Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH

Ingolstadt

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023

Bilanz zum 30.09.2023

AKTIVA

			30.09.2023	Vorjahr
		EUR	EUR	TEUR
A.	Anlagevermögen
	I. Immaterielle Vermögensgegenstände
	Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		0,00	1
	II. Sachanlagen
	1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.024.460,06		2.109
	2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	10.351.962,58		7.595
	3. Verteilungsanlagen	5.828.597,42		5.613
	4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.950,36		9
	5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen Im Bau	4.205.639,96		1.624
	III. Finanzanlagen		22.415.610,38	16.950
	1. Anteile an verbundenen Unternehmen	9.886.977,77		9.887
	2. Beteiligungen	7.457.700,00		6.944
	3. Wertpapiere des Anlagevermögens	798,00		2
			17.345.475,77	16.833
B.	Umlaufvermögen		39.761.086,15	33.784
	I. Vorräte
	1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	370.535,40		479
	2. Fertige Erzeugnisse und Waren	261.328,00		269
	3. Geleistete Anzahlungen	0,00		783
			631.863,40	1.531
	II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
	1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	143.427.635,80		105.783
	Erhaltene Anzahlungen	-116.388.561,16		-93.407
		27.039.074,64		12.376
	2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	710.432,78		26.824
	3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.806.590,96		0
	4. Sonstige Vermögensgegenstände	13.801.725,52		283
			43.357.823,90	39.483
	III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		67.038,59	66
			44.056.725,89	41.080
C.	Rechnungsabgrenzungsposten		128.098,21	162
			83.945.910,25	75.026

PASSIVA

			30.09.2023	Vorjahr
		EUR	EUR	TEUR
A.	Eigenkapital
	I. Gezeichnetes Kapital
	Stammkapital	536.300,00		1.037
	II. Kapitalrücklage
	gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB	1.011.283,76		511
			1.547.583,76	1.548
B.	Empfangene Ertragszuschüsse		44.041,49	67
C.	Rückstellungen
	1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	399.797,00		444
	2. Sonstige Rückstellungen	28.259.150,94		9.523
			28.658.947,94	9.967
D.	Verbindlichkeiten
	1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	832.197,57		2.602
	davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 823.809,17			(2.594)
	davon mit einer Restlaufzelt größer als 1 Jahr EUR 8.388,40			(8)
	2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	27.921.300,91		23.187
	davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 27.921.300,91			(23.187)
	3. Sonstige Verbindlichkeiten	24.888.505,06		37.592
	davon mit einer Restlaufzelt bis zu 1 Jahr EUR 24.888.505,06			(37.592)
	davon aus Steuern EUR 105.165,78			(590)
			53.642.003,54	63.381
E.	Rechnungsabgrenzungsposten		53.333,52	63
			83.945.910,25	75.026

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.10.2022 - 30.09.2023

			01.10.2022- 30.09.2023	Vorjahr
		EUR	EUR	TEUR
1.	Umsatzerlöse	261.429.806,20		171.547
	./. Stromsteuer	-7.614.536,88		-7.505
	./. Erdgassteuer	-4.122.976,91		-4.287
			249.692.292,41	159.755
2.	Andere aktivierte Eigenleistungen		35.390,00	0
3.	Sonstige betriebliche Erträge		1.127.022,85	1.224
			250.854.705,26	160.979
4.	Materialaufwand
	a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	166.759.869,02		80.082
	b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	54.989.006,73		52.277
			221.748.875,75	132.359
5.	Personalaufwand
	a) Löhne und Gehälter	3.307.543,07		2.987
	b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	848.012,68		933
	davon für Altersversorgung EUR 212.861,51			(347)
			4.155.555,75	3.920
6.	Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf Sachanlagen		2.032.997,86	1.623
7.	Sonstige betriebliche Aufwendungen		7.519.080,72	7.023
			15.398.195,18	16.054
8.	Erträge aus Beteiligungen		2.276.783,89	749
9.	Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		67.188,38	23
	davon aus verbundenen Unternehmen EUR 57.089,63			(16)
10.	Zinsen und ähnliche Aufwendungen		761.816,96	64
	davon an verbundene Unternehmen EUR 356.561,94			(16)
11.	Ergebnis nach Steuern		16.980.350,49	16.762
12.	Sonstige Steuern		501,06	1
13.	Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführter Gewinn		16.979.849,43	16.761
14.	Jahresüberschuss		0,00	0

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023

Allgemeine Angaben

Die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH hat ihren Sitz in Ingolstadt und ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Ingolstadt (HR B 2847) eingetragen.

Der Jahresabschluss wurde nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches sowie nach den ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Den Besonderheiten für Versorgungsunternehmen wurde durch die Erweiterung der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung Rechnung getragen. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Sachanlagen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Den planmäßigen Abschreibungen liegen wirtschaftliche Nutzungsdauern zugrunde. Es kommen im Wesentlichen die in den amtlichen AfA-Tabellen des Bundesfinanzministeriums (BMF) veröffentlichten Nutzungsdauern zur Anwendung.

Geringwertige Vermögensgegenstände mit einem Anschaffungswert bis EUR 250 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände mit einem Anschaffungswert von mehr als EUR 250 bis zu EUR 1.000 werden in einem Sammelposten zusammengefasst und einheitlich mit 20 % jährlich abgeschrieben. Der Einfluss der geringwertigen Vermögensgegenstände auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ist nicht wesentlich.

Bei den Finanzanlagen werden die dauerhaft gehaltenen Beteiligungen und Wertpapiere zu Anschaffungskosten, die sonstigen Ausleihungen mit dem Nennbetrag ausgewiesen.

Die übrigen Aktiva werden zum Nennwert bewertet. Dem Ausfallrisiko wird durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert. Das zum 1. Oktober 2012 mit der Verschmelzung übernommene gezeichnete Kapital der reginova GmbH wurde in die Kapitalrücklage umgegliedert, da keine Eintragung in das Handelsregister erfolgte.

Erhaltene Zuschüsse auf Nahwärmeanlagen werden passiviert und entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Vermögensgegenstände aufgelöst. Die Auflösung ist in der Position Umsatzerlöse enthalten.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie die in den sonstigen Rückstellungen enthaltenen, versicherungsmathematisch zu bewertenden personalbezogenen Verpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected Unit Credit" - Methode) bewertet und mit dem von der Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,81 % (Vorjahr 1,77 %) abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Den Berechnungen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Bei der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen wird der Rententrend mit 2 % p.a. berücksichtigt. Die Bewertung der in den ähnlichen Verpflichtungen enthaltenen Deputatsrückstellungen werden analog mit einem Gehalts- und Rententrend von jeweils 2 % p. a. berechnet und berücksichtigen zudem das vorzeitige Ausscheiden aus dem Beschäftigungsverhältnis mit 2 % p.a. bei einem Alter von 20 bis 35 und mit 1 % bei einem Alter von 36 bis 50.

Die Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Gutachten vorgenommen. Die Bewertung erfolgte unter Zugrundelegung mit dem von der Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre von 1,66 % (Vorjahr 1,40 %) und berücksichtigte zudem das vorzeitige Ausscheiden aus dem Beschäftigungsverhältnis mit 2 % bei einem Alter von 20 bis 35 und mit 1 % bei einem Alter von 36 bis 50. Sofern biometrische Einflussfaktoren zu berücksichtigen waren, wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.

Bei der Bemessung der übrigen sonstigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken in ausreichendem Umfang Rechnung getragen. Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Die Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen erfasst.

Die Gesellschaft setzt derivative Finanzinstrumente ein, um Marktpreisrisiken aus dem Bezug und Absatz von Strom- und Gasgeschäften zu reduzieren. Bei den Sicherungsgeschäften handelt es sich um Terminmarktgeschäfte.

Derivate werden für die Zwecke des Preisrisikomanagements eingesetzt und als Bewertungseinheiten mit dem jeweiligen Grundgeschäft bilanziell abgebildet. Die bilanzielle Abbildung der Bewertungseinheiten erfolgt anhand der Einfrierungsmethode. Ist der Saldo aller beizulegenden Zeitwerte der Grund- und Sicherungsgeschäfte in der jeweiligen Bewertungseinheit negativ, so wird für den hieraus drohenden Verlust dem Vorsichtsprinzip entsprechend Vorsorge durch eine entsprechende Rückstellung aus Bewertungseinheiten getroffen. Ist der Saldo aller beizulegenden Zeitwerte der Grund- und Sicherungsgeschäfte der jeweiligen Bewertungseinheit positiv, so bleibt dieser unberücksichtigt.

Für derivative Finanzinstrumente entspricht der beizulegende Zeitwert in der Regel dem Marktwert zum Stichtag. Soweit die Marktwerte der Derivate nicht verlässlich feststellbar sind, wird der Zeitwert anhand allgemein anerkannter Bewertungsmodelle und -methoden (Mark-to-Market-Modell) ermittelt. Dabei stellen die verwendeten marktgerechten Commodity-Terminpreise die wichtigsten Einflussgrößen für die Modelle dar.

In Anwendung der oben genannten Grundsätze zur Bildung von Bewertungseinheiten, haben sich bei bestimmten Kundentarife negative Werte aus den Bewertungseinheiten ergeben, für die eine Drohverlustrückstellung von insgesamt TEUR 10.000 gebildet worden ist

Angaben zu Posten der Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens wird im beigefügten Anlagenspiegel gezeigt.

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auch der abgegrenzte Verbrauch zwischen Ablese- und Bilanzstichtag enthalten. Die erhaltenen Anzahlungen wurden offen abgesetzt.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen mit TEUR 710 (Vorjahr TEUR 499) Lieferungen und Leistungen, wovon TEUR 65 (Vorjahr TEUR 70) auf die Gesellschafterin entfallen. Im Vorjahr waren gegenüber der Gesellschafterin sonstige Vermögensgegenstände von TEUR 26.325 ausgewiesen.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen mit TEUR 49 Lieferungen und Leistungen und mit TEUR 1.758 sonstige Vermögensgegenstände.

Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen und Deputatsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 10 Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 12. Für diesen Unterschiedsbetrag besteht grundsätzlich eine dauerhafte Ausschüttungssperre. Da die frei verfügbaren Rücklagen mindestens dem Unterschiedsbetrag entsprechen, kann die Gewinnabführung an die Gesellschafter durchgeführt werden (§ 253 Abs. 6 HGB).

In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen ausstehende Rechnungen (TEUR 16.787; Vorjahr TEUR 8.135), Verpflichtungen gegenüber der Belegschaft (TEUR 563; Vorjahr TEUR 515) sowie Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten (TEUR 867; Vorjahr TEUR 829) und für Drohverluste (TEUR 10.000) berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen setzen sich zusammen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit TEUR 4 (Vorjahr TEUR 509) und sonstigen Verbindlichkeiten mit TEUR 27.918 (Vorjahr TEUR 22.678). Sie bestehen gegenüber der Gesellschafterin mit TEUR 25.914 (Vorjahr TEUR 16.761), die mit TEUR 16.980 (Vorjahr TEUR 16.761) auf die Gewinnabführung entfallen.

Angaben zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse	2022/2023	2021/2022
	TEUR	TEUR
Stromverkauf (ohne Stromsteuer)	129.902	93.162
Gasverkauf (ohne Erdgassteuer)	89.775	39.288
Wärmeerlöse	27.576	25.757
Kälteerlöse	519	381
Strom Dienstleistungen	1.726	967
sonstige Umsatzerlöse	194	200
	249.692	159.755

In den Umsätzen sind im laufenden Geschäftsjahr periodenfremde Umsatzerlöse mit TEUR 1.621 (Vorjahr TEUR 198) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge des Geschäftsjahres betreffen mit TEUR 1.024 (Vorjahr TEUR 524) Rückstellungsauflösungen, mit TEUR 68 (Vorjahr TEUR 181) Wertberichtigungen auf Forderungen, mit TEUR 17 (Vorjahr TEUR 18) periodenfremde Erträge sowie Anlagenabgangsgewinne mit 1 (Vorjahr TEUR 492).

Im Geschäftsjahr ist periodenfremder Materialaufwand mit TEUR 13 (Vorjahr TEUR 325) sowie mit TEUR 10.000 die Dotierung einer Drohverlustrückstellung enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Geschäftsjahres sind Wertberichtigungen und Forderungsabschreibungen von TEUR 460 (Vorjahr TEUR 432), Verluste aus Anlagenabgängen von TEUR 28 (Vorjahr TEUR 19), sonstige periodenfremde Aufwendungen von TEUR 158 (Vorjahr TEUR 39) sowie sonstige Schadenersatzzahlungen von TEUR 427 ausgewiesen.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten mit TEUR 8 (Vorjahr TEUR 9) Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Im Vorjahr waren unter den Erträgen aus Beteiligungen mit TEUR 14 Ausschüttungen für Vorjahre ausgewiesen.

Sonstige Angaben

Geschäfte größeren Umfangs mit verbundenen Unternehmen (§ 6b Abs. 2 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG))

Die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH hat für Geschäfte größeren Umfangs mit verbundenen Unternehmen vom 01.10.2022 bis 30.09.2023 folgende Beträge (ohne USt) in Rechnung gestellt:

	TEUR
Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH
Stromlieferung zum Eigenverbrauch	664
Stadtwerke Ingolstadt Freizeitanlagen GmbH
Strombezug zum Betrieb der Bäder, des Eisstadions sowie der Saturn-Arena	1.341
Gaslieferungen insbesondere zum Betrieb des Blockheizkraftwerkes	411
Wärmelieferung zum Betrieb der Bäder und der Saturn-Arena	1.032
Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR
Stromlieferung insbesondere zum Betrieb der Pumpwerke	1.082

Der Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH wurden von verbundenen Unternehmen für Geschäfte größeren Umfangs vom 01.10.2022 bis 30.09.2023 folgende Beträge (ohne USt) in Rechnung gestellt:

	TEUR
Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH
Netznutzung Stromortsnetz Ingolstadt	26.606
Netznutzung Gasortsnetze	10.950
Netznutzung Wärmenetz	7.737
Pacht und Betriebsführung der Heizwerke/Wärmespeicher	662
Betriebsführungen	262
Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH
Beratungsleistungen in Rechtsfragen, Betrieb und Entwicklung der Informationssysteme, Marketingdienstleistungen, Cash-Management, Controlling, Führung des Finanz- und Rechnungswesens, Personalverwaltung, und -abrechnung, Kundenabrechnung, Mahnwesen und Inkasso, Einkaufsdienstleistungen, Poststelle	5.025

Es erfolgen keine Angaben zu Honoraren des Abschlussprüfers, da diese im Konzernabschluss des Mutterunternehmens Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR dargestellt werden, in den die Gesellschaft einbezogen wird.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Für die Pacht und die Betriebsführung der Heizwerke sind bis zu TEUR 666 an die Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH zu zahlen. Der Pachtvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31.12.2025. Für das Geschäftsjahr 2023/2024 wurden TEUR 520 vereinbart.

