Valeo-Kliniken GmbH

Hamm

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht 2022

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell des Konzerns

Muttergesellschaft des Konzerns ist die Valeo-Kliniken GmbH. Zweck dieser Gesellschaft ist die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens, der Altenhilfe, der Erziehung-, Volks- und Berufsbildung, des Wohlfahrtswesens sowie die Unterstützung hilfebedürftiger Personen im Sinne des § 53 der Abgabenordnung (AO). Ferner verfolgt die Gesellschaft kirchliche Zwecke im Sinne des § 54 AO.

Die Gesellschaft dient der Unterstützung der mit ihr verbundenen Krankenhausträger in ihrer seelsorgerischen Arbeit für Kranke und deren Angehörige und stellt deren Krankenhausseelsorge sicher. Ferner steuert sie die kirchlich-ethische Ausrichtung des Gesamtunternehmens durch Implementierung von Ethik-Kommissionen zur Festlegung einheitlicher Standards.

Die Gesellschaft wird ferner als Förderkörperschaft nach § 58 Nr. 1 AO Mittel beschaffen und dazu verwenden, andere Körperschaften und Einrichtungen, die als gemeinnützig, mildtätig oder kirchlich im Sinne der Abgabenordnung anerkannt sind, bei der Verwirklichung der oben genannten steuerbegünstigten Zwecke zu fördern und zu unterstützen.

Die Gesellschaft will insbesondere solche Einrichtungen fördern und bei der Erfüllung ihrer steuerbegünstigten Zwecke unterstützen, die sich folgendes zur Aufgabe gemacht haben:

a)	das Betreiben Evangelischer Krankenhäuser;
b)	die stationäre und ambulante Untersuchung und Behandlung von Patienten ohne Rücksicht auf deren Staatsangehörigkeit, Konfession, Herkunft, Geschlecht oder Wohnsitz;
c)	die ambulante Pflege und Betreuung alter und kranker Menschen ohne Rücksicht auf deren Staatsangehörigkeit, Konfession, Herkunft, Geschlecht oder Wohnsitz sowie ambulante, vor- und nachstationäre Behandlung, Pflege, Betreuung und Rehabilitation hilfsbedürftiger Menschen;
d)	die Förderung von Wissenschaft und Forschung;
e)	die Förderung von Bildung und Erziehung;
f)	die soziale und psychologische Betreuung von Menschen, die dieser Hilfe bedürfen.

Diese Zwecke werden insbesondere verwirklicht durch die Beschaffung von Mitteln sowie durch ideelle Unterstützung.

Die Gesellschaft wird die Mittel, die sie erhält, vollständig an die oben genannten steuerbegünstigten Körperschaften und Einrichtungen mit der Maßnahme weiterleiten, diese Mittel ausschließlich und unmittelbar für steuerbegünstigte Zwecke und Vorhaben zu verwenden. Dasselbe gilt für der Gesellschaft anderweitig zugewandte Spenden, Schenkungen und Vermächtnisse.

Als Konzernmutter mehrerer Krankenhäuser ist die Valeo-Kliniken GmbH Teil des Gesundheitswesens und unterliegt den gleichen Rahmenbedingungen wie Krankenhäuser.

Die Valeo-Kliniken GmbH wurde am 22. Dezember 2011 gegründet. Gesellschafter sind zum 31. Dezember 2022 die EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft mbH und die Evangelisches Krankenhaus Lippstadt Förder-Stiftung. Die Mehrheitsanteile folgender Gesellschaften sind auf die Valeo-Kliniken GmbH übertragen worden:

•	Evangelisches Krankenhaus Lippstadt gemeinnützige GmbH,
•	Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige GmbH,
•	Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau gemeinnützige GmbH,
•	EMD Evangelische Gesellschaft für Medizinische Dienstleistungen mbH,
•	WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH,
•	Diakoniestation am Ev. Krankenhaus Lippstadt gGmbH,
•	DIVO Dienstleistungen in Verwaltung und Organisation GmbH (vormals: Evangelisches Krankenhaus Lippstadt Servicegesellschaft mbH),
•	MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am Ev. Krankenhaus Hamm gGmbH.

1.2 Leitbild und Ziele

Die Unternehmensvision von Valeo-Kliniken und die strategischen Ziele sind formuliert und mit dem Aufsichtsrat konsentiert.

Die strategischen Zielsetzungen beziehen sich auf ein gemeinsames Leitbild und eine gemeinsame Identität, den Aufbau einer strategischen Marke und einer gemeinsamen Qualitäts- und Hygienestrategie.

Weiterhin sind für die wirtschaftliche Stabilität und das angestrebte Wachstum, genau wie für die Mitarbeiterentwicklung und Führungskultur Zielgrößen definiert.

1.3 Allgemeine Angaben über den Konzern

Die "Valeo-Klinken GmbH" hat ihren Geschäftsbetrieb am 01.01.2012 aufgenommen. Gesellschafter sind die EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft mbH mit einem Anteil von 50 % und die Evangelisches Krankenhaus Lippstadt Förder-Stiftung, ebenfalls mit einem Anteil von 50 %.

Gegenstand der "Valeo-Klinken GmbH" ist im Wesentlichen das Betreiben evangelischer Krankenhäuser und damit die stationäre Untersuchung und Behandlung von Patienten ohne Rücksicht auf deren Staatsangehörigkeit, Konfession, Herkunft, Geschlecht oder Wohnsitz. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die der Erreichung oder Förderung des Gesellschaftszweckes dienen. Insbesondere darf sie zu diesem Zweck auch selbständige Gesellschaften errichten oder sich an ihnen beteiligen. In Ausführung des Gesellschaftszweckes ist die "Valeo-Klinken GmbH" als Mutterunternehmen Mehrheitsgesellschafter der "Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige GmbH", der "Evangelisches Krankenhaus Lippstadt gemeinnützige GmbH", und der "Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau gemeinnützige GmbH".

Mit einem am 25. September 2020 abgeschlossenen Anteilskauf- und Abtretungsvertrag hat die Valeo-Kliniken GmbH ihre Mehrheitsanteile an der Evangelisches Krankenhaus Johannisstift Münster gGmbH an die Alexianer Gruppe veräußert. Die Umsetzung dieses Vertrages war an eine Reihe von Vollzugsbedingungen geknüpft, so dass der endgültige Vollzug dieses Vertrages im Januar 2021 erfolgte. Damit ist das Evangelische Krankenhaus Münster aus dem Konzernkonsolidierungskreis ausgeschieden und wird im Geschäftsjahr 2022 nicht mehr berücksichtigt.

Zu Beginn des Jahres 2022 fand ein Erstkontakt zwischen der Geschäftsführung der Johanniter GmbH und Gesellschaftervertretern der Valeo-Kliniken Gruppe statt, um Möglichkeiten einer engeren gesellschaftsrechtlichen Verbindung auszuloten. Aus diesen Sondierungsgesprächen wurde ein Modell entwickelt, wonach die Johanniter GmbH die EKF Ev. Krankenhausfördergesellschaft mbH vollständig erwerben soll. Der EKF gehören bis dato 50% der Geschäftsanteile an der Valeo-Kliniken GmbH. Zeitgleich soll die EKF von der Ev. Krankenhaus Lippstadt Förder-Stiftung 17% der Geschäftsanteile erwerben, die die Stiftung derzeit an der Valeo-Kliniken GmbH hält (bis dato 50%). Nach eingehender Due Dilligence und Vertragsverhandlungen im Laufe des Jahres 2022 wurde am 20.12.2022 ein Anteilskaufvertrag mit oben genanntem Inhalt notariell beurkundet. Die Wirksamkeitsvoraussetzungen für den geschlossenen Vertrag sollten bis spätestens 30.06.2023 eintreten.

Am 28.06.2023 wurde zwischen den Gesellschaftern der Valeo-Kliniken GmbH und der Johanniter GmbH vereinbart, die Vertragsstruktur noch einmal zu verändern und voraussichtlich zum 01.10.2023 den Kauf der Gesellschaftsanteile an der EKF wirksam werden zu lassen, zugleich aber die Beteiligung der EVK Lippstadt Förder-Stiftung an der Valeo-Kliniken GmbH zu beenden und im Gegenzug die jeweiligen Mehrheitsanteile der Valeo-Kliniken GmbH an der EVK Lippstadt gGmbH sowie der Diakoniestation am EVK Lippstadt gGmbH an die EVK Lippstadt Förder-Stiftung zurück zu transferieren. Die Einrichtungen in Lippstadt werden sodann voraussichtlich nicht mehr zum Konzernkreis der Valeo-Kliniken GmbH gehören und sind nicht Gegenstand des Unternehmenskaufs seitens der Johanniter GmbH.

