Stahlwerke Bochum GmbH

Bochum

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2020 bis zum 30.09.2021

Bilanz zum 30. September 2021

Aktiva

	Anhang-Nr.	30.9.2020		30.9.2021
		TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	(3 A)
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten			69		40
II. Sachanlagen	(3 A)
1. Bauten auf fremden Grundstücken		10		7
2. Technische Anlagen und Maschinen		906		862
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		441		476
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau		46	1.403	0	1.345
III. Finanzanlagen	(3 B)
1. Anteile an verbundenen Unternehmen		30		30
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen		21	51	21	51
			1.523		1.436
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	(3 C)
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		2.355		2.824
2. Unfertige Erzeugnisse		2.286		2.330
3. Fertige Erzeugnisse und Waren		6.163	10.804	6.270	11.424
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	(3 D)
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		3.708		5.998
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen		399		462
3. Sonstige Vermögensgegenstände		155	4.262	35	6.495
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten			1.170		74
			16.236		17.993
C. Rechnungsabgrenzungsposten			146		127
			17.905		19.556

Passiva

	Anhang-Nr.	30.9.2020	30.9.2021
		TEUR	TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		1.540	1.540
II. Kapitalrücklage		1	1
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	(3 F)	21	21
IV. Gewinnvortrag/Bilanzgewinn		761	761
		2.323	2.323
B. Rückstellungen	(3 G)
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen		6.291	6.108
2. Sonstige Rückstellungen		2.030	2.143
		8.321	8.251
C. Verbindlichkeiten	(3 H)
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		0	108
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		1.337	2.404
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen		5.176	5.671
4. Sonstige Verbindlichkeiten		748	799
- davon aus Steuern TEUR 97 (i. Vj. TEUR 67) -
		7.261	8.982
		17.905	19.556

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021

	Anhang-Nr.	2019/2020		2020/2021
		TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Umsatzerlöse			28.987		32.592
2. Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen			251		101
3. Sonstige betriebliche Erträge	(4A)		434		438
4. Materialaufwand	(4B)
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren		11.723		15.020
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen		2.495	14.218	2.119	17.139
5. Personalaufwand	(4 C)
a) Löhne und Gehälter		6.823		7.044
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung		1.710	8.533	1.656	8.700
- davon für Altersversorgung TEUR 100 (i. Vj. TEUR 275) -
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	(3 A)		365		377
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	(4 D)		4.524		4.417
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	(4 E)		1		1
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	(4 E)		237		198
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	(4 F)		305		257
11. Ergebnis nach Steuern			1.491		2.044
12. Sonstige Steuern			36		35
13. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführter Gewinn	(4 G)		1.455		2.009
14. Jahresüberschuss			0		0

ANHANG 2020/2021

(1) Allgemeine Angaben

Die Stahlwerke Bochum GmbH ist im Handelsregister des Amtsgerichts Bochum unter HRB 3463 eingetragen; sie ist ein 100%iges Tochterunternehmen der SWB Holding GmbH, Bochum, die beim Handelsregister des Amtsgerichts Bochum unter der Nummer HR B 10843 eingetragen ist. Zwischen der Stahlwerke Bochum GmbH und der SWB Holding GmbH besteht ein Gewinnabführungsvertrag.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie den einschlägigen Vorschriften des GmbH-Gesetzes in TEUR aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Die Gesellschaft ist i. S. d. § 267 Abs. 2 HGB eine mittelgroße Kapitalgesellschaft. Größenabhängige Erleichterungen des § 288 HGB wurden teilweise in Anspruch genommen.

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Soweit notwendig, erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten für selbsterstellte Anlagen enthalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Abnutzbare Gegenstände werden planmäßig abgeschrieben. Soweit notwendig, erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen.

Für planmäßige Abschreibungen werden überwiegend folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Gebäude 20 -33 Jahre, Grundstückseinrichtungen 5 - 20 Jahre, Betriebsvorrichtungen 10 - 25 Jahre, Technische Anlagen und Maschinen 4 - 15 Jahre, Andere Anlagen 3 - 25 Jahre sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 - 10 Jahre.

Die planmäßigen Abschreibungen werden seit dem 1. Januar 2011 nach der linearen Methode abgeschrieben. Im Zugangsjahr erfolgt die Abschreibung pro rata temporis.

Geringwertige Anlagegüter, mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis einschließlich 250 €, werden im Jahr des Zugangs als Aufwand verbucht. Für geringwertige Anlagegüter, bei denen die Anschaffungs- oder Herstellungskosten für das einzelne Anlagegut mehr als 250 €, aber nicht mehr als 1.000 € betragen, wird ein Sammelposten gebildet. Der jeweilige Sammelposten wird im Jahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren mit jeweils einem Fünftel ergebniswirksam aufgelöst.

Für Werksgeräte bestehen Festwerte in Höhe von 40 % der Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

Die Finanzanlagen werden grundsätzlich mit den Anschaffungskosten bilanziert. Niedrigere Werte werden angesetzt, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Soweit Wertminderungen nicht mehr bestehen, wird dem Wertaufholungsgebot nach § 253 Abs. 5 HGB Rechnung getragen.

Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Ausleihungen werden auf den Barwert abgezinst; die übrigen Ausleihungen werden zum Nennwert bilanziert.

