Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH

Düsseldorf

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

IFRS Konzernanhang zum 31. Dezember 2019

IFRS Konzernabschluss 31. Dezember 2019

INHALTSVERZEICHNIS

A. GRUNDLAGEN DER ABSCHLUSSERSTELLUNG

I. ANWENDUNG DER IFRS-VORSCHRIFTEN

II. ÄNDERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

III. VERÖFFENTLICHTE, NOCH NICHT VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE STANDARDS

IV. WESENTLICHE ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN, SCHÄTZUNGEN UND ANNAHMEN

B. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

I. INANSPRUCHNAHME VON BEFREIUNGSVORSCHRIFTEN

II. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

1. KONSOLIDIERUNGSKREIS

2. KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

3. TOCHTERUNTERNEHMEN MIT WESENTLICHEN NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN

III. UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSE

IV. WÄHRUNGSUMRECHNUNG

V. ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN

VI. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN

VII. LEASING

VIII. FINANZINSTRUMENTE

1. ORIGINÄRE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE VERBINDLICHKEITEN

2. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

3. WERTMINDERUNG VON FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN

IX. ERLÖSE AUS VERTRÄGEN MIT KUNDEN

X. ERTRAGSTEUERN

XI. RÜCKSTELLUNGEN

XII. PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

XIII: KURZ- UND LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN

XIV. ZUR VERÄUßERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND AUFGEGEBENE GESCHÄFTBEREICHE

1. BEWERTUNG

2. DARSTELLUNG UND ANGABEN

C. ERLÄUTERUNGEN ZUR IFRS KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

1. ERLÖSE AUS VERMIETUNG

2. ERGEBNIS AUS NEBENKOSTEN

3. BEWIRTSCHAFTUNGSAUFWENDUNGEN

4. SONSTIGE ERLÖSE

5. SONSTIGE AUFWENDUNGEN UND GESELLSCHAFTSKOSTEN

6. ENTWICKLUNGSKOSTEN

7. BEWERTUNGSERGEBNIS

8. FINANZERGEBNIS

9. NEUBEWERTUNG VON FINANZINSTRUMENTEN

10. ERGEBNIS AUS AT EQUITY BEWERTETEN BETEILIGUNGEN

11. ERTRÄGE AUS FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN

12. ERTRAGSSTEUERN

13. ANTEILE OHNE BEHERRSCHENDEN EINFLUSS

D. ERLÄUTERUNGEN ZUR IFRS KONZERNBILANZ

1. ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN

2. SACHANLAGEN

3. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

4. DARLEHEN UND FORDERUNGEN

5. BETEILIGUNGEN

6. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE (LANGFRISTIG)

7. NACH DER EQUITY-METHODE BEWERTETE BETEILIGUNGEN

8. FORDERUNGEN AUS LEISTUNGEN

9. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE (KURZFRISTIG)

10. SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

11. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

12. LANG-/ KURZFRISTIGE FINANZSCHULDEN

13. LATENTE STEUERN

14. KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SO
VERBINDLICHKEITEN

15. VERTRAGSVERBINDLICHKLEITEN (KURZFRISTIG)

16. VERBINDLICHKEITEN AUS STEUERN UND SOZIALER SICHERKEIT

E. ERLÄUTERUNGEN ZU FINANZINSTRUMENTEN

F. ERLÄUTERUNGEN ZUR IFRS KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

G. ERLÄUTERUNGEN ZUM IFRS KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL

H. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN, HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND NICHT BILANZIERTE SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

I. ANGABEN ÜBER BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

J. ANGABEN ZU BEZIEHUNGEN ZUM ABSCHLUSSPRÜFER

K. EREIGNISSE NACH DEM ABSCHLUSSSTICHTAG

L. SONSTIGE ANGABEN

I. ALLGEMEINE INFORMATION

II. GEZEICHNETES KAPITAL UND STIMMRECHTE

III. GESCHÄFTSFÜHRUNG UND AUFSICHTSRAT

IV. KAPITALMANAGEMENT

V. RISIKOFAKTOREN

1. RISIKOMANAGEMENT

2. BESONDERE RISIKEN UND CHANCEN

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb. 1: Bewertungsmethodik IPUC

ANLAGENVERZEICHNIS

ANLAGE 1: KONSOLIDIERUNGSKREIS

HINWEIS: Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten.

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

AG	Aktiengesellschaft
AHK	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
bAV	Betriebliche Altersversorgung
BetrAVG	Gesetz zu Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung
bp	Basispunkte
bspw.	beispielsweise
bzw.	beziehungsweise
CPPIB	Canadian Pension Plan Investment Board, Luxemburg
CEO	Chief Executive Officer
CFO	Chief Financial Officer
COO	Chief Operating Officer
DCF	Discounted Cash-Flow
EG	Europäische Gemeinschaft
EU	Europäische Union
EPRA	European Public Real Estate Association
GKV	Gesamtkostenverfahren
GmbH	Gesellschaft mit beschränkter Haftung
grds.	grundsätzlich
GuV	Gewinn- und Verlustrechnung
HGB	Handelsgesetzbuch
IAS(s)	International Accounting Standard(s)
IASB	International Accounting Standard Board
IFRIC	International Financial Reporting Interpretations Committee des IASB, und Bezeichnung der Interpretationen des Interpretations Committee
IFRS(s)	International Financial Reporting Standard(s)
IP	Investment Properties
IPUC	Investment Properties under Construction
KG	Kommanditgesellschaft
MU	Mutterunternehmen
PoC	Percentage of Completion-Methode
PWREF	Perella Weinberg Real Estate Fund I LP, London
PWREF Holding	PWREF I Holding S.ä r.l., Luxembourg
RICS	Royal Institution of Chartered Surveyors, London
SIC	Standing Interpretations Committee
sog.	sogenannte
TU	Tochterunternehmen
UKV	Umsatzkostenverfahren
Unibail-Rodamco-Westfield	Unibail-Rodamco-Westfield SE (vormals Unibail-Rodamco SE), Paris
UR Beteiligungs GmbH	Unibail-Rodamco Beteiligungs GmbH, Düsseldorf
URW Germany	Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH, Düsseldorf
WpHG	Wertpapierhandelsgesetz

A. GRUNDLAGEN DER ABSCHLUSSERSTELLUNG

I. ANWENDUNG DER IFRS-VORSCHRIFTEN

Mit dem vorliegenden IFRS Konzernabschluss hat URW Germany zum 31. Dezember 2019 - als nicht kapitalmarktorientiertes Unternehmen - freiwillig einen befreienden Konzernabschluss nach IFRS aufgestellt.

Der IFRS Konzernabschluss enthält die folgenden Elemente:

IFRS Konzernbilanz

IFRS Konzerngesamtergebnisrechnung

IFRS Konzerneigenkapitalspiegel

IFRS Konzernkapitalflussrechnung

IFRS Konzernanhang.

Nach § 315e Abs. 1 HGB müssen am Kapitalmarkt notierte Mutterunternehmen ihren Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen nach Artikel 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards (ABI. EG Nr. L 243 S. 1) aufstellen. Zusätzlich zu den internationalen Rechnungslegungsstandards sind weitere Anforderungen gemäß § 315e Abs. 1 HGB zu erfüllen, die sich insbesondere auf Angabepflichten im Konzernanhang sowie die Erstellung eines Konzernlageberichtes beziehen.

