Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH

Recklinghausen

Jahresabschluss mit Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach EntgTranspG als Anlage des Lageberichts zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

I. Grundlagen der Gesellschaft

Seit dem 01.01.2020 ist die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH als Trägergesellschaft des Stiftungsklinikums PROSELIS in den Krankenhausplan des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Das Krankenhaus verfügt über zwei Betriebsstellen. Die Betriebsstelle A, das Prosper- Hospital in Recklinghausen, und die Betriebsstelle B, das St. Elisabeth-Hospital Herten in Herten. Die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH ist zugleich von der Bezirksregierung Münster als Trägergesellschaft der PROSELIS Pflegefachschule anerkannt.

Gemäß Feststellungsbescheid der Bezirksregierung Münster vom 11.07.2022 verfügt das Stiftungsklinikum PROSELIS über 773 Planbetten, verteilt über die Abteilungen Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Geriatrie, Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Innere Medizin und Urologie.

Die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH ist Mutterunternehmen der 100 %igen Töchter, HSG- Hospital-Service-Gesellschaft mbH, Recklinghausen, und HRG-Hospital-Reinigungs-Gesellschaft mbH, Recklinghausen, die vornehmlich Reinigungs- und Serviceleistungen für die beiden Betriebsstellen erbringen. Zudem hält die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH, Recklinghausen, 100% der Geschäftsanteile an der AVVR-Ambulantes Versorgungszentrum Vest Recklinghausen gGmbH, Recklinghausen, die im Geschäftsjahr 2023 jedoch keiner Geschäftstätigkeit nachgekommen ist.

Gegenstand der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH ist die Verwirklichung der Aufgaben der Caritas als Lebens- und Wesensäußerung der Katholischen Kirche im Bereich der öffentlichen Gesundheitspflege, der Jugend- und Altenhilfe sowie der Erziehung, Volks- und Berufsbildung. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Förderung, den Betrieb und die Unterhaltung von Krankenhäusern, Ausbildungsstätten, Nebenbetrieben und sonstigen stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung, Rehabilitation und Pflege kranker, behinderter, hilfsbedürftiger und alter Menschen.

Die steuerbegünstigten Zweckbetriebe der Gesellschaft sind von der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer befreit. Die steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe, die im Vergleich zu den Zweckbetrieben einen wesentlich geringeren Umfang haben, sind nicht befreit.

II. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die am Bruttoinlandsprodukt gemessene Wirtschaftsleistung Deutschlands hat sich nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,3 % verringert. Neben deutlich gesunkenen Investitionen war hierfür auch der weiterhin rückläufige private Konsum verantwortlich. ¹ Dennoch wurde bei der Zahl der Erwerbstätigen ein neuer Höchststand erreicht, wozu maßgeblich die positive Entwicklung im Bereich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung beitrug. ²

Die durchschnittliche Veränderungsrate der beitragspflichtigen Einnahmen der Mitglieder aller Krankenkassen betrug auf Basis der Veränderungsraten des Zeitraums des zweiten Halbjahres 2021 und des ersten Halbjahres 2022 in Deutschland 3,5 %. Bei einem Orientierungswert, der die durchschnittliche jährliche prozentuale Veränderung der Krankenhauskosten wiedergibt, von 6,1 % ergab sich hieraus für das Jahr 2023 ein bundeseinheitlicher Veränderungswert von 4,3 %. Auf dessen Basis wurde der für die Gesellschaft relevante Landesbasisfallwert in Nordrhein- Westfalen unter Berücksichtigung von Ausgleichen um 4,4 % angehoben.

Das Geschäftsjahr 2023 der Krankenhäuser in Deutschland war gekennzeichnet durch das Ende der COVID-19-Pandemie sowie das Auslaufen entsprechender Unterstützungsmaßnahmen. Im Vorjahr zumindest noch zeitweise geltende ökonomische Absicherungsregelungen wie Ausgleichszahlungen für nicht belegte Krankenhausbetten, Versorgungsaufschläge oder der Ganzjahresausgleich sind im Jahr 2023 entfallen und führten für die Krankenhäuser zu entsprechend deutlichen Erlösrückgängen. Allerdings lagen die stationären Fallzahlen regelmäßig nicht wieder auf dem vorpandemischen Niveau, sodass Erlöse aus stationären Krankenhausleistungen fehlen, die zur Deckung von Fixkosten benötigt werden. Noch im Geschäftsjahr 2022 lag die Zahl der stationären Behandlungsfälle branchenweit weiterhin deutlich (- 13,4 %) unter dem Vor- Corona-Niveau des Jahres 2019. ³ Ob sich die Belegung in Zukunft wieder deutlich verbessern wird, ist vor dem Hintergrund des Personalmangels sowie der gesetzgeberisch forcierten Ambulantisierung (erweiterter AOP-Katalog, Einführung von Hybrid-DRGs, Leistungsverdichtung durch VWD Reduktion) zu bezweifeln.

Die zur Liquiditätssicherung der Krankenhäuser im Rahmen der Corona-Pandemie verkürzten Zahlungsfristen wurden zum Jahresende erst kurzfristig durch Verordnung vom 8. Dezember 2023 bis zum 31. Dezember 2024 verlängert.

¹ Vgl. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/PD24_066_811.html (abgerufen am 2.4.2024)
² Vgl. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/PD24_059_13321.html (abgerufen am 2.4.2024)
³ Vgl. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/09/PD23_386_231.html (abgerufen am 2.4.2024)

Daneben musste auch die Krankenhausbranche erhebliche durch den Ukraine-Krieg verursachte Preiserhöhungen in verschiedenen Bereichen verkraften, u. a. in den Bereichen Energie, medizinischer Bedarf und diversen bezogene Leistungen, insbesondere wenn diese Leistung energieintensive Vorleistungen beinhalten.

Die Veränderungen der Landesbasisfallwerte fangen die steigenden Kosten, wie schon vorstehend dargestellt, nicht vollständig (systematische Kappung) und zudem zeitverzögert auf. Es zeigt sich mithin, dass das Krankenhausfinanzierungsystem für Zeiträume mit hoher Inflation nicht ausgelegt ist.

Besondere Bedeutung kam im Geschäftsjahr 2023 dementsprechend dem Härtefallfonds für Krankenhäuser zur Finanzierung von unmittelbar und mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachten Kostensteigerungen zu. Der Mittelzufluss aus dem Fonds ist indes zeitlich begrenzt. Das Stiftungsklinikum hat hieraus für das Jahr 2023 krankenhausindividuelle Ausgleichszahlungen in Höhe von rund 5,0 Mio. € erhalten.

Verschärft wird die schwierige wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser durch die bereits seit Jahrzehnten bestehende unzureichende Investitionskostenfinanzierung durch die Länder sowie durch die sich weiterhin im Rückstand befindenden Budgetverhandlungen, infolgedessen Krankenhäuser Kosten in hohem Umfang vorfinanzieren müssen. Letztere sollen daher zukünftig wieder deutlich zeitnäher umgesetzt werden bzw. durch Liquiditätshilfen im Rahmen der Gesetzgebung flankiert werden.

Nach einer Befragung des Deutschen Krankenhaus Instituts (DKI) einer repräsentativen Stichprobe von zugelassenen Allgemeinkrankenhäuser ab 100 Betten in Deutschland erwarten die Krankenhäuser insgesamt eine starke Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage im Jahr 2023. Im Vergleich zum Jahr 2022 soll demnach der Anteil der Krankenhäuser mit einem positiven Jahresergebnis von 35 % auf 7 % zurückgehen. Zugleich wird erwartet, dass der Anteil der Krankenhäuser mit einem negativen Jahresergebnis von 54 % auf 78 % steigen wird. ⁴

Entsprechend stuften nur noch 5 % der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Lage als gut ein. Dagegen schätzten 78 % der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Lage als unbefriedigend ein. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die kritische Einschätzung der wirtschaftlichen Lage wieder deutlich verschlechtert. Für das Jahr 2024 erwarten nach der Umfrage fast drei Viertel der Krankenhäuser eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage. Nur 4 % der Krankenhäuser gehen von einer Verbesserung aus.

Die Liquiditätssituation von 93 % der Krankenhäuser wurde laut DKI-Studie durch die Preissteigerungen seit 2022 in den Bereichen Energie, medizinischer Bedarf und Löhne stark oder sehr stark beeinträchtigt. Es gibt nur eine kleine Anzahl von Häusern, die davon nicht betroffen sind. Kleinere Häuser (bis 299 Betten) sind im Vergleich zu den mittleren und großen Häusern am stärksten betroffen.

⁴ Vgl. https://www.dki.de/fileadmin/user_upload/DKI_Krankenhaus_Barometer_2023_final.pdf (abgerufen am 2.2.2024)

Nur 16 % der Krankenhäuser bewerten die politischen Hilfsmaßnahmen in Bezug auf die Erhöhung der Energiepreise (Härtefallfonds nach § 26f KHG sowie Preisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom) als gut. Die politischen Hilfsmaßnahmen werden indes von Häusern ab 600 Betten besser bewertet als von den kleineren und mittleren Häusern bis 600 Betten.

Die negative Gesamtbeurteilung der Branchenlage wird insbesondere auch im starken Anstieg der Insolvenzverfahren von Krankenhausträgergesellschaften im Jahr 2023 deutlich. Bis Mitte Oktober meldeten 34 Kliniken innerhalb eines Jahres Insolvenz an. ⁵

Aufgrund der deutlichen Eintrübung der wirtschaftlichen Branchenlage wurde im vergangenen Geschäftsjahr deutlicher als in den Vorjahren der wettbewerbsverzerrende Effekt zu Lasten von Krankenhäusern in privater oder freigemeinnütziger Trägerschaft durch den Verlustausgleich in Krankenhäusern in kommunaler Trägerschaft diskutiert. Die freien und privaten Krankenhausträger des Landes Berlin verklagten aufgrund von angenommenen Verstößen gegen diverse Gesetze den Senat des Landes Berlin. Es ergibt sich einerseits aufgrund des Verlustausgleichs in kommunal getragenen Krankenhäusern und andererseits aufgrund der Finanzstärke der privaten Krankenhausträger eine vergleichsweise erhöhte Insolvenzgefahr für freigemeinnützige Krankenhausträger. Ein räumlicher Fokus von Krankenhausinsolvenzen zeigt sich in den westlichen Bundesländern, die traditionell über einen hohen Anteil freigemeinnütziger, tendenziell kleinere Krankenhäuser aufweisen.

Der Fachkräftemangel in der Pflege wird auch nach der zwischenzeitlich erfolgten Einführung der generalistischen Pflegeausbildung laut DKI-Studie eine der zentralen Herausforderungen für die Krankenhäuser darstellen. Zum Zeitpunkt der Studie waren die Ausbildungszahlen in der generalistischen Pflegeausbildung weiter rückläufig. Auch für die Zukunft sehen die befragten Krankenhäuser keinen Aufwärtstrend. Es wird prognostiziert, dass die Anzahl der Auszubildenden in der Pflege den Bedarf nicht decken wird. Die nach der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) einzuhaltenden Personaluntergrenzen wurden für das Jahr 2023 auf weitere Geltungsbereiche ausgedehnt (Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Urologie und Rheumatologie) bzw. für einen bestehenden Geltungsbereich geändert (Gynäkologie und Geburtshilfe).

Neben den Stellungnahmen der Regierungskommission, die mittelbar und unmittelbar auf die Krankenhausbranche wirken, wurde das Gesetz zur Förderung der Qualität der stationären Versorgung durch Transparenz (Krankenhaustransparenzgesetzt) intensiv im Berichtsjahr beraten und zum Jahresende 2023 an den Vermittlungsausschuss verwiesen, den es zwischenzeitlich passiert hat und auch im Bundesrat beschlossen wurde. In Wechselwirkung mit dem avisierten Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzt (KHVVG), welches aktuell nur im Referentenentwurf vorliegt, sind tiefgreifende strukturelle Änderungen zu erwarten, die mangels Finalisierung sowie inhaltlicher Konkretisierung, wegen reziproker Wechselwirkung und Inkonsistenzen zu GBA-Vorgabe sowie Regelungen auf Landesebene und nicht zuletzt tiefgreifender Änderungen zur Finanzierung (Einführung von Leistungsgruppen mit komplexen Regelungen zur Vorhaltefinanzierung mit Übergangsphase ab 2025 und Fallzahlkorridor, Ent-Ökonomisierung), Konzessionen (Zuweisung bzw. Zugang zu Leistungsgruppen) und Vorhaltestrukturen (Qualitäts- und Strukturkriterien, Regelungen für Kooperationen, Mindestvorhaltefallzahlen) momentan die Entscheidungsfindung zur inhaltlichen und strategischen Ausrichtung nicht erleichtern. Insbesondere auch, da flankierend der Ausbau der Sektorenübergreifenden Versorgung vorangetrieben wird (Hybrid-DRG, Weiterentwicklung AOP-Katalog, Bestimmung zu sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen). Daneben enthalten die Gesetze entgegen der Erklärung zum Bürokratieabbau weitere Auflagen zur Datenmeldung und dem damit verbundenen Aufbau administrativer Prozesse. Zudem werden zwischenzeitlich etablierte Verfahren (MD-Prüfung) ggfs. modifiziert (Stichprobenprüfung) oder dem MD-Bund neue Kompetenzen zugewiesen. Positiv am Entwurf zum KHVVG ist, dass perspektivisch der volle Orientierungswert zur Ermittlung der Landesbasisfallwerte herangezogen werden soll und eine Tarifkostenrefinanzierung ab 2024 erfolgen soll. Ferner ist im Entwurf noch ein Krankenhausstrukturfonds und Transformationsfonds vorgesehen, wobei auch hier noch diverser Finanzierungsfragen offen sind. Teil des Krankenhaustransparenzgesetzes sind auch Maßnahmen zur Verbesserung der Liquiditätslage der Krankenhäuser (unterjährige Erhöhung des krankenhausindividuellen Pflegeentgeltwerts zur frühzeitigen Refinanzierung von Tarifsteigerungen beim Pflegepersonal, Anhebung des vorläufigen Pflegeentgeltwerts auf 250,00 EUR, früherer Ausgleich von Mindererlösen im Pflegebudget). Hierbei handelt es sich aber im Wesentlichen um Liquiditätseffekte und keine zusätzlichen finanziellen Mittel.