In diesem Zusammenhang wurden die Beteiligungswerte der Valeo-Kliniken GmbH an den Krankenhäusern überprüft. Eine Korrektur fand aufgrund des Geschäftsverlaufs 2022 insbesondere für die Beteiligung am Ev. Krankenhaus Lippstadt statt.

2. Rahmenbedingungen

Das Jahr 2022 war wie die Vorjahre maßgeblich durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und deren Finanzierung geprägt.

Nach einer Befragung des Deutschen Krankenhaus Instituts (DKI) (Vgl. Deutsches Krankenhaus Institut (2022): Krankenhaus Barometer. Umfrage 2022, <https://www.dki.de/sites/default/files/2022-12/Krankenhaus-Barometer%202022%20final.pdf>.) einer repräsentativen Stichprobe von zugelassenen Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten in Deutschland im Frühjahr 2022 erwarten die Krankenhäuser insgesamt eine deutliche Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage im Jahr 2022. Im Vergleich zum Jahr 2021 sollen demnach die Krankenhäuser mit einem positiven Jahresergebnis von 44°% auf 20 % zurückgehen. Demgegenüber wird erwartet, dass der Anteil der Krankenhäuser mit einem negativen Jahresergebnis von 43 % auf 59 % steigen wird.

Entsprechend stuften nur noch 6 % der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Lage als gut ein. Dagegen schätzten 58 % der Krankenhäuser ihr wirtschaftliche Lage als unbefriedigend ein, 36 % legten sich nicht fest. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die kritische Einschätzung der wirtschaftlichen Lage auf hohem Ausgangsniveau noch weiter verschlechtert.

Für das Jahr 2023 erwartet zudem jedes zweite Krankenhaus eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Nur ca. ein Sechstel der Krankenhäuser geht von einer Verbesserung aus.

Hinsichtlich der Auslastung gibt die Mehrzahl der Krankenhäuser an, dass die gesamte Auslastung des Krankenhauses zum Frühjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr coronabedingt weiterhin rückläufig ist. Dies zeigt sich besonders deutlich auf den Normalstationen. Intensivstationen hingegen weisen eine bei 38 % höhere Auslastung im Vergleich zum Vorjahr auf. Den stärksten Rückgang gab es bei den elektiven Fällen. Über 60 % der Krankenhäuser gehen davon aus, dass Patientinnen und Patienten aus Sorge vor Ansteckung mit dem COVID-19-Erreger auf elektive Operationen und Eingriffe verzichten werden. Des Weiteren bejahten über 80 % der Krankenhäuser, dass das elektive Programm aufgrund der bevorzugten Behandlung von Covid-Patienten eingeschränkt war. Ferner wird deutlich, dass in mehr als 70 % der Krankenhäuser im Jahr 2021 coronabedingte Personalausfälle zu Einschränkungen der Behandlungskapazitäten geführt haben.

Der Fachkräftemangel in der Pflege bleibt eine zentrale Herausforderung für die stationäre Krankenhausversorgung in Deutschland. Dies spiegelt sich in der oben genannten Umfrage wider. Die Stellenbesetzung im Ärztlichen Dienst ist für 72 % aller Krankenhäuser problematisch. Probleme bei der Besetzung offener Pflegestellen hatten 89% der Krankenhäuser. Mit steigender Krankenhausgröße nimmt der Anteil der betroffenen Häuser deutlich zu. Die Stellenbesetzungsprobleme im Pflegedienst haben zudem seit 2011 dramatisch zugenommen. Es wird geschätzt, dass bei den befragten Krankenhäusern rund 20.600 Vollkraftstellen im Pflegedienst unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme der offenen Stellen von 43°%. Circa 8 % der Pflegestellen in den Krankenhäusern sind damit vakant. Zudem gaben 40 % der Krankenhäuser an, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund pandemiebedingter Belastungen ihre Stelle gekündigt haben. Dies betrifft zu 88 % den Pflegedienst.

49 % der Krankenhäuser gaben an, dass sich die Einführung des Pflegebudgets positiv auf die Personalausstattung in der Pflege auswirkt. Nur 12 % der Häuser gaben an, negative Auswirkungen zu sehen. Positive finanzielle Auswirkungen sehen 40 % der befragten Häuser.

Insgesamt hat sich die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in 2022 auch wegen mittelbarer und unmittelbarer Auswirkungen des Ukraine-Krieges weiter verschlechtert. Es gibt drei bewilligte Hilfspakete: Pädiatrie, Geburtshilfe sowie Energie, wobei die beiden ersten Bereiche durch die Normierung des DRG-Kataloges finanziert werden. Nicht abgedeckt von den Hilfspaketen sind die mit den rückläufigen Belegungszahlen in Zusammenhang stehenden Erlösverluste. Als belastend für die Liquidität wirken sich ferner die verzögerten Budgetverhandlungen und die weiterhin nicht ausreichende Erfüllung der Investitionsfinanzierung durch die Länder aus. Folglich wird sich die Liquidität vieler Häuser zum Ende des Jahres 2022 bereits knapp darstellen und sie werden auf eine schnelle Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel aus den Hilfspaketen angewiesen sein. In der zitierten Umfrage schätzen sich über 70 % der Krankenhäuser als nicht oder nur schwach investitionsfähig ein. Umso mehr besteht die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform der Krankenhausfinanzierung.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Das Geschäftsjahr 2022 war wesentlich beeinflusst durch die Fortsetzung der gesetzlichen Maßnahmen zur Entlastung der Krankenhäuser von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie.

Gesetzliche Maßnahmen zur Entlastung der Krankenhäuser von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

Folgende gesetzliche Regelungen des Jahres 2021 zur Entlastung der Krankenhäuser von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurden in 2022 modifiziert bzw. nicht fortgesetzt:

―

Freihaltepauschale:

•

Falls Krankenhäuser zur Erhöhung der Verfügbarkeit von betreibbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten planbare Aufnahmen, Operationen oder Eingriffe verschoben oder ausgesetzt hatten, erhielten sie für Ausfälle von Einnahmen, die bis zum 18. April 2022 dadurch entstanden waren, dass Betten aufgrund der SARS-CoV-2-Pandemie nicht so belegt werden konnten, wie es geplant war, Ausgleichszahlungen.

•

Ein Krankenhaus qualifizierte sich für diese Freihaltepauschale nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt waren (u. a. Zuschlag für die Teilnahme an der Notfallversorgung vereinbart oder noch keine Zu- oder Abschläge vereinbart und grundsätzlich für die Basisnotfallversorgung geeignet). Eine Inzidenzbegrenzung gab es nicht.

―

Das Pflegebudget befindet sich im dritten Jahr der Umsetzung. Während im Jahr 2020 im Fall einer Überdeckung des Pflegebudgets durch Abrechnung von vorläufigen Pflegeentgelten keine Rückerstattung an die Kostenträger erfolgen musste, ist diese Erleichterung in 2022 wie bereits in 2021 entfallen.

―

Der vorläufige Pflegeentgeltwert wurde von 146,55 EUR auf 163,09 EUR ab dem 1. Januar 2021 angehoben. Ab dem 1. Juli 2022 erfolgte eine Erhöhung auf 200,00°EUR bis zum 31. Dezember 2022. Danach erhöht sich das Entgelt auf 230,00 EUR.

―

Um die Verhandlungen zu vereinfachen, wurden Erlösausgleiche nach § 4 Absatz 3 KHEntgG oder § 3 Absatz 7 BPflV für das Jahr 2022 wie bereits in den Vorjahren ausgeschlossen.

―

Eine Verkürzung der Zahlungsfrist der Krankenkassen auf 5 Tage war nach wiederholten Verlängerungen zunächst vorgesehen für Leistungen, die bis zum 31.°Dezember 2022 erbracht wurden. Diese Verkürzung der Zahlungsfrist wurde kurz vor Jahresende 2022 bis zum 31. Dezember 2023 verlängert.

―

Der Fixkostendegressionsabschlag für 2020 war ausgesetzt. Wie im Jahr 2021 wird der Fixkostendegressionsabschlag auch im Jahr 2022 wieder erhoben. Für den Fixkostendegressionsabschlag des Jahres 2022 gilt das Vergleichsjahr 2019.

―

Für Mehrkosten, insbesondere bei persönlichen Schutzausrüstungen, erhielten Krankenhäuser bis zum 31. Dezember 2021 einen Zuschlag je Patient (nicht infizierter Patient: 20,00 EUR, infizierter Patient: 40,00 EUR). Die Regelung wurde für das Jahr 2022 nicht verlängert.

