Augustinum gemeinnützige GmbH

München

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023*

^* Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklungen beruhen. Solche Aussagen unterliegen Unsicherheiten und Risiken, die außerhalb der Möglichkeiten der Kontrolle oder präzisen Einschätzung durch unsere Gesellschaft liegen, wie beispielsweise das zukünftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen oder Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollten einer dieser oder andere Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, als unrichtig erweisen, können die tatsächlichen Ergebnisse von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergebnissen abweichen.

I GRUNDLAGEN

Der Konzern

Als gemeinnütziges diakonisches Unternehmen haben wir uns die Förderung der Jugendhilfe, der Altenhilfe, der Behindertenfürsorge, der Bildung und Erziehung sowie des öffentlichen Gesundheitswesens zur Aufgabe gemacht.

Im Geschäftsfeld Leben im Alter betreiben wir bundesweit 23 Seniorenresidenzen sowie zwei Sanatorien als stationäre Pflegeeinrichtungen mit gerontopsychiatrischer Fachausrichtung; wir sind damit Vertragspartner von mehr als 7.500 Bewohner*innen. Das besondere Konzept unserer Residenzen ermöglicht Menschen im Alter, ihr Leben eigenständig und individuell zu gestalten; gleichzeitig bieten unsere Häuser die Geborgenheit einer großen Gemeinschaft, vielfältige Service- und Betreuungsangebote sowie das Versprechen einer umfassenden Pflege und Betreuung im eigenen Appartement.

Im Geschäftsfeld Pädagogische Einrichtungen betreiben wir zum einen das SchulCentrum Augustinum. Dort betreuen wir in unseren Schulen, Internaten und Tagesstätten in München und Umgebung Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf. Die Potenziale von Kindern und Jugendlichen mit einer Hörschädigung und / oder sozial-emotionalem Förderbedarf zu erkennen und sie individuell zu fördern, ist das gemeinsame Anliegen aller unserer Förderschulen und der zugehörigen Internatseinrichtungen und Tagesstätten. Zum anderen betreiben wir im Bereich der Eingliederungshilfe eine Vielzahl unterschiedlicher Einrichtungen in und um München für Menschen jeden Alters mit geistiger Behinderung. Das Angebot umfasst Frühförderstellen, Förderschulen, Tagesstätten, Werkstätten, Bildungswerk, Förderbereiche, Senioren-Tagesstätte und Wohnstätten.

Im Geschäftsfeld Klinik betreiben wir mit der Augustinum Klinik München eine Fachklinik für Innere Medizin. Ihre Schwerpunkte sind Kardiologie, Nephrologie, Rheumatologie, Gastroenterologie, Pneumologie und Schlafmedizin. In unserer Tochtergesellschaft im Berchtesgadener Land betreiben wir Senioreneinrichtungen (Seniorenwohnen, stationäre, teilstationäre und ambulante Pflege), Kindertagesstätten, Adipositas-Wohngruppen für Jugendliche und junge Erwachsene, Kurbetrieb in einer Vorsorgeklinik und eine Berufsfachschule für Pflege.

Unsere Gesellschaft hat ihren Sitz in München, sie ist im Handelsregister beim Amtsgericht München unter der Nummer HRB 128 837 eingetragen, die USt-ID-Nummer lautet DE 129 522 391. Alleinige Gesellschafterin der Augustinum gemeinnützige GmbH ist die gemeinnützige Augustinum Stiftung.

II RAHMENBEDINGUNGEN

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die deutsche Wirtschaft war im gesamten Jahresverlauf 2023 von einer wirtschaftlichen Stagnation bei gleichzeitig hohen, wenn auch rückläufigen Inflationsraten geprägt. Ursächlich für diese schwächere als zu Jahresbeginn allgemein erwartete Entwicklung waren vor allem die Nachwirkungen der massiven Kaufkraftverluste im Zuge der Energiepreiskrise, die den privaten Konsum geschwächt haben. Hinzu kamen die deutlich geringere Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft sowie dämpfende Effekte der geopolitischen Spannungen und Krisen. ¹

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2023 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 0,3 % niedriger als im Vorjahr. Neben den hohen Preisen wirkten demnach auch ungünstige Finanzierungsbedingungen durch steigende Zinsen und eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland bremsend; die Erholung vom tiefen Konjunktureinbruch im Corona-Jahr 2020 setzte sich in der Folge im Jahr 2023 nicht weiter fort. ² Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Jahresdurchschnitt 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5,9 % gestiegen (Vorjahr: 6,9 %), die Inflation verharrte damit weiter auf hohem Stand. Nahrungsmittel verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2023 besonders. ³

Die Zahl der erwerbstätigen Personen ist im Jahresdurchschnitt 2023 um 0,7 % auf 45,9 Millionen gestiegen und hat damit den höchsten Wert seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990 erreicht. Ursachen für die Beschäftigungszunahme waren die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte und eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung. Diese beiden Wachstumsimpulse überwogen die dämpfenden Effekte des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt. Den größten Zuwachs verzeichneten die Dienstleistungsbereiche (rechnerisch fanden hier neun von zehn zusätzlich Beschäftigten einen Arbeitsplatz); die größte absolute Zunahme verzeichneten die Öffentlichen Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit einem Plus von 1,0 % oder 116.000 Personen. ⁴ Die Nominallöhne (Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen) stiegen im Jahr 2023 um 6,0 % gegenüber dem Vorjahr, wesentlich bedingt durch Zahlungen der Inflationsausgleichsprämie sowie die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro im Oktober 2022. Angesichts der hohen Inflation stiegen die Reallöhne im Jahr 2023 lediglich um 0,1 % gegenüber dem Vorjahr - der erste Anstieg seit dem Jahr 2019. ⁵

Die öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung schlossen 2023 mit einem Defizit von insgesamt 91,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 127,3 Mrd. Euro). Einnahmen von 1.860,0 Milliarden Euro standen Ausgaben von 1.951,9 Milliarden Euro gegenüber. Erstmals seit dem Rekordjahr 2020 mit einem Defizit von 189,2 Milliarden Euro lag das Staatsdefizit damit wieder unter 100 Milliarden Euro. Wie in den Vorjahren ging das Defizit mit 87,6 Milliarden Euro zum größten Teil zu Lasten des Bundes. Erstmals seit Jahren verzeichneten auch die Gemeinden ein Defizit (6,8 Milliarden Euro), während bei den Ländern Einnahmen und Ausgaben nahezu ausgeglichen waren und die Sozialversicherung einen geringen Überschuss aufwies (2,7 Milliarden Euro). ⁶

Die Aussichten für die weitere wirtschaftliche Entwicklung beurteilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Frühjahr 2024 verhalten. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hätten sich die größten Abwärtsrisiken 2023 nicht im zu befürchtenden Maße manifestiert und die meisten Volkswirtschaften überraschend resilient gezeigt. Gleichwohl blieben das weltwirtschaftliche Wachstum insgesamt gering und die regionalen Unterschiede hoch. Die Erholung der Weltwirtschaft von den multiplen Krisen erweise sich als erstaunlich widerstandsfähig, die steigende Wachstumsdynamik sei aber bislang nicht überall zu spüren gewesen. Besonders gedämpft falle demnach das Wachstum im Euroraum aus, wo Verbraucherstimmung und Unternehmensinvestitionen unter den anhaltenden Auswirkungen der hohen Energiepreise und den erhöhten Zinsen litten. Jüngste Indikatoren wiesen zudem auf eine Abschwächung des Wachstums hin. Angriffe auf Schiffe im Roten Meer hätten Transportkosten drastisch erhöht und Lieferzeiten verlängert, wodurch Produktionspläne gestört würden und der Preisdruck erneut zunehme. ⁷

Branchenentwicklungen

Leben im Alter

Mit seinen 23 Seniorenresidenzen und mehr als 7.500 Bewohner*innen ist das Augustinum im Premium-Segment der Vier- bis Fünf-Sterne-Residenzen weiterhin klarer Marktführer ⁸ . Das Angebot gehobener Residenzen umfasst bundesweit geschätzt weniger als 200 Einrichtungen und stellt ein sehr spezialisiertes Segment im Markt der Seniorenangebote dar. Dieses besondere Segment ist nicht von erheblichen Wachstumsraten gekennzeichnet - anders als lange Zeit Wohnangebote mit geringerem Serviceniveau und stationäre Pflegeeinrichtungen.

Für die Pflege-Branche stellte das Jahr 2023 eine Trendwende dar. Unverändert steigt der Pflegebedarf weiter an; 2023 wurde laut GKV-Spitzenverband nach einem Zugang von mehr als 360.000 Pflegefällen erstmals die Marke von 5 Millionen Pflegefällen in Deutschland überschritten (gesamt: 5,2 Millionen). ⁹ Anderseits verzeichnete die Branche angesichts massiver Kostensteigerungen und Personalengpässe eine Welle von Insolvenzen und Schließungen. Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) berichtete von mehr als 780 Insolvenzen und Schließungen in ambulanter und stationärer Pflege im Gesamtjahr. ¹⁰ Prominentes Beispiel war die Insolvenz des Servicewohnanbieters Convivo. Von seinen bundesweit knapp 80 Einrichtungen wurde der Großteil durch andere Träger übernommen ¹¹ , von denen jedoch einige nach kurzer Zeit ihrerseits Insolvenz anmelden mussten, etwa Levantus Ende 2023. ¹² Von defizitären Einrichtungen trennte sich auch der einstige Marktführer unter den privaten Pflegeanbietern, Korian; nach Verkäufen in 2022 sollten 2023 und 2024 elf weitere Häuser in Deutschland abgestoßen werden, berichtete das Branchenportal "Carevor9". ¹³

Mit dem Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) von 2023 ist zum 1. Juli 2023 der allgemeine Beitragssatz zur Sozialen Pflegeversicherung von 3,05 auf 3,4 % angehoben worden; Beitragszahler*innen mit mehreren Kindern wurden entlastet. Im Leistungsbereich sind mit dem PUEG zum 1. Januar 2024 Erhöhungen von Pflegegeld und Pflegesachleistungen sowie eine Erhöhung des Leistungszuschlages bei längerer Verweildauer in der stationären Pflege verbunden. ¹⁴

Pädagogische Einrichtungen

Der Großraum München verzeichnet seit mehr als 20 Jahren ein anhaltendes Bevölkerungswachstum. Dem jüngsten Demografiebericht der Landeshauptstadt München vom April 2023 ¹⁵ zufolge ist die Zahl der in München gemeldeten Personen bis Ende 2022 auf rund 1,59 Mio. weitergewachsen. Anders als im gesamtdeutschen Vergleich basiert das Einwohnerwachstum in München nicht nur auf Wanderungsgewinnen, sondern auch auf Geburtenüberschüssen. Bis zum Jahr 2040 wird allein für die Landeshauptstadt München ein weiterer Zuwachs auf dann rund 1,81 Mio. Personen prognostiziert. Entsprechend ist auch für die Zukunft weiterhin mit stabilen und teilweise auch steigenden Zahlen von Schüler*innen im Großraum München zu rechnen.

Trotz dieses Trends zeichnet sich für den Förderschwerpunkt Hören eine geringer werdende Nachfrage ab. Das liegt zum einen am medizinisch-technischen Fortschritt, zum anderen aber auch an Bestrebungen, Kinder und Jugendliche mit Förderschwerpunkt Hören möglichst wohnortnah inklusiv an Regelschulen zu beschulen. Aus diesem Grund beobachten wir vor allem in den Anfangsjahrgängen der Samuel-Heinicke-Realschule einen Rückgang der Schülerzahlen. Dem entgegen sehen wir eine nach wie vor hohe bzw. sogar noch steigende Nachfrage nach Schulplätzen im Bereich geistige sowie emotional-soziale Entwicklung. Dieses Potenzial für das Augustinum gewinnbringend zu heben, wird die Herausforderung, aber auch die Chance für die kommenden Jahre sein.

Nach dem Bundesteilhabegesetz von 2016 und dem Bayerischen Teilhabegesetz I von 2017 sollen die Ansprüche von Menschen mit Behinderung auf Eingliederungshilfe neu organisiert werden, um anstelle der bisherigen Komplettversorgung durch einen Träger die Inanspruchnahme von Grundsicherungsleistungen (wie Wohnen und Verpflegung) und von fachlichen Leistungen (Hilfen zum Ausgleich einer Behinderung, etwa die heilpädagogische Betreuung) von unterschiedlichen Anbietern zu ermöglichen. Dazu haben die bayerischen Bezirke und die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege Bayern einen Rahmenvertrag geschlossen, der zum 1. Juni 2023 in Kraft getreten ist.

Gleichzeitig wurde auch eine erste Rahmenleistungsvereinbarung geschlossen, die die Leistungserbringung in Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) regelt. In diesem Rahmen wird 2024 und 2025 unter anderem eine neue Finanzierungssystematik in Modellwerkstätten erprobt; das Augustinum ist an diesem Probelauf nicht beteiligt. Verhandelt wird derzeit ein weiterer Rahmenvertrag zur Früherkennung und Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder in Interdisziplinären Frühförderstellen in Bayern (RV IFS); hier wird mit einem Ergebnis bis zum Sommer 2024 gerechnet. ¹⁶

Im Ballungsraum München hatten alle Träger wegen des Fachkräftemangels weiterhin Schwierigkeiten, offene Stellen in den pädagogischen und heilpädagogischen Berufen zu besetzen.

Klinik

Im Jahr 2023 war die Lage der Krankenhäuser in Deutschland in Folge des anhaltenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine weiterhin durch erhöhte Energiekosten und die hohe Inflation von 5,9 % geprägt. Die Erhöhung der Landesbasisfallwerte (in Bayern: 5,3 %) blieb erneut unter der Inflationsrate ¹⁷ , wodurch sich die systematische Unterfinanzierung weiter verschärfte.