⁵ Vgl. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/krankenhaus-insolvenz-versorgung-gesundheit-100.html (abgerufen am 2.4.2024)

Das auf Bundesebene präferierte Konzept orientiert sich zumindest scheinbar an den NRW-Leistungsgruppen, hat dieses aber um fünf Leistungsgruppen ergänzt, sieht eigene Definitionen vor (Auftrag der Entwicklung eines Leistungsgruppengroupers an das InEK) und sieht die Vorgabe von Mindestvorhaltefallzahlen (zusätzlich zu den verschiedenen gruppenspezifischen Voraussetzungen) vor. Allerdings fehlt es weiterhin an einer belastbaren Auswirkungsanalyse des Paradigmenwechsels in der Krankenhausplanung. Parallel läuft die Landeskrankenhausplanung in NRW regulär weiter. Zum Jahresanfang 2024 sollen die Bezirksregierungen die regionalen Planungskonzepte und ihr Votum an das MAGS abgeben. Für das zweite Quartal wurden vom Ministerium 10 Krankenhauskonferenzen avisiert, in denen der Stand der Verhandlungen bzw. Informationen über die entwickelten Konzepte an die weitere (Fach-)Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Anschließend bzw. parallel dazu läuft das formalisierte Anhörungsverfahren zu den versandten Anhörungs-Feststellungsbescheiden. Das Verfahren soll im Jahr 2024 mit der Entscheidung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen über neu auszustellende Feststellungsbescheide abgeschlossen werden. Darin werden dann keine Fachabteilungen mehr ausgewiesen, sondern Leistungsgruppen und Fallzahlen. Im Verfahren haben die Beteiligten unter Einbeziehung der Bezirksregierungen einen gewissen Spielraum, die Rahmenvorgaben an den regionalen Versorgungsbedürfnissen adaptiert umzusetzen. Bei aller Theorie ist jedoch weiterhin unklar, wie die tatsächlichen Patientenbewegungen mit den Planungskonzepten in Übereinstimmung gebracht werden sollen.

Geschäftsverlauf einschließlich Geschäftsergebnis

Im Jahr 2023 wurde ein Geschäftsergebnis (= Jahresüberschuss) in Höhe von 2,8 Mio. € erzielt. Das Ergebnis liegt damit um 5,8 Mio. € oberhalb des im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 auf Basis von internen Hochrechnungen prognostizierten Jahresfehlbetrags für 2023 in einer Größenordnung von maximal 3 Mio. €.

Ursächlich für die deutlich positive Ergebnisabweichung von der Prognose sind hohe Erträge aus periodenfremden Geschäftsvorfällen. Insbesondere ergab sich aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre ein positiver Ergebniseinfluss in Höhe von 3,2 Mio. €. Daneben konnten Rückstellungen in einem Umfang von 1,8 Mio. € ertragswirksam aufgelöst werden. Die Auflösungen betreffen insbesondere ursprünglich erwartete Risiken aus künftigen Erlösminderungen, mit deren Eintreten nicht mehr zu rechnen ist.

Zugleich wird das operative Ergebnis der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2023 durch eine Anhebung der pauschalen Ausgleichszahlungen an die deutschen Krankenhäuser für mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachte Kostensteigerungen um weitere 2,5 Milliarden € gestützt. Für die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH ergab sich hieraus im Geschäftsjahr 2023 ein zusätzlicher außerplanmäßiger Ertrag in Höhe von 3,4 Mio. €, ohne den der ursprünglich prognostizierte operative Jahresfehlbetrag deutlicher unterschritten worden wäre.

Wesentliche Abweichungen zum ursprünglich prognostizierten operativen Planergebnis resultieren aus einer hinter den Erwartungen zurückbleibenden Leistungsentwicklung sowie einem niedrigeren Pflegebudget. Zwar stiegen die erbrachten Case-Mix-Punkte um 3,1 % auf 24.800 Case- Mix-Punkte (einschließlich der integrierten Versorgung) an, das angestrebte Case-Mix-Wachstum von 4,9 % wurde jedoch auch infolge von personellen Entwicklungen auf Ebene einzelner Klinikleitungen und teilweise strukturellen Veränderungen nicht erreicht. Damit konnte der Rückgang der Erträge aus Corona-Hilfen gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 um 13,6 Mio. € erfreulicherweise überwiegend, aber eben nicht vollständig kompensiert werden. Insgesamt unterschreiten die krankenhausspezifischen Umsatzerlöse (Posten mit den Nrn. 1 bis 4 der Gewinn- und Verlustrechnung) ihren Planansatz um rd. 2,4 Mio. €.

Der Personalaufwand als wichtigste Aufwandsgröße liegt demgegenüber sogar leicht oberhalb seines erwarteten Niveaus (+ 0,6 Mio. €), wobei sich zusätzliche Altersteilzeitvereinbarungen belastend auswirkten. Mit + 1,2 Mio. € bzw. + 0,4 Mio. € übersteigen zudem auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen einerseits sowie die Zinserträge andererseits ihre jeweiligen Planansätze und führen in der Gesamtschau zu einer negativen Abweichung vom prognostizierten operativen Ergebnis. Aufwandsseitig war dies insbesondere durch höhere Instandhaltungs- und Wartungskosten sowie Beratungs- und Personalbeschaffungskosten bedingt. Bei den Zinserträgen wirkte sich das im Geschäftsjahr 2023 deutlich gestiegene Zinsniveau merklich positiv aus.

Im Geschäftsjahr 2023 beschäftigte die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH 1.285 Vollkräfte (1.246 Vollkräfte in 2022). Dies entspricht einer Zunahme um 39 Vollkräfte, die vornehmlich den Pflegedienst (+ 30 Vollkräfte) betrifft. Zeitgleich stieg auch der Aufwand für Personal in Arbeitnehmerüberlassung deutlich an. Für fremdes Personal mussten im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 0,9 Mio. € mehr ausgegeben werden als noch im Jahr 2022. Der Fachkräftemangel bildet somit, wie in anderen Branchen auch, weiterhin eine der wesentlichen unternehmerischen Herausforderungen für das Krankenhausmanagement.

Im Bereich der Arbeitsvertragsrichtlinien der Caritas wurden im Jahr 2023 lediglich die Vergütungen des ärztlichen Dienstes mit einer Steigerung um 4,8 % im August angehoben. Daneben wurde an alle Beschäftigten der Stiftungsklinikums PROSELIS gGmbH ab Januar 2023 eine monatliche Inflationsausgleichsprämie von 125 € je Vollkraft ausgezahlt. Die entsprechende Dienstvereinbarung sieht eine Weiterzahlung der monatlichen Prämie bis Dezember 2024 vor.

Entsprechend dem deutlich oberhalb der Prognose liegenden Jahresergebnis übertrifft das EBITDA des Geschäftsjahres 2023 gleichfalls die im Lagebericht des Vorjahres geäußerten Erwartungen. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Eigenmittelabschreibungen) beträgt 4,1 Mio. €. Bezogen auf die Umsatzerlöse (Posten mit den Nrn. 1 bis 4a der Gewinn- und Verlustrechnung) errechnet sich eine zufriedenstellende EBITDA-Marge von 2,2 % nach 4,8 % im Geschäftsjahr 2022.

Entgeltverhandlungen wurden im Geschäftsjahr 2023 für das Budgetjahr 2021 umgesetzt und für das Budgetjahr 2022 inhaltlich konsentiert. Hierdurch konnten die, insbesondere vor dem Hintergrund der verzögerten Umsetzung der Pflegebudgets, bestehenden hohen Netto-Ausgleichsforderungen gegen die Kostenträger im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahres etwas reduziert werden. Eine Umsetzung des Budgets 2022 erfolgt ab März 2024.

Gerade vor dem Hintergrund der erheblichen gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Problemstellungen im Geschäftsjahr kann der Geschäftsverlauf der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH im Jahr 2023 in Anbetracht der branchenweiten aber auch internen Herausforderungen insgesamt noch als positiv bewertet werden. Die rückläufige Ertragskraft und das operative Defizit sind mit Blick auf zukünftige Investition sowie absehbarer Tarifentwicklungen bei unklaren zukünftigen Rahmenbedingungen (gesetzliche Rahmenbedingungen, Fachkräftemangel, Kosten-Erlös-Schere) im Auge zu behalten. Die gute Liquiditätsausstattung der Gesellschaft bietet aktuell weiterhin ausreichenden Spielraum, um kurzfristig auch wirtschaftlich schwierige Zeiten zu bewältigen.

Der erneut hohe Ergebnisbeitrag aus periodenfremden Geschäftsvorfällen liegt auch in den zunehmend unsicheren Rahmenbedingungen für die Krankenhausfinanzierung in Deutschland begründet, durch die es vermehrt zu Unsicherheiten für die beteiligten Akteure kommt.

Ertragslage

Entwicklung Jahresergebnis

Das im Geschäftsjahr 2023 erzielte Jahresergebnis in Höhe von 2,8 Mio. € liegt um 4,3 Mio. € unterhalb des Vorjahresergebnisses. Der Ergebnisrückgang basiert insbesondere auf einem deutlichen Ergebnisrückgang im operativen Bereich, der trotz einer Zunahme des positiven Ergebniseinflusses aus periodenfremden Geschäftsvorfällen (rund + 1,3 Mio. €) sowie einem Anstieg des Ergebnisses im Finanzbereich (rund + 0,9 Mio. €) nicht kompensiert werden konnte.

Nennenswerte Veränderungen der wesentlichen Ertrags- und Aufwandsposten werden nachstehend detaillierter erläutert:

Entwicklung Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse (Posten mit den Nrn. 1 bis 4a der Gewinn- und Verlustrechnung) erhöhten sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 um 0,5 % auf 191,1 Mio. €.

Die Umsatzerlöse sind geprägt von den Erlösen aus Krankenhausleistungen, die von 141,1 Mio. € um 4,1 Mio. € bzw. 2,9 % auf 137,0 Mio. € gesunken sind. Ursächlich hierfür ist der Wegfall der im Rahmen der COVID-19 Pandemie gewährten Unterstützungsmaßnahmen, aus dem sich ein Ertragsrückgang um 13,6 Mio. € ergab. Dieser konnte trotz einer deutlichen Zunahme der Erträge im Bereich der budgetierten Krankenhauserlöse (+ 9,5 Mio. €) nicht vollständig kompensiert werden. Ursächlich für die Ertragszunahme waren neben einem leistungs- (Zunahme der Case-Mix-Punkte inkl. der Integrierten Versorgung um 3,1 %) sowie dem preisbedingten Zuwachs (Zunahme des Landesbasisfallwerts um 4,4 %) auch eine insgesamt weniger zurückhaltende Schätzung der Parameter für das noch nicht mit den Sozialleistungsträgern vereinbarte Erlösbudget für das Jahr 2023.

Die Erlöse aus Wahlleistungen nahmen um 1,5 Mio. € bzw. 23,6 % zu, was neben der Übertragung von Liquidationsrechten aus der privatärztlichen Behandlung von Ärzten auf das Stiftungsklinikum im Rahmen von Chefarztwechseln auch auf neu vereinbarte Entgelte für die Wahlleistung Unterkunft zurückgeht. Korrespondierend hierzu verringerten sich die Erträge aus Nutzungsentgelten der Ärzte um 0,9 Mio. € bzw. 51,2 % gegenüber dem Geschäftsjahr 2022.

Innerhalb der Umsatzerlöse nahmen die Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses um 1,5 Mio. € bzw. 9,2 % auf 18,2 Mio. € zu. Positiv machte sich hierbei ein deutlicher Anstieg der Erlöse aus ambulanten Operationen bemerkbar, der neben einer Leistungssteigerung (Ambulantisierung) auch auf gestiegene Vergütungen zurückgeht. Zudem konnten höhere Erlöse aus Privatambulanzen sowie physiotherapeutischen Leistungen erzielt werden.

Für den Anstieg der weiteren Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs um 2,8 Mio. € bzw. 11,8 % ist vornehmlich die Umsatzausweitung um 2,4 Mio. € im Bereich der Dienstleistungen für und Belieferung von Dritthäusern verantwortlich. Zudem erhöhten sich die Erträge aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre, die unter diesem Posten ausgewiesen werden, gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mio. €.

Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen

Aus der Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen (über den Abschlussstichtag hinaus im Krankenhaus liegende Patienten) ergibt sich ein Ergebnisrückgang um 1,0 Mio. €. Während sich im Vorjahr (+0,8 Mio. € zum Vorvorjahr) ein deutlicher Anstieg des Überliegerbestands ergab, sank dieser zum 31. Dezember 2023 um 0,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahresstichtag.

