindlichkeiten sowie die Rückstellungen sind durch liquide Mittel bzw. Warenbestände ausreichend gedeckt.

Die gute Eigenkapitalausstattung und die zur Verfügung stehenden liquiden Mittel bieten die notwendige Basis für weiteres Wachstum.

Auf dieser Grundlage wurden auch in 2022 die notwendigen Maßnahmen umgesetzt, um weiteres Wachstum für die kommenden Jahre zu gewährleisten. Neben der Sicherstellung der personellen Ressourcen gehören hierzu auch die erforderlichen Investitionen.

Darüber hinaus erfolgte in 2022 eine Akquisition in ein Joint Venture im Wasserstoffbereich mit der Firma HypTec GmbH.

III. Prognosebericht

Die Prognosen für das weltwirtschaftliche Wachstum (BIP) in 2023 liegen gemäß IWF-Prognose vom 11.04.2023 bei 2,8 %.

Für Deutschland bzw. die Eurozone werden Wachstumsraten von - 0,1 % bzw. 0,8 % erwartet.

Die Prognose für die USA lag bei 1,6 %, für China bei 5,2 %.

Bedeutende Treiber für die Weltwirtschaft könnten die Abkehr Chinas von der Null-Covid-Strategie als auch politisch getriebene Konjunkturmaßnahmen werden. Der IWF rechnet weltweit für 2023 mit einer Teuerungsrate von 7,0 %.

Darüber hinaus werden weitere Zinserhöhungen in Europa sowie in Nordamerika erwartet.

Eine weitere Eskalation des Krieges in der Ukraine sowie eine erneute Verschärfung der Corona-Situation in China könnten diese positiven Entwicklungen nachhaltig negativ beeinflussen.

Die Unsicherheit aus dem sehr angespannten Verhältnis zwischen China und den USA hält an und führt auch in 2023 zu wirtschaftlichen Risiken.

In Deutschland werden die sehr hohen Tarifabschlüsse aufgrund der steigenden Inflation ergänzend zu den zu erwartenden weiter ansteigenden Energie- und Materialpreisen die weitere Entwicklung belasten.

Es werden alle Anstrengungen unternommen, die Kostensteigerungen an den Markt weiterzugeben, jedoch wird dies nicht vollumfänglich möglich sein bzw. nur mit entsprechendem Zeitverzug.

Im Automotive Bereich wurde eine marginale Konjunkturerholung für das Geschäftsjahr 2023 geplant. Es bleiben aber die Unsicherheiten aus den schon beschriebenen politischen Risiken. Die inflationären Auswirkungen haben sich in den letzten Monaten etwas beruhigt, jedoch bleiben konjunkturelle Risiken aus möglichen weiteren Preiserhöhungen bestehen. Weiter steigende Zinsen könnten ebenso konjunkturbelastend wirken.

Dennoch wird mit einem leichten Umsatzwachstum für 2023 geplant, welches aus dem Anlauf gewonnener Projekte im PKW- als auch im Nutzfahrzeugsegment resultiert. Gleichzeitig spielen auch Preiseffekte in das Umsatzwachstum hinein. Die Ergebnisentwicklung in 2023 wird geprägt sein von den Kostenerhöhungen auf der Materialseite sowie der Belastung aus dem hohen Tarifabschluss.

Viele potenzielle neue Projekte kommen aus dem Bereich des Thermomanagements, aber auch Anfragen zu SCR-Leitungen sind in Bearbeitung.

Aktuell sind viele Projekte in der Angebotsphase, hiervon auch ein Großteil durch die Zusammenarbeit mit der VAVA GmbH. Diese Projekte werden das weitere Wachstum in den kommenden Jahren prägen.

In China laufen bereits Entwicklungsaktivitäten im Bereich des Thermomanagements für stationäre Anwendungen, diese werden auch zukünftig weiter intensiviert. Auch in der Wasserstoffanwendung werden zunehmend Entwicklungsaufwendungen betrieben. Der Ausbau und die Weiterentwicklung des aktiven Produktprogramms sind ebenfalls im Plan beschrieben.

In Brasilien wird auf Basis gewonnener Projekte, vor allem im Nutzfahrzeugbereich, sowie einer weiterhin positiven konjunkturellen Entwicklung mit einer Umsatzsteigerung gerechnet. Das Ergebnis 2023 wird aufgrund eines positiven Sondereffekts in 2022 das Vorjahresniveau nicht erreichen.

