Messer Medical Home Care Holding GmbH

Königstein im Taunus

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Messer Medical Home Care Holding GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Messer Medical Home Care Holding GmbH, Königstein im Taunus, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Messer Medical Home Care Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
―	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Eschborn/Frankfurt am Main, 5. August 2024

EY GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Kemmerich, Wirtschaftsprüfer

Mell, Wirtschaftsprüfer

Inhaltsverzeichnis

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Konzern-Bilanz

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Konzern-Kapitalflussrechnung

Konzernanhang

1 Angaben über das Unternehmen

2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Bewertungsgrundlage

2.1 Bewertungsgrundlage

2.2 Konsolidierungskreis

2.3 Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.4 Änderungen bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Angaben

3 Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

4 Veröffentlichte, aber noch nicht in Kraft getretene Standards

5 Unternehmenszusammenschlüsse und dazugehörige nachfolgende Ereignisse

6 Umsatzerlöse

7 Umsatzkosten

8 Vertriebs- und Verwaltungskosten

9 Betriebliche Erträge und Aufwendungen

9.1 Sonstige betriebliche Erträge

9.2 Sonstige betriebliche Aufwendungen

9.3 Prüfungskosten

9.4 Personalkosten / Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer

9.5 Finanzerträge

9.6 Finanzaufwendungen

10 Anteile an assoziierten Unternehmen

11 Ertragsteuern

12 Sachanlagen

13 Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)

14 Vorratsvermögen

15 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen

16 Sonstige Vermögenswerte

17 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

18 Finanzielle Verbindlichkeiten

19 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

20 Latente Steueransprüche und -schulden

21 Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

22 Rückstellungen

23 Gezeichnetes Kapital und Rücklagen

24 Steuerung der finanziellen Risiken - Ziele und Richtlinien

25 Finanzinstrumente

26 Leasingverhältnisse

27 Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten

28 Nahestehende Personen und Unternehmen

29 Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2023

	Anhang	2023	2022
		TEUR	TEUR
Umsatzerlöse	6	71.969	62.390
Umsatzkosten	7	(27.106)	(23.139)
Bruttogewinn		44.863	39.251
Sonstige betriebliche Erträge	9.1	662	487
Vertriebskosten	8	(24.589)	(21.028)
Verwaltungskosten	8	(15.615)	(14.097)
Sonstige betriebliche Aufwendungen	9.2	(1.806)	(568)
Operatives Ergebnis		3.515	4.045
Finanzerträge	9.5	16	13
Finanzaufwendungen	9.6	(3.522)	(3.403)
Ergebnis vor Steuern		9	655
Ertragsteuern	11	(696)	(2.285)
Konzernergebnis		(687)	(1.630)
Davon entfallen auf:
Eigentümer des Mutterunternehmens		(687)	(1.630)
Nicht beherrschende Anteile		-	-
Konzernergebnis		(687)	(1.630)

Konzern-Gesamtergebnisrechnung Messer Medical Home Care Holding GmbH für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2023

	Anhang	2023	2022
		TEUR	TEUR
Konzernergebnis		(687)	(1.630)
In Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliederndes sonstiges Ergebnis:
Währungsumrechnungsdifferenzen bei der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe		0	0
		0	0
In Folgeperioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliederndes sonstiges Ergebnis:
Neubewertung von Gewinnen / (Verlusten) aus leistungsorientierten Pensionsplänen	21	11	113
Ertragsteuerauswirkungen	11,20	(1)	(29)
		10	84
Sonstiges Ergebnis für das Jahr nach Steuern		10	84
Gesamtergebnis für das Jahr nach Steuern		(677)	(1.546)
Davon entfallen auf:
Eigentümer des Mutterunternehmens		(677)	(1.546)
Nicht beherrschende Anteile		-	-
		(677)	(1.546)

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2023

	Anhang	31.12.2023	31.12.2022
		TEUR	TEUR
VERMÖGENSWERTE
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen	12	19.779	16.821
Immaterielle Vermögenswerte	13	8.600	9.267
Nutzungsrechte	26	10.976	9.919
Goodwill	13	49.773	50.637
Sonstige Vermögenswerte	16	360	334
Latente Steueransprüche	20	948	547
		90.436	87.525
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorratsvermögen	14	7.548	7.817
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	15	10.326	8.295
Sonstige Vermögenswerte	16	3.900	3.344
Ertragsteuerforderungen		1	2
Barmittel und Guthaben sowie Sichteinlagen bei Kreditinstituten	17	4.197	4.123
		25.972	23.581
Vermögenswerte gesamt		116.408	111.106

	Anhang	31.12.2023	31.12.2022
		TEUR	TEUR
EIGENKAPITAL UND VERBINDLICHKEITEN
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	23	25	25
Kapitalrücklage	23	55.175	40.803
Fremdwährungsrücklage	23	6	6
Pensionsrücklage	23	102	92
Gewinnrücklagen	23	(5.707)	(5.020)
Eigenkapital gesamt		49.601	35.906
Langfristige Verbindlichkeiten
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen	18	30.020	30.950
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	19	124	128
Leasingverbindlichkeiten	26	8.365	7.736
Latente Steuerschulden	20	3.726	3.742
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	21	345	367
Rückstellungen	22	83	81
Zuwendungen der öffentlichen Hand		-	3
		42.663	43.007
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen	18	222	117
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	18	1.575	11.587
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	19	17.613	16.028
Leasingverbindlichkeiten	26	2.819	2.311
Rückstellungen	22	205	198
Zuwendungen der öffentlichen Hand		4	7
Ertragsteuerverbindlichkeiten		1.706	1.945
		24.144	32.193
Verbindlichkeiten gesamt		66.807	75.200
Eigenkapital und Verbindlichkeiten gesamt		116.408	111.106

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Messer Medical Home Care Holding GmbH für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2023

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Fremdwährungsrücklage
	TEUR	TEUR	TEUR
Anhang	23	23	23
Zum 01.01.2022	25	40.803	6
Nettojahresgewinn/(-verlust)	-	-	-
Sonstiges Ergebnis	-	-	0
Gesamtergebnis	-	-	0
Zum 31.12.2022	25	40.803	6
Zum 01.01.2023	25	40.803	6
Nettojahresgewinn/(-verlust)	-	-	-
Sonstiges Ergebnis	-	-	0
Gesamtergebnis	-	-	0
Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen	-	2.200	-
Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen	-	12.172	-
Zum 31.12.2023	25	55.175	6

	Pensionsrücklage	Gewinnrücklagen	Eigenkapital gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR
Anhang	23	23
Zum 01.01.2022	8	(3.390)	37.452
Nettojahresgewinn/(-verlust)	-	(1.630)	(1.630)
Sonstiges Ergebnis	84	-	84
Gesamtergebnis	84	(1.630)	(1.546)
Zum 31.12.2022	92	(5.020)	35.906
Zum 01.01.2023	92	(5.020)	35.906
Nettojahresgewinn/(-verlust)	-	(687)	(687)
Sonstiges Ergebnis	10	-	10
Gesamtergebnis	10	(687)	(677)
Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen	-	-	2.200
Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen	-	-	12.172
Zum 31.12.2023	102	(5.707)	49.601

Konzern-Kapitalflussrechnung Messer Medical Home Care Holding GmbH für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2023

	Anhang	2023	2022
		TEUR	TEUR
Laufende Geschäftstätigkeit
Ergebnis vor Steuern		9	655
Überleitung zwischen Gewinn vor Steuern und Netto-Cashflows:
Nicht zahlungswirksame Posten:
Abschreibung von Sachanlagen	12	6.958	6.033
Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten	13	925	863
Abschreibung von Nutzungsrechten	26	3.020	2.588
Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten	13	864	-
Ergebnis aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen	12, 13	31	(161)
Finanzerträge	9.5	(16)	(13)
Finanzaufwendungen	9.6	3.522	3.403
Sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen bei Vermögenswerten und Schulden	21,22	627	471
Anpassung Nettoumlaufvermögen:
(Zunahme) / Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen	15	(2.587)	(2.244)
Zunahme / (Abnahme) der Verbindlichkeiten und Vorauszahlungen	18, 19	1.126	2.264
Zunahme / (Abnahme) der Vorräte	14	321	(720)
Auszahlungen für Rückstellungen und Pensionen	21,22	(62)	(41)
Gezahlte Ertragsteuer	11	(1.353)	11
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit		13.385	13.109
Investitionstätigkeit
Erlöse aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen	12, 13	136	376
Erwerb von Sachanlagen	12	(9.354)	(7.864)
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten	13	(277)	(259)
Netto-Zahlungsabflüsse aus Erwerb von Tochterunternehmen und Geschäftsbetrieben abzüglich erworbener Zahlungsmittel	5	(293)	(444)
Bedingte Kaufpreiszahlungen	5	(10.400)	-
Erhaltene Zinsen		16	13
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit		(20.172)	(8.178)
Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern	23	2.200	-
Einzahlungen Gesellschafterdarlehen	18, 23	11.300	500
Rückzahlung Leasingverbindlichkeiten	26	(3.108)	(2.736)
Rückzahlung von Schulden		(118)	(117)
Gezahlte Zinsen	18	(3.079)	(3.043)
Auszahlungen an im Fremdkapital ausgewiesene nicht beherrschende Anteile	18	(335)	(796)
Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit		6.860	(6.192)
Netto(abnahme)/-zunahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente		73	(1.261)
Netto-Fremdwährungsdifferenz		1	3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 01.01.		4.123	5.381
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31.12.		4.197	4.123

Konzernanhang

1 Angaben über das Unternehmen

Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses der Messer Medical Home Care Holding GmbH mit Sitz in Königstein im Taunus, Deutschland (nachfolgend "der Konzern" oder "MMHCH Group"), für das Geschäftsjahr zum 31.12.2023 wurde durch einen am 5. August 2024 durch die Geschäftsführung gefassten Beschluss genehmigt. Dieses Datum ist auch das Datum, zu dem der Abschluss der Geschäftsführung der MMHCH Group vorgelegt wurde. Die Geschäftsführung ist nicht befugt, den Abschluss nach seiner Veröffentlichung abzuändern.

Die Messer Medical Home Care Holding GmbH (HRB 6810 AG Königstein) (nachfolgend "MMHCH GmbH") ist eine in Deutschland gegründete und ansässige Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Königstein im Taunus und Geschäftsanschrift Messer-Platz 1, 65812 Bad Soden am Taunus, Deutschland.

Die MMHCH Group vertreibt medizinische Gase und damit verbundene Produkte an niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser, Labors, Pflegeheime sowie direkt an Patienten unter Verwendung der Markennamen Messer und Oxysphair.

Alleinige Gesellschafterin der MMHCH Group ist die MEC Holding GmbH (seit dem 16. Februar 2024: Messer Investment Holding GmbH) mit Sitz in Bad Soden am Taunus, die direkt durch die MIG Holding GmbH mit Sitz in Königstein im Taunus beherrscht wird. Die MIG Holding GmbH wird direkt und indirekt von Mitgliedern der Familie Messer beherrscht. Die MEC Holding GmbH sowie die MIG Holding GmbH erstellen jeweils für den kleinsten bzw. größten Kreis von Unternehmen einen IFRS-Konzernabschluss nach den Regelungen des § 315e HGB, in den die MMHCH GmbH einbezogen wird und der im Unternehmensregister veröffentlicht wird.

Inanspruchnahme von Erleichterungsvorschriften

Die Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH und die Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH, die als inländische Tochterunternehmen im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der Messer Medical Home Care Holding GmbH einbezogen werden, nehmen für das Geschäftsjahr 2023 die Erleichterungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch.

2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Bewertungsgrundlage

2.1 Bewertungsgrundlage

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, ergänzt um die nach § 315e HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften, erstellt.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der historischen Anschaffungskosten. Ausgenommen sind die erfolgswirksam bewerteten finanziellen Vermögenswerte, die zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst wurden.

Der Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung (Going Concern).

Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der Euro, gerundet auf den nächsten Tausender (TEUR), soweit im Einzelfall keine abweichenden Angaben gemacht werden. Dabei kann es aufgrund kaufmännischer Rundungen zu unwesentlichen Rundungsdifferenzen kommen.

2.2 Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse des Mutterunternehmens sowie seiner Tochterunternehmen jeweils zum 31.12.2023 und der vorigen dargestellten Periode. Der Konzern beherrscht ein Beteiligungsunternehmen nur dann, wenn der Konzern:

•	die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen ausübt (d.h. der Konzern hat aufgrund derzeit bestehender Rechte die Möglichkeit, diejenigen Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens zu steuern, die einen wesentlichen Einfluss auf dessen Rendite haben);
•	aus der Beteiligung an dem Beteiligungsunternehmen schwankenden Renditen ausgesetzt ist oder Anspruch darauf hat;
•	in der Lage ist, seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen so zu nutzen, dass dadurch die Rendite des Beteiligungsunternehmens beeinflusst wird.

Grundsätzlich wird vermutet, dass eine Mehrheit der Stimmrechte zu einem Beherrschungsverhältnis führt. Ausgehend von dieser Vermutung sowie immer dann, wenn der Konzern weniger als die Mehrheit der Stimmrechte oder vergleichbaren Rechte an einem Beteiligungsunternehmen hält, berücksichtigt der Konzern bei der Prüfung, ob er Verfügungsgewalt über ein Beteiligungsunternehmen ausübt, alle maßgeblichen Fakten und Umstände. Dazu gehören:

•	das Vertragsverhältnis mit den anderen stimmberechtigten Inhabern des Beteiligungsunternehmens;
•	Rechte aus anderen Vertragsverhältnissen;
•	Stimmrechte und potenzielle Stimmrechte des Konzerns.

Der Konzern überprüft erneut, ob er ein Beteiligungsunternehmen beherrscht, wenn Fakten und Umstände darauf hinweisen, dass es im Hinblick auf ein oder mehrere Elemente, durch die ein Beherrschungsverhältnis definiert ist, Änderungen gegeben hat. Die Konsolidierung eines Tochterunternehmens beginnt, wenn der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, und endet, wenn der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen nicht mehr innehat. Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen eines Tochterunternehmens, die unterjährig erworben oder veräußert werden, werden ab dem Datum, in dem der Konzern die Beherrschung erlangt, in den Konzernabschluss aufgenommen und verbleiben dort bis zu dem Datum, ab dem der Konzern die Beherrschung nicht mehr innehat.

Gewinne oder Verluste sowie jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses werden den Anteilseignern der Konzernmutter und den nicht beherrschenden Anteilen zugewiesen, selbst wenn dies dazu führt, dass die nicht beherrschenden Anteile einen Negativsaldo aufweisen. Sofern erforderlich, werden entsprechende Anpassungen an den Abschlüssen der Tochterunternehmen vorgenommen, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden mit denen des Konzerns in Einklang zu bringen. Alle konzerninternen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen und Kapitalflüsse betreffend Rechtsgeschäfte zwischen Konzerngesellschaften werden bei der Konsolidierung vollständig eliminiert.

Veränderungen bei den Eigentumsverhältnissen in Bezug auf Tochterunternehmen, die nicht mit einem Verlust der Beherrschung verbunden sind, werden als Eigenkapitaltransaktion erfasst.

Wenn der Konzern die Beherrschung über ein Tochterunternehmen verliert, werden die zugehörigen Vermögenswerte (einschließlich Goodwill), Verbindlichkeiten, nicht beherrschende Anteile und sonstigen Eigenkapitalbestandteile (mit Ausnahme versicherungsmathematischer Gewinne oder Verluste) nicht mehr angesetzt, während entsprechende Gewinne oder Verluste aus dem Abgang bei der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt werden. Etwaige beibehaltene Anteile werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst.

2.3 Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Nachfolgend sind wesentliche von der MMHCH GmbH und ihren Tochterunternehmen (MMHCH Group) angewendete Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dargestellt.

a) Unternehmenszusammenschlüsse und Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung (die zu dem im Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert bewertet wird) und der nicht beherrschenden Anteile am übernommenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss entscheidet der Konzern, ob er den nicht beherrschenden Anteil an dem erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder zu dem entsprechenden Anteil an den identifizierbaren Nettovermögenswerten des erworbenen Unternehmens bewertet. Die im Zusammenhang mit der Übernahme anfallenden Kosten werden im Entstehungszeitpunkt als Aufwendungen verbucht und innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Goodwill entstand durch den Erwerb der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH und der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH (zusammen die "Müller-Gesellschaften") im Dezember 2020 sowie durch die Erwerbe der ausländischen Gesellschaften Messer Medical Austria GmbH, Oxysphair Sprl und Messer Medical Home Care Slovakia s.r.o. im Jahr 2011.

Wenn der Konzern ein Unternehmen erwirbt, bewertet er die übernommenen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Hinblick darauf, ob diese ordnungsgemäß in Übereinstimmung mit den vertraglich vereinbarten Bestimmungen, wirtschaftlichen Umständen und zum Erwerbszeitpunkt vorherrschenden Bedingungen klassifiziert und ausgewiesen worden sind.

Erfolgt ein Unternehmenszusammenschluss sukzessive, wird der zuvor gehaltene Eigenkapitalanteil zu dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bestimmt und der entsprechende Verlust oder Gewinn ergebniswirksam erfasst.

Eine etwaig vom Konzern zu zahlende bedingte Gegenleistung ist zu dem im Erwerbszeitpunkt vorliegenden beizulegenden Zeitwert anzusetzen. Eine bedingte Gegenleistung, die als Vermögenswert oder Verbindlichkeit angesetzt wird und bei der es sich um ein Finanzinstrument handelt, das in den Anwendungsbereich von IFRS 9 Finanzinstrumente fällt, wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet; Änderungen am beizulegenden Zeitwert werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in Übereinstimmung mit IFRS 9 erfasst. Sonstige bedingte Gegenleistungen, die nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen, werden zu jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet; Änderungen am beizulegenden Zeitwert werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Termingeschäfte zum Erwerb weiterer Anteile an bestehenden Tochterunternehmen werden nach der sogenannten "Anticipated-Acquisition-Methode" abgebildet, d.h. es werden in diesen Fällen keine nicht beherrschenden Anteile ausgewiesen. Die hieraus entstehende Kaufpreisverbindlichkeit wird unter dem Posten "Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten" ausgewiesen. Dem Anteilseigner werden diesbezüglich keine Gewinne oder Verluste zugeschrieben. Soweit Ausschüttungen an den Anteilseigner erfolgen, werden diese innerhalb der Finanzaufwendungen erfasst.

Der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird erstmalig zu Anschaffungskosten angesetzt, wobei sich dieser als der Betrag darstellt, um den die gezahlte Gegenleistung und der Betrag des angesetzten nicht beherrschenden Anteils zuzüglich des bereits vorher gehaltenen Anteils die erworbenen identifizierbaren Nettovermögenswerte bzw. die übernommenen identifizierbaren Nettoverbindlichkeiten übersteigt. Übersteigt der beizulegende Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte den Gesamtbetrag der gezahlten Gegenleistung, bewertet der Konzern erneut, ob er sämtliche erworbene Vermögenswerte und sämtliche übernommene Verbindlichkeiten korrekt erfasst hat und unterzieht das Verfahren, das für die Messung der im Erwerbsdatum erfassten Beträge herangezogen wurde, einer Überprüfung. Ergibt sich auch nach dieser Prüfung, dass der beizulegende Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte nach wie vor den Gesamtbetrag der gezahlten Gegenleistung übersteigt, wird der Gewinn ergebniswirksam erfasst.

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Goodwill zum um den kumulierten Wertminderungsaufwand verringerten Wert bilanziert. Zum Zwecke der Durchführung der Prüfung auf Wertminderung wird jeder im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses neu erworbene Geschäftsbetrieb (einschließlich Goodwill) ab dem Zeitpunkt des Erwerbs den einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des jeweiligen Erwerbers zugerechnet, bei denen davon ausgegangen wird, dass diese von den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses profitieren werden, wobei es unerheblich ist, ob andere Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens den jeweiligen Einheiten zugerechnet werden.

Sofern der Goodwill einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugerechnet ist und ein Geschäftsbereich dieser Einheit veräußert wird, wird der dem veräußerten Geschäftsbereich zugeordnete Goodwill als Bestandteil des Buchwerts des Geschäftsbereichs bei der Ermittlung des Ergebnisses aus der Veräußerung dieses Geschäftsbereichs berücksichtigt. Der Wert des veräußerten Anteils des Goodwills wird auf der Grundlage der relativen Werte des veräußerten Geschäftsbereichs und des verbleibenden Teils der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt.

b) Einteilung kurzfristig-langfristig

Bei der Darstellung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in der Bilanz stützt sich der Konzern auf die Einteilung kurzfristig-langfristig. Ein Vermögenswert wird als kurzfristig erfasst, wenn:

•	davon auszugehen ist, dass er innerhalb des üblichen Geschäftszyklus veräußert werden kann oder verkauft bzw. verbraucht werden soll,
•	er in erster Linie zu Handelszwecken gehalten wird,
•	davon auszugehen ist, dass er innerhalb von zwölf Monaten nach der Berichtsperiode veräußert wird oder
•	es sich dabei um Barmittel oder Barmitteläquivalente handelt, es sei denn, diese sind vom Umtausch ausgeschlossen oder dürfen für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten nach der Berichtsperiode nicht zur Begleichung einer Verbindlichkeit verwendet werden.

Eine Verbindlichkeit wird als kurzfristig erfasst, wenn:

•	davon auszugehen ist, dass sie innerhalb des üblichen Geschäftszyklus beglichen wird,
•	sie in erster Linie zu Handelszwecken gehalten wird,
•	sie innerhalb von zwölf Monaten nach der Berichtsperiode zu begleichen ist oder
•	kein bedingungsloses Recht besteht, die Begleichung der Verbindlichkeit für mindestens zwölf Monate nach der Berichtsperiode zu verschieben.

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten werden als langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten klassifiziert.

c) Bemessung des beizulegenden Zeitwerts

Der Konzern bewertet seine Finanzinstrumente zu jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten wird zu fortgeführten Anschaffungskosten erfasst. Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der zum Bemessungsstichtag im Rahmen einer geordneten unter Marktteilnehmern stattfindenden Transaktion beim Verkauf eines Vermögenswerts vereinnahmt werden würde oder der für die Übertragung einer Schuld zu zahlen wäre.

Die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts geht von der Annahme aus, dass die Transaktion, in deren Rahmen der Vermögenswert verkauft bzw. die Schuld übertragen wird, stattfindet:

•	entweder auf dem für den Vermögenswert bzw. die Schuld vorrangigen Markt oder
•	beim Fehlen eines derartigen vorrangigen Marktes auf dem für den Vermögenswert bzw. die Schuld vorteilhaftesten Markt.

Der vorrangige bzw. vorteilhafteste Markt muss für den Konzern zugänglich sein.

Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld wird gemessen, indem die Annahmen zugrunde gelegt werden, die die Marktteilnehmer für die Bestimmung des Preises des entsprechenden Vermögenswerts bzw. der Schuld verwenden würden, wobei davon ausgegangen wird, dass diese in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.

Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht-finanziellen Vermögenswerts wird berücksichtigt, inwieweit ein Marktteilnehmer in der Lage ist, durch die maximale oder bestmögliche Nutzung des Vermögenswerts bzw. durch den Verkauf des Vermögenswerts an einen anderen Marktteilnehmer, der diesen dann maximal oder bestmöglich nutzt, einen wirtschaftlichen Nutzen zu erzielen.

Der Konzern verwendet Bewertungstechniken, die den Umständen angemessen sind und für die ausreichend Daten zur Verfügung stehen, um den beizulegenden Zeitwert zu messen, und durch die die Nutzung des einschlägigen beobachtbaren Inputs maximiert und die Nutzung von nicht beobachtbarem Input minimiert wird.

Sämtliche Vermögenswerte und Schulden, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden im Rahmen der nachfolgend beschriebenen Fair-Value-Hierarchie bemessen. Dabei wird die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts in ihrer Gesamtheit auf derjenigen Stufe der Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bemessung insgesamt wesentlich ist.

•	Stufe 1 - Notierte Preise (ohne Anpassungen) in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden
•	Stufe 2 - Bewertungsverfahren, bei denen der niedrigste Inputfaktor, der für die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wesentlich ist, direkt oder indirekt beobachtbar ist
•	Stufe 3 - Bewertungsverfahren, bei denen der niedrigste Inputfaktor, der für die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wesentlich ist, nicht beobachtbar ist

Für Vermögenswerte und Schulden, die periodisch wiederkehrend im Abschluss erfasst werden, bestimmt der Konzern zum Ende jeder Berichtsperiode, ob aufgrund von Neubewertungen der verwendeten Kategorisierung Übertragungen zwischen den verschiedenen Hierarchiestufen erfolgt sind.

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf aktiven Märkten gehandelt werden, wird zu jedem Berichtsstichtag durch Bezugnahme auf notierte Marktpreise oder Preisnotierungen von Händlern (vom Käufer gebotener Geldkurs bei Long-Position und Briefkurs bei Short-Position) ohne Abzug der Transaktionskosten bestimmt.

Zu jedem Berichtsstichtag analysiert die Geschäftsführung, inwieweit es zu Bewegungen bei den Werten der verschiedenen Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten gekommen ist, die gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns neu bemessen oder neu bewertet werden müssen.

Die Geschäftsführung vergleicht weiterhin die Änderungen beim beizulegenden Zeitwert jedes Vermögenswertes und jeder Schuld mit relevanten externen Quellen, um festzustellen, ob die Änderung sachgerecht ist. Zum Zwecke der Offenlegung des beizulegenden Zeitwerts hat der Konzern Klassen von Vermögenswerten und Schulden geschaffen, die auf der Art, den Charakteristika und den Risiken des Vermögenswertes oder der Schuld sowie der Stufe in der oben beschriebenen Bemessungshierarchie des beizulegenden Zeitwerts basieren. Eine Analyse des beizulegenden Zeitwerts von finanziellen Instrumenten sowie Angaben zur Bewertung enthält Anhang 25.

d) Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden erfasst, wenn die Verfügungsgewalt über die Ware bzw. Dienstleistung auf den Kunden übergeht, und zwar in der Höhe, in welcher der Konzern erwartet, Gegenleistung für die jeweiligen Waren oder Dienstleistungen zu erhalten. Der Konzern geht grundsätzlich davon aus, dass er bei den Verträgen mit den Kunden der Prinzipal ist, da sich die Waren oder Dienstleistungen typischerweise in der Verfügungsgewalt des Konzerns befinden, bevor sie auf den Kunden übertragen werden.

Das Geschäftsmodell des Konzerns besteht darin, Patienten im Bereich der häuslichen Pflege mit Therapien und ähnlichen Dienstleistungen zu versorgen. Im Mittelpunkt stehen dabei Atemwegstherapien wie Sauerstofftherapien, Beatmungstherapien oder Therapien für Menschen, die an obstruktiver Schlafapnoe leiden. Darüber hinaus werden auch verschiedene Ernährungstherapien für Menschen mit Ernährungsdefiziten angeboten.

Die medizinischen Geräte für Therapien werden entweder vermietet (Anhang 26) oder an den Kunden verkauft. Neben dem physischen Produkt erbringt der Konzern eine Reihe von damit verbundenen Dienstleistungen, wie zum Beispiel Erklärung und Beratung zur Anwendung des Geräts oder Installationsleistungen. Der Konzern verkauft weiterhin Verbrauchsmaterialien, die für die Nutzung der Geräte notwendig sind.