Entwicklung sonstige betriebliche Erträge

Die Zunahme der sonstigen betrieblichen Erträge um 4,0 Mio. € bzw. 61,1 % geht vornehmlich auf Energiehilfen nach § 26f KHG zurück, die um 4,6 Mio. € angestiegen sind. Während diese im Vorjahr nur für die Monate Oktober bis Dezember gewährt wurden, betreffen diese im Geschäftsjahr 2023 das gesamte Jahr. Zudem wurden die zur Unterstützung der Krankenhäuser zur Verfügung stehenden Mittel um weitere 2,5 Milliarden € angehoben, was für die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH zu einem zusätzlichen Ertrag in Höhe von 3,4 Mio. € geführt hat. Da die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen um weitere 0,3 Mio. € gestiegen sind und ein periodenfremder Ertrag aus der Erstattung von Nebenkosten in Höhe von 0,5 Mio. € vereinnahmt werden konnte, wirkten sich die um 1,0 Mio. EUR rückläufigen Erträge aus Personalkostenerstattungen, die im Vorjahr auch die vom Krankenhaus auszuzahlende Corona-Prämie nach § 26d KHG umfassten, sowie um 0,2 Mio. € geringere Erlöse aus dem Verkauf von Anlagevermögen nicht negativ auf die Ertragsentwicklung aus.

Entwicklung Personalaufwand

Der Anstieg des Personalaufwands gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 beträgt 5,1 Mio. € bzw. 4,6 % bei einem um 39 Vollkräfte bzw. 3,1 % gestiegenen Personaleinsatz. Hieraus errechnet sich im Vorjahresvergleich ein Anstieg des durchschnittlichen Personalaufwands je Vollkraft von 1,4 % auf 90.535 €. Während sich außerhalb des ärztlichen Dienstes lediglich die monatlich ausgezahlte Inflationsausgleichsprämie kostensteigernd auswirkte, stiegen die Vergütungen im ärztlichen Dienst ab August zusätzlich um 4,8 %. Daneben wirkte sich der Abschluss von Altersteilzeitvereinbarungen kostensteigernd gegenüber dem Vorjahr aus.

Entwicklung Materialaufwand

Der Materialaufwand nahm im Geschäftsjahr 2023 um 5,0 Mio. € bzw. 8,2 % zu. Der Anstieg im Bereich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (+ 3,7 Mio. € bzw. 8,2 %) geht einerseits auf einen höheren Aufwand für Handelswaren zurück, der mit der bereits vorstehend beschriebenen Ausweitung der Belieferung von Dritthäusern korrespondiert. Daneben erhöhten sich die Aufwendungen für medizinischen Bedarf deutlich, wozu insbesondere auch die gestiegenen Aufwendungen für OP-Bedarf und Implantate beigetragen haben. Hier machten sich Mehrleistungen und die allgemeine Kostenentwicklung bemerkbar.

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen erhöhten sich um 1,3 Mio. € bzw. 8,0 %. Davon entfallen 0,9 Mio. € auf Fremdpersonal. Weitere 0,5 Mio. € entfallen auf Kosten der Belieferung der Betriebsstätten mit Speisen durch die Hospital-Service-Gesellschaft mbH, Recklinghausen.

Entwicklung Abschreibungen

Die aus Eigenmitteln finanzierten Abschreibungen veränderten sich im Vorjahresvergleich nahezu nicht. Infolge der umfangreichen geförderten Investitionstätigkeit der vergangenen Jahre nahmen die Abschreibungen auf gefördertes Anlagevermögen hingegen um rund 0,5 Mio. € zu.

Entwicklung sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 um 1,4 Mio. € bzw. 8,9 %. Während Personalbeschaffungs- und Beratungskosten deutlich zunahmen, verringerten sich die Aufwendungen für Wartung und Instandhaltung um 1,0 Mio. €. Auch im Bereich der Versicherungsaufwendungen und der Ausgleichsbeträge für frühere Geschäftsjahre konnten Einsparungen erzielt werden. Dem im Vorjahr ausgewiesenen Aufwand für die Nachentrichtung von Nebenkosten für Vorjahre steht im Geschäftsjahr ein Aufwand aus der Höherdotierung einer Rückstellung für mögliche Abrechnungskorrekturen gegenüber.

Entwicklung sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Der Anstieg der unter diesem Posten ausgewiesenen Erträge geht maßgeblich auf das im Jahr 2023 deutlich gestiegene Zinsniveau zurück. Infolge der guten Liquiditätslage der Gesellschaft konnten aus der Anlage freier Mittel deutlich höhere Erträge erzielt werden als noch im Vorjahr.

Finanzlage

Auch im Geschäftsjahr 2023 war der Fortbestand der Gesellschaft zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Sie war jederzeit in der Lage, ihre fälligen Verbindlichkeiten zu begleichen. Mangels Darlehensverbindlichkeiten ist die Liquiditätslage der Gesellschaft nicht durch regelmäßige Kapitaldienstverpflichtungen belastet.

Die Liquidität 1. Grades ((Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr) / (Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr zzgl. kurzfristig fälliger Rückstellungen)) beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 106 % nach 112 % zum 31. Dezember 2022. Die Liquidität 2. Grades ((Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten zzgl. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr zzgl. andere Abgrenzungsposten) / (Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr zzgl. kurzfristig fällige Rückstellungen zzgl. passiver Rechnungsabgrenzungsposten)) beträgt zum 31. Dezember 2023 224 % nach 250 % zum 31. Dezember 2022.

Bei um 5,4 Mio. € gestiegenen Geldmittelbeständen beruht der Rückgang der Liquidität 1. Grades insbesondere auf den um 8,6 Mio. € gestiegenen Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht. Deren Entwicklung wiederum basiert vornehmlich auf einer Zunahme der Verbindlichkeiten nach dem KHEntgG bei der sich die fehlende Budgetvereinbarung für 2023 bei gleichzeitiger Abwicklung von Ausgleichen für das Jahr 2021 bemerkbar machte. Bei der Beurteilung der Liquidität 1. Grades muss daher ergänzend berücksichtigt werden, dass sich der Saldo der Forderungen und Verbindlichkeiten nach dem KHEntgG stichtagesbezogen um insgesamt 1,5 Mio. € verringert hat. Obgleich dies im Rahmen der Ermittlung der Liquidität 2. Grades berücksichtigt wird, ergibt sich auch für diese Kennzahl zum 31. Dezember 2023 ein Rückgang gegenüber dem Abschlussstichtag des Vorjahres. Ursächlich hierfür sind trotz der zurückgeführten Ausgleichsforderungen die Eigenmittelinvestitionen, die im Geschäftsjahr 2023 einen Umfang von 5,7 Mio. € hatten.

Der Einzugsfaktor der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierte sich gegenüber dem 31. Dezember 2022 um 1,2 Wochen auf 7,0 Wochen. Im Vorjahr bestehende Abrechnungsrückstände konnten teilweise aufgearbeitet und abgebaut werden.

Die Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr sowie die anderen Abgrenzungsposten überdecken die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr, die kurzfristig fälligen Rückstellungen sowie die passiven Rechnungsabgrenzungsposten zum 31. Dezember 2023 - wie zum 31. Dezember 2022 - um 51,1 Mio. €. Aus dieser Reserve kann der aus den zahlungswirksamen Aufwendungen des Geschäftsjahres (Summe der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Nrn. 7, 8, 12, 14, 17 und 18 geteilt durch zwölf) abgeleitete betriebsgewöhnliche monatliche Finanzbedarf in Höhe von 16,5 Mio. € (Vorjahr 15,8 Mio. €) - ebenfalls wie am Vorjahresstichtag - für rund drei Monate gedeckt werden. Dies ist vor dem Hintergrund der regelmäßigen Einnahmen der Gesellschaft als angemessen zu bezeichnen.

Vor dem Hintergrund der für die kommenden vier Jahre vorgesehenen umfangreichen Baumaßnahmen mit einem Liquiditätsbedarf von über 70 Mio. € ist aktuell damit zu rechnen, dass zur Finanzierung des Investitionsvolumens in den Folgejahren, trotz der derzeit zur Verfügung stehenden Eigen- und Fördermittel, auch Bankdarlehen herangezogen werden.

Die Finanzlage der Gesellschaft ist auch in Anbetracht der zahlreichen Herausforderungen stichtagsbezogen weiterhin als solide zu bezeichnen. Die verfügbare Liquidität hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2022 infolge der unterjährig getätigten Investitionen leicht verschlechtert. Bei dieser Beurteilung ist zu berücksichtigen, dass für die Forderungen und Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht eine Restlaufzeit von einem Jahr unterstellt wird. Vor dem Hintergrund der verzögerten Budgetumsetzungen 2022 und 2023 ist diese Annahme entsprechend zu würdigen.

Vermögenslage

Anlagevermögen/Investitionen

Im Geschäftsjahr 2023 hat die Gesellschaft Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 10,5 Mio. € getätigt. Diese wurden mit 5,7 Mio. € aus Eigenmitteln finanziert. Ein Investitionsvolumen von 2,0 Mio. € wurde aus pauschalen Fördermitteln nach § 18 Abs. 1 Nr. 2 KHGG NRW, ein Volumen von 0,9 Mio. € aus den Mitteln des Krankenhauszukunftsfonds ⁶ nach § 14a KHG sowie ein Volumen von 0,7 Mio. € aus diverseren Sonderfördermitteln des Landes Nordrhein- Westfalen bestritten. Zudem wurden für die Erweiterung der Krankenpflegeschule weitere 1,2 Mio. € aus den, dem Krankenhaus gewährten Mitteln nach § 21a KHGG NRW eingesetzt.

Von den Gesamtinvestitionen entfallen 3,5 Mio. € auf die Neu- bzw. Ersatzbeschaffung von diversen Einrichtungs- und Ausstattungsgegenständen sowie von Softwarelizenzen. Für die zum 1. April 2022 in Betrieb genommene Zentralküche am Standort Recklinghausen fielen nachträgliche Anschaffungskosten von 0,3 Mio. € an.

Zur Vorbereitung der baulichen Modernisierung des Standorts Prosper-Hospitals wurden im Geschäftsjahr 2023 weitere 1,3 Mio. € investiert. Die Gesamtkosten für die Maßnahme, die sich über mehrere Jahre erstrecken wird, werden derzeit auf 55 Mio. € geschätzt. Die Maßnahme soll nach dem aktuellen Stand im Jahr 2030 abgeschlossen sein.

Für die OP-Erweiterung am Standort Herten wurden im Jahr 2023 3,5 Mio. € verausgabt. Die geschätzten Gesamtkosten für die OP-Erweiterung liegen bei 25,7 Mio. €. Mit der Fertigstellung wird im Jahr 2025 gerechnet.

Zudem wurden in eine neue Patientenentertainmentanlage sowie in eine neue Telefonanlage weitere 0,4 Mio. € sowie in die Erweiterung der PROSELIS Pflegefachschule in Herten, wie bereits erwähnt, weitere 1,2 Mio. € investiert. Die voraussichtlichen Gesamtkosten für die Erweiterung der PROSELIS Pflegefachschule betragen 2,6 Mio. €. Gut 2,1 Mio. € dieser Kosten sind vom Land NRW und Förderzusagen der beiden Gesellschafter der Stiftungsklinikum PROSELIS finanziert. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2024 vorgesehen.

Vorräte

Die bewerteten Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe nahmen gegenüber dem vorhergehenden Abschlussstichtag zum 31. Dezember 2023 um 0,2 Mio. € ab. Zugleich verringerte sich der bewertete Bestand der unfertigen Leistungen, unter dem die sogenannten Jahresüberlieger im Krankenhaus ausgewiesen werden, ebenfalls um 0,2 Mio. €.

⁶ Finanziert von der Europäischen Union - NextGenerationEU

Forderungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind um 4,2 Mio. € rückläufig, was vornehmlich auf die unterjährige Abarbeitung von Abrechnungsrückständen zurückzuführen ist.

Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht werden zum 31. Dezember 2023 um 5,7 Mio. € höher ausgewiesen als noch zum 31. Dezember 2022. Der Anstieg entfällt nahezu vollständig auf Forderungen nach dem KHEntgG, denen, wie bereits vorstehend erläutert, auf der Passivseite ein Anstieg entsprechender Verbindlichen um 7,2 Mio. € gegenübersteht.

Eigenkapital und Sonderposten

Zum 31. Dezember 2023 beträgt das Eigenkapital der Gesellschaft inkl. der Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens 119,6 Mio. € (Vorjahr 117,4 Mio. €). Dies entspricht einem Anteil an der Bilanzsumme von 73,0 % (Vorjahr 76,2 %).

Während der Anstieg des Eigenkapitals auf das Jahresergebnis zurückgeht, korrespondiert die Veränderung der Sonderposten mit dem geförderten Anlagevermögen.

Rückstellungen

Die gebildeten Rückstellungen in Höhe von 12,7 Mio. € haben sich stichtagsbezogen um 0,5 Mio. € erhöht. Sie sind, wie im Vorjahr, in Höhe von 2,0 Mio. € als langfristig und in Höhe von 10,7 Mio. € (Vorjahr 10,2 Mio. €) als kurzfristig anzusehen. Der Anstieg beruht maßgeblich auf einer Zunahme der Personalrückstellungen (u. a. für Altersteilzeitvereinbarungen) während die zum 31. Dezember 2022 bestehenden Rückstellungen für Instandhaltungsmaßnahmen in einer Gesamthöhe von 0,5 Mio. € vollständig in Anspruch genommen wurden.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 1,5 Mio. € basiert stichtagsbezogen auf einem geringeren Bestand an noch nicht beglichenen Rechnungen aus der Investitionstätigkeit.

Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht

Die Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht nahmen um 8,6 Mio. € zu. Hiervon entfällt eine Zunahme von 7,2 Mio. € auf Verbindlichkeiten nach dem KHEntgG. Im Übrigen nahmen die Verbindlichkeiten aus pauschalen Fördermitteln nach § 18 Abs. 1 KHGG NRW zu, während sich die Verbindlichkeiten aus gewährten Fördermitteln nach § 14a KH sowie der Ausbildungsfinanzierung nach § 17a KHG leicht verringerten.

Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens

Infolge zweckentsprechend verausgabter Mittel aus den Sonderinvestitionsprogrammen des Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung von Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen der stationären Krankenhausversorgung verringerten sich die unter diesem Posten ausgewiesen Verbindlichkeiten um 0,4 Mio. €.