In den Vorräten werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe mit den Anschaffungs- oder niedrigeren Wiederbeschaffungskosten bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden mit Herstellungskosten bewertet, die neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen enthalten. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Ist der voraussichtliche Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten niedriger, wird dieser Wert angesetzt. Handelswaren sind mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Bei der Ermittlung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Rohstoffe und Erzeugnisse wird das Durchschnittsverfahren angewendet. Dabei werden die Kosten gleichartiger Gegenstände des Vorratsvermögens auf Basis der durchschnittlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten ermittelt. Vertriebsrisiken und Risiken aus eingeschränkter Verwertbarkeit sind angemessen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind die erkennbaren Risiken durch entsprechende Bewertungsabschläge berücksichtigt; dem allgemeinen Ausfallrisiko wird durch Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen werden auf den Barwert abgezinst.

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nominalwert angesetzt.

Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden zum Anschaffungskurs oder zum jeweiligen ungünstigeren Devisenkassamittelkurs bewertet. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet. Die aus Fremdwährungsgeschäften resultierenden Erträge und Aufwendungen werden zum Tageskurs im Zeitpunkt ihrer Entstehung umgerechnet. Soweit Fremdwährungspositionen kursgesichert sind, erfolgt die Bewertung zum entsprechenden Sicherungskurs.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) auf Basis der Richttafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck berechnet. Der Rückstellungsbetrag nach der projected unit credit method ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung aufgrund der in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten erdient worden ist.

Bei der Bemessung der übrigen Rückstellungen wird allen erkennbaren bilanzierungspflichtigen Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten Rechnung getragen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Für Risiken im Personalbereich, wie beispielsweise für Jubiläumszuwendungen und Urlaubsansprüche, werden Rückstellungen nach handelsrechtlichen Grundsätzen gebildet.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen werden nach dem Stand der jeweiligen Hauptschuld bewertet.

Es werden grundsätzlich derivative Finanzinstrumente eingesetzt, um Fremdwährungsrisiken entgegenzuwirken, die im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit sowie im Rahmen von Investitions- und Finanztransaktionen entstehen können. Vermögensgegenstände und Schulden oder mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen (Grundgeschäfte) werden bei Vorliegen der handelsrechtlichen Voraussetzungen zum Ausgleich gegenläufiger Wertänderungen oder Zahlungsströme aus dem Eintritt vergleichbarer Risiken mit diesen derivativen Finanzinstrumenten (Sicherungsgeschäfte) im Rahmen von Mikro-Hedges zu Bewertungseinheiten zusammengefasst. In dem Umfang, in dem die durch die jeweilige Bewertungseinheit gebildete Sicherungsbeziehung effektiv ist, werden die sich ausgleichenden Wertänderungen aus Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft nicht erfasst. In dem Umfang, in dem eine Sicherung ineffektiv ist, werden insgesamt verbleibende Verluste sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst; ein insgesamt verbleibender Gewinn bleibt dagegen unberücksichtigt.

(3) Bilanzerläuterungen

(A) Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die Entwicklung der Immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen ist im Einzelnen im nachfolgend wiedergegebenen Anlagenspiegel dargestellt.

Entwicklung des Anlagevermögens (erweiterte Bruttodarstellung)

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.10.2020	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	30.9.2021
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	778	0	0	0	778
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	125	0	0	0	125
2. Technische Anlagen und Maschinen	12.647	95	-15	46	12.773
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.068	195	-3	0	3.260
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	46	0	0	-46	0
	15.886	290	-18	0	16.158
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	30	0	0	0	30
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	21	0	0	0	21
	51	0	0	0	51
	16.715	290	-18	0	16.987

	Kumulierte Abschreibungen
	1.10.2020	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge	30.9.2021
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	709	29	0	738
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	115	3	0	118
2. Technische Anlagen und Maschinen	11.741	185	-15	11.911
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.627	160	-3	2.784
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0			0
	14.483	348	-18	14.813
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0	0	0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0	0	0	0
	0	0	0	0
	15.192	377	-18	15.551

	Buchwerte
	30.9.2020	30.9.2021
	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	69	40
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	10	7
2. Technische Anlagen und Maschinen	906	862
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	441	476
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	46	0
	1.403	1.345
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	30	30
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	21	21
	51	51
	1.523	1.436

(B) Finanzanlagen

Die Entwicklung der Finanzanlagen ist in dem auf den Seiten 6 und 7 wiedergegebenen Anlagenspiegel dargestellt.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die SWB REPUESTOS Iberia S.L., Madrid/Spanien (Beteiligungsquote 100 %, Eigenkapital am 30.9.2020 21 T€, Jahresergebnis für die Zeit vom 1.10.2019 bis 30.09.2020 18 T€).

(C) Vorräte

	30.9.2020	30.9.2021
	T€	T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2.355	2.824
Unfertige Erzeugnisse	2.286	2.330
Fertige Erzeugnisse	5.941	5.998
Waren	222	272
Insgesamt	10.804	11.424

(D) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	30.9.2020	30.9.2021	davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr
	T€	T€	T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.708	5.998	0
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	399	462	0
Sonstige Vermögensgegenstände	155	35	0
Insgesamt	4.262	6.495	0

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen. Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände im Vorjahr hatten eine Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr.

