ARWA Personaldienstleistungen Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Nieder-Olm

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018

I. Rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen

Die Dienstleistungen des Unternehmens umfassen die Bereiche Arbeitnehmerüberlassung, On-Site Management, Outsourcing und Personalvermittlung.

ARWA Personaldienstleistungen wurde 1980 als GmbH in Mainz gegründet. Der ursprüngliche Geschäftsgegenstand war die bundesweite Montage von Maschinen, Behältern, Apparaten und Rohrleitungen im Rahmen von Werkverträgen. Nach 8 erfolgreichen Geschäftsjahren und 5 Niederlassungen wurde der Geschäftsbereich auf die gewerbliche Arbeitnehmerüberlassung ausgeweitet und entwickelte sich im Rahmen einer erfolgreichen bundesweiten Expansion in den folgenden Jahren stetig weiter. Dies führte letztendlich zur Aufgabe des anfänglichen Geschäftsgegenstands. ARWA konzentrierte sich daraufhin ausschließlich auf Personaldienstleistungen. Das Spektrum der angebotenen Dienstleistungen wurde neben der Arbeitnehmerüberlassung um die Geschäftsfelder On-Site-Management, Outsourcing sowie Personalvermittlung erweitert. Im Jahr 2018 ist ARWA mit 98 Betriebsstätten bundesweit vertreten. Das Unternehmen wird von Frau Gabriele Sabine Wagner und Herrn Sascha Wahl sowie von dem Prokuristen Herrn Christian Rehberg geführt. Die Geschäftsführung bringt langjährige Markt- und Branchenerfahrung mit. Bei der Beschäftigung von Mitarbeitern setzt das Unternehmen auf einen sinnvollen Mix von Vollzeit- und Teilzeitkräften.

Zusätzlich wird das Vorhaben durch externe Partner der Bereiche Motivations- und Unternehmensschulungen unterstützt. Die Absicherung gegen einschlägige geschäftliche sowie private Risiken erfolgt durch einen sinnvoll zusammengestellten Versicherungs-Mix.

Der Hauptgeschäftssitz des Unternehmens ist in 55268 Nieder-Olm, Am Hahnenbusch 4. Dieser Standort wurde 1991 bezogen. Das Zeitarbeitsunternehmen erhielt eine passende Corporate Identity (CI), die aus dem Firmennamen, Firmenfarben, Firmenschriften, Firmenlogo sowie Firmenkleidung besteht. Im Laufe der Firmengeschichte wurde diese CI stets modernisiert sowie angepasst.

Das Vertriebskonzept von ARWA sieht einen Direktvertrieb durch die Gebietsleitung und die in den Betriebsstätten verantwortlichen Führungskräfte vor, die durch Vertriebs- und Personaldisponenten vor Ort unterstützt werden. Der Vertrieb ist maßgeblich durch persönliche Kundenkontakte und eine bindende Telefonakquise geprägt. Die Vertriebstätigkeiten werden durch ein modernes Vertriebsinformationssystem dokumentiert und seitens der Geschäftsführung überwacht. Darüber hinaus wird das Dienstleistungsangebot durch eine moderne professionelle Webseite vermarktet, die auch in den Bereichen der Bewerbergewinnung und deren Rekrutierung eingesetzt wird.

Die Wahl & Söhne GmbH, Nieder-Olm, hält 100% der Geschäftsanteile der ARWA Personaldienstleistungen GmbH.