Eine umfassende Krankenhausreform zur Stabilisierung der Lage ließ 2023 weiter auf sich warten. Der inzwischen vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf für das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) adressiert nach Meinung vieler Fachleute die wesentlichen Probleme (Fachkräftemangel, Bürokratismus, Unterfinanzierung von Investitionen und Betriebsausgaben) nur unzureichend. ¹⁸ Nachdem die Krankenhäuser bereits in den vergangenen Jahren strukturell unterfinanziert waren, ist eine Wende durch das KHVVG bislang nicht absehbar. Die Branche schätzt ihre wirtschaftliche Situation weiterhin kritisch ein. 78 % aller Kliniken (Vorjahr: 59 %) gingen 2023 in einer Befragung des Deutschen Krankenhausinstitutes von einem Jahresfehlbetrag aus, nur 15 % (Vorjahr: 21 %) von einem ausgeglichenen Ergebnis. Lediglich 5 % der Kliniken schätzten ihre wirtschaftliche Situation als gut ein. ¹⁹

¹ Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Pressemitteilung vom 13.12.2023: Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Dezember 2023. https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Wirtschaftliche-Lage/2023/20231213-die-wirtschaftliche-lage-in-deutschland-im-dezember-2023.html.
² Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 019 vom 15. Januar 2024.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_019_811.html.
³ Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 020 vom 16. Januar 2024.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_020_611.html.
⁴ Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 001 vom 2. Januar 2024.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_001_13321.html.
⁵ Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 076 vom 29. Februar 2024.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/PD24_076_62321.html.
⁶ Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 138 vom 5. April 2024.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/04/PD24_138_711.html.
⁷ Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, 01.03.2024. https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2024/03/10-globale-wachstumsperspektive.html.
⁸ Care Invest, Nr. 4 / 9. Februar 2024, Seite 5, "Top10-Betreiber Betreutes Wohnen 2024".
⁹ ÄrzteZeitung, 14. April 2024, https://www.aerztezeitung.de/Politik/GKV-Spitzenverband-verzeichnet-deutlich-hoeheren-Zuwachs-an-Pflegefaellen-448765.html.
¹⁰ Arbeitgeberverband Pflege, Pressemitteilung vom 27. Dezember 2023,
https://arbeitgeberverband-pflege.de/das-haben-wir-zu-sagen/altenpflege-2023-zwei-pflegeeinrichtungen-pro-tag-mussten-insolvenz-anmelden-oder-schliessen/.
¹¹ Carevor9.de, 12. Juni 2023,
https://www.carevor9.de/care-inside/nur-fuenf-convivo-einrichtungen-muessen-schliessen.
¹² Carevor9.de, 5. Januar 2024,
https://www.carevor9.de/care-inside/pflege-newcomer-levantus-nach-nur-fuenf-monaten-pleite.
¹³ Carevor9.de, 4. März 2024,
https://www.carevor9.de/care-inside/korian-gibt-weitere-defizitaere-einrichtungen-auf.
¹⁴ Verbraucherzentrale, 4. Dezember 2023, https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/pflegeantrag-und-leistungen/die-pflegereform-2023-das-aendert-sich-63628.
¹⁵ Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Demografiebericht München Teil 1, April 2023, https://stadt.muenchen.de/dam/jcr:934018c0-0a9e-47a2-aea6-0dafcf829ea8/LHM_Demografiebericht-Teil1_2023.pdf.
¹⁶ Diakonie Bayern, Bayerischer Rahmenvertrag zur Umsetzung des BTHG,
https://www.diakonie-bayern.de/ueber-die-diakonie/diakonie-in-bayern/jahresbericht-2023-digital/teilhabe-foerdern-bthg-im-prozess.
¹⁷ vdek, 21.02.2023, https://www.vdek.com/vertragspartner/Krankenhaeuser/landesbasisfallwerte/
_jcr_content/par/download_240078439/file.res/LBFW_2023.pdf.
¹⁸ Deutsche Krankenhausgesellschaft, Pressemitteilung vom 18. März 2024,
https://www.dkgev.de/fileadmin/default/Mediapool/1_DKG/1.7_Presse/1.7.1_Pressemitteilungen/2024/2024-03-18_PM_DKG_zu_KHVVG.pdf.
¹⁹ DKI Krankenhaus Barometer Umfrage 2023,
https://www.dki.de/fileadmin/user_upload/DKI_Krankenhaus_Barometer_2023_final.pdf.

III VERLAUF DES GESCHÄFTSJAHRES

Angesichts des anhaltend hohen Kostendrucks wurde in allen Geschäftsfeldern der Augustinum Gruppe 2023 ein besonderer Fokus auf die Überprüfung der Geschäfts- und Personalprozesse gelegt. Dabei geht es etwa im Bereich unserer Seniorenresidenzen auch darum, Mehrbelastungen für die Bewohner*innen in Grenzen und die Preisgestaltung marktgängig zu halten. Kosten- und Prozessoptimierung erfordern weiterhin unsere besondere Aufmerksamkeit im ganzen Konzern. Gleichzeitig haben wir 2023 in den Geschäftsfeldern und in der Zentralverwaltung die Linie erheblicher Investitionen in Infrastruktur und Einzelprojekte fortgesetzt, um den sich weiterentwickelnden Ansprüchen und Bedürfnissen von Kund*innen und Klient*innen Rechnung zu tragen, die Infrastruktur auf einem zeitgemäßen Stand zu halten und durch weitere Vereinheitlichung und digitale Automatisierung die Effektivität der Verwaltung in allen Bereichen zu sichern.

Leben im Alter

Planmäßig hat 2023 die jährliche Tagung der Beiratsvorsitzenden unserer Seniorenresidenzen mit der Geschäftsführung in Mölln stattgefunden. Erneut danken wir den Beiräten und dem Sprecherrat für ihre konstruktiv-kritische Mitwirkung und für ihre Unterstützung bei der notwendigen Anpassung unserer Pensionspreise, die wir 2023 in allen 23 Seniorenresidenzen um durchschnittlich 7,5 % erhöhen mussten.

Der Rückgang bei den Erstanfragen für unsere Seniorenresidenzen in den Corona-Jahren und der sanierungsbedingte vorübergehende Ausfall von Appartements in München-Neufriedenheim, Bad Neuenahr und Überlingen für die Vermietung haben sich auch 2023 noch sichtbar auf die Belegung unserer Häuser ausgewirkt. Im Jahresmittel lag die Belegung 2023 bei 7.363 Bewohner*innen (Vorjahr: 7.370). Nach dem Bezug der Neubauten im Augustinum München-Neufriedenheim lag die Zahl zum Jahresende 2023 bei 7.469. Aufgrund der inzwischen normalisierten Anfragesituation gehen wir davon aus, die Belegung in absehbarer Zeit wieder in den Planbereich zu entwickeln.

Im Jahresdurchschnitt war 2023 in den Augustinum Seniorenresidenzen 2.048 Bewohner*innen ein Pflegegrad zugeordnet (Vorjahr: 2.029). Der Anteil von Bewohner*innen mit zugeordnetem Pflegegrad an der Gesamtzahl der Bewohner*innen in den Residenzen ist damit weiterhin stabil. Zusätzlich zu den Leistungen für Bewohner*innen mit Pflegegrad erbrachten wir 2023 bei monatlich durchschnittlich 835 Bewohner*innen ohne Pflegegrad (Vorjahr: 1.069) betreuerische, hauswirtschaftliche oder pflegerische Leistungen.

Die mehrjährige Rohrsanierung in Überlingen haben wir 2023 erfolgreich abgeschlossen, sodass wir hier inzwischen wieder im vollen Umfang vermieten können.

In Bad Neuenahr haben wir 2023 den landschaftsarchitektonisch anspruchsvoll gestalteten Park nach den Zerstörungen des Ahr-Hochwassers von 2021 wieder eröffnet. Daneben haben wir die Wiederinbetriebnahme des Empfangsbereiches (fertig im Frühjahr 2024) und die Umgestaltung des für eine Tagespflege vorgesehenen Bereiches vorbereitet. Im Etagenbereich laufen weitere Sanierungen; der Betrieb im Haus hat sich unter den gegebenen Einschränkungen weiter normalisiert.

In München-Neufriedenheim haben wir die Neubauten im Herbst 2023 offiziell eröffnet und bis zum Jahresende vollständig bezogen. In einem 13-stöckigen Turm und einem angrenzenden Flachbau waren in dreijähriger Bauzeit auf dem Campus insgesamt 92 neue Wohnung entstanden. Fortgesetzt haben wir hier umfangreiche Sanierungen in den ältesten Gebäudeteilen.

In Überlingen haben wir 2023 die Ausstattung mit schnellem Internet abgeschlossen. Damit waren bis zum Jahresende 12 von 23 Häusern mit schnellem Internet versorgt. Die Ausstattung der weiteren Standorte wird in den Folgejahren fortgesetzt.

In Essen und in Mölln haben wir 2023 einen "Salon" eröffnet. Hier gestaltet in besonders ansprechenden Räumen eine gastgebende Betreuungskraft ein kulturnahes Gesellschaftsangebot, das sich besonders an Bewohner*innen mit Interesse an unkomplizierter, aber kultivierter sozialer Teilhabe auch im höchsten Lebensalter richtet.

In Braunschweig, Kleinmachnow und Stuttgart-Sillenbuch haben wir 2023 zusätzlich zu unserem ambulanten Pflegeangebot teilstationäre Tagespflegen betrieben und hier insgesamt 50 Besucher*innen (Vorjahr: 44) betreut. Für 2024/25 planen wir die Einrichtung weiterer Tagespflegen an den Standorten Bad Soden und Bad Neuenahr.

Mit einer Auftaktveranstaltung im Augustinum Stuttgart-Sillenbuch im Januar haben wir 2023 im gastronomischen Angebot unsere neue Linie Augustinum Vital eingeführt, die übrigen Seniorenresidenzen folgten im Anschluss. Entwickelt wurde die Vital-Linie von Köch*innen unserer Augustinum Gastronomie nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammen mit Expertinnen und Experten aus Ernährungsmedizin, Ökotrophologie, Gerontologie und Gastronomie, unter ihnen Fernsehkoch Johann Lafer, der sich seit Jahren mit der sogenannten Medical Cuisine beschäftigt. Neben der Gesundheit stehen Nachhaltigkeit, Genuss und weiterhin die freie Auswahl am Tisch im Fokus der neuen Linie.

Im Nachgang der Corona-Pandemie hatten wir 2023 weiterhin mit deutlich erhöhten Krankenständen unter den Mitarbeiter*innen umzugehen; in allen Dienstleistungsbereichen unserer Häuser wirkte hier die hohe Belastung aus der Pandemie nach.

Unsere beiden Sanatorien waren 2023 erneut nahezu vollständig belegt, weitere Interessent*innen wurden in beiden Einrichtungen auf Wartelisten geführt.

	Belegung 2023	Belegung Vorjahr
Augustinum Itzel-Sanatorium	62	62
Augustinum Sanatorium Schwindegg	64	64
Sanatorien gesamt	126	126

Verhandlungen für neue Pflegesätze konnten wir auch 2023 mit erfreulichen Erhöhungen für beide Sanatorien abschließen.

Im Augustinum Itzel-Sanatorium konnten wir die notwendige Personalausstattung 2023 nur durch einen deutlich größeren Einsatz von Zeitarbeit sicherstellen. Die Ausgaben hierfür sind gegenüber dem Vorjahr um knapp 0,3 Mio. Euro auf fast 0,5 Mio. Euro angestiegen.

Für den Neubau im Itzel-Sanatorium haben wir im August 2023 den Grundstein gelegt. Die Arbeiten gehen seither planmäßig voran, die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Mit der Erweiterung der angebotenen Plätze erwarten wir uns für die Zukunft eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Hauses.

Pädagogische Einrichtungen

Die Zahl der Schüler*innen/Betreuten in unseren Pädagogischen Einrichtungen ist 2023 in der Gesamtheit im Wesentlichen stabil geblieben. Im Einzelnen hat sich die Auslastung (Jahresdurchschnitt) wie folgt entwickelt:

	Schüler*innen/ Betreute 2023	Schüler*innen/ Betreute Vorjahr
Schulen
Samuel-Heinicke-Realschule	447	473
Samuel-Heinicke-Fachoberschule	153	146
Augustinum Studienheim -	167	156
Internat, heilpädagogische Tagesstätte, Kindergarten
Landschulheim Elkofen - Schule	63	60
Landschulheim Elkofen -	62	60
Internat und heilpädagogische Tagesstätte
Schulen gesamt	892	895
Eingliederungshilfe
Augustinum Frühförderstellen	383	355
Otto-Steiner-Schule	335	329
Augustinum Tagesstätten -	366	335
Heilpädagogische Tagesstätten und Offene Ganztagsbetreuung
Augustinum Werkstätten	428	427
Augustinum Förderbereiche	93	92
Augustinum Senioren-Tagesstätte	14	14
Augustinum Wohnstätten	298	300
Eingliederungshilfe gesamt	1.917	1.852
Pädagogische Einrichtungen gesamt	2.809	2.747

In der Samuel-Heinicke-Realschule verzeichneten wir 2023 einen Rückgang der Schüler*innen-Zahl. Ursächlich dafür sind drei sich überlagernde Entwicklungen: Zum einen sinkt generell die Nachfrage nach Schulplätzen mit Förderschwerpunkt Hören. Zum anderen lassen striktere Vorgaben der zuständigen staatlichen Stellen die Aufnahme von Schüler*innen ohne sonderpädagogischen Förderbedarf Hören nur noch in geringem Umfang zu. Schließlich herrscht insbesondere im Raum München ein erheblicher Mangel an Lehrkräften, sodass offene Stellen teilweise nicht besetzbar waren. Insgesamt konnten die Samuel-Heinicke-Realschule deshalb weniger Schüler*innen aufnehmen und musste die Klassenzahl reduzieren.

Im Landschulheim Elkofen konnten wir nach Neu- und Umbauten durch den Vermieter das erweiterte und veränderte Raumangebot 2023 bereits weitgehend nutzen. Ausstehend war zuletzt noch die Ausstattung der neuen Turnhalle im Neubau. Nach Abschluss aller Arbeiten ist die feierliche Gesamteröffnung für den Sommer 2024 geplant.

In unseren Frühförderstellen konnten wir in Folge erfolgreicher Personalakquise 2023 knapp 30 weitere Kinder aufnehmen, der Bedarf für Frühförderung ist in München ungebrochen. In der Heilpädagogischen Tagesstätte Klenzestraße in München haben wir 2023 eine weitere Gruppe begonnen, in der Offenen Ganztagsbetreuung im Förderzentrum München-Ost mit Beginn des Schuljahr 2023/24 unsere Betreuung von zuvor vier auf nun acht Klassen erweitert. Die Zahl der Betreuten ist dadurch in diesen beiden Einrichtungen angewachsen, die übrigen Einrichtungen haben sich 2023 stabil entwickelt.

Nach Sanierung, Umbau und Erweiterung haben wir im Juli 2023 unsere Otto-Steiner-Schule und unsere Augustinum Tagesstätte an der Rainfarnstraße in München feierlich wiedereröffnet. In rund dreijähriger Bauzeit sind in den beiden Einrichtungen auf 11.600 Quadratmetern neuwertige und moderne Räume mit umfassender digitaler Ausstattung entstanden. Offene Fragen bestehen weiterhin bezüglich der Mietcontainer, die in der Bauphase als Ausweichquartier auf dem Gelände der Samuel-Heinicke-Realschule in München-Nymphenburg genutzt wurden; erhebliche Nachforderungen des Vermieters stehen hier mängelbedingten Forderungen des Augustinum gegenüber.

Fortgeführt haben wir 2023 unseren Kontakt mit dem Evangelischen Bildungswerk München. Hier hoffen wir, durch eine Kooperation das Angebot in unserem Bildungswerk für Menschen mit Behinderung fortführen zu können, nachdem die Landeshauptstadt München ihre Förderung eingestellt hat.

In den Werkstätten sind unsere Produktionserlöse 2023 auf 3,6 Mio. Euro gesunken (Vorjahr: 4,1 Mio. Euro). Unter anderem sind mit dem Ende der Corona-Pandemie Umsätze aus der Produktion medizinischer Schutzmasken und aus umfangreichen Lieferleistungen für die Evang.-Luth. Kirche in Bayern für deren Ausstattung mit Schutzmasken und Schnelltests entfallen.

In der Besetzung offener Stellen hat sich die Unterstützung durch das Recruiting in der Strategischen Personalarbeit in der Zentralverwaltung des Konzerns auch 2023 bewährt. Der Fachkräftemangel gerade im Großraum München bleibt dennoch unverändert eine Herausforderung. So mussten wir 2023 insbesondere in unseren Wohnstätten erhebliche Mehraufwendungen für Zeitarbeit verkraften (2023: 1,0 Mio. Euro, Vorjahr: 0,2 Mio. Euro); unsere Betreuungsleistungen müssen hier verlässlich dargestellt werden, da die Klient*innen in den Wohnstätten ihr Zuhause haben und Leistungen nicht ohne Weiteres je nach Personalverfügbarkeit skaliert werden können.

Klinik

Fallzahlen, Bettenzahl und Verweildauer haben sich 2023 wie folgt entwickelt:

	2023	Vorjahr
Fallzahlen
Augustinum Klinik München (stationär)	4.639	4.820
angeschlossene Herzchirurgie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) (stationär)	432	628
Augustinum Klinik München (ambulant)	6.264	7.291
Betten
Planbetten	139	140
Verweildauer in Tagen (nur Augustinum Klinik München)	5,19	5,22

Das Jahr 2023 war in unserer Augustinum Klinik von drei Großprojekten geprägt, die sich auch auf die Belegung ausgewirkt haben:

Mit der Vereinbarung zwischen dem Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und dem Augustinum von 2021 über die Verlängerung der Kooperation in der Herzchirurgie wurde auch die Sanierung des Herzchirurgie-Gebäudes an der Augustinum Klinik verabredet. Die Sanierung wurde im Juli 2023 begonnen und im April 2024 abgeschlossen. Um unser TAVI-Programm auch in dieser Zeit aufrechtzuerhalten, haben wir während der Sanierungsphase eine Außenstelle unserer Klinik am LMU-Klinikum eingerichtet, da die Richtlinie für TAVI-Eingriffe einen herzchirurgischen Operationssaal in unmittelbarerer räumlicher Nähe fordert. Ein Planbett wurde für diese Phase vorübergehend in die Außenstelle verlagert.