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Unter dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten wird zum 31. Dezember 2023 ein Betrag in Höhe von 0,5 Mio. € aus der Abgrenzung der Energiepreispauschalen nach § 26f KHG ausgewiesen.

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Der Case-Mix des Krankenhauses (ohne integrierte Versorgung) ist im Vergleich zum Jahr 2022 gestiegen. Es wurden 24.355 Case-Mix-Punkte (Vorjahr: 23.566 Case-Mix-Punkte) erbracht. Die Fallzahl (ebenfalls ohne integrierte Versorgung) entwickelte sich mit rd. 269 zusätzlichen Fällen gegenüber 2022 ebenfalls positiv. Der Case-Mix-Index stieg um 2,4 % an.

Das EBITDA (Ergebnis vor (nicht geförderten) Zinsen, Ertragsteuern, Eigenmittelabschreibungen) beträgt 4,1 Mio. € (Vorjahr 9,2 Mio. €). Bezogen auf die Umsatzerlöse (Posten mit den Nrn. 1 bis 4a der Gewinn- und Verlustrechnung) ergibt sich eine EBITDA-Marge von 2,2 % (Vorjahr 4,8 %).

Die Dienstleistung Gesundheitsversorgung ist personalintensiv und in diesem Punkt durch Vorgaben qualitativer und quantitativer Art stark reguliert. Insofern kommen in Zeiten von Fachkräftemangel den Indikatoren zur Ausstattung mit qualifiziertem Personal besondere Aufmerksamkeit zu. In Bezug auf den Pflegedienst sind im Berichtsjahr für beide Standorte des Stiftungsklinikum PROSELIS keine Sanktionen im Rahmen der PpUGV und lediglich geringfügige Kosten für Fremdpersonal für Pflegekräfte zu verzeichnen. Erhebliche Aufwendung sind hingegen weiterhin für den ärztlichen Dienst festzuhalten.

Die von der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH betriebenen Krankenhäuser richten ihren Fokus wesentlich auf die Behandlungsqualität. Ausdruck dieser Anstrengungen sind die durch externe Institute erfolgten Zertifizierungen für die verschiedenen Zentren. In diesem Zusammenhang führt das Stiftungsklinikum PROSELIS im Geschäftsjahr 2023 folgende Zertifikate:

Standort Prosper-Hospital Recklinghausen:

•	Kolorektales Referenzzentrum (DGAV)
•	DarmZentrum (DKG)
•	Gynäkologisches Krebszentrum (ÄKZert / DIN-Iso)
•	Brustzentrum (ÄKWL)
•	UroOnkologisches Zentrum (DKG),
•	NierenkrebsZentrum (DKG),
•	HarnblasenkrebsZentrum (DKG),
•	ProstatakrebsZentrum (DKG)
•	Diabetesgeeignetes Krankenhaus (DDG)
•	regionales Traumazentrum (DGU / CERT iQ)
•	ATZ (DGU / CertiQ)
•	Gütesiegel Geriatrie (Bundesverband / Geriatrie GeriZert)

Standort St. Elisabeth-Hospital Herten:

•	Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung (Endo Cert DGU/ ClarZert)
•	Hernienzentrum (Kompetenzzentrum), (DGAV)
•	Lokales Traumazentrum (DGU / CERT iQ)
•	Diabetesgeeignetes Krankenhaus (DDG)
•	Knochenbank (Bezirksregierung)

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht der künftigen Entwicklungen

Prognosebericht

Grundsätzlich zeigt sich für den Betrieb eines Krankenhauses - wie teilweise für andere Industrien auch - die Abhängigkeit von verschiedenen Ressourcen, die für einen Routinebetrieb verlässlich vorhanden sein bzw. funktionieren müssen. Das ist neben qualifiziertem Personal und dem Zugang zu erforderlichen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen auch die Verlässlichkeit weiterer, externer Faktoren wie die Verfügbarkeit von relevanten Dienstleistungen (IT-Firmen, Handwerker) oder ein regulativer ordnungspolitischer Rahmen, der eine gewisse Planungssicherheit ermöglicht. Die letzten Jahre haben die Abhängigkeit bzw. Störanfälligkeit von Unternehmen in ihrem Routinebetrieb offenbart, sobald relevante Ressourcen nicht ausreichend und verlässlich verfügbar sind. Da der Krankenhausbetrieb zu den komplexeren Organisationen, die von vergleichsweise vielen Ressourcen abhängig sind, gehört, ist seine Anfälligkeit zur Störung vergleichsweise hoch. Das wiederum führt zu einer überproportional starken Auswirkung auf die Betriebsabläufe und Leistungsfähigkeit, wenn Ressourcen nicht verlässlich verfügbar sind oder nur mit hohem Aufwand beigebracht werden können. In Kombination mit ebenfalls vergleichsweise starren tariflichen Personalkostenstrukturen und der fehlenden Möglichkeit zur Kompensation über individuelle Preisanpassungen sowie starren regulativer Strukturen (unzureichende Fördermittel, Versorgungsauftrag mit Kontraktionszwang, Sektorengrenze) steigt weiterhin der wirtschaftliche Druck branchenweit auf Krankenhäuser. Die fehlende Planungssicherheit in Bezug auf die landes- und bundesrechtlichen Vorgaben erschwert eine zielgerichtete strategische Ausrichtung der Krankenhäuser.

Der fortwährende Krieg im Osten Europas mit seinen mannigfaltigen Effekten ist nicht beigelegt und scheint in seiner Dauer und seinen (Folge-)Effekten weiterhin kaum abschätzbar. Die durch ihn ausgelösten Dynamiken auf den Rohstoff- und Finanzmärkten scheinen zwischenzeitlich wieder beruhigt, können aber jederzeit wieder eskalieren. Hierdurch ausgelöste Zweitrundeneffekte in Bezug auf die Inflation sind noch nicht abgeschlossen bzw. vollständig eingepreist. Gleichzeitig gibt es im Nahen Osten mehrere Konflikte und auch die wichtigen Handelsstraßen am Horn von Afrika oder die Straße von Hormus sind zuletzt wieder Krisengebiete mit verschiedenen Aggressoren, wodurch sich auch Auswirkungen auf die Lieferketten von Krankenhäusern ergeben. Für die nahe Zukunft bleiben daher weiterhin Risiken im Zugang zu Ressourcen und einstweilen höhere Sachkosten und eine höhere Inflation festzuhalten, die wiederum folgenreich auf die Kostenstruktur der Unternehmen wirken. Diese Kostensteigerungen wirken teilweise direkt (Tarifeffekte, Energiekosten, Lebensmittel) oder indirekt, insbesondere bei energieintensiven Produktionen bzw. Dienstleistungen (z. B. Wäsche). Eine Prognose zum Abschwächen der Inflationsspirale ist nicht seriös möglich; zum Zeitpunkt der Berichterstellung waren die Leitzinsens von EZB und FED noch auf einem hohen Niveau. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen können im regulierten deutschen Gesundheitswesen diese Kostensteigerungen nicht über eine Anpassung der Absatzpreise an die Endverbraucher weitergeben werden. Der zu erhebende Landesbasisfallwert 2024 beträgt 4.206 € und hat sich damit um 5,24 % zum Vorjahr gesteigert. Die durchschnittliche Inflationsrate im Jahr 2023 lag bei 5,9%, also jenseits der Preissteigerung, und die nachlaufenden Tarifentwicklungen (Abschluss AVR, Tarifforderung Marburger Bund), die in 2024 umgesetzt werden, zeichnen Personalkostensteigerungen ebenfalls jenseits der Entwicklung der LBFW-Steigerung ab. Insofern setzt sich die Kosten-Erlös-Schere weiter fort.

Der Coronapandemieverlauf zeigt sich inzwischen beherrschbar, auch wenn in der kalten Jahreszeit die Zahl der stationären Patienten mit einer Covid-Infektion wieder angestiegen ist. Entscheidend in diesem Kontext ist aber der Grad (mittelbar und unmittelbar), mit dem die Infektionen auf den Routinebetrieb wirken. Für den Krankenhausbetrieb sind das vornehmlich die eigenen personellen Ausfälle. Vermutlich aufgrund mannigfaltiger Ursachen (Verändertes Krankheitsbewusstsein, weiterhin erhöhtes Infektionsschutzbedürfnis vulnerabler Patientengruppen, einfacherer Möglichkeiten der Krankschreibung, Veränderungen in der gesellschaftlichen Akzeptanz, etc.). ist ein merklicher Anstieg der krankheitsbedingten Ausfälle im Personal (branchenübergreifend) zu verzeichnen. Hierdurch verschärft sich die Problematik rund um den Fachkräftemangel bzw. die verlässliche Verfügbarkeit betriebsnotwendiger Ressourcen.

Die mitunter spontanen, teilweise willkürlich wirkenden Entwicklungen im regulatorischen Rahmen und sonstigen normengebenden Vorgaben (z.B. GBA, MD Bund) erschweren die Planbarkeit und damit die Prognosesicherheit deutlich: Wesentliche, im Rahmen der Wirtschaftsplanung 2024 zum Zeitpunkt Ende November 2023 unterstellte Annahmen, sind zwischenzeitlich an vielen Stellen bereits zu Beginn des Planungsjahres überholt. Dies ist den mitunter dynamischen, regulativen Rahmenbedingungen (z.B. Hybrid-DRGs), der anstehenden Landeskrankenhausplanung in NRW (Zuordnung von Leistungsgruppen, unerwartete Marktaustritte), die nunmehr durch Bundesvorgaben (abweichende Leistungsgruppen mit zusätzlichen Voraussetzungen (Mindestfallzahlen), unklare Level-Zuordnung, Unsicherheiten bei Vorhaltefinanzierung) konterkariert werden könnten geschuldet. Die inhärente Interdependenz der (Teil-)Regelwerke führt mit jedem unklaren Faktor zu einer exponentiellen Zunahme der Planungsunsicherheit sowie einem signifikant steigendem Risiko an Inkonsistenzen im Regelrahmen.

Gegenüber dem Vorjahr wurde für 2024 trotz steigender Unsicherheiten im regulativen Rahmen mit geringeren Störungen des Primärbetriebes und insofern mit einem moderaten Leistungswachstum geplant. Kostenseitig zeigen sich aufgrund potentieller Engpässe, den tariflichen Nachholeffekten, der nicht refinanzierten Inflation bei den Sachkosten sowie den ersten Forderungen in den anstehenden Tarifrunden weiterhin Unsicherheiten mit relevanter ökonomischer Tragweite und strukturell fehlenden Kompensationsmöglichkeiten. Perspektivisch müssen sich die Krankenhäuser nun in Zeiten von fortwährenden Kostensteigerungen bei fixierten (und deutlich zu geringen) Steigerungen der Abrechnungspreise, bei sinkenden Patientenzahlen (Ambulantisierung) im Verdrängungs- und Effizienzwettbewerb mit anderen Krankenhäusern und ambulanten Leistungserbringern sowie zunehmender Leistungsregulierung (Krankenhausplanung, Strukturvorgaben) und Bürokratisierung behaupten. Daher ist eine Prognose zum Jahresergebnis auch für das Jahr 2024 nur unter Rückgriff auf diverse Annahmen und daher nur mit hoher Unsicherheit möglich.

Die internen Hochrechnungen auf Basis des Quartalsabschlusses März 2024 skizzieren derzeit unter Beibehaltung konservativer Grundannahmen, einen möglichen Fehlbetrag 2024 in der Größenordnung um ca. 1,5 Mio. € und deuten damit eine sachte Aufhellung des Wirtschaftsplanansatzes an. Wesentliche Determinanten werden dabei erwartungsgemäß um etwa 13,5 Mio. € bzw. mehr als 7,0 % steigende Umsatzerlöse (Posten mit den Nrn. 1 bis 4a der Gewinn- und Verlustrechnung), deutlich rückläufige sonstige betriebliche Erträge (- 5,6 Mio. €) sowie steigende Personal- (+10,3 Mio. €) und Materialaufwendungen (+ 1,7 Mio. €) sein.

Für die Umsatzerlöse wird ein deutlicher Anstieg der Case-Mixe-Punkte (inkl. integrierter Versorgung) um 4,4 % gegenüber dem Vorjahr erwartet durch den es, gemeinsam mit den Auswirkungen aus der Zunahme des Landesbasisfallwerts um 5,3 %, zu deutlichen Umsatzausweitungen im Bereich der stationären Krankenhausleistungen kommen soll. Zudem werden positive Effekte aus steigenden Umsätzen in den Bereichen des Pflege- und Ausbildungsbudget sowie der Wahlleistungen erwartet.

Durch deutlich geringere Energiehilfen nach § 26f KHG werden sich demgegenüber voraussichtlich die sonstigen betrieblichen Erträge um ca. 4 Mio. € reduzieren.

Bei der Entwicklung des Personalaufwands werden sich voraussichtlich insbesondere die deutlichen Vergütungsanhebungen im ärztlichen Dienst sowie im Pflegedienst aufwandserhöhend auswirken, während der Anstieg der Materialaufwendungen vornehmlich leistungsinduziert sein wird. Die Planungen gehen dabei davon aus, dass es durch eine starke Reduktion des Fremdpersonaleinsatzes zu einer gemessen an der voraussichtlichen Leistungsentwicklung nur unterproportionalen Zunahme des Materialaufwands kommen wird.

Unsicherheiten ergeben sich insbesondere hinsichtlich der weiterhin unbekannten Tarifeffekte 2024 im ärztlichen Dienst (Details der Übernahme Abschluss TvÖD von rd. 10% in AVR), die die Personalaufwandsentwicklung prägen werden, sowie des Fortgangs der über die meisten Leistungsangebote wieder anziehenden Leistungsentwicklung bei gleichzeitiger Verlagerung von Leistungen an bzw. über die Sektorengrenze (Ambulantisierung).