Dienstleistungen

Der Konzern erbringt Dienstleistungen im Bündel mit der Überlassung und dem Verkauf von Ausrüstung an den Kunden. Verträge über Therapieleistungen bestehen aus mehreren Leistungsverpflichtungen, wie der Vermietung von Ausrüstung, der Beratung der Patienten und den Installationsleistungen. Diese Verpflichtungen können voneinander getrennt werden, da die Zusage der Überlassung von Ausrüstung einerseits und die Erbringung von Beratungs- und Installationsleistungen andererseits eigenständig abgrenzbar sind. Verträge über den Verkauf von Ausrüstung und die Erbringung von Installationsleistungen bestehen aus zwei Leistungsverpflichtungen, denn die Zusage einer Übertragung von Ausrüstung einerseits und der Erbringung von Installationsleistungen andererseits können voneinander getrennt werden und sind eigenständig abgrenzbar. Somit weist der Konzern den Transaktionspreis auf der Grundlage der jeweiligen Einzelveräußerungspreise der Ausrüstung einerseits und Erbringung von Beratungsleistungen und / oder der Installationsleistungen andererseits zu.

Die Überlassung von der Ausrüstung wird unter IFRS 16 behandelt. Näheres ist in den Ausführungen zur Bilanzierung von den Leasingverhältnissen in lit. i) enthalten. Der Konzern erfasst Erlöse aus Beratungsleistungen und Installationsleistungen im Zeitverlauf mithilfe einer Inputmethode, die den Leistungsfortschritt bis zur Erfüllung misst, da der Kunde den Nutzen, der ihm aus der durch den Konzern erbrachten Leistung entsteht, erhält und ihn gleichzeitig verbraucht.

Verkauf von Waren

Erlöse aus dem Verkauf von Waren (Ausrüstung und Verbrauchsmaterialien) werden zu dem Zeitpunkt angesetzt, an dem die Verfügungsgewalt über den Vermögenswert auf den Kunden übergeht. Dies ist in der Regel bei Lieferung der Ausrüstung der Fall. Die Zahlungsziele sind von Land zu Land unterschiedlich und liegen zwischen 30 und 90 Tagen ab Lieferung.

Der Konzern prüft, ob sonstige vertragliche Zusagen vorliegen, die separate Leistungsverpflichtungen darstellen, auf die ein Teil des Transaktionspreises zu verteilen ist (z.B. Garantien). Bei der Bewertung des Transaktionspreises für den Verkauf von Ausrüstung prüft der Konzern die Auswirkungen einer variablen Gegenleistung, das Bestehen signifikanter Finanzierungskomponenten, unbarer Entgelte und an den Kunden zu zahlende Entgelte (soweit vorhanden).

Variable Gegenleistung

Wenn die Gegenleistung aus einem Vertrag einen variablen Teil enthält, schätzt der Konzern den Betrag der variablen Gegenleistung, auf den er als Entgelt für die Übertragung der Waren auf den Kunden Anspruch hat. Der Betrag der variablen Gegenleistung wird im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestimmt und dahingehend eingeschränkt, dass er so lange anwendbar ist, wie es als hochwahrscheinlich anzusehen ist, dass der nachfolgende Wegfall der Unsicherheit in Bezug auf die Höhe dieser variablen Beträge nicht zu einer wesentlichen Anpassung der Umsatzerlöse führen wird.

Bedeutende Finanzierungskomponente

In der Regel erhält der Konzern kurzfristige Vorauszahlungen von Kunden. Der Konzern nutzt die praktische Vereinfachung gemäß IFRS 15 und nimmt keine Anpassung des erwarteten Betrags der Gegenleistung um den Effekt einer bedeutenden Finanzierungskomponente vor, wenn er bei Vertragsabschluss damit rechnet, dass der Zeitraum zwischen der Übertragung der zugesicherten Waren oder Dienstleistungen auf den Kunden und dem Zeitpunkt, zu dem der Kunde die Waren oder Dienstleistungen bezahlt, ein (1) Jahr unterschreitet.

Garantie-/Gewährleistungsverpflichtungen

Der Konzern gibt typischerweise eine Garantie für die generelle Behebung von Mängeln, die im Zeitpunkt der Erbringung von Leistungen bestehen. Diese Garantien werden gemäß IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen erfasst. Näheres ist in den Ausführungen zur Bewertungsmethode für Garantierückstellungen in lit. o) Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten enthalten.

Vertragsvermögenswerte

Ein Vertragsvermögenswert ist der Anspruch auf Erhalt einer Gegenleistung für Waren oder Dienstleistungen, die auf den Kunden übertragen wurden. Wenn der Konzern die Leistung zur Übertragung von Waren oder Dienstleistungen auf einen Kunden erbringt, bevor der Kunde die Zahlung leistet oder die Zahlung fällig wird, wird ein Vertragsvermögenswert für die verdiente Gegenleistung erfasst, der bedingt ist.

Bei den Vertragsvermögenswerte des Konzerns handelt es sich um erhaltene Aufträge, zu denen bis zum Bilanzstichtag noch keine Rechnungen erstellt werden konnten, da entweder:

•	noch keine Genehmigung für die Kostenübernahme vorliegt, oder
•	der Kostenträger die Kostenübernahme abgelehnt hat, jedoch ein Widerspruchsverfahren läuft, oder
•	für die Rechnungsstellung gegenüber dem Kostenträger rechnungsbegründende Unterlagen fehlen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Eine Forderung ist ein Anspruch des Konzerns auf Erhalt einer Gegenleistung, die nicht bedingt ist (d.h. es ist nur der Ablauf eines Zeitraums erforderlich, bevor die Gegenleistung zur Zahlung fällig wird). Näheres ist in den Bilanzierungsgrundsätzen in lit. k) Finanzinstrumente - erstmaliger Ansatz und Folgebewertung zu finden.

Vertragsverbindlichkeiten

Eine Vertragsverbindlichkeit ist eine Verpflichtung, Waren oder Dienstleistungen, für die der Konzern vom Kunden eine Gegenleistung erhalten hat (oder für die eine Gegenleistung fällig ist), auf den Kunden zu übertragen. Wenn der Kunde eine Zahlung leistet, bevor der Konzern Waren und Dienstleistungen auf ihn überträgt, wird eine Vertragsverbindlichkeit angesetzt, wenn die Zahlung erfolgt oder fällig ist (je nachdem, welches Ereignis früher eintritt). Vertragsverbindlichkeiten werden als Erlöse erfasst, wenn der Konzern die laut Vertrag geschuldete Leistung erbringt. Auf die Angabe nach IFRS 15.120 wird gem. IFRS 15.121 verzichtet, da die Verträge im Wesentlichen eine Laufzeit von weniger als einem Jahr haben.

e) Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn hinreichende Sicherheit besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, über den die entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, verbucht werden. Zuwendungen für einen Vermögenswert werden über die geschätzte Nutzungsdauer des entsprechenden Vermögenswerts ertragswirksam erfasst.

f) Steuern

Tatsächliche Ertragsteuern

Tatsächliche Ertragsteueransprüche und -verbindlichkeiten für die laufende Periode werden zu dem Betrag bewertet, der voraussichtlich von den bzw. an die Finanzbehörden zu entrichten ist. Für die Berechnung des entsprechenden Betrags werden Steuersätze und Steuervorschriften zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag in den Ländern, in denen der Konzern seiner Geschäftstätigkeit nachgeht und steuerbare Einkünfte erzielt, bereits in Kraft oder im Wesentlichen in Kraft sind. Tatsächliche Ertragsteuern, die sich auf unmittelbar im Eigenkapital angesetzte Posten beziehen, werden innerhalb des Eigenkapitals erfasst und sind nicht Bestandteil der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Geschäftsführung unterzieht die in den Steuererklärungen enthaltenen Angaben periodisch einer Überprüfung, sofern anwendbare Steuervorschriften der Interpretation bedürfen, und bildet im Bedarfsfall Rückstellungen.

Latente Steuern

Die latenten Steuern werden unter Verwendung der sogenannten Liability-Methode ermittelt, bei der zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten und deren entsprechenden Buchwerten zu Rechnungslegungszwecken berücksichtigt werden.

Für alle steuerpflichtigen temporären Differenzen werden latente Steuerverbindlichkeiten angesetzt; ausgenommen sind folgende Fälle:

•	die latente Steuerverbindlichkeit beruht auf dem erstmaligen Ansatz von Goodwill bzw. eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit im Rahmen einer Transaktion, die kein Unternehmenszusammenschluss ist und die im Zeitpunkt der Durchführung der Transaktion weder den Bilanzgewinn noch das steuerpflichtige Ergebnis beeinflusst,
•	soweit steuerpflichtige temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen bestehen, bei denen der Zeitpunkt des Wegfalls der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass die temporären Differenzen in absehbarer Zukunft nicht wegfallen werden.

Für alle abzugsfähigen temporären Differenzen, Verlustvorträge für noch nicht genutzte Steuergutschriften und noch nicht in Anspruch genommene Steuerverluste werden latente Steueransprüche in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein steuerpflichtiger Gewinn verfügbar sein wird, auf den die abzugsfähigen temporären Differenzen sowie Verlustvorträge für noch nicht genutzte Steuergutschriften und steuerliche Verlustvorträge geltend gemacht werden können; ausgenommen sind folgende Fälle:

•

ein latenter Steueranspruch im Hinblick auf eine temporäre Differenz beruht auf dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit im Rahmen einer Transaktion, die kein Unternehmenszusammenschluss ist und die im Zeitpunkt der Transaktion weder den Bilanzgewinn noch das steuerpflichtige Ergebnis beeinflusst,

•

im Hinblick auf abzugsfähige temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen werden die latenten Steueransprüche nur in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass die temporären Differenzen in absehbarer Zukunft wegfallen werden und ein steuerpflichtiger Gewinn zur Verfügung stehen wird, auf den die temporären Differenzen geltend gemacht werden können.

Der Buchwert latenter Steueransprüche wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Maße reduziert, in dem nicht länger davon auszugehen ist, dass in ausreichendem Umfang steuerpflichtiger Gewinn zur Verfügung steht, um die latenten Steueransprüche vollständig oder teilweise zu nutzen. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden zu jedem Bilanzstichtag neu bewertet und werden in dem Maße angesetzt, in dem davon auszugehen ist, dass in Zukunft steuerpflichtige Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen diese latenten Steueransprüche verrechnet werden können.

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Steuersätze bewertet, die erwartungsgemäß in dem Geschäftsjahr zur Anwendung gelangen werden, in dem der Anspruch realisiert oder die Verbindlichkeit beglichen wird, wobei die Steuersätze (und -vorschriften) zur Anwendung gelangen, die zum Bilanzstichtag bereits in Kraft oder im Wesentlichen in Kraft sind.

Latente Steuern im Zusammenhang mit Posten, die außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt worden sind, werden nicht ergebniswirksam angesetzt. Latente Steuerposten werden je nach Sachstand im Hinblick auf die dazugehörige Transaktion entweder im sonstigen Ergebnis oder in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Eine Saldierung von latenten Steueransprüchen und -verbindlichkeiten erfolgt dann, wenn ein einklagbares Recht zur Verrechnung tatsächlicher Ertragsteueransprüche mit Ertragsteuerverbindlichkeiten existiert und die latenten Steuern sich auf dieselbe steuerpflichtige Person bzw. Organschaft beziehen und dieselbe Finanzbehörde zuständig ist.

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Steuervorteile, die jedoch zum Stichtag nicht die Kriterien für einen gesonderten Ansatz erfüllen, werden nachfolgend erfasst, wenn neue Informationen über den Sachverhalt vorliegen oder die Umstände sich geändert haben. Die Anpassung wird entweder als eine Verringerung des Goodwills behandelt (sofern sie den Goodwill nicht übersteigt), wenn sie im Verlaufe des Bewertungszeitraums erfolgt ist, oder ergebniswirksam verbucht. Anhang 20 enthält weitere Angaben zu den latenten Steuern.

Umsatz- und Mehrwertsteuer

Erlöse, Aufwendungen und Vermögenswerte werden ohne Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer angesetzt, es sei denn:

•	die im Zusammenhang mit dem Erwerb der Vermögenswerte bzw. Dienstleistungen angefallene Umsatzsteuer ist nicht erstattungsfähig; in diesem Fall wird die entsprechende Umsatzsteuer als Bestandteil der im Zusammenhang mit dem Erwerb entstandenen Kosten oder als Bestandteil der entsprechenden Aufwandsposten angesetzt,
•	die entsprechenden Forderungen und Verbindlichkeiten enthalten den Umsatzsteuerbetrag bereits.

Der Nettobetrag, der von der Steuerbehörde erstattungsfähigen bzw. an die Steuerbehörde zahlbaren Umsatzsteuer, ist als Bestandteil der entsprechenden Forderungen bzw. Verbindlichkeiten in der Bilanz enthalten.

g) Fremdwährung

Der Konzernabschluss lautet auf Euro, da der Euro die von der Muttergesellschaft verwendete funktionale Währung ist. Für jedes Unternehmen legt der Konzern fest, welche funktionale Währung es verwenden soll und gibt vor, welche Posten im Abschluss der einzelnen Unternehmen unter Verwendung der funktionalen Währung angesetzt werden sollen.

Umrechnung von Transaktionen und Salden

In Fremdwährungen erfolgte Transaktionen werden anfänglich von den Konzerngesellschaften zu dem Devisenkassakurs der jeweiligen funktionalen Währung verbucht, der zu dem Zeitpunkt gilt, in dem die Transaktion erstmalig angesetzt wird.

In Fremdwährungen angegebene monetäre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden unter Anwendung des für die funktionale Währung zum Bilanzstichtag geltenden Devisenkassakurses umgerechnet.

Sich in Bezug auf die Bezahlung oder die Umrechnung von monetären Posten ergebende Differenzbeträge werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Nicht-monetäre Posten, die nach dem Anschaffungskostenprinzip in einer Fremdwährung erfasst werden, werden unter Anwendung der im Zeitpunkt der ursprünglichen Transaktion gültigen Wechselkurse umgerechnet.

Umrechnung von Konzerngesellschaften

Für Zwecke der Konsolidierung werden die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Geschäftsbetriebe zu dem am Bilanzstichtag geltenden Wechselkurs in Euro umgerechnet; die Umrechnung der Posten aus der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt unter Anwendung von Durchschnittskursen. Die sich im Zusammenhang mit der Konsolidierung ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Falle der Veräußerung eines ausländischen Geschäftsbetriebs wird der im sonstigen Ergebnis angesetzte Teilbetrag, der auf diesen ausländischen Geschäftsbetrieb entfällt, dann in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die wesentlichen Währungen des Konzerns sind mit den entsprechenden Umrechnungskursen (in EUR) nachfolgend aufgeführt:

		2022	31.12.2022	2023	31.12.2023
Fremdwährung		Durchschnittskurs	Schlusskurs	Durchschnittskurs	Schlusskurs
Ungarischer Forint	(HUF)	0,00256	0,00249	0,00262	0,00261
Rumänischer Leu	(RON)	0,20273	0,20204	0,20214	0,20098

h) Sachanlagen

Unfertige Bauvorhaben sowie Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich etwaiger kumulierter Abschreibungen und/oder Wertminderungen bilanziert. Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass dem Konzern der mit den Ausgaben verbundene künftige wirtschaftliche Nutzen zufließen wird. Aufwendungen für Reparatur und Instandhaltung werden im Entstehungszeitpunkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Abschreibungen werden linear für die geschätzte Nutzungsdauer des Vermögenswertes wie folgt ermittelt:

• Gebäude	20 - 33 Jahre
• Sachanlagen	5 - 15 Jahre
• Büroausstattung	3 - 5 Jahre
• Kraftfahrzeuge	3 - 5 Jahre

Ursprünglich angesetzte Sachanlagen oder Teile von Sachanlagen werden bei Veräußerung ausgebucht oder dann, wenn aus einer Nutzung oder Veräußerung keine zukünftigen wirtschaftlichen Vorteile zu erwarten sind. Etwaige Gewinne oder Verluste im Zusammenhang mit der Ausbuchung des Vermögenswertes (die die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes darstellen) werden aufwandswirksam im Zeitpunkt der Ausbuchung erfasst.

Der Restwert, die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethoden für die Sachanlagen werden jeweils zum Ende jedes Geschäftsjahres geprüft und, soweit erforderlich, angepasst.

i) Leasingverhältnisse

Bei Vertragsbeginn beurteilt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren.

Der Konzern als Leasingnehmer

Der Konzern legt für Leasingverhältnisse jeder Art, mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Der Konzern erfasst Leasingverbindlichkeiten zur Leistung von Leasingzahlungen und Nutzungsrechte, die das Recht zur Nutzung der zugrundeliegenden Vermögenswerte darstellen.

i) Nutzungsrechte

Der Konzern erfasst Nutzungsrechte zum Bereitstellungsdatum (d.h. zu dem Zeitpunkt, an dem der zugrundeliegende Leasinggegenstand zur Nutzung bereitsteht). Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeiten berichtigt. Die Kosten von Nutzungsrechten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über die Leasinglaufzeit hinweg abgeschrieben.

Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf den Konzern übergeht oder in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen anhand der erwarteten Nutzungsdauer des jeweiligen Leasinggegenstands ermittelt. Die Nutzungsrechte werden ebenfalls auf Wertminderung überprüft. Weitere Angaben sind in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in lit. m) Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte enthalten.

ii) Leasingverbindlichkeiten

Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern die Leasingverbindlichkeiten zum Barwert der über die Laufzeit der Leasingverhältnisse zu leistenden Leasingzahlungen. Die Leasingzahlungen beinhalten feste Zahlungen (einschließlich de-facto feste Zahlungen), abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind und Beträge, die voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien entrichtet werden müssen. Die Leasingzahlungen umfassen ferner den Ausübungspreis einer etwaigen Kaufoption, wenn hinreichend sicher ist, dass der Konzern diese auch tatsächlich wahrnehmen wird, und Strafzahlungen für eine Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Konzern die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, werden in der Periode, in der das Ereignis oder die Bedingung eingetreten ist, aufwandswirksam erfasst (es sei denn, sie werden durch die Herstellung von Vorräten verursacht). Bei der Berechnung des Barwerts von Leasingzahlungen verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, da der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Nach dem Bereitstellungsdatum wird der Betrag der Leasingverbindlichkeiten um den jeweiligen Zinseffekt erhöht und um die jeweils geleisteten Leasingzahlungen reduziert.

Zudem wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten bei Änderungen des Leasingverhältnisses, Änderungen der Laufzeit des Leasingverhältnisses, Änderungen der Leasingzahlungen (z.B. Änderungen künftiger Leasingzahlungen infolge einer Veränderung des zur Bestimmung dieser Zahlungen verwendeten Index oder Zinssatzes) oder bei einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert neu bewertet.

Weitere Angaben zu den Leasingverbindlichkeiten des Konzerns sind in Anhang 26 enthalten.

iii) Kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt

Der Konzern wendet auf seine kurzfristigen Leasingverträge über Maschinen und Ausrüstung die Ausnahmeregelung für kurzfristige Leasingverhältnisse (d.h. Leasingverhältnisse, deren Laufzeit ab dem Bereitstellungsdatum maximal zwölf Monate beträgt und die keine Kaufoption enthalten) an. Er wendet außerdem auf Leasingverträge über Büroausstattungsgegenstände, die als geringwertig eingestuft werden, die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, an. Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.

Der Konzern als Leasinggeber

Leasingverhältnisse, bei denen der Konzern nicht im Wesentlichen alle mit dem Eigentum an einem Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen überträgt, werden als Operating-Leasingverhältnisse eingestuft. Entstehende Mieteinnahmen werden linear über die Laufzeit der Leasingverhältnisse erfasst und aufgrund ihres betrieblichen Charakters unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Anfängliche direkte Kosten, die bei der Verhandlung und dem Abschluss eines Operating-Leasingverhältnisses entstehen, werden dem Buchwert des Leasinggegenstandes hinzugerechnet und über die Laufzeit des Leasingverhältnisses auf gleiche Weise wie die Leasingerträge als Aufwand erfasst. Bedingte Mietzahlungen werden in der Periode als Ertrag erfasst, in der sie erwirtschaftet werden.

j) Immaterielle Vermögenswerte

Gesondert erworbene immaterielle Vermögenswerte werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Kosten von immateriellen Vermögenswerten, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, entsprechen dem beizulegenden Zeitwert im Zeitpunkt des Erwerbs. Für die Folgebewertung gilt, dass immaterielle Vermögenswerte zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich etwaiger kumulierter Abschreibungen und Verluste aus Wertminderung erfasst werden. Mit Ausnahme von aktivierten Aufwendungen für Entwicklung werden selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte nicht aktiviert. Vielmehr wird der entsprechende Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr, in dem der Aufwand getätigt wurde, erfasst.

Die Nutzungsdauer von immateriellen Vermögenswerten kann begrenzt oder unbegrenzt sein.

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer hinweg abgeschrieben. Sobald es Anzeichen dafür gibt, dass der immaterielle Vermögenswert eine Wertminderung erfahren haben könnte, wird ein Test auf Wertminderung durchgeführt.

Der Abschreibungszeitraum und die Abschreibungsmethode für jeden immateriellen Vermögenswert mit begrenzter Nutzungsdauer werden mindestens einmal zum Ende jeder Berichtsperiode überprüft. Änderungen der erwarteten Nutzungsdauer oder des erwarteten Verbrauchsmusters für den zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen des Vermögenswertes werden berücksichtigt, indem je nach Sachlage entweder der Abschreibungszeitraum oder die Abschreibungsmethode geändert und als Änderungen behandelt werden, die in den zu Bilanzierungszwecken erfolgten Schätzungen vorgenommen werden. Der Abschreibungsaufwand für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer wird aufwandswirksam verbucht. Die Verbuchung erfolgt in der im Hinblick auf die Funktion des immateriellen Vermögenswertes am geeignetsten erscheinenden Kategorie.

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer wird mindestens einmal jährlich für den einzelnen Vermögenswert oder auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit eine Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt. Diese immateriellen Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.

Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung eines immateriellen Vermögenswertes werden als die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des entsprechenden Vermögenswertes ermittelt und bei Ausbuchung aufwandswirksam erfasst.

Die MMHCH Group weist, bis auf den Goodwill, keine immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer aus.

Geistiges Eigentum

Erworbene Marken und Software, Verträge mit Kunden und sonstiges vom Konzern erworbenes geistiges Eigentum gelten generell als immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer und werden zu Herstellungs- oder Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen erfasst. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden abgeschrieben. Die Abschreibung erfolgt aufwandswirksam linear über die geschätzte Nutzungsdauer der immateriellen Vermögenswerte hinweg (siehe Anhang 13).

Die geschätzte Nutzungsdauer ist wie folgt:

• Geistiges Eigentum (Marke)	15 Jahre
• Technische Datenbanken	10 Jahre
• Patente und Lizenzen, Knowhow	10 Jahre
• Kundenbeziehungen	2 - 12 Jahre
• Wettbewerbsverzichtsvereinbarungen	5 Jahre

Software

Wenn erwartet wird, dass erworbene Computer-Software eine Nutzungsdauer von mehr als einem Jahr hat, wird sie als immaterieller Vermögenswert aktiviert. Computer-Software wird über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren abgeschrieben und entsprechend der Funktion des zugrundeliegenden Vermögenswerts verbucht.

k) Finanzinstrumente - erstmaliger Ansatz und Folgebewertung

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt.

Finanzielle Vermögenswerte

Erstmaliger Ansatz und Bewertung

Die Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen Ansatz hängt von den vertraglichen Cashflow-Merkmalen des finanziellen Vermögenswerts sowie dem Geschäftsmodell ab, das der Konzern für dessen Steuerung verwendet. Mit der Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine bedeutende Finanzierungskomponente enthalten oder für die der Konzern nicht den praktischen Behelf angewandt hat, bewertet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert zu seinem beizulegenden Zeitwert sowie im Falle eines finanziellen Vermögenswerts, der nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, zuzüglich der Transaktionskosten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine bedeutende Finanzierungskomponente enthalten oder für die der Konzern den praktischen Behelf angewandt hat, werden mit dem gemäß IFRS 15 ermittelten Transaktionspreis bewertet. Näheres enthalten die Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in lit. d) Erlöse aus Verträgen mit Kunden.

Damit ein finanzieller Vermögenswert als zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis klassifiziert und bewertet werden kann, dürfen die Zahlungsströme ausschließlich aus Tilgungs- und Zinszahlungen (SPPI) auf den ausstehenden Kapitalbetrag bestehen. Die Beurteilung wird als SPPI-Test bezeichnet und auf der Ebene der einzelnen Finanzinstrumente durchgeführt.

Das Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung von finanziellen Vermögenswerten spiegelt wider, wie der Konzern seine finanziellen Vermögenswerte steuert, um Zahlungsströme zu generieren. Das Geschäftsmodell legt fest, ob Zahlungsströme aus der Vereinnahmung vertraglich vereinbarter Zahlungen, aus dem Verkauf finanzieller Vermögenswerte oder aus beidem entsteht. Im Rahmen des Geschäftsmodells des Konzerns werden finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten.

Der Erwerb oder die Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten, die eine Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch eine auf dem Markt geltende Vorschrift oder Vereinbarung vorgeschriebenen Zeitraums erforderlich machen (marktüblicher Erwerb), wird zum Handelstag erfasst, d.h. an dem Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Erwerb oder Veräußerung des Vermögenswerts eingegangen ist.

Die vom Konzern gehaltenen finanziellen Vermögenswerte umfassen den Kassenbestand und Sichteinlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen und werden der Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten zugeordnet. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

Folgebewertung

Zum Zwecke der Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und dementsprechend dieser Kategorie zugeordnet.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden demnach unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und sind auf Wertminderungen zu überprüfen. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird. Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte des Konzerns umfassen Forderungen aus Lieferungen.

Ausbuchung

Ein finanzieller Vermögenswert (oder, soweit anwendbar, ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder Teil einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird ausgebucht (also aus der Konzernbilanz des Konzerns herausgenommen), wenn:

•

die Rechte auf Bezug von Zahlungsströmen aus dem Vermögenswert ausgelaufen sind,

•

der Konzern seine Rechte auf den Bezug von Zahlungsströmen aus dem Vermögenswert abgetreten hat oder sich verpflichtet hat, die vereinnahmten Zahlungsströme unverzüglich an einen Dritten auf der Grundlage einer "Durchleitungsvereinbarung" weiterzuleiten und entweder

a)	der Konzern alle wesentlichen Risiken und Chancen in Verbindung mit dem Vermögenswert abgetreten hat oder
b)	der Konzern alle Risiken und Chancen in Verbindung mit dem Vermögenswert weder abgetreten noch behalten hat, jedoch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert abgetreten hat.