II. Vergangenheitsorientierte Berichterstattung

1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Geschäftsverlauf

Marktanalyse

Diese Statistik zeigt den Umsatz in der Personal- und Zeitarbeitsbranche von 2016 bis 2025. Der Markt entwickelt sich positiv. Der Prognose zufolge steigt der Umsatz bis zum Jahr 2025 auf ca. 46 Mrd. €. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Diese Statistik zeigt die Anzahl der Beschäftigten in der Zeitarbeitsbranche von 2016 bis 2025. Der Prognose zufolge steigt die Zahl bis zum Jahr 2025 auf ca. 1,4 Mio. Arbeitnehmer. (Quelle: Bundesagentur für Arbeit)

2. Darstellung und Analyse des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses 2018

Im Jahresverlauf hat sich das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland insgesamt positiv entwickelt und es hat zu keiner merklichen Abschwächung der Auftragslage geführt. Die Nachfrage seitens der Kunden nach Zeitarbeitspersonal übersteigt, wie schon in den vorangegangenen Geschäftsjahren, das am Arbeitsmarkt verfügbare Personal.

	2018	2017
Umsatz	139.594.424,57 EUR	147.445.264,38 EUR
Personaleinsatzkosten	118.469.373,44 EUR	126.723.618,58 EUR

Der eklatante Personalmangel und die damit verbundenen Kundenaufträge, die nicht bedient werden konnten, spiegeln sich in dem Umsatzrückgang von 5,3 % wider. Gleichzeitig konnten die Personaleinsatzkosten aber um 6,5 % gesenkt werden.

Die gute Positionierung des Unternehmens im Zeitarbeitsmarkt konnte gehalten werden und neue Kunden konnten gewonnen werden, gleichzeitig blieb der Wegfall von Großkunden aus. Die Neueröffnung von Niederlassungen ist nicht geplant.

	2018	2017
Ergebnis	-25.834.791,94 EUR	1.228.363,27 EUR

Das Geschäftsjahr 2018 schließt mit einem hohen Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR -25.834.791,9 ab, nachdem im Vorjahr ein Jahresüberschuss in Höhe von EUR 1.228.363,27 erwirtschaftet wurde. Diese deutliche Ergebnisverschlechterung im Vergleich zum Vorjahr beruht vor allem auf periodenfremden Aufwendungen im Zusammenhang mit einer Betriebsprüfung sowie der Bereinigung von Bilanzierungsfehlern aus Vorjahren in Höhe von insgesamt EUR 29.880.924,64.

Positiv zu erwähnen ist, dass sich ein um diese periodenfremden Aufwendungen bereinigtes Ergebnis mit EUR 4.046.132,70 errechnet. Das zeigt, dass durch frühzeitige Optimierungsprozesse die Personaleinsatzkosten gesenkt werden konnten, was trotz des Umsatzrückgangs zu einer erheblichen rechnerischen Ergebnisverbesserung um ca. 330% gegenüber dem Vorjahr geführt hat.

Der Geschäftsverlauf während des Jahres 2018 ohne Berücksichtigung der Effekte aus der laufenden Betriebsprüfung wird seitens der Geschäftsleitung als zufriedenstellend beurteilt.

3. Lage des Unternehmens

Der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen (ohne den nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag) liegt bei 18,7 % (Vorjahr: 17,3 %) und der Anteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei 32,34 % (Vorjahr: 74,7 %) des Gesamtvermögens. 9,2 % (Vorjahr: 4,7 %) des Gesamtvermögens bestehen aus liquiden Mitteln. Das Eigenkapital ist aufgrund des im Geschäftsjahr 2018 erwirtschafteten Jahresfehlbetrags vollständig aufgebraucht worden, so dass zum Bilanzstichtag ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von 17.398.193,31 EUR ausgewiesen wird. Im Vorjahr betrug die Eigenkapitalquote noch 27,2 %. Der Anteil der Rückstellungen an der Bilanzsumme beträgt im Berichtsjahr 74,1 % (Vorjahr: 15,7 %). Die erhebliche Verschlechterung der Kennzahlen im Vergleich zum Vorjahr ist maßgeblich auf die im Geschäftsjahr 2018 gebildeten Rückstellungen für Steuer- und Zinsnachzahlungen zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten konnten im Berichtsjahr um 932.473 EUR vermindert werden.

Im Geschäftsjahr 2018 bestanden 98 Betriebsstätten, ein weiterer Ausbau ist nicht geplant. Der Bestand des eingesetzten Personals wird analog und konsequent entsprechend der aufgestellten Pläne auf die betrieblichen Erfordernisse ausgerichtet.