Korrespondierend zur Ergebnisprognose wird sich das voraussichtliche EBITDA 2024 ebenfalls deutlich verringern.

Bezüglich des laufenden Verfahrens der Landeskrankenhausplanung in Nordrhein-Westfale sieht die Geschäftsführung weiterhin sowohl Chancen als auch Risiken.

Im Geschäftsjahr 2024 sollen weitere Zentren zertifiziert, bestehende Zentren rezertifiziert und Überwachungsaudits durchgeführt werden (u.a., Gynäkologisches Krebszentrum, Uro-Onkologisches Zentrum, Darmzentrum, Brustzentrum, Endoprothetikzentrum, CI versorgende Einrichtung, Kontinenz- Beckenboden-zentrum).

Risikobericht

Der relativ hohe Fixkostenanteil in der Kostenstruktur von Krankenhäusern setzt einen gewissen Belegungsgrad zur Refinanzierung voraus. Wird dieser nicht erreicht, sind Querfinanzierungen oder Subventionierungen zur Sicherstellung einer gewissen finanziellen Stabilität durch unternehmerisches Handeln erforderlich. Bei fortgesetzter Leistungsverhinderung, Belegungseinschränkungen oder generell rückläufigen Patientenzahlen (KH-Planung) kommt diesen Maßnahmen bzw. der ausreichenden Refinanzierung der vorgehaltenen Strukturen und Ressourcen eine elementare Rolle zu. In diesem Kontext ist die für die kommenden Jahre erkennbare Kosten- Erlös-Schere, insbesondere mit Blick auf die letzten Tarifforderungen im ärztlichen Dienst, aufgrund unzureichender Anpassung des Landesbasisfallwertes in Relation zur inflationsgetriebenen Personal- und Sachkostenentwicklung verbunden mit sukzessive steigenden Struktur- und Qualitätsanforderungen bei weiterhin unzureichenden regelhaften, pauschalen Fördermitteln des Landes als finanzielles Risiko zu benennen, welches branchenweit akut ist und im ersten Schritt einen Substanzverzehr in den Krankenhäusern auslösen dürfte. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichtes sind die Auswirkungen der Tarifrunde Ärztlicher Dienst noch nicht final bekannt. Im Bereich des TV-Ärzte haben sich die Verhandlungspartner im März 2024 auf eine Steigerung zum 1. April 2024 von 4 % sowie zum 1. Februar 2024 um 6 % geeinigt, wodurch die Ärztinnen und Ärzte innerhalb von zehn Monaten 10 % mehr Gehalt erhalten. Zudem könnten mögliche Zweitrundeneffekte nochmals tarif- und inflationstreibend wirken. Inwieweit diese Kostensteigerungen durch adäquate Landesbasisfallwerterhöhungen kompensiert werden, ist unsicher, auch wenn es vorsichtige Signale im Rahmen des KHVVG gibt, zukünftig bei der Entgeltfortschreibung auf den Orientierungswert abzustellen. Für 2024 übersteigen aller Voraussicht nach die Kostenentwicklungen die Steigerungssätze der Erlöse. Auch die seitens der Krankenhausgesellschaften geforderte rückwirkende Abbildung der Inflationsauswirkungen wird nicht kommen.

Da zurzeit noch nicht hinreichend konkret abzusehen ist, wie sich die Auslastung der Krankenhäuser bzw. von Teilbereichen ab 2023 entwickelt und welche konkreten Änderungen am Finanzierungsrahmen es perspektivisch geben wird (sektorenübergreifende Versorgungen, Leistungskonzentration, ggfs. Marktaustritte), ist mangels Planungssicherheit die Unternehmenssteuerung erschwert. Zuletzt wurden über Ist-Kosten-Finanzierungen (Pflegebudget) und perspektivisch mittels weiterer Vorschläge zur Finanzierung von Vorhaltungen (KHVVG) die Spielräume für unternehmerisches Handeln, mit dem Ziel systembedingte, unzureichende Refinanzierungen zu kompensieren, schrittweise reduziert.

Inwieweit der im Rahmen der Krankenhausplanung NRW angestoßene Konzentrationsprozess in Kombination mit den vorgeschlagenen Regelungen zu den Versorgungsstufen aus der Regierungskommission auf Bundesebene eine Verbesserung darstellen kann, ist aufgrund des nach wie vor unklaren Verhandlungsstatus im Rahmen der Krankenhausplanung NRW sowie der sich noch im Entwurf befindlichen Gesetzgebung zum KHVVG zum Zeitpunkt der Berichterstellung weiterhin nicht abschließend prognostizierbar. Zwischenzeitlich haben sich zwar die teils asynchronen Vorgaben aus normengebenden Institutionen (Land, Bund, GBA, MD Bund, DIMDI, IQTIQ) mit reziproken Wechselwirkungen etwas reduziert, jedoch ist die Komplexität des Regelrahmens weiterhin hoch bzw. die Planungssicherheit abermals gering. Zumal die NRW-Leistungsgruppen mit dem Fokus zur Krankenhausplanung entwickelt wurden. Auf Ihrer Basis soll nun aber mit Ergänzung um unspezifisch bzw. kaum abgrenzbare Leistungsgruppen ein trennscharfes Abrechnungs- bzw. Vergütungssystem entwickelt werden. Wie die Transformation des Rumpf-DRG-Systems in die Leistungsgruppensystematik erfolgen soll, ist selbst dem InEK (noch) nicht klar. Fast sicher ist nur, dass das Finanzierungssystem komplexer und bürokratischer wird. Aktuell ist daher ungewiss, welche (Teil-)Betriebsgrößen in einem noch zu definierenden bzw. konkretisierenden Finanzierungssystem ausreichend bzw. auskömmlich sind. Die fehlende Planungssicherheit erhöht die Risiken für Fehleinschätzungen in der strategischen Unternehmenssteuerung.

Mittlerweile erstreckt sich der Fachkräftemangel im Krankenhaus über alle Berufsgruppen und alle Qualifikationsniveaus, was aufgrund der hohen Personalintensität verbunden mit einer starken Arbeitsteilung in der Expertenorganisation Krankenhaus ein besonderes Risiko darstellt. Grund dafür ist die demographisch verschärft hohe Nachfrage nach Pflege- und Gesundheitsleistungen, branchenübergreifende Versäumnisse in der Ausbildung sowie gesetzgeberisch induzierte Entwicklungen (Strukturmerkmale, Qualitätskriterien, PpUGV, personelle Vorgaben im Rahmen der Landeskrankenhausplanung). Die hohe Nachfrage trifft auf einen - ebenfalls demographisch bedingt - rückläufigen Arbeitsmarkt für Fachkräfte (Austritt Baby-Bommer), wodurch die Krankenhäuser zunehmend vor größere Herausforderungen gestellt werden, die erforderlichen Stellen adäquat zu besetzen. Neben dem allgemeinen Fachkräftemangel besteht für den Krankenhausbetrieb darüber hinaus ein latentes Risiko in Bezug auf den krankheitsbedingten Ausfall von Personal bzw. die Sicherstellung des eng verzahnten Betriebes bei zunehmender Spezialisierung und der damit verbundenen Abhängigkeit von einzelnen Kompetenzträger und Teams während des interdisziplinären, multiprofessionellen Behandlungsprozesses sowie der verlässlichen vor Ort Verfügbarkeit von Strukturen und Ressourcen. Demnach ist eine, wegen der hohen Personalintensität und engen Verzahnung, ohnehin höhere Anfälligkeit des Krankenhausbetriebes aus krankheitsbedingten Ausfällen von Personal festzuhalten, welches aufgrund des gesundheitsbetriebsimmanenten höheren Infektionsrisikos von Personal nochmals die Störungsanfälligkeit steigert. Demnach ist daher damit zu rechnen, dass zukünftig höhere Beträge in die Gewinnung und Bindung von Kompetenzträgern - nicht nur im Bereich des ärztlichen und pflegerischen Personals - investiert werden müssen. Durch die weitere Definition von Strukturmerkmalen, Ausweitung von Mindestmengenregelungen oder einer weiteren Verschärfung von Qualifikationsvorgaben, dem demographischen Wandel (Verrentung Baby-Boomer-Generation) sowie zunehmender Komplexität der Tätigkeitsfelder (z.B. IT) mit zunehmendem Bedarf an Spezialisten wird mit einer weiteren Verschärfung der Herausforderungen zur Gewinnung von qualifizierten Fachkräften auch jenseits der medizinischen Dienste gerechnet.

Das Ende 2022 in Kraft getretene Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPfIEG) hat zum Ziel, die Situation der Pflege in den Krankenhäusern zu verbessern, indem normierte Sollbesetzungen auf Basis von Zeitwerten für unterschiedliche Tätigkeiten auf den Stationen errechnet und durchgesetzt werden. Mit der Pflegepersonalbemessungsverordnung (PPBV) soll ein entsprechendes Instrument eingeführt werden. Die Erprobungsphase startete mittels Praxistest in 2023. Zwischenzeitlich haben auch die KIS-Hersteller entsprechende Tools zur Erfassung im Testbetrieb. Ab 2025 soll die Personalbemessung scharf gestellt und ggfs. sanktioniert werden. Die Auswirkungen der sich abzeichnenden PPBV, dürften den Bedarf an examinierten Pflegekräften im Vergleich zur PpUGV nochmals merklich erhöhen, wobei die Wechselwirkungen zwischen PPBV, PPSG und PpUGV nicht abschließend geklärt sind. Analog zur Umsetzung des Pflegebudgets könnten mit dieser Umstellung abermals Diskussionen zur Refinanzierung der auferlegten Vorhaltung aufkommen. Ob der Zeitplan zur Einführung gehalten werden kann, ist aktuell fraglich, da die Beratung zur Pflegepersonalbemessungsverordnung zuletzt von der Tagesordnung des Gesundheitsausschusses des Bundesrates vertagt wurde.

Ferner wurden im MDK-Reformgesetz Strukturprüfungen verankert, welche von den Krankenhäusern zu initiieren sind. Erst nach erfolgreicher Prüfung der vorgehaltenen Strukturen dürfen Leistungen erbracht, vereinbart und abgerechnet werden. Dies gilt auch für am Standort neue Leistungen, die z.B. im Rahmen der Krankenhausplanung innerhalb eines Institutkennzeichens (IK) verlagert oder neu zugewiesen werden. Basis bilden die OPS-Kataloge, die jährlich aktualisiert bzw. überarbeitet werden und dann durch weitere Anforderungen aus anderen Quellen (z.B. weiße Liste) ergänzt werden können. Zudem sind turnusmäße Wiederholungsprüfungen für etablierte Leistungsfelder vorgesehen. Es wird mit einer quantitativen Zunahme von Leistungen gerechnet, für die Strukturmerkmale definiert sind bzw. werden. Zudem wird auch mit einer qualitativen Verschärfung einzelner Strukturmerkmale gerechnet, damit Leistungen weiter auf weniger Leistungserbringer fokussiert werden. Die Erfahrung zeigt, dass die Definition der Strukturen mitunter dynamisch und teilweise nicht vollends plausibel oder rechtlich sicher ist sowie zudem Auslegungsspielräume beinhaltet. Es steht zu erwarten, dass diese Auslegungsspielräume sukzessive zulasten der Krankenhäuser geschlossen werden und damit eine weitere Konzentration von Leistungen forciert wird. Ferner wird weiter eine hohe Frequenz an Entwicklungen des Finanzierungsrahmens erwartet, die teilweise mit der heißen Nadel gestrickt sind und sodann in der operativen Umsetzung oder der Klärung auf Ortsebene aufgrund von Widersprüchlichkeiten und diversen unbestimmten Rechtsbegriffen mit divergierenden Auslegungen für regelmäßigen Dissense sorgen, die häufig nur mit langwierigen Verfahren über die bereits jetzt schon überlastet wirkende Sozialgerichtsbarkeit - nicht selten im Rahmen eines Vergleichs ohne grundsätzliche Klärung - befriedet werden.

Perspektivisch ist auch von höheren Anforderungen und Leistungszahlen im Rahmen der Mindestmengenregelungen auszugehen, um betroffene Leistungen weiter zu konzentrieren. Entsprechendes (Definition von Mindestfallzahlen je Leistungsgruppe) sieht zumindest der aktuelle Referentenentwurf für das KHVVG vor. Zuletzt wurde für einzelne Leistungsfelder die Mindestmengen angehoben. Neben höheren oder personenbezogenen Mindestmengen sind auch kostenintensive Strukturanforderungen oder weitere Anforderungen an einen (Fach-)Qualifizierungsgrad für einzelne Eingriffe denkbar. Über diese Vorgaben könnte - neben einer Konzentration über die Krankenhausplanung - ein Verlust des Zugangs zur Leistungserbringung drohen. Folge könnten ggfs. auch der Verlust oder Einschränkungen von Weiterbildungsmöglichkeiten im Rahmen der Facharztausbildung sein, was sich wiederum negativ auf die Arbeitgeberattraktivität auswirken könnte bzw. Ausbildungskooperationen erforderlich machen dürfte.

Darüber hinaus kann nicht ausgeschlossen werden, dass zukünftig Erlöse - zumindest teilweise - an das Erreichen von Qualitätskriterien, Mindestfallzahlen, bestimmten Kooperationen, Strukturen und Ausrüstung oder (Fach-)Personalquotienten geknüpft werden. Im Verfehlen dieser Kriterien/Quotienten liegt sodann ein ökonomisches Risiko, ein Risiko aus dem Verlust der Zulassung für dieses Leistungsfeld, als auch ein potentielles Risiko in Bezug auf die Außenwahrnehmung der medizinischen Qualität.

