Klinikverbund Allgäu gGmbH

Immenstadt i. Allgäu

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht 2022

Klinikverbund Allgäu gGmbH

1 Situationsbericht und Rahmenbedingungen

1.1 Allgemeines

1.2 Erlöskonstellation

2 Konsolidierungskreis

3 Geschäftsverlauf

3.1 Kliniken

3.2 Medizinische Versorgungszentren

3.3 Servicegesellschaften

4 Ertragslage

5 Finanzlage

6 Vermögenslage

7 Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

7.1 Chancen

7.2 Risiken

8 Ausblick

1 Situationsbericht und Rahmenbedingungen

1.1 Allgemeines

Die Aufgabe des Konzerns Klinikverbund Allgäu ist die Sicherstellung des öffentlichen Gesundheitswesens für die Stadt Kempten (Allgäu), den Landkreis Oberallgäu und den Landkreis Unterallgäu. Die Muttergesellschaft Klinikverbund Allgäu gGmbH verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff Abgabenordnung. Sie fördert das öffentliche Gesundheitswesen durch den Betrieb und die Unterhaltung von Kliniken, Reha-Einrichtungen, medizinische Versorgungszentren und Pflegeeinrichtungen, die Ausbildung und Weiterbildung von im Gesundheitswesen tätigen Personen, den Betrieb von Krankenpflegeschulen, den Betrieb von Fortbildungsstätten für Studierende der Humanmedizin i. S. e. Lehrkrankenhauses (als Außenstelle einer Universität), die Gesundheitsaufklärung und durch Öffentlichkeitsarbeit auf dem Gebiet des Gesundheitswesens.

Auf die Klinikverbund Allgäu gGmbH wurden im Zuge einer Abspaltung als auch einer langfristigen Nutzungsüberlassung mit Wirkung ab 01. Oktober 2013 die wesentlichen Teile des Vermögens und der Schulden, alle Arbeitsverhältnisse mit Mitarbeitern sowie die geschäftlichen Vertragsverhältnisse sowohl der Kliniken Oberallgäu gGmbH mit Sitz in Sonthofen als auch der Klinikum Kempten-Oberallgäu gGmbH mit Sitz in Kempten übertragen bzw. langfristig überlassen.

Zum 01. November 2019 schlossen sich die Kliniken im Oberallgäu (Immenstadt, Sonthofen, Oberstdorf) und Kempten mit den Kreiskliniken Unterallgäu (Kliniken in Mindelheim und Ottobeuren sowie der Pflegeeinrichtung in Mindelheim) unter dem gemeinsamen Dach der Klinikverbund Allgäu gGmbH zusammen.

Die deutsche Wirtschaftsleistung entwickelt sich vor dem Hintergrund der vielen geopolitischen Krisen sowie den galoppierenden Inflationsraten deutlich langsamer als ursprünglich erwartet. Der Sachverständigenrat sieht die weitere wirtschaftliche Entwicklung aufgrund erheblicher Abwärtsrisiken stark beeinträchtigt. Die extremen Inflationsraten sowie die enormen Steigerungen bei den Energiepreisen führen zu dramatischen Kaufkraftverlusten und drohen in vielen Unternehmen die Produktion unrentabel zu machen. Darüber hinaus führt der Krieg in der Ukraine in den meisten entwickelten Volkswirtschaften nicht nur zu einer Energiekrise und hohen Inflationsraten, sondern auch zu deutlich geringeren Wachstumsraten oder gar Rezessionen. Die Lieferkettenengpässe entspannen sich laut den Forschern hingegen zunehmend. (Jahresgutachten Kurzfassung 2022/23 Sachverständigenrat, S.3)

Der Gesundheitsfonds verzeichnete im Jahr 2022 einen Überschuss in Höhe von 4,3 Mrd. Euro. Die Liquiditätsreserve betrug zum Stichtag 16. Januar 2023 rund 12,0 Mrd. Euro. Der Überschuss resultiert aus einem Zuwachs der GKV-Beitragseinnahmen von 4,4 Prozent. So fließen die Ausgaben des Gesundheitsfonds als monatliche Zuweisungen in konstanter Höhe an die Krankenkassen, während die Einnahmen unterjährig erheblich schwanken und insbesondere im letzten Quartal aufgrund der Verbeitragung von Jahressonderzahlungen wie beispielsweise dem Weihnachtsgeld höher ausfallen. Zur Bewältigung der Corona-Pandemie trägt der Bund weiterhin einen Großteil der Ausgaben für pandemiebedingte Zahlungsverfahren, die aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds vorfinanziert werden. Hierunter fallen insbesondere Aufwendungen für Corona-Testungen und für Impfungen gegen COVID-19 im Rahmen der Coronavirus-Impf- und Testverordnung sowie Ausgleichszahlungen für Krankenhäuser. Insgesamt wurden in 2022 rund 21,4 Mrd. Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds zur Verfügung gestellt und vom Bund refinanziert. (BMG Pressemeldung vom 10.03.2023, Vorläufige Finanzergebnisse der GKV für das Jahr 2022)

Mit der zweiten Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser (2. KrhWwSVÄndV) vom 29. Dezember 2021 wurden die gesetzlichen Regelungen für den Ganzjahresausgleich 2021 wirkungsgleich auf das Jahr 2022 übertragen. Die genauen Einzelheiten sind in der Corona-Ausgleichsvereinbarung 2022 vom 5. Dezember 2022 geregelt.

Der Ganzjahresausgleich stellt dabei eine Kompensation für eine in 2022 gegenüber 2019 rückläufige Leistungsentwicklung dar. Hierbei werden Erlösrückgänge des Jahres 2022 unter Anrechnung von 85 Prozent der gemäß § 21 KHG geleisteten Freihaltepauschalen und 50 Prozent des gemäß § 21 a KHG gewährten Versorgungsaufschlags im Vergleich zu 98 Prozent der Erlöse aus dem Jahre 2019 unter Berücksichtigung inflationsbedingter Preissteigerungen und der Bereinigung von Sachkosten zu 85 Prozent ausgeglichen. Sofern die Erlöse des Jahres 2022 die Erlöse des Referenzjahres 2019 übersteigen und der übersteigende Betrag sich vollständig aus den 85 Prozent der erhaltenen Freihaltepauschalen bzw. 50 Prozent des erhaltenen Versorgungsaufschlags ergibt, ist dieser Betrag zurückzuzahlen. (Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser)

1.2 Erlöskonstellation

Die Erlöse des Konzerns Klinikverbund Allgäu sind im Wesentlichen durch diejenigen der Muttergesellschaft Klinikverbund Allgäu gGmbH, den Erlösen aus Krankenhausleistungen, geprägt. Diese umfassen ca. 85 % der Konzernumsätze. Insofern wird im Folgenden auf die Rahmenbedingungen dieser Krankenhauserlöse eingegangen.

Die Budget- und Entgeltverhandlung des Jahres 2022 waren wie bereits in den Vorjahren von den Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie geprägt. Es war Konsens der Vertragsparteien vom Verhandlungsergebnis des Jahres 2019 ausgehend das Budget 2022 zu verhandeln und entsprechend die Leistungen nicht an das Corona-bedingt niedrige Leistungsvolumen anzupassen. Die Ausgliederung der pflegerelevanten Kosten aus dem DRG-Katalog in eine vollumfängliche Pflegekostenfinanzierung wurde von den Kostenträgern bei bestehenden Unsicherheiten weitgehend akzeptiert. Ansonsten gelten unverändert die Vorzeichen der gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Entwicklungen und Vorgaben. Die über die Krankenkassen vermittelte Abhängigkeit des Krankenhaussektors von volkswirtschaftlichen Entwicklungen ist weiterhin gegeben. Die dem Krankenhausbereich insgesamt zufließenden Erlöse entwickeln sich nicht in dem Maße, mittels dessen Personalkostensteigerungen, Inflation oder Folgekosten aus medizinischer Innovation automatisch aufgefangen werden können. Vor dieser Erlös-Kosten-Herausforderung steht auch die Klinikverbund Allgäu gGmbH. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat den landesweit geltenden Basisfallwert in Bayern für 2022 mit 3.825,44 € genehmigt. Dieser war für die Aufnahmen ab dem 01. Januar 2022 abzurechnen.

Die Budgetverhandlungen für das im Bayerischen Krankenhausplan eingetragene Klinikum Kempten, die Kliniken Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf mit Institutskennzeichen 260 970 173 und für die Klinik Mindelheim mit Institutskennzeichen 260 971 210 sowie die Klinik Ottobeuren mit Institutskennzeichen 260 271 232 konnten am 04. Juli 2023 für das Jahr 2023 mit den Kostenträgern abgeschlossen werden. Die Einigung wird voraussichtlich mit Wirkung ab 01.09.2023 durch die Regierung von Schwaben genehmigt. Das Ausbildungsbudget konnte im Rahmen der Umstellung auf die Finanzierung durch den Ausbildungsfonds sowie der zusätzlichen Ausbildungsbereiche entsprechend den anfallenden bzw. gestiegenen Kosten vereinbart werden. Die Kriterien des Pflegebudgets unterliegen weiterhin Anpassungen, so dass sich in der nächsten Budgetverhandlung zeigen muss, wie die zukünftige Höhe des Pflegebudgets ist. Insgesamt handelt es sich um ein angemessenes Verhandlungsergebnis.

2 Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis setzte sich zum 31. Dezember 2022 aus der Muttergesellschaft Klinikverbund Allgäu gGmbH und den folgenden Tochter- und Beteiligungsgesellschaften zusammen:

Gesellschaft	Verhältnis	unmittelbarer und mittelbarer Kapitalanteil
Kliniken
Reha-Klinik Allgäu GmbH	verbundenes Unternehmen	84,5 %
Allgäu-Klinik GmbH	verbundenes Unternehmen	100,0 %
Medizinische Versorgungszentren
MVZ Immenstadt Allgäu GmbH	verbundenes Unternehmen	80,0 %
MVZ Klinikum Kempten GmbH	verbundenes Unternehmen	100,0 %
MVZ Oberstdorf GmbH	assoziiertes Unternehmen	19,8 %
MVZ Adelegg-Westallgäu GmbH	gemeinsam geführtes Unternehmen	50,0 %
MVZ Mindelheim GmbH	verbundenes Unternehmen	100,0 %
MVZ "Die Kindersprechstunde" GmbH	verbundenes Unternehmen	100,0 %
ZfPA GmbH	verbundenes Unternehmen	55,0 %

Gesellschaft	Verhältnis	unmittelbarer und mittelbarer Kapitalanteil
Servicegesellschaften
AKS Klinik-Service GmbH	verbundenes Unternehmen	51,0 %
OKS Klinik-Service GmbH	verbundenes Unternehmen	51,0 %
UKS Klinik-Service GmbH	verbundenes Unternehmen	100,0 %
ESKA Energie-Service GmbH	verbundenes Unternehmen	100,0 %
Menü-Service Allgäu GmbH	verbundenes Unternehmen	51,0 %

3 Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2022 des Klinikverbund-Konzerns schloss mit einem Jahresfehlbetrag (einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter) in Höhe von 2.655 T€

(Vj Jahresüberschuss 2.248 T€) ab.

3.1 Kliniken

3.1.1 Klinikverbund Allgäu (Akutkliniken)

Die Klinikverbund Allgäu gGmbH betreibt sechs Akutkliniken, die sich wie folgt charakterisieren lassen (vereinfachte Darstellung). Das Klinikum Kempten ist ein umfassender Vollversorger der Versorgungsstufe II (Schwerpunktversorgung), die Klinik Immenstadt ein Vollversorger der Versorgungsstufe I (Grund- und Regelversorgung). Die Klinik Mindelheim und die Klinik Ottobeuren sind allgemeine Krankenhäuser der akutstationären Versorgung mit der Versorgungsstufe I (Grund- und Regelversorgung). In der Klinik Mindelheim ist eine Kurzzeitpflege etabliert. Die Klinik Sonthofen fokussiert sich als geriatrischer Spezialversorger der Versorgungsstufe I und bildet zusammen mit der Reha-Klinik Allgäu die "Geriatrie-Kliniken Sonthofen" ab, die Klinik Oberstdorf ist ein orthopädischer Spezialversorger der Versorgungsstufe I.

Der Klinikverbund Allgäu hat im Jahr 2022 insgesamt 48.003 (Vorjahr 48.719) Patienten stationär behandelt. Der Casemix-Index (CMI) betrug 0,862. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr mit 0,845 einen Anstieg um +0,017 bzw. 2,0 %. Insgesamt erzielte der Klinikverbund Allgäu 41.355 Casemixpunkte (CM-Punkte). Im Vergleich zum Jahr 2021 bedeutet dies einen Anstieg um 207 CM-Punkte oder eine Veränderung um 0,5 %. Die durchschnittliche Verweildauer stationärer Patienten blieb unverändert zum Vorjahr bei 5,3 Tagen.

Baumaßnahmen Kempten

Septischer OP

Im Jahr 2017 wurden Planungen für einen septischen OP konkretisiert. Notwendig ist dieser OP aufgrund spezieller Hygiene-Anforderungen seitens der Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) für die Etablierung des Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV). Der für das Jahr 2018 avisierte Baubeginn konnte aufgrund von inhaltlichen Bedenken seitens der Gewerbeaufsicht nicht realisiert werden. Eine entsprechende Neuplanung sieht nun einen Anbau, südlich des bestehenden Zentral-OP's (D-Bau) vor. Diese Planungen wurden in 2019 verfeinert. Die Detaillierung der Abstimmungen mit der gesetzlichen Unfallversicherung konnte in 2020 abgeschlossen und der Bau mit vorbereitenden Maßnahmen in 2020 begonnen werden. Die Baumaßnahmen sind planmäßig und konnten bis Ende 2022 weitestgehend fertiggestellt werden. Nacharbeiten im Bereich der Schleusensituationen ziehen sich bis ins Jahr 2023. Die Erweiterung des Sterilgutflures sowie die Nutzung des Septischen OP's sind bereits möglich. Das Kostenbudget beläuft sich derzeit auf 5.500 T€.