4. Abweichungsanalyse

In der Vorperiode ging die Geschäftsleitung von einem Umsatzwachstum von 5 % für 2018 aus. Tatsächlich ist der Umsatz im Berichtsjahr um 5,3 % gesunken. Ein Grund für den Umsatzrückgang war die Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, was zu einer verstärkten Übernahme des Leihpersonals durch die Kunden geführt hat. Ein weiterer Punkt war die Erhöhung des Kalkulationsfaktors auf 2.0 im gewerblichen Bereich und auf 2.4 im Handwerksbereich, was zu einer Erhöhung des Kundenverrechnungssatzes führte und von einigen Kunden nicht akzeptiert wurde.

Aber auch der stetig anhaltende Personalmangel auf dem Arbeitsmarkt hat stärker als im Vorjahr dazu beigetragen, dass Kundenaufträge nicht besetzt werden konnten. Insgesamt führte das zu einer negativen Umsatzentwicklung, war aber einer positiven Ertragsentwicklung dienlich. Weitere nennenswerte Abweichungen der Ist-Entwicklung von der Vorjahresprognose waren nicht zu verzeichnen.

III. Risiko- und Chancenberichterstattung

1. Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens

Es sind keine wesentlichen Veränderungen in der Geschäftspolitik geplant und zu erwarten. Die Marktposition des Unternehmens betrachten wir nach den vergangenen Jahren erfolgreicher Geschäftstätigkeit als gefestigt und wettbewerbsfähig.

2. Risikobericht

Die Gesellschaft hat keine Währungsrisiken. Auf den starken Wettbewerb im Markt, vor allem gegen die zunehmende Konkurrenz von Neuanbietern, muss das Unternehmen auch weiterhin mit innovativer Angebotspolitik reagieren. Auch die Bindung der Mitarbeiter ist aufgrund der sinkenden Arbeitslosenquote ein fester und sehr wichtiger Bestandteil des täglichen Geschäfts.

Mit dem vorhandenen Kundenstamm, an dessen Ausbau kontinuierlich gearbeitet werden soll, ist auch für 2019 mit einem positiven Ergebnis zu rechnen. Der Anteil der Großkunden am Gesamtumsatz liegt unter 22%, sodass bei einem Ausfall dieser Kunden weniger als ein Viertel des Umsatzes neu positioniert werden müsste. Was aber bei dem momentanen Bewerbermangel am Arbeitsmarkt keinerlei Probleme bereiten würde, da ein momentaner Auftragsüberhang von 30% besteht. Zur weiteren Risikominimierung wird ständig daran gearbeitet, neue Kunden aus vielfältigen Bereichen zu akquirieren und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Die Qualitätsstandards des Unternehmens dürfen dadurch nicht negativ beeinflusst werden.

Die Liquiditätslage ist zufriedenstellend, finanzielle Engpässe sind nicht zu erwarten. Die Gesellschaft verfügt über ein effizientes Mahnwesen, Forderungsausfälle sind die Ausnahme und belaufen sich auf unter 1%. Es besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit einem namhaften Anwaltsbüro. Sobald bei den Forderungen Ausfalls- oder Bonitätsrisiken erkennbar werden, bildet die Gesellschaft entsprechende Wertberichtigungen.

Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen beglichen. Die Gesellschaft benötigt weitere Fremdmittel. Die Aufnahme von zusätzlichen Darlehen ist in Form eines Gesellschafterdarlehens mit Rangrücktrittserklärung in Höhe von 10.000.000,00 EUR im Laufe des Geschäftsjahres 2019 bereits erfolgt. Die Geschäftsleitung rechnet frühestens Mitte 2021 mit der Fälligkeit der Steuernachzahlungen. Ziel des Finanz- und Risikomanagements der Unternehmung ist die Sicherung der Gesellschaft gegenüber finanziellen Risiken jeglicher Art. Die Risikopolitik des Unternehmens kann durchaus als konservativ bezeichnet werden.

