Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH

Eschborn

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH

Eschborn

Grundlagen des Unternehmens

Geschäftstätigkeit der Gesellschaft

Die überwiegende Geschäftstätigkeit der Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH (nachfolgend auch Multi-Invest oder Gesellschaft genannt) besteht wie in den vergangenen Jahren in der Vermittlung diverser Anlageprodukte, insbesondere Investmentfonds, Riester-Verträge sowie Edelmetallanlagen, die größtenteils von der Max Heinrich Sutor OHG in Hamburg (nachfolgend Sutor Bank) aufgelegt und verwaltet werden. Grundlage der Geschäftstätigkeit ist eine Erlaubnis gemäß § 34f der Gewerbeordnung (GewO). Die Vermittlungstätigkeit erfolgt dabei unter Zuhilfenahme von vertraglich an die Multi-Invest angebundenen freien Finanzmaklern/-vermittlern. Weiterhin vermietet die Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH mehrere von ihr erworbene Eigentumswohnungen.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Wie in den Vorjahren erzielte die Multi-Invest ihre Umsatzerlöse überwiegend im Inland, so dass es für die Beurteilung der Gesellschaft lediglich die wirtschaftliche Lage sowie die Entwicklung des Zinsniveaus in Deutschland zu betrachten gilt.

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2020 von der Corona-Pandemie geprägt. Die Corona-Pandemie hinterließ deutliche Spuren in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Nach der Berechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ging das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,6 Prozent zurück. Die privaten Konsumausgaben gingen im Vorjahresvergleich preisbereinigt um 5,0 Prozent zurück, dagegen wirkten die Konsumausgaben des Staates stabilisierend in der Corona-Krise mit einem Anstieg von 3,4 Prozent. Die Bruttolöhne und -gehälter gingen gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent, vor allem aufgrund des massiven Anstiegs der Kurzarbeit, zurück. Die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sowie das angepasste Verhalten der Bevölkerung führten dazu, dass die privaten Haushalte ihr verfügbares Einkommen im Jahr 2020 nicht im gewohnten Umfang ausgaben. Infolgedessen stieg die Sparquote aller privaten Haushalte auf 16,3 Prozent, das waren 5,4 Prozent mehr als 2019 (10,9 Prozent). Der von der Gesellschaft für Konsumforschung ermittelte Konsumklimaindex lag im Dezember 2020 bei -6,8 Punkten und damit um 16,5 Punkte niedriger als im Dezember 2019.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Entwicklung der Finanzdienstleistungsbranche stand 2020 gleichermaßen im Zeichen der Corona-Pandemie. Die Entwicklung der Zinssätze befand sich weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Trotz der wirtschaftlichen Lage und der einhergehenden Einschränkungen sowie steigender Inflation blieben die Investitionen in Anlageprodukte, die auch von der Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH vertrieben werden, weithin stabil. Als alternative Anlagemöglichkeit sind diese, nicht so stark von Wertschwankungen betroffen, da zum Beispiel der Goldpreis in Zeiten der Corona Krise sich als stabil erwies.

Geschäftsverlauf

Durch den Rückgang der Vertragsneuabschlüsse (insgesamt um 5,9 Prozent) sanken die Umsatzerlöse um rund 2,2 Prozent auf TEUR 13.991 (Vj.: TEUR 14.308).

Die im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren sonstigen betrieblichen Erträge (TEUR 1.550, Vj.: TEUR 1.039) und gleichzeitig geringeren sonstigen Aufwendungen (TEUR 9.918, Vj.: TEUR 10.916) haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss über dem Vorjahresniveau in Höhe von TEUR 1.967 (Vj.: TEUR 1.122) erwirtschaftet hat. Die Erwartungen der Multi-Invest an die Geschäftsentwicklung im Laufe des Jahres 2020 wurden trotz Corona-Pandemie weitestgehend übertroffen.

Die Bilanzsumme stieg um 5,9 Prozent auf TEUR 28.723 (Vj.: TEUR 27.114). Dafür sind insbesondere der Anstieg der Vorräte (Metallbestände) und der Forderungen gegenüber Kunden verantwortlich. Das Eigenkapital sank im Jahr 2020 um 5,8 Prozent auf TEUR 13.559. Das Fremdkapital stieg um 19,2 Prozent auf TEUR 15.164.

Der Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen ist die Gesellschaft im Geschäftsjahr nachgekommen.

Lage des Unternehmens

Nachfolgend werden die Zahlen der Bilanz per 31. Dezember 2020 sowie der Gewinn- und Verlustrechnung vom 01. Januar bis 31. Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahr dargestellt. Im Anschluss daran wird zu einer besseren Bewertung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auf einzelne Posten näher eingegangen.