C-Bau

Die Modernisierung des 1999 entstandenen C-Baus hat begonnen. Die Maßnahme umfasst die Schaffung einer zeitgemäßen Netzwerkinfrastruktur, um mobilen Datenzugriff für medizinische Geräte, mobile Visite sowie Anschlüsse für Patienten und Besucher zu ermöglichen. In 2020 erhielten wir einen Förderbescheid in Höhe von 1.389 T€. Die Arbeiten haben in 2021 begonnen und wurden im Mai 2023 abgeschlossen. Nach Eingang der Schlussrechnungen können die endgültigen Kosten ermittelt werden. Der Budgetrahmen in Höhe von 1.997 T€ wird nicht überschritten.

Erweiterung "Zentrale interdisziplinäre Notaufnahme und Radiologie"

In 2020 haben wir die Planungen zur Erweiterung der zentralen interdisziplinären Notaufnahme in Kempten soweit erstellt, dass ein Förderantrag hierzu eingereicht wurde. Die Maßnahme ist zum einen aufgrund der stetig steigenden Patientenzahlen erforderlich, zum anderen aufgrund der durch die Pandemie aufgezeigten notwendigen Anforderungen der Hygiene. In 2021 haben wir einen positiven Bescheid über Fördermittel aus Kontingentmaßnahmen des Landes in Höhe von 1.821 T€ erhalten. Der Bauantrag wurde eingereicht. Aufgrund der Baupreissteigerungen wurde das Projekt vorerst zurückgestellt.

Pathologie

Die Planungen eines neuen Traktes zur Unterbringung der Pathologie wurden im Jahr 2017 bis auf weiteres zurückgestellt. Nach Umsetzung der gesellschaftsrechtlichen Beteiligung an der ZfPA GmbH wurden die Planungen für einen entsprechenden Neubau wiederaufgenommen. Durch die Komplexität und Kostenschätzungen sind bislang verschiedene Alternativen an unterschiedlichen Standorten erarbeitet worden. Im Jahr 2021 wurden in den jeweiligen Gremien die Weichen gestellt. Die Planungen und Kostenschätzungen wurden 2022 verfeinert. Zur finanziellen Machbarkeit des Projektes wurden Abstimmungen geführt um in 2023 die entsprechenden Gremienbeschlüsse zur Umsetzung des Projektes herbeizuführen.

Baumaßnahmen Immenstadt

Erweiterung der Bettenkapazität und Verteilküche

Im Rahmen einer Planbettenerweiterung auf 190 Betten entstehen an der Klinik Immenstadt derzeit 24 zusätzliche Betten in einem Neubau. Der Baubeginn erfolgte im Dezember 2019. Die vorläufige Fertigstellung des Bettentraktes ist mit einer beschränkten Inbetriebnahme aufgrund der Pandemiesituation zum Ende des Jahres 2021 erfolgt, die endgültige Inbetriebnahme des Bettentraktes erfolgte im März 2022. Aufgrund von Lieferengpässen ist die Verteilküche und der Versorgungsbereich im Mai 2022 fertiggestellt worden. In 2022 erfolgten noch als Teil des Gesamtprojektes Umbaumaßnahmen im Bestand, so dass Anfang 2023 die Gesamtfertigstellung erfolgt ist.

Baumaßnahmen Oberstdorf

In der Klinik Oberstdorf wurde die Ertüchtigung des Brandschutzes erarbeitet. Allerdings ergaben sich im Jahr 2020 durch immer tiefergehende Untersuchungen neben notwendigen Brandschutzertüchtigungen auch statische Ertüchtigungsnotwendigkeiten. Die durch Fachleute und Gutachter durchgeführten Untersuchungen führten in Abstimmung mit dem zuständigen Bauamt unter dem Aspekt der Gewährleistung eines sicheren Brandschutzes zu Schließungen einzelner Zimmer und Ebenen. Die Kostenschätzung für die ursprüngliche Brandschutz-ertüchtigung ist damit in Größenordnungen angelangt, die es erforderlich machen, Alternativen zu erarbeiten. Verschiedene Szenarien wurden erarbeitet. Allerdings konnte aufgrund der Unsicherheiten durch das Krankenhausreformgesetztes noch kein Konzept verabschiedet werden. Bis zur Klärung dieser Frage, wird der Betrieb mit dem abgestimmten Brandschutzkonzept ermöglicht.

Baumaßnahmen Mindelheim

Im Jahr 2020 wurde die bisherige Zielplanung der Klinik Mindelheim vollständig überarbeitet. Der Raumbedarf, die Neuordnung der Funktionsstellen und der Umgang mit den Bettenhäusern sowie die Berücksichtigung der zunehmenden Ambulantisierung wurden in eine neue Zielplanung eingearbeitet. In Abstimmung mit den Gremien und Förderbehörden soll diese Zielplanung umgesetzt werden.

Zwischenzeitlich wurden als erster Teil der Zielplanung für den Bauabschnitt 1 die Planungen soweit erarbeitet, dass mit Trägern und Förderbehörde die Finanzierung erarbeitet wurde. Darüber hinaus findet die Abstimmung mit der Stadt Mindelheim zur Erlangung des Baurechtes statt, das bis Ende 2023 erreicht werden soll. Als Vorwegmaßnahme ist die Einrichtung eines redundanten Serverraumes erforderlich. Diese Maßnahme wird durch einen positiv beschiedenen Kontingentantrag derzeit umgesetzt. Ein Abschluss ist im III. Quartal 2023 vorgesehen. Weiterhin ist die Umsetzung des Herzkathetermeßplatzes erforderlich. Diese Maßnahme befindet sich derzeit in der Umsetzung und soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

Die weiteren Bauabschnitte zum Ersatz des Bettenhauses und des Eingangsbereiches werden weiter vertieft.

Im Juli 2019 wurde mit der Ertüchtigung des Brandschutzes in der Klinik Mindelheim begonnen. Der erste Teilabschnitt wurde in 2020 umgesetzt. Im Zuge der neuen Zielplanung wurde auch das Brandschutzkonzept im Bestand hierauf angepasst. In Abstimmung mit den Behörden wurde dies in 2022 sowie in 2023 sukzessive umgesetzt. Insbesondere die Installation einer neuen Brandmeldeanlage und die Errichtung von neuen Brandabschnitten steht kurz vor dem Abschluß und stellt eine signifikante Verbesserung der Brandschutzmaßnahmen für die Klinik dar.

Die neue Lichtrufanlage in der Klinik Mindelheim wurde mittlerweile umgesetzt. Die Umsetzung der Maßnahme im laufenden Betrieb konnte durch gute Koordination gegenüber der ursprünglichen Planung um sechs Monate verkürzt werden.

Auf der 5. Ebene des Bettenhauses ist in 2021 eine interdisziplinäre Wahlleistungsstation mit 19 Betten entstanden. Im April 2022 konnte der Betrieb aufgenommen werden.

Baumaßnahmen Ottobeuren

An der Klinik Ottobeuren wurde im Westen ein neuer OP- und Funktionstrakt mit drei neuen Operationssälen sowie über der Notfallzufahrt im Norden ein neues Gebäude für die Intensivstation mit 9 Plätzen errichtet. Der Gebäudeteil, in dem bisher die OPs und die Intensivstationen untergebracht sind, wurde vor ca. 30 Jahren erstellt und entspricht nicht mehr den räumlichen und strukturellen Anforderungen. Dieser wird zur Vervollständigung des OP- und Funktionstraktes kernsaniert und neu ausgestattet.

Die Ebenen des OPs und der Intensivstation konnten im August 2021 in den neu errichteten Gebäuden mit Intensivstation (6 Betten) und drei neuen OP-Sälen in Betrieb gehen. Seitdem erfolgt die Sanierung des Bestandes, um einen neuen Aufwachraum und die weiteren drei Intensivplätze herzustellen. Die Gesamtmaßnahme wurde aufgrund von Lieferverzögerungen im März 2023 abgeschlossen.

Das im Erdgeschoß geplante neue Behandlungs- und Diagnostikzentrum, welches die Notfallversorgung, die medizinische Aufnahme, die Funktionsdiagnostik, die Endoskopie und die Röntgendiagnostik beinhaltet, wurde in 2020 neu geplant. Grund hierfür war, eine wirtschaftliche Betriebsführung zu gewährleisten und mehr Untersuchungsräume für zukünftige Behandlungsmöglichkeiten in der Klinik zu schaffen. Der Innenausbau der Räume verzögerte sich durch die Umplanung und hat nun Mitte 2021 begonnen. Durch Lieferverzögerungen haben sich die Arbeiten verzögert. Trotzdem konnte die Endoskopie, Notaufnahme und das Röntgen einen Großteil der Räumlichkeiten im November 2022 in Betrieb nehmen. Der Abschluss der Gesamtmaßnahme nach dem Umbau von Bestandräumlichkeiten wird im August 2023 erfolgt sein.

Der Baubeginn der "Neuen Mitte" in der Klinik Ottobeuren ist in 2021 erfolgt. Das neue Gebäude enthält neben Wahlleistungszimmern in den Stockwerken 1 - 3 im Erdgeschoß eine Cafeteria für Patienten, Besucher und Mitarbeiter sowie im Untergeschoß neue Räumlichkeiten für das Labor. Die Maßnahme wurde im Juni 2023 beendet und konnte sukzessive dem Betrieb übergeben werden.

Die zweite Brandschutzmaßnahme ist durch die Umplanungen der Funktionsdiagnostik in der derzeitigen Umsetzung. Die Arbeiten ziehen sich leider durch Lieferengpässe und Firmenverfügbarkeit weiter hin, so dass sich der Abschluss in das III. Quartal 2023 verzögert. Die Maßnahme wird im Rahmen eines Regierungskontingents durch den Freistaat Bayern gefördert.

3.1.2 Allgäu-Klinik GmbH (Akutklinik)

In der Allgäu-Klinik, welche als Privatklinik konstituiert ist, werden am Standort Immenstadt vor allem herzchirurgische Leistungen erbracht. Auf Grund des Pandemiegeschehens konnten in den Jahren 2020 bis 2022 keine Leistungen erbracht werden, da notwendige Kapazitäten für die Aufnahme von COVID-Patienten in der Klinik Immenstadt vorgehalten wurden. Die Gesellschaft ist derzeit inaktiv.

Das Geschäftsjahr 2022 hat mit einem Jahresfehlbetrag von 8.379,96 € (VJ Jahresüberschuss 1.576,01 €) abgeschlossen.

3.1.3 Reha-Klinik Allgäu GmbH (Rehabilitation)

Neben den Akutkliniken wird im Konzern zusätzlich eine Reha-Klinik am Standort Sonthofen betrieben, an der die Klinikverbund Allgäu gGmbH die Mehrheit der Gesellschafteranteile im Umfang von 84,5 % des Stammkapitals hält. Mitgesellschafter ist mit 15,5 % Anteil am Stammkapital das Klinikum Memmingen AöR. Die Reha-Klinik bildet zusammen mit der Akut-Klinik Sonthofen die "Geriatrie-Kliniken Sonthofen" ab.

Bei einem Umsatz von 8.052 T€ beträgt der Jahresfehlbetrag nach Steuern der Reha-Klinik Allgäu GmbH im Wirtschaftsjahr 18 T€ (VJ Jahresfehlbetrag 25 T€). Wegen weiterhin bestehenden Herausforderungen in der Finanzierungssystematik des Rehabilitationsbereiches, der Gewinnung von Pflegekräften und den pandemiebedingten Belastungen wird für das kommende Jahr mit einem negativen Ergebnis von ca. TEUR 100 gerechnet. In der weiteren Zukunft wird wieder von einer positiven Geschäftsentwicklung der Reha-Klinik ausgegangen.

3.2 Medizinische Versorgungszentren

Durch eine Anpassung des Punktwertes von 11,2662 Cent je Punkt in 2022 wird die Vergütung für alle ärztlichen Leistungen um 2 Prozent auf 11,4915 Cent je Punkt steigen.

Einige Neuerungen gibt es im Bereich des Ambulanten Operierens, die eine bessere Vergütung bestimmter Operationen und ein größeres Spektrum von ambulanten Eingriffen vorsehen, das von Vertragsärzten durchgeführt werden darf.

Generell setzt sich seit Jahren ein erkennbarer Trend zur Ambulantisierung fort. Hier hat die COVID-19-Pandemie die durch eine Vielzahl von regulatorischen Eingriffen forcierte Verlagerung der ambulant-sensitiven Leistungen in den ambulanten Sektor beschleunigt. Das im April veröffentlichte IGES-Gutachten schlägt vor, den AOP-Katalog gemäß § 115 b SGB V nahezu zu verdoppeln, um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen.

Ein Inflationsausgleich für die steigenden Energiekosten in den Arztpraxen ist derzeit nicht vorgesehen, wodurch die wirtschaftliche Belastung für die Praxen weiter steigen wird.

Darüber hinaus ist zum 01. Januar 2023 die Neupatientenregelung nach dem Terminserviceversorgungsgesetz und damit ein wichtiger extrabudgetärer Vergütungsbestandteil wegfallen. Inwiefern dieser durch die Anpassung der extrabudgetären Zuschläge für vermittelte Patientenfälle über Terminservicestellen kompensiert werden kann, ist derzeit nicht prognostizierbar.

Um dem Risiko des Fachkräftemangels und den negativen Auswirkungen auf die Leistungserbringung entgegenzuwirken, wird der Fokus auf fundierte Ausbildungsangebote und ein weitreichendes Angebot zur Fortbildung und Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden, die zu einer langfristigen Bindung der Mitarbeiter und zur Steigerung unserer Attraktivität als Arbeitgeber führen sollen. Flexible, lebensphasen-orientierte Arbeitszeitmodelle sind gängige Praxis.