(E) Derivative Finanzinstrumente

Die Gesellschaft setzt derivative Finanzinstrumente ein, um Fremdwährungsrisiken entgegenzuwirken, die im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit sowie im Rahmen von Investitions- und Finanztransaktionen entstehen können, und bildet Bewertungseinheiten gem. § 254 HGB.

Gem. § 285 Nr. 23 HGB haben die Finanzinstrumente folgende Nominalwerte und nachstehende beizulegende Zeitwerte:

Der Nominalwert der Devisentermingeschäfte beträgt zum 30. September 2021 2.325 T€ (i. Vj. 1.662 T€; ausschließlich USD betreffend); diese bilden eine Bewertungseinheit mit entsprechenden Fremdwährungsforderungen. Der Marktwert beträgt - 63 T€ (i. Vj. 43 T€).

Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente werden von Finanzdienstleistungsunternehmen ermittelt.

Der Buchwert der abgesicherten Vermögensgegenstände beträgt 1.886 T€ (i. Vj. 945 T€).

(F) Gewinnrücklagen

Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich um Andere Gewinnrücklagen.

Im Rahmen der Erstanwendung der Bestimmungen des BilMoG im Geschäftsjahr 2010/2011 wurden den anderen Gewinnrücklagen 21 T€ zugeführt; diese Erhöhung resultiert aus einem Auflösungsbetrag der Rückstellung für Jubiläumszuwendungen.

(G) Rückstellungen

	30.9.2020	30.9.2021
	T€	T€
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	6.291	6.108
Sonstige Rückstellungen	2.030	2.143
Insgesamt	8.321	8.251

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) auf Basis der Richttafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck berechnet. Hierbei wurde unverändert von einem erwarteten Gehaltstrend von 2,5 % sowie einem Rententrend von 2,0 % p. a. ausgegangen. Der zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen wurde gemäß RückAbzinsV unter Berücksichtigung von § 253 Abs. 2 S. 2 HGB in Höhe des von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatzes (10-Jahres-Durchschnitt, Schätzung auf Basis der Veröffentlichung der Deutschen Bundesbank, Stand Juli 2021) für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren mit 1,97 % (i. Vj. 2,41 %) angesetzt. Sie decken die volle handelsrechtliche Verpflichtung ab. Auf Basis eines 7-Jahres-Durchschnitts (Schätzung auf Basis der Veröffentlichung der Deutschen Bundesbank, Stand Juli 2021) hätte der Diskontierungssatz bei 1,38 % (i. Vj. 1,71 %) gelegen, was zu einer Erhöhung der Pensionsrückstellung um 485 T€ (i. Vj. 556 T€) geführt hätte (§ 253 Abs. 6 HGB).

Durch die erstmalige Anwendung der Bestimmungen des BilMoG hat sich bei der Bewertung der Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen zum 1. Oktober 2010 ein Zuführungsbetrag von 1.059 T€ ergeben. Dieser Umstellungsbetrag wurde entsprechend Art. 67 Abs. 1 EGHGB über 15 Jahre verteilt. Im Vorjahr wurde der verbliebene Zuführungsbetrag in Höhe von 424 T€ unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Die Rückstellung für Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen werden mit dem Barwert mit einem Rechnungszinssatz gem. § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB in Höhe von 0,50 %( i. Vj. 0,60 %) auf Basis der Heubeck'schen Sterbetafeln von 2018 unter Berücksichtigung der künftigen Lohn- und Gehaltsentwicklung (2,5 % p.a.) bewertet. Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen sind durch Einzahlungen in einen Geldmarktfonds gesichert, der ausschließlich der Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen dient und dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen ist. Der anhand von Börsenkursen bestimmte beizulegende Zeitwert wurde nach den Bestimmungen des § 246 Abs. 2 S. 2 HGB im Geschäftsjahr in Höhe von 223 T€ (i. Vj. 217 T€) mit den zugrunde liegenden Verpflichtungen in Höhe von 347 T€ (i. Vj. 372 T€) verrechnet. Die Anschaffungskosten der Vermögensgegenstände belaufen sich auf 223 T€. Zu verrechnende Aufwendungen und Erträge liegen nicht vor.

Die sonstigen Rückstellungen bestehen im Wesentlichen für Verpflichtungen aus dem Personalbereich, insbesondere für Sonderzahlungen und Tantiemen, Jubiläumszuwendungen und Urlaubsansprüche, sowie aus sonstigen Absatzrisiken (Gewährleistungsverpflichtungen, Umsatzvergütungen, Rabatte und Provisionsverpflichtungen).

(H) Verbindlichkeiten

	30.9.2020	30.9.2021	davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr
	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	108	108	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.337	2.404	2.404	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	5.176	5.671	5.671	0
(davon gegenüber der Gesellschafterin)	(5.176)	(5.671)	(5.671)	0
Sonstige Verbindlichkeiten	748	799	224	575
Insgesamt	7.261	8.982	8.407	575

Die Verbindlichkeiten des Vorjahres hatten mit Ausnahme eines in den sonstigen Verbindlichkeiten enthaltenen Postens in Höhe von 575 T€, der eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr hatte, sämtlich eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen zum 30. September 2021 analog zum Vorjahr die Gewinnabführung an die SWB Holding GmbH und Leistungsbeziehungen (in Höhe von 3.662 T€; im Vorjahr 3.721 T€). In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von 5.671 T€ (im Vorjahr 5.176 T€) enthalten.