Als wesentliche Regelung zur Deckelung der finanziellen Unterstützungsmaßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie wurde der sogenannte Corona-Ganzjahresausgleich fortgesetzt: Sollten die Erlöse aus Krankenhausleistungen des Jahres 2022 zzgl. 85 % der erhaltenen Freihaltepauschalen und/oder zzgl. 50 % des Versorgungsaufschlages 2022 einen aus dem Jahr 2019 errechneten Erlösreferenzwert über- oder unterschreiten, wird ein Ausgleich fällig.

Ferner wurde ab 1. November 2021 bis zum 19. März 2022, dann verlängert bis zum 30. Juni 2022, ein Versorgungsaufschlag für mit Corona infizierte Patienten eingeführt.

Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG)

Am 28. Oktober 2020 ist das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) in Kraft getreten. Es werden aus dem Bundeshaushalt 3 Mrd. EUR für eine Verbesserung der digitalen Infrastruktur der Krankenhäuser zur Verfügung gestellt. Der Schwerpunkt liegt in der Digitalisierung der Ablauforganisation, der Dokumentation und Kommunikation sowie der Verbesserung der Telemedizin, Robotik und Hightechmedizin. Ebenso ist die Förderung von Investitionen in die technische und informationstechnische Ausstattung der Notaufnahmen inbegriffen. Integraler Bestandteil sind Investitionen in die Informationssicherheit. Anträge für die Förderung waren bis im Laufe des Jahres 2021 fällig. Maßnahmen konnten frühestens ab September 2020 umgesetzt werden. Die Projekte müssen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Fünf Fördervorhaben (Patientenportale, digitale Dokumentation, klinische Entscheidungsunterstützungssysteme, digitales Medikationsmanagement, digitaler Leistungsanforderungsprozess) werden bei Nichtumsetzung ab 2025 sanktioniert.

Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV)

Die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) war im Jahr 2022 grundsätzlich vollumfänglich in Kraft. Ausnahmeregelungen zur Einhaltung der Personaluntergrenzen wurden indes für Häuser mit Corona-Ausgleichszahlungen vorgesehen. Darüber hinaus wurden die einzuhaltenden Personaluntergrenzen für das Jahr 2022 auf vier weitere Geltungsbereiche erweitert (Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Spezielle Pädiatrie und Neonatologische Pädiatrie).

Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG)

Das im Wesentlichen am 29. Dezember 2022 in Kraft getretene Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG) hat zum Ziel, die Situation der Pflege in den Krankenhäusern zu verbessern, indem Idealbesetzungen für die Stationen errechnet und durchgesetzt werden. Dazu soll ein Instrument zur Pflegepersonalbemessung (PPR 2.0) eingeführt werden. Die Erprobungsphase mittels Praxistest in einer repräsentativen Auswahl von Krankenhäusern ist am 1. Januar 2023 gestartet. Ab 2025 soll die Personalbeschaffung scharf gestellt und sanktioniert werden. Das Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG) enthält außerdem Regelungen zu den Budgetverhandlungen. Ziel ist eine Beschleunigung sowie bessere Strukturierung der Budgetverhandlungen. Dabei werden Fristen für verschiedene Verfahrensschritte eingeführt und es kommt zu einem automatischen Tätigwerden der Schiedsstelle, wenn die Vertragsparteien auf Ortsebene keine Einigung erzielen können.

GKV-Finanzstabilisierungsgesetz

Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz ist weitgehend am 12. November 2022 in Kraft getreten und konkretisiert unter anderem die im Pflegebudget berücksichtigungsfähigen Berufsgruppen. Ziel ist es, die Unstimmigkeiten auf Ortsebene hinsichtlich der Anerkennung und Zuordnung der "sonstigen Berufe" und "ohne Berufsabschluss" zu klären, wodurch auch die Verhandlung des Pflegebudgets vereinfacht werden soll. Ab 2025 sollen demnach ausschließlich die Pflegepersonalkosten qualifizierter Pflegekräfte berücksichtigungsfähig sein, die in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen eingesetzt sind.

Hilfsprogramm zum Ausgleich gestiegener Energiekosten

Der Gesetzgeber unterstützte die Krankenhäuser zum Ausgleich der gestiegenen Energiekosten durch drei Maßnahmen (Gesetz zur Einführung von Preisbremsen für leitungsgebundenes Erdgas und Wärme und zur Änderung weiterer Vorschriften sowie Gesetz zur Einführung einer Strompreisbremse und zur Änderung weiterer energierechtlicher Bestimmungen, Inkraftsetzung im Wesentlichen jeweils am 24. Dezember 2023 bzw. 26. Dezember 2023):

―	Für mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachte Kostensteigerungen erhielten die Krankenhäuser individuelle Ausgleichszahlungen für einen pauschalen Ausgleich. Die Ausgleichszahlung bemisst sich nach der Bettenanzahl und wurde in drei gleichen Teilbeträgen am Ende der Monate Januar, Februar und März 2023 ausgezahlt.
―	Für die gestiegenen Kosten für den Bezug von Erdgas, Fernwärme und Strom erhielten bzw. erhalten die Krankenhäuser individuelle Erstattungsbeträge getrennt für die Zeiträume Oktober bis Dezember 2022, das Jahr 2023 sowie für Januar bis April 2024.
―	Krankenhäuser werden durch die Strom-, Wärmepreis- und Gaspreisbremse entlastet. Die Preisbremse trat am 1. März 2023 rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft. Sie deckelt die Bezugskosten für 70 % des Vorjahresverbrauchs (bzw. der September-Prognose 2022 des Erdgaslieferanten bei Abrechnung über ein Standardlastprofil) auf 7 Cent netto (Erdgas) bzw. 7,5 Cent (Fernwärme) netto je Kilowattstunde. Für die jeweils darüber liegenden Verbrauchsmengen sind die vertraglich vereinbarten Bezugspreise maßgeblich. Für den Bezug von Strom liegt die Entlastungsgrenze bei 13 Cent netto für 70 Prozent des bisherigen Verbrauchs (für Krankenhäuser mit einem bisherigen Stromverbrauch von mehr als 30 000 kWh pro Jahr).

Pflegebonus

Im Mai 2022 hatte der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Zahlung eines Bonus für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen (Pflegebonusgesetz) beschlossen, demgemäß die Leistungen von Pflegekräften in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie honoriert werden sollen. Die zur Verfügung gestellten Mittel gehen nur an gesetzlich genauer bestimmte Krankenhäuser und gesetzlich genauer bestimmte Pflegekräfte.

Dritte Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission

Die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung legte am 6. Dezember 2022 ein neues Krankenhauskonzept vor, wonach die Behandlung von Patientinnen und Patienten künftig mehr nach medizinischen und weniger nach ökonomischen Kriterien erfolgen soll. Es soll eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung gewährleistet werden. Krankenhäuser sollen dazu nach drei neuen Kriterien honoriert werden: Vorhalteleistungen, Versorgungsstufen und Leistungsgruppen. Dabei soll das bisherige Fallpauschalen-System weiterentwickelt werden. Um den wirtschaftlichen Druck auf möglichst viele Behandlungsfälle zu reduzieren, soll erstens ein fester Betrag als Vorhaltekosten definiert werden und zweitens sollen Krankenhaus-Versorgungsstufen eingeführt werden, nach denen Krankenhäuser in drei Level eingeteilt und entsprechend dieser Level gefördert werden. Dazu zählen Grundversorgung, Regel- und Schwerpunktversorgung sowie Maximalversorgung. Als dritter Aspekt soll die bisherige grobe Zuweisung von Fachabteilungen zu Krankenhäusern von genauer definierten Leistungsgruppen abgelöst werden, die den definierten Level der Versorgung zugeordnet sind.

Krankenhausplanung Nordrhein-Westfalen

Die Neuausrichtung der Krankenhausplanung für das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) konkretisiert sich. Die Ende September 2021 veröffentlichten Rahmenvorgaben stellen die wesentliche Grundlage für die Erarbeitung des neuen Krankenhausplans dar, anhand dessen sich zukünftig die Krankenhausversorgung in NRW entscheiden wird.