Mit fortschreitendem medizinischen Fortschritt geht eine sukzessive Verlagerung von ehemals stationären Leistungsfeldern in ambulante Strukturen einher. Diese Entwicklung wird auch in Zukunft politisch weiter forciert (Ausweitung AOP-Katalog, Hybrid-DRG, Tagespauschalen, Durchlässigkeit Sektorengrenze) und schlägt sich zunehmend auch im Vergütungssystem nieder. Die auch im neuen Landeskrankenhausplan avisierte "Ambulantisierung" stellt Krankenhäuser vor Herausforderungen, entsprechende Zulassungen zum ambulanten Markt zu erhalten als auch die Leistungserbringung bzw. die dazu erforderlichen Ressourcen, Strukturen und Prozesse an die ambulante Refinanzierung anzupassen.

Mit der zunehmenden Digitalisierung im Krankenhaus wächst nicht nur der damit verbundene Aufwand für Fachpersonal, Service und Wartung sowie IT-Infrastruktur, sondern auch die Gefahr, durch Cyberattacken in der Leistungserbringung gehindert zu werden. Mit ihren komplexen IT- Infrastrukturen können Krankenhäuser in den Fokus geraten. Die Abhängigkeit von digitalen Prozessen steigt rasant an, unter anderem auch aufgrund der Förderungen im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes zur Transformation von analogen Abläufen in digitale Prozesse. Eine 100%-ige IT-Sicherheit wird nicht herzustellen sein, weshalb es gilt, sich möglichst gut gegen etwaige Angriffe zu schützen und Ausfallkonzepte durchgespielt zu haben. In der Konsequenz werden die Aufwendung für IT-Sicherheit, Infrastruktur und Fachpersonal steigen.

Die Geschwindigkeit mit der Großprojekte (Baumaßnahmen, größere Investitionen) umgesetzt werden, hat sich durch ausufernde behördliche Bürokratisierung bzw. suffiziente behördliche Strukturen sowie Knappheit an den sächlichen Ressourcenmärkten und dem Arbeitsmarkt für Fachkräfte nicht beschleunigt. Es bleibt offen, inwieweit in den Mehrjahresplanungen (Neubau OP Herten, Generalsanierung Bettenhaus Recklinghausen) unterstellte Umsetzungszeiträume und die Kostenplanungen eingehalten werden können. Zumal Baumaßnahmen im Bestand häufig schwieriger umzusetzen sind als Neubauten. Hinzu kommt eine zunehmende Unzuverlässigkeit bauausführender Firmen, die oft auch unter Fachkräftemangel leiden.

Aufgrund feststehender und relativ sicher absehbarer, zusätzlicher Regulierung mit Berichts- oder Meldepflichten (z.B. CSRD bzw. ESRS, LKSG, Krankenhaustransparenzgesetztes oder KHVVG) steht zusätzlicher personeller und investiver Aufwand für die Erfassung, Auswertung, Überwachung, Verarbeitung und Meldung bzw. Berichtspflichten zu erwarten, für den es keine Gegenfinanzierung gibt.

Diese Bürokratisierung macht sich auch im Rahmen der diversen Fördermittelprojekte bemerkbar, da neben bürokratischen Antragsverfahren auch aufgrund der verschiedenen Einschränkungen im Rahmen der Fördermittelverwendung ein nicht unerheblicher Aufwand darin besteht, die Fördermittel konform zu den Vorgaben als auch innerhalb der Frist korrekt zu verausgaben. Zudem drohen perspektivische Belastungen aus den laufenden Aufwendungen für geförderte Projekte und Strukturen, wenn im Rahmen der Fördervorgaben laufende Kosten temporär mit gefördert werden, später dann aber die laufenden Kosten bzw. Reinvestitionen über anderen Finanzierungsquellen (unzureichende Landesmittel, keine Finanzierung über Rest-DRGs vorgesehen) zu stemmen sind, insbesondere wenn es sich um zwischenzeitlich betriebsnotwendige oder aus sonstige Vorgaben (z. B. IT-Sicherheit bzw. KRITIS) unabdingbare Strukturen handelt.

Im Februar 2020 ist ein erstinstanzliches Urteil zu einem Geburtsvorfall aus dem Jahre 2014 gegen das Krankenhaus ergangen und wurde durch das Krankenhaus akzeptiert. Soweit erkennbar, ist der damit verbundene direkte und indirekte Schadensersatz bzw. die Kostenerstattungen durch die Haftpflichtversicherung gedeckt.

Die Fremdversorgung anderer Einrichtung im Rahmen der Medikal- und Apothekenversorgung generiert neben der Deckung der direkt mit der Versorgung verbundenen (Personal-)Kosten auch Deckungsbeiträge. Im Falle einer Kündigung ohne Anschlussauftrag drohen übergangsweise Kostenüberhänge sowie der Verlust von Deckungsbeiträgen.

Zu den wesentlichen von der Gesellschaft gehaltenen Finanzinstrumenten zählen insbesondere ein unter den sonstigen Finanzanlagen ausgewiesener Schatzbrief sowie Forderungen einschließlich der sonstigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten. Aus diesen ergeben sich nach dem derzeitigen Stand keine, über ein übliches und vertretbares Maß hinausgehenden Risiken. Zweifel an der Werthaltigkeit der sonstigen Finanzanlagen sowie der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände bestehen aktuell nicht bzw. wurden durch die Bildung entsprechender Wertberichtigungen bilanziell berücksichtigt. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein entsprechendes Debitorenmanagement sowie ein Mahnwesen.

Es ist ausreichend Liquidität vorhanden, um die bestehenden Verbindlichkeiten bei Fälligkeit bedienen zu können.

Bestandsgefährdende Risiken, mit einer nicht nur lediglich abstrakten Eintrittswahrscheinlichkeit, werden für die Gesellschaft, trotz der grundlegenden bevorstehenden Änderungen im Bereich der Landeskrankenhausplanung sowie der Krankenhausreform für das Jahr 2024 nicht gesehen. Hierzu trägt auch die derzeitige Liquiditätsausstattung bei. Damit ist die momentane Risikolage als überschaubar, in Teilen jedoch nur grob kalkulierbar einzuschätzen. Die Risiken bedürfen daher einer genauen Beobachtung, um gegebenenfalls zeitnah reagieren zu können.

Chancenbericht

Neben den Risiken bieten die Erhöhung von Strukturmerkmalen und die neue Landeskrankenhausplanung auch Chancen für die Gesellschaft durch Leistungskonzentration bzw. den Austritt von Marktteilnehmern, denen es nicht möglich ist, die erforderlichen Strukturen vorzuhalten bzw. diverse sonstige Anforderungen zu erfüllen. Insofern bestehen aus dem absehbaren Konzentrationsprozess einzelner Leistungssegmente bzw. Leistungsgruppen im Rahmen der Landeskrankenhausplanung auch Wachstumschancen und das Potential zusätzliche Fachkräfte mobilisieren zu können. Diese Chance gilt auch für Marktaustritte weniger solvent aufgestellter Krankenhäuser in der Region in Phasen unzureichender Refinanzierung bzw. hohen wirtschaftlichen Drucks. Gleichwohl ist die Mobilisation der Fachkräfte bei Marktaustritten mit steigender Distanz mit zunehmenden Herausforderungen verbunden. Zudem ermöglichen größere Einheiten grundsätzlich bessere Chancen auf Skalen- und Synergieeffekte als kleinere Einheiten.

Es sind vage weitere Entwicklungen des Finanzierungssystems im deutschen Krankenhauswesen erkennbar, die auf eine bessere Finanzierung der Vorhaltung (neben der Ausgliederung Pflegebudget) über die Versorgungsstufen oder Level realisiert werden soll. Dadurch reduziert sich tendenziell die wirtschaftliche Abhängigkeit von Auslastungsschwankungen, die sich dann aufgrund der Vorhaltefinanzierung nur noch teilweise bzw. in abgeschwächter Form auf die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser auswirken dürfte. Die Fallzahlkorridor-Systematik im Rahmen der skizzierten Vorhaltefinanzierung bietet nach derzeitigen Erkenntnissen eine gewisse Trägheit, die angebotsdämpfend wirken könnte (Grenzkosten > Grenzerlöse) oder einen Anreiz zur Angebotsreduktion (inklusive Teilkostenreduktion) bis knapp über die Korridorgrenzen zur Vorhaltefinanzierungsgrenze. Mangels Konkretisierung bzw. Schwierigkeit der Transformation des Rumpf-DRG-Systems in ein leistungsgruppenspezifisches Finanzierungssystem und Wechselwirkung innerhalb des Landesbudgets je Leistungsgruppe kann eine finale Prognose zur Systematik der Vorhaltefinanzierung zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgegeben werden.

Der Entwurf zum KHVVG sieht eine bessere Abbildung der Kostenentwicklungen (voller Orientierungswert) sowie einen Tarifentwicklungsausgleich für 2024 vor. Sollten diese Punkte den politischen Beratungsprozess überstehen, stünde ein probates Werkzeug zur Reduktion der Lücke zwischen der Kosten-Erlös-Schere zur Verfügung. Auch ein Nachholeffekt der Tarifentwicklung über den Landesbasisfallwert 2024 und/oder 2025 hätte positive pekuniäre Auswirkungen auf die Branche.

Mit der Aufweichung der Sektorengrenze bzw. den weiteren, absehbaren Schritten in diese Richtung bestehen begründete Chancen auf den Zugang zu Leistungsfeldern am Rande bzw. jenseits der Sektorengrenze, die bisher nicht vergütet wurden bzw. einer KV-Zulassung vorbehalten waren: Hybrid-DRG, Ausweitung AOP-Katalog, ASV. Durch den perspektivischen Zugang zu diesen Leistungsfeldern eröffnen sich neue Behandlungsmöglichkeiten für das Stiftungsklinikum PROSELIS die bislang nicht oder nicht adäquat vergütet waren und/oder anderen Teilnehmern der Gesundheitsversorgung vorbethalten waren. Das Stiftungsklinikum PROSELIS setzt sich in diesem Kontext auch mit dem Einstieg in der ambulanten Vertragsärztlichen Versorgung (KV- Sitze) auseinander. Leider gibt es noch offene operative Fragen und fehlende Erfahrungswerte, was eine präzisiere Prognose zu den potentiellen positiven Effekten erschwert.

Über den quartalsweisen Ausweis des GKV-Spitzenverbandes ist eine hohe Nichtbeanstandungsquote im Rahmen der MD-Prüfung für das Stiftungsklinikum PROSELIS belegt. Durch die konsequenten Weiterentwicklungen der Dokumentations-, Kodier- und Abrechnungsprozesse inklusive Verteidigung konnte eine nachhaltige Reduktion der nachträglichen Rechnungskorrekturen und Strafzahlungen sowie ggfs. gute Ausgangslage für die im Gesetzesentwurf vorgesehene neue Stichprobenprüfung erreicht werden. Eine weitere Optimierung wird auch in den kommenden Jahren konsequent vorangetrieben.

Durch die chefärztlichen Nachbesetzungsverfahren, die zum Ende des Geschäftsjahres bzw. zum Beginn des Jahres 2024 erfolgreich vollzogen wurden, verspricht sich das Unternehmen eine weitere Spezialisierung in den jeweiligen Leistungsfeldern sowie mit einer verbesserten Positionierung im Marktumfeld respektive der Zuweisung von Leistungsgruppen in der Krankenhausplanung.

Aufgrund hoher Festpreiskonditionen hat sich das Stiftungsklinikum PROSELIS zum fraktionierten Einkauf von Strom und Gas entschieden: Neben einem Grundstock an festen Abnahmemengen für 2024 werden die Restmengen der beiden Energiearten tagesbezogen am Spotmarkt gekauft. Aufgrund nach derzeitigem Stand günstigerer bzw. weiter sinkender Preise wird eine Verbesserung zur Planung 2024 erwartet.

Die geförderte und seitens der Gesellschafter unterstützte, quantitative Erweiterung der PROSELIS Pflegefachschule soll einen wesentlichen Beitrag zur Deckung des zukünftigen Bedarfs an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Pflegedienst leisten. Durch die direkte Steuerungsmöglichkeit des Ausbildungsniveaus, auch jenseits der formalen Erfordernisse, besteht die Hoffnung, dass nicht nur die quantitativen, sondern auch die qualitativen Anforderungen im Pflegedienst des Stiftungsklinikum PROSELIS erfüllt werden können. Der Erweiterungsbau wird voraussichtlich ab April 2024 in Betrieb gehen. Nach den Auswertungen des Statistischen Bundesamtes bestehen für die ausgebildeten Pflegefachpersonen überdurchschnittliche Verdienstmöglichkeiten ⁷ , sodass eine hinreichende Attraktivität des Ausbildungsberufes aus pekuniärer Sicht für eine entsprechende Nachfrage seitens der zukünftigen Auszubildenden unterstellt werden kann, um den zukünftigen Bedarf an Pflegefachkräften möglichst zu erfüllen.

⁷ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/03/PD24_121_62.html, abgerufen am 02.04.2024

Im Jahr 2022 wurde der Strategieentwicklungsprozess PROSELIS 2030 initiiert, der im Jahr 2023, unter Einbezug einer breiten Gruppe von Führungskräften, zur Erarbeitung einer Zukunftsvision führte, welche in 2024 auch der breiten Mitarbeiterschaft kommuniziert wird und im weiteren Verlauf in die operative Umsetzung gehen wird. Im Mittelpunkt stehen die Aspekte Medizinstrategie, Ambulantisierung, Personalstrategie sowie Digitalisierung und Prozesse. Damit sollen die bevorstehenden und sicherlich auch notwendigen Transformationsprozesse im Krankenhauswesen durch die partizipative und aktive Entwicklung eines Zukunftskonzeptes für das Stiftungsklinikum PROSELIS zielgerichtet unterstützt werden.