Internationale Rechnungslegungsgrundsätze im Sinne der EU-Verordnung (EG) sind die vom International Accounting Standards Board (IASB) erarbeiteten International Financial Reporting Standards (IFRS), die auf Ebene der EU ein Anerkennungsverfahren durchlaufen. In diesem sogenannten "Endorsement-Verfahren" der Europäischen Kommission erlangen die IFRS Rechtsverbindlichkeit. Gegenstand dieses Verfahrens sind die Standards (IAS, IFRS) und die Interpretationen (IFRIC, SIC). Nicht transformiert (übernommen) werden das Rahmenkonzept und die "Grundlagen für Schlussfolgerungen".

Der vorliegende Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 ist in Übereinstimmung mit den zu diesem Zeitpunkt von der EU anerkannten und anzuwendenden IFRS aufgestellt.

Die jeweils gültige Fassung der IFRS-Vorschriften kann auf folgender Webseite eingesehen werden: https://ec.europa.eu/info/law/international-accounting-standards-regulation-ec-no-1606-2002/

II. ÄNDERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Das International Accounting Standard Board (IASB) hat verschiedene Änderungen bei bestehenden IFRS sowie neuen IFRS verabschiedet, die seit dem 1. Januar 2019 verpflichtend anzuwenden sind.

Der Konzern hat IFRS 16 Leasingverhältnisse erstmals angewandt. Die Art und die Auswirkungen der Änderungen infolge der erstmaligen Anwendung dieses neuen Rechnungslegungsstandards sind im Folgenden beschrieben.

IFRS 16 Leasingverhältnisse

IFRS 16 ersetzt IAS 17 Leasingverhältnisse, IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, SIC-15 Operating-Leasingverhältnisse - Anreize und SIC-27 Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen. Der Standard legt die Grundsätze für den Ansatz, die Bewertung, die Darstellung und die Angabe von Leasingverhältnissen dar und verpflichtet Leasingnehmer, die meisten Leasingverhältnisse in der Bilanz zu erfassen.

Für Leasinggeber haben sich durch IFRS 16 bei der Bilanzierung im Wesentlichen keine Änderungen gegenüber IAS 17 ergeben. Sie stufen Leasingverhältnisse auch künftig als Operating- oder Finanzierungsleasingverhältnisse ein und wenden dabei ähnliche Grundsätze wie in IAS 17 an. Daher hat IFRS 16 keine Auswirkungen auf Leasingverhältnisse, bei denen URW Germany als Leasinggeber fungiert.

Der Konzern hat bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 zum 1. Januar 2019 (Erstanwendungszeitpunkt) den modifizierten rückwirkenden Ansatz gewählt. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Leasingverbindlichkeiten erfasst und in entsprechender Höhe Nutzungsrechte angesetzt. Der Konzern hat sich für die Anwendung des praktischen Behelfs für den Übergang entschieden. Danach muss er zum 1. Januar 2019 nicht erneut beurteilen, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Stattdessen hat der Konzern den Standard nur auf solche Verträge angewendet, die er zuvor unter Anwendung von IAS 17 und IFRIC 4 zum Erstanwendungszeitpunkt als Leasingverhältnisse eingestuft hat. Der Konzern hat ferner entschieden, die Ausnahmen von der Pflicht zur bilanziellen Erfassung von Leasingverträgen anzuwenden, deren Laufzeit zum Bereitstellungsdatum maximal zwölf Monate beträgt und die keine Kaufoption enthalten (kurzfristige Leasingverhältnisse) und von Leasingverträgen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist (geringwertige Vermögenswerte).

Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 zum 1. Januar 2019 (+ Zunahme / -Abnahme) stellen sich wie folgt dar:

Auswirkung auf die Konzernbilanz zum 1. Januar 2019 (+Zunahme / -Abnahme)

	TEUR
Vermögenswerte
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien	1.902
Sachanlagen (Nutzungsrechte am Leasinggegenstand)	27.082
	28.984
Schulden
Langfristige Darlehen und Kredite	0
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	23.254
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	5.730
Summe Schulden	28.984
Nettoauswirkungen auf das Eigenkapital	0

Auswirkungen auf die Konzerngesamtergebnisrechnung für 2019 (+Zunahme/-Abnahme)

	TEUR
Abschreibungen (enthalten im sonstigen Ergebnis)	5.337
Abschreibungen (enthalten in Gesellschaftskosten)	713
Mietaufwand (enthalten im Vermietungsergebnis)	-77
Mietaufwand (enthalten im sonstigen Ergebnis)	-5.705
Mietaufwand (enthalten in Gesellschaftskosten)	-796
OPERATIVES ERGEBNIS VOR FINANZIERUNGSKOSTEN (EBIT)	528
Bewertungsergebnis	0
Finanzaufwendungen	849
Nettoauswirkung auf das Periodenergebnis	-320

Die URW Germany hat Leasingverträge im Wesentlichen für die Geschäftsräume des Headquarters, gepachtete Parkhäuser, Firmenwagen, IT Ausstattung und die Anmietung der Centerbüros abgeschlossen. Vor der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 stufte der Konzern seine Leasingverhältnisse (als Leasingnehmer) zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses entweder als Finanzierungs- oder als Operating-Leasingverhältnis ein. Für weitere Informationen zu der vor dem 1. Januar 2019 angewandten Rechnungslegungsmethode wird auf Kapitel B.VII zum Leasing verwiesen. Bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 erfasste und bewertete der Konzern alle Leasingverhältnisse (mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist) nach einem einzigen Modell.

Der Standard enthält spezifische Übergangsvorschriften und praktische Behelfe, die der Konzern angewendet hat.

• Leasingverhältnisse, die zuvor als Finanzierungsleasingverhältnisse eingestuft waren:

Der Konzern hat die ursprünglichen Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen, die zuvor als Finanzierungsleasingverhältnisse eingestuft waren, nicht geändert (d.h. die Buchwerte der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten entsprechen den Buchwerten, die sich bei Bewertung der geleasten Vermögenswerte und Leasingverbindlichkeiten gemäß IAS 17 ergeben hätten). Ab dem 1. Januar 2019 wurden auf diese Leasingverhältnisse die Vorschriften von IFRS 16 angewandt.

• Leasingverhältnisse, die zuvor als Operating-Leasingverhältnisse eingestuft waren:

Der Konzern erfasste für Leasingverhältnisse (mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist), die zuvor als Operating-Leasingverhältnisse eingestuft waren, Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten. Bei Leasingverhältnissen wurde zur Bewertung des Nutzungsrechts ein Betrag in Höhe der Leasingverbindlichkeit angesetzt, der um den Betrag der für dieses Leasingverhältnis im Voraus geleisteten oder abgegrenzten Leasingzahlungen, berichtigt wurde. Leasingverbindlichkeiten wurden zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen bewertet, abgezinst unter Anwendung des Grenzfremdkapitalzinssatzes zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung.

Der Konzern nahm zudem die folgenden praktischen Behelfe in Anspruch:

•	Auf ein Portfolio ähnlich ausgestalteter Leasingverträge wendete er einen einzigen Abzinsungssatz an.
•	Er verzichtete auf eine Wertminderungsprüfung und bewertete stattdessen unmittelbar vor dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung, ob es sich bei seinen Leasingverhältnissen um belastende Verträge handelt.
•	Auf Leasingverhältnisse, deren Laufzeit innerhalb von 12 Monaten nach dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung endet, wendete er die Ausnahmeregelungen für kurzfristige Leasingverhältnisse an.
•	Bei der Bewertung des Nutzungsrechts zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung ließ er die anfänglichen direkten Kosten unberücksichtigt.
•	Die Laufzeit von Leasingverhältnissen, die mit einer Verlängerungs- oder Kündigungsoption ausgestattet sind, bestimmte er rückwirkend.

