Closed Beteiligungs GmbH

Hamburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.11.2020 bis zum 31.10.2021

Konzernbilanz zum 31. Oktober 2021

Aktiva

	31.10.2021	31.10.2020
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbsterstellte Software	92.680,00	139.021,00
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.574.104,09	2.663.143,72
3. Geschäfts- oder Firmenwert	3.188.295,52	3.889.796,83
	5.855.079,61	6.691.961,55
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	2.194.716,45	1.799.518,74
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.372.579,70	11.930.803,26
3. Geleistete Anzahlungen	791.629,01	574.819,04
	13.358.925,16	14.305.141,04
	19.214.004,77	20.997.102,59
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Waren	27.738.746,54	26.482.593,61
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	16.398.416,51	16.279.075,69
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	415.020,95	484.301,37
3. Sonstige Vermögensgegenstände	16.904.184,08	16.105.647,85
	33.717.621,54	32.869.024,91
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	4.502.784,45	3.905.304,98
	65.959.152,53	63.256.923,50
C. Rechnungsabgrenzungsposten	3.206.080,04	2.590.074,68
D. Aktive latente Steuern	0,00	1.346.065,47
	88.379.237,34	88.190.166,24

Passiva

	31.10.2021	31.10.2020
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	58.984,00	58.984,00
Eigene Anteile	-5.883,00	-5.883,00
	53.101,00	53.101,00
II. Kapitalrücklagen	16.808.629,83	16.808.629,83
III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-10.939,92	-10.939,92
VI. Konzernbilanzverlust	-5.201.910,78	-4.279.467,52
V. Genussrechtskapital	8.950.000,00	8.950.000,00
	20.598.880,13	21.521.323,39
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	370.115,64	157.105,16
2. Sonstige Rückstellungen	3.110.387,27	1.991.043,31
	3.480.502,91	2.148.148,47
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	41.618.558,04	43.885.495,98
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	19.065.425,87	16.728.763,17
3. Sonstige Verbindlichkeiten	3.424.005,84	3.808.854,62
	64.107.989,75	64.423.113,77
D. Rechnungsabgrenzungsposten	80.420,29	97.580,61
E. Passive latente Steuern	111.444,26	0,00
	88.379.237,34	88.190.166,24

Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2021

	2020/2021	2019/2020
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	113.156.877,66	103.911.138,04
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	3.597.245,74	3.289.592,76
3. Sonstige betriebliche Erträge	5.875.376,37	690.787,17
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-51.379.868,31	-50.480.694,80
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-368.985,53	-438.909,61
	-51.748.853,84	-50.919.604,41
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-18.971.288,16	-19.420.179,52
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersvorsorge	-3.508.788,04	-3.514.692,88
	-22.480.076,20	-22.934.872,40
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-8.680.984,98	-8.103.152,81
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-35.181.911,60	-29.010.580,87
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	585.908,73	262.632,45
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-2.239.878,02	-2.131.375,52
10. Vergütung für Genussrechtskapital	-1.353.308,37	-304.929,60
11. Ergebnis vor Steuern	1.530.395,49	-5.250.365,19
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-2.446.017,73	1.795.178,33
13. Ergebnis nach Steuern	-915.622,24	-3.455.186,86
13. Sonstige Steuern	-6.821,02	-7.226,00
14. Konzernjahresfehlbetrag	-922.443,26	-3.462.412,86
15. Verlustvortrag	-4.279.467,52	-817.054,66
16. Konzernbilanzverlust	-5.201.910,78	-4.279.467,52

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2021

A. ALLGEMEINE ANGABEN

Die Closed Beteiligungs GmbH ist seit dem 7. Dezember 2018 verpflichtet einen Konzernabschluss aufzustellen.

Der Konzernabschluss zum 31. Oktober 2021 wurde gemäß §§ 290 ff. HGB in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) sowie nach den Vorschriften des GmbH Gesetzes erstellt.

Die Gliederung der Bilanz erfolgt nach dem für Kapitalgesellschaften vorgeschriebenen Gliederungsschema des § 266 HGB; für die Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt. Das Genussrechtskapital, da es die Kriterien für Eigenkapital erfüllt, wird in einem gesonderten Posten im Eigenkapital ausgewiesen.

Die nachfolgend beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze der Closed Beteiligungs GmbH (Mutterunternehmen), die in Hamburg ihren Sitz hat und im Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg unter HRB 133786 eingetragen ist, gelten auch für den Konzernabschluss. Nach abweichenden landesrechtlichen Vorschriften erstellte Abschlüsse einbezogener Auslands-Tochtergesellschaften werden über die sog. Handelsbilanz II angepasst. Die Bewertungsmethoden entsprechen einer einheitlichen Bewertung i.S. des § 308 Abs. 1 HGB.

B. ANGABEN ZUM KONSLIDIERUNGSKREIS UND ZU DEN KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

Konsolidierungskreis

Gemäß § 294 Abs. 1 HGB wurden in den Konzernabschluss als Mutterunternehmen die Closed Beteiligungs GmbH, Hamburg, sowie 11 Tochterunternehmen einbezogen.

Nr.	Name	Direkte/ (indirekte) Beteiligungsquote %	Gehalten von Nr.
I.	Verbundene Unternehmen, die in den Konzernabschluss einbezogen wurden
1	Closed Beteiligungs GmbH, Hamburg
2	Closed Holding GmbH, Hamburg	100	1
3	Closed GmbH, Hamburg	100	2
4	Closed Italia S.r.l., Mailand, Italien	(100)	2,3
5	Closed US Inc., Los Angeles/USA	(100)	3
6	Closed Direct GmbH, Hamburg	(100)	2
7	Closed Antwerp BVBA, Antwerpen, Belgien	(100)	6
8	Absolut Amsterdam B.V., Amsterdam, Niederlande	(100)	6
9	Closed Outlet GmbH, Hamburg	(100)	2
10	Closed B.V. Amsterdam, Niederlande	(100)	3
11	CLOSED FRANCE EURL, Paris, Frankreich	100	6
12	CLOSED MALLORCA S.L.U., Palma de Mallorca, Spanien	100	6
II.	Andere wesentliche Beteiligungen, die als assoziierte Unternehmen behandelt wurden
13	"Linette" Giers GmbH, Hamburg	(37,31)	2

Die Closed Nord GmbH i.L., Hamburg, wurde zum 31. Oktober 2021 endkonsolidiert. Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr ist dadurch nicht eingeschränkt, da diese Gesellschaft keine operative Geschäftstätigkeit ausgeübt hat.

Bei der erstmaligen Kapitalkonsolidierung der Closed Holding GmbH zum 7. Dezember 2018 wurde entsprechend der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs.1 HGB) der Wertansatz der der Closed Beteiligungs GmbH gehörenden Anteile an der Closed Holding GmbH mit dem auf das Eigenkapital der Closed Holding GmbH entfallenden Betrag verrechnet.

Das Eigenkapital wurde mit dem Betrag angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten entspricht, der diesen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt (Zeitpunkt der Kontrollerlangung: 7. Dezember 2018) beizulegen ist. Dabei entstand ein aktivischer Unterschiedsbetrag von TEUR 3.495, der als Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen und entsprechend § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB über die 10 Jahre linear abgeschrieben wird.

Die Kapitalkonsolidierung der seit dem 1. Juni 2010 in den Teilkonzern der Closed Holding GmbH einbezogenen Tochterunternehmen erfolgte gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB nach der Neubewertungsmethode. Dabei wird der Wertansatz der der Closed Holding GmbH gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals der Tochtergesellschaften verrechnet.

Die Verrechnung erfolgte gemäß § 301 Abs. 2 HGB zu dem Zeitpunkt, zu dem die Closed Holding GmbH beherrschenden Einfluss (Kontrolle) erlangt hat.

Bei der Erstkonsolidierung von Erwerbsvorgängen vor dem 1. Juni 2010 wurde die Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a.F. mit den gemäß § 301 Abs. 2 HGB a. F. möglichen Erstkonsolidierungszeitpunkten angewandt.

Zum 1. November 2018, dem Zeitpunkt der Kontrollerlangung, wurde die Closed Agency EURL, Paris, Frankreich, erstmalig konsolidiert. Aus der Erstkonsolidierung resultiert ein Geschäfts- und Firmenwert von TEUR 936, der gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB linear über 10 Jahre abgeschrieben wird. Dieser Firmenwert ist im Rahmen der Verschmelzung in 2019/2020 auf die CLOSED FRANCE EURL übertragen worden.