Wenn der Konzern seine Rechte auf Bezug von Zahlungsströmen aus einem Vermögenswert abgetreten oder eine "Durchleitungsvereinbarung" abgeschlossen hat, bewertet er, ob und inwieweit die Risiken und Chancen in Verbindung mit dem Eigentum bei ihm verblieben sind. Wenn der Konzern weder alle Risiken und Chancen des Vermögenswertes übertragen oder behalten hat noch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert übertragen hat, wird der Vermögenswert angesetzt, soweit seitens des Konzerns weiterhin ein anhaltendes Engagement (continuing involvement) in Bezug auf den Vermögenswert besteht. In diesem Fall erfasst der Konzern auch die damit verbundene Verbindlichkeit. Bei der Bewertung des übertragenen Vermögenswerts und der damit verbundenen Verbindlichkeit werden die beim Konzern verbliebenen Rechte und Pflichten entsprechend berücksichtigt.

Ein anhaltendes Engagement, das die Form einer Garantie für den übertragenen Vermögenswert annimmt, wird zum ursprünglichen Buchwert des Vermögenswertes oder zum Höchstpreis, der von dem Konzern verlangt werden könnte, je nachdem, welcher Wert niedriger ist, bewertet.

Wertminderung finanzieller Vermögenswerte

Der Konzern erfasst für sämtliche Schuldinstrumente, die nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste (Expected Credit Losses - ECLs). Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Zahlungsströmen, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Zahlungsströme, deren Erhalt der Konzern erwartet, abgezinst mit einem Näherungswert des ursprünglichen Effektivzinssatzes.

Erwartete Kreditverluste werden in der Regel in zwei Schritten erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruhen (12-Monats- ECL). Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, hat ein Unternehmen eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste zu erfassen, unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt (Gesamtlaufzeit-ECL).

Im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte wendet der Konzern eine vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste für jene Kunden an, die nicht einzeln bewertet werden. Aus diesem Grunde verfolgt der Konzern Veränderungen des Kreditrisikos nicht nach, sondern erfasst stattdessen zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge auf der Basis der Gesamtlaufzeit-ECL. Der Konzern hat eine Wertberichtigungsmatrix erstellt, die auf seiner bisherigen Erfahrung mit Kreditverlusten basiert und um zukunftsbezogene Faktoren, die für die Kreditnehmer und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spezifisch sind, angepasst wurde.

Der Konzern bewertet einen finanziellen Vermögenswert als in Verzug befindlich, wenn vertragliche Zahlungen 90 Tage überfällig sind und geht bei einem finanziellen Vermögenswert von einem Ausfall aus, wenn die vertraglich vereinbarten Zahlungen seit mehr als 180 Tagen überfällig sind. In bestimmten Fällen stuft der Konzern einen finanziellen Vermögenswert auch dann als in Verzug befindlich ein, wenn interne oder externe Informationen darauf hindeuten, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Konzern die ausstehenden vertraglich vereinbarten Beträge vollständig erhält, bevor alle von ihm gehaltenen Kreditbesicherungen berücksichtigt werden. Ein finanzieller Vermögenswert wird abgeschrieben, wenn keine begründete Erwartung besteht, dass die vertraglichen Zahlungsströme vereinnahmt werden können. Das ist typischerweise der Fall, wenn die entsprechende Forderung seit mehr als 3 Jahren überfällig ist.

Der Konzern verwendet eine Rückstellungs-Matrix, um die erwarteten Kreditausfälle zu berechnen, die aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie aus vertraglichen Vermögenswerten entstehen. Die Höhe der Rückstellungen richtet sich nach der Länge des Zahlungsverzugs (in Tagen). Die Rückstellungs-Matrix basiert auf den vom Konzern erwarteten Kreditverlusten.

Die Bestimmung der erwarteten Kreditverluste stellt eine wichtige Schätzung dar. Der Umfang der erwarteten Kreditverluste reagiert sensibel auf eine Veränderung der Umstände und der wirtschaftlichen Prognosen. Die vom Konzern in der Vergangenheit gesammelten Erfahrungen zu Kreditverlusten und die wirtschaftlichen Prognosen sind unter Umständen nicht repräsentativ für die tatsächlichen Ausfälle in der Zukunft.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Erstmaliger Ansatz und Bewertung

Finanzielle Verbindlichkeiten werden von dem Konzern beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder als Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert.

Der erstmalige Ansatz sämtlicher finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert und im Falle von Darlehen und Ausleihungen unter Abzug der unmittelbar zurechenbaren Transaktionskosten.

Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Darlehen und Ausleihungen.

Folgebewertung

Die Bewertung der finanziellen Verbindlichkeiten richtet sich nach deren nachfolgender Klassifizierung:

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten umfassen zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten sowie andere finanzielle Verbindlichkeiten, die bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert werden.

Gewinne oder Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst.

Die Einstufung finanzieller Verbindlichkeiten als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet erfolgt zum Zeitpunkt ihrer erstmaligen Erfassung, sofern die Kriterien gemäß IFRS 9 erfüllt sind.

Darlehen und Ausleihungen

Diese Kategorien von Verbindlichkeiten haben die größte Bedeutung für den Konzernabschluss. Nach dem erstmaligen Ansatz werden zinstragende Kredite und Ausleihungen nachfolgend unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die entsprechenden Verbindlichkeiten ausgebucht werden sowie im Zuge der Abschreibung unter Verwendung der Effektivzinsmethode.

Die fortgeführten Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung etwaiger beim Erwerb anfallender Abschläge oder Aufpreise sowie Kosten und Gebühren berechnet, die ein integraler Bestandteil der Effektivzinsmethode sind. Die Effekte aus der Anwendung der Effektivzinsmethode werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Finanzaufwendungen ausgewiesen.

Ausbuchung

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die der Verbindlichkeit zugrundeliegende Verpflichtung abgegolten wurde, gelöscht wurde oder ausgelaufen ist. Sofern eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Gläubigers zu im Wesentlichen anderen Bedingungen ersetzt wird oder die Bedingungen der bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert werden, wird die entsprechende Ersetzung bzw. Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und als Einbuchung der neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz in den entsprechenden Buchwerten wird in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Saldierung von Finanzinstrumenten

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden saldiert und der Nettobetrag wird in der Konzern-Bilanz erfasst, wenn ein gültiges und einklagbares Aufrechnungsrecht hinsichtlich der erfassten Beträge besteht und beabsichtigt wird, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder die Vermögenswerte zu realisieren und gleichzeitig den Ausgleich der Verbindlichkeiten herbeizuführen.

I) Vorratsvermögen

Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zum Nettoveräußerungswert erfasst, je nachdem, welcher Wert niedriger ist. Kosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren aktuellen Standort zu bringen und in ihren aktuellen Zustand zu versetzen, werden wie folgt erfasst:

•	Produktionsvorräte und Handelswaren - Anschaffungskosten nach dem Prinzip "first in first out"
•	Fertige und unfertige Erzeugnisse - direkte Materialkosten und Fertigungslöhne sowie ein Teil der Produktionsgemeinkosten basierend auf der normalen Kapazität der Produktionsanlagen ohne Berücksichtigung von Fremdkapitalkosten
•	Bei bezogenen Rohstoffen enthalten die im Hinblick auf das Vorratsvermögen anfallenden Kosten auch die Umbuchung von Gewinnen bzw. Verlusten aus qualifizierten Maßnahmen zur Absicherung von Zahlungsströmen in das sonstige Ergebnis.

Der Nettoveräußerungswert ist der erwartete im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zu erzielende Verkaufspreis abzüglich der erwarteten Fertigstellungskosten und der erwarteten Kosten für den Verkauf.

m) Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte

Zu jedem Berichtsdatum überprüft der Konzern, ob es Anzeichen dafür gibt, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Wenn Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen oder wenn im Hinblick auf einen Vermögenswert die Durchführung eines jährlichen Tests auf Wertminderung erforderlich ist, schätzt der Konzern den aus dem Vermögenswert erzielbaren Betrag. Der erzielbare Betrag ist entweder der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Verkaufskosten oder der Nutzungswert des Vermögenswertes, je nachdem, welcher Wert höher ist. Der erzielbare Betrag wird für jeden Vermögenswert einzeln bestimmt, mit Ausnahme von Fällen, in denen es sich um einen Vermögenswert handelt, der keine Mittelzuflüsse generiert, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind.

Wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag übersteigt, gilt der Vermögenswert als wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag wertberichtigt.

Bei der Bestimmung des Nutzungswertes werden die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme auf ihren Barwert abgezinst, wofür ein Nach-Steuer-Abzinsungssatz verwendet wird, der aktuelle Marktbewertungen des Zeitwerts der entsprechenden Beträge und die dem jeweiligen Vermögenswert innewohnenden Risiken berücksichtigt. Nach Auffassung der Geschäftsführung führt die Verwendung eines Nach-Steuer-Satzes und die Nutzung von Nachsteuer-Mittelflüssen nicht zu einer anderen Bewertung der erzielbaren Beträge im Vergleich zu der Verwendung von Vor-Steuer-Sätzen sowie Vorsteuer-Mittelflüssen gemäß IAS 36.56. Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Verkaufskosten werden Markttransaktionen zugrunde gelegt, die in der jüngeren Vergangenheit erfolgt sind. Können keine solchen Transaktionen herangezogen werden, wird ein geeignetes Modell verwendet. Die Bewertungen werden durch Bewertungsmultiplikatoren, Aktienkurse von börsennotierten Aktiengesellschaften oder sonstige Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert gestützt.

Der Konzern stützt sich bei der Berechnung etwaiger Wertminderungen auf detaillierte Budgets und Prognoseberechnungen, die gesondert für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit des Konzerns erstellt werden, der die jeweiligen Vermögenswerte zugewiesen werden. Diese Budgets und Prognoseberechnungen beziehen sich in der Regel auf einen Zeitraum von vier Jahren. Für längere Zeiträume wird das langfristige Wachstum berechnet, um zukünftige Zahlungsströme nach Ablauf des vierten Jahres darzustellen.

Wertminderungen fortzuführender Geschäftsbereiche einschließlich Wertminderungen beim Vorratsvermögen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Aufwandskategorien erfasst, die der Funktion des wertgeminderten Vermögenswertes entsprechen.

Für Vermögenswerte mit Ausnahme von Goodwill wird zu jedem Berichtsdatum eine Überprüfung vorgenommen, um festzustellen, ob es Anzeichen dafür gibt, dass zu einem früheren Zeitpunkt angesetzte Wertminderungsverluste nicht mehr bestehen oder weniger geworden sind. Wenn solche Anzeichen vorliegen, schätzt der Konzern den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Eine Wertaufholung für eine zu einem früheren Zeitpunkt angesetzte Wertminderung findet nur statt, wenn sich seit der Erfassung der letzten Wertminderung die Annahmen geändert haben, auf die der Konzern sich gestützt hatte, als er den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes ermittelt hatte.

Die Wertaufholung ist beschränkt, sodass der Buchwert des Vermögenswertes nicht den erzielbaren Betrag und auch nicht den Buchwert übersteigt, der festgesetzt worden wäre (abzüglich Abschreibungen), wenn in den vorherigen Jahren keine Wertminderung des Vermögenswertes ausgewiesen worden wäre. Die Wertaufholung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Für den nachfolgenden Posten gelten bei der Prüfung auf Wertminderung besondere Kriterien:

Goodwill

Der Goodwill wird jährlich auf Wertminderung getestet (zum 31.12.) sowie immer dann, wenn Umstände darauf hinweisen, dass der Buchwert gemindert sein könnte.

Die Wertminderung des Goodwills wird bestimmt, indem der erzielbare Betrag jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit (oder Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten), auf die sich der Goodwill bezieht, ermittelt wird. Wenn der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den Buchwert unterschreitet, wird ein Wertminderungsaufwand erfasst. Für einen Wertminderungsaufwand beim Goodwill kann in Folgeperioden keine Wertaufholung ausgewiesen werden.

n) Barmittel und Sichteinlagen

Barmittel und Sichteinlagen in der Bilanz bestehen aus Sichteinlagen, Bargeld und kurzfristigen Einlagen mit einer Fälligkeit, die sich aus den jeweils örtlich geltenden handelsrechtlichen Bestimmungen und der örtlich geltenden Praxis ergibt. Kurzfristige Einlagen mit einer Fälligkeit von anfänglich bis zu drei Monaten gelten als Barmittel- äquivalente, sofern sie jederzeit in einen bekannten Bargeldbetrag umgewandelt werden können und einem unbedeutenden Wertveränderungsrisiko unterliegen.

o) Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten

Rückstellungen

Allgemein

Rückstellungen werden angesetzt, wenn der Konzern aus einem Ereignis in der Vergangenheit eine aktuelle Verpflichtung hat (rechtlich oder angenommen), wenn es wahrscheinlich ist, dass zur Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich ist und eine verlässliche Schätzung über die Höhe der Verpflichtung möglich ist. Wenn der Konzern die Erstattung eines Teils oder der gesamten Rückstellung erwartet, zum Beispiel im Rahmen eines Versicherungsvertrags, wird die Erstattung nur dann als separater Vermögenswert angesetzt, wenn die Erstattung nahezu sicher ist. Der für die Bildung einer Rückstellung aufgewendete Betrag wird in der Gewinn- und Verlustrechnung nach Abzug der Erstattung angesetzt.

Wenn bei langfristigen Rückstellungen der Effekt des Zeitwerts wesentlich ist, werden die Rückstellungen unter Verwendung eines aktuellen Vorsteuersatzes abgezinst, der auch die für die Verbindlichkeit typischen Risiken abbildet. Wird eine solche Abzinsung vorgenommen, wird die Erhöhung der Rückstellung aufgrund des Zeitablaufs als Finanzaufwand verbucht.

Produkthaftung

Eine Rückstellung für Aufwendungen im Zusammenhang mit Produkthaftung wird gebildet, wenn das Produkt verkauft oder die Dienstleistung erbracht wird. Der erstmalige Ansatz erfolgt auf der Grundlage historischer Erfahrungswerte. Die ursprüngliche Schätzung von Kosten im Zusammenhang mit Produkthaftung wird jährlich überprüft.

Restrukturierungsrückstellungen

Restrukturierungsrückstellungen werden nur dann ausgewiesen, wenn der Konzern eine faktische Verpflichtung hat, wenn also ein detaillierter formeller Plan den entsprechenden Geschäftsbereich bzw. Teil eines Geschäftsbereichs sowie den Dienstort und die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter benennt und darüber hinaus eine detaillierte Schätzung der damit verbundenen Kosten und einen ungefähren Zeitrahmen enthält und die betroffenen Mitarbeiter über die wichtigsten Bestandteile des Plans in Kenntnis gesetzt wurden.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten, deren Ergebnis erst durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer künftiger Ereignisse bestätigt wird, auf die der Konzern keinen Einfluss hat. Eventualverbindlichkeiten, bei denen der Abfluss von Mitteln nicht unwahrscheinlich ist, sind in Anhang 27 dargestellt.

Eventualforderungen

Eventualforderungen werden nur dann angesetzt, wenn der Betrag nahezu sicher erzielbar ist.

p) Pensionen und sonstige Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Der Konzern unterhält zwei leistungsorientierte Pensionspläne für Versorgungsleistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, für die teilweise eigenständig verwaltete Fonds zur Verfügung stehen.

Die Kosten im Zusammenhang mit leistungsorientierten Pensionsplänen werden für jeden Plan separat erfasst, wobei die Methode der laufenden Einmalprämien (projected unit credit method) zur Anwendung gelangt, bei der versicherungsmathematische Bewertungen zum Ende jedes Berichtszeitraums erfolgen.

Neubewertungen in Form von versicherungsmathematischen Gewinnen oder Verlusten, die sich aus einer Begrenzung des Vermögenswerts für eine Leistungszusage ergebenden Auswirkungen und der Ertrag aus dem Planvermögen (unter Ausschluss von Beträgen, die in den Nettozinsen der definierten Pensionsverpflichtung enthalten sind) werden sofort in der Bilanz verbucht, indem in dem entsprechenden Zeitraum eine Belastung bzw. Gutschrift beim sonstigen Ergebnis angesetzt wird. In Folgeperioden werden Neubewertungen nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird aufwandswirksam erfasst,

•	entweder wenn die Planänderung oder -kürzung erfolgt oder
•	wenn der Konzern die entsprechenden Restrukturierungskosten oder Kündigungsabfindungen erfasst, je nachdem, welches Ereignis früher eintritt.

Nettozinsen werden unter Anwendung des Abzinsungssatzes für den Nettobetrag an leistungsorientierten Verpflichtungen oder Vermögenswerten berechnet und in den Finanzaufwendungen ausgewiesen. Wie in Anhang 9.4 erläutert, stellt der Konzern den Dienstzeitaufwand bestehend aus dem laufenden Dienstzeitaufwand, dem nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand, Gewinnen oder Verlusten aus Plankürzungen oder Abgeltungen sowie Abfindungen, die aus leistungsorientierten Versorgungsplänen entstehen, in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (nach Funktionen) unter "Vertriebs- und Verwaltungskosten" dar.

Leistungsorientierte Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten umfassen den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (unter Verwendung eines auf qualitativ höherwertigen Unternehmensanleihen basierenden Abzinsungsfaktors) abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens, aus dem die Verpflichtungen geleistet werden sollen. Das Planvermögen umfasst Vermögenswerte, die von einem langfristigen Pensionsfonds oder in Form von qualifizierten Versicherungsverträgen gehalten werden. Planvermögen steht etwaigen Gläubigern des Konzerns nicht zur Verfügung und kann auch nicht unmittelbar an den Konzern ausgezahlt werden.

Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens richtet sich nach dem Marktwert und entspricht im Falle von börsennotierten Wertpapieren dem veröffentlichten Ankaufskurs. Der Wert eines erfassten leistungsorientierten Vermögenswertes ist dabei auf den Barwert eines etwaigen wirtschaftlichen Nutzens in der Form von Rückerstattungen aus dem Plan oder von Reduzierungen der zukünftigen Beiträge beschränkt.

Zahlungen im Zusammenhang mit Versorgungsleistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden aufwandswirksam verbucht, sofern die jeweiligen Mitarbeiter Leistungen erbracht haben, die dazu führen, dass sie anspruchsberechtigt sind.

q) Sonstige Verbindlichkeiten

Sonstige Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag angesetzt. Sie umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern und Steuerverbindlichkeiten.

Verpflichtungen für Urlaubszahlungen

Der Konzern bildet eine Verbindlichkeit für den geschätzten Aufwand aus Urlaubsansprüchen von Arbeitnehmern, wenn davon auszugehen ist, dass der Konzern in der Zukunft eine entsprechende Verpflichtung gegenüber den Arbeitnehmern haben wird (die entweder gegen Bezahlung oder Jahresurlaub/zukünftigen Dienstzeitaufwand zu begleichen ist).

2.4 Änderungen bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Angaben

Neue und geänderte Standards und Interpretationen

Analog zum Mutterkonzern hat der Konzern bestimmte Standards und Änderungen, die für am oder nach dem 01.01.2023 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden sind, erstmalig berücksichtigt. Diese haben jedoch, sofern anwendbar, keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Der Konzern hat keine Standards, Interpretationen oder Änderungen, die bereits veröffentlicht, jedoch noch nicht in Kraft getreten sind, vorzeitig angewandt.

Neue und geänderte Standards und Interpretationen

IAS 1	Angaben zu Rechnungslegungsmethoden (IAS 1 und Practice Statement 2)
IAS 8	Definition rechnungslegungsbezogener Schätzungen
IAS 12	Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einem einzigen Geschäftsvorfall entstehen
IAS 12	Internationale Steuerreform - Säule-2-Mustervorschriften
IFRS 17	IFRS 17 und Änderungen an IFRS 17 aus Juni 2020 zur Verschiebung des verpflichtenden Erstanwendungszeitpunkts
IFRS 17	Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen

3 Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe ausgewiesener Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte, Schulden und jeweils zugehörige Angaben sowie auf die Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten die tatsächlichen Ergebnisse in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen.

Ermessensentscheidungen

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden des Konzerns hat das Management folgende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:

•

Geistiges Eigentum (Marke) - Diese Vermögenswerte wurden auf der Grundlage von Empfehlungen professioneller Bewertungsspezialisten über ihre geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer hinweg aktiviert und abgeschrieben. Vermögenswerte aus geistigem Eigentum werden über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben, die die Geschäftsführung im Einzelfall für angemessen hält. Der Nettobuchwert des geistigen Eigentums zum 31.12.2023 betrug TEUR 8.135 (2022: TEUR 8.873). Im Berichtsjahr sowie im Vorjahr wurde keiner der Vermögenswerte des geistigen Eigentums von der Geschäftsführung für wertgemindert gehalten (Anhang 13).

•

Bemessung des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung - Aus Unternehmenszusammenschlüssen resultierende bedingte Gegenleistungen wurden im Vorjahr mit TEUR 11.252 bewertet. Die Bestimmung der jeweiligen beizulegenden Zeitwerte basierte auf der Abzinsung zukünftig erwarteter Kapitalflüsse, die die Wahrscheinlichkeit einer Erreichung jedes einzelnen Leistungsziels und den entsprechenden Abzinsungsfaktor berücksichtigten. Beides erforderte die Vornahme einer Bewertung durch die Geschäftsführung, siehe hierzu auch Anhang 25. Die Einschätzung der jeweiligen Geschäftsführung vor Ort betreffend die Neubewertung der für die Zukunft wahrscheinlichen Ergebnisse wurde berücksichtigt, indem die von ihnen erstellten Budgets als Grundlage für die Berechnung der Neubewertungen herangezogen wurden. Über zinsbedingte Änderungen hinaus ergaben sich keine weiteren Bewertungsanpassungen. Gemäß Vollzugsvereinbarung vom 27.12.2023 haben sich die Parteien hinsichtlich der zu diesem Zeitpunkt noch verbliebenen bedingten Gegenleistungen abschließend auf einen Betrag von TEUR 1.575 geeinigt, welcher im Januar 2024 an den Verkäufer gezahlt wurde, sodass zum 31.12.2023 eine Bewertung zu diesem Wert erfolgte.

Schätzungen und Annahmen

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Abschlussstichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert. Die Annahmen und Schätzungen des Konzerns basieren auf Parametern, die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorlagen. Diese Zustände und die Annahmen über die künftigen Entwicklungen können jedoch aufgrund von Marktbewegungen und Marktverhältnissen, die außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegen, eine Änderung erfahren. Solche Änderungen finden erst mit ihrem Auftreten einen Niederschlag in den Annahmen.

• Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts (Goodwill) - Die Geschäftsführung prüft mindestens einmal jährlich, ob der Goodwill wertgemindert ist. Dies macht eine Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Verkaufskosten oder des "Nutzungswerts" ("value in use") der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der Goodwill zugeordnet ist, erforderlich. Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass die Anwendung des Nutzungswerts für den Konzern am geeignetsten ist.

Die Schätzung eines Nutzungswertes macht es erforderlich, dass die Geschäftsführung die für die Zukunft erwarteten Zahlungsströme aus dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzt und auch einen geeigneten Abzinsungssatz wählt, um den Nettobarwert dieser Zahlungsströme zu ermitteln.

Während im Vorjahr keine Wertminderung erfolgt ist, hat die Prüfung zum 31.12.2023 eine Wertminderung für die zwei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Oxysphair Sprl und Messer Medical Home Care Slovakia s.r.o. in Höhe von TEUR 616 und TEUR 248 ergeben. Weitere Einzelheiten sind in Anhang 13 enthalten. Der Buchwert des Goodwills zum 31.12.2023 betrug TEUR 49.773 (2022: TEUR 50.637).

• Latente Steueransprüche - werden hinsichtlich steuerlicher Verlustvorträge erfasst, soweit es wahrscheinlich ist, dass steuerbarer Gewinn zur Verfügung stehen wird, gegen den die Verluste aufgerechnet werden können. Wesentliche Beurteilungen der Geschäftsführung sind erforderlich, um die Höhe der latenten Steueransprüche festzustellen, die angesetzt werden können. Grundlage hierfür sind der wahrscheinliche Zeitpunkt und die wahrscheinliche Höhe zukünftiger steuerbarer Gewinne sowie zukünftige Steuergestaltungsstrategien (Anhang 20).

• Pensionsverpflichtungen - Die Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne und der Barwert der Pensionsverpflichtung werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Bewertungsmodelle ermittelt. Zu einer versicherungsmathematischen Bewertung gehört es, dass Annahmen über Abzinsungssätze, erwartete Renditen von Vermögenswerten, zukünftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeitsziffern und zukünftige Steigerungen der Pensionsleistungen gemacht werden. Sämtliche Annahmen werden zum jeweiligen Berichtsdatum überprüft. Bei der Festlegung eines angemessenen Abzinsungssatzes berücksichtigt die Geschäftsführung den Zinssatz von Schuldverschreibungen der öffentlichen Hand in dem jeweiligen Land mit AAA- oder AA-Rating.

Die Sterblichkeitsziffern basieren auf öffentlich zugänglichen Sterblichkeitsstatistiken für die jeweiligen Länder. Zukünftige Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie Steigerungen der Pensionsleistungen gründen auf den für die Zukunft erwarteten Inflationsraten in den jeweiligen Ländern. Aufgrund des langfristigen Charakters dieser Pläne unterliegen diese Schätzungen einer nicht unerheblichen Unsicherheit. Die Nettoverbindlichkeiten für leistungsorientierte Verpflichtungen zum 31.12.2023 betrugen TEUR 345 (2022: TEUR 367) (Anhang 21).

• Unternehmenszusammenschlüsse - Aufgrund der Unsicherheiten, die Neuerwerbe mit sich bringen, ist die Geschäftsführung verpflichtet, subjektive Schätzungen bestimmter Posten vorzunehmen; hierunter fällt zum Beispiel der beizulegende Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, mit der Verbindlichkeiten aus Vereinbarungen über eine aufgeschobene bedingte Gegenleistung entstehen (Anhang 5).

• Rückstellung für Garantie- und Gewährleistungsverpflichtungen - Bei der Ermittlung dieser Rückstellung ist die Geschäftsführung von einem formelgestützten Modell ausgegangen, hat historische Trends herangezogen und hält einen Betrag von TEUR 205 zum Stand 31.12.2023 für angemessen (2022: TEUR 177) (Anhang 22).

4 Veröffentlichte, aber noch nicht in Kraft getretene Standards

Nachfolgend sind die neuen und geänderten Standards und Interpretationen aufgeführt, die zwar schon veröffentlicht, aber zum Datum der Erstellung des Konzernabschlusses noch nicht in Kraft getreten sind, soweit sie für den Konzern relevant sind. Der Konzern plant, diese Standards anzuwenden, wenn sie in Kraft getreten sind.

