SWE Bäder GmbH

Erfurt

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

SWE Bäder GmbH, ERFURT

I. Grundlagen des Unternehmens

Die SWE Bäder GmbH (SWE B GmbH) betreibt in der Landeshauptstadt Erfurt (LH Erfurt) zwei Schwimmhallen, drei Freibäder und ein Strandbad. Die Gesellschaft erfüllt als hundertprozentige Tochter der ThüWa ThüringenWasser GmbH (ThüWa GmbH) Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge.

Sie setzt alle Maßnahmen im Zusammenhang mit der Errichtung, Betreibung und Unterhaltung von Hallen- und Freibädern zur Absicherung des Schul- und Vereinsschwimmens und zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit der Bad- und Saunabesucher um.

Wesentliche Aufgabengebiete der SWE B GmbH sind die Wasseraufsicht und -rettung in den von ihr betriebenen Bädern - ganzjährig in den Schwimmhallen und saisonal im Strand- und den Freibädern, die Überwachung und Einhaltung der Wasserqualität sowie der Erhalt und die Weiterentwicklung der technischen und baulichen Anlagen. Die Sicherung hoher Standards der Badeaufsicht und der Hygienekonzepte gehören zu den Kernaufgaben der Geschäftstätigkeit. Im Weiteren setzt die Gesellschaft die Anforderungen aus dem Leistungsvertrag mit der LH Erfurt um und sichert die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Schwimmsport- und Saunadienstleistungen sowie für gesundheitsorientierte Freizeit- und Erholungsangebote in der Landeshauptstadt Erfurt.

Im Jahr 2023 war die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft von den Auswirkungen der Energiekrise sowie den damit verbundenen Folgen auf den Betrieb geprägt. Die Grundlagen des Unternehmens und die abgeleiteten strategischen Zielsetzungen werden weiterhin als wesentlich angesehen.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die angespannte wirtschaftliche Lage in der deutschen Wirtschaft setzte sich im Geschäftsjahr 2023 fort. Inflation, Energiekrise und Probleme auf einigen Auslandsmärkten haben Thüringens Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2023 schrumpfen lassen. Die weiterhin hohe Inflation belastete die Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Kaufkraft ist gesunken.

Das Konjunkturklima hat sich auch in der kreisfreien Stadt Erfurt deutlich eingetrübt. Mit 81 von 200 möglichen Punkten liegt der Konjunkturklimaindex, der sowohl die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage als auch die Erwartungen und Pläne für die kommenden Monate berücksichtigt, nach wie vor klar unter dem langjährigen Durchschnitt von 107 Punkten. ¹

Die Möglichkeiten, Fachkräfte für den thüringischen Arbeitsmarkt zu gewinnen, sind weitgehend ausgeschöpft. Bis zum Jahr 2035 werden dort altersbedingt etwa 385.000 Personen aus dem Arbeitsleben austreten. Das regionale Potenzial an Fachkräften wird voraussichtlich nicht ausreichen, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken. ²

Die Preise der Energieprodukte in Thüringen (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) erhöhten sich im Jahresvergleich um durchschnittlich 0,6 Prozent. ³

Der Sachverständigenrat erwartet für 2023 einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts um 0,4 Prozent und für 2024 ein Wachstum von 0,7 Prozent. ⁴

2. Geschäftsverlauf

Die SWE B GmbH war im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 von den Folgen der Corona- und Energiekrise sowie von anhaltend hohen Energiekosten betroffen.

Der Badebetrieb in den Schwimmhallen und der Betrieb der Sauna in der Roland Matthes Schwimmhalle konnte nach der langen Phase der coronabedingten Einschränkungen erstmals ohne pandemiebedingte Einschränkungen stattfinden.

Die Gesellschaft setzte die Maßnahmen zur Energieeinsparung fort. Bestandteil des Maßnahmenpakets war die Absenkung der Wasser- und Raumlufttemperatur um zwei Grad in den Schwimmhallen. Parallel erfolgte ein kontinuierliches Monitoring der Besucher- und Erlösentwicklung. Aufgrund der nur geringen Akzeptanz der Energiesparmaßnahmen von Badegästen aus dem öffentlichen Betrieb, Vereinen, Schulklassen, Kursteilnehmern und dem REHA-Sport, veranlasste die Gesellschaft im Einvernehmen mit dem Gesellschafter, die Wassertemperaturen zum 11. Februar 2023 (Ferienbeginn) in den Schwimmhallen wieder zu erhöhen. Die Reduzierung und Einschränkungen der Intervalle für die Wasserattraktionen sowie die reduzierten Öffnungszeiten in den Schwimmhallen am Wochenende und der Sauna der Roland Matthes Schwimmhalle blieben bis zum 1. April 2023 bestehen.

Zur anteiligen Kompensation der Energiepreissteigerungen und den damit verbundenen Kostensteigerungen von betrieblichen Aufwendungen wurden die Preise für das öffentliche Schwimmen in der Roland Matthes Schwimmhalle zum 1. März 2023 erhöht. Parallel wurden die Nutzungsdauern für das Standardticket von 3 auf 2 Stunden reduziert. Zur weiteren Kompensation der krisenbedingten Kostensteigerungen wurde ab September 2023 der Saunapreis sowie die Preise für den Schwimmunterricht und Aquakurse in der Roland Matthes Schwimmhalle erhöht. Die Preisfindung folgt dabei der Balance zwischen wirtschaftlicher Notwendigkeit und gesellschaftlich - politischer Akzeptanz.

Die Verhandlungen zum Leistungsvertrag Bäder wurden mit den Vertretern des Erfurter Sportbetriebes und der Landeshauptstadt Erfurt im Berichtsjahr fortgesetzt und fanden mit Vertragsunterzeichnung im IV. Quartal 2023 ihren Abschluss. Die Erhöhung des Leistungsentgeltes wurde ab dem 1. Juli 2023 wirksam.

Die im I. Quartal 2023 ausgebliebenen Nutzungen der Schwimmhallenangebote durch die Absenkung der Wasser- und Lufttemperaturen konnten in den folgenden Quartalen nicht aufgeholt werden.

Am 22. April 2023 einigten sich die Tarifparteien im öffentlichen Dienst auf einen neuen Tarifvertrag mit der Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024. Die Beschäftigten erhielten ein Inflationsausgleichsgeld, das in verschiedenen Schritten bis zum Februar 2024 gezahlt wird. Die Tabellenentgelte (brutto) werden ab dem 1. März 2024 erhöht.

Am 8. Mai 2023 startete die Eröffnung der Freibadsaison. Sanierungsbedingt blieb das Dreienbrunnenbad im Jahr 2023 geschlossen. Am 17. September 2023 endete die Freibadsaison mit der Schließung des Nordbades.

Die Schlussabrechnung der November- und Dezemberhilfe erfolgte gegenüber dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im II. Quartal 2023. Das führte zu Rückzahlungen in Höhe von 6 T€.

Die Verfügbarkeit von Fachangestellten für Bäderbetriebe bleibt deutschlandweit weiterhin angespannt und erfordert laufend Personalbindungsmaßnahmen. Die erforderlichen Dienstzeiten im Freizeitbereich gekennzeichnet durch eine Sieben - Tage - Woche im Schichtbetrieb stehen nicht im Einklang mit dem steigenden Bedürfnis der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach einer ausgeglichenen Work-Life Balance. Um der steigenden Fluktuation entgegenzuwirken, hat die Gesellschaft ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Mitarbeiterkommunikation, des Arbeitsklimas und der Arbeitsbedingungen sowie zur Erhöhung der Mitarbeiterbindung umgesetzt. Im Ergebnis übernehmen mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr Verantwortung durch neue Aufgaben und Funktionen. Mit Jahresbeginn 2023 konnten die Stellen für Fachangestellte für Bäderbetriebe erstmals seit 3 Jahren wieder vollständig besetzt werden. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt zur Gewinnung von eigenem Personal sowie bei Dienstleistungen bleibt weiterhin angespannt. Aufgrund der fehlenden Einsatzkräfte bei Dienstleistern wurde insbesondere die tägliche Absicherung der Badeaufsicht und der Serviceleistungen erschwert. Der Fachkräftemangel zeigte sich besonders bei der Besetzung von Saisonmitarbeitern im Bereich Kasse und Reinigung. Es konnten nicht alle Stellen in der Saison konstant mit qualifiziertem Personal besetzt werden. Die Gesellschaft hat für das nachfolgende Geschäftsjahr ein Personalkonzept entwickelt, dass auf der ganzjährigen unbefristeten Anstellung von qualifizierten Teilzeitkräften basiert. Über Jahresarbeitskonten erfolgt die Steuerung der saisonalen Schwankungen. Ziel ist die Absicherung der Freibadsaison.