Elf Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung in 2003 einschließlich nachträglicher Anschaffungskosten in Höhe von T€ 4.922 werden aufgrund der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells über einen Zeitraum von 12 Jahren bis zum 31. Mai 2022 abgeschrieben. Es handelt sich bei den betroffenen Tochterunternehmen um Einzelhandelsunternehmen, deren Investitionen in den Marktaufbau über diesen Zeitraum zum Tragen kommen werden.

Ein assoziiertes Unternehmen im Sinne des § 311 HGB, bei dem ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik ausgeübt werden kann, wird gemäß § 312 Abs. 1 i.V.m. Abs. 4 HGB mit dem fortgeführten Buchwert bewertet. Das assoziierte Unternehmen hat ein Geschäftsjahr, welches dem Kalenderjahr entspricht und wendet dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an wie das Mutterunternehmen.

Der Closed Holding GmbH ist von dem assoziierten Unternehmen zum 31. Dezember 2021 ein anteiliger, nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von TEUR 750 anzurechnen. Aufgrund der Verlustbeschränkung auf die vorhandenen Anschaf-fungskosten von TEUR 153 wurden die Anteile an dem assoziierten Unternehmen in den Vorjahren bereits vollständig abgeschrieben. Aus Gründen der Wesentlichkeit erfolgte keine Zwischengewinneliminierung aus Warenlieferungen an das assoziierte Unterneh-men.

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung (§ 303 HGB) wurden die Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen des Konsolidierungskreises gegeneinander aufgerechnet. Währungs- und buchungstechnisch bedingte Differenzen wurden je nach Entstehungsursache anderen Bilanzposten zugeordnet bzw. ergebnis-wirksam verrechnet.

Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung der Posten der Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung entspricht § 305 HGB.

Aus den Gewinn- und Verlustrechnungen der Konzernunternehmen werden die konzerninternen Erträge und Aufwendungen gegeneinander aufgerechnet.

Zwischenergebnisse im Anlage- und Umlaufvermögen aus konzerninternen Lieferungen werden, sofern wesentlich, gemäß § 304 HGB eliminiert.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen ermittelt. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunter-schieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Die Bewertung der temporären Differenzen und der innerhalb der nächsten fünf Jahre verrechenbaren steuerlichen Verlustvorträge erfolgt mit dem für das Geschäftsjahr geltenden Steuersatz für Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer in Höhe von insgesamt von 32%. Aktive und passive latente Steuern werden entsprechend § 306 HGB saldiert ausgewiesen.

Die Werte des Jahresabschlusses der ausländischen Gesellschaften werden mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Die Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung wird zu Periodendurchschnittskursen vorgenommen. Erstkonsolidierungspflichtige Eigenkapitalien und Beteiligungsbuchwerte werden grundsätzlich mit den historischen Kursen im Erstkonsolidierungszeitpunkt umgerechnet.

Die Währungsunterschiede, die sich durch die Umrechnung der Vermögens-, Kapital- und Schuldposten ausländischer Konzerngesellschaften sowie Währungsunterschiede, die sich aus der historischen Umrechnung des erstkonsolidierungspflichtigen Kapitals und des erwirtschafteten Konzernergebnisses von nicht in Euro geführten Gesellschaften ergeben, werden erfolgsneutral dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" zugeordnet.

C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Herstellungskosten angesetzt, die neben den Einzelkosten auch Verwaltungsgemeinkosten enthalten. Die Abschreibung erfolgt über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um kumulierte Abschreibungen bewertet und werden linear über die erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben. Lediglich Schlüsselgelder werden nicht planmäßig abgeschrieben, da sie keiner Wertminderung unterliegen. Die Abschreibung der Markenrechte mit einem Restbuchwert von TEUR 1.446 (Vorjahr: TEUR 1.856) erfolgt über 10 Jahre. Geschäfts- oder Firmenwerte werden über eine Dauer von 10 bzw. 12 Jahren abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Dabei werden die Zugänge pro rata temporis linear abgeschrieben. Die Musterkollektionen haben einen Restbuchwert von TEUR 7.121. Die Abschreibungen erfolgen für Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2019/2020 über eine Nutzungsdauer von zwei Jahren; die Zugänge der Vorjahre werden über drei Jahren abgeschrieben. Diese Bewertungsmethodenänderung wird durch die wirtschaftlich kürzere Nutzungsdauer der Kollektionen mit einer Änderung der Vertriebswege begründet. Die übrigen Sachanlagen werden über eine Zeit zwischen 3 und 25 Jahren abgeschrieben.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert zwischen EUR 250,00 und EUR 1.000,00 werden pro Zugangsjahr in einer Gruppe zusammengefasst und jährlich mit einem Fünftel der ursprünglichen Anschaffungskosten abgeschrieben.

Die Waren werden zu Anschaffungskosten, die auch Anschaffungsnebenkosten wie Frachten umfassen, abzüglich angemessener Wertabschläge auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag angesetzt. Bei der Bemessung der Wertabschläge wird insbeson-dere die Veräußerbarkeit der Ware berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Nennwerten angesetzt. Bei den Forderungen werden erkennbare Ausfallrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Latente Steuern aus den Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen der in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüssen werden auf der Basis der zukünftigen Steuerbelastung der einbezogenen Gesellschaften ermittelt. Weiterhin werden aktive latente Steuern auf Verlustvorträge gebildet, sofern die Verlustvorträge innerhalb von fünf Jahren genutzt werden können. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert aus-gewiesen.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bewertet. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wer-den ihrer Restlaufzeit entsprechend mit marktkonformen Zinssätzen abgezinst.

Verbindlichkeiten werden zu Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Insofern sind im vorliegenden Jahresabschluss unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung enthalten. Bei einer Restlaufzeit über einem Jahr erfolgt die Umrechnung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des Entstehens. Bei Wechselkursänderungen bis zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung in diesen Fällen grundsätzlich zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag unter Beachtung des Niederstwertprinzips auf der Aktiv- und des Höchstwertprinzips auf der Passivseite.

D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ UND -GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. Anlagevermögen

Die gesondert dargestellte Entwicklung des Anlagevermögens ist integraler Bestandteil des Anhangs.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Es bestehen Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von TEUR 13.479 (Vorjahr TEUR 10.491), davon gegen Gesellschafter-Geschäftsführer saldiert TEUR 3.979. Sie werden mit 2% p.a. verzinst und sind kurzfristig fällig.

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, haben wie im Vorjahr sämtlich eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind kurzfristig fällig.

3. Aktive und passive latente Steuern

Aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen wurden aktive latente Steuern von TEUR 489 (Vorjahr TEUR 617) mit passiven latenten Steuern von TEUR 792 (Vorjahr TEUR 891) saldiert. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Differenzen aus den handels- und steuerlichen Wertansätzen im Anlagevermögen. Weiterhin wurden aktive latente Steuern auf gewerbe- und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von TEUR 192 (Vorjahr TEUR 1.620) gebildet. Die Verlustvorträge werden voraussichtlich in den folgenden fünf Geschäftsjahren genutzt werden können.

4. Eigenkapital

Das Gezeichnete Kapital der Muttergesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag EUR 58.984,00. Es wurden eigene Anteile in Höhe von 10% des Gezeichneten Kapitals (EUR 5.883) erworben, die offen vom Gezeichneten Kapital abgesetzt werden.

Bei der Kapitalrücklage von TEUR 20.759 handelt es sich um eine Kapitalrücklage i. S. d. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. Diese wurden mit der Differenz aus dem Kaufpreis der eigenen Anteile und deren Nennwert (TEUR 9.994) verrechnet. Darüber hinaus besteht eine Kapitalrücklage von TEUR 6.044 gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB.

TEUR 93 sind ausschüttungsgesperrt.

5. Genussrechte

Zum Bilanzstichtag bestehen Genussrechte in Höhe von insgesamt TEUR 8.950.

In den Geschäftsjahren 2008/2009 und 2009/2010 wurden zwei Genussscheine über je TEUR 200 (Verzinsung: 6 % p. a.) ausgegeben.

Im Geschäftsjahr 2011/2012 wurden Genussscheine über TEUR 1.000 und Wandelschuldverschreibungen über TEUR 1.000 ausgegeben (Verzinsung 10 % p. a.).

Im Geschäftsjahr 2012/2013 wurden weitere Genussrechte über insgesamt TEUR 1.500 sowie Schuldverschreibungen über TEUR 2.000 ausgegeben (Verzinsung 10 % p. a.).

Des Weiteren wurde in 2015/2016 ein Nachrangdarlehen in Höhe von TEUR 1.550 von der mittlerweile liquidierten Closed AG, Schweiz, mit einem Zinssatz von 10% übernommen.