Wesentliche Neuerung ist die Einführung einer neuen Planungssystematik. Statt der bisherigen 22 Fachabteilungen werden künftig 32 Leistungsbereiche mit 64 untergeordneten allgemeinen und speziellen Leistungsgruppen ausgewiesen. Damit werden in Zukunft detailliert medizinische Fachgebiete und spezifische medizinische Leistungen abgebildet. Für jede Leistungsgruppe finden sich konkrete strukturelle Qualitätsvorgaben in Form von Mindestmengen und personellen Anforderungen. Die Rahmenvorgaben werden in regionalen Planungskonzepten auf verschiedenen Planungsebenen je Regierungsbezirk durch Abstimmung zwischen den Krankenhäusern und den Kostenträgern umgesetzt. Dabei haben die Beteiligten unter Einbeziehung der Bezirksregierungen einen Spielraum, die Rahmenvorgaben den regionalen Versorgungsbedürfnissen folgend umzusetzen.

Mitte November 2022 haben die regionalen Planungskonferenzen begonnen, d. h. Krankenhausträger sind dann in Gespräche mit den Landesverbänden der Krankenkassen getreten, um sich aktiv in die Krankenhausplanung einzubringen. Die Verhandlungen sind grundsätzlich spätestens sechs Monate später abzuschließen. Feststellungsbescheide über konkrete Leistungsbereiche bzw. -gruppen sollen im Laufe des Jahres 2023 versandt werden.

3. Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2022 war weiterhin an allen drei Krankenhausstandorten von einer Nachfragesituation geprägt, die nicht an das Niveau vor der Corona-Pandemie anknüpfen konnte. Maßgeblich für den Geschäftsverlauf des Konzerns ist die Entwicklung in den folgenden Tochtergesellschaften:

Evangelisches Krankenhaus Lippstadt gemeinnützige GmbH

Mit 15.054 stationären Patienten (Innen- und Überlieger Fallzahl gem. a-DRG-System) und 9.851,9 Casemixpunkten (Innen- und Überlieger des Jahres) hat das Evangelische Krankenhaus gegenüber dem Vorjahr eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr erzielen können. Das Niveau des Jahres 2019 wurde noch nicht wieder erreicht.

Das Krankenhaus hat im Jahr 2022 Ausgleichszahlungen in Höhe von 2.952 T€ erhalten.

Der Casemix-Index veränderte sich von 2020 (0,662) zu 2021 (0,652) auf einen Wert von 0,654 in 2022. Zugrunde gelegt ist für alle genannten Jahre das a-DRG-System.

Für die grundsätzliche Leistungsentwicklung des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt lassen sich auch im Jahr 2022 aufgrund der Besonderheiten des Geschäftsjahres keine Rückschlüsse ziehen. Im positiven Sinne auffällig ist eine gute Belegungsentwicklung in der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie gegen den Trend.

Das Geschäftsjahr insgesamt schließt mit einem Defizit in Höhe von 590 T€ ab.

Evangelisches Krankenhaus Hamm gGmbH

Mit 18.702 stationären Patienten (Fallzahlzählung gem. DRG-System) und 12.752,6 Casemixpunkten (Innenlieger des Jahres) hat das Krankenhaus gegenüber dem Vorjahr eine leicht negative Leistungsentwicklung zu verzeichnen. Der Casemix lag dabei rund 1,5% unter dem Vorjahr.

Der Casemixindex hat sich bei gesunkener Fallzahl von 0,691 (2021) auf 0,682 (2022) verschlechtert.

Insgesamt hat das Krankenhaus im Geschäftsjahr 2022 Ausgleichszahlungen in Höhe von 6.659 T€ erhalten. Für die grundsätzliche Leistungsentwicklung des Ev. Krankenhauses Hamm lassen sich aufgrund der Besonderheiten des Geschäftsjahres 2022 wiederum keine Rückschlüsse ziehen.

Das Geschäftsjahr insgesamt schließt mit einem positiven Ergebnis in Höhe von 564 T€ ab.

Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau gGmbH

Mit 1.259 stationären Patienten (Fallzahlzählung gem. a-DRG-System) und 1.377,0 Casemixpunkten im DRG-Bereich, sowie 807 stationären Patienten und 19.186 Daymixpunkten im BPflV-Bereich hat das Krankenhaus gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung der Belegung erzielt. Gleichwohl waren die Möglichkeiten der Leistungserbringung pandemiebedingt noch immer eingeschränkt.

Insgesamt hat sich die Summe der Erträge incl. der coronabedingten Ausgleichszahlungen um 5,7 % gegenüber dem Vorjahr verbessert und liegt nun bei 18.038 T€. Im Jahr 2022 hat das Ev. Lukas-Krankenhaus keine Ausgleichszahlungen erhalten, da das Haus aufgrund seiner Fachabteilungsstruktur nicht anspruchsberechtigt war. Dies ist der wesentliche Grund für das negative wirtschaftliche Ergebnis im Geschäftsjahr 2022.

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Defizit in Höhe von 210 T€ ab.

4. Ertragslage

Die Betriebserträge liegen insgesamt bei 226.250 T€, dies entspricht einer geringfügigen Reduzierung von 1.596 T€ gegenüber dem Vorjahr.

Ab dem Jahr 2019 hat die Kirchliche Zusatzversorgungskasse erstmalig ein neues Finanzierungswerkzeug zur Schließung einer Deckungslücke eingesetzt (Stärkungsbeitrag). Dies führt neben den üblichen Tarifsteigerungen für die Einrichtungen im Konzern zu einer deutlichen Steigerung der Personalkosten. Der Personalaufwand ist auf insgesamt 143.166 T€ (Vorjahr 137.477 T€) gestiegen.

Der Materialaufwand ist um rund 1.752 T€ auf 45.957 T€ gesunken. In Summe ergibt sich ein positives Konzernergebnis in Höhe von 7 T€. Nach Abzug der nicht beherrschenden Anteile des Jahresüberschusses bleibt ein Betrag in Höhe von 69 T€, der auf das Mutterunternehmen entfällt.

Die Valeo-Kliniken GmbH wird im Zuge des geplanten Herauslösens des EVK Lippstadt aus der Konzernstruktur zum 01.10.2023 eine Anpassung der Beteiligungswerte vornehmen müssen, die sich negativ auf das Jahresergebnis 2022 auswirkt. Im Zuge einer aktuellen Wertermittlung wird die Beteiligung der Valeo-Kliniken GmbH an der Ev. Krankenhaus Lippstadt gGmbH um 382 T€ aufwandswirksam abgewertet. Im Konzernabschluss hat dies keine Auswirkungen, jedoch wird das Einzelergebnis der Valeo-Kliniken GmbH um diesen Betrag gemindert.

5. Finanzlage

Die Liquidität auf kurze Sicht in Höhe von 27.688 TEUR (Vorjahr 26.364 TEUR) deckt zum Bilanzstichtag den monatlichen Finanzbedarf für 6,5 Wochen (Vorjahr ebenfalls 6,5 Wochen).

Im Geschäftsjahr 2022 war die Zahlungsfähigkeit der Unternehmensgruppe während des gesamten Jahres immer gegeben. Gegenüber der Ev. Krankenhaus Hamm gGmbH als Tochtergesellschaft der Valeo-Kliniken GmbH hat die Valeo-Kliniken GmbH eine Patronatserklärung in Höhe von bis zu 2 Mio. € und die EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft Hamm mbH in Höhe von bis zu 3 Mio. € abgegeben, um im Zweifelsfall die Liquidität zu sichern.

Die investive Tätigkeit des Konzerns bezog sich im Wesentlichen auf die Investitionstätigkeit der Krankenhäuser. Diese erfolgte überwiegend im Rahmen der Investitionsförderung durch die Baupauschale und die pauschalen Fördermittel des Landes.

Der Finanzmittelfonds erhöhte sich um 4.125 T€ auf 30.360 T€. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 5.547 TEUR hat zusammen mit dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 4.310 T€ ausgereicht, den Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von 5.733 T€ zu finanzieren.

6. Vermögenslage

Das Eigenkapital beträgt unter Berücksichtigung der Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung und der Ausgleichsposten der Anteile anderer Gesellschafter zum Bilanzstichtag 41.980 T€. Die Eigenkapitalquote liegt damit bei 31,0 % (Vorjahreswert 32,4 %). Unter Einbeziehung der Sonderposten aus Investitionszuschüssen liegt der Wert bei 53,8 % (Vorjahreswert 55,3 %). Das langfristige Vermögen ist vollständig durch langfristige Kapitalien finanziert. Es ergibt sich zum 31.12.2022 eine Überdeckung in Höhe von 27.242 T€.

7. Chancenbericht

Insgesamt hängen die Chancen und Risiken des Valeo-Kliniken Konzerns wesentlich von der wirtschaftlichen Entwicklung der acht Einzelgesellschaften ab. Maßgeblichen Einfluss haben insbesondere die drei Krankenhäuser. Die spezifischen Chancen der einzelnen Krankenhausgesellschaften sind den jeweiligen Lageberichten zu entnehmen.