Zur Sicherung der für den Biogasanlagenbetrieb benötigten Substrate bzw. Einsatzstoffe sind mehrjährige Lieferverträge für Mais (jährlich 114 Hektar, entspricht je nach Ertrag ca. 5.130 Tonnen), Gras (jährlich 27 Hektar, entspricht ca. 432 Tonnen) sowie Gülle (jährlich ca. 2.500 cbm) geschlossen. Der Lieferpreis hängt zum einen teilweise mit einer Formel an den landwirtschaftlichen Erzeugerpreisen, zum anderen mit einer anderen Formel an dem Gehalt an Trockensubstanz in dem gelieferten Substrat. Aus diesen Verträgen ist eine jährliche finanzielle Verpflichtung je nach Ernteverlauf von TEUR 150 bis TEUR 200 zu erwarten. Für die Ernte der vertraglich gesicherten Substrate wurde ein langfristiger Vertrag mit einem Lohnunternehmen geschlossen, aus welchem sich bei derzeitigem Ernteniveau eine jährliche finanzielle Verpflichtung von TEUR 50 bis TEUR 65 ergibt, abhängig von den Faktoren genaue Fläche der abzuerntenden Felder, Substratmenge und Entfernung der Felder zur Biogasanlage.

Erläuterungen zu Finanzinstrumenten und Bewertungseinheiten

Die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung gegen Preisrisiken ein. Dabei handelt es sich um Terminmarktgeschäfte (Forwards) und Swaps.

Für alle Handelsgeschäfte in den Bereichen Strom und Gas werden jeweils Portfolio-Hedges gebildet. Diese sind nach Laufzeitbändern (Jahresscheiben) unterteilt, in welchen sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme ausgeglichen haben und künftig voraussichtlich ausgleichen werden.

Das Gesamtvolumen (Marktwerte) der mit den Bewertungseinheiten abgesicherten Risiken ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

Portfolio-Hedge	ab Okt. 2023	2024	2025	2026	2027
Strom	11.338 TEUR	40.684 TEUR	17.598 TEUR	960 TEUR	-
Gas	11.803 TEUR	31.049 TEUR	10.047 TEUR	-	-

Der Bestand an derivativen Finanzinstrumenten, die als Sicherungsinstrumente in Bewertungseinheiten dienen, setzt sich am Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

Commodity Strom	beizulegender Zeitwert
Present Value Positiv	3.543 TEUR
Present Value Negativ	-15.643 TEUR
Summe	-12.101 TEUR

Commodity Gas	beizulegender Zeitwert
Present Value Positiv	0 TEUR
Present Value Negativ	-35.782 TEUR
Summe	-35.782 TEUR

Prospektiv ist von einer hohen Wirksamkeit aller Sicherungsbeziehungen auszugehen, da sich die gegenläufigen Wertänderungen der Grundgeschäfte und Sicherungsinstrumente in der Zukunft voraussichtlich in voller Sicherungshöhe ausgleichen werden. Die in den Portfolio-Bewertungseinheiten zusammengefassten Grundgeschäfte weisen homogene Risiken auf. Bei den Sicherungsinstrumenten wird der Preisindex jeweils so gewählt, dass er mit dem Grundgeschäft übereinstimmt und die Sicherungsinstrumente somit demselben Warenpreisrisiko unterliegen wie die Grundgeschäfte. Die Wertänderungen der Grundgeschäfte sind über einen Zeitraum von 3 Jahren gesichert.

Zur Ermittlung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehungen wird die Dollar-Offset-Methode in kumulierter Form angewendet. Bei der Dollar-Offset-Methode werden die kumulierten Marktwertänderungen der Grundgeschäfte mit den kumulierten Marktwertänderungen der Sicherungsinstrumente ab dem Designationszeitpunkt in absoluten Geldbeträgen miteinander verglichen. Der Dollar-Offset-Test wird zu jedem Abschlusstermin durchgeführt.

Belegschaft

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Angestellten:

männlich	Vorjahr	weiblich	Vorjahr	Gesamt	Vorjahr
26	25	28	26	54	51

Anteilsbesitz

	Anteil am Kapital	Eigenkapital	Jahresergebnis
	%	TEUR	TEUR
Windpark Riegenroth GmbH & Co. KG, Aachen	41	7.603	1.903 ¹⁾
Windpark Oberwesel II GmbH & Co. KG, Aachen	41	3.876	1.220 ¹⁾
Windpark Oberwesel III GmbH & Co. KG, Aachen	41	3.759	1.122 ¹⁾
SWI Windpark Hain-Ost GmbH, Ingolstadt	100	8.529	379 ²⁾
EnKaln Verwaltungs GmbH, Karlshuld	50	26	1 ²⁾
EnKaln GmbH & Co. KG, Karlshuld	50	870	-132 ²⁾

¹⁾ Ergebnis laut Jahresabschluss zum 31.12.2022
²⁾ Ergebnis laut Jahresabschluss zum 30.09.2023

Organe der Gesellschaft

Geschäftsführung

Matthias Bolle

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten.

Konzernabschluss

Das Unternehmen wird in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR, Ingolstadt, Amtsgericht Ingolstadt HRA 1647, für den kleinsten und größten Kreis einbezogen. Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Ingolstadt, den 27. Oktober 2023

Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH

Der Geschäftsführer

Matthias Bolle

Anlagenspiegel zum 30. September 2023

Posten des Anlagevermögens	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Anfangsstand	Zugang (+)	Abgang (-)	Umbuchungen (+) (-)	Endstand
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
1	2	3	4	5	6
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	23.765,57	0,00	0,00	0,00	23.765,57
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.978.300,51	27.879,44	0,00	0,00	3.006.179,95
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	18.399.998,12	3.248.070,46	168.529,83	1.130.757,05	22.610.295,80
Zuschuss Wärmetauscher	-615.717,00	0,00	0,00	0,00	-615.717,00
	17.784.281,12	3.248.070,46	168.529,83	1.130.757,05	21.994.578,80
3. Verteilungsanlagen	7.732.729,73	571.689,62	0,00	23.212,22	8.327.631,57
Zuschuss Wärmespeicher	-1.097.252,70	0,00	0,00	0,00	-1.097.252,70
	6.635.477,03	571.689,62	0,00	23.212,22	7.230.378,87
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	182.499,73	0,00	0,00	0,00	182.499,73
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.623.833,78	3.735.775,45	0,00	-1.153.969,27	4.205.639,96
	29.204.392,17	7.583.414,97	168.529,83	0,00	36.619.277,31
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	9.886.977,77	0,00	0,00	0,00	9.886.977,77
2. Beteiligungen	6.944.200,00	513.500,00	0,00	0,00	7.457.700,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	2.376,00	0,00	1.578,00	0,00	798,00
	16.833.553,77	513.500,00	1.578,00	0,00	17.345.475,77
	46.061.711,51	8.096.914,97	170.107,83	0,00	53.988.518,65

Posten des Anlagevermögens	Abschreibungen
	Anfangsstand	Abschreibungen im Wirtschaftsjahr (+)	angesammelte Abschreibungen auf die in Spalte 4 ausgewiesenen Abgänge (-)	angesammelte Abschreibungen auf die in Spalte 5 ausgewiesenen Umbuchg. (+) (-)	Endstand
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
1	7	8	9	10	11
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	23.254,30	511,27	0,00	0,00	23.765,57
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	869.295,09	112.424,80	0,00	0,00	981.719,89
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	10.343.474,06	1.613.227,31	83.191,27	0,00	11.873.510,10
Zuschuss Wärmetauscher	-153.929,25	-76.964,63	0,00	0,00	-230.893,88
	10.189.544,81	1.536.262,68	83.191,27	0,00	11.642.616,22
3. Verteilungsanlagen	1.114.661,03	423.815,19	0,00	0,00	1.538.476,22
Zuschuss Wärmespeicher	-92.361,33	-44.333,44	0,00	0,00	-136.694,77
	1.022.299,70	379.481,75	0,00	0,00	1.401.781,45
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	173.232,01	4.317,36	0,00	0,00	177.549,37
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	12.254.371,61	2.032.486,59	83.191,27	0,00	14.203.666,93
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	12.277.625,91	2.032.997,86	83.191,27	0,00	14.227.432,50

Posten des Anlagevermögens
	Restbuchwerte am Ende des Geschäftsjahres	Restbuchwerte am Ende des vorangegangen Geschäftsjahres
	EUR	EUR
1	12	13
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	511,27
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.024.460,06	2.109.005,42
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	10.736.785,70	8.056.524,06
Zuschuss Wärmetauscher	-384.823,12	-461.787,75
	10.351.962,58	7.594.736,31
3. Verteilungsanlagen	6.789.155,35	6.618.068,70
Zuschuss Wärmespeicher	-960.557,93	-1.004.891,37
	5.828.597,42	5.613.177,33
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.950,36	9.267,72
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.205.639,96	1.623.833,78
	22.415.610,38	16.950.020,56
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	9.886.977,77	9.886.977,77
2. Beteiligungen	7.457.700,00	6.944.200,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	798,00	2.376,00
	17.345.475,77	16.833.553,77
	39.761.086,15	33.784.085,60

Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung haben wir der Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH, Ingolstadt, für den als Anlagen 1 bis 3 beigefügten Jahresabschluss zum 30. September 2023 sowie den in Anlage 4 wiedergegebenen Lagebericht folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 30. September 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 sowie den Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für große Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. September 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung des gesetzlichen Vertreters für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Der gesetzliche Vertreter ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für große Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der gesetzliche Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von dem gesetzlichen Vertreter angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von dem gesetzlichen Vertreter dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von dem gesetzlichen Vertreter angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von dem gesetzlichen Vertreter dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von dem gesetzlichen Vertreter zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Vermerk über die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Prüfungsurteil

Wir haben geprüft, ob die Gesellschaft ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 eingehalten hat.

Nach unserer Beurteilung wurden die Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Führung getrennter Konten in Übereinstimmung mit § 6b Abs. 5 EnWG unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung nach § 6b Energiewirtschaftsgesetz (IDW PS 610 n. F.) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG" weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir wenden als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Anforderungen des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) an. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG zu dienen.

Verantwortung des gesetzlichen Vertreters für die Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Der gesetzliche Vertreter ist verantwortlich für die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten.

Außerdem ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet hat, um die Pflichten zur Führung getrennter Konten einzuhalten.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der gesetzliche Vertreter seine Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten hat.

Ferner umfasst unsere Zielsetzung, einen Vermerk in den Bestätigungsvermerk aufzunehmen, der unser Prüfungsurteil zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG beinhaltet.

Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten umfasst die Beurteilung, ob die Zuordnung der Konten zu den Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 4 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt ist und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde."

3. Grundsätzliche Feststellungen

3.1. Wirtschaftliche Grundlagen

Die Gesellschaft betätigt sich vor allem bei der Beschaffung und dem Vertrieb von Strom, Gas und Wärme. Des Weiteren tritt sie als Energiedienstleister mit der Bereitstellung von Contractinglösungen auf und betreibt Nahwärmeversorgungs- und Kälteanlagen. Das Angebotsportfolio umfasst dezentrale Energielösungen, wie Photovoltaik- und Speichercontracting sowie Leistungen im Bereich der Elektromobilität und der Wohnungswirtschaft. Sie unterhält Photovoltaikanlagen und eine Biogasanlage in Unterstall, des Weiteren einen Wärmespeicher zur Optimierung des Wärmebedarfs zu Spitzenzeiten. Die Gesellschaft hält Beteiligungen an Windkraftgesellschaften, unter anderem hält sie 100 % der Anteile an der SWI Windpark Hain-Ost GmbH, die in Oberfranken einen Windpark mit fünf Windenergieanlagen betreibt. Seit diesem Geschäftsjahr ist die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH an der EnKaln GmbH & Co.KG und deren Komplementärin der EnKaln Verwaltungs GmbH zu jeweils 50 % beteiligt, die die regionale Energiewende im Donaumoos vorantreibt und einen PV-Park mit angeschlossener Elektrolyseanlage plant.

3.2. Stellungnahme zur Lagebeurteilung der gesetzlichen Vertreter

Der gesetzliche Vertreter beurteilt die Lage des Unternehmens in zusammengefasster Form wie folgt:

Bei einer im Vergleich zum Vorjahr um 8.920 TEUR auf 83.946 TEUR gestiegenen Bilanzsumme und bei unverändertem Eigenkapital beträgt die zurückgegangene Eigenkapitalquote 1,8 % (Vorjahr 2,1 %).

Das Anlagevermögen ist um 5.977 TEUR auf 39.761 TEUR gestiegen. Der Anstieg resultiert vor allem aus hohen Investitionen von 7.584 TEUR in das Sachanlagevermögen sowie aus dem Kauf der Anteile an der EnKaln GmbH & Co. KG sowie an der EnKaln Verwaltungs GmbH in Höhe von 513 TEUR. Die Investitionen betreffen im Wesentlichen mit 4.440 TEUR Heizanlagen zur Sicherung der Versorgungssicherheit, mit 135 TEUR für Ersatzinvestitionen für die Biogasanlage, sowie mit 2.954 TEUR Anlagen für die E-Mobilität.

Das Umlaufvermögen hat sich um 2.977 TEUR auf 44.057 TEUR erhöht. Die Vorräte haben sich um 899 TEUR auf 632 TEUR reduziert; im Vorjahr sind geleistete Anzahlungen auf Bestellungen von Brennstoffen von 783 TEUR enthalten gewesen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind insgesamt um 3.875 TEUR auf 43.358 TEUR gestiegen. Dabei sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte im Wesentlichen preisbedingt auf 27.039 TEUR angestiegen. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind im Vergleich zum Vorjahr um 26.114 TEUR auf 710 TEUR gesunken. Hier sind im Vorjahr Geldanlagen aus Liquiditätsüberschüssen aus erhaltenen Sicherheitsleistungen bei der SWI-B in Höhe von 26.325 TEUR enthalten gewesen, die zurückgeführt worden sind. In den sonstigen Vermögensgegenständen (13.802 TEUR) sind im Wesentlichen Forderungen aus Anzahlungen für den börslichen Strombezug mit 9.043 TEUR sowie Forderungen für staatliche Zuzahlungen für die Soforthilfen Gas und Wärme und die Energiepreisbremsen Strom, Gas und Wärme mit 4.054 TEUR enthalten.

Auf der Passivseite haben sich die Rückstellungen um 18.692 TEUR auf 28.659 TEUR erhöht. Die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen sind dabei um 8.652 TEUR auf 16.787 TEUR aufgrund des Preisanstiegs bei der Energiebeschaffung angestiegen. Außerdem ist eine Rückstellung in Höhe von 10.000 TEUR für drohende Verluste aus dem Energiegeschäft gebildet worden.

Die Verbindlichkeiten sind um 9.739 TEUR auf 53.642 TEUR gesunken. Dabei sind im Vergleich zum Vorjahr vor allem die sonstigen Verbindlichkeiten um 12.703 TEUR auf 24.888 TEUR gesunken. Im Vorjahr sind hier erhaltene Sicherheitsleistungen für den börslichen Energiebezug in Höhe von 36.235 TEUR enthalten gewesen, die vollständig zurückgeführt worden sind. Im Geschäftsjahr sind darüber hinaus kurzfristige Finanzschulden gegenüber der Stadt Ingolstadt und deren städtischen Konzerntöchtern in Höhe von 21.455 TEUR ausgewiesen.

Die Umsatzerlöse sind von 159.755 TEUR um 89.937 TEUR auf 249.692 TEUR gestiegen.

Die Umsatzerlöse im Bereich Strom für das laufende Geschäftsjahr haben sich um 39,4 % auf 129.902 TEUR erhöht. Die Absatzmenge an Haushalt- und Kleinkunden ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, wohingegen die Absatzmenge an Sonderkunden deutlich gestiegen ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass seit Beginn des Jahres 2022 eine absatzstarke Firmengruppe zu einem hohen Preisniveau versorgt wird.