In 2015/2016 wurde ein Genussschein über TEUR 1.500 (Verzinsung: 6 % p. a.) an die Gesellschafter-Geschäftsführer (nahestehende Personen) ausgegeben. Für das Geschäftsjahr 2018/2019 und die folgenden Jahre wurde hierfür ein Zinsverzicht erklärt.

Die Laufzeit sämtlicher Genussrechte wurde bis zum 30. September 2024 verlängert.

Die Verzinsung erfolgt, so lange kein Jahresfehlbetrag entsteht. Die nicht gezahlten Zinsen sind in den folgenden Jahren nachzuzahlen. Die Verlustbeteiligung ist jeweils auf die Höhe des Nominalbetrages begrenzt. Eine Beteiligung am Liquidationserlös besteht jeweils nicht.

Die Genussrechte treten jeweils im Rang gegenüber allen gegenwärtigen und zukünftigen Gläubigern zurück, die nicht die Kriterien des Eigenkapitalausweises gemäß HGB erfüllen.

6. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Retouren, ausstehende Rechnungen sowie für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern gebildet.

7. Verbindlichkeiten

Von den Verbindlichkeiten besitzen mit Ausnahmen von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sämtliche Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben folgende Laufzeiten (Vorjahreswerte in Klammern):

kleiner 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	größer 5 Jahre	Summe
TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
7.008	34.610	0	41.619
(3.677)	(40.208)	(0)	(43.885)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von TEUR 41.610 (Vorjahr TEUR 43.458) vollumfänglich durch Globalzessionen der bestehenden und zukünftigen Forderungen, durch Verpfändung der Marken- und Patentrechte, durch Raumsicherungsübereignung der Waren- und Vorratsbestände der Konzernunternehmen sowie durch Abtretung der Versicherungsleistungen bezüglich der Versicherung der Warenbestände und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und den Importsicherungsverträgen besichert.

Es bestehen Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit von TEUR 446 (Vorjahr TEUR 388) und aus Steuern TEUR 2.606 (Vorjahr TEUR 2.094).

8. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse enthalten überwiegend mit TEUR 44.130 (Vorjahr TEUR 43.071) Großhandelsumsätze, mit TEUR 23.394 (Vorjahr TEUR 29.532) Einzelhandelsumsätze sowie Online-Umsätze mit TEUR 38.912 (Vorjahr TEUR 28.323). Die Umsatzerlöse werden mit 82,8 % (Vorjahr 80,2 %) im Inland erzielt.

9. Aufwendungen für Altersversorgung

Von den Personalaufwendungen entfallen auf Altersversorgung TEUR 37 (Vorjahr TEUR 37).

10. Kursgewinne und Kursverluste

In den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind Erträge aus Kursgewinnen von TEUR 331 (Vorjahr TEUR 1.231) sowie Aufwendungen aus Kursverlusten von TEUR 801 (Vorjahr TEUR 1.256) enthalten.

11. Außergewöhnliche und periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Die außergewöhnlichen Aufwendungen entfallen im Wesentlichen mit TEUR 3.167 (Vorjahr TEUR 3.852) auf Kosten der Warenentsorgung- bzw. auf Abwertung von Vorräten. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind TEUR 3.003 (Vorjahr TEUR 120) Aufwendungen aus Forderungsverlusten bzw. Ausbuchung von Forderungen enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen mit TEUR 5.315 Corona-Beihilfen. Weiterhin sind die Vergütungen für Genussrechtskapital um TEUR 484 periodenfremd beeinflusst.

12. Ertragsteuern

Die Ertragsteuern enthalten Aufwendungen aus latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.750 (Vorjahr Erträge TEUR 1.795).

E. SONSTIGE PFLICHTANGABEN

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen Verpflichtungen finanzieller Art, die nicht aus der Bilanz hervorgehen und die für die Beurteilung der Finanzlage der Gesellschaft von Bedeutung sind (§ 285 Nr. 3 HGB).

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von TEUR 31.124, davon sind TEUR 7.573 im nächsten Jahr fällig. Die Verträge enden zwischen 2022 und 2027.

2. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Zur Sicherung der Liquidität besteht ein Vertrag über die Abtretung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Wege des echten Factorings. Aktuelle Risiken daraus sind nicht erkennbar.

3. Honorar des Abschlussprüfers

Der Abschlussprüfer berechnete im Geschäftsjahr für Abschlussprüfungsleistungen TEUR 90. Darüber hinaus wurden TEUR 45 für sonstige Leistungen aufgewendet.

4. Finanzinstrumente

Zur Absicherung gegen Zinsschwankungen im Zusammenhang mit variabel verzinsten Darlehen besteht ein Zinsswap über einen Nominalbetrag von EUR 5 Mio. (Vorjahr EUR 5 Mio.), dessen negativer Marktwert, ermittelt mit der Mark-to-Market Methode, aufgrund der handelbaren Preise am Abschlussstichtag TEUR -76 (Vorjahr TEUR -220) betrug. Das Zinsderivat wird aufgrund des bestehenden Sicherungszusammenhangs durch Bildung eines Portfolio Hedges in eine Bewertungseinheit einbezogen.

Die Effektivität der Sicherungsbeziehung zwischen den Verbindlichkeiten (Referenzzinssatz EURIBOR) und dem Zinsswap (Referenzzinssatz EURIBOR) ist gegeben, weil die Zinsänderungsrisiken, denen die Geschäfte unterliegen, hoch miteinander korrelieren. Der Nominalbetrag des Zinsswaps entspricht der Inanspruchnahme der Kreditlinien. Die Laufzeit des Sicherungsgeschäfts ist kürzer als die Laufzeiten der Grundgeschäfte.

Bei der Bilanzierung der Bewertungseinheiten wird die sogenannte "Einfrierungsmethode" angewendet, wonach die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden.

5. Mitarbeiter

In 2021/2022 waren durchschnittlich 368 Mitarbeiter/FTE (davon 330 Angestellte und 85 gewerbliche Arbeitnehmer) im Konzern beschäftigt.

6. Inanspruchnahmen von Befreiungen für die Offenlegung

Die Tochterunternehmen der Closed Beteiligungs GmbH, Hamburg, die

•	Closed Holding GmbH, Hamburg
•	Closed GmbH, Hamburg
•	Closed Outlet GmbH, Hamburg
•	Closed Direct GmbH, Hamburg

nehmen die Befreiungsvorschriften hinsichtlich der Offenlegung gemäß § 264 Abs. 3 HGB für die Jahresabschlüsse zum 31. Oktober 2021 in Anspruch.

7. Ergänzende Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung

Der Gesamtbetrag der während der Periode gezahlten Zinsen beträgt TEUR 2.724 (Vorjahr TEUR 2.481). Darin sind TEUR 1.353 (Vorjahr TEUR 305), davon TEUR 869 (Vorjahr TEUR 305) zahlungswirksame Vergütungen für das Genussrechtskapital enthalten.

Die im Berichtsjahr gezahlten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betragen TEUR 938 (Vorjahr TEUR 196). Es wurden Steuern in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr TEUR 72) erstattet.

In den Finanzmittelfonds wurden Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten (TEUR 4.503, Vorjahr TEUR 3.905) sowie kurzfristig fällige Kontokorrentverbindlichkeiten (TEUR 8, Vorjahr TEUR 427) einbezogen. Die Kapitalflussrechnung entspricht den Grundsätzen des DRS 21.

8. Ergänzende Angaben zum Konzerneigenkapitalspiegel

Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital enthält Beträge in Höhe von TEUR 93 (Vorjahr TEUR 139) aus der Aktivierung von selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenständen, die einer Ausschüttungssperre unterliegen. Der Konzerneigenkapitalspiegel wurde nach den Grundsätzen des DRS 22 aufgestellt.

Der Bilanzverlust der Muttergesellschaft in Höhe von TEUR 5.069 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

9. Nachtragsbericht

Der bestehende Konsortialkredit mit den drei Konsortialbanken (Commerzbank AG, HCOB AG, Nord LB) hatte eine ursprüngliche Laufzeit von drei Jahren plus zwei Verlängerungsoptionen für jeweils ein Jahr. Die erste Option wurde gezogen und von den Banken bestätigt. Die neue Laufzeit endet somit im Juli 2023.

10. Beirat

Zum Beirat der Closed Beteiligungs GmbH gehören:

•	Hans Redlefsen (Geschäftsführer Finanzen, Vorsitzender)
•	Albrecht von Witzleben (Kaufmann)
•	Ingo Heeren (Kaufmann)
•	Detlev Meyer (Kaufmann, bis 31. Dezember 2020)
•	Thomas Fischer (Kaufmann, ab 31. Dezember 2020)

11. Geschäftsführung

Geschäftsführer der Closed Beteiligungs GmbH (Muttergesellschaft) sind:

•	Gordon Giers (Geschäftsführer Design), Hamburg
•	Til Nadler (Geschäftsführer Vertrieb), Hamburg
•	Hans Redlefsen (Geschäftsführer Finanzen), Hamburg

Von der Darstellung der Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder der Muttergesellschaft und des Beirats wird im Berichtsjahr unter Bezug auf § 286 Absatz 4 HGB abgesehen.