Parallel zur Sanierung des Herzchirurgie-Gebäudes haben wir auch unsere Wahlleistungsstation saniert. Basierend auf unserem Vertrag mit dem Verband der privaten Krankenversicherung e.V. bieten wir Wahlleistungs-Patient*innen dadurch ein zeitgemäßes Angebot inklusive entsprechender Unterbringung, das sich auch in den erhobenen Zimmerpreisen wirtschaftlich vernünftig abbilden lässt. Die Sanierung wurde im August 2023 begonnen und ebenfalls im April 2024 abgeschlossen. Mit der parallelen Durchführung konnten wir die Phase einer ohnehin reduzierten Belegung im Haus effizient auch für die Sanierung der Wahlleistungsstation nutzen.

Schließlich haben wir unsere Maßnahmen im Blick auf das Krankenhauszukunftsgesetz weiter vorangetrieben und im Rahmen verschiedener Teilprojekte im Oktober 2023 unser neues Krankenhausinformationssystem in Betrieb genommen.

All diese Veränderungen hatten 2023 unmittelbaren Einfluss auf den Betrieb, die Effizienz von Prozessen, die Verfügbarkeit von Ressourcen und somit direkt und indirekt auch auf die Belegung der Klinik. Die stationäre Fallzahl ist dadurch 2023 gegenüber dem Vorjahr um 3,75 % zurückgegangen, der seit 2020 bestehende Trend hat sich dadurch weiter verstetigt. Dabei spielte auch die zunehmende Ambulantisierung von Leistungen eine Rolle. Die Zahl ambulanter Operationen hat sich 2023 gegenüber dem Vorjahr um 23,6 % von 666 auf 823 Fälle erhöht.

Wie in den Vorjahren bleibt der Fachkräftemangel eine ständige Herausforderung. Er macht sich vor allem im Bereich der Fachpflegekräfte und in den Funktionsbereichen bemerkbar, aber auch spezialisierte ärztliche Stellen und spezialisierte Verwaltungspositionen sind zunehmend schwieriger zu besetzen.

Augustinum Berchtesgadener Land

Die rechtliche Integration des früheren Evang.-Luth. Diakoniewerks Hohenbrunn in die Augustinum Gruppe haben wir zum Jahresbeginn 2023 abgeschlossen, alle rund 270 Mitarbeiter*innen in Bischofswiesen wurden in das Augustinum übernommen. Die Angebote (Seniorenwohnen, Altenpflege, Kindertagesstätten, Adipositas-Wohngruppen für Jugendliche und junge Erwachsene, Vorsorgeklinik, Berufsfachschule für Pflege) werden seither gemeinsam in der Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH geführt. Mit der Eingliederung wollen wir die zuvor über Jahre hinweg defizitären Angebote in eine sichere wirtschaftliche Zukunft führen. Hierzu nutzen wir die jahrzehntelange Erfahrung und die Managementkapazitäten des Augustinum in den Feldern Altenhilfe, Jugendhilfe, Gesundheit und Bildung und bereiten darüber hinaus die Errichtung einer neuen Seniorenresidenz auf dem Insula-Campus in Bischofswiesen vor, die wesentlich zur wirtschaftlichen Gesundung beitragen soll.

Zentralverwaltung

Mit seiner Fachabteilung Philadelphischer Ring ist das Augustinum anerkannter Träger für Freiwilligendienste in den gesetzlichen Formaten Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD). Der Philadelphische Ring ist Mitglied der bundesweiten evangelischen Trägergruppe von Diakonie Deutschland und Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Jugendarbeit.

Die Zahl der Teilnehmer*innen (Jahresdurchschnitt) in den Freiwilligendiensten im Augustinum hat sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

	Teilnehmer*innen 2023	Teilnehmer*innen Vorjahr
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)	157	165
Bundesfreiwilligendienst (BFD)	41	26
Freiwilligendienste gesamt	198	191

Nachdem die Zahl der Teilnehmer*innen in FSJ und BFD im Augustinum im Herbst 2022, vermutlich aufgrund der anhaltenden Nachwirkungen der Corona-Zeit, noch rückläufig war, konnten wir zum Frühjahr 2023 knapp 50 Freiwillige neu gewinnen. Im Herbst 2023 haben wir mit 227 Freiwilligen in unseren Diensten einen erfreulichen Höchststand erreicht.

Die Gesamtzahl 2023 enthält 86 Freiwillige aus dem Ausland aus insgesamt 28 Nationen. Die Freiwilligen haben ihren Dienst überwiegend in den Bereichen Pflege und Betreuung geleistet, der größte Teil von ihnen in den Seniorenresidenzen des Augustinum, gefolgt von Tagesstätten, Werkstätten und Wohnstätten der Pädagogischen Einrichtungen sowie den Internaten, der Klinik und den beiden Sanatorien des Augustinum.

FSJ und BFD sind gesetzlich als Bildungs- und Orientierungsjahr definiert. Die vorgeschriebenen 25 Bildungstage je Teilnehmer*in hat der Philadelphische Ring für die Freiwilligen im FSJ vollständig in Eigenregie durchgeführt; für die Freiwilligen im BFD wurden jeweils 20 Bildungstage durch den Philadelphischen Ring erbracht, 5 Bildungstage leistet der Bund in den Zentren des Bundesamtes für zivilgesellschaftliche Aufgaben selbst.

Die weitere Planung von Freiwilligenstellen ist derzeit durch Kürzungspläne der Bundesregierung für die Förderung der Dienste beeinträchtigt. Angekündigte Kürzungen für 2024 wurden 2023 nach Protesten der Träger und einem Votum des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages zurückgenommen; Kürzungen im Haushalt 2025 sind aber weiter möglich. Die Träger, unter ihnen das Augustinum, setzen sich weiterhin für eine verlässliche Finanzierung ein.

Das Baumanagement des Konzerns hat 2023 erneut eine Vielzahl von Projekten in allen Unternehmensbereichen in Planung und Umsetzung betreut. Unter anderem wurden in Bad Neuenahr nach den Zerstörungen des Ahr-Hochwassers von 2021 der landschaftsarchitektonisch anspruchsvoll neu gestaltete Park wieder eröffnet, die Wiederinbetriebnahme des Empfangsbereiches und die Umgestaltung des für eine Tagespflege vorgesehenen Bereiches vorbereitet und die weitere Sanierung im Etagenbereich betreut. In München-Neufriedenheim wurden nach dreijähriger Bauzeit die Neubauten (92 neue Wohnungen im 13-stöckigen Turm und im angrenzenden Flachbau) eröffnet sowie umfangreiche Sanierungen in den ältesten Gebäudeteilen fortgesetzt. In Betrieb genommen wurde "Das Vierundsiebzig" im Erdgeschoss des neuen Wohnturms, ein modernes Bistro und Café für Bewohner*innen der Seniorenresidenz, Mitarbeiter*innen von Seniorenresidenz, Klinik und Zentralverwaltung auf dem Campus und für Gäste aus der Nachbarschaft. In München-Nord wurde das neu gestaltete Café wieder eröffnet. In Überlingen wurde die Ausstattung mit schnellem Internet abgeschlossen; damit waren bis zum Jahresende 12 von 23 Häusern mit schnellem Internet versorgt, die Ausstattung der weiteren Standorte wird in den Folgejahren fortgesetzt. Für den Neubau im Itzel-Sanatorium wurde im Sommer 2023 der Grundstein gelegt. Ebenfalls im Sommer wurde die Sanierungen der Herzchirurgie begonnen, die das Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München im Rahmen der bestehenden Kooperation an unserer Augustinum Klinik betreibt. Parallel wurde auch die Sanierung der eigenen Wahlleistungsstation der Augustinum Klinik begonnen; beide Maßnahmen wurden im Frühjahr 2024 abgeschlossen.

Fortgesetzt wurde auch im Jahr 2023 die Modernisierung von Soft- und Hardware in Einrichtungen und Verwaltung des Augustinum durch die Konzern-IT in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachabteilungen, darunter die schrittweise Einführung eines neuen CRM-Systems zur Verbesserung der Verarbeitung von Interessenten- und Kundendaten sowie der Leistungserfassung und -abrechnung. In den Bereichen Rechnungswesen und Finanzen wurde die Arbeit am zentralen Data Warehouse und am Rollout verschiedener Managementsysteme fortgesetzt, um Prozesse im Konzern weiter zu vereinheitlichen und deren Effizienz auszubauen. Weiterhin hat das Thema Cybersecurity in unseren Bestrebungen dominiert.

Das Konzernmarketing hat 2023 die Zusammenführung der verschiedenen Geschäftsfelder der Augustinum Gruppe auf der Corporate-Website www.augustinum.de durch die Integration der Angebote des Augustinum Berchtesgadener Land (seit Anfang 2023 Teil der Augustinum Gruppe) abgeschlossen. Mit mehr als 1 Million Besuchen im Jahr ist die Website äußerst erfolgreich.

Die Zentralabteilung Strategische Personalarbeit hat 2023 die Digitalisierung des Recruiting-Prozesses (von der Erstellung und Ausspielung von Stellenausschreibungen bis zur Bewerber*innen-Auswahl) abgeschlossen und damit die für alle Geschäftsfelder der Augustinum Gruppe elementare Effektivität der Personalakquise weiter vorangebracht. Gebündelt und ausgebaut wurde die Präsenz des Augustinum bei Berufs- und Ausbildungsmessen, vorbereitet wurde der Einsatz von Influencer-Marketing im Rahmen der Personalmarketing-Aktivitäten.

Aufarbeitung von Betrugshandlungen zulasten des Augustinum (sale-and-rent-back)

In den Lageberichten der Jahre 2013 bis 2021 haben wir jeweils ausführlich über die Aufarbeitung von Unregelmäßigkeiten bei insgesamt 14 Residenz-Immobilientransfers der Jahre 2011 bis 2013 berichtet. Das durch eine Strafanzeige der Gremien des Augustinum im Jahr 2014 ausgelöste Strafverfahren wurde Anfang 2021 mit einer Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, und bei weiteren angeklagten Personen durch Einstellung des Verfahrens mit der Auflage teilweise erheblicher Geldzahlungen beendet.

Das Eigentum an drei Residenzimmobilien konnten wir bereits im Frühjahr 2016 erlangen. Im Jahr 2022 waren unsere in 2014 eingereichten zivilrechtlichen Klagen auf Grundbuchberichtung bzw. auf Rückabwicklung in allen elf verbliebenen Fällen erfolgreich. Es wurde in allen Fällen gerichtlich festgestellt, dass wir das Eigentum an den Residenzimmobilien zu keiner Zeit verloren hatten und dass die Grundbücher zu unseren Gunsten zu berichtigen sind. Zum Berichtszeitpunkt sind wir in allen elf Grundbüchern wieder als Eigentümer eingetragen. Dieser gerichtliche Erfolg gibt uns Planungssicherheit für die weitere Gestaltung der betroffenen Immobilien und ist für die zukünftige Entwicklung des Augustinum von herausragender Bedeutung.

Weiter betreiben wir den Schadensersatzprozess gegen die im bereits beendeten Strafverfahren angeklagten Personen. Dabei geht es im Wesentlichen um die in den ursprünglichen Darlehensverträgen mit den Käufer-Gesellschaften enthaltenen von uns geleisteten Investitionskostenvorauszahlungen von 60,8 Mio. Euro. Diese Forderungen haben wir bereits in Vorjahren bilanziell vom Finanzanlagevermögen in das Umlaufvermögen umgegliedert und wegen erheblicher Zweifel an der Werthaltigkeit der Forderung vollständig wertberichtigt.

In den Jahresabschlüssen der Vorjahre haben wir umfangreiche bilanzielle Vorsorgen (Rückstellungen) für die rechtliche Aufarbeitung der dolosen Handlungen gebildet. Aufgrund des erfolgreichen Abschlusses der Hauptsacheklagen zur Rückgewinnung der Immobilien haben wir diese Vorsorgen wie bereits in der Vorjahres-Bilanz auch in der Bilanz zum 31. Dezember 2023 ertragswirksam erheblich reduzieren können. Für die verbleibenden Risiken aus der teilweise gesamtschuldnerischen Haftung für die Gerichtskosten der Verfahren bleiben Teile der in Vorjahren gebildeten Vorsorgen noch bestehen, wenngleich wir deren Erstattung aus den Insolvenzmassen der Käufer-Objektgesellschaften erwarten. Des Weiteren gehen wir davon aus, dass wir aus den Insolvenzmassen eine teilweise Rückzahlung unserer Forderungen aus den geleisteten Investitionskostenvorauszahlungen erlangen werden.

IV VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

Entwicklung der Vermögenslage

Vermögens- und Kapitalstruktur

	31.12.2023 Mio. EUR	Anteil %	31.12.2022 Mio. EUR	Anteil %
Langfristige Vermögenswerte	555,9	82,6	513,9	79,8
Kurzfristige Vermögenswerte	117,0	17,4	130,4	20,2
Aktiva	672,9	100,0	644,3	100,0
Eigenkapital	273,2	40,6	268,4	41,7
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung	10,7	1,6	0,0	0,0
Langfristige Schulden	285,6	42,4	279,0	43,3
Kurzfristige Schulden	103,4	15,4	96,9	15,0
Passiva	672,9	100,0	644,3	100,0

Die langfristigen Vermögenswerte werden durch Eigenkapital und die uns langfristig zur Verfügung stehenden Fremdmittel zu mehr als 100 % gedeckt (Überdeckung: 13,6 Mio. Euro; Vorjahr: 33,5 Mio. Euro).

Die langfristigen Vermögenswerte betreffen das Anlagevermögen, das sich wie folgt entwickelt hat:

	31.12.2023 Mio. EUR	31.12.2022 Mio. EUR	Veränderung Mio. EUR
Vortrag zum 1.1.	513,9	480,3	33,6
Übernahme Buchwerte zum 1.1.2024 der Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH	6,1	0,0	6,1
Neubewertung der Buchwerte zum 1.1.2024 der Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH (Erstkonsolidierung)	9,7	0,0	9,7
Investitionen Anlagevermögen	48,7	52,5	-3,8
Abgänge (Buchwert) Anlagevermögen	-1,1	-0,7	-0,4
Abschreibungen Anlagevermögen	-21,4	-18,2	-3,2
Anlagevermögen 31.12.	555,9	513,9	42,0

Die Abgänge (Buchwert) Anlagevermögen betreffen im Wesentlichen mit 0,7 Mio. Euro den Verkauf der Beteiligung an der 3S Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft mbH, Schwetzingen, die im Jahr 2023 mit einem Gewinn von 0,3 Mio. Euro veräußert wurde, und den planmäßigen Verbrauch von Mietvorauszahlungen für drei Residenz-Immobilien.

Der Anstieg der Abschreibungen resultiert im Wesentlichen aus den Investitionen in Grundstücke und Gebäude der letzten Jahre.