Die Gesellschaft hat die Organisationsstruktur im IV. Quartal 2023 weiterentwickelt und wird Veränderungen im nachfolgenden Berichtsjahr umsetzen.

Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen hat mit dem Arbeitskreis Thüringer Bäder und dem Forum Gemeinwohl e.V., Leipzig, ein Pilotprojekt zur Zertifizierung des Gemeinwohlbeitrages von Bädern für die Gesellschaft (im Sinne von Öffentlichkeit) initiiert. Die SWE Bäder GmbH hat gemeinsam mit 4 weiteren Thüringer Bädern an dem Pilotprojekt mitgewirkt. Der Abschluss des Pilotprojektes endet im Januar 2024 mit der Übergabe der Zertifikate.

Der Bäder - Energiekrisenstab setzte seine Arbeit bis 31. März 2023 fort. Das monatliche Monitoring der Energieverbräuche und -preise sowie die Prüfung, Bewertung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz erfolgt fortlaufend.

Die Gesellschaft verfolgt die strategischen Zielstellungen, die CO ₂ Bilanz zu verbessern und die Eigenerzeugung von Energie in Verbindung mit der Reduktion von fossilen Brennstoffen / Decarbonisierung zu erreichen. Mit der Dachsanierung der Roland Matthes Schwimmhalle wurde die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage geplant.

Die schrittweise Umstellung der Beleuchtung der Schwimmhallen auf energieeffizientere Leuchten und Leuchtmittel wurde fortgesetzt.

Die erforderlichen Wartungs- und Erhaltungsmaßnahmen der Gesellschaft konnten nur teilweise planmäßig umgesetzt werden, da es zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von Material, Dienstleistungskapazitäten sowie eigenen Personalressourcen gekommen ist.

Im Geschäftsjahr 2023 haben insgesamt 523.840 Besucher die Hallen- und Freibäder der SWE B GmbH besucht. Die geplante Gesamt- Besucherzahl wird mit 9.947 Besuchen überschritten. Durch die noch verhaltene Nutzung im öffentlichen Badebetrieb in den ersten Monaten des Jahres 2023 blieben die Besucherzahlen in den Schwimmhallen im Jahresverlauf noch unter dem Planansatz.

	Planjahr	Berichtsjahr	Veränderung	Vorjahr
Hallenbäder	361.393	351.907	-9.486	279.418
Freibäder	152.500	171.933	19.433	203.670
Summe Besucherzahlen	513.893	523.840	9.947	483.088

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr verschiedene Szenarien zur Reduzierung des Verlustausgleiches des Gesellschafters erarbeitet und wirtschaftlich bewertet. Eine Beschlussfassung über die Umsetzung der Maßnahmen steht noch aus.

Im Berichtsjahr konnten als wesentliches Digitalisierungsprojekte das Update und die Programmierung einer Schnittstelle zu SAP für das Personaldienstplanungsprogramm umgesetzt werden.

Da die Wartung und der Support für das SAP/R3 System im Jahr 2027 ausläuft, stellt die SWE Unternehmensgruppe bis zum 1. Januar 2025 für alle Tochterunternehmen die kaufmännischen Prozesse, bisher durch SAP R/3 gestützt, auf SAP S/4 HANA um. Die Gesellschaft hat planmäßig an der Vorbereitung der Umsetzung mitgewirkt.

Die Neugestaltung einer nutzerfreundlichen Homepage ergänzen die Maßnahmen zur Akquise neuer Kunden und die Verbesserung der Informationsqualität. Der "Onlineshop" wird mit neuen Angeboten stetig erweitert.

Die Sanierung des Freibades Dreienbrunnen wurde im Geschäftsjahr 2023 fortgesetzt. Der Pächter für die Übernahme der gastronomischen Versorgung der Badegäste und der Angebote von Kulturprogrammen konnte über ein Interessenbekundungsverfahren vertraglich gebunden werden.

Das sanierte Dreienbrunnenbad konnte nicht wie geplant im Juli 2023 eröffnen. Zusätzlich notwendige Baumaßnahmen und die hierfür nur begrenzt verfügbaren Fachkräfte in den bauausführenden Firmen sowie Lieferengpässe bei Materialien führten zu Verzögerungen im Bauablauf und damit zur Verschiebung des Fertigstellungstermins in das Geschäftsjahr 2024.

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 1.853 TEUR in die Sanierung des Dreienbrunnenbades investiert.

Die Bau- und Kostenentwicklung wurde fortlaufend überwacht. Die Projektleitung nahm in dem ihr möglichen Rahmen darauf Einfluss, den Baufortschritt zu beschleunigen und die Kostensteigerungen zu begrenzen. Der Mehrkostenbedarf in Höhe von 1.174 TEUR wurde gegenüber dem Fördermittelgeber Landeshauptstadt Erfurt beantragt und bestätigt. Der 2. Änderungsbescheid des Fördermittelgebers vom 27. November 2023 liegt vor.

Die Mehrkosten resultierten im Wesentlichen aus erheblichen Materialpreissteigerungen, Preisanpassungen aufgrund der Bauzeitverlängerung, erst im Bauprozess erkennbaren Schädigungen der denkmalgeschützten Bausubstanz sowie Maßnahmen aufgrund unbekannter Bestandssituationen, die u.a. zusätzliche Abbruchleistungen erforderten.

Für die Sanierung des Freibades Möbisburg wurde die Kostenberechnung laut Fördermittelantrag anhand aktueller Marktpreise neu bewertet.

Die prognostizierten Mehrkosten in Höhe von 1,03 Mio. € zur Realisierung der Baumaßnahme wurden mit dem Nachtragshaushalt 2023 der Landeshauptstadt Erfurt durch den Stadtrat in Höhe von 888 TEUR bestätigt.

Der Förderbescheid über die Mehrkosten wird für Frühjahr 2024 erwartet und ist im Haushaltsentwurf der Landehauptstadt Erfurt eingestellt. Mit dem 2. Änderungsbescheid verlängerte die Landeshauptstadt Erfurt den Bewilligungszeitraum bis 31. Dezember 2024. Eine weitere Verlängerung bis 2025 ist förderrechtlich erst zum Ende des Jahres 2024 möglich.

Die von der Bundesregierung beschlossenen Energiepreisbremsen laufen zum Jahresende 2023 aus. Aufgrund der jeweiligen Richtlinien konnten zur Abmilderung der Krisen keine weiteren Fördermittel für den laufenden Betrieb beantragt werden.

Die erheblich gestiegenen Energie- und Beschaffungskosten sowie die Situation am Arbeitsmarkt haben den Geschäftsverlauf maßgeblich geprägt. Das Jahresergebnis beläuft sich auf -1.576 TEUR (Vorjahr -1.301 TEUR). Die überproportionalen Kostensteigerungen konnten im Wesentlichen durch Einsparmaßnahmen und Preissteigerungen abgemildert werden.

3. Lage des Unternehmens

Ertragslage

Die SWE B GmbH hat im Geschäftsjahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 6.830 TEUR (Vorjahr 6.285 TEUR) erwirtschaftet.

Im Jahr 2023 erfolgten die Zahlungen des Leistungsentgeltes unter Berücksichtigung der vereinbarten Steigerung von 2% bis 30. Juni 2023. Die Erhöhung des Leistungsentgeltes in Höhe der anteiligen Energiekosten sowie um 3% der restlichen anfallenden Aufwendungen wurde ab dem 1. Juli 2023 wirksam.

Die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr haben sich positiv entwickelt. Die deutlichsten Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr waren in den Umsätzen aus Einzelnutzungen (+123 TEUR), den Saunen (+96 TEUR), dem Schwimmunterricht (+29 TEUR) und den Kursen (+104 TEUR) zu verzeichnen.

Die Umsatzerlöse liegen mit 128 TEUR unter dem Planansatz. In den Hallenbädern und der Sauna erreichten die Besucherzahlen noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau.

Die Materialaufwendungen betrugen im Berichtsjahr 3.084 TEUR und stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 380 TEUR. Der Anstieg der Materialaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus den gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Aufwendungen für Strom (+32 TEUR), Fernwärme (+155 TEUR), Wasser und Abwasser (+21 TEUR), Saisonarbeiter (+94 TEUR) sowie Wartung und Instandhaltung technischer Anlagen (+ 68 TEUR).