Neue künftig anzuwendende Standards und Interpretationen

IAS 1	Einstufung von Schulden als kurz- oder langfristig	01.01.2024	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IAS 1	Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen	01.01.2024	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IAS 7/ IFRS 7	Reverse-Factoring-Transaktionen	01.01.2024	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IFRS 16	Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-Leaseback-Transaktion	01.01.2024	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IAS 21	Fehlende Umtauschbarkeit	01.01.2025	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IFRS 9 / IFRS 7	Änderungen der Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten	01.01.2026	Die Gesellschaft analysiert derzeit etwaige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Diverse	Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Standards (Volume 11)	01.01.2026	Die Gesellschaft analysiert derzeit etwaige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
IFRS 18	Darstellung und Angaben im Abschluss	01.01.2027	Die Gesellschaft analysiert derzeit etwaige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
IFRS 19	Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht: Angaben	01.01.2027	Die Gesellschaft analysiert derzeit etwaige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

5 Unternehmenszusammenschlüsse und dazugehörige nachfolgende Ereignisse

Erwerb Himi Care GmbH im Geschäftsjahr 2024

Als Teil der geografischen Expansions- und Produktangebotsstrategie im Geschäftsbereich Messer Medical Home Care hat der Konzern am 1. Februar 2024 für EUR 1 100% der stimmberechtigten Anteile an der Himi Care GmbH erworben, einem Dienstleister im Hilfsmittelbedarf in Süddeutschland. Ziel des Erwerbs ist die Festigung der Präsenz in der Region und die Erweiterung des Dienstleistungsportfolios. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses lag die Purchase Price Allokation noch nicht vor. Die Buchwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stellen sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar:

	EUR
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	93.725
Sachanlagen	119.377
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte	150.323
Flüssige Mittel	15.437
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	(507.055)
Finanzverbindlichkeiten	(492.000)
Summe identifizierbares Nettovermögen zum Buchwert	(620.193)
Vorläufiger Unterschiedsbetrag	(620.192)
Übertragene Gegenleistung	1
Erfüllt durch:
Zahlungsmittel	1

Erwerb des operativen Geschäfts der Reha-Technik Klaus Brückner im Geschäftsjahr 2024

Mit Vertrag vom 11. März 2024 hat die Messer Medical Austria GmbH Teile des Geschäftes der Reha-Technik Klaus Brückner, Wr. Neustadt, Österreich, übernommen. Aufgrund der Übernahme von Mitarbeitern und der weiterhin bestehenden Prozesse wird die Transaktion als Business Combination abgebildet. Das Closing der Transaktion erfolgte am 1. März 2024. Das Produktportfolio ergänzt die bestehenden Anwendungen insbesondere in der Rehabilitation. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses lag die Purchase Price Allokation noch nicht vor. Die Buchwerte der identifizierbaren Vermögenswerte stellen sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar:

	TEUR
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	151
Sachanlagen	11
Warenbestand	88
Verbindlichkeiten
Leistungsorientierte Versorgungspläne - Rückstellungen	(64)
Erhaltene Kundeneinlagen	(31)
Summe identifizierbares Nettovermögen zum Buchwert	155
Übertragene Gegenleistung	155
Erfüllt durch: Zahlungsmittel	155

Erwerb des operativen Geschäfts der Messer Hungarogäz Kft. im Geschäftsjahr 2023

Mit Vertrag vom 25. Januar 2023 hat die Messer Medical Home Care Hungary Kft. Teile des Geschäftes der Messer Hungarogäz Kft. übernommen. Aufgrund der Übernahme von Mitarbeitern und der weiterhin bestehenden Prozesse wird die Transaktion als Business Combination abgebildet. Das Closing der Transaktion erfolgte am 1. Februar 2023. Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte stellen sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar:

	TEUR	THUF
Vermögenswerte
Sachanlagen	697	270.964
Warenbestand	52	20.224
Verbindlichkeiten
Erhaltene Kundeneinlagen	(456)	(177.270)
Summe identifizierbares Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert	293	113.918
Übertragene Gegenleistung	293	113.918
Erfüllt durch: Zahlungsmittel	293	113.918

Erwerb des operativen Geschäfts der Peak Medical Sprl im Geschäftsjahr 2022

Mit Vertrag vom 21. Januar 2022 hat die Oxysphair Sprl Teile des Geschäftes der Peak Medical Sprl, Nivelles, Belgien, übernommen. Aufgrund der Übernahme von Mitarbeitern und der weiterhin bestehenden Prozesse wird die Transaktion als Business Combination abgebildet. Das Closing der Transaktion erfolgte am 1. Februar 2022.

Das Produktportfolio ergänzt die bestehenden Anwendungen insbesondere bei der Beatmung von Neugeborenen und ist ein erster Schritt, die etablierten Anwendungen der Division von der rein häuslichen Anwendung in den Krankenhausbereich auszuweiten.

Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte stellen sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar:

	TEUR
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	180
Sachanlagen	77
Warenbestand	187
Summe identifizierbares Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert	444
Übertragene Gegenleistung	444
Erfüllt durch:
Zahlungsmittel	444

Erwerb Müller im Geschäftsjahr 2020 und Optionsausübung im Geschäftsjahr 2023

Gemäß Kaufvertrag vom 29.09.2020 erwarb der Konzern jeweils 80% der stimmberechtigten Anteile an der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH (im Folgenden auch "HMP") und der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH (im Folgenden auch "HMG"; zusammen "Müller") vom bisherigen Alleingesellschafter Hans Müller und hat damit die Beherrschung über diese beiden Gesellschaften erlangt. Der Erwerb erfolgte insbesondere, um den Markteintritt sowie Marktanteile in Deutschland zu sichern. Das Closing der Transaktion erfolgte am 22.12.2020. Da zwischen dem 21.12. und 31.12.2020 keine wesentlichen Änderungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eingetreten waren, wurde als Erwerbszeitpunkt der 31.12.2020 festgelegt. Die übertragene Gegenleistung betrug TEUR 52.639, wovon TEUR 41.772 durch Zahlungsmittel erfüllt wurden.

Bezogen auf die verbleibenden 20% der Anteile an Müller hatten die Parteien Put-/Call-Optionsrechte vereinbart, die paritätisch ausgestaltet waren. Mit Optionserklärung vom 06.07.2023 hat der Käufer die Call-Option ausgeübt. Am 17.07.2023 wurde der Mindestoptionskaufpreis von TEUR 10.400 an den Verkäufer bezahlt. Neben dieser fixen Komponente war im Kaufvertrag auch eine variable Komponente enthalten, die vom Erreichen bestimmter Umsatzziele abhängig war. Gemäß Vollzugsvereinbarung vom 27.12.2023 haben sich die Parteien in diesem Zusammenhang auf einen Betrag von TEUR 1.575 geeinigt, welcher im Januar 2024 an den Verkäufer gezahlt wurde.

6 Umsatzerlöse

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Verkauf von Gütern	21.852	18.440
Verkauf von Dienstleistungen	39.835	34.922
Umsatzerlöse im Sinne des IFRS 15	61.687	53.362
Erträge aus Operating-Leasingverhältnissen	10.282	9.028
Umsatzerlöse gesamt	71.969	62.390
Sauerstoff	32.688	26.954
Schlaftherapie	17.318	14.665
Ventilation	8.883	7.658
Monitoring	2.994	3.057
Rehabilitation	3.172	2.674
Ernährung	1.777	1.121
Nitrous Oxide	718	732
Sonstige medizinische Geräte	4.794	5.613
Nachlässe	(375)	(84)
Umsatzerlöse gesamt	71.969	62.390
Geografische Aufgliederung der Erlöse nach Absatzmarkt
Deutschland	33.017	29.032
Belgien	12.178	10.640
Österreich	11.556	10.420
Frankreich	8.035	7.132
Slowakei	4.166	4.618
Ungarn	2.233	-
Rumänien	439	375
Slowenien	345	173
Umsatzerlöse gesamt	71.969	62.390

Der Anstieg der Umsatzerlöse ist im Wesentlichen auf die insgesamt positive Entwicklung des Geschäfts zurückzuführen.

MMHCH Group vermietet die Ausrüstung an den Kunden für die Laufzeit der Therapie. Die Vermietung von der Ausrüstung wurde als Operating-Leasingverhältnisse eingestuft. Die Erträge aus Operating-Leasingverhältnissen werden unter IFRS 16 geregelt und werden linear über die Laufzeit der Leasingverhältnisse erfasst.

Die Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen werden zeitraumbezogen realisiert und die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Ausrüstung und Verbrauchermaterialien werden zeitpunktbezogen realisiert.

7 Umsatzkosten

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Kosten für Material, Verbrauchsgüter und bezogene Waren	17.909	14.987
Gemeinkosten und sonstige Aufwendungen	6.682	5.853
Von Dritten bezogene Leistungen	2.515	2.299
Umsatzkosten	27.106	23.139

8 Vertriebs- und Verwaltungskosten

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Lohnkosten und Leistungen an Arbeitnehmer	22.896	19.950
Gemeinkosten - Abschreibung aus Nutzungsrechten	2.986	2.583
Abschreibungen auf Sachanlagen und Amortisation von immateriellen Vermögenswerten	2.986	2.551
Aufwendungen für Reparaturen und Wartung	1.820	1.751
Aufwendungen für Reisen und Unterhaltung	1.716	1.191
Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten	1.596	1.187
Transportaufwendungen	1.231	1.320
Aufwendungen für Kommunikation	949	870
Aufwendungen für Wartung von Soft-/Hardware	914	921
Versicherungsaufwendungen	510	466
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse	503	393
Prüfungskosten	472	358
Marketing und Werbekosten	441	389
Sonstige Aufwendungen	1.184	1.195
	40.204	35.125

9 Betriebliche Erträge und Aufwendungen

9.1 Sonstige betriebliche Erträge

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Gewinne aus der Veräußerung von Sachanlagen	95	161
Erträge aus Versicherungsentschädigungen	60	60
Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand	22	42
Erträge aus nicht produktionsbezogenen Verschrottungseinnahmen	-	10
Sonstige Erträge	485	214
	662	487

9.2 Sonstige betriebliche Aufwendungen

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten	864	-
Optionskaufpreiserhöhung Müller	625	-
Wertberichtigung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	176	130
Verluste aus der Veräußerung von Sachanlagen	126	-
Aufwendungen aus Währungsumrechnung	11	16
Aufwendungen im Zusammenhang mit im Fremdkapital ausgewiesenen nicht beherrschenden Anteilen	-	335
Sonstige Aufwendungen	4	87
	1.806	568

9.3 Prüfungskosten

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Prüfungskosten Konzernabschlussprüfer (Ernst & Young)
(davon für EY GmbH & Co. KG: TEUR 242
(davon periodenfremd: TEUR 93), 2022: TEUR 282)	383	327
Prüfungskosten für sonstige Prüfer	89	31
Prüfungskosten gesamt	472	358

Das vom Konzernabschlussprüfer berechnete Gesamthonorar entfällt wie im Vorjahr ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen.

9.4 Personalkosten / Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Löhne und Gehälter	19.709	17.414
Sozialversicherungsbeiträge	4.755	3.935
Pensionen und sonstige ähnliche Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	47	41
Aufwendungen für Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses	(21)	21
	24.490	21.411
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer sind enthalten in:
Umsatzkosten	1.604	1.437
Vertriebskosten	17.179	14.584
Verwaltungskosten	5.717	5.366
Netto-Finanzierungsaufwendungen	11	3
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(21)	21
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer gesamt	24.490	21.411

	31.12.2023	31.12.2022
	Anzahl der Arbeitnehmer	Anzahl der Arbeitnehmer
Angestellte im Bereich Produktion und damit verbundene Unterstützungsleistungen	29	27
Angestellte im Bereich Vertrieb	329	286
Verwaltung	71	72
Anzahl der Arbeitnehmer im Jahr	429	385

Im Geschäftsjahr 2023 waren durchschnittlich 410 (2022: 356) Mitarbeiter im Konzern beschäftigt.

9.5 Finanzerträge

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Zinserträge aus Barmitteln und Bankeinlagen	3	4
Sonstige Zinserträge	13	9
Finanzerträge gesamt	16	13

9.6 Finanzaufwendungen

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Zinsaufwand für Kredite und Ausleihungen	2.999	2.997
Zinsaufwand für Darlehen von nahestehenden Personen und Unternehmen	207	13
Zinsen auf Leasingverbindlichkeiten	169	162
Aufwand aus der Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten	98	195
Sonstige Zinsaufwendungen	38	33
Finanzaufwendungen	3.511	3.400
Zinsaufwand für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	11	3
Finanzaufwendungen gesamt	3.522	3.403

Der Zinsaufwand für Kredite und Ausleihungen betrifft den Zinsaufwand aus dem Darlehen der Rantum Capital GmbH & Co. Private Debt Fund II KG in Höhe von TEUR 2.999 (2022: TEUR 2.997). Die Aufzinsung der Kaufpreisverbindlichkeit aus der Put-/Call-Option für das Geschäftsjahr 2023 beträgt TEUR 98 (2022: TEUR 195).

10 Anteile an assoziierten Unternehmen

Der Konzern hält aktuell keine Anteile an assoziierten Unternehmen.

11 Ertragsteuern

Die Abstimmung der gesamten Ertragsteuern mit dem theoretischen Wert, der unter Verwendung des auf die Muttergesellschaft in ihrem Ansässigkeitsland anwendbaren Steuersatzes entstehen würde, stellt sich wie folgt dar:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Gewinn vor Ertragsteuern	9	655
Zum auf die Muttergesellschaft anwendbaren Steuersatz von 30% (2022: 30%) berechnete Steuer	3	197
Auswirkungen höherer/(niedrigerer) Ertragsteuersätze in anderen Ländern	(234)	(114)
Unrealisierte latente Steuern auf entstandene Verluste	271	1.123
Realisierung von bisher unrealisierten steuerlichen Verlusten	(15)	-
Auswirkungen von Änderungen der Steuersätze vor Ort auf latente Steuern	1	15
Permanente Differenz, sofern Aufwendungen nicht steuerlich abzugsfähig sind	639	68
Permanente Differenz, sofern Ertrag bzw. Gewinn nicht steuerpflichtig ist	(57)	(10)
Anpassungen hinsichtlich tatsächlicher Ertragsteuer des Vorjahres	38	970
Sonstige	50	36
Ertragsteueraufwand gemäß Gewinn- und Verlustrechnung	696	2.285
Im übrigen Ergebnis erfasster latenter Steueraufwand	(3)	(29)
Tatsächliche Ertragsteuern
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand	1.027	1.555
Anpassungen hinsichtlich tatsächlicher Ertragsteuer des Vorjahres	38	970
Sonstige	50	36
	1.115	2.561
Latente Steuern	(419)	(276)
Ertragsteueraufwand gemäß Gewinn- und Verlustrechnung	696	2.285

Der vom Konzern anwendbare Steuersatz entspricht dem gewichteten Durchschnittssatz der gesetzlich festgelegten Ertragsteuersätze der Steuer-Jurisdiktionen, in denen der Konzern tätig ist, die sich auf einer Bandbreite zwischen 9% in Ungarn bis hin zu 30% in Deutschland (2022: 9% bis 30%) bewegen. In einigen Jurisdiktionen entstandene Verluste haben die Gesamtsteuerlast des Konzerns verringert. Der auf die Gewinne der Muttergesellschaft Messer Medical Home Care Holding GmbH anwendbare Steuersatz beträgt 30% (2022: 30%). Im Laufe des Geschäftsjahres haben sich die Gewinnsteuersätze in den nachfolgenden Steuer-Jurisdiktionen geändert:

•	Österreich: Senkung um 1,00% von 25,0% auf 24,0%

Der effektive Steuersatz der Gesellschaft beträgt für das Geschäftsjahr 7.733,33% (Vorjahr: 348,9%).

12 Sachanlagen

	Gebäude	Mietereinbauten	Anlagen & Maschinen	Betriebs- und Geschäftausstattung	Fahrzeuge	Anlagen im Bau	Sachanlagen gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Zum 01.01.2022
Bruttobuchwert	46	306	34.050	3.590	520	48	38.560
Kumulierte Abschreibung	(9)	(175)	(21.134)	(1.843)	(268)	-	(23.429)
Nettobuchwert zum 01.01.2022	37	131	12.916	1.747	252	48	15.131
Zugänge	-	82	5.036	1.970	118	658	7.864
Erwerbe	-	-	77	-	-	-	77
Nettoveräußerungen	-	-	(140)	(75)	-	-	(215)
Abschreibungsaufwand	(3)	(35)	(4.296)	(1.564)	(135)	-	(6.033)
Umgliederung	-	-	-	1	-	(1)	-
Netto-Fremdwährungsdifferenz	-	-	(3)	-	-	-	(3)
Buchwert zum 31.12.2022	34	178	13.590	2.079	235	705	16.821
Zum 31.12.2022
Bruttobuchwert	46	388	38.231	5.504	634	705	45.508
Kumulierte Abschreibung	(12)	(210)	(24.641)	(3.425)	(399)	-	(28.687)
Nettobuchwert	34	178	13.590	2.079	235	705	16.821
Zugänge	-	193	7.766	350	388	657	9.354
Erwerbe	-	-	580	3	114	-	697
Nettoveräußerungen	-	-	(162)	-	-	-	(162)
Abschreibungsaufwand	(3)	(53)	(6.428)	(242)	(232)	-	(6.958)
Umgliederung	-	5	1.406	(1.362)	(5)	(28)	16
Netto-Fremdwährungsdifferenz	-	-	10	1	-	-	11
Buchwert zum 31.12.2023	31	323	16.762	829	500	1.334	19.779
Zum 31.12.2023
Bruttobuchwert	46	671	50.799	2.615	1.138	1.334	56.603
Kumulierte Abschreibung	(15)	(348)	(34.037)	(1.786)	(638)	-	(36.824)
Nettobuchwert	31	323	16.762	829	500	1.334	19.779

Die Sachanlagen enthalten Anlagen & Maschinen mit einem Buchwert von TEUR 16.565 (2022: TEUR 12.509), die im Rahmen des Operating-Leasinggeschäfts vermietet wurden. Für Details zu den Operating-Leasingverhältnissen des Konzerns verweisen wir auf Anhang 26.

Die Zugänge im Berichtsjahr in Höhe von TEUR 9.354 (2022: TEUR 7.864) betreffen nahezu alle Konzerngesellschaften, wobei der größte Teil mit TEUR 5.913 (2022: TEUR 4.779) auf den Geschäftsbereich Müller entfällt. Hier wurde insbesondere in die Anschaffung von Sauerstoffkonzentratoren, Sauerstofftanks, Beatmungsgeräten und anderen medizinischen Geräten investiert.

	2023	2022
Abschreibungsaufwand nach Funktionsbereichen	TEUR	TEUR
Umsatzkosten	4.227	3.669
Verwaltungskosten	563	496
Vertriebskosten	2.168	1.868
Abschreibungsaufwand gesamt	6.958	6.033

Allgemeines

Es wurden keine Sachanlagen zugunsten Dritter als Sicherheit verpfändet. Im Hinblick auf die oben genannten immateriellen Vermögenswerte existierten keinerlei Eigentumsbeschränkungen.

Die 2023 erfolgten Umgliederungen zwischen den materiellen Vermögenswerten und den immateriellen Vermögenswerten beliefen sich auf TEUR 16 (2022: TEUR 0) (siehe Anhang 13).

13 Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)

	Geistiges Eigentum	Computersoftware	Goodwill	Immat. Vermögenswerte und Goodwill gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Zum 01.01.2022
Bruttobuchwert	10.341	1.774	50.637	62.752
Kumulative Abschreibung	(972)	(1.452)	-	(2.424)
Nettobuchwert	9.369	322	50.637	60.328
Zugänge	-	260	-	260
Erwerbe	180	-	-	180
Abschreibungsaufwand	(676)	(187)	-	(863)
Netto-Fremdwährungsdifferenz	-	(1)	-	(1)
Buchwert zum 31.12.2022	8.873	394	50.637	59.904
Zum 31.12.2022
Bruttobuchwert	10.521	2.023	50.637	63.181
Kumulative Abschreibung	(1.648)	(1.629)	-	(3.277)
Nettobuchwert	8.873	394	50.637	59.904
Zugänge	-	277	-	277
Abschreibungsaufwand	(738)	(187)	-	(925)
Umgliederung	-	(16)	-	(16)
Nettoveräußerungen	-	(4)	-	(4)
Wertminderungsaufwand	-	-	(864)	(864)
Netto-Fremdwährungsdifferenz	-	1	-	1
Buchwert zum 31.12.2023	8.135	465	49.773	58.373
Zum 31.12.2023
Bruttobuchwert	10.521	2.279	50.637	63.437
Kumulative Abschreibung	(2.386)	(1.814)	(864)	(5.064)
Nettobuchwert	8.135	465	49.773	58.373

Die 2023 erfolgten Umgliederungen zwischen den materiellen Vermögenswerten und den immateriellen Vermögenswerten beliefen sich auf TEUR -16 (2022: TEUR 0) (siehe Anhang 12).

				Verbleibender Abschreibungszeitraum
Geistiges Eigentum		2023	2022	2023	2022
		TEUR	TEUR	Jahre	Jahre
Warenzeichen und Marken	Hans Müller	8.024	8.693	12,0	13,0
Kundenbeziehungen	Peak Medical	111	180	3,1	4,0
Gesamt		8.135	8.873

Die Warenzeichen und Marken "Hans Müller" haben einen Nettobuchwert von TEUR 8.024 (2022: TEUR 8.693). Die Marke wird über 15 Jahre amortisiert. Der verbleibende Abschreibungszeitraum beträgt 12 Jahre (2022: 13 Jahre).

Bei den Kundenbeziehungen handelt es sich um die starken vertraglichen und geschäftlichen Kontakte zu Kunden, die aus dem Erwerb der Teile des Geschäftes der Peak Medical Sprl im Jahr 2022 stammen. Der Nettobuchwert beträgt TEUR 111 (2022: TEUR 180) mit einem verbleibenden Abschreibungszeitraum von 3,1 Jahren (2022: 4 Jahre).

Wertminderung immaterieller Vermögenswerte

Die Geschäftsführung des Konzerns testet in Übereinstimmung mit IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten alle immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer auf Wertminderung, wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Im Geschäftsjahr 2023 sowie im Vorjahr ergaben sich keine Wertminderungen.

Aufwendungen für Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte nach Funktionsbereichen	2023	2022
	TEUR	TEUR
Umsatzkosten	670	676
Vertriebskosten	184	119
Verwaltungskosten	71	68
Abschreibungsaufwand gesamt	925	863

Allgemeines

Es wurde kein immaterieller Vermögenswert zugunsten Dritter als Sicherheit verpfändet. Im Hinblick auf die oben genannten immateriellen Vermögenswerte existierten keinerlei Eigentumsbeschränkungen.

Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)

Der Geschäfts- oder Firmenwert der MMHCH Group setzt sich wie folgt zusammen:

Goodwill nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten:	2023	2022
	TEUR	TEUR
Müller (HMP & HMG)	39.298	39.298
Oxysphair Sprl	9.700	10.316
Messer Medical Austria GmbH	775	775
Messer Medical Home Care Slovakia	-	248
Goodwill	49.773	50.637

Der Konzern hat mit Wirkung zum 31.12.2020 den Geschäftsbereich Müller erworben. Dabei wurde ein Goodwill in Höhe von TEUR 39.298 ermittelt. Durch Erwerbe der ausländischen Gesellschaften Oxysphair Sprl, Messer Medical Austria GmbH und Messer Medical Home Care Slovakia s.r.o. im Jahr 2011 sind Goodwills von TEUR 10.316, TEUR 775 und TEUR 248 entstanden.

Der erzielbare Betrag, d.h. der Nutzungswert für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit, wurde ermittelt, indem der abgezinste Cashflow nach Steuern für die verschiedenen Bereiche festgestellt wurde. Die Geschäftsführung verwendet in allen Berechnungen separate Abzinsungssätze für jedes Unternehmen und jeden Bereich.

Der WACC lautet für die jeweiligen Stichtage wie folgt:

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten	2023	2022
Müller	8,13%	7,44%
Oxysphair Sprl	9,16%	8,36%
Messer Medical Austria GmbH	9,18%	7,95%
Messer Medical Home Care Slovakia	9,94%	9,28%

Um angemessene Abzinsungssätze zu bestimmen, die das relative geschäftliche Risiko jedes Bereichs widerspiegeln, wurde wie folgt vorgegangen: Feststellung des Marktrisikos der Branche durch Vergleich mit dem Betafaktor für ähnliche auf dem Markt tätige Unternehmen und lokalen Zinssätzen für Kredite sowie der Eigenkapitalausstattung dieser Unternehmen im Hinblick auf jeden Bereich. Sodann wurde aus diesem Vergleich ein durchschnittlicher Abzinsungssatz vor Steuern für jeden Bereich abgeleitet, der dann an das Risiko auf dem jeweiligen geografischen Markt angepasst wurde, indem das Risiko für jeden Markt, in dem der Konzern tätig ist, als Grundlage verwendet wurde. Danach wurde für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital - WACC) auf der Grundlage der vor Ort gültigen Steuers- ätze bestimmt. Auf der Grundlage dieses WACC wurden sodann die abgezinsten Cashflows für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit ermittelt.

Für die Analyse wurde der Nach-Steuer-Satz (WACC) herangezogen, weil die Geschäftsführung der Auffassung ist, dass die Abzinsung der Nach-Steuer-Cashflows zu einem Nach-Steuer-Abzinsungssatz zu demselben Ergebnis führt wie eine Abzinsung der Vor-Steuer-Cashflows zu einem Vor-Steuer-Abzinsungssatz, sofern der Nach- Steuer-Abzinsungssatz in dem Sinne an den Vor-Steuer-Abzinsungssatz angepasst ist, dass er zukünftige Steuer- Cashflows in ihrer jeweiligen Höhe und ihrem Zeitablauf berücksichtigt.

Für die Prüfung auf Wertminderung wurde der anhand des formalen Budgets des Konzerns sowie des Vierjahresplans für den Zeitraum von 2024-2027 ermittelte Cashflow verwendet. Diese Budgets und Pläne werden von den Gesellschaftern benötigt, um die strategische Ausrichtung der Gesellschaft festzulegen; weiterhin benötigen die Finanzgeber im Rahmen der Darlehensbedingungen diese Planzahlen. Das Budget und die Pläne wurden unter Anwendung eines Bottom-Up-Ansatzes erstellt und basieren auf Erfahrungswerten aus der Vergangenheit sowie auf Einschätzungen der Geschäftsführung vor Ort über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Bei der Berechnung des abgezinsten Cashflows hielt die Geschäftsführung ein Wachstum von 1% für die Hochrechnungen über das Jahr 2027 hinaus für angebracht.

Soweit der ermittelte erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit geringer ist als der Buchwert, wird eine Wertminderung angenommen. Während im Vorjahr keine Wertminderung erfolgt ist, hat die Prüfung zum 31.12.2023 eine Wertminderung für die zwei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Oxysphair Sprl und Messer Medical Home Care Slovakia s.r.o. in Höhe von TEUR 616 und TEUR 248 ergeben.

Wichtige Grundannahmen, die für die Ermittlung des "Nutzungswerts" verwendet wurden

Nachfolgend sind die wichtigsten Annahmen dargestellt, auf die sich die Geschäftsführung bei den Cashflow- Berechnungen gestützt hat, aufgrund derer die Wertminderungsprüfungen des Goodwills und der immateriellen Vermögenswerte (Stufe 3 der Bemessungshierarchie) erfolgt sind.

Budgetierte Bruttomargen - Grundlage, auf welcher der Wert der budgetierten Bruttomargen ermittelt wird, sind die in dem Jahr, das unmittelbar vor dem budgetierten Jahr liegt, erzielten durchschnittlichen Umsätze auf Basis von Patientenzahlen sowie die daraus abgeleiteten Bruttomargen, erhöht um erwartete Effizienzverbesserungen und angepasst an die lokalen Marktbedingungen.

Anleihezinssätze - der verwendete Abzinsungssatz basiert auf den oben dargelegten gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC).