	2020	2019	Veränderung	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Anlagevermögen	8.731	9.014	-317	-3,1
Umlaufvermögen	19.987	18.096	1.891	10,4
davon Vorräte	402	255	147	57,6
davon Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	18.741	16.939	1.802	10,6
davon Kassenbestand, Bankguthaben	844	902	-58	-6,4
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	5	4	1	25,0
Eigenkapital	13.559	14.392	-833	-5,8
davon gezeichnetes Kapital	25	25	0	0,0
davon Nennbetrag eigene Anteile	-2	-2	0	0,0
davon Gewinnvortrag	11.569	13.247	-1.678	-12,7
davon Jahresüberschuss	1.967	1.122	845	75,3
Fremdkapital	15.164	12.722	2.442	19,2
davon Rückstellungen	2.656	2.230	426	19,1
davon Verbindlichkeiten	12.508	10.492	2.016	19,2
Bilanzsumme	28.723	27.114	1.609	5,9
Verpflichtungen aus der Verwahrung von Kundenbeständen	4.104	4.002	102	2,5

Vermögenslage

Das Anlagevermögen ist auf TEUR 8.731 (Vj.: TEUR 9.014) gesunken und stellt 30,4 Prozent des Gesamtvermögens dar. Davon entfallen TEUR 8.377 (Vj.: TEUR 8.557) auf zu Vermietungszwecken erworbene Eigentumswohnungen. Weiterhin enthält das Anlagevermögen Betriebs- und Geschäftsausstattungen in Höhe von TEUR 320 (Vj.: TEUR 399). Der Rückgang des Anlagevermögens ist durch planmäßige Abschreibungen bedingt.

Die Vorräte (TEUR 402, Vj.: TEUR 255) enthalten den Eigenbestand der Multi-Invest an Edelmetallen und Strategischen Metallen. Es wurden Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 4 HGB in Höhe von TEUR 85 (Vj.: TEUR 29) auf die jeweils niedrigeren Marktpreise zum 31. Dezember 2020 vorgenommen. Für den Anstieg des Vorratsvermögens sind Bestandseinkäufe verantwortlich.

Der Posten "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" (TEUR 18.382, Vj.: TEUR 16.550) beinhaltet insbesondere die Forderungen gegenüber Kunden aus den aktivierten Vertragsabschlussgebühren (TEUR 18.866, Vj.: TEUR 18.108), die Forderungen aus den Depotbetreuungs- und Lagergebühren (TEUR 405; Vj.: TEUR 306), sowie die Forderungen gegenüber Vermittlern aus Ansprüchen auf Provisionsrückzahlungen (TEUR 1.197, Vj.: TEUR 1.409). Der trotz insgesamt zurückgegangener Antragszahlen zu verzeichnende Anstieg der Forderungen gegenüber Kunden beruht größtenteils auf den im Vergleich zum Vorjahr wesentlich höheren Antragszahlen eines Produktes, das durchschnittlich bedeutend höhere Abschlusskosten sowie längere Laufzeiten aufweist. Bezüglich der Forderungen gegenüber Kunden und Vermittlern wurde ein Wertberichtigungsbedarf von insgesamt TEUR 3.144 (Vj.: TEUR 4.244) berücksichtigt und von dem Posten abgesetzt.

Dem Einzelwertberichtigungsbedarf bei den Forderungen gegenüber Vermittlern aus Provisionsrückzahlungen liegen die in der Vergangenheit gewonnenen Erfahrungen in Bezug auf die Zahlungsmoral und -fähigkeit der Vermittler zugrunde. Im Berichtsjahr ist dieser Wertberichtigungsbedarf aufgrund einer höheren Zahlungsmoral zurückgegangen. Der pauschale Wertberichtigungsbedarf bestimmt sich nach dem Verhältnis von eingereichten und stornierten Verträgen. Die so ermittelte Wertberichtigungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr aufgrund wesentlich geringerer Vertragsstornierungen gesunken.

Die Summe der unter dem Posten "sonstige Vermögensgegenstände" ausgewiesenen Beträge beläuft sich auf TEUR 359 (Vj.: TEUR 389). Dabei handelt es sich insbesondere um Forderungen aus der Aktivierung des Körperschaft- und Gewerbesteuerguthabens 2019 (unverändert zum Vorjahr TEUR 210). Weiterhin sind hier Forderungen aus gewährten Provisionsvorschüssen (TEUR 74, Vj.: TEUR 95), einer gezahlten Mietkaution (unverändert zum Vorjahr TEUR 34) sowie diverse kleinere Vermögensgegenstände ausgewiesen.

Die in der Bilanz ausgewiesenen Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 844 (Vj.: TEUR 902) stellen so gut wie ausschließlich täglich fällige Kontokorrentforderungen dar. Eine längerfristige Anlage erfolgte wegen der damit verbundenen geringeren Flexibilität sowie des sehr geringen Zinsniveaus nicht.

