Klinikum Westfalen GmbH

Dortmund

Jahresabschluss zum 31.12.2022

Bilanz

AKTIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	€	€	€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software	616.209,00		384.252,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00		7.113,00
		616.209,00	391.365,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	115.131.365,26		113.785.868,26
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten	8.953,00		9.616,00
3. Technische Anlagen	5.565.963,00		4.019.432,00
4. Einrichtungen und Austattungen	11.745.438,00		12.750.284,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.699.678,53		6.027.117,49
		138.151.397,79	136.592.317,75
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundene Unternehmen	3.186.250,00		3.186.250,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00		0,00
3. Sonstige Finanzanlagen	1.596,98		3.471,28
		3.187.846,98	3.189.721,28
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	4.690.296,80		4.543.438,45
2. Unfertige Leistungen	5.155.316,35		3.999.512,86
		9.845.613,15	8.542.951,31
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	33.311.447,11		28.111.187,99
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 0,00 (Vj. € 0,00)
2. Forderungen an Gesellschafter	885,49		0,00
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 0,00 (Vj. € 0,00)
3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	22.376.219,24		15.008.614,65
- davon nach dem KHEntgG: € 21.575.036,91 (Vj. € 14.573.808,88)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 0,00 (Vj. € 0,00)
4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	4.006.983,44		2.686.782,65
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 0,00 (Vj. € 0,00)
5. Sonstige Vermögensgegenstände	11.208.974,99		5.717.231,51
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 0,00 (Vj. € 0,00)
		70.904.510,27	51.523.816,80
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		5.582.778,83	16.061.439,16
C. AUSGLEICHSPOSTEN FÜR EIGENMITTELFÖRDERUNG		10.749.485,59	10.749.485,59
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		450.024,54	328.134,55
		239.487.866,15	227.379.231,44
PASSIVA
	31.12.2022		31.12.2021
	€	€	€
A. EIGENKAPITAL
1. Gezeichnetes Kapital	2.038.000,00		2.038.000,00
2. Kapitalrücklagen	52.026.072,09		52.026.072,09
3. Gewinnrücklagen	4.392.788,18		4.392.788,18
4. Bilanzgewinn	11.608.503,28		5.981.670,17
		70.065.363,55	64.438.530,44
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR
FINANZIERUNG DES SACHANLAGEVERMÖGENS
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	51.615.916,71		50.451.425,00
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	3.188.219,24		1.796.703,94
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter	497.869,00		633.663,00
		55.302.004,95	52.881.791,94
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	22.145.831,00		22.545.000,00
2. Steuerrückstellungen	667.400,00		433.400,00
3. sonstige Rückstellungen	13.287.127,00		12.027.880,00
		36.100.358,00	35.006.280,00
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.984.390,09		17.915.693,13
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 1.863.926,87 (Vj. € 1.931.237,69)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.504.644,95		8.674.495,99
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 7.504.644,95 (Vj. € 8.610.269,00)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	11.204.124,61		1.737.934,54
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 11.204.124,61 (Vj. € 1.737.934,54)
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	11.150.116,49		8.977.490,29
- davon nach der BpflV / dem KHEntgG: € 8.353.856,57 (Vj. € 7.371.151,86)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 11.150.116,49 (Vj. € 8.977.490,29)
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur
Finanzierung des Sachanlagevermögens	10.615.694,01		5.225.191,54
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 10.615.694,01 (Vj. € 5.225.191,54)
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	12.360.501,46		15.083.051,37
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 2.360.501,46 (Vj. € 4.083.051,37)
7. Sonstige Verbindlichkeiten	9.088.901,43		17.327.005,59
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 8.992.638,99 (Vj. € 17.238.387,86)
- davon aus Steuern € 2.258.702,66 (Vj. € 2.078.377,09)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 2.586.864,03 (Vj. € 1.289.539,67)
		77.908.373,04	74.940.862,45
E. AUSGLEICHSPOSTEN AUS DARLEHENSFÖRDERUNG		111.766,61	111.766,61
		239.487.866,15	227.379.231,44

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. - 31.12.2022

	2022		2021
	€	€	€	€
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	216.931.580,09		213.150.113,29
2. Erlöse aus Wahlleistungen	7.835.240,06		7.280.726,89
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	13.118.732,96		9.444.134,60
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	2.358.262,88		2.806.213,52
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	18.733.451,83		9.629.940,72
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre: € 10.425.191,36 (Vj. € 1.527.584,53)
5. Erhöhung/Verminderung(-) des Bestandes an unfertigen Leistungen	1.155.803,49		40.899,43
6. andere aktivierte Eigenleistungen	237.951,68		113.942,35
7. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nr. 11	2.983.199,57		5.704.362,79
8. Sonstige betriebliche Erträge	14.863.769,27	278.217.991,83	10.332.623,80	258.502.957,39
9. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	137.966.358,62		128.395.993,30
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	27.686.891,11	165.653.249,73	26.339.557,46	154.735.550,76
- davon für Altersversorgung € 5.315.169,07 (Vj. € 4.941.517,40)
10. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	37.823.312,50		38.308.954,32
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	24.726.902,81	62.550.215,31	20.058.898,64	58.367.852,96
Zwischenergebnis		50.014.526,79		45.399.553,67
11. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	14.895.178,07		8.765.159,51
- davon Fördermittel nach dem KHG: € 6.146.379,08 (Vj. € 6.084.117,55)
12. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten oder Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	3.735.240,37		3.918.098,57
13. Erträge aus der Auflösung des Ausgleichspostens für Darlehensförderung	0,00		2,00
14. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	13.692.872,76		7.499.359,05
15. Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen	1.523.015,49	3.414.530,19	1.465.408,72	3.718.492,31
16. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	7.657.613,35		7.863.700,66
17. Sonstige betriebliche Aufwendungen	38.967.609,71	46.625.223,06	33.671.703,27	41.535.403,93
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre: € 3.981.334,55 (Vj. € 0,00)
18. Zwischenergebnis		6.803.833,92		7.582.642,05
19. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	11.260,77		11.671,19
- davon aus verbundenen Unternehmen € 129,94 (Vj. € 6.021,55)
20. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	811.417,12		1.569.821,94
- davon an verbundenen Unternehmen € 135.431,25 (Vj. € 0,00)		-800.156,35		-1.558.150,75
21. Steuern		376.844,46		139.669,72
- davon vom Einkommen und vom Ertrag € 306.944,00 (Vj. € 70.244,28)
22. Jahresüberschuss		5.626.833,11		5.884.821,58
23. Gewinnvortrag		5.981.670,17		96.848,59
24. Bilanzgewinn		11.608.503,28		5.981.670,17

Anhang für 2022

Allgemeine Hinweise

Die Klinikum Westfalen GmbH, Dortmund, betreibt zwei Krankenhäuser mit insgesamt vier Betriebsstätten. Unter dem Institutionskennzeichen (IK) 260 591 619 werden die Standorte Knappschaftskrankenhaus Dortmund-Brackel, Klinik am Park Lünen-Brambauer und das Hellmig-Krankenhaus Kamen geführt. Das Knappschaftskrankenhaus Lütgendortmund (ehemals Evangelisches Krankenhaus Lütgendortmund) wird unter dem IK 260 590 242 betrieben.

Der vorliegende Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 ist nach den Vorschriften der Verordnung über die Rechnungs- und Buchführungspflichten von Krankenhäusern (KHBV) unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie der einschlägigen Vorschriften des GmbHG und des Gesellschaftsvertrags aufgestellt.

In Ausübung des Wahlrechts nach § 1 Abs. 3 KHBV werden bei der Aufstellung nicht die Gliederungsvorschriften der §§ 266 und 275 HGB angewendet. Vielmehr wird die Bilanz nach Anlage 1, die Gewinn- und Verlustrechnung gemäß Anlage 2 und der Anlagennachweis als Bestandteil dieses Anhangs im Sinne von Anlage 3 der KHBV gegliedert.

Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten an dieser Stelle gemacht.

Registerinformationen

Die Gesellschaft ist unter der Firma Klinikum Westfalen GmbH mit Sitz in Dortmund im Handelsregister des Amtsgerichts Dortmund unter der Nummer HRB 17117 eingetragen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Auf die Zugänge zum Anlagevermögen werden zeitanteilige Jahresabschreibungen gerechnet. Die Anlagen im Bau werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von EUR 800,00 sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst; ihr sofortiger Abgang wird unterstellt.

Innerhalb der Finanzanlagen werden die Anteilsrechte und Wertpapiere zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten und die Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Ausleihungen sind auf den Barwert abgezinst.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen am Bilanzstichtag aktiviert. Für auf den Stationen gelagerte Vermögensgegenstände wurden Festwerte gebildet. Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen frei von Rechten Dritter.

Die unfertigen Leistungen sind auf der Basis von Einzelkalkulationen, die auf der aktuellen Betriebsabrechnung beruhen, zu Herstellungskosten bewertet. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie angemessene Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, für freiwillige soziale Leistungen und für die betriebliche Altersversorgung werden nicht aktiviert.

Alle Fälle sind verlustfrei bewertet, d. h. es sind von den voraussichtlichen Verkaufspreisen Abschläge für noch anfallende Kosten vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht einzelwertberichtigt sind, wird eine Pauschalwertberichtigung von 1 % vorgenommen. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr sind abgezinst.

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzuordnen. Die Gesellschaft geht allerdings von einer über den Wortlaut hinausgehenden Interpretation des Begriffes verbundene Unternehmen (vgl. § 272 Abs. 2 HGB) aus, so dass die Mehrheitsbeteiligungen der Knappschaft-Bahn-See im Krankenhausbereich darunter subsumiert werden.

Die flüssigen Mittel sind zu Nominalwerten angesetzt.

Der Rechnungsabgrenzungsposten wird gebildet für Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Der Ausgleichsposten aus Eigenmittelförderung wird entsprechend den Vorschriften des § 5 Abs. 5 KHBV bilanziert. Der Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung ist im handelsrechtlichen Sinne kein Vermögensgegenstand und daher als Korrekturposten zum Eigenkapital anzusehen.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens werden in Höhe der Finanzierungsbeträge gebildet, die auf die jeweils finanzierten Anlagegegenstände entfallen und entsprechend den auf diese Anlagegegenstände vorgenommenen Abschreibungen aufgelöst.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck - die eine generationenabhängige Lebenserwartung berücksichtigen - nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gebildet. Der Gesetzgeber hat beschlossen, für Pensionsrückstellungen ab 2016 einen von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre zugrunde zu legen, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Der Zinssatz beträgt 1,78 %. Eine Dynamisierung der Renten mit 1,0 % wurde berücksichtigt.

Mit Wirkung zum 31. Dezember 2011 wurde am 30.06.2011 die Mitgliedschaft in der VBL (Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder) gekündigt und durch Bildung einer entsprechenden Rückstellung im Jahr 2021 Vorsorge für die zu erwartende Ausgleichszahlung an die VBL getroffen.

Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft zur Finanzierung und Zahlungsabwicklung der Verpflichtung das gemäß der Satzung der VBL mögliche "reine Erstattungsmodell" gewählt. In diesem Zusammenhang wurde ein aktualisiertes Pensionsgutachten zum 31.12.2022 durch die Heubeck AG, Köln, erstellt.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren und ungewissen Risiken. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit fristadäquaten Zinsen abgezinst, die von der deutschen Bundesbank bekannt gegeben werden.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzuordnen. Die Gesellschaft geht allerdings von einer über den Wortlaut hinausgehenden Interpretation des Begriffes verbundene Unternehmen (vgl. § 272 Abs. 2 HGB) aus, so dass die Mehrheitsbeteiligungen der Knappschaft-Bahn-See im Krankenhausbereich darunter subsumiert werden.

Der passive Ausgleichsposten aus Darlehensförderung wird entsprechend den Vorschriften des § 5 Abs. 4 KHBV bilanziert.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel als Anlage zum Anhang dargestellt.

Angaben zum Anteilsbesitz

	Beteiligung %	Ergebnis in EUR	Eigenkapital in EUR
KW Service GmbH, Dortmund	100,0%	152.299,79	86.336,44
MVZ Klinikum Westfalen GmbH, Dortmund	100,0%	3.562,44	2.861.421,11
Knappschaft Kliniken Service GmbH, Bochum	5,0%	311.144,84	1.205.507,08
E. log Einkaufs- und Logistik GmbH, Dortmund ^*)	5,0%	-1.553,35	79.158,65

^*) Die E.log Einkauf- und Logistik GmbH befindet sich in Liquidation.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen in Höhe von TEUR 4.417 Forderungen gegenüber der Gesellschafterin DRV Knappschaft-Bahn-See als Kostenträger.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen in voller Höhe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Bilanzgewinn

Im Bilanzgewinn ist ein Gewinnvortrag von TEUR 5.982 enthalten; im Übrigen wird auf den Vorschlag für die Ergebnisverwendung verwiesen.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen für Personal in Höhe von TEUR 5.441 (Vj. TEUR 5.675), für Risiken aus MDK-Prüfungen inkl. MDK-Strafzahlungen nach § 275 c (3) SGB IV in Höhe von TEUR 2.198 (Vj. TEUR 1.531), für Risiken aus Haftpflichtschäden in Höhe von TEUR 2.078 (Vj. TEUR 1.785), für Risiken aus dem Budgetausgleich in Höhe von TEUR 1.306 (Vj. TEUR 2.106) sowie für ausstehende Rechnungen in Höhe von TEUR 1.223 (Vj. TEUR 487) gebildet.

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen in Höhe von TEUR 1.361 (Vj. TEUR 3.083) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die übrigen Verbindlichkeiten gegenüber verbunden Unternehmen in Höhe von TEUR 11.000 (Vj. TEUR 12.000) betreffen an die Klinikum Westfalen GmbH ausgezahlte Darlehen.

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2022

	31.12.2022
	Restlaufzeit			davon	gesamt
	bis 1 Jahr EUR	über 1 Jahr EUR	über 5 Jahre EUR	gesichert	EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.863.926,87	14.120.463,22	6.653.036,25	14.804.910	15.984.390,09
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.504.644,95	0,00	0,00	0	7.504.644,95
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	11.204.124,61	0,00	0,00	0	11.204.124,61
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	11.150.116,49	0,00	0,00	0	11.150.116,49
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	10.615.694,01	0,00	0,00	0	10.615.694,01
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.360.501,46	10.000.000,00	0,00	0	12.360.501,46
7. Sonstige Verbindlichkeiten	8.992.638,99	96.262,44	96.262,44	0	9.088.901,43
	53.691.647,38	24.216.725,66	6.749.298,69	14.804.910	77.908.373,04

	31.12.2021
	Restlaufzeit		gesamt
	bis 1 Jahr TEUR	über 1 Jahr TEUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.931	15.984	17.916
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.610	64	8.674
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.738	0	1.738
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	8.977	0	8.977
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	5.225	0	5.225
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.083	11.000	15.083
7. Sonstige Verbindlichkeiten	17.238	89	17.327
	47.804	27.137	74.941

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind TEUR 13.418 durch Grundpfandrechte gesichert. Zusätzlich besteht für ein Darlehen eine Bürgschaft der Stadt Kamen in Höhe von TEUR 1.387 was 80 % des Darlehensstandes zum 31.12. des Berichtsjahres entspricht.

Abgesehen von üblichen Eigentumsvorbehalten sind die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen frei von Sicherheiten.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:	2022	2021
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	216.931.580,09	213.150.113,29
2. Erlöse aus Wahlleistungen	7.835.240,06	7.280.726,89
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	13.118.732,96	9.444.134,60
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	2.358.262,88	2.806.213,52
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuches, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten.	18.733.451,83	9.629.940,72
Summe	258.977.267,82	242.311.129,02

Die Umsatzerlöse resultieren ausschließlich aus Leistungsbeziehungen im Inland.

Unter Nr. 4a. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht unter den Nummer 1 bis 4 enthalten, sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 1.326 enthalten. Diese setzen sich aus Kostenerstattungen in Höhe von TEUR 596, Boni für Vorjahre in Höhe von TEUR 206 sowie weiteren Nachberechnungen in Höhe von TEUR 523 zusammen.

Sonstige betriebliche Erträge

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von TEUR 14.864 handelt es sich im Wesentlichen um Erträge aus dem Ausgleichsfonds nach § 17a KHG und § 33 PflBG (TEUR 5.986), Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 4.704), dem Mutterschaftsgeld Aufwendungsausgleichsgesetz (TEUR 2.406) sowie Zuwendungen Dritter für Personalkosten (TEUR 1.554).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 38.968 handelt sich im Wesentlichen um Aufwendungen für Zentrale Verwaltungsdienstleistungen, Instandhaltungen, Wertberichtigungen und periodenfremde Aufwendungen.

Die periodenfremden Aufwendungen in Höhe von TEUR 5.674 betreffen in Höhe von TEUR 2.866 Kürzungen durch Krankenkassen.

Sonstige Angaben

Außerbilanzielle Geschäfte

Die Gesellschaft hat für PKW, medizinisch-technische Geräte sowie Betriebs und Geschäftsausstattung Standard Leasing Verträge (Operating-Leasing) abgeschlossen. Der Zweck ist die Vermeidung der Kapitalbindung sowie die Planbarkeit der Leasingraten über die Laufzeit des Leasingvertrages.

Der finanzielle Handlungsspielraum für künftige Entscheidungen wird hierdurch erweitert. Wesentliche Risiken sind nicht ersichtlich. Finanzielle Auswirkungen ergeben sich in Höhe der Leasingzahlungen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Neben den außerbilanziellen Geschäften bestehen in Höhe von TEUR 12.308 sonstige finanzielle Verpflichtungen. Davon bestehen keine Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

Im Einzelnen betreffen diese Verpflichtungen u. a. folgende Sachverhalte:

	TEUR
Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen	8.661
Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen	0
Sonstiges	3.647

Die Miet- und Leasingverträge enden zwischen 2023 und 2031.

Organe

Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Aufsichtsrates waren im Berichtsjahr:

am Orde, Bettina	Erste Direktorin der DRV KBS, Vorsitzende bis 07.04.2022
Schlüter, Andreas	Hauptgeschäftsführer Knappschaft Kliniken GmbH, Vorsitzender ab 07.04.2022
Kappen, Elke	Bürgermeisterin Stadt Kamen, stellvertretende Vorsitzende
Brennenstuhl, Bettina	Beigeordnete und Stadtkämmerin Stadt Lünen bis 30.09.2022
Buckmann, Carsten	Arbeitnehmervertreter Klinikum Westfalen GmbH
Degelmann, Jörg	Rentner
Dragon, Hans-Joachim	Arbeitnehmervertreter Klinikum Westfalen GmbH bis 16.05.2022
Gerdes, Rosemarie	Rentnerin, Ratsmitglied Stadt Kamen
Held, Heinz-Günter	Direktor DRV KBS
Holtmann, Peter	Rentner, Ratsmitglied Stadt Kamen
Jaschinski, Vicki	Beamtin
Kleine-Frauns, Jürgen	Bürgermeister Stadt Lünen ab 01.10.2022
Kolorz, Michael	Betriebsratsvorsitzender Knappschaftskrankenhaus Bottrop GmbH
Ladzinski, Ludwig	Rentner
Lueg, Anja	Industriekauffrau, Ratsmitglied Stadt Lünen
Menne, Volker	Beamtin
Petschke, Ute	Arbeitnehmervertreterin Klinikum Westfalen GmbH ab 16.05.2022
Razanica, Kemo	Direktor für Personal- und Sozialfragen, RAG AG
Utrata, Barbara	Lehrerin, Ratsmitglied Stadt Lünen
Weberink, Michael	Hauptgeschäftsführer Branchenverband Steinkohle e.V.

Die Bezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf insgesamt TEUR 49.

Geschäftsführung

Stefan Aust, Dipl. Kfm., M. Sc.	Hauptgeschäftsführer
Michael Kleinschmidt, Dipl.-Volkswirt	Geschäftsführer

Die Geschäftsführung erhält für Ihre Tätigkeit keine Bezüge von der Gesellschaft.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter:

	2022 Köpfe	2021 Köpfe
Ärztlicher Dienst	386	386
Pflegedienst	1.399	1.282
Medizinisch-Technischer Dienst	260	258
Funktionsdienst	329	334
Hauswirtschaftsdienst	11	14
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	57	63
Technischer Dienst	35	35
Verwaltungsdienst	147	141
Sonderdienst	9	9
Sonstiges Personal	80	76
Summe	2.710	2.598

Prüfungs- und Beratungsgebühren

Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar (brutto) des Abschlussprüfers beträgt für

	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	33
Andere Bestätigungsleistungen
Steuerberatungsleistungen
Sonstige Leistungen	9
	42

Betriebliche Zusatzleistungen

Mittelbare Versorgungsleistungen gegenüber einer bestimmten Anzahl von Arbeitnehmern bestehen bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen (KZVK). Aufgabe der KZVK ist es, den privatrechtlich beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der bei ihr beteiligten kirchlichen und diakonischen Arbeitgeber, eine zusätzliche Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren. Im Jahr 2022 betrug der Arbeitgeberbeitragssatz 5,25 % sowie des Arbeitnehmers von 0,75 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgeltes. Die Summe der umlagepflichtigen Gehälter beträgt TEUR 6.435.

Die Rentenzusatzversicherung der Knappschaft-Bahn-See (RZV) ist eine Zusatzversorgungseinrichtung der Knappschaft-Bahn-See. Die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (KBS) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Renten-Zusatzversicherung gehört dem Verbund der KBS an. Zum Verbund gehören auch die Gesetzliche Krankenversicherung und die soziale Pflegeversicherung, die Gesetzliche Rentenversicherung, die Minijob-Zentrale, die Seemannskasse und ein eigenes medizinisches Netz.

Die Renten-Zusatzversicherung ist eine eigenständige betriebliche Altersversorge des öffentlichen Dienstes. Sie führt nicht nur die Zusatzversorgung für die Beschäftigten der ehemaligen Deutschen Bundesbahn fort, sondern stellt auch die betriebliche Altersversorgung von weiteren beteiligten Arbeitgebern sicher. Der Pflichtversicherung in der Renten-Zusatzversicherung unterliegen grundsätzlich alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eines beteiligten Arbeitgebers, soweit aufgrund des Tarifrechts oder des Arbeitsvertrages Anspruch auf eine zusätzliche Versorgung besteht. Die Betriebsrente aus der Pflichtversicherung umfasst Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrenten. Die Finanzierung der Leistungen erfolgt im Umlage- und/oder im Kapitaldeckungsverfahren.

Momentan wird ein Beitragssatz in Höhe von 3,99 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts vom Arbeitgeber und ein Beitragssatz in Höhe von 2,81 % vom Arbeitnehmer erhoben. Für übergeleitete Mitarbeiter beträgt der Beitragssatz des Arbeitgebers (alleinig) momentan 6,8 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts. Die Summe der umlagepflichtigen Gehälter beträgt TEUR 110.973.

Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen haben.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss von TEUR 5.626 auf neue Rechnung vorzutragen.

Dortmund, 31. März 2023

Stefan Aust, Hauptgeschäftsführer

Michael Kleinschmidt, Geschäftsführer

Anlagennachweis zum 31.12.2022

Bezeichnung	Entwicklung der Anschaffungswerte
	Stand 01.01.2022 Euro	Zugang Euro	Umgliederung Euro	Abgang Euro	Stand 31.12.2022 Euro
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software	6.021.711,52	413.332,04	0,00	0,00	6.435.043,56
2. Geschäfts- oder Firmenwert	166.775,00	0,00	0,00	0,00	166.775,00
	6.188.486,52	413.332,04	0,00	0,00	6.601.818,56
Sachanlagen
1. Grundstücke mit Betriebsbauten	182.357.861,51	2.718.547,47	2.611.050,06	0,00	187.687.459,04
2. Grundstücke mit Wohnbauten	615.439,05	0,00	0,00	0,00	615.439,05
3. Technische Anlagen	25.645.496,44	937.452,88	1.316.419,27	0,00	27.899.368,59
4. Einrichtungen und Ausstattungen	66.339.977,55	1.771.968,57	5.748,06	1.519.624,63	66.598.069,55
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	6.027.117,49	3.605.778,43	-3.933.217,39	0,00	5.699.678,53
	280.985.892,04	9.033.747,35	0,00	1.519.624,63	288.500.014,76
Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	3.186.250,00	0,00	0,00	0,00	3.186.250,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Finanzanlagen	3.471,28	0,00	0,00	1.874,30	1.596,98
	3.189.721,28	0,00	0,00	1.874,30	3.187.846,98
	290.364.099,84	9.447.079,39	0,00	1.521.498,93	298.289.680,30

Bezeichnung	Entwicklung der Abschreibungen
	Stand 01.01.2022 Euro	Zuführung Euro	Umbuchung Euro	Abgang Euro	Stand 31.12.2022 Euro
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software	5.637.459,52	181.375,04	0,00	0,00	5.818.834,56
2. Geschäfts- oder Firmenwert	159.662,00	7.113,00	0,00	0,00	166.775,00
	5.797.121,52	188.488,04	0,00	0,00	5.985.609,56
Sachanlagen
1. Grundstücke mit Betriebsbauten	68.571.993,25	3.984.100,53	0,00	0,00	72.556.093,78
2. Grundstücke mit Wohnbauten	605.823,05	663,00	0,00	0,00	606.486,05
3. Technische Anlagen	21.626.064,44	707.341,15	0,00	0,00	22.333.405,59
4. Einrichtungen und Ausstattungen	53.589.693,55	2.777.020,63	0,00	1.514.082,63	54.852.631,55
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	144.393.574,29	7.469.125,31	0,00	1.514.082,63	150.348.616,97
Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	150.190.695,81	7.657.613,35	0,00	1.514.082,63	156.334.226,53

Bezeichnung	Restbuchwerte
	Stand 31.12.2022 Euro	Stand 31.12.2021 Euro
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software	616.209,00	384.252,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	7.113,00
	616.209,00	391.365,00
Sachanlagen
1. Grundstücke mit Betriebsbauten	115.131.365,26	113.785.868,26
2. Grundstücke mit Wohnbauten	8.953,00	9.616,00
3. Technische Anlagen	5.565.963,00	4.019.432,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	11.745.438,00	12.750.284,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.699.678,53	6.027.117,49
	138.151.397,79	136.592.317,75
Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	3.186.250,00	3.186.250,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00
3. Sonstige Finanzanlagen	1.596,98	3.471,28
	3.187.846,98	3.189.721,28
	141.955.453,77	140.173.404,03

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen und Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Klinikum Westfalen GmbH wurde zum 19.09.1973 gegründet. Die Gesellschaft betreibt zwei Krankenhäuser mit insgesamt vier Betriebsstätten. Unter dem Institutskennzeichen (IK) 260 591 619 werden die Standorte Knappschaftskrankenhaus Dortmund-Brackel, Klinik am Park Lünen-Brambauer und das Hellmig-Krankenhaus Kamen geführt. Das Knappschaftskrankenhaus Lütgendortmund (ehemals Evangelisches Krankenhaus Lütgendortmund) wird unter der IK 260 590 242 geführt.

Die Gesellschaft ist nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr. 6 GewStG von der Gewerbesteuer befreit, weil sie ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff. der Abgabenordnung verfolgt.

Gesellschafter der Klinikum Westfalen GmbH sind die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft Bahn See mit 59,8 %, die Stadt Lünen mit 20,1 % und die Stadt Kamen mit 20,1 %.

Die Gesellschaft hält laut Krankenhausplan insgesamt 1.120 stationäre Betten vor. Die Verteilung auf die einzelnen Disziplinen stellt sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt dar:

Fachbereich	Klinik am Park Lünen	Knappschaftskrankenhaus Dortmund	Hellmig-Krankenhaus Dortmund	Knappschaftskrankenhaus Lütgendortmund	GESAMT
Chirurgie	50	140	70	0	260
Frauenheilkunde und Geburtshilfe	0	32	0	0	32
HNO (Belegabteilung)	10	0	0	0	10
Innere Medizin	100	219	118	60	497
Geriatrie	0	0	0	70	70
Neurologie	0	34	0	0	34
Nuklearmedizin	0	6	0	0	6
Psychiatrie	0	0	0	123	123
Strahlentherapie	0	20	0	0	20
Urologie	0	38	0	0	38
Gesamt	160	489	188	253	1.090
Tagesklinik Psychiatrie	0	0	0	30	30
Gesamt inkl. Tagesklinik	160	489	188	283	1.120

2. Wirtschaftsbericht

a. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Gesundheitswesen stellt einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor dar und zählt zu den größten Branchen in Deutschland.

Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft wurde nahezu in allen Wirtschaftsbereichen durch die hohe Inflation, den Krieg in der Ukraine gestörte Lieferketten sowie die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona Pandemie negativ beeinflusst.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde zunächst die Einführung eines Versorgungsaufschlags für die in der Zeit vom 01.11.2021 bis zum 19.03.22 aufgenommenen COVID-19-Patienten beschlossen. Kurz vor dem Jahresende 2021 hat der Deutsche Bundestag beschlossen rückwirkend zum 15.11.2021 wieder Ausgleichszahlungen für freigehaltenen Betten zu gewähren. Diese bis zum 31.12.2021 beschlossene Verordnung wurde zunächst bis zum 19.03.2022 verlängert. Mit der Veröffentlichung vom 29.03.2022 zur Regelung weiterer Maßnahmen wurde eine Verlängerung der Ausgleichszahlungen bis zum 18.04.2022 und eine Verlängerung des Versorgungszuschlages bis zum 30.06.2022 beschlossen.

Durch das Inkrafttreten des MDK Reformgesetzes wurde die Einführung quartalsbezogener Prüfquoten von Abrechnungsfällen durch die gesetzlichen Krankenkassen eingeführt. Die Höhe der hausindividuellen Quoten je Quartal ist abhängig vom Anteil der unbeanstandeten Rechnungsprüfungen des Vorquartals. Hiervon abhängig ist ebenfalls die Höhe der Aufschläge, welche ab 2022 im Falle einer Rechnungskorrektur zusätzlich auf den korrigierten Rechnungsbetrag anfallen.

Ab dem Jahr 2025 werden im Pflegebudget durch das am 12.11.2022 in Kraft getretene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz ausschließlich Personalkosten der unmittelbar in der Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen eingesetzten Pflegefach- und Pflegehilfskräfte berücksichtigt. Alles weitere Personal wird ausschließlich über die DRG-Fallpauschalen finanziert.

Weitere am 02.12.2022 beschlossene Gesetze betreffen:

- Hebammen/Entbindungspfleger sind ab 2025 vollumfänglich mit den nachgewiesenen Kosten im Pflegebudget zu berücksichtigen.

- Regelungen zur finanziellen Stärkung der Pädiatrie und der Geburtshilfe

- Einführung von tagesstationären Behandlungen (ohne Übernachtung) zur Entlastung des Pflegepersonals

- Einführung einer sektorengleichen Vergütung für bestimmte Behandlungen zur Stärkung der Ambulantisierung. Leistungen und Vergütungen sind bis zum 31.03.2022 durch die Krankenkassen, Krankenhäuser und die kassenärztliche Bundesvereinigung festzulegen.

- Fristen für Budgetverhandlungen

- Finanzierung von landesrechtlich geregelten Pflegehilfe- und Pflegeassistenzausbildungen

- Verlängerung des Hygieneförderprogramms als Infektiologieförderprogramm um 3 Jahre

- Telekonsilarärztliche Leistungen

- und die Telematikinfrastruktur

Ferner wurde durch §26f KHG beschlossen, die Krankenhäuser im Zusammenhang mit den gestiegenen Energiekosten zu unterstützen. Für den Zeitraum Oktober 2022 bis April 2024 werden pauschale Ausgleichszahlungen für mittelbar gestiegene Energiekosten und krankenhausindividuelle Erstattungen für direkte Mehrkosten geleistet.

Die Perspektiven der Gesundheitsbranche werden durch das Spannungsfeld zwischen einem wachsenden Bedarf für adäquate Versorgung einerseits und ungeklärten Finanzierungsfragen andererseits geprägt. Aufgrund der Alterung der Gesellschaft wird es zum einen zu Veränderungen in den Behandlungsfeldern des Gesundheitsmarktes kommen, da ältere Menschen häufig unter anderen Krankheiten leiden als jüngere. Zum anderen wird sich die Finanzierungssituation verändern, da mit zunehmendem Alter das Krankheitsrisiko und die Pflegebedürftigkeit steigen und immer weniger Beitragszahler in den sozialen Sicherungssystemen für immer mehr Leistungsempfänger aufkommen müssen. Tendenziell führen diese Faktoren zu einem steigenden Leistungsdruck für die Leistungserbringer, der mittelfristig zu einem verstärkten Konzentrations- und Konsolidierungsdruck führen wird. Das Thema Privatisierung wird weiter an Relevanz gewinnen, da die öffentliche Hand aufgrund des Schuldenstandes mittelfristig nicht mehr die nötigen Investitionen tätigen kann.

Bedeutsames Thema im Gesundheitswesen ist unverändert der Fachkräftemangel, gerade bei den Pflegefachkräften, der in den Krankenhäusern zu einem stärker werdenden "Wettbewerb um Talente" führt.

Eine weitere Herausforderung im Gesundheitsbereich ist der Trend zur verstärkten Ambulantisierung von stationären Leistungen. Die Erbringung von ambulanten Operationen verlagert sich von den Vertragsärzten und niedergelassenen Ärzten stetig in Richtung der Krankenhäuser; somit nimmt die Anzahl der ambulanten Operationen in Krankenhäusern weiterhin kontinuierlich zu.

Geschäftsverlauf

Umsatz- und Leistungsentwicklung

Das Geschäftsjahr 2022 war weiterhin durch die COVID-19-Pandemie sowie geopolitische Risiken infolge des Krieges in der Ukraine geprägt.

Der Verlauf der Pandemie führte zu Einschränkungen bei der Leistungserbringung. Zudem ist es zu überproportionalen krankheitsbedingten Abwesenheiten im Bereich des medizinischen Personals gekommen.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Umsatzerlöse um TEUR 16.666 auf TEUR 258.977 angestiegen.

Die Leistungsentwicklung der Klinikum Westfalen GmbH verlief für das Jahr 2022 aufgrund der rückläufigen COVID-19-Pandemie erwartungsgemäß positiv. Bedingt durch die Ausgleichsmechanismen von Bund und Ländern konnte das Geschäftsjahr positiv und auf dem prognostizierten Niveau abgeschlossen werden.

An den Standorten Dortmund-Brackel, Lünen-Brambauer und Kamen reduzierte sich der Jahresüberschuss gegenüber dem Vorjahr (TEUR 3.958) um TEUR -1.212 auf TEUR 2.746. Die effektiven Bewertungsrelationen auf Basis des Kataloges 2022 stiegen bei einem reduzierten CMI um +1.097 Punkte. Die chirurgischen Abteilungen steigerten ihre Leistungen um insgesamt +1.423 Casemix-Punkte deutlich. Die im Jahr 2020 neu etablierte Fachabteilung der Gefäßchirurgie wirkte hierbei mit einer erneuten positiven Leistungsentwicklung von +113 Punkte bei. Die jeweils mit einem neuen Chefarzt besetzten Fachabteilungen der Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie der Unfallchirurgie und Alterstraumatologie beendeten das Geschäftsjahr mit einem Leistungszuwachs von +1.019 gegenüber dem Vorjahr. Die konservativen Fächer sanken im Vergleich zum Vorjahr um -431 Casemix-Punkte. Dies ist primär auf rückläufige Leistungszahlen der pneumologischen Fachbereiche aufgrund rückläufiger Beatmungsstunden im Rahmen der COVID-19-Pandemie am Standort Dortmund-Brackel und Lünen mit einer Abweichung von -598 Casemix-Punkten zurückzuführen.

Die Verweildauer stieg um +0,20 auf 6,55 Tage. Die Auslastung stieg, bedingt durch die gestiegene Fallzahl, von 66,95 auf 69,44 %.

Für den Standort Lütgendortmund wird ein um TEUR +955 gesteigertes Jahresergebnis ausgewiesen. Es stieg gegenüber dem Vorjahr (TEUR 1.926) auf TEUR 2.881. Die effektiven Bewertungsrelationen konnten um +40 Punkte auf 3.556 gesteigert werden. Die Verweildauer nahm bei einer Auslastung von 87,49 % um 0,88 auf 14,86 Tage. Im Bereich der Psychiatrie wurde die im Jahr 2019 genehmigte und im Feststellungsbescheid aufgeführte Bettenausweitung auf 123 Betten vollständig aus dem Jahr 2021 fortgeführt. Aufgrund der rückläufigen COVID-19-Pandemie kam es im Bereich der Psychiatrie zu einem deutlich gestegierten Patientenaufkommen. Die Belegungstage stiegen im Vergleich zum Vorjahr um +4.399 auf 45.220 Tage. Der (teil-)stationäre Daymix nahm um +3.709 auf 46.772 Punkte zu.

Der im Lagebericht 2021 prognostizierte Aufbau des Pflegedienstes konnte in großen Teilen erfolgreich umgesetzt werden. Die Etablierung der beiden neuen Fachabteilungen Angiologie und Gefäßchirurgie am Standort Dortmund-Brackel wurde erfolgreich fortgeführt.

In den Krankenhauserlösen sind TEUR 11.220 an Ausgleichszahlungen sowie Versorgungsaufschlägen des Gesetzgebers in Zusammenhang mit der COVID-19-Pademie enthalten. Diese betreffen im Wesentlichen Erträge im Zusammenhang mit Ausgleichszahlungen für freigehaltene Bettenkapazitäten in Höhe von TEUR 5.606, sowie Versorgungszuschläge von TEUR 5.614. Im Rahmen der Covid-19 Pandemie konnten darüber hinaus Zusatzentgelte für die Testung der Patienten in Höhe von TEUR 5.756 abgerechnet werden.

Investition und Finanzierung

Die Klinikum Westfalen GmbH wird aufgrund ihrer Stellung in der Krankenversorgung nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht gefördert. Im Berichtszeitraum erhielt die Gesellschaft pauschale Fördermittel nach § 18 Abs. 1 Nr. 2 KHGG NRW sowie die Baupauschale nach § 18 Abs. 1 Nr. 1 KHGG NRW.

In NRW gibt es ein Corona-Sonderprogramm für Krankenhäuser. Die Mittel werden nach dem für die Pauschalförderung geltenden Schlüssel auf die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen, die in den Krankenhausplan aufgenommen wurden, verteilt. Damit können Krankenhäuser kleinere Umbauten, Erweiterungen, Modernisierungen oder die Beschaffung bisher fehlender Anlagegüter wie zum Beispiel medizinische Geräte finanzieren. Förderfähig sind beispielsweise die Einrichtung von Isolierzimmern und Isolierstationen, die bauliche Umgestaltung von Stationen zum Abbau von doppelt vorgehaltenen Versorgungsstrukturen, die Anschaffung von medizinischen Geräten für die intensivmedizinische Versorgung oder von raumlufttechnischen Anlagen. Im Rahmen dieser Förderung wurden dem Klinikum TEUR 2.070 zur Verfügung gestellt, welche bis Ende 2024 verausgabt werden müssen. Bis zum 31.12.2022 konnten bereits TEUR 1.773 für Brandschutzmaßnahmen und dem Bau von Fluchttreppenhäusern am Standort Lütgendortmund sowie einer räumlichen Umgestaltung von Büroräumen zu Untersuchungs- und Behandlungsräumen am Standort Brackel verausgabt werden. Die zur Verfügung gestellten Fördermittel werden voraussichtlich bereits im 1. Halbjahr 2023 abfließen.

Im Rahmen des Krankenhauszukunftsfonds wurden in 2022 Zuwendungsbescheide in Höhe von TEUR 7.577 für Vorhaben gemäß § 14a Abs. 7 Krankenhausfinanzierungsgesetz erteilt. Mit einem Volumen von circa TEUR 5.300 sollen die Einrichtung eines digitalen Patientenportals inklusive des flächendeckenden WLAN Ausbaus sowie die Digitalisierung der Behandlungsprozesse mit der Umstellung auf ein digitales Anästhesieprotokoll, dem Ausbau der Spracherkennung und einer digitalen Pflegeplanung als wesentliche Fördertatbestände finanziert werden. Weitere Förderschwerpunkte liegen in der Digitalisierung der ZNA, der Einführung klinischer Entscheidungsunterstützungssysteme, dem Aufbau standortübergreifender IT-Strukturen sowie der telemedizinischen Betreuung. Bis zum 31.12.2022 wurden für diese Projekte bereits TEUR 756 verausgabt.

Zusätzlich erhielten wir im Rahmen der Einzelförderung gemäß § 21a des Krankenhausgestaltungsgesetztes Fördermittel in Höhe von TEUR 1.257 für den Bau einer geriatrischen Tagesklinik am Standort Lütgendortmund. Die Mittel wurden im April 2022 bewilligt. Mit der Umsetzung der Maßnahme wurde bereits im Dezember 2022 begonnen. Die Fertigstellung ist für Anfang 2024 geplant.

Insgesamt wurden im Berichtsjahr TEUR 9.447 investiert. Die Zugänge wurden dabei in Höhe von TEUR 6.005 aus Fördermitteln nach dem KHG sowie aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand und in Höhe von TEUR 3.442 aus Eigenmitteln finanziert.

Zu den größten Maßnahmen gehörten die Fortführung des Umbaus der Nuklearmedizin am Standort Dortmund-Brackel mit einem Investitionsvolumen im Geschäftsjahr von TEUR 2.649. Zusätzlich zu den bereits unter den Fördermitteln aufgeführten Investitionen wurde in die Kompletterneuerung der Lüftungsanlagen am Standort Lütgendortmund und Kamen in Höhe von TEUR 1.374 investiert. Insgesamt wurde in 2022 in Umbaumaßnahmen, Neubauten und technische Anlagen in Höhe von TEUR 6.506 investiert.

Neben den großen Bauprojekten entfielen rund TEUR 2.941 auf das bewegliche Anlagevermögen, welches zu einem Großteil dem Bereich der Medizintechnik und der IT zuzuordnen ist.

Personal

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 1.939,89 Vollkräfte

Dies ist ein Anstieg im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 von insgesamt 31,84 Vollkräften.

b. Lage

Ertragslage

Im Berichtsjahr hat die Klinikum Westfalen GmbH ein positives Rechnungsergebnis in Höhe von TEUR 5.627 erzielt und liegt damit über dem für das Jahr 2022 prognostizierten Ergebnis.

Im Bereich der Umsatzerlöse ohne berücksichtigte Erlösanteile gem. § 277 Absatz 1 HGB konnte das Unternehmen eine Steigerung um TEUR 7.563 gegenüber dem Vorjahr erzielen. Dies entspricht einer prozentualen Steigerung von 3,25 % und resultiert aus der Steigerung des Landesbasisfallwertes um 2,32 % sowie der Steigerung der Erlöse aus der allgemeinen stationären Versorgung inkl. der geleisteten Corona-Hilfsmaßnahmen, den ärztlichen und nicht-ärztlichen Wahlleistungen sowie den Erlösen aus ambulanten Leistungen.

Die im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie gezahlten Ausgleichszahlungen, Versorgungsaufschläge und Zusatzentgelte für die vorgenommenen Corona-Testungen beliefen sich im aktuellen Geschäftsjahr auf TEUR 16.989 und unterschreiten das Vorjahr um TEUR -6.862. Der Rückgang ist hierbei primär auf die zum 17.04.2022 letztmalig ausgezahlten Freihaltpauschalen zurückzuführen.

Der Krieg in der Ukraine verursachte Störungen in den Lieferketten und führte damit u.a. zu einer allgemeinen Steigerung des Preisniveaus. Die Konfrontation mit den Preissteigerungen führt zu einem deutlichen Anstieg der Aufwendungen.

Der Gesetzgeber hat daher im §26f KHG eine Anspruchsgrundlage für die Krankenhäuser geschaffen. Danach sollen zugelassene Krankenhäuser einerseits krankenhausindividuelle Ausgleichszahlungen zum pauschalen Ausgleich von mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachten Kostensteigerungen erhalten. Andererseits sollen sie krankenhausindividuelle Erstattungsbeiträge zum Ausgleich ihrer gestiegenen Kosten für den Bezug von Erdgas, Fernwärme und Strom beanspruchen können. Im Geschäftsjahr 2022 wurden sonstige betriebliche Erträge in Höhe von TEUR 567 für krankenhausindividuelle Erstattungsbeiträge zum Ausgleich der Energiekostensteigerungen erfasst.

Die um TEUR -2.721 deutlich reduzierten Zuweisungen der öffentlichen Hand resultieren, neben den zuvor aufgeführten Erstattungsbeiträgen zum Ausgleich der Energiekostensteigerung, aus den in 2022 verbleibenden Anteilen des unter dem Instandhaltungsaufwand verbuchten Aufwands des Konjunkturpaketes (TEUR 1.938). Die Veränderung zum Vorjahr beläuft sich hierbei auf einen Rückgang um TEUR -3.314.

Die sonstigen betrieblichen Erträge steigen im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 4.531 was primär auf die gestiegenen Erträge aus dem Ausgleichsfonds nach § 17a KHG und § 33 PflBG (TEUR 1.600) und auf die erhöhten Erträge im Rahmen der Rückstellungsauflösung (TEUR 2.512) zurückzuführen ist.

Der Personalaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um TEUR 10.918 auf TEUR 165.653 angestiegen. Ursächlich für den Anstieg des Personalaufwandes sind umgesetzte Tarifsteigerungen für die Beschäftigten sowie der Anstieg der Beschäftigtenanzahl.

Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Materialaufwand überproportional zum Anstieg der Umsatzerlöse erhöht. Ursächlich hierfür ist zum einen der Laborbedarf, welcher aufgrund der eingesetzten PCR und Antigen-Tests für Patienten- und Mitarbeitertestungen auf das Coronavirus über dem Vorjahr liegt, zum anderen die deutlich über Vorjahr liegenden Honorarkosten für eingesetztes Fremdpersonal. Der Materialeinsatz veränderte sich zum Vorjahr um TEUR 4.182 und liegt bei insgesamt TEUR 62.550 (+6,7%).

Der sonstige betriebliche Aufwand ist gegenüber dem Vorjahr um TEUR 5.296 gestiegen. Die Abweichung resultiert hierbei hauptsächlich aus den hier ausgewiesenen Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre in Höhe von TEUR 3.981 (Vorjahr TEUR 0).

Die Instandhaltungsaufwendungen liegen aufgrund der im Vorjahr durchgeführten Maßnahmen im Rahmen des Konjunkturpaketes um TEUR -2.782 unter dem Vorjahr.

Das neutrale Ergebnis inklusive Erlösanteile gem. § 277 Absatz 1 HGB übersteigt das Vorjahr mit TEUR 5.955 deutlich. Maßgeblich für diese Veränderung sind die im Jahr 2022 geschlossenen Budgetvereinbarungen der Jahre 2020 und 2021 welche mit einem positiven Beitrag von TEUR +7.428 zur Veränderung beitragen. Darüber hinaus erfolgte mit TEUR +2.047 eine deutliche Anpassung der Rückstellung für Fallkürzungen inkl. der nach § 275c Abs. 3 SGB V eingeführten Sanktionszahlungen bei beanstandeten Rechnungskürzungen.

Finanzlage

Der Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres beläuft sich auf TEUR 5.583.

Der Cash-Flow im engeren Sinne (TEUR 9.550) hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 277 verschlechtert. Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt TEUR -4.263 (Vorjahr TEUR -3.737), der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit beträgt TEUR -3.285 (Vorjahr TEUR -3.885) und der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit beträgt TEUR -2.931 (Vorjahr TEUR 9.927).

Zum Ende des Berichtsjahres hat die Gesellschaft Darlehen in Höhe von TEUR 27.443 aufgenommen. Hiervon wurden insgesamt TEUR 11.459 bereits getilgt, sodass noch Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 15.984 zur Rückzahlung anstehen.

Im Geschäftsjahr 2021 wurden zwei weitere Darlehen über TEUR 12.000 im Verbund aufgenommen. Diese werden in der Bilanz unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen. Hiervon wurden bereits Tilgungen in Höhe von TEUR 1.000 vorgenommen, sodass der Darlehensbestand sich auf TEUR 11.000 verringert hat.

Weitere Darlehensaufnahmen im Verbund sind geplant für die Errichtung der Komfortstation am Standort Lütgendortmund in Höhe von TEUR 5.000 und für die Aufstockung der Kapitalrücklage der MVZ Klinikum Westfalen GmbH in Höhe von TEUR 2.000.

Zusätzlich wurde aufgrund der erst zum 01.11.2022 umgesetzten Budgetvereinbarung für die Jahre 2020 und 2021 die Aufnahme eines Betriebsmittelvorschusses zum 01.11.2022 notwendig, welcher voraussichtlich ab dem 15.11.2023 durch Verrechnung mit laufenden Forderungen zurückzuzahlen ist.

Es konnte sämtlichen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme (ohne den Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung) hat sich im Berichtszeitraum um TEUR 12.109 auf TEUR 228.738 erhöht.

Das Sach-Anlagevermögen in Höhe von TEUR 138.151 ist in einer Größenordnung von TEUR 53.318 durch Zuschüsse finanziert.

Das Umlaufvermögen zuzüglich der Rechnungsabgrenzungsposten hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 10.327 erhöht. Wesentliche Erhöhungen sind im Rahmen der Budgetausgleichsberechnungen in Höhe von TEUR 7.368 im Bereich der Forderungen nach dem Krankhausfinanzierungsrecht zu verzeichnen. Zusätzlich hat sich der Forderungsbestand aus Lieferung und Leistungen um TEUR 5.200 erhöht. Hier wirkten sich die erst zum 01.11.2022 abgeschlossenen Budgetvereinbarungen für die Jahre 2020 und 2021 und die damit einhergehenden erhöhten Abrechnungsbeträge je Fall massiv aus. Dieser Effekt hat sich ebenfalls im Bereich der Guthaben bei Kreditinstituten mit TEUR -10.479 gegenläufig niedergeschlagen. Die Sonstigen Vermögensgegenstände sind um TEUR 5.492 gestiegen. Hauptursache sind die in dieser Position erfassten Forderungen in Höhe von TEUR 7.577 für die bereits erhaltenen Zuwendungsbescheide gem. § 14a Krankenhausfinanzierungsgesetz i. V. mit §§ 19 - 25 Krankenhausstrukturfondsverordnung, für die bis zum Bilanzstichtag noch keine Mittel abgerufen werden konnten.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 30,6 % bezogen auf die Bilanzsumme abzüglich des Ausgleichspostens für Eigenmittelförderung und ist somit bezogen auf das Vorjahr um 0,8 % gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Rückstellungen um TEUR 1.094 auf TEUR 36.100 und die Verbindlichkeiten erhöhten sich um TEUR 2.968 auf TEUR 77.908.

Der Anstieg der Rückstellungen resultiert aus diversen geringfügigen Veränderungen. Zusätzlich wurde erstmalig eine Rückstellung für die im Rahmen der MDK Prüfungen entstehenden Aufschlagszahlungen gem. § 275c Abs. 3 SGB V in Höhe von TEUR 697 gebildet.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus der Aufnahme des Betriebsmittelvorschusses in Höhe TEUR 10.000, welcher zum 15.11.2022 durch den Gesellschafter zur Verfügung gestellt wurde. Zusätzlich erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens in Höhe von TEUR 5.390 aufgrund der erhaltenen Fördermittel, welche bislang noch nicht verausgabt wurden. Gegenläufig wurden die Verbindlichkeiten gegenüber der VBL in Höhe von TEUR 10.137 ausgeglichen. Zusätzlich konnten Tilgungsleistungen im Rahmen der vorgehaltenen Darlehen in Höhe von knapp TEUR 1.000 erbracht werden.

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die finanziellen Leistungsindikatoren (Fallzahl, CM- Punkte sowie CM-Index) haben sich wie folgt entwickelt:

Fallzahl nach KHEntgG (einschl. Überlieger)		Summe der BewRel (einschl. Überlieger)		CMI (einschl. Überlieger)
2022	2021	2022	2021	2022	2021
35.669	34.137	34.155	33.053	0,956	0,968

Leistungsdaten gem. E1 / E3.1, gem. Katalog 2022

Der vereinbarte Basisfallwert hat sich auf 3.825,28 EUR (NRW) erhöht.

Die Arbeitnehmerbelange stellen aufgrund des Fachkräftemangels einen wesentlichen nichtfinanziellen Leistungsindikator dar. Wir begegnen diesen Anforderungen mit zahlreichen Maßnahmen wie beispielsweise zeitgemäßen Vergütungsstrukturen, Unterstützung bei der Wohnungssuche, Fortbildungsmaßnahmen sowie einem attraktiven Arbeitsumfeld.

3. Prognose, Chancen und Risiken

Die Geschäftsführung geht von einer Fortführung des Unternehmens aus. Derzeit sind keine singulären bestandsgefährdenden Risiken zu erkennen.

Risiken ergeben sich aus der Störung der Lieferketten infolge der geopolitischen Lage und der allgemeinen Entwicklung des Preisniveaus.

Aufgrund der Corona-Pandemie liegt neben der bestmöglichen Versorgung unserer Patienten der Fokus auf der wirtschaftlichen Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie.

Unser Geschäftsumfeld ist geprägt von gesundheitspolitischen Regulationseinflüssen. Zudem nimmt die Nachfrage nach medizinischen, insbesondere nach spitzenmedizinischen, Leistungen weiter zu. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach medizinischen / spitzenmedizinischen Leistungen wieder das Niveau der Vor-Pandemie Zeit annehmen wird. Die Vergütung der erbrachten Leistungen wird jedoch nicht angemessen angepasst.

Leistungsschwankungen im Krankenhaus, Leistungsverschiebungen in den ambulanten Bereich, die regulierte Preissetzung sowie die Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen können im Ergebnis zu Ergebnisbeeinträchtigungen führen. Diesen Risiken wird durch die Strukturen im Verbund sowie der fortlaufenden Anpassung und der damit einhergehenden Effizienzsteigerung aller Prozesse begegnet.

Der Fachkräftemangel in Deutschland und das damit einhergehende Risiko der Nichtbesetzung offener Stellen im Bereich der Pflege sowie im ärztlichen Bereich wird mit zahlreichen Maßnahmen angegangen.

Beschaffungsrisiken (Lieferschwierigkeiten, Qualitätsprobleme) werden durch einen verbundweiten Einkauf sowie durch die permanente Optimierung der Beschaffungsprozesse minimiert.

Aufgrund der hohen Eigenkapitalausstattung sowie der Innenfinanzierungskraft des Verbundes verfügt die Gesellschaft über eine ausreichende Liquidität. Mit einer verbesserten Liquiditätssituation ist mit Umsetzung des Pflegebudgets, da ab diesem Zeitpunkt die bis dahin vorfinanzierten Kosten dem Krankenhaus wieder zufließen, zu rechnen. Zwischenfinanzierungen sind jederzeit aufgrund der Verbundstruktur bis dahin möglich.

Chancen bieten sich für die Gesellschaft zum einen in einer konsequenten Weiterentwicklung der medizinischen Bereiche, zum anderen aber auch in der Vernetzung innerhalb des Verbundes der Knappschaftskrankenhäuser in der Region. Hierzu wurde die Knappschaft Kliniken GmbH geschaffen, die eine Stärkung des Verbundes auch hinsichtlich der Standardisierung im Sachmittelbereich und Kostenoptimierungen durch Benchmarks erreichen soll.

Darüber hinaus wurden weitere Schritte unternommen, die in 2020 gegründete MVZ Klinikum Westfalen GmbH weiter zu stärken. Die Erweiterung des MVZ mit zum Leistungsspektrum des Klinikums ergänzenden Kassenarztsitzen wird weiterhin angestrebt und ist in Vorbereitung. Damit wird auch die politisch gewollte Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung weiter vorangetrieben und durch geeignete qualitätssteigernde Maßnahmen die Patientenversorgung noch weiter optimiert.

Insbesondere die in 2022 abgeschlossene Baumaßnahme in der Nuklearmedizin zeigt, das zeitgemäße Herausforderungen an neuste medizinische technische Behandlungskonzepte federführend in der Region vorangetrieben werden. Die für Anfang 2023 geplante Inbetriebnahme eines zusätzlichen 1,5 Tesla MRTs wird zur Ausweitung des Leistungsspektrums des Klinikums erheblich beitragen und die Wettbewerbsposition verbessern.

Wie sich der weitere Verlauf des Ukraine Krieges auswirkt, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht im Detail beurteilen.

Mit dem "Krankenhauszukunftsgesetz" wurden die Fördermittel für Investitionsvorhaben in einem ersten Schritt erhöht. Jedoch reichen die darin vorgesehenen Investitionen nicht aus, um die Versäumnisse der Finanzierung aus dem Krankenhausfinanzierungsgesetz der Vergangenheit auszugleichen. Auch in Zukunft muss die duale Finanzierung aus dem Krankenhausfinanzierungsgesetz zwingend beibehalten werden.

Die geplante Krankenhausreform könnte zu weitrechenden Veränderungen in der Krankenhauslandschaft führen. Die Umsetzung soll bis zum Jahresende in einem Gesetz erfolgen. Es sollen drei bundeseinheitliche Krankenhaus-Versorgungsstufen definiert werden. Hierzu werden Mindeststrukturvoraussetzungen zugeordnet. Die Vergütung erfolgt je Versorgungsstufe.

Die Gesellschaft ist aufgrund der medizinischen Expertise, des umfangreichen Leistungsportfolios sowie der eingeleiteten Optimierungsprozesse gut auf die Veränderungen der Branche vorbereitet. Weitere Chancen sehen wir durch die fortschreitende Digitalisierung.

Für das Geschäftsjahr 2023 wird weiterhin mit einem positiven Rechnungsergebnis gerechnet. Ein leichter Rückgang des Jahresergebnisses, zum Jahr 2022 liegt insbesondere an den derzeit noch nicht vollständig kompensierten durch die Coronapandemie bedingten Fallzahlrückgängen. In 2023 werden voraussichtlich erstmalig seit Pandemiebeginn keine Corona-Ausgleiche zur Auszahlung kommen.

Für den Standort Lütgendortmund ist die Neueinstellung eines weiteren Chefarztes für Psychiatrie zum 1.7.2023 vollzogen. Dadurch wird auch die Belegung im psychiatrischen Bereich weiter belebt. Der weitere Ausbau von ambulanten Behandlungsmöglichkeiten wird vorangetrieben und mit der MVZ Klinikum Westfalen GmbH vernetzt, so dass auch von dieser Seite der Patientenzufluss weiterhin gewährleistet ist. Im medizinischen Bereich werden auch in 2023 die bestehenden u.a. Organzentren wieder rezertifiziert, so dass auch die Qualität der Leistungserbringung weiter auf hohem Niveau gewährleistet ist.

Die Geschäftsentwicklung kann sich je nach Verlauf des Urkaine Krieges sowie durch Eingriffe des Gesetzgebers in die Vergütungsstruktur des Geschäftsjahres 2023 anders als geplant entwickeln.

Dortmund, 31. März 2023

Stefan Aust, Hauptgeschäftsführer

Michael Kleinschmidt, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung erteilen wir dem Jahresabschluss zum 31.12.2022 der Klinikum Westfalen GmbH den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS:

An die Klinikum Westfalen GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Klinikum Westfalen GmbH, Dortmund, - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Klinikum Westfalen GmbH für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können,

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Krankenhausträgergesellschaft abzugeben,

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben, ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann,

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt,

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens,

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insb. die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Saarbrücken, den 14.07.2023

W+ST PUBLICA REVISIONSGESELLSCHAFT MBH
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT

Roman Woll, Wirtschaftsprüfer

Richard Boßlet, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. In alle Entscheidungen, die für die Gesellschaft von grundlegender Bedeutung waren, war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden.

Der Aufsichtsrat wurde von der Geschäftsführung ausführlich über die Geschäfts- und Finanzlage, die Personalsituation, über den Geschäftsverlauf der Gesellschaft sowie über Investitionsvorhaben und grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik informiert. Über die Geschäfte, die nach Maßgabe des Gesellschaftsvertrages und den Geschäftsordnungen der Zustimmung des Aufsichtsrates unterliegen, hat der Aufsichtsrat Beschluss gefasst. Im Rahmen der Berichterstattungen wurden außerdem regelmäßig der Gang der Geschäfte und die wirtschaftliche Situation dargelegt. Im Geschäftsjahr 2022 fanden drei Sitzungen statt.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen in regelmäßigem Kontakt mit der Geschäftsführung. Er wurde über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle zeitnah unterrichtet.

Jahresabschlussprüfung

Der Jahresabschluss 2022 mit Lagebericht der Klinikum Westfalen GmbH ist durch den gewählten Abschlussprüfer, die W+ST Publica Revisionsgesellschaft mbH, Saarbrücken, geprüft worden. Der Prüfer hat den Jahresabschluss als mit den ordnungsgemäß geführten Büchern und mit den gesetzlichen Vorschriften übereinstimmend befunden und festgestellt, dass im Lagebericht die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dargestellt sind. Er hat dies in einem uneingeschränkten Testat bestätigt.

Die Jahresabschlussprüfung wurde um die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und die Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse gemäß § 53 HGrG erweitert. Die W+ST Publica Revisionsgesellschaft mbH hat diese Prüfung auf der Grundlage des IDW-Prüfungsstandards 720, Fragebogen zur Prüfung nach § 53 HGrG durchgeführt. Nach dem abschließenden Ergebnis der so erweiterten Prüfung ergaben sich keine Beanstandungen.

Sämtliche Abschlussunterlagen, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und deren Anlagen sowie der Gewinnverwendungsvorschlag der Geschäftsführung haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Sie wurden geprüft und in der Sitzung am 31.08.2023 im Beisein des Prüfers ausführlich erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis angeschlossen und es gebilligt.

Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinikum Westfalen GmbH für ihren außerordentlichen persönlichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Dortmund, 31.08.2023

Der Aufsichtsrat

Andreas Schlüter, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Ergebnisverwendungsbeschluss

Die Gesellschafterversammlung der Klinikum Westfalen GmbH hat den Jahresabschluss zum 31.12.2022 in der Sitzung am 31.08.2023 im Umlaufbeschluss festgestellt und beschlossen den Jahresüberschuss in Höhe von 5.626.833,11 € auf neue Rechnung vorzutragen.

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit für das Jahr 2021

Gemäß § 21 Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG) haben Arbeitgeber mit in der Regel mehr als 500 Beschäftigten, die zur Erstellung eines Lageberichts nach den § 264 und § 289 des Handelsgesetzbuches verpflichtet sind, einen Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit zu erstellen.

Der Berichtszeitraum für den ersten Bericht umfasste gemäß § 25 Absatz 3 EntgTranspG mit allen Angaben das Kalenderjahr 2016. Da die Klinikum Westfalen GmbH tarifvertraglichen Regelungen unterliegt, erfolgt die Berichterstattung in einem Fünfjahreszeitraum. Dieser Nachfolgebericht umfasst den Zeitraum 01.01.2017 bis 31.12.2021.

I. Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern und deren Wirkung

Die Auswahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen der Einstellung, der betrieblichen Weiterbildung sowie Karriereplanung erfolgt bei der Klinikum Westfalen GmbH ausschließlich nach sachlichen und leistungsbezogenen Kriterien. Grundsätzlich wird bei der Besetzung der vorhandenen Arbeitsplätze eine angemessene Berücksichtigung Angehöriger beider Geschlechter angestrebt. Dies gilt genauso für die Besetzung offener Stellen mit Führungsfunktionen. Stellenausschreibungen sind grundsätzlich geschlechtsneutral formuliert. Eine Gleichstellungsbeauftragte wurde für die Klinikum Westfalen GmbH ebenfalls bestellt.

Die Beachtung der Gleichbehandlungsgrundsätze gem. des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), damit insbesondere des Diskriminierungsverbots, wird von der Unternehmensleitung kontinuierlich eingefordert und ist somit Teil der Unternehmenskultur.

Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Initiativen zur Schaffung familienfreundlicher Rahmenbedingungen, um so für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine größtmögliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen.

Zur Schaffung familienfreundlicher Rahmenbedingungen werden hierzu beispielsweise flexible Arbeitszeitmodelle angeboten, die auch eine Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit ermöglichen.

Um die Basis für Vielfalt bei unseren Nachwuchskräften zu schaffen, setzen wir auf ein talentorientiertes Auswahlverfahren: weg von einer fokussierten Auswahl nach Notendurchschnitten, hin zu einer Auswahl nach Talenten, Stärken und Interessen der Bewerberinnen und Bewerber, die für den jeweiligen Ausbildungsgang und die berufliche Perspektive in unserem Unternehmen erforderlich sind. So können wir Talente gewinnen und bisher ungenutzte Bewerberreservoire anzapfen.

II. Maßnahmen zur Herstellung von Entgeltgleichheit für Frauen und Männer

Die Klinikum Westfalen GmbH wendet auf die Arbeitsverhältnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst TVöD-K bzw. den TV Ärzte/VKA / TV DRV KBS bzw. den TV-Ärzte-KH/DRV KBS sowie den BAT-KF bzw. TV-Ärzte KF an. Es handelt sich um ein tarifliches Entgeltsystem, das die Vergütung im Wege eines diskriminierungsfreien Eingruppierungsverfahrens vergleichbar, transparent und basierend auf den auszuübenden Tätigkeiten, d. h. personenunabhängig und damit geschlechtsneutral regelt.

Auch in Führungspositionen bzw. bei Vereinbarung von außertariflichen Entgeltbestandteilen werden diese geschlechtsneutral definiert. Hinzu kommt, dass das Gesundheits- und Sozialwesen in besonderem Maße von einem Fachkräftemangel betroffen ist, so dass schon aus diesem Grund eine Unterscheidung nach dem Geschlecht bei jeglicher Auswahlentscheidung oder Vereinbarung einer Vergütung ausgeschlossen ist.

II. Statistische Angaben

Die Gesamtzahl von männlichen und weiblichen Angestellten stellt sich im Jahr 2021 wie folgt dar:

Durchschnitt 2021	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt
Männlich	530	141	671
Weiblich	997	931	1928
Gesamt	1527	1072	2599

Veränderung im Vergleich zum letzten Bericht:

	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt
Männlich	+26	+69	+95
Weiblich	+157	+238	+395
Gesamt	+183	+307	+490

Dortmund, den 31.03.2023

gez. Geschäftsführer

KNAPPSCHAFT KLINIKEN WESTFALEN GmbH