Recklinghausen, 13. Mai 2024

André Sonnentag, Geschäftsführer

Matthias Voigt, Geschäftsführer

Mathias Buckmann, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVSEITE

	31.12.2023		31.12.2022
	EUR		TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	938.113,00		910
2. Geleistete Anzahlungen	25.721,64		0
		963.834,64		910
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	36.689.253,00		39.303
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	253.878,00		252
3. Technische Anlagen	1.817.128,00		2.005
4. Einrichtungen und Ausstattungen	14.473.988,00		14.570
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	10.860.637,56		5.213
		64.094.884,56		61.343
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	175.000,00		100
2. Sonstige Finanzanlagen	549.323,69		539
		724.323,69		639
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	3.772.562,28		4.009
2. Unfertige Leistungen	1.449.896,55		1.695
		5.222.458,83		5.704
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	25.647.329,74		29.845
2. Forderungen an Gesellschafter	15.350,74		24
3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	21.477.808,35		15.803
- davon nach dem KHEntgG 16.567.681,41 EUR (Vorjahr 10.435 TEUR)
4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	54.033,05		0
5. Sonstige Vermögensgegenstände	903.667,46		734
		48.098.189,34		46.406
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		43.884.154,69		38.442
C. AUSGLEICHSPOSTEN NACH DEM KHG
Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung		2,00		0
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
Andere Abgrenzungsposten		440.132,19		463
E. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG		335.090,00		178
		163.763.069,94		154.085

PASSIVSEITE

	31.12.2023		31.12.2022
	EUR		TEUR
A. EIGENKAPITAL
1. Gezeichnetes Kapital	5.500.000,00		5.500
2. Kapitalrücklagen	21.174.779,48		21.175
3. Gewinnrücklagen	14.715.735,90		14.716
4. Gewinnvortrag	42.605.268,47		35.536
5. Jahresüberschuss	2.778.923,41		7.069
		86.774.707,26		83.996
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR FINANZIERUNG DES ANLAGEVERMÖGENS
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	25.692.342,63		26.670
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	6.559.610,00		6.141
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter	546.884,18		632
		32.798.836,81		33.443
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	30.290,55		112
2. Steuerrückstellungen	200.000,00		100
3. Sonstige Rückstellungen	12.473.863,25		12.000
		12.704.153,80		12.212
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.294,51		1
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 1.294,51 EUR (Vorjahr 1 TEUR)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.224.776,75		5.745
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 4.224.776,75 EUR (Vorjahr 5.745 TEUR)
3. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	21.660.148,11		13.055
davon nach dem KHEntgG 7.753.721,66 EUR (Vorjahr 474 TEUR)
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 21.660.148,11 EUR (Vorjahr 13.055 TEUR)
4. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	685.383,54		1.065
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 685.383,54 EUR (Vorjahr 1.065 TEUR)
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	27.757,18		371
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 27.757,18 EUR (Vorjahr 371 TEUR)
6. Sonstige Verbindlichkeiten	3.916.690,21		3.742
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 3.916.690,21 EUR (Vorjahr 3.742 TEUR)
davon aus Steuern 1.622.972,92 EUR (Vorjahr 1.607 TEUR)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 0,00 EUR (Vorjahr 47 TEUR)
		30.516.050,30		23.979
E. AUSGLEICHSPOSTEN AUS DARLEHENSFÖRDERUNG		441.685,61		442
F. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		527.636,16		13
		163.763.069,94		154.085

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2023

	2023		2022
	EUR		TEUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	136.974.088,40		141.109
2. Erlöse aus Wahlleistungen	8.107.941,44		6.562
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	18.228.472,39		16.688
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	883.226,54		1.809
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	26.916.443,00		24.085
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre 3.233.371,76 EUR (Vorjahr 2.999 TEUR)
5. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen	-244.926,18		716
6. Sonstige betriebliche Erträge	10.571.375,55		6.564
		201.436.621,14		197.533
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	94.853.654,74		90.368
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	21.484.802,53		20.852
- davon für Altersversorgung 5.936.910,78 EUR (Vorjahr 5.838 TEUR)
		116.338.457,27		111.220
8. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	49.170.415,90		45.425
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	17.312.996,19		16.036
		66.483.412,09		61.461
Zwischenergebnis		18.614.751,78		24.852
9. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	6.804.516,99		9.616
davon Fördermittel nach dem KHG 6.068.289,94 EUR (Vorjahr 9.316 TEUR)
10. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	5.612.116,73		5.802
11. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	6.327.497,01		9.470
12. Aufwendungen für nach dem KHG geförderte, nicht aktivierungsfähige Maßnahmen	127.787,30		164
		5.961.349,41		5.784
13. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	7.592.685,24		7.130
14. Sonstige betriebliche Aufwendungen	14.827.866,32		16.268
davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre 0,00 EUR (Vorjahr 180 TEUR)
		22.420.551,56		23.398
Zwischenergebnis		2.155.549,63		7.238
15. Erträge aus anderen Wertpapieren und aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	11.401,49		12
16. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.008.180,09		40
- davon aus der Abzinsung 36.000,00 EUR (Vorjahr 10 TEUR)
17. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	2.221,78		6
- davon aus der Aufzinsung 0,00 EUR (Vorjahr 6 TEUR)
		1.017.359,80		46
18. Steuern		393.986,02		215
davon vom Einkommen und vom Ertrag 334.138,00 EUR (Vorjahr 176 TEUR)
19. Jahresüberschuss		2.778.923,41		7.069

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

1. Allgemeiner Teil

Die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH mit Sitz in Recklinghausen ist unter der Nummer HRB 1469 in das Handelsregister beim Amtsgericht Recklinghausen eingetragen.

Gegenstand der Gesellschaft ist die Verwirklichung der Aufgaben der Caritas als Lebens- und Wesensäußerung der katholischen Kirche im Bereich der öffentlichen Gesundheitspflege, der Jugend- und Altenhilfe sowie der Erziehung, Volks- und Berufsbildung. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Förderung, den Betrieb und die Unterhaltung von Krankenhäusern, Ausbildungsstätten, Nebenbetrieben und sonstigen stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung, Rehabilitation und Pflege kranker, behinderter, hilfsbedürftiger und alter Menschen. Die Gesellschaft ist insbesondere Trägerin des Stiftungsklinikums PROSELIS, einem Plankrankenhaus mit zwei Betriebsstellen (Betriebsstelle A: Prosper- Hospital in Recklinghausen sowie Betriebsstelle B: St. Elisabeth-Hospital Herten).

Die steuerbegünstigten Zweckbetriebe der Gesellschaft sind von der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer befreit. Nicht befreit sind die steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB.

Die Aufstellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2023 erfolgte nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) in Verbindung mit der Verordnung über die Rechnungs- und Buchführungspflichten von Krankenhäusern (Krankenhaus-Buchführungsverordnung - KHBV). Vom Wahlrecht des § 1 Abs. 3 KHBV wurde Gebrauch gemacht.

Es wird auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit bilanziert.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände (Software) und die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der bisher aufgelaufenen und im Geschäftsjahr planmäßig fortgeführten Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear.

Zugänge mit Anschaffungskosten zwischen 150,00 € und 1.000,00 € werden grundsätzlich im Jahr ihrer Anschaffung sowie in den folgenden vier Geschäftsjahren linear abgeschrieben.

Die Überlassung der von der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH genutzten Grundstücke erfolgt bezogen auf die Betriebsstelle St. Elisabeth-Hospital Herten in Herten derzeit im Rahmen eines langfristig unkündbaren Pachtverhältnisses. Durch die langfristige Überlassung wird der Verpächter für die gewöhnliche Nutzungsdauer von der Einwirkung auf die Gebäude ausgeschlossen, so dass die Bilanzierung der Gebäude und der dazugehörigen Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens im Sinne der KHBV bei der Krankenhausträgergesellschaft als wirtschaftlicher Eigentümerin erfolgt.

Die Bewertung der unter den Finanzanlagen als Anteile an verbundenen Unternehmen ausgewiesenen Beteiligungen an der HRG-Hospital-Reinigungs-Gesellschaft mbH, Recklinghausen, der HSG-Hospital-Service-Gesellschaft mbH, Recklinghausen, und der AVVR-Ambulantes Versorgungszentrum Vest Recklinghausen gGmbH, Recklinghausen, erfolgt zum Nennwert der Geschäftsanteile, der zugleich die Anschaffungskosten darstellt.

Die Bewertung der sonstigen Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Einkaufspreisen/Durchschnittspreisen bewertet.

Unter den unfertigen Leistungen werden die Behandlungskosten von Patienten ausgewiesen, die über den Abschlussstichtag hinaus im Krankenhaus behandelt wurden und für die erst im Folgejahr eine aDRG-Fallpauschale/ein Pflegeentgelt abgerechnet wird (so genannte Überlieger). Die Bewertung erfolgte auf Basis vereinfacht ermittelter Herstellungskosten im Sinne von § 255 HGB unter Beachtung des Grundsatzes der verlustfreien Bewertung.

Die Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nominalbetrag angesetzt. Ausfallrisiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nominalbetrag angesetzt.

Der Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung, der ursprünglich nach den Vorschriften des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) und der KHBV gebildet wurde, ist mit einem Erinnerungswert von 2,00 € erfasst.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite der Bilanz sind nur Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, ausgewiesen.

Unter dem aktiven Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung wird der über die Verpflichtungen aus Altersteilzeitverhältnissen hinausgehende Zeitwert des ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus den Altersteilzeitverpflichtungen dienenden Vermögens, das dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen ist, ausgewiesen.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens werden in Übereineinstimmung mit dem geförderten Anlagevermögen gebildet und entsprechend den Abschreibungen bzw. Restbuchwertabgängen aufgelöst.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt mit dem Barwert unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G). Bei der Berechnung der Rückstellungen für die Anwartschaft auf Witwenrente wird die kollektive Berechnungsmethode angewandt. Der Berechnung liegt eine Schätzung des Rententrends von 2,0 % p. a. zu Grunde. Die Abzinsung erfolgt pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren in Höhe von 1,82 %, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Bei Abzinsung mit dem durchschnittlichen Zinssatz aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren hätte der Zinssatz bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren 1,74 % betragen. Hieraus resultiert ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 115 €, der einer Ausschüttungssperre unterliegt.

Mittelbare Versorgungszusagen gegenüber Arbeitnehmern bestehen bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands Anstalt des öffentlichen Rechts (KZVK) in Köln. Aus der Umstellung von einem umlagefinanzierten auf ein kapitalgedecktes Versorgungssystem hat sich bei der KZVK eine finanzökonomische Deckungslücke ergeben, die für die Gesellschaft eine mittelbare Pensionsverpflichtung darstellt. Der Betrag der zum 31. Dezember 2023 auf die Gesellschaft entfallenden mittelbaren Pensionsverpflichtung kann aus der Berechnungsgrundlage des bis zum 31. Dezember 2019 von der KZVK bei ihren Mitgliedsunternehmen zur Schließung dieser Deckungslücke erhobenen Finanzierungsbeitrags abgeleitet werden. Er beläuft sich zum 31. Dezember 2023 auf 20.069 T€ und entspricht dem unter Anwendung des Zinssatzes nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB ermittelten Barwert der ursprünglich bis zum Jahr 2040 erwarteten Finanzierungsbeiträge. In Ausübung des Wahlrechtes nach Art. 28 Abs. 1 Satz 2 des Einführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) wurde jedoch auf die Passivierung einer entsprechenden Rückstellung verzichtet.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen, die bis zum Abschlussstichtag verursacht wurden. Sie sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Der Ausgleichsposten aus Darlehensförderung wurde entsprechend den Vorschriften des KHG und der KHBV gebildet.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten auf der Passivseite der Bilanz sind nur Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, ausgewiesen.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Die Zusammensetzung und die Entwicklung des Anlagevermögens sind im, um immaterielle Vermögensgegenstände und Finanzanlagen erweiterten, Anlagennachweis, der diesem Anhang als abschließende Anlage beigefügt ist, dargestellt.

Die Gesellschaft ist an den nachfolgend aufgeführten Gesellschaften beteiligt:

Firma	Sitz	Höhe des Anteils €/%	Eigenkapital zum 31.12.2023	Jahresergebnis 2023
			€	€
HSG-Hospital-Service-Gesellschaft mbH	Recklinghausen	25.000,00/ 100	527.426,38	+ 101.746,06
HRG-Hospital-Reinigungs-Gesellschaft mbH	Recklinghausen	50.000,00/ 100	161.704,84	+ 29.539,95
AVVR-Ambulantes Versorgungszentrum Vest Recklinghausen gGmbH	Recklinghausen	100.000,00/ 100	90.475,82	- 2.305,72

Der Posten Forderungen an Gesellschafter umfasst - wie im Vorjahr - in vollem Umfang Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen mit 7.242 T€ Verpflichtungen im Personalbereich (insbesondere Urlaub, Arbeitszeitguthaben, Jubiläumszuwendungen, Verpflichtungen aus Altersteilzeitverhältnissen) sowie mit 5.232 T€ weitere Sachverhalte wie erwartete Erlösminderungen, Kosten der Archivierung und ausstehende Rechnungen.

Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeitverhältnissen werden mit Vermögensgegenständen i. S. d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB (insolvenzgesicherte Sparguthaben bzw. Ansprüchen aus Rückdeckungsversicherungen) verrechnet. Der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderliche Erfüllungsbetrag der verrechneten Verpflichtungen aus Altersteilzeitverhältnissen beträgt zum Abschlussstichtag 2.122 T€. Der beizulegende Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände, der ihren Anschaffungskosten entspricht, beläuft sich zum Abschlussstichtag auf 1.545 T€.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind - wie geschäftsüblich - teilweise durch Eigentumsvorbehalte zugunsten der Lieferanten gesichert.