Hamburg, 27. Mai 2022

Closed Beteiligungs GmbH

gez. Gordon Giers

gez. Til Nadler

gez. Hans Redlefsen

Konzernanlagenspiegel Closed Beteiligungs GmbH, Hamburg, für das Geschäftsjahr 2020/2021

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Stand 01.11.2020	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Stand 31.10.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände	231.703,00	0,00	0,00	0,00	231.703,00
2. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände	9.859.795,90	571.777,56	0,00	0,00	10.431.573,46
3. Geschäfts- oder Firmenwerte	7.559.637,52	0,00	0,00	0,00	7.559.637,52
	17.651.136,42	571.777,56	0,00	0,00	18.222.913,98
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	5.009.787,85	826.797,40	-40.809,71	0,00	5.795.775,54
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	32.161.735,37	4.389.165,03	-196.051,43	910.512,20	37.265.361,17
3. Geleistete Anzahlungen	574.819,04	1.127.322,17	0,00	-910.512,20	791.629,01
	37.746.342,26	6.343.284,60	-236.861,14	0,00	43.852.765,72
III. Finanzanlagen
Anteile an assozierten Unternehmen	153.000,00	0,00	0,00	0,00	153.000,00
Gesamt	55.550.478,68	6.915.062,16	-236.861,14	0,00	62.228.679,70

	Abschreibungen
	Stand 01.11.2020	Zugänge	Abgänge	Stand 31.10.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände	92.682,00	46.341,00	0,00	139.023,00
2. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände	7.196.652,18	660.817,19	0,00	7.857.469,37
3. Geschäfts- oder Firmenwerte	3.669.840,69	701.501,31	0,00	4.371.342,00
	10.959.174,87	1.408.659,50	0,00	12.367.834,37
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	3.210.269,11	416.868,69	-26.078,71	3.601.059,09
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	20.230.932,11	6.855.456,79	-193.607,43	26.892.781,47
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	23.441.201,22	7.272.325,48	-219.686,14	30.493.840,56
III. Finanzanlagen
Anteile an assozierten Unternehmen	153.000,00	0,00	0,00	153.000,00
Gesamt	34.553.376,09	8.680.984,98	-219.686,14	43.014.674,93

	Restbuchwerte
	Stand 31.10.2021	Stand 31.10.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände	92.680,00	139.021,00
2. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände	2.574.104,09	2.663.143,72
3. Geschäfts- oder Firmenwerte	3.188.295,52	3.889.796,83
	5.855.079,61	6.691.961,55
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	2.194.716,45	1.799.518,74
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.372.579,70	11.930.803,26
3. Geleistete Anzahlungen	791.629,01	574.819,04
	13.358.925,16	14.305.141,04
III. Finanzanlagen
Anteile an assozierten Unternehmen	0,00	0,00
Gesamt	19.214.004,77	20.997.102,59

Konzernkapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2021

			2020 / 2021	2019 / 2020
			TEUR	TEUR
1.		Periodenergebnis	-922	-3.462
2.	+	Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	8.681	8.103
3.	+/-	Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	1.119	737
4.	+/-	sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge	6.167	3.961
5.	-/+	Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-8.889	-5.139
6.	+/-	Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	2.806	-3.197
7.	-	Erträge aus außerordentlichen Posten	-5.315	0
8.	+/-	Zinsaufwendungen/Zinserträge	1.860	2.174
9.	+/-	Ertragsteueraufwand/-ertrag	2.446	-802
10.	+/-	Ertragsteuerzahlungen	-938	-124
11.	=	Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	7.015	2.251
1.	-	Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-572	-209
2.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-6.343	-5.970
3.	+	Einzahlungen aus dem Abgang von Anlagevermögen	17	93
4.	+	Erhaltene Zinsen	156	263
5.		Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-6.742	-5.823
1.	+	Einzahlungen aus der Begebung von Finanzkrediten	1.403	22.958
2.	-	Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten	-3.250	-2.000
3.	+	Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen	5.315	0
4.	-	Gezahlte Zinsen	-2.724	-2.481
5.		Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	744	18.477
		Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	1.017	14.905
	+	Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	3.478	-11.427
		Guthaben bei Kreditinstituten	4.503	3.905
		Kurzfristig fällige Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten	-8	-427
	=	Finanzmittelfonds am Ende der Periode	4.495	3.478
		Guthaben bei Kreditinstituten	4.503	3.905
		Kurzfristig fällige Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten	-8	-427

Konzerneigenkapitalspiegel für den Zeitraum vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2021

	Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Genussrechtskapital
	EUR	EUR	EUR
Stand 1. November 2020	53.101,00	16.808.629,83	8.950.000,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00
Einstellung in die Kapitalrücklage	0,00	0,00	0,00
übriges Konzernergebnis	0,00	0,00	0,00
Stand 31. Oktober 2021	53.101,00 ^*)	16.808.629,83	8.950.000,00

	Mutterunternehmen
	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital	Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	Konzerneigenkapital
	EUR	EUR	EUR
Stand 1. November 2020	-4.279.467,52	-10.939,92	21.521.323,39
Konzernjahresfehlbetrag	-922.443,26	0,00	-922.443,26
Einstellung in die Kapitalrücklage	0,00	0,00	0,00
übriges Konzernergebnis	0,00	0,00	0,00
Stand 31. Oktober 2021	-5.201.910,78	-10.939,92	20.598.880,13

^*) davon EUR 5.883,00 eigene Anteile

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. November 2020 bis 31. Oktober 2021

A. Grundlagen des Konzerns

Die CLOSED Beteiligungs GmbH hält seit dem 7. Dezember 2018 100 % der Anteile an der CLOSED Holding GmbH und war daher seit diesem Zeitpunkt erstmals verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen.

In 2018 wurde die Gesellschafterstruktur neu aufgestellt. Die Gesellschafter-Geschäftsführer halten zusammen weiterhin die Mehrheit der Anteile an der CLOSED Beteiligungs GmbH, weitere Anteile werden von Privatinvestoren gehalten.

Der Konzernabschluss umfasst neben dem Mutterunternehmen 11 Tochterunternehmen (zusammen CLOSED Gruppe), auf die die CLOSED Beteiligungs GmbH unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann.

Die CLOSED Gruppe entwickelt und vertreibt vor allem in Europa hochwertig modische Bekleidung im gehobenen Premiumsegment für Damen und Herren über den stationären größeren und kleineren Fachhandel, online (www.CLOSED.com) und über diverse Multi-Label-Onlineshops sowie eigene Läden bzw. Outlets und Partnerläden (Franchise und Kooperationsflächen).

Die Unternehmensstruktur ist zur internen Steuerung so ausgerichtet, dass unter der CLOSED Holding GmbH - einer 100%-igen Tochtergesellschaft der CLOSED Beteilungs GmbH - für jeden Vertriebsweg (Wholesale und Franchise, Retail, Online sowie Outlet einschließlich Lagerverkäufe) jeweils eine separate Tochtergesellschaft fungiert. Dies sind die CLOSED GmbH für den Bereich Wholesale und Franchise, die CLOSED Direct GmbH für Retail und Online sowie die CLOSED Outlet GmbH für Outlet und Lagerverkäufe. Es bestehen zwischen der CLOSED Beteiligungs GmbH und der CLOSED Holding GmbH sowie mit deren Tochterunternehmen Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge.