In China wird eine konjunkturelle Erholung erwartet. Nach den sehr schwachen Produktionszahlen in 2022 wird mit einem Produktionszuwachs im Nutzfahrzeugsegment gerechnet. Am Wachstum der Batteriefahrzeuge wird auch VOSS partizipieren und den Umsatz ausweiten. Gleichzeitig wird auch ein Umsatzanstieg bei den stationären Batteriespeichern geplant. In beiden Segmenten wurden neue Aufträge gewonnen. Der Umsatz wird das Vorjahr leicht übertreffen und auf dieser Basis wird auch das Ergebnis zulegen.

In Japan wird ein deutliches Umsatzwachstum erwartet, insbesondere durch den Anlauf neuer Projekte im Nutzfahrzeugsegment. Darüber hinaus soll auch der Off-Road Bereich und das PKW-Geschäft konstant weiterwachsen.

In Indien wird weiterhin mit einer robusten konjunkturellen Entwicklung gerechnet. Der Hochlauf der SCR-Projekte wird neben weiteren Projekten zu einem Umsatzanstieg führen. Vor diesem Hintergrund wird auch eine leichte Verbesserung des Ergebnisses erwartet.

Die koreanische Gesellschaft befindet sich weiterhin auf einem niedrigen Umsatzniveau, eine Umsatzausweitung wird erst mittelfristig erwartet.

In Nordamerika wird trotz der Spannungen zwischen den USA und China von einer positiven konjunkturellen Entwicklung ausgegangen. Zuwächse werden im Nutzfahrzeugbereich gesehen, auch aufgrund neuer Projekte. Ein Wachstum durch neue Projekte wird sowohl im PKW-Geschäft als auch im Off-Road Markt erwartet. Es wird mit einer deutlichen Umsatzsteigerung gerechnet, die auch zu einer Ergebnisverbesserung führen wird.

In Europa wird auf Basis neuer Projekte und weiterer Hochläufe mit einem moderaten Umsatzanstieg gerechnet.

Die Ergebnisse werden unter dem Vorjahresniveau liegen, dies liegt unter anderem auch daran, dass im Ergebnis 2022 erhebliche Währungsgewinne realisiert wurden, welche in der Planung 2023 keine Berücksichtigung finden.

Im Fluid Bereich sollen mit einer verstärkten Fokussierung auf das P2P Geschäft, auf VOSSLok40 sowie Wasserstoff, neue Projekte gewonnen werden und damit die Basis für weiteres Wachstum gelegt werden. Hierzu dient auch die Ergänzung des Produktprogramms, um in 2023 die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern und das Applikationsportfolio auszubauen. Besonders neue Märkte, etwa im Bereich CNG/LNG, Wasserstoff (H2/LH2) und Prozesstechnologie, aber auch die klassischen Märkte werden systematisch bearbeitet. Auch die P2P-Projekte in der Schienentechnik, Windenergie, bei Wasserstoffcontainern und -fahrzeugen entwickeln sich positiv.

Alle Auslandsgesellschaften planen für 2023 ebenfalls ein Wachstum, wobei auch in den Tochtergesellschaften dem P2P-Bereich eine wichtige Bedeutung beigemessen wird. Verstärkte Anstrengungen erfolgen insbesondere im Bereich der Wasserstoffanwendung, das Produktprogramm wird optimiert und den Marktanforderungen entsprechend erweitert.

Das Geschäft in China soll weiter ausgebaut werden und zum weiteren Wachstum beitragen.

Der geplante Umsatz der VOSS Gruppe für 2023 liegt deutlich über dem Vorjahresniveau, das geplante Ergebnis jedoch deutlich unter dem Vorjahresergebnis. Wesentliche Gründe hierfür sind neben den steigenden Personalkosten, die Kostensteigerung auf der Material- und Energieseite, sowie die Preisforderungen von Seiten der Kunden. Die Margen aus den steigenden Umsätzen können die Preis- und Kosteneffekte nicht ausgleichen.

Die Umsätze in den ersten vier Monaten liegen leicht unter Plan. Der Auftragsbestand für das II. Quartal liegt gruppenweit auf Planniveau.

Die geplante Cashflow Entwicklung 2023 liegt bedingt durch die Ergebnis- bzw. Investitionsplanung unter dem Niveau von 2022.