Durch den künftig mehrheitlichen Gesellschaftereinfluss der Johanniter GmbH auf die Valeo-Kliniken GmbH und deren Tochtergesellschaften ergibt sich eine Verbesserung der wirtschaftlichen Stabilität. Die Finanzierungsspielräume dürften deutlich verbessert werden und die geplante Zusammenführung des EVK Hamm und des St. Marien-Hospitals Hamm werden zu einem wirtschaftlich sinnvollen Geschäftsmodell führen, das der Gesamtentwicklung der Valeo-Kliniken Gruppe und damit auch der Valeo-Kliniken GmbH zugutekommen wird.

Die beabsichtigte Herauslösung des EVK Lippstadt aus der Konzern- und damit auch aus der Transaktionsstruktur macht in Lippstadt den Weg frei für eine ähnliche Entwicklung wie am Standort Hamm, nämlich eine gesellschaftsrechtliche Verbindung der lokalen Krankenhäuser bei gleichzeitigem Abbau von Doppelstrukturen.

Eine mittelfristig positive Perspektive kann sich aus der geplanten bundesweiten Reform des Krankenhauswesens mit einer Vorhaltefinanzierung für die Krankenhäuser ergeben. Eine genauere Beurteilung ist derzeit noch nicht möglich, da die genaue Struktur noch nicht politisch konsentiert ist.

8. Risikobericht

Die Valeo-Kliniken GmbH hält Beteiligungen an Gesellschaften, die Krankenhäuser und sonstige Einrichtungen/Institute im Gesundheitswesen betreiben. Insofern wirken die branchenspezifischen Risiken mittelbar auf die Valeo-Kliniken GmbH ein.

Die wirtschaftliche Situation der im Konzernverbund befindlichen Krankenhäuser wird im nächsten Geschäftsjahr wesentlich durch die Nachwirkungen der Corona-Krise und die unmittelbaren und mittelbaren Folgen des Ukraine-Krieges negativ beeinflusst. Diese Krisen stellen daher weiterhin das bedeutsamste Risiko der weiteren Entwicklung der Konzerngesellschaften und insbesondere auch der Muttergesellschaft dar.

Die Freihaltepauschalen für Minderbelegungen sind am 18. April 2022 ausgelaufen. Belegungsrückgänge können ab diesem Zeitraum nicht mehr durch Ausgleichszahlungen abgemildert werden. Es ist für 2023 nicht zu erwarten, dass der Gesetzgeber diese oder ähnliche Hilfen wieder aufleben lässt.

Die Einstellung der Patientinnen und Patienten gegenüber Krankenhausaufenthalten scheint aufgrund der Corona-Pandemie kritischer geworden zu sein. Dies hat sich bei den Belegungszahlen bemerkbar gemacht, die sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verbessert haben. Ob sich diese Einstellung wieder ändert, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzusehen.

Als mittelbare Auswirkung des Ukraine-Krieges zeigt sich eine Lieferkettenproblematik in der Materialbeschaffung, die zu Engpässen von wichtigen Beständen im Krankenhaus führen kann. Dies kann als wesentliches Risiko zukünftig das Ergebnis im Leistungsbereich beeinträchtigen. Die Gesellschaft wirkt dem Risiko entgegen durch die Nutzung von alternativen Lieferanten/Produkten.

Als weitere sich aus dem Ukraine-Krieg ergebende Risiken ist eine erhöhte Inflation mit der Folge eines deutlich steigenden Materialaufwands, insbesondere im Bereich der Energieaufwendungen zu nennen. Der Gesetzgeber hat den Preissteigerungen im Bereich des Energiebezugs und den sich daraus ergebenden mittelbaren Preissteigerungen in anderen Bereichen im letzten Quartal 2022 und für die Jahre 2023 und 2024 mit einem Hilfspaket entgegengewirkt. Mögliche Energieengpässe im Winter 2023 werden derzeit für Deutschland nicht prognostiziert, sodass wir insoweit nicht von einem Risiko für unsere Geschäftstätigkeit ausgehen.

Wesentliche Ertragsrisiken könnten sich in 2023 insbesondere durch Anfragen des MD vor dem Hintergrund der ab dem 1. Februar 2022 in Kraft getretenen Prüfverfahrensverordnung (PrüfvV) ergeben. Eine Rechnungskorrektur ist nur noch in eng umgrenzten Fällen zulässig. Die bisherige Möglichkeit zur Rechnungskorrektur wird dadurch stark eingegrenzt. In der Konsequenz muss die Erstellung der Abrechnung mit höchster Qualität erfolgen und entsprechend dokumentiert sein. Die Gesellschaft hat für Ertragsrisiken aus dem abgelaufenen und aus vorhergehenden Geschäftsjahren aufgrund von MD-Beanstandungen durch entsprechend dotierte Rückstellungen Vorsorge getroffen.

Die Lohn- und Gehaltsentwicklungen werden sich weiter fortsetzen. Diese werden jedoch nicht in voller Höhe durch die Veränderungsrate des Landesbasisfallwertes gegenfinanziert. Risiken können sich zusätzlich aus dem Pflegebudget ergeben, das bei Inanspruchnahme pflegerischer Fremdleistungen nur eine Finanzierung in Höhe der tarifvertraglichen Vereinbarungen vergleichbarer Pflegeleistungen vorsieht.

Der sich seit einigen Jahren abzeichnende Fachkräftemangel (insbesondere im Ärztebereich und Pflegebereich) hat sich bei der Personalbesetzung im Berichtsjahr deutlicher als in den Vorjahren bemerkbar gemacht und könnte in den nächsten Jahren als wesentliches Risiko die Ertragspotenziale der Gesellschaft wesentlich beeinträchtigen. Die Gesellschaft wirkt diesem Risiko entgegen durch die Entwicklung einer Arbeitgebermarke entgegen. Als Pilotprojekt wurde hierfür die WIVO GmbH gewählt.

Nach aktuellem Sachstand der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen ist zukünftig geplant, 30 sog. Behandlungsgebiete bzw. 59 Behandlungsgruppen einzuführen. Positiv zu werten ist, dass die von den einzelnen Krankenhäusern gemachten Vorschläge zur Gruppierung in die Diskussion eingeflossen sind. Das Verfahren zur Umsetzung der neuen Vorgaben in den Regionen Nordrhein-Westfalens durch sogenannte regionale Planungskonzepte ist angelaufen, die Anträge an die Bezirksregierungen wurden am 17.11.2022 eingereicht. Auch auf unsere Versorgungsaufträge wird die neue Planung Auswirkungen in der Anpassung des Leistungsspektrums, das dann neu definiert werden muss, haben. Es ergibt sich insbesondere ein Risiko für alle spezifischen Leistungen, die auf Ebene der Versorgungsgebiete und des Regierungsbezirkes geplant werden. Hier ist davon auszugehen, dass eine starke Konzentration von Seiten der Kostenträger und der Bezirksregierung forciert wird.

Aus der derzeit diskutierten Dritten Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission können sich weitere wesentliche Risiken für unsere Gesellschaft ergeben. Die politischen Diskussionen haben erst begonnen. Wir beobachten die politische Entwicklung genau und werden unsere Geschäftstätigkeit zeitnah auf neue zu erwartende Rahmenbedingungen der Finanzierung hin analysieren und bei Bedarf anpassen.

Bis auf die geschilderten Risiken hinsichtlich der Nachwirkungen der Corona-Krise und der Ukraine-Krise gibt es keine außergewöhnlichen Risiken. Risiken mit wesentlicher Auswirkung auf die Liquidität der Gesellschaft sind für die folgenden 12 Monate nicht zu erkennen. Hierin wurden auch Überlegungen betreffend die weiter bestehende Corona-Krise und die Ukraine-Krise berücksichtigt.

Die Gesamtrisikolage hat sich in der Gesamtbetrachtung gegenüber dem Vorjahr wesentlich erhöht. Nicht finanzierte Kostensteigerungen gehen einher mit Risiken unzureichender Leistungsnachfrage. Je nach Entwicklung könnten sich daraus für die Gesellschaft strukturelle Anpassungsnotwendigkeiten ergeben, die dann vor dem Hintergrund geänderter krankenhausplanerischer Anforderungen zu bewerten sind.