Die sonstigen Verbindlichkeiten stammen im Wesentlichen aus 2 Privatdarlehen, die zum Stichtag mit insgesamt 575 T€ valutieren. Auf Steuern entfallen 97 T€ (im Vorjahr 67 T€).

(4) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(A) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten insbesondere periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (321 T€; i. Vj. 283 T€). Erträge aus der Währungsumrechnung belaufen sich auf 2 T€ (i. Vj. 8 T€).

(B) Materialaufwand

	2019/2020	2020/2021
	T€	T€
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	11.723	15.020
Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.495	2.119
Insgesamt	14.218	17.139

(C) Personalaufwand

	2019/2020	2020/2021
	T€	T€
Löhne und Gehälter	6.823	7.044
Soziale Abgaben	1.409	1.434
Aufwendungen für Altersversorgung	275	122
Aufwendungen für Unterstützung	26	100
Insgesamt	8.533	8.700

Im Personalaufwand wurden Zuwendungen der öffentlichen Hand in Form von Kurzarbeitergeld sowie Erstattungen von Sozialversicherungsbeiträgen erfasst. Das Kurzarbeitergeld in Höhe von TEUR 61 wurde als durchlaufender Posten erfasst. Die Erstattungen von Sozialversicherungsbeiträgen in Höhe von TEUR 50 wurden mit den sozialen Abgaben verrechnet.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer im Geschäftsjahr:

	2019/2020	2020/2021
Arbeiter	98	97
Angestellte	35	34
Auszubildende	3	3
Insgesamt	136	134

(D) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen insbesondere sächliche Verwaltungs- und Vertriebskosten, Vertriebsprovisionen, Vertriebsfrachten und Versicherungen. Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung belaufen sich auf 0 T€ (i. Vj. 1 T€).

(E) Finanzergebnis

	2019/2020	2020/2021
	T€	T€
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1	1
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	237	198
Insgesamt	-236	-197

Aus der Aufzinsung von Rückstellungen sind Aufwendungen von 145 T€ (i. Vj. 179 T€) in den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten.

(F) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag wird die im Rahmen der Organschaft belastete Umlage für die Gewerbesteuer auf das laufende Ergebnis in Höhe von 257 T€ (i. Vj. 305 T€) ausgewiesen.

(G) Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführter Gewinn

Aufgrund des Gewinnabführungsvertrags wurde an die SWB Holding GmbH ein Gewinn von 2.009 T€ (i. Vj. 1.455 T€) abgeführt.

(5) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

(A) Haftungsverhältnisse

Die Gesellschaft haftet zusammen mit der SWB Holding GmbH gegenüber der DZ-Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main, gesamtschuldnerisch gemäß § 421 ff. BGB für einen Kreditrahmen der SWB Immobilien GmbH i. H. v. € 0,2 Mio. Zum Abschlussstichtag valutiert die Inanspruchnahme mit 0 €.

Infolge der positiven wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft wird nicht damit gerechnet, für die bestehenden Haftungsverhältnisse in Anspruch genommen zu werden.

(B) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

An Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen werden in den folgenden Geschäftsjahren fällig:

	T€
2021/2022	603
2022/2023	558
2023/2024	510
2024/2025	483
2025/2026	460

Es bestehen keine Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

Das Bestellobligo für Investitionsvorhaben hält sich im üblichen Rahmen.

(6) Sonstige Angaben

(A) Angaben zu den Organen der Gesellschaft

Geschäftsführer der Gesellschaft ist Herr Dipl.-Ing. Bruno Mayer, Bochum.

(B) Bezüge der Geschäftsführung

Die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung unterbleibt gemäß § 286 Abs. 4 HGB.

(7) Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ereignet, die einen wesentlichen Einfluss auf den Jahresabschluss der Gesellschaft zum 30. September 2021 haben.

Bochum, 15. November 2021

Stahlwerke Bochum GmbH

Die Geschäftsführung

Bruno Mayer

Lagebericht 2020/2021

1 Grundlagen der Gesellschaft

1.1 Geschäftsmodell der Gesellschaft

Die Stahlwerke Bochum GmbH, Bochum, ein mittelständisches Unternehmen, entwickelt, fertigt und vertreibt hochverschleißfeste Gusserzeugnisse für die Aufbereitung metallischer Schrotte, für die Steine- und Erdenindustrie sowie für das Baurestmassenrecycling. Produktionsstandort der Gesellschaft ist Bochum.

Bedeutende Abnehmerbranchen der Gesellschaft sind Unternehmen der Stahl- und Metallrecyclingindustrie, mit der Gewinnung und Aufbereitung mineralischer Rohstoffe beschäftigte Unternehmen sowie die Bauindustrie im Sektor Baurestmassenrecycling.

Die Gesellschaft ist global tätig; ihre Umsatzerlöse entfallen zu 23 % auf das Inland, zu 48 % auf die übrigen Länder der Europäischen Gemeinschaft und zu 29 % auf das sonstige Ausland. Hauptabsatzgebiete sind Deutschland, die USA, Frankreich und Großbritannien.