Die Anzahl von Cyberangriffen auf Gesundheitseinrichtungen hat in den letzten Monaten weltweit weiterhin signifikant zugenommen. Die Angriffe finden zunehmend technisch komplex und hochprofessionell statt. Durch den Ukraine-Krieg ist global die Anzahl von Cyber-Angriffen gestiegen, insbesondere auch auf Einrichtungen der kritischen Infrastruktur einschließlich der des Gesundheitswesens. Vor dem Hintergrund zunehmender Vernetzung und Komplexität erhöhen sich auch die Ansprüche an umfassende und funktionsfähige IT-Systeme und der IT-Sicherheit.

In den Konzernabschluss werden im Rahmen der Vollkonsolidierung die MVZ Immenstadt Allgäu GmbH, die MVZ Klinikum Kempten GmbH, die MVZ Mindelheim GmbH, die MVZ "Die Kindersprechstunde" GmbH und die ZfPA GmbH einbezogen. Der Einbezug der MVZ Oberstdorf GmbH im Konzernabschluss erfolgt als assoziiertes Unternehmen mit dem anteiligen Eigenkapital (at-Equity). Die MVZ Adelegg-Westallgäu GmbH, welches ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem weiteren Gesellschafter darstellt, wird entsprechend dem Gesellschaftsanteil von 50 % anteilsmäßig in den Konzernabschluss einbezogen (Quotenkonsolidierung). Die MVZ "Die Kindersprechstunde" GmbH entstand aus der bisherigen Perspektiv GmbH und hat ihren Geschäftsbetrieb ab 2022 aufgenommen.

3.2.1 MVZ Immenstadt Allgäu GmbH

Im Jahr 2022 konnten Umsatzerlöse in Höhe von 9.929 T€ erzielt werden. Diese liegen mit rund 460 T€ über dem Umsatz von 2021. In den Umsätzen enthalten sind konzerninterne Erlöse in Höhe von 3.706 T€ aus Leistungen der MVZ Immenstadt Allgäu GmbH an die Klinikverbund Allgäu gGmbH, welche im Rahmen der Erlöskonsolidierung aus den Konzernerlösen eliminiert wurden.

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -73 T€ (VJ - 131 T€) ab. Diese Ergebnisverbesserung beruht im Wesentlichen auf der Leistungssteigerung aufgrund gestiegener Fallzahlen.

Für das kommende Geschäftsjahr 2023 wird von sinkenden Fallzahlen und einem damit einhergehenden leichten Umsatzerlösrückgang ausgegangen. Insgesamt betrachtet wird im Vergleich zum aktuellen Geschäftsjahr ein deutlich positiveres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr erwartet, das jedoch noch negativ ausfallen wird.

3.2.2 MVZ Klinikum Kempten GmbH

Im Geschäftsjahr 2022 konnten insgesamt 24.448 Fälle (VJ: 22.633) abgerechnet werden, davon waren 22.122 (VJ: 20.102) kassenärztliche und 2.326 (VJ: 2.531) privatärztliche/ berufsgenossenschaftliche.

Mit dem Umsatz aus den oben genannten Fällen sowie den sonstigen Erträgen wurde eine Gesamtleistung von insgesamt 2.982 T€ (VJ 3.114 T€) erzielt. Bei den Umsatzerlösen gab es in den Fachbereichen Gynäkologie, Neurochirurgie, Onkologie und Pneumologie eine Steigerung aufgrund von Patientensteigerungen, Leistungserweiterungen und Veränderung des Leistungsspektrums. Demgegenüber stehen Erlöseinbußen im Fachbereich Chirurgie und Orthopädie, aufgrund einer neuen Arztbesetzung und dem Angebot eines anderen Leistungsspektrums. Der Fachbereich Thoraxonkologie/Schlaflabor konnte das Umsatzniveau vom Vorjahr halten.

Das Geschäftsjahr 2022 hat mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -28 T€ (VJ - 12 T€) abgeschlossen.

Im Wesentlichen resultiert das negative Ergebnis aus den Umsatzeinbußen des Fachbereichs Chirurgie und Orthopädie sowie weniger gestellte Unterstützungsleistungen an den Klinikverbund. Der Personal-, Material- und sonstige betriebliche Aufwand konnte insgesamt zwar verringert werden, aber nicht in dem Maße, um das Geschäftsjahr positiv abzuschließen. Darüber hinaus haben Preissteigerungen in bestimmten Bereichen die Ergebnisseite negativ beeinflusst.

3.2.3 MVZ Oberstdorf GmbH

Das Ergebnis in 2022 hat sich im Vergleich zum Vorjahr wieder moderat verbessert, da weniger coronabedingte Leistungsausfälle im OP-Bereich entstanden sind. Damit findet wieder eine langsame Annäherung an den stabilen Geschäftsverlauf vor der Corona Pandemie statt.

Die Gesellschaft trug im Rahmen der Equity-Bewertung 23 T€ (VJ 45 T€) zum Ergebnis des Konzerns bei.

3.2.4 MVZ Mindelheim GmbH

Die MVZ Mindelheim GmbH betreibt zwei Medizinische Versorgungszentren an den Standorten Mindelheim und Ottobeuren mit insgesamt 5,5 Kassenarztsitzen. Der Hauptsitz ist in Mindelheim.

Die MVZ Mindelheim GmbH konnte das Geschäftsjahr mit einer zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung abschließen. Den größten Kostenblock stellen die Personalkosten und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen dar. Diese betreffen überwiegend Mietaufwendungen, Nutzungsentschädigungen an den Gesellschafter Klinikverbund Allgäu gGmbH und Versicherungsprämien sowie Aufwendungen für EDV.

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem ausgeglichenen Ergebnis in Höhe von 4.505,78 €

(VJ 0,25 €) ab.

3.2.5 MVZ Adelegg-Westallgäu GmbH

Die MVZ Adelegg-Westallgäu GmbH hat insgesamt 3 Kassenarztsitze der Fachrichtung Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie in ihrem Bestand.

Neben dem Hauptsitz in Leutkirch gibt es eine Filiale in Wangen.

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von - 213 T€ (VJ - 158 T€) ab, was ähnlich wie im Vorjahr neben der hohen Praxiswertabschreibung und dem gestiegenen Aufwand für die Instandhaltung von medizinischen Geräten hauptsächlich am Anstieg der Personalaufwendungen lag.

In 2023 wird der Praxisbetrieb weiter optimiert, um die Patientenversorgung auf einem weiterhin hohen Niveau zu halten.

Ferner wird erwartet, dass durch freiwerdende KV-Sitze in der Region Westallgäu mehr Patienten im MVZ Adelegg-Westallgäu versorgt werden müssen und dadurch die Erlössituation stabil gehalten werden kann.

3.2.6 MVZ "Die Kindersprechstunde" GmbH

Die MVZ "Die Kindersprechstunde" GmbH entstand aus der Umfirmierung der Perspektiv GmbH. Die Aufnahme der Geschäftstätigkeit erfolgte im Jahr 2022. Die MVZ "Die Kindersprechstunde" GmbH betreibt zwei Medizinische Versorgungszentren mit Schwerpunkt Kinderheilkunde und Jugendmedizin an den Standorten Kempten und Memmingen mit insgesamt 3,5 Kassenarztsitzen. Der Hauptsitz ist in Kempten.

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Jahresüberschuss von 2 TEUR ab. Die größten Aufwendungen entstanden 2022 im Bereich der Personalkosten und der Abschreibung des erworbenen Praxiswertes.

3.2.7 ZfPA GmbH

Die ZfPA GmbH wurde in 2018 neu errichtet und hat die am Standort Kempten tätige Zentrum für Pathologie Kempten GbR erworben. Gesellschafter sind die Klinikverbund Allgäu gGmbH mit 55 % und die Sana Kliniken München GmbH mit 45 %. Die ZfPA erbringt mit 4 pathologischen Sitzen kassenärztliche, privatärztliche und stationäre Leistungen.

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 900 T€ (VJ 460 T€) ab. Die Umsatzerlöse haben sich im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt. Den größten Kostenblock stellen die Personalkosten mit etwa 42 % der Gesamtleistung dar. Neben den Personalkosten schlagen die Materialaufwendungen mit ca. 12% der Gesamtleistung zu Buche. Die planmäßigen Abschreibungen entfielen im Wesentlichen auf den Geschäftswert.

3.3 Servicegesellschaften

Die im Rahmen der Vollkonsolidierung im Konzernabschluss enthaltenen Servicegesellschaften AKS Klinik-Service GmbH, OKS Klinik-Service GmbH und UKS Klinik-Service GmbH dienen zur Erbringung konzerninterner Dienstleistungen wie z. B. Unterhalts- und OP-Reinigung, Hol- und Bringdienste, sowie Fahr-, Pforten-, Wäsche- und Betriebsarztdienste. Weiter erfolgen auch Spül- und Küchenhilfsdienste sowie die Privatpatientenversorgung. Aufgrund der Eliminierung konzerninterner Vorgänge sind im Konzernabschluss lediglich Umsätze gegenüber externen Kunden enthalten. Diese sind im Hinblick auf den Konzern untergeordnet. Gleiches gilt in etwas geringerem Maße auch für die Menü-Service Allgäu GmbH, eine Großküche in Sonthofen, welche ebenfalls nur in untergeordnetem Umfang Leistungen an konzernfremde Empfänger erbringt. Am 16.12.2020 wurde die ESKA Energie-Service GmbH gegründet. Diese Gesellschaft hat die Energieversorgung mit Strom und Gas ab dem Jahr 2021 übernommen. Die ESKA versorgt lediglich konzerneigene Gesellschaften mit Energie. Eine Belieferung externer Dritter erfolgt nicht.

4 Ertragslage

	2022		2021
Umsatzerlöse	TEUR	%	TEUR	%
Erlöse aus Krankenhausleistungen	236.571	72,7	228.717	73,5
Wahlleistungen	8.278	2,6	8.590	2,8
Ambulante Leistungen	9.822	3,0	9.759	3,1
Nutzungsentgelte der Ärzte	1.361	0,4	1.539	0,4
Erlöse aus Rehabilitationsleistungen	6.172	1,9	6.550	2,1
Übrige Umsatzerlöse	38.036	11,7	34.853	11,2
Bestandsveränderungen	- 52	0,0	- 1.322	- 0,4
Andere Erträge	25.125	7,7	22.693	7,3
Betriebsleistung	325.313	100,0	311.379	100,0
Personalaufwand	217.050	66,7	206.582	66,3
Materialaufwand	69.280	21,3	65.552	21,1
Abschreibungen (eigenfinanziert)	6.727	2,1	6.746	2,2
Steuern (ohne Ertragsteuern)	90	0,0	101	0,0
Andere Aufwendungen	34.096	10,5	29.371	9,4
Betriebsaufwand	327.243	100,6	308.352	99,0
Betriebsergebnis	- 1.930	- 0,6	3.027	1,0
Erträge Investitionsförderung	36.822	11,3	49.530	15,9
Aufwendungen Investitionsförderung	20.502	6,3	33.680	10,8
Abschreibungen (gefördert)	16.392	5,0	16.154	5,2
Ergebnis Investitionsförderung	- 72	0,0	- 304	- 0,1
Finanzerträge	56	0,0	75	0,0
Finanzaufwendungen	257	0,1	273	0,1
Finanzergebnis	- 201	- 0,1	- 198	- 0,1
Ertragsteuern	452	0,1	277	0,1
Jahresergebnis	- 2.655	- 0,8	2.248	0,7
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter	401	0,1	230	0,1
Konzernergebnis	- 3.056	- 0,9	2.018	0,6

	Veränderung
Umsatzerlöse	TEUR	%
Erlöse aus Krankenhausleistungen	7.854	3,4
Wahlleistungen	- 312	- 3,6
Ambulante Leistungen	63	0,6
Nutzungsentgelte der Ärzte	- 178	- 11,6
Erlöse aus Rehabilitationsleistungen	- 378	- 5,8
Übrige Umsatzerlöse	3.183	9,1
Bestandsveränderungen	1.270	- 96,1
Andere Erträge	2.432	10,7
Betriebsleistung	13.934	4,5
Personalaufwand	10.468	5,1
Materialaufwand	3.728	5,7
Abschreibungen (eigenfinanziert)	- 19	- 0,3
Steuern (ohne Ertragsteuern)	- 11	- 10,9
Andere Aufwendungen	4.725	16,1
Betriebsaufwand	18.891	6,1
Betriebsergebnis	- 4.957	> - 100,0
Erträge Investitionsförderung	- 12.708	- 25,7
Aufwendungen Investitionsförderung	- 13.178	- 39,1
Abschreibungen (gefördert)	238	1,5
Ergebnis Investitionsförderung	232	- 76,3
Finanzerträge	- 19	- 25,3
Finanzaufwendungen	- 16	- 5,9
Finanzergebnis	- 3	1,5
Ertragsteuern	175	63,2
Jahresergebnis	- 4.903	> - 100,0
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter	171	74,3
Konzernergebnis	- 5.074	> - 100,0

Das Geschäftsjahr 2022 war weiterhin durch die Auswirkungen der Covid-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen, wie beispielsweise erhöhter Hygieneaufwand, kurzfristige Beschäftigungsverbote und Mitarbeiterausfälle auf Grund Infektion oder Quarantäne geprägt. Insgesamt wurden Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 300.240 (Vj. TEUR 290.007) erzielt bei einem Rückgang der Fallzahlen und der Behandlungstage. Aufgrund der erhöhten durchschnittlichen Fallschwere ergab sich ein leichter Anstieg der erzielten Case-Mix-Punkte.

Die übrigen Umsatzerlöse enthalten hierbei hauptsächlich Erlöse, die in den medizinischen Versorgungszentren sowie durch externe Leistungen der Servicegesellschaften erzielt wurden, Erträge aus der Ausbildungsfinanzierung, der Vermietung und Verpachtung, Erträge aus Hilfs- und Nebenbetrieben, Rückvergütungen und Vergütungen aus Sachbezügen.