9. Prognosebericht

Das Jahr 2023 wird für alle Krankenhäuser ein wirtschaftlich schwieriges Jahr. Weiterhin kann nicht damit gerechnet werden, die Leistungszahlen des Jahres 2019 wieder zu erreichen. Gleichzeitig ist nicht damit zu rechnen, dass hierfür von Seiten des Staates noch Ausgleichszahlungen erfolgen.

Ein Subventionspaket zum Ausgleich der Energiekosten- und Inflationsentwicklung ist für das Jahr 2023 zugesagt, wird jedoch die Kostensteigerungen bzw. die zu geringen Umsatzzahlen nicht kompensieren können. Es ist daher davon auszugehen, dass wirtschaftliche Verluste erzielt werden, die das Eigenkapital und die Liquidität verringern.

Die Wirkungen der angekündigten Krankenhausreform auf Bundesebene sind frühestens für das Jahr 2024 absehbar.

Vor diesem Hintergrund sind alle Anstrengungen darauf zu richten, jegliche Ansätze zur Erlössteigerung und Kostensenkung konsequent zu verfolgen. Diesbezüglich wurde eine Unternehmensberatung beauftragt, insbesondere die Krankenhäuser in Hamm und Lippstadt sowie die zentralen Dienstleistungsbereiche auf Effizienzreserven zu untersuchen.

Für die einzelnen Krankenhäuser innerhalb des Konzerns sind folgende Aussagen zu treffen.

Evangelisches Krankenhaus Lippstadt gemeinnütze GmbH

Das Krankenhaus wird versuchen, den Trend zur Leistungssteigerung durch die Etablierung des daVinci OP-Roboters für die Gynäkologie und die Viszeralchirurgie fortzusetzen. Ergänzend zu der operativen Versorgung in der Viszeralmedizin soll die Nachbesetzung der Chefarztposition in der Inneren Medizin zu einer Neupositionierung führen. Für den Erhalt des Perinatalzentrums Level 1 werden regelhaft Kooperationen mit umliegenden Kliniken und Zuweisern gepflegt und vertieft.

Bezogen auf die Landeskrankenhausplanung werden im zweiten Halbjahr 2023 Abstimmungsgespräche mit dem Nachbarkrankenhaus und der Bezirksregierung geführt, um auch für den Standort Lippstadt komplexere und hochwertige medizinische Leistungen erhalten zu können.

Desweiteren werden die Personal- und Sachkosten im Rahmen von Projekten analysiert und nach Möglichkeit eingedämmt oder gesenkt.

Trotz aller Kostensenkungsprojekte sieht der Wirtschaftsplan ein Defizit von 5.956.900 € vor.

Evangelisches Krankenhaus Hamm gGmbH

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 berücksichtigt die Annahme, dass weiterhin nicht das Leistungsniveau des Jahres 2019 erreicht werden kann.

Abseits der Stabilisierung der Belegung liegt das Hauptaugenmerk auf einem strengen Kostenmanagement und einer im Rahmen der Landeskrankenhausplanung zukunftsgerichteten Ausrichtung des Leistungsspektrums. Der beabsichtigte Zusammenschluss mit dem benachbarten St. Marien-Hospital Hamm wird dabei von Vorteil sein.

Nach einem positiven Jahresergebnis 2022 wird für das Jahr 2023 mit einem Defizit in Höhe von 2.935.900 € gerechnet, da die Kostensteigerungen und die nicht hinreichende Leistungsentwicklung nicht durch staatliche Subventionen gedeckte werden.

Nach derzeitigem Stand ist die Zahlungsfähigkeit und ein weiterhin positives Eigenkapital zum Ende des Geschäftsjahres gegeben, da die Gesellschafter Valeo-Kliniken GmbH und Ev. Krankenhausfördergesellschaft mbH jeweils Patronatserklärungen für ggf. erforderliche Gesellschafterdarlehen mit Rangrücktritt gegeben haben. Insgesamt könnten auf diesem Weg bis zu 2 Mio. Euro durch die Valeo-Kliniken GmbH und bis zu 3 Mio. Euro durch die Ev. Krankenhausfördergesellschaft mbH zur Verfügung gestellt werden.

Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau gGmbH

Für das Evangelische Lukas-Krankenhaus Gronau ist ein deutliche Positivtrend in der Leistungsentwicklung zu verzeichnen. Dies wird durch die Eröffnung einer weiteren gemeinschaftlich psychiatrisch und geriatrisch genutzten Station unterstützt.

Es ist davon auszugehen, dass das Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau im Jahr 2023 wieder ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen wird. Der Wirtschaftsplan sieht einen leichten Überschuss in Höhe von 19.100 € vor.

Für den Konzern wird auf Basis der vorliegenden Wirtschaftsplanung insgesamt ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 8,9 Mio. EUR für das Jahr 2023 prognostiziert.

Hamm, 12. August 2023

Michael Wermker, Geschäftsführer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVSEITE

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR		TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		930.303,00		925
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	40.429.750,81		39.406
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.634.027,00		1.520
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.298.630,00		11.026
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.483.495,21	55.845.903,02	3.194	55.146
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	615.107,61		615
2. Sonstige Finanzanlagen	28.100,00	643.207,61	28	643
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.746.962,10		1.984
2. Unfertige Leistungen	2.251.098,52	3.998.060,62	2.909	4.893
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	17.661.506,46		18.440
2. Forderungen gegen Gesellschafter	14.739,77		12
3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	23.959.475,76		20.968
4. Sonstige Vermögensgegenstände	1.896.864,37	43.532.586,36	2.213	41.633
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		30.360.182,62		26.236
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		256.875,83		252
		135.567.119,06		129.728

PASSIVSEITE

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR		TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25
II. Kapitalrücklage	9.391.165,79		9.391
III. Gewinnvortrag	13.818.817,40		9.980
IV. Konzernjahresüberschuss	68.515,75		3.839
V. Nicht beherrschende Anteile	13.234.041,58	36.537.540,52	13.296	36.531
B. UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER KAPITALKONSOLIDIERUNG		5.441.991,41		5.442
C. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR FINANZIERUNG DES ANLAGEVERMÖGENS		31.022.994,46		29.758
D. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1.648.437,00		1.736
2. Sonstige Rückstellungen	17.203.216,97	18.851.653,97	18.307	20.043
E. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	8.722.124,41		9.378
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 668.859,96 EUR			(697)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 8.053.264,45 EUR			(8.681)
2. Erhaltene Anzahlungen	313.037,12		322
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 313.037,12 EUR			(322)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.515.095,46		7.460
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 5.515.095,46 EUR			(7.460)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	501.093,99		666
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 180.604,42 EUR			(175)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 320.489,57 EUR			(491)
5. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	25.044.132,00		12.890
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 25.044.132,00 EUR			(12.890)
6. Sonstige Verbindlichkeiten	3.533.746,92		7.181
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 3.533.746,92 EUR			(7.181)
davon aus Steuern 1.627.343,10 EUR			(1.672)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 422,28 EUR		43.629.229,90	(1)	37.897
F. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		83.708,80		57
		135.567.119,06		129.728

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	2022		2021
	EUR		TEUR
1. Umsatzerlöse	205.619.294,62		199.861
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an unfertigen Erzeugnissen	-657.822,88		-77
3. Sonstige betriebliche Erträge	21.289.010,48	226.250.482,22	28.062	227.846
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	32.212.922,70		32.641
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	13.744.078,18	45.957.000,88	15.068	47.709
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	116.654.440,83		111.977
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	26.511.153,71		25.500
davon für Altersversorgung 6.455.921,22 EUR		143.165.594,54	(6.320)	137.477
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		5.037.181,48		4.810
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		31.922.689,24		35.295
Zwischenergebnis		168.016,08		2.555
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	111,20		0
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	33.905,19		5
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	194.636,81		222
davon aus Aufzinsung 35.441,89 EUR			(74)
Finanzergebnis		-160.620,42		-217
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-55.678,05		57
12. Ergebnis nach Steuern		63.073,71		2.281
13. Sonstige Steuern		56.196,65		53
14. Jahresüberschuss		6.877,06		2.228
15. Nicht beherrschende Anteile		-61.638,69		-1.611
16. Konzernjahresüberschuss		68.515,75		3.839

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

1. Allgemeine Angaben

Die Valeo-Kliniken GmbH hat ihren Sitz in Hamm und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamm unter der Nummer HRB 7414.

Die Konzernbilanz und die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt worden. Von der Möglichkeit der Erweiterung der Untergliederung wurde gemäß § 298 Abs. 1 HGB in Verbindung mit § 265 Abs. 5 HGB in den Einzelabschlüssen Gebrauch gemacht. Die hierbei auftretenden Ausweis- und Gliederungsabweichungen gegenüber dem Handelsrecht ergeben sich daher auch für den Konzernabschluss.