Die wesentlichen Wartungen und Instandhaltungen zum Erhalt der Anlagen und Objekte wurden durchgeführt. Für die Unterhaltung wurden im Berichtsjahr 341 TEUR (Vorjahr: 281 TEUR) aufgewendet. Das sind 60 TEUR mehr als im Vorjahr.

Investitionen wurden maßgeblich für die Sanierung des Dreienbrunnenbades und sowie der Sanierung der Duschen in der Schwimmhalle Johannesplatz durchgeführt.

Insgesamt investierte die Gesellschaft im Berichtsjahr 2.138 TEUR und beauftragte Investitionen in Höhe von 693 TEUR (Plan 3.845 TEUR). Die Abschreibungen (1.028 TEUR; Vorjahr 1.058 TEUR) liegen leicht unter dem Vorjahresniveau.

Die Personalaufwendungen betrugen 3.405 TEUR (Vorjahr: 3.007 TEUR). Die Personalaufwendungen beinhalten Mehraufwendungen aus Tarifsteigerungen, Abfindungen und Rückstellungszuführungen im Rahmen von Altersteilzeitregelungen. Gegenüber dem Plan werden die Personalaufwendungen um 126 TEUR unterschritten, insbesondere aufgrund nicht besetzter Planstellen.

Die Anzahl der durchschnittlich Beschäftigten betrug im Berichtszeitraum 74 (Vorjahr 71), wobei der Anstieg ausschließlich auf geringfügig Beschäftigte und Saisonkräfte entfällt

Insgesamt sind in 2023 Rückstellungen in Höhe von 943 TEUR (Vorjahr 346 TEUR) neu gebildet und 273 TEUR (Vorjahr 266 TEUR) verbraucht worden. Personalrückstellungen hatten im Berichtsjahr wie im Vorjahr wesentlichen Anteil sowohl an den zugeführten als auch an den verbrauchten Rückstellungen. Im Weiteren wurden im Berichtsjahr die gewährten Beträge aus Entlastungen nach dem Strompreisbremsengesetz (StromPBG) und dem Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG) sowie für ungewisse Verbindlichkeiten aus der noch ausstehenden Schlussabrechnung des Leistungsvertrages mit der Landeshauptstadt Erfurt zurückgestellt.

Die SWE B GmbH konnte das Ergebnis vor Steuern (EBT) des Jahres 2023 auf einen Verlust in Höhe von 1.576 TEUR (Vorjahr 1.301 TEUR) begrenzen und hat damit den Planwert von 2023 um 446 TEUR unterschritten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (EBITDA) beträgt für das Jahr 2023 -816 TEUR (Vorjahr -475 TEUR). Das Ergebnis vor Verlustübernahme wird gemäß Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag durch die ThüWa GmbH ausgeglichen.

Finanzlage

Der Finanzmittelfonds betrug zum 31. Dezember 2023 1.444 TEUR (Vorjahr 529 TEUR) und besteht im Wesentlichen aus Mitteln des konzernintern bei der SWE Service GmbH geführten Cashpools.

Die Finanzlage der SWE B GmbH stellt sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar:

	Berichtsjahr	Vorjahr
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit	-133 TEUR	-445 TEUR
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit	-2.138 TEUR	-1.555 TEUR
Cash-Flow aus Finanzierungsstätigkeit	3.186 TEUR	1.383 TEUR
Veränderung Finanzmittelfonds	915 TEUR	-617 TEUR

Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt -133 T€ (Vorjahr -445 T€).

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von -2.138 TEUR (Vorjahr -1.555 TEUR) finanzierte insbesondere die Freibadsanierung Dreienbrunnenbad und die Restleistungen für den Umbau der Roland Matthes Schwimmhalle.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist durch Verlustübernahme des Gesellschafters ThüWa GmbH gemäß Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag, das Jahr 2022 betreffend, in Höhe von 1.301 TEUR (Vorjahr 238 TEUR) und dem Zufluss von Fördermitteln in Höhe von 2.028 TEUR (Vorjahr: 1.145 TEUR) geprägt.

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt über die Einbindung in das Zentrale Finanzmanagement der Stadtwerke Erfurt Gruppe. Über das Zentrale Finanzmanagement werden Mittelbedarf und Mittelherkunft der Einzelgesellschaften geplant, aggregiert und gesteuert. Die Liquidität der SWE B GmbH war durch die Integration in das Zentrale Finanzmanagement der Stadtwerke Erfurt Gruppe jederzeit gesichert. Durch den Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag mit der ThüWa GmbH ist die SWE B GmbH jederzeit in der Lage, ihren Gesellschaftszweck zu erfüllen.

Die Eigenkapitalquote beträgt rd. 62 % (Vorjahr ca. 70 %).

Vermögenslage

Die Bilanzsumme beträgt zum 31. Dezember 2023 21.648 TEUR (Vorjahr 19.335 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2023 belaufen sich die durchgeführten Investitionen auf insgesamt 2.138 TEUR (Vorjahr 1.555 TEUR). Diese umfassen im Wesentlichen die Sanierung des Nassbereiches der Schwimmhalle Johannesplatz sowie Planungs- und Bauleistungen für das Dreienbrunnenbad.

Im Sonderpostern für Investitionszuschüsse wurden Zugänge an Fördermitteln für die Sanierung der Freibäder in Höhe 2.028 TEUR bilanziert.

Die sonstigen Rückstellungen (1.006 TEUR, Vorjahr 374 TEUR) beinhalten im Wesentlichen Personalrückstellungen (319 TEUR, Vorjahr 208 TEUR) und gewährte Beträge aus Entlastungen nach dem Strompreisbremsengesetz (StromPBG) und dem Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG) in Höhe von 307 T€ (Vorjahr 0). Nach StromPBG und EWPBG wurden die Entlastungsbeiträge unter dem Vorbehalt der Rückforderung gewährt.

Dieser Vorbehalt der Rückforderung wird erst mit der Wertstellung des Ausgleichs der Abrechnung für das Kalenderjahr 2023 durch die zuständige Prüfbehörde aufgehoben.

Für ungewisse Verbindlichkeiten aus der noch ausstehenden Schlussabrechnung des Leistungsvertrages mit der Landeshauptstadt Erfurt, die Energiekosten betreffend, wurden 247 T€ (Vorjahr 0) zurückgestellt.

Für noch ausstehende Rechnungen sind 105 TEUR (Vorjahr 132 TEUR) enthalten.

Zum Bilanzstichtag sind noch nicht abgeschlossene Investitionsmaßnahmen in Höhe von 1.479 TEUR (Vorjahr: 2.309 TEUR) beauftragt.

4. Gesamtaussage zum Wirtschaftsbericht

Auch wenn der Geschäftsverlauf im Jahr 2023 durch die Auswirkungen der Energiekrise in Folge des Ukrainekrieges und die Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie beeinflusst war, konnten die Nutzerzahlen stabilisiert und im Vergleich zum Vorjahr erhöht werden. Die SWE B GmbH hat damit ihren Gemeinwohlbeitrag im Bereich Schul- und Vereinsschwimmen sowie zur Gesunderhaltung der Erfurter geleistet.

Die Folgewirkungen der Pandemie und die hohe Inflationsrate waren im Nutzerverhalten der Badegäste weiterhin spürbar. Auch der Fachkräftemangel vor allem im Bereich der Fachangestellten für Bäderbetriebe und Führungskräfte in der Branche beeinflusste den Geschäftsbetrieb. Erste Schritte aus dem Personal- und Organisationskonzept wurden erfolgreich umgesetzt. Die geplanten Freibadsanierungen und die Weiterentwicklung der Digitalisierung von Kundenprozessen, wurden vorangetrieben bzw. Meilensteine bereits erreicht.

Insgesamt konnte mit -1.576 TEUR (Vorjahr -1.301 TEUR) ein Ergebnis bzw. EBT erreicht werden, das deutlich besser ist als geplant (Plan 2023: -2.022 TEUR) und über den Erwartungen aus dem Vorjahr liegt.

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Es wird eingeschätzt, dass die langfristigen Auswirkungen der COVID Pandemie auf das Nutzerverhalten weiter abnehmen. Im Weiteren wird erwartet, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Energiemarkt weiterhin die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft beeinflussen. Die Preise für die Beschaffung von Fernwärme bleiben voraussichtlich auf einem hohen Niveau.

In den Sommerferien 2024 sind die jährlichen Schließzeiten der Roland Matthes Schwimmhalle und Schwimmhalle Johannesplatz geplant. Die SWE B GmbH rechnet damit, dass die Freibadsaison Anfang Mai beginnen kann. Die Saisonvorbereitungen und die Eröffnung des Freibades Dreienbrunnen werden entsprechend geplant. Die Sanierung des Freibades Möbisburg beginnt im Jahr 2024 mit den Ausschreibungen der Bauleistungen.