Zum 1. Januar 2019 ergaben sich somit folgende Vorgänge:

•	Nutzungsrechte in Höhe von TEUR 27.081 werden nunmehr in der Bilanz innerhalb der Sachanlagen ausgewiesen. Darüber hinaus wird ein Nutzungsrecht in Höhe von TEUR 1.902 in Übereinstimmung mit IAS 40 unter den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ausgewiesen.
•	Zusätzliche Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 28.984 wurden erfasst und in den Posten "Lang- bzw. kurzfristige Leasingverbindlichkeiten" gesondert ausgewiesen.

Die zum 1. Januar 2019 bestehenden Leasingverbindlichkeiten können wie folgt auf die zum 31. Dezember 2018 bestehenden Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen übergeleitet werden:

Überleitung

Vermögenswerte	TEUR
Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen zum 31. Dezember 2018	41.592
Gewichteter durchschnittlicher Grenzfremdkapitalzinssatz zum 1. Januar 2019	3,21%
Abgezinste Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen zum 1. Januar 2019	33.120
Abzüglich:
Verpflichtungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen	-34
Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen über Vermögenswerte von geringem Wert	-4.239
Zuzüglich:
Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen, die zuvor als	63
Finanzierungsleasingverhältnisse eingestuft waren
Indexierung in 2019, die nicht in in den Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen zum 31. Dezember 2018 enthalten sind.	74
Leasingverbindlichkeiten zum 1. Januar 2019	28.984

IFRIC Interpretation 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung

Die Interpretation ist auf die Bilanzierung von Ertragsteuern nach IAS 12 Ertragsteuern anzuwenden, wenn Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung bestehen. Sie gilt nicht für Steuern oder Abgaben, die nicht in den Anwendungsbereich von IAS 12 fallen, und enthält keine Bestimmungen zu Zinsen und Säumniszuschlägen in Verbindung mit unsicheren steuerlichen Behandlungen. Die Interpretation befasst sich insbesondere mit folgenden Themen:

•	Entscheidung, ob ein Unternehmen unsichere steuerliche Behandlungen einzeln beurteilen sollte
•	Annahmen, die ein Unternehmen in Bezug auf die Überprüfung steuerlicher Behandlungen durch die Steuerbehörden trifft
•	Bestimmung des zu versteuernden Gewinns (steuerlichen Verlusts), der steuerlichen Buchwerte, der nicht genutzten steuerlichen Verluste, der nicht genutzten Steuergutschriften und der Steuersätze
•	Berücksichtigung von Änderungen der Fakten und Umstände.

Die URW Germany muss bestimmen, ob sie jede unsichere steuerliche Behandlung separat oder gemeinsam mit einer oder mehreren anderen unsicheren steuerlichen Behandlungen beurteilt. Dabei wählt sie die Methode, die sich besser für die Vorhersage der Auflösung der Unsicherheit eignet.

Die URW Germany trifft bei der Identifizierung von Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung in erheblichem Umfang Ermessensentscheidungen. Da sie in einem komplexen internationalen Umfeld tätig ist, hat sie geprüft, ob die Interpretation Auswirkungen auf ihren Konzernabschluss hatte. Bei der erstmaligen Anwendung der Interpretation zog die URW Germany in Betracht, ob - insbesondere im Zusammenhang mit Verrechnungspreisen - unsichere Steuerpositionen bestehen. Bei den in den verschiedenen Ländern eingereichten Steuererklärungen der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen wurden Abzüge im Zusammenhang mit Verrechnungspreisen vorgenommen, und die zuständigen Steuerbehörden könnten diese steuerlichen Behandlungen in Frage stellen. Der Konzern kam auf der Grundlage seiner Analyse der Steuer-Compliance und der Verrechnungspreise zu dem Schluss, dass die von ihm (und seinen Tochtergesellschaften) angewandten steuerlichen Behandlungen voraussichtlich von den Steuerbehörden akzeptiert werden. Die Interpretation hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Einige andere Änderungen und Interpretationen sind 2019 erstmals anzuwenden, haben jedoch keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Der Konzern hat keine Standards, Interpretationen oder Änderungen, die zwar veröffentlicht, aber noch nicht in Kraft getreten sind, vorzeitig angewandt.

III. VERÖFFENTLICHTE, NOCH NICHT VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE STANDARDS

Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Konzernabschlusses veröffentlichte, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende neue und geänderte Standards und Interpretationen werden nachfolgend dargestellt. Die URW Germany beabsichtigt, diese neuen und geänderten Standards und Interpretationen ab dem Zeitpunkt ihres Inkrafttretens anzuwenden. Die voraussichtlichen Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung dieser Änderungen auf den Konzernabschluss von URW Germany sind nachfolgend dargestellt. Darüber hinaus gab es weitere Veröffentlichungen von neuen Standards und Interpretationen, die mangels Anwendungsbereich aber keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der URW Germany haben werden.

Änderungen an IFRS 3: Definition eines Geschäftsbetriebs

Im Oktober 2018 veröffentlichte das IASB Änderungen der Definition eines Geschäftsbetriebs in IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse, die Unternehmen die Entscheidung, ob eine erworbene Gruppe von Aktivitäten und Vermögenswerten einen Geschäftsbetrieb darstellt, erleichtern sollen. Die Änderungen stellen folgendes klar: Präzisierung der Mindestanforderungen an einen Geschäftsbetrieb; Wegfall der Notwendigkeit zur Beurteilung der Fähigkeit eines Marktteilnehmers, fehlende Elemente zu ersetzen, um das Erworbene als Geschäftsbetrieb zu betreiben; Bereitstellung von Leitlinien, die Unternehmen bei der Beurteilung, ob der erworbene Geschäftsprozess substanziell ist, unterstützen sollen; engere Definition der erbrachten Leistungen und Einführung eines optionalen vereinfachten Tests auf Konzentration des beizulegenden Zeitwerts in einem Vermögenswert. Neben den Änderungen wurden neue erläuternde Beispiele vorgelegt. Da die Änderungen prospektiv auf Transaktionen oder andere Ereignisse anzuwenden sind, die am oder nach dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung der Änderungen stattfinden, werden sich für den Konzernabschluss der URW Germany zum Übergangszeitpunkt keine Auswirkungen ergeben.

Änderungen an IAS 1 und IAS 8 - Definition von Wesentlichkeit

Im Oktober 2018 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IAS 8 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler. Ziel der Änderungen war die Vereinheitlichung der Definition des Begriffs der "Wesentlichkeit" in allen Standards und die Präzisierung bestimmter Aspekte der Definition. Gemäß der neuen Definition sind Informationen wesentlich, wenn nach vernünftigem Ermessen zu erwarten ist, dass ihre Auslassung, fehlerhafte Darstellung oder Verschleierung die Entscheidungen der primären Adressaten von Abschlüssen für allgemeine Zwecke, die diese auf Grundlage eines solchen Abschlusses, der Finanzinformationen eines bestimmten Unternehmens bietet, treffen, beeinflussen können.

Im September 2019 hat das IASB Änderungen an IAS 1 vorgestellt, welche darauf abzielen, die Klassifizierung von kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten klarzustellen. Die finalen Änderungen werden geplant in 2020 veröffentlicht.

Die URW Germany geht davon aus, dass die Änderungen der Definition der "Wesentlichkeit" sowie die Änderungen über die Klassifizierung von kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten gem. IAS 1 keine signifikanten Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.