Die Umsatzerlöse im Bereich Erdgas haben sich für das laufende Geschäftsjahr um 128,5 % auf 89.775 TEUR erhöht, obwohl die Absatzmengen bei den Haushalt- und Kleinkunden sowie den Sonderkunden gesunken sind. Der Anstieg der Umsatzerlöse ist mit einer Preiserhöhung im Bereich der Haushalts- und Kleinkunden zu Beginn des Geschäftsjahres zu begründen.

Die Umsatzerlöse im Bereich Fernwärme sind bei stark gesunkenen Absatzmengen um 1,6 % auf 20.177 TEUR gestiegen. Der Anstieg resultiert aus den stark gestiegenen Absatzpreisen bei dem Großkunden und auch bei den restlichen Kunden.

Die Erlöse aus der Nahwärmeabgabe sind um 25,4 % auf 7.399 TEUR gestiegen. Bei den Energiedienstleistungen ist ein Umsatzzuwachs von 78,5 % auf 1.726 TEUR zu verzeichnen. Die sonstigen Umsatzerlöse sind um 4 TEUR auf 194 TEUR zurückgegangen, wohingegen die Kälteerlöse um 138 TEUR auf 519 TUER gestiegen sind.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 98 TEUR auf 1.127 TEUR gesunken. Diese betreffen im Wesentlichen mit 1.024 TEUR (Vorjahr 524 TEUR Rückstellungsauflösungen, mit 68 TEUR (Vorjahr 181 TEUR) Wertberichtigungen auf Forderungen, mit 17 TEUR (Vorjahr 18 TEUR) periodenfremde Erträge sowie Anlagenabgangsgewinne mit 1 TEUR (Vorjahr 492 TEUR).

Der Betriebsaufwand hat sich um 90.533 TEUR auf 235.457 TEUR erhöht.

Die Materialaufwendungen haben sich im Wesentlichen aufgrund des gestiegenen Preisniveaus im Strom-, Gas und Wärmebereich um 89.390 TEUR auf 221.749 TEUR erhöht. Darüber hinaus ist im Geschäftsjahr mit 10.000 TEUR die Bildung einer Drohverlustrückstellung enthalten.

Der Personalaufwand ist aufgrund einer höheren Mitarbeiteranzahl, einer tariflichen Einmalzahlung und einer Inflationsausgleichsprämie auf 4.156 TEUR angestiegen.

Die Abschreibungen haben sich investitionsbedingt um 410 TEUR auf 2.033 TEUR erhöht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 497 TEUR auf 7.519 TEUR gestiegen. Der Anstieg ist auf höhere Aufwendungen für EDV Beratung, höhere Forderungswertberichtigungen sowie gestiegene Verrechnungen von Sekundäraufwendungen zurückzuführen.

Unter Berücksichtigung des um 874 TEUR höheren Finanzergebnisses von 1.582 TEUR, bei um 1.528 TEUR auf 2.727 TEUR gestiegenen Gewinnausschüttungen aus den Windparkbeteiligungen und gegenläufig um 653 TEUR höherer Zinsbelastung, ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr ein um 218 TEUR höherer Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung von 16.980 TEUR. Auf Basis des mit der SWI-B abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrags wird der Jahresüberschuss an diese abgeführt.

Im Geschäftsjahr 2022/2023 sind insgesamt positive periodenfremde Effekte von 1.645 TEUR (Vorjahr 112 TEUR) zu verzeichnen gewesen. Darin sind Rückstellungsauflösungen von 1.024 TEUR enthalten. Gegenläufig sind mit 10.000 TEUR (Vorjahr 0 TEUR) Rückstellungen für drohende Verluste gebildet worden.

Für das Geschäftsjahr 2023/24 wird im Stromsegment aufgrund der hohen Beschaffungspreise und gestiegenen Netznutzungsentgelten mit einem geringeren Ergebnisbeitrag gerechnet. Um die Kunden zu halten, ist ein marktpreisangepasstes Produkt eingeführt worden. Das Absatzvolumen soll mittels attraktiver Preis-Leistungs-Verhältnisse ausgebaut werden.

Im Gassegment wird ein geringerer Ergebnisbeitrag im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022/23 erwartet, da mögliche Einsparmaßnahmen und Gassubstitutionen berücksichtigt sind. Der Fokus liegt auf der Rückgewinnung verlorener Sondervertragskunden und der Festigung der aktuellen Versorgungsverträge. Darüber hinaus ist auch in der Sparte Gas ein wettbewerbsorientiertes Produkt eingeführt worden.

Im Wärmevertrieb rechnet die Gesellschaft mit einem hohen Ergebnisbeitrag. Aufgrund variabler Absatzpreisformeln ist mit moderaten Umsatzerlösen zu rechnen. Gleichzeitig ist im Zuge der unsicheren Gasversorgung ein zunehmender Wechsel in die Fernwärme zu erwarten.

In Summe rechnet der gesetzliche Vertreter für das Geschäftsjahr 2023/2024 damit, dass das Ergebnis bei rund 14 Mio. EUR liegen wird. Für Investitionen sind Mittel von rund 8,7 Mio. EUR vorgesehen.

Der gesetzliche Vertreter sieht keine Gefährdung des Fortbestands und der zukünftigen Entwicklung des Unternehmens. Auf die Ausführungen im Lagebericht (Anlage 4) wird verwiesen.

Auf der Grundlage der von uns geprüften Unterlagen sowie der von uns im Rahmen der Abschlussprüfung durchgeführten Analysen ergeben sich aus unserer Sicht keine Einwendungen gegen die Einschätzung des gesetzlichen Vertreters zur Lage, zum Fortbestand und zu der zukünftigen Entwicklung des Unternehmens.

4. Prüfungsdurchführung

4.1. Gegenstand der Prüfung

Gemäß §317 HGB sind die Buchführung der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023, der Jahresabschluss zum 30. September 2023 und der Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023 (Rechnungslegung) sowie die Einhaltung der nach § 6b Abs. 3 EnWG bestehenden Pflichten Gegenstand der Abschlussprüfung. Der Jahresabschluss und der Lagebericht sind nach den deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt worden.

Der Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG liegt der IDW Prüfungsstandard "Prüfung nach § 6b Energiewirtschaftsgesetz" (IDW PS 610 n. F.) zugrunde.

Bei unserer Prüfung haben wir auftragsgemäß die Vorschriften des § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 HGrG und den hierzu vom IDW nach Abstimmung mit dem Bundesministerium der Finanzen, dem Bundesrechnungshof und den Landesrechnungshöfen veröffentlichten IDW Prüfungsstandard "Berichterstattung über die Erweiterung der Abschlussprüfung nach § 53 HGrG" (IDW PS 720) berücksichtigt.

Die Prüfung ist unter Beachtung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften, insbesondere der §§ 316 ff. HGB, und der vom IDW festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung erfolgt. Die Prüfungshandlungen sind, soweit sie nicht im Prüfungsbericht dargestellt sind, in unseren Arbeitspapieren nach Art, Umfang und Ergebnis festgehalten.

Die Prüfung hat sich gemäß § 317 Abs. 4a HGB nicht darauf erstreckt, ob der Fortbestand des geprüften Unternehmens zugesichert werden kann.

4.2. Art und Umfang der Prüfung

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus dem unter Abschnitt 2. wiedergegebenen Bestätigungsvermerk.

Die Gesellschaft hat verschiedene rechnungslegungsrelevante Unternehmensaktivitäten (Umsatzabrechnung, Forderungsmanagement sowie Rechnungswesen) auf die SWI-B ausgelagert. Zur Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der ausgelagerten Tätigkeiten haben wir uns insbesondere auf die bei der Gesellschaft eingerichteten Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die Tätigkeiten der SWI-B gestützt.

Prüfungsschwerpunkte sind für das Berichtsjahr die folgenden Prüffelder gewesen:

―	Nachweis und Bewertung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
―	Ausweis des Eigenkapitals sowie
―	Vollständigkeit und periodengerechte Abgrenzung der Umsatzerlöse (Energie).

Saldenbestätigungen für Kunden und Lieferanten sind in Stichproben auf den Abschlussstichtag nach der positiven Methode eingeholt worden.

Weiterhin sind von sämtlichen Kreditinstituten, mit denen die SWI-E im Geschäftsjahr 2022/2023 in Geschäftsverbindung gestanden hat, Bestätigungen der zum Abschlussstichtag bestehenden Salden, Unterschriftsberechtigungen und Konditionen sowie weitere Informationen eingeholt worden.

Für die Einschätzung der Risiken aus Rechtsstreitigkeiten sind Rechtsanwaltsbestätigungen eingeholt worden.

Die Durchführung der Saldenbestätigungsaktionen ist unter unserer Kontrolle erfolgt.

Die Gesellschaft führt die Bestandsaufnahmen des Vorratsvermögens sowohl im Wege der permanenten Inventur als auch der Stichtagsinventur durch. An den Inventuren haben wir nicht beobachtend teilgenommen, weil das Vorratsvermögen der SWI-E wertmäßig von untergeordneter Bedeutung ist.

Im Rahmen unserer Prüfungshandlungen haben wir folgende Prüfungsergebnisse und Untersuchungen Dritter verwertet:

―

Hinsichtlich der Prüfung der Pensionsrückstellungen, der Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen und für Energiedeputate sind Gutachten des Versicherungsmathematikers Wenzel-Teuber & Schwarz Aktuar-GmbH, Nürnberg, eingeholt worden, dessen Berechnungsergebnisse nach kritischer Würdigung verwertet worden sind. Bezüglich des Mengen- und Wertgerüsts haben wir eigene Prüfungshandlungen vorgenommen.

Der Vorjahresabschluss zum 30. September 2022 und der Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2021 bis 30. September 2022 sind ebenfalls von uns geprüft und unter dem 14. November 2022 mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Die Zahlen zum 30. September 2022 sind richtig auf das Geschäftsjahr 2022/2023 vorgetragen worden. Der Vorjahresabschluss ist am 25. September 2023 veröffentlicht worden.

Der gesetzliche Vertreter und die uns benannten Mitarbeiter haben die für unsere Prüfung notwendigen Aufklärungen und Nachweise (§ 320 HGB) vollständig und bereitwillig erbracht. Die berufsübliche Vollständigkeitserklärung ist eingeholt worden.

5. Prüfungsfeststellungen und Erläuterungen zur Rechnungslegung

5.1. Buchführung und weitere geprüfte Unterlagen

Die Buchführung und die weiteren geprüften Unterlagen entsprechen den gesetzlichen Vorschriften der Gesellschaft.

Die Buchführung hat während des gesamten Geschäftsjahres 2022/2023 den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entsprochen. Die speziellen Rechnungslegungspflichten gemäß § 6b Abs. 3 EnWG sind eingehalten worden. Die aus den weiteren geprüften Unterlagen entnommenen Informationen sind ordnungsmäßig in der Buchführung, dem Jahresabschluss und dem Lagebericht abgebildet.

Die Finanzbuchführung einschließlich der Nebenbücher (insb. Anlagenbuchführung) wird über das IT-System der kaufmännischen Dienstleisterin SWI-B durchgeführt. Es kommt die Software SAP zum Einsatz.

Die vom Unternehmen getroffenen organisatorischen und technischen Maßnahmen sind geeignet, die Sicherheit der rechnungslegungsrelevanten Daten und der hierfür eingesetzten IT-Systeme zu gewährleisten.

5.2. Jahresabschluss

Im Jahresabschluss der Gesellschaft zum 30. September 2023 sind in allen wesentlichen Belangen alle für die Rechnungslegung geltenden gesetzlichen Vorschriften einschließlich der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, alle größenabhängigen, rechtsformgebundenen oder wirtschaftszweigspezifischen Regelungen der Gesellschaft beachtet worden.

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung sind ordnungsmäßig aus der Buchführung und den weiteren geprüften Unterlagen abgeleitet worden; die einschlägigen Ansatz-, Ausweis- und Bewertungsvorschriften sind in allen wesentlichen Belangen beachtet worden.

Der Anhang ist klar und übersichtlich und enthält die erforderlichen Angaben. Die auf die Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und die sonstigen Pflichtangaben, insbesondere gemäß §§ 284 ff. HGB, sind vollständig und zutreffend in den Anhang aufgenommen.

Die Gesellschaft hat die Erleichterung des § 285 Nr. 17 letzter Satzteil HGB in Anspruch genommen, da der gesetzliche Vertreter davon ausgeht, dass die Voraussetzungen der Angabe der Abschlussprüferhonorare in einem das Unternehmen einbeziehenden Konzernabschluss enthalten sein werden. Im Zeitpunkt der Beendigung unserer Abschlussprüfung kann nicht beurteilt werden, ob die zur Erfüllung der Voraussetzungen der Befreiung gemäß § 285 Nr. 17 letzter Satzteil HGB erforderlichen Angaben in dem das Unternehmen einbeziehenden Konzernabschluss enthalten sein werden.

5.3. Lagebericht

Der Lagebericht entspricht in allen wesentlichen Belangen den gesetzlichen Vorschriften.

6. Gesamtaussage des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss der Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH zum 30. September 2023 vermittelt insgesamt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (§ 321 Abs. 2 Satz 3 HGB).

Folgende Bewertungsgrundlagen haben einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der SWI-E:

Energiebeschaffung

Die Strombeschaffung erfolgt weiterhin über die MW Trading GmbH. Zur Sicherung der mittelfristigen Strombeschaffung setzt die Gesellschaft Termingeschäfte ein, für die die SWI-E von der MW Trading GmbH Sicherheitsleistungen erhält, wenn der Marktpreis höher als der Eindeckungspreis ist. Diese Geschäfte werden zur Kundenversorgung abgeschlossen und weisen bei der Zuordnung der Kundengeschäfte in den Portfolien der Gesellschaft insgesamt positive Ergebnisbeiträge auf, sodass auf die Bildung einer Drohverlustrückstellung verzichtet werden konnte. Die Beschaffung erfolgt dabei im Rahmen des Risikohandbuchs Energiebeschaffung der SWI-E.

Die Gasbeschaffung erfolgt über die MW Trading GmbH und die Bayerngas GmbH. Zur Absicherung des künftigen Gasbedarfs setzt die Gesellschaft Termingeschäfte ein, für die die SWI-E von der MW Trading GmbH Sicherheitsleistungen erhält, wenn der Marktpreis höher als der Eindeckungspreis ist. Diese Geschäfte werden zur Kundenversorgung abgeschlossen und weisen bei der Zuordnung der Kundengeschäfte in den Portfolien der Gesellschaft insgesamt positive Ergebnisbeiträge auf, sodass auf die Bildung einer Drohverlustrückstellung verzichtet werden konnte. Die Beschaffung erfolgt dabei im Rahmen des Risikohandbuchs Energiebeschaffung der SWI-E.