Es ist geplant, die Besucherzahlen in Höhe von 361.827 für 2024 in den Schwimmhallen, trotz der angespannten Situation in Bezug auf die Kaufkraft und das Sparverhalten der Verbraucher, zu erreichen. Mit Marketing- und Vertriebsmaßnahmen sowie zusätzlichen Angeboten, wie Sauna - Events wird die Gesellschaft entsprechende Steuerungsmaßnahmen ergreifen.

Aufgrund der angespannten Situation am Beschaffungsmarkt für Energie wird ein monatliches Energiemonitoring in der Gesellschaft fortgesetzt, dass auch weiterhin Personal - Ressourcen zu Lasten anderer Aufgaben benötigt.

In der Personalplanung 2024 wurde der Tarifabschluss der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di für die Beschäftigten der Bädergesellschaft in Höhe von 5,5 % berücksichtigt. Es wird damit gerechnet, dass die Personalaufwendungen auf Planniveau liegen werden.

Die Gesellschaft wird die Erarbeitung von Maßnahmen zur Erlössteigerung sowie Kostensenkung weiter fortsetzen und wirtschaftlich bewerten. Es werden Entscheidungen des Gesellschafters zur Entwicklung des Leistungsangebotes im laufenden Geschäftsjahr erwartet.

Aufgrund von Verzögerungen im Bauablauf wird sich die Eröffnung des Dreienbrunnenbades in das Jahr 2024 verschieben. Aufgrund von weiter steigenden Kosten am Beschaffungsmarkt, wird mit Mehraufwendungen bis zu einem niedrigen einstelligen Betrag bis zum Abschluss der Maßnahme zu rechnen sein.

Die Ausschreibungen für Bauleistungen zur Sanierung des Freibades Möbisburg werden in Abstimmung mit dem Gesellschafter sowie der LH Erfurt ab dem I. Quartal 2024 beginnen und voraussichtlich bis 2025 andauern.

Zur Verbesserung der Gesamt - CO ₂ Bilanz der Bäder der SWE B GmbH werden die Errichtung weiterer Photovoltaik - Anlagen und damit der Ausbau der erneuerbaren Energien geprüft. Es wird erwartet, dass die Umsetzung der Photovoltaik - Anlage mit der Dachsanierung der Roland Matthes Schwimmhalle in 2024 erfolgt.

Die bestätigte Wirtschaftsplanung der SWE B GmbH (Stand 28. September 2023) sieht für das Jahr 2024 ein Ergebnis vor Verlustausgleich von -2.425 TEUR (Vorjahresplanung -2.022 TEUR) vor. In der Wirtschaftsplanung 2024 wurde im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Preisanpassungen mit leicht sinkenden Besucherzahlen gerechnet. Der Verhandlungsstand mit der LH Erfurt des anzupassenden Leistungsvertrages ist eingeflossen. Hinsichtlich der Energiekosten wurde ein weiter anhaltendes hohes Preisniveau unterstellt. Entlastungsmaßnahmen wurden nicht berücksichtigt. Die SWE B GmbH geht davon aus, dass sie das Planergebnis im Jahr 2024 unter Berücksichtigung der Anpassung des Leistungsvertrages erreichen wird.

2. Risikobericht

Die SWE B GmbH ist ein Unternehmen der Stadtwerke Erfurt Gruppe. Die Stadtwerke Erfurt Gruppe betreibt ein konzernweit einheitliches Risikomanagementsystem, in dem wesentliche Risiken der Stadtwerke Erfurt Gruppe erfasst, bewertet und den Geschäftsführungen sowie verantwortlichen Gremien in standardisierter Form berichtet werden. Ziel ist es, bestandsgefährdende Zustände und Situationen frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zur Gegensteuerung zu ergreifen, zu überwachen und zu berichten. Durch seine Verzahnung mit der Wirtschaftsplanung stellt es eine wichtige Unterstützung der Steuerungs- und Führungsprozesse im Unternehmen dar.

Aufbauend auf einer Risikoinventur im Zuge der jährlichen Planung werden alle relevanten Risikopotenziale des Wirtschaftsplanjahres und der dazugehörigen vier Vorschaujahre strukturiert nach Risikokategorien bei den Beteiligungsgesellschaften erfasst und nach prozentualer Eintrittswahrscheinlichkeit ⁵ und finanzieller Schadenshöhe ⁶ als voraussichtliche Abweichung vom geplanten Ergebnis vor Steuern (EBT ⁷ ) bewertet. Die Schadenshöhe und die Eintrittswahrscheinlichkeit bestimmen die Einordnung eines Risikos im Risikoportfolio (Eintrittswahrscheinlichkeiten-Schadenshöhen-Kombinationen). Die Anordnung im Risikoportfolio ermöglicht die Identifizierung kritischer, latenter und irrelevanter Risiken. Mindestens die kritischen Risikogruppen des aktuellen Geschäftsjahres werden zur Sicherung der Frühwarnfunktion kontinuierlich beobachtet und berichtet. Mit der quartalsweisen Risikoberichterstattung und einer Sofortberichterstattung werden unterjährige signifikante Veränderungen der Risiken erfasst und gesteuert. Um den Ordnungsrahmen für das Risikomanagementsystem sicherzustellen, sind Verfahrensweisen und Verantwortlichkeiten in einer Konzernanweisung zum Risikomanagement eindeutig geregelt. Der Risikomanagementprozess wird durch eine Risikomanagementsoftware unterstützt. Die Verantwortung für ein angemessenes Risikomanagement tragen die Geschäftsleitungen der Gesellschaften im Konzernverbund.

Mit der Implementierung eines TCMS kann der Steuerpflichtige nachweisen, dass alles Erforderliche unternommen wurde, um Fehlern und Organisationsverschulden vorzubeugen und unrichtige oder unvollständige Steuererklärungen nicht billigend in Kauf genommen, sondern klare Prozesse und Strukturen zur Vermeidung von Fehlern geschaffen wurden.

Ende 2022 wurde mit der Veröffentlichung einer Einbindungs- und Steuerrichtlinie sowie einer Geschäftsordnung der Grundstein für die Implementierung einer Tax Compliance Funktion in der SWE S GmbH gelegt, welche das TCMS für den gesamten SWE Konzern ab 2023 überwacht.

Die Steuerstrategie beinhaltet die folgenden wesentlichen Ziele der Geschäftsführungen der SWE Gruppe:

―	Die ordnungsgemäße Erfüllung der steuerlichen Pflichten und die Minimierung von steuerlichen Risiken hat höchste Priorität. Sämtliche Steuern und Abgaben werden fristgerecht angemeldet und gezahlt.
―	Insbesondere schließt die SWE Gruppe aus, sich einer aggressiven Steuergestaltung zu bedienen.

Da die SWE S GmbH im Konzernverbund wesentliche, zentrale, kaufmännische Dienstleistungen wahrnimmt, sind für die Steuerarten Lohnsteuer und Ertragsteuern jeweils ein zentral RKM für die gesamte SWE Gruppe erarbeitet. Für die Steuerart Umsatzsteuer ist aufgrund der unterschiedlichen Prozesse und steuerlichen Risiken in den SWE Unternehmen für die SWE B GmbH eine spezifische RKM erarbeitet worden. Eine systembasierte Darstellung wurde 2023 in ein IT-gestütztes Managementsystem, überführt, so dass jederzeit eine Dokumentation der steuerlichen Risiken in den einzelnen Prozessen, der Risikomaßnahmen inkl. der Risikokontrollen gegeben ist. Eine systembasierte jährliche Prüfung der Risikobewertung ist mit dem Geschäftsjahr 2023 eingeführt worden.

Mit der Veröffentlichung der Einbindungs- und Steuerrichtlinie sowie einer Geschäftsordnung wurde der Grundstein für die Implementierung einer Tax Compliance Funktion in der SWE S GmbH gelegt, welche das TCMS für den gesamten SWE Konzern ab 2023 überwacht.

Ab 2024 erfolgt eine regelmäßige Berichterstattung sowie Dokumentation der steuerlichen Risiken in den einzelnen Prozessen, einschließlich der Risikomaßnahmen und -kontrollen. Hierzu erfolgt auch eine systemseitige Anpassung, um eine bessere Auswertung zu gewährleisten.