Die Investitionen in das Anlagevermögen betreffen mit 1,7 Mio. Euro immaterielle Vermögensgegenstände (Software) und mit 47,0 Mio. Euro Sachanlagen. Von den Sachanlagen entfallen 6,7 Mio. Euro auf die Betriebs- und Geschäftsausstattung und 40,3 Mio. Euro auf Grundstücke und Bauten sowie geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau. Letztere setzten sich wie folgt zusammen:

	2023 Mio. EUR
Neubau Häuser 6+7 Residenz München-Neufriedenheim	8,4
Sanierung und Erweiterung Otto-Steiner-Schule	6,9
Mittelbausanierung Haus 1 Residenz München-Neufriedenheim	6,3
IT-Infrastruktur diverse Residenzen	4,3
Wiederaufbau Residenz Bad Neuenahr (nach Flutkatastrophe Ahrtal 2021)	4,1
Rohr-/Bädersanierung Residenz Überlingen	2,0
Neubau einer Wohnstätte in Oberschleißheim	1,1
Baumaßnahmen Realschule und Internat Elkofen	0,9
Sonstige	6,3
Summe	40,3

Die kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt zusammen:

	31.12.2023 Mio. EUR	31.12.2022 Mio. EUR	Veränderung Mio. EUR
Vorräte	3,3	2,9	0,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	42,0	32,8	9,2
Forderungen gegen Gesellschafter	17,0	16,0	1,0
Sonstige Vermögensgegenstände	17,9	14,2	3,7
Wertpapiere des Umlaufvermögens	0,9	0,9	0,0
Flüssige Mittel	33,2	60,8	-27,6
Rechnungsabgrenzungen/Sondervermögen	2,7	2,8	-0,1
Kurzfristige Vermögenswerte	117,0	130,4	-13,4

Die Forderungen gegen die Augustinum Stiftung resultieren im Wesentlichen aus einem Darlehen, das der Stiftung zur Finanzierung des Erwerbs von Immobilien zur Verfügung gestellt wurde.

Der Rückgang der Flüssigen Mittel resultiert aus der hohen Investitionstätigkeit in das Anlagevermögen und den hohen Aufwendungen für Instandhaltung der Immobilien, die zu einem wesentlichen Teil aus der Liquidität finanziert wurden.

Trotz des erzielten Jahresüberschusses von 4,7 Mio. Euro hat sich die Eigenkapitalquote aufgrund der um 28,6 Mio. Euro gestiegenen Bilanzsumme um 1,1 Prozentpunkte auf 40,6 % reduziert. Der Anstieg der Bilanzsumme entfällt mit 17,6 Mio. Euro auf die erstmalige Einbeziehung der Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH.

Die lang- und kurzfristigen Schulden (inklusive Rechnungsabgrenzungen) setzen sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt zusammen:

	31.12.2023 Mio. EUR	31.12.2022 Mio. EUR	Veränderung Mio. EUR
Sonderposten aus Spenden	6,8	5,5	1,3
Rückstellungen	38,6	41,1	-2,5
Wohndarlehen	12,8	14,5	-1,7
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	6,5	4,4	2,1
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern	1,4	1,3	0,1
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1,3	0,1	1,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen, Leistungen	22,3	17,0	5,3
Verbindlichkeiten aus bedingt rückzahlungspflichtigen Spenden	1,3	1,3	-
Sonstige Verbindlichkeiten	12,1	11,3	0,8
Rechnungsabgrenzungen/Sondervermögen	0,3	0,4	-0,1
Kurzfristige Schulden	103,4	96,9	6,5
Sonderposten für Investitionszuschüsse	39,1	17,4	21,7
Rückstellungen	69,1	70,2	-1,1
Wohndarlehen	81,0	88,2	-7,2
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	94,7	81,1	13,6
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern	0,8	0,3	0,5
Sonstige Verbindlichkeiten	0,1	21,0	-20,9
Rechnungsabgrenzungen	0,8	0,8	-
Langfristige Schulden	285,6	279,0	6,6

Bei den langfristigen Rückstellungen handelt es sich im Wesentlichen um Rückstellungen im Zusammenhang mit langfristigen Immobilien-Mietverträgen.

Die Erhöhung der Sonderposten für Investitionszuschüsse korrespondiert mit dem Rückgang der langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten. Im Rahmen der Aktivierung der geförderten Anlagengegenstände wurden die Verbindlichkeiten aus Fördermitteln in den Sonderposten umgebucht.

Wir verzichten zunehmend auf die Stellung von Darlehen von den Bewohner*innen, stattdessen wird die Einzahlung einer marktüblichen Mietkaution bei einer Bank vereinbart. Dieses Vorgehen hat im Jahr 2023 zu einem Rückgang der Wohndarlehen in Höhe von insgesamt 8,9 Mio. Euro (Vorjahr: 10,5 Mio. Euro) auf 93,8 Mio. Euro geführt.

Zur Finanzierung der Investitionen in das Sachanlagevermögen wurde im Jahr 2023 ein langfristiges Bankdarlehen von 20,0 Mio. Euro (Vorjahr: 10,5 Mio. Euro) ausgezahlt, dass zum 31.12.2023 mit noch 18,9 Mio. Euro valutiert.

Entwicklung der Finanzlage

Finanzmittelfonds

	31.12.2023 Mio. EUR	31.12.2022 Mio. EUR	Veränderung Mio. EUR
Liquide Mittel	33,2	60,8	-27,6
Forderungen Augustinum Stiftung	17,0	16,0	1,0
Wertpapiere des Umlaufvermögens	0,9	0,9	0,0
Summe	51,1	77,7	-26,6

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

	2023 Mio. EUR	Vorjahr Mio. EUR
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	20,7	35,3
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-46,6	-52,3
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-0,7	-7,9
Veränderung des Finanzmittelfonds	-26,6	-24,9
Finanzmittelfonds am 31. Dezember	51,1	77,7

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um 14,6 Mio. Euro auf 20,7 Mio. Euro reduziert und beträgt damit 4,7 % (Vorjahr: 8,6 %) der Umsatzerlöse. Wesentliche Effekte sind die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 9,2 Mio. Euro und die Abnahme der Rückstellungen um 5,0 Mio. Euro.

Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit von 46,6 Mio. Euro resultiert mit 48,7 Mio. Euro aus Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen, denen Einzahlungen aus Verkäufen von Anlagevermögen in Höhe von 1,3 Mio. Euro gegenüberstehen.

Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von 0,7 Mio. Euro resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Wohndarlehensverpflichtungen um 8,9 Mio. Euro sowie gezahlter Zinsen für Wohn- und Bankdarlehen von 6,2 Mio. Euro bei um 13,9 Mio. Euro erhöhten Bankdarlehensverpflichtungen.

Entwicklung der Ertragslage

	2023 Mio. EUR	2022 Mio. EUR	Veränderung Mio. EUR
Umsatzerlöse	444,1	408,1	36,0
Bestandserhöhungen	0,1	0,0	0,1
Andere aktivierte Eigenleistungen	0,2	0,1	0,1
Sonstige betriebliche Erträge	39,8	29,3	10,5
Betriebsleistung	484,2	437,5	46,7
Materialaufwendungen	176,5	161,5	15,0
Personalaufwendungen	242,3	213,5	28,8
Abschreibungen	21,4	18,2	3,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen	33,4	33,0	0,4
Betriebsaufwand	473,6	426,2	47,4
Betriebsergebnis	10,6	11,3	-0,7
Finanzerträge	0,5	0,2	0,3
Finanzaufwendungen	6,2	6,0	-0,2
Finanzergebnis	-5,7	-5,8	0,1
Ertragsteuern	-0,2	-0,1	-0,1
Konzernjahresüberschuss	4,7	5,4	-0,7

Das Betriebsergebnis ist gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Mio. Euro auf 10,6 Mio. Euro gesunken. Dabei haben sich sowohl die Betriebsleistung mit 46,7 Mio. Euro als auch der Betriebsaufwand mit 47,4 Mio. Euro wesentlich erhöht. Diese Erhöhungen sind unter anderem auf die Auswirkungen der Erstkonsolidierung der Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH auf die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung (vgl. unten) zurückzuführen.

Wie das Vorjahr war das Jahr 2023 sowohl auf der Ertrags- als auch auf der Aufwandsseite von der hohen Inflation geprägt. Des Weiteren sind in beiden Jahren insbesondere bei den Erträgen hohe Einmaleffekte eingetreten.

Die Umsatzerlöse haben sich über alle Geschäftsfelder, bedingt durch die im Wesentlichen oben unter "Verlauf des Geschäftsjahres" beschriebenen Einflussgrößen, wie folgt entwickelt:

	2023 Mio. EUR	2022 Mio. EUR	Veränderung Mio. EUR
Wohnentgelte	154,4	143,5	10,9
Ambulante, teilstationäre und vollstationäre Entgelte	55,4	48,7	6,7
Speisenentgelte	46,7	41,8	4,9
Betreuungsentgelte inkl. Wahlleistungen	36,5	36,4	0,1
Krankenhausleistungen	36,7	37,2	-0,5
Ambulante Pflegeleistungen	32,8	32,7	0,1
Behandlungspflege und häusliche Krankenpflege	13,5	12,5	1,0
Sach- und Personalkostenzuschüsse	11,7	11,1	0,6
Pädagogische Einrichtungen
Schulen	11,6	10,9	0,7
(Teil-) Stationäre Pflege	18,1	9,3	8,8
Beiträge der Pflegekosten- Ergänzungsregelung (PER)	8,2	7,9	0,3
Vermietung	5,9	5,1	0,8
Produktionserlöse WfbM	3,6	4,1	-0,5
Nebenkosten	3,3	2,9	0,4
Reinigung, Hauswirtschaft	2,1	1,9	0,2
Nebenbetriebe	1,9	1,5	0,4
Vorsorge-/Rehabilitationsmaßnahmen	1,6	0,0	1,6
Übrige	0,1	0,6	-0,5
Umsatzerlöse	444,1	408,1	36,0

Die Umsatzerlöse haben sich gegenüber dem Vorjahr um 36,0 Mio. Euro bzw. 8,8 % auf 444,1 Mio. Euro erhöht. Von dem Anstieg entfallen rund 13,9 Mio. Euro bzw. 3,4 % auf die Erstkonsolidierung der Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH und 22,0 Mio. Euro bzw. 5,4 % auf das bereits im Vorjahr betriebene Geschäft. Von den Umsatzerlösen der Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH im Jahr 2023 entfallen 9,0 Mio. Euro bzw. rund 65 % auf das Geschäftsfeld Leben im Alter und 4,9 Mio. Euro bzw. 35 % auf die Pädagogischen Einrichtungen.

Von den Umsatzerlösen des Konzerns entfallen 72,6 % (Vorjahr: 72,4 %) auf die Seniorenresidenzen und Sanatorien, 19,0 % (Vorjahr: 18,4 %) auf die Pädagogischen Einrichtungen und 8,4 % (Vorjahr: 9,2 %) auf die Klinik.

Der Anstieg der Wohn- und auch der Speisenentgelte von zusammen 15,8 Mio. Euro resultiert zu einem hohen Anteil bei der gegenüber dem Vorjahr im Mittel leicht gesunkenen Anzahl an Bewohner*innen aus den jeweils im Juli 2022 und Juli 2023 wirksam gewordenen Pensionspreiserhöhungen in den Seniorenresidenzen.

Auf die Erstkonsolidierung der Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH entfallen vom Anstieg der Erlöse aus (teil-) stationärer Pflege in Höhe von 8,8 Mio. Euro 7,8 Mio. Euro, vom Anstieg der ambulanten, teilstationären und vollstationäre Entgelte in Höhe von 6,7 Mio. Euro 3,3 Mio. Euro, vom Anstieg der Erlöse aus Vorsorge-/Rehabilitationsmaßnahmen in Höhe von 1,6 Mio. Euro 1,6 Mio. Euro.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge ergibt sich aus der folgenden Gegenüberstellung:

	2023 Mio. EUR	2022 Mio. EUR	Veränderung Mio. EUR
Fördermittel, Zuschüsse	10,3	5,0	5,3
Erstattungen aus Urteilen	8,5	0,0	8,5
Erstattungen von Versicherungen	4,7	3,0	1,7
Erstattungen Corona (Prämie und Tests)	0,3	4,5	-4,2
Kostenerstattungen früherer Geschäftsjahre	3,0	1,6	1,4
Auflösung von Rückstellungen	3,9	6,8	-2,9
Auflösung von Sonderposten	2,0	1,7	0,3
Auflösung Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung	1,9	0,0	1,9
Auflösung von Wertberichtigungen	0,4	2,0	-1,6
Karitative Erträge	0,5	0,7	-0,2
Übrige	4,3	4,0	0,3
Sonstige betriebliche Erträge	39,8	29,3	10,5

Aufgrund der für uns in den Jahren 2022 und 2023 erfolgreich beendeten Grundbuchberichtigungs- sowie eng verbundenen weiteren Verfahren (vgl. Abschnitt III) konnten wir im Geschäftsjahr 2023 neutrale Erträge durch die Auflösung von Rückstellungen, rückerstatteten Gerichtskosten und zurückbezahlter in Vorjahren geleisteter Mietzahlungen in Höhe von 9,1 Mio. Euro (Vorjahr: 6,1 Mio. Euro) erzielen.

Von den sonstigen betrieblichen Erträgen des Jahres 2023 entfallen 2,2 Mio. Euro auf die Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH. Davon betreffen 1,5 Mio. Euro Zuschüsse für Ausbildungskosten.

Der Anstieg der Erstattungen von Versicherungen resultiert aus der Endabrechnung des Schadens am Gebäude und Inventar der Residenz in Bad Neuenahr nach den Zerstörungen des Ahr-Hochwassers von 2021.

Die Erträge aus der Auflösung des Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung betreffen die Auflösung des Postens im Rahmen der Folgekonsolidierung der Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH in Höhe des Jahresfehlbetrages 2023 der Gesellschaft.

Die Materialaufwendungen haben sich über alle Geschäftsfelder, bedingt durch die im Wesentlichen oben unter "Verlauf des Geschäftsjahres" beschriebenen Einflussgrößen, wie folgt entwickelt:

	2023 Mio. EUR	2022 Mio. EUR	Veränderung Mio. EUR
Instandhaltungsaufwendungen	59,4	59,3	0,1
Mieten und Energiekosten	63,3	51,7	11,6
Lebensmittelaufwendungen etc.	16,6	15,2	1,4
Betreuungs-/Wirtschaftsbedarf	10,9	10,5	0,4
Medizinisch, pflegerischer Bedarf	9,2	8,7	0,5
Fremdleistungen	8,5	8,1	0,4
Beförderungskosten	7,8	7,0	0,8
Übrige	0,8	1,0	-0,2
Materialaufwand	176,5	161,5	15,0

Vom Anstieg der Materialaufwendungen in Höhe von 15,0 Mio. Euro entfallen 3,9 Mio. Euro auf die Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH.

Der Anstieg der Mieten und Energiekosten resultiert vor allem aus dem Anstieg der Energiepreise. Auch der Anstieg der Lebensmittelaufwendungen und Beförderungskosten resultiert im Wesentlichen aus Preissteigerungen.

Die Instandhaltungsaufwendungen lagen wie Vorjahr auf sehr hohem Niveau und betreffen im Wesentlichen die Residenzen.

Der Anstieg der Personalaufwendungen um 28,8 Mio. Euro bzw. 13,4 % auf 242,3 Mio. Euro entfällt mit 11,7 Mio. Euro bzw. 5,5 % auf die Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH. Der übrige Anstieg von 7,9 % resultiert im Wesentlichen aus tariflichen Erhöhungen und dem Anstieg der Anzahl der Mitarbeiter*innen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich wie folgt entwickelt:

	2023 Mio. EUR	2022 Mio. EUR	Veränderung Mio. EUR
Sonstige Personalaufwendungen	10,0	8,2	1,8
IT-Aufwendungen	8,2	7,0	1,2
Versicherungen	2,4	1,8	0,6
Periodenfremde Aufwendungen	2,4	0,4	2,0
Vertriebs-, Öffentlichkeitsarbeit	2,3	2,2	0,1
Telefon, Porto, Bankgebühren, Bürobedarf	1,7	1,7	0,0
Grundsteuer	1,5	1,4	0,1
Beratungskosten	1,5	4,8	-3,3
Zuführung zu Sonderposten	1,2	0,7	0,5
Beiträge, Gebühren	0,9	0,8	0,1
Jahresabschluss	0,5	0,4	0,1
Wertberichtigungen Forderungen	0,4	0,9	-0,5
Verluste aus Anlagenabgängen	0,1	1,6	-1,5
Übrige	0,3	1,1	-0,8
Summe	33,4	33,0	0,4

Von den sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Jahres 2023 entfallen 2,2 Mio. Euro auf die Augustinum Berchtesgadener Land gemeinnützige GmbH.