Wechselkurse und Zinssätze - die verwendeten Sätze sind die zum 31.12.2023 vorherrschenden Sätze. Unter Berücksichtigung der Beurteilungen, die auf der Grundlage dieser Annahmen erfolgt sind, ist die Geschäftsführung zu dem Schluss gelangt, dass der Nutzungswert den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit übersteigt, mit Ausnahme der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Oxysphair Sprl und Messer Medical Home Care Slovakia s.r.o., für die wie vorstehend erläutert Wertberichtigungen vorgenommen wurden.

Wir haben eine Sensitivitätsanalyse unter Nutzung der Variablen +1% WACC sowie -10% Nettobarwert der zukünftigen Zahlungsflüsse vorgenommen, die der nach vernünftigem Ermessen möglichen Änderungen der wichtigsten Annahmen entsprechen. Die beiden Änderungen würden einzeln oder in Kombination zu folgenden Wertminderungen bei Goodwills (nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten) führen:

Wertminderung bei Änderung der Inputfaktoren	+1% WACC	-10% Nettobarwert	Kombiniert
	TEUR	TEUR	TEUR
Müller	6.540	4.866	10.752
Oxysphair Sprl	1.548	1.412	2.805

14 Vorratsvermögen

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	188	157
Fertigerzeugnisse	7.360	7.660
Vorratsvermögen	7.548	7.817

Zum 31.12.2023 wurde ein Betrag von TEUR 0 (2022: TEUR 0) der Vorräte zum Nettoveräußerungswert bewertet.

Unterjährig wurden Wertminderungen für Vorräte in Höhe von TEUR 21 (2022: TEUR 7) aufwandswirksam bei den Umsatzkosten erfasst. Das ausgewiesene Vorratsvermögen wurde nicht zugunsten Dritter verpfändet.

15 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.006	8.136
Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen	320	159
	10.326	8.295
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto)	10.326	8.295
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen (brutto)	10.773	8.637
Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(447)	(342)

Gemäß den in Anhang 24 beschriebenen Verfahren bestehen keine weiteren bekannten Risiken, die Anlass zu der Annahme geben würden, dass die Einbringbarkeit der Forderungen in Höhe von TEUR 10.326 (2022: TEUR 8.295) nicht gegeben ist und der entsprechende Betrag daher nicht vollständig vereinnahmt werden kann.

Zum 31.12. bestanden folgende Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2023	2022
	TEUR	TEUR
Zum 01.01.	342	275
Wertminderungsaufwand des Jahres	176	130
Unterjährig genutzte Wertminderungen	(71)	(63)
Zum 31.12.	447	342

Der Konzern hat den vereinfachten Ansatz angewendet und weist erwartete Verluste aus allen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen über ihre Lebensdauer hinweg auf der Grundlage von Einschätzungen der Geschäftsführung und nicht unter Verwendung eines mathematischen Modells aus, da sich diese Vorgehensweise nach einer Überprüfung der Kundenprofile als unpraktisch erwiesen hat.

Zum 31.12.2023 wurden ausgehend von der Wertberichtigungsmatrix Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 113 (2022: TEUR 105) erfasst. Ein zusätzlicher Betrag in Höhe von TEUR 334 (2022: TEUR 237) bezieht sich auf Kunden, für die bestimmte Informationen über Kreditausfälle vorliegen. Die bestehenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lassen sich in folgende Fälligkeitsstufen unterteilen:

	Forderungen gesamt	Davon nicht fällig	Bis 30 Tage überfällig	Bis 90 Tage überfällig	Bis 365 Tage überfällig	Mehr als 365 Tage überfällig
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
2023	10.006	7.202	1.075	655	834	240
2022	8.136	6.073	716	403	806	138

16 Sonstige Vermögenswerte

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Langfristig
Kautionen und Vorauszahlungen an Lieferanten	360	334
Kurzfristig
Vertragsvermögenswerte	2.960	2.606
Kautionen und Vorauszahlungen an Lieferanten	328	218
Umsatzsteuer	211	231
Anzahlungen an Arbeitnehmer	69	68
Sonstige geleistete Anzahlungen	332	221
	3.900	3.344
Sonstige Vermögenswerte gesamt	4.260	3.678

Sonstige Vermögenswerte beinhalten sowohl sonstige finanzielle Vermögenswerte (Kautionen und Vorauszahlungen an Lieferanten sowie Anzahlungen an Arbeitnehmer), als auch sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte (Vertragsvermögenswerte, Umsatzsteuer und sonstige geleistete Anzahlungen).

17 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Kurzfristige Einlagen	4.184	4.032
Sichteinlagen sowie Barmittel und Guthaben	13	91
	4.197	4.123
In der Kapitalflussrechnung ausgewiesene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	4.197	4.123

Kurzfristige Einlagen betreffen ausschließlich unverzinsliche Bankguthaben.

Wir haben jeweils den Zahlungsmittelbestand und die Bankguthaben geprüft und sind der Auffassung, dass keine Wertminderung vorliegt.

18 Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

	2023	2022
Langfristig	TEUR	TEUR
Sonstige Darlehen	30.020	30.150
Leasingverbindlichkeiten	8.365	7.736
Gesellschafterdarlehen	-	800
Langfristige Verbindlichkeiten	38.385	38.686
Kurzfristig
Leasingverbindlichkeiten	2.819	2.311
Gesellschafterdarlehen	93
Sonstige Darlehen	129	117
Kurzfristige Verbindlichkeiten und kurzfristiger Teil der langfristigen Verbindlichkeiten	3.041	2.428
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt	41.426	41.114

Weitere Angaben zu den finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

				2023	2022
Rückzahlbar	Betrag in Darlehenswährung	Zinssatz	Zinsart	TEUR	TEUR
Sonstige Darlehen
Rantum Capital & Private Debt Fund	TEUR 30.000	9,85%	Fest	30.000	30.000
SikiMed	TEUR 149	1,07%	Fest	149	267
				30.149	30.267
		7,25%
Gesellschafterdarlehen	TEUR 93	(2022: 4,50%)	Fest	93	800
Leasingverbindlichkeiten		1,70%	Fest	11.184	10.047

Am 09.12.2020 hat die Messer Medical Home Care Holding GmbH einen Finanzierungsvertrag mit der Rantum Capital GmbH & Co. Private Debt Fund II KG über TEUR 30.000 abgeschlossen. Das Darlehen ist mit 9,85% verzinst und ist am 15.12.2027 zur Rückzahlung fällig und dient primär zur Finanzierung der Akquisition der Hans Müller-Gesellschaften. Der Covenants Test für die auf die Messer Medical Division beschränkte Finanzierung war erstmals zum 31. Dezember 2020 durchzuführen. Die Messer Medical Division hat sich verpflichtet einen bestimmten Mindest-EBITDA-Betrag sowie einen definierten Verschuldungsgrad nicht zu übersteigen. Mit Share Pledge Agreement (Geschäftsanteilsverpfändungsvertrag) vom 20.01.2021 wurden die Geschäftsanteile an der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH und der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH an die Rantum Capital GmbH & Co. Private Debt Fund II KG verpfändet. Die Pfandfreigabe erfolgt nach Befriedigung der Ansprüche aus dem Darlehen der Rantum Capital GmbH & Co. Private Debt Fund II KG.

Alle bestehenden Covenants wurden zum 31.12.2023 sowie für das Vorjahr eingehalten.

Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem Erwerb Müller

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Kurzfristig
Kaufpreisverbindlichkeit aus Put-/Call-Option	1.575	11.252
Verbindlichkeiten gegenüber im Fremdkapital ausgewiesenen nicht beherrschenden Anteilen	-	335
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten gesamt	1.575	11.587
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten gesamt	1.575	11.587

Gemäß Kaufvertrag vom 29.09.2020 erwarb der Konzern jeweils 80% der stimmberechtigten Anteile an der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH (im Folgenden auch "HMP") und der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH (im Folgenden auch "HMG"; zusammen "Müller") vom bisherigen Alleingesellschafter Hans Müller. Bezogen auf die verbleibenden 20% der Anteile an Müller hatten die Parteien Put-/Call-Optionsrechte vereinbart, die paritätisch ausgestaltet waren. Mit Optionserklärung vom 06.07.2023 hat der Käufer die Call-Option ausgeübt. Am 17.07.2023 wurde der Mindestoptionskaufpreis von TEUR 10.400 an den Verkäufer bezahlt. Neben dieser fixen Komponente war im Kaufvertrag auch eine variable Komponente enthalten, die vom Erreichen bestimmter Umsatzziele abhängig war. Gemäß Vollzugsvereinbarung vom 27.12.2023 haben sich die Parteien in diesem Zusammenhang auf einen Betrag von TEUR 1.575 geeinigt, welcher im Januar 2024 an den Verkäufer gezahlt wurde.

Änderungen bei den Verbindlichkeiten aufgrund von Finanzierungstätigkeit in 2023 (in TEUR)

	01.01.2023	Cashflows	Neue Leasingverhältnisse	Sonstiges	31.12.2023
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen (mit Ausnahme der untenstehenden Posten)	31.067	(3.159)	-	2.334	30.242
Verbindlichkeiten ggü. im Fremdkapital ausgewiesenen nicht beherrschenden Anteilen	11.587	(10.735)	-	723	1.575
Leasingverbindlichkeiten	10.047	(3.108)	3.291	954	11.184
Verbindlichkeiten gesamt	52.701	(17.002)	3.291	4.011	43.001

Änderungen bei den Verbindlichkeiten aufgrund von Finanzierungstätigkeit in 2022 (in TEUR)

	01.01.2022	Cashflows	Neue Leasingverhältnisse	Sonstiges	31.12.2022
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen (mit Ausnahme der untenstehenden Posten)	30.684	(2.660)	-	3.043	31.067
Verbindlichkeiten ggü. im Fremdkapital ausgewiesenen nicht beherrschenden Anteilen	11.853	(796)	-	530	11.587
Leasingverbindlichkeiten	10.331	(2.736)	1.060	1.392	10.047
Verbindlichkeiten gesamt	52.868	(6.192)	1.060	4.965	52.701

19 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Langfristig
Sonstige Verbindlichkeiten	124	128
Kurzfristig
Vertragsverbindlichkeiten	6.023	5.649
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten	4.956	5.164
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen	1.233	693
Sonstige Verbindlichkeiten	5.401	4.522
	17.613	16.028
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten gesamt	17.737	16.156

Sonstige Verbindlichkeiten

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Langfristig
Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern	124	128
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten	124	128
Kurzfristig
Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern	2.243	2.180
Verbindlichkeiten Umsatzsteuer	1.319	1.127
Verbindlichkeiten aus Sozialversicherungsbeiträgen	551	360
Verbindlichkeiten sonst. indirekte Steuern	224	200
Verbindlichkeiten Lohnsteuer	215	174
Kundenrabatte	96	45
Sonstiges	753	436
Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten	5.401	4.522

Sonstige Verbindlichkeiten beinhalten Verpflichtungen zur Zahlung von Löhnen und Gehältern sowie indirekte Steuern, Kundenrabatte und an Mitarbeiter zu zahlende Beträge wie z.B. nicht ausbezahlte Umsatzprovisionen, Boni, Gehälter und Urlaubsgelder.

20 Latente Steueransprüche und -schulden

Die einzelnen Komponenten der latenten Steueransprüche bzw. -schulden, die hinsichtlich abzugsfähiger temporärer Differenzen erfasst wurden, stellen sich wie folgt dar:

Spezifikation der einzelnen Komponenten der latenten Steueransprüche bzw. (-schulden)	2023	2022	Sonstiges Ergebnis 2023	G&V 2023	Sonstiges Ergebnis 2022	G&V 2022
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Latente Steuerschulden
Immaterielle Vermögenswerte	(2.407)	(2.616)	-	209	-	192
Sachanlagen	(1.435)	(1.208)	-	(227)	-	(93)
Sonstige Posten	(34)	(31)	-	(3)	-	(26)
Verbindlichkeiten gesamt	(3.876)	(3.855)
Saldierung	150	113
Latente Steuerschulden	(3.726)	(3.742)
Latente Steueransprüche
Steuerliche Verlustvorträge	926	537	-	389	-	101
Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	-	-	(1)	1	(29)	27
Sonstige Verbindlichkeiten	111	82	-	29	-	36
Immaterielle Vermögenswerte	-	8	-	(8)	-	6
Sonstige Posten	61	33	-	28	-	33
Vermögenswerte gesamt	1.098	660
Saldierung	(150)	(113)
Latente Steueransprüche	948	547
	(2.778)	(3.195)	(1)	419	(29)	276
Fremdwährungsumrechnungsdifferenz				-		-
Latenter Steueraufwand im sonstigen Ergebnis			(1)		(29)
Latenter Steueraufwand in G&V				419		276

Die passiven latenten Steuern betreffen wie schon im Geschäftsjahr 2022 im Wesentlichen die im Rahmen der Akquisition von Müller durch die MMHCH Group durchgeführte Kaufpreisallokation, insbesondere bei den immateriellen Vermögenswerten.

Die Geschäftsführer sind der Auffassung, dass die steuerlichen Verlustvorträge in zukünftigen Rechnungslegungsperioden verwendet werden können, um den aus erwarteten zukünftigen Gewinnen erwachsenden Steueraufwand zu verringern. Diese Einschätzung basiert auf dem für die kommenden Jahre erstellten Budget und dem bisherigen Geschäftsverlauf des neuen Jahres.

Steuerbare temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, für die in den dargestellten Berichtsperioden keine latenten Steuerschulden bilanziert wurden, sind von untergeordneter Bedeutung.

Steuerliche Verluste

Die steuerlichen Gesamtverluste der Tochterunternehmen des Konzerns belaufen sich auf TEUR 11.325 (2022: TEUR 9.887) und können mit den zukünftigen steuerbaren Erträgen dieser Tochterunternehmen verrechnet werden. Steuerliche Verluste, für die ein latenter Steueranspruch angesetzt wurde, belaufen sich auf TEUR 3.269 (2022: TEUR 2.815). Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 8.056 (2022: TEUR 7.072) sind keine latenten Steueransprüche ausgewiesen worden, weil es unsicher ist, ob in Zukunft genügend steuerbares Einkommen vorhanden sein wird, um diese Verluste in absehbarer Zukunft vollständig ansetzen zu können.

Zum 31.12.2023 gab es im Konzern keine Steuergutschriften (2022: TEUR 0), die gegen Gewinne in kommenden Jahren vorgetragen hätten werden können.

Es wird angenommen, dass die steuerlichen Verluste zu folgenden Daten ablaufen:

	Steueransprüche angesetzt	Steueransprüche nicht angesetzt	Steuerl. Verluste gesamt	Steuerl. Verluste gesamt
	2023	2023	2023	2022
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Auslaufen in:
weniger als einem Jahr	-	-	-	-
innerhalb von ein bis drei Jahren	-	-	-	-
innerhalb von drei bis fünf Jahren	-	-	-	123
zu keiner Zeit	3.269	8.056	11.325	9.764
Verluste gesamt	3.269	8.056	11.325	9.887

21 Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen

Die Aufwendungen, die dem Konzern unterjährig im Hinblick auf Pensionszahlungen entstanden sind, setzen sich wie folgt zusammen:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Beitragsorientierte Versorgungspläne	914	815
Leistungsorientierte Versorgungspläne	47	41
Pensionen und ähnliche Leistungen	961	856

In der Bilanz ausgewiesene Beträge

Für Tochterunternehmen des Konzerns wurden in der Konzernbilanz die folgenden Beträge ausgewiesen, die zwei leistungsorientierten Versorgungspläne in Österreich und Belgien betreffen:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten
Leistungsorientierte Versorgungspläne - Rückstellungen	(345)	(367)
Verbindlichkeiten gesamt	(345)	(367)

Nettoverbindlichkeiten für leistungsorientierte Versorgungspläne

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Barwert der nicht finanzierten leistungsorientierten Verpflichtungen	289	304
Barwert der finanzierten leistungsorientierten Verpflichtungen	542	485
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen gesamt	831	789
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens im Rahmen des leistungsorientierten Plans	(486)	(422)
Nettoverbindlichkeit für leistungsorientierte Verpflichtungen	345	367
Vermögenswert für leistungsorientierte Verpflichtungen	-	-
Verbindlichkeit für leistungsorientierte Verpflichtungen	345	367
Nettoverbindlichkeit für leistungsorientierte Verpflichtungen	345	367

Es bestehen leistungsorientierte Versorgungspläne bei der Oxysphair Sprl (Belgien) und der Messer Medical Austria GmbH (Österreich).

Belgien

Der Plan enthält Verpflichtungen für den Zeitpunkt der Pensionierung. Die Kosten für die Erfüllung dieser Verpflichtungen werden sowohl durch Zahlungen von Arbeitnehmern und vom Unternehmen erfüllt. Hierbei werden die Empfehlungen von unabhängigen qualifizierten Versicherungsmathematikern berücksichtigt.

Die Arbeitnehmer haben Anspruch auf eine Einmalzahlung, wenn sie ein in Belgien geltendes Rentenalter erreichen. Die anwartschaftsfähige Dienstzeit ist auf 35 Dienstjahre beschränkt; der maximale jährliche Anspruch beträgt 66% der Rentenbemessungsgrundlage und wird in Abhängigkeit von der Höhe der staatlichen Rentenansprüche nach unten angepasst.

Die Vermögenswerte des Versorgungsplans sind in einem separat verwalteten Fond ausgelagert. Der Plan ist bei einem Versicherungsunternehmen versichert. Die Fondsverwaltung ist verpflichtet, im Interesse des Fonds sowie aller am Pensionsplan beteiligten Personen zu handeln, d.h. im Interesse der aktiven Arbeitnehmer, der inaktiven Arbeitnehmer, der pensionierten Arbeitnehmer und der Arbeitgeber. Die Fondsverwaltung ist verantwortlich für die Investment-Richtlinien, die im Hinblick auf das Fondsvermögen angewendet werden. Die Fondsverwaltung folgt den Empfehlungen des Investment-Managers und wählt auf dieser Grundlage die wünschenswerteste Anlagestrategie aus, die dem Altersprofil der Mitarbeiter sowie den geltenden Rechtsvorschriften entspricht.

Aus dem Plan ergeben sich für den Konzern versicherungsmathematische Risiken: das Investitionsrisiko, das Zinsrisiko, das Lebenserwartungsrisiko und das Lohn- und Gehaltsrisiko.

Österreich

Der Plan enthält Verpflichtungen für den Zeitpunkt der Pensionierung. Verpflichtungen des Plans sind nicht finanziert.

Die unter den Plan fallenden Arbeitnehmer haben bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses Anspruch auf eine Einmalzahlung, es sei denn, das Arbeitsverhältnis endet auf die in § 23 Abs. 7 des Angestelltengesetzes beschriebene Weise. Die Höhe der Zahlung richtet sich nach der Anzahl der Dienstjahre des Arbeitnehmers zum Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die anwartschaftsfähige Dienstzeit ist auf 25 Dienstjahre beschränkt; der maximale Anspruch beträgt 12 Monatsgehälter zum Zeitpunkt der Pensionierung.

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Laufender Dienstzeitaufwand	36	38
Zinsaufwand netto	11	3
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste leistungsorientierte Versorgungspläne	47	41
Neubewertung der Netto-Verbindlichkeit für leistungsorientierte Pläne
(Gewinn) / Verlust aus Planvermögen (ohne Beträge, die bei den Nettozinsen erfasst sind)	5	71
Versicherungsmathematische Verluste / (Gewinne) aufgrund von veränderten finanztechnischen Annahmen	(9)	(280)
Versicherungsmathematische Verluste / (Gewinne) aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen	(7)	96
Im sonstigen Ergebnis erfasste (Gewinne) / Verluste aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	(11)	(113)
Aufwand / (Ertrag) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen gesamt	36	(72)

Die Geschäftsführung geht aufgrund von unabhängigen versicherungsmathematischen Bewertungen davon aus, dass sich die Aufwendungen für leistungsorientierte Versorgungspläne im Jahr 2024 auf etwa TEUR 49 belaufen werden und dass in 2024 Beiträge in Höhe von TEUR 66 in leistungsorientierte Versorgungspläne eingezahlt werden. Für die kommenden vier Jahre, also bis 31.12.2028, geht die Geschäftsführung davon aus, dass weitere nicht abgezinste Zahlungen über einen Gesamtbetrag von TEUR 265 zu leisten sein werden.

Grundlegende versicherungsmathematische Annahmen zum Bilanzstichtag

Belgien	2023	2022
Zum 31.12. geltende Abzinsungssätze	4,10%	4,10%
Zukünftige Inflationsrate	2,30%	2,30%
Zukünftige Lohnsteigerungen	2,50%	2,50%
Zukünftige Steigerungsrate bei den staatlichen Rentenzahlungen	2,30%	2,30%

Österreich	2023	2022
Zum 31.12. geltende Abzinsungssätze	3,20%	3,25%
Zukünftige Lohnsteigerungen	3,50%	4,00%

Die Abzinsungssätze basieren auf Marktindikatoren.

Die durchschnittliche Restdienstzeit der Arbeitnehmer im Rahmen der Pläne liegt bei 16,2 Jahren (2022: 17,2 Jahre) für Belgien und bei 7,3 Jahren (2022: 10,6 Jahre) für Österreich.

Die durchschnittliche Dauer der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen beträgt 12,70 Jahre (2022: 10,96 Jahre) für Belgien und 6,77 Jahre (2022: 9,32 Jahre) für Österreich. Die Konzerngeschäftsführung geht auf der Grundlage von versicherungsmathematischen Berichten davon aus, dass die Verbindlichkeiten aus leistungsorientierten Versorgungsplänen gegenüber Pensionsberechtigten wie folgt getilgt werden: TEUR 77 innerhalb der kommenden zwölf Monate, weitere TEUR 8 innerhalb der darauffolgenden vier Jahre und weitere TEUR 592 innerhalb der sich daran anschließenden fünf Jahre bis zum 31.12.2033.

Annahmen zur Sterblichkeit

Die versicherungsmathematischen Annahmen zur Sterblichkeit (Lebensjahre nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses) hinsichtlich der Pensionspläne stellen sich wie folgt dar:

	Wohnsitzstaat	Männlich	Weiblich
Oxysphair Sprl	Belgien	21,6	23,3

Nettoverbindlichkeiten für Pensionspläne gliedert sich nach Ländern wie folgt:

Nettoverbindlichkeiten für leistungsorientierte Versorgungspläne nach Ländern zum 31.12.2023	Nicht finanzierte Verpflichtung	Finanzierte Verpflichtung	Beizulegender Zeitwert Planvermögen	Buchwert
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Oxysphair Sprl, belgischer Pensionsplan	-	(542)	486	(56)
Messer Medical Austria GmbH	(289)	-	-	(289)
Gesamt	(289)	(542)	486	(345)

Nettoverbindlichkeiten für leistungsorientierte Versorgungspläne nach Ländern zum 31.12.2022	Nicht finanzierte Verpflichtung	Finanzierte Verpflichtung	Beizulegender Zeitwert Planvermögen	Buchwert
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Oxysphair Sprl, belgischer Pensionsplan	-	(485)	422	(63)
Messer Medical Austria GmbH	(304)	-	-	(304)
Gesamt	(304)	(485)	422	(367)

Das Planvermögen entwickelte sich wie folgt:

Bewegung des Planvermögens	2023	2022
	TEUR	TEUR
Saldo zum 01.01.	422	447
Ertrag aus Planvermögen (ohne Beträge, die beim Nettozinsaufwand erfasst sind), im sonstigen Ergebnis erfasst	(4)	(71)
Unternehmensbeiträge zum Planvermögen	47	38
Arbeitnehmerbeiträge zum Planvermögen	9	9
Aus dem Planvermögen an pensionierte Arbeitnehmer ausgezahlte Leistungen	(6)	(5)
Nettozinsen (vollständig in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten)	18	4
Saldo zum 31.12.	486	422

Analyse des Planvermögens, Investitionen in	2023	2022
	TEUR	TEUR
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	31	41
Festverzinsliche Anleihen und Schuldtitel	54	277
Aktienanlagen	-	49
Immobilien	401	55
	486	422

Das tatsächliche Ergebnis aus Planvermögen für das zum 31.12.2023 beendete Geschäftsjahr stellte einen Gewinn in Höhe von TEUR 14 bzw. 3,03% (2022: Verlust in Höhe von TEUR 67 bzw. 14,33%) des Durchschnittswerts des gesamten Planvermögens dar.

Bewegungen der leistungsorientierten Verpflichtungen	2023	2022
	TEUR	TEUR
Saldo zum 01.01.	(789)	(924)
Laufender Dienstzeitaufwand	(36)	(38)
Zinsaufwand aus Abzinsung	(30)	(7)
Arbeitnehmerbeiträge zum Pensionsplan	(9)	(9)
Unternehmensbeiträge zum Pensionsplan	6	5
An pensionierte Arbeitnehmer ausgezahlte Leistungen	11	-
Versicherungsmathematischer Gewinn / (Verlust)
- finanztechnische Annahmen	9	280
- Anpassungen aufgrund von Erfahrungen	7	(96)
Saldo zum 31.12.	(831)	(789)

Im Hinblick auf die Pensionspläne fanden 2023 keine sonstigen maßgeblichen Transaktionen statt. Die leistungsorientierte Verpflichtung in Höhe von TEUR 831 (2022: TEUR 789) wurde auf der Grundlage unabhängiger versicherungsmathematischer Berechnungen ermittelt, die auf den Abzinsungssätzen und sonstigen versicherungsmathematischen Annahmen basieren, die im Hinblick auf den jeweiligen Plan angemessen sind. Wenn man davon ausgeht, dass alle sonstigen Annahmen konstant bleiben, würden die nachfolgenden Sachverhalte den Betrag der leistungsorientierten Verpflichtung wie folgt ändern:

Sensitivität	Resultierende leistungsorientierte Verpflichtung in
	TEUR
	2023	2022
Anstieg der Abzinsungssätze um 0,5%	794	751
Rückgang der Abzinsungssätze um 0,5%	874	830
Gehaltssteigerungen um 0,5% höher	899	846
Gehaltssteigerungen um 0,5% niedriger	774	735

22 Rückstellungen

Die Rückstellungen des Konzerns stellen sich wie folgt dar:

Rückstellungen im Geschäftsjahr 2023	Garantie- / Gewährungsverpflich tungen	Rück stellungen für Restruk turierung	Rück stellungen für Rechtsstreitigkeiten	Rück stellungen gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Kurzfristige Verbindlichkeit	177	21	-	198
Langfristige Verbindlichkeit	-	-	81	81
Zum 01.01.2023	177	21	81	279
Zusätzliche Rückstellungen	28	-	5	33
Auflösung nicht genutzter Beträge	-	(21)	-	(21)
	28	(21)	5	12
Als Aufwand bei den Umsatzkosten erfasst	28	-	-	28
Als (Ertrag) / Aufwand bei den sonstigen Aufwendungen erfasst	-	(21)	5	(16)
	28	(21)	5	12
Unterjährig in Anspruch genommen	-	-	(3)	(3)
Zum 31.12.2023	205	-	83	288
Kurzfristige Verbindlichkeit	205	-	-	205
Langfristige Verbindlichkeit	-	-	83	83

Rückstellungen im Geschäftsjahr 2022	Garantie- / Gewährungsverpflichtungen	Rückstellungen für Restrukturierung	Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten	Rückstellungen gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Kurzfristige Verbindlichkeit	168	-	7	175
Langfristige Verbindlichkeit	-	-	12	12
Zum 01.01.2022	168	-	19	187
Zusätzliche Rückstellungen	9	21	72	102
Auflösung nicht genutzter Beträge	-	-	(7)	(7)
	9	21	65	95
Als Aufwand bei den Umsatzkosten erfasst	9	-	-	9
Als Aufwand bei den sonstigen Aufwendungen erfasst	-	21	65	86
	9	21	65	95
Unterjährig in Anspruch genommen	-	-	(3)	(3)
Zum 31.12.2022	177	21	81	279
Kurzfristige Verbindlichkeit	177	21	-	198
Langfristige Verbindlichkeit	-	-	81	81

23 Gezeichnetes Kapital und Rücklagen

Stammkapital

Das voll eingezahlte gezeichnete Kapital der Messer Medical Home Care Holding GmbH beträgt TEUR 25 und setzt sich aus 25.000 Geschäftsanteilen zusammen, die allesamt von der MEC Holding GmbH gehalten werden.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage stellt die Differenz zwischen dem bei Erwerb gezahlten Kaufpreis und dem Betrag des Stammkapitals dar, das an die Gesellschafter ausgegeben und um etwaige Transaktionen mit ehemaligen Gesellschaftern angepasst ist. Sie beträgt zum 31.12.2023 TEUR 55.175 (2022: TEUR 40.803).