IV. WESENTLICHE ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN; SCHÄTZUNGEN UND ANNAHMEN

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind durch das Management Ermessensentscheidungen zu treffen. Dies gilt insbesondere für folgende Sachverhalte:

•	Bei Immobilien ist zu bestimmen, ob diese den Sachanlagen, den zum Verkauf bestimmten Immobilien oder den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien zuzuordnen sind. Für eine genauere Beschreibung verweisen wir auf Abschnitt D.l.
•	Bei im Bau befindlichen Immobilien, für die eine künftige Nutzung als Finanzinvestition gehaltene Immobilien vorgesehen ist, ist zu bestimmen, ab wann ein Wechsel der Bewertung von den Anschaffungs- und Herstellungskosten zu dem beizulegenden Zeitwert zu erfolgen hat. Für eine genauere Beschreibung verweisen wir auf Abschnitt D.1.
•	Bei dem Erwerb von Immobilien (in Form von Asset-Deals oder Share-Deals) ist zu beurteilen, ob die Transaktion als Unternehmenszusammenschluss nach IFRS 3 oder als Erwerb einer Gruppe von Vermögenswerten bzw. Nettovermögen zu klassifizieren ist. Für eine genauere Beschreibung verweisen wir auf Abschnitt D.1.

In der Erläuterung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird beschrieben, welche Entscheidungen im URW Germany Konzern hinsichtlich dieser Sachverhalte getroffen werden.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen gemacht werden, die sich auf den Ausweis und Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die Angabe der Eventualschulden auswirken. Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich unter anderem

•	auf die Bewertung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien. Hierbei stellen insbesondere die erwarteten Zahlungsströme, der Diskontierungs- und Kapitalisierungszins sowie die Vorvermietungsquote bei Eröffnung für im Bau befindliche Center wesentliche Bewertungsparameter dar. Für eine genauere Beschreibung verweisen wir auf Abschnitt D.1.
•	auf die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen. Für eine genauere Beschreibung verweisen wir auf Abschnitt D.14.
•	auf die Ansatzfähigkeit aktiver latenter Steuern. Diese werden angesetzt, soweit die Realisierbarkeit künftiger Steuervorteile wahrscheinlich ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in künftigen Geschäftsjahren und damit die tatsächliche Nutzbarkeit aktiver latenter Steuern können von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen. Für eine genauere Beschreibung verweisen wir auf Abschnitt C.15 und D.13.
•	auf die Werthaltigkeit diverser Aktivposten, insbesondere der Forderungen aus Leistungen. Das Management beurteilt die Realisierbarkeit des künftigen Zahlungsflusses und nimmt aufgrund der Einschätzung ggf. Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste (ECL) vor. Für eine genauere Beschreibung verweisen wir auf Abschnitt D.8.

Klassifizierung von Immobilien-Leasingverträgen - der Konzern als Leasinggeber

Die URW Germany hat Leasingverträge zur gewerblichen Vermietung seiner als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien abgeschlossen. Er hat in Anbetracht der Vertragsbedingungen, beispielsweise des Umstands, dass die Leasinglaufzeit nicht den wesentlichen Teil der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Gewerbeimmobilie abbildet oder dass der Barwert der Mindestleasingzahlungen nicht im Wesentlichen der Gesamthöhe des beizulegenden Zeitwerts der Gewerbeimmobilie entspricht, festgestellt, dass im Wesentlichen alle mit dem Eigentum an den vermieteten Immobilien verbundenen Chancen und Risiken beim Konzern verbleiben. Er bilanziert diese Verträge daher als Operating-Leasingverhältnisse.

Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten

Der Konzern nutzt eine Wertberichtigungsmatrix, um die erwarteten Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten zu berechnen. Die Wertberichtigungsquoten werden auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer in Tagen für verschiedene (nach Kriterien dem Kundentyp und der Bonitätseinstufung sowie der Abdeckung durch ein Akkreditiv oder eine andere Form der Kreditversicherung) zu Gruppen zusammengefasste Kundensegmente mit ähnlichen Ausfallmustern bestimmt.

Die Wertberichtigungstabelle basiert anfänglich auf den historischen Ausfallquoten des Konzerns. Anschließend kalibriert der Konzern die Tabelle, um seine historischen Kreditausfälle ggf. an zukunftsbezogene Informationen anzupassen, sofern hier wesentliche Auswirkungen zu erwarten sind. Wenn beispielsweise davon ausgegangen wird, dass sich prognostizierte wirtschaftliche Rahmenbedingungen (wie das Bruttoinlandsprodukt) im Laufe des kommenden Jahres verschlechtern, was zu einem Anstieg der Kreditausfälle in der Retail Sparte führen kann, dann werden ggf. die historischen Ausfallquoten angepasst. Zu jedem Abschlussstichtag werden die historischen Ausfallquoten überprüft und Änderungen der zukunftsbezogenen Schätzungen analysiert.

Die Beurteilung des Zusammenhangs zwischen historischen Ausfallquoten, prognostizierten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und erwarteten Kreditausfällen stellt eine wesentliche Schätzung dar. Die Höhe der erwarteten Kreditausfälle hängt von Änderungen der Umstände und der prognostizierten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Die historischen Kreditausfälle des Konzerns und die Prognose der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind möglicherweise nicht repräsentativ für die tatsächlichen Ausfälle der Kunden in der Zukunft. Informationen über die erwarteten Kreditverluste bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten des Konzerns sind in den Erläuterungen zu D.8. enthalten.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden fast vollständig durch externe Gutachter bewertet. Die Bewertung erfolgt unter Anwendung der DCF-Methode, bei der künftige Cash Flows auf den Abschlussstichtag abgezinst werden. Diese Schätzungen enthalten Annahmen über die Zukunft. Angesichts der diversen Objekte und ihrer geografischen Streuung unterliegen einzelne Bewertungsunsicherheiten grundsätzlich einem statistischen Ausgleichseffekt.

Die URW Germany geht zum Abschlussstichtag weiterhin davon aus, dass künftige Schwankungen des beizulegenden Zeitwerts weitestgehend aus nicht im Ermessen der URW Germany liegenden Faktoren resultieren werden. Hierzu zählen im Wesentlichen die im Rahmen der Bewertung genutzten Diskontierungs- sowie Kapitalisierungszinsen. Die wesentlichen Bewertungsmethoden sowie Auswirkungen von Schätzungen (Sensitivitätsanalyse) werden in den Kapiteln B.V. bzw. D.l erläutert.

Der Konzern traf die folgenden Ermessensentscheidungen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Bestimmung der Höhe und des Zeitpunkts von Erlösen aus Verträgen mit Kunden haben:

• Identifizierung der Leistungsverpflichtungen in einem gebündelten Vertrag über die Erbringung von Generalplanungs- und Projektmanagementleistungen

Der Konzern erbringt Generalplanungs- und Projektmanagementleistungen die entweder gemeinsam oder in Einzelverträgen geregelt werden. Diese Leistungen stellen künftig zu erbringende Dienstleistungen dar und bilden einen Teil des ausgehandelten Geschäfts zwischen dem Konzern und dem Kunden. Der Konzern hat festgestellt, dass die Leistungen in einem gebündelten Vertrag nicht eigenständig abgrenzbar sind. Der Kunde kann hieraus keinen gesonderten Nutzen ziehen und die Leistungen sind im Vertragskontext nicht eigenständig abgrenzbar. Beide Vertragsbestandteile führen zu gegenseitigen Änderungen oder Anpassungen und sind in hohem Maße voneinander abhängig und eng miteinander verbunden. Demzufolge teilte der Konzern den Transaktionspreis nicht auf.