Die mangelnde Verfügbarkeit von Fachkräften, bedingt durch den Anstieg von Infektionskrankheiten mit einer hohen Kranken- und Abwesenheitsquote, kann den Betrieb aller Bäder gefährden bzw. schließt Nutzungseinschränkungen nicht aus. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass offene Stellen aufgrund von fehlenden Fachkräften nicht besetzt werden können. Dieser Sachverhalt kann ebenso zu Nutzungseinschränkungen führen. Die genannten Risiken werden als mittel eingeschätzt.

Die hohen Preise und die Verfügbarkeit von Material sowie Dienstleistungen am Beschaffungsmarkt können sich auch im Betrieb der Bäder widerspiegeln und die Kostensituation negativ beeinflussen. Erhebliche Auswirkungen sind in den Folgejahren durch weiterhin hohe Preise für Strom und Fernwärme zu erwarten. Die Anpassung der Dienstleistungskosten für Leiharbeitnehmer, Sicherheitskräfte und Rettungsschwimmer können eine Folge der allgemeinen Preissteigerungen oder gesetzlichen Veränderungen, wie die Erhöhung des Mindestlohnes, sein. Das Risiko wird als mittel eingeschätzt.

Die Folgen der Klimaveränderung führen zur Zunahme von Aufwendungen im Rahmen der Verkehrssicherungspflichten. Turnusmäßig durchgeführten Baumkontrollen sowie Begutachtungen nach Wetterereignissen einschließlich Kosten für Baumfällungen und Nach- und Neupflanzungen von hitzeresistenten Baumsorten wird als ein mittleres Risiko für die Gesellschaft bewertet.

Für die Sanierung des Freibades Dreienbrunnen besteht das Risiko, dass infolge des hohen Niveaus der Baupreise Mehrkosten zu erwarten sind. Es können sich Risiken für weitere Kostensteigerungen und einen weiteren aus der angespannten weltpolitischen Lage, damit verbundenen Materialpreissteigerungen, Lieferschwierigkeiten und Preisanpassungen der Firmen, u.a. wegen Bauzeitverlängerung, ergeben. Darüber hinaus ist in Verbindung mit den noch auszuführenden Arbeiten im Haupthaus und den Außenanlagen noch mit Unvorhersehbarem zu rechnen, woraus weitere Kostensteigerungen auftreten können.

Hier besteht ein mittleres Risiko.

Bestandsgefährdende Risiken waren unter Berücksichtigung des bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages mit der ThüWa GmbH im Geschäftsjahr 2023 zum Zeitpunkt der Berichtserstellung nicht zu verzeichnen.

3. Chancenbericht

Mit dem Jahr 2024 wird die Gesellschaft mit dem Ausbau der Nutzung von erneuerbaren Energien an den verschiedenen Betriebsstandorten zur Stromerzeugung und Verbesserung des Energiemixes beginnen. Weitere Energieeffizienzmaßnahmen werden als Zielstellung bei allen Ersatzinvestitionen geprüft und nach Möglichkeit umgesetzt. Die Errichtung der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Roland Matthes Schwimmhalle führt zur Reduzierung des CO ₂ -Ausstoßes aus dem Badbetrieb und liefert einen dauerhaften stabilen Beitrag für die Strom-Versorgung aus Eigenerzeugung.

Die Gesellschaft hat ein Weiterbildungsangebot für Thüringen gemeinsam mit Bildungspartnern sowie dem Landesverwaltungsamt Thüringen entwickelt, das Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in Erfurt die Ausbildung vom Rettungsschwimmer zu Fachangestellten für den Bäderbetrieb ermöglicht. Mit dieser Ausbildung von Quereinsteigern besteht die Chance, dem bestehenden Fachkräftemangel bei Fachangestellten für Bäderbetrieb zu begegnen.

Wirtschaftliches Potenzial sieht die Gesellschaft in der Erweiterung des Sport- und Gesundheitsangebotes über geförderte Reha - Maßnahmen. Eine Bewertung der erforderlichen Rahmenbedingungen und Ergebnisbeiträge erfolgt im Geschäftsjahr 2024.

Mit der Umsetzung der Sanierung der Freibäder Dreienbrunnen und Möbisburg im Auftrag der Landeshauptstadt Erfurt können die zielgruppendifferenzierten Angebote ausgebaut werden. Bedarfsgerechte Angebote für Schul-, Vereins- und öffentliches Schwimmen sowie der Abbau von Nachfrageüberhängen im Kursangebot werden durch die Profilschärfung der Bäderstandorte umgesetzt.

Die Marketingmaßnahmen zur Kundenbindung und -rückgewinnung werden verstärkt, um die Besucherzahlen zu erhöhen und zu einer positiven Entwicklung der Nutzerzahlen beizutragen.

Die Anpassung des Leistungsvertrages mit der Landeshauptstadt Erfurt an die geänderten Rahmenbedingungen schafft die wesentliche Grundlage für die finanzielle Sicherung der lokalen Daseinsvorsorge (bedarfsgerechte Angebote für Schul-, Vereins- und öffentliches Schwimmen) sowie Angebote zur Gesunderhaltung auf Basis des Bäderkonzeptes der Landeshauptstadt Erfurt. Bei Anpassungsbedarfen, u.a. aufgrund der Tarifsteigerungen im Personalbereich, werden die Verhandlungen fortgesetzt.

Das Personal- und Organisationskonzept der SWE Bäder GmbH wird entsprechend den Anforderungen moderner Dienstleistungs- und Freizeitunternehmen nach Bedarf angepasst werden.

Erfurt, den 8. Februar 2024

SWE Bäder GmbH

Kathrin Weiß, Geschäftsführerin

¹ IHK Erfurt - 07.11.2023
² Ifo Institut - 20.06.2023
³ TLS - 05.12.2023
⁴ Sachverständigenrat - Jahresgutachten 2023/24
⁵ Eintrittswahrscheinlichkeitsklassen - Gering (0% bis 20%) - Mittel (20% bis 50%) - Hoch (50% bis 100%)
⁶ Auswirkungsklassen - Niedrig (0 bis 780,0 TEUR) - Moderat (780,0 bis 1.302,0 TEUR) - Wesentlich (1.302,0 bis2.601,0 TEUR) - Gravierend (2.601,0 bis 5.202,0 TEUR)
⁷ EBT steht als Abkürzung für: Earnings Before Taxes, Gewinn vor Steuern

Bilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVA

	31.12.2023 €	31.12.2022 €
A. ANLAGEVERMÖGEN	18.390.270,89	17.282.989,46
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	4.903,73	17.538,63
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.952,89	17.538,63
2. Geleistete Anzahlungen	950,84	0,00
II. Sachanlagen	18.385.367,16	17.265.450,83
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.709.658,19	12.139.023,47
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.920.947,46	2.228.457,89
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	94.882,71	125.506,09
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.659.878,80	2.772.463,38
B. UMLAUFVERMÖGEN	3.254.992,10	2.039.768,64
I. Vorräte	25.754,23	33.264,54
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	14.932,23	22.434,13
2. Waren	10.822,00	10.830,41
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3.214.392,45	1.909.581,21
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	94.033,01	89.637,86
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	3.047.096,98	1.806.223,58
davon gegen Gesellschafter 1.575.782,75 € (Vorjahr 1.301.087,94 €)
3. Sonstige Vermögensgegenstände	73.262,46	13.719,77
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	14.845,42	96.922,89
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	2.316,88	12.348,29
	21.647.579,87	19.335.106,39
PASSIVA
	31.12.2023 €	31.12.2022 €
A. EIGENKAPITAL	13.516.317,35	13.516.317,35
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	13.490.951,35	13.490.951,35
III. Gewinnrücklagen	366,00	366,00
Andere Gewinnrücklagen	366,00	366,00
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN	6.327.090,53	4.670.577,80
C. RÜCKSTELLUNGEN	1.006.388,54	373.593,20
Sonstige Rückstellungen	1.006.388,54	373.593,20
D. VERBINDLICHKEITEN	250.505,45	283.748,46
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	104.022,44	184.274,17
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	73.807,55	35.721,22
davon gegenüber Gesellschafter 4.615,74 € (Vorjahr 4.258,14 €)
3. Sonstige Verbindlichkeiten	72.675,46	63.753,07
davon aus Steuern 20.249,49 € (Vorjahr 20.211,16 €)
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	547.278,00	490.869,58
	21.647.579,87	19.335.106,39