Finanzlage (Kapitalstruktur, Investitionen, Liquidität)

Kapitalstruktur

Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2020 beträgt TEUR 13.559 (Vj.: TEUR 14.392). Der Rückgang in Höhe von 5,8 Prozent steht im Zusammenhang mit Gewinnausschüttungen. Gegenläufig wirkte der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres in Höhe von TEUR 1.967 (Vj.: TEUR 1.122). Die Eigenkapitalquote reduzierte sich auf 47,2 Prozent (Vj.: 53,1 Prozent).

Die sonstigen Rückstellungen (TEUR 362, Vj.: TEUR 356) beinhalten in Höhe von TEUR 242 (Vj.: TEUR 198) ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Anlegern aus der vertraglich vereinbarten Rückvergütung der Vertragsabschlussgebühr bei Einzahlung eines bestimmten Mindestbetrages sowie der vertraglich vereinbarten Gewährung des Treuebonus nach einer bestimmten Einzahlungsdauer. Für den Anstieg ist hauptsächlich die erstmalige Berücksichtigung der Rückstellung für die vertragliche Verpflichtung zur Gewährung eines Treuebonus an Kunden verantwortlich. TEUR 22 (Vj.: TEUR 57) betreffen ungewisse Verbindlichkeiten für Rechtsstreitigkeiten. TEUR 41 (Vj.: TEUR 42) sind ungewisse Verbindlichkeiten vorwiegend aus erteilten Aufträgen oder gesetzlichen Verpflichtungen zur Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020.

Der Posten "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" in Höhe von TEUR 3.643 (Vj.: TEUR 3.485) beinhaltet im Wesentlichen die Verbindlichkeiten gegenüber Vermittlern aus der einbehaltenen Stornoreserve (TEUR 2.883, Vj.: TEUR 2.741) sowie aus noch nicht ausgezahlten Provisionsabrechnungen, den Depotbetreuungs- und Vermögensverwaltungsgebühren (TEUR 653, Vj.: TEUR 648).

Unter dem Posten "sonstige Verbindlichkeiten" (TEUR 8.865, Vj.: TEUR 7.007) sind die von der Multi-Invest Sachwerte GmbH gewährten Darlehen (unverändert zum Vorjahr TEUR 3.850), Bankendarlehen zur Finanzierung des Kaufs von zur Vermietung bestimmten Eigentumswohnungen (TEUR 1.510, Vj.: TEUR 1.571), ein Banken-Betriebsmittelkredit (TEUR 535, Vj.: TEUR 503) sowie die von einem Gesellschafter gewährten Darlehen (TEUR 2.600, Vj.: TEUR 942) ausgewiesen. Sonstige Verbindlichkeiten (TEUR 154, Vj.: TEUR 2) beinhalten hauptsächlich Darlehenszinsen, die bereits im Januar des Folgejahres beglichen wurden.

Sicherheiten wurden in Form der Eintragung von Grundschulden und der Abtretung von Miet- bzw. Pachtzinsforderungen sowie der Abtretung von Forderungen aus Vermittlungsvereinbarungen für einen Betrag in Höhe von TEUR 2.045 (Vj.: TEUR 2.074) gestellt.

Die von der Gesellschaft verwalteten Kundenbestände an Edelmetallen weisen zum 31. Dezember 2020 einen Gesamtwert von TEUR 4.104 (Vj.: TEUR 4.002) auf. Der Ausweis erfolgt unter der Bilanz als "Verpflichtungen aus Treuhandvermögen".

Investitionen

Im Geschäftsjahr wurden keine neuen Investitionen (Vj.: TEUR 2.162) in den Erwerb von Eigentumswohnungen zu Vermietungszwecken getätigt. Die bereits im Bestand befindlichen Objekte sind, mit kurzen Unterbrechungen bei einzelnen Wohnungen, durchgängig und zu marktüblichen Preisen vermietet.

Liquidität

Trotz der Tatsache, dass der größte Teil der Vermittlerprovisionen von der Multi-Invest direkt nach Anlauf des Vertrages, also nicht entsprechend der Branchenpraxis ratierlich, ausgezahlt wird, war die Zahlungsfähigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit gewährleistet.

Ertragslage

	2020	2019	Veränderung	Veränderung
	T€	T€	T€	%
Umsatzerlöse	13.991	14.308	-317	-2,2
sonstige betriebliche Erträge	1.550	1.030	520	50,5
Materialaufwand	407	323	84	26,0
Personalaufwand	1.742	1.663	79	4,8
Abschreibungen	303	465	-162	-34,8
sonstige betriebliche Aufwendungen	9.918	10.916	-998	-9,1
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	101	0	101	100,0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	448	374	74	19,8
Ergebnis vor Steuern	2.824	1.597	1.227	76,8
Steuern vom Einkommen und Ertrag	849	472	377	79,9
Sonstige Steuern	8	3	5	166,7
Jahresüberschuss	1.967	1.122	845	75,3