Der Anstieg um TEUR 14.372 ist zum einen auf eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen in Höhe von TEUR 2.200 und zum anderen auf die Umwandlung eines Gesellschafterdarlehens einschließlich fälliger Zinsen in Höhe von TEUR 12.172 zurückzuführen.

Fremdwährungsrücklage

Die Währungsumrechnungsrücklagen stellen die kumulierten Fremdwährungsgewinne und -verluste dar, die dem Eigenkapital zuzurechnen sind. Diese Rücklage wird für Wechselkurseffekte gebildet, die bei der Konsolidierung der Abschlüsse der Tochterunternehmen entstehen, die ihre Buchführung nicht in Euro tätigen, sowie für nicht auf Euro lautende langfristige Darlehen an Tochterunternehmen, die Teil der Nettoinvestitionen in Tochterunternehmen sind.

Zum 31.12.2023 sind seit dem Zeitpunkt der IFRS-Erstanwendung kumulierte Fremdwährungsgewinne von TEUR 6 (2022: TEUR 6) im Eigenkapital ausgewiesen.

Pensionsrücklage

Die Pensionsrücklage stellt die kumulierten versicherungsmathematischen Nettobewegungen bei den leistungsorientierten Pensionsplänen dar, die in das sonstige Ergebnis eingestellt wurden. Zum 31.12.2023 betrug der Saldo auf diesem Konto TEUR 102 (2022: TEUR 92).

Gewinnrücklagen

Thesaurierte Gewinne oder Gewinnrücklagen stellen den Betrag dar, der dem Konzern theoretisch für eine Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung steht. Zum 31.12.2023 betrug der sich auf diesem Konto befindliche Betrag TEUR -5.707 (2022: TEUR -5.020). Er setzt sich zusammen aus kumulierten Gewinnen und Verlusten abzüglich erfolgter oder zahlbarer Ausschüttungen.

In den Berichtsjahren 2023 und 2022 wurden keine Ausschüttungen an die Muttergesellschaft beschlossen.

24 Steuerung der finanziellen Risiken - Ziele und Richtlinien

Zu den wichtigsten Finanzinstrumenten des Konzerns gehören Bankkredite, Leasingzahlungen im Zusammenhang mit Nutzungsrechten sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der hauptsächliche Zweck dieser Finanzinstrumente besteht darin, die betriebliche Tätigkeit des Konzerns zu finanzieren. Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Bargeld und Sichteinlagen, die unmittelbar aus der betrieblichen Tätigkeit stammen.

Zinsrisiko

Das Risiko einer Änderung der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, betrifft in erster Linie langfristige Schuldverhältnisse, für die kein Festzins vereinbart wurde. Zum 31.12.2023 und 31.12.2022 gab es im Konzern keine Schuldverhältnisse, für die eine variable Verzinsung vereinbart wurde.

Währungsrisiko

Zum 31.12.2023 und 31.12.2022 bestand im Konzern bis auf das Translationsrisiko aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe kein Währungsrisiko.

Kreditrisiko

Ziel des Konzerns ist es, nur zu anerkannten kreditwürdigen Dritten Handelsbeziehungen zu unterhalten. Zu den Richtlinien des Konzerns gehört es, dass alle Kunden, die den Wunsch haben, Zahlungsziele eingeräumt zu bekommen, Bonitätsprüfungen durchlaufen müssen. Zusätzlich werden Forderungen regelmäßig überprüft, was dazu führt, dass der Konzern im Allgemeinen nur in geringem Maße nicht eintreibbare Forderungen hat. Es liegen keine wesentlichen Konzentrationen von Kreditrisiken innerhalb des Konzerns vor, siehe hierzu Anhang 15. Das Kreditrisiko umfasst hauptsächlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der Gesamtbetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, für die keine Wertminderung erfolgt ist, lag bei TEUR 10.326 (2022: TEUR 8.295). Es werden unverändert zum Vorjahr keine Sicherheiten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gehalten.

Der Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Abschlussstichtag anhand einer Wertberichtigungsmatrix zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste analysiert. Die Berechnung spiegelt die beste Schätzung auf der Grundlage historischer Daten und der Managementbewertung wider. In der Regel werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgeschrieben, wenn sie seit mehr als drei Jahren fällig und nicht durchsetzbar sind.

Das maximale Ausfallrisiko zum Abschlussstichtag entspricht dem Buchwert jeder in Anhang 15 und 16 ausgewiesenen Klasse finanzieller Vermögenswerte. Der Konzern hält im Allgemeinen keine Sicherheiten. Das Ausfallrisiko von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten wird als gering eingeschätzt, da es sich bei den Schuldnern überwiegend um Krankenkassen handelt. Weiterhin beurteilt der Konzern die Risikokonzentration bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten als gering, da die Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind und in weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind.

Liquiditätsrisiko

Im Konzern erfolgt eine Liquiditätsrisiko-Überwachung mittels eines Tools zur regelmäßigen Überprüfung der Liquiditätsplanung. Dieses Tool berücksichtigt die Endfälligkeit sowohl von Finanzinvestitionen als auch von finanziellen Vermögenswerten (z.B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) und den erwarteten Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die vertraglich vereinbarten (nicht abgezinsten) Zahlungsströme des Konzerns im Zusammenhang mit finanziellen Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag:

LIQUIDITÄTSRISIKO zum 31.12.2023	Gesamt	Zahlung innerhalb von 3 Monaten	Zahlung zwischen 3 und 12 Monaten	Zahlung zwischen 1 und 5 Jahren	Zahlung nach 5 Jahren
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Darlehensverbindlichkeiten	30.242	-	222	30.020	-
Bedingte Gegenleistung	1.575	1.575	-	-	-
Zinsverbindlichkeiten	11.862	747	2.258	8.857	-
Leasingzahlungen	11.674	816	2.163	6.482	2.213
Sonstige Verbindlichkeiten	11.712	9.825	1.763	124	-
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt	67.065	12.963	6.406	45.483	2.213

LIQUIDITÄTSRISIKO zum 31.12.2022	Gesamt	Zahlung innerhalb von 3 Monaten	Zahlung zwischen 3 und 12 Monaten	Zahlung zwischen 1 und 5 Jahren	Zahlung nach 5 Jahren
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Darlehensverbindlichkeiten	30.267	-	117	30.150	-
Bedingte Gegenleistung	11.685	-	11.685	-	-
Zinsverbindlichkeiten	14.860	739	2.259	11.862	-
Leasingzahlungen	10.517	654	1.790	5.356	2.717
Sonstige Verbindlichkeiten	10.422	8.502	1.792	128	-
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt	77.751	9.895	17.643	47.496	2.717

Ziel des Konzerns ist es, die Balance zu halten zwischen einerseits Kontinuität in der Finanzierung und andererseits Flexibilität durch die Nutzung von Bankkrediten, Finanzierungsleasing und Mietkaufverträgen. 28,88% (2022: 35,42%) der Verbindlichkeiten des Konzerns werden auf der Grundlage der im Jahresabschluss zum 31.12.2023 enthaltenen Salden in weniger als einem Jahr endfällig.

Kapitalverwaltung

Das Hauptziel der Kapitalverwaltung durch den Konzern ist die Beibehaltung einer hohen Eigenkapitalquote, um Kreditbedingungen zu erfüllen, die Geschäftstätigkeit optimal zu flankieren und den Shareholder Value zu maximieren. Die Verwaltung und Anpassung der Kapitalstruktur sowie in diesem Zusammenhang vom Konzern vorgenommene Anpassungen erfolgten in Abhängigkeit von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Zum Zwecke der Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern die Dividendenzahlungen an die Gesellschafter anpassen, den Gesellschaftern Kapital zurückerstatten oder neue Anteile begeben. Hinsichtlich der Ziele, Richtlinien und Vorgehensweisen wurden in den Geschäftsjahren zum 31.12.2023 sowie zum 31.12.2022 keine Änderungen vorgenommen.

Der Konzern überwacht das Kapital mit Hilfe des Verschuldungsgrads (gearing ratio), der sich aus Nettoverschuldung geteilt durch Gesamtkapital zuzüglich Nettoverschuldung und dem absoluten Eigenkapitalwert gemäß den Kreditbedingungen (gemäß Anhang 18) errechnet. Gemäß den Richtlinien des Konzerns soll der langfristige Verschuldungsgrad zwischen 25% und 50% liegen.

Dieser Zielwert kann von Zeit zu Zeit gesenkt werden, soweit die Geschäftsführung der Auffassung ist, dass eine Senkung der Schulden auf einen niedrigeren und somit sichereren Wert wünschenswert ist. Der Konzern erfasst unter Nettoverschuldung zinstragende Darlehen und Ausleihungen abzüglich Darlehensforderungen sowie Barmittel und Barmitteläquivalente unter Ausschluss aufgegebener Geschäftsbereiche (sofern zutreffend). Das Kapital umfasst das Eigenkapital, das den Inhabern des Gesellschaftskapitals der Muttergesellschaft zuzurechnen ist.

Kapitalverwaltung - Verschuldungsgrad

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen	41.426	41.114
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	(4.197)	(4.123)
Nettoverschuldung	37.229	36.991
Eigenkapital	49.601	35.906
Kapital/Eigenkapital und Nettoverschuldung kombiniert	86.830	72.897
Verschuldungsgrad	42,9%	50,7%

Der Verschuldungsgrad zum 31.12.2023 belief sich auf 42,9% (2022: 50,7%). Diese Quote wird als ausreichend erachtet, um den Wert für die Gesellschafter zu wahren und bildet eine solide Basis für schuldenfinanzierte Investitionen im kommenden Jahr.

25 Finanzinstrumente

Effektiver Zinssatz und Analyse der Zinsanpassung

Im Hinblick auf zinstragende finanzielle Verbindlichkeiten zeigt die nachfolgende Tabelle deren Effektivzinssätze zum Bilanzstichtag sowie die Perioden, in denen eine Zinsanpassung erfolgt:

31.12.2023	Effetiv zinssatz	Gesamtverschuldung	Innerhalb 1 Jahr	Zwischen 1 und 3 Jahren	Zwischen 3-5 Jahren	Mehr als 5 Jahre
	%	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Sonstige Darlehen
EUR - Rantum Capital & Private Debt Fund	9,85%	30.000	-	-	30.000	-
EUR - Darlehen	1,07%	149	129	20	-	-
		30.149	129	20	30.000	-
Gesellschafterdarlehen	7,25%	93	93	-	-	-
Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen	1,70%	11.184	2.819	3.916	2.277	2.172
Verbindlichkeiten gesamt		41.426	3.041	3.936	32.277	2.172

31.12.2022	Effektivzinssatz	Gesamtverschuldung	Innerhalb 1 Jahr	Zwischen 1 und 3 Jahren	Zwischen 3-5 Jahren	Mehr als 5 Jahre
	%	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Sonstige Darlehen
EUR - Rantum Capital & Private Debt Fund	9,85%	30.000	-	-	30.000	-
EUR - Darlehen	1,07%	267	117	150	-	-
		30.267	117	150	30.000	-
Gesellschafterdarlehen	4,50%	800	-	800	-	-
Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen	1,41%	10.047	2.311	3.175	1.904	2.657
Verbindlichkeiten gesamt		41.114	2.428	4.125	31.904	2.657

Beizulegende Zeitwerte

Die wichtigsten Finanzinstrumente des Konzerns, die nicht zum beizulegenden Zeitwert erfasst sind, sind Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten, und langfristige Ausleihungen.

Nach Ansicht der Geschäftsführung entspricht der beizulegende Zeitwert von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing und langfristigen Ausleihungen in etwa den historischen Kosten des Buchwerts. Ausgenommen hiervon ist das festverzinsliche Darlehen der Rantum Capital GmbH & Co. Private Debt Fund II KG, dessen Fair Value (Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie) zum 31.12.2023 TEUR 26.811 betrug (2022: TEUR 26.319).

Fair-Value-Hierarchie

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten	2023	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3
Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasste finanzielle Verbindlichkeiten	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Kaufpreisverbindlichkeit aus Put-/Call-Option	1.575	1.575	-
Verbindlichkeiten gesamt	1.575	1.575	-	-

Fair-Value-Hierarchie

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten	2022	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3
Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasste finanzielle Verbindlichkeiten	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Kaufpreisverbindlichkeit aus Put-/Call-Option	11.252	-	-	11.252
Verbindlichkeiten an im Fremdkapital ausgewiesene nicht beherrschende Anteile	335	335	-	-
Verbindlichkeiten gesamt	11.587	335	-	11.252

Die noch ausstehende Kaufpreisverbindlichkeit aus der Put-/Call-Option wurde mit Vollzugsvereinbarung vom 27.12.2023 zwischen den Parteien vertraglich festgelegt und im Januar 2024 bezahlt. Sie wurde daher zum 31.12.2023 der Stufe 1 zugeordnet. Im Vorjahr wurde sie in Stufe 3 eingeordnet, da die Entwicklung von zukünftigen Umsatzzahlen den Wert der Verbindlichkeit beeinflusste.

26 Leasingverhältnisse

Konzern als Leasingnehmer

Nutzungsrechte

	Grundstücke & Gebäude	Technische Anlagen & Maschinen	Büroausstattungsgegenstände	Kraftfahrzeuge	GESAMT
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Zum 01.01.2022
Bruttobuchwert	9.338	321	119	2.783	12.561
Kumulierte Abschreibung	(1.044)	(98)	(31)	(1.171)	(2.344)
Nettobuchwert zum 01.01.2022	8.294	223	88	1.612	10.217
Neue Leasingverhältnisse	560	19	70	1.776	2.425
Beendete Leasingverhältnisse	(3)	-	(38)	(94)	(135)
Sonstiges	3	4	-	(7)	-
Abschreibung	(1.201)	(92)	(25)	(1.270)	(2.588)
Zum 31.12.2022	7.653	154	95	2.017	9.919
Zum 31.12.2022
Bruttobuchwert	9.837	284	115	4.015	14.251
Kumulierte Abschreibung	(2.184)	(130)	(20)	(1.998)	(4.332)
Nettobuchwert zum 01.01.2023	7.653	154	95	2.017	9.919
Neue Leasingverhältnisse	1.013	22	-	2.620	3.655
Beendete Leasingverhältnisse	(6)	-	-	(37)	(43)
Sonstiges	482	-	-	(17)	465
Abschreibung	(1.338)	(95)	(22)	(1.565)	(3.020)
Zum 31.12.2023	7.804	81	73	3.018	10.976
Zum 31.12.2023
Bruttobuchwert	11.311	180	107	5.460	17.058
Kumulierte Abschreibung	(3.507)	(99)	(34)	(2.442)	(6.082)
Nettobuchwert	7.804	81	73	3.018	10.976

Abschreibungsaufwand aus Nutzungsrechten nach Funktionsbereichen	2023	2022
	TEUR	TEUR
Umsatzkosten	34	5
Verwaltungskosten	1.425	1.332
Vertriebskosten	1.561	1.251
Abschreibungsaufwand gesamt	3.020	2.588

Leasingverbindlichkeiten (abgezinst)

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Zum 01.01.	10.047	10.331
Unterjährig neu entstandene Leasingverhältnisse	3.655	2.147
Zinsaufwand	169	162
Geleistete Mietzahlungen	(3.108)	(2.736)
Sonstiges	421	143
Zum 31.12.	11.184	10.047
davon kurzfristig	2.819	2.311
davon langfristig	8.365	7.736

Der zur Berechnung der Leasingverbindlichkeit verwendete Grenzfremdkapitalzinssatz ist je nach Art des Leasinggegenstandes und Land, in dem das Leasingverhältnis besteht, unterschiedlich. Der gewichtete durchschnittliche Grenzfremdkapitalzinssatz im Berichtsjahr betrug 1,70% (2022: 1,41%). Es bestanden zum 31.12.2023 keine wesentlichen, nicht bilanzierten Optionsrechte sowie vor dem Bilanzstichtag abgeschlossene, jedoch noch nicht begonnene Leasingvereinbarungen.

Im Verlaufe des Geschäftsjahrs 2023 betrug der Gesamtaufwand aus kurzfristigen Leasingverhältnissen TEUR 503 (2022: TEUR 393). Kurzfristige Leasingverhältnisse haben entweder eine Laufzeit von weniger als einem Jahr oder stellen Leasingverhältnisse dar, denen ein Vermögenswert von geringem Wert gemäß IFRS 16 zugrunde liegt.

Konzern als Leasinggeber

Die Gesellschaften des MMHCH Konzerns haben als Leasinggeber Verträge über die Vermietung von medizinischen Geräten abschlossen, die er an Privathaushalte als auch an Pflegeeinrichtungen wie Altenheime vermietet. Leasingverträge haben in der Regel keine feste Vertragslaufzeit. Die Laufzeit von Leasingverhältnissen hängt davon ab, wie lange ein Patient die Therapie benötigt. Verschreibungen sind zeitlich begrenzt und müssen regelmäßig neu erfolgen, sodass darüber hinaus rechtlich keine Zahlungsansprüche bestehen.

Mieteinnahmen werden aufgrund ihres betrieblichen Charakters unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Für Details zu den während des Geschäftsjahres erzielten Mieteinnahmen des Konzerns verweisen wir auf Anhang 6.

Auf Basis der durchschnittlichen Therapiedauern gehen wir davon aus, dass zum 31. Dezember folgende künftige Leasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen zu erwarten sind:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Innerhalb eines Jahres	7.620	6.756
Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahre	15.889	14.269
Über 5 Jahre	8.599	7.928
	32.108	28.953

27 Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten

Zum 31.12.2023 und 31.12.2022 bestanden im Konzern keine Eventualverbindlichkeiten.

28 Nahestehende Personen und Unternehmen

In dem Konzernabschluss sind die Jahresabschlüsse der in nachfolgender Tabelle aufgeführten Tochterunternehmen enthalten:

Eigentumsverhältnisse Tochterunternehmen	Sitzland	Dez. 2023	Dez. 2022
Messer Medical Austria GmbH	Gumpoldskirchen, Österreich	100%	100%
Oxysphair Sprl	Courcelles, Belgien	100%	100%
Auxydiag Health Care France SAS	Le Ban-Saint-Martin, Frankreich	100%	100%
Messer Medical Home Care France SAS	Le Ban-Saint-Martin, Frankreich	100%	100%
Hans Müller med. und tech. Gase GmbH	Nürnberg, Deutschland	100%	80%
Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH	Nürnberg, Deutschland	100%	80%
Messer Medical Home Care Hungary Kft.	Budapest, Ungarn	100%	100%
Messer Medical Home Care RO s.r.l.	Bukarest, Rumänien	100%	100%
Messer Medical Home Care Slovakia s.r.o.	Nove Mesto nad Vähom, Slowakei	100%	100%
Messer Medical Home Care podjetje za trgovino z medicinskimi in ortopedskimi pripomock d.o.o.	Ljubljana, Slowenien	100%	100%

Zu den sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen gehören:

•	Familie Messer
•	Dr. Hans Messer Stiftung
•	Juristische Personen mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern
•	Nicht beherrschende Anteile sowie diese beherrschende Unternehmen oder Personen
•	Leitendes Management und Geschäftsführer

Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen

Gesellschafter

Die Gesellschafter des Mutterunternehmens MEC Holding GmbH ist die MIG Holding GmbH, deren Gesellschafter die Dr. Hans Messer Stiftung sowie fünf Mitglieder der Familie Messer sind. Informationen über Eigenkapitaltransaktionen sind in Anhang 23 enthalten.

Messer Group und assoziierte Unternehmen

In nachfolgender Tabelle ist der Gesamtwert der Transaktionen angegeben, die mit nahestehenden Personen und Unternehmen im Geschäftsjahr getätigt wurden (Informationen über offene Handelsbestände zum 31.12.2023 und 31.12.2022 sind in Anhang 15 und 19 sowie über offene Salden in Anhang 18 enthalten).

Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen		Verkäufe an nahestehende Unternehmen und Personen	Käufe von nahestehenden Unternehmen und Personen	Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen	Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen
		TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Unternehmen, die maßgeblichen Einfluss auf den Konzern haben
Messer Group	2023	713	3.351	320	1.233
	2022	351	1.815	159	610
Mutterunternehmen
MEC Holding GmbH	2023	-	-	-	-
(Lieferungen und Leistungen)	2022	-	-	-	84
MEC Holding GmbH	2023	-	207	-	93
(Zinsaufwendungen/Darlehen)	2022	-	13	-	800
Transaktionen/Salden mit nahestehenden Personen	2023	713	3.558	320	1.326
und Unternehmen gesamt	2022	351	1.828	159	1.494

Der Konzern tätigt Transaktionen mit Gesellschaften der Messer Group, um die Marktpenetration in bestimmten Gebieten zu erhöhen, in denen die MMHCH Group eine Marktpräsenz aufbaut.

Geschäftsbedingungen für Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen

Zum Jahresende offene Salden sind bis auf ein Darlehen mit der MEC Holding GmbH in Höhe von TEUR 93 zum 31.12.2023 (2022: TEUR 800) zinslos. Die Begleichung erfolgt in der Regel unbar aus Zahlungsauftrag über eine Bankverbindung. Im Hinblick auf Forderungen oder Verbindlichkeiten nahestehender Personen und Unternehmen wurden keine Bürgschaften abgegeben oder entgegengenommen.

Management in Schlüsselpositionen

Die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen sind nahestehende Personen ihres jeweiligen Unternehmens. Gleiches gilt für Personen, die mittelbar oder unmittelbar über genügend Stimmrechte an der Gesellschaft verfügen, um einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben. Die Gesamtvergütung des Managements in Schlüsselpositionen ist nachfolgend dargestellt:

Management in Schlüsselpositionen

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Grundvergütung und sonstige kurzfristig fällige Leistungen	261	283
Gesamtvergütung des Managements in Schlüsselpositionen	261	283

Zum 31.12.2023 besteht eine Verbindlichkeit aus der Gesamtvergütung des Managements in Schlüsselpositionen in Höhe von TEUR 49 (2022: TEUR 49).

Zum 31.12.2023 waren Herr Nik De Corte, Herr Adolf Walth und Herr Marcel Messer amtierende Geschäftsführer und somit Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen. Darlehen zwischen den Konzerngesellschaften und Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bestanden weder im Geschäftsjahr noch zum Stichtag.

29 Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Erwerb Himi Care GmbH

Als Teil der geografischen Expansions- und Produktangebotsstrategie im Geschäftsbereich Messer Medical Home Care hat der Konzern am 1. Februar 2024 für EUR 1 100% der stimmberechtigten Anteile an der Himi Care GmbH erworben, einem Dienstleister im Hilfsmittelbedarf in Süddeutschland Ziel des Erwerbs ist die Festigung der Präsenz in der Region und die Erweiterung des Dienstleistungsportfolios. Zu weiteren Details siehe Anhang 5.

Erwerb Teile des operativen Geschäfts der Reha-Technik Klaus Brückner

Mit Kaufvertrag vom 11. März 2024 erwarb der Konzern Teile des operativen Geschäfts der Reha-Technik Klaus Brückner von seinem ursprünglichen Eigentümer. Zu weiteren Details siehe Anhang 5.

Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen

Seit Beginn des Geschäftsjahres 2024 bis zum Zeitpunkt der Unterzeichnung dieses Konzernabschlusses erhielt die Messer Medical Home Care Holding GmbH Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage in Höhe von insgesamt TEUR 3.975.

Darüber hinaus lagen keine weiteren wesentlichen berichtspflichtigen Ereignisse nach dem Abschlussstichtag vor.

Bad Soden am Taunus, 5. August 2024

Messer Medical Home Care Holding GmbH

Geschäftsführung

Nik De Corte

Adolf Walth

Marcel Messer

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Aufbau und Ziele der Messer Medical Home Care Holding GmbH

Die Messer Medical Home Care Holding GmbH ("MMHC Holding") mit Sitz in Königstein im Taunus koordiniert und leitet als Holding die operativen Gesellschaften von Messer Medical Home Care ("MMHC") in Europa. Die operativen Geschäftseinheiten von MMHC bringen Therapien für Patienten in den meisten Bereichen der Atemwegserkrankungen ein. Neben der Beatmung enthält das MMHC- Portfolio der angebotenen Produkte und Dienstleistungen auch die medizinische Ernährung, die Wundversorgung und das Inkontinenzmanagement. Schließlich ergänzen medizinische Geräte, die im Krankenhausbereich eingesetzt werden und mit den wichtigsten Tätigkeitsbereichen in Verbindung stehen, das Portfolio: Dieses Segment baut auf der Nähe des Unternehmens zu den Krankenhauseinheiten für Atemwegserkrankungen auf.

Ziel des Unternehmens ist es, auch seine geografische Präsenz auszubauen.

Die Tätigkeitsländer sind in alphabetischer Reihenfolge Belgien, Deutschland, Frankreich, Österreich, Rumänien, die Slowakei, Slowenien und Ungarn.

Die MIG Holding GmbH hält 100% der Anteile an der MEC Holding GmbH (seit dem 16. Februar 2024: Messer Investment Holding GmbH), die wiederum 100% der Anteile der Messer Medical Home Care Holding GmbH hält. Die MIG Holding GmbH ist damit die höchste Holdinggesellschaft für alle Gesellschaften der MMHC Holding Group.

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den von dem International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, ergänzt um die nach § 315e (1) HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

1.2 Änderungen im Geschäftsjahr 2023

Ende Januar 2023 hat das Konzerntochterunternehmen Messer Medical Home Care Hungary Kft. Teile des Geschäftes der Messer Hungarogäz Kft. übernommen. Das Closing erfolgte am 1. Februar 2023.