Unter dem Posten Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens werden zweckgebundene Fördermittel des Landes Nordrhein- Westfalen ausgewiesen, die der Gesellschaft im Rahmen der Corona-Pandemie als Billigkeitsleistungen gewährt wurden.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind zugleich - wie im Vorjahr - in voller Höhe Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß der KHBV i. V. m. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Folgender GuV-Posten enthält angabepflichtige Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung und/oder außergewöhnlicher Bedeutung:

GuV-Posten	Art	Betrag
Sonstige betriebliche Erträge	Pauschaler Ausgleich nach § 26f KHG	4.970 T€

Zudem enthalten folgende GuV-Posten weitere angabepflichtige Erträge und Aufwendungen, die anderen Geschäftsjahren zuzurechnen sind:

GuV-Posten	Art	Betrag
Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	Ausgleichsbeträge für frühere Geschäftsjahre	3.233 T€
Sonstige betriebliche Erträge	Auflösung von Rückstellungen	1.816 T€
Sonstige betriebliche Erträge	Nebenkostenerstattungen für Vorjahre	518 T€
Sonstige betriebliche Erträge	Personalkostenerstattungen für Vorjahre	411 T€
Sonstige betriebliche Aufwendungen	Rückzahlungsrisiken aus Vorjahren	380 T€

Die Erträge aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre resultieren aus der Anpassung der Schätzungen bezüglich der zu vereinbarenden Erlösausgleiche für die Jahre 2020 bis 2022. Dementsprechend wird für künftige Geschäftsjahre insgesamt mit entsprechend höheren Liquiditätszuflüssen gerechnet.

Die sonstigen betrieblichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betreffen maßgeblich potenzielle Risken nachträglicher Erlösminderungen (1.535 T€), so dass sich die künftig zu erwartenden Liquiditätsabflüsse reduziert haben.

Die sonstigen betrieblichen Erträge aus Nebenkostenerstattungen für Vorjahre und Personalkostenerstattungen für Vorjahre haben die Liquidität der Gesellschaft bereits erhöht bzw. werden künftig noch zu Liquiditätszuflüssen führen. Aus den Rückzahlungsrisiken aus Vorjahren könnten sich künftige Liquiditätsabflüsse ergeben.

5. Sonstige Angaben

5.1 Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen:

Herr Dr. Martin Rothfuchs (Vorsitzender des Aufsichtsrates),

Düsseldorf (Geschäftsführer der Arenbergischen Gesellschaften)

Herr Norbert Mertens (stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates),

Herten (Pfarrer)

Herr Dipl.-Kaufmann Ralf Klaßmann,

Köln (Wirtschaftsprüfer, Steuerberater)

Herr Reinhard Ollmert,

Herten (Rendant)

Herr Wolfgang Pantförder,

Recklinghausen (Bürgermeister der Stadt Recklinghausen a. D.)

Herr Hans-Jochem Schnitzler,

Herten (Steuerberater)

Herr Alois Schulte Sasse,

Recklinghausen (Wirtschaftsprüfer, Steuerberater)

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betrugen im Jahr 2023 46 T€. Auf den Aufsichtsrat finden die Vorschriften des Aktiengesetzes gemäß § 52 Abs. 1 GmbHG keine Anwendung.

5.2 Geschäftsführung

Die Geschäftsführung setzt sich wie folgt zusammen:

Herr André Sonnentag, Recklinghausen (Vorsitzender)

(kaufmännische Geschäftsführung der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH)

Herr Matthias Voigt, Recklinghausen

(kaufmännische Geschäftsführung der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH)

Herr Mathias Buckmann, Olfen

(kaufmännische Geschäftsführung der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH)

Bezüglich der Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wird von der Befreiungsvorschrift gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

5.3 Anzahl der Arbeitnehmer

Im Jahr 2023 waren durchschnittlich 1.745 Arbeitnehmer bei der Gesellschaft beschäftigt. Sie verteilen sich wie folgt auf die Dienstarten:

Ärztlicher Dienst	285
Pflegedienst	686
Übrige Dienstarten	774

5.4 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die zum Bilanzstichtag bestehenden wesentlichen sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

	Aufwand p.a.	Restlaufzeit des Vertrages in Jahren	Restlaufzeit von mehr als einem bis fünf Jahre	Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
	T€		T€	T€
Pachtvertrag I	40	8	162	121
Pachtvertrag II	59	8	237	178
Dienstleistungsvertrag Drucker	146	2	146	0

Die Pachtverträge I und II wurden mit einem der Gesellschafter geschlossen.

Zudem bestehen zum 31. Dezember 2023 finanzielle Verpflichtungen aus getätigten aber noch nicht abgerechneten Bestellungen in Höhe von 5,6 Mio. €.

5.5 Haftungsverhältnisse

Im Zusammenhang mit einem Betriebsübergang auf die HSG-Hospital-Service- Gesellschaft mbH, Recklinghausen, (verbundenes Unternehmen) wurde gegenüber der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands (KZVK) in Köln eine selbstschuldnerische Bürgschaft für Ansprüche aus § 15 der Satzung der KZVK (Ausgleichsbetrag) übernommen. Die Verpflichtung aus der Bürgschaft ist begrenzt auf den Ausgleichsbetrag in Höhe der im Zeitpunkt der Beendigung der Beteiligung der HSG-Hospital-Service-Gesellschaft mbH auf der KZVK lastenden Verpflichtungen.

Da die HSG-Hospital-Service-Gesellschaft mbH keine Einstellung ihres Geschäftsbetriebs plant, ist derzeit mit einer Inanspruchnahme der Gesellschaft aus der Bürgschaft nicht zu rechnen.

5.6 Abschlussprüferhonorar

Die Angabe über das Abschlussprüferhonorar nach § 285 Nr. 17 HGB erfolgt entsprechend der gesetzlichen Möglichkeit in dem Konzernabschluss der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH, Recklinghausen.

5.7 Konzernzugehörigkeit

Die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH stellt als Mutterunternehmen einen Konzernabschluss auf. Dieser wird durch Einreichung beim elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

5.8 Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres unter Einbeziehung des bestehenden Gewinnvortrages auf neue Rechnung vorzutragen.

Recklinghausen, den 13. Mai 2024

André Sonnentag, Geschäftsführer

Matthias Voigt, Geschäftsführer

Mathias Buckmann, Geschäftsführer

Anlagennachweis für das Geschäftsjahr 2023

	Entwicklung der Anschaffungswerte
Bilanzposten: A. Anlagevermögen	Anfangsstand	Zugang	Umbuchungen	Abgang	Endstand
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
	2	3	4	5	6
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.803.912,19	450.595,10	0,00	270.436,48	5.984.070,81
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	25.721,64	0,00	0,00	25.721,64
	5.803.912,19	476.316,74	0,00	270.436,48	6.009.792,45
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	97.292.821,53	336.039,59	+ 144.788,07	641.647,34	97.132.001,85
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	1.676.861,63	33.780,72	0,00	0,00	1.710.642,35
3. Technische Anlagen	13.509.242,84	9.480,72	0,00	0,00	13.518.723,56
4. Einrichtungen und Ausstattungen	60.418.799,33	3.072.188,09	+ 680.113,94	5.724.625,86	58.446.475,50
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.212.550,92	6.478.563,61	824.902,01	5.574,96	10.860.637,56
	178.110.276,25	9.930.052,73	824.902,01	6.371.848,16	181.668.480,82
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	100.000,00	75.000,00	0,00	0,00	175.000,00
2. Sonstige Finanzanlagen	538.642,20	10.681,49	0,00	0,00	549.323,69
	638.642,20	85.681,49	0,00	0,00	724.323,69
	184.552.830,64	10.492.050,96	824.902,01	6.642.284,64	188.402.596,96

	Entwicklung der Abschreibungen
Bilanzposten: A. Anlagevermögen	Anfangsstand	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Entnahme für Abgänge	Endstand
	EUR	EUR	EUR	EUR
	7	8/9	10/11	12
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.894.191,19	422.203,10	270.436,48	5.045.957,81
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.894.191,19	422.203,10	270.436,48	5.045.957,81
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	57.990.279,53	3.094.116,66	641.647,34	60.442.748,85
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	1.424.465,63	32.298,72	0,00	1.456.764,35
3. Technische Anlagen	11.503.845,84	197.749,72	0,00	11.701.595,56
4. Einrichtungen und Ausstattungen	45.848.787,33	3.846.317,04	5.722.616,87	43.972.487,50
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	116.767.378,33	7.170.482,14	6.364.264,21	117.573.596,26
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Sonstige Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0.00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	121.661.569,52	7.592.685,24	6.634.700,69	122.619.554,07


Bilanzposten: A. Anlagevermögen	Restbuchwerte 31.12.2023
	EUR
	13
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	938.113,00
2. Geleistete Anzahlungen	25.721,64
	963.834,64
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	36.689.253,00
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	253.878,00
3. Technische Anlagen	1.817.128,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	14.473.988,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	10.860.637,56
	64.094.884,56
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	175.000,00
2. Sonstige Finanzanlagen	549.323,69
	724.323,69
	65.783.042,89

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH, Recklinghausen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH, Recklinghausen, der zugleich der Jahresabschluss des Krankenhauses Stiftungsklinikum PROSELIS, Recklinghausen, ist, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH, Recklinghausen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023, der zugleich den Lagebericht des Krankenhauses darstellt, geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zum 31. Dezember 2023 sowie jeweils deren Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und

Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der KHBV in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können,
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses abzugeben,
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben,
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft oder des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Krankenhausträgergesellschaft oder das Krankenhaus ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen können,
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses,
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, 13. Mai 2024

Solidaris Revisions-GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Jens Thomsen, Wirtschaftsprüfer

Martin Freyberg, Wirtschaftsprüfer

Auszug aus dem Protokoll der ordentlichen Gesellschafterversammlung der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH am 07.06.2024

TOP 3 Feststellung des Jahresabschlusses 2023

Die Gesellschafterversammlung der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH beschließt auf Empfehlung des Aufsichtsrates einstimmig, den Jahresabschluss 2023 der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH mit einem Jahresüberschuss von 2.778.923,41 € sowie einer Bilanzsumme von 163.763.069,94 € festzustellen.

TOP 4 Verwendung des Jahresergebnisses 2023

Die Gesellschafterversammlung der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH beschließt auf Empfehlung des Aufsichtsrates einstimmig, als Ergebnisverwendung den Jahresüberschuss 2023 in Höhe von 2.778.923,41 € dem Gewinnvortrag zuzuführen.

BERICHT ZUR GLEICHSTELLUNG UND ENTGELTGLEICHHEIT FÜR DEN 3-JAHRESZEITRAUM 2020 BIS 2022

I. STATISTISCHE ANGABEN

Der Gesamtzahl von männlichen und weiblichen Angestellten stellt sich im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 wie folgt dar:

	2022
	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt
Frauen	773	593	1366
Männer	301	192	493
Gesamt	1074	785	1859

	2019
	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt
Frauen	816	687	1503
Männer	496	40	536
Gesamt	1312	727	2039

	Veränderung
	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt
Frauen	-43	-94	137
Männer	-195	152	-43
Gesamt	-238	58	-180

II. MAßNAHMEN ZUR FÖRDERUNG DER GLEICHSTELLUNG VON FRAUEN UND MÄNNERN

Die Auswahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen der Einstellung, der betrieblichen Weiterbildung sowie Beförderung erfolgt bei der Stiftungsklinikum PRO- SELIS gGmbH ausschließlich nach sachlichen und leistungsbezogenen Kriterien. Unternehmensinterne Leitlinien sorgen dafür, dass die gesetzlichen Anforderungen zur Chancengleichheit für Frauen und Männer bekannt sind.

Grundsätzlich wird von der Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH bei der Besetzung der vorhandenen Arbeitsplätze eine angemessene Berücksichtigung Angehöriger beider Geschlechter angestrebt. Dies gilt genauso für die Besetzung von offenen Stellen mit Führungsfunktionen. Ausschreibungen sind grundsätzlich geschlechtsneutral formuliert.

Auch erfolgen regelmäßige Schulungen von Führungskräften zu benachteiligungsfreier Personalauswahl sowie sämtlicher Mitarbeiter im Hinblick auf die Gleichbehandlung und Geschlechtergleichstellung nach den Vorschriften des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG).

Darüber hinaus entwickelt die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH laufend Initiativen familienfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um so für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine größtmögliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erreichen.

Zur Schaffung familienfreundlicher Rahmenbedingungen werden hierzu flexible Arbeitszeitmodelle angeboten, die auch jederzeit eine Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit zulassen. Auch werden nach dem Ende einer Elternzeit Rückkehrgespräche geführt.

Des Weiteren unterhält die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH einen Betriebskindergarten mit 5 Plätzen.

III. MAßNAHMEN ZUR HERSTELLUNG VON ENTGELTGLEICHHEIT ZWISCHEN FRAUEN UND MÄNNERN

Die Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH wendet auf die Arbeitsverhältnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes an. Es handelt sich dabei um ein Entgeltsystem, das die Vergütung im Wege eines diskriminierungsfreien Eingruppierungsverfahrens vergleichbar, transparent und ausschließlich funktionsbezogen, d. h. personenunabhängig und damit geschlechtsneutral regelt.

Auch in Führungsfunktionen bzw. bei außertariflicher Entlohnung wird die Vergütung geschlechtsneutral festgelegt. Hierbei ist zu bedenken, dass das Gesundheits- und Sozialwesen in besonderem Maße von einem Fachkräftemangel betroffen ist, so dass schon aus diesem Grund eine Unterscheidung nach dem Geschlecht bei jeglicher Auswahlentscheidung oder Vereinbarung einer Vergütung ausgeschlossen ist.