Die anderen Erträge enthalten überwiegend Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie für Personalkostenerstattungen (u. a. für Beschäftigungsverbote Schwangerer im ärztlichen und pflegerischen Bereich). Komplexe Vorschriften hinsichtlich Pflegebudget und Corona-Sachverhalte haben dazu geführt, dass im Vorjahr Rückstellungen gebildet wurden, welche aufgrund neuerer Erkenntnisse und Vereinbarung mit den Kostenträgern weitgehend ertragswirksam aufgelöst werden konnten. Für Erlösrisiken bezüglich Pflegeerlöse und erfolgter Strukturprüfungen des Medizinischen Dienstes Bund (MD) wurde in 2022 wiederum Risikovorsorge in beträchtlicher Höhe betrieben.

Die Personalaufwendungen waren in 2022 sowohl durch einen Anstieg der Mitarbeiter um 73 auf 2.753 Vollkräfte als auch durch Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst (TvÖD / TVÄ) geprägt. Zusätzlich zu diesen Einflussfaktoren sind in den Aufwendungen Corona-Sonderzahlungen an die Mitarbeiter enthalten, welche durch staatliche Zuschüsse finanziert wurden.

Im Materialaufwand gab es erhebliche Mehrkosten aufgrund der Corona-Pandemie verbunden mit Hygieneauflagen und Laboruntersuchungen, mehr externen nicht im Konzern angestellten Ärzten sowie Preissteigerungen durch die allgemeine Inflation.

Insbesondere gestiegene Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung hierbei auch für Brandschutzmaßnahmen, Aufwendungen für die Integration der IT der Klinikstandorte sowie mehr Aufwendungen für die Gewinnung von Fachkräften haben die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erheblich beeinflusst.

Die im Vorjahr prognostizierte leichte Umsatzsteigerung ist zwar eingetreten jedoch konnte aufgrund der vorweg erläuterten Entwicklung der Aufwendungen des Konzerns kein positives Ergebnis erzielt werden.

		2022	2021
Umsatzerlöse	TEUR	300.240	290.007
Personalaufwand	TEUR	217.050	206.582
Personalaufwandsquote (im Verhältnis zu den Umsatzerlösen)	Prozent	72,3	71,2
Umsatzerlös je Mitarbeiter (Vollkräfte)	TEUR	109,1	108,2
Personalaufwand je Mitarbeiter (Vollkräfte)	TEUR	78,8	77,1
Vollkräfte	Anzahl	2.753	2.680
davon Ärztlicher Dienst	Anzahl	453	446
davon Pflege- und Funktionsdienst	Anzahl	1.200	1.186
Materialaufwand	TEUR	69.280	65.552
Materialaufwandsquote (im Verhältnis zu den Umsatzerlösen)	Prozent	23,1	22,6

5 Finanzlage

Bezüglich der Finanzlage wird zusätzlich zu den folgenden Erläuterungen auf die Konzern-Kapitalflussrechnung verwiesen. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war mit 9.287 T€ negativ.

In 2022 sind die Bankverbindlichkeiten von 11.866 T€ auf 26.560 T€ angestiegen. Gleichzeitig haben sich die Bankguthaben einschließlich Kassenbestände von 13.154 T€ auf 12.391 T€ reduziert.

Die Beibehaltung des verkürzten Zahlungsziels (5 Tage) der Kostenträger im Zuge der Covid-Pandemie-Bekämpfung bis zumindest Ende 2023 war eine große Stütze der Liquiditätssituation in 2022. Aufgrund weiterhin hoher Auszahlungen im investiven Bereich und einem negativen Cashflow aus dem laufenden Geschäftsbetrieb mussten Kontokorrentlinien beansprucht werden. Bei Aufhebung des verkürzten Zahlungsziels der Krankenkassen ist mit einer deutlichen Verschlechterung der Liquiditätssituation zu rechnen.

Nicht in Anspruch genommene Kreditlinien bei Kreditinstituten standen zum Jahresende in Höhe von 16.073 T€ (Vj: 35.806 T€) zur Verfügung.

Die Zahlungsfähigkeit des Klinikverbund-Konzerns war unter Berücksichtigung der bestehenden liquiden Mittel und der zur Verfügung stehenden freien Kreditlinien jederzeit gegeben.

6 Vermögenslage

	31. Dezember 2022		31. Dezember 2021
VERMÖGEN	TEUR	%	TEUR	%
Immaterielle Vermögensgegenstände	11.917	3,2	11.143	3,1
Sachanlagen	225.410	59,9	215.073	59,7
Finanzanlagen	2.812	0,8	2.822	0,8
Anlagevermögen	240.139	63,9	229.038	63,6
Umlaufvermögen
Vorräte	7.183	1,9	7.578	2,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	47.957	12,7	45.330	12,6
Forderungen an die Gesellschafter	35.139	9,3	41.522	11,5
Forderungen KHG	16.447	4,4	15.126	4,2
Forderungen KHEntgG und Ausbildung (KHG)	14.951	4,0	5.903	1,6
Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.397	0,4	1.941	0,6
Liquide Mittel	12.391	3,3	13.154	3,7
Rechnungsabgrenzung (RAP)	421	0,1	368	0,1
	135.886	36,1	130.922	36,4
	376.025	100,0	359.960	100,0
KAPITAL
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	375	0,1	375	0,1
Kapitalrücklage	38.614	10,3	35.614	9,9
Gewinnrücklagen	5	0,0	5	0,0
Gewinnvortrag	18.328	4,9	16.311	4,5
Konzernergebnis	- 3.056	- 0,8	2.018	0,6
nicht beherrschende Anteile	4.762	1,2	4.680	1,3
	59.028	15,7	59.003	16,4
Fremdkapital
Sonderposten	118.104	31,4	125.127	34,8
Rückstellungen Pensionsrückstellungen	2.873	0,8	2.884	0,8
Steuerrückstellungen	158	0,0	318	0,1
Sonstige Rückstellungen	36.805	9,8	37.673	10,5
	39.836	10,6	40.875	11,4
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	26.560	7,1	11.866	3,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	15.220	4,0	14.547	4,0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (Darlehen)	9.000	2,4	9.000	2,5
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (Zuwendungen)	62.098	16,5	62.107	17,3
Verbindlichkeiten KHG	39.812	10,6	29.334	8,1
Übrige Verbindlichkeiten	5.238	1,4	6.945	1,9
Ausgleichsposten für Darlehensförderung	170	0,0	172	0,0
Rechnungsabgrenzungsposten	959	0,3	984	0,3
	159.057	42,3	134.955	37,4
	376.025	100,0	359.960	100,0

	Veränderung
VERMÖGEN	TEUR	%
Immaterielle Vermögensgegenstände	774	6,9
Sachanlagen	10.337	4,8
Finanzanlagen	- 10	- 0,4
Anlagevermögen	11.101	4,8
Umlaufvermögen
Vorräte	- 395	- 5,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.627	5,8
Forderungen an die Gesellschafter	- 6.383	15,4
Forderungen KHG	- 1.321	8,7
Forderungen KHEntgG und Ausbildung (KHG)	9.048	> 100,0
Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	- 544	- 28,0
Liquide Mittel	- 763	- 5,8
Rechnungsabgrenzung (RAP)	53	14,4
	4.964	3,8
	16.065	4,5
KAPITAL
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	0	0,0
Kapitalrücklage	3.000	8,4
Gewinnrücklagen	0	0,0
Gewinnvortrag	2.017	12,4
Konzernergebnis	- 5.074	>- 100,0
nicht beherrschende Anteile	82	1,8
	25	0,0
Fremdkapital
Sonderposten	- 7.023	- 5,6
Rückstellungen Pensionsrückstellungen	- 11	- 0,4
Steuerrückstellungen	- 160	- 50,3
Sonstige Rückstellungen	- 868	- 2,3
	- 1.039	- 2,5
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	14.694	> 100,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	673	4,6
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (Darlehen)	0	0,0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (Zuwendungen)	- 9	0,0
Verbindlichkeiten KHG	10.478	35,7
Übrige Verbindlichkeiten	- 1.707	- 24,6
Ausgleichsposten für Darlehensförderung	- 2	- 1,2
Rechnungsabgrenzungsposten	- 25	- 2,5
	24.102	17,9
	16.065	4,5

Die Vermögenslage in 2022 war, wie auch schon in Vorjahren, geprägt durch Investitionen in diverse Baumaßnahmen an fast allen Standorten, die Beschaffung diverser Medizingeräte und Ausstattungen sowie von der bilanziellen Abbildung der entsprechenden Finanzierung (u. a. Finanzierungszusagen der Gesellschafter und staatlicher Fördermittelgeber). Die Ausgaben für Bauten betrafen überwiegend die Neubauten in Immenstadt, in Ottobeuren sowie die OP-Erweiterung des septischen OP in Kempten. Zur Finanzierung dieser Baumaßnahmen und Beschaffungen werden neben eigenen finanziellen Mitteln soweit möglich Fördermittel und vertraglich vereinbarte Trägermittel eingesetzt. Die Bilanzierung der Forderungen nach dem KHG sowie an die Gesellschafter bzw. Träger bestimmt sich hierbei nach dem Zeitpunkt der Fördermittelzusage sowie der entsprechenden Zahlungen durch die Fördermittelgeber, die Bilanzierung der Verbindlichkeiten nach dem KHG sowie an die Gesellschafter bzw. Träger nach dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der geförderten Baumaßnahmen. Insbesondere für derzeit in Planung befindliche bzw. begonnene als auch für zukünftige Bauvorhaben haben sich die Gesellschafter im Einbringungsvertrag vom 26. Oktober 2019 verpflichtet, finanzielle Mittel bereitzustellen. Diese finanziellen Mittel, welche in hohem Umfang die Kliniken Mindelheim und Ottobeuren betreffen sowie die zum Bilanzstichtag zugesagten Fördermittel nach dem KHG sind zum 31. Dezember 2022 als Forderungen und korrespondierend als Verbindlichkeiten nach dem KHG bzw. aus sonstigen Zuwendungen ausgewiesen.

Der Anstieg des Eigenkapitals im Vergleich zum Vorjahr beträgt 25 T€. Das Eigenkapital blieb somit im Wesentlichen unverändert. Dies resultiert insbesondere aus folgenden Sachverhalten:

―	Jahresergebnis (einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter) -3.056 T€
―	Zahlungen der Gesellschafter in die Kapitalrücklage zur Finanzierung zukünftiger Investitionen in Höhe von 3.000 T€

2022 wurde wiederum der Risikovorsorge durch die Bildung von Rückstellungen Rechnung getragen. Wesentliche Rückstellungen bestehen für mögliche Rückzahlungsverpflichtungen aus Rechnungs- und Strukturprüfungen des Medizinischen Dienstes Bund (MD), für geschätzte Aufwendungen aus Brandschutzmaßnahmen der Klinik Oberstdorf welche auf einer öffentlich-rechtlichen Auflage bzw. Verpflichtung resultieren sowie für Anpassungen des Pflegebudgets.

Die übrigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Steuerverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen.

7 Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Der Klinikverbund überwacht systematisch seine betriebswirtschaftlichen und klinischen Risiken in einem softwaregestützten Risikomanagementsystem - welche frühzeitig identifiziert und analysiert werden - um damit die entsprechenden Steuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. Insbesondere in der Bewältigung strukturellen Veränderungen nach der CORONA-Phase können die Risikovorsorgemechanismen wirkungsvoll genutzt und gesteuert werden. Die qualitative hochwertige Versorgung unserer Patienten zu adäquaten Kosten steht dabei im Fokus. Folgende Chancen und Risiken können auf die nachfolgende Prognose der künftigen Entwicklung einwirken:

7.1 Chancen

Chancenmanagement:

Wir sehen das Chancenmanagement als fortwährende unternehmerische Aufgabe. Um langfristig erfolgreich zu sein, sichern und verbessern wir Bestehendes und schaffen Neues. Organisation und Management sind so strukturiert, dass wir Trends, Anforderungen und Chancen der Märkte erkennen und analysieren und unser Handeln danach ausrichten können. Zur Erschließung neuer Potentiale diskutieren wir mit Fachgremien und in Netzwerkstrukturen. Darin tauschen wir zielgerichtet Erfahrungen aus, um so zusätzliche Chancen und Synergien zu identifizieren und zu nutzen. Im Rahmen unserer strategischen und operativen Planungsprozesse identifizieren und bewerten wir kurz-, mittel- und langfristige Chancen und Risiken.

Im Konkreten sehen wir Chancen in der weiteren Schwerpunktbildung und Spezialisierung sowie auch in der weiteren Vernetzung zwischen den Klinikstandorten, den Niedergelassenen und sonstigen Partnern des Gesundheitswesens.

7.2 Risiken

Umfeld Risiken:

Im Nachgang der massiven wirtschaftlichen Einbrüche während der COVID-19-Pandemie hat sich die Wirtschaft in vielen Sektoren wieder erholt. Die Industrie verzeichnet weltweit eine steigende Nachfrage nach Produkten. Hinzu kommt der Ukraine-Krieg, der insbesondere die Energiepreise in die Höhe treibt. Gleichzeitig wurde durch die chinesische No-COVID-Strategie mit partiellen Lock-downs und dem Stillstand wichtiger Häfen die weltweite Logistik erheblich gestört, was zu einer zusätzlichen Verknappung des Angebotes an wichtigen Handelswaren und Bauteilen führt. In den letzten Wochen des Jahres 2022 haben sich zudem Lieferengpässe im Bereich der Arzneimittel ergeben. Die Refinanzierung der entsprechenden Kostensteigerungen ist sowohl aufgrund der Kalkulationssystematik der Landesbasisfallwerte als auch der aDRG nicht gegeben und belasten direkt das Ergebnis der Klinik.