Rückstellungen für drohende Verluste aus der Einführung mehrerer marktpreisangepassten Kundenprodukte

Die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH hat aufgrund der gegenwärtigen Wettbewerbssituation zur Kundenbindung mehrere marktpreisangepasste Strom- und Gastarifkundenprodukte mit einer eingeschränkten Preisgarantie zum 1. Oktober 2023 mit einer Vertragslaufzeit bis zum 31. Dezember 2025 eingeführt. Die in den jeweiligen Produkten hinterlegten Energiepreise liegen deutlich unter den tatsächlichen Beschaffungspreisen für die jeweiligen Produkte. Für den hieraus resultierenden Margenverlust für den Zeitraum vom 1. Oktober 2023 bis 31. Dezember 2025 hat die Gesellschaft Rückstellungen für drohende Verluste für den Bereich Stromvertrieb von 6.500 TEUR und für den Bereich Gasvertrieb von 3.500 TEUR gebildet.

Rückstellungen für Verpflichtungen aus Pensionen und Deputaten

Bei den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen handelt es sich u. a. um Ruhegelder und Beihilfeleistungen aus Beamtenverhältnissen. Hierbei besteht grundsätzlich keine originäre Pensionsverpflichtung der Gesellschaft. Da der Posten wirtschaftlich einer Pensionsrückstellung entspricht, ist der Ausweis unter den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen gewählt worden.

Die Pensions- und Deputatsrückstellungen zum 30. September 2023 beruhen auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Anwendung folgender grundsätzlicher Parameter:

Als versicherungsmathematisches Verfahren ist die "Projected Unit Credit Method" angewendet worden. Die Berechnung erfolgt auf Basis der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Dabei wird eine pauschale Restlaufzeit der Verpflichtungen von 15 Jahren angenommen. Aufgrund der Regelung in § 253 Abs. 1 HGB (Ansatz von Rückstellungen zum Erfüllungsbetrag) werden bei der versicherungsmathematischen Berechnung der Rückstellung für Pensionen zukünftig erwartete Rentensteigerungen von jeweils 2 % p. a. sowie bei der Rückstellung für Energiedeputate zukünftig erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen von jeweils 2 % p. a. und die erwartete Mitarbeiterentwicklung (Fluktuation) berücksichtigt.

Nach § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB sind Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr abzuzinsen, dabei ergibt sich der neu anzusetzende durchschnittliche Marktzinssatz für die Abzinsung bei Altersversorgungsverpflichtungen aus dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, statt wie bisher der letzten sieben Jahre. Bei der Bewertung der Rückstellung wird ein fristenkongruenter, durchschnittlicher Marktzins der letzten zehn Jahre verwendet, wie er von der Deutschen Bundesbank monatlich veröffentlicht wird.

Der Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Rückstellungen nach alter Methode (Marktzinssatz mit Durchschnitt der letzten sieben Jahre) und nach neuer Methode (Marktzinssatz mit Durchschnitt der letzten zehn Jahre) beträgt für die Pensionsverpflichtungen 1 TEUR und für die Deputatsverpflichtungen 11 TEUR. Für diesen Betrag in Höhe von 12 TEUR besteht grundsätzlich eine dauerhafte Ausschüttungssperre. Da die SWI-E über frei verfügbare Rücklagen, die größer als dieser Unterschiedsbetrag sind, verfügt, kann die Gewinnabführung ohne Berücksichtigung dieser Ausschüttungssperre (§ 253 Abs. 6 HGB) an die Gesellschafter erfolgen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Jahresverbrauchsabgrenzung

Mit der Lieferung von Strom, Gas und Wärme aus dem Versorgungsnetz an den Kunden hat die Gesellschaft ihre Leistungsverpflichtung erfüllt Wie in der Branche üblich, rechnet die Gesellschaft den Verbrauch der Sondervertragskunden monatlich ab, während der Verbrauch der Strom-, Gas und Wärmelieferungen der Kunden mit Jahresverbrauchsabrechnung mittels mehrerer unterjährigen Abschläge abgerechnet wird. Die Gesellschaft hat wie im Vorjahr für den Großteil der jährlich abgerechneten Kunden eine Ablesung vor dem Bilanzstichtag durchgeführt, um eine hohe Qualität der Abgrenzung zu erreichen.

Aufgrund der Jahresablesung über den Bilanzstichtag hinaus, liegen für den nicht abgelesenen Teil der Kunden keine aktuellen Ablesedaten zum Bilanzstichtag vor. Dies führt zu der Notwendigkeit der Durchführung einer Jahresverbrauchsabgrenzung zum Bilanzstichtag, die auf der Grundlage des Verbrauchsverhaltens dieser Kundengruppe im gleichen Vorjahreszeitraum unter Berücksichtigung von Anpassungen durch Abnahmeveränderungen im laufenden Geschäftsjahr, bewertet mit den aktuellen Tarifen, vorgenommen wird.

Bei dieser Vorgehensweise sind Schätzwerte im Jahresabschluss enthalten. Dies betrifft vor allem die Schätzungen in der Energiemengenbilanz (hier im Wesentlichen die Strom-, Gas- und Wärmeabgabe) und davon abgeleitet die korrespondierenden Bilanz- und GuV-Posten (Materialaufwand, Umsatzerlöse, Forderungen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten).

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden die erhaltenen Abschlagszahlungen abgesetzt, was zu einer Verkürzung der Bilanzsumme um 116.389 TEUR (Vorjahr 93.407 TEUR) geführt hat. Basis der Abschlagszahlungen bildet die Vorjahresabrechnung.

Es hat keine sachverhaltsgestaltenden Maßnahmen und gegenüber dem Vorjahresabschluss zum 30. September 2022 auch keine Änderungen bei den Bewertungsgrundlagen mit wesentlichem Einfluss auf die Gesamtaussage des Jahresabschlusses, d. h. auf das vom Jahresabschluss vermittelte Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, gegeben.

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft ergibt sich mit hinreichender Klarheit aus dem Jahresabschluss (Anlagen 1 bis 3), da die Angaben entsprechend § 321 Abs. 2 Satz 5 HGB bereits im Anhang enthalten sind, und dem Lagebericht (Anlage 4).

7. Mehrjahresübersicht

Nachfolgend sind Kennzahlen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und sonstige Kennzahlen für die letzten fünf Geschäftsjahre dargestellt:

	2022/2023	2021/2022	2020/2021	2019/2020	2018/2019
Vermögenslage
Bilanzsumme in TEUR	83.946	75.026	55.204	49.734	49.388
Anlagevermögen in TEUR	39.761	33.784	33.996	35.460	33.991
Investitionen in TEUR	8.097	1.681	737	4.073	2.824
Finanzlage
Eigenkapital in TEUR	1.548	1.548	1.548	1.548	1.548
Eigenkapitalquote in %	1,8	2,1	2,8	3,1	3,1
Darlehensverbindlichkeiten bzw.
Finanzschulden in TEUR	30.389	0	24.558	24.170	23.581
Liquide Mittel in TEUR	67	66	129	17	29
Ertragslage
Jahresergebnis (vor EAV) in TEUR	16.980	16.761	13.207	12.418	13.784
Umsatzerlöse in TEUR	249.692	159.755	139.483	132.492	137.762
Materialaufwand in TEUR	221.749	132.359	116.617	111.449	115.558
Personalaufwand in TEUR	4.155	3.920	3.420	3.161	2.862
Sonstige betriebliche Aufwendungen in TEUR	7.519	7.023	5.775	5.955	5.303
Abschreibungen in TEUR	2.033	1.623	1.510	1.382	1.100
Zinsergebnis in TEUR	-694	-41	-137	355	-198
Ausschüttung Windparks in TEUR	2.277	749	1.057	1.005	836

8. Feststellungen zu Erweiterungen des Prüfungsauftrags

Feststellungen gemäß § 6b Abs. 5 EnWG zu den Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Nach § 6b Abs. 3 EnWG hat die Gesellschaft zur Vermeidung von Diskriminierung und Quersubventionierung ihre Tätigkeitsbereiche in der Rechnungslegung zu entflechten.

Nach § 6b Abs. 5 EnWG haben wir geprüft, ob getrennte Konten vorhanden sind, ob die Wertansätze und die Zuordnung der Konten sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt sind und ob der Grundsatz der Stetigkeit beachtet worden ist. Wir haben unserer Prüfung den Prüfungsstandard IDW PS 610 n. F. (Prüfung nach § 6b Energiewirtschaftsgesetz) zugrunde gelegt.

Unsere Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG hat zu keinen Einwendungen geführt.

Feststellungen gemäß § 53 HGrG

Unser Prüfungsauftrag hat sich auch auf die Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse und der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung gemäß § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 HGrG erstreckt.

Die im Gesetz und in dem einschlägigen IDW Prüfungsstandard IDW PS 720 geforderten Angaben zur Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse haben wir in einem gesonderten Bericht zusammengestellt.

Nach unserem Ermessen sind die Geschäfte mit der erforderlichen Sorgfalt und in Übereinstimmung mit den einschlägigen handelsrechtlichen Vorschriften, den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und der Geschäftsordnung für die Geschäftsführung geführt worden.

Unsere Prüfung, die keine Gesamtbeurteilung über die Geschäftsführung darstellt, hat keine Anhaltspunkte ergeben, die nach unserer Auffassung Zweifel an der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung begründen könnten.

Ferner hat die Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse nach unserem Ermessen keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben.

9. Schlussbemerkung

Den vorstehenden Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 30. September 2023 (Bilanzsumme 83.945.910,25 EUR, Jahresüberschuss vor Gewinnabführung 16.979.849,43 EUR) und des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2022/2023 der Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH haben wir in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Grundsätzen ordnungsmäßiger Erstellung von Prüfungsberichten (IDW PS 450 n. F.) erstattet.

Nürnberg, den 17. November 2023

PKF FasseltPartnerschaft mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Rechtsanwälte

Jahn
Wirtschaftsprüfer

Sommer
Wirtschaftsprüfer

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023

1. Grundlagen des Unternehmens

Die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH mit Sitz in Ingolstadt. Sie ist vorrangig als Vertriebsgesellschaft auf dem Gebiet Beschaffung und Vertrieb von Strom, Gas und Wärme tätig. Sie tritt als Energiedienstleister mit der Bereitstellung von ganzheitlichen Contractinglösungen auf und betreibt Nahwärmeversorgungs- und Kälteanlagen. Das weitere Angebotsportfolio umfasst dezentrale Energielösungen, wie Photovoltaik- und Speichercontracting, Leistungen im Bereich der Elektromobilität und der Wohnungswirtschaft. Zur Produktion von Strom und Wärme aus regenerativen Quellen unterhalten die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH Photovoltaikanlagen und eine Biogasanlage. Zur Optimierung und Deckung des Wärmebedarfs zu Spitzenzeiten betreibt die Gesellschaft einen Wärmespeicher sowie mehrere Heizwerke. Das Vertriebsgebiet reicht über die Stadtgrenzen von Ingolstadt hinaus und erstreckt sich über die gesamte Wirtschaftsregion 10. Zudem verfügt die Gesellschaft über Beteiligungen an Onshore-Windkraftanlagen und hält u.a. 100 % der Anteile am Stammkapital und den Rücklagen der SWI Windpark Hain-Ost GmbH, die in Oberfranken einen Windpark mit fünf Windenergieanlagen leitet. Seit diesem Geschäftsjahr ist die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH an der EnKaln GmbH & Co. KG und deren Komplementärin der EnKaln Verwaltungs GmbH zu 50 % beteiligt, die die regionale Energiewende im Donaumoos vorantreibt.

Als zentrale Steuerungsgrößen der Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH gelten neben den Umsatzerlösen auch die zugehörigen Materialaufwendungen der fünf Kernsparten Strom-, Gas- und Wärmevertrieb sowie Contracting/Dienstleistungen und Erneuerbaren Energien. Auf Gesamtunternehmensebene werden zusätzlich noch das Ergebnis nach Steuern und das Investitionsvolumen der Gesellschaft als relevante Größen herangezogen. Zur kontinuierlichen Steuerung und Abschätzung des Geschäftserfolges werden alle Größen im monatlichen Monitoring erfasst und analysiert. Zur Ableitung der voraussichtlichen Geschäftsentwicklung wird aufbauend auf den erfassten Steuerungsgrößen ein Erwartungswert zum Geschäftsjahresende hin ermittelt.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Rahmenbedingungen

Energiewende

Im Zuge der Energiewende ersetzen Erneuerbare Energien, wie Wasser- und Solarkraft, Windenergie, Erdwärme, nachwachsende Rohstoffe und Biomasse die fossilen Energieträger kontinuierlich. Eine Energieversorgung in Deutschland, die sich auf erneuerbare Energieträger stützt, bedeutet für Versorgungsunternehmen folgende neue Herausforderungen:

Ein Großteil des Stroms wird dezentral mit zahlreichen Erzeugungsanlagen in die Stromnetze eingespeist und muss danach längere Strecken überwinden, um etwa an die Verbraucherzentren in Süddeutschland transportiert zu werden. Für eine erfolgreiche Energiewende ist der Ausbau großer, überregionaler Übertragungsnetze und lokaler Verteilnetze daher von hoher Bedeutung. Zugleich müssen Verbrauch und konventionelle Erzeugung flexibler werden. Durch intelligente Mess- und Steuerungskonzepte werden die Erzeugung und der Verbrauch von Energie im Rahmen der Digitalisierung in Einklang gebracht und so eine deutliche Erhöhung der Energieeffizienz angestrebt. Um den steigenden Strombedarf abzudecken, ist es wichtig den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranzutreiben und die fortwährende Versorgung sicherzustellen. Gleichzeitig gilt es im Rahmen der Wärmewende ausreichend Wärmebezugsquellen zu identifizieren und nutzbar zu machen, als auch die notwendigen Investitionen in die erforderlichen Wärmenetze zu tätigen.

Energiemärkte

Auf die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH haben die Entwicklungen an den Energiemärkten einen zentralen Einfluss. Die Entwicklung der Preise für Erdgas war in den Jahren 2022 und 2023 stark von dem Ukraine-Russland Konflikt verursachten wirtschaftlichen Einbruch sowie der rasch folgenden Erholung der Wirtschaft geprägt. Zusätzlich verschärfte der geringe Füllstand der Gasspeicher in Deutschland die ohnehin angespannte Lage in den Sommermonaten 2022. Der milde Winter und widererwarten gute Speicherfüllstände zu Beginn der Heizperiode 2022/23 trugen zu einer Entspannung der Lage bei. Die hohen Preissteigerungen für Erdgas führten auch, durch die Abhängigkeit der Stromerzeugung vom Erdgas, zu höheren Strompreisen. Dabei sind auch die Stromimporte aus Frankreich und den Niederlanden deutlich gesunken, der Export von Strom ist gestiegen. Im Sommerhalbjahr trug eine gute Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien zu einem moderateren, dennoch im Vergleich zu Vorkriegszeiten hohen Preisszenario bei. Eine zusätzliche Verstromung fossiler Energieträger zur Stabilisierung des Versorgungssystems ist insbesondere im Winterhalbjahr dadurch notwendig geworden. Neben den Preisen für Strom und Gas am Großhandelsmarkt wirken sich auch Klimaschutzmaßnahmen in Form von Zertifikaten auf die Beschaffungskosten und Absatzpreise aus. Mit der Einführung des nationalen Emissionshandels im Kalenderjahr 2023 müssen CO ₂-Zertifikate zusätzlich zu mittelfristig steigenden Preisen beschafft werden. Mit dem nationalen Emissionshandel sollen CO ₂-effiziente Technologien gefördert werden, zudem stellt der Emissionshandel ein Instrument zur kostenwirksamen Verringerung der Treibhausgasemissionen dar. Durch Energieeinsparungen der Verbraucher soll der Energiebedarf gesenkt werden. Dabei sollen sowohl die privaten Haushalte und insbesondere die Industrie ihren Energiebezug reduzieren. Auch für das kommende Geschäftsjahr wird ein eher hohes und volatiles Preisniveau erwartet.