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023

	2023 €	2022 €
1. Umsatzerlöse	6.830.017,05	6.284.775,68
2. Verminderung/ Erhöhung des Bestands an unfertigen Leisungen	0,00	0,00
3. Sonstige betriebliche Erträge	364.382,13	332.928,58
4. Materialaufwand	3.083.918,18	2.703.893,94
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	2.041.722,92	1.791.555,10
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	1.042.195,26	912.338,84
5. Personalaufwand	3.405.113,90	3.007.372,35
a) Löhne und Gehälter	2.823.579,75	2.456.224,20
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	581.534,15	551.148,15
davon für Altersversorgung 68.774,47 € (Vorjahr 58.535,16 €)
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.028.631,69	1.058.810,62
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	1.253.184,86	1.110.568,21
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge,	43.945,55	1.610,69
davon aus verbundenen Unternehmen 43.945,55 € (Vorjahr 1.610,69 €)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen,	4.091,46	671,63
davon an verbundene Unternehmen 3.569,54 € (Vorjahr 128,44 €)
davon Aufwendungen aus Aufzinsung 518,00 € (Vorjahr 397,00 €)
10. Ergebnis nach Steuern	-1.536.595,36	-1.262.001,80
11. Sonstige Steuern	39.137,39	39.086,14
12. Erträge aus Verlustübernahme	1.575.732,75	1.301.087,94
13. Jahresüberschuss	0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

SWE Bäder GmbH, ERFURT

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die SWE Bäder GmbH (SWE B GmbH) hat ihren Sitz in Erfurt unter der Geschäftsadresse Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt und wird im Handelsregister B des Amtsgerichts Jena unter der Registernummer HR B 505 805 geführt.

Der Jahresabschluss ist unter Beachtung des Gesellschaftsvertrages gemäß den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des 3. Buches des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt worden. Ergänzend wurden die Vorschriften des GmbH-Gesetzes berücksichtigt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.

Von der Möglichkeit, Berichtspflichten im Anhang statt in der Bilanz oder in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfüllen, wurde teilweise Gebrauch gemacht.

Die SWE B GmbH wird als 100 %ige Tochter der ThüWa ThüringenWasser GmbH (ThüWa GmbH), Erfurt, in den Konzernabschluss der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH (SWE GmbH), Erfurt, einbezogen.

Mit der Gesellschafterin ThüWa GmbH besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag vom 15. Juli 2010.

Der Jahresabschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung (Going-Concern) aufgestellt.

II. Angaben und Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen angesetzt. Den planmäßigen Abschreibungen liegen die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern zu Grunde.

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen ausgewiesen. In 2023 erfolgten ausschließlich planmäßige Abschreibungen. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear auf Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern unter Berücksichtigung der amtlichen AfA-Tabellen vorgenommen. In begründeten Einzelfällen wurden die Restnutzungsdauern an die tatsächlichen Gegebenheiten angepasst, was zu verkürzten Nutzungsdauern führte. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 800,00 €, aber über 250,00 €, werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und grundsätzlich einzeln inventarisiert.

Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Die Bewertung der Vorräte und unfertigen Leistungen erfolgt zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nominalwert oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Zweifelhafte Forderungen werden wertberichtigt, uneinbringliche Forderungen werden ausgebucht. Für das allgemeine Kreditrisiko wird eine Pauschalwertberichtigung gebildet.

Die flüssigen Mittel werden zum Nominalwert angesetzt.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben vor dem Abschlussstichtag gebildet, soweit dieser Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem darstellen.

Das Stammkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Investitionszuschüsse werden in dem Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen ausgewiesen und korrespondierend zur Abschreibungsdauer der bezuschussten Sachanlagen aufgelöst.

Die SWE Bäder GmbH führte 2023 Beiträge an die ZVK Thüringen (Zusatzversorgungskasse) in Höhe von 94.975 € ab. Der Zusatzbeitrag im Jahr 2023 betrug 5,60 % und wird bis 2025 auf 5,80 % ansteigen. Er gliedert sich in einen Arbeitnehmer- sowie einen Arbeitgeberanteil. Für diese mittelbaren Pensionsverpflichtungen wird gemäß Art. 28 Abs. 1 S. 2 EGHGB keine Rückstellung gebildet. Eine Aufteilung der zukünftigen Versorgungsverpflichtungen der ZVK, die sich aus den Anwartschaften der angemeldeten Pflichtversicherten und Rentenberechtigten ergeben, ist mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelbar.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung und werden zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag passiviert. Langfristige Rückstellungen werden entsprechend der Restlaufzeit gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB abgezinst.

Bei den Rückstellungen für Altersteilzeit wird ein Rechnungszinssatz von 1,05 % (Vorjahr 0,52 %) sowie ein Gehaltstrend mit 2,75 % (Vorjahr 2,75 %) berücksichtigt.

Die Jubiläumsrückstellung ist unter Verwendung der Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) mit einem Rechnungszinssatz von 1,76 % (Vorjahr 1,45 %) sowie einem Gehaltstrend von 2,75 % (Vorjahr 2,75 %) (Gutachten der HDI Lebensversicherung AG) gemäß den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck berechnet. Für die Berücksichtigung der Fluktuation werden alters- und geschlechtsabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeiten verwendet.

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Erträge für einen bestimmten Zeitraum nach diesem darstellen.

III. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

Der Bestand und die Entwicklung des Anlagevermögens im Berichtszeitraum sind im Anlagenspiegel dargestellt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben grundsätzlich eine Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr.

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind mit 1.429 T€ (Vorjahr 432 T€) Forderungen im Rahmen des Zentralen Finanzmanagements der Stadtwerke Erfurt Gruppe, mit 1.576 T€ (Vorjahr 1.301 T€) Forderungen gegen die Gesellschafterin ThüWa GmbH aus der Ergebnisübernahme und mit 42 T€ (Vorjahr 71 T€) Forderungen aus der umsatzsteuerlichen Organschaft enthalten. Auf Lieferungen und Leistungen entfallen 0 T€ (Vorjahr 2 T€).

Sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 73 T€ (Vorjahr 14 T€) beinhalten Forderungen gegen die AOK. Die unterwegsbefindlichen Zahlungen in Höhe von 39 T€ sind erstmals in den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen sind in den liquiden Mitteln enthalten (39 T€).

Die flüssigen Mittel der Gesellschaft resultieren mit 9 T€ (Vorjahr 8 T€) aus Wechselgeldern.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten umfasst im Wesentlichen geleistete Zahlungen an die GEMA für die Hintergrundmusik in den Schwimmhallen.

Das Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2023 13.516 T€ (Vorjahr 13.516 T€), davon entfallen 13.491 T€ auf Kapitalrücklagen. Ein sich ergebender Jahresfehlbetrag wird gemäß Ergebnisabführungsvertrag von der Gesellschafterin ThüWa GmbH, Erfurt, ausgeglichen.

Bei den Sonderposten für Investitionszuschüsse stehen Zugängen von 2.028 T€ (Vorjahr 1.145 T€) planmäßige Auflösungen in Höhe von 229 T€ (Vorjahr 232 T€) und Abgänge von 142 T€ (Vorjahr 0 T€) gegenüber. Die Zugänge betreffen die abgerechneten Zuschüsse für die Sanierung der Freibäder. Die Abgänge betreffen Rückzahlungen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen im Wesentlichen Personalrückstellungen 319 T€ (Vorjahr 208 T€), ausstehende Rechnungen 105 T€ (Vorjahr 132 T€), Jahresabschlusskosten 24 T€ (Vorjahr 17 T€) sowie unterlassene Instandhaltung in Höhe von 4 T€ (Vorjahr 7 T€). Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen insbesondere Beträge in Höhe von 307 T€ (Vorjahr 0 T€) für gewährte Entlastungen nach dem Strompreisbremsengesetz (StromPBG) und dem Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG). Diese stehen unter dem Vorbehalt der Rückforderung. Außerdem sind 247 T€ ungewisse Verbindlichkeiten aus der noch ausstehenden Schlussabrechnung des Leistungsvertrages mit der Landeshauptstadt Erfurt bezüglich der Energiekosten enthalten.

Die Verbindlichkeiten setzen sich gemäß dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel zusammen:

Verbindlichkeitenspiegel in T€		Restlaufzeit
Position in der Bilanz	Gesamtbetrag	bis zu einem Jahr	mehr als ein Jahr	davon mehr als fünf Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	104	101	3	0
(Vorjahr)	(184)	(169)	(15)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	74	74	0	0
(Vorjahr)	(36)	(36)	(0)	(0)
davon gegenüber Gesellschafter	5	5	0	0
(Vorjahr)	(4)	(4)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	73	73	0	0
(Vorjahr)	(64)	(64)	(0)	(0)
davon aus Steuern	20	20	0	0
(Vorjahr)	(20)	(20)	(0)	(0)
Summe	251	248	3	0
(Vorjahr)	(284)	(269)	(15)	(0)

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren in Höhe von 74 T€ (Vorjahr 36 T€) aus Lieferungen und Leistungen.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält mit 356 T€ (Vorjahr 307 T€) ausgegebene Bäderwertkarten, mit 118 T€ (Vorjahr 121 T€) ausgegebene Gutscheine sowie mit 71 T€ (Vorjahr 63 T€) bereits bezahlte Schwimm- und Aquakurse, die im Jahr 2023 stattfinden werden.