Die Umsatzerlöse betrugen im Jahr 2020 TEUR 13.991 (Vj: TEUR 14.308). Der Rückgang um TEUR 317 basiert vor allem auf der Tatsache, dass bestimmte Anlageprodukte von Drittanbietern ab dem zweiten Quartal 2019 nicht mehr durch die Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH zum Vertrieb angeboten wurden (TEUR 527, Vj.: TEUR 656). Der Umsatzrückgang aus dem Vertrieb von Sutor-Anlageprodukten (TEUR 11.833, Vj.: TEUR 12.348) ist auf den Rückgang der Neuvertragsabschlüsse zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind von TEUR 1.030 im Jahr 2019 auf TEUR 1.550 im Jahr 2020 gestiegen. Vor allem ist dies auf den Anstieg der Erträge aus der Herabsetzung der Pauschalwertberichtigung (TEUR 959, Vj.: TEUR 53) zurückzuführen. Grund für den Anstieg ist die gesunkene Wertberichtigungsquote. Die Erträge aus der Herabsetzung der Einzelwertberichtigung sind auf TEUR 143 (Vj.: TEUR 361) und die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sind auf TEUR 118 (Vj.: TEUR 278) gesunken.

Der Materialaufwand ist um 26,0 Prozent gestiegen (TEUR 407, Vj.: TEUR 323). Der Anstieg des Vorratsvermögens ergibt sich hauptsächlich aus Bestandseinkäufen (TEUR 411, Vj.: TEUR 336).

Der Personalaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 79 auf TEUR 1.742 (Vj.: TEUR 1.663) erhöht.

Die Abschreibungen belaufen sich auf TEUR 303 (Vj.: TEUR 465). Der Rückgang ist insbesondere auf die im Vorjahr abgeschriebenen Forderungen gegenüber Vermittlern eines nicht mehr existenten Strukturbetriebs in Höhe von TEUR 176 zurückzuführen.

Die Höhe der sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrug in 2020 TEUR 9.918 (Vj.: TEUR 10.916). Die Veränderung zum Vorjahr beinhaltet unterschiedliche Entwicklungen. Die Grundstücksaufwendungen betragen TEUR 194 (Vj.: TEUR 151). Die Aufwendungen aus der Einstellung in die Pauschalwertberichtigung (TEUR 0, Vj.: TEUR 787) sowie Aufwendungen für Vermittlerprovisionen (TEUR 8.848, Vj.: TEUR 9.082) verzeichneten einen Rückgang. Der Rückgang der Pauschalwertberichtigung resultiert aus einer geringeren Wertberichtigungsquote.

Beim Posten "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" ist ein Anstieg auf TEUR 449 (Vj.: TEUR 374) zu verzeichnen, der überwiegend auf die Zinsaufwendungen für die langfristig aufgenommenen Darlehensverbindlichkeiten zurückzuführen ist. Der geringe Anstieg der Darlehenszinsen im Verhältnis zum Anstieg der Darlehensverbindlichkeiten resultiert aus der Tatsache, dass ein Darlehen in Höhe von TEUR 1.300 erst im dritten Quartal des Geschäftsjahres aufgenommen wurde.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Die Steuerung der Gesellschaft erfolgt über die Zahl der Neuvertragsabschlüsse sowie der Höhe der Umsatzerlöse.

Die Anzahl der Vertragsneuabschlüsse hat sich im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 5,9 Prozent verringert. Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent gesunken. Dies ist unter anderem auf die gesetzlichen Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie zurückzuführen.

Risiko-, Chancen und Prognosebericht

Die zukünftige Geschäftsentwicklung der Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH ist grundsätzlich mit allen Chancen und Risiken verbunden, die mit dem Vertrieb von Finanzprodukten und der Vermietung von Eigentumswohnungen einhergehen.

Die Gesellschaft beobachtet daher intensiv die wirtschaftlichen und politischen Indikatoren, um darauf umgehend und angemessenen reagieren zu können. Die Geschäftsführung erhält dazu tägliche Informationen über Antragszahlen und die Liquidität.

Der Prognosezeitraum umfasst das auf den Bilanzstichtag folgende Geschäftsjahr.

Das Jahr 2021 ist mit Unsicherheit in Bezug auf volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen durch den anhaltenden Verlauf der Covid-19 Pandemie behaftet. Hohe Unsicherheit besteht zudem über die mittelfristigen Folgen der Pandemie. Dennoch ist die Gesellschaft überzeugt, die geschäftlichen Risiken weiterhin zu beherrschen und darüber hinaus die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre auch unter schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich weiterführen und verstärken zu können.