Das Finanzergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Mio. Euro auf -5,7 Mio. Euro verbessert. Dabei sind die Zinsen für Wohndarlehen um 0,5 Mio. Euro auf 3,4 Mio. Euro gesunken und die Zinsen für Bankkredite um 0,5 Mio. Euro auf 1,7 Mio. Euro gestiegen.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns

Die hohen Preissteigerungen bei den Sachkosten und die folgend hohen Tarifabschlüsse im Personalbereich haben zusammen mit den im Jahr 2023 noch deutlich im Geschäftsbetrieb spürbaren Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie den erheblichen Sanierungsarbeiten im Immobilienbestand erheblich Druck auf die operativen Ergebnisse unserer Konzerngesellschaften erzeugt. Durch sehr hohe Einmalerträge insbesondere resultierend aus den in den Jahren 2022 und 2023 erfolgreich beendeten Grundbuchberichtigungs- sowie eng verbundenen weiteren Verfahren (vgl. Abschnitt III) konnten wir das negative operative Ergebnis ausgleichen und weisen mit 4,7 Mio. Euro einen Konzern-Jahresüberschuss auf dem Niveau der Vorjahre aus.

Personalbericht

Durch ihre engagierten Leistungen, ihren hohen persönlichen Einsatz und ihr großes inneres Interesse haben die Mitarbeiter*innen maßgeblich zur hohen Akzeptanz unserer Dienstleistungen und zur Realisierung unserer gemeinsamen Ziele beigetragen. Eine wesentliche Unterstützung für das stets konstruktive Zusammenwirken ist auch die Arbeit der Mitarbeitervertretungen, der Konzernmitarbeitervertretung und des Rates der Leitenden im Augustinum. Den Mitarbeiter*innen und allen Vertretungen gilt daher der Dank des Unternehmens.

Das Augustinum beschäftigte 2023 im Jahresdurchschnitt bundesweit 5.171 Mitarbeiter*innen (Vorjahr: 4.809). Die Vergütungen nach den Entgelttabellen der Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie in Bayern (AVR-Bayern), die alle Gesellschaften der Augustinum Gruppe mit wenigen Ausnahmen (DiVO und TV-L) einheitlich anwenden, wurden zum 1. Januar 2023 um einen Sockelbetrag von 50 Euro und eine anschließende weitere lineare Steigerung von 3,5 % erhöht. ²⁰ Dadurch ergaben sich Entgeltsteigerungen von insgesamt zwischen 4,2 % in den oberen und bis zu 8,6 % in den unteren Entgeltgruppen. ²¹ Die Gehälter des Lehrpersonals, das nach dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) in Verbindung mit der Kirchlichen Dienstvertragsordnung (DiVO) vergütet wird, sind zum 1. Januar 2023 um 2,8 % erhöht worden. Die Pflichtbeiträge zur Evangelischen Zusatzversorgungskasse (EZVK) Darmstadt, die allein vom Dienstgeber übernommen werden, sind zum 1. Januar 2023 auf 6,5 % der Bruttogehälter weiter gestiegen.

²⁰ ARK Bayern, Beschlüsse der ARK vom 14. Juni 2022 für den Bereich der Diakonie (AVR Bayern).
https://www.ark-bayern.de/system/files/dateien/entgelterhohung_2023_final_2.pdf.
²¹ ARK Bayern, Presseerklärung vom 17. Juni 2022.
https://www.ark-bayern.de/system/files/dateien/presseerklaerung_gb_1.pdf.

V CHANCEN-/RISIKO- UND PROGNOSEBERICHT

Mit unserem Risikomanagementsystem erfassen und bewerten wir regelmäßig auf unsere Geschäftstätigkeiten wirkende Risiken und leiten notwendige Maßnahmen ab.

Entwicklung der Nachfrage

Eine hohe Auslastung aller Einrichtungen des Konzerns bestimmt maßgeblich unseren wirtschaftlichen Erfolg. Mit dem Geschäftsbereich Leben im Alter erwirtschaften wir rund drei Viertel der Umsatzerlöse des Konzerns. Die zukünftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns hängt deshalb insbesondere davon ab, die durchschnittliche Belegung unserer 23 Seniorenresidenzen auf hohem Niveau zu halten.

Pensionspreiserhöhungen

Der zweite wesentliche Treiber unserer wirtschaftlichen Entwicklung im Geschäftsbereich Leben im Alter ist die Fähigkeit, unvermeidbare Kostensteigerungen durch Pensionspreiserhöhungen zu refinanzieren. In den zurückliegenden Jahren wurden Erhöhungen durch die Bewohnerschaft aufgrund der transparenten Erläuterung der Steigerungsnotwendigkeit sowie der Qualität unserer Leistungen akzeptiert. Die aufgrund der Inflationsentwicklung nach vielen Jahren geringer Steigerung nunmehr erforderlichen deutlichen Preiserhöhungen bedürfen verstärkter Erläuterungsbemühungen.

Entwicklung der Refinanzierung

In unseren kosten- und pflegesatzfinanzierten Geschäftsfeldern hängt die Entwicklung unserer Umsatzerlöse neben der Entwicklung von Nachfrage und Belegung wesentlich auch von den Verhandlungen mit den Kostenträgern ab, um Steigerungen in allen Kostenarten refinanziert zu bekommen. Personalmangel bei den Verhandlungspartnern und eine angespanntere Haushaltslage der Kostenträger stellen hierbei ein Risiko dar. Chancen sehen wir in der Verhandlung bisher nicht vergüteter Bestandteile, etwa des allgemeinen unternehmerischen Risikos. Um angemessene Vergütungen sicherzustellen, müssen wir im Bedarfsfall auch Schiedsverfahren in Anspruch nehmen.

Sozialgesetzgebung

Durch die Abwertung von Klinikleistungen (sogenannte negative Katalogeffekte) kommt es auch 2024 zu einer Belastung der Erlössituation unserer Augustinum Klinik. Darüber hinaus können weitere Vorgaben zu Ambulantisierung und Hybrid-DRGs direkte Auswirkungen auf die Erlössituation haben. Die bevorstehende Krankenhausreform wird sich über zukünftige Leistungsgruppen und evtl. vorgegebene Leistungsmengen wesentlich auf die Strukturen im Krankenhausmarkt auswirken. Wir stehen vor der Herausforderung, auf die gesetzlichen Entwicklungen durch die Anpassung unseres Leistungsangebots zu reagieren, um uns am neu geregelten Markt bestmöglich zu positionieren. Trotz der relativ geringen Anzahl von Planbetten sehen wir durch die Spezialisierung im Bereich der Kardiologie und unsere Kooperation mit der angeschlossenen Herzchirurgie gute Chancen für die Zukunft.

Im Bereich der Sanatorien ergeben sich Belastungen aus veränderten baulichen Anforderungen in Nordrhein-Westfalen, die eine höhere Einzelzimmerquote und erhöhte Standards in Ausstattung und Größe von Einrichtungsplätzen verlangen; hiervon ist auch das Itzel-Sanatorium betroffen. Eine strukturelle Verbesserung, die sich tatsächlich in den Ergebnissen niederschlägt, hängt vom Fortgang des geplanten Neubaus für das Haus ab. Perspektivisch versprechen wir uns von den Maßnahmen ein ausgeglichenes wirtschaftliches Ergebnis im Itzel-Sanatorium.

Nach dem Inkrafttreten des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und des Bayerischen Teilhabegesetzes I (BayTHG I) verspricht die nunmehr geltende einheitliche Zuständigkeit der bayerischen Bezirke für alle Leistungsansprüche Erwachsener im Bereich der Eingliederungshilfe eine Fortsetzung der bislang vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Bezirk Oberbayern; unterschiedliche Handhabung durch verschiedene Kostenträger wird dadurch vermieden. Ob alle bisherigen Leistungen bestehen bleiben und Klient*innen Leistungen künftig aus der Hand verschiedener Anbieter beziehen, ist weiterhin nicht endgültig absehbar.

Die Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche plant der Bund vom SGB IX (Eingliederungshilfe) ins SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) zu verlagern, ein erster Gesetzentwurf wird für den Sommer 2024 erwartet. Ob die Zuständigkeiten danach auf Bezirksebene verbleiben oder in die kommunalen Jugendämter wechseln, wird anschließend durch den Freistaat Bayern zu entscheiden sein. Ein Wechsel würde die Entgeltverhandlungen für unsere Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zusätzlich herausfordern.

Vor dem Hintergrund der Inklusionsziele wird weiterhin diskutiert, in welchem Maß Menschen mit Behinderungen Beschäftigung in regulären Arbeitsverhältnissen finden können. Je nach Fortgang können sich künftig Auswirkungen auf die Finanzierung von Beschäftigung, Förderung und Betreuung in den Werkstätten ergeben.

In der bayerischen Inklusionspolitik sehen wir aber unverändert Chancen, da der Freistaat ein am individuellen Bedarf der Menschen mit Behinderung orientiertes Nebeneinander der Förderung in Regeleinrichtungen und der spezialisierten Betreuung in Fördereinrichtungen anstrebt.

Weiterentwicklung des Augustinum Berchtesgadener Land

Chancen sehen wir darin, die zuvor über Jahre hinweg defizitären Angebote in Bischofswiesen mit Hilfe der langjährigen Erfahrung und der Managementkapazitäten im Verbund der Augustinum Gruppe in den Feldern Altenhilfe, Jugendhilfe, Gesundheit und Bildung in eine sichere wirtschaftliche Zukunft zu führen. Von besonderer Bedeutung für die Weiterentwicklung ist die Realisierung der geplanten neuen Seniorenresidenz auf dem Insula-Campus, die wesentlich zur wirtschaftlichen Gesundung beitragen soll.

Personalbeschaffung

In der Klinik stellt der Fachkräftemangel insbesondere im Pflegebereich, im Ärztlichen Dienst sowie in spezialisierten Verwaltungspositionen ein Risiko dar. Unbesetzte Stellen können dazu führen, dass nicht alle Betten ausgelastet und geplante Fallzahlen nicht realisiert werden können. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Umstände in den kommenden Jahren weiter verschärfen und zunehmend Druck auf die Entwicklung der Gehälter bewirken werden.

Der Personalmangel erschwert weiterhin auch in anderen Geschäftsfeldern die Gewinnung von Mitarbeiter*innen. Dies gilt besonders in Ballungsräumen, generell aber auch in anderen Regionen. Im Großraum München besteht zudem eine ausgeprägte Konkurrenz um pädagogische Kräfte, die wir in den betreffenden Einrichtungen spüren. Trotz einer deutlich verbesserten Unterstützung aller Unternehmensbereiche durch das weiterentwickelte Recruiting in der Zentralverwaltung des Konzerns müssen wir davon ausgehen, dass wir vom angespannten Arbeitsmarkt weiterhin betroffen sein werden.

Personalaufwendungen

Bei unseren Konzerngesellschaften handelt es sich um Dienstleistungsunternehmen, daher stellen die Personalaufwendungen den mit Abstand größten Kostenblock dar. Die Personalintensität (Personalaufwendungen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) lag 2023 bei 54,5 % (Vorjahr: 52,3 %).

Bei den für uns geltenden Arbeitsvertragsrichtlinien des Diakonischen Werkes Bayern (AVR-Bayern) erfolgt die Festsetzung der Löhne und Gehälter und anderer grundlegender Arbeitsbedingungen durch die Arbeitsrechtliche Kommission (ARK), die paritätisch aus den Reihen der Arbeitnehmer*innen und der Arbeitgeber besetzt ist. Bei diesem sogenannten "Dritten Weg" sind Arbeitskampfmaßnahmen (Streik und Aussperrung) ausgeschlossen. Im Gegenzug sehen die Arbeitsvertragsrichtlinien die verbindliche Schlichtung vor.

Weitere Entgeltsteigerungen bringt auch das Jahr 2024. Gemäß den AVR-Bayern beschäftige Mitarbeiter*innen erhielten bzw. erhalten zum Ausgleich von Belastungen aus der Inflation von April bis Dezember 2024 Sonderzahlungen in Höhe von insgesamt 3.000 Euro (Teilzeit-Beschäftigte anteilig), Auszubildende die Hälfte davon. Darüber hinaus steigen auch die Tabellenentgelte. In den Entgeltgruppen E1 bis E3 werden die Gehälter zum 1. Juli 2024 zunächst um 50 Euro und die neuen Beträge dann um 5,5 % erhöht. In den Entgeltgruppen E4 bis E14 werden die Gehälter zum 1. Dezember 2024 zunächst um 200 Euro und die neuen Beträge dann zusätzlich ebenfalls um 5,5 % erhöht. Die Gehälter des Lehrpersonals, dass nach dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) in Verbindung mit der Kirchlichen Dienstvertragsordnung (DiVO) vergütet wird, steigen zum 1. November 2024 um 200 Euro und zum 1. April 2025 um weitere 5,5 %. Die Pflichtbeiträge zur EZVK werden weiterhin allein vom Dienstgeber getragen; der Beitragssatz beträgt seit 2023 nunmehr 6,5 % der Bruttogehälter.

Mit weiteren Tarifsteigerungen rechnen wir auch für das Jahr 2025.

Bauliche Vorschriften

Weiterhin ist mit erhöhten Instandhaltungsaufwendungen aus behördlichen Anforderungen etwa zu Brandschutz oder Barrierefreiheit zu rechnen. Über unsere Brandschutzbeauftragten und Baubetreuer*innen bemühen wir uns um eine realistische Gestaltung und planen Maßnahmen in entsprechenden Investitionspaketen. Die Gewinnung von ausführenden Firmen sowie Architekten und Fachplanern gestaltet sich trotz rückgängiger Baukonjunktur zunehmend schwierig. Dies lässt sich überwiegend auf Personalmangel zurückführen und wirkt sich auch auf die Kosten und Termine der Maßnahmen aus. Weitere erhebliche Anforderungen an unser Gebäudemanagement ergeben sich aus neuen gesetzlichen Vorschriften zur Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen.

Informationstechnische Risiken

Unbefugte Zugriffe auf sensible Unternehmensdaten und Systemausfälle oder -störungen stellen Risiken der Informationstechnologie dar. Um diese zu verhindern, tätigen wir seit vielen Jahren erhebliche Investitionen in die IT-Sicherheit. Dazu gehört der Betrieb aller IT-Anwendungen in einem hochmodernen, mehrfach gesicherten Rechenzentrum sowie der Zugriff auf diese Anwendungen durch eine Remote-Desktop-Verbindung (Thin-Client). Hierbei werden nur Tastatur-, Maus- und Bildschirminformationen übertragen, jedoch kein direkter Zugriff auf die dortigen Daten erlaubt. Hochverfügbare Anwendungen und Daten in einer zeitgemäß gesicherten Unternehmens-Cloud werden konzernweit genutzt. Unser Informationssicherheitsmanagementsystem hilft bei der Bewertung der Risiken und bildet die technisch und wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen ab. Eine Gruppe von Sicherheitsexperten bewertet monatlich die Bedrohungslage und passt Maßnahmen zielgerichtet an.