Witterungseinflüsse

Im Geschäftsjahr 2022/23 lagen die Gradtagszahlen, die den temperaturabhängigen Heizenergieeinsatz als Indikator abbilden, unterhalb des geplanten Niveaus, dessen Grundlage ein bereinigter Durchschnitt der letzten zehn Jahre darstellt. Dadurch ist der Heizenergiebedarf unserer Kunden unter dem erwartbaren Niveau. In Summe erreichte die Heizperiode eine Durchschnittstemperatur von +5,07 Grad und ist damit zur Vergleichsperiode 2021/22 um 1,09 Grad wärmer.

Energiepolitik

Im November 2022 hat die Bundesregierung beschlossen die Kosten für den Dezember-Abschlag für Gas und Wärme zu übernehmen. Damit wurden die Kunden spürbar entlastet, um den Zeitraum bis zur Energiepreisbremse zu überbrücken. Der Bundestag hat am 20. Dezember 2022 das Gesetz zur Einführung von Preisbremsen für leitungsgebundenes Erdgas und Wärme (EWPBG) sowie das Strompreisbremsengesetz verabschiedet, welches am 24. Dezember 2022 in Kraft getreten ist. Hierbei handelt es sich um ein Artikelgesetz, das Haushalte und Unternehmen in diesem Jahr vor den extrem hohen Energiepreisen im Zuge der politischen Unruhen schützen soll. Die Entlastung bestimmt sich nach dem Erdgas- und Wärmeverbrauchs zu einem vergünstigten Arbeitspreis, dem zufolge sollen 80 Prozent ihres Erdgasverbrauchs zu 12 Cent je Kilowattstunde beziehungsweise 80 Prozent ihres Wärmeverbrauchs zu 9,5 Cent je Kilowattstunde bezogen werden. Der Strompreis wurde auf 40 Cent/kWh gedeckelt, dies gilt für den Basisbedarf von 80 % des prognostizierten Verbrauchs der Kunden und kleinere Unternehmen. Um die Belastungen für private Haushalte und Unternehmen durch gestiegene Gasmarktpreise abzufedern, wurde zudem die Mehrwertsteuer auf Gas und Wärme ab 01.10.2022 von 19 Prozent auf 7 Prozent gesenkt. Auch für die kommenden Monate ist ein Teil der Preisbremsenentlastungen für die Verbraucher geplant worden.

2.2. Geschäftsverlauf

Entwicklung im Stromvertrieb

Der Stromvertrieb der Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH erzielte im Berichtsjahr einen deutlich höheren Ergebnisbeitrag als erwartet. Eine absatzstarke Firmengruppe im fremden Netzgebiet trägt dazu bei, dass das Mengenabsatzniveau der Sonderkunden stark über der Planung liegt. Der Marktanteil der Mengen in den Tarifen mit registrierter Leistungsmessung (RLM) im eigenen Netzgebiet ist hingegen, aufgrund gestiegenem Wettbewerbs- und Margendruck, zurückgegangen. Der Vertrieb im Bereich der Haushaltskunden hat sich sowohl im Ingolstädter Netzgebiet als auch im fremden Netzgebiet schwierig gestaltet. So ist beim Kundenverbrauch über alle Tarife ein energiesparendes Verhalten zu beobachten. Insgesamt ergeben sich jedoch, aufgrund der über Plan liegenden Mengen der Kunden im fremden Netzgebiet, leicht gestiegene Mehrmengen. Die Umsatzerlöse liegen gesamtheitlich trotz der höheren Absatzmengen preisbedingt moderat unter Plan. Abgefangen werden die Umsatzverluste durch günstigere Beschaffungskosten. Diese tragen letztendlich dazu bei, dass die Marge stark über der Planung liegt. Die Netznutzungskosten liegen aufgrund der höheren Mengen leicht über Plan. Im Folgejahr werden sich die Preise voraussichtlich über dem aktuellen Preisniveau entwickeln. Um die Kunden halten zu können, wird die Gesellschaft an das aktuelle Marktpreisniveau angepasste Tarife anbieten. Hierfür wurde eine entsprechende Drohverlustrückstellung gebildet.

Entwicklung im Gasvertrieb

Im Gasvertrieb liegt der Ergebnisbeitrag trotz starker Mengenunterschreitungen über Plan. Das hohe Preisniveau sorgte für einen sparsamen Gasbedarf bei den Kunden, sodass geplante Absatzmengen im Bereich der Haushalt-/Kleinkunden deutlich unterschritten wurden. Durch die volatile Marktsituation im Gas analog zum Strommarkt gestaltet sich der Energievertrieb schwieriger als bisher. Die Umsatzerlöse sind im Bereich der Haushalt-/Kleinkunden stark unter Plan. In der Wohnungswirtschaft kommt es zu unter Plan liegenden Mengen und Umsatzerlösen, da hier zum Teil eine Verlagerung in die Fernwärme stattfindet. Im Energieeinkauf wurde die Gesellschaft mit einer sehr volatilen und unstetigen Entwicklung der Beschaffungskosten am Energiemarkt konfrontiert. Mit einer strukturierten und langfristig angelegten Beschaffungsstrategie konnte dem hohen Preisniveau entgegengewirkt werden. Im Ergebnis führte dies zu deutlich geringeren Beschaffungskosten im Vergleich zu den Planungsannahmen. Die Netzentgelte fielen infolge der Mindermengen leicht geringer aus. In Summe wurde aufgrund der Beschaffungsstrategie zum Geschäftsjahresende ein ergebniswirksamer Vorteil generiert. Das kommende Geschäftsjahr zeigt sich aufgrund der langfristig angelegten Beschaffungsstrategie bei gleichzeitig stark gefallen Marktpreisen im Verhältnis zum Wettbewerb als schwierig. Mit dem Ziel auch weiterhin Kundenbindung zu erzeugen, wurde für die hierzu erforderlichen marktpreisangepassten Produkte eine korrespondierende Drohverlustrückstellung gebildet.

Entwicklung im Wärmevertrieb

Der Wärmevertrieb hat seinen geplanten Ergebnisbeitrag moderat übertroffen. Die Mengenunterschreitung beruht auf den Einsparmaßnahmen der Fernwärmekunden. Der Großkunde hat weniger Mengen zu einem höheren Preis bezogen als geplant. Durch Anlagenstillstände auf Seiten der Wärmeerzeugung war der Bedarf an Wärmemengen aus den Kesselanlagen höher als geplant, da hier ein Teil abgefangen wurde. Dennoch wurde der Bezug fast ausschließlich aus der Müllverwertungsanlage und der Gunvor Raffinerie realisiert. Durch die Mindermengen liegen die gesamtheitlichen Wärmebeschaffungskosten unter Plan. Der Wärmespeicher ist im Regelbetrieb und kann Heizspitzen mittels zwischengespeicherter Abwärme kostengünstig abpuffern. Die Transportkosten werden mengenunabhängig, gemessen an den tatsächlichen Netzausbau- und Netzbewirtschaftungskosten, an die Schwestergesellschaft Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH abgeführt.

Entwicklung bei den Contracting/Dienstleistungen

Das Geschäftsfeld der Contracting/Dienstleistungen unterschreitet seinen geplanten Ergebnisbeitrag. Im Bereich des Contracting gestaltet sich vor allem der Wärme- und Kälteabsatz sehr witterungsabhängig. Im Fernwärmecontracting, regenerativen Contracting sowie in der Kälte sind geringere Umsatzerlöse vereinnahmt worden. Das Fernwärmecontracting weist dabei die größte Unterschreitung auf. Ursächlich hierfür sind Einsparungen vor allem bei den Tarifkunden. Die Kälteanlagen haben aufgrund des verzögerten Ausbaus am Gießereigelände die geplanten Umsatzerlöse nicht erreicht. Die Erlöse im Gascontracting sind ebenfalls stark eingebrochen. Im Strom-Contracting lagen diese dagegen deutlich über dem geplanten Niveau. Die über alle Contractingsegmente nicht realisierten Erlöse können zum größten Teildurch einen geringeren Materialaufwand ausgeglichen werden.

Das Geschäftsfeld der Dienstleistungen, welches die dezentralen Energielösungen, die Elektromobilität und die Energiedienstleistungen beinhaltet, hat die Erwartungen gesamtheitlich nicht erreicht. Die Elektromobilität liegt stark unter ihren Planzahlen, da die geplanten Absatzerlöse gesamtheitlich nicht erzielt werden können. So hat der Verkauf der Wallboxen an Privat- und Gewerbekunden das Planniveau aufgrund weggefallener Förderinstrumente wesentlich unterschritten. Auch die Erlöse aus der Vermarktungsdienstleistung der THG-Quote liegen unterhalb der Planzahlen. Der Vertrieb von dezentralen Anlagen umfasst PV- und Speicherlösungen und kann die Erwartungen ebenfalls nicht erfüllen, begründet durch erhebliche Lieferkettenprobleme bei den PV-Modulen in diesem Segment.

Entwicklung in der Erzeugung

Die Mengen der Stromerzeugung in der Biogasanlage und den Photovoltaikanlagen liegen erheblich unter dem Planansatz. In der Wärmeerzeugung hingegen liegen die Mengen deutlich über den Planwerten. Die Umsatzerlöse der Photovoltaikanlagen und der Wärmeerzeugung übersteigen die Planwerte und konnten so die gestiegenen Bezugs- und Betriebskosten weitestgehend kompensieren. Der geplante Ergebnisbeitrag konnte aufgrund geringerer Absatzmengen in der Biogasanlage nicht übertroffen werden. Bei den Photovoltaikanlagen liegt das Ergebnis mithilfe hoher Direktvermarktungserlöse erheblich über Plan. Zudem war der Sommer 2023 sonnenreicher als geplant, wohingegen die Wintermonate spürbar sonnenärmer waren, was sich auch in den erreichten Mengen widerspiegelt. Die Ergebnisbeiträge der Windparkgesellschaften Riegenroth sowie Oberwesel II und Oberwesel III lagen im relevanten Wirtschaftsjahr 2022 erheblich über dem geplanten Wert.

Investitionen und Jahresergebnis

Das für 2022/23 vorgesehene Investitionsvolumen von rund 10 Mio. EUR wurde in Höhe von rund 8,2 Mio. EUR realisiert.

Der prognostizierte Jahresüberschuss von knapp 14 Mio. EUR wurde mit knapp 17 Mio. EUR um rund 3 Mio. EUR übertroffen, im Wesentlichen aufgrund der über Plan liegenden Margen der drei Hauptsparten Strom, Gas und Fernwärme.

2.3. Ertragslage

Die Umsatzerlöse (nach Abzug der Stromsteuer und der Erdgassteuer) sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 89.937 auf TEUR 249.692 gestiegen. Dieser Effekt ist durch das hohe Preisniveau in den Sparten Strom, Gas und Wärme zu begründen. Dem gegenüber steht damit verbunden ein höherer Aufwand, der ebenfalls aus dem gestiegenen Preisniveau resultiert.

Die sonstigen betrieblichen Erträge, die im Wesentlichen periodenfremde Effekte aus der Auflösung von Rückstellungen ausweisen, sind um TEUR 98 auf TEUR 1.127 gesunken.

Die Materialaufwendungen stiegen gleichlaufend um TEUR 89.390 auf TEUR 221.749. Die gestiegenen Bezugskosten resultieren insbesondere preisbedingt aus dem hohen Strom- und Gasbezug für langfristige Beschaffungspositionen. Im Strom sind durch die spezifisch gestiegenen Beschaffungskosten und Netzentgelte, trotz der Mindermengen aus dem Kundengeschäft, höhere Strombezugskosten angefallen. Zudem haben sich die Bezugskosten im Gas durch die Beschaffung von CO ₂-Zertifikaten und der politischen Situation erhöht, höhere Materialaufwendungen sind auch bei der formelgekoppelten Wärme infolge Indizes angefallen. Des Weiteren wurde dieses Geschäftsjahr eine Drohverlustrückstellung berücksichtigt.

Der Anstieg der Personalaufwendungen um TEUR 236 auf TEUR 4.156 ist zum einen auf die Steigerung der durchschnittlichen Vollzeitäquivalente um 2,4 zurückzuführen. Zudem wirken die tariflichen Einmalzahlungen, eine sogenannte Inflationsausgleichsprämie sowie die Stufensprünge/Höhergruppierungen.

Die Abschreibungen haben sich investitionsbedingt um TEUR 410 auf TEUR 2.033 erhöht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 497 auf TEUR 7.519 gestiegen. Hierbei sind höhere Aufwendungen für EDV, Beratung und Forderungswertberichtigungen sowie gestiegene Verrechnungen in den Sekundäraufwendungen zu verzeichnen. Im Vorjahr wurde ein Sozialfonds mit TEUR 500 dotiert.

Die Gewinnausschüttungen aus den Windparkbeteiligungen fallen mit TEUR 2.277 um TEUR 1.528 höher aus als im Vorjahr. Die Ausschüttungen der drei Windparkbeteiligungen in Rheinland-Pfalz liegen mit TEUR 1.758 um TEUR 1.086 stark über dem Vorjahr. Von der Tochtergesellschaft SWI Windpark Hain-Ost konnte das Jahresergebnis 2021/22 mit TEUR 519 (Vorjahr TEUR 77) vereinnahmt werden. Im Geschäftsjahr fällt die Zinsbelastung mit TEUR 694 um TEUR 653 höher aus als im Vorjahr, infolge des gestiegenen Zinssatzes und des investitionsbedingten Anstiegs des durchschnittlichen Kreditbedarfs. Zudem haben Zahlungen für Sicherheitsleistungen für den börslichen Strombezug den Kreditbedarf erhöht.

Nach Abzug der sonstigen Steuern von TEUR 1 ergibt sich ein im Vorjahresvergleich um TEUR 219 höherer Gewinn von TEUR 16.980, der an die Gesellschafterin Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH abzuführen ist. Das Geschäftsjahr enthält positive periodenfremde Effekte von TEUR 1.645. Darin sind die Rückstellungsauflösungen in Höhe von TEUR 1.024 und Abgrenzungseffekte aus dem Spartengeschäft berücksichtigt. Bereinigt um diese Sondereffekte liegt das Jahresergebnis 2022/23 mit TEUR 15.335 um TEUR 814 unter dem bereinigten Vorjahreswert (TEUR 16.149).

Stromvertrieb

Die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH hat im Berichtsjahr 386 GWh Strom an externe Kunden geliefert. Verglichen mit dem Vorjahr ist der Absatz an Dritte um 4,3 % (16 GWh) gestiegen. An Haushalt-/Kleinkunden im eigenen Netzgebiet wurden 188 GWh und damit 3,1 % (6 GWh) weniger abgesetzt als im Vorjahr. Die Sonderkunden im Stammgebiet verzeichnen einen leichten Rückgang von 1,2% (1 GWh) auf 84 GWh. Im fremden Netzgebiet konnten 115 GWh abgesetzt werden. Für den Mengenanstieg um 25 % (23 GWh) ist der Bereich der Sonderkunden ursächlich, hier wird eine absatzstarke Firmengruppe versorgt. Die Handelsmengen liegen bei 147 GWh und enthalten margenneutrale Mengen zur Eingrünung und Mengen aus der Stromvermarktung.