Risiken

Die für die Multi-Invest relevanten Risiken werden nachfolgend aufgeführt:

Uneinbringlichkeit von Forderungen

Ein Risiko im Geschäftsmodell der Multi-Invest liegt in der Gefahr, die fast vollständig beim Anlaufen der Verträge ausgezahlten Vermittlungsprovisionen im Falle eines Stornos des zugrundeliegenden Vertrages vom Vermittler nicht zurückgezahlt zu bekommen. Die Multi-Invest versucht dieses Risiko durch einen mehrstufigen Prüfungs- und Bonitätscheck zu reduzieren. Insbesondere bei Vermittlern, die als größere Strukturvertriebe in Form von GmbHs geführt werden, wird darüber hinaus versucht, die Stellung von Sicherheiten in Form von selbstschuldnerischen Bürgschaften etc. zu erwirken. Dies stellt sich aber, insbesondere bei von Fremd-Geschäftsführern geleiteten Unternehmen, als relativ schwierig dar.

Die Ausfälle durch uneinbringliche Kundenforderungen versucht die Multi-Invest ebenfalls durch ein internes Kontrollsystem (Kundenscoring etc.) sowie eine eigene Inkasso-Abteilung zu reduzieren.

Das darüber hinaus bestehende Risiko erachten wir durch die Bildung von Einzel- bzw. Pauschalwertberichtigungen als ausreichend abgesichert.

Imagerisiko

Als Imagerisiko ist das Risiko zu verstehen, das der Multi-Invest aus dem Verlust des Ansehens bei Geschäfts- und Vertriebspartnern, den Endkunden bzw. allgemein der Öffentlichkeit entstehen kann. Insbesondere im Zeitalter des Internets, in dem über Foren und Dienste wie beispielsweise Facebook oder Twitter, eine große Anzahl von Menschen innerhalb kürzester Zeit mit Informationen versorgt werden kann, besteht die Gefahr, dass durch die Verbreitung von Mitteilungen über ein Produkt, einen Vertriebspartner oder eine Geschäftspraxis - unabhängig vom jeweiligen Wahrheitsgehalt - das Vertrauen in die Multi-Invest negativ beeinflusst wird.

Durch das Setzen und Sicherstellen eigener Standards in Bezug auf die Beratungsqualität (z. B. durch Mitarbeiter- und Vermittlerschulungen etc.) versucht die Multi-Invest mögliche Beratungsrisiken zu reduzieren.

Leerstand und Preisverfall der Eigentumswohnungen

Aufgrund verkehrsgünstiger Lagen in und um Frankfurt a. M., gefragter Wohnungsgrößen, des momentan vorherrschenden Vermietermarktes erachten wir das Risiko für einen längerfristigen Leerstand sowie eines dauerhaften Preisverfalls als sehr gering.

Regulierung durch die Gesetzgebung und Aufsichtsbehörden

Die angekündigte Übertragung der Aufsicht über die Finanzanlagevermittler auf die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) zum 01.01.2021 wurde vorerst verschoben. Wann das Gesetz nunmehr tatsächlich in Kraft treten wird, ist offen. Seit 01.08.2020 gilt die neue Finanzanlagenvermittlungsverordnung (FinVermV) für die Vermittler nach §§34f und 34h GewO. Diese sieht eine Vielzahl von Änderungen und Ergänzungen vor, darunter die Neuregelung zur Berufszulassung und die Vermittlungsarbeit mit den Kunden. Dies lässt befürchten, dass sich Vermittler vom Markt verabschieden.

Chancen

Chancen sieht die Geschäftsführung in der fortschreitenden Digitalisierung, um diverse Geschäftsprozesse zu optimieren, in der Entwicklung neuer, an die volatilen Kundenbedürfnisse und Markterfordernisse angepassten Produkte sowie in der Tatsache, dass immer mehr Finanzbetriebe finanziell geschwächt sind und es daher zu erwarten ist, dass es zu einer Konsolidierung am Markt kommt.

Prognose

Die Prognose stellt die Einschätzung der Gesellschaft über die wahrscheinlichste künftige Entwicklung dar. Die Prognose ist mit Unsicherheit behaftet und kann von den tatsächlichen künftigen Ergebnissen abweichen, sofern die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen.

Hinsichtlich der Covid-19-Pandemie geht die Gesellschaft derzeit für 2021 von einer leichten wirtschaftlichen Erholung aus. Die Verfügbarkeit von Impfstoffen sowie eine hohe Impfquote wird zu einer weiteren Stabilisierung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lage beitragen.

Des Weiteren geht die Gesellschaft davon aus, dass das niedrige Zinsniveau nach wie vor ein entscheidender Faktor sein wird, in alternative Anlagemöglichkeiten zu investieren und bietet attraktive Optionen für private Kapitalanleger.

Die Zahl der Neuverträge bis Ende September 2021 liegt um 27,8 Prozent niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Rückgang der Neuvertragsabschlüsse ist unter anderem auf die Kontaktbeschränkungen im Frühjahr 2021 sowie die allgemeine Verunsicherung der Verbraucher über die zukünftige Entwicklung zurückzuführen. Dementsprechend sind die Umsatzerlöse zum Ende September 2021 nach dem Stand der Finanzbuchführung um 11,6 Prozent gesunken.