IV. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die im Inland erzielten Umsatzerlöse in Höhe von 6.830 T€ (Vorjahr 6.285 T€) setzen sich im Wesentlichen aus den Erlösen des Leistungsvertrages von 4.588 T€ (Vorjahr 4.442 T€), den Erlösen aus Eintritten von 1.092 T€ (Vorjahr 968 T€) und den Erlösen aus den Saunen von 341 T€ (Vorjahr 245 T€) zusammen. Weitere Erlöse in Höhe von 809 T€ (Vorjahr 630 T€) betreffen die Kurse, den Schwimmunterricht, Nutzungsentgelte und sonstige Nebenleistungen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von insgesamt 364 T€ (Vorjahr 333 T€) enthalten die Auflösung des Sonderpostens mit 229 T€ (Vorjahr 232 T€) und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 38 T€ (Vorjahr 22 T€). Periodenfremde Erträge (einschließlich Rückstellungsauflösungen) sind mit 40 T€ (Vorjahr 25 T€) enthalten.

In den Materialaufwendungen in Höhe von 3.084 T€ (Vorjahr 2.704 T€) sind sämtliche Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Leistungen enthalten, die bei der betrieblichen Leistungserstellung angefallen sind. Hierzu gehören überwiegend Bezugsaufwendungen für Energie, Wasser und Fernwärme sowie Fremdleistungen für Instandhaltung und Wartung. Des Weiteren sind im Materialaufwand periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 7 T€ (Vorjahr 32 T€) für bezogene Leistungen enthalten.

Der Personalaufwand enthält neben den Aufwendungen für Löhne und Gehälter und soziale Abgaben auch die Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 69 T€ (Vorjahr 59 T€). Vom Wahlrecht nach IDW St/HFA 1/1984, Abschnitt 2a, die erfolgsbezogenen Zuwendungen durch Saldierung mit den entsprechenden Aufwendungen auszuweisen, wurde Gebrauch gemacht.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf Sachanlagen sind im Anlagenspiegel dargestellt.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 1.253 T€ (Vorjahr 1.111 T€) umfassen im Wesentlichen Aufwendungen für Dienstleistungen von 744 T€ (Vorjahr 687 T€), Mieten, Pachten, Gebühren und Beiträge von 80 T€ (Vorjahr 85 T€) und Werbung von 92 T€ (Vorjahr 70 T€). Es sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 3 T€ (Vorjahr 10 T€) enthalten.

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen entstanden im Wesentlichen aus den Cash-Pool-Zinsen und aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Gemäß der Verpflichtung aus dem Ergebnisabführungsvertrag wurde der Verlust der SWE B GmbH durch die ThüWa GmbH ausgeglichen.

V. Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen in Höhe von 1.551 T€, davon 43 T€ gegenüber verbundenen Unternehmen. Der aus Mietverträgen resultierende Aufwand beträgt im Jahr 2024 voraussichtlich 43 T€ gegenüber verbundenen Unternehmen und gegenüber Dritten mit einer Laufzeit von einem bis drei Jahren 40 T€. Des Weiteren bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus dem Bestellobligo aus den zum Bilanzstichtag noch nicht ausgeführten Aufträgen. Der Gesamtbetrag der erteilten Bestellungen beläuft sich auf 1.498 T€, davon betreffen 1.479 T€ Investitionen. Die aus dem Bestellobligo resultierenden Verpflichtungen bestehen ausschließlich gegenüber Dritten.

Geschäfte mit verbundenen Unternehmen wurden ausschließlich zu marktüblichen Konditionen durchgeführt.

Der Ausweis der latenten Steuern erfolgt beim Organträger.

Die Anzahl der durchschnittlich Beschäftigten ist nachfolgend dargestellt.

SWE B GmbH	Durchschnitt nach HGB
Beschäftigte	63
geringfügig Beschäftigte	6
Saisonkräfte	5
gesamt nach § 267 Abs. 5 HGB	74

Die erforderlichen Angaben zum Gesamthonorar des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB sind im Konzernabschluss der SWE GmbH enthalten.

Der Aufsichtsrat bestand aus folgenden Mitgliedern:

Torsten Haß	Erster Stadtrat Stadtverwaltung Osterholz-Scharmbeck	Aufsichtsratsvorsitzender
Dirk Schaller	Techniker SWE Bäder GmbH	stellvertretender Vorsitzender Arbeitnehmervertreter
Lilli Fischer	Öffentlicher Dienst / Student Öffentlichkeitsarbeit CDU-Fraktion im Thüringer Landtag
Dr. Barbara Glaß	Rentnerin

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten Gesamtbezüge in Höhe von 10 T€.

Geschäftsführerin der SWE B GmbH war im Geschäftsjahr 2023 Frau Kathrin Weiß. Sie war als Geschäftsführerin der SWE B GmbH und der ega gGmbH tätig. Die Geschäftsführerin wurde für ihre Tätigkeit bei der Gesellschaft von der ega gGmbH vergütet.

Der Konzernabschluss erfolgt durch die SWE GmbH, Erfurt, als Mutterunternehmen des größten und gleichzeitig kleinsten Konsolidierungskreises. Der Konzernabschluss wird beim Unternehmensregister offengelegt.

VI. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind und Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage der Gesellschaft haben, sind nicht bekannt.

Erfurt, 8. Februar 2024

SWE Bäder GmbH

Kathrin Weiß, Geschäftsführerin

Entwicklung des Anlagevermögens (Anlagenspiegel)

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2023 €	Zugänge €	Abgänge €	Umbuchungen €	31.12.2023 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	222.885,68	262,44	8.819,10	0,00	214.329,02
2. Geleistete Anzahlungen	0,00 €	950,84	0,00	0,00	950,84
	222.885,68	1.213,28	8.819,10	0,00	215.279,86
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	23.592.967,08	135.739,69	0,00	0,00	23.728.706,77
2. Technische Anlagen und Maschinen	14.338.962,07	66.914,69	41.550,17	19.377,04	14.383.703,63
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.095.968,12	28.001,33	64.328,11	0,00	1.059.641,34
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.772.463,38	1.906.792,46	0,00	-19.377,04	4.659.878,80
	41.800.360,65	2.137.448,17	105.878,28	0,00	43.831.930,54
Summe	42.023.246,33	2.138.661,45	114.697,38	0,00	44.047.210,40

	Abschreibungen
	01.01.2023 €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2023 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	205.347,05	13.848,18	8.819,10	210.376,13
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	205.347,05	13.848,18	8.819,10	210.376,13
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.453.943,61	565.104,97	0,00	12.019.048,58
2. Technische Anlagen und Maschinen	12.110.504,18	393.802,16	41.550,17	12.462.756,17
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	970.462,03	55.876,38	61.579,78	964.758,63
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	24.534.909,82	1.014.783,51	103.129,95	25.446.563,38
Summe	24.740.256,87	1.028.631,69	111.949,05	25.656.939,51

	Buchwerte
	31.12.2023 €	31.12.2022 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.952,89	17.538,63
2. Geleistete Anzahlungen	950,84	0,00
	4.903,73	17.538,63
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.709.658,19	12.139.023,47
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.920.947,46	2.228.457,89
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	94.882,71	125.506,09
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.659.878,80	2.772.463,38
	18.385.367,16	17.265.450,83
Summe	18.390.270,89	17.282.989,46

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die SWE Bäder GmbH, Erfurt

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der SWE Bäder GmbH, Erfurt, - bestehend aus der Bilanz zum Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der SWE Bäder GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Erfurt, den 8. Februar 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Andreas Kremser, Wirtschaftsprüfer

ppa. Scadi Schrader, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung während des Geschäftsjahres 2023 auf Grundlage regelmäßiger schriftlicher und bei Bedarf mündlicher Berichte über den Gang der Geschäfte, über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie über andere grundsätzliche Fragen der künftigen Ausrichtung der Gesellschaft überwacht.

Die SWE B GmbH war im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 von den Folgen der Corona- und Energiekrise sowie von anhaltend hohen Energiekosten betroffen.