Die Umsatzerlöse aus der Stromabgabe des laufenden Geschäftsjahres (nach Abzug der Stromsteuer) liegen mit TEUR 128.184 um 40,0% über dem Vorjahr. Der größte Treiber für die Steigerung ist die Versorgung einer Firmengruppe zu einem hohen Preisniveau und der Stromvermarktung. Die Aufwendungen für den Strombezug sind marktpreisbedingt gestiegen. Die Netzentgelte inkl. der gesetzlichen Umlagen haben sich erhöht, dies ist aber durch den höheren Mengenabsatz bedingt und liegen so über der Vergleichsperiode. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Ergebnis im Stromvertrieb deutlich gesteigert werden.

Gasvertrieb

Die Gaslieferungen der Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH an Letztverbraucher liegen mit 719 GWh um 6,4 % (49 GWh) unter dem Vorjahr, im Wesentlichen ist es den Einsparmaßnahmen der Kunden zuzuschreiben. Die Haushalt-/Kleinkunden im Netzgebiet Ingolstadt weisen einen Absatz von 561 GWh aus, der im Vorjahresvergleich stark um 11,5 % (73 GWh) gesunken ist. Der Absatz an die externen Sonderkunden in Ingolstadt beläuft sich auf 129 GWh, welches einer Abnahme von 2,4 % (3 GWh) entspricht. Die Haushalts- und Kleinkunden im Umland verzeichneten einen Mengenanstieg um 21 GWh auf insgesamt 29 GWh, da ein Neukunde im Umland, welcher nun über die Gesellschaft beliefert wird, hinzugekommen ist.

Die Umsatzerlöse aus der Gasabgabe des laufenden Geschäftsjahres (nach Abzug der Erdgassteuer) haben im Vergleich zum Vorjahr um 125,8 % auf TEUR 88.940 zugelegt. Im Bereich der Haushaltskunden wurde zu Geschäftsjahresbeginn 2022/23 eine Preiserhöhung durchgeführt. Im Energieeinkauf ist trotz einer strukturierten Beschaffung ein starker Kostenanstieg zu verzeichnen, hinsichtlich der erheblich höheren Beschaffungspreise am Spotmarkt. Die Netzentgelte sind trotz Mindermengen leicht höher ausgefallen. Die teure Beschaffungssituation als auch die Einsparmaßnahmen haben eine Ergebnisverschlechterung im Vorjahresvergleich zur Folge.

Wärmevertrieb

Der Wärmeabsatz an Endkunden beläuft sich im Geschäftsjahr 2022/23 auf 213 GWh, welches im Vorjahresvergleich einer Abnahme von 19,3 % (51 GWh) entspricht. Die Absatzmenge an einen Großkunden sticht hier besonders stark mit einem Rückgang um 30 GWh auf 48 GWh hervor, verursacht durch dessen Betriebsfahrweise. Die restlichen Kundenabsatzmengen sanken ebenfalls stark um 11,3 % (21 GWh) auf insgesamt 165 GWh, verursacht durch offensichtliche Einsparmaßnahmen.

Die Außenumsätze mit dem Wärmevertrieb nahmen preisbedingt um TEUR 509 auf TEUR 20.345 zu. Grundlegend für das Preiswachstum ist vor allem die Preisformel des Großkunden. Die Absatzpreise der restlichen Kunden stiegen gemäß der in der Formel hinterlegten HEL-Notierung ebenfalls. Die Aufwendungen für den externen Bezug der Gunvor Raffinerie und der Kesselanlagen sind aufgrund der Mindermengen gesunken. Die Transportkosten inkl. der Konzessionsabgabe weisen ausbaubedingt ebenfalls einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr aus. Das Ergebnis in der Fernwärme ist anlässlich der Mengenabweichung niedriger ausgefallen als im Vorjahr.

Contracting/Dienstleistungen

Die Gesamtabgabemenge an externe Kunden im Bereich des Contractings liegt bei 62 GWh und verzeichnet einen um 6,8 % (4,5 GWh) deutlichen Rückgang. Die Wärmeabgabe nahm durch ein geändertes Abnahmeverhalten mehrerer langjähriger Bestandskunden um 7,8 % ab und ging um 5,0 GWh auf 59 GWh zurück. Der Kälteabsatz steigt mit einer Abgabemenge von 2,8 GWh um 0,5 GWh und liegt damit 21,7 % über dem Vorjahresniveau. Der Bereich der Dienstleistungen generierte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Absatz von rund 60 Abschlüssen in der Elektromobilität. Der Geschäftsbereich umfasst auch ein öffentliches Ladesäulenangebot, welches insgesamt vier Schnellladesäulen beinhaltet. Die Umsatzerlöse der E-Mobilität und der dezentralen Energielösungen liegen stark über dem Vorjahr. Ganzheitlich tragen diese Effekte zu einer Umsatzausweitung bei, die im Vergleich zum Vorjahr um 31,5 % auf TEUR 9.756 angestiegen ist. Die Kosten für den Energieeinsatz verhalten sich gegensätzlich zum gesunkenen Absatz, wenn auch nicht immer proportional, da die meisten Heizungsanlagen wirkungsgradgebunden sind. Die externen und internen Aufwendungen für Wartung und Instandhaltung der Betriebsbereitschaft der Contractinganlagen sind ebenso leicht angestiegen. Die Abschreibungen liegen auf dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis in der Sparte Contracting/Dienstleistungen ist insgesamt im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021/22 deutlich gesunken.

Erzeugung

Die Stromerzeugungsmenge der Biogasanlage und der PV-Anlagen ist mit 4 GWh leicht unter dem Vorjahresniveau, die zugehörigen Umsatzerlöse sind um TEUR 281 auf TEUR 873 gesunken. Der Wärmespeicher als auch die Kesselanlagen, welche der Witterung entsprechend genutzt werden konnten und im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger zum Einsatz gekommen sind, haben zu einem stark höheren Ergebnis beigetragen. Die Betriebskosten an die Netze GmbH weisen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021/22 einen Rückgang auf wohingegen die Abschreibungen höher sind. Die höheren Abschreibungen resultieren überwiegend aus Investitionen in die außerplanmäßige Absicherung von Heizwerken in der Ringlerstraße für den Fall einer Gasmangellage und Investitionen in weitere Projekte. Insgesamt ist der Ergebnisbeitrag im Vorjahresvergleich deutlich gestiegen.

2.4. Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 8.920 auf TEUR 83.946 gestiegen.

Das Anlagevermögen hat sich dabei um TEUR 5.977 auf TEUR 39.761 erhöht. Den Investitionen von TEUR 8.097 stehen Abschreibungen von TEUR 2.033 sowie Anlagenabgänge zu Buchwerten von TEUR 87 gegenüber. Die Investitionen betreffen im Wesentlichen mit TEUR 4.440 Heizanlagen zur Sicherung der Versorgungssicherheit, mit TEUR 135 für Ersatzinvestitionen für die Biogasanlage, sowie mit TEUR 2.954 Anlagen für die E-Mobilität. Darüber hinaus erfolgten Kapitaleinzahlungen in die zusammen mit der Gemeinde Karlshuld zum Bau von Photovoltaikanlagen neu gegründeten Gesellschaften EnKaln GmbH & Co. KG mit TEUR 501 und EnKaln Verwaltungs GmbH mit TEUR 12. Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme hat sich aufgrund der Zunahme des Anlagevermögens um insgesamt rund 2 %-Punkte auf rund 47 % erhöht.

Das Umlaufvermögen hat sich im Geschäftsjahr um TEUR 2.977 auf TEUR 44.057 erhöht. Die Vorräte sind um TEUR 899 auf TEUR 632 gesunken. Im Vorjahr waren mit TEUR 783 geleistete Anzahlungen auf Bestellungen von Brennstoffen ausgewiesen. Darüber hinaus sind im Vergleich zum Vorjahr die Bestände an Heizstoffen und Handelswaren um TEUR 116 auf TEUR 632 gesunken. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (einschließlich derer gegenüber verbundenen Unternehmen und gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht) sind im Wesentlichen preisbedingt um TEUR 14.923 auf TEUR 27.798 gestiegen. Die zum 30. September 2022 ausgewiesenen Geldanlagen (TEUR 26.325) bei der Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH wurden zurückgeführt, da die am Vorjahresbilanzstichtag unter den Verbindlichkeiten ausgewiesenen, vereinnahmten Sicherheitsleistungen für Energieeinkäufe aufgrund sinkender Preise wieder eingezogen wurden. Zusätzlich wurden aus diesem Sachverhalt zum 30. September 2023 mit TEUR 9.043 Forderungen aus Anzahlungen für den börslichen Strombezug aufgebaut. Zudem bestehen zum Bilanzstichtag mit TEUR 4.054 Forderungen aufgrund eingeforderter staatlicher Zuzahlungen für Soforthilfe und Energiepreisbremse. Die weiteren sonstigen Vermögensgegenstände und übrigen Forderungen sind um TEUR 2.180 auf TEUR 2.463 gestiegen und betreffen im Wesentlichen mit TEUR 1.758 die Gewinnansprüche aus den Beteiligungen an den Windparkgesellschaften und mit TEUR 323 sonstige geleistete Anzahlungen für den Energiebezug.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten ist um TEUR 34 auf TEUR 128 gesunken. Im Wesentlichen sind geleistete Vorauszahlungen für Softwarenutzung bis September 2025 ausgewiesen.

Das Eigenkapital hat sich aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags gegenüber dem Vorjahr nicht geändert und beläuft sich auf TEUR 1.548. Unter Einbeziehung von 70% der empfangenen Ertragszuschüsse, die eigenkapitalähnlichen Charakter haben, ergibt sich eine Eigenmittelquote von rund 2 %.

Der Bestand an Rückstellungen zum 30. September 2022 in Höhe von TEUR 9.967 wurde in Höhe von TEUR 7.483 verbraucht und in Höhe von TEUR 1.023 ertragswirksam aufgelöst. Für neu entstandene Verpflichtungen wurden TEUR 27.198 aufwandswirksam zugeführt. Somit beläuft sich der Rückstellungsbestand zum Bilanzstichtag auf TEUR 28.659. Er betrifft im Wesentlichen den aufgrund des Preisanstiegs bei der Energiebeschaffung signifikant angestiegenen Rückstellungsbestand für ausstehende Rechnungen mit TEUR 16.787 (Vorjahr TEUR 8.135), Pensionen mit TEUR 400 (Vorjahr TEUR 444), Verpflichtungen gegenüber der Belegschaft mit TEUR 563 (Vorjahr TEUR 515) sowie mit TEUR 495 (Vorjahr TEUR 500) eine Rückstellung zur Dotierung eines Sozialfonds. Zudem wurden in Höhe von TEUR 10.000 Drohverlustrückstellungen gebildet, um unseren Kunden im Kalenderjahr 2024 marktpreisangepasste Produkte anbieten zu können.

Die Verbindlichkeiten sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 9.739 auf TEUR 53.642 gesunken. Aufgrund sinkender Preise wurden die am Vorjahresbilanzstichtag erhaltenen Sicherheitsleistungen für den börslichen Energiebezug (TEUR 36.235) vollständig zurückgeführt. Demgegenüber wurden zur Finanzierung kurzfristige Kreditaufnahmen bei der Stadt Ingolstadt und deren städtischen Konzerntöchtern in Höhe von TEUR 21.450 und im Rahmen des Cash-Poolings bei der Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH in Höhe von TEUR 8.934 vorgenommen. Am Bilanzstichtag waren Zinsen in Höhe von TEUR 5 noch nicht abgerechnet. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (einschließlich derer gegenüber Beteiligungsunternehmen und verbundenen Unternehmen) haben sich stichtagsbedingt um TEUR 2.276 auf TEUR 836 vermindert. Die übrigen Verbindlichkeiten haben sich um TEUR 1.836 auf TEUR 5.437 vermindert und betreffen im Wesentlichen um TEUR 4.388 gesunkene Steuerverbindlichkeiten (Lohn-, Umsatz-, Strom- und Energiesteuer) von TEUR 2.109 sowie um TEUR 2.563 auf TEUR 3.322 gestiegene Kundenguthaben. Die Gewinnabführungsverpflichtung ist um TEUR 219 auf TEUR 16.980 gestiegen.

Mit dem Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit von TEUR 13.363, der Kreditaufnahme mit TEUR 30.389, der Rückführung der Geldanlage bei der Gesellschafterin von TEUR 26.325 sowie den Einzahlungen aus Anlagenabgängen von TEUR 60 wurde die Abführung des Vorjahresgewinns von TEUR 16.761, die Investitionen mit TEUR 8.097 sowie Zahlungen für den börslichen Energiebezug von TEUR 45.278 finanziert. Darüber hinaus haben sich die Liquiditätsbestände um TEUR 1 erhöht.

3. Nachhaltigkeitsbericht

Der Lagebericht enthält eine nichtfinanzielle Erklärung zur Ökonomie, Ökologie und Sozialem der Stadtwerke Energie GmbH. Das Rahmenwerk umfasst die gesetzlichen Bestandteile gemäß des §289c HGB und gliedert sich entsprechend in die Bereiche Umwelt-, Arbeitnehmer, Sozialbelange sowie in die Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung der Korruption.

Umweltbelange

Der Schutz von Umwelt und Natur ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Gerade als regionales Unternehmen haben wir eine große Verantwortung, die weit über die eines kommunalen Energieversorgers hinausgeht. Mit unserem lokalen Fernwärme-Energiekonzept sowie dem kontinuierlichen Ausbau Erneuerbarer Energien investieren wir in eine sparsame, sichere und nachhaltige Energieversorgung. Darüber hinaus setzen wir verschiedene Themen und Projekte im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes um, unterstützt wird die lokale Energiewende mit dem Angebot an dezentralen Anlagen.

Fernwärmeverbund

Das Fernwärmeprojekt ist eine der wichtigsten Investitionen der Stadtwerke Ingolstadt, dabei werden aus industrieller Abwärme der Ingolstädter Müllverwertungsanlage (MVA) und der Raffinerie Gunvor Kunden im Ingolstädter Netzgebiet versorgt. Die jährliche Einsparung beträgt rund 73.000 Tonnen CO ₂. Der Wärmespeicher auf dem Gelände der Stadtwerke schafft hierbei eine zusätzliche Versorgungssicherheit unserer Kunden.

Stromvertrieb

Unsere Stromtarife sind auf grünen Strom umgestellt. In folgenden Produkten versorgen wir deshalb unsere Kunden mit 100 % Ökostrom: SWIstrom optimal, SparlNstrom, INstrom online, INstrom Aquavolt, INstrom mobil, SWIstrom 24, SWI RegioVolt und SWI-Heizstrom. Mit dem Ökostromtarif INstrom Aquavolt wird zudem ein Tarif angeboten, welcher aus 100 % nachhaltiger Donau-Wasserkraft erzeugt wird. Zusätzlich werden durch die Aquavolt Vertriebsmenge 1,5 ct/kWh brutto in den Ausbau Erneuerbarer Energien in der Region investiert.

