Stadtwerke Göttingen Aktiengesellschaft

Göttingen

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014

Bestätigungsvermerk

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Stadtwerke Göttingen AG, Göttingen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014 geprüft. Nach § 6b Abs. 5 EnWG umfasste die Prüfung auch die Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG, wonach für die Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 EnWG getrennte Konten oder Kostenstellen zu führen und Tätigkeitsabschlüsse aufzustellen sind. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht sowie über die Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden und dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob die Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG in allen wesentlichen Belangen erfüllt sind. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht sowie für die Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter, die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts sowie die Beurteilung, ob die Wertansätze und die Zuordnung der Konten nach § 6b Abs. 3 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt sind und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung des Jahresabschlusses unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG, wonach für die Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 EnWG getrennte Konten zu führen und Tätigkeitsabschlüsse aufzustellen sind, hat zu keinen Einwendungen geführt.

Hannover, 11. Mai 2015

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marks, Wirtschaftsprüfer

Eickhoff, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2014

Aktiva

	31.12.2014			31.12.2013
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte		407.147,00		380.545,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.933.028,78		13.408.608,78
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	6.411.118,91		6.194.012,00
3. Verteilungsanlagen	42.746.604,46		42.544.188,26
4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nummer 2 und 3 gehören	32.500,00		62.868,00
5. Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.650.312,00		2.229.864,00
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	834.682,13	65.608.246,28	393.989,71	64.833.530,75
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.882.003,23		499.000,00
2. Beteiligungen	8.593.346,07		7.789.306,07
3. Sonstige Ausleihungen	13.069,68	11.488.418,98	15.738,47	8.304.044,54
		77.503.812,26		73.518.120,29
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	809.712,82		801.495,25
2. Waren	15.975,39		16.844,59
3. Schadstoffemissionsrechte	99.542,25	925.230,46	99.542,25	917.882,09
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.368.343,42		17.450.802,24
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	77.557,75		1.259.615,27
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	776.990,51		245.430,78
4. Sonstige Vermögensgegenstände	3.775.492,05	14.998.383,73	2.231.156,53	21.187.004,82
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		7.082.871,90		2.516.577,32
		23.006.486,09		24.621.464,23
C. Rechnungsabgrenzungsposten		115.020,49		66.170,87
		100.625.318,84		98.205.755,39
Passiva
		31.12.2014		31.12.2013
		EUR		EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		33.280.000,00		33.280.000,00
II. Kapitalrücklage		10.616.458,03		10.616.458,03
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen		1.443.059,30		1.443.059,30
IV. Bilanzgewinn		11.192.105,70		11.427.852,56
--davon Gewinnvortrag EUR 4.937.852,75 (i. Vj. EUR 3.309.449,73)--
		56.531.623,03		56.767.369,89
B. Empfangene Ertragszuschüsse		4.283.670,51		4.073.166,95
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen		3.133.192,00		3.066.355,00
2. Steuerrückstellungen		206.411,87		2.503.284,00
3. Sonstige Rückstellungen		6.521.069,72		5.937.994,50
		9.860.673,59		11.507.633,50
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		4.307.234,52		5.170.102,43
2. Erhaltene Anzahlungen		58.017,11		5.792,19
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		2.321.879,84		2.101.575,24
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen		353.593,47		40.254,27
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht		10.728.189,30		7.895.317,34
6. Sonstige Verbindlichkeiten		12.180.437,47		10.644.543,58
--davon aus Steuern: EUR 920.082,19 (i. Vj. EUR 3.587.947,59)--
--davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 0,00 (i. Vj. EUR 0,00)--
		29.949.351,71		25.857.585,05
		100.625.318,84		98.205.755,39

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014

	2014		2013
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		88.061.921,85		97.036.248,72
2. Andere aktivierte Eigenleistungen		188.226,63		202.364,74
3. Sonstige betriebliche Erträge		2.633.892,73		2.781.234,12
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	60.623.608,44		66.151.920,76
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.316.257,42	62.939.865,86	2.293.396,64	68.445.317,40
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	7.195.423,46		7.064.113,85
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.638.516,16	9.833.939,62	2.391.239,82	9.455.353,67
--davon für Altersversorgung EUR 1.060.428,77 (i. Vj. EUR 897.813,84)--
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		4.649.320,02		4.831.873,86
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		6.902.837,37		6.598.529,38
8. Erträge aus Beteiligungen		3.154.688,72		1.557.133,89
9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		70,72		155,54
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		42.475,93		66.606,79
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme		6.907.385,16		5.449.778,61
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		524.998,43		543.083,31
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		2.322.930,12		6.319.807,57
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		587.991,41		1.716.451,54
15. Sonstige Steuern		220.330,52		207.527,81
16. Jahresüberschuss		1.514.608,19		4.395.828,22
17. Gewinnvortrag		4.937.852,75		3.309.449,73
18. Entnahmen aus der Kapitalrücklage		4.739.644,76		3.722.574,61
19. Bilanzgewinn		11.192.105,70		11.427.852,56

Anhang für das Geschäftsjahr 2014

der Stadtwerke Göttingen Aktiengesellschaft

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der Stadtwerke Göttingen AG ist nach den Vorschriften des HGB, des AktG und des EnWG aufgestellt worden. Soweit die Berichtspflichten wahlweise in der Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang erfüllt werden können, wurden die Angaben in den Anhang aufgenommen.

Aus Gründen der Klarheit (§ 265 Abs. 5 HGB) wurde in der Bilanz die Gliederung auf der Aktivseite bei den Bilanzposten Sachanlagen und Vorräte um Posten der Versorgungswirtschaft erweitert sowie auf der Passivseite Posten zur Darstellung erhaltener Zuschüsse hinzugefügt.

Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um erhaltene Investitionszuschüsse und planmäßige Abschreibungen. Die im Geschäftsjahr vereinnahmten Baukostenzuschüsse (BKZ) wurden passiviert. Die Herstellungskosten selbsterstellter Anlagen enthalten angemessene Lohn- und Materialgemeinkosten.

Die Zugänge bei Leitungsnetzen und Abnehmeranschlüssen innerhalb des Bilanzpostens Verteilungsanlagen wurden im Berichtsjahr linear abgeschrieben. Die Zugänge bis 2007 - mit Ausnahme der Hausdruckregler - wurden degressiv abgeschrieben; diese degressive Abschreibung wird fortgeführt. Abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind und deren Wert für das einzelne Wirtschaftsgut 410 € nicht übersteigt (geringwertige Wirtschaftsgüter), werden in voller Höhe als Betriebsausgaben abgezogen. Bei allen Anlagenzugängen kam die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung.

Die unter den Finanzanlagen aufgeführten Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und die sonstigen Ausleihungen sind zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen. Wertaufholungen erfolgen, wenn der Grund für einen niedrigeren Wertansatz nicht mehr besteht.

Die Vorräte wurden unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bewertet.

Die unentgeltlich ausgegebenen Schadstoffemissionsrechte wurden auf der Aktivseite im Umlaufvermögen unter der Position Vorräte mit einem Erinnerungswert von einem Euro am Bilanzstichtag bilanziert. Die käuflich erworbenen Schadstoffemissionsrechte wurden zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips zum Bilanzstichtag bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zum Nennwert unter Berücksichtigung des erkennbaren Ausfallrisikos bewertet. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung berücksichtigt; der Prozentsatz für die Pauschalwertberichtigung auf nicht einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt wie im Vorjahr 1 %.

Die Guthaben bei Kreditinstituten und der Kassenbestand sind mit dem Nennwert angesetzt worden.

Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern auf die bestehenden körperschaft-und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge sowie auf steuerliche Zinsvorträge im Sinne des § 4h EStG i.V.m. § 8a KStG gebildet, soweit innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verlustverrechnung zu erwarten ist. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen. Aufgrund eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht.

Der Aufwand und Ertrag aus der Veränderung der gegebenenfalls bilanzierten latenten Steuern würde in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" als sog. davon-Vermerk ausgewiesen. Nach der formalen Betrachtungsweise ist alleinige Steuerschuldnerin die Gesellschaft als Organträgerin, d.h. auch tatsächliche und latente Steuern der Organgesellschaften sind vollständig in dem Jahresabschluss der Organträgerin auszuweisen, da sie alleine die Besteuerungsfolgen treffen. Dementsprechend werden die temporären Differenzen der Organgesellschaften im Abschluss der Gesellschaft erfasst.

Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein effektiver Steuersatz von 30,88 % zugrunde (15,83 % für die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und 15,05 % für die Gewerbesteuer), der sich voraussichtlich im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen ergeben wird. Der Steuersatz für die Gewerbesteuer ergibt sich aus dem Gewerbesteuerhebesatz von 430 %.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Der Ansatz erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Rückstellungen für Pensionen sind mit einem Rechnungszinssatz von 4,53 % passiviert. Künftige Gehalts- und Rentenanpassungen sind mit jeweils 2 % Steigerung berücksichtigt worden. Abweichend von den steuerrechtlichen Regelungen wird gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB ein Marktzinssatz angesetzt, der durch eine Durchschnittsbildung aus den jeweiligen laufzeitadäquaten Zinssätzen der vergangenen sieben Geschäftsjahre von der Deutschen Bundesbank ermittelt wurde. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Die Berechnung erfolgte nach dem Anwart-schaftsbarwertverfahren.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen in angemessenem Umfang alle erkennbaren Risiken. Die Bewertung der Rückstellung für Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen erfolgt unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 4,53 % sowie eines Gehaltstrends von 2,0 % auf der Grundlage der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Die Rückstellung umfasst die Aufwendungen für die Lohn- und Gehaltszahlungen an Mitarbeiter in der Freistellungsphase sowie Aufstockungsleistungen. In den sonstigen Rückstellungen ist die Rückgabeverpflichtung von Schadstoffemissionsrechten für die bis zum Bilanzstichtag verursachten Emissionen berücksichtigt; der Wertansatz zur Rückstellung ergibt sich aus dem Erinnerungswert der unentgeltlich zur Verfügung gestellten Emissionsberechtigungen.

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert.

Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens in 2014 ist aus dem Anlagen-spiegel ersichtlich, der Bestandteil des Anhangs ist.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (24 T€) sowie sonstige Forderungen. Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beziehen sich auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfallen 635 T€ auf Forderungen gegen die Stadt Göttingen und ihre Beteiligungsgesellschaften. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind 3.381 T€ gegenüber der Stadt und ihren Beteiligungsgesellschaften enthalten.

Die Ansprüche aus der Insolvenzsicherung von 1.721 T€, die entsprechend dem monatlichen Personalaufwand für die in der Altersteilzeitfreistellungsphase befindlichen Mitarbeiter an die Gesellschaft ausgezahlt werden, stellen Deckungsvermögen dar und wurden dementsprechend gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 2.180 T€ verrechnet. Die Erträge aus dem Deckungsvermögen von 54 T€ wurden mit den Zinszuführungen in Höhe von 115 T€ gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet. Der sich ergebende Saldo von 61 T€ ist im Finanzergebnis unter dem Posten "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" ausgewiesen. Der beizulegende Zeitwert der verrechneten Insolvenzsicherungsansprüche entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten gemäß den Mitteilungen der Versicherung.

Das unter den sonstigen Vermögensgegenständen aktivierte und mit 3,7 % abgezinste Körperschaftsteuerguthaben hat in Höhe von 12 T€ eine Restlaufzeit von über einem Jahr. Es bestehen keine weiteren Forderungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr. Darüber hinaus besteht ein Anspruch aus Körperschaftsteuerrückerstattung 2014 in Höhe von 859 T€.

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 33.280.000 € und ist eingeteilt in 33.280.000 nennwertlose Stückaktien, die auf den Namen lauten.

Von der Kapitalrücklage in Höhe von 10.616.458,03 € betreffen 3.684.955,08 € Rücklagen gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB, so dass keine weitere Rücklage nach § 150 Abs. 2 AktG (gesetzliche Rücklage) gebildet werden muss, und 6.931.502,95 € Zuzahlungen i. S. d. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. In die Kapitalrücklage wurden im Jahr 2014 4.740 T€ eingestellt und wieder entnommen. Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juli 2014 wurden 6.490 T€ aus dem Bilanzgewinn an die Aktionäre ausgeschüttet.

Unter den empfangenen Ertragszuschüssen wurden bis einschließlich 2002 Zuschüsse der Kunden zu den Rohrnetzkosten und den Hausanschlusskosten erfasst. Die jährliche Auflösungsrate zugunsten der Umsatzerlöse beträgt 5 % der Ursprungswerte. Ab dem Jahr 2003 bis zum Jahr 2009 wurden die Zuschüsse von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Seit dem Jahr 2010 werden die Zuschüsse wieder passiviert und ertragswirksam mit 5 % zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.

Die Steuerrückstellungen in Höhe von 206 T€ betreffen die Jahre 2013 - 2014 und zwar die Körperschaftsteuer inkl. Solidaritätszuschlag in Höhe von 44 T€ für 2013 und die Gewerbesteuer in Höhe von 162 T€, davon 138 T€ für 2014 und 24 T€ für 2013.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 6.521 T€ betreffen insbesondere mit 2.781 T€ Vorsorge für Risiken aus Preisanpassungen, mit 1.002 T€ Altlasten, mit 867 T€ ungewisse Verbindlichkeiten (u. a. die Mehrerlösverrechnung) und mit 459 T€ Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sehen wie folgt aus:

	Gesamt	davon mit einer Restlaufzeit
		bis 1 Jahr	über 5 Jahre
	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	4.307	2.945	513
(Vorjahr)	(5.170)	(2.438)	(538)
Erhaltene Anzahlungen	58	58	0
(Vorjahr)	(6)	(6)	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.322	2.322	0
(Vorjahr)	(2.102)	(2.102)	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	354	354	0
(Vorjahr)	(40)	(40)	0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	10.728	10.728	0
(Vorjahr)	(7.895)	(7.895)	0
Sonstige Verbindlichkeiten	12.180	12.180	0
(Vorjahr)	(10.645)	(10.645)	0
	29.949	28.587	513

Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haftet die Gesellschaft mit ihrem beweglichen und unbeweglichen Vermögen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (1 T€). Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beziehen sich auf Verbindlichkeiten aus dem Liefer- und Leistungsverkehr.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Von den Umsatzerlösen in Höhe von 88.062 T€ entfallen 72.938 T€ auf Energielieferungen und Energiedienstleistungen (Gas, Strom und Wärme) und 15.124 T€ auf andere Betriebszweige (Wasserversorgung und Parkhäuser).

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 2.634 T€ enthalten im Wesentlichen mit 704 T€ Zuschreibungen auf den Beteiligungswert an der Harzwasserwerke GmbH, mit 465 T€ Miet- und Pachteinnahmen, mit 268 T€ Versicherungsentschädigungen und mit 165 T€ Erträge aus Geschäftsbesorgung (Dienstleistungen für die Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH).

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren verringerten sich um 5.528 T€ auf 60.624 T€. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf die milde Witterung zurückzuführen. Gegenläufig wirken sich aber gestiegene Bezugsaufwendungen im Stromvertrieb mit 3,6 Mio. € aufgrund der Kundengewinne aus.

Der Personalaufwand betrifft mit 1.060 T€ (Vorjahr 898 T€) Aufwendungen für die Altersversorgung. Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der langfristigen Personalrückstellungen, insbesondere der Pensionsrückstellungen, ergeben. Diese sind seit 2010 im Zinsergebnis ausgewiesen. Die Zinsänderungen werden unter Anwendung des Wahlrechtes im Personalaufwand abgebildet.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 6.903 T€ beinhalten im Wesentlichen mit 2.504 T€ Konzessionsabgaben, mit 613 T€ EDV-Wartungskosten/Fremdleistungen, mit 511 T€ Aufwendungen für Fremdleistungen an Verwaltungs- und Betriebsgebäuden, mit 1.037 T€ Beratungs-, Gerichts-, Prozess- und Prüfungskosten, mit 479 T€ Aufwendungen für Werbe- und Fördermaßnahmen und mit 113 T€ Aufwendungen aus Forderungsverlusten.

Das Beteiligungs- und das Zinsergebnis betreffen nicht verbundene Unternehmen. Der Zinsaufwand beinhaltet mit 323 T€ Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen.

Latente Steuern sind im Steueraufwand nicht enthalten. Insgesamt erwartet die Stadtwerke Göttingen AG zum 31. Dezember 2014 aus zeitlichen Bilanzierungsunterschieden - sowohl eigenen als auch solchen bei Gesellschaften des steuerlichen Organkreises - eine künftige Steuerentlastung. Die Ermittlung dieser Entlastung erfolgte auf Grundlage eines kombinierten Ertragsteuersatzes von 30,88 %. Passive Steuerlatenzen resultieren aus den unterschiedlichen Wertansätzen der Verteilungsanlagen. Aus den Altersteilzeitverpflichtungen vor Saldierung mit Deckungsvermögen ergibt sich aufgrund der höheren Verpflichtungen im handelsrechtlichen Abschluss gegenüber den steuerlichen Wertansätzen eine aktive Steuerlatenz. Weitere aktive Latenzen resultieren aus Ertragszuschüssen, aus Pensionsverpflichtungen sowie für steuerliche Zwecke nicht ansetzbaren Rückstellungen.

Insgesamt werden die passiven latenten Steuern durch aktive Steuerlatenzen bei Weitem überkompensiert. In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde für den Überhang aktiver Steuerlatenzen eine aktive latente Steuer nicht bilanziert.

Angaben zum Jahresergebnis

Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages mit der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH wird der Jahresfehlbetrag in Höhe von 6.907.385,16 € in voller Höhe übernommen. Des Weiteren hat die Stadt Göttingen durch ein Einlageversprechen garantiert, dass sie die jeweiligen Fehlbeträge durch Zuzahlungen an die Stadtwerke Göttingen AG ausgleichen wird. Der sich durch diese Verrechnung ergebende Steuervorteil kommt ausschließlich der Stadt Göttingen zugute. Die Differenz zwischen den Zuzahlungen der Stadt Göttingen in Höhe von 6.907.385,16 € und der Steuerersparnis von 2.167.740,40 € wird in die Kapitalrücklage eingestellt und anschließend für die Ausschüttung an die Aktionäre wieder entnommen.

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, vom ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 11.192.105,70 € einen Betrag von 6.490.000,00 € an die Aktionäre auszuschütten und den Restbetrag in Höhe von 4.702.105,70 € in die Gewinnrücklagen einzustellen.

Angaben gemäß § 6b Abs. 2 EnWG

Geschäfte größeren Umfangs mit assoziierten Unternehmen

Mit der EnergieNetz Mitte GmbH, Kassel, der EAM Energie GmbH, Kassel und der EAM EnergiePlus GmbH wurden die folgenden Geschäfte (netto) getätigt: für diverse Leistungen wurden uns 2 T€ von EnergieNetz Mitte GmbH in Rechnung gestellt. Für die Netznutzung des Strom- und Gasnetzes der EnergieNetz Mitte GmbH wurden uns 4.013 T€ berechnet.

Wir erhielten Netzentgelte für unser Gasnetz von der EAM Energie GmbH in Höhe von 147 T€. Für Wasserlieferungen an die EnergieNetz Mitte GmbH und die EAM EnergiePlus beträgt das Entgelt 5 T€. An Vergütung für die Einspeisung von Strom in das Netz der EnergieNetz Mitte GmbH, Kassel, erhielten wir 808 T€ und an Marktprämie aus der EEG-Direktvermarktung 3.441 T€. Aus der Vermietung von Räumlichkeiten und der Weiterberechnung erbrachter Leistungen an die EnergieNetz Mitte GmbH erzielten wir Erträge in Höhe von 249 T€.

Belegschaft

Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer (Entgeltempfänger gem. TV-V) betrug 168.

Es bestanden im Jahr 2014 durchschnittlich sieben Ausbildungsverhältnisse, die in den vorgenannten Daten enthalten sind.

Anteilsbesitz

Die Gesellschaft hält 100 % an der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH, Göttingen. Zum 31. Dezember 2014 weist die Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH ein Eigenkapital von 474 T€ aus. Der Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme beträgt 6.907 T€. Mit der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH besteht ein Gewinnabführungsvertrag. Mit Wirkung zum 01.01.2015, 0 Uhr wurden die Anteile an der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH von der Stadtwerke Göttingen AG an die Göttinger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe GmbH, Göttingen, verkauft. Der Gewinnabführungsvertrag wurde außerordentlich gekündigt.

Am 30. August 2013 wurde die EE SWGoe GmbH gegründet, an der die Gesellschaft 100 % der Anteile hält. Das Eigenkapital beträgt 17 T€ und der Jahresfehlbetrag 5 T€.

Weiterhin ist die Gesellschaft mit 20 % an der deutschlandweit operierenden Vertriebsgesellschaft für den Gasvertrieb, der fünfwerke GmbH & Co. KG mit Sitz in Limburg, beteiligt. Das haftende Kommanditkapital beträgt 2.000 T€. Die Komplementärin ist die fünfwerke Verwaltungs-GmbH ohne Einlage. Nach den Anlaufverlusten in 2010 und 2011 wird das Jahr 2014, ebenso wie bereits in 2012 und 2013, mit einem positiven Jahresüberschuss in Höhe von 655 T€ (Vorjahr: 327 T€) abschließen.

Darüber hinaus wurden mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 11. November 2014 die Anteile der JXII GmbH (Photovoltaik (PV)-Anlage) zu 100 % von der Stadtwerke Göttingen AG erworben. Das Eigenkapital zum 31.12.2014 beträgt 1.035 T€ und der Jahresüberschuss 966 -1-€.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Für Darlehen der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH wurde von der Stadtwerke Göttingen AG eine Mithaftung übernommen. Die Darlehen valutieren bei der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH zum 31. Dezember 2014 in Höhe von 4.288 T€.

Für die Absicherung eines Kreditrahmens für die fünfwerke GmbH & Co. KG bei der Sparkasse Göttingen wurde eine Bürgschaft in Höhe von 750 T€ übernommen.

Das Bestellobligo insbesondere für Lagermaterial beträgt 2 T€. Der Kapitalwert aus Erbbau-rechtsverpflichtungen beträgt 193 T€. Unsere weiteren finanziellen Verpflichtungen belaufen sich auf 704 T€ pro Jahr. Für die Folgejahre rechnen wir mit einem Rückgang auf 687 T€.

Sonstige Angaben

Zur Absicherung des Zinsrisikos bestehen für zwei Darlehen über 2,0 Mio. € Swapvereinbarungen als Sicherungsbeziehungen mit einer Laufzeit bis November 2016, die als Bewertungseinheit nach § 254 HGB behandelt werden.

Die Angabe des vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechneten Gesamthonorars erfolgt gemäß § 285 Nr. 17 HGB im Konzernabschluss.

Außerbilanzielle Geschäfte (§ 285 Nr. 3 HGB), soweit dies für die Beurteilung der Finanzlage notwendig ist, waren für das Geschäftsjahr 2014 nicht auszuweisen. Unübliche Geschäfte mit nahestehenden Personen, soweit sie wesentlich und für die Beurteilung der Finanzlage notwendig sind (§ 285 Nr. 21 HGB), wurden im Geschäftsjahr 2014 nicht getätigt.

Zusammensetzung der Organe und Aufwendungen für die Organe

Aufsichtsrat

Wolfgang Meyer Göttingen Oberbürgermeister der Stadt Göttingen	Vorsitzender bis zum 31.10.2014
Rolf-Georg Köhler Göttingen Oberbürgermeister der Stadt Göttingen	Vorsitzender ab 09.12.2014
Thomas Weber * Laatzen Geschäftsführer der EAM Verwaltungs GmbH, Kassel Geschäftsführer der EAM Beteiligungen GmbH, Kassel	1. stv. Vorsitzender
Norbert Wüstefeld Bernshausen Wassermeister (Altersteilzeit Freistellungsphase)	2. stv. Vorsitzender
Henning Rolf Deters Essen Vorstandsvorsitzender der GELSENWASSER AG, Gelsenkirchen
Fritz Güntzler * Göttingen MdB, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
Jörg Hartmann Gladenbach Leiter Netztechnik der E.ON Mitte AG, Kassel	bis zum 29.07.2014
Hans-Hinrich Schriever Bovenden Bereichsleiter und Prokurist der EAM GmbH & Co. KG, Kassel	ab 29.07.2014
Christian Henze Göttingen Richter
Andreas Klatt * Göttingen Leiter der Softwareentwicklung der Fa. Coherent
Nils König * Göttingen Laborleiter bei der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt
Thomas Meise Göttingen Elektriker, Betriebsratsvorsitzender Stadtwerke Göttingen AG
Sabine Morgenroth Göttingen Geschäftsführerin der EE-Goe GmbH & Co. KG
Stefan Rinke Dransfeld Technischer Mitarbeiter Leitstelle
Dr. Manfred Scholle Dortmund Landesdirektor a.D.
Carsten Syring Jühnde Busfahrer, Betriebsratsvorsitzender Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH
Bernd Wenzel * Bovenden Sachbearbeiter Materialwirtschaft (Altersteilzeit Freistellungsphase)

Die mit * gekennzeichneten Mitglieder des Aufsichtsrates bilden den Bilanz- und Finanzausschuss des Aufsichtsrates der Stadtwerke Göttingen AG.

Vorstand

Dipl.-Kfm. Frank Wiegelmann seit 01. Juli 2014

Rodenbach

Dr. Gerd Rappenecker

Göttingen

Die Angabe der Vorstandsbezüge ist nach § 286 Abs. 4 HGB unterblieben.

Dem Aufsichtsrat wurden 12 T€ vergütet.

Im Geschäftsjahr wurden an ehemalige Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebenen insgesamt Bezüge in Höhe von 98 T€ gezahlt. Der Betrag der für diese Personengruppe gebildeten Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften belaufen sich auf 1.754 T€

Mitteilung nach § 20 Abs. 1 AktG

Die Stadt Göttingen hielt 50,1 % der Anteile an der Stadtwerke Göttingen AG. Mit Wirkung zum 31. Dezember 2014, 24.00 Uhr, wurden die Aktien der Stadt Göttingen auf die Göttinger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe GmbH (100 % Tochter der Stadt Göttingen) übertragen. Die EAM Beteiligungen GmbH, Kassel, hält 48,9 % der Anteile an der Stadtwerke Göttingen AG.

Konzernzugehörigkeit

Die Stadtwerke Göttingen AG stellt als alleinige Gesellschafterin der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH, der EE SWGoe GmbH und der JXII GmbH einen handelsrechtlichen Konzernabschluss auf, welcher beim Betreiber des Bundesanzeigers eingereicht wird.

Göttingen, den 30. April 2015

STADTWERKE GÖTTINGEN AKTIENGESELLSCHAFT

Der Vorstand

Dr. Rappenecker

Wiegelmann

Entwicklung des Anlagevermögens

(Erweiterte Bruttodarstellung)

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2014	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2014
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	2.869.288,49	168.017,32	0,00	0,00	3.037.305,81
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	28.643.281,30	23.144,74	0,00	0,00	28.666.426,04
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	28.090.219,51	938.337,19	1.443,12	0,00	29.027.113,58
3. Verteilungsanlagen	177.026.475,46	2.809.954,06	844.646,47	264.649,25	179.256.432,30
4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 und 3 gehören	4.284.139,56	0,00	0,00	0,00	4.284.139,56
5. Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.773.355,76	747.378,77	227.550,19	127.452,22	9.420.636,56
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	393.989,71	832.793,89	0,00	-392.101,47	834.682,13
	247.211.461,30	5.351.608,65	1.073.639,78	0,00	251.489.430,17
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	499.000,00	2.383.003,23	0,00	0,00	2.882.003,23
2. Beteiligungen	9.891.729,42	100.000,00	0,00	0,00	9.991.729,42
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	1.541,34	0,00	1.541,34	0,00	0,00
4. Sonstige Ausleihungen	15.738,47	0,00	2.668,79	0,00	13.069,68
	10.408.009,23	2.483.003,23	4.210,13	0,00	12.886.802,33
	260.488.759,02	8.002.629,20	1.077.849,91	0,00	267.413.538,31

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2014	Zuschreibungen des Geschäftsjahres	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge	31.12.2014
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	2.488.743,49	0,00	141.415,32	0,00	2.630.158,81
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	15.234.672,52	0,00	498.724,74	0,00	15.733.397,26
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	21.896.207,51	0,00	721.230,28	1.443,12	22.615.994,67
3. Verteilungsanlagen	134.482.287,20	0,00	2.823.193,74	795.653,10	136.509.827,84
4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 und 3 gehören	4.221.271,56	0,00	30.368,00	0,00	4.251.639,56
5. Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.543.491,76	0,00	434.387,94	207.555,14	6.770.324,56
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	182.377.930,55	0,00	4.507.904,70	1.004.651,36	185.881.183,89
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	2.102.423,35	704.040,00	0,00	0,00	1.398.383,35
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	1.541,34	0,00	0,00	1.541,34	0,00
4. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.103.964,69	704.040,00	0,00	1.541,34	1.398.383,35
	186.970.638,73	704.040,00	4.649.320,02	1.006.192,70	189.909.726,05

	Buchwerte
	31.12.2014	31.12.2013
	EUR	EUR
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	407.147,00	380.545,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.933.028,78	13.408.608,78
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	6.411.118,91	6.194.012,00
3. Verteilungsanlagen	42.746.604,46	42.544.188,26
4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 und 3 gehören	32.500,00	62.868,00
5. Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.650.312,00	2.229.864,00
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	834.682,13	393.989,71
	65.608.246,28	64.833.530,75
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.882.003,23	499.000,00
2. Beteiligungen	8.593.346,07	7.789.306,07
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00
4. Sonstige Ausleihungen	13.069,68	15.738,47
	11.488.418,98	8.304.044,54
	77.503.812,26	73.518.120,29

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014

der Stadtwerke Göttingen Aktiengesellschaft

Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

Die deutsche Wirtschaft hat sich in 2014 als stabil erwiesen. Das Wirtschaftswachstum hat sich gegenüber den beiden Vorjahren deutlich erholt. Basierend auf einer starken Binnennachfrage expandierte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2014. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 1,6 % und liegt damit deutlich über dem Niveau von 2013 mit 0,1 %. Für das Jahr 2015 rechnen Experten mit einem Wachstum von 1,5 Prozent.

Der Energieverbrauch in Deutschland war in 2014 insgesamt rückläufig. Die deutlich wärmere Witterung - das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - in 2014 führte zu einem Rückgang des Primärenergieverbrauchs in Deutschland. Die gute Konjunktur hatte keinen spürbaren Einfluss auf den Primärenergieverbrauch, da die Chemische Grundstoffindustrie einen Produktionsrückgang von fast 7 % zu verzeichnen hatte. Mit insgesamt 446,2 Mio. t Steinkohleeinheiten (SKE) oder 13.077 Petajoule lag der Primärenergieverbrauch in Deutschland nach Berechnungen des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. im Jahr 2014 um 4,7 % unter dem Vorjahresniveau.

Der Erdgasverbrauch lag mit rund 91 Mio. t SKE um 12,6 % unter dem des Vorjahres. Der Verbrauchsrückgang beruht auf den im Vergleich zum Vorjahr wärmeren Temperaturen, die den Einsatz von Erdgas zur Wärmeerzeugung und in KWK-Prozessen sinken ließ. Der Einsatz von Erdgas in Kraftwerken ist weiterhin rückläufig. Der Anteil von Erdgas am gesamten Primärenergieverbrauch in Deutschland 2014 lag mit 20,4 % unter dem Vorjahresniveau von 22,3 %. Die Struktur der Erdgasbezugsquellen hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verändert. Die inländische Förderung nahm um 13,6 % auf 99,5 Mrd. kWh ab und hatte damit unverändert aufgrund des insgesamt gesunkenen Aufkommens einen Anteil von 10 % am Erdgasaufkommen. Dem stehen Importe in Höhe von 90 % gegenüber. Wichtigstes Importland mit einem Anteil am Erdgasaufkommen von 38 % ist Russland, gefolgt von den Niederlanden mit einem Anteil von 26 %.

Im Segment der privaten Haushalte sowie des Gewerbe- und Dienstleistungssektors ist der Erdgasabsatz mit vorläufig geschätzten 359 Mrd. kWh um 17,5 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. In der Industrie entwickelte sich der Erdgasverbrauch im Vergleich zum Vorjahr mit einem Rückgang von 4,7 %. Der Einsatz in Kraftwerken ist um 13,1 % aufgrund der Verstromung anderer Energieträger weiter zurückgegangen. Insgesamt ging der inländische Erdgasabsatz um 12 % auf 818 Mrd. kWh zurück. Erdgas ist in Deutschland weiterhin die Nr. 1 im Wärmemarkt. Insgesamt stieg die Zahl der erdgasbeheizten Wohneinheiten von 40,8 Mio. auf 41,0 Mio. an; das entspricht einem Marktanteil von 49,3 %. Im Neubaubereich werden rund 49,9 % aller neuen Wohnungen mit einer Erdgasheizung ausgestattet.

Die Preise des nationalen Erdgasmarktes sind weiterhin von der internationalen Entwicklung an den Rohstoffmärkten abhängig. Im Jahr 2014 blieb der Gaspreis für Haushaltskunden gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.

Darüber hinaus bestimmen die Netzentgelte als auch die Steuern und Abgaben den Preis. So ist der Preis für Erdgas weiterhin mit rund 30 % Staatsanteil für Steuern und Abgaben, inkl. Konzessionsabgabe, belastet.

Die Anwendung einheitlicher Geschäftsprozesse für den Lieferantenwechsel beim Gasbezug führte zu vermehrtem Wettbewerb im Gasmarkt. Die Stadtwerke Göttingen AG stellt allen Lieferanten ihr Gasnetz diskriminierungsfrei zur Verfügung.

Die Stromerzeugung in Deutschland nahm gegenüber dem Vorjahr um 3,0 % auf 614,0 Mrd. kWh zu. Daher war in unterschiedlicher Höhe bei konventionellen Energieträgern ein Rückgang zu verzeichnen, während Zuwächse bei regenerativen und die sonstigen Energieträger erzielt werden konnten.

Der Stromverbrauch aus dem Netz ging in 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % auf 509,4 Mrd. kWh zurück. Der Stromverbrauch von Industrie, Handel und Gewerbe war ebenfalls mit 315,0 Mrd. kWh um 2,0 % gegenüber 2013 rückläufig. Auch der Stromverbrauch der privaten Haushalte sank um 6,4 % auf 127,3 Mrd. kWh. Auch hier machte sich die milde Witterung bemerkbar. Der Verbrauch in den Sektoren öffentliche Einrichtungen, Verkehr und Landwirtschaft ging um 3,6 % zurück. Insgesamt sank der Stromverbrauch aus dem Netz der allgemeinen Versorgung um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr.

Geschäftsentwicklung

Mengenentwicklung nach Geschäftsfeldern

	2014	2013	Veränderung
			in %
Gasverkauf - ohne Durchleitung -	1.269,8 GWh	1.630,1 GWh	- 22,1
Wasserverkauf	7,304 Mio. m3	7,351 Mio. m3	- 0,6
Stromverkauf (Vertrieb)	56,4 GWh	36,0 GWh	+ 56,7
Fernwärme- und Stromverkauf aus Erzeugung
a) Fernwärme	82,6 GWh	101,7 GWh	- 18,8
b) Strom BH KW/Photovoltaik	26,1 GWh	22,6 GWh	+ 15,5
c) Strom Wasserkraft	0,74 GWh	0,78 GWh	- 5,1
Parkhausbetriebe	513 Tsd. Parkvorgänge	496 Tsd. Parkvorgänge	+ 3,4

Der Wettbewerb im Göttinger Gasmarkt hat im vergangenen Jahr weiterhin zugenommen. Ende 2014 waren insgesamt 96 Gasanbieter mit 237 unterschiedlichen Tarifen im Markt aktiv. Dennoch hielt sich der Kundenwechsel zu den Wettbewerbern in Grenzen. Ende 2014 haben kumuliert 2.615 Kunden (10,5 %) von insgesamt 24.930 Kunden zu einem anderen Gasanbieter gewechselt.

Für die vergleichsweise geringen Kundenverluste ist vermutlich die verstärkte Positionierung der Stadtwerke Göttingen AG als örtlicher Energieanbieter und Effizienzdienstleister ursächlich. Der Sondertarif gögas ist auch weiterhin sehr begehrt. Bis Ende 2014 sind 9.197 Kunden in den gögas-Tarif gewechselt und 1.454 Kunden in den Tarif gögas-klima.

Die an den beiden Erdgastankstellen abgesetzte CNG-Menge verringerte sich um 387.556 kWh auf 8.493.679 kWh. Hauptgrund für den Rückgang war die geänderte Preispolitik. So wurden die Verkaufspreise in Abhängigkeit der Dieselpreise in einen rentablen Bereich angehoben.

In der Wasserversorgung war ein geringfügiger Rückgang beim Wasserverkauf zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr wurden 47 Tsd. m3 weniger abgesetzt. Die verkaufte Menge belief sich auf 7,304 Mio. m3. Die Umsatzerlöse aus dem Wasserverkauf liegen mit 13,6 Mio. € um ca. 200 T€ unter dem Vorjahresniveau. Hierin sind nicht enthalten die Innenumsätze (19 T€) und die Baukostenzuschüsse (201 T€).

Der in der Übernahmestation Weende in der Wasserkraftanlage erzeugte und in das Netz der EnergieNetz Mitte GmbH eingespeiste Strom lag mit 669.769 kWh leicht über dem Vorjahresniveau von 666.157 kWh. Unter Berücksichtigung des in der Turbine Stegemühle erzeugten und in das Netz der EnergieNetz Mitte GmbH eingespeisten Stroms ergab sich insgesamt ein Rückgang von 781.336 kWh auf 742.840 kWh.

Die verkaufte Menge in der Fernwärmeversorgung des Jahres 2014 nahm witterungsbedingt von 101,7 GWh auf 82,6 GWh ab. Der Stromverkauf im Bereich der Heizkraftwerke und der PV-Anlagen lag mit 26,1 GWh über dem Vorjahresniveau von 22,6 GWh. Die Zunahme der Stromerzeugung ist auf die Wiederinbetriebnahme der Jenbacher Motoren zurückzuführen.

Im Contracting-Geschäft konnten im Jahr 2014 19 Anlagen realisiert werden. Größtes Einzelprojekt war das BHKW Europaallee mit 661 kW thermisch. Insgesamt werden zum Jahresende 99 Anlagen mit 10.334 kW thermisch betrieben.

Den größten Erfolg im Geschäftsjahr 2014 konnte das Unternehmen (wie im Vorjahr) im neuen Stromvertrieb erzielen. So konnten in 2014 ca. 2.000 Neukunden von unserem Ökostromprodukt überzeugt werden. Bis zum Ende des Jahres hatten sich knapp 16.000 Kunden für das Ökostromprodukt entschieden. Die Absatzmenge wuchs auf 56,4 GWh gegenüber 36,0 GWh im Vorjahr an. Hier macht sich der Kundenzuwachs im Sondervertragsbereich (RLM) positiv bemerkbar.

Ertragslage

Die Umsatzerlöse sind um ca. 9,0 Mio. € von 97,0 Mio. € im Jahr 2013 auf 88,1 Mio. € im Jahr 2014 gesunken. Die Umsatzerlöse im Gasvertrieb verringerten sich um 11,6 Mio. €. Der Gasverkauf - ohne durchgeleitete Mengen - ging gegenüber dem Vorjahr um 360,3 GWh auf 1.269,8 GWh zurück. Dieser Rückgang basiert auf den im Vergleich zum Vorjahr wärmeren Temperaturen.

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren sind um 5,5 Mio. € auf 60,6 Mio. € zurückgegangen. Dieser Rückgang ist ebenfalls auf die milden Temperaturen zurückzuführen. Gegenläufig wirken sich dabei aber gestiegene Bezugsaufwendungen im Stromvertrieb mit 3,6 Mio. € aufgrund der Kundengewinne aus.

Die bezogenen Leistungen sind mit 2,3 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Gesellschaft weist nach Übernahme des Verlustes der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH von 6,9 Mio. € einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,5 Mio. € (Vorjahr 4,4 Mio. €) aus. Der Bilanzgewinn von 11,2 Mio. € soll in Höhe von 6,5 Mio. € an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Investitionen

Die Investitionen betrugen 8,0 Mio. € (Vj. 4,0 Mio. €). Schwerpunkte der Investitionen waren wiederum die Erneuerung und Erweiterung unseres Verteilungsnetzes in der Gas-, Wasser-und Fernwärmeversorgung mit zusammen 3,7 Mio. €. Die Auswechselungen von duktilen Gussleitungen und Stahlleitungen im Bereich der Gasversorgung mit 1,2 km und die Auswechselungen von Graugussleitungen und von duktilen Gussleitungen im Bereich der Wasserversorgung mit 3,3 km Länge standen dabei im Vordergrund 3,2 km Gas- und Wasserleitung wurden neu verlegt. Im Fernwärmenetz wurden 0,6 km neu verlegt. Die Sanierungsmaßnahmen zur Verbesserung des Grundwassers auf unserem ehemaligen Gaswerksgelände wurden im Geschäftsjahr planmäßig fortgesetzt. In die Finanzanlagen wurde mit dem Kauf der JXII GmbH (PV-Anlage) in Höhe von 2,4 Mio. € investiert.

Personal- und Sozialbereich

Am 31. Dezember 2014 waren insgesamt 169 Mitarbeiter (Vj. 166) - davon 12 Aushilfsbeschäftigte und sieben Auszubildende - beschäftigt. 13 Abgängen standen 16 Zugänge gegenüber. Das durchschnittliche Lebensalter der Belegschaft betrug 46 Jahre und die Betriebszugehörigkeit im Mittel 15,0 Jahre.

Im Rahmen des Tarifvertrages über Altersteilzeit haben insgesamt 14 Mitarbeiter ein Alters-teilzeitarbeitsverhältnis (Vj. 18). Zum Jahreswechsel waren 14 Mitarbeiter (Vj. 12) im passiven Teil der Altersteilzeit, im aktiven Teil waren 0 Mitarbeiter (Vj. 6).

Bei der betrieblichen Gesundheitsvorsorge und dem Arbeitsschutz war Zielsetzung die Vermeidung schädlicher Einflüsse am Arbeitsplatz, die Beseitigung von Unfall- und Gesundheitsgefahren sowie die Durchführung vorbeugender Gesundheitsmaßnahmen. In 2014 wurden fünf meldepflichtige Unfälle registriert.

Mit Abschluss der Tarifverhandlungen haben sich die Tabellenentgelte ab 01. März 2014 um 3,3 % erhöht.

Um die Qualifikation der Mitarbeiter den ständig steigenden Anforderungen anzupassen, hatte die berufliche Weiterbildung auch in 2014 einen hohen Stellenwert. Unsere Mitarbeiter nahmen an externen Schulungs- bzw. Seminarveranstaltungen teil. Darüber hinaus fanden interne Schulungen statt. Die Themenpalette war breit gefächert. Darüber hinaus wurden unsere Mitarbeiter mittels eines elektronischen Unterweisungssystems (SAM) intern geschult.

Vermögens- und Finanzlage

Die Finanzierung der Investitionen erfolgte bis auf den Förderkredit für das BHKW Europaallee in Höhe von 530 T€ ausschließlich aus Eigenmitteln. Der Anteil des Eigenkapitals (ohne Bilanzgewinn) am Gesamtvermögen beträgt rd. 45 %. Bei der Konzessionsabgabe ist der steuer- und preisrechtlich zulässige Höchstbetrag von 2,5 Mio. € erwirtschaftet worden. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen in Höhe von 4,3 Mio. € (4,3 % der Bilanzsumme von 100,6 Mio. €); davon sind 0,5 Mio. € erst langfristig fällig.

Zur Absicherung des Zinsrisikos bestehen für zwei Darlehen über 2,0 Mio. € Swapvereinbarungen mit einer Laufzeit bis November 2016.

Von den sonstigen Rückstellungen in Höhe von 6,5 Mio. € entfallen u. a. 2,8 Mio. € auf Risiken aus Preisanpassungen, 1,0 Mio. € auf Altlasten (kontaminierter Boden), 0,9 Mio. € auf ungewisse Verbindlichkeiten (u. a. MEA) und 0,5 Mio. € auf Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen nach Verrechnung mit den Forderungen aus der Insolvenzsicherung.

Mit Bescheid vom 28. Oktober 2009 hat die Bundesnetzagentur in Bonn (BNetzA) die Vorgaben des BGH, die Mehrerlöse zukunftsgerichtet und periodenübergreifend auszugleichen, umgesetzt. Aufgrund der Komplexität und Vielzahl der mit der Mehrerlösabschöpfung verbundenen rechtlichen und tatsächlichen Fragestellungen hat die Beschlusskammer der BNetzA die Ermittlung der Mehrerlösbeträge in einem vereinfachten Mehrerlösabschöpfungsverfahren angeboten. Dabei wird ein pauschaler Abschlag von einem Drittel auf die Differenz zwischen den Umsatzerlösen aus Netzentgelten und den im ersten Entgeltgenehmigungsbescheid anerkannten Kosten vereinfachend in Abzug gebracht. Wir haben diesem vereinfachten Mehrerlösabschöpfungsverfahren zugestimmt und unsere Rückstellung entsprechend angepasst.

Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 1,5 Mio. € auf 12,2 Mio. €. Der Anstieg resultiert in erster Linie aus der Zunahme der Guthaben unserer Kunden aus der Jahresverbrauchsabrechnung.

Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit lag bei 22,5 Mio. €. Der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei - 10,0 Mio. €. Der Finanzmittelfonds am Ende der Periode betrug rund 7,1 Mio. € (Vorjahr 2,5 Mio. €).

Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Mit Wirkung zum 01.01.2015, 0 Uhr hat die Stadtwerke Göttingen AG die Anteile an der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH an die Göttinger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe GmbH (GöW), Göttingen, verkauft und den Ergebnisabführungsvertrag beendet.

Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres sind nicht aufgetreten.

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Bekannte Maßnahmen der Risikovorbeugung wie die Funktionstrennung und das Vier-Augen-Prinzip bei wichtigen Prozessen, Richtlinien und Dienstanweisungen sowie umfangreiche Berichtsmechanismen sind bereits sehr lange Grundbestandteil unseres bewährten internen Kontrollsystems. Darüber hinaus ist das Risikomanagement, geleitet durch ein softwaregestütztes Risikomanagementsystem, ein wichtiger Bestandteil unserer Geschäftsprozesse. Im Bereich des Risikomanagements wird von uns mit dem "Risiko-Kompass" eine Software eingesetzt, die den neuesten Entwicklungen und Anforderungen gerecht wird. Dieses Tool verfügt über ein erweitertes Kennzahlensystem und ist mit seinem checklisten-gestützten Verfahren geeignet, auch künftige Ansprüche an ein Risikomanagementsystem zu erfüllen.

In allen Bereichen unseres Unternehmens und mit Hilfe aller Risikoverantwortlichen wird eine permanente Risikoanalyse und -bewertung durchgeführt. Die Risiken werden nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und nach der zu erwartenden Schadenshöhe qualifiziert. Die Risikoverantwortlichen beurteilen die möglichen Schäden, die identifizierte Risiken verursachen könnten, anhand der Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Risikoursachen und Maßnahmen, mit deren Hilfe ein Risiko vermieden, reduziert oder abgewälzt werden kann, werden beschrieben und ständig aktualisiert.

Von den bislang erfassten Risiken ist lediglich ein Risiko als erheblich anzusehen. Dieses Risiko liegt im Bereich des Vertriebs und betrachtet den möglichen Margenverlust in der Versorgungssparte Gas durch eine Verschärfung des Gas-zu-Gas-Wettbewerbs. Dieses Risiko soll durch eine rechtzeitige Realisierung von günstigen Bezugskonditionen, verstärkten Einsatz von Kundenbindungs-Instrumenten sowie ein effektives Vertriebs-Controlling kompensiert werden. Darüber hinaus bestehen Risiken aus Preisanpassungen, für die eine Rückstellung gebildet wurde. Für ein eventuelles Risiko aus Preisanpassungsklauseln unserer Kunden in der Grundversorgung wurde noch keine Vorsorge getroffen. Hier muss erst die Umsetzung europäischer Rechtsprechung in deutsches Recht durch den BGH abgewartet werden.

Durch den Eintritt in den Strommarkt sind neue Herausforderungen für die Beschaffung entstanden, für die eine Richtlinie zur Risikobegrenzung erstellt wurde.

Grundsätzlich werden sich bietende Chancen unter Abwägung der damit zusammenhängenden Risiken nur dann ergriffen, wenn die damit verbundenen Investitionen zu einer angemessenen Verzinsung führen.

Der Abschluss eines Konzessionsvertrages im Anschluss an den zum Ende des Jahres 2013 ausgelaufenen Vertrag für die öffentlich Versorgung der Stadt Göttingen und ihrer Einwohner im Stadtgebiet mit Gas ist erfolgt.

Weitere entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen, die geeignet sind, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens wesentlich zu beeinträchtigen, sind nach unserer Einschätzung derzeit nicht zu erkennen.

Ausblick

Wir haben gegen den Festlegungsbeschluss der Bundesnetzagentur zur Genehmigung der Netzentgelte für die zweite Regulierungsperiode Beschwerde eingereicht, da u. a. unsere strukturellen Besonderheiten bisher nicht ausreichend anerkannt wurden. Erfreulich ist die Tatsache, dass unser Effizienzwert auf 96,04 % gestiegen ist.

Ab dem 01. Januar 2014 hat das Land Niedersachsen die Regulierungstätigkeit von der Bundesnetzagentur für Elektrizitäts- und Gasverteilernetze mit weniger als 100.000 abgeschlossenen Kunden auf dem Land übernommen. Wir führen zurzeit Verhandlungen mit der Landesregulierungsbehörde um die offenen Beschwerdepunkte aus der ersten Regulierungsperiode abzuschließen.

Durch die Intensivierung des Contracting Geschäftes, sowie von Energiedienstleistungen erwartet das Unternehmen die Möglichkeit einer Kompensation des von der Politik angestrebten Reduktion des Wärmebedarfs um ca. 2 % pro Jahr, welche sowohl das Gas- als auch das Fernwärmegeschäft betreffen werden.

Neben dem bereits in Angriff genommenen Geschäftsfeld Contracting wurde auch die Entwicklung von Standorten für Windkraftanlagen in der Region Göttingen weiter bearbeitet, welche sowohl eigenständig als auch mit Partnern projektiert werden sollen. In den Projekten "Windkraft" sollen stets Formen der Bürgerbeteiligung realisiert werden. Die Stadt Göttingen, wie auch die umliegenden Gemeinden haben Aufstellungsbeschlüsse für eine Anpassung der jeweiligen Flächennutzungspläne verabschiedet. Eine Genehmigung für die Windkraft-projekte ist vor Abschluss dieser Verfahren nicht möglich. In der Bevölkerung mehren sich des Weiteren die kritischen Stimmen zum Thema Windkraft. Die Stadtwerke bemühen sich um ein transparentes Verfahren und den direkten Dialog, soweit er angenommen wird.

Die Stadtwerke Göttingen AG ist der erste Energieversorger in Deutschland, der sich nach dem STOP CLIMATE CHANGE-Label als klimafreundlich bezeichnen darf. Für unser Unternehmen ist diese Zertifizierung ein Meilenstein auf dem Weg in die Nachhaltigkeit. In monatelanger Arbeit wurden alle Treibhausgas-relevanten Energieverbräuche und Stoffströme der Stadtwerke ermittelt. Die daraus resultierenden Kohlendioxid-Emissionen werden künftig über hochwertige Klima-Zertifikate neutralisiert. Der Carbon-Footprint ist in enger Kooperation mit Wirtschaftswissenschaftlern der Universität Göttingen erstellt worden. Das als Management-Instrument gebildete Nachhaltigkeits-Team der Stadtwerke (N-Team) hat darüber hinaus weitere Projekte gestartet, die Energieverbräuche senken und den Weg in die Nachhaltigkeit stärken sollen. So werden künftig alle Investitionsentscheidungen neben ihren wirtschaftlichen Auswirkungen auch auf ihre Folgen für den Klimawandel geprüft. Projekte, die sich ökonomisch und ökologisch rechnen, werden konsequent umgesetzt. Darüber hinaus haben wir als erstes Stadtwerk in Deutschland die Entsprechenserklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex unterzeichnet.

Die vier mit niederkalorischem Biogas aus Rosdorf betriebenen BHKW für die hocheffiziente gekoppelte Strom- und Wärmeproduktion decken nach wie vor die Grundlast im Fernwärmenetz der Stadtwerke Göttingen AG ausschließlich aus Biogas ab.

Unser Wärmekonzept für den Innenstadtbereich hat deutlich gemacht, dass unter den aktuellen Marktbedingungen ein Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung im Heizkraftwerk auch unter Berücksichtigung der Vermarktung von Regelenergie, der Speicherung von Wärme oder von Kälteproduktion nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Die Entscheidung für weitere Investitionen können daher erst nach einer Änderung der gesetzlichen Lage (EEG und KWKG) oder des börslichen Strompreisniveaus getroffen werden.

Im Stromvertrieb erwarten wir einen weiteren Anstieg der Vertriebsmenge, insbesondere durch Kundenzuwachs im RLM-Bereich.

In den nächsten Jahren rechnen wir mit Investitionen zwischen 5,7 Mio. € in 2015, 5,6 Mio. € in 2016 und 4,7 Mio. € in 2017. Schwerpunkte dieser Investitionen werden Ersatzinvestitionen in das Verteilungsnetz mit dem Austausch von Leitungen der Sparten Gas, Wasser und Wärme bilden. Wir wollen darüber hinaus in PV-Anlagen bzw. PV-Anlagen-Contracting investieren. Weiterhin ist angedacht, in hocheffiziente energiesparende LED-Beleuchtungskonzepte zu investieren und als Contracting Modell auf dem Markt zu etablieren.

Das Geschäftsjahr 2015 wird aus heutiger Sicht von mehreren Faktoren geprägt. Die unter dem Einfluss des Klimawandels stehende unbeständige und wechselhafte Witterung lässt keine verlässliche Planung zu. Kundenverluste an Wettbewerber führen zu Margenverlusten im Gas-Vertrieb. Wir erwarten für das Jahr 2015 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in einer Größenordnung von 8,6 Mio. € und für das Jahr 2016 von 8,6 Mio. €.

Zwischen der Stadtwerke Göttingen AG (Organträgerin) und der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH (Organgesellschaft) bestand ein Gewinnabführungsvertrag bis einschließlich des Jahres 2014. Mit Wirkung zum 01.01.2015, 0 Uhr hat die Göttinger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe GmbH (GöW), Göttingen, die Anteile an der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH von der Stadtwerke Göttingen AG gekauft. Auch die Stadt Göttingen hat ihre Anteile an der Stadtwerke Göttingen AG an die GöW mit Wirkung zum 31. Dezember 2014, 24.00 Uhr übertragen. Die GöVV wird somit ab 01. Januar 2015 zum Organträger, die Stadtwerke Göttingen AG und die Göttinger Verkehrsbetriebe zu Organgesellschaften. Ergebnisabführungsverträge sollen im Laufe des Jahres 2015 zwischen den Parteien abgeschlossen werden.

Für das Jahr 2014 haben wir einen Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 Abs. 1 AktG erstellt. Der Vorstand der Stadtwerke Göttingen AG erklärt für das Geschäftsjahr 2014 abschließend:

"Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten."

Göttingen, den 30. April 2015

STADTWERKE GÖTTINGEN AKTIENGESELLSCHAFT

Der Vorstand

Dr. Rappenecker

Dipl. Kfm. Wiegelmann

Bestätigungsvermerk

Wir haben den von der Stadtwerke Göttingen AG, Göttingen, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalfluss-rechnung, Eigenkapitalspiegel sowie Anhang - und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Hannover, 29. Mai 2015

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marks, Wirtschaftsprüfer

Eickhoff, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2014

Aktiva

	31.12.2014		31.12.2013
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	477.149,00		473.498,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.348.349,35	1.825.498,35	0,00	473.498,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	14.616.701,92		14.663.031,47
Bezugsanlagen	11.075.961,91		6.684.595,00
3. Verteilungsanlagen	42.746.604,46		42.544.188,26
4. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	325.344,00		347.958,00
5. Fahrzeuge für Personenverkehr	2.457.977,00		2.981.002,00
6. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nummer 2 bis 5 gehören	106.556,00		153.886,00
7. Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.047.510,00		2.582.854,00
8. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	834.682,13	75.211.337,42	393.989,71	70.351.504,44
III. Finanzanlagen
1. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen	543.280,76		324.259,88
2. Übrige Beteiligungen	8.203.546,07		7.499.506,07
3. Sonstige Ausleihungen	13.069,68	8.759.896,51	15.738,47	7.839.504,42
		85.796.732,28		78.664.506,86
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.300.363,31		1.079.384,47
2. Waren	18.848,90		18.844,41
3. Schadstoffemissionsrechte	99.542,25	1.418.754,46	99.542,25	1.197.771,13
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.864.227,20		18.005.381,84
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.069.341,71		245.430,78
3. Sonstige Vermögensgegenstände	3.998.501,75	15.932.070,66	2.497.831,32	20.748.643,94
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		7.808.394,32		3.929.875,42
		25.159.219,44		25.876.290,49
C. Rechnungsabgrenzungsposten		136.585,53		77.678,62
		111.092.537,25		104.618.475,97
Passiva
		31.12.2014		31.12.2013
		EUR		EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		33.280.000,00		33.280.000,00
II. Kapitalrücklage		10.616.458,03		10.616.458,03
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen		1.443.059,30		1.443.059,30
IV. Bilanzgewinn		11.327.372,67		11.448.640,07
--davon Gewinnvortrag EUR 4.958.640,26 (i. Vj. EUR 3.251.417,58)--
		56.666.890,00		56.788.157,40
B. Empfangene Ertragszuschüsse		4.283.670,51		4.073.166,95
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen		3.133.192,00		3.066.355,00
2. Steuerrückstellungen		248.091,55		2.503.284,00
3. Sonstige Rückstellungen		7.407.487,96		6.840.182,49
		10.788.771,51		12.409.821,49
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		12.283.006,73		10.022.794,91
2. Erhaltene Anzahlungen		58.017,11		5.792,19
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		3.459.220,78		2.636.030,27
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht		10.740.625,27		7.895.317,34
5. Sonstige Verbindlichkeiten		12.453.582,23		10.686.099,90
--davon aus Steuern: EUR 1.187.352,45 (i. Vj. EUR 3.667.368,27)--
--davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 0,00 (i. Vj. EUR 0,00)--
		38.994.452,12		31.246.034,61
E. Rechnungsabgrenzungsposten		358.753,11		101.295,52
		111.092.537,25		104.618.475,97

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014

	2014		2013
	€	€	€	€
1. Umsatzerlöse		100.618.975,65		110.093.648,05
2. Andere aktivierte Eigenleistungen		190.843,09		204.165,42
3. Sonstige betriebliche Erträge		3.722.637,49		3.605.129,83
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	63.565.902,07		69.179.021,64
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	5.469.313,73	69.035.215,80	5.610.950,12	74.789.971,76
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	15.288.704,80		14.645.187,93
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	5.394.021,06	20.682.725,86	5.023.424,74	19.668.612,67
davon für Altersversorgung € 1.891.534,60 (i.Vj. € 1.703.491,84)
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		5.594.562,93		5.672.844,06
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		9.373.527,85		8.403.601,50
8. Erträge aus Beteiligungen		3.273.709,60		1.639.425,92
9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		70,72		155,54
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		43.872,84		68.473,42
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		700.004,38		648.964,85
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		2.464.072,57		6.427.003,34
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		587.991,41		1.716.451,54
14. Sonstige Steuern		246.993,51		235.903,92
15. Jahresüberschuss		1.629.087,65		4.474.647,88
16. Gewinnvortrag		4.958.640,26		3.251.417,58
17. Entnahmen aus der Kapitalrücklage		4.739.644,76		3.722.574,61
18. Bilanzgewinn		11.327.372,67		11.448.640,07

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2014

	2014	2013
	TEUR	TEUR
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis	1.629	4.475
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens	5.595	5.673
Zuschreibungen auf Finanzanlagen	-704	0
Erträge (-) aus assoziierten Unternehmen	-131	-82
Abnahme (-)/Zunahme (+) der Rückstellungen	-1.725	314
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-)	-486	-483
Verlust (+) aus Anlageabgängen	47	9
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	5.672	-3.611
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	5.938	2.877
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	15.835	9.172
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	34	35
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-5.801	-5.719
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-173	-155
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	2	2
Auszahlungen (-) für den Erwerb konsolidierter Unternehmen	-2.483	0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-8.421	-5.837
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Einlagenversprechen eines Gesellschafters	5.315	6.860
Einzahlungen aus Investitions- und Baukostenzuschüssen	697	620
Einzahlung aus der Aufnahme von Krediten	530	1.615
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten	-1.953	-2.021
Dividendenausschüttung	--6.490	--6.490
Auszahlungen aus steuerlichem Verlustvorteil Stadt Göttingen	-1.727	--1.980
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-3.628	-1.396
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3)	3.786	1.939
Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	92	0
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	3.930	1.991
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	7.808	3.930
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	7.808	3.930
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	7.808	3.930

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2014

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklagen	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital	Konzerneigenkapital
					Konzernbilanz
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 1.01.2013	33.280.000,00	10.616.458,03	1.443.059,30	9.741.416,71	55.080.934,04
Gezahlte Dividenden	0,00	0,00	0,00	- 6.489.999,13	- 6.489.999,13
Einzahlungen	0,00	3.722.574,61	0,00	0,00	+ 3.722.574,61
Entnahme	0,00	3.722.574,61	0,00	0,00	- 3.722.574,61
übrige Veränderungen *	0,00	0,00	0,00	+ 3.722.574,61	+ 3.722.574,61
	0,00	0,00	0,00	- 2.767.424,52	- 2.767.424,52
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	+ 4.474.647,88	+ 4.474.647,88
Stand am 31.12.2013	33.280.000,00	10.616.458,03	1.443.059,30	11.448.640,07	56.788.157,40
Stand am 1.01.2014	33.280.000,00	10.616.458,03	1.443.059,30	11.448.640,07	56.788.157,40
Gezahlte Dividenden	0,00	0,00	0,00	- 6.489.999,81	- 6.489.999,81
Einzahlungen	0,00	4.739.644,76	0,00	0,00	+ 4.739.644,76
Entnahme	0,00	4.739.644,76	0,00	0,00	- 4.739.644,76
übrige Veränderungen *	0,00	0,00	0,00	+ 4.739.644,76	+ 4.739.644,76
	0,00	0,00	0,00	- 1.750.355,05	- 1.750.355,05
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	+ 1.629.087,65	+ 1.629.087,65
Stand am 31.12.2014	33.280.000,00	10.616.458,03	1.443.059,30	11.327.372,67	56.666.890,00

^* = Einzahlungen in die Kapitalrücklage, die zum Jahresende in den Bilanzgewinn und in die Gewinnrücklage umgebucht wurden

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2014

der Stadtwerke Göttingen AG, Göttingen

Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss ist nach den Vorschriften des HGB und des AktG aufgestellt worden. Soweit die Berichtspflichten wahlweise in der Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang erfüllt werden können, wurden die Angaben in den Konzernanhang aufgenommen.

Aus Gründen der Klarheit (§ 265 Abs. 5 HGB) und entsprechend der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen vom 13. Juli 1988 wurden in der Bilanz auf der Aktivseite bei den Bilanzposten Sachanlagen und Vorräte die Gliederung um Posten der Versorgungs- und Verkehrswirtschaft erweitert sowie auf der Passivseite der Bilanz Posten zur Darstellung erhaltener Zuschüsse hinzugefügt.

Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze

In den Konzernabschluss wurde neben dem Mutterunternehmen Stadtwerke Göttingen AG, Göttingen, die 100 % Tochter Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH, Göttingen, einbezogen. Zwischen dem Mutterunternehmen und dem Tochterunternehmen besteht ein Gewinnabführungsvertrag für das Jahr 2014. Die Anteile des Mutterunternehmens wurden mit dem Eigenkapital des Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet; bei der Kapitalkonsolidierung nach der Buchwertmethode zum Erwerbszeitpunkt ergab sich kein Unterschiedsbetrag. Darüber hinaus wird auch die am 30. August 2013 gegründete EE SWGö GmbH, die sich zu 100 % im Besitz der Stadtwerke Göttingen AG befindet, im Rahmen der Vollkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode in den Konzernabschluss einbezogen. Die mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 11. November 2014 erworbene JXII GmbH (PV-Anlage), die sich seit Erfüllung der Bedingungen des Kaufvertrages seit dem 22. Dezember 2014 ebenfalls zu 100 % im Besitz der Stadtwerke Göttingen AG befindet, wurde erstmals in den Konzernabschluss mit einbezogen. Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen den Unternehmen wurden gegeneinander aufgerechnet.

Das Geschäftsjahr der vier Gesellschaften entspricht dem Kalenderjahr.

Die Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen fünfwerke GmbH & Co. KG werden nach der Equity-Methode bilanziert. Durch die anteilige Berücksichtigung der Verluste aus den Jahren 2010 und 2011 wurde die Beteiligung in den Vorjahren um 205 TE abgewertet und aufgrund des positiven Ergebnisses im Jahr 2012 um 147 T€ wieder aufgewertet. Das Geschäftsjahr 2013 wurde mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 327 T€ abgeschlossen. Dadurch wurde die Beteiligung um den auf die Stadtwerke Göttingen AG entfallenden Betrag in Höhe von 65 T€ aufgewertet. Des Weiteren erfolgte eine Anpassung des Verlustanteils aus 2010 um 16 T€ zu unseren Gunsten. Die enwag Energie- und Wassergesellschaft mbH, Wetzlar, trat der fünfwerke GmbH & Co. KG erst im Jahr 2011 bei. Der Verlust aus 2010 wurde aber auch anteilig von der enwag getragen. Das Geschäftsjahr 2014 wurde mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 655 T€ abgeschlossen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um erhaltene Investitionszuschüsse und planmäßige Abschreibungen. Die im Geschäftsjahr vereinnahmten Baukostenzuschüsse (BKZ) wurden passiviert. Die Herstellungskosten selbsterstellter Anlagen enthalten angemessene Lohn- und Materialgemeinkosten.

Der aus dem Erwerb der JXII GmbH resultierende Geschäfts- oder Firmenwert wird über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Dies beruht insbesondere auf der Dauer, über die die JXII GmbH Anspruch auf EEG-Vergütungen für eingespeisten Strom aus der PV-Anlage hat, da diese künftigen Ansprüche Hauptbestandteil des Geschäfts- oder Firmenwerts bildet.

Die Zugänge bei Leitungsnetzen und Abnehmeranschlüssen innerhalb des Bilanzpostens Verteilungsanlagen wurden im Berichtsjahr linear abgeschrieben. Die Zugänge bis 2007 - mit Ausnahme der Hausdruckregler - wurden degressiv abgeschrieben; diese degressive Abschreibung wird fortgeführt. Abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind und deren Wert für den einzelnen Vermögensgegenstand 410 € nicht übersteigt (geringwertige Wirtschaftsgüter), werden in voller Höhe als Betriebsausgaben abgezogen. Bei allen Anlagenzugängen kam die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung.

Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der angeschafften Busse wird mit 10 bzw. 12 Jahren angesetzt.

Die unter den Finanzanlagen aufgeführten Beteiligungen und die sonstigen Ausleihungen sind zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen.

Die Vorräte wurden unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bewertet.

Die unentgeltlich ausgegebenen Schadstoffemissionsrechte wurden auf der Aktivseite im Umlaufvermögen unter der Position Vorräte mit einem Erinnerungswert von einem Euro am Bilanzstichtag bilanziert. Die käuflich erworbenen Schadstoffemissionsrechte wurden unter Beachtung des Niederstwertprinzips zum Bilanzstichtag zu Anschaffungskosten bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zum Nennwert unter Berücksichtigung des erkennbaren Ausfallrisikos bewertet. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung berücksichtigt; der Prozentsatz für die Pauschalwertberichtigung auf nicht einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt wie im Vorjahr 1 %.

Die Guthaben bei Kreditinstituten und der Kassenbestand sind mit dem Nennwert angesetzt worden.

Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern auf die bestehenden körperschaft-und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge sowie auf steuerliche Zinsvorträge im Sinne des § 4h EStG i. V. m. § 8a KStG gebildet, soweit innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verlustverrechnung zu erwarten ist. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen. Aufgrund eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht.

Der Aufwand und Ertrag aus der Veränderung der gegebenenfalls bilanzierten latenten Steuern würde in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" als sog. davon-Vermerk ausgewiesen.

Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein effektiver Steuersatz von 30,88 % zugrunde (15,83 % für die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und 15,05 % für die Gewerbesteuer), der sich voraussichtlich im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen ergeben wird. Der Steuersatz für die Gewerbesteuer ergibt sich aus dem Gewerbesteuerhebesatz von 430 %.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten. Der Ansatz erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Rückstellungen für Pensionen sind mit einem Rechnungszinssatz von 4,53 % passiviert. Künftige Gehalts- und Rentenanpassungen sind mit jeweils 2 % Steigerung berücksichtigt worden. Abweichend von den steuerrechtlichen Regelungen wird gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB ein Marktzinssatz angesetzt, der durch eine Durchschnittsbildung aus den jeweiligen laufzeitadäquaten Zinssätzen der vergangenen sieben Geschäftsjahre von der Deutschen Bundesbank ermittelt wurde. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Die Berechnung erfolgte nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen in angemessenem Umfang alle erkennbaren Risiken. Die Bewertung der Rückstellung für Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen erfolgt unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 4,53 % sowie eines Gehaltstrends von 2,0 % auf der Grundlage der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Die Rückstellung umfasst die Aufwendungen für die Lohn- und Gehaltszahlungen an Mitarbeiter in der Freistellungsphase sowie Aufstockungsleistungen. In den sonstigen Rückstellungen ist die Rückgabeverpflichtung von Schadstoffemissionsrechten für die bis zum Bilanzstichtag verursachten Emissionen berücksichtigt; der Wertansatz zur Rückstellung ergibt sich aus dem Erinnerungswert der unentgeltlich zur Verfügung gestellten Emissionsberechtigungen.

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Konzernanlagevermögens in 2014 ist aus dem Anlagenspiegel ersichtlich, der Bestandteil des Konzernanhangs ist. Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfallen 635 T€ auf Forderungen gegen die Stadt Göttingen und ihre Beteiligungsgesellschaften. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind 3.381 T€ gegenüber der Stadt und ihren Beteiligungsgesellschaften enthalten.

Die Ansprüche aus der Insolvenzsicherung von 2.385 T€, die entsprechend dem monatlichen Personalaufwand für die in der Altersteilzeitfreistellungsphase befindlichen Mitarbeiter an die Gesellschaft ausgezahlt werden, stellen Deckungsvermögen dar und wurden dementsprechend gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 2.845 T€ verrechnet. Die Erträge aus dem Deckungsvermögen von 97 T€ wurden mit den Zinszuführungen in Höhe von 165 T€ gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet. Der sich ergebende Saldo von 68 T€ ist im Finanzergebnis unter dem Posten " Zinsen und ähnliche Aufwendungen" ausgewiesen. Der beizulegende Zeitwert der verrechneten Insolvenzsicherungsansprüche entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten gemäß den Mitteilungen der Versicherung.

Das unter den sonstigen Vermögensgegenständen aktivierte und mit 3,7 % abgezinste Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von 12 T€ hat eine Restlaufzeit von über einem Jahr. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten weiterhin einen Erstattungsanspruch für die unentgeltliche Beförderung Schwerbehinderter in Höhe von 44 T€ und auf Ausgleichszahlungen nach § 45a Personenbeförderungsgesetz (PBefG) in Höhe von 86 T€. Die übrigen ausgewiesenen Forderungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Das Grundkapital des Mutterunternehmens beträgt 33.280.000 € und ist eingeteilt in 33.280.000 nennwertlose Stückaktien, die auf den Namen lauten.

Von der Kapitalrücklage in Höhe von 10.616.458,03 € betreffen 3.684.955,08 € Rücklagen gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB, so dass keine weitere Rücklage nach § 150 Abs. 2 AktG (gesetzliche Rücklage) gebildet werden muss, und 6.931.502,95 € Zuzahlungen i. S. d. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. In die Kapitalrücklage wurden im Jahr 2014 4.740 T€ eingestellt und wieder entnommen. Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juli 2014 wurden 6.490 T€ aus dem Bilanzgewinn an die Aktionäre ausgeschüttet

Unter den empfangenen Ertragszuschüssen wurden bis einschließlich 2002 Zuschüsse der Kunden zu den Rohrnetzkosten und den Hausanschlusskosten erfasst. Die jährliche Auflösungsrate zugunsten der Umsatzerlöse beträgt 5 % der Ursprungswerte. Ab dem Jahr 2003 bis zum Jahr 2009 wurden die Zuschüsse von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Seit dem Jahr 2010 werden die Zuschüsse wieder passiviert und ertragswirksam mit 5 % zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.

Die Steuerrückstellungen in Höhe von 248 T€ betreffen die Jahre 2013 - 2014 und zwar bei der Stadtwerke Göttingen AG die Körperschaftsteuer inkl. Solidaritätszuschlag in Höhe von 44 T€ für 2013 und die Gewerbesteuer in Höhe von 162 T€, davon 138 T€ für 2014 und 24 T€ für 2013 und bei der JXII GmbH Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer 2014 jeweils in Höhe von 21 T€.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 7.407 T€ betreffen insbesondere mit 2.781 T€ Vorsorge für Risiken aus Preisanpassungen, mit 460 T€ Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen, mit 1.002 T€ Altlasten und mit 887 T€ ungewisse Verbindlichkeiten (u. a. MEA).

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten des Konzerns ergeben sich wie folgt:

	Gesamt	davon mit einer Restlaufzeit
		bis 1 Jahr	über 5 Jahre
	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	12.283	3.812	4.183
(Vorjahr)	(10.023)	(3.055)	(1.558)
Erhaltene Anzahlungen	58	58	0
(Vorjahr)	(6)	(6)	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.459	3.459	0
(Vorjahr)	(2.636)	(2.636)	0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	10.741	10.741	0
(Vorjahr)	(7.895)	(7.895)	0
Sonstige Verbindlichkeiten	12.454	12.454	0
(Vorjahr)	(10.686)	(10.686)	0
	38.995	30.524	4.183

Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haftet die Stadtwerke Göttingen AG mit ihrem beweglichen und unbeweglichen Vermögen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beziehen sich auf Verbindlichkeiten aus dem Liefer- und Leistungsverkehr.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns

Von den Umsatzerlösen in Höhe von 100.619 T€ entfallen auf die Sparten Fernwärme, Gas, Strom und Wasser 86.620 T€ und auf die Sparten öffentlicher Personennahverkehr, Industriegleis und Parkhausbetrieb 13.999 T€.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 3.723 T€ enthalten u. a. mit 704 T€ Zuschreibungen auf den Beteiligungswert an den Harzwasserwerken, Hildesheim, mit 634 T€ Erträge für die Instandhaltung/Reparatur und Betankung fremder Fahrzeuge, mit 481 T€ Miet- und Pachteinnahmen und mit 457 T€ Versicherungsentschädigungen.

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren sind um 5.613 T€ auf 63.566 T€ zurückgegangen. Dieser Rückgang ist ebenfalls auf die milden Temperaturen zurückzuführen. Gegenläufig wirken sich aber gestiegene Bezugsaufwendungen im Stromvertrieb mit 3.569 T€ aufgrund der Kundengewinne aus.

Der Personalaufwand betrifft mit 1.892 T€ (Vorjahr 1.703 T€) Aufwendungen für die Altersversorgung.

Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der langfristigen Personalrückstellungen, insbesondere der Pensionsrückstellungen, ergeben. Diese sind seit 2010 im Zinsergebnis ausgewiesen. Die Zinsänderung werden unter Anwendung des Wahlrechts im Personalaufwand abgebildet.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 9.374 T€ beinhalten im Wesentlichen mit 2.504 T€ Konzessionsabgaben, mit 1.566 T€ Beratungs-, Gerichts-, Prozess- und Prüfungskosten, mit 830 T€ Leasingaufwendungen, mit 712 T€ EDV-Wartungskosten/Fremdleistungen, mit 640 T€ Aufwendungen für Werbe- und Fördermaßnahmen und mit 436 T€ Versicherungskosten.

Das Beteiligungs- und das Zinsergebnis betreffen nicht verbundene Unternehmen. Der Zinsaufwand beinhaltet mit 332 T€ Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Angaben zum Konzernergebnis

Die Stadt Göttingen garantiert durch ein Einlageversprechen, dass sie die jeweiligen Fehlbeträge der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH durch Zuzahlungen an die Stadtwerke Göttingen AG ausgleichen wird. Der sich durch diese Verrechnung ergebende Steuervorteil kommt ausschließlich der Stadt Göttingen zugute. Die Differenz zwischen den Zuzahlungen der Stadt Göttingen in Höhe von 6.907.385,16 € und der Steuerersparnis von 2.167.740,40 E wird in die Kapitalrücklage eingestellt und anschließend für die Ausschüttung an die Aktionäre wieder entnommen.

Unter Berücksichtigung der anteiligen Ergebnisfortschreibung aus der Beteiligung an der fünfwerke GmbH & Co. KG ergibt sich ein Konzernbilanzgewinn von 11.327.372,67 E. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, vom ausgewiesenen Bilanzgewinn der Stadtwerke Göttingen AG in Höhe von 11.192.105,70 € einen Betrag von 6.490.000,00 E an die Aktionäre auszuschütten und den Restbetrag in Höhe von 4.702.105,70 € in die Gewinnrücklagen einzustellen.

Konzernbelegschaft

Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer (Entgeltempfänger gem. TV-V und TV-N) betrug 421 (Vorjahr: 415).

Es bestanden im Jahr 2014 durchschnittlich 17 Ausbildungsverhältnisse, die in den vorgenannten Daten enthalten sind

Anteilsbesitz

Die Stadtwerke Göttingen AG hält 100 % an der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH, Göttingen. Zum 31. Dezember 2014 weist die Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH ein Eigenkapital von 474 T€ aus. Der Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme beträgt 6.907 T€. Mit der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH besteht ein Gewinnabführungsvertrag. Mit Wirkung zum 01.01.2015, 0 Uhr wurden die Anteile an der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH von der Stadtwerke Göttingen AG an die Göttinger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe GmbH, Göttingen, verkauft. Der Gewinnabführungsvertrag wurde außerordentlich gekündigt.

Die Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH hält seit dem 22. August 2007 einen Anteil in Höhe von 8.600 € (16,5 %) an der Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen GmbH (VSN). Im Jahr 2010 wurde der Anteil um 1.600 € auf 10.200 € (19,6 %) aufgestockt.

Am 30. August 2013 wurde die EE SWGoe GmbH gegründet an der die Gesellschaft 100 % der Anteile hält. Das Eigenkapital beträgt 17 T€ und der Jahresfehlbetrag 5 T€.

Weiterhin ist die Gesellschaft mit 20 % an der deutschlandweit operierenden Vertriebsgesellschaft für den Gasvertrieb, der fünfwerke GmbH & Co. KG mit Sitz in Limburg, beteiligt. Das haftende Kommanditkapital beträgt 2.000 T€. Die Komplementärin ist die fünfwerke Verwaltungs-GmbH ohne Einlage. Nach den Anlaufverlusten in 2010 und 2011 wird das Jahr 2014 ebenso wie bereits in 2012 und 2013 mit einem positiven Jahresüberschuss in Höhe von 655 T€ (Vorjahr: 327 T€) abschließen.

Darüber hinaus wurden mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 11. November 2014 die Anteile der JXII GmbH (PV-Anlage) zu 100 % von der Stadtwerke Göttingen AG erworben. Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2014 beträgt 1.035 T€ und der Jahresüberschuss 966 T€.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Für die Absicherung eines zeitlich befristeten Kreditrahmens für die fünfwerke GmbH & Co. KG bei der Sparkasse Göttingen wurde eine Bürgschaft in Höhe von 750 T€ übernommen.

Wesentliche finanzielle Verpflichtungen aus dem Bestellobligo für Investitionen bestehen bei der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH in Höhe von 61 T€. Für Lagermaterial betrug das Obligo bei der Stadtwerke Göttingen AG 2 T€. Der Kapitalwert aus Erbbaurechtsverpflichtungen beträgt 193 T€. Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen des Konzerns belaufen sich auf 1.867 T€ pro Jahr und beinhalten den anteiligen Aufwand aus dem Bus-Leasing für 2014. Für die Folgejahre rechnen wir mit einem Anstieg auf 2.120 T€ für 2015 und mit Anstiegen auf 2.309 T€ für 2016 und 2.514 T€ für 2017.

Sonstige Angaben

Zur Absicherung des Zinsrisikos bestehen bei der Stadtwerke Göttingen AG Swapvereinbarungen für zwei Darlehen über 2,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis November 2016 und bei der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH für ein Darlehen über 1,2 Mio. € eine Swapvereinbarung mit einer Laufzeit bis zum 30. November 2017, für ein Darlehen über 0,4 Mio. € eine Swapvereinbarung mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2022 und für ein Darlehen über 1,5 Mio. € eine Swapvereinbarung mit einer Laufzeit bis zum 30. Dezember 2022.

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für den Konzern im Geschäftsjahr 2014 schlüsselt sich wie folgt auf:

a) Abschlussprüfungsleistungen	55 T€
b) andere Bestätigungsleistungen	8 T€
c) Steuerberatungsleistungen	0 T€
d) sonstige Leistungen	11 T€

Außerbilanzielle Geschäfte (§ 314 Nr. 2 HGB), die nicht im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs getätigt werden und für die Beurteilung der Finanzlage notwendig sind, waren für das Geschäftsjahr 2014 nicht auszuweisen. Zur Liquiditätsbeschaffung bestehen zum Bilanzstichtag für insgesamt 37 Busse Leasinggeschäfte (Sale-and-lease-Back-Verfahren).

Unübliche Geschäfte mit nahestehenden Personen, soweit sie wesentlich und für die Beurteilung der Finanzlage notwendig sind (§ 314 Nr. 13 HGB), wurden im Geschäftsjahr 2014 nicht getätigt.

Zusammensetzung der Organe und Aufwendungen für die Organe

Aufsichtsrat

Wolfgang Meyer Göttingen Oberbürgermeister der Stadt Göttingen	Vorsitzender bis zum 31.10.2014
Rolf-Georg Köhler Göttingen Oberbürgermeister der Stadt Göttingen	Vorsitzender ab 09.12.2014
Thomas Weber * Laatzen Geschäftsführer der EAM Verwaltungs GmbH, Kassel Geschäftsführer der EAM Beteiligungen GmbH, Kassel	1. stv. Vorsitzender
Norbert Wüstefeld Bernshausen Wassermeister (Altersteilzeit Freistellungsphase)	2. stv. Vorsitzender
Henning Rolf Deters Essen Vorstandsvorsitzender der GELSENWASSER AG, Gelsenkirchen
Fritz Güntzler * Göttingen MdB, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
Jörg Hartmann Gladenbach Leiter Netztechnik der E.ON Mitte AG, Kassel	bis zum 29.07.2014
Hans-Hinrich Schriever Bovenden Bereichsleiter und Prokurist der EAM GmbH & Co. KG, Kassel	ab 29.07.2014
Christian Henze Göttingen Richter
Andreas Klatt * Göttingen Leiter der Softwareentwicklung der Fa. Coherent
Nils König * Göttingen Laborleiter bei der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt
Thomas Meise Göttingen Elektriker, Betriebsratsvorsitzender Stadtwerke Göttingen AG
Sabine Morgenroth Göttingen Geschäftsführerin der EE-Goe GmbH & Co. KG
Stefan Rinke Dransfeld Technischer Mitarbeiter Leitstelle
Dr. Manfred Scholle Dortmund Landesdirektor a. D.
Carsten Syring Jühnde Busfahrer, Betriebsratsvorsitzender Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH
Bernd Wenzel * Bovenden Sachbearbeiter Materialwirtschaft (Altersteilzeit Freistellungsphase)

Die mit * gekennzeichneten Mitglieder des Aufsichtsrates bilden den Bilanz- und Finanzausschuss des Aufsichtsrates der Stadtwerke Göttingen AG.

Vorstand

Dipl.-Kfm. Frank Wiegelmann seit 01. Juli 2014

Rodenbach

Dr. Gerd Rappenecker

Göttingen

Die Angabe der Vorstandsbezüge ist nach § 286 Abs. 4 HGB unterblieben. Dem Aufsichtsrat wurden 12 T€ vergütet.

Im Geschäftsjahr wurden an ehemalige Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebenen insgesamt Bezüge in Höhe von 98 T€ gezahlt. Der Betrag der für diese Personengruppe gebildeten Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften beläuft sich auf 1.754 T€.

Mitteilung nach § 20 Abs. 1 AktG

Die Stadt Göttingen hielt 50,1 % der Anteile an der Stadtwerke Göttingen AG. Mit Wirkung zum 31. Dezember 2014, 24.00 Uhr, wurden die Aktien der Stadt Göttingen auf die Göttinger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe GmbH (100 % Tochter der Stadt Göttingen) übertragen. Die EAM Beteiligungen GmbH, Kassel, hält 48,9 % der Anteile an der Stadtwerke Göttingen AG.

Göttingen, den 29. Mai 2015

STADTWERKE GÖTTINGEN AKTIENGESELLSCHAFT

Der Vorstand

Dr. Rappenecker

Wiegelmann

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens

(Erweiterte Bruttodarstellung)

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2014	Zugänge	Zugänge aus Erstkonsolidierung	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2014
	EUR	EUR		EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	3.590.042,63	181.436,64	0,00	0,00	0,00	3.771.479,27
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	1.348.349,35	0,00	0,00	1.348.349,35
	3.590.042,63	181.436,64	1.348.349,35	0,00	0,00	5.119.828,62
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	34.533.741,35	233.180,14	352.166,45	0,00	0,00	35.119.087,94
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	28.625.400,70	938.337,19	4.201.019,00	1.443,12	0,00	33.763.313,77
3. Verteilungsanlagen	177.026.475,46	2.809.954,06	0,00	844.646,47	264.649,25	179.256.432,30
4. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	2.836.785,60	22.437,65	0,00	0,00	0,00	2.859.223,25
5. Fahrzeuge für Personennahverkehr	8.935.070,34	51.003,16	0,00	191.677,01	0,00	8.794.396,49
6. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 bis 5 gehören	4.827.966,98	2.134,31	0,00	16.066,97	0,00	4.814.034,32
7. Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.263.550,44	902.572,84	0,00	278.815,08	127.452,22	12.014.760,42
8. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	393.989,71	832.793,89	0,00	0,00	-392.101,47	834.682,13
	268.442.980,58	5.792.413,24	4.553.185,45	1.332.648,65	0,00	277.455.930,62
III. Finanzanlagen
1. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen	324.259,88	231.020,88	0,00	12.000,00	0,00	543.280,76
2. Übrige Beteiligungen	9.601.929,42	0,00	0,00	0,00	0,00	9.601.929,42
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	1.541,34	0,00	0,00	1.541,34	0,00	0,00
4. Sonstige Ausleihungen	15.738,47	0,00	0,00	2.668,79	0,00	13.069,68
	9.943.469,11	231.020,88	0,00	16.210,13	0,00	10.158.279,86
	281.976.492,32	6.204.870,76	5.901.534,80	1.348.858,78	0,00	292.734.039,10

	Kumulierte Zu- und Abschreibungen
	1.1.2014	Zuschreibungen des Geschäftsjahres	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge	31.12.2014
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	3.116.544,63	0,00	177.785,64	0,00	3.294.330,27
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	3.116.544,63	0,00	177.785,64	0,00	3.294.330,27
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	19.870.709,88	0,00	631.676,14	0,00	20.502.386,02
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	21.940.805,70	0,00	747.989,28	1.443,12	22.687.351,86
3. Verteilungsanlagen	134.482.287,20	0,00	2.823.193,74	795.653,10	136.509.827,84
4. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	2.488.827,60	0,00	45.051,65	0,00	2.533.879,25
5. Fahrzeuge für Personennahverkehr	5.954.068,34	0,00	574.028,16	191.677,01	6.336.419,49
6. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 bis 5 gehören	4.674.080,98	0,00	49.464,31	16.066,97	4.707.478,32
7. Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.680.696,44	0,00	545.374,01	258.820,03	8.967.250,42
8. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	198.091.476,14	0,00	5.416.777,29	1.263.660,23	202.244.593,20
III. Finanzanlagen
1. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Übrige Beteiligungen	2.102.423,35	704.040,00	0,00	0,00	1.398.383,35
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	1.541,34	0,00	0,00	1.541,34	0,00
4. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.103.964,69	704.040,00	0,00	1.541,34	1.398.383,35
	203.311.985,46	704.040,00	5.594.562,93	1.265.201,57	206.937.306,82

	Buchwerte
	31.12.2014	31.12.2013
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	477.149,00	473.498,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.348.349,35	0,00
	1.825.498,35	473.498,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	14.616.701,92	14.663.031,47
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen	11.075.961,91	6.684.595,00
3. Verteilungsanlagen	42.746.604,46	42.544.188,26
4. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	325.344,00	347.958,00
5. Fahrzeuge für Personennahverkehr	2.457.977,00	2.981.002,00
6. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 bis 5 gehören	106.556,00	153.886,00
7. Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.047.510,00	2.582.854,00
8. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	834.682,13	393.989,71
	75.211.337,42	70.351.504,44
III. Finanzanlagen
1. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen	543.280,76	324.259,88
2. Übrige Beteiligungen	8.203.546,07	7.499.506,07
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00
4. Sonstige Ausleihungen	13.069,68	15.738,47
	8.759.896,51	7.839.504,42
	85.796.732,28	78.664.506,86

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2014

der Stadtwerke Göttingen AG, Göttingen

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Konzerns

Die Stadtwerke Göttingen AG und ihre Tochterunternehmen sind als Energieversorgungsunternehmen und in der Durchführung des öffentlichen Personennahverkehrs tätig. Die Geschäftsfelder im Bereich Energieversorgungsunternehmen sind die Erzeugung, Vertrieb und Verteilung Gas und Wärme sowie mit Elektrizität und Wasser.

Den Konzern bilden dabei neben dem Mutterunternehmen Stadtwerke Göttingen AG, Göttingen, die 100 % Tochter Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH, die am 30. August 2013 gegründete EE SWGö GmbH sowie die mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 11. November 2014 erworbene JXII GmbH, die eine PV-Anlage in Schwedt betreibt

Forschung und Entwicklung

Die Stadtwerke Göttingen AG beteiligt sich an einem Projekt namens "Flexheat", in der es um den Einsatz von Fernwärme mit sehr niedrigen Temperaturen geht (Ultra Low Temperature District Heating). Um dennoch hohe Temperaturen für Abnehmer zu gewährleisten, werden dezentral sog. Booster-Stationen eingesetzt. Es handelt sich hierbei um ein internationales Forschungsprojekt, das mit EU-Fördermitteln unterstützt werden soll. Der Förderantrag ist gerade gestellt worden. Die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst wird dieses Projekt leiten. Weitere Projektteilnehmer sind z.B. AGFW, Fernwärme-Forschungsinstitut, Hochschule Hannover, Danfoss und andere Firmen und Institutionen aus Nord- und Osteuropa. Unser Projektpart liegt in der Lieferung von Bestandsdaten eines Fernwärmenetzes.

Darüber hinaus betreiben die Stadtwerke Im Parkhaus Groner Tor zwei Elektro-Ladesäulen für PKW's. Seit November 2013 sind über die Metropol-Region-Hannover zwei E-Autos für die Stadtwerke Göttingen im Einsatz. Der Umfang an Elektromobilität wurde in 2015 durch die Anschaffung zweier Pedelecs für Kurzstrecken im Stadtgebiet Göttingen erweitert zudem wurde eine neue Wasserkraftanlage in der Springmühle in Betrieb genommen. Für 2016 ist geplant, die Bestandsbeleuchtung des kompletten Standorts Hildebrandstr. 1 auf hocheffiziente und langlebige LED-Beleuchtungstechnik umzustellen.

Weiterhin soll das Angebotsportfolio im Bereich Elektro-Ladesysteme auf Kunden sowie die grundsätzliche strategische Ausrichtung für den Einsatz von Elektrofahrzeuge ausgeweitet werden.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft hat sich in 2014 als stabil erwiesen. Das Wirtschaftswachstum hat sich gegenüber den beiden Vorjahren deutlich erholt. Basierend auf einer starken Binnennachfrage expandierte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2014. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 1,6 % und liegt damit deutlich über dem Niveau von 2013 mit 0,1 %. Für das Jahr 2015 rechnen Experten mit einem Wachstum von 1,5 Prozent.

Der Energieverbrauch in Deutschland war in 2014 insgesamt rückläufig. Die deutlich wärmere Witterung - das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - in 2014 führte zu einem Rückgang des Primärenergieverbrauchs in Deutschland. Die gute Konjunktur hatte keinen spürbaren Einfluss auf den Primärenergieverbrauch, da die Chemische Grundstoffin-dustrie einen Produktionsrückgang von fast 7 % zu verzeichnen hatte. Mit insgesamt 446,2 Mio. t Steinkohleeinheiten (SKE) oder 13.077 Petajoule lag der Primärenergieverbrauch in Deutschland nach Berechnungen des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. im Jahr 2014 um 4,7 % unter dem Vorjahresniveau.

Der Erdgasverbrauch lag mit rund 91 Mio. t SKE um 12,6 % unter dem des Vorjahres. Der Verbrauchsrückgang beruht auf den im Vergleich zum Vorjahr wärmeren Temperaturen, die den Einsatz von Erdgas zur Wärmeerzeugung und in KWK-Prozessen sinken ließ. Der Einsatz von Erdgas in Kraftwerken ist weiterhin rückläufig. Der Anteil von Erdgas am gesamten Primärenergieverbrauch in Deutschland 2014 lag mit 20,4 % unter dem Vorjahresniveau von 22,3 %. Die Struktur der Erdgasbezugsquellen hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verändert. Die inländische Förderung nahm um 13,6 % auf 99,5 Mrd. kWh ab und hatte damit unverändert aufgrund des insgesamt gesunkenen Aufkommens einen Anteil von 10 % am Erdgasaufkommen. Dem stehen Importe in Höhe von 90 % gegenüber. Wichtigstes Importland mit einem Anteil am Erdgasaufkommen von 38 % ist Russland, gefolgt von den Niederlanden mit einem Anteil von 26 %.

Im Segment der privaten Haushalte sowie des Gewerbe- und Dienstleistungssektors ist der Erdgasabsatz mit vorläufig geschätzten 359 Mrd. kWh um 17,5 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. In der Industrie entwickelte sich der Erdgasverbrauch im Vergleich zum Vorjahr mit einem Rückgang von 4,7 %. Der Einsatz in Kraftwerken ist um 13,1 % aufgrund der Verstromung anderer Energieträger weiter zurückgegangen. Insgesamt ging der inländische Erdgasabsatz um 12 % auf 818 Mrd. kWh zurück. Erdgas ist in Deutschland weiterhin die Nr. 1 im Wärmemarkt. Insgesamt stieg die Zahl der erdgasbeheizten Wohneinheiten von 40,8 Mio. auf 41,0 Mio. an; das entspricht einem Marktanteil von 49,3 %. Im Neubaubereich werden rund 49,9 % aller neuen Wohnungen mit einer Erdgasheizung ausgestattet.

Die Preise des nationalen Erdgasmarktes sind weiterhin von der internationalen Entwicklung an den Rohstoffmärkten abhängig. Im Jahr 2014 blieb der Gaspreis für Haushaltskunden gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.

Darüber hinaus bestimmen die Netzentgelte als auch die Steuern und Abgaben den Preis. So ist der Preis für Erdgas weiterhin mit rund 30 % Staatsanteil für Steuern und Abgaben, inkl. Konzessionsabgabe, belastet.

Die Anwendung einheitlicher Geschäftsprozesse für den Lieferantenwechsel beim Gasbezug führte zu vermehrtem Wettbewerb im Gasmarkt. Die Stadtwerke Göttingen AG stellt allen Lieferanten ihr Gasnetz diskriminierungsfrei zur Verfügung.

Die Stromerzeugung in Deutschland nahm gegenüber dem Vorjahr um 3,0 % auf 614,0 Mrd. kWh ab. Der Rückgang verteilte sich in unterschiedlicher Höhe auf nahezu alle konventionellen Energieträger. Zuwächse konnten die regenerativen und die sonstigen Energieträger erzielen.

Der Stromverbrauch aus dem Netz ging in 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % auf 509,4 Mrd. kWh zurück. Der Stromverbrauch von Industrie, Handel und Gewerbe war ebenfalls mit 315,0 Mrd. kWh um 2,0 % gegenüber 2013 rückläufig. Auch der Stromverbrauch der privaten Haushalte sank um 6,4 % auf 127,3 Mrd. kWh. Auch hier machte sich die milde Witterung bemerkbar. Der Verbrauch in den Sektoren öffentliche Einrichtungen, Verkehr und Landwirtschaft ging um 3,6 % zurück. Insgesamt sank der Stromverbrauch aus dem Netz der allgemeinen Versorgung um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Entwicklung im Personenverkehr in Deutschland weist nach der Statistik des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ein Plus von 0,6 % auf 9,95 Milliarden beförderter Personen gegenüber 2013 auf. Die Sparte Bus hatte einen leichten Rückgang von 1,0 % an Nachfrage zu verzeichnen. Die Nachfrageentwicklung verläuft weiterhin sehr unterschiedlich.

Kontinuierlichen Nachfragezuwächsen in Ballungsgebieten stehen rückläufige Fahrgastzahlen, vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung in ländlicher strukturierten Räumen gegenüber. Die Entwicklung der Einnahmen aus dem Ticketverkauf im VDV-Straßenpersonenverkehr zeigt eine Steigerung von 3,0 % im Vergleich zu 2013.

Die Entwicklung im Güterverkehrsmarkt der Eisenbahnen ist mit 112,63 Mrd. Tonnenkilometer in 2014 nahezu mit dem Vorjahr in Höhe von 112,61 Mrd. Tonnenkilometer konstant geblieben. Die Gleislängen der Unternehmen im VDV sind von 7.458 km in 2012 auf 7.812 km in 2013 ausgebaut worden.

Geschäftsverlauf

Mengenentwicklung nach Geschäftsfeldern

	2014	2013	Veränderung
			in %
Gasverkauf - ohne Durchleitung -	1.269,8 GWh	1.630,1 GWh	- 22,1
Wasserverkauf	7,304 Mio. m3	7,351 Mio. m3	- 0,6
Stromverkauf (Vertrieb)	56,4 GWh	36,0 GWh	+ 56,7
Fernwärme- und Stromverkauf
a) Fernwärme	82,6 GWh	101,7 GWh	-18,8
b) Strom BHKW/Photovoltaik	26,1 GWh	22,6 GWh	+ 15,5
c) Strom Wasserkraft	0,74 GWh	0,78 GWh	- 5,1
Parkhausbetriebe	513 Tsd. Parkvorgänge	496 Tsd. Parkvorgänge	+ 3,4
Fahrgäste (inkl. geschätzter Verbundabrechnung)	19.265 Tsd.	18.676 Tsd.	+ 3,2
Nutzwagenkilometer	3.660 Tsd. km	3.647 Tsd. km	+ 0,4
Industriegleis	3.328 Waggons	3.406 Waggons	- 2,3

Der Wettbewerb im Göttinger Gasmarkt hat im vergangenen Jahr weiterhin zugenommen. Ende 2014 waren insgesamt 96 Gasanbieter mit 237 unterschiedlichen Tarifen im Markt aktiv. Dennoch hielt sich der Kundenwechsel zu den Wettbewerbern in Grenzen. Ende 2014 haben kumuliert 2.615 Kunden (10,5 %) von insgesamt 24.930 Kunden zu einem anderen Gasanbieter gewechselt.

Für die vergleichsweise geringen Kundenverluste ist vermutlich die verstärkte Positionierung der Stadtwerke Göttingen AG als örtlicher Energieanbieter und Effizienzdienstleister ursächlich. Der Sondertarif gögas ist auch weiterhin sehr begehrt. Bis Ende 2014 sind 9.197 Kunden in den gögas-Tarif gewechselt und 1.454 Kunden in den Tarif gögas-klima.

Die an den beiden Erdgastankstellen abgesetzte CNG-Menge verringerte sich um 387.556 kWh auf 8.493.679 kWh. Hauptgrund für den Rückgang war die geänderte Preispolitik. So wurden die Verkaufspreise in Abhängigkeit der Dieselpreise in einen rentablen Bereich angehoben.

In der Wasserversorgung war ein geringfügiger Rückgang beim Wasserverkauf zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr wurden 47 Tsd. m3 weniger abgesetzt. Die verkaufte Menge belief sich auf 7,304 Mio. m3. Die Umsatzerlöse aus dem Wasserverkauf liegen mit 13,6 Mio. € um ca. 200 T€ unter dem Vorjahresniveau.

Den größten Erfolg im Geschäftsjahr 2014 konnte das Unternehmen (wie im Vorjahr) im neuen Stromvertrieb erzielen. So konnten in 2014 ca. 2.000 Neukunden von unserem Ökos-tromprodukt überzeugt werden. Bis zum Ende des Jahres hatten sich knapp 16.000 Kunden für das Ökostromprodukt entschieden. Die Absatzmenge wuchs auf 56,4 GWh gegenüber 36,0 GWh im Vorjahr an. Hier macht sich der Kundenzuwachs im Sondervertragsbereich (RLM) positiv bemerkbar.

Der in der Übernahmestation Weende in der Wasserkraftanlage erzeugte und in das Netz der EnergieNetz Mitte GmbH eingespeiste Strom lag mit 669.769 kWh leicht über dem Vorjahresniveau von 666.157 kWh. Unter Berücksichtigung des in der Turbine Stegemühle erzeugten und in das Netz der EnergieNetz Mitte GmbH eingespeisten Stroms ergab sich insgesamt ein Rückgang von 781.336 kWh auf 742.840 kWh.

Die verkaufte Menge in der Fernwärmeversorgung des Jahres 2014 nahm witterungsbedingt von 101,7 GWh auf 82,6 GWh ab. Der Stromverkauf im Bereich der Heizkraftwerke und der PV-Anlagen lag mit 26,1 GWh über dem Vorjahresniveau von 22,6 GWh. Die Zunahme der Stromerzeugung ist auf die Wiederinbetriebnahme der Jenbacher Motoren zurückzuführen.

Im Contracting-Geschäft konnten im Jahr 2014 19 Anlagen realisiert werden. Größtes Einzelprojekt war das BHKW Europaallee mit 661 kW thermisch. Insgesamt werden zum Jahresende 99 Anlagen mit 10.334 kW thermisch betrieben.

Das Fahrgastaufkommen veränderte sich - basierend auf der geschätzten Verbundabrechnung - gegenüber dem Vorjahr positiv. Rückgänge durch den milden Winter konnten durch das Semesterticket mehr als kompensiert werden. Auch beim Semesterticket liegen nur vorläufige Zahlen vor.

Beim Industriegleis weist die Anzahl der Waggonzustellungen erneut ein Minus auf. Um 2,3 % gingen die Waggonzustellungen gegenüber dem Vorjahr zurück. Diese Minderung basiert auf Auftragsrückgängen kleinerer Kunden.

Ertragslage

Die Konzernumsatzerlöse sind um 9,5 Mio. € von 110,1 Mio. € im Geschäftsjahr 2013 auf 100,6 Mio. € im Geschäftsjahr 2014 gesunken. Die Umsatzerlöse im Gasvertrieb verringerten sich um 11,6 Mio. €. Der Gasverkauf - ohne durchgeleitete Mengen - ging gegenüber dem Vorjahr um 360,3 GWh auf 1.269,8 GWh zurück. Dieser Rückgang basiert auf den im Vergleich zum Vorjahr wärmeren Temperaturen.

Die Umsatzerlöse im Nahverkehr sind gegenüber dem Vorjahr um 499 T€ gesunken. Hier wirkt sich u.a. die wärmere Witterung des Jahres 2014 negativ aus. Die Umsatzerlöse aus dem Semesterticket konnten den Rückgang nicht kompensieren.

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren sind um 5,6 Mio. € auf 63,6 Mio. € zurückgegangen. Dieser Rückgang ist ebenfalls auf die milden Temperaturen zurückzuführen. Gegenläufig wirken sich aber gestiegene Bezugsaufwendungen im Stromvertrieb mit 3,6 Mio. € aufgrund der Kundengewinne aus.

Die bezogenen Leistungen liegen mit 5,5 Mio. € um 0,1 Mio. € leicht unter dem Niveau von 2013.

Die Abgeltung der Ausgleichszahlungen im Ausbildungsverkehr ist noch bis einschließlich 2016 pauschal geregelt. Die Zahlung für das Jahr 2014 beträgt insgesamt 857 T€ (Vj. 857 T€). Ob oder wie eine Nachfolgeregelung aussehen wird, ist noch nicht absehbar.

Bei der unentgeltlichen Beförderung schwerbehinderter Menschen gemäß § 148 SGB IX wurden für die Berechnung die gekürzten Werte auf Basis der in 2014 durchgeführten Zählung angesetzt, die wir vom Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie erhalten haben. Gegenüber dem Vorjahr mussten wir mit 461 T€ einen Rückgang von 65 T€ verzeichnen, da die Umsatzerlöse als Basis herangezogen werden.

Die Fremdvergabe von Leistungen im Liniennetz im Jahr 2014 betrug 21,0 %. Damit wurden 767.278 Nutzwagenkilometer durch Subunternehmer erbracht, die insgesamt sechzehn Linienbusse und zwei Linien-Taxen einsetzten. Der Aufwand für die Fremdvergabe ist um 49 T€ gesunken.

Der Konzernjahresüberschuss beträgt 1,6 Mio. € und liegt damit um 2,8 Mio. € unter dem Ergebnis des Vorjahres.

Investitionen

Die Investitionen im Konzern betrugen 12,1 Mio. € (Vj. 5,9 Mio. €). Schwerpunkte der Investitionen waren wiederum die Erneuerung und Erweiterung unseres Verteilungsnetzes in der Gas-, Wasser- und Fernwärmeversorgung mit zusammen 3,7 Mio. E. Die Auswechselungen von duktilen Gussleitungen und Stahlleitungen im Bereich der Gasversorgung mit 1,2 km und die Auswechselungen von Graugussleitungen und von duktilen Gussleitungen im Bereich der Wasserversorgung mit 3,3 km Länge standen dabei im Vordergrund. 3,2 km Gas-und Wasserleitung wurden neu verlegt. Im Fernwärmenetz wurden 0,6 km neu verlegt. Die Sanierungsmaßnahmen zur Verbesserung des Grundwassers auf unserem ehemaligen Gaswerksgelände wurden im Geschäftsjahr planmäßig fortgesetzt. Der Kauf der JXII GmbH (PV-Anlage) spiegelt sich mit 1,3 Mio. € im Geschäfts- oder Firmenwert und mit 4,2 Mio. € in den Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen wider.

Im Bereich der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH lag der Schwerpunkt der Investitionen in der Anschaffung von sieben Solowagen in Höhe von 1,7 Mio. E. Diese Busse wurden im Sa-le-and-lease-back-Verfahren angeschafft. Alle Busse sind mit umweltfreundlichen Euro-VI-Motoren ausgestattet sowie der sogenannten Ad-Blue-Technik, die Stickoxidemissionen reduziert. Größte Einzelinvestition war der Bau einer befestigten Freifläche zur Abstellung von Bussen mit 210 TE.

Darüber hinaus wurden u.a. für Lizenzen, Fahrgastzählsystem, Bordrechner, Buszubehör, Betriebs- und Geschäftsausstattung und Werkzeuge 231 T€ investiert.

Die Finanzierung der Investitionen erfolgte bei der Stadtwerke Göttingen AG aus Eigenmitteln, Baukostenzuschüssen und mittels eines Darlehns für das HKW Europaallee, bei der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH wurden die Busse im Sale-and-lease-back-Verfahren angeschafft, die restlichen Investitionen wurden durch Eigenmittel finanziert.

Vermögens- und Finanzlage

Der Anteil des Eigenkapitals (ohne Bilanzgewinn) am Gesamtvermögen des Konzerns beträgt rund 41 %. Bei der Konzessionsabgabe ist der steuer- und preisrechtlich zulässige Höchstbetrag von 2,5 Mio. € erwirtschaftet worden.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen in Höhe von 12,3 Mio. € (11,1 % der Konzernbilanzsumme); davon sind 4,2 Mio. € erst langfristig fällig.

Zur Absicherung des Zinsrisikos bestehen bei der Stadtwerke Göttingen AG Swapvereinba-rungen für zwei Darlehen über 2,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis November 2016 und bei der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH für ein Darlehen über 1,2 Mio. € eine Swapvereinbarung mit einer Laufzeit bis zum 30. November 2017, für ein Darlehen über 0,4 Mio. € eine Swapvereinbarung mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2022 und für ein Darlehen über 1,5 Mio. € eine Swapvereinbarung mit einer Laufzeit bis zum 30. Dezember 2022.

Von den sonstigen Rückstellungen in Höhe von 7,4 Mio. € entfallen u. a. 2,8 Mio. € auf Risiken aus Preisanpassungen, 1,0 Mio. € auf Altlasten (kontaminierter Boden), 0,9 Mio. € auf ungewisse Verbindlichkeiten (u. a. Mehrerlösabschöpfung) und 0,5 Mio. € auf Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen nach Verrechnung mit den Forderungen aus der Insolvenzsicherung.

Mit Bescheid vom 28. Oktober 2009 hat die Bundesnetzagentur in Bonn (BNetzA) die Vorgaben des BGH, die Mehrerlöse zukunftsgerichtet und periodenübergreifend auszugleichen, umgesetzt. Aufgrund der Komplexität und Vielzahl der mit der Mehrerlösabschöpfung verbundenen rechtlichen und tatsächlichen Fragestellungen hat die Beschlusskammer der BNetzA die Ermittlung der Mehrerlösbeträge in einem vereinfachten Mehrerlösabschöpfungsverfahren angeboten. Dabei wird ein pauschaler Abschlag von einem Drittel auf die Differenz zwischen den Umsatzerlösen aus Netzentgelten und den im ersten Entgeltgenehmigungsbescheid anerkannten Kosten vereinfachend in Abzug gebracht. Wir haben diesem vereinfachten Mehrerlösabschöpfungsverfahren zugestimmt und unsere Rückstellung entsprechend angepasst.

Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 1,8 Mio. € auf 12,5 Mio. €. Der Anstieg resultiert in erster Linie aus der Zunahme der Guthaben unserer Kunden aus der Jahresverbrauchsabrechnung.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag bei 15,8 Mio. €. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei - 3,6 Mio. €. Der Finanzmittelfonds am Ende der Periode lag bei 7,8 Mio. €.

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Die Stadt Göttingen garantiert durch ein Einlageversprechen, dass sie die jeweiligen Fehlbeträge der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH durch Zuzahlungen an die Stadtwerke Göttingen AG ausgleichen wird. Insofern sind für die Beurteilung der finanziellen Leistungsindikatoren die Aktivitäten der Stadtwerke und der Verkehrsbetriebe zu sehen.

Das EBIT hat sich, wie bereits unter dem Punkt Ertragslage erläutert, von 6,8 Mio. € in 2013 auf 2,9 Mio. € im laufenden Geschäftsjahr verringert.

Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs gilt der Gesamtkostendeckungsgrad als wesentliche Kenngröße, der im Geschäftsjahr 2014 bei 67,2 % im Vergleich zum Vorjahr (2013 = 72,6 %) eine deutliche Verschlechterung aufweist. Dies liegt u. a. an den gesunkenen Umsatzerlösen in 2014.

Der Konzernjahresüberschuss beträgt 1,6 Mio. € und liegt damit um 2,8 Mio. € unter dem Ergebnis des Vorjahres.

Kundenbelange

Mit dem Um- und Ausbau unseres Service-Centers tragen wir unseren Kundenwünschen Rechnung und bieten für unsere Kunden eine Anlaufstelle hier vor Ort in Göttingen. Unsere Kunden honorieren das und machen von diesem Angebot rege Gebrauch. Unsere Produkte gögas und göstrom erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, hält sich der Kundenwechsel zu anderen Anbietern in Grenzen. Darüber hinaus engagieren sich viele Kunden mit der Zahlung eines freiwilligen Öko-Cents für regenerative Projekte in der Region.

Arbeitnehmerbelange

Am 31. Dezember 2014 waren im Konzern insgesamt 432 Mitarbeiter (Vj. 418) - davon 43 Aushilfsbeschäftigte und 20 Auszubildende - beschäftigt. Die Veränderung resultiert aus 49 Zugängen und 35 Abgängen.

Im Rahmen des Tarifvertrages über Altersteilzeit haben insgesamt 24 Mitarbeiter ein Alters-teilzeitarbeitsverhältnis begründet. Zum Jahreswechsel waren 24 Mitarbeiter (Vj. 28) im passiven Teil der Altersteilzeit, im aktiven Teil waren es 0 Mitarbeiter (Vj. 6).

Bei der betrieblichen Gesundheitsvorsorge und dem Arbeitsschutz war Zielsetzung die Vermeidung schädlicher Einflüsse am Arbeitsplatz, die Beseitigung von Unfall- und Gesundheitsgefahren sowie die Durchführung vorbeugender Gesundheitsmaßnahmen. Um den Krankenstand langfristig zu senken, wurde bei der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH eine flexible Dienstzuteilung zur Vermeidung von Fehlzeiten eingeführt. Darüber hinaus werden Kosten für die Erhaltung der körperlichen Fitness bezuschusst. Auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) und ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) tragen dazu bei, den Krankenstand langfristig zu senken. In 2014 wurden 18 meldepflichtige Unfälle im Konzern registriert.

Mit Abschluss der Tarifverhandlungen haben sich die Tabellenentgelte bei der Stadtwerke Göttingen AG ab 01. März 2014 um 3,3 % und bei der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH ab 01. März 2014 um 3,0 %, mindestens 90 € erhöht.

Umweltbelange

Die Stadtwerke Göttingen AG ist der erste Energieversorger in Deutschland, der sich nach dem STOP CLIMATE CHANGE-Label als klimafreundlich bezeichnen darf. Für unser Unternehmen ist diese Zertifizierung ein Meilenstein auf dem Weg in die Nachhaltigkeit. In monatelanger Arbeit wurden alle Treibhausgas-relevanten Energieverbräuche und Stoffströme der Stadtwerke ermittelt. Die daraus resultierenden Kohlendioxid-Emissionen werden künftig über hochwertige Klima-Zertifikate neutralisiert. Der Carbon-Footprint ist in enger Kooperation mit Wirtschaftswissenschaftlern der Universität Göttingen erstellt worden. Das als Management-Instrument gebildete Nachhaltigkeits-Team der Stadtwerke (N-Team) hat darüber hinaus weitere Projekte gestartet, die Energieverbräuche senken und den Weg in die Nachhaltigkeit stärken sollen. So werden künftig alle Investitionsentscheidungen neben ihren wirtschaftlichen Auswirkungen auch auf ihre Folgen für den Klimawandel geprüft. Projekte, die sich ökonomisch und ökologisch rechnen, werden konsequent umgesetzt. Darüber hinaus haben wir als erstes Stadtwerk in Deutschland die Entsprechenserklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex unterzeichnet.

Nachtragsbericht

Mit Wirkung zum 01.01.2015, 0 Uhr hat die Stadtwerke Göttingen AG die Anteile an der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH an die Göttinger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe GmbH (GöVV), Göttingen, verkauft. Auch die Stadt Göttingen hat ihre Anteile an der Stadtwerke Göttingen AG an die GöVV mit Wirkung zum 31. Dezember 2014, 24.00 Uhr übertragen. Die GöVV wird somit ab 01. Januar 2015 zum Organträger, die Stadtwerke Göttingen AG und die Göttinger Verkehrsbetriebe zu Organgesellschaften. Ergebnisabführungsverträge sollen im Laufe des Jahres 2015 zwischen den Parteien abgeschlossen werden.

Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres sind nicht aufgetreten.

Prognose-, Chancen und Risikobericht

Prognosebericht

Wir haben gegen den Festlegungsbeschluss der Bundesnetzagentur zur Genehmigung der Netzentgelte für die zweite Regulierungsperiode Beschwerde eingereicht, da u. a. unsere strukturellen Besonderheiten bisher nicht ausreichend anerkannt wurden. Erfreulich ist die Tatsache, dass unser Effizienzwert auf 96,04 % gestiegen ist.

Ab dem 01. Januar 2014 hat das Land Niedersachsen die Regulierungstätigkeit von der Bundesnetzagentur für Elektrizitäts- und Gasverteilernetze mit weniger als 100.000 abgeschlossenen Kunden auf dem Land übernommen. Wir führen zurzeit Verhandlungen mit der Landesregulierungsbehörde um die offenen Beschwerdepunkte aus der ersten Regulierungsperiode abzuschließen.

Durch die Intensivierung des Contracting-Geschäftes, sowie von Energiedienstleistungen erwartet das Unternehmen die Möglichkeit einer Kompensation der von der Politik angestrebten Reduktion des Wärmebedarfs um ca. 2 % pro Jahr, welche sowohl das Gas- als auch das Fernwärmegeschäft betreffen werden.

Neben dem bereits in Angriff genommenen Geschäftsfeld Contracting wurde auch die Entwicklung von Standorten für Windkraftanlagen in der Region Göttingen weiter bearbeitet, welche sowohl eigenständig als auch mit Partnern projektiert werden sollen. In den Projekten "Windkraft" sollen stets Formen der Bürgerbeteiligung realisiert werden. Die Stadt Göttingen, wie auch die umliegenden Gemeinden haben Aufstellungsbeschlüsse für eine Anpassung der jeweiligen Flächennutzungspläne verabschiedet. Eine Genehmigung für die Windkraft-projekte ist vor Abschluss dieser Verfahren nicht möglich. In der Bevölkerung mehren sich des Weiteren die kritischen Stimmen zum Thema Windkraft. Die Stadtwerke bemühen sich um ein transparentes Verfahren und den direkten Dialog, soweit er angenommen wird.

Die vier mit niederkalorischem Biogas aus Rosdorf betriebenen BHKW für die hocheffiziente gekoppelte Strom- und Wärmeproduktion decken nach wie vor die Grundlast im Fernwärmenetz der Stadtwerke Göttingen AG ausschließlich aus Biogas ab.

Unser Wärmekonzept für den Innenstadtbereich hat deutlich gemacht, dass unter den aktuellen Marktbedingungen ein Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung im Heizkraftwerk auch unter Berücksichtigung der Vermarktung von Regelenergie, der Speicherung von Wärme oder von Kälteproduktion nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Die Entscheidung für weitere Investitionen können daher erst nach einer Änderung der gesetzlichen Lage (EEG und KWKG) oder des börslichen Strompreisniveaus getroffen werden.

Im Stromvertrieb erwarten wir einen weiteren Anstieg der Vertriebsmenge, insbesondere durch Kundenzuwachs im RLM-Bereich.

In den nächsten Jahren rechnen wir bei den Stadtwerken mit Investitionen in Höhe von 5,7 Mio. € in 2015, 5,6 Mio. € in 2016 und 4,7 Mio. € in 2017. Schwerpunkte dieser Investitionen werden Ersatzinvestitionen in das Verteilungsnetz mit dem Austausch von Leitungen der Sparten Gas, Wasser und Wärme bilden. Wir wollen darüber hinaus in PV-Anlagen bzw. PV-Anlagen-Contracting investieren. Weiterhin ist angedacht, in hocheffiziente energiesparende LED-Beleuchtungskonzepte zu investieren und als Contracting-Modell auf dem Markt zu etablieren.

Im Jahr 2015 beläuft sich der Investitionsbedarf der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH auf 3,7 Mio. €. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt in der Anschaffung von fünf Gelenk-Omnibussen und in der Einführung eines neuen Betriebsleitsystems (ITCS). Im Jahr 2016 sollen 3,8 Mio. € investiert werden. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt in der Anschaffung von fünf Gelenk-Omnibussen und im Ausbau des neuen Betriebsleitsystems (ITCS). Weitere sechs Solo-Omnibusse sollen im Jahr 2017 angeschafft werden, das gesamte Investitionsvolumen beläuft sich auf 3,0 Mio. €. Sämtliche Neuanschaffungen sollen dem modernsten Abgasstandard entsprechen. Wir erwarten Fördermittel für die Einführung des ITCS durch die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) für 2015 in Höhe von ca. 700 T€ und für 2016 in Höhe von ca. 600 T€.

Die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen am Industriegleis werden fortgeführt.

Zur Verbesserung des Kostendeckungsgrades, vor dem Hintergrund steigender Treibstoff-, Material- und Personalkosten, werden die Beförderungsentgelte zum 01. April 2015 angepasst.

Trotz der gegenwärtig weiterhin erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen planen wir, die hohe Zahl von Fahrgästen auch im Jahr 2015 halten zu können.

Das Geschäftsjahr 2015 wird aus heutiger Sicht im neuen GöW-Konzern von mehreren Faktoren geprägt. Die unter dem Einfluss des Klimawandels stehende unbeständige und wechselhafte Witterung lässt keine verlässliche Planung zu. Kundenverluste an Wettbewerber führen zu Margenverlusten im Vertrieb. Wir erwarten für das Jahr 2015 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Konzern in einer Größenordnung von 1,7 Mio. € und für das Jahr 2016 von 1,7 Mio. €. Für die Stadtwerke Göttingen AG allein wird für das Jahr 2015 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in einer Größenordnung von 8,6 Mio. € erwartet.

Zwischen der Stadtwerke Göttingen AG (Organträgerin) und der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH (Organgesellschaft) bestand ein Gewinnabführungsvertrag bis zum Jahr 2014. Mit Wirkung zum 01.01.2015, 0 Uhr hat die Göttinger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe GmbH (GöW), Göttingen, die Anteile an der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH von der Stadtwerke Göttingen AG gekauft. Auch die Stadt Göttingen hat ihre Anteile an der Stadtwerke Göttingen AG an die GöVV mit Wirkung zum 31. Dezember 2014, 24.00 Uhr übertragen. Die GöW wird somit ab 01. Januar 2015 zum Organträger, die Stadtwerke Göttingen AG und die Göttinger Verkehrsbetriebe zu Organgesellschaften.

Risiko- und Chancenbericht

Bekannte Maßnahmen der Risikovorbeugung wie die Funktionstrennung und das Vier-Augen-Prinzip bei wichtigen Prozessen, Richtlinien und Dienstanweisungen sowie umfangreiche Berichtsmechanismen sind bereits sehr lange Grundbestandteil unseres bewährten internen Kontrollsystems. Darüber hinaus ist das Risikomanagement, geleitet durch ein softwaregestütztes Risikomanagementsystem, ein wichtiger Bestandteil unserer Geschäftsprozesse. Im Bereich des Risikomanagements wird von uns mit dem "Risiko-Kompass" eine Software eingesetzt, die den neuesten Entwicklungen und Anforderungen gerecht wird. Dieses Tool verfügt über ein erweitertes Kennzahlensystem und ist mit seinem checklisten-gestützten Verfahren geeignet, auch künftige Ansprüche an ein Risikomanagementsystem zu erfüllen.

In allen Bereichen unseres Unternehmens und mit Hilfe aller Risikoverantwortlichen wird eine permanente Risikoanalyse und -bewertung durchgeführt. Die Risiken werden nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und nach der zu erwartenden Schadenshöhe qualifiziert. Die Risikoverantwortlichen beurteilen die möglichen Schäden, die identifizierte Risiken verursachen könnten, anhand der Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Risikoursachen und Maßnahmen, mit deren Hilfe ein Risiko vermieden, reduziert oder abgewälzt werden kann, werden beschrieben und ständig aktualisiert.

Von den bislang erfassten Risiken ist lediglich ein Risiko als erheblich anzusehen. Dieses Risiko liegt im Bereich des Vertriebs und betrachtet den möglichen Margenverlust in der Versorgungssparte Gas durch eine Verschärfung des Gas-zu-Gas-Wettbewerbs. Dieses Risiko soll durch eine rechtzeitige Realisierung von günstigen Bezugskonditionen, verstärkten Einsatz von Kundenbindungs-Instrumenten sowie ein effektives Vertriebs-Controlling kompensiert werden. Darüber hinaus bestehen Risiken aus Preisanpassungen, für die eine Rückstellung gebildet wurde. Für ein eventuelles Risiko aus Preisanpassungsklauseln unserer Kunden in der Grundversorgung wurde noch keine Vorsorge getroffen. Hier muss erst die Umsetzung in deutsches Recht durch den BGH abgewartet werden.

Durch den Eintritt in den Strommarkt sind neue Herausforderungen für die Beschaffung entstanden, für die eine Richtlinie zur Risikobegrenzung erstellt wurde.

Die Stadt Göttingen hat die Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH zum 1. Januar 2015 im Rahmen eines öffentlichen Dienstleistungsauftrags (ÖDA) auf Basis der EU Verordnung Nr.1370/2007 im Rahmen einer Direktvergabe mit der Durchführung des ÖPNV in Göttingen bis zum 31. Oktober 2024 betraut. Dieser ÖDA ermöglicht es, der Stadt Göttingen und der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH vergabe- und beihilferechtssicher die kommenden Herausforderungen im ÖPNV zu meistern und die Finanzierung auf eine gesicherte Basis zu stellen. Über ein mit dem ÖDA verbundenes Anreizsystem wird es zukünftig möglich sein, den ÖPNV zielgerichtet zu fördern, um die Vorgaben des städtischen Nahverkehrsplans umzusetzen.

Diese Direktvergabe erfolgte als sogenannte Inhousevergabe. Das hat Auswirkungen auf die Untervergabe von Leistungen an Subunternehmer im Hinblick auf das Niedersächsische Tariftreue- und Vergabegesetz (NTVergG). Nach bislang vorherrschender Rechtsauffassung kann die GÖVB Leistungen an Subunternehmer vergaberechtsfrei außerhalb der Regeln des NTVergG vergeben. Das dämpft auch zukünftig unsere Kosten. Sollte die Vergabe von Fahrleistungen an Subunternehmer jedoch nach dem im NTVergG bislang allein vorgesehenen Tarifvertrag für Nahverkehr Niedersachsen (TV N) erfolgen müssen, wird es zu erheblichen Kostensteigerungen bei den Subunternehmerleistungen kommen. Die Neuvergabe der Subunternehmerleistungen erfolgt zum 1. Oktober 2015.

Mit Start des komplett überarbeiteten Liniennetzes zum 01. November 2014 wurde das Nah-verkehrsangebot in Göttingen auf neue Beine gestellt. Das Angebot berücksichtigt in stärkerem Maße die Bedürfnisse des Berufsverkehrs. Speziell für Pendler ist das Liniennetz morgens auf den Bahnhof und auf die Anschlüsse im Fern- und Regionalverkehr ausgerichtet. Ziel ist es, den rund 40.000 Berufspendlern von und nach Göttingen ein attraktives Angebot zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu bieten. Außerdem wurden die nachfragestarken Strecken konsequent auf einen Viertelstundentakt aufgewertet und die Anschlusssituation in der Innenstadt optimiert. Als Ergebnis umfangreicher politischer Willensbildung und Bürgerbeteiligung wurde das Fahrplanangebot gegenüber den ursprünglichen Planungen, die noch Basis für den Wirtschaftsplan 2014 waren, erheblich ausgeweitet. Wurden im früheren Liniennetz jährlich rund 3.650.000 Nutzwagenkilometer pro Jahr geleistet, sieht das neue Liniennetz 3,8 Mio. Nutzwagenkilometer pro Jahr vor. Das neue Liniennetz und Fahrplanan-gebot wurden vom Rat der Stadt Göttingen am 14. Juni 2013 beschlossen.

Seit Oktober 2014 gilt erstmalig das Semesterticket in Göttingen. Für einen verhältnismäßig geringen Semesterbetrag von 26,90 € wird den rund 27.000 Studierenden in Göttingen die uneingeschränkte Nutzung des Stadtbusses für den Zeitraum Oktober 2014 bis September 2015 ermöglicht. Auf der Achse Bahnhof - Uni-Nord wurde das Angebot auf tagsüber zehn Fahrten pro Stunde und Richtung verdichtet. Weitere Verbesserungen wurden im Nachtverkehr eingeführt (acht Nachtlinien im Stundentakt in den Nächten Fr/Sa und Sa/So). Das Semesterticket wird intensiv genutzt, wie die starke Nutzung der Busse insbesondere auf den zur Universität führenden Linien zeigt. Die Abstimmung für ein Semesterticket für den Zeitraum Oktober 2015 bis September 2016 ergab im Januar 2015 eine Zustimmung von fast 75 %. Der Preis wurde moderat auf 28,90 € erhöht.

Ein großes Risiko liegt derzeit in den Fahrzeiten im Liniennetz. Aufgrund der verkehrlichen Situation werden zur Aufrechterhaltung der Fahrplansicherheit zusätzliche Fahrzeiten eingeplant werden müssen. Hauptprobleme sind fehlende Busbevorrechtigungen mittels LSA-Beschleunigung oder Busspuren, massive Beeinträchtigungen auf einigen Strecken durch Radverkehr, hohe Verkehrsbelastung auf den Haupteinfallstraßen und zu enge Straßenquerschnitte. Es ist zu erwarten, dass die Kosten aufgrund dieser Situation massiv ansteigen werden.

Chancen ergeben sich aus den weiterhin niedrigen Kraftstoffpreisen, aus geringeren Kraftstoffverbräuchen durch den Einsatz von Euro-Vl-Fahrzeugen, aus einer dauerhaften Etablierung des Semestertickets, aus Erlössteigerungen durch die Einführung eines Erlösmanagementsystems und durch eine geringe Krankenquote durch nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement.

Beim Industriegleis setzte sich der Abwärtstrend des Vorjahres fort. Die Anzahl der Waggonzustellungen sank um 2,3 % gegenüber dem Vorjahr. Der größte Nutzer ist nach wie vor die SMP (Samvardhana Motherson Peguform) Deutschland GmbH. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2015 konnten wir einen leichten Anstieg bei den Waggonzustellungen verzeichnen. Wir erwarten, dass der Wert des Jahres 2014 in 2015 wieder erreicht wird.

In den kommenden Jahren werden allerdings erhebliche Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen im Industriegleis notwendig. Die Aufrechterhaltung des Betriebs wird nur möglich sein, wenn rund 1,2 Mio. € in Gleiskörper und Bahnübergänge investiert werden.

Die SMP möchte weiterhin eine Zustellung über das Industriegleis und ist auch bereit deutlich höhere Zustellungsgebühren zu akzeptieren. Offen bleibt allerdings, ob auch in Zukunft die Gleisanlieferung erhalten werden soll.

Grundsätzlich werden sich bietende Chancen unter Abwägung der damit zusammenhängenden Risiken nur dann ergriffen, wenn die damit verbundenen Investitionen zu einer angemessenen Verzinsung führen.

Der Abschluss eines Konzessionsvertrages im Anschluss an den zum Ende des Jahres 2013 ausgelaufenen Vertrag für die öffentlich Versorgung der Stadt Göttingen und ihrer Einwohner im Stadtgebiet mit Gas ist erfolgt.

Weitere entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen, die geeignet sind, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wesentlich zu beeinträchtigen, sind nach unserer Einschätzung derzeit nicht zu erkennen.

Göttingen, den 29. Mai 2015

STADTWERKE GÖTTINGEN AKTIENGESELLSCHAFT

Der Vorstand

Dr. Rappenecker

Wiegelmann

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Göttingen AG wurde während des Geschäftsjahres 2014 vom Vorstand auf Grund schriftlicher und mündlicher Berichte regelmäßig über die Lage des Unternehmens sowie die wesentlichen Geschäftsvorgänge unterrichtet. In drei Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat insbesondere mit dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2013, der vom Bilanz- und Finanzausschuss eingehend geprüft wurde, mit dem Bau des BHKW Holtenser Berg inkl. der Zustimmung zur Kreditaufnahme, mit der Entsendung eines Vertreters in den Koordinierungsausschuss der Gas-Union GmbH, Frankfurt, mit dem Wirtschaftsplan 2015 und der Mittelfristplanung 2016 - 2017, mit der Neuwahl von Mitgliedern in den Aufsichtsrat der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH, mit der Nachwahl von Mitgliedern in den Aufsichtsrat der Stadtwerke Göttingen AG und mit der Neuwahl des Aufsichtsratsvorsitzenden, mit dem Neuabschluss des Konzessionsvertrages für die öffentliche Gasversorgung im Gebiet der Stadt Göttingen, mit der Direktvergabe der Linienkonzessionen, der einhergehenden Umstrukturierung des Stadtwerke Konzerns inkl. der Vertragsanpassungen diverser Verträge bzw. Neuabschluss von Verträgen, mit dem Verkauf der Geschäftsanteile an der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH und mit dem Kauf und der Finanzierung der JXII GmbH.

Die gemäß Satzung zustimmungsbedürftigen Rechtsgeschäfte wurden mit dem Vorstand eingehend besprochen und nach abschließender Prüfung vom Aufsichtsrat genehmigt. Auf Grund der regelmäßigen Berichte über die wirtschaftliche Entwicklung hatte der Aufsichtsrat stets einen Überblick über die Lage und den Ausblick des Unternehmens. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand unter anderem auf Grund der Berichte und der erteilten Auskünfte laufend überwacht und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 sind von der in der Hauptversammlung am 29. Juli 2014 als Abschlussprüferin bestellten Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis zustimmend Kenntnis genommen.

Der Bericht des Abschlussprüfers ist den Mitgliedern des Bilanz- und Finanzausschusses ausgehändigt worden, der sich am 26. Mai 2015 ausführlich mit dem Jahresabschluss 2014 und dem Konzernabschluss 2014 beschäftigt und die entsprechenden Beschlüsse für die Aufsichtsratssitzung am 25. Juni 2015 vorbereitet hat. Die Abschlussprüfer haben sowohl an der Sitzung des Bilanz- und Finanzausschusses als auch des Aufsichtsrates teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung berichtet.

Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Die Prüfung von Jahresabschluss und Lagebericht sowie Konzernabschluss und Konzernlagebericht durch den Aufsichtsrat hat ebenfalls keine Beanstandungen ergeben. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014, der damit festgestellt ist. Dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns schließt sich der Aufsichtsrat an.

Im Geschäftsjahr 2014 gab es Veränderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrates:

In der Hauptversammlung am 29. Juli 2014 wurde Herr Hans-Hinrich Schriever für Herrn Jörg Hartmann, der sein Mandat zum 29. Juli 2014 niedergelegt hatte, in den Aufsichtsrat gewählt.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Oberbürgermeister Wolfgang Meyer legte den Aufsichtsratsvorsitz zum 31. Oktober 2014 nieder.

In der Hauptversammlung am 09. Dezember 2014 wurde Herr Rolf-Georg Köhler in den Aufsichtsrat gewählt.

Die Nachfolge als Aufsichtsratsvorsitzender trat der neue Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, Herr Rolf-Georg Köhler, am 09. Dezember 2014 an.

Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern, für Ihren Rat und Einsatz zum Wohle der Stadtwerke Göttingen AG.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtwerke Göttingen AG für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete und erfolgreiche Arbeit seinen Dank und seine Anerkennung aus.

Göttingen, 25. Juni 2015

Der Aufsichtsrat

Rolf-Georg Köhler, Vorsitzender

Gewinnverwendungsbeschluss 2014

In der Hauptversammlung am 25. Juni 2015 wurde beschlossen, vom ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 11.192.105,70 € einen Betrag von 6.490.000,00 € an die Gesellschafter auszuschütten und den Restbetrag von 4.702.105,70 € in die Gewinnrücklage einzustellen.

Stadtwerke Göttingen Aktiengesellschaft

Eigentümerstruktur