Unter Berücksichtigung der geringeren Vertragsneuabschlüsse sowie der unterjährigen Zahlen der Finanzbuchführung ist für 2021 von einem im Vergleich zum Vorjahr geringeren, aber immer hohen positiven Jahresüberschuss im sechsstelligen Bereich auszugehen.

Abschließend ist auf die noch nicht vollständig absehbaren Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Geschäftsentwicklung hinzuweisen. Die in diesem Lagebericht enthaltenen Prognosen sind daher mit erhöhten Eintrittsrisiken behaftet.

Eschborn, 25. Oktober 2021

Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH

Alexander Walleczek

BILANZ zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Rechte und Werte	34.380,00		8.861,00
2. geleistete Anzahlungen	0,00		45.000,00
		34.380,00	53.861,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	8.376.541,15		8.556.992,15
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	320.427,00		398.788,00
3. geleistete Anzahlungen	0,00		4.368,90
		8.696.968,15	8.960.149,05
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Waren		401.899,28	254.878,37
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	18.382.109,90		16.550.329,71
2. sonstige Vermögensgegenstände	359.309,83		388.775,16
		18.741.419,73	16.939.104,87
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		843.596,58	901.887,56
C. Rechnungsabgrenzungsposten		4.917,61	3.715,70
		28.723.181,35	27.113.596,55

PASSIVA

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25.000,00
Nennbetrag eigene Anteile	2.000,00-		2.000,00-
eingefordertes Kapital		23.000,00	23.000,00
II. Gewinnvortrag		11.569.131,47	13.247.402,52
III. Jahresüberschuss		1.966.973,29	1.121.728,95
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1.988.543,00		1.873.531,00
2. Steuerrückstellungen	304.865,00		0,00
3. sonstige Rückstellungen	362.128,26		356.029,80
		2.655.536,26	2.229.560,80
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.642.752,34		3.485.047,78
2. sonstige Verbindlichkeiten	8.864.852,99		7.006.856,50
		12.507.605,33	10.491.904,28
D. Rechnungsabgrenzungsposten		935,00	0,00
		28.723.181,35	27.113.596,55

Verpflichtung aus Treuhandvermögen: EUR 4.104.164,89 (Vorjahr: EUR 4.001.996,12)

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG vom 01.01.2020 bis 31.12.2020

Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH

Eschborn

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		13.991.160,57	14.307.903,62
2. sonstige betriebliche Erträge		1.549.885,31	1.038.553,42
3. Materialaufwand
Aufwendungen bezogene Waren		406.719,99	322.696,16
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	1.469.913,40		1.420.537,48
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	271.859,35		242.185,36
		1.741.772,75	1.662.722,84
5. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	302.752,14		288.427,66
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	0,00		176.255,90
		302.752,14	464.683,56
6. sonstige betriebliche Aufwendungen		9.917.949,07	10.925.074,98
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		101.021,93	83,30
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		448.660,08	374.141,77
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		849.102,48	472.021,79
10. Ergebnis nach Steuern		1.975.111,30	1.125.199,24
11. sonstige Steuern		8.138,01	3.470,29
12. Jahresüberschuss		1.966.973,29	1.121.728,95

Anhang Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020

Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH

Eschborn

1. Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH hat ihren Sitz in 65760 Eschborn. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter der Register-Nummer: HRB 80748 eingetragen.

2. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss der Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH zum 31. Dezember 2020 wurde nach den zu diesem Zeitpunkt gültigen Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 2 HGB eine mittelgroße Kapitalgesellschaft. Die Erleichterungen nach § 288 Abs. 2 HGB wurden in Anspruch genommen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bewertung erfolgt nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Bewertungsvorschriften. Dabei wurde die Fortführung der Unternehmenstätigkeit vorausgesetzt. Die auf den vorhergehenden Jahresabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden, wenn im Folgenden keine Abweichungen erläutert werden, beibehalten.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten aktiviert und werden sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer gewöhnlichen Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben.

Sämtliche Gegenstände des Sachanlagevermögens sind zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bewertet worden. Die Abschreibungen wurden linear entsprechend der betrieblichen Nutzungsdauer vorgenommen.

Die Vorräte (Metallbestände) sind mit den Anschaffungskosten oder niedrigeren Wiederbeschaffungskosten am Bilanzstichtag bewertet worden.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden zum Nennwert angesetzt. Zur Berücksichtigung erkennbarer Einzelrisiken und des allgemeinen Kreditrisikos wurden sie um Einzelwertberichtigungen und um pauschal ermittelte Wertberichtigungen gekürzt.

Die sonstigen Vermögensgegenstände wurden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet. Soweit erforderlich wurde der am Bilanzstichtag vorliegende niedrigere Wert angesetzt.