Elektromobilität

Die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH engagiert sich aus Überzeugung im Innovationsfeld Elektromobilität. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass sich diese CO ₂-neutrale Form der Fortbewegung zu einer ernstzunehmenden Alternative entwickelt. Mittlerweile stellen wir rund 75 öffentliche Ladepunkte mit Wasserstrom aus der Donau für E-Fahrzeuge zur Verfügung, die immer mehr Ladekunden emissionsfreie Fahrten ermöglichen. Darunter zählen auch vier Hochleistungs-Ladestationen, die Elektrofahrzeuge mit einer Leistung von 300 kW deutlich zeitsparender laden und damit den Automobilstandort Ingolstadt stärken. Auch in Zukunft soll die Elektromobilität mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur vorangetrieben werden.

Biogasanlage

In Unterstall bei Neuburg an der Donau betreibt die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH eine eigene Biogasanlage. Aus Mais, Grünabfällen und Gülle werden dort Strom und zusätzlich Wärme für eine Schule erzeugt - und das klimaneutral.

Photovoltaik-Anlagen

Mit einer Leistung von 565 kWp betreiben wir mit der PV-Anlage auf dem Stadiondach des Audi-Sport-parks eine der größten Anlagen in Ingolstadt. Pro Jahr werden etwa 465.000 kWh Strom erzeugt, das entspricht etwa dem Verbrauch von 120 Vier-Personen-Haushalte. Zudem werden weitere PV-Anlagen zur erneuerbaren Stromerzeugung betrieben. Auch für Privatkunden gibt es die Möglichkeit einer dezentralen erneuerbaren Stromerzeugung. Im Angebotsportfolio befindet sich auch eine Kombination aus PV-Anlage und Speicher.

Windparks

Auch wenn die Windkraft in unserer Region aufgrund der niedrigen Windstärken nicht im Fokus steht, engagieren wir uns auf diesem Feld. So ist die Gesellschaft zusammen mit der STAWAG Energie GmbH an mehreren Windparks im Hunsrück beteiligt. Des Weiteren betreibt die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH über ihre 100 %-ige Beteiligung an der SWI Windpark Hain-Ost GmbH einen eigenen Windpark in Oberfranken zur erneuerbaren Energieerzeugung, bestehend aus fünf Anlagen mit einer maximalen Gesamtleistung von 13,8 MW.

Energieaudits und Beratung

Unsere Kunden können auf das Angebot von Energieaudits und Beratung für den BAFA-Mittelstand und die BAFA-Vor-Ort-Beratung zugreifen. Hierbei werden Potenziale zum ressourcen- und energieschonenden Umgang aufgezeigt und Möglichkeiten zur staatlichen Förderung abgerufen. Die Neu- und Ersatzinvestitionen werden infolgedessen nachhaltig und CO ₂ neutral getätigt, das dient der Stärkung des regionalen Standorts und zur Bindung unserer Kunden.

Arbeitnehmerbelange

Unsere Beschäftigten sind das Fundament unseres wirtschaftlichen Erfolgs. Die offene Unternehmenskultur der Gesellschaft ist von der Bereitschaft der persönlichen und unternehmerischen Weiterentwicklung geprägt. Es ist selbstverständlich als Arbeitgeber im Unternehmen die Rahmenbedingungen zu definieren, die diesen Prozess unterstützen und die individuellen Interessen unserer Mitarbeiter widerspiegeln. Arbeiternehmerbelange und Diversität in der Belegschaft zählen daher zu den wesentlichen nichtfinanziellen Aspekten und werden durch unsere 59 Mitarbeiter, mit einer starken Frauenquote von 54 % unterstrichen. Deren Arbeitsbedingungen werden durch den Einsatz des Betriebsrats mit einer Vielzahl ausgearbeiteter Betriebsvereinbarungen gesichert. Zusätzlich werden die Interessen der Arbeitnehmer durch den attraktiven Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe geregelt.

Als engagiertes Unternehmen bieten wir unseren Mitarbeitern echte Zukunftschancen in einer dynamischen und wichtigen Branche mit attraktiven Herausforderungen. Im Bereich der Energieversorgung obliegt es unseren Mitarbeitern, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten und somit zu einer nachhaltigeren Gesellschaft beizutragen. Um das zu erreichen, können unsere Mitarbeiter sich regelmäßig in Schulungen weiterbilden und sind im Arbeitsalltag mit ihrem Branchen- und Unternehmenswissen den Herausforderungen gewachsen. Mit einem Durchschnittalter der Mitarbeiter von 40 Jahren zeigt sich eine gute Balance in der Altersstruktur, die sich auch weiterhin festigen und entwickeln kann. Sportliche Angebote im Rahmen des SWING-Aktiv Programms tragen zu einem Wohlbefinden auch außerhalb des Arbeitsplatzes bei. Das fördert die Gesundheit und spiegelt sich in der niedrigen Krankheitsquote der Gesellschaft im Geschäftsjahr von 2,3 % wider. Die dadurch gestärkte Work-Life-Balance wird mit der Betriebsvereinbarung Homeoffice gefördert und eine verbesserte Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben wird dadurch gewährleistet. Zudem verfügt die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH über ein offenes Arbeitszeit- und Teilzeitarbeitsmodell ohne die Vorgaben von Kernarbeitszeiten, das den gestiegenen Anforderungen im Arbeitsalltag Rechnung trägt, die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf erleichtert und den Mitarbeitern insgesamt mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung bietet.

Auch in Zukunft steht unser Mitarbeiter durch unsere offene und respektvolle Unternehmenskultur im Mittelpunkt. Dies fortzuführen, stellt einen wesentlichen Aspekt unserer positiven weiteren Entwicklung dar und dient der Sicherung unseres wirtschaftlichen Erfolgs.

Sozialbelange

Als regionaler und kommunaler Energieversorger haben die Unternehmen der Stadtwerke Ingolstadt nicht nur eine unternehmerische Verpflichtung, sondern insbesondere auch ein gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein. Diesem werden wir in unserem Kerngeschäft sowie in unserer Region gerecht. Wir leisten einen operativen und nachhaltigen Wirtschaftsbeitrag für die Umgebung, insbesondere für unsere Mitarbeiter und Kunden. Als Grundversorger in Ingolstadt stellen wir die Versorgung aller Bürger sicher und bieten zusätzlich mit unserem Portfolio attraktive Angebote für Kunden. Aus Überzeugung engagieren wir uns im sozialen Bereich. Neben zahlreichen Spenden an regionale Organisationen und Veranstaltungen unterstützen wir verschiedene Projekte. Wir übernehmen Verantwortung und setzen uns für Ingolstadt und die Region 10 ein. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung von Kultur- und Kunstveranstaltungen, unterstützen soziale Projekte, das Engagement für unseren Breiten- und Spitzensport und investieren in Forschung und Bildung.

Achtung der Menschenrechte

Die Unternehmen der Stadtwerke Ingolstadt tolerieren keine Diskriminierung oder Bevorzugung aufgrund jemandes Geschlechtes, Abstammung, Heimat und Herkunft, Glaubens, Sexualität oder seiner religiösen und politischen Anschauung. Genauso ist es uns wichtig, dass Menschen mit Behinderung nicht benachteiligt, sondern vielmehr integriert werden.

Das Unternehmen hat sich dazu verpflichtet, die Menschenrechte in allen geschäftlichen Aktivitäten zu respektieren. Das Missachten grundlegender Rechte und Bedürfnisse von Menschen, kann zu schwerwiegenden Auswirkungen für die Betroffenen führen. Die Einhaltung von sozialen Standards spielt außerdem eine wichtige Rolle in Geschäftsbeziehungen.

Sprachliche Barrieren werden bestmöglich durch eine diverse Sprachauswahl an unseren Kassenautomaten und Infobeiblättern, wie der Sperrandrohung, reduziert. Neben Deutsch und der Weltsprache Englisch bieten wir an der Stelle auch die russische und türkische Sprache an. Damit wollen wir möglichst all unseren Kunden gerecht werden und die Kundenbindung und -zufriedenheit stärken.

Die Unternehmensziele sind ausschließlich mit der Achtung der Menschenrechte vereinbar, die damit verbundene Wahrung der gesellschaftlichen Verantwortung ist der Grundsatz unserer Unternehmenskultur.

Bekämpfung von Korruption

Integrität ist in der heutigen Zeit eine wesentliche Voraussetzung für die Reputation und den wirtschaftlichen Erfolg eines jeden Unternehmens. Integrität bedeutet korrektes und angemessenes Verhalten bei der Durchführung unserer Geschäfte als auch im Unternehmensalltag. Die Einhaltung von geltenden Gesetzen und Vorschriften hat für uns höchste Priorität. Ergänzend bieten unsere internen Richtlinien zusätzliche Grenzen, die unsere Werte sowie die rechtlichen Anforderungen konkretisieren. Rechtsverstöße und korrupte Praktiken werden nicht hingenommen. Dazu zählen vor allem der Missbrauch einer Aufgabenfunktion im geschäftlichen Verkehr und die Erlangung bzw. das Anstreben von persönlichen Vorteilen unter gleichzeitiger Verschleierung dieser Handlungsweisen. Die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH bekennt sich offen und deutlich dazu, dass sie jede Form, die mit einem korrupten Verhalten in Zusammenhang gebracht werden kann, ablehnt, untersagt und mit arbeitsrechtlichen Sanktionen belegt, da mit solchen Handlungen das Ansehen des Unternehmens, ein fairer Wettbewerb sowie die Rechtsordnung untergraben wird. Jeder einzelne Mitarbeiter, aber auch der jeweilige funktionelle und disziplinarische Vorgesetzte trägt hierbei die Verantwortung die Compliance-Richtlinie einzuhalten. Verstöße können jederzeit, auch anonym, dem Compliance-Beauftragten mitgeteilt werden. Um dem Unternehmen und insbesondere allen Beschäftigten größtmögliche Sicherheit im Umgang mit Geschenken und sonstigen Vergünstigungen und darüber hinaus auch in diesem Zusammenhang entstehenden Situationen zu bieten, wurde die Verfahrensanweisung zur Annahme bzw. Gewährung von Geschenken und Vergünstigungen jeglicher Art verbindlich festgelegt. Diese ist von allen Mitarbeitern strikt einzuhalten.

Die Einhaltung des Rahmenwerks der nichtfinanziellen Erklärung liegt in unserer Unternehmenskultur, die sich an unsere Werte, unserem Servicegedanken sowie der zuverlässigen, sicheren und nachhaltigen Versorgung unserer Kunden mit Energie orientiert. Gemäß unserer Leitlinie steht bei uns das SWI auch für Service, Werte und Identifikation und unterstreicht unseren Serviceanspruch an unsere Kunden "Besser ganz nah".

4. Chancen und Risiken

Ein wichtiger Bestandteil des Berichtswesens an die Entscheidungsträger ist das Risikocontrolling. Die operativen Einheiten identifizieren dazu monatlich wesentliche Chancen und/oder Risiken aus ihrer Geschäftstätigkeit. Die einzelnen Risikoträger bewerten, wie sich die Chance oder das Risiko finanziell auf die Ergebniserwartung auswirken könnten und schätzen die Wahrscheinlichkeit des Eintretens ab. Aus den gemeldeten Einzelchancen bzw. -risiken entsteht zentral ein Risikobericht, der die Gesamtauswirkung auf die Ergebniserwartung der Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH zeigt. Vorrangig gibt es für die Gesellschaft neben den Preis- und Mengenrisiken auch Finanzierungsrisiken, bedingt durch Forderungsausfälle und Liquiditätsverluste, sowie das operative Risiko im Anlagenbetrieb.

Im Wesentlichen ist die Gesellschaft den nachfolgenden Risiken ausgesetzt, welche jedoch teils auch eine Chance darstellen können.

Vertragsgewinne und -verluste im Bereich der Haushalt- und Kleinkunden

Der stetig steigende Wettbewerb schlägt sich in den Wechselquoten nieder. Zusätzlich kann der durchschnittliche Verbrauch angesichts der Energiesparmaßnahmen und des Einsatzes von PV-Anlagen, zum Teil in Kombination mit Stromspeichern, im Bereich der Haushalt- und Kleinkunden zurückgehen. Dem gegenüber steht ein geändertes Verbrauchsverhalten, bei dem Haushaltskunden durch die Arbeit im Homeoffice mehr Zeit zuhause verbringen und dadurch ihren Verbrauch steigern. Aus Sicht der Gesellschaft besteht daraus ein derzeit noch moderates Risiko. Durch geplante Veränderungen in der Preisstruktur und mit einem Angebot an Dienstleistungen wird versucht, den Kunden weiterhin zu binden. Als attraktiver Energieversorger der Region gibt es gleichermaßen auch die Chance, den bestehenden Kundenstamm auszuweiten.

Effekte durch Preismaßnahmen

Preismaßnahmen, die durch die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH durchgeführt werden, führen zum Risiko eines Kundenverlusts, welches sich aus dem Sonderkündigungsrecht ergibt. Analog gilt das Sonderkündigungsrecht auch für fremdversorgte Kunden bei Preismaßnahmen. Somit ist das Potenzial gegeben, diese fremdversorgten Kunden zu gewinnen. Insbesondere durch das Angebot von preislich attraktiven und nachhaltigen Tarifen entsteht hieraus letztlich auch eine Chance. Durch das Gesetz für faire Verbraucherverträge ist erst mit Ablauf der zunächst vorgesehenen Vertragsdauer eine Kündigungsfrist von höchstens einem Monat vorgesehen, wodurch das Sonderkündigungsrecht durch Preismaßnahmen relativiert wird.

Kundengewinnung als Grundversorger

Als Grundversorger im Ingolstädter Netzgebiet ergibt sich für die Gesellschaft die Chance, im Falle einer Insolvenz von fremden Energiehändlern, die Kunden fortwährend zu versorgen. Dazu wird dem Neukunden unmittelbar die Palette an vertragsgebundenen Produkten offeriert. Daraus ergibt sich eine Chance den Marktanteil auszubauen, die mit steigenden und volatilen Preisen am Energiebeschaffungsmarkt und den damit verbundenen Herausforderungen für Energieversorger zunimmt. Die Gewinnung von Kunden bedeutet aber auch, dass kurzfristig Mengen beschafft werden müssen, was bei einem hohen Preisniveau zu einem Risiko führen kann.

Energiepreisschwankungen am Beschaffungsmarkt

Die Marktpreise am Terminmarkt sind äußerst volatil. Es wird angestrebt offene Positionen grundsätzlich zu vermeiden, bzw. dahingehend zu minimieren, dass diese binnen sehr kurzer Zeiträume geschlossen werden können. Längere Bindefristen und die damit verbunden Risiken sind im derzeitigen Marktumfeld nicht mehr darstellbar. Bei Änderungen im Verbrauchsverhalten der Kunden können durch die Marktpreisveränderung trotzdem Verluste aber auch zusätzliche Gewinne realisiert werden.

Spotpreise am Beschaffungsmarkt

Die Marktpreise am Spotmarkt sind sehr volatil. Da die Energielieferungen zu einem hohen Anteil langfristig beschafft werden, kann es bei einer abweichenden Mengenprognose sein, dass es zu kurzfristigen Mengenzu-/ bzw. -abverkäufen kommt. Diese Abweichungen können durch ein geändertes Abnahmeverhalten der Kunden oder durch ungeplante Vertragsentwicklungen entstehen. Dem wird durch eine angepasste Preispolitik entgegengewirkt. Bei hohen Preisvolatilitäten steigen die damit verbundenen Risiken und Chancen gleichermaßen.