Am 6. Juli 2023 erwarb der Konzern die verbleibenden 20% der stimmberechtigten Anteile an der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH und der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH durch Ausübung der Call-Optionsrechte gemäß Kaufvertrag vom 29. September 2020. Am 17. Juli 2023 wurde der Mindestoptionskaufpreis von EUR 10,4 Mio. an den Verkäufer bezahlt. Neben dieser fixen Komponente war im Kaufvertrag auch eine variable Komponente enthalten, die vom Erreichen bestimmter Umsatzziele abhängig war. Gemäß Vollzugsvereinbarung vom 27. Dezember 2023 haben sich die Parteien in diesem Zusammenhang auf einen Betrag von EUR 1,6 Mio. geeinigt, welcher im Januar 2024 an den Verkäufer gezahlt wurde. Der Kauf wurde durch eine Kapitalzuführung der MEC Holding GmbH finanziert.

Weitere Informationen enthalten Ziff. 5, 18 und 23 des Anhangs zum Konzernabschluss.

1.3 Forschung & Entwicklung

Die MMHC Holding Group führt aufgrund ihrer Ausrichtung als Dienstleister keine eigenen Produktentwicklungen durch.

1.4 Mitarbeiter

Die MMHC Holding Group beschäftigte am 31.12.2023 weltweit 429 Mitarbeiter, gegenüber 385 zum Jahresende 2022. Der Anstieg von 2022 auf 2023 resultiert aus der wachsenden Nachfrage nach Dienstleistungen und Therapien der Unternehmen sowie der gezielten geografischen Expansion. Darüber hinaus wurden durch die Übernahme des Geschäftes der Messer Hungarogäz Kft. 25 Mitarbeiter eingestellt.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

MMHC ist in Segmenten des breiteren Gesundheitsmarktes tätig.

Die Europäische Gesundheitsversorgung als breiterer Markt wächst schneller als das gesamte BIP, was hauptsächlich auf die alternde Bevölkerung und Fortschritte in der Forschung und der verfügbaren Technologie zurückzuführen ist. Dieser Trend setzt sich seit vielen Jahren fort und wird sich voraussichtlich auch in den kommenden Jahren fortsetzen.

Die OECD veröffentlichte im Dezember 2022 einen Bericht, in dem die Notwendigkeit von Investitionen in die Behandlung von Atemwegserkrankungen und übertragbaren Krankheiten hervorgehoben wird. Solche Investitionen und Vorbereitungen beinhalten auch weitere Investitionen in Technologien und Pflegekapazitäten (auch außerhalb des Krankenhauses). Dies ist eine günstige Entwicklung für den Konzern. ¹

Insbesondere der Bereich Home Care übertrifft das Wachstum des gesamten Gesundheitsmarktes ² , da seine Produkte und Dienstleistungen von starken therapeutischen und wirtschaftlichen Fundamentaldaten unterstützt werden. Die Behandlung von Patienten zu Hause oder Wohngruppen verbessert die Ergebnisse und die Lebensqualität und bietet gleichzeitig Kosteneinsparungen (weniger und kürzere Krankenhausaufenthalte). Sauerstofftherapie und Beatmungstherapie bieten Kosteneffektivitätsvorteile in der Hauspflege. Die Schlafapnoe-Behandlung reduziert kurz-, mittel- und langfristige Risiken bei einer Reihe von Beschwerden und Risiken. Bei allen Therapien bietet das häusliche Umfeld zusätzliche Vorteile und die Digitalisierung beschleunigt diesen Wandel, indem die Nachsorge von Patienten für Ärzte und die mit der Pflege betrauten Pflegeunternehmen transparenter wird.

2.2 Geschäftsentwicklung bei der MMHC Holding Group

Im Geschäftsjahr 2023 lag der Umsatz mit EUR 72,0 Mio. über dem Vorjahr und stieg um EUR 9,6 Mio. Der Anstieg der Umsatzerlöse ist im Wesentlichen auf die insgesamt positive Entwicklung des Geschäfts zurückzuführen. Darüber hinaus sind EUR 2,2 Mio. dieses Anstiegs auf die Aufnahme der Geschäftstätigkeit in Ungarn zurückzuführen.

Die MMHC Holding Group schloss das Berichtsjahr mit einem konsolidierten Nettoverlust nach IFRS von EUR 0,7 Mio. ab. In diesem Verlust sind Aufwendungen aus der Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten in Höhe von EUR 0,9 Mio. sowie aus der ergebniswirksamen Anpassung des Kaufpreises in Höhe von EUR 0,6 Mio. enthalten.

¹ OECD/European Union (2022), Health at a Glance: Europe 2022: State of Health in the EU Cycle, OECD Publishing, Paris, https://doi.org/10.1787/507433b0-en.
² https://www.grandviewresearch.com/industry-analysis/europe-home-care-market

2.3 Lage der Gesellschaft

2.3.1 Ertragslage

Die MMHC Holding Group erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von EUR 72,0 Mio., was einem Wachstum von 15,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Steigerung der Umsatzerlöse verteilt sich gleichmäßig über alle angebotenen Produkte und Dienstleistungen. Die im Geschäftsjahr durchgeführte Akquisition in Ungarn trug mit EUR 2,2 Mio. zum Wachstum bei. Es gibt einen ausreichenden Kundenstamm, der das Geschäft im Jahr 2023 sicherte.

Der weltweite Umsatz des Konzerns ist wie folgt auf die einzelnen Geschäftsbereiche verteilt:

	2023	2022	Veränderung
Geografische Aufteilung des Umsatzes	'000 EUR	'000 EUR	Veränderung
Deutschland	33.017	29.032	3.985
Belgien	12.178	10.640	1.538
Österreich	11.556	10.420	1.136
Frankreich	8.035	7.132	903
Slowakei	4.166	4.618	-452
Ungarn	2.233	0	2.233
Rumänien	439	375	64
Slowenien	345	173	172
Gesamtumsatzerlöse	71.969	62.390	9.579

Der Bruttogewinn stieg um EUR 5,6 Mio. auf EUR 44,9 Mio.

Das operative Ergebnis sank im Geschäftsjahr 2023 um EUR 0,5 Mio. auf EUR 3,5 Mio. Dieser Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf sonstige betriebliche Aufwendungen aus der Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten zurückzuführen.

Das Ergebnis vor Steuern belief sich im Berichtsjahr auf EUR 0,0 Mio., was einem Rückgang um EUR 0,6 Mio. gegenüber 2022 entspricht. Das Finanzergebnis blieb mit EUR -3,5 Mio. nahezu konstant. Es beinhaltet wie im letzten Jahr hauptsächlich Zinsaufwendungen aus dem Darlehen der Rantum Capital GmbH Co. Private Debt Fund II KG in Höhe von EUR 3,0 Mio. Ein vorübergehendes Überbrückungsdarlehen der Gesellschafterin erhöhte den Zinsaufwand für Darlehen von nahestehenden Unternehmen um EUR 0,2 Mio.

2.3.2 Finanzlage

2.3.2.1 Finanzierung

Die Finanzierung der MMHC Holding Group wird durch den am 9. Dezember 2020 mit der Rantum Capital GmbH & Co. Private Debt Fund II KG geschlossenen Finanzierungsvertrag über EUR 30 Mio. sichergestellt.

Zum Bilanzstichtag 31.12.2023 betrug die Nettoverschuldung EUR 37,2 Mio. (Vorjahr: EUR 37,0 Mio.) und setzte sich wie folgt zusammen:

	31/12/2023	31/12/2022
Nettoverschuldung	'000 EUR	'000 EUR
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen ^*	30.242	31.067
Leasingverbindlichkeiten	11.184	10.047
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	-4.197	-4.123
Nettoverschuldung	37.229	36.991
Eigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile)	49.601	35.906
Kapital/Eigenkapital und Nettoverschuldung kombiniert	86.830	72.897
Verschuldungsgrad	42,9%	50,7%

^* gemäß der internen Definition der Nettoverschuldung des Konzerns werden langfristige und kurzfristige Verbindlichkeiten (einschließlich Verbindlichkeiten gegenüber nicht beherrschenden Anteilen, die im Fremdkapital erfasst sind) nicht berücksichtigt.

Die zinstragenden Darlehen bestehen aus den folgenden Einzeldarlehen:

	31/12/2023	31/12/2022
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen	'000 EUR	'000 EUR
Rantum Capital GmbH & Co. Private Debt Fund II KG	30.000	30.000
Sparkasse Nürnberg	149	267
Gesellschafterdarlehen	93	800
Total	30.242	31.067

Am 09.12.2020 hat die Messer Medical Home Care Holding GmbH einen Finanzierungsvertrag mit der Rantum Capital GmbH & Co. Private Debt Fund II KG über EUR 30 Mio. abgeschlossen. Das Darlehen ist mit 9,85% verzinst, ist am 15.12.2027 zur Rückzahlung fällig und dient primär zur Finanzierung der Akquisition der Hans Müller-Gesellschaften. MMHC hat sich verpflichtet einen bestimmten Mindest- EBITDA-Betrag sowie einen definierten Verschuldungsgrad nicht zu übersteigen.

Die mittel- und langfristige Finanzierung des Konzerns ist gesichert.

Alle bestehenden Covenants wurden zum 31.12.2023 eingehalten.

2.3.2.2 Liquiditätsentwicklung

Die nachfolgende Übersicht zeigt eine Kurzfassung der Kapitalflussrechnung (siehe Konzernanhang) für das Geschäftsjahr 2023 sowie die entsprechenden Vergleichswerte des Vorjahres.

	2023	2022	Delta
Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)	'000 EUR	'000 EUR
Gewinn/Verlust vor Steuern	9	655	-646
Abschreibungen/Wertminderungen von Sachanlagen	6.958	6.033	925
Abschreibungen/Wertminderungen von imm. Vermögenswerten	925	863	62
Abschreibung von Nutzungsrechten	3.020	2.588	432
Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten	864	0	864
Finanzaufwendungen	3.522	3.403	119
sonstige nicht zahlungswirks. Veränderungen	15	-174	189
Anpassung Nettoumlaufvermögen	-1.140	-700	-440
Nicht zahlungswirksame Veränderungen bei Pensionen und sonstigen Vermögenswerten und Schulden	627	471	156
Auszahlungen für Rückstellungen und Pensionen	-62	-41	-21
gezahlte Ertragsteuer	-1.353	11	-1.364
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	13.385	13.109	276
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit	-20.172	-8.178	-11.994
Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	6.860	-6.192	13.052
Veränderung Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	73	-1.261	1.334
Netto-Umrechnungsdifferenz	1	3	-2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 01.01	4.123	5.381	-1.258
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 31.12	4.197	4.123	74

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf EUR 13,4 Mio ., was einem Anstieg von EUR 0,3 Mio. gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich im Geschäftsjahr 2023 auf einen negativen Wert von EUR 20,2 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um EUR 12,0 Mio., der insbesondere auf die Investitionen in Sachanlagen und die Zahlung des Mindestoptionskaufpreises zurückzuführen ist.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf EUR 6,9 Mio., was einem Anstieg von EUR 13,1 Mio. gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies ist hauptsächlich auf eine Barkapitaleinlage in Höhe von EUR 2,2 Mio. sowie ein Darlehen in Höhe von EUR 11,3 Mio. der Gesellschafterin MEC Holding GmbH zurückzuführen. Das Darlehen war im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres Bestandteil einer Sacheinlage zur weiteren Stärkung des Eigenkapitals der MMHC Holding.

2.3.2.3 Investitionen

Unsere Investitionen sind auf die weitere (geografische) Entwicklung unseres bestehenden Geschäfts sowie die Identifizierung und den Ausbau profitabler Wachstumspotenziale in neuen therapeutischen Entwicklungen ausgerichtet. Die Investitionen sind auch auf die Digitalisierung ausgerichtet, um die Rentabilität und Effizienz zu steigern. Daher planen wir, vor allem in Projekte zu investieren, die Chancen für nachhaltiges und profitables Wachstum bieten.

Die im Berichtsjahr getätigten Investitionen in das Sachanlagevermögen belaufen sich auf insgesamt EUR 9,4 Mio. Investitionen wurden insbesondere in den Kauf von Sauerstoffkonzentratoren, Ventilatoren und anderen medizinischen Geräten getätigt. Im Jahr 2022 wurde außerdem mit dem Ausbau eines neuen Logistikzentrums begonnen. Dies hat zu zusätzlichen Investitionen im Jahr 2023 geführt. Das Logistikzentrum ist seit Anfang Mai 2024 in Betrieb.

Für weitere Details möchten wir auf die Ziffern 12 und 13 des Konzernanhangs verweisen.

2.3.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme belief sich per 31.12.2023 auf EUR 116,4 Mio. (Vorjahr: EUR 111,1 Mio.). Die langfristigen Vermögenswerte sind um EUR 2,9 Mio. gestiegen, hauptsächlich aufgrund von Erhöhungen bei den Sachanlagen und den Nutzungsrechten. Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte ist hauptsächlich auf die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Einerseits durch die Zunahme der operativen Geschäftstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr. Andererseits sehen wir auch eine Zunahme der Forderungslaufzeit (DSO), für die in Absprache mit dem lokalen Management Korrekturmaßnahmen ergriffen wurden.

Die Eigenkapitalquote stieg im Berichtsjahr um 10,3 Prozentpunkte von 32,3% auf 42,6%.

Die Bilanzstruktur ab 31.12.2023 ist in der folgenden Übersicht zum Vergleich der Vorjahreszahlen dargestellt. Der starke Rückgang im kurzfristigen Bereich ist auf die Auszahlung des Mindestoptionskaufpreises zurückzuführen.

Bilanzstruktur	31/12/2023		31/12/2022
	'000 EUR	%	'000 EUR	%
Langfristige Vermögenswerte	90.436	77,7%	87.525	78,8%
Kurzfristige Vermögenswerte	25.972	22,3%	23.581	21,2%
Aktiva	116.408	100,0%	111.106	100,0%
Eigenkapital	49.601	42,6%	35.906	32,3%
Langfristige Verbindlichkeiten	42.663	36,6%	43.007	38,7%
Kurzfristige Verbindlichkeiten	24.144	20,7%	32.193	29,0%
Passiva	116.408	100,0%	111.106	100,0%

Das kurzfristige Betriebsvermögen (Working Capital) belief sich per 31.12.2023 auf EUR 4,2 Mio. (Vorjahr: EUR 3,4 Mio.).

	31/12/2023	31/12/2022	Veränderung
Kurzfristiges Umlaufvermögen	'000 EUR	'000 EUR
Vorräte	7.548	7.817	-269
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.326	8.295	2.031
Sonstige Forderungen	3.900	3.344	556
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-12.212	-11.506	-706
Sonstige Verbindlichkeiten	-5.401	-4.522	-879
Total	4.161	3.428	733

Die Veränderung des kurzfristigen Betriebsvermögens spiegelt die gestiegene Geschäftsaktivität wider. Die Abnahme der Lagerbestände deutet auf eine Normalisierung der logistischen Schwierigkeiten hin, mit denen wir im Jahr 2022 konfrontiert waren.

2.3.4 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die Unternehmensleistung der Gesellschaften der MMHC Holding Group während der Corona-Krise war robust. Im Laufe des Jahres 2023 setzten das geopolitische Umfeld mit dem Ukraine-Krieg und die dadurch verursachte Inflation die Gesellschaften unter Druck. Als Dienstleister wird ein großer Teil unserer Kostenbasis von Faktoren bestimmt, die dem Inflationsdruck unterliegen (Pkw, Transporter, Benzin, Arbeitskosten etc.). Da Anpassungen der Erstattungspreise mit Verzögerung auf die gestiegene Kostenbasis folgen und nicht eins zu eins auf die Kostenträger übertragbar sind, wirkte sich dies im Vergleich zu den Vorjahren auf die Profitabilität aus. Als weniger sichtbarer Teil des Gesundheitssystems wird es von entscheidender Bedeutung sein, eine kontinuierliche Kommunikation mit den Behörden aufzubauen, um diese wesentlichen Dienstleistungen für die Patienten weiterhin wirtschaftlich erbringen zu können und die notwendigen Investitionen in Kapazität und Qualität zu tätigen.

2.3.5 Finanzielle Leistungsindikatoren

Zur Steuerung des Konzerns verwendet die MMHC Holding Group im Wesentlichen Steuerungsgrößen, die sich aus operativen Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung (Umsatz, EBITDA) sowie aus den Kennzahlen des operativen Cashflows ableiten. Die Herleitung der entsprechenden Vergleichsgrößen basiert auf einem mehrstufigen Bottom-up-Planungsprozess, in den alle Konzerngesellschaften weltweit einbezogen sind. Durch ein umfassendes Berichtswesen werden alle finanzwirtschaftlich relevanten Größen, einschließlich der korrespondierenden Budgetwerte, den Aufsichtsorganen sowie den Geschäftsführern der Konzerngesellschaften monatlich zur Verfügung gestellt. Für die interne Leistungsmessung verwendet die MMHC Holding Group das adjusted EBITDA sowie den Free Cash Flow. Beide Indikatoren sind für den Konzern in der Accounting Policy definiert.

Das adjusted EBITDA lässt sich wie folgt herleiten:

	2023	2022	Veränderung
Adjusted EBITDA	'000 EUR	'000 EUR
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen	-687	-1.630	943
Ertragsteueraufwand/(-ertrag)	696	2.285	-1.589
Abschreibungsaufwand Sachanlagevermögen	6.958	6.033	925
Abschreibungsaufwand Immaterielle Vermögenswerte	925	863	62
Netto Zinsaufwand/(-ertrag)	3.506	3.390	116
EBITDA	11.398	10.941	457
Exceptional Items ^*	1.489	335	1.154
Gesamt Adj. EBITDA vor Bereinigung um Abschreibungsaufwand Nutzungsrechte	12.887	11.276	1.611
Abschreibungsaufwand Nutzungsrechte (IFRS 16)	3.020	2.588	432
Gesamt Adj. EBITDA nach Bereinigung um Abschreibungsaufwand Nutzungsrechte	15.907	13.864	2.043

^* Sondereffekte umfassen in 2023 die Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten und die Optionskaufpreiserhöhung bzgl. der Müller-Gesellschaften. Sondereffekte umfassen in 2022 die Gewinnanteile des ehemaligen Alleinaktionärs der Müller- Gesellschaften in Höhe von TEUR 335, die als Aufwand erfasst wurden. Weitere Informationen enthalten die Ziffern 5 und 18 des Konzernanhangs.

Intern wird das adjusted EBITDA, das nicht um Abschreibungen auf Nutzungsrechte bereinigt wurde, verwendet. Für die Berechnung der Covenants wird jedoch das adjusted EBITDA verwendet, welches um Abschreibungen auf Nutzungsrechte bereinigt wurde.

Der Free Cash Flow als Steuerungsgröße setzt sich aus dem Netto-Cashflow entsprechend der Darstellung im Konzernanhang, berichtigt um konzerninterne Zahlungsströme aus Lizenzen, Dividenden und Kapitalmaßnahmen, zusammen. Er betrug 2023 EUR 4,0 Mio. (Vorjahr: EUR 5,2 Mio.).

2.3.6 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Die Qualität unserer Produkte und Prozesse, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, die Förderung der Unternehmenskultur, Schutz der Umwelt sowie die vielfältigen Anforderungen des Verbraucherschutzes sind Leistungsindikatoren, denen alle Fach- und Führungskräfte des Konzerns, auch unter Berücksichtigung teilweise weitreichender nationaler Regelungen, verpflichtet sind.

3. Nachtragsbericht

Am 1. Februar 2024 erwarb der Konzern für EUR 1 100% der stimmberechtigten Anteile an der Himi Care GmbH, einem Dienstleister im Hilfsmittelbedarf in Süddeutschland. Der Kauf wurde durch eine Kapitaleinlage finanziert. Zu weiteren Details siehe Ziffer 5 des Konzernanhangs.

Mit Kaufvertrag vom 11. März 2024 erwarb der Konzern Teile des operativen Geschäfts der Reha- Technik Klaus Brückner von seinem ursprünglichen Eigentümer. Zu weiteren Details siehe Ziffer 5 des Konzernanhangs.

Seit Beginn des Geschäftsjahres 2024 bis zum Zeitpunkt der Unterzeichnung dieses Konzernabschlusses erhielt die Messer Medical Home Care Holding GmbH Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage in Höhe von insgesamt TEUR 3.975.

Darüber hinaus lagen keine weiteren wesentlichen berichtspflichtigen Ereignisse nach dem Abschlussstichtag vor.

4. Chancen- und Risikobericht

4.1 Risikomanagement im Konzern

4.1.1 Chancen

Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass es aufgrund der oben erwähnten allgemeinen makro-ökonomischen Trends im Gesundheitswesen, der Möglichkeit von geografischen und therapeutischen Erweiterungen und der vielversprechenden Auswirkungen der Digitalisierung auf die Betriebseffizienz hervorragende Chancen für die MMHC Holding und ihre Tochtergesellschaften gibt.

Unter Chancen verstehen wir Ereignisse oder Entwicklungen, deren Wirkung das Potenzial aufweist, die Unternehmensziele zu übertreffen. Chancenmanagement umfasst entsprechend die Gesamtheit aller Maßnahmen, die den systematischen und transparenten Umgang mit diesen Ereignissen oder Entwicklungen fördern. Durch die integrale Verknüpfung der Planungs- und Berichtsprozesse im Controlling mit den Strategieprozessen ist das Chancenmanagement ein integraler Bestandteil der strategischen, wert- und wachstumsorientierten Unternehmensführung.

Im Rahmen unserer Konzernstrategie und der Budgetplanung bewerten wir systematisch Chancen und Risiken des relevanten Marktes in den verschiedenen Ländern und leiten konkrete operative Maßnahmen ab. Grundsätzlich sind die identifizierten Chancen strategischer Natur und mittel- und langfristig ausgerichtet. Daher geht ihre Relevanz in mancher Hinsicht weit über den Prognosezeitraum hinaus.

Die operative Planung, die sich auf die Strategieplanung und die Monatsberichte stützt, ermöglicht es uns, Schlussfolgerungen zu ziehen und versetzt uns in die Lage, Chancen und Risiken und ihre Auswirkungen auf die laufende und zukünftige Ertrags- und Liquiditätslage genauer zu bewerten.

In das Management unserer Chancen sind alle Entscheidungsträger des Konzerns eingebunden, von der Geschäftsführung der MMHC Holding bis zu den Länderverantwortlichen. Diese strukturierte Entscheidungsfindung im Konzern soll sicherstellen, dass Chancen zuverlässig erkannt und systematisch genutzt werden.

Strategische Chancen für die einzelnen Geschäftsbereiche

Faktoren, die aktuell und künftig das weltweite Wachstum vorantreiben, sind die Basis für die strategische Weiterentwicklung des Konzerns. Bei unserer Entscheidungsfindung schauen wir, wo der Konzern von globalen Trends in den Bereichen Demografie, Digitalisierung und neuen Entwicklungen im Patientenmanagement und in der therapeutischen Praxis profitieren kann. Neben der Optimierung der Leistung jedes unserer Unternehmen sehen wir auch Chancen in Synergieeffekten, die sich durch die Mobilisierung von Fachwissen und die Stärkung der Einkaufsmacht durch die Bündelung von Volumen über alle Unternehmen hinweg ergeben.

Die fortschreitende Digitalisierung hat Wertschöpfungsketten miteinander verknüpft, die früher in separaten Prozessen existierten, die viel mehr manuelle Eingriffe erforderten. Dies führt zu effizienteren Prozessen und niedrigeren Betriebskosten. Wir betrachten die Digitalisierung als einen wichtigen Makrotrend, der unsere Branche und Wettbewerbsfähigkeit am Markt in den kommenden Jahren nachhaltig verändern wird.

Operative Chancen für die Länder

Mit Messer Medical Home Care können wir durch unsere Produkte und Dienstleistungen einen Beitrag zur Gesundheitsversorgung von Patienten, insbesondere im häuslichen Umfeld, leisten. Wir glauben, dass eine nachhaltige Steigerung unserer Position im Gesundheitswesen möglich ist, insbesondere durch weitere innovative Lösungen für Patienten und Ärzte. Da jedes Land über eine eigene Gesundheitsstruktur und einen eigenen Entscheidungsprozess verfügt, bieten sich die operativen Möglichkeiten meist auf Länderbasis.

4.1.2 Risiken

Zur Steuerung der Gesamtrisikolage des Konzerns setzt unser Risikomanagement auf strukturierte Prozesse, die regelmäßige Update-Meetings mit den Einheiten und Diskussionen während der Budgetierungs- und Planungsphase ermöglichen.

Aus heutiger Sicht sind die Konzernrisiken begrenzt und es liegen keine den Fortbestand des Konzerns gefährdenden Risiken vor. Patienten benötigen Therapien und der demographische Wandel sowie der Trend zur häuslichen Behandlung zwecks Reduzierung der Dauer von Krankenhausaufenthalten werden anhalten bzw. sich noch verstärken. Im makroökonomischen Umfeld stellen Inflation und geopolitische Instabilität Risiken dar, deren Auswirkungen derzeit erfolgreich bewältigt werden.

Unter Risiken verstehen wir drohende Ereignisse oder Entwicklungen, deren Wirkung das Potenzial aufweist, sich negativ auf das Erreichen der Unternehmensziele auszuwirken. Risikomanagement umfasst damit die Gesamtheit aller Maßnahmen zu einem systematischen und transparenten Umgang mit Risiken. Durch seine integrale Verknüpfung mit den Planungs- und Berichtsprozessen im Controlling ist Risikomanagement ein bedeutender Bestandteil der wert- und wachstumsorientierten Unternehmensführung und geht über die gesetzlich geforderte Risikofrüherkennung hinaus.

Unser Ziel ist es, das Risikomanagementsystem im Konzern kontinuierlich zu verbessern und es mit unserem internen Kontrollsystem zu verzahnen. Dies ist auch die Grundlage, auf der die Interaktion mit den Aufsichtsorganen erfolgt.

Diese standardisierten Risikomanagementprozesse sollen sicherstellen, dass die Geschäftsführung und die Aufsichtsorgane rechtzeitig und in strukturierter Form über die aktuelle Risikolage im Konzern auf dem Laufenden gehalten werden. Trotz umfassender Analyse von Risiken kann deren Eintreten aber nicht systematisch ausgeschlossen werden.

Im Mittelpunkt unserer Risikomanagementinstrumente stehen daher nicht nur Abweichungen in den Kernkennzahlen "Adjusted EBITDA" und "Free Cash Flow" (Netto-Cashflow), sondern auch die Struktur des Gesundheitsmarktes und die Rolle, die wir in diesem Markt spielen. Die aktive Beteiligung auf nationaler Ebene gewährleistet eine frühzeitige Erkennung und, wo möglich, einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Behandlungswege, der Organisation der Versorgung und der Erschwinglichkeit der Versorgung für die Gesellschaft.

Über auftretende Risiken aus besonderem Anlass wird die Geschäftsführung unverzüglich informiert. Diese Risiken werden, wenn erforderlich, außerhalb des etablierten Berichtszyklus kommuniziert.

Risikomanagement ist eine Kombination aus Top-Down-/Bottom-Up-Prozess.

Die verbindlichen Systemvorgaben werden vom Konzern top-down formuliert und gelten für alle operativen Einheiten. Die originäre Risikoverantwortung, -erfassung und -steuerung entlang der Wertschöpfungskette liegt bottom-up bei den fachlich Verantwortlichen in den Tochtergesellschaften.