Inflationsrisiken

Der Anstieg der Inflation, im Wesentlichen bedingt durch den russischen Krieg gegen die Ukraine, führt zu Kostensteigerungen bei Energie, energieintensiven Dienstleistungen, Material und Lebensmitteln sowie den Zinsen für Fremdkapital. Diese Entwicklungen führen zu Ergebnisbelastungen, weil eine Refinanzierung der steigenden Kosten durch die Anhebung unserer Entgelte nur mit zeitlichem Versatz erfolgen kann.

Zinsänderungsrisiken

Um die Liquiditätsanforderungen für langfristige Investitionen zu erfüllen, nutzen wir Wohndarlehen von unseren Bewohner*innen und Vorvertragspartner*innen sowie Bankdarlehen. Die Wohndarlehen werden gemäß unseren vertraglichen Vereinbarungen und gesetzlichen Vorgaben (§ 4 Heimgesetz) seit Jahrzehnten mit 4,0 % p.a. verzinst. Die gesetzlichen Vorgaben wurden auch nach Übergang der Gesetzgebungskompetenz für das öffentlich-rechtliche Heimrecht vom Bund auf die Länder im September 2006 in allen unseren Wohnstiftsverträgen bundesweit weitergeführt. Bestehende Darlehen werden jedoch seit mehreren Jahren zurückgeführt, und bei Neuverträgen werden seit dem 1. März 2019 nur noch in solchen Bundesländern Darlehen mit einem Zinssatz von 1,0 % erhoben, in denen das Landesheimrecht eine Verzinsung mit 1,0 % zulässt.

Die Bankdarlehen sind grundsätzlich mit langfristiger Zinsbindung ausgestattet, sodass hierzu kein wesentliches Zinsänderungsrisiko besteht. Zum Stichtag bestehen Zinsswaps in Höhe von insgesamt nominal 45,6 Mio. Euro (Vorjahr: 47,3 Mio. Euro) mit dem jeweiligen entsprechenden Grundgeschäft. Die Swaps stellen kein Risiko dar, da sie an das Grundgeschäft (Darlehensvertrag) gekoppelt sind und nur der Zinssicherung dienen. Ein Handel damit erfolgt nicht.

Liquiditätsrisiken

Gemeinnützige Körperschaften sollen ihr Vermögen ertragbringend anlegen. Dabei kommt es nicht auf die maximale Rendite an, vielmehr muss gerade eine gemeinnützige Körperschaft der Sicherheit der Vermögensanlage den Vorzug vor einer maximalen Rendite geben. Nach diesem Grundsatz betreiben wir das Liquiditätsmanagement. Es stellt sicher, dass alle Konzerngesellschaften jederzeit ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen können. Die Finanzierungsbedarfe für das tägliche Geschäft werden im Konzern zentral koordiniert. Liquiditätsüberschüsse legen wir entsprechend unserem Sicherheitsgrundsatz an. Dabei erfolgt eine tägliche Betrachtung der Liquiditätsentwicklung. Im Rahmen der jährlichen konzernweiten Unternehmensplanung werden die Innenfinanzierungsmöglichkeiten mit dem Kapitalbedarf für Investitionen und Instandhaltungen abgeglichen und bei Bedarf Rückgriff auf den Kapitalmarkt genommen.

Rechtsstreitigkeiten und -verfahren

Aus den Verfahren rund um Immobilientransaktionen bestehen über die noch gebildeten Vorsorgen hinaus keine erkennbaren Risiken mehr. Auf der anderen Seite bestehen je nach Ausgang der offenen Verfahren (z.B. Schadensersatz, Gesamtschuldnerschaft Gerichtskosten) Chancen auf zahlungswirksame und zahlungsunwirksame Erträge in den kommenden Geschäftsjahren.

Gesamtrisiko

Die Gesamtrisikosituation setzt sich aus den Einzelrisiken aller Risikokategorien der Geschäftsfelder und der Zentralfunktionen zusammen. Dort sind Risiken, die allein oder in Kombination mit anderen Risiken den Fortbestand des Konzerns gefährden könnten, derzeit nicht erkennbar. Vor dem Hintergrund, dass weiterhin beträchtliche gesamtwirtschaftliche und branchenbedingte Risiken bestehen, können Rückschläge auf dem Weg zur nachhaltigen Realisierung unserer angestrebten Ziele nicht völlig ausgeschlossen werden.

Es können sich Risiken für den Konzern aus Änderungen von Steuergesetzen, der laufenden Rechtsprechung oder Änderungen in Verwaltungsvorschriften ergeben. Die Konzerngesellschaften prüfen laufend solche Änderungen und deren mögliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Nach heutigem Kenntnisstand ergeben sich keine steuerlichen Risiken für den Konzern, die erhebliche Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2024 haben werden.

Über die genannten Sachverhalte hinaus liegen uns derzeit keine Erkenntnisse über Entwicklungen vor, aus denen sich in naher Zukunft wesentliche Chancen oder Risiken für unser Geschäft ergeben können.

Gesamtbewertung und Prognose

Das Geschäftsjahr 2023 war wie schon das Vorjahr stark geprägt von schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit hohen Preissteigerungen bei den Sachkosten und folgend hohen Tarifabschlüssen im Personalbereich. Den Kostensteigerungen laufen unsere eigenen Preisanpassungspassungsmöglichkeiten bei den Kostenträgern und privaten Kunden zeitlich hinterher. Dieser zeitliche Versatz wirkt sich derzeit aufgrund der im Vergleich zu den Jahren vor 2022 außerordentlich hohen Preis- und Tarifsteigerungen der letzten beiden Jahre stärker negativ aus als vor 2022. Im Jahr 2023 ist es noch nicht gelungen, alle unsere Geschäftsprozess qualitativ wieder auf das Niveau der Vor-Corona-Zeit zu heben. Durch die sehr hohen Einmalerträge insbesondere resultierend aus den in den Jahren 2022 und 2023 erfolgreich beendeten Grundbuchberichtigungs- sowie eng verbundenen weiteren Verfahren (vgl. Abschnitt III) konnten wir das negative operative Ergebnis ausgleichen und weisen mit 4,7 Mio. Euro einen Konzern-Jahresüberschuss auf dem Niveau der Vorjahre und innerhalb des im Vorjahr für 2023 prognostizierten Jahresüberschusses von 3,0 Mio. Euro und 6,0 Mio. Euro aus. Dabei haben wir unsere Investitionen ins Anlagevermögen mit 48,7 Mio. Euro und unsere Instandhaltungsaufwendungen mit 59,4 Mio. Euro auf sehr hohem Niveau gehalten.

Angesichts des anhaltend hohen Kostendrucks wurde in allen Geschäftsfeldern der Augustinum Gruppe 2023 ein besonderer Fokus auf die Überprüfung der Geschäfts- und Personalprozesse gelegt. Dabei geht es etwa im Bereich unserer Seniorenresidenzen auch darum, Mehrbelastungen für die Bewohner*innen in Grenzen und die Preisgestaltung marktgängig zu halten. Die positiven Geschäftszahlen für das operative Geschäft der ersten fünf Monate des Geschäftsjahres 2024 signalisieren, dass unsere Steuerungsmaßnahmen greifen und wir die Geschäfts- und Personalprozesse wieder entsprechend der Vor-Corona-Zeit durchführen. Kosten- und Prozessoptimierung erfordern weiterhin unsere besondere Aufmerksamkeit im ganzen Konzern.

Für das Geschäftsjahr 2024 rechnen wir bei einem konservativen Planansatz, einem deutlich vor allem preisinduzierten Anstieg der Umsatzerlöse mit einem positiven Konzernjahresergebnis im Bereich von 3,0 bis 6,0 Mio. Euro. Berücksichtigung findet hierbei insbesondere die am 1. Juli 2024 im umsatzstärksten Geschäftsfeld Leben im Alter wirksam gewordene, im Vergleich zu den Jahren vor 2023 aufgrund der Inflationsentwicklung überdurchschnittlich hohe Pensionspreiserhöhung. Sie dient zur Abfederung des außerordentlichen Anstiegs vor allem der Personalkosten. Geplant sind ferner eine nachhaltige Erholung der Belegung in unseren Residenzen, sowie hohe Instandhaltungsaufwendungen und Investitionen in das Anlagevermögen.

München, den 17. Juli 2024

Joachim Gengenbach, Geschäftsführer, Vorsitzender

Dr. Matthias Heidler, Geschäftsführer

Axel Krieg, Geschäftsführer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

	EUR	EUR	31.12.2023 EUR	Vorjahr Mio. EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	1.073.607,79			1,3
2. Geleistete Anzahlungen	1.441.730,48			0,1
		2.515.338,27		1,4
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	487.358.080,85			399,3
2. Technische Anlagen und Maschinen	800.555,91			0,8
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	27.347.749,29			24,5
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	33.366.769,38			82,4
		548.873.155,43		507,0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	106.719,90			0,1
2. Beteiligungen	0,00			0,7
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	3.844.484,26			4,1
4. Anteile an Genossenschaften	549.872,90			0,6
		4.501.077,06		5,5
			555.889.570,76	513,9
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2.410.585,19			2,3
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	454.398,27			0,4
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	435.006,11			0,2
		3.299.989,57		2,9
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	41.961.623,44			32,8
2. Forderungen gegen Gesellschafter	16.994.120,47			16,0
3. Sonstige Vermögensgegenstände	17.925.142,25			14,2
		76.880.886,16		63,0
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere		908.676,00		0,9
IV. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten		33.212.907,72		60,8
			114.302.459,45	127,6
C. Rechnungsabgrenzungsposten			2.708.425,33	2,8
D. Sondervermögen unselbständige Stiftung			38.269,69	0,0
			672.938.725,23	644,3
Passiva
		EUR	31.12.2023 EUR	Vorjahr Mio. EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		5.000.100,00		5,0
II. Kapitalrücklage		20.702.192,36		20,7
III. Gewinnrücklagen		101.526.084,39		101,5
IV. Gewinnvortrag		141.195.335,59		135,8
V. Konzernjahresüberschuss		4.730.515,31		5,4
			273.154.227,65	268,4
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung			10.737.938,22	0,0
C. Sonderposten
1. Sonderposten aus Zuschüssen der öffentlichen Hand und anderer Zuschussgeber für Investitionen im
Anlagevermögen		39.149.018,18		17,4
2. Sonderposten aus Spenden		6.787.113,25		5,5
			45.936.131,43	22,9
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen		3.004.177,38		3,0
2. Steuerrückstellungen		47.513,51		0,4
3. Sonstige Rückstellungen		104.666.367,93		107,9
			107.718.058,82	111,3
E. Verbindlichkeiten
1. Wohndarlehen		93.833.213,76		102,7
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		101.156.103,86		85,5
3. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern		2.162.182,83		1,6
4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen		1.279.488,18		0,1
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		22.304.877,50		17,0
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen		27.064,59		0,0
7. Verbindlichkeiten aus bedingt rückzahlungspflichtigen Spenden		1.265.362,61		1,4
8. Sonstige Verbindlichkeiten		12.248.109,17		32,2
			234.276.402,50	240,5
F. Rechnungsabgrenzungsposten			1.077.696,92	1,2
G. Sondervermögen unselbständige Stiftung			38.269,69	0,0
			672.938.725,23	644,3

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

	EUR	2023 EUR	Vorjahr Mio. EUR
1. Umsatzerlöse		444.052.364,49	408,1
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen
Leistungen		70.467,61	0,1
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		199.395,88	0,1
4. Sonstige betriebliche Erträge		39.823.516,71	29,3
		484.145.744,69	437,6
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-66.951.127,93		-57,0
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-109.548.584,20		-104,5
		-176.499.712,13	-161,5
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-186.682.115,05		-165,2
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-55.563.428,40		-48,3
		-242.245.543,45	-213,5
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-21.390.726,02	-18,2
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-33.392.978,39	-33,1
		-473.528.959,99	-426,3
		10.616.784,70	11,3
9. Erträge aus Anteilen des Finanzanlagevermögens	11.263,20		0,0
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	458.255,34		0,2
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-6.195.508,48		-6,0
		-5.725.989,94	-5,8
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-160.279,45	-0,1
13. Ergebnis nach Steuern = Konzernjahresüberschuss		4.730.515,31	5,4

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

	2023 Mio. EUR	Vorjahr Mio. EUR
Konzernjahresergebnis	4,7	5,4
Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens	21,4	18,2
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen	-5,0	3,6
Zunahme (+)/Abnahme (-) des Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung	-1,9
Zunahme (+)/Abnahme (-) Sonderposten aus Zuschüssen zum Anlagevermögen	20,8	-0,9
Zunahme (+)/Abnahme (-) Sonderposten aus Spenden	1,3	0,0
Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens	-0,5	0,2
Zunahme (-)/Abnahme (+) Mietvorauszahlungen	0,3	0,3
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-12,1	-6,0
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-14,0	9,6
Zinserträge (-)	-0,5	-0,2
Zinsaufwendungen (+)	6,2	5,1
Ertragsteueraufwand (+)/Ertragsteuererstattungen (-)	0,2	0,1
Ertragsteuerzahlungen (-)	-0,2	-0,1
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	20,7	35,3
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-1,7	-0,4
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-47,0	-51,8
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	0,0	-0,3
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	0,2	0,2
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	1,1	0,0
Einzahlungen (+) aus Zugängen zum Konsolidierungskreis	0,8	0,0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-46,6	-52,3
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von Bankkrediten	20,0	10,5
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Bankkrediten	-6,1	-3,3
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von Wohndarlehen	5,0	4,6
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Wohndarlehen	-13,9	-15,1
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von Krediten anderer Kreditgeber	0,0	0,4
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Krediten anderer Kreditgeber	0,0	-0,1
Erhaltene Zinsen (+)	0,5	0,2
Gezahlte Zinsen (-)	-6,2	-5,1
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-0,7	-7,9
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-26,6	-24,9
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	77,7	102,6
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	51,1	77,7
Finanzmittelfonds	31.12.2023	31.12.2022
	Mio. EUR	Mio. EUR
Liquide Mittel	33,2	60,8
Kurzfristige Forderungen gegen Augustinum Stiftung	17,0	16,0
Wertpapiere des Umlaufvermögens	0,9	0,9
	51,1	77,7

Konzern-Eigenkapitalspiegel 2023

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital	Rücklagen			Gewinnvortrag
	(= Stammkapital) Mio. EUR	Kapitalrücklage § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB Mio. EUR	Andere Gewinnrücklagen Mio. EUR	Summe Mio. EUR	Mio. EUR
Stand am 31. Dezember 2021	5,0	20,7	101,5	122,2	130,9
Umgliederung					5,0
Konzernjahresüberschuss
Stand am 31. Dezember 2022	5,0	20,7	101,5	122,2	135,9
Umgliederung					5,4
Konzernjahresüberschuss
Stand am 31. Dezember 2023	5,0	20,7	101,5	122,2	141,3

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist Mio. EUR	Summe Mio. EUR
Stand am 31. Dezember 2021	5,0	263,1
Umgliederung	-5,0	0,0
Konzernjahresüberschuss	5,4	5,4
Stand am 31. Dezember 2022	5,4	268,5
Umgliederung	-5,4	0,0
Konzernjahresüberschuss	4,7	4,7
Stand am 31. Dezember 2023	4,7	273,2

Konzernanhang 2023

(Amtsgericht München, HRB 128837)

Rechnungslegungsgrundsätze

Der Konzernabschluss ist nach den Rechnungslegungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. Die Gliederung von Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den §§ 266 und 275 HGB sowie § 42 GmbHG. Entsprechend § 265 Abs. 5 Satz 2 HGB wurden auf der Aktivseite der Bilanz der Posten "A.III.4. Anteile an Genossenschaften" sowie "D. Sondervermögen unselbständige Stiftung" und auf der Passivseite der Bilanz die Posten "C. Sonderposten" mit den entsprechenden Untergliederungen sowie "E.1. Wohndarlehen", "E.3. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern", "E.7. Verbindlichkeiten aus bedingt rückzahlungspflichtigen Spenden" und "G. Sondervermögen unselbständige Stiftung" hinzugefügt". Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit des Abschlusses werden davon-Angaben einheitlich im Anhang wiedergegeben.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Augustinum gemeinnützige GmbH sind nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung neben dem Mutterunternehmen Augustinum gemeinnützige GmbH alle Tochterunternehmen einbezogen, bei denen das Mutterunternehmen unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann und bei denen es sich nicht um Tochterunternehmen von insgesamt untergeordneter Bedeutung handelt (vgl. Beteiligungsübersicht).