Branchenrisiken:

Gleichzeitig setzt sich der seit Jahren erkennbare Trend zur Ambulantisierung fort. Hier hat die COVID-19-Pandemie die durch eine Vielzahl von regulatorischen Eingriffen forcierte Verlagerung der ambulant-sensitiven Leistungen in den ambulanten Sektor beschleunigt. Das im April 2022 veröffentlichte IGES-Gutachten schlägt vor, den AOP-Katalog gemäß § 115 b SGB V nahezu zu verdoppeln, um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen. Der gültige AOP-Katalog für 2023 wurde um 208 Operationen erweitert. Zudem wurde die stationäre Leistungserbringung erschwert, da belastbare Kontextfaktoren für eine stationäre Behandlung nachgewiesen werden müssen. Krankenhäuser müssen sich darauf einstellen, dass in Zukunft diese ambulant-sensitiven Fälle wenigstens teilweise ambulant behandelt werden und sich damit das stationäre Fallzahlgeschehen dauerhaft insgesamt rückläufig entwickeln wird.

Flankiert wird dies durch die Diskussion um die Einführung von Hybrid-DRGs, die in Krankenhäusern zur Erbringung ambulanter Leistungen geänderte, kostengünstigere Strukturen zur Leistungserbringung erfordern, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dies bietet Krankenhäusern die Chance, ihr ambulantes Leistungsspektrum zu erweitern.

Leistungswirtschaftliche Risiken:

Die COVID-19-Pandemie hat in Deutschland einen deutlichen Fallzahlrückgang in den Krankenhäusern mit sich gebracht. Während 2020 und 2021 elektive Operationen im Wesentlichen zur Bereitstellung zusätzlicher Kapazitäten auf den Intensivstationen verschoben werden mussten, gab es in 2022 in den Krankenhäusern aufgrund hoher Infektionszahlen in den Belegschaften Kapazitätseinschränkungen, die zu Verschiebungen und Wegfall planbarer Eingriffe führten. Auch für das Jahr 2023 besteht das Risiko, dass aufgrund dieser Situation weiterhin Kapazitäten vom Netz genommen werden müssen, was mit negativen Auswirkungen auf die Fallzahlentwicklung und die Umsatzerlöse einhergeht.

Personalrisiken:

Bei einem latenten Mangel an Fachkräften führt die Verschärfung der Pflegepersonaluntergrenzen, die Einführung der Personalbemessung durch PPR 2.0 aber auch die Ausgliederung der Pflegepersonalkosten aus dem Pflegebudget zu einem intensivierten Wettbewerb um Pflegefachpersonal auf Seiten der Anbieter von Gesundheitsleistungen. Um dem Risiko des Fachkräftemangels und den negativen Auswirkungen auf die Leistungserbringung entgegenzuwirken, setzt das Krankenhaus den Fokus auf fundierte Ausbildungsangebote und ein weitreichendes Angebot zur Fortbildung und Weiterqualifizierung unserer Mitarbeitenden, die zu einer langfristigen Bindung der Mitarbeiter und zur Steigerung unserer Attraktivität als Arbeitgeber führen sollen. Darüber hinaus bemüht sich der Klinikverbund intensiv um die Integration von Fachkräften aus dem Ausland, insbesondere im Bereich der Pflegekräfte. Flexible, lebensphasen-orientierte Arbeitszeitmodelle sind gängige Praxis.

IT-Risiken:

Die Anzahl von Cyberangriffen auf Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen hat in den letzten Monaten weltweit weiterhin signifikant zugenommen. Die Angriffe finden zunehmend technisch komplex und hochprofessionell statt. Durch den Ukraine-Krieg ist global die Anzahl von Cyber-Angriffen gestiegen, insbesondere auch auf Einrichtungen der kritischen Infrastruktur einschließlich der des Gesundheitswesens. Sana hat umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen, um erfolgreiche Cyberangriffe weitestmöglich auszuschießen.

Vor dem Hintergrund zunehmender Vernetzung und Komplexität erhöhen sich auch die Ansprüche an umfassende und funktionsfähige IT-Systeme und der IT-Sicherheit. Sie sind für einen erfolgreichen Patientenbehandlungsprozess, von der Aufnahme, über Diagnostik und Behandlung, bis zur Entlassung und Dokumentation unerlässlich. Die Verabschiedung des Krankenhauszukunftsgesetzes und der Einrichtung eines Krankenhauszukunftsfonds bieten die Chance, zusätzliche Mittel in die Digitalisierung und die IT-Sicherheit zu investieren, um die steigenden Anforderungen an funktionsfähige IT-Systeme und der IT-Sicherheit schneller voranzutreiben.

Sachkostenrisiken:

Der Klinikverbund ist auf die stetige Versorgung mit medizinischem Material, Lebensmittel und Energie angewiesen. Durch die sich abzeichnenden global gestörten Lieferketten und Handelsbeziehungen in Verbindung mit einer möglichen Ausweitung des Ukraine-Krieges kann es zu unvorhergesehenen Preissteigerungen oder gar mit dem Ausfall von Lieferungen kommen.

Finanzwirtschaftliche Risiken:

Der Klinikverbund verfügt über ausreichende finanzielle Mittel, um seinen Geschäftsbetrieb und die im Wirtschaftsplan benannten Investitionen durchzuführen. Die Sicherung der Liquidität steht dauerhaft im Fokus der Unternehmenssteuerung. Ein Liquiditätsengpass kann dann entstehen, wenn gesamtwirtschaftliche Störungen sich nachhaltig auf die Zahlungsfähigkeit von Kostenträgern und Fördermittelgeber auswirken.

Haftungsrisiken:

Haftungsrechtliche Risiken für das Unternehmen sind durch entsprechende Versicherungen gedeckt. Schadensfälle werden analysiert, um Wiederholungen möglichst zu vermeiden. Um die Ausfallrisiken in der Medizintechnik zu minimieren, beschäftigt der Klinikverbund Allgäu neben einem externen Dienstleister auch hauseigene Medizintechnikingenieure. Darüber hinaus existiert für die Kliniken im Unterallgäu ein zertifiziertes Energiemanagement-System nach DIN ISO 50001. Für die Region Kempten - Oberallgäu ist hinsichtlich der gesetzlichen Normen im Bereich des Umweltschutzes besonders die Zertifizierung nach der weltweit anspruchsvollsten Norm für Umweltmanagementsysteme, der EG-Umweltaudit-Verordnung (EMAS), zu erwähnen.

Risikomanagement:

Um auf wirtschaftliche Risiken rechtzeitig zu reagieren, wird die Entwicklung sämtlicher Leistungszahlen monatlich in einem standardisierten Berichtswesen zur Verfügung gestellt und mit den Abteilungsleitern routinemäßig besprochen. Darüber hinaus werden unternehmensweit Monatsabschlüsse erstellt und quartalsweise Hochrechnungen erstellt. Der Klinikverbund hat ein Qualitätsmanagement System eingeführt, welches zur besseren Beherrschung klinischer Risiken auch ein CIRS-System (Critical Incident Reporting System) integriert hat. Durch die Bewertung von 10 Handlungsfeldern sollen über das vorgenannte hinaus Risiken erkannt und gezielt gebannt werden. Zusätzlich soll durch die softwaregestützte strukturelle Erfassung von Risiken und den entsprechenden Gegenmaßnahmen langfristig der Erfolg des Unternehmens gesichert werden.

Gesamtbeurteilung:

In der Stellungnahme, die am 6. Dezember 2022 durch die Regierungskommission veröffentlicht wurde, werden Empfehlungen für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung vorgestellt. Falls es zu einer Änderung der gesetzlichen Lage kommt, werden sich die Anforderungen an die Krankenhausversorgung in Deutschland stark verändern. Ob die hieraus entstehenden Chancen oder Risiken überwiegen, hängt von verschiedenen Faktoren, wie der Größe, Standort und Ausstattung, ab. Bestandsgefährdende Risiken sind nicht bekannt.

8 Ausblick

Die Klinikverbund Allgäu gGmbH hat ihre jährliche Unternehmensplanung auf Basis eines standardisierten Planungsprozesses erstellt. Dabei werden die individuelle Leistungsentwicklung, die Geschäftsentwicklung, erwartete mikro- und makroökonomische Rahmenbedingungen sowie die zukünftige strategische Ausrichtung der einzelnen Klinikstandorte berücksichtigt.

Für das kommende Geschäftsjahr gehen wir von leicht steigenden Fallzahlen und von einer leichten Umsatzsteigerung aus. Bei den Personalkosten erwarten wir im Vergleich zum Jahr 2022 erheblich steigende Kosten auf Grund der abgeschlossenen Tarifverhandlungen. Insgesamt erwarten wir ein negatives Ergebnis im mittleren einstelligen Millionenbereich.

Immenstadt, den 10. Juli 2023

Die Geschäftsführer der Klinikverbund Allgäu gGmbH

Andreas Ruland, Geschäftsführer

Michael Osberghaus, Geschäftsführer

Markus Treffler, Geschäftsführer

Florian Glück, Geschäftsführer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.514.343,50		2.488.604,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	8.403.027,00		8.594.694,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	11.917.370,50	60.000,00
			11.143.298,50
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	131.627.052,73		140.858.265,73
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	343.583,97		403.027,97
3. Technische Anlagen	7.326.640,00		8.328.143,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	33.494.514,78		33.266.051,47
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	52.617.676,87	225.409.468,35	32.217.186,82
			215.072.674,99
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	153.403,08		183.078,18
2. Sonstige Ausleihungen	2.658.531,78	2.811.934,86	2.639.101,39
		240.138.773,71	229.038.153,06
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	5.226.381,22		5.516.780,26
2. Unfertige Leistungen	1.789.384,68		1.841.427,16
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	167.487,75	7.183.253,65	219.730,89
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	47.956.952,72		45.329.723,32
2. Forderungen an Gesellschafter bzw. den Krankenhausträger	35.139.405,57		41.521.539,40
3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	31.398.457,55		21.029.270,95
- davon nach dem KHEntgG: EUR 12.834.168,94 (EUR 4.374.455,04)
4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	22.809,91		38.757,16
5. Sonstige Vermögensgegenstände	1.373.012,36	115.890.638,11	1.902.434,02
			109.821.724,85
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		12.390.660,96	13.153.901,48
		135.464.552,72	130.553.564,64
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		421.406,35	368.170,03
		376.024.732,78	359.959.887,73

PASSIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	375.000,00		375.000,00
II. Kapitalrücklagen	38.614.166,08		35.614.166,08
III. Gewinnrücklagen	5.289,53		5.289,53
IV. Gewinnvortrag	18.328.238,62		16.310.684,72
V. Konzernergebnis	- 3.056.347,02		2.017.553,90
VI. Nicht beherrschende Anteile	4.761.388,38	59.027.735,59	4.679.956,33
			59.002.650,56
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR FINANZIERUNG DES SACHANLAGEVERMÖGENS
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	105.453.642,53		111.157.211,53
2. Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen der öffentlichen Hand	9.627.543,24		10.668.258,24
3. Sonderposten aus Zuweisungen Dritter	3.022.315,60	118.103.501,37	3.301.592,63
			125.127.062,40
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Pensionsrückstellungen	2.872.987,00		2.884.380,00
2. Steuerrückstellungen	158.348,71		317.869,59
3. Sonstige Rückstellungen	36.805.030,91	39.836.366,62	37.672.670,11
			40.874.919,70
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	26.559.899,43		11.865.829,68
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	15.220.059,12		14.547.143,22
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	9.000.000,00		9.000.000,00
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	39.811.897,32		29.334.381,85
- davon nach dem KHEntgG: EUR 0,00 (Vj. EUR 0,00)
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens	62.097.893,48		62.106.552,16
6. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierte Unternehmen	557.800,11		675.631,53
7. Sonstige Verbindlichkeiten	4.680.594,92	157.928.144,38	6.269.826,55
- davon aus Steuern: EUR 3.425.234,85 (Vj. EUR 3.202.528,74)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 175.499,47 (Vj. EUR 180.116,89)
E. AUSGLEICHSPOSTEN AUS DARLEHENSFÖRDERUNG		170.311,08	171.794,08
F. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		958.673,74	984.096,00
		376.024.732,78	359.959.887,73

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	300.240.101,36		293.564.375,31
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen	- 52.042,48		- 1.321.426,87
3. Sonstige betriebliche Erträge	25.124.516,57	325.312.575,45	22.693.364,50
			314.936.312,94
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	47.446.329,17		45.308.703,59
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	21.833.275,52	69.279.604,69	23.800.268,27
			68.108.971,86
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	178.351.780,36		169.681.656,62
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	38.698.525,37	217.050.305,73	36.900.821,88
davon für Altersversorgung: EUR 7.904.685,77 (Vj. EUR 7.515.821,70)
			206.582.478,50
Zwischensumme		38.982.665,03	39.244.862,58
6. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	20.388.258,03		33.333.484,83
- davon Fördermittel nach dem KHG: EUR 19.170.914,40 (Vj. EUR 8.446.983,83)
7. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten / Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens	16.432.490,41		16.194.662,91
8. Erträge aus der Auflösung des Ausgleichspostens für Darlehensförderung	1.483,00		1.485,00
9. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten / Verbindlichkeiten nach dem KHG zur Finanzierung des Sachanlagevermögens	20.226.382,20		33.242.576,39
10. Aufwendungen für die nach KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen	268.086,40	16.327.762,84	233.964,83
			16.053.091,52
Zwischensumme		55.310.427,87	55.297.954,10
11. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	23.119.365,19		22.900.196,54
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen	34.102.983,61	57.222.348,80	29.574.312,77
			52.474.509,31
Zwischensumme		1.911.920,93	2.823.444,79
13. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	23.485,72		45.162,12
14. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	32.909,17		30.014,93
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	257.163,07	- 200.768,18	272.915,64
- davon aus der Aufzinsung: EUR 52.517,00 (Vj. EUR 69.783,00)
			- 197.738,59
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		451.777,41	277.447,90
17. Ergebnis nach Steuern		- 2.564.466,52	2.348.258,30
18. Sonstige Steuern		90.069,08	100.580,40
19. Konzern-Jahresfehlbetrag (einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)		- 2.654.535,60	2.247.677,90
20. Nicht beherrschende Anteile (Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)		401.811,42	230.124,00
21. Konzernergebnis (ohne Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)		- 3.056.347,02	2.017.553,90

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

1. Allgemeines

Die den Konzernabschluss aufstellende Muttergesellschaft Klinikverbund Allgäu gGmbH mit Sitz in 87509 Immenstadt, Im Stillen 2, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Kempten unter der Nummer HRB 10601 eingetragen.