• Bestimmung des Zeitpunkts der Erfüllung der Generalplanungsleistungen und Projektmanagementleistungen IFRS 15.123(a)

Der Konzern ist zu dem Schluss gekommen, dass die Erlöse aus den Generalplanungsleistungen über einen bestimmten Zeitraum zu erfassen sind, da dem Kunden der Nutzen aus der Leistung des Konzerns zufließt und er diesen gleichzeitig verbraucht. Die Tatsache, dass ein anderes Unternehmen die Generalplanungsdienstleistungen, die der Konzern bisher erbracht hat, nicht erneut erbringen müsste, beweist, dass dem Kunden der Nutzen aus der Leistung zufließt und er gleichzeitig die Leistung des Konzerns nutzt, während der Konzern diese erbringt. Der Konzern kam zu dem Schluss, dass die inputbasierte Methode am besten geeignet ist, um den Fortschritt der Generalplanungsleistungen zu ermitteln, da ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Arbeitsaufwand des Konzerns (d. h. den angefallenen Arbeitsstunden) und der Übertragung der Dienstleistung auf den Kunden besteht. Der Konzern erfasst Erlöse auf der Basis der aufgewandten Arbeitsstunden im Verhältnis zu den gesamten erwarteten Arbeitsstunden für die Fertigstellung der Dienstleistung.

• Überlegungen zur Frage "Prinzipal oder Agent" (IFRS 15.B34)

Der Konzern bedient sich bei der Erbringung seiner Dienstleistungen im Rahmen der Generalplanung oder des Projektmanagements externer Dienstleister und Lieferanten. Der Konzern hat festgestellt, dass er Verfügungsgewalt über die Güter hat, bevor sie auf den Kunden übergehen, und dass er in der Lage ist, über die Nutzung zu bestimmen oder den Nutzen aus der Ausrüstung zu ziehen. Die nachfolgend aufgeführten Indikatoren stützen die Feststellung, dass der Konzern Verfügungsgewalt über die Güter hat, bevor sie auf den Kunden übergehen, und dass er demnach bei derartigen Verträgen analog den Vorjahren als Prinzipal auftritt und somit die Kosten für die Zulieferung als "Cost of Sales" erfasst:

•	Der Konzern ist in erster Linie für die Erfüllung der Zusage verantwortlich, die spezifizierte Dienstleistung bereitzustellen.
•	Der Konzern kann die Preisgestaltung für die bezogenen Dienstleistungen vollständig nach eigenem Ermessen beeinflussen. Die Gegenleistung des Konzerns aus diesen Verträgen basiert nicht ausschließlich auf der Differenz zwischen dem maximalen Kaufpreis, den der Kunde zu zahlen bereit ist, und dem zwischen dem Konzern und dem Dienstleister/Lieferanten vereinbarten Endpreis.

■ Bestimmung der Methode zur Schätzung der variablen Gegenleistung und Beurteilung der Begrenzung nach IFRS 15.123(b)

Die genannten Verträge enthalten kein Rückgaberecht oder Mengenrabatte, die zu einer variablen Gegenleistung führen. Es besteht lediglich eine Gewährleistungspflicht, der mit einem Einbehalt Rechnung getragen wird.

• Berücksichtigung einer signifikanten Finanzierungskomponente in einem Vertrag nach IFRS 15.123(b)

Der Konzern erbringt individuelle Generalplanungs- und Projekt-managementleistungen, die sich zum Teil über mehrere Jahre erstrecken können. Bei dieser Art von Verträgen werden in der Regel Zahlungspläne oder Anzahlungen vereinbart. Der Konzern kam zu dem Schluss, dass die Verträge, bei denen der Kunde Anzahlungen leistet, aufgrund der Zeitspanne zwischen der Bezahlung der Dienstleistung durch den Kunden und ihrer Übertragung auf den Kunden sowie aufgrund der marktüblichen Zinssätze eine Finanzierungskomponente enthalten, die jedoch aufgrund des niedrigen Grenzfremdkapitalzinssatzes des Konzerns und dem Gesamtvolumen der Verträge von derzeit 1,08 % nicht signifikant ist.

B. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

I. INANSPRUCHNAHME VON BEFREIUNGSVORSCHRIFTEN

Aufgrund der Einbeziehung der nachfolgenden Gesellschaften in den befreienden IFRS-Konzernabschluss der Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH (kurz: URW Germany), der nach den §§ 290 ff. HGB aufgestellt, geprüft und offen gelegt wird, sind die nachfolgend in der Tabelle aufgeführten Gesellschaften gemäß § 264 Abs. 3 HGB (Kapitalgesellschaften) bzw. § 264b HGB (Personenhandelsgesellschaften) von der Verpflichtung befreit, einen Lagebericht nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften aufzustellen und prüfen zu lassen sowie ihren Jahresabschluss offen zu legen:

			Inanspruchnahme der Befreiung gemäß 5 264 Abs. 3 bzw. 5 264b HGB von der
Nr.	Gesellschaft	Befreiung gemäß	Aufstellung und Prüfung des Lageberichts	Offenlegung
170	mfi Immobilien Marketing GmbH, Düsseldorf	§ 264 Abs. 3 HGB	X	X
255	Neumarkt 14 Projekt GmbH & Co. KG, Düsseldorf	§ 264b HGB		X
348	mfi einundzwanzigste Grundbesitzgesellschaft mbH & Co. KG, Düsseldorf	§ 264b HGB		X
349	mfi zweiundzwanzigste Grundbesitzgesellschaft mbH & Co. KG, Düsseldorf	§ 264b HGB		X
351	mfi dreiundzwanzigste Grundbesitzgesellschaft mbH & Co. KG, Düsseldorf	§ 264b HGB		X

II. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

1. KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2019 umfasst das Mutterunternehmen und insgesamt 20 Tochterunternehmen und 3 assoziierte Unternehmen. Die assoziierten Unternehmen wurden nach der at equity-Methode bewertet.

	31.12.2019	31.12.2018
Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen	20	20
Anzahl der nach der at equity-Methode bewerteten Beteiligungen	3	3
Summe der Gesellschaften	23	23

Alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen, welche von der URW mittelbar oder unmittelbar beherrscht werden bzw. auf die die URW Germany maßgeblichen Einfluss ausübt, werden in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Konsolidierungskreis ist als Anlage 1 zum Konzernanhang aufgeführt.

Im Geschäftsjahr 2019 gab es keine Änderungen des Konsolidierungskreises

2. KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen (inklusive Zweckgesellschaften)/ über deren Finanz- und Geschäftspolitik URW Germany unmittelbar oder mittelbar die Kontrolle hat. In der Regel besteht Kontrollmöglichkeit bei einem Stimmrechtsanteil von mehr als 50 %. Bei der Beurteilung, ob Kontrolle vorliegt, werden potentielle Stimmrechte berücksichtigt, die jederzeit ausübbar oder umwandelbar sind.

Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an vollkonsolidiert, an dem die Kontrolle auf das Mutterunternehmen übergegangen ist. Sie werden entkonsolidiert, wenn die Kontrolle endet. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Rechnungslegungsmethoden für die gleiche Berichtsperiode aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Alle konzerninternen Salden, Geschäftsvorfälle, unrealisierte Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen und Dividenden werden in voller Höhe eliminiert.

Die Kapitalkonsolidierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode entsprechend IFRS 3 durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Anteile mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen.

Hiernach entsprechen die Anschaffungskosten der Anteile dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Die dem Erwerb direkt zurechenbaren Kosten sind Aufwand der Periode, in der sie anfallen. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene identifizierte Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Transaktionszeitpunkt bewertet.

Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend den korrespondierenden Vermögenswerten und Schulden fortgeführt.