Die Investitionsplanung 2023 liegt mit 60,6 Mio. € deutlich über dem Istwert 2022 mit 37,1 Mio. €. Neben Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen im Maschinenbereich liegt auch ein Schwerpunkt auf der IT-Seite.

In 2023 beginnt das Projekt S4/Hana zur globalen Umstellung der ERP-Software bis Mitte 2024. Darüber hinaus werden in 2023 auch weitere Investitionen in den Hochwasserschutz am Standort in Wipperfürth fließen. Im Rahmen des Ausbaus von grünem Strom wird auch in eine weitere Fotovoltaikanlage investiert.

In China erfolgen in beiden Gesellschaften Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten. Der geplante Werksumzug in Jinan wurde verschoben.

In Indien wird in den Ausbau der Gebäude als auch in Kapazitätserweiterungen investiert. In Mexiko wird ein neues Werk geplant.

Im Geschäftsbereich der Fluid gehen Investitionen vor allem in die Wasserstofftechnologie als auch in P2P sowie in Kapazitätserweiterungen in Polen und Wipperfürth.

Die Entwicklungsaktivitäten der Geschäftsbereiche Automotive und Fluid werden sich auch in 2023 auf die wesentlichen Projekte gemäß der jeweiligen Strategie konzentrieren sowie die Fortführung der laufenden Projekte.

Dabei liegen im Automotive Bereich die Schwerpunkte im Bereich des Thermomanagements, dies für mobile Anwendungen als auch für die stationäre Speicherung. Auch in der Wasserstoffanwendung werden zunehmend Entwicklungsaufwendungen betrieben.

Im Fluid Bereich wird die Konzentration in den Entwicklungsaktivitäten in der Wasserstoffanwendung als auch bei VOSSIok 40 liegen. Neben der Optimierung des bestehenden Programms wird es um Portfolioergänzungen gehen, um die Marktbedürfnisse abzubilden. Verbesserungen im klassischen DIN-Programm gehören gleichfalls zu den Entwicklungsaktivitäten.

Im Bereich der VOSS Immobiliengesellschaft beschränken sich die Investitionen in erster Linie auf Umbau- bzw. Instandhaltungsmaßnahmen bestehender Gebäude und Anlagen.

Im Healthcare Segment befindet sich der e-Walker in seiner finalen Entwicklungsphase. Alle Vorbereitungen zur Markteinführung in 2024 werden getroffen.

Der weiterhin nur sehr schwer abschätzbare zukünftige Verlauf des Krieges in der Ukraine und die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Folgen lassen aktuell keine abschließende Prognose für 2023 zu. Die Dynamik dieser Entwicklungen verlangt weiterhin kurzfristiges Handeln.

IV. Chancen- und Risikobericht

Die größten Risiken in 2023 resultieren aus dem Ukraine-Krieg. Aufgrund der bestehenden internationalen Lieferketten sind alle für uns relevanten Absatzländer von den Auswirkungen betroffen. Darüber hinaus stellen die politischen Spannungen zwischen den USA und China ein schwer einschätzbares Risiko dar.

Die Auswirkungen aus der Corona-Pandemie werden 2023 keine großen Auswirkungen mehr haben.

Risiken aus der Halbleiterkrise werden als gering eingeschätzt.

Die weiterhin bestehenden Materialknappheiten werden sich auch in 2023 fortsetzen, da es nach wie vor Abfertigungs- und Kapazitätsengpässe bei den Überseefrachten gibt.

Die Entwicklung der Energiepreise vor allem in Deutschland wird auch in 2023 die Ergebnisse der Unternehmen belasten. Eine Beendigung des Ukraine-Krieges könnte hier zu einer Entspannung führen und für einen wirtschaftlichen Aufschwung im gesamten Euroraum sorgen.

Auch weltweit dürfte es infolgedessen zu positiven Entwicklungen kommen.

Darüber hinaus könnten die inflatorischen Tendenzen sowie weitere Zinserhöhungen investitionshemmend bzw. konjunkturdämpfend wirken.

Im Automotive Bereich gibt es aktuell massive Engpässe bei dem Kunststoffgranulat PA12. Hierdurch kann es auch zu Bandabrissen bei den OEM's kommen. VOSS ist davon auch global betroffen und arbeitet mit Hochdruck an Lösungen. Im ersten Quartal konnten alle Kundenbedarfe gedeckt werden, dies wurde auch durch die Verwendung von alternativen Granulaten ermöglicht.