Zur internen Steuerung der Gruppe nutzen wir die Umsatzerlöse und Roherträge pro Vertriebsweg und das bereinigte EBITDA als finanzielle Kennziffern. Bereinigt wird das EBITDA vor allem um Aufwendungen und Erträge, welche einmaligen, periodenfremden oder außergewöhnlichen Charakter haben oder aufgrund ihrer Art nicht oder nur unwesentlich durch den Konzern beeinflussbar sind, wie Forderungs- und Kursverluste, Zuführungen zu Wertberichtigungen auf Forderungen, staatliche Zuschüsse oder Warenbestände.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

1.1.Entwicklung der Gesamtwirtschaft

Die deutsche Wirtschaft war in 2020/2021 vor allem stark negativ beeinflusst von der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen wie steigende Erzeugerpreise, gestörte Lieferketten und Personalmangel. Mehrere längere und kürzere Phasen von Lockdowns für insgesamt stationären Fachhandel, Retail und Fachhandel wurden über das gesamte Geschäftsjahr mit weiteren Einschränkungen wie die 2G/3G-Regelungen, sowie Maskenpflicht und Versammlungsverboten begleitet. Dieses führte zu einer allgemeinen Konsumzurückhaltung sowie einem weiter sehr dynamischen Strukturwandel hin zu den digitalen Vertriebswegen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs in 2021 trotzdem um fast 2,6%, nach dem in 2020 ein Rückgang von 4,6% zu verzeichnen war (Quelle: IfW-Kiel Konjunkturbericht Nr. 12/2021). Staatliche Förder- und Unterstützungsprogramme bleiben aktiv und zahlten bei eindeutig durch Corona bedingten wirtschaftlichen Schäden entsprechende Entschädigungen. In der zweiten Jahreshälfte 2021 stiegen die Erzeugerpreise nochmal deutlich und lagen Ende des Geschäftsjahres bei 5%, so dass sich erste Tendenzen möglicher Zinserhöhungen in 2022 oder zumindest restriktiveren Geldpolitik der EZB andeuteten.

Diese Pandemie betraf auch in 2020/2021 die globale Wirtschaft. Gleichzeitig nahmen globale politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Spannungen und Konflikte weiter zu. Der Arbeitsmarkt in Zentraleuropa erwies sich auch in der Krise als robust. Neben Stützungsmaßnahmen wie Kurzarbeit halfen hier ebenfalls viele weitere Förderprogramme. In einigen Bereichen und Branchen wurde sogar der Arbeits- und Fachkräftemangel ein größeres Problem (Quelle: IfW-Kiel Konjunkturbericht s.o.).

Die Zinsen blieben 2021 erwartungsgemäß leicht negativ. Der Wechselkurs €/US$ blieb recht stabil. In 2022 erwarten wir vor dem Hintergrund der Inflation und steigender Zinsen in den USA erstmals steigende Zinsen.

1.2. Entwicklung der Branche

Auch in 2021 war die globale Stimmung in der Modebranche fast ausschließlich geprägt von der Corona Krise und deren Auswirkungen auf den Einzelhandel. Der bereits vor der Krise massive Strukturwandel, getrieben durch die digitale Innovation, nahm in der Krise nochmals massiv an Geschwindigkeit zu. Hinzu kamen die politischen, ideologischen und wirtschaftlichen großen Unsicherheiten. Dieses führte allerdings nach den sehr kräftigen Umsatzrückgängen des Vorjahres (-30%) zu keinen weiteren Umsatzrückgängen im deutschen Textilhandel. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass der Rückgang im stationären Handel bis Oktober 2021 16% betrug und durch den starken Anstieg der Online-Umsätze (+21%) kompensiert wurde. (Quelle: Textilwirtschaft 12/2021). Die weitere Entwicklung wird auch hier stark von dem weiteren Verlauf der Pandemie abhängen.

Als weitere Auswirkung steht die Branche zusätzlich vor den Herausforderungen knapper und teurer Rohstoffe, allgemein steigender Erzeugerkosten inklusive Energie- Logistik- und Personalkosten (Preisdruck), gestörte Lieferketten und Personalmangel, vor allem in den Bereichen stationäres Vertriebspersonal und Digital.

2. Geschäftsverlauf der CLOSED Gruppe

Viele Entscheidungen, die bereits vor Corona für die strategische Ausrichtung von CLOSED getroffen wurden, erwiesen sich als sehr richtig und wichtig in und für die Zeit nach der Krise. Besonders wichtig waren hier die frühe Ausrichtung auf die Online-Umsätze, die Schaffung der digitalen, strukturellen und personellen Voraussetzungen und der klare Fokus auf eine starke und werthaltige digitale Marke. Im Lockdown und nach dem Lockdown konnten so die Umsätze im CLOSED.com und auch mit den großen digitalen Partnern nochmals gut gesteigert werden. Selbst die traditionellen stationären Händler haben digitale Vertriebsformen gefunden und verkaufen so CLOSED Produkte , da die Marke auch diesen Händlern, Kunden digital zuführte.

Dadurch konnte sich die CLOSED Gruppe im Geschäftsjahr 2020/2021 gut entwickeln und die Umsätze sogar über das solide Niveau des Vorjahres steigern.

Im Geschäftsjahr 2020/2021 wurden 33 eigene CLOSED-Fullprice-Mono-Flächen, 15 Franchiseflächen und 5 Outlets betrieben. Die Eröffnung neuer Läden wurde und wird noch selektiver als bisher vorgenommen. Eher könnte es sein, dass einige Standorte in schwächeren Lauflagen geschlossen und durch digitale Umsätze ersetzt werden. Stark bleiben werden Tourismusstandorte, national und auch international.

Wir erwarten weiter auch nach der Krise deutliche Rückgänge beim allgemeinen Lauf. Daher werden grundsätzlich keine Mietverträge mit einer Laufzeit von über fünf Jahren abgeschlossen.

Die Dynamik der digitalen Umsätze hat in der Krise stark zugenommen. Die Umsätze im eigenen CLOSED.com stiegen anteilig auf 35%. Zuzüglich der Umsätze der eigenen Läden, Outlets und Lagerverkäufen betragen die eigenen Direct To Consumer Umsätze insgesamt 59% der gesamten Umsätze. Die gesamten digitalen CLOSED Umsätze über alle Vertriebsmöglichkeiten lassen sich nicht genau erfassen, liegen schätzungsweise bereits insgesamt bei ca. 65% (Quelle Google Analytics).

CLOSED produziert, sicherlich in einer Qualitätsführerschaft, nachhaltig, lokal und ethisch. Der Anteil der CLOSED Produkte, inklusive aller Zutaten, der in Italien bzw. Europa produziert wird, wurde weiter auf 82% (Vorjahr 73%) gesteigert. Gerade vor dem Hintergrund der globalen Konflikte, unterbrochenen Lieferketten und Aspekten der Nachhaltigkeit wird dieser Anteil weiter konsequent ausgebaut. Es wird nur second-use-Leder verarbeitet, keine Felle, keine Daunen, keine Angora oder sonstige zweifelhaften Produktbestandteile. Im Jahr 2021 wurde mit Fairtraid auch erstmal eine Zertifizierung der CLOSED-Produktion gestartet.

Insgesamt lagen die Umsatzerlöse mit € 113,1 Mio. (Vj € 103,9 Mio.) um knapp 8,9% über denen des Vorjahres.

Das um außergewöhnliche und periodenfremde Posten bereinigte EBITDA konnte sich positiv entwickeln und stellt sich wie folgt dar:

	TEUR
EBITDA gemäß Gewinn- und Verlustrechnung, berichtet	13.219
Abfindungszahlungen	371
Waren-Abwertung	3.167
Abschriften auf/Ausbuchung von Forderung	3.003
Sonstige Maßnahmen	500
Überbrückungshilfe III	-5.315
Bereinigtes EBITDA	14.945

Nach Berücksichtigung der Bereinigungseffekte konnte ein EBITDA i.H.v. T€ 14.945 (Vorjahr TEUR 9.931) erwirtschaftet werden. Im neuen Gesellschafterkreis wurde gemeinsam beschlossen, die Innenfinanzierung zu erhöhen und dafür das Ergebnis möglichst konservativ zu halten. Dieses auch vor dem Hintergrund der gewährten Unterstützung aus der Überbrückungshilfe III. Die Abschreibung der Kollektion wurde auf zwei Jahre verkürzt.

Es ist weiterhin müßig zu überlegen, wieviel besser die Entwicklung von CLOSED ohne die Auswirkungen und Einschränkungen der Krise gewesen wäre.

3. Lage der CLOSED Gruppe

3.1. Vermögenslage

Die Bilanzsumme des CLOSED Konzernabschlusses beträgt € 88,4 Mio. (Vj. € 88,2 Mio.)

Die Aktivseite der Bilanz ist durch die Warenbestände i.H.v. € 27,7 Mio. (Vj. € 26,5 Mio.) geprägt. Dieser Bestand ist notwendig durch die erwarteten Umsätze in den eigenen Vertriebskanälen, vor allem den stark gestiegenen Umsätzen im CLOSED.com, welche eine hohe Bevorratung erfordert, sowie Anlieferungen für die Saison Frühjahr/Sommer 2022 i.H.v. € 4,3 Mio.

Der realisierte Verkaufspreis in den Lagerkäufen konnten nochmals leicht auf € 81,- erhöht werden. Gleichzeitig wurden die Bestände weiter bereinigt und ältere Überhangsbestände nach Chile gestiftet. Die Bestände haben sich durch die Maßnahmen insgesamt weiter verjüngt. Aus Vorsichtsprinzip wurde zusätzlich im Geschäftsjahr 2020/2021 eine zusätzliche Abschrift von € 3,8 Mio. auf Vorräte gebildet.