Der Kassenbestand und die Bankguthaben sind mit den Nominalbeträgen angesetzt worden.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

Die Berechnung der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen erfolgt gemäß § 253 Abs. 2 HGB nach dem Teilwertverfahren mit einem Abzinsungsfaktor von 2,30 Prozent p. a. (Vj.: 2,71 Prozent p. a.) unter Beachtung des durchschnittlichen Marktzinssatzes, der sich aus den vergangenen zehn Jahren ergibt. Erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen sind nicht berücksichtigt worden. Die anzuwendenden Zinssätze werden von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht.

Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB, der sich bei der Abzinsung der Rückstellung für Altersversorgungsverpflichtungen bei der Anwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen zehn Geschäftsjahre im Vergleich zu der Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre (1,60 Prozent p. a.; Vj.: 1,97 Prozent p. a.) ergibt, beträgt zum 31. Dezember 2020 TEUR 204 (Vj.: TEUR 201) und ist ausschüttungsgesperrt.

Die Steuerrückstellungen beinhalten die für das Geschäftsjahr betreffenden, noch nicht veranlagten Steuern.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB in der Höhe bemessen worden, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zur Erfüllung der ungewissen Verbindlichkeiten sowie drohender Verluste erforderlich ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz auf ihren Barwert abgezinst worden. Als Abzinsungssätze werden, die den Restlaufzeiten der Rückstellungen entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssätze der vergangenen sieben bzw. fünfzehn Jahre verwendet. Die anzuwendenden Zinssätze werden von der Deutschen Bundesbank monatlich bekannt gegeben.

Verbindlichkeiten sind gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt worden.

Die passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

4. Erläuterungen zum Jahresabschluss

Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens ist dem Anlagespiegel zu entnehmen.

Vorräte sind eigene Bestände an Edelmetallen sowie Strategischen Metallen.

Der Betrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen TEUR 12.538 (Vj.: TEUR 11.367).

In den sonstigen Vermögensgegenständen ist unverändert zum Vorjahr eine Forderung in Höhe von TEUR 34 enthalten, deren Restlaufzeit mehr als ein Jahr beträgt.

Aktive latente Steuern wurden aufgrund des bestehenden Aktivierungswahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt.

Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt EUR 25.000,00. Die von einem ehemaligen Gesellschafter erworbenen Anteile am Stammkapital in Höhe von nominal TEUR 2 wurden als "Nennbetrag eigene Anteile" in der Vorspalte offen vom "Gezeichneten Kapital" abgesetzt.

Das ausgewiesene Eigenkapital setzte sich zum 31. Dezember 2021 wie folgt zusammen:

	TEUR
Stammkapital	25
Nennbetrag eigene Anteile	-2
Eingefordertes Kapital	23
Gewinnvortrag	11.569
Jahresüberschuss 2020	1.967
Buchmäßiges Eigenkapital zum 31. Dezember 2020	13.559

Die sonstigen Rückstellungen (TEUR 362, Vj.: TEUR 356) beinhalten in Höhe von TEUR 242 (Vj.: TEUR 198) ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Anlegern aus der vertraglich vereinbarten Rückvergütung der Vertragsabschlussgebühr bei Einzahlung eines bestimmten Mindestbetrages bzw. Treuebonus nach einer bestimmten Einzahlungsdauer. TEUR 22 (Vj.: TEUR 57) betreffen ungewisse Verbindlichkeiten für Rechtsstreitigkeiten. TEUR 41 (Vj.: TEUR 42) sind ungewisse Verbindlichkeiten vorwiegend aus erteilten Aufträgen oder gesetzlichen Verpflichtungen zur Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020.

Der Posten "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" in Höhe von TEUR 3.643 (Vj.: TEUR 3.485) umfassen im Wesentlichen die Verbindlichkeiten gegenüber Vermittlern aus der einbehaltenen Stornoreserve (TEUR 2.883, Vj.: TEUR 2.741) und aus noch nicht ausgezahlten Provisionsabrechnungen (TEUR 408, Vj.: TEUR 448).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betragen TEUR 1.452 (Vj.: TEUR 1.237).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen TEUR 2.191 (Vj.: TEUR 2.248).

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestehen nicht.

Unter dem Posten "sonstige Verbindlichkeiten" (TEUR 8.865, Vj.: TEUR 7.007) sind die von der Multi-Invest Sachwerte GmbH gewährten Darlehen (unverändert zum Vorjahr TEUR 3.850), Bankendarlehen zur Finanzierung des Kaufs von zur Vermietung bestimmten Eigentumswohnungen (TEUR 1.510, Vj.: TEUR 1.571), ein Banken-Betriebsmitteldarlehen (TEUR 535, Vj.: TEUR 503) sowie die von einem Gesellschafter gewährten Darlehen (TEUR 2.600, Vj.: TEUR 942) ausgewiesen. Es bestehen Verbindlichkeiten von TEUR 97 (Vj.: TEUR 76) aus Steuern und von TEUR 4 (Vj.: TEUR 3) im Rahmen der sozialen Sicherheit.