Zur Absicherung der vorhandenen Liquidität und zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit wird ein fortlaufender Liquiditätsplan erstellt, der permanent den aktuellen Anforderungen angepasst wird und als Basis für die Geldmitteldisposition dient. Mit regelmäßigen und zeitnahen Planungsrechnungen können personalbedingte Engpässe vermieden werden.

Risiken der zukünftigen Entwicklung, die für sich genommen oder im Zusammenwirken mit anderen Faktoren bestandsgefährdend wirken könnten, sind derzeit nicht ersichtlich.

Bestehende allgemeine Risiken sind bekannt. Sollte sich die Lage der Unternehmung im Markt deutlich verschlechtern, kann mit der Schließung einzelner Betriebsstätten kurzfristig auf Fehlentwicklungen reagiert werden.

3. Prognosebericht

Für das Geschäftsjahr 2019 rechnet die Geschäftsleitung mit einer schlechteren Entwicklung seitens des Umsatzes der Gesellschaft. Die Umsatzplanungen verweisen auf einen Umsatzrückgang von 20- 25% für 2019. Die Ertragslage dürfte sich aber aufgrund der durchgeführten Erhöhung des Kalkulationsfaktors und anderer Kosteneinsparungen, welche gegebenenfalls auch Schließungen einzelner Standorte beinhalten können, positiv entwickeln. Die Gesellschaft wird auch zukünftig in der Lage sein, allen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen.

Nieder-Olm, den 28. Februar 2020

Gabriele Sabine Wagner

Sascha Wahl

Bilanz zum 31. Dezember 2018

AKTIVA

		31.12.2018	31.12.2017
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		0,00	132.300,00
II. Sachanlagen
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		629.715,00	1.983.128,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	745,16		745,16
2. sonstige Ausleihungen	3.350.380,09	3.351.125,25	3.254.008,00
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	12.509.321,53		23.176.557,61
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	88.700,52		46.908,12
3. sonstige Vermögensgegenstände	2.641.693,23	15.239.715,28	911.897,19
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		1.964.356,42	1.448.341,29
C. Rechnungsabgrenzungsposten		103.093,16	69.760,00
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		17.398.193,31	0,00
		38.686.198,42	31.023.645,37

PASSIVA

		31.12.2018	31.12.2017
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		3.326.000,00	3.326.000,00
II. Gewinnvortrag		5.110.598,63	3.882.235,36
III. Jahresfehlbetrag (Vj: Jahresüberschuss)		25.834.791,94-	1.228.363,27
nicht gedeckter Fehlbetrag		17.398.193,31	0,00
buchmäßiges Eigenkapital		0,00	8.436.598,63
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	15.014.500,00		500.800,00
2. sonstige Rückstellungen	13.640.310,28	28.654.810,28	4.372.845,76
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	5.142.259,63		6.074.732,78
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 5.142.259,63 (EUR 2.474.732,78)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (EUR 3.600.000,00)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	359.684,25		835.544,95
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 359.684,25 (EUR 835.544,95)
3. sonstige Verbindlichkeiten	4.529.444,26	10.031.388,14	10.803.123,25
- davon aus Steuern EUR 3.247.344,14 (EUR 4.178.086,91)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 158.363.58 (EUR 288.860.99)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 4.529.444,26 (EUR 10.803.123,25)
		38.686.198,42	31.023.645,37

Gewinn- und Verlustrechnung 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018