Bei der Bewertung wurde von der Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.

Konsolidierungskreis

In dem vorliegenden Konzernabschluss der Valeo-Kliniken GmbH sind folgende Gesellschaften einbezogen:

Gesellschaft	Sitz	Gezeichnetes Kapital der Gesellschaft	Anteil am gezeichneten Kapital
		EUR	%
Mutterunternehmen
Valeo-Kliniken Hamm GmbH	Hamm	25.000,00
Tochterunternehmen
Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Gronau	780.000,00	75,50
Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Hamm	25.000,00	51,00
Evangelisches Krankenhaus Lippstadt gemeinnützige GmbH	Lippstadt	500.000,00	51,00
WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH	Hamm	25.564,59	51,00
Diakoniestation am Ev. Krankenhaus Lippstadt gemeinnützige GmbH	Lippstadt	225.000,00	51,00
DIVO Dienstleistungen in Verwaltung und Organisation GmbH	Lippstadt	25.000,00	51,00
EMD Evangelische Gesellschaft für medizinische Dienstleistungen mbH	Hamm	25.000,00	100,00
MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am Ev. Krankenhaus Hamm gGmbH	Hamm	25.000,00	100,00

Der Konzernabschluss wurde zum 31. Dezember 2022 aufgestellt. Der Stichtag des Konzernabschlusses stimmt mit dem Stichtag der einbezogenen Unternehmen überein.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt auf Basis des § 300 Abs. 2 HGB (Vollkonsolidierung).

Für Zwecke der konzerneinheitlichen Bilanzierung und Bewertung wurden die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen angepasst. Die einheitliche Ausübung des Bilanzierungswahlrechts für Pensionsverpflichtungen nach Artikel 28 EGHGB führte zu einem um 609 TEUR (Vorjahr 651 TEUR) höheren Wertansatz im Konzernabschluss. Außerdem erhöhte sich der Wert des Grund und Bodens infolge einer Neubewertung im Rahmen der Erstkonsolidierung um 666 TEUR im Vergleich zum Ansatz in den Einzelabschlüssen.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt auf Basis des § 301 Abs. 1 HGB (Neubewertungsmethode). Die Verrechnung erfolgt auf der Grundlage der Zeitwerte zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile bzw. der erstmaligen Einbeziehung des jeweiligen Tochterunternehmens in den Konzernabschluss. Die Erstkonsolidierung erfolgte zum 1. Januar 2012 (Zeitpunkt der Erlangung der Mehrheit der Stimmrechte).

Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital werden als nicht beherrschende Anteile gesondert innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen (§ 301 Abs. 1 HGB). Das im Jahresergebnis enthaltene, anderen Gesellschaftern zustehende Ergebnis ist gemäß § 307 Abs. 2 HGB in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter der Bezeichnung "nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen (§ 307 Abs. 2 HGB).

Der Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung hat Eigenkapitalcharakter, da für die Anteile an den Tochterunternehmen nur ein Kaufpreis in Höhe des Stammkapitalanteils gezahlt wurde.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung sind gemäß § 305 HGB die ergebniswirksamen Aufwendungen und Erträge miteinander verrechnet worden. Die ergebniswirksamen Konsolidierungsbuchungen betreffen in Höhe von 267 TEUR die Konsolidierung von konzerninternen Spendenerträgen der Evangelisches Krankenhaus Lippstadt gemeinnützige GmbH, Lippstadt.

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung sind gemäß § 303 HGB Forderungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten miteinander verrechnet worden.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist dem Anlagennachweis zu entnehmen.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände (Software) und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der bisher aufgelaufenen und im Geschäftsjahr planmäßig fortgeführten Abschreibungen bewertet. Geringwertige Anlagegüter im Wert von mehr als 250,00 EUR und bis zu 1.000,00 EUR netto werden im Jahr des Zugangs in einen Sammelposten nach § 6 Abs. 2a EStG eingestellt, der über fünf Jahre gleichbleibend aufgelöst wird.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bilanziert.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu Anschaffungskosten bewertet. Die unfertigen Leistungen werden mit Herstellungskosten bewertet, wobei die allgemeinen Grundsätze zur verlustfreien Bewertung berücksichtigt werden.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Ausfallrisiken sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zu ihren Nominalbeträgen angesetzt.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens werden in Übereinstimmung mit dem Anlagevermögen gebildet und entsprechend den Abschreibungen aufgelöst.

Für ungewisse Verbindlichkeiten aus unmittelbaren Pensionsverpflichtungen wurden Rückstellungen in Höhe von 885 TEUR (Vorjahr 949 TEUR) gebildet. Zur Anwendung gelangte das Teilwertverfahren. Die Berechnung wurde mit Hilfe der Richttafeln 2018 G von Dr. Klaus Heubeck mit 0,96 % bzw. 1,78 % zum 31. Dezember 2022 (von der Deutschen Bundesbank nach Maßgabe der Rückstellungsabzinsungsverordnung mit 10-Jahresdurchschnitt ermittelter Zins) durchgeführt. Es wurde eine Rentendynamik von 1,7 % unterstellt. Bei der Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G mit einem 7-jahresdurchschnittlichen Zinssatz von 0,58 % bzw. 1,44 % der Deutschen Bundesbank würde sich zum 31. Dezember 2022 eine um 15 TEUR höhere Pensionsrückstellung ergeben. Dieser Mehrbetrag unterliegt der Ausschüttungssperre des § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB.

Im Berichtsjahr wurden Rückstellungen für unmittelbare Pensionsverpflichtungen und darüber hinaus für Verpflichtungen betreffend die Pensionskasse der Caritas VVaG, Köln, dotiert. Die (ehemaligen) Arbeitnehmer haben einen unmittelbaren Anspruch gegenüber dem Arbeitgeber hinsichtlich des im Mai 2019 beschlossenen Kürzungsbetrages. Dieser Anteil der Pensionsrückstellung beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 64 TEUR.

Der Konzern hat vom Wahlrecht nach Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB dahingehend Gebrauch gemacht, dass mittelbare Pensionsverpflichtungen gegenüber den Anspruchsberechtigten der KZVK (teilweise) bilanziert werden. Der Ansatz der Rückstellung in Höhe von 700 TEUR (Vorjahr 720 TEUR) erfolgt mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 HGB, wobei zu dessen Ermittlung der Barwert der bisher erhobenen Sanierungsgelder herangezogen wurde.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen. Sie sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2022	Vorjahr
	EUR	EUR
Rückstellungen für Personalaufwendungen	10.641.076,76	10.571.740,00
MDK-Risiken	2.230.000,00	3.017.354,00
Sonstige Rückzahlungsrisiken	1.784.000,00	1.547.665,00
Instandhaltung gemäß § 249 Abs. 2 HGB a. F.	2.057.610,59	2.078.180,73
Sonstige	490.529,62	1.091.865,53
	17.203.216,97	18.306.805,26

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind nur Zahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Ertrag bzw. Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, ausgewiesen.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Einen Überblick über die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gibt der nachfolgende Verbindlichkeitenspiegel:

		Davon mit einer Restlaufzeit von
	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	mehr als 5 Jahren
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	8.722.124,41	668.859,96	8.053.264,45	5.215.037,46
Erhaltene Anzahlungen	313.037,12	313.037,12	0,00	0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.515.095,46	5.515.095,46	0,00	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	501.093,99	180.604,42	320.489,57	0,00
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	25.044.132,00	25.044.132,00	0,00	0,00
Sonstige Verbindlichkeiten	3.533.746,92	3.533.746,92	0,00	0,00
	43.629.229,90	35.255.475,88	8.373.754,02	5.215.037,46
Vorjahr	37.896.816,09	28.724.764,96	9.172.051,13	5.844.796,39

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden und Grundpfandrechte gesichert. Daneben ist ein Teilbetrag von 72 TEUR durch Sicherungsübereignung des finanzierten Gerätes gesichert.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt:

	2022	2021
	EUR	EUR
Umsätze aus stationären und ambulanten Krankenhausleistungen einschließlich der Wahlleistungen und Nutzungsentgelte der Ärzte	188.668.963,27	182.941.114,07
Sonstige Umsatzerlöse	16.950.331,35	16.920.291,24
	205.619.294,62	199.861.405,31

Folgende GuV-Posten enthalten Erträge oder Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung:

GuV-Posten	Art	Betrag
Umsatzerlöse	Corona-Freihaltepauschalen	3.912 TEUR
Umsatzerlöse	Ausgleichsbeträge für frühere Geschäftsjahre	648 TEUR
Sonstige betriebliche Erträge	Periodenfremde Erträge	1.477 TEUR
Sonstige betriebliche Aufwendungen	Periodenfremde Aufwendungen	1.286 TEUR

5. Sonstige Angaben

5.1 Geschäftsführung

Michael Wermker, Hamm

Bezüglich der Angaben der Vergütung der Geschäftsführung wurden die Erleichterungsvorschriften des § 286 Abs. 4 HGB angewendet.