Auf eine At-Equity-Bewertung der gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht konsolidierten Tochterunternehmen wurde aufgrund ihrer insgesamt untergeordneten Bedeutung nach § 311 Abs. 2 HGB verzichtet.

Der Konsolidierungskreis umfasst damit das Mutterunternehmen sowie acht (Vorjahr: sieben) konsolidierte Gesellschaften. Die Vorjahreszahlen von Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurden nicht um die Vorjahreszahlen der im Abschluss 2023 erstmalig konsolidierten neuen Tochtergesellschaft Augustinum Berchtesgadener Land GmbH angepasst.

Konsolidierungsmethoden

Der Konzernabschluss basiert auf den Einzelabschlüssen der Augustinum gemeinnützige GmbH und der einbezogenen Tochterunternehmen. Das Geschäftsjahr aller einbezogenen Unternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Die Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2023 aller in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind gemäß § 317 HGB geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt mit Ausnahme der Einbeziehung der Augustinum Energiemanagement GmbH und der Augustinum Berchtesgadener Land GmbH in Fortführung der damaligen Regelungen des HGB für erstmalig einbezogene Unternehmen bis zum 31. Dezember 2009 nach der Buchwertmethode. Dabei wird der Beteiligungsbuchwert der erworbenen (zugewendeten) Anteile mit dem Buchwert des anteiligen Eigenkapitals des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt der erstmaligen Konsolidierung verrechnet. Die sich aus den Kapitalkonsolidierungen ergebenden passivischen Unterschiedsbeträge wurden in die Gewinnrücklagen eingestellt.

Bei der Einbeziehung der Augustinum Energiemanagement GmbH zum 31. Dezember 2018 und der Augustinum Berchtesgadener Land GmbH zum 1. Januar 2023 erfolgte die Kapitalkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode. Dabei werden die Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital verrechnet. Der technisch bedingte passivische Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der Augustinum Energiemanagement GmbH in Höhe von EUR 377,99 wurde wegen der untergeordneten Bedeutung aus Vereinfachungsgründen in die Gewinnrücklagen eingestellt. Der passivische Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der Augustinum Berchtesgadener Land GmbH wird unter dem Posten "Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung" ausgewiesen.

Bei der Schuldenkonsolidierung wurden die Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen gegeneinander verrechnet.

Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Geschäften wurden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung eliminiert.

Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen wurden wegen untergeordneter Bedeutung für die Ertragslage des Konzerns nicht eliminiert.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Alle einbezogenen Jahresabschlüsse wurden grundsätzlich nach den bei der Augustinum gemeinnützige GmbH einheitlich angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer (in der Regel drei bis fünf Jahre) abgeschrieben.

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Sofern erforderlich, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Das Sachanlagevermögen wird entsprechend dem Nutzungsverlauf linear abgeschrieben. Die Abschreibung der Gebäude erfolgt in der Regel mit 2 % p.a. Aufgrund des vorliegenden wirtschaftlichen Eigentums sind elf in den Jahren 2011 bis 2013 von uns veräußerte und zurückgemietete Residenzimmobilien aufgrund neu gewonnener Erkenntnisse seit 2014 zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert. Wir verweisen auf unsere Ausführungen zu den Immobilientransaktionen und zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Lagebericht.

Die beweglichen Anlagegegenstände werden konzerneinheitlich nach der linearen Methode unter Zugrundelegung ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer (in der Regel vier bis zwölf Jahre) abgeschrieben.

Der Ansatz der Finanzanlagen erfolgt mit den Anschaffungskosten bzw. bei voraussichtlicher dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag. Unverzinsliche Ausleihungen sind mit dem Nominalwert angesetzt, da der jeweilige Zinsverlust durch einen entsprechenden Mietnachlass für die angemieteten Seniorenresidenzen kompensiert wird.

Bei unentgeltlich zugewendeten Anlagegegenständen entsprechen, mit Ausnahme der Gesellschaftsanteile, die Anschaffungskosten den Zeitwerten im Zuwendungszeitpunkt.

Die Vorräte sind grundsätzlich zu den Einstandskosten angesetzt; für Teile der Vorräte sind Festwerte gebildet. Unter den unfertigen Leistungen werden Fallpauschalenleistungen der Klinik für sog. "Überlieger" abgegrenzt; sie sind entsprechend dem Grad der Leistungserbringung mit den anteiligen Entgelten der jeweiligen Fallpauschale bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert angesetzt. Erkennbaren Ausfallrisiken wurde durch die Bildung entsprechender Einzel- und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben für Aufwendungen, die nachfolgenden Geschäftsjahren zuzurechnen sind.

Unter dem Sondervermögen unselbständige Stiftung werden im Wesentlichen die liquiden Mittel des Sondervermögens ausgewiesen.

Investitionszuschüsse für das Anlagevermögen werden in den Sonderposten aus Zuschüssen der öffentlichen Hand und anderer Zuschussgeber für Investitionen im Anlagevermögen eingestellt und entsprechend den angewandten Abschreibungssätzen auf die geförderten Gegenstände des Anlagevermögens ertragswirksam aufgelöst. Die erhaltenen Fördermittel für den Umbau der erweiterten Realschule München-Moosach wurden aufgrund des Zusammentreffens von zivilrechtlichem Eigentümer und Fördermittelgeber und der damit fehlenden Wertausgleichsverpflichtung direkt von den Herstellungskosten in Abzug gebracht.

Zuwendungen an die Hilfskassen für die Betreuten sowie die angefallenen Zinsen bei den Hilfskassen werden bis zu ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung als Sonderposten aus Spenden ausgewiesen.

Die Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen erfolgte grundsätzlich nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln (2018 G). Für die Abzinsung wird der von der Bundesbank veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre berücksichtigt, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. In einem Fall ist die der Rückstellung zugrunde liegende Pensionsverpflichtung seit dem 1. Juli 2016 vollständig ausfinanziert und entspricht dem Auszahlungsbetrag der abgeschlossenen Rückdeckungsversicherung in Höhe von Mio. EUR 2,6. Der Anspruch auf den Auszahlungsbetrag ist vom Versorgungsempfänger noch nicht geltend gemacht worden; die Verpfändung zugunsten des Versorgungsempfängers besteht fort. Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersvorsorgeverpflichtungen dienen, werden mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet. Die Bewertung der verrechneten Vermögensgegenstände erfolgte zum beizulegenden Zeitwert. Aufwendungen und Erträge aus der Abzinsung werden mit Aufwendungen und Erträgen der verrechneten Vermögensgegenstände im Finanzergebnis saldiert.

Steuerrückstellungen werden nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ermittelt.

Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags bewertet. Künftige Preis- und Kostensteigerungen im Zeitpunkt der Erfüllung der Verpflichtung werden berücksichtigt. Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Laufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Die Erfolgsauswirkungen aus der Änderung des Diskontierungssatzes bei der Aufzinsung von Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten einschließlich der erhaltenen Wohndarlehen sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Zum 31. Dezember 2023 wurden Zinsswaps (derivative Finanzinstrumente) zur Absicherung künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen (Euribor) Bankdarlehen verwendet. Den Zinsswaps liegen Grundgeschäfte mit vergleichbarem, gegenläufigem Risiko zugrunde. Das mit der aus den Grundgeschäften und den Sicherungsgeschäften gebildeten Bewertungseinheit nach § 254 HGB gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Stichtag Mio. EUR 45,6.

Die Regelungen zur Bildung einer Bewertungseinheit zur kompensatorischen Bewertung der Sicherungsbeziehung werden angewandt. Auf Grund der Betragsidentität und der Kongruenz der Laufzeiten, Zinssätze, Zinsanpassungs- bzw. Zins- und Tilgungstermine gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme während der Laufzeit von Grund- und Sicherungsgeschäft aus.

Das Entgelt für ein Dauernutzungsrecht wurde passivisch abgegrenzt; dieser Rechnungsabgrenzungsposten wird entsprechend der Abschreibung der betreffenden Immobilie aufgelöst.

(1) Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in der Anlage zum Konzernanhang dargestellt.

(2) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Bei den Forderungen gegen Gesellschafter handelt es sich im Wesentlichen, wie im Vorjahr, um Forderungen, die aus dem konzerninternen Verrechnungsverkehr im Rahmen des zentralen Finanz- und Liquiditätsmanagements (sonstige Vermögensgegenstände) entstanden sind.

(3) Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung

Der passive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von Mio. EUR 10,7 resultiert aus der Erstkonsolidierung der Augustinum Berchtesgadener Land GmbH. Aufgrund der Verlusthistorie der Gesellschaft hat der passive Unterschiedsbetrag Fremdkapitalcharakter eingestuft. Im Berichtsjahr wurde eine ergebniswirksame Auflösung des passiven Unterschiedsbetrags in Höhe des bei der Augustinum Berchtesgadener Land GmbH im Geschäftsjahr 2023 erzielten Jahresfehlbetrags in Höhe von Mio. EUR 1,9 vorgenommen.

(4) Rückstellungen für Pensionen

Die Rückstellungen für Pensionen wurden mit den Ansprüchen aus den für zwei Fälle zur Erfüllung bestimmter Altersversorgungsverpflichtungen abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen verrechnet. Der Erfüllungsbetrag in Höhe von insgesamt Mio. EUR 5,7 (Vorjahr: Mio. EUR 5,7) wurde grundsätzlich auf Basis des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Der Bewertung lagen neben den Heubeck-Richttafeln (2018 G) der von der Bundesbank veröffentlichte Marktzinssatz von 1,82 % (Vorjahr: 1,78 %) sowie eine jährliche Anpassung laufender Leistungen von 2,50 % zu Grunde. In einem Fall wurde der Erfüllungsbetrag in Höhe von Mio. EUR 2,6 letztmals zum 31. Dezember 2016 auf Basis des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Die der Rückstellung zugrunde liegende Pensionsverpflichtung ist seit dem 1. Juli 2016 vollständig ausfinanziert und entspricht dem Auszahlungsbetrag der abgeschlossenen Rückdeckungsversicherung in Höhe von Mio. EUR 2,6. Der Anspruch auf den Auszahlungsbetrag ist vom Versorgungsempfänger noch nicht geltend gemacht worden; die Verpfändung zugunsten des Versorgungsempfängers besteht fort.

Die Zeitwerte der Rückdeckungsversicherungen betragen Mio. EUR 2,7 (Vorjahr: Mio. EUR 2,7). Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände belaufen sich auf Mio. EUR 2,1.

Bei der Anwendung des Abzinsungssatzes über einen Durchschnittszeitraum von sieben Jahren ergibt sich ein Unterschiedsbetrag in Höhe von Mio. EUR 0,0.

(5) Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen umfassen insbesondere Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für die noch nicht endgültig veranlagten Jahre sowie Risiken aus der letzten steuerlichen Betriebsprüfung. Steuererstattungen werden unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.

(6) Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen folgende ungewisse Verpflichtungen und Risiken:

	31.12.2023 Mio. EUR	31.12.2022 Mio. EUR
Verpflichtungen aus Mietverträgen und betriebliche Risiken	65,7	75,0
Personal- und Sozialbereich	20,4	18,4
Ausstehende Rechnungen	8,2	0,7
Rechtsangelegenheiten	6,1	9,7
Übrige	4,3	4,1
	104,7	107,9

Die Ermittlung der Verpflichtungen der im Personal- und Sozialbereich enthaltenen Jubiläumsleistungen erfolgt nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method). Der Bewertung lagen neben den Heubeck-Richttafeln (2018 G) der von der Bundesbank veröffentlichte Marktzinssatz von 1,31 % (Vorjahr: 0,92 %) und zudem eine jährlich erwartete Lohn- und Gehaltssteigerung von 2,50 % sowie eine erwartete Fluktuation von 8,57 % bis 12,47 % p.a. zugrunde.

Der Ermittlung der Verpflichtungen aus mit einzelnen Mitarbeiter*innen geschlossenen Altersteilzeitverträgen lagen neben den Heubeck-Richttafeln (2018 G) der von der Bundesbank veröffentlichte Marktzinssatz von 0,99 % (Vorjahr: 0,43 bis 0,48 %) und für künftige Erhöhungen ein Trend für jährlich erwartete Gehaltssteigerungen von 2,50 % zugrunde.

Die Ermittlung der Verpflichtungen aus Leibrentenverträgen erfolgt nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method). Der Bewertung lagen neben den Heubeck-Richttafeln (2018 G) der von der Bundesbank veröffentlichte Marktzinssatz von 1,74 % (Vorjahr: 1,44 %) und für künftige Erhöhungen ein Trend für Rentensteigerungen von 2,50 % p.a. bei einem Finanzierungsendalter von 60 Jahren zugrunde.

(7) Verbindlichkeiten

Angaben über Restlaufzeiten, Umfang und Art der Verbindlichkeiten und deren Besicherung zeigt folgender Verbindlichkeitenspiegel:

	31.12.2023
		davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamt Mio. EUR	bis 1 Jahr Mio. EUR	mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre Mio. EUR	über 5 Jahre Mio. EUR	Besicherung Grundpfandrechte Mio. EUR
Wohndarlehen	93,8	12,8	51,1	29,9	93,2
(Vorjahr)	(102,7)	(14,5)	(58,0)	(30,2)	(102,0)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	101,2	6,5	26,9	67,8	101,0
(Vorjahr)	(85,5)	(4,4)	(18,7)	(62,4)	(85,5)
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern	2,2	1,4	0,2	0,6	0,3
(Vorjahr)	(1,6)	(1,3)	(0,2)	(0,1)	(0,3)
Erhaltene Anzahlungen	1,3	1,3	0,0	0,0	0,0
(Vorjahr)	(0,1)	(0,1)	(0,0)	(0,0)	(0,0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	22,3	22,3	0,0	0,0	0,0
(Vorjahr)	(17,0)	(17,0)	(0,0)	(0,0)	(0,0)
Verbindlichkeiten aus bedingt rückzahlungspflichtigen Spenden	1,3	1,3	0,0	0,0	0,0
(Vorjahr)	(1,4)	(1,4)	(0,0)	(0,0)	(0,0)
Sonstige Verbindlichkeiten	12,2	12,1	0,1	0,0	0,0
(Vorjahr)	(32,2)	(11,2)	(21,0)	(0,0)	(0,0)
Verbindlichkeiten	234,3	57,7	78,3	98,3	194,5
(Vorjahr)	(240,5)	(49,9)	(97,9)	(92,7)	(187,8)

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten mit Mio. EUR 1,8 (Vorjahr: Mio. EUR 1,7) Verbindlichkeiten aus Steuern und wie im Vorjahr keine Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

(8) Umsatzerlöse

Die ausschließlich im Inland erzielten Umsatzerlöse des Konzerns entfallen auf die folgenden Bereiche:

	2023 Mio. EUR	2022 Mio. EUR
Leben im Alter	322,6	295,6
Pädagogische Einrichtungen	84,5	75,2
Klinik	37,0	37,3
	444,1	408,1

Von den Umsatzerlösen des Jahres 2023 entfallen Mio. EUR 13,9 auf die erstmalig konsolidierte Augustinum Berchtesgadener Land GmbH. Davon entfallen Mio. EUR 9,0 auf Leben im Alter und Mio. EUR 4,9 auf die Pädagogischen Einrichtungen.