Sicherheiten wurden in Form der Eintragung von Grundschulden und der Abtretung von Miet-/Pachtzinsforderungen sowie der Abtretung von Forderungen aus Vermittlungsvereinbarungen für einen Betrag von TEUR 2.045 (Vj.: TEUR 2.074) gestellt.

Die sonstigen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betragen TEUR 5.317 (Vj.: TEUR 2.247).

Die sonstigen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen TEUR 2.100 (Vj.: TEUR 3.250).

Die sonstigen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren betragen TEUR 1.448 (Vj.: TEUR 1.510).

5. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die sozialen Abgaben beinhalten Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 68 (Vj.: TEUR 74).

Die sonstigen Zinsen and ähnliche Erträge enthalten Zinserträge aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 101 (Vj.: TEUR 0).

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten Zinsaufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 118 (Vj.: TEUR 135).

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer

Arbeitnehmergruppen:	Anzahl
Angestellte	16
Leitende Angestellte	3
Die Gesamtzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer beträgt	19
Vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter	17
Teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter	2

6. Sonstige Angaben

Geschäftsführung

Geschäftsführer war im Geschäftsjahr 2020 Herr Alexander Walleczek. Er ist allein vertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit. Die Gesellschaft macht hinsichtlich der Nichtangabe der Gesamtbezüge von § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch.

Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt - in Übereinstimmung mit den Gesellschaftern - vor, den Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 1.967 zusammen mit dem Gewinnvortrag in Höhe von TEUR 11.569 auf neue Rechnung vorzutragen.

Die Gesellschaft verwaltet für eine Vielzahl von Anlegern treuhänderisch Edelmetalle und technologische Metalle, und zwar am 31. Dezember 2020 in einem Gesamtwert von TEUR 4.104 (Vj.: TEUR 4.002). Diese sind unter der Bilanz als "Verpflichtungen aus Treuhandvermögen" vermerkt.

Am Bilanzstichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen i. S. d. § 285 Nr. 3a HGB aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von TEUR 648 (Vj.: TEUR 869). Davon entfällt ein Betrag von TEUR 508 (Vj.: TEUR 678) auf die gemieteten Räumlichkeiten mit einer Laufzeit bis 31. Dezember 2023. Die Leasingverträge haben eine maximale Laufzeit bis 31. Dezember 2025 und betreffen ein Kfz-Leasing sowie das Leasing diverser Multifunktionsgeräte.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres

Ende Mai 2021 wurde der Vertrieb für die Riester-Produkte eingestellt, wobei die bereits bestehenden Verträge weiterhin geführt werden. Grund für die Einstellung sind die derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie die schlechte Zinssituation.

Hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie wird auf die Berichterstattung im Lagebericht verwiesen.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, lagen nicht vor.

Eschborn, den 25. Oktober 2021

Alexander Walleczek, Geschäftsführer

Brutto-Anlagenspiegel zum 31.12.2020

Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH

Eschborn

	Anschaffungskosten
	01.01.2020	Zugänge	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Rechte und Werte	57.885,12	45.000,00	0,00	102.885,12
2. geleistete Anzahlungen	45.000,00	0,00	45.000,00	0,00
	57.885,12	45.000,00	0,00	102.885,12
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	9.064.228,76	11.137,80	0,00	9.075.366,56
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	776.120,11	13.321,34	0,00	789.441,45
3. geleistete Anzahlungen	4.368,90	0,00	4.368,90	0,00
	9.844.717,77	24.459,14	4.368,90	9.864.808,01
	9.902.602,89	69.459,14	4.368,90	9.967.693,13

	Abschreibungen
	01.01.2020	Zugänge	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Rechte und Werte	49.024,12	19.481,00	0,00	68.505,12
2. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	49.024,12	19.481,00	0,00	68.505,12
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	507.236,61	191.588,80	0,00	698.825,41
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	377.332,11	91.682,34	0,00	469.014,45
3. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	884.568,72	283.271,14	0,00	1.167.839,86
	933.592,84	302.752,14	0,00	1.236.344,98

	Zuschreibungen
	01.01.2020	Zugänge	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Rechte und Werte	0,00	0,00	0,00	0,00
2. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	0,00	0,00	0,00
3. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00

	Buchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Rechte und Werte	34.380,00	8.861,00
2. geleistete Anzahlungen	0,00	45.000,00
	34.380,00	53.861,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	8.376.541,15	8.556.992,15
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	320.427,00	398.788,00
3. geleistete Anzahlungen	0,00	4.368,90
	8.696.968,15	8.960.149,05
	8.731.348,15	9.014.010,05

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH, Eschborn

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH, Eschborn, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung mbH, Eschborn, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

•

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 15. November 2021

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Bernhard Haas, Wirtschaftsprüfer

Kirsten Seidel, Wirtschaftsprüfer