5.2 Mitarbeiter der Gesellschaft

Im Jahr 2022 waren durchschnittlich 2.484 Arbeitnehmer beschäftigt.

5.3 Aufsichtsrat

Pfarrer Alfred Grote, Hamm, Vorsitzender

Pfarrer Dr. Gisbert König, Lippstadt, stv. Vorsitzender (bis 4. Januar 2022)

Stefan Hoffmann, Lippstadt, Bankvorstand, stv. Vorsitzender (seit 5. Januar 2022)

Dr. Ralf Schmatzler, Lippstadt, Arzt

Wolfram Friedrichs, Drensteinfurt, Rechtsanwalt

Marc Herter, Hamm, Oberbürgermeister der Stadt Hamm

Dr. Günter Schwieren, Hamm, Richter i. R.

Simone Urbanke, Lippstadt, Betriebswirtin (seit 5. Januar 2022)

5.4 Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einzelabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Unternehmen und des Konzernabschlusses beträgt 96 TEUR und betrifft ausschließlich Abschlussprüfungsleistungen.

5.5 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Gesellschaften haben verschiedene Verträge abgeschlossen, deren Kündigungstermine im Bereich von unter einem Jahr liegen. Alternativ wurden Sonderkündigungsrechte vereinbart, infolge deren keine langfristigen Verpflichtungen aus entsprechenden Verträgen zum 31. Dezember 2022 bestehen.

Wegen der als Finanzanlagen gehaltenen Genossenschaftsanteile an der Bank für Kirche und Diakonie eG - KD-Bank, Dortmund, besteht eine Nachschusspflicht in Höhe von 1 TEUR.

5.6 Haftungsverhältnisse

Mittelbare Versorgungszusagen gegenüber den Arbeitnehmern aus Altersversorgungsverpflichtungen bestehen bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen in Dortmund. Diese Zusagen werden durch entsprechendes Deckungsvermögen der KZVK, laufende Beiträge und zusätzliche Mehr-/Finanzierungsbeiträge der beteiligten Unternehmen vollständig finanziert. Ein Risiko der Inanspruchnahme besteht in Höhe einer eventuellen Deckungslücke.

Der auf den Konzern entfallende Barwert der zu erwartenden Mehrbeträge, die durch die Erhebung der Stärkungsbeiträge geschlossen werden soll, betrug unter Berücksichtigung eines Abzinsungssatzes gemäß § 253 Abs. 2 HGB von 1,78 % für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren am 31. Dezember 2022 19.888 TEUR.

5.7 Beteiligungen

Name der Beteiligung	Beteiligungsquote	Eigenkapital	Jahresergebnis
	%	EUR	EUR
Ambulante Reha Bad Hamm GmbH, Hamm (Stand 31.12.2021)	6,60	4.752.772,79	336.422,27
Evangelische Pflegedienste im Kirchenkreis Hamm gGmbH, Hamm (Stand 31.12.2021)	27,50	1.373.715,27	555.732,90

Anlagennachweis für das Geschäftsjahr 2022

	Entwicklung der Anschaffungswerte
Bilanzposten:	Anfangsstand	Umgliederung* Zugang	Abgang	Endstand
	EUR	EUR	EUR	EUR
1	2	3	4/5	6
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		+9.513,81*
	4.489.375,46	261.757,17	3.459,44	4.757.187,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken		+1.708.674,51*
	63.800.757,35	1.163.031,51	0,00	66.672.463,37
2. Technische Anlagen und Maschinen		+645.560,64*
	8.452.054,18	607.490,61	0,00	9.705.105,43
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		+55.573,21*
	51.537.403,35	2.016.848,02	547.833,76	53.061.990,82
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau		-2.419.322,17*
III. Finanzanlagen	3.194.085,38	1.717.262,19	8.530,19	2.483.495,21
1. Beteiligungen	615.107,61	0,00	0,00	615.107,61
2. Sonstige Finanzanlagen	28.100,00	0,00	0,00	28.100,00
		±2.419.322,17*
	132.116.883,33	5.766.389,50	559.823,39	137.323.449,44

	Entwicklung der Abschreibungen
Bilanzposten:	Anfangsstand	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Entnahme für Abgänge	Endstand
	EUR	EUR	EUR	EUR
1	7	8/10	9/11	12
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.564.199,46	266.143,98	3.459,44	3.826.884,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	24.394.974,54	1.847.738,02	0,00	26.242.712,56
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.932.064,18	139.014,25	0,00	7.071.078,43
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	40.511.594,35	2.784.285,23	532.518,76	42.763.360,82
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Sonstige Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00
	75.402.832,53	5.037.181,48	535.978,20	79.904.035,81


Bilanzposten:	Restbuchwerte 31.12.2022
	EUR
1	13
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	930.303,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	40.429.750,81
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.634.027,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.298.630,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.483.495,21
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	615.107,61
2. Sonstige Finanzanlagen	28.100,00
	57.419.413,63

Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Jahresergebnis (einschließlich Anteile Dritter)	7	2.228
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	5.037	4.810
Veränderung der Rückstellungen	-1.191	-443
Auflösung von Sonderposten und sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen	-3.956	-3.851
Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger Aktiva (ohne Fördermittelbereich)	5.826	7.521
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva (ohne Fördermittelbereich)	-302	-15.869
Zinsaufwendungen/Zinserträge	126	-5
Ertragsteueraufwand/-ertrag	-56	57
Ertragsteuerzahlung	56	-57
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	5.547	-5.609
Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-262	-92
Investitionen in das Sachanlagevermögen	-5.505	-9.858
Investitionen in das Finanzanlagevermögen	0	-5
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	0	6.360
Erhaltene Zinsen	34	5
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-5.733	-3.590
Einzahlungen aus Fördermitteln und Investitionszuschüssen	5.088	5.937
Einzahlungen aus der Aufnahme langfristiger Darlehen	38	1.500
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen	-656	-2.635
Gezahlte Zinsen	-160	0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	4.310	4.802
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	4.124	-4.397
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds aus Endkonsolidierung	0	-2.940
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	26.236	33.573
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	30.360	26.236

Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2022

(Entwicklung des Konzerneigenkapitals vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022)

	Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital
	EUR	EUR	EUR
Stand 1.1.2021	25.000,00	8.641.165,79	9.979.776,81
Konzernjahresüberschuss 2021	0,00	0,00	3.839.040,59
andere neutrale Transaktionen	0,00	750.000,00	0,00
Stand 31.12.2021	25.000,00	9.391.165,79	13.818.817,40
Konzernjahresüberschuss 2022	0,00	0,00	68.515,75
Stand 31.12.2022	25.000,00	9.391.165,79	13.887.333,15

	Mutterunternehmen	Minderheitsgesellschafter	Konzerneigenkapital
	Eigenkapital	Minderheitenkapital
	EUR	EUR	EUR
Stand 1.1.2021	18.645.942,60	15.636.452,16	34.282.394,76
Konzernjahresüberschuss 2021	3.839.040,59	-1.610.639,57	2.228.401,02
andere neutrale Transaktionen	750.000,00	-730.132,32	19.867,68
Stand 31.12.2021	23.234.983,19	13.295.680,27	36.530.663,46
Konzernjahresüberschuss 2022	68.515,75	-61.638,69	6.877,06
Stand 31.12.2022	23.303.498,94	13.234.041,58	36.537.540,52

Das Eigenkapital unterliegt im Wesentlichen den Bindungen des Gemeinnützigkeitsrechts.

Hamm, 12. August 2023

Michael Wermker, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Valeo-Kliniken GmbH, Hamm

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Valeo-Kliniken GmbH, Hamm, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Valeo-Kliniken GmbH, Hamm, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Münster, 12. August 2023

Solidaris Revisions-GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Zweigniederlassung Münster

Alexander Schmidt, Wirtschaftsprüfer

Stefan Lödding, Wirtschaftsprüfer

Billigung des Konzernabschlusses 2022

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde in der Gesellschafterversammlung vom 18. September 2023 gebilligt.

Johanniter Holding Hamm GmbH