Der Konzernabschluss der Klinikverbund Allgäu gGmbH, Immenstadt, wurde nach den deutschen handelsrechtlichen Grundsätzen unter Berücksichtigung der Regelungen des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) aufgestellt.

Die Gliederungen der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entsprechen hierbei den gesetzlichen Vorschriften und wurden hinsichtlich der Abbildung des Anlagevermögens, des Fördermittelbereichs sowie der Krankenhausfinanzierung in Anlehnung an die Vorschriften der KHBV (Krankenhausbuchführung) erweitert.

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sind nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt worden.

Das Geschäftsjahr für den Konzern und die konsolidierten Unternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Tochterunternehmen mit abweichenden Stichtagen lagen nicht vor.

2. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der Klinikverbund Allgäu gGmbH, Immenstadt, als Muttergesellschaft gemäß §§ 300 bis 307 HGB die unten folgenden weiteren Unternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen, bei denen der Klinikverbund Allgäu gGmbH unmittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht.

Vollkonsolidierung

Im Rahmen der Vollkonsolidierung bezieht die Klinikverbund Allgäu gGmbH alle Gesellschaften in den Konzernabschluss ein, an denen sie direkt oder indirekt mehrheitlich die Stimmrechte besitzt.

Die Anteile der Fremdgesellschafter (nicht beherrschende Anteile) am Eigenkapital und Jahresüberschuss werden im Konzernabschluss gesondert ausgewiesen.

Anteilmäßige bzw. Quotenkonsolidierung

Konzernunternehmen, die die Konzern-Muttergesellschaft gemeinsam mit einem nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen führt, werden gemäß § 310 HGB entsprechend den Anteilen am Kapital in den Konzernabschluss einbezogen. Diese Art der Einbeziehung betrifft im Berichtsjahr ausschließlich die MVZ Adelegg-Westallgäu GmbH an der die Klinikverbund Allgäu gGmbH zu 50 % beteiligt ist.

Equity-Bilanzierung

Assoziierte Unternehmen (Beteiligungsquote mindestens 20 % bis 49,9 %) werden mittels der Equity-Methode entsprechend den §§ 311 und 312 HGB nach der Buchwertmethode in den Konzernabschluss einbezogen.

Im Wege der Equity-Bilanzierung wurde in 2022 ausschließlich die MVZ Oberstdorf GmbH in den Konzernabschluss einbezogen. Die Beteiligungsquote als auch der Anteil der Stimmrechte der Klinikverbund Allgäu gGmbH an der MVZ Oberstdorf GmbH beträgt 19,8 %.

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aller einbezogenen Tochtergesellschaften entsprechen denen der Muttergesellschaft bzw. des Konzerns.

Folgende Unternehmen sind zum 31.12.2022 in den Konzernabschluss einbezogen:

Gesellschaft	Ort	Kapitalanteile (mittelbar und unmittelbar)
Mutterunternehmen
Klinikverbund Allgäu gGmbH Immenstadt
Vollkonsolidierte unmittelbar verbundene Unternehmen zum Mutterunternehmen
Gesellschaft Ort Kapitalanteile
Allgäu-Klinik GmbH	Immenstadt	100,0 %
MVZ Klinikum Kempten GmbH	Kempten	100,0 %
MVZ Mindelheim GmbH	Mindelheim	100,0 %
MVZ Die Kindersprechstunde GmbH	Kempten	100,0 %
ESKA Energie Service GmbH	Immenstadt	100,0 %
Reha-Klinik Allgäu GmbH	Sonthofen	84,5 %
MVZ Immenstadt Allgäu GmbH	Immenstadt	80,0 %
ZfPA GmbH	Kempten	55,0 %
Menü-Service Allgäu GmbH	Sonthofen	51,0 %
AKS Klinik-Service GmbH	Kempten	51,0 %
OKS Klinik-Service GmbH	Immenstadt	51,0 %
UKS Klinik-Service GmbH	Mindelheim	100,0 %
Anteilmäßig einbezogene Unternehmen
MVZ Adelegg-Westallgäu GmbH	Wangen	50,0 %
Assoziierte unmittelbare Beteiligungsunternehmen zum Mutterunternehmen
MVZ Oberstdorf GmbH	Oberstdorf	19,8 %

3. Konsolidierungsgrundsätze

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß der Neubewertungsmethode.

Der zum Zeitpunkt der erstmaligen Konzernrechnungslegung per 31. Dezember 2010 aus den einzelnen aktiven und passiven Unterschiedsbeträgen per Saldo entstandene aktive Unterschiedsbetrag wurde seinem Charakter entsprechend als Verlustvortrag des Konzerns ausgewiesen. Dieser mittlerweile durch Gewinne ausgeglichene Verlustvortrag beruht ausschließlich auf dem Saldo von Verlusten und Gewinnthesaurierungen vom Zeitpunkt der Begründung der Beteiligungen bis zur erstmaligen Konsolidierung.

Equity-Bilanzierung

Assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode im Konzernabschluss erfasst. Die Bilanzierung erfolgt nach der Buchwertmethode. Für das Geschäftsjahr 2022 war ausschließlich die MVZ Oberstdorf GmbH im Rahmen der Equity-Methode im Konzernabschluss einbezogen.

Aufwendungen und Erträge aus der Bewertung sind unter den Aufwendungen bzw. Erträgen aus assoziierten Unternehmen ausgewiesen.

Der Beteiligungsansatz assoziierter Unternehmen setzt sich aus dem anteiligen Eigenkapital sowie gegebenenfalls einem Geschäfts- bzw. Firmenwert zusammen. Zum Bilanzstichtag waren keine Geschäfts- bzw. Firmenwerte vorhanden.

Schuldenkonsolidierung

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Bestehende Aufrechnungsdifferenzen wurden grundsätzlich erfolgswirksam behandelt.

Zwischenergebniseliminierung

Da die aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen entstandenen Zwischenergebnisse von untergeordneter Bedeutung sind, wird aus Wesentlichkeitsgründen auf die Zwischenergebniseliminierung verzichtet.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgte gemäß § 305 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der Umsatzerlöse und der sonstigen betrieblichen Erträge zwischen den Konzernunternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen. Zinsen und ähnliche Erträge sind ebenso mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet worden.

Konzerninterne Gewinnausschüttungen

Die im Beteiligungsergebnis der Einzelgesellschaften enthaltenen Gewinnausschüttungen von verbundenen Unternehmen werden mit dem Gewinnvortrag verrechnet.

Währungsumrechnung

Die funktionale Währung des Konzerns ist der Euro. Sämtliche in den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften stellen ihre Jahresabschlüsse in Euro auf. Somit hat die Vorschrift des § 308 HGB für den Konzernabschluss der Klinikverbund Allgäu gGmbH keine Relevanz.

4. Bilanzierung und Bewertung

Die Abschlüsse der einzelnen Tochterunternehmen sind einheitlich nach den bei der Klinikverbund Allgäu gGmbH geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Die Gliederung der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entspricht grundsätzlich den handelsrechtlichen Vorschriften. Sie ist insbesondere hinsichtlich der Abbildung des Anlagevermögens, der Fördermittel und der Krankenhausfinanzierung an die Formblatt-Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) angepasst.

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden mit Anschaffungskosten erfasst und linear abgeschrieben. Von der Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände wird abgesehen.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich aufgelaufener Abschreibungen bewertet. Bei den Gegenständen, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, werden die Abschreibungen planmäßig und unter Anwendung der linearen Abschreibungsmethode ermittelt. Die zur Finanzierung des Anlagevermögens bewilligten Zuwendungen und Zuschüsse wurden gemäß § 5 Abs. 2 KHBV in Sonderposten eingestellt, die entsprechend den auf das geförderte Anlagevermögen entfallenden Abschreibungen aufgelöst werden.

Die Finanzanlagen mit Ausnahme der assoziierten Unternehmen sind zu Anschaffungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Der Ansatz assoziierter Unternehmen erfolgt zum anteiligen Eigenkapital. Geschäfts- oder Firmenwerte aus der erstmaligen Einbeziehung in den Konzern, welche abzuschreiben wären, bestanden nicht.

Die Bewertung der Vorräte erfolgte zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bzw. mit den letzten Einstandspreisen bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren unter Beachtung des Niederstwertprinzips.

Unfertige Leistungen (Überlieger) wurden retrograd auf Basis der vereinbarten Entgelte in Anlehnung an das Bewertungsschema der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) bewertet ohne Berücksichtigung des anteiligen Pflegeentgeltwertes, welcher im Rahmen der Bilanzierung des Pflegebudgets berücksichtigt ist. Von den anteiligen Entgelten wird ein pauschaler Abschlag von 20 % für darin enthaltene Gewinne bzw. Vertriebs- und Verwaltungskosten vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zum Nennwert angesetzt. Zur Abdeckung von Ausfallrisiken wurden sowohl Einzel- als auch Pauschalwertberichtigungen gebildet. Die Pauschalwertberichtigungen werden in Höhe von 1,0 % auf die zum Prüfungszeitpunkt noch offenen und nicht einzelwertberichtigten Forderungen ermittelt. Für Einzelrisiken wurden Einzelwertberichtigungen vorgenommen.

Die liquiden Mittel sind zu Nennwerten angesetzt.

Die Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG, Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand sowie Sonderposten aus Zuwendungen Dritter sowie der Ausgleichsposten aus Darlehensförderung wurden in Höhe der bis zum Bilanzstichtag zweckentsprechend verwendeten Fördermittel abzüglich der bis dahin angefallenen Auflösungen und Abgänge passiviert. Der Ausgleichsposten aus Darlehensförderung dient der richtigen Erfolgsabgrenzung und wird entsprechend dem Krankenhausfinanzierungsrecht nach der bereits in der Vergangenheit erfolgten vollständigen Tilgung der Darlehen analog der Sonderposten in Höhe der planmäßigen Abschreibungen der geförderten Anlagegüter aufgelöst.

Die Pensionsrückstellungen wurden mit den nach versicherungsmathematischen Grundsätzen (Richttafeln 2018 G Dr. Heubeck) ermittelten Teilwerten auf Basis eines Zinssatzes von 1,78 % (Vj. 1,87 %) (Durchschnitt 10 Jahre) angesetzt. Für künftige Dynamisierungen der Versorgungsbezüge wurden 2,0 % p.a. zugrunde gelegt. Die Berechnungen erfolgten unter Zugrundelegung der Projected Unit Credit Method (PUC-Methode). Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellung errechnet mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz errechnet mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt TEUR 120 (Vj. TEUR 191).

Die Altersteilzeitrückstellungen wurden zum Bilanzstichtag auf Basis des "Tarifvertrag über die betriebliche Altersversorgung der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (Tarifvertrag Altersversorgung - ATV) i. d. F. des Änderungs-TV Nr. 2 vom 12. März 2003" bzw. nach dem "Tarifvertrag zu flexiblen Arbeitszeitregelungen für ältere Beschäftigte - TV FlexAZ vom 27. Februar 2010 in der Fassung des Änderungstarifvertrages Nr. 5 vom 29. April 2016" mit dem nach versicherungsmathematischen Grundsätzen (Richttafeln 2018 G Dr. Heubeck) ermittelten Wert gemäß HFA-Stellungnahme IDW RS HFA 3 vom 19. Juni 2013 für abgeschlossene Altersteilzeitvereinbarungen einschließlich potentieller Ansprüche bilanziert. Dies erfolgte auf Basis eines Zinssatzes von 0,43 % (Vj. 0,30 %) für aktive ATZ-Verhältnisse und 0,52 % (Vj. 0,34 %) für potentielle ATZ-Verhältnisse. Für künftige Dynamisierungen der Bezüge wurden 2,0 % p.a. zugrunde gelegt.

Die Bemessung der übrigen Rückstellungen erfolgte in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages. Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. In die Beurteilung der Eintrittswahrscheinlichkeit der ungewissen Verbindlichkeiten sowie in die Beurteilung der wahrscheinlichen Höhe der Inanspruchnahme fließen Annahmen mit ein, die ermessensabhängig sind. Die Bilanzierung erfolgte unter Vorsichtsaspekten in Höhe des größtmöglich ermittelten Risikos.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

5. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens wurde nach dem so genannten Bruttoprinzip in einem Anlagenspiegel am Ende des Konzernanhangs dargestellt.

Abgrenzung latenter Steuern

Hinsichtlich der Abgrenzung latenter Steuern ergab sich im Berichtsjahr grundsätzlich keine Relevanz. Dies beruht darauf, dass das Mutterunternehmen Klinikverbund Allgäu gGmbH den Status der Gemeinnützigkeit hat und daher in weitgehendem Ausmaß von der Entrichtung von Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer befreit ist (Ausnahme steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe).

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die versicherungsmathematische Berechnung der Pensionsverpflichtungen erfolgte unter Zugrundelegung

―	der Projected Unit Credit Methode (PUC)
―	der Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck
―	eines Abzinsungssatzes gemäß RückAbzinsV von 1,78 % p.a. (Vj. 1,87 % p.a.)
―	eines Rententrends von 2,0 % p.a. (Vj. 2,0 % p.a.)

Rückstellungen

Der Posten "Sonstige Rückstellungen" beinhaltet im Wesentlichen Rückstellungen für Gehalts- und Urlaubsansprüche (Urlaub, Überstunden, Bereitschaftsdienste, Altersteilzeit, Corona-Sonderzahlungen, noch nicht ausbezahlte Tarifsteigerungen), unterlassene Instandhaltungen, Fördermittelrückerstattungen, Rechts- und Beratungskosten, ausstehende Rechnungen, Risiken aus Abrechnungsprüfungen durch den Medizinischen Dienst (MD), Erlösrisiken aufgrund erfolgter Strukturprüfungen, das Risiko der Rückzahlung kritischer nicht abschließend definierter und mit den Kostenträgern vereinbarter Kostenbestandteile des Pflegebudgets, für öffentlich-rechtliche Verpflichtungen sowie für sonstige Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem laufenden Geschäft.

Verbindlichkeitenspiegel

	Gesamt	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit über 1 Jahr	Restlaufzeit davon über5 Jahre	Sicherheiten Grundpfandrechte
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	26.559.899,43	21.785.077,61	4.774.821,82	1.436.228,46	0,00
(Vorjahr)	(11.865.829,68)	(6.830.843,35)	(5.034.986,33)	(1.400.235,79)	(0,00)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	15.220.059,12	14.187.775,51	1.032.283,61	0,00
(Vorjahr)	(14.547.143,22)	(13.839.879,79)	(707.263,43)	(0,00)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	9.000.000,00	9.000.000,00	0,00	0,00
(Vorjahr)	(9.000.000,00)	(9.000.000,00)	(0,00)	(0,00)
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhaus-finanzierungsrecht	39.811.897,32	36.658.897,32	3.153.000,00	0,00
(Vorjahr)	(29.334.381,85)	(27.513.381,85)	(1.821.000,00)	(0,00)
Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	62.097.893,48	3.387.000,00	58.710.893,48	0,00
(Vorjahr)	(62.106.552,16)	(18.445.894,96)	(43.660.657,20)	(0,00)
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen	557.800,11	557.800,11	0,00	0,00
(Vorjahr)	(675.631,53)	(304.203,53)	(371.428,00)	(0,00)
Sonstige Verbindlichkeiten	4.680.594,92	4.680.594,92	0,00	0,00
(Vorjahr)	(6.269.826,55)	(6.269.826,55)	(0,00)	(0,00)
Gesamt	157.928.144,38	90.257.145,47	67.670.998,91	1.436.228,46
(Vorjahr)	(133.799.364,99)	(82.204.030,03)	(51.595.334,96)	(1.400.235,79)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beinhalten in Höhe von TEUR 9.000 (Vj. TEUR 9.000) gewährte Darlehen.

Die Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens betreffen nahezu ausschließlich Zuwendungen der Gesellschafter. In unbedeutendem Umfang sind Zuwendungen Dritter enthalten.

Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen

Versorgungsverpflichtungen

Die Klinikverbund Allgäu gGmbH ist Mitglied des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Bayern. Somit ist der Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst in der Fassung der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeber (TVöD-VKA) anzuwenden. Ein Bestandteil des TVöD-VKA ist der Tarifvertrag über die zusätzliche Altersversorgung der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (ATV-K).

In § 2 ATV-K ist die Verpflichtung der Arbeitgeber enthalten, alle Beschäftigten, welche die Voraussetzungen erfüllen, bei der Zusatzversorgungskasse als Pflichtversicherte anzumelden. Eine Wahlmöglichkeit besteht nicht.

In den einzelnen Arbeitsverträgen mit den Beschäftigten wird ausdrücklich auf die Anwendung des TVöD-VKA sowie dessen Anhängen verwiesen. Somit besteht nicht nur tarifvertraglich, sondern auch einzelvertraglich eine Verpflichtung zur Anmeldung bei der Zusatzversorgungskasse.

Eine Verpflichtung würde entstehen, wenn die Zusatzversorgungskasse ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen könnte. Hierzu bestehen derzeit keine Hinweise. Aufgrund fehlender Informationen von der Zusatzversorgungskasse kann die Höhe einer möglichen Verpflichtung nicht ermittelt werden.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen durch Dienstleistungs-, Liefer- und Mietverträge sowie aus vergebenen Bauaufträgen in Höhe von insgesamt TEUR 35.830 (VJ. TEUR 62.306). Die überwiegenden Verträge sind mittel- bis langfristig.

Die Vorteile bei Mietverträgen bestehen im Wesentlichen in der Verbesserung der Liquiditätssituation, sowie der Erhöhung der Eigenkapitalquote. Risiken bestehen durch die vereinzelt langen Laufzeiten dieser Verträge (bis zu 15 Jahren).

6. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Soweit sich branchenspezifische Besonderheiten ergaben, wurde die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung ergänzt. Dies betraf insbesondere die Erweiterung betreffend die Abbildung des Fördermittelbereichs sowie der Krankenhausfinanzierung in Anwendung der Postenbezeichnungen der Krankenhausbuchführungsverordnung (KHBV).

Erlöse / Erträge

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

	2022	2021
	EUR	EUR
Erlöse aus allgemeinen Krankenhausleistungen	236.571.404,99	228.717.263,00
Erlöse aus Wahlleistungen	8.277.970,36	8.590.245,72
Erlöse aus ambulanten Leistungen der Krankenhäuser	9.821.522,33	9.758.388,32
Nutzungsentgelte der Ärzte	1.361.204,37	1.538.678,13
Erlöse aus Rehabilitationsleistungen	6.172.413,48	6.549.697,85
Übrige Umsatzerlöse	38.035.585,83	34.853.128,69
	300.240.101,36	290.007.401,71

Die Umsatzerlöse werden nahezu ausschließlich regional im Landkreis Oberallgäu, im Landkreis Unterallgäu und in der Stadt Kempten sowie mit angrenzenden Landkreisen erzielt.

In den übrigen Umsatzerlösen enthalten sind überwiegend Erlöse aus den medizinischen Versorgungszentren sowie Erträge aus den Einnahmen aus dem Ausbildungsfonds, aus der Vermietung und Verpachtung, aus Rückvergütungen sowie aus Hilfs- und Nebenbetrieben.

Für das Vorjahr erfolgte zur besseren Vergleichbarkeit mit dem Geschäftsjahr 2022 und aufgrund einer im Vorjahr nicht erfolgten Erlöskonsolidierung aus der Tochtergesellschaft Menü-Service Allgäu GmbH in Höhe von TEUR 3.557 eine Anpassung des Gesamtbetrags und der Zusammensetzung der Umsatzerlöse. Die Anpassung von TEUR 3.557 wirkte sich in den Aufwendungen für bezogene Leistungen aufwandsmindernd aus.

Der Anteil an Mietaufwendungen für Grundstücke, welche konzernfremd weitervermietet wurden, sind im Materialaufwand und hierunter in den Aufwendungen für bezogene Leistungen ausgewiesen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten insbesondere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Zudem beinhalten sie Zuschüsse Dritter, Zuschüsse für Personalkosten, Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen sowie Vergütungen aus Sachbezügen.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen enthaltene periodenfremde Erträge betreffen im Wesentlichen die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 14.049 (Vj TEUR 14.132).

Der Ausweis der erfolgswirksamen Änderungen der Abzinsungssätze aus der Bilanzierung der Rückstellungen für Pensionszusagen und Altersteilzeitverhältnisse ist in den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen berücksichtigt. Bei den Jubiläumsrückstellungen erfolgte der Ausweis im Personalaufwand.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten vor allem Aufwendungen für Fremdpersonal, Verwaltungsbedarf, Versicherungen, Instandhaltungen einschließlich des Aufwands für öffentlich-rechtliche Verpflichtungen, periodenfremde Aufwendungen, Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen sowie Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen.

Periodenfremde Aufwendungen betreffen grundsätzlich Rechnungskorrekturen aus Vorjahren und Forderungsverluste, waren jedoch in 2022 insgesamt eher unbedeutend.

Erträge und Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen

Die ausgewiesenen Erträge von TEUR 23 (Vj. Ertrag von TEUR 45) resultieren aus der Equity-Bewertung der at-Equity in den Konzernabschluss einbezogenen assoziierten Gesellschaft MVZ Oberstdorf GmbH.

Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Bedeutung

Corona-Hilfen sind den Konzerngesellschaften in Höhe von ca. EUR 22,2 Mio. in Form von finanziellen Mitteln zugeflossen bzw. soweit noch nicht vereinnahmt als Forderung bilanziert.

Die Corona-Hilfen bestehen hauptsächlich aus tagesbezogenen Ausgleichszahlungen für nicht belegte Betten in Höhe von TEUR 7.138. Weitere TEUR 6.171 wurden als Versorgungsaufschlag vereinnahmt. Die Bilanzierung des Corona-Gesamtjahresausgleichs wurde aus Vorsichtsgründen mit einem Risikoabschlag in Höhe von 50% aufgrund der bestehenden Unsicherheiten vorgenommen. Insgesamt sind hierfür in den Erlösen Ausgleichsbeträge aus 2021 von TEUR 1.752 und für 2022 von TEUR 3.488 enthalten. Weitere erhebliche Coronahilfen betrafen u. a. Erstattungen für Tests von TEUR 798 und Sonderzahlungen an Mitarbeiter von TEUR 2.457.

Daneben sind Ausgleiche in Höhe von TEUR 536 für Steigerungen der Kosten für den Bezug von Erdgas, Wärme und Strom zugeflossen.

Die seit 2020 erfolgte Ausgliederung der Pflegekosten aus dem DRG-System birgt aufgrund der Auslegung teilweise noch unbestimmter rechtlicher Rahmenbedingungen weiterhin das Risiko von Budgetkürzungen. Hierfür wurde für das Geschäftsjahr 2022 eine Rückstellung von TEUR 4.700 bilanziert. Die in 2021 gebildete Rückstellung für Erlösrisiken aus dem Pflegebudget von TEUR 4.800 wurde ergebniswirksam aufgelöst.

Für das Risiko der Rückzahlung von Erlösen aufgrund von Prüfungen des Medizinischen Dienstes (MD) auch hinsichtlich Strukturprüfungen sind Rückstellungen in Höhe von TEUR 7.370 gebildet. Der hieraus resultierende Aufwand von TEUR 7.070 hat die Erlöse aus Krankenhausleistungen entsprechend belastet. Aus 2021 ergab sich eine ergebniswirksame Auflösung in Höhe von TEUR 5.761.

Für die anstehende Sanierung der Brandschutzmaßnahmen an der Klinik in Oberstdorf wurde aufgrund einer öffentlich-rechtlichen Verpflichtung eine Rückstellung in Höhe von TEUR 3.200 gebildet. Der hieraus resultierende Aufwand hat die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belastet.

Zum Ausgleich der erzielten Verluste aus der Geburtshilfe / Gynäkologie hat der Freistaat Bayern gemeinsam mit den Gesellschaftern Stadt Kempten und Landkreis Oberallgäu einen Zuschuss in Höhe von insgesamt TEUR 841 gewährt.

Auf der Grundlage vertraglicher Vereinbarungen mit dem Gesellschafter Landkreis Unterallgäu wurde ergebniswirksam in den Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand der Verlustausgleich für den Bereich Kurzzeitpflege von TEUR 145 berücksichtigt.

7. Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung

Die Konzernkapitalflussrechnung wurde in Anlehnung an den Deutschen Rechnungslegungs Standard Nr. 21 (DRS 21) erstellt. Modifizierungen erfolgten hinsichtlich krankenhausspezifischer Sachverhalte.

Der Finanzmittelfonds setzt sich aus dem Bilanzposten "Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten" sowie aus jederzeit fälligen Kontokorrentkrediten zusammen.

8. Erläuterungen zum Konzerneigenkapitalspiegel

Der Konzerneigenkapitalspiegel wurde in Anlehnung an den Deutschen Rechnungslegungs Standard Nr. 22 (DRS 22) erstellt.

9. Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers

Die Angabe der Honorare erfolgte einschließlich gesetzlicher Umsatzsteuer:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Klinikverbund Allgäu gGmbH
Abschlussprüfungsleistungen	118	118
Steuerberatungsleistungen	0	20
Sonstige Leistungen	7	8

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Tochterunternehmen
Abschlussprüfungsleistungen	82	72
Steuerberatungsleistungen	1	1
Sonstige Leistungen	2	6

10. Sonstige Angaben

Organe

Geschäftsführung der Konzernmuttergesellschaft Klinikverbund Allgäu gGmbH

Andreas Ruland	(strategische Ausrichtung, Finanzen, Medizincontrolling)
Michael Osberghaus	(Betrieb Standort Kempten, Personal, IT, MVZ ́s)
Markus Treffler	(Betrieb Standorte Immenstadt, Sonthofen, Oberstdorf, Einkauf, Technik und Bau, Qualitätsmanagement)
Florian Glück	(Betrieb und Baumaßnahmen Standort Mindelheim und Ottobeuren)

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wird unter Anwendung der Erleichterungsvorschrift des § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Die Vergütung der Geschäftsführung erfolgt im Rahmen des bestehenden Managementvertrages.

Aufsichtsrat

	Hans-Joachim Weirather, Landrat a. D. Landkreis Unterallgäu, 1. Vorsitzender
	Indra Baier-Müller, Landrätin Landkreis Oberallgäu, stellvertretende Vorsitzende
	Thomas Kiechle, Oberbürgermeister Stadt Kempten, stellvertretender Vorsitzender
	Dr. Reinhold Bäßler, Geschäftsführer
	Tobias Dannhart, Betriebsrat Kliniken Mindelheim und Ottobeuren
	Alex Eder, Landrat Landkreis Unterallgäu
	Thomas Eigstler, Bürgermeister Marktgemeinde Wiggensbach
	German Fries, Bürgermeister Marktgemeinde Ottobeuren
	Matthias Gebhard, Betriebsrat Klinikum Kempten (bis 27. Juli 2022)
	Thomas Gehring, Landtagsabgeordneter Bayerischer Landtag
	Josef Geiger, Unternehmer
	Erna-Kathrein Groll, Abgeordnetenassistentin Bayerischer Landtag
	Hans-Peter Hartmann, Unternehmer
	Rudolf Jackel, Steuerberater und vereidigter Buchprüfer (seit 08. März 2023)
	Dr. Max Kaplan, Facharzt für Allgemeinmedizin
	Andreas Kibler, Unternehmer
	Sibylle Knott, Rechtsanwältin
	Ulrich Leiner, Landwirt
	Lutz Menthel, Arzt
	Dr. Alexandra Niederwald, Betriebsrätin Klinikum Kempten und Oberärztin
	Boris Ott, Arzt
	Daniel Pflügl, Kriminalhauptkommissar
	Prof. Dr. Philip Prestel, Hochschullehrer Hochschule Kempten
	Franz Pschierer, Landtagsabgeordneter (bis 08. März 2023)
	Michael Saul, Betriebsrat (bis 27. Juli 2022)
	Bettina Schlieper, Betriebsrätin (seit 27. Juli 2022)
	Prof. Dr. Astrid Selder Hochschullehrerin Hochschule Kempten
	Dr. Dominik Spitzer, Arzt
	Andreas Tschugg, Ausbildungsleiter
	Kjemal Tushi, Betriebsrat (seit 27. Juli 2022)
	Dr. Gerhard Wimmer, Arzt

Für das Jahr 2022 sind im Jahresabschluss Aufwendungen von TEUR 81 (Vj. TEUR 89) hinsichtlich Vergütungen an die Aufsichtsratsmitglieder enthalten.

Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer (nach Vollkräften) betrug:

	2022	2021
Ärztlicher Dienst	453	446
Pflege- und Funktionsdienst	1.200	1.186
Medizinisch-Technischer Dienst	365	345
Wirtschafts-, Versorgungs- und Technischer Dienst	406	384
Verwaltungsdienst	185	186
Lehrkräfte	30	28
Sonstiges Personal	114	105
	2.753	2.680

Immenstadt, den 10. Juli 2023

Andreas Ruland, Geschäftsführer

Michael Osberghaus, Geschäftsführer

Markus Treffler, Geschäftsführer

Florian Glück, Geschäftsführer

Konzern-Anlagennachweis zum 31.Dezember 2022

	Entwicklung der Anschaffungswerte
	Vortrag 1.1.2022	Zugänge	Abgänge
	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	13.664.168,26	2.147.092,26	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	13.308.171,47	838.649,09	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	60.000,00	0,00	0,00
	27.032.339,73	2.985.741,35	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	340.826.832,15	242.990,50	0,00
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	6.914.789,74	0,00	0,00
3. Technische Anlagen	43.859.684,32	80.986,85	18.628,30
4. Einrichtungen und Ausstattungen	142.295.454,88	9.629.234,84	889.918,75
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	32.217.186,82	21.415.072,56	3.577,14
Sachanlagen	566.113.947,91	31.368.284,75	912.124,19
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	183.078,18	0,00	0,00
2. Sonstige Ausleihungen	2.639.101,39	19.430,39	0,00
	2.822.179,57	19.430,39	0,00
	595.968.467,21	34.373.356,49	912.124,19

	Entwicklung der Anschaffungswerte
	Umbuchungen	Konsolidierungsmaßnahmen	31.12.2022
	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	0,00	15.811.260,52
2. Geschäfts- oder Firmenwert	103.000,00	0,00	14.249.820,56
3. Geleistete Anzahlungen	- 60.000,00	0,00	0,00
	43.000,00	0,00	30.061.081,08
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	764.210,04	0,00	341.834.032,69
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00	6.914.789,74
3. Technische Anlagen	63.410,04	0,00	43.985.452,91
4. Einrichtungen und Ausstattungen	140.385,29	0,00	151.175.156,26
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	- 1.011.005,37	0,00	52.617.676,87
Sachanlagen	-43.000,00	0,00	596.527.108,47
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0,00	- 29.675,10	153.403,08
2. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	2.658.531,78
	0,00	- 29.675,10	2.811.934,86
	0,00	- 29.675,10	629.400.124,41

	Entwicklung der Abschreibungen
	Vortrag 1.1.2022	Zugänge	Abgänge	Konsolidierungs-maßnahmen	Kumulierte Abschreibung 31.12.2022
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	11.175.564,26	1.121.352,76	0,00	0,00	12.296.917,02
2. Geschäfts- oder Firmenwert	4.713.476,97	1.133.316,59	0,00	0,00	5.846.793,56
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	15.889.041,23	2.254.669,35	0,00	0,00	18.143.710,58
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	199.968.566,42	10.238.413,54	0,00.	0,00	210.206.979,96
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	6.511.761,77	59.444,00	0,00	0,00	6.571.205,77
3. Technische Anlagen	35.531.541,32	1.141.474,89	14.203,30	0,00	36.658.812,91
4. Einrichtungen und Ausstattungen	109.029.403,41	9.425.363,41	774.125,34	0,00	117.680.641,48
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Sachanlagen	351.041.272,92	20.864.695,84	788.328,64	0,00	371.117.640,12
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	366.930.314,15	23.119.365,19	788.328,64	0,00	389.261.350,70

	Buchwerte	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.514.343,50	2.488.604,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	8.403.027,00	8.594.694,50
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	60.000,00
	11.917.370,50	11.143.298,50
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	131.627.052,73	140.858.265,73
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	343.583,97	403.027,97
3. Technische Anlagen	7.326.640,00	8.328.143,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	33.494.514,78	33.266.051,47
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	52.617.676,87	32.217.186,82
Sachanlagen	225.409.468,35	215.072.674,99
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	153.403,08	183.078,18
2. Sonstige Ausleihungen	2.658.531,78	2.639.101,39
	2.811.934,86	2.822.179,57
	240.138.773,71	229.038.153,06

Kapitalflussrechnung

des Konzerns Klinikverbund Allgäu gGmbH

	2022	2021
	TEUR	TEUR
1.1 Konzernjahresergebnis (einschließlich Fremdanteile)	- 2.655	2.248
1.2 + Abschreibungen auf das Anlagevermögen (soweit nicht gefördert)	23.119	22.900
1.3 - Ertrag aus der Auflösung von Sonderposten	- 16.435	- 16.197
1.4 +/- Zunahme/Abnahme mittel-langfristiger Rückstellungen	637	-851
1.5 +/- Aufwendungen/Erträge aus der Bewertung assoziierter Unternehmen	30	-32
1.6 +/- Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge	-15.975	-14.549
1.7 +/- Zunahme / Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen (ohne Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen)	13.737	13.676
1.8 -/+ Saldo der Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen	29	1.141
1.9 -/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind (ohne Ergebnis aus der Forderungsbewertung)	- 9.941	- 6.176
1.10 +/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	- 1.934	3.146
1.11 + Korrektur der unter dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesenen Zinszahlungen für Investitionsdarlehen	124	144
1.12 + Ertragsteueraufwand	452	276
1.13 - Ertragsteuerzahlungen	- 475	-487
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	- 9.287	5.239
2.1 - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-2.986	-2.076
2.2 - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-31.368	-26.876
2.3 - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-19	-19
2.4 + Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen	0	0
2.5 + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	94	48
2.6 + Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagevermögen	0	55
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-34.279	-28.868
3.1 + Einzahlungen der Gesellschafter in die Kapitalrücklage der Konzernmuttergesellschaft	3.000	3.000
3.2 - Ausschüttungen an Fremdgesellschafter	-186	-250
3.3 + Einzahlung Verlustausgleich Januar bis Oktober 2019 Kreiskliniken Unterallgäu	0	0
3.4 + Einzahlung Landkreis Unterallgäu Verlustausgleich Kurzzeitpflege 2020	208	327
3.5 + Zufluss von Fördermitteln	25.212	21.474
3.6 +/- Saldo aus der Aufnahme bzw. Tilgung von Bankverbindlichkeiten, ohne Kontokorrentkredite (Finanzmittelbestand)	-1.774	-1.320
3.7 + Zufluss liquide Mittel aus erstmaliger Vollkonsolidierung Menü-Service Allgäu GmbH	0	705
3.8 - Zinszahlungen für Investitionsdarlehen	-124	-144
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	26.336	23.792
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands	-17.230	163
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	9.018	8.855
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	-8.213	9.018
Der Finanzmittelbestand setzt sich wie folgt zusammen:
Kassenbestände und Bankguthaben	12.391	13.154
Kontokorrentkredite	-20.604	-4.136
	-8.213	9.018

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2022 und des Vorjahres

des Konzerns Klinikverbund Allgäu gGmbH

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklagen	Gewinnrücklagen
	EUR	EUR	EUR
Stand 31.12.2020	375.000,00	32.614.166,08	5.289,53
Verteilung Vorjahresergebnis	0,00	0,00	0,00
Einzahlung / Einlagen in die Kapitalrücklagen	0,00	3.000.000,00	0,00
Ausschüttungen	0,00	0,00	0,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00
Veränderungen im Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2021	375.000,00	35.614.166,08	5.289,53
Verteilung Vorjahresergebnis	0,00	0,00	0,00
Einzahlung / Einlagen in die Kapitalrücklagen	0,00	3.000.000,00	0,00
Ausschüttungen	0,00	0,00	0,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00
Veränderungen im Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2022	375.000,00	38.614.166,08	5.289,53

	Gewinnvortrag	Konzernergebnis
	EUR	EUR
Stand 31.12.2020	11.280.915,50	5.029.769,22
Verteilung Vorjahresergebnis	5.029.769,22	-5.029.769,22
Einzahlung / Einlagen in die Kapitalrücklagen	0,00	0,00
Ausschüttungen	0,00	0,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	2.017.553,90
Veränderungen im Konsolidierungskreis	0,00	0,00
Stand 31.12.2021	16.310.684,72	2.017.553,90
Verteilung Vorjahresergebnis	2.017.553,90	-2.017.553,90
Einzahlung / Einlagen in die Kapitalrücklagen	0,00	0,00
Ausschüttungen	0,00	0,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	-3.056.347,02
Veränderungen im Konsolidierungskreis	0,00	0,00
Stand 31.12.2022	18.328.238,62	-3.056.347,02

	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital
	EUR	EUR
Stand 31.12.2020	4.019.544,76	53.324.685,09
Verteilung Vorjahresergebnis	0,00	0,00
Einzahlung / Einlagen in die Kapitalrücklagen	0,00	3.000.000,00
Ausschüttungen	-249.812,33	-249.812,33
Konzernjahresüberschuss	230.124,00	2.247.677,90
Veränderungen im Konsolidierungskreis	680.099,90	680.099,90
Stand 31.12.2021	4.679.956,33	59.002.650,56
Verteilung Vorjahresergebnis	0,00	0,00
Einzahlung / Einlagen in die Kapitalrücklagen	0,00	3.000.000,00
Ausschüttungen	-186.170,16	-186.170,16
Konzernjahresüberschuss	401.811,42	-2.654.535,60
Veränderungen im Konsolidierungskreis	-134.209,21	-134.209,21
Stand 31.12.2022	4.761.388,38	59.027.735,59

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Klinikverbund Allgäu gGmbH, Immenstadt

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Klinikverbund Allgäu gGmbH und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Klinikverbund Allgäu gGmbH für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats der Klinikverbund Allgäu gGmbH für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Klinikverbund Allgäu gGmbH zur Aufstellung des Konzernjahresabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
•	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Kempten, den 17. Juli 2023

ATG Allgäuer Treuhand GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Johannes A. Huber, Wirtschaftsprüfer

Michael Müller, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernjahresabschluss 2022 wurde am 26.07.2023 gebilligt.

Bericht des Aufsichtsrates - Geschäftsjahr 2022

Der Aufsichtsrat der Klinikverbund Allgäu gGmbH hat sich seinen gesetzlichen und satzungsmäßigen Aufgaben entsprechend von der Geschäftsführung regelmäßig mündlich und schriftlich über die Geschäftsentwicklung und über wichtige Einzelvorgänge unterrichten lassen. In Besprechungen und 5 Aufsichtsratssitzungen hat er sich eingehend mit der wirtschaftlichen und finanziellen Lage der Gesellschaften befasst, vor allem mit den medizinischen Strukturen, der Erfolgsrechnung, der Liquiditätsentwicklung und sonstigen bedeutenden Ereignissen. Er hat die Geschäftsführung überwacht und im Rahmen seiner Zuständigkeit an den zu treffenden Entscheidungen mitgewirkt. Zur laufenden Berichterstattung wurden von der Geschäftsführung Plan-Ist-Vergleiche über Patienten-, Umsatz-, Kosten- und Ergebnisentwicklung, die Liquidität sowie die Investitionstätigkeit vorgelegt. Für das Geschäftsjahr 2022 erhielt und verabschiedete der Aufsichtsrat einen detaillierten Wirtschaftsplan. Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht der Klinikverbund Allgäu gGmbH für das Geschäftsjahr 2022 sind von dem durch den Aufsichtsrat bestellten Abschlussprüfer ATG - Allgäuer Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Kempten geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat den Prüfungsbericht zur Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat stimmte dem Jahresabschluss und dem Lagebericht der Geschäftsführung zu. Der Jahresabschluss wurde gemäß § 42a GmbHG festgestellt. Der Aufsichtsrat hat der Gesellschafterversammlung empfohlen, den Jahresfehlbetrag in Höhe von 2.150.289,91 € auf neue Rechnung vorzutragen. Die Mitglieder des Aufsichtsrates sprechen der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre geleistete Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr Dank und Anerkennung aus.

Immenstadt, den 27.07.2023

Der Aufsichtsrat

Hans-Joachim Weirather