1.2 Steuerungssystem

Wesentliche Kennzahlen zur Steuerung des Unternehmens sind neben der Umsatzentwicklung der wertmäßige Auftragseingang und das handelsrechtliche Jahresergebnis. Aufgrund eines bestehenden Gewinnabführungsvertrages wird das Jahresergebnis der Gesellschaft an die SWB Holding GmbH, Bochum, abgeführt.

1.3 Forschung und Entwicklung

Die von der Gesellschaft durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, teilweise in Zusammenarbeit mit Fachbereichen von Universitäten, technischen Hochschulen und mit freien Forschungseinrichtungen, konzentrierten sich im Wesentlichen auf die tribologische Optimierung metallischer Werkstoffe sowie auf die metallurgische und anwendungstechnische Realisierung metallischer und metalloxydischer Verbunde.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Industrie schwächelt bereits seit 2018. Lieferengpässe sind sicherlich für die niedrigen Produktionszahlen der letzten Monate mitverantwortlich, bieten jedoch keine Erklärung für die nun schon seit drei Jahren anhaltenden Schwächesymptome. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die Automobilindustrie, welche wegen der seit 2018 stagnierenden globalen PKW-Produktion die negativen lokalen Effekte infolge globaler Kapazitätsausweitungen, Produktionsverlagerungen und anhaltender Spezialisierung am Standort Deutschland nicht mehr auffangen kann. Nach einer tendenziell deutlichen Erholung im Jahr 2020 fällt es der deutschen Industrie aktuell schwer, überzeugende Wachstumsdynamiken zu entwickeln. Die Produktionsmenge in Deutschland liegt immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Krisenniveau. Dagegen sind die derzeitige Rohstoffverknappung und die Lieferengpässe bei bestimmten Gütern das Ergebnis eines äußerst dynamischen Wachstums der globalen Industrieproduktion mit einem Plus von rund 3 % gegenüber dem Vorkrisenniveau Anfang 2020. Maßgebliche Faktoren für eine Erholung der gesamten deutschen Industrie sind deshalb nicht nur die Belebung der Weltwirtschaft, sondern auch eine stärkere Investitionsbereitschaft am Standort Deutschland mit dem Ziel, globale Wachstumsimpulse besser und wirtschaftlicher für den lokalen Standort zu nutzen.

Mit ihren Geschäftsfeldern, der Herstellung gegossener Werkzeuge und Komponenten für das Stahl- und Metallrecycling, für die Mineralien- und Natursteinaufbereitung sowie für das Recycling von Baurestmassen, zählt die Stahlwerke Bochum GmbH zu den führenden Gießereien ihrer Art weltweit. Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ist global. Mit einer im Berichtszeitraum erzielten umsatzbezogenen Exportrate von 77 % mit einem Anteil von nahezu 30 Prozentpunkten in Länder außerhalb der Europäischen Union, orientierte sich der Geschäftsverlauf der Gesellschaft im Wesentlichen an den eingangs beschriebenen weltwirtschaftlichen Sachverhalten. Pandemiebedingt reduzierte Auftragseingänge und deren direkte Auswirkung auf die Beschäftigungslage tangierten noch das erste Quartal des Berichtszeitraums. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres erholten sich die Auftragseingänge merklich, führten zu einer verbesserten Lage der Beschäftigung und zum Geschäftsjahresende, im Vorjahresvergleich, zu einem Plus von etwas mehr als 12 % bei den Umsatzerlösen. Mit der Beibehaltung flexibler Arbeitszeiten in den Fertigungsbereichen reagierte die Gesellschaft über den gesamten Berichtszeitraum auf die wechselnde Nachfrage nach ihren Erzeugnissen und sicherte damit die uneingeschränkte Belieferung ihrer weltweit ansässigen Kunden.

Im mengen- und wertmäßig dominierenden Geschäftsbereich der Gesellschaft, hochverschleißfeste Werkzeuge und Komponenten für das Recycling metallischer Schrotte, konnte die Gesellschaft ihre im Weltmarkt führende Position bei differenziert gehärteten Schlagwerkzeugen weiter ausbauen. Das einem global harten Wettbewerb ausgesetzte weitere Geschäftsfeld der Gesellschaft, die Herstellung und der Vertrieb von Verschleißteilen für die Steine- und Erdenindustrie sowie für das Baurestmassenrecycling, profitierte von der im Berichtszeitraum anhaltend regen Bautätigkeit im In- und Ausland. Belastend für die Ergebnisse beider Produktgruppen und somit ertragsmindernd wirkten sich die mit Jahresbeginn einsetzenden Preissteigerungen für nahezu sämtliche Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für die betriebsnotwendigen Energieträger Gas und Strom aus. Infolge der globalen Verteuerung der Rohstoffe konnte die Gesellschaft daraus resultierende Kostensteigerungen in Form höherer Preise an ihren globalen Kundenkreis weitergeben, letzteres jedoch mit einer zeitlichen Verzögerung und somit ertragsbelastend. Energiebezogene, auf das Produkt durchschlagende Kostenbelastungen ließen das zuvor beschriebene Vorgehen nicht zu, womit der hohe inländische Strompreis die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Erzeugnisse der Gesellschaft weiterhin massiv beeinträchtigte.