Wir versuchen Risiken zu verhindern, indem wir unsere risikopolitischen Grundsätze anwenden und keine Geschäfte tätigen, wenn sie gegen unsere Verhaltensgrundsätze und Konzernrichtlinien verstoßen. Dazu gehören in erster Linie das Null-Toleranz-Prinzip bei Compliance-Sachverhalten sowie das Spekulationsverbot.

Wir übertragen Risiken, wenn durch zentrale Maßnahmen wie den Abschluss von Versicherungen das finanzielle Risiko minimiert werden kann.

Umfang und Gestaltung des Versicherungsschutzes leiten sich aus den Risikobewertungen ab, mit deren Hilfe die versicherbaren Risiken der Konzerngesellschaften über spezifische Schutzkonzepte identifiziert, bewertet, reduziert oder beseitigt werden.

Das interne Kontrollsystem ist die Gesamtheit aller systematisch definierten Kontroll- und Überwachungsaktivitäten, die das Ziel haben, die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und die Übereinstimmung aller Aktivitäten mit Gesetzen und Richtlinien zu gewährleisten. Die Schaffung eines effektiven und effizienten internen Kontrollsystems ist eine wichtige Maßnahme für die Steuerung von prozessualen Risiken. Im Rechnungslegungsprozess tragen verschiedene Überwachungsmaßnahmen dazu bei, dass implementierte Kontrollen trotz möglicher Risiken einen regelungskonformen Konzernabschluss ermöglichen.

Allen beteiligten Mitarbeitern stehen einheitliche Bilanzierungsrichtlinien für den Konzernabschluss zur Verfügung, die regelmäßig aktualisiert werden. Für die Konsolidierung verwenden wir ein konzernweites System, das auf einer Standardsoftware aufsetzt. Dadurch stellen wir ein einheitliches Vorgehen sicher und minimieren das Risiko falscher Angaben in der konzerninternen Rechnungslegung und im externen Berichtswesen.

Das Controlling und Rechnungswesen des Konzerns ist für die Erstellung des Konzernabschlusses verantwortlich und gibt inhaltliche und terminliche Vorgaben für die Gesellschaften verbindlich vor. So wollen wir konzerneinheitliche Rechnungslegungspraktiken mit einem möglichst geringen Entscheidungsspielraum für die Ausweisung, Bewertung und Offenlegung von Bilanzposten sicherstellen.

Durch regelmäßige zentrale System-Backups mittels unserer IT-Systeme versuchen wir sicherzustellen, dass während der Konsolidierung Datenverluste und Systemversagen ausgeschlossen werden können.

Gesamtwirtschaftliche Risiken

Trotz aller Indikatoren, die in den kommenden Jahren auf eine weitere Erholung hindeuten, bestehen nach wie vor konjunkturelle und insbesondere geopolitische Risiken. Dies gilt beispielsweise für den Protektionismus bestimmter Länder, den andauernden und sich verschärfenden Konflikt zwischen den USA und China, aber auch den russischen Einmarsch in die Ukraine und seine Auswirkungen auf die Rohstoff- und Energiepreise. Der Einfluss der noch immer andauernden Konflikte in Krisenregionen ist auch an dieser Stelle schwer abzuschätzen. Daneben ist die weltwirtschaftliche Lage von dem Voranschreiten der weiteren Entwicklung in der Ukraine abhängig. Auch die MMHC Holding Group ist von diesen potenziellen Einflüssen auf die Weltwirtschaft nicht unberührt. Der europäische Gesundheitsmarkt ist nicht von den vorstehend beschriebenen Belastungen ausgeschlossen, ist aber im Allgemeinen robuster als die meisten Sektoren.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Ausfallrisiko - Grundsätzlich planen wir den Abschluss von Verträgen über Finanzinstrumente nur mit solchen Kontrahenten, deren Kreditrating überdurchschnittlich ist oder die einem Einlagensicherungsfonds angehören. Unter dieser Prämisse werden die Transaktionen innerhalb vorab definierter Kontrahentenlimits abgewickelt. Ausstehende Zahlungen und Ausfallrisiken aus Lieferungen und Leistungen werden von uns konstant überwacht. Besonders intensiv beobachten wir die Bonität von Großkunden.

Liquiditätsrisiko - Die Sicherstellung der Solvenz und der finanziellen Flexibilität des Konzerns ist eine wichtige Aufgabe. Deswegen setzen wir die Liquiditätsplanung der MMHC Holding Group ein, um unsere Liquidität langfristig sicherzustellen.

Marktrisiko - Durch eine Reihe von Kontrollmaßnahmen werden Schwankungen beim beizulegenden Zeitwert oder den zukünftigen Zahlungsströmen aus Finanzinstrumenten, die aufgrund von Marktänderungen eintreten, in Grenzen gehalten oder sogar ganz eliminiert. Die MMHC Holding Group nutzt hierfür derzeit aber keine Sicherungsgeschäfte oder andere derivative Finanzinstrumente.

Währungsrisiko - Die MMHC Holding Group nutzt keine spezifischen Instrumente zum Währungsrisikomanagement, da der Großteil ihres Geschäfts in Euro abgewickelt wird. Einige Lieferanten stellen Rechnungen in US-Dollar aus. Die relative Bedeutung dieser Posten wird jedoch als zu gering eingeschätzt, um eine Sicherungsstrategie gegen die Schwankungen des US-Dollars in Betracht zu ziehen.

Zinsrisiko - Um unseren Kapitalbedarf zu decken, haben wir auf den internationalen Geld- und Kapitalmärkten Liquidität mit unterschiedlichen Laufzeiten aufgenommen. Für die sich daraus ergebenden Finanzschulden und unsere Finanzanlagen besteht das Risiko von Zinsschwankungen. Aus diesem Grunde erstellen wir regelmäßig Zinsanalysen, deren Ergebnisse in unser Risikomanagementsystem einfließen.

Risiken aus Unternehmensverkäufen und Restrukturierungen

Der Erwerb von Unternehmen bzw. Unternehmensanteilen gehört zu den Hauptsäulen unserer Wachstumsstrategie. Unternehmenskäufe innerhalb unserer bestehenden Geschäftsaktivitäten sind mit Abwicklungsrisiken verbunden. Wir beobachten die in dieser Kategorie identifizierten Risiken kontinuierlich.

Beschaffungsrisiken

Je nach Marktsituation können Einkaufspreise und Produktverfügbarkeiten erheblich variieren und unsere Kostenstruktur belasten. Da nach der COVID-19-Krise nunmehr auch der Ukraine-Krieg die Lieferketten stört, können Lieferanten auch Produktlinien einstellen, was wiederum zum Erfordernis der Suche nach alternativen Anbietern führt. Wir betrachten die einzelnen in dieser Kategorie identifizierten Risiken als möglich und steuern diese Risiken, indem wir unsere Quellen für unsere Einkäufe in gewissem Umfang diversifizieren, ohne Skaleneffekte zu gefährden. Die Marktüberwachung verfügbarer Alternativen ist bei dieser Risikominderung von entscheidender Bedeutung.

Lagerrisiken

Die Gesellschaften der MMHC Holding Group sind im Wesentlichen als Dienstleister und Distributor von Medizinprodukten tätig. Daher betreiben sie keine Produktionsstandorte, sondern nur Logistikstandorte. Betriebsunterbrechungen oder schwere Schäden können immer an einem unserer Logistikstandorte auftreten, wenn widrige Umstände vorliegen. Zusätzlich zu den Kosten für die Beseitigung dieser Schäden besteht in erster Linie das Risiko, dass eine Geschäftsunterbrechung unsere Fähigkeit beeinträchtigen könnte, unseren vertraglichen Pflichten gegenüber Kunden nachzukommen. Wir bemühen uns, diesen Risiken durch laufende präventive Instandhaltungsmaßnahmen zu begegnen. Wir schließen Versicherungen ab, um diese Risiken auf externe Dienstleister zu transferieren.

Absatzrisiken

Der Umsatz wird durch Patientenbehandlungen und den Verkauf von Medizinprodukten generiert, die hauptsächlich von Krankenhäusern verschrieben werden, die mit uns zusammenarbeiten. Die Breite des Umsatzpotentials und die Tatsache, dass keine Abhängigkeit von einzelnen Großkunden besteht, verringern das allgemeine Absatzrisiko.

Der Endkunde für unsere Dienstleistungen ist das jeweilige Gesundheitssystem der Länder, in denen wir aktiv sind. Ein systemisches Risiko bestünde daher nur, wenn sich ein oder mehrere Länder in einer Insolvenzsituation befinden würden. Dieses Risiko wird als sehr gering eingestuft, da der Konzern nur in Ländern mit einem akzeptablen Risikoprofil tätig ist.

Auftragsrisiken

Die Bestellungen für unsere Dienstleistungen und Produkte kommen von Krankenhäusern und werden in der Regel entweder vom Krankenhaus oder vom Gesundheitssystem der Länder bezahlt. Auftragsrisiken sind daher in unserem täglichen Geschäft der niedrigsten Risikokategorie zuzuordnen.

Risiken aus Handelsbeschränkungen

Die MMHC Holding Group ist potenziell Risiken ausgesetzt, die sich aus Handelsbeschränkungen wie Zöllen, Exportbeschränkungen, besonderen Zollbestimmungen, Embargomaßnahmen, weitreichenden Wirtschaftssanktionen gegen bestimmte Länder, Personen, Unternehmen und Organisationen sowie anderen protektionistisch oder politisch motivierten Hemmnissen ergeben können. Da unsere Tätigkeit jedoch auf die Europäische Union beschränkt ist, wird dieses Risiko als sehr gering eingestuft.

Prozessrisiken

Risiken können aufgrund anhängiger oder angedrohter Rechtsstreitigkeiten oder aufgrund anhängiger aufsichts- oder verwaltungsrechtlicher Verfahren gegen den Konzern entstehen (Prozessrisiken). Die Prozessrisiken werden im Rahmen des Risikomanagements systematisch klassifiziert, analysiert und an die Geschäftsführung berichtet. Wir prüfen stets sorgfältig, ob Ansprüche Dritter begründet sind. Für gerichtliche und außergerichtliche Rechtstreitigkeiten bedienen wir uns externer Rechtsanwälte. Ausgehend von den anwendbaren Risikostandards bestehen aus heutiger Sicht keine Prozessrisiken, die einzeln oder zusammengenommen als hoch einzustufen wären.

IT-Risiken

Für unsere digital gestützten betrieblichen Prozesse bestehen diverse Risiken im Bereich IT-Sicherheit. Menschliches Versagen, organisatorische oder technische Prozesse und/oder Sicherheitslücken während der Datenverarbeitung können potenzielle Risiken begründen, die die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität von Daten gefährden. Aus diesem Grunde überprüfen wir laufend unsere Prozesse und Technologien. Für die Integration unserer betrieblichen Prozesse in das IT-System ist es zwingend erforderlich, dass die damit für Konzerngesellschaften und Geschäftspartner verbundenen Risiken kontinuierlich reduziert werden.

Unsere IT-Prozesse werden durch unseren externen IT-Partner unterstützt. Er unterstützt uns bei der Identifizierung und Eliminierung von Risiken, die aus der IT-basierten Datenverarbeitung oder -speicherung entstehen.

Gemeinsam mit dem Datenschutzbeauftragten des Konzerns stellen unsere Experten sicher, dass sämtliche personenbezogenen Daten ausschließlich auf der Grundlage des Bundesdatenschutzgesetzes verarbeitet werden. All diese Maßnahmen sollen uns in die Lage versetzen, die geschäftlichen Daten des Konzerns sowie die personenbezogenen Daten unserer Geschäftspartner und Mitarbeiter zu schützen und angemessen auf potenzielle neue Risiken zu reagieren.

Personalrisiken

Wir sind in allen unseren Geschäftsbereichen auf hoch qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte angewiesen. Es besteht immer das Risiko, dass offene Stellen nicht mit der erforderlichen Anzahl von Personen besetzt werden können oder dass wir qualifizierte Mitarbeiter verlieren. Jedoch stufen wir das individuelle Personalrisiko als moderat ein.

Die MMHC Holding Group fördert konzernweit die langfristige Bindung von Personal. Dies umfasst eine konsequente Führungskräfteentwicklung, berufliche Entwicklungschancen und Anreizsysteme. Durch die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten können wir Kontakt zu qualifizierten Studenten und Absolventen bereits in einem frühen Stadium herstellen und einen Pool an Talenten aufbauen.

Risiken aus Pensionsverpflichtungen

Das zur Deckung von Pensionsverbindlichkeiten bestimmte Fondsvermögen ist Kapitalmarktrisiken ausgesetzt. Um diese Risiken so gering wie möglich zu halten, werden individuelle Anlageformen ausgewählt und sodann auf der Basis unabhängiger Gutachten gewichtet. Die Kapitalanlagen sollen sicherstellen, dass der Konzern in der Lage ist, die damit verbundenen Pensionsverpflichtungen unter Berücksichtigung der derzeitigen und zukünftigen Renditen vollständig und permanent zu erfüllen.

Den Pensionsverpflichtungen wohnt das Risiko einer längeren Lebenserwartung der Begünstigten inne.

Außerdem muss das Risiko berücksichtigt werden, das sich aus der Verpflichtung zur regelmäßigen Anpassung von Renten und Pensionen ergibt. In einigen Ländern können sich die Beiträge zu Pensionsfonds signifikant erhöhen, da die Anforderungen immer weiter verschärft werden. Es ist möglich, dass in Einzelfällen bei Auflösung eines Pensionsfonds zusätzliche Mittel nachgeschossen werden müssen. Wir halten das Gesamtrisiko aus Pensionsverpflichtungen für moderat.

Übersicht der Risiken und ihrer Auswirkungen bis 2027

Risiko	Eintrittswahrscheinlichkeit	Kurzfristige Auswirkungen	Mittelfristige Auswirkungen
Gesamtwirtschaftliche Risiken	Möglich	Moderat	Moderat
Finanzwirtschaftliche Risiken	Möglich	Moderat	Moderat
Risiken aus Unternehmensverkäufen und Restrukturierungen	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
Beschaffungsrisiken	Möglich	Moderat	Niedrig
Lagerrisiken	Unwahrscheinlich	Niedrig	Niedrig
Absatzrisiken	Unwahrscheinlich	Moderat	Niedrig
Auftragsrisiken	Unwahrscheinlich	Niedrig	Niedrig
Risiken aus Handelsbeschränkungen	Unwahrscheinlich	Moderat	Niedrig
Prozessrisiken	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
IT-Risiken	Möglich	Moderat	Moderat
Personalrisiken	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
Risiken aus Pensionsverpflichtungen	Unwahrscheinlich	Moderat	Niedrig

4.2 Prognosebericht

Es wird immer schwieriger, eine Zukunftsprognose zu treffen, da diese von einer Vielzahl von Faktoren bestimmt wird, von denen wiederum zahlreiche außerhalb des Einflussbereiches des MMHC Holding Konzerns liegen. All diese Faktoren wirken sich auf unsere geschäftlichen Aktivitäten, unsere Erträge, unsere Geschäftsstrategie und somit auf unseren Gesamterfolg aus. Die zugrunde liegenden Treiber unseres Geschäfts sind jedoch robust und Patienten werden weiterhin Therapien benötigen. Wir sind daher zuversichtlich, dass die vorlegten Pläne realisierbar sind und die Risiken moderat bis niedrig sind.

Die Einschätzungen für den zukünftigen Geschäftsverlauf basieren auf den Chancen und Risiken. Der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen auf die Strompreise und die allgemeine Inflation sind ein klares Risiko. Positiv zu vermerken ist, dass sich der Gesundheitssektor nach dem systemischen Schock von COVID-19 stabilisiert. Die ersten sechs Monate des Jahres 2024 zeigen eine starke Umsatzentwicklung und eine allmähliche Verbesserung des EBIT(DA) gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Für 2024 erwarten wir eine Umsatzsteigerung zwischen 10% und 15% gegenüber 2023. Den Anstieg des adjusted EBITDA gegenüber dem Vorjahr schätzen wir auf einen niedrigen einstelligen Prozentsatz. Wir erwarten eine Verbesserung des Free Cash Flow um ca. EUR 2 Mio.

Für die Gesamtwirtschaft wird 2024 ein schwieriges Jahr für Europa prognostiziert. Im Gesundheitswesen sehen wir jedoch weiterhin eine positive Entwicklung mit einem Anstieg der Ausgaben, der über der durchschnittlichen Wirtschaftsleistung des europäischen Raums liegt. Insbesondere in der häuslichen Pflege wird erwartet, dass die Ausgaben diese positive Entwicklung fortsetzen werden, da mehr Patienten von den wertschöpfenden und kostengünstigen Therapien profitieren werden, die die häusliche Pflege bietet. Entscheidend für den weiteren Erfolg von Home Care wird die kontinuierliche Überprüfung der richtigen Erstattungshöhe durch die Behörden sein, um qualitativ hochwertige Dienstleistungen in einem überdurchschnittlichen Inflationsumfeld zu gewährleisten.

Vergleich mit Vorjahresprognose

	Ist-Wert für Geschäftsjahr 2023	Prognose für Geschäftsjahr 2023 im Prognosebericht 2022
Umsatzwachstum	15,4%	zwischen 10% und 15%
Adjusted EBITDA	Anstieg um 14,7%	7% bis 10%
Free Cash Flow	unter Vorjahr (um EUR 1,2 Mio.)	Verbesserung um EUR 1 Mio.

Das Umsatzwachstum lag dennoch leicht über den Erwartungen, was aus einer starken zweiten Jahreshälfte in Belgien und Österreich resultierte. Dies erklärt auch, warum das adjusted EBITDA höher ausfiel. Aufgrund eines unerwartet starken Anstiegs des kurzfristigen Betriebskapitals (Working Capital) und höherer Investitionen blieb der Free Cash Flow deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Einschätzung der Risikosituation

Auf der Grundlage der uns zum heutigen Tage vorliegenden Informationen und unter Berücksichtigung der bereits gestarteten oder geplanten Programme sehen wir keine identifizierbaren Risiken, die alleine oder in Verbindung mit anderen Risiken eine Gefahr für den Fortbestand der MMHC Holding zum jetzigen Zeitpunkt oder in der absehbaren Zukunft darstellen könnten. Unserer Ansicht nach befindet sich das Risikopotenzial noch auf vertretbarem Niveau, auch aufgrund der geografisch bedingten Aufteilung von Personal, Beschaffung und Vertrieb. Jedoch können unerwartete negative Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage aufgrund makroökonomischer oder branchenspezifischer Risiken nicht ausgeschlossen werden.

Zukunftsbezogene Aussagen

Der Prognosebericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf der aktuellen Einschätzung zukünftiger Entwicklungen durch die Geschäftsführung basieren. Diese Aussagen dürfen nicht als Garantien dahingehend verstanden werden, dass diese Entwicklungen auch tatsächlich eintreten werden. Die zukünftige Entwicklung der MMHC Holding Group sowie die erzielten Ergebnisse unterliegen diversen Risiken und Unsicherheiten und können daher wesentlich von zukunftsbezogenen Aussagen abweichen.

5. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Neben Bank- und Kontokorrentkrediten gehören Finanzierungsleasing sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu den wichtigsten Finanzinstrumenten des Konzerns. Sofern dies erforderlich ist, tätigt der Konzern auch Transaktionen mit Derivaten, hauptsächlich Zinsswaps und Devisentermingeschäfte, die im Rahmen des operativen Geschäfts eingesetzt werden. Ziel dieser Transaktionen ist es, die Zins-, Fremdwährungs- und Materialpreisrisiken, die im Zusammenhang mit der betrieblichen Tätigkeit entstehen, zu reduzieren. Das Risiko von Änderungen der Marktzinsen bezieht sich für den Konzern in erster Linie auf langfristige Darlehensvereinbarungen, für die kein fester Zinssatz vereinbart wurde. Zum 31.12.2023 gab es im Konzern keine wesentlichen Schuldverhältnisse, für die ein variabler Zinssatz vereinbart wurde. Im Hinblick auf Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist der Konzern einem Währungsrisiko ausgesetzt, sofern die entsprechenden Rechnungsbeträge nicht auf die jeweilige funktionale Währung lauten. Zum 31.12.2023 bestand im Konzern bis auf das Translationsrisiko aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe kein Währungsrisiko.

Das Unternehmen verfolgt den Ansatz einer Adressierung spezifischer individueller Fremdwährungsrisiken, um Verluste aus Verträgen aufgrund von Schwankungen am Währungsmarkt zu verhindern. Für das Geschäftsjahr haben wir keinen entsprechenden Geschäftsvorfall identifiziert. Detaillierte Informationen hinsichtlich der Verwendung von Finanzinstrumenten sind im Konzernanhang unter den Ziffern 25 und 26 enthalten.

Bad Soden am Taunus, 5. August 2024

Messer Medical Home Care Holding GmbH

Geschäftsführung

Nik De Corte

Adolf Walth

Marcel Messer

Der Konzernabschluss nach IFRS für das Geschäftsjahr 2023 wurde am 05.08.2024 festgestellt.

Bad Soden, 05.08.2024

gez. Marcel Messer, Geschäftsführer

gez. Adolf Walth, Geschäftsführer

gez. Nik de Corte, Geschäftsführer

Niederschrift

über einen Gesellschafterbeschluss

der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH

Schnieglinger Str. 162, 90425 Nürnberg

Zur Befreiung von der Offenlegung des Jahresabschlusses nach §264 Abs.3 HGB

Messer Medical Home Care Holding GmbH mit Sitz in Königstein im Taunus, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Königstein unter HRB 6810, ist der alleinigen Gesellschafter der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH, Schnieglinger Str. 162, 90425 Nürnberg (HRB 27165). Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 25.000,00 EUR.

Hiermit beschließen wir als Gesellschafter der Messer Medical Home Care Holding GmbH und der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH im schriftlichen Verfahren Folgendes:

Durch die Einbeziehung der Tochtergesellschaft Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens Messer Medical Home Care Holding GmbH, ist die Befreiung von der Offenlegung des Jahresabschlusses im Bundesanzeiger möglich.

Die Offenlegung wird aufgrund folgender bestehenden Voraussetzungen nach §264 Abs. 3 HGB geändert und wird mit dieser schriftlichen Vereinbarung verbindlich:

―	Der vorliegende Gesellschafterbeschluss zur Offenlegungsvereinbarung wird einstimmig beschlossen und offengelegt.
―	Die Einstandsverpflichtung durch das Mutterunternehmen Messer Medical Home Care Holding GmbH wird offengelegt.
―	Der geprüfte Konzernabschluss und Konzernlagebericht des Mutterunternehmens Messer Medical Home Care Holding GmbH wird offengelegt.
―	Die Befreiung der Offenlegung der Tochtergesellschaft Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH wird im Konzernanhang des Konzernabschlusses des Mutterunternehmens Messer Medical Home Care Holding GmbH angegeben

Die Regelung fand erstmals für den Jahresabschluss zum 31.12.2022 Anwendung und wird ebenfalls für den Jahresabschluss zum 31.12.2023 angewendet.

Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst. Der Gesellschafter der Gesellschaft erklärt hiermit ausdrücklich den Verzicht auf das Recht zur Anfechtung der Beschlussfassung im schriftlichen Verfahren.

Bad Soden, 03.04.2024

Messer Medical Home Care Holding GmbH

Nik de Corte, Geschäftsführer

Nürnberg, 03.04.2024

Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH

Nik de Corte, Geschäftsführer

Niederschrift über einen Gesellschafterbeschluss der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH

Nürnberg

Zur Befreiung von der Offenlegung des Jahresabschlusses nach §264 Abs.3 HGB

Messer Medical Home Care Holding GmbH mit Sitz in Königstein im Taunus, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Königstein unter HRB 6810, ist alleiniger Gesellschafter der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH, Schnieglinger Str. 162, 90425 Nürnberg (HRB 25169). Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 25.000,00 EUR.

Hiermit beschließen wir als Gesellschafter der Messer Medical Home Care Holding GmbH und der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH im schriftlichen Verfahren Folgendes:

Durch die Einbeziehung der Tochtergesellschaft Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens Messer Medical Home Care Holding GmbH ist die Befreiung von der Offenlegung des Jahresabschlusses im Bundesanzeiger möglich.

Die Offenlegung wird aufgrund folgender bestehenden Voraussetzungen nach §264 Abs. 3 HGB geändert und wird mit dieser schriftlichen Vereinbarung verbindlich:

―	Der vorliegende Gesellschafterbeschluss zur Offenlegungsvereinbarung wird einstimmig beschlossen und offengelegt.
―	Die Einstandsverpflichtung durch das Mutterunternehmen Messer Medical Home Care Holding GmbH wird offengelegt.
―	Der geprüfte Konzernabschluss und Konzernlagebericht des Mutterunternehmens Messer Medical Home Care Holding GmbH wird offengelegt.
―	Die Befreiung der Offenlegung der Tochtergesellschaft Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH wird im Konzernanhang des Konzernabschlusses des Mutterunternehmens Messer Medical Home Care Holding GmbH angegeben

Die Regelung fand erstmals für den Jahresabschluss zum 31.12.2022 Anwendung und wird ebenfalls auf den Jahresabschluss zum 31.12.2023 angewendet.

Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst. Der Gesellschafter der Gesellschaft erklärt hiermit ausdrücklich den Verzicht auf das Recht zur Anfechtung der Beschlussfassung im schriftlichen Verfahren.

Bad Soden, 03.04.2024

Messer Medical Home Care Holding GmbH

Nik de Corte, Geschäftsführer

Nürnberg, 03.04.2024

Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH

Nik de Corte, Geschäftsführer

Übernahme der Verpflichtungen und Erklärung zur Einstandspflicht

Die Messer Medical Home Care Holding GmbH (im folgenden "MU" genannt) erklärt sich hiermit gegenüber der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH (im folgenden "TU" genannt) gemäß § 264 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 HGB im Innenverhältnis bereit, für die von der TU bis zum Abschlussstichtag 31.12.2023 eingegangenen Verpflichtungen im folgenden Geschäftsjahr einzustehen. Die MU erklärt sich insoweit im Innenverhältnis bereit, die TU in der Weise finanziell auszustatten, dass die TU stets in der Lage ist, ihren Verpflichtungen gegenüber ihren Gläubigern fristgemäß nachzukommen.

Bad Soden, den 12.03.2024

Messer Medical Home Care Holding GmbH

Nik de Corte, CEO

Adolf Walth, Geschäftsführer

Amtsgericht Königstein / Taunus HRB 6810

Übernahme der Verpflichtungen und Erklärung zur Einstandspflicht

Die Messer Medical Home Care Holding GmbH (im folgenden "MU" genannt) erklärt sich hiermit gegenüber der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH (im folgenden "TU" genannt) gemäß § 264 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 HGB im Innenverhältnis bereit, für die von der TU bis zum Abschlussstichtag 31.12.2023 eingegangenen Verpflichtungen im folgenden Geschäftsjahr einzustehen. Die MU erklärt sich insoweit im Innenverhältnis bereit, die TU in der Weise finanziell auszustatten, dass die TU stets in der Lage ist, ihren Verpflichtungen gegenüber ihren Gläubigern fristgemäß nachzukommen.

Bad Soden, den 12.03.2024

Messer Medical Home Care Holding GmbH

Nik de Corte, CEO

Adolf Walth, Geschäftsführer