		2018	2017
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		139.594.424,57	147.445.264,38
2. sonstige betriebliche Erträge		839.955,63	177.665,05
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	98.010.803,69-		105.830.254,65-
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	20.458.569,75-	118.469.373,44-	20.893.363,93-
- davon für Altersversorgung EUR -11.345,01 (EUR -12.077,93)
4. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		470.774,28-	590.554,62-
5. sonstige betriebliche Aufwendungen		27.883.513,63-	17.938.529,35-
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		133.106,05	109.255,55
- davon Zinserträge aus der Abzinsung von Rückstellungen EUR 35.832,00 (EUR 0,00)
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		4.156.801,99-	458.147,65-
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		11.356.653,97-	779.399,57-
- davon Aufwendungen aus der Zuführung und Auflösung latenter Steuern EUR 0,00 (EUR -159.443,84)
9. Ergebnis nach Steuern		21.769.631,06-	1.241.935,21
10. sonstige Steuern		4.065.160,88-	13.571,94-
11. Jahresfehlbetrag (Vj: Jahresüberschuss)		25.834.791,94-	1.228.363,27

Allgemeine Angaben

Die ARWA Personaldienstleistungen Gesellschaft mit beschränkter Haftung hat ihren Sitz in Nieder-Olm, Deutschland, und ist beim Amtsgericht Mainz unter der Registernummer HRB 2094 eingetragen. Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für große Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) sowie des GmbHG aufgestellt. Die Bewertung erfolgte nach gesetzlichen Vorschriften sowie den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft im Sinne der §§ 264 und 267 Abs. 3 HGB auf.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Bewertungsgrundsätzen nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (§§ 265 Abs. 1 und 266 ff. HGB) aufgestellt.

Im Rahmen dieses Jahresabschlusses wurden die Vorjahresvergleichszahlen gegenüber der geprüften und im Bundesanzeiger veröffentlichten Version des Jahresabschlusses 2017 wie folgt angepasst:

- Die Anteile an der Tochtergesellschaft ARWA Personaldienstleistungen s.r.o. mit einem Buchwert in Höhe von EUR 745,16 wurden nicht mehr als immaterielle Vermögensgegenstände, sondern unter den Finanzanlagen ausgewiesen.

―	Forderungen aus dem Verrechnungsverkehr mit einem nahestehenden Unternehmen in Höhe von EUR 592.706,00 wurden nicht mehr als Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen, sondern den sonstigen Vermögensgegenständen zugeordnet, da kein Beteiligungsverhältnis besteht.
―	Forderungen gegen die Tochtergesellschaft ARWA Personaldienstleistungen s.r.o. in Höhe von EUR 46.908,12 wurden nicht mehr als Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sondern als Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen.
―	Aufwendungen für eigene Mitarbeiter, die als Leiharbeitskräfte für Dritte eingesetzt werden, in Höhe von EUR 105.935.253,68 wurden nicht mehr als Aufwendungen für bezogene Leistungen, sondern als Personalaufwand ausgewiesen.

Dennoch ist die Vergleichbarkeit des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2018 mit dem Vorjahr eingeschränkt, da in 2018 periodenfremde sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von EUR 11.089.688,19, periodenfremde Zinsaufwendungen in Höhe von EUR 3.865.000,00, periodenfremde Ertragsteueraufwendungen in Höhe von EUR 10.876.736,45 sowie periodenfremde sonstige Steuern in Höhe von EUR 4.049.500,00 erfasst wurden. Das Jahresergebnis 2018 wurde somit insgesamt mit periodenfremden Aufwandsposten in Höhe von EUR 29.880.924,64 belastet.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Gesellschaft weist zum 31. Dezember 2018 einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von EUR 17.398.193,31 aus. Dennoch wurde der Jahresabschluss 2018 unter der Prämisse der Unternehmensfortführung aufgestellt. Diese Prämisse stützt sich neben einer positiven Fortführungsprognose auf die Tatsache, dass der bisherige Hauptgesellschafter gegen Ende des Jahres 2019 der ARWA Personaldienstleistungen GmbH ein Darlehen in einem Gesamtvolumen von EUR 10.000.000,00 gewährt hat. Zur Vermeidung der insolvenzrechtlichen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit ist der Gesellschafter mit Vertrag vom 13. Dezember 2019 mit sämtlichen Ansprüchen im Rang hinter sämtliche Forderungen anderer Gläubiger in der Weise zurückgetreten, dass Tilgung und Verzinsung seiner Forderung ab sofort und in der Insolvenz nur nachrangig nach allen anderen Gläubigern verlangt werden können.