Das auf das Geschäftsjahr bezogene und unter Wertung aller zuvor beschriebenen Einflüsse von der Gesellschaft erzielte positive Ergebnis ist Ausdruck der festen Einbindung der Gesellschaft in die nationale und internationale Stahl- und Recyclingindustrie sowie in die Sektoren der industriellen Mineralstoffaufbereitung. Die positive Ertragssituation in der aktuell außergewöhnlichen Zeit ist gleichzeitig Ausdruck der Flexibilität des Unternehmens und des nachhaltigen Kosten- und Finanzmanagements. Festzuhalten ist, dass die Gesellschaft keine finanziellen Hilfen aus staatlichen Programmen zum Ausgleich pandemiebedingter Belastungen erhalten oder beantragt hat.

2.2 Geschäftsverlauf

Maßgebend für den Geschäftsverlauf der Gesellschaft waren zu Beginn des Geschäftsjahres die noch deutlich negativen Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie, welche sich jedoch beim Eintritt in das zweite Quartal merklich abschwächten und sich zum Positiven wendeten. Die erwartete wirtschaftliche Erholung wurde indes durch den zeitgleichen Eintritt exorbitanter Kostenbelastungen, ausgelöst durch die schlagartige Rohstoffverteuerung und eine außergewöhnliche Erhöhung der Energiepreise, beeinträchtigt; der gestiegene Auftragsbestand wurde damit zur Belastung. Erst mit zeitlicher Verzögerung war es der Gesellschaft möglich, die rohstoffbezogene Verteuerung der Herstellung ihrer Erzeugnisse in Form höherer Preise an die Kunden weiterzugeben. Im Inland durchsetzbar, stößt die Weitergabe der hohen deutschen Stromkosten in Form höherer Preise bei den Kunden im Ausland hingegen auf Unverständnis. Infolge der sich im Geschäftsjahresverlauf erholenden Auftragseingänge war die Beschäftigung in allen Geschäftsbereichen des Unternehmens gesichert. Lediglich zu Beginn des Geschäftsjahres und für einen nur kurzen Zeitraum war die Inanspruchnahme von Kurzarbeit erforderlich. Die Umsatzerlöse stiegen und übertrafen zum Geschäftsjahresende die Vorjahreshöhe. Das Ergebnis der Gesellschaft vor Gewinnabführung und Steuerumlagen entspricht dem beschriebenen gesamtwirtschaftlichen Umfeld, ist trotz der bekannt widrigen Umstände positiv und liegt über Plan- und Vorjahreswert.

2.3 Lage der Gesellschaft

2.3.1 Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2020/21 summierte sich der Umsatz auf 32,6 Mio. € (Vorjahr 29,0 Mio. €). Die gebuchten Aufträge addierten sich auf 33,9 Mio. € (Vorjahr 24,2 Mio. €).

Die Gesellschaft ist ein produzierendes, energieintensives Unternehmen. Eine ihr diesbezüglich mit Beginn des Kalenderjahres 2013 gewährte Teilbefreiung von der EEG-Umlage schreibt sich bis zum Ende des Berichtszeitraums und darüber hinaus fort.

Der im abgeschlossenen Geschäftsjahr von der Gesellschaft erzielte Ertrag ist positiv und liegt über Plan und Vorjahr. Auf den Ertrag einwirkende Einflüsse lagen in den globalen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie in der unerwarteten Verteuerung der betriebsnotwendigen Rohstoffe und Energien. Gründe für die trotz des weltweit widrigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes positive Ertragslage der Gesellschaft sind ihre gering gehaltene Kapitalbindung, die permanente Kostenkontrolle im Rahmen eines strikten Kostenmanagements, eine auf die verbesserte Anwendung der Erzeugnisse ausgerichtete Produktinnovation, Maßnahmen zur Rationalisierung und, in Teilbereichen des Unternehmens, eine zeitweise Reduzierung der Arbeitszeiten im Rahmen von Kurzarbeit.

Das Ergebnis vor Gewinnabführung und Steuerumlagen beträgt 2,26 Mio. € (Vorjahr 1,80 Mio. €).

Auf der Grundlage des mit der SWB Holding GmbH bestehenden Gewinnabführungsvertrages wurde ein Ergebnis von 2,01 Mio. € (Vorjahr 1,46 Mio. €) abgeführt.

Die Gesellschaft ist exportorientiert. Der auf den Gesamtumsatz bezogene Exportanteil beträgt 77 % (Vorjahr 78 %). Die in ihren Geschäftstätigkeiten mit in die Exporte eingebundene Tochtergesellschaft SWB Repuestos Iberia, S.L., Spanien, sowie die Zusammenarbeit mit der SBM Mineral Processing GmbH, Österreich, und mit der VTS Verschleisstechnik AG, Schweiz, leisteten für die beschriebene Exportorientierung ihren Beitrag.