Sämtliche bekannten zweifelhaften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind wertberichtigt bzw. ausgebucht.

Die Eigenkapitalquote beträgt 23,3% (Vj. 24,4%).

Die Nettofinanzposition am Abschlussstichtag lag bei -€ 17,2 Mio. (Vorjahr -€ 16,4 Mio.), welches eine Ausnutzung der Linien von 44% bedeutet. Im Geschäftsjahr wurden die Linien durchschnittlich mit € 25 Mio. in Anspruch genommen. In 2021 wurde im Finanzaufwand für die bestehenden Zinssicherungen insgesamt T€ 76 aufgewendet. Es bestehen per Ende 2021 noch Zinsswaps in Höhe von € 5 Mio. Dieses Swap-Geschäft lief zum 28. März 2022 aus.

3.2. Ertragslage

Die Ertragslage war im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt trotz der Corona-Krise zufriedenstellend. Trotz der starken Einschränkungen konnten die Umsätze auf € 113,2 Mio. (Vj. € 103,9 Mio.) um 8,9% gesteigert werden. Ohne die Einschränkungen wäre das Wachstum sicherlich noch deutlicher ausgefallen. Die Herren-Kollektionen trugen mit anteilig 18% zum Umsatz bei. Der Hosenanteil lag bei 45%.

Die Materialeinsatzquote (bereinigt um Sondereffekte) betrug 42% (Vj. 43%). Hauptgrund für die verbesserte Marge bleibt die Entwicklung der Anteiligkeit der Vertriebswege hin zu den eigenen Vertriebswegen.

Das Finanzergebnis beläuft sich auf € - 3,0 Mio. (Vj. € - 2,2 Mio.). Es enthält wieder die vollständige Genussrechtsvergütung zzgl. der Nachbelastung aus dem Vorjahr. Der Steueraufwand ist vor allem durch die Nutzung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge beeinflusst.

Insgesamt wurde ein Ergebnis vor Steuern von € 1,5 Mio. nach € - 5,3 Mio. im Vorjahr ausgewiesen.

3.3. Finanzlage

Die Finanzierung der laufenden Umsätze, Investitionen und aller Aktivitäten der CLOSED Gruppe war zu jedem Zeitpunkt sichergestellt. Die Zusammenarbeit mit den bestehenden Banken, der Commerzbank AG, der Hamburg Commercial Bank AG und der Nord/LB war von großem Vertrauen geprägt. Im Juni 2019 wurde im Zusammenhang mit dem Anteilsrückkauf und Wechsel der Gesellschafter auch der Konsortialkredit um drei Jahre, bis Juni 2022 verlängert mit einer zweifachen Verlängerungsoption um jeweils ein Jahr. Die Option wurde im April 2022 für ein weiteres Jahr ausgeübt.

Im ersten Lockdown, im April 2020, wurde ein KfW Darlehen von insgesamt € 20 Mio. beantragt und genehmigt. Die bestehenden Konsortialbanken tragen von diesen zusätzlichen Linien ein Eigenrisiko von 20%. Die Laufzeit beträgt 5 Jahre. Gleichzeitig wurden bis April 2025 die bestehenden Kreditcovenants neu vereinbart. Aufgrund der durch die Corona Krise ausgelösten Einschränkungen im Einzelhandel konnten die Kreditcovenants nicht eingehalten werden. Daher wurde mit den Banken vereinbart, diese bis auf zwei Covenants, auszusetzten. Diese wurden im Geschäftsjahr und werden auch zukünftige eingehalten.

Die Gesamtkreditlinie wurde somit auf € 57 Mio. erhöht. Dieses hat vor allem eine ausreichende Liquidität in der Krise gesichert. Zudem haben auch die erhaltenen Corona Hilfen von € 5,3 Mio. zu einer guten Liquiditätssituation beigetragen. Auch für die absehbaren Umsatzzuwächse und notwendigen Investitionen ist damit die Liquidität gesichert.

Weiterhin besteht ein Darlehen (€ 5,5 Mio., Vorjahr € 7,5 Mio.), das im Zusammenhang mit dem Gesellschafterwechsel aufgenommen wurde und ratierlich getilgt wird.

3.4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und der Lage des Konzerns

Insgesamt beurteilen wir die Lage des Konzerns trotz der schwierigen allgemeinen Lage als zufriedenstellend und sind mit der Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Die Umsätze konnten trotz aller Widrigkeiten um 8,9% gesteigert werden. Das Ergebnis vor Steuern wurde konservativ gestaltet. Es hat sich gezeigt, dass CLOSED als erfolgreiche Premiummarke sich in der Krise gut bewährt hat. Dieses wird nach der Krise die Ausgangsbasis für weiteres Wachstum bedeuten.

Bei unserer an die Auswirkungen der Corona-Pandemie angepassten Planung für das Geschäftsjahr 2020/2021 sind wir von Umsatzerlösen von € 105 Mio. und einem positiven bis ausgeglichenen Ergebnis vor Steuer ausgegangen. Die Erwartungen an die Umsatzerlöse wurden übertroffen. Das Ergebnis vor Steuern ist trotz periodenfremder und außergewöhnlicher Effekte mit € 1,5 Mio. deutlich positiv. Es wurde in den Phasen des Lockdowns Kurzarbeitergeld beantragt und genehmigt sowie Corona-Hilfen in Anspruch genommen. Der Anteil der Onlineumsätze lag aufgrund des Lockdowns der Läden deutlich über Plan.

4. Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

4.1. Personal

In der CLOSED Gruppe waren im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2020/2021 368 Mitarbeiter (FTE) angestellt (Vj. 355 FTE). Hiervon waren in inländischen eigenen Läden, Outlets und Außenvertrieb insgesamt 116 Verkäufer/innen tätig (auch hier werden 2 Teilzeitkräfte als eine Vollzeitkraft gezählt). Bei den Auslandstöchtern arbeiten insgesamt 38 FTE. Die übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten im Wesentlichen am Standort Straßenbahnring im Design, Produktion/Einkauf, Marketing, Vertrieb, Buchhaltung/Verwaltung bzw. am Standort Billbrook im Innenvertrieb, Lagerverwaltung, Logistik und IT.

Die CLOSED Gruppe legt großen Wert auf die Fortbildung und Qualifikation ihrer Mitarbeiter. Externe wie interne Fortbildungen und interne Trainingsprogramme dienen dazu, diesem Anspruch gerecht zu werden.

Unter der Geschäftsführung der CLOSED Holding GmbH, die auch als Geschäftsführung der operativen Haupttochter, der CLOSED GmbH, fungiert, besteht eine engagierte, gut ausgebildete und hoch motivierte Gruppe von Führungsmitarbeitern/Abteilungsleitern. Die Führungsgruppe besteht aus der Leitung Design, Leitung Operations, Logistiks, IT, Finanzen/Controlling (Prokura), Leitung Produktion (Prokura), Leitung Vertrieb DACH (Nord/Süd), Leitung Vertrieb International, Leitung Online, Leitung Finanzbuchhaltung und Verwaltung (Einzelprokura), Leitung Controlling und Leitung Reporting/Einkauf (Stellv. GF Prokura), Leitung IT (Prokura) und Leitung Logistik und Lager (Prokura). Der Austausch innerhalb dieser Führungskräfte ist eng und regelmäßig. Die Frauenquote beträgt auf dieser Führungsebene 70%.

Für alle leitenden Positionen gibt es Vertretungsregelungen. Alle leitenden Mitarbeiter treffen Entscheidungen mit einer hohen Eigenverantwortung, begleitet von einem flexiblen, jedoch zwingenden Controlling.

Es gibt für talentierte, gut ausgebildete und motivierte junge Mitarbeiter eine Nachwuchsführungsgruppe, die regelmäßig gemeinsam Schulungen besucht und allgemein gefördert wird. Dieser Kreis umfasst derzeit sechs junge Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter.

Die soziale Verantwortung für alle Mitarbeiter ist für die Geschäftsführung und die leitenden Mitarbeiter sehr wichtig. Die Arbeitsatmosphäre ist produktiv und gut.

4.2. Qualitätsmanagement

Die Qualität der CLOSED-Produkte hat weiterhin allerhöchste Priorität und ist Kernbestandteil der Markenstrategie. Während der Kollektionserstellung, der Produktion und des Vertriebs wird dieses fortwährend überwacht.