Wärmebereitstellung

Ein zeitlich begrenzter Ausfall einer oder mehrerer externer Wärmebezugsquellen oder ungeplante Netzfahrweisen führen zu Engpässen im Wärmebezug. Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit können bei Bedarf eigene Anlagen zugeschaltet werden. Hierdurch können sich jedoch höhere Bezugskosten ergeben. Aus Sicht der Gesellschaft besteht dadurch ein moderates Risiko. Durch die Inbetriebnahme des Wärmespeichers und des Heizhauses an der Ringlerstraße wurde dieses Risiko reduziert. Der Speicher hat einen Energiegehalt von maximal 170 MWh, womit kurzfristige Stillstände der Wärmebezugsquellen kompensiert werden können.

Absatzschwankungen durch Witterungseffekte

Im Gas- und Wärmesegment handelt es sich vorrangig um Heizkunden, weshalb der Witterungsverlauf eng mit der Ergebnisentwicklung verknüpft ist. Das Temperaturniveau ermöglicht somit sowohl Chancen als auch Risiken für den Ergebnisbeitrag im Gas- und Wärmevertrieb. In einer kalten und langanhaltenden Heizperiode ist mit einer nicht unerheblichen Umsatzsteigerung zu rechnen. Bei warmen Heizperioden hingegen fallen die Umsatzerlöse deutlich geringer aus. Insgesamt ergibt sich aus dem Witterungsverlauf sowohl eine Chance als auch ein deutliches Risiko für die Gesellschaft.

Unter- bzw. Überschreitungen der Take-or-Pay-Grenze bei der Gasbeschaffung

Zur Risikominimierung der Wetterabhängigkeit des Gasabsatzes wurde das Bezugsportfolio mit einer Flexibilität versehen. In Ausnahmejahren kann die Flexibilitätsgrenze unter- bzw. überschritten werden. Entsprechend muss die Differenz zwischen tatsächlich abgenommener Menge und der vereinbarten minimalen bzw. maximalen Liefermenge zu differierenden Marktkonditionen bezogen oder abverkauft werden. Hieraus kann sich sowohl eine Chance als auch ein Risiko ergeben, abhängig vom Verhältnis des ursprünglichen Bezugspreises zum Marktpreis der Mehr- bzw. Mindermengen außerhalb der Flexibilität. Der spezifische Beschaffungspreis für das Gasportfolio kann somit leicht steigen oder sinken. Die Gesellschaft schätzt das Risiko bzw. die Chance, die sich daraus ergibt aufgrund des ausreichend gestalteten flexiblen Mengenkorridors als moderat ein.

Forderungsausfallrisiken

Begleichen Kunden oder Geschäftspartner ihre Rechnungen nicht oder nur teilweise, entstehen Forderungsausfälle. Das Risiko besteht hauptsächlich in den Vertriebsbereichen und ist bei den aktuell höheren Preisen als kritisch einzuschätzen. Die Größenordnung der Ausfälle ist stark vom Mengenvolumen des Kunden abhängig. Die kumulative Häufung von Ausfallrisiken wird durch ein vielfältiges Kundenportfolio vermieden. Im Vorgriff auf den Vertragsabschluss wird eine Bonitätsprüfung durchgeführt. Bei Bedarf werden Abschläge oder Zahlung per Vorkasse verlangt. Zudem wurde eine Warenkreditversicherung abgeschlossen. Aufgrund all dieser Maßnahmen rechnet die Gesellschaft nur mit einem moderaten Risiko.

Anlagenausfälle

Kommt es bei einer Anlage zu ungeplanten Stillständen, können einerseits die geplanten Mengen nicht realisiert werden. Zugleich entstehen zusätzliche Kosten für die Reparatur der Anlage und etwaige zuzukaufende Ersatzlieferungen für den Kunden. Diese Ausfallrisiken werden durch regelmäßige Wartungsintervalle und Investitionen in die Instandhaltung der Anlagen weitestgehend eliminiert. Aus Sicht der Gesellschaft besteht dadurch nur ein geringes Risiko.

Windertrag

Bei den, laut Gutachten, erwarteten Winderträgen handelt es sich um Richtwerte mit einer Schwankung von +/- 10%. Tatsächlich kann der Windertrag auch weiter abweichen und stellt damit sowohl eine Chance als auch ein Risiko dar. Das Risiko geringerer Winderträge durch Beschädigung der Infrastruktur wurde durch die Installation von Eiserkennungssystemen etwas begrenzt. Insgesamt ergibt sich aus dem Windertrag eine deutliche Chance aber auch ein moderates Risiko für die Gesellschaft.

Russland-Ukraine-Konflikt und Gasmangellage

Der Russland-Ukraine-Konflikt und die damit verbundenen Sanktionen haben zu einer erheblichen Verringerung der Gasflüsse aus Russland geführt, was mit einem hohen Preisanstieg direkt im Gas und indirekt im Strom einher ging. Die Märkte sind aufgrund der verringerten Liquidität, Sanktionen, politische Maßnahmen sowie von sonstigen Ereignissen von einer hohen Volatilität geprägt. Die Beschaffungsstrategie der Gesellschaft steht hierbei im Wettbewerb zu anderen Versorgern, mit direkter Auswirkung auf die Absatzpreisstruktur. Kundenzugewinne und -verluste sind eine mögliche Folge, deren Auswirkung je nach Marktpreis eine Chance oder ein Risiko darstellt. Auch bei der Finanzierung im Strom- und Gaseinkauf zeigt sich preisbedingt ein deutlich höhere Liquiditätsbedarf. Die Preiseffekte sind ein wesentlicher Risikofaktor für mögliche deutlich höhere Forderungsausfälle im Vertriebsgeschäft, dem durch Monitoring und Abschlagszahlungen entgegengetreten wird. Die Erschließung alternativer Energiemengen schreitet voran, benötigt jedoch Zeit, sodass sich die Preise deutlich höher zeigen und gegebenenfalls fehlende Lieferungen nur durch Einsparungen bzw. Abschaltungen kompensiert werden können. Durch die bisherige Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland führt die Ersatzbeschaffung ausfallender Lieferungen bei den Importeuren zu hohen Kosten. Hier hat der Gesetzgeber mit verschiedenen Maßnahmen eine Preiswirkung auf Bestandspositionen bisher verhindert, sodass es bisher keine direkten Auswirkungen auf die Gesellschaft gibt. Die Preisbremsenmaßnahme soll bis zum 31. März 2024 verlängert werden, wohingegen die Anhebung des Steuersatzes für Fernwärme und Gas jedoch bereits ab Januar 2024 vorgesehen ist.

Marginrisiko

Im Rahmen der Terminmarktbeschaffung sichert die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH bei einem Handelspartner, auf den ein Großteil der derzeitigen Beschaffungspositionen entfällt, Ausfall- und Counterpartrisiken über Sicherheitsleistungen/Margins ab. Steigt der Terminmarktpreis über die Beschaffungsposition erhält die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH Marginzahlungen als Sicherheit, sinkt der Terminmarktpreis unter die Beschaffungsposition muss die Gesellschaft Marginzahlungen als Sicherheit stellen. Aufgrund der sehr hohen Marktvolatilitäten der Vergangenheit kann das Exposure zwischen Marktpreis und dem Preis der Beschaffungsposition je nach Marktsituation zu einer hohen Belastung der Liquidität der Gesellschaft führen. Durch eine Ausweitung auf Handelspartner, bei denen aufgrund der guten Bonität der Stadtwerke Ingolstadt keine Marginzahlungen bzw. Sicherheitsleistungen zu hinterlegen sind, reduziert sich, sofern wirtschaftlich darstellbar, die Marginbelastung für neue Positionen.

Zinsrisiken

Die Gesellschaft greift bisher auf kurzfristige zinsgünstige Mittelinanspruchnahmen bei der Stadt Ingolstadt und deren Beteiligungsunternehmen zurück, da die Zinsänderungsrisiken als gering eingeschätzt wurden. Im Zuge des Russland-Ukraine-Konflikts sind die Zinssätze erheblich gestiegen. Zur Ergebnissicherung wird daher zukünftig der Abschluss langfristiger Zinsbindungen zur weiteren Finanzierung angestrebt.

Im Rahmen der Gesamtbeurteilung der Risikolage ist davon auszugehen, dass der Fortbestand der Gesellschaft nicht gefährdet ist.

5. Prognosebericht

Für das kommende Jahr rechnet die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH mit einem gemäßigten Wachstum im Energievertrieb, mit Ausnahme der Sparte Gas. Im Strom ist ein marktpreisangepasstes Produkt in der Einführung, mit dem Ziel die Kunden auch weiterhin zu binden. Die diesjährigen Einsparmaßnahmen der Haushaltskunden und die gezielte Gasreduktion von Industrieanlagen in Verbindung mit einer politischen Steuerung sind ebenfalls für das kommende Geschäftsjahr zu erwarten, dadurch werden in der Sparte Gas langfristig Verbrauchsrückgänge erwartet. Auch hier wird durch den ansteigenden Wettbewerbsdruck ein marktpreisangepasstes Produkt eingeführt. Mit der Versorgungsunsicherheit und den gestiegenen Energiepreisen ist ein Wechsel hin zu den Energieträgern Fernwärme und Heizstrom zu erwarten. Mit dem Fernwärmevertrieb sind bereits Zukunftsfelder mit Wachstumspotenzialen besetzt und weitere Investitionen, die zur Energiewende beitragen, sind geplant. Auch dadurch zeigt sich die Gesellschaft in einer herausfordernden Zeit als krisenfest. Die Strategie des Unternehmens wird mit der Erweiterung des Kundenstammes mit einer vielfältigen Produktpallette fortgesetzt, die auf die Erwartungen der Kunden zugeschnitten ist. Im Fokus stehen dabei auch neue Dienstleistungsangebote und das Verfolgen von Trends wie dem der Elektromobilität und dem Outsourcing von Dienstleistungen insbesondere im Bereich der Wohnungswirtschaft. Durch attraktive Preis-Leistungs-Verhältnisse soll ein Wettbewerbsvorteil erzielt und so Bestandskunden gebunden als auch neue Kunden gewonnen werden. Die Gesellschaft erwartet aus heutiger Sicht für das Geschäftsjahr 2023/24 preisbedingt steigende Umsatzerlöse und Materialaufwendungen.

Im Stromvertrieb ist im Geschäftsjahr 2023/24 mit einem geringeren Ergebnisbeitrag zu rechnen. Im Verhältnis zum Wettbewerb entwickelt sich das kommende Geschäftsjahr über dem aktuellen Marktpreisniveau, sodass mit dem Ziel die Kunden zu halten ein marktpreisangepasstes Produkt in der Einführung ist. Mit der erwarteten Stabilisierung der Energiemärkte soll das Absatzvolumen mittels attraktiver Preis-Leistungs-Verhältnisse ausgebaut werden. Weiterhin ist auch ein Zuwachs an neuen Privatkundenverträgen eingeplant, um weiterhin Margenbeiträge in der Region 10 hinzugewinnen zu können.

Die Ergebniserwartung im Gasvertrieb im Geschäftsjahr 2023/24 liegt unter dem des abgeschlossenen Jahres 2022/23, wobei mögliche Einsparmaßnahmen und Gassubstitutionen berücksichtigt werden. Der Mengenplan basiert auf einem Temperaturmittel der letzten zehn Jahre, bereinigt um das kälteste und wärmste Jahr, zur Verbesserung der Aussagekraft. Die Gasverträge erwarten in Folge der politischen Zielsetzung der Gasversorgung eine Mengenabnahme. Die grundversorgten Kunden sollen vermehrt in Produkte mit fester Laufzeit überführt werden, um sie langfristig zu binden. Zudem wird auch hier ein wettbewerbsorientiertes Produkt eingeführt. Im Fokus des Energievertriebs steht die Rückgewinnung verlorener Sonderkunden und das Festigen aktueller Versorgungsverträge.

Im Wärmevertrieb rechnet die Gesellschaft bei durchschnittlichen Witterungsbedingungen mit einem hohen Ergebnisbeitrag. Durch die variable Absatzpreisformel, die sich an den steigenden Marktindikatoren richtet, ist mit moderaten Umsatzerlösen zu rechnen. Gleichzeitig ist im Zuge der unsicheren Gasversorgung ein zunehmender Wechsel in die Fernwärme zu erwarten. Der Wärmespeicher wird weiterhin in der Übergangszeit die überschüssige Wärme aus dem Heißwassernetz Zwischenspeichern und bei Bedarf wieder ins Netz abgeben. Die Transportkosten werden mengenabhängig an die Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH abgeführt. Allerdings ist mittelfristig mit einem stetigen Netzausbau und Investitionen in die Wärmeauskopplung zu rechnen und damit mit einem Anstieg der verrechneten Transportkosten.

Im Geschäftsfeld Contracting/Dienstleistungen ist aufgrund der Erwartung im Bereich der E-Mobilität mit einem stark steigenden Ergebnisbeitrag im Vergleich zum abgeschlossenen Geschäftsjahr zu rechnen. Innerhalb der Sparte Contracting sind vertragliche Zuwächse vor allem im Neugeschäft des Fernwärmecontracting prognostiziert. Die Akquise neuer Verträge im Gascontracting ist seit der Einführung der CO ₂-Bepreisung zunehmend schwieriger und ist im Bereich der Neuinvestitionen nicht mehr vorgesehen. Aufgrund derzeitiger Marktgegebenheiten wird erwartet, dass das Segment der Dienstleistungen zukünftig stark wächst. Es bildet mit der Ladeinfrastruktur, dem Wallboxvertrieb und der THG-Quotenvermarktung Felder der Elektromobilität ab, denen eine immer größer werdende Bedeutung zukommt. So wird das Geschäftsfeld der Elektromobilität unter anderem reorganisiert. Zudem wird das Angebot mit dem Vertrieb von dezentralen Energielösungen, dem Erstellen von Energieberatungen und -audits, Gefährdungsanalysen sowie der Nebenkostenabrechnung ergänzt.

In der Erneuerbaren Erzeugung ist ein im Vorjahresvergleich geringerer Ergebnisbeitrag ersichtlich, da die Gewinnausschüttungen der Windparkgesellschaften wieder auf einem niedrigeren Niveau erwartet werden.

Durch den stetigen Ausbau der konventionellen Erzeugung und den stärker zunehmenden Investitionen im Bereich der Dienstleistungen, wird das Investitionsvolumen im Geschäftsjahr 2023/24 ein Volumen von rund 8,7 Mio. EUR erreichen. Die Abschreibungslasten werden durch die stetigen Investitionen deutlich ansteigen, zudem wird mit einer höheren Zinsbelastung gerechnet. Die Personalaufwendungen werden im Laufe des bevorstehenden Geschäftsjahres anlässlich des gestiegenen Personalbedarfs und der zum März 2024 kommenden Tarifsteigerung wachsen. Unter der Annahme eines durchschnittlichen Witterungsverlaufs, den Effekten des Wärmespeichers, der Energiedienstleistungen und unter Berücksichtigung der Ausschüttungen der Windparks wird mit einem Jahresüberschuss in Höhe von knapp 14 Mio. EUR gerechnet.

Ingolstadt, den 27. Oktober 2023

Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH

Der Geschäftsführer

Matthias Bolle