2.3.2 Vermögenslage

In der Vermögenslage wurden keine wesentlichen Veränderungen erwartet. Diese Erwartung bestätigte sich, pandemiebedingt, nicht in vollem Umfang. Veränderungen resultieren aus einer Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 2,3 Mio. € als Folge des Umsatzanstiegs. Das Guthaben bei Kreditinstituten verringerte sich um 1,09 Mio. €. Die Bilanzsumme erhöhte sich von 17,9 Mio. € im Vorjahr auf jetzt 19,6 Mio. €.

Auf der Passivseite reduzierten sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen um 0,18 Mio. €. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen um 0,5 Mio. €. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen dem Geschäftsgang entsprechend um 1,1 Mio. €, wogegen die übrigen Verbindlichkeiten auf Vorjahresniveau blieben.

2.3.3 Personal- und Sozialbereich

Die Gesellschaft beschäftigte zum Geschäftsjahresende 139 Personen, einschließlich zweier Teilzeitkräfte, drei Personen in Altersteilzeit und drei Auszubildenden.

2.3.4 Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt im Wesentlichen auf Basis einer mit der DZ Bank AG geschlossenen Vereinbarung. Es besteht eine Kontokorrentlinie in Höhe von 5,5 Mio. €, die zum Bilanzstichtag in Höhe von 0,1 Mio € in Anspruch genommen war. Die Finanzierung der Gesellschaft im abgeschlossenen Geschäftsjahr war jederzeit gewährleistet.

2.3.5 Gesamtaussage

Der Geschäftsverlauf der Gesellschaft ist, wie in den zurückliegenden Jahren und insbesondere gemessen am Branchenverlauf, auch unter Pandemieeinflüssen unverändert positiv. Das weitgehende Alleinstellungsmerkmal der Gesellschaft bezüglich der Fertigung und ihrer Produkte in der Gießereibranche sowie die weltweite Liefertätigkeit sichern der Gesellschaft, jeweils in Abhängigkeit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, eine stabile Geschäftslage. Gemessen an der im Berichtszeitraum global herrschenden Lage in den Sektoren Stahl, Sekundärrohstoffe und Rohstoffe allgemein, verzeichnete die Gesellschaft im jetzt beendeten Geschäftsjahr eine günstige Geschäftsentwicklung.

3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Die Stahlwerke Bochum GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch ein Risikomanagement negative Einflüsse allfälliger Risiken auf den gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftsverlauf auf ein Mindestmaß zu reduzieren und, soweit möglich, vollständig auszuschließen; sie hat es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht, Chancen zu erkennen, die es der Gesellschaft ermöglichen, ihre Anteile in den Märkten weltweit nicht nur zu stabilisieren, sondern gegebenenfalls auszuweiten. Das zuvor Beschriebene gilt gleichermaßen für die Herausnahme nicht mehr kosten- und marktkonformer Produkte aus dem Angebotsportfolio der Gesellschaft sowie für die Markteinführung von Produktinnovationen.

Folgende Risiken, denen die Gesellschaft ausgesetzt ist und die als gleichrangig anzusehen sind, begegnet sie mit einer Reihe spezifischer Absicherungsmaßnahmen.

Zu den angewendeten und bilanzierten Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Lieferanten sowie gegenüber verbundenen Unternehmen. Aufgrund des regelmäßigen Berichtswesens sind Liquiditätsschwankungen frühzeitig erkennbar. Ziel des Finanz- und Risikomanagements der Gesellschaft ist die Sicherung des Unternehmenserfolgs gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Beim Management der Finanzpositionen verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik.

Die Gesellschaft beobachtet regelmäßig ihre Beschaffungsmärkte; die maßgeblichen Lieferanten sind auditiert. Der mit der Auditierung einhergehende Bewertungsprozess führt zu einer frühzeitigen Erkennung von Schwachpunkten im Lieferantenkreis und sichert die spezifizierte Lieferqualität, wodurch Fehler in den vielschichtigen Produktionsprozessen weitestgehend vermieden werden.

Vorgegebenes Ziel in sämtlichen Produktionsbereichen ist, auch bei hoher Auslastung, die ständige Verfügbarkeit der Anlagen. Mit Investitionen und durch die Verbesserung der Produktionsabläufe wird die Effizienz in den einzelnen Produktionsbereichen fortwährend optimiert. Die Einhaltung der Wartungsintervalle und Grundüberholungen der Maschinen und Anlagen in der Produktion sichern deren Verfügbarkeit.

Infolge der zunehmend knapper und teurer werdenden Ressource Energie verfügt die Gesellschaft seit 2012 über ein Energiemanagementsystem, aktuell auf der Grundlage der DIN EN ISO 50001: 2018, welches durch ein unabhängiges, staatlich anerkanntes und sachverständiges Institut auditiert und zertifiziert wurde. Das Zertifikat wurde der Gesellschaft am 16. Juni 2012 erstmalig erteilt und im Berichtszeitraum wiederum bestätigt. Erklärte Ziele der Energiepolitik der Gesellschaft sind das Erreichen des minimal möglichen Energieverbrauchs in den ihrer Geschäftstätigkeit zugrunde liegenden Prozessen sowie die Findung der technisch und energetisch günstigsten Prozesse innerhalb der definierten Systemgrenzen.