Es werden bei allen Artikeln pre-production, mid-production, end-production und random- production Tests durchgeführt. Außerdem erfolgt bei Eingang der Ware im Lager Billbrook eine genaue Warenaufnahme und Qualitätskontrolle.

Wichtig ist die hohe Quote von ca. 46% der Produkte, die wir mit unseren langjährigen Produktionspartnern (Paul spa) mustern und produzieren. Über ca. 80% werden insgesamt in Europa produziert. Im Vergleich ist das Preis-Qualität-Leistungsverhältnis nach unserer festen Überzeugung bei CLOSED besser als beim Wettbewerb. Dieses wird auch vom Endverbraucher sehr positiv wahrgenommen, künftig aber noch stärker und deutlicher kommuniziert. Es werden keine Pelze, Felle oder Daunen verarbeitet.

Im Jahr 2021 wurde mit dem Fairtrade-Siegel eine Qualitätszertifizierung beauftragt, die in 2022 abgeschlossen sein wird.

Weiterhin ist der Anteil an widerkehrenden Kunden im Retail und bei CLOSED.com überdurchschnittlich hoch. Hier ist die zuverlässige Passform der Hosen besonders wichtig; außerdem die gute Warenverfügbarkeit in den Läden bzw. die sehr schnelle Nachlieferung sowie die zuverlässige schnelle Liefergeschwindigkeit des Online-shops. Dieses spiegelt sich online auch in einer weiterhin recht niedrigen Retourenquote wider.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht

1.1. Risikomanagement

Die CLOSED Gruppe geht unternehmerische Risiken ein, wenn dadurch unter Abwägung von Chancen und Risiken ein angemessener Beitrag zur Stärkung der Marke CLOSED, zur Steigerung der Erfolgsgrößen, insgesamt zur Steigerung des Unternehmenswertes erwartet werden kann. Die jeweiligen Risiken werden in den jeweiligen Abteilungen gesteuert und überwacht. Die normalen Risiken sind gut versichert. Produktionsrisiken sind durch langjährige Partnerschaften und durch eine enge, permanente Überwachung vor Ort minimiert. Sonstige Vertriebsrisiken werden ebenfalls, soweit möglich, diversifiziert. Durch regelmäßige Risikositzungen im Kreis der Führungskräfte werden auch übergreifende Risiken identifiziert und regelmäßig besprochen.

1.2. Einzelrisiken

Marktrisiken

Ein Marktrisiko besteht, wenn der allgemeine Konsum nachlässt oder einbricht. Hier haben wir über unsere langen Vorlaufzeiten der Vororder gute Reaktionsmöglichkeiten. Die aktuellen Entwicklungen, speziell auf den südeuropäischen Märkten, haben Eingang in die Planung für das kommende Wirtschaftsjahr gefunden.

Ein Kollektionsrisiko liegt vor, wenn die CLOSED Kollektion den Zeitgeist nicht trifft und somit nicht genug Vororder generiert wird. Dieses Risiko ist Teil des Geschäftsmodels und kaum vermeidbar. Die Kollektion beinhaltet mittlerweile acht schnelle Zusatzprogramme, die das modische Risiko deutlich reduzieren und gleichzeitig die Lead-Times verkürzen.

Produktionsrisiken

Produktionsausfälle sind möglich, würden sich jedoch auf einzelne Modelle oder Stoffe beschränken und könnten mit gewissem zeitlichen Verzug an andere Produktionsstandorte verlagert und nachproduziert werden. Grundsätzlich ist dieses Risiko nicht vermeidbar. Alle Lieferanten können allerdings relativ kurzfristig durch alternative Produzenten ersetzt werden. Während der Corona-Krise kam es zu keinen nennenswerten Produktionsausfällen oder Verzögerungen.

Das Risiko von Warenüberhängen ist gut kontrolliert. Aus dem eigenen Retail und Online werden 20% Warenrückläufe budgetiert und aus dem Fachhandel und Franchise im Schnitt 5%. Diese werden über die sehr gut funktionierenden Outlets und anschließend über den zweimal jährlichen Lagerverkauf verkauft. Es werden grundsätzlich bei allen Entsorgungsverkäufen Verkaufspreise über Anschaffungskosten (landed) erzielt. Die Corona-bedingten Warenüberhänge werden über Sonderabschreibungen bzw. Sonderverkäufen bereinigt.

Bewertungsrisiken

Wie bereits ausgeführt, wurden im laufenden Jahr T€ 3.167 extra an Wertberichtigungen auf Vorräte vorgenommen und somit sämtliche Bewertungs- aber auch Entsorgungsrisiken vor allem bedingt durch Corona berücksichtigt.

Finanzielle Risiken

Finanzrisiken bestehen in unkalkulierten Schwankungen des US$ sowie des Zinses (Euribor). Beides wird aktiv über Termingeschäfte und Optionen gesichert, die jeweils bestehende oder absehbare Aufträge/Umsätze absichern.

Die Qualität der Debitoren wird vor dem Hintergrund der derzeitigen Marktstärke laufend konsequent verbessert. Die durchschnittliche Quote der kreditversicherten Auftragsbestände konnte in Südeuropa auf über 70% gesteigert werden, welches weiterhin zu einer versicherten Forderungsquote von ca. 75% führt. Wesentliche Auswirkungen auf unsere Finanzsituation erwarten wir daher durch etwaige Ausfälle nicht.

Liquiditätsrisiko

Die mit den Banken vereinbarten Covenants des Konsortialkredits wurden während des Geschäftsjahres eingehalten.

Die gewährten Kreditlinien inklusive KfW-Linie sind durchgehend ausreichend gewesen und reichen mit Spielraum auch für die geplanten Umsatzzuwächse und Investitionen in den nächsten Jahren. Es besteht ein Konsortialkreditvertrag i.H.v. € 37 Mio. zzgl der KfW-Linie i.H.v. € 20 Mio. mit einer Laufzeit bis zum Juni 2022 bzw. zuzüglich zwei Verlängerungsoptionen um jeweils ein weiteres Jahr bzw. bis 30. Juni 2025. Der Konsortialkredit (siehe Nachtragsbericht) wurde im Mai 2022 um ein Jahr, bis Juli 2023 verlängert). Durch die notwendigen Maßnahmen zur Stärkung der Liquidität im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wurden die vereinbarten Covenants deutlich reduziert, so dass sie nach der "Corona-Planung" eingehalten werden. Bei einem Bruch der Covenants, können die Banken die Kreditlinien sofort fällig stellen.

Die Liquidität wird auf Konzernebene fortlaufend geplant, überwacht und gesteuert.

Sonstige Risiken

IT Risiken bestehen im normalen Umfang. Die Datensicherheit und die Laufsicherheit werden regelmäßig überprüft. 2021 wurde die Einführung eines neuen ERP-Systems (Fashion XL), mit dem bestehenden Systemanbieter, Impuls Fashion, vorbereitet. Diese wird in 2022 umgesetzt.

Zum Schutz von personenbezogenen Daten haben wir umfassende Maßnahmen ergriffen, so dass wir das Risiko einer Datenschutzverletzung als gering einschätzen.

Risiken aus Verstößen gegen das Geldwäschegesetz bestehen nur im geringen Umfang, da Bargeldtransaktionen gesichert abgewickelt werden und die Mitarbeiter entsprechend geschult wurden.

Durch den hohen Produktionsanteil in Europa ist die Komplexität der Lieferkette im Branchenvergleich deutlich niedriger. Daher ist eine pünktliche und vollständige Auslieferung sichergestellt.

Rechtliche Risiken bestehen nicht. Es werden derzeit keine Prozesse mit einem Streitwert über T€ 50 geführt.

1.3. Beurteilung der Gesamtrisikosituation

Derzeit sind tatsächlich keine konkreten Gefahren oder Risiken erkennbar, die zu einer kurzfristigen, dauerhaften oder wesentlichen negativen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Konzerns führen könnten und damit als existenz- oder bestandsgefährdend einzustufen wären.

Aufgrund der gestärkten Kapitalausstattung und der weiterhin zur Verfügung stehenden Finanzmittel ist die Finanzierung des anstehenden Wachstums im Konzern in den nächsten Jahren gesichert.

1.4. Nachtragsbericht

Der bestehende Konsortialkredit mit den drei Konsortialbanken (Commerzbank AG, HCOB AG, Nord LB) hatte eine ursprüngliche Laufzeit von drei Jahren plus zwei Verlängerungsoptionen für jeweils ein Jahr. Die erste Option wurde gezogen und von den Banken bestätigt. Die neue Laufzeit endet somit im Juli 2023.

Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist eine weitere globale Krise entstanden. Die Einschränkungen und Pandemiemaßnahmen durch die Corana-Pandemie schienen gerade überstanden. Der Krieg wirkt sich allgemein negativ auf die Konsumstimmung aus und verstärkt durch höhere Energiepreise die Inflation weiter. Bisher sind allerdings keine starken Umsatzrückgänge erkennbar.

2. Prognosebericht

2.1. Chancen- und Risiken als Grundlage der voraussichtlichen Entwicklung

Beschaffungsmarkt

Aufgrund der langjährigen Beziehungen zu den Lieferanten und wegen des weiterhin hohen Anteils von potenten italienischen Lieferanten ist das wirtschaftliche und währungsbedingte Risiko aus der Beschaffung insgesamt gering. Produktionsausfälle bei Lieferanten können kurzfristig in andere, nahezu gleichwertige Produktionsstandorte verlegt werden.

Die Preislagen wurden im Wesentlichen stabil gehalten, aber das gefühlte Preis-Leistung Verhältnis erheblich verbessert. Es wird weiterhin der größte Teil der Kollektion/Produktion in Europa mit einem Schwerpunkt in Italien produziert. Knapp unter 20% werden noch außerhalb Europas gefertigt.

Die Marge wird auch im nächsten Jahr trotz leicht steigender Rohstoffpreise, höheren Frachtkosten und Wechselkursrisiken weiter leicht steigen, da die Einzelhandelsflächen und Online-Umsätze anteilig zunehmen werden und so eine höhere Gesamtmarge erwirtschaftet wird. Außerdem können bei einzelnen Artikeln und zum Teil auch aus Zuproduktion deutlich höhere Margen erzielt werden.

Engpässe in der Beschaffung gibt es und gab es nicht und sind nicht absehbar. Durch die hohe Produktionsquote bei den Hauptlieferanten ist das Risiko von Produktkopien sehr gering.

Absatzmarkt

CLOSED ist eine gut etablierte Marke in dem Wachstumssegment Premium. Dieses Segment ist hochpreisig, mit hohen Margen und Wachstum. Entscheidend für den Erfolg in diesem Segment sind eine nachhaltig außerordentlich hohe Produktqualität, welche die Qualität des Designs einschließt, und eine klar und sauber positionierte Marke.

Vertriebsstrategisch wird CLOSED in zwei Märkte unterschieden. Die etablierten Märkte (Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande) und die internationalen Wachstumsmärkte (Frankreich, Belgien, Skandinavien, Italien, USA). Hier konnte sich vor allem Frankreich deutlich verbessern. In den etablierten Märkten wird über CLOSED Flächen der Markenauftritt verdichtet und in den internationalen Wachstumsmärkten, die modisch wesentlich anspruchsvoller sind, über punktuell sehr sichtbare Flächen eine Markenpräsenz geschaffen, um danach auch über den hochwertigen Fachhandel und Department Stores zu wachsen.

Die Kundenzahl im Fachhandel liegt in Deutschland bei 460 Kunden. Die Anzahl der CLOSED Fachhandelspartner wurde im abgelaufenen Jahr nochmals reduziert. Markenumfeld und mangelnde Bonität waren die Grundlage dafür. Dennoch konnten insgesamt die Fachhandelsumsätze stabil bzw. marginal gesteigert werden, da die Zusammenarbeit mit qualitativ guten Kunden verstärkt und intensiviert wurde. Außerdem steigen die im Fachhandel beinhalteten Multilabelonlinehändler (e-tailer) deutlich und überkompensieren den Rückgang des stationären Laufs und dessen Umsätze. Das Wachstum wird auch künftig vor allem über wachsende digitale Umsätze erzielt werden.

Auch in 2022 erwarten wir noch gewisse Einschränkungen und Auswirkungen aus der Corona-Pandemie. Temporäre und regionale Lockdowns sind nicht gänzlich auszuschließen. Dazu kommt, dass mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine eine globale Krise ausgelöst wurde. Dieses hat zum einen die Inflation über steigende Energie- und Rohstoffpreise weiter eingeheizt. Zum anderen sind auch hierdurch globale Lieferketten noch stärker gestört. Das Vertrauen in Globalisierung und globale Partnerländer wurde nachhaltig erschüttert. Selbst nach Ende des kriegerischen Konfliktes wird dieses zu einer nachhaltigen Vertrauenskrise der verschiedenen Machtblöcke untereinander führen.

Dieses wird die allgemeine Konsumstimmung zusätzlich eintrüben. CLOSED wird als Konsequenz noch mehr Produktion nach Europa verlagern mit dem Ziel, 100% der Produkte in Europa zu produzieren. Weitere Preissteigerungen sind so über Steigerung der Qualität möglich. So können steigende Erzeugerpreise und Kosten mit dem Ziel, die Marge insgesamt sogar noch leicht zu steigern, aufgefangen werden. Es gilt die gleiche Devise wie in der Corona-Krise: In der Krise muss man teurer werden können.

Im Geschäftsjahr 2020/2021 wurden 33 eigene CLOSED-Fullprice-Mono-Flächen, 15 Franchiseflächen und 5 Outlets betrieben. Für das Jahr 2021/22 sind keine weiteren Neueröffnungen geplant.

Es werden pro Jahr zwei Hauptsaisons vertrieben, unterteilt in Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter. Somit gibt es vier Hauptliefertermine mit jeweils 3 Lieferfenstern, die allerdings nur für die modischen und mid-modischen Kollektionssegemente gelten. Die Standardware kann zu einem gewissen Teil nachbestellt werden (Nachorder).

Wesentlich für CLOSED ist die modische und hochwertige Kollektion. Diese sticht unseres Erachtens im Wettbewerb deutlich hervor. Unterstützt wird dieser Wettbewerbsvorteil durch Kommunikation und Marketing, insbesondere im Bereich Online und PR. Social-Media-Aktivitäten sind mittlerweile nicht nur bei CLOSED Standard.

2.2. Prognose der finanziellen Leistungsindikatoren

Weiterhin ist CLOSED mit der Strategie, sich als führende internationale Premium-Marke zu etablieren, erfolgreich. Eine starke etablierte Marke mit einer hohen Kompetenz in einer spezifischen Warengruppe (Hose) und die technischen Möglichkeiten der Digitalisierung und des Internets führen zu wachsenden Umsätzen. Begleitet wird dieses durch eine enge Zusammenarbeit mit dem guten Fachhandel. Punktuelle Eröffnungen weiterer CLOSED Flächen unterstützen die Markenbildung sind nicht geplant.

In unserer Planung für das Geschäftsjahr 2021/2022 haben wir bei der Rohertragsmarge aufgrund des überproportionalen Wachstums der margenstarken Vertriebskanäle weiter eine leichte Steigerung erwartet. Jedoch auch über geringere Konditionszugeständnisse zum Fachhandel wurde mit einer sukzessiven Verbesserung der Großhandelsmarge gerechnet. Für das kommende Geschäftsjahr 2021/2022 werden Umsätze von ungefähr € 125 Mio. und eine verbesserte Rendite erwartet mit einem Ergebnis vor Steuern von ungefähr € 5,8 Mio.

Ausdrücklicher Dank gebührt allen Mitarbeitern/innen des Unternehmens, die durch ihren Einsatz wesentlich zu dem Erfolg des Unternehmens beitragen. Danken möchten wir auch ganz besonders dem Beirat sowie den Investoren des Unternehmens.

Hamburg, den 27. Mai 2022

CLOSED Beteiligungs GmbH

Geschäftsführung

gez. Gordon Giers

gez. Til Nadler

gez. Hans Redlefsen

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Closed Beteiligungs GmbH, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Oktober 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. November 2020 bis 31. Oktober 2021 dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2021 sowie dem Konzerneigenkapitalspiegel - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Closed Beteiligungs GmbH, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. November 2020 bis zum 30. Oktober 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Oktober 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

F. Schlussbemerkung

Den vorstehenden Prüfungsbericht erstatten wir in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Grundsätzen ordnungsmäßiger Berichterstattung bei Abschlussprüfungen (IDW PS 450 n. F.).

Eine Verwendung des oben wiedergegebenen Bestätigungsvermerks außerhalb des Prüfungsberichts bedarf unserer vorherigen Zustimmung. Bei Veröffentlichungen oder Weitergabe des Konzernabschlusses und der Konzernlageberichts in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form (einschließlich der Übersetzung in andere Sprachen) bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; auf § 328 HGB wird verwiesen.

Hamburg, den 31. Mai 2022

ESC Wirtschaftsprüfung GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Michael Kapitza, Wirtschaftsprüfer

gez. Beatrix Arlitt, Wirtschaftsprüferin

Sonstige Angaben:

Der Konzernabschluss zum 31.10.2021 wurde durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 14. Juli 2022 gebilligt.