Im Fluid Bereich wird die Entwicklung einiger Kunden und Wettbewerber hin zu Systemanbietern mit eigenem Komplettprogramm und eigener Marke fortgesetzt, dies wird den Wettbewerb weiter intensivieren. Es ist u.a. ein verstärktes Agieren ausländischer Wettbewerber auf dem deutschen Markt erkennbar.

Im Geschäftsumfeld der Wasserstoffkomponenten und -systeme hat sich die VOSS Fluid GmbH im ersten Schritt positioniert, eine Stabilisierung und vor allem ein zügiger Ausbau dieser Position wird die Aufgabe in den kommenden Jahren sein. Chancen liegen in der Akquisition von wichtigen Pilotprojekten, insbesondere bei großen H2-Systemlieferanten.

Die Verbesserung der Termintreue wird als sehr wichtig angesehen und wird mit Priorität im ersten Halbjahr angegangen. In der Ausnahmesituation, in der sich der Markt befindet, ist dies jedoch weiterhin schwierig.

Eine Optimierung der Lagerbestände auch mithilfe eines effizienteren Dispositions- und Beschaffungsprozess soll in 2023 umgesetzt werden.

Die stark gestiegenen Stahlpreise auf der einen Seite und der Preisdruck der Kunden auf der anderen Seite stellen eine große Herausforderung für 2023 dar.

Die oben beschriebenen erheblichen Risiken aus dem Ukraine-Krieg und der nachfolgenden Verknappung und Teuerung von Rohstoffen und Energie können durchaus auf dem Markt auch Chancen bieten, die sich aus der fehlenden Lieferfähigkeit und finanziellen Schwäche von Wettbewerbern ergeben können.

Währungsrisiken aus Umsätzen in Fremdwährungen bestehen in Deutschland fast ausschließlich gegenüber unseren Tochtergesellschaften in Polen, USA, China und Japan und einigen wenigen Kunden in Großbritannien. Währungsrisiken auf der Beschaffungsseite bestehen in Deutschland nur in geringem Umfang, da die Zukäufe überwiegend in Euro getätigt werden.

Erwähnenswerte Risiken im Ausland bestehen in den USA sowie in Indien in erster Linie im Zukauf in Euro. In China und in Polen liegen die Risiken sowohl im Zukauf wie auch im Verkauf in Euro.

Die bestehenden Währungsrisiken werden durch Sicherungsgeschäfte bzw. wenn möglich durch Kompensationsgeschäfte auf der Einkaufsseite minimiert. Überwacht und gesteuert werden diese Risiken für die gesamte VOSS Gruppe im Rahmen eines zentralen Währungsmanagements in der VOSS Automotive GmbH in Deutschland.

Das Ausfallrisiko bei Kundenforderungen wird durch ein kontinuierliches internes Forderungsmanagement überwacht, gesteuert und minimiert. So konnten nennenswerte Forderungsausfälle in der Vergangenheit vermieden werden. Das Risiko von Insolvenzen auf der Kunden- wie auch auf der Lieferantenseite wird in 2023 weiter steigen, wenn die politischen Spannungen und die oben genannten Rahmenbedingungen anhalten.

Eine Kreditversicherung besteht nicht.

Risiken aufgrund langer Zahlungsziele und damit einhergehender hoher Forderungsbestände bestehen weiterhin in unserer Tochtergesellschaft in China.

Des Weiteren existiert ein internes Risikomanagement-System, welches strategisch als Instrument zur Erkennung und Bewertung von potenziellen Risiken eingesetzt wird. Mit dem Aufzeigen der Risiken werden gleichzeitig Maßnahmen definiert, die dazu dienen, das Risiko zu minimieren. Dies geschieht im Hinblick auf die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch im Hinblick auf die Risikohöhe. Die Risikobeurteilung wird turnusmäßig überprüft.

Darüberhinausgehende Risiken, die den Bestand der VOSS Gruppe gefährden könnten, sind zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts nicht erkennbar. Die VOSS Gruppe hat die finanzielle Tragfähigkeit, die oben beschriebenen Risiken im Jahr 2023 zu bewältigen.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die VOSS Holding GmbH + Co. KG

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der VOSS Holding GmbH + Co. KG und ihrer Tochtergesellschaften - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der VOSS Holding GmbH + Co.KG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzern- lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen, handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hagen, den 6. Juli 2023

wbs Wilhelm Braune GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

R. Pfeil, Wirtschaftsprüfer

A. Eicken, Wirtschaftsprüfer