(9) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von Mio. EUR 3,9 (Vorjahr: Mio. EUR 6,8), aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von Mio. EUR 0,4 (Vorjahr: Mio. EUR 2,0) sowie Erstattungen aus Gerichtsurteilen wie bei den Auflösungen von Rückstellungen im Wesentlichen im Zusammenhang mit den Rechtstreitigkeiten aus den Betrugshandlungen zu Lasten des Augustinum in Höhe von Mio. EUR 9,1 (Vorjahr: Mio. EUR 0,8).

Des Weiteren enthalten die sonstigen betrieblichen Erträge des Jahres 2023 die Erträge aus der Auflösung des Unterschiedsbetrages aus der Folgekonsolidierung der Augustinum Berchtesgadener Land in Höhe des Jahresfehlbetrages der Gesellschaft von Mio. EUR 1,9.

(10) Personalaufwendungen

In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung sind Aufwendungen für Altersversorgung von Mio. EUR 14,3 (Vorjahr: Mio. EUR 12,0) enthalten.

(11) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von Mio. EUR 2,5 (Vorjahr: Mio. EUR 0,4).

(12) Zinsergebnis

Von den Zinsen und ähnlichen Erträgen entfallen Mio. EUR 0,2 (Vorjahr: Mio. EUR 0,2) auf den Gesellschafter. Die Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung von Mio. EUR 0,0 (Vorjahr: Mio. EUR 0,0) wurden im Zinsergebnis saldiert.

Aus der Aufzinsung der Rückstellungen für Pensionen ergibt sich ein Zinsaufwand von Mio. EUR 0,1 (Vorjahr: Mio. EUR 0,1); davon entfallen Mio. EUR 0,0 (Vorjahr: Mio. EUR 0,0) auf die Änderung des Diskontierungszinssatzes.

Aus der Aufzinsung von Sonstigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von größer ein Jahr ergibt sich aufgrund der Änderung des Diskontierungszinssatzes ein Zinsertrag von Mio. EUR 0,2 (Vorjahr: Mio. EUR 0,1).

Aus der Aufzinsung von Sonstigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von größer einem Jahr ergibt sich ein Zinsaufwand in Höhe von Mio. EUR 1,0 (Vorjahr: TEUR 0,8).

(13) Beschäftigte

Im Jahresdurchschnitt waren im Konzern 5.171 (Vorjahr: 4.809) Arbeitnehmer*innen beschäftigt. Diese verteilen sich auf die Bundesländer wie folgt:

	2023
Baden-Württemberg	890
Bayern	2.677
Brandenburg	131
Hamburg	73
Hessen	293
Niedersachsen	142
Nordrhein-Westfalen	602
Rheinland-Pfalz	149
Schleswig-Holstein	214
	5.171

	Vollzeit			Teilzeit
	männlich	weiblich	divers	männlich	weiblich	divers
Beschäftige § 267 Abs. 5 HGB	836	1.148	1	399	2.787	0
Beschäftigte in WfbM	274	158	0	0	0	0
Freiwilligendienste (FSJ/BFD)	64	130	0	0	0	0
Werkstudentinnen, Auszubildende, Praktikantinnen	48	111	0	17	23	0
Mitarbeiter*innen gesamt	1.222	1.547	1	416	2.810	0
davon Leitende Mitarbeiter*innen	81	79	0	2	15	0

	Gesamt			Gesamt
	männlich	weiblich	divers
Beschäftige § 267 Abs. 5 HGB	1.235	3.935	1	5.171
Beschäftigte in WfbM	274	158	0	432
Freiwilligendienste (FSJ/BFD)	64	130	0	194
Werkstudentinnen, Auszubildende, Praktikantinnen	65	134	0	199
Mitarbeiter*innen gesamt	1.638	4.357	1	5.996
davon Leitende Mitarbeiter*innen	83	94	0	177

(14) Finanzmittelfonds

	31.12.2023 Mio. EUR	31.12.2022 Mio. EUR	Veränderung Mio. EUR
Liquide Mittel	33,2	60,8	-27,6
Forderungen Gesellschafter	17,0	16,0	1,0
Wertpapiere des Umlaufvermögens	0,9	0,9	0,0
	51,1	77,7	-26,6

Von den in den liquiden Mitteln enthaltenen Festgeldern sind Mio. EUR 0,5 (Vorjahr: Mio. EUR 0,2) zur teilweisen Sicherung von Wohndarlehen und Bankverbindlichkeiten verpfändet. Darüber hinaus sind mit Mio. EUR 3,6 (Vorjahr: Mio. EUR 3,6) zweckgebundene Mittel für die Hilfskassen der Bewohner*innen enthalten.

(15) Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2023

Name und Sitz der Gesellschaft	Konzernanteil am Kapital	Eigenkapital 31.12.2023 Mio. EUR	Jahresergebnis 2023 Mio. EUR
Mutterunternehmen
Augustinum gemeinnützige GmbH, München
Konsolidierte Tochterunternehmen
1 Augustinum Wohnstifte gemeinnützige GmbH, München	100,0 %	197,1	22,2
2 Collegium Augustinum gemeinnützige GmbH, München	100,0 %	11,9	-15,9
3 Augustinum Pflege gemeinnützige GmbH, München	100,0 %	19,3	-1,2
4 SchulCentrum Augustinum gemeinnützige GmbH, München	100,0 %	9,7	0,3
5 Augustinum Service GmbH, München	100,0 %	0,8	0,2
6 Augustinum Dienstleistungs-GmbH, München	100,0 %	5,6	0,4
7 Augustinum Energiemanagement GmbH, München	100,0 %	1,0	-1,9
8 Augustinum Berchtesgadener Land GmbH, München	100,0 %
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen § 296 Abs. 2 HGB
1 Nashorn Verlag GmbH, München	100,0 %	0,0	0,0
2 HPCA-Wohnheim GmbH, München	100,0 %	0,0	0,0
3 Officium Insula GmbH, Bischofswiesen	100,0 %	0,0	0,0
Wegen fehlender Beherrschungsmöglichkeit nicht konsolidierte Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
1 RAMONIA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekte Kleinmachnow/Mölln KG, Düsseldorf (vorläufiger Abschluss zum 31.12.2023)	99,4 %	-12,6	-0,3
2 MOLWORUM Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Ottensen KG, Düsseldorf (Abschluss zum 31.12.2022)	99,0 %	-2,4	0,1
3 MOLWALLA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Schweinfurt KG, Düsseldorf (Abschluss zum 31.12.2022)	99,0 %	-2,7	0,0
4 MOLARISSA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Detmold KG, Düsseldorf (Abschluss zum 31.12.2022)	99,0 %	-3,2	0,0

Die Beteiligung an der 3S Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft mbH, Schwetzingen wurde im Jahr 2023 veräußert.

Sonstige Angaben

(1) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die wesentlichen Verpflichtungen aus am Bilanzstichtag bereits abgeschlossenen Mietverträgen über Seniorenresidenzimmobilien betragen für 2024 Mio. EUR 24,2. Der Jahresbetrag steigt, bei einer angenommenen jährlichen Preissteigerung in Höhe von 2 %, bis 2036 geschätzt auf Mio. EUR 27,8, sinkt in den Jahren 2037 bis 2040 von Mio. EUR 24,6 auf Mio. EUR 9,4 und beträgt 2042 noch Mio. EUR 3,4. Die Beträge enthalten nicht die elf von den Immobilientransaktionen betroffenen Seniorenresidenzen. Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus diesen Mietverträgen beläuft sich auf Mio. EUR 412,8.

Die übrigen finanziellen Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben lagen im geschäftsüblichen Rahmen.

(2) Finanzinstrumente

Zum 31. Dezember 2023 wurden Zinsswaps (derivative Finanzinstrumente) zur Absicherung künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen (Euribor) Bankdarlehen verwendet. Den Zinsswaps liegen Grundgeschäfte mit vergleichbarem, gegenläufigem Risiko zugrunde. Das mit der aus den Grundgeschäften und den Sicherungsgeschäften gebildeten Bewertungseinheit nach § 254 HGB gesicherte Kreditvolumen beträgt Mio. EUR 50,0, zum Bilanzstichtag Mio. EUR 45,6.

Die Regelungen zur Bildung einer Bewertungseinheit zur kompensatorischen Bewertung der Sicherungsbeziehung werden angewandt. Auf Grund der Betragsidentität und der Kongruenz der Laufzeiten, Zinssätze, Zinsanpassungs- bzw. Zins- und Tilgungstermine gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme während der Laufzeit von Grund- und Sicherungsgeschäft aus.

(3) Abschlussprüfungsleistungen

Für Abschlussprüfungsleistungen im Konzern wurde im Geschäftsjahr 2023 ein Gesamtaufwand von Mio. EUR 0,4 erfasst. Darüber hinaus wurden vom Abschlussprüfer keine weiteren Leistungen für uns erbracht.

(4) Angaben zur Geschäftsführung und zum Aufsichtsrat

Geschäftsführung:

•

Joachim Gengenbach, München, Vorsitzender

Geschäftsfeld Leben im Alter sowie Gremien, Theologie, strategisches Personalmanagement, Recht, Baumanagement, Unternehmenskommunikation

•

Dr. Matthias Heidler, München

Geschäftsfelder Pädagogische Einrichtungen, Klinik und stationäre Pflege sowie Controlling, Unternehmensplanung, Einkauf, Fundraising, Freiwilligendienste und Marketing

•

Axel Krieg, München

Rechnungswesen, Finanzen, Personalverwaltung, Informationstechnologie, Versicherungen, Immobilienverwaltung/Energiemanagement, betrieblicher Brandschutz und Arbeitssicherheit

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung betrugen im Geschäftsjahr 2023 Mio. EUR 1,2 (Vorjahr: Mio. EUR 1,4)

Die Pensionsrückstellungen für frühere Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene betrugen zum 31. Dezember 2023 Mio. EUR 2,6; im Kalenderjahr 2023 betrugen die Bezüge Mio. EUR 0,0.

Aufsichtsrat:

•	Hans Günther Bonk, Vorsitzender des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Assenagon Asset Management S.A., München
•	Prof. em. Johanna Haberer, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, Pfarrerin, Großensee
•	Detlev Bierbaum, Oberkirchenrat i.R. der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, Kulmbach
•	Ingo Dreyer, Rechtsanwalt, Hauptgeschäftsführer des Verbands diakonischer Dienstgeber in Deutschland, Berlin
•	Andreas Häfner, Vorsitzender der Konzern-Mitarbeitervertretung, München
•	Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg
•	Prof. Dr. Susanne Schuster, Fürth
•	Professorin für Pflegewissenschaft, Evangelische Hochschule Nürnberg, Nürnberg
•	Gudrun Tischner-Remington, Vorsitzende des Rates der Leitenden Mitarbeiter*innen im Augustinum sowie Rektorin der Samuel-Heinicke-Realschule, München
•	Thomas Winkler, Architekt und Bauingenieur, Partner bei LRW Architekten und Stadtplaner Loosen, Rüschoff + Winkler PartG mbB, Hamburg

Die Gesamtbezüge der Aufsichtsratsmitglieder betrugen im Geschäftsjahr 2023 Mio. EUR 0,1 (Vorjahr: Mio. EUR 0,1).

(5) Nachtragsbericht

Wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nach dem Abschlussstichtag nicht eingetreten.

(6) Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt dem Aufsichtsrat vor, den Jahresfehlbetrag des Mutterunternehmens Augustinum gemeinnützige GmbH für das Geschäftsjahr 2023 von EUR 1.356.058,87 zusammen mit dem Gewinnvortrag von EUR 19.350.382,90, das heißt insgesamt EUR 17.994.324,03 auf neue Rechnung vorzutragen.

München, den 17. Juli 2024

Joachim Gengenbach, Geschäftsführer, Vors.

Dr. Matthias Heidler, Geschäftsführer

Axel Krieg, Geschäftsführer

Konzern-Anlagenspiegel für das Geschäftsjahr 2023

	Entwicklung der Anfangsbilanzwerte/Anschaffungs-/Herstellungskosten
	1.1.2023 EUR	Zugang EUR	Umbuchungen und Erstkonsolidierung EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	7.018.052,68	280.196,80	180.164,16
2. Geleistete Anzahlungen	105.309,58	1.435.325,01	-98.904,11
	7.123.362,26	1.715.521,81	81.260,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	679.259.783,20	1.742.752,93	109.409.821,98
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.125.085,19	5.074,00	1.381.673,17
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	107.482.077,76	6.649.618,71	5.015.839,81
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	82.396.335,29	38.571.155,91	-87.590.762,22
	870.263.281,44	46.968.601,55	28.216.572,74
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	81.719,90	0,00	25.000,00
2. Beteiligungen	729.887,69	0,00	0,00
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	4.111.148,26	0,00	0,00
4. Anteile an Genossenschaften	549.872,90	0,00	0,00
	5.472.628,75	0,00	25.000,00
	882.859.272,45	48.684.123,36	28.322.832,79

	Entwicklung der Anfangsbilanzwerte/Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Abgang EUR	31.12.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	965.044,54	6.513.369,10
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	1.441.730,48
	965.044,54	7.955.099,58
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	359.284,58	790.053.073,53
2. Technische Anlagen und Maschinen	40.537,19	2.471.295,17
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.817.061,53	115.330.474,75
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.959,60	33.366.769,38
	4.226.842,90	941.221.612,83
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	106.719,90
2. Beteiligungen	729.887,69	0,00
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	266.664,00	3.844.484,26
4. Anteile an Genossenschaften		549.872,90
	996.551,69	4.501.077,06
	6.188.439,13	953.677.789,47

	Entwicklung der Abschreibungen
	1.1.2023 EUR	Abschreibungen des Geschäftsjahres EUR		Umbuchungen und Erstkonsolidierung EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	5.717.888,54	572.853,21		81.260,05
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00		0,00
	5.717.888,54	572.853,21		81.260,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	279.954.853,30	13.759.812,31		9.339.611,65
2. Technische Anlagen und Maschinen	349.847,02	117.460,00		1.240.332,43
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	82.929.183,27	6.940.600,50		1.836.537,06
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00		0,00
	363.233.883,59	20.817.872,81	¹	12.416.481,14
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00		0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00		0,00
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00		0,00
4. Anteile an Genossenschaften	0,00	0,00		0,00
	0,00	0,00		0,00
	368.951.772,13	21.390.726,02	¹	12.497.741,19

	Entwicklung der Abschreibungen		Buchwerte
	Abgänge EUR	31.12.2023 EUR	31.12.2023 EUR	Vorjahr Mio. EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	932.240,49	5.439.761,31	1.073.607,79	1,3
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	1.441.730,48	0,1
	932.240,49	5.439.761,31	2.515.338,27	1,4
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	359.284,58	302.694.992,68	487.358.080,85	399,3
2. Technische Anlagen und Maschinen	36.900,19	1.670.739,26	800.555,91	0,8
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.723.595,37	87.982.725,46	27.347.749,29	24,5
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	33.366.769,38	82,4
	4.119.780,14	392.348.457,40	548.873.155,43	507,0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	106.719,90	0,1
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,7
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	3.844.484,26	4,1
4. Anteile an Genossenschaften	0,00	0,00	549.872,90	0,6
	0,00	0,00	4.501.077,06	5,5
	5.052.020,63	397.788.218,71	555.889.570,76	513,9

¹ Darin sind Sonderabschreibungen wegen Verwendung von Spenden in Höhe von EUR 212.120,43 (Vorjahr: Mio. EUR 0,3) enthalten.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Augustinum gemeinnützige GmbH, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Augustinum gemeinnützige GmbH, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Augustinum gemeinnützige GmbH, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 17. Juli 2024

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Klaus Löffler, Wirtschaftsprüfer

Markus Kraus, Wirtschaftsprüfer