Die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesellschaft haben vorrangige Priorität. Regelmäßige Schulungen der Belegschaft dienen der ständigen Optimierung des Sicherheitsverhaltens. Ziel der Gesellschaft ist es, durch geeignete Maßnahmen die Anzahl der Arbeitsunfälle weiter zu reduzieren.

Die Entwicklung der Debitorenkonten wird tagesaktuell verfolgt. Nennenswerte Forderungsausfälle waren im Berichtszeitraum nicht zu verzeichnen. Fremdwährungsrisiken werden grundsätzlich durch Kurssicherungen verhindert.

Im Bereich IT werden die gesetzlichen Vorgaben von der Gesellschaft strikt eingehalten; die regelmäßige Kontrolle und erforderlichenfalls die Aktualisierung erfolgen durch interne und externe Datenschutzbeauftragte. Maßnahmen zur Vorsorge gegen mögliche Ausfälle des Rechenzentrums und zur Absicherung der operativen Systeme sind getroffen. Die betriebswirtschaftlichen und gesetzlichen Anforderungen an die eingesetzte Software sind regelmäßig erfüllt.

Gerichts-, Schieds-, Patentverfahren oder Schadenersatzforderungen, die einen bedeutenden Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft haben, sind nicht anhängig und/oder angedroht. Bestandsgefährdende Risiken bestehen für die Gesellschaft nicht.

4 Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021/22

Die Folgen der weiterhin präsenten Coronakrise werden ihre Auswirkungen im überschaubaren Zeitraum aufrechterhalten. Lieferengpässe werden bleiben und, damit verbunden, der Inflationsanstieg. Ein durch die Lockdown-Maßnahmen verändertes Konsumverhalten und eine erhöhte Risikoaversion führten zu einem weltweiten Wachstumsschub bei physischen Gütern, deren Nachfrage deutlich über dem Vor-Corona-Niveau liegt und die Preise für Industrierohstoffe nach oben treibt. In der Regel verlässliche Prognosen erwarten noch im Zeitraum der Vorausschau ein Nachlassen der globalen Industrieproduktion, was im Verlauf des Jahres 2022, zusammen mit Kapazitätsausweitungen in der Rohstoffgewinnung und Güterversorgung, zu Kostenentlastungen führen sollte. Kurzfristig bleiben jedoch Lieferengpässe und hohe Rohstoffpreise das bestimmende Thema.

Die Gesellschaft ist aktuell und im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres als Folge ihres globalen Marktauftritts voll in die zuvor beschriebene Entwicklung eingebunden. Wegen ihrer überwiegenden Tätigkeit im Geschäftsfeld der Sekundärrohstoffe beurteilt die Gesellschaft ihre Geschäftsentwicklung im neuen Geschäftsjahr positiv; dies gilt im gleichen Maße für das weitere Geschäftsfeld im Sektor Mineralstoffaufbereitung, eine anhaltende Baukonjunktur vorausgesetzt. Beschlossene Programme zum Infrastrukturausbau in allen Hauptabsatzgebieten der Gesellschaft bestärken die zuvor beschriebene Erwartung. Als latentes Risiko bleibt die Furcht vor wieder anziehenden Infektionszahlen und damit möglicherweise einhergehenden neuen Beschränkungen mit globalen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Zusammengefasst erwartet die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021/22 einen im Vorjahresvergleich besseren Geschäftsverlauf, sollten pandemiebedingte Einschränkungen ausbleiben. Den aufgeführten Sachverhalten entsprechend und abgesehen von den allgemeinen Risiken einer unternehmerischen Geschäftstätigkeit sind für die Gesellschaft aus heutiger Sicht und für den überschaubaren Zeitraum keine weiteren Risiken erkennbar.

Unter Wertung der derzeitigen Sachverhalte und Erkenntnisse sowie auf der Basis der zuvor gemachten Ausführungen plant die Gesellschaft für das neue Geschäftsjahr einen dem realen Umfeld angepassten Geschäftsverlauf mit, ebenfalls aus heutiger Sicht, der aktuellen Wirtschafts- und Konjunkturlage entsprechenden, im Vorjahresvergleich leicht steigenden Werten beim Auftragseingang und Umsatz im Vergleich zum Vorjahr, die eine auskömmliche Beschäftigung des Unternehmens sichern. Unter Berücksichtigung bestehender Unwägbarkeiten bei der Entwicklung der Preise für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bei den Preisen für sämtliche betriebsnotwendige Energien und Medien plant die Gesellschaft die Beibehaltung eines positiven handelsrechtlichen Jahresergebnisses aus ihrer Geschäftstätigkeit, weiterhin bestimmt von gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der anhaltenden Corona-Pandemie, welches aus heutiger Sicht leicht über dem des Vorjahres liegt. Auf der Grundlage ihrer realitätsbezogenen Planzahlen erwartet die Gesellschaft im neuen Geschäftsjahr keine wesentliche Veränderung der bisherigen Vermögens- und Finanzlage.

Bochum, den 15. November 2021

B. Mayer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Stahlwerke Bochum GmbH, Bochum

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Stahlwerke Bochum GmbH, Bochum - bestehend aus der Bilanz zum 30. September 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Stahlwerke Bochum GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. September 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter-falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Essen, den 15. November 2021

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ralf Vitus Zender, Wirtschaftsprüfer

Mario Seelbach, Wirtschaftsprüfer