Übersteigen die Anschaffungskosten der Anteile das zum beizulegenden Zeitwert bewertete erworbene anteilige Nettovermögen, so wird ein Goodwill angesetzt. Der Goodwill wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern wird jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Falls der Unterschiedsbetrag negativ ist, wird er nach erneuter Überprüfung des erworbenen Nettovermögens als Ertrag vereinnahmt. Wird eine Gruppe von Vermögenswerten erworben, die keinen Geschäftsbetrieb darstellt und damit nicht nach den Vorschriften des IFRS 3 zugeht, wird der Gesamtkaufpreis nach dem Verhältnis der beizulegenden Zeitwerte aufgeteilt.

3. TOCHTERUNTERNEHMEN MIT WESENTLICHEN NICHT BEHERSCHENDEN ANTEILEN

Im Zuge der Veräußerung der AS Holding GmbH, Düsseldorf (im Folgenden kurz: AS Holding) in 2015 und der gesellschaftsrechtlichen Struktur der URW Germany, führte dies auch dazu, dass ein Großteil der Shopping-Center im Portfolio, wesentliche nicht beherrschende Anteile erlangte. Die folgenden Shopping-Center sind hiervon betroffen:

Nr.	Gesellschaft	Nicht beherrschende Anteile in %
342	Minto GmbH, Düsseldorf	5,10
328	Höfe am Brühl GmbH, Düsseldorf	5,10
345	Gera Arcaden GmbH, Düsseldorf	5,10
205	Palais Vest GmbH, Düsseldorf	5,10
255	Neumarkt 14 Projekt GmbH & Co. KG, Düsseldorf	5,10
615	Pasing Arcaden GmbH, Düsseldorf	5,10

Die nachfolgende Tabelle enthält die zusammengefassten anteiligen Finanzinformationen für die Anteile der AS Holding:

AS Holding GmbH, Düsseldorf FINANZINFORMATIONEN	31.12.2019 / 2019	31.12.2018/ 2018
Langfristige Vermögenswerte	66.905	70.750
Kurzfristige Vermögenswerte	2.098	1.824
Langfristiges Fremdkapital	40.269	41.895
Kurzfristiges Fremdkapital	2.228	1.936
Ergebnis aus Vermietung	3.139	3.113
Periodenergebnis	-2.684	323
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	2.788	2.489
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-1.494	-792
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-1.471	-1.520

III. UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSE

Bei jedem Immobilienerwerb (z.B. Erwerb eines Shopping Centers) muss URW Germany beurteilen, ob der Erwerb einen Unternehmenszusammenschluss darstellt, der nach IFRS 3 zu bilanzieren wäre, oder den Erwerb eines einzelnen Vermögenswertes oder einer Gruppe von Vermögenswerten. Der Erwerb eines oder einer Gruppe von Vermögenswerten, die keinen Geschäftsbetrieb darstellen, ist kein Unternehmenszusammenschluss. Ein Geschäftsbetrieb besteht aus Ressourceneinsatz (Input-faktoren) und darauf anzuwendende Verfahren (Prozesse), die Leistungen erbringen können und daraus Erträge erwirtschaften oder erwirtschaften können.

Der Erwerb eines Shopping Centers ohne Personalübernahme wird innerhalb der URW Germany-Gruppe nicht als Unternehmenszusammenschluss qualifiziert, da es insoweit an Prozessen fehlt, die für das Vorliegen eines Geschäftsbetriebs erforderlich sind. In den Berichtsperioden hatte URW Germany keine Immobilienerwerbe zu verzeichnen, die als Unternehmenszusammenschluss zu qualifizieren wären.

IV. WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Mutterunternehmens, aufgestellt. Sämtliche Tochterunternehmen haben ebenfalls den Euro als funktionale Währung.

Fremdwährungstransaktionen werden von Konzernunternehmen zu dem Zeitpunkt, zu dem der Geschäftsvorfall erstmalig ansetzbar ist, mit dem jeweils gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskassakurses in Euro umgerechnet. Differenzen aus der Abwicklung oder Umrechnung monetärer Posten werden erfolgswirksam erfasst.

V. ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten einschließlich Nebenkosten bewertet. Im Rahmen der Folgebewertung werden die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der EPRA zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Eine im Bau bzw. Entwicklung befindliche Immobilie (Investment property under construction - IPUC), die nach Fertigstellung als eine als Finanzinvestition gehaltene Immobilie verwendet werden soll, fällt gemäß IAS 40.8 (e) auch in den Anwendungsbereich des IAS 40.

Die Bewertung von IPUC erfolgt gemäß IAS 4O.53A solange zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten (nach IAS 16) bis der Fair Value (beizulegender Zeitwert) verlässlich ermittelt werden kann. Der Buchwert von IPUC wird in Übereinstimmung mit IAS 36 auf eine mögliche Wertminderung untersucht. Dabei ermittelt der Konzern den erzielbaren Betrag des IPUC. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Übersteigt der Buchwert des IPUC den erzielbaren Betrag, so ist der IPUC wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben. Wertminderungen des IPUC werden im Bewertungsergebnis erfasst. In dem Zeitpunkt, indem der beizulegende Zeitwert verlässlich ermittelt werden kann, wird der sich aus der Bewertung ergebende Unterschiedsbetrag erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst (IAS 40.65).

Bei IPUC ist der Fair Value dann verlässlich ermittelbar, wenn die wesentlichen Projektrisiken im Rahmen des Risikomanagements identifiziert und weitestgehend eliminiert worden sind. Im URW Konzern werden die folgenden sechs Kriterien zum Übergang auf die Fair Value Bilanzierung verwendet:

1)	Alle notwendigen Bewilligungen (z.B. Bauantrag) wurden rechtskräftig erteilt.
2)	Mit dem Hochbau wurde bereits begonnen.
3)	Ein wesentlicher Teil der Mieterträge kann verlässlich bestimmt werden (Vermietungsquote von mind. 50 %).
4)	Aufwendungen sind verlässlich schätzbar. Das kann der Fall sein, wenn z.B. die Verträge mit den wesentlichen Bauträgern abgeschlossen wurden oder eine 50 %ige Vergabequote der budgetierten Kosten erreicht ist.
5)	Eine verbindliche Projektfinanzierung liegt vor.

6)	Das Grundstück wurde gesichert.

Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die in den Projektphasen bei URW Germany relevante Bewertungsmethodik:

Abb. 1: Bewertungsmethodik IPUC

Als Herstellungsbeginn (Beginn der Aktivierung von Herstellungskosten) wird im URW Konzern einheitlich die Durchführungsentscheidung (Stufe 1.21 des Stufenplans zur Entwicklung von Shopping Centern der URW Germany) festgelegt.

Die Durchführungsentscheidung ist hier die Entscheidung zur Entwicklung des Projektes durch die Geschäftsführung.

In Übereinstimmung mit IAS 23 werden bei URW Germany Fremdkapitalkosten, die auf den Zeitraum der Anschaffung bzw. Herstellung des qualifizierten Vermögenswertes entfallen, aktiviert.

Die Ermittlung der Fremdkapitalkosten erfolgt unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode. Die Nebenkosten sind entsprechend über die Laufzeit zu amortisieren.

Der Aktivierungszeitraum endet, sobald der Gegenstand den betriebsbereiten oder verkaufsfähigen Zustand erlangt hat (IAS 23.22).

Für Immobilien, die zum Fair Value bewertet werden, wird der beizulegende Zeitwert durch einen unabhängigen externen Gutachter, der über eine entsprechende berufliche Qualifikation und aktuelle Erfahrungen mit der Lage und der Art der zu bewertenden Immobilien verfügt, ermittelt. Die Wertermittlung erfolgt mindestens zweimal jährlich jeweils zum 30. Juni sowie 31. Dezember.

Dem externen Gutachter wurde Zugang zu allen bewertungsrelevanten Informationen wie z.B. Mietübersichten inkl. Leerstand, Mindestlaufzeiten, Mietanreize, Staffelmieten etc. gewährt. Die Bewertung wird in Übereinstimmung mit den RICS Valuation Standards VS 3.5 (8. Auflage), der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS), London durchgeführt.

Der "Fair Value" entspricht inhaltlich dem Market Value gemäß Valuation Standard (VS) 3.2 und wird als Nettokapitalwert ausgewiesen.

Der Nettokapitalwert wird ermittelt durch die Discounted Cashflow-Methode (DCF), die grundsätzlich in zwei Phasen geteilt werden kann. In der sogenannten Phase 1 werden sämtliche mit der Immobilieninvestition verbundenen Kosten von den zu erwarteten Erträgen im Detailbetrachtungszeitraum (im Bewertungsgutachten 10 Jahre) in Abzug gebracht, um die Nettoeinnahmen (Cash Flow) des Objektes für die einzelnen Jahre im Betrachtungszeitraum zu bestimmen. Dabei werden verschiedene Parameter wie beispielsweise Mietänderungen aufgrund vertraglicher Vereinbarungen und erwartete Entwicklungen der Marktmiete, Ausgaben für laufende Instandhaltung, Wiedervermietungskosten und sonstige Renovierungen, angenommene Leerstandszeiten, u.a. für den gesamten Detailbetrachtungszeitraum berücksichtigt. Alle Nettomieteinnahmen werden monatlich vorschüssig mit einem Diskontierungszinssatz (expliziter Zinssatz) auf den Bewertungsstichtag diskontiert. Die Inflations- und Wachstumserwartungen sind bereits im Zahlungsstrom berücksichtigt und insofern nicht Bestandteil des Diskontierungszinssatzes.

In der Phase 2 wird im Modell des Gutachters am Ende des Detailbetrachtungszeitraums die Liegenschaft mit der "Income Capitalization Method" kalkuliert. Dabei werden stabilisierte Marktmieteinnahmen und ein angemessener Kapitalisierungszinssatz (wachstumsimplizierter Zinssatz) zugrunde gelegt. Bei der Income Capitalization Method handelt es sich um ein statisches, ein-periodisches Kalkulationsverfahren, bei dem keine explizite Darstellung von Mietentwicklungen oder Kosten im Zeitablauf vorgenommen wird. Die Auswirkungen von zeitlichen Veränderungen der Miete sowie weiterer Markt- oder Finanzfaktoren sind implizit im Kapitalisierungszins enthalten.

Bei der Bewertung wird ein Abschlag vom Gesamtwert (Bruttokapitalwert) um die potentiellen Veräußerungskosten und die Grunderwerbsteuer eines potentiellen Erwerbers, in Abhängigkeit des jeweiligen Standortes und unter Berücksichtigung der steuerlichen Situation der Immobilie, vorgenommen.

Die Überprüfung der Sachverständigeneinschätzung erfolgt im Wesentlichen über die aus den Wertermittlungsergebnissen abgeleiteten Wertindikatoren. Aus diesem Grund sind die gewählten Zinssätze überwiegend reziprok ermittelt, d.h. anhand von Vergleichstransaktionen.

Der gewählte Diskontierungszinssatz und Kapitalisierungszinssatz spiegeln das aus dem Markt abgeleitete Risiko in diesem Modell wider, d.h. der risikoangemessene Zinssatz welcher zur Ermittlung des Marktwerts dient. Der Marktwert und die aus ihm abgeleiteten Indikatoren wie Nettoanfangsrendite und Bruttovervielfältiger können mit Vergleichstransaktionen abgestimmt werden. Demnach sind die gewählten Diskontierungszinssätze und Kapitalisierungszinssätze im angewendeten Bewertungsmodell aus Erfahrungswerten abgeleitet und werden zudem regelmäßig im Rahmen von Bewertungen von Transaktionen überprüft.

Bei als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien im Bau wird der Kapitalbedarf zur Deckung der restlichen Baukosten über die Perioden bis zur Fertigstellung verteilt. "Baukosten" bezeichnen sämtliche zum Bewertungsstichtag ausstehenden Kosten für den Bau sowie damit verbundene Nebenkosten.

Je nach Bautenstand ist für Projektentwicklungen der stichtags-/projektphasenbezogene Anteil am Projektgewinn zu kalkulieren. Diese Kalkulation erfolgt auf einer Ableitung des Wagnisses und Gewinns zu einem bestimmten Bautenstand der Projektentwicklung. Bei den Bewertungen wird davon ausgegangen, dass bis kurz vor der Eröffnung des Shopping Centers das Projektrisiko im Vergleich zum Projektbeginn deutlich geringer ist. Das Projektrisiko setzt sich hierbei aus den Komponenten Vermarktungs- und Vermietungsrisiko, Kosten- und Terminrisiken sowie Genehmigungsrisiken zusammen. Der Abschlag wird im Cash Flow der ersten Periode berücksichtigt.

IFRS 13 "Bewertung zum beizulegenden Zeitwert"

Der Konzern bewertet Finanzinstrumente, beispielsweise Derivate, und nicht-finanzielle Vermögenswerte, beispielsweise als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, zu jedem Abschlussstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert. Die beizulegenden Zeitwerte von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten sind in Abschnitt E. aufgeführt.

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem:

•	Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld oder
•	vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. die Schuld, sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist.

Der Konzern muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftesten Markt haben.

Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.

Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht-finanziellen Vermögenswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste Verwendung des Vermögenswerts oder durch dessen Verkauf an einen anderen Marktteilnehmer, der für den Vermögenswert die höchste und beste Verwendung findet, wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen.

Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und jene nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering zu halten.

Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputparameter des niedrigsten Levels, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:

•	Level 1 - In aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise
•	Level 2 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt direkt oder indirekt beobachtbar ist
•	Level 3 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt nicht beobachtbar ist.

Bei Vermögenswerten und Schulden, die auf wiederkehrender Basis im Abschluss erfasst werden, bestimmt der Konzern, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen der Hierarchie stattgefunden haben, indem er am Ende jeder Berichtsperiode die Klassifizierung (basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist) überprüft.

Der URW Germany Konzern wendet die Regelungen des IFRS 13 "Bewertung zum beizulegenden Zeitwert" sowie das Positionspapier zu IFRS 13 der EPRA, der Vertretung börsennotierter Immobilienunternehmen in Europa entsprechend an. Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit öffentlicher Daten, der Komplexität der Immobilienbewertungen sowie der Tatsache, dass die Gutachter für ihre Bewertungen interne Mietübersichten der URW Germany-Gruppe für die Bewertung der Vermögenswerte zugrunde legen, hält es die URW Germany für angebracht, die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in Level 3 zu klassifizieren. Darüber hinaus werden vom Gutachter nicht beobachtbare Parameter, einschließlich der Annahme bezüglich der Wachstumsaten und Renditen, herangezogen, um den beizulegenden Zeitwert der Vermögenswerte von URW Germany zu bestimmen.

In den Erläuterungen zur Konzernbilanz unter dem Posten D.1. "Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" werden zusätzlich zu den oben gemachten Ausführungen quantitative Informationen zur Verfügung gestellt, um die angemessene Bewertung der Vermögenswerte der Gruppe beurteilen zu können.

VI. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN

Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen werden analog dem Anschaffungskostenmodell gemäß IAS 16 bzw. IAS 38 zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen bilanziert.

Die Restwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Stichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.

VII. LEASING

Die Angaben gemäß IFRS 16 Leasingverhältnisse werden wie folgt dargestellt:

Die URW Germany-Gruppe als Leasingnehmer

In der URW Germany-Gruppe wurden Leasingverhältnisse im Wesentlichen für die Geschäftsräume des Headquarters, gepachtete Parkhäuser sowie für die Anmietung der Centerbüros identifiziert, für die in 2019 in Übereinstimmung mit IFRS 16 erstmalig ein Nutzungsrecht zu aktivieren und eine Leasingverbindlichkeit zu passivieren ist. Es wird auf die Angaben unter "II. Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verwiesen".

Die URW Germany-Gruppe als Leasinggeber

Leasingverhältnisse werden als Finanzierungsleasing klassifiziert, sofern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer übertragen werden, was zu einer Bilanzierung des Leasingobjekts beim Leasingnehmer führt. Alle anderen Leasing Verträge werden als Operating-Leasingverträge bezeichnet.

Alle im Zusammenhang mit den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien bestehenden Mietverhältnisse sind als Operating-Leasingverhältnis eingestuft. Die entsprechenden Leasingerträge werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Ertrag erfasst. Mit den Mietern werden im Wesentlichen Standardmietverträge über eine Laufzeit von 5 bis 10 Jahren abgeschlossen.

Im Rahmen von Leasingverhältnissen gewährte Mieteranreize wie mietfreie Zeiten, Staffelmieten und Baukostenzuschüsse werden in Übereinstimmung mit IFRS 16 als separater Vermögenswert im Rechnungsabgrenzungsposten aktiviert und über die Mindestlaufzeit des Mietverhältnisses aufgelöst.

Entmietungskosten im Zusammenhang mit neuen Baumaßnahmen werden zudem im Rahmen von IAS 40 als Herstellungskosten der Immobilie berücksichtigt.

VIII. FINANZINSTRUMENTE

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und beim anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt.

1. ORIGINÄRE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN

Erstmaliger Ansatz und Bewertung

Beim erstmaligen Ansatz werden finanzielle Vermögenswerte für die Folgebewertung entweder als zu fortgeführten Anschaffungskosten, als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis oder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert.

Die Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte bei der erstmaligen Erfassung hängt von den Eigenschaften der vertraglichen Cashflows der finanziellen Vermögenswerte und vom Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung seiner finanziellen Vermögenswerte ab. Mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten oder für die der Konzern den praktischen Behelf angewandt hat, bewertet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert zu seinem beizulegenden Zeitwert sowie im Falle eines finanziellen Vermögenswerts, der nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, zuzüglich der Transaktionskosten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten oder für die der Konzern den praktischen Behelf angewandt hat, werden mit dem gemäß IFRS 15 ermittelten Transaktionspreis bewertet. In diesem Zusammenhang wird auf die Rechnungslegungsmethoden in Abschnitt IX. Erlöse aus Verträgen mit Kunden verwiesen.

Damit ein finanzieller Vermögenswert als zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet klassifiziert und bewertet werden kann, dürfen die Cashflows ausschließlich aus Tilgungs- und Zinszahlungen (solely payments of Principal and interest - SPPI) auf den ausstehenden Kapitalbetrag bestehen. Diese Beurteilung wird als SPPI-Test bezeichnet und auf der Ebene des einzelnen Finanzinstruments durchgeführt.

Das Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung seiner finanziellen Vermögenswerte spiegelt wider, wie ein Unternehmen seine finanziellen Vermögenswerte steuert, um Cashflows zu generieren. Je nach Geschäftsmodell entstehen die Cashflows durch die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows, den Verkauf der finanziellen Vermögenswerte oder durch beides.

Käufe oder Verkäufe finanzieller Vermögenswerte, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines Zeitraums vorsehen, der durch Vorschriften oder Konventionen des jeweiligen Marktes festgelegt wird (marktübliche Käufe), werden am Handelstag erfasst, d. h. an dem Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist.

Folgebewertung

Für die Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte in vier Kategorien klassifiziert:

•	zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)

•	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte mit Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste (Schuldinstrumente)
•	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung (Eigenkapitalinstrumente)
•	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente, Eigenkapitalinstrumente, Derivate)

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)

Diese Kategorie hat die größte Bedeutung für den Konzernabschluss der URW. Der Konzern bewertet finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:

•	Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows zu halten,

und

•	die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und sind auf Wertminderungen zu überprüfen. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte des Konzerns enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Leistungen sowie Darlehen.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)

Der Konzern bewertet Schuldinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:

•	Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung sowohl in der Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows als auch in dem Verkauf finanzieller Vermögenswerte besteht,

und

•	die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Bei Schuldinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet werden, werden Zinserträge, Neubewertungen von Währungsumrechnungsgewinnen und -verlusten sowie Wertminderungsaufwendungen oder Wertaufholungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und so berechnet wie bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten. Die verbleibenden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Bei Ausbuchung wird der im sonstigen Ergebnis erfasste kumulierte Gewinn oder Verlust aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Die URW hält derzeit keine erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfassten Schuldinstrumente.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente)

Beim erstmaligen Ansatz kann der Konzern unwiderruflich die Wahl treffen, seine Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente zu klassifizieren, wenn sie die Definition von Eigenkapital nach IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung erfüllen und nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Die Klassifizierung erfolgt einzeln für jedes Instrument.

Gewinne und Verluste aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden niemals in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Dividenden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger Ertrag erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung besteht, es sei denn, durch die Dividenden wird ein Teil der Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts zurückerlangt. In diesem Fall werden die Gewinne im sonstigen Ergebnis erfasst. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente werden nicht auf Wertminderung überprüft.

Die URW Germany hält derzeit keine nicht börsennotierten Eigenkapitalinstrumente.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte, finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, oder finanzielle Vermögenswerte, die zwingend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Finanzielle Vermögenswerte werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung oder des Rückkaufs in der nahen Zukunft erworben werden. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme von Derivaten, die als Sicherungsinstrumente designiert wurden und als solche effektiv sind. Finanzielle Vermögenswerte mit Cashflows, die nicht ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen, werden unabhängig vom Geschäftsmodell als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert und entsprechend bewertet. Ungeachtet der vorstehend erläuterten Kriterien zur Klassifizierung von Schuldinstrumenten in die Kategorien "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" oder "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet" können Schuldinstrumente beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert werden, wenn dadurch eine Rechnungslegungsanomalie beseitigt oder signifikant verringert würde.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts saldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.

Diese Kategorie umfasst derivative Finanzinstrumente, börsennotierte Eigenkapitalinstrumente und bestimmte Schuldinstrumente, bei denen sich der Konzern nicht unwiderruflich dafür entschieden hat, sie als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet zu klassifizieren. Dividenden aus börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten werden ebenfalls als sonstiger Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn Rechtsanspruch auf Zahlung besteht.

Ein in einen hybriden Vertrag eingebettetes Derivat mit einer finanziellen oder nichtfinanziellen Verbindlichkeit als Basisvertrag wird vom Basisvertrag getrennt und separat bilanziert, wenn die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind, ein eigenständiges Instrument mit den gleichen Bedingungen wie das eingebettete Derivat die Definition eines Derivats erfüllen würde und der hybride Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird. Eingebettete Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam erfasst werden. Eine Neubeurteilung erfolgt nur bei einer Änderung von Vertragsbedingungen, wenn es dadurch zu einer signifikanten Änderung der Cashflows kommt, die sich sonst aus