Darüber hinaus wurden die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze angewandt:

Erworbene immaterielle Anlagewerte und das Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Für abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, deren Anschaffungskosten EUR 150,00 aber nicht EUR 1.000,00 übersteigen, wurde ein Sammelposten gebildet. Der Sammelposten wird linear über 5 Jahre aufgelöst. Aus Vereinfachungsgründen wurde diese steuerliche Regelung für die Handelsbilanz analog angewendet.

Die Finanzanlagen wurden mit den Anschaffungskosten bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert angesetzt. Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen wird allen erkennbaren Risiken durch angemessene Abwertung Rechnung getragen.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Zur periodengerechten Erfolgsermittlung wurden Rechnungsabgrenzungsposten gebildet.

Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen erfassen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Auf temporäre Bilanzierungs- oder Bewertungsdifferenzen zwischen Bilanzposten aus handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Betrachtungsweise werden gemäß § 274 HGB latente Steuern ermittelt. Zum 31. Dezember 2018 ergeben sich wesentliche temporäre Bewertungsunterschiede zwischen der Handels- und Steuerbilanz aus der Bewertung der Urlaubsrückstellung. Bei einem durchschnittlichen Steuersatz von 30% resultieren hieraus aktive latente Steuern in Höhe von EUR 10.500,00. Auf einen Ansatz der aktiven latenten Steuern wurde in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 S. 2 HGB verzichtet.

Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagengegenstände ist in dem als Anlage zum Anhang beigefügten Anlagenspiegel dargestellt.

Finanzanlagen

Die Gesellschaft hält sämtliche Anteile an der ARWA Personaldienstleistungen s.r.o., Karlovy Vary/Tschechien.

Firmenname	Anteilshöhe 31.12.2018	Jahresergebnis 2018	Eigenkapital 31.12.2018
ARWA Personaldienstleistungen s.r.o.	100 %	-759.601 CZK	-1.024.000 CZK

In den sonstigen Ausleihungen sind Ausleihungen gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von EUR 3.094.509,34 (Vorjahr: EUR 3.004.378,00) enthalten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben, wie im Vorjahr eine Laufzeit bis zu einem Jahr.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich insbesondere wie folgt zusammen:

Personalkosten	6.245.142,28 EUR
Nachzahlungszinsen	3.865.000,00 EUR
Berufsgenossenschaft	2.321.100,00 EUR
Aufbewahrungskosten	661.568,00 EUR
Abschluss- und Prüfungskosten	142.500,00 EUR
Sonstige	405.000,00 EUR

Sicherungsrechte

Die Sicherung der Verbindlichkeiten gegenüber der Mainzer Volksbank eG erfolgt durch Globalzession der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Haftungsverhältnisse aus nicht bilanzierten Verbindlichkeiten gemäß § 251 HGB

Neben den in der Bilanz aufgeführten Verbindlichkeiten sind die folgenden Haftungsverhältnisse zu vermerken:

Avalkonten

1.247.015,83 EUR

Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme aus diesen Avalen schätzen wir als äußerst gering ein. Es handelt sich überwiegend um Bürgschaften für Vermieter und für Entleiher zur Absicherung von Arbeitnehmerüberlassung

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von EUR 9.881.758,08 sonstige finanzielle Verpflichtungen.

Im einzelnen beinhalten diese Verpflichtungen folgende Sachverhalte:

Leasingverpflichtungen	1.448.056,07 EUR
Mietzahlungsverpflichtungen	8.433.702,01 EUR

Periodenfremde Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen mit EUR 11.089.688,19 enthalten. Es handelt sich hierbei um nicht abgegrenzte Gehaltszahlungen für Dezember 2017 in Höhe von EUR 3 Mio., die als Aufwand in 2018 erfasst wurden. Weiterhin wurde im Vorjahr unzutreffend eine Forderung für noch abzurechnende Stunden mit EUR 6,140 Mio. aktiviert, die in 2018 aufgelöst wurde. Weiterhin erfolgte in 2018 eine Forderungsabschreibung aufgrund bereits in Vorjahren bestehender Zahlungsunfähigkeit des Schuldners in Höhe von EUR 514.688,28. Darüber hinaus wurden die erhaltenen Kautionen in den Vorjahren mit EUR 271.866,91 zu hoch ausgewiesen. Dieser Betrag wurde in 2018 aufgelöst. Für eventuell zu zahlende Zuschläge auf Sozialversicherungsbeiträge für frühere Jahre wurde eine Rückstellung von EUR 60.000,00 gebildet. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2018 periodenfremde Verluste aus Anlagenabgängen in Höhe von EUR 1.103.133,00 erfasst.

Periodenfremde Zinsaufwendungen

Im Zusammenhang mit Steuernachzahlungen für frühere Geschäftsjahre wurden in 2018 Nachzahlungszinsen in Höhe von EUR 3.865.000 passiviert.

Periodenfremde Steuern vom Einkommen und Ertrag

Im Zusammenhang mit einer Betriebsprüfung wurden in 2018 für die Geschäftsjahre 2007 bis 2017 periodenfremde Steueraufwendungen in Höhe von EUR 10.876.736,45 aufwandswirksam erfasst

Periodenfremde sonstige Steuern

Im Zusammenhang mit einer Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2007 bis 2016 wurden in 2018 für die Geschäftsjahre 2007 bis 2017 periodenfremde Umsatzsteueraufwendungen in Höhe von EUR 4.049.500,00 aufwandswirksam erfasst.

Sonstige Pflichtangaben

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer

Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren während des Geschäftsjahrs im Unternehmen beschäftigt:

Arbeitnehmergruppen	Zahl
Beschäftigte Zeitarbeiter/innen	5.995
Angestellte	486

Die Gesamtzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer beträgt damit 6.481.

Organe der Gesellschaft

Geschäftsführer:	Gabriele Sabine Wagner, Kauffrau, Leipzig
	Sascha Wahl, Kaufmann, Wiesbaden (seit 9/2019)

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführer wurde verzichtet, von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB wurde Gebrauch gemacht.

Prüfungshonorar

Das Prüfungshonorar für die Abschlussprüfung beträgt EUR 35.000,00.

Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt in Übereinstimmung mit den Gesellschaftern die folgende Ergebnisverwendung vor:

Der Jahresfehlbetrag (Vj: Jahresüberschuss) beträgt EUR 25.834.791,94. Er wird zusammen mit dem Gewinnvortrag von EUR 5.110.598,63 mit insgesamt EUR -20.724.193,31 auf neue Rechnung vorgetragen.

Wiesbaden, den 28.02.2020

Gabriele Sabine Wagner

Sascha Wahl

Anlagenspiegel

	Anschaffungs-, Herstellungskosten 01.01.2018	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Anschaffungs-, Herstellungskosten 31.12.2018
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.082.172,62	0,00	0,00	0,00	7.082.172,62
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	7.082.172,62	0,00	0,00	0,00	7.082.172,62
II. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.402.119,81	138.155,28	3.483.955,69	0,00	2.056.319,40
Summe Sachanlagen	5.402.119,81	138.155,28	3.483.955,69	0,00	2.056.319,40
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	745,16	0,00	0,00	0,00	745,16
2. sonstige Ausleihungen	3.254.008,00	96.372,09	0,00	0,00	3.350.380,09
Summe Finanzanlagen	3.254.753,16	96.372,09	0,00	0,00	3.351.125,25
Summe Anlagevermögen	15.739.045,59	234.527,37	3.483.955,69	0,00	12.489.617,27

	kumulierte Abschreibungen 01.01.2018	Abschreibungen Geschäftsjahr	Abgänge	Umbuchungen	kumulierte Abschreibungen 31.12.2018	Zuschreibungen Geschäftsjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.949.872,62	132.300,00	0,00	0,00	7.082.172,62	0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	6.949.872,62	132.300,00	0,00	0,00	7.082.172,62	0,00
II. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.418.991,81	338.474,28	2.330.861,69	0,00	1.426.604,40	0,00
Summe Sachanlagen	3.418.991,81	338.474,28	2.330.861,69	0,00	1.426.604,40	0,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	10.368.864,43	470.774,28	2.330.861,69	0,00	8.508.777,02	0,00

	Buchwert 31.12.2018
	EUR
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	0,00
II. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	629.715,00
Summe Sachanlagen	629.715,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	745,16
2. sonstige Ausleihungen	3.350.380,09
Summe Finanzanlagen	3.351.125,25
Summe Anlagevermögen	3.980.840,25

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die ARWA Personaldienstleistungen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Nieder-Olm

Eingeschränkte Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der ARWA Personaldienstleistungen Gesellschaft mit beschränkter Haftung - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang einschließlich der Darstellung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der ARWA Personaldienstleistungen Gesellschaft mit beschränkter Haftung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss mit Ausnahme der Auswirkungen der im Abschnitt "Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile" beschriebenen Sachverhalte in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt mit Ausnahme dieser dort beschriebenen Auswirkungen unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht mit Ausnahme der Auswirkungen der im Abschnitt "Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile" beschriebenen Sachverhalte insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen, mit Ausnahme der Auswirkungen dieser dort beschriebenen Sachverhalte, steht der Lagebericht in Einklang mit einem den deutschen gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung mit Ausnahme der nachfolgend genannten Einschränkungen der beiden Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile

In der Bilanz zum 31. Dezember 2017 wurden entgegen § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB nicht werthaltige Aktiva in Höhe von EUR 8.029.688,19 ausgewiesen. Darüber hinaus wurden entgegen § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 3.060.000,00 nicht gebildet. Die im Jahresabschluss 2018 ausgewiesenen Vorjahresvergleichszahlen sind insofern fehlerhaft. Da diese Bilanzierungsfehler im laufenden Geschäftsjahr aufwandswirksam korrigiert wurden, sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von EUR 11.089.688,19 enthalten, wodurch für das Geschäftsjahr 2018 ein zu niedriges Jahresergebnis ausgewiesen wird. Dieser Sachverhalt beeinträchtigt im Lagebericht die Darstellung des Geschäftsverlaufs einschließlich des Geschäftsergebnisses und der Lage der Gesellschaft.

In der Bilanz zum 31. Dezember 2018 werden Rückstellungen für potenzielle Steuernachzahlungen (einschließlich Nachzahlungszinsen) in Höhe von EUR 18.879.500,00 ausgewiesen. Die Bewertung dieser Rückstellungen ist nicht hinreichend nachgewiesen, weil die betreffenden Besteuerungsverfahren noch nicht abgeschlossen sind, wir an den diesbezüglichen Verhandlungen mit den Steuerbehörden nicht teilgenommen haben und wir durch alternative Prüfungshandlungen keine hinreichende Sicherheit über die Bewertung der Rückstellungen gewinnen konnten. Wir können daher nicht ausschließen, dass Änderungen, insbesondere an der Bewertung der Rückstellungen, den Ertragsteuer- und Zinsaufwendungen, des Jahresergebnisses und des Eigenkapitals hätten vorgenommen werden müssen. Dieser Sachverhalt beeinträchtigt möglicherweise ebenfalls die Darstellung des Geschäftsverlaufs sowie die Darstellung der Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung.

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere eingeschränkten Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazu gehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Mainz am Rhein, den 28. Februar 2020

Lampe & Kollegen AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Lampe, Wirtschaftsprüfer

Dr. Knobling, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss ist am 19.03.2020 festgestellt worden.