Der Badebetrieb in den Schwimmhallen und der Betrieb der Sauna in der Roland Matthes Schwimmhalle konnte nach der langen Phase der coronabedingten Einschränkungen erstmals ohne pandemiebedingte Einschränkungen stattfinden.

Am 8. Mai 2023 wurde die Freibadsaison eröffnet. Sanierungsbedingt blieb das Dreienbrunnenbad im Jahr 2023 geschlossen. Am 17. September 2023 endete die Freibadsaison mit der Schließung des Nordbades.

In den Aufsichtsratssitzungen informierte die Geschäftsführung über die Fortführung der Energiespar Maßnahmepakete.

Bestandteil des Maßnahmenpakets war die Absenkung der Wasser- und Raumlufttemperatur um zwei Grad in den Schwimmhallen parallel zu einer Preiserhöhung. Aufgrund der nur geringen Akzeptanz der Maßnahmen von Badegästen aus dem öffentlichen Betrieb, Vereinen, Schulklassen, Kursteilnehmern und dem REHA-Sport wurde im Einvernehmen mit der Gesellschafterin, ThüWa ThüringenWasser GmbH, die Wassertemperatur zum 11. Februar 2023 (Ferienbeginn) in den Schwimmhallen erhöht. Die Reduzierung und Einschränkungen der Intervalle für die Wasserattraktionen sowie die reduzierten Öffnungszeiten in den Schwimmhallen am Wochenende und der Sauna der Roland Matthes Schwimmhalle blieben bis zum 1. April 2023 bestehen. Die im 1. Quartal 2023 ausgebliebenen Nutzungen der Schwimmhallenangebote durch die Absenkung der Wasser- und Lufttemperaturen konnten in den folgenden Quar talen nicht aufgeholt werden.

Zur anteiligen Kompensation der Energiepreissteigerungen und den damit verbundenen Kostensteigerungen von betrieblichen Aufwendungen wurden die Preise für das öffentliche Schwimmen in der Roland Matthes Schwimmhalle zum 1. März 2023 erhöht. Parallel wurden die Nutzungsdauern für das Standardticket von 3 auf 2 Stunden reduziert. Zur weiteren Kompensation der krisenbedingten Kostensteigerungen wurde ab September 2023 der Saunapreis in der Roland Matthes Schwimmhalle erhöht. Im Weiteren erhöhte die Gesellschaft aufgrund der steigenden Personal- und Betriebskosten die Preise für den Schwimmunterricht und die Aquakurse ab September 2023.

Die Verhandlungen zum Leistungsvertrag Bäder wurden mit den Vertretern des Erfurter Sportbetriebes und der Landeshauptstadt Erfurt im Berichtsjahr fortgesetzt und fanden mit Vertragsunterzeichnung im IV. Quartal 2023 ihren vorläufigen Abschluss. Die Erhöhung des Leistungsentgeltes wurde ab dem 1. Juli 2023 wirksam. Das Leistungsentgelt (ohne Energiekosten) wird künftig um 3 Prozent jährlich erhöht. Die Mehrkosten für Energie werden mit Wirkung zum 1. Juli 2023 separat sowie entsprechend anteiligem Verbrauch und aktuellem Preis abgebildet. Die Übernahme der Energiekosten durch die Landeshauptstadt Erfurt ist auf eine Höhe von 1,3 Mio.€ begrenzt. Darüber hinaus gehende Aufwendungen für Energie werden hälftig zwischen der SWE Bäder GmbH und der Landeshauptstadt Erfurt geteilt.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt zur Gewinnung von eigenem Personal sowie bei Dienstleistungen bleibt weiterhin angespannt. Aufgrund der fehlenden Einsatzkräfte bei Dienstleistern wurde insbesondere die tägliche Absicherung der Badeaufsicht und der Serviceleistungen erschwert. Der Fachkräftemangel zeigte sich besonders bei der Besetzung von Saisonmitarbeitern im Bereich Kasse und Reinigung. Durch vertraglich gebundene Personaldienstleister konnten nicht alle Stellen in der Saison konstant mit qualifiziertem Personal besetzt werden.

Um dem Fachkräftemangel der Fachangestellten für Bäderbetriebe zu begegnen, hat die SWE Bäder GmbH aktiv an der Erarbeitung eines Lehrgangs für Quereinsteiger zum Abschluss "Fachangestellte für Bäderbetriebe" gearbeitet.

Im Geschäftsjahr 2023 haben zwei ordentliche Aufsichtsratssitzungen und zwei außerordentliche Aufsichtsratssitzung stattgefunden. In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 8. September 2023 informierte die Geschäftsführung über die Auswirkungen der Ergebnisvorgaben der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH für das Geschäftsjahr 2024. In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 1. November 2023 erörterte der Aufsichtsrat die Verlustvorgaben der Gesellschafterin und deren Auswirkungen auf die mittelfristige Wirtschaftsplanung. Diskutiert wurde dabei der nicht untersetzten Ergebnisverbesserungspfad ab dem Jahr 2025. Zu deren Untersetzung erarbeitete die Gesellschaft im Jahr 2023 erste Maßnahmen zur Erlössteigerung und Kostensenkung und bat die Gesellschafterin um Einschätzung.

Die Gesellschaft wirkte am Pilotprojekt zur Zertifizierung der Gemeinwohlbeiträge von Bädern für die Gesellschaft (im Sinne der Öffentlichkeit) der Deutsche Gesellschaft für das Badewesen, Arbeitskreis Thüringer Bäder und dem Forum Gemeinwohle. V., Leipzig mit. Ziel war es, die Mehrwerte der Bäder für das Gemeinwohl mit einer wissenschaftlich - orientierten Auseinandersetzung sichtbar zu machen. Das Projekt endete mit Übergabe der Zertifikate am 26. Januar 2024.

Der Aufsichtsrat wurde in seinen Sitzungen zum aktuellen Sachstand der Baumaßnahmen Dreienbrunnen und Freibad Möbisburg sowie über die aufgrund des überproportionalen Anstieges des Kostenstieges in der Baubranche sich entwickelnden Mehrkosten sowie Verschiebung der Eröffnung des Dreienbrunnenbades auf das Jahr 2024 informiert.

Über die Sitzungen und die dort gefassten Beschlüsse wurden Niederschriften erstellt. Die dem Aufsichtsrat von der Geschäftsführung zur Verfügung gestellten Unterlagen waren dazu geeignet, eine betriebs wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung zu ermöglichen. Die Geschäftsführung hat dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Geschäftsentwicklung und die Auswirkungen der Energiekrise Bericht erstattet.

Die Gesellschaft hat die Organisationsstruktur im IV. Quartal 2023 weiterentwickelt und wird Veränderungen im nachfolgenden Berichtsjahr umsetzen.

Ergänzend zur Berichterstattung in den Sitzungen wurde der Aufsichtsrat der Gesellschaft im Rahmen der schriftlichen Quartalsberichterstattung über den Geschäftsverlauf, die aktuellen Sachstände der Investitionsvorhaben (insbesondere Baumaßnahme Dreienbrunnenbad und Planungsstand Baumaßnahme Freibad Möbisburg, den Projektstand Dachsanierung und Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Hallendächern) und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Kostensteigerungen infolge der Energiekrise sowie über ergriffene Gegensteuerungsmaßnahmen informiert.

Ungewöhnliche, risikoreiche oder nicht ordnungsgemäß abgewickelte Geschäftsvorfälle sowie erkennbare Fehldispositionen und wesentliche Unterlassungen wurden nicht festgestellt.

Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2023 sind von der als Abschlussprüfer bestellten PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bahnhofstraße 38, 99084 Erfurt, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß§ 322 HGB versehen worden.

Für das Geschäftsjahr 2023 hat der Aufsichtsrat am 18. März 2024 von dem Prüfergebnis im Beisein des Abschlussprüfers zustimmend Kenntnis genommen.

Den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023, den Lagebericht und den Bericht über die Prüfung der Geschäftsführung nach§ 53 HGrG haben wir geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis dieser Prüfung erheben wir dagegen keine Einwendungen.

Der Aufsichtsrat hat den vorgelegten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 gebilligt und der Gesellschafterversammlung dessen Feststellung empfohlen.

Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung und der Belegschaft seinen Dank und seine Anerkennung für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit aus.

Erfurt, 18. März 2024

Torsten Haß, Vorsitzender des Aufsichtsrates der SWE Bäder GmbH

Der Jahresabschluss zum 31.12.2023 wurde am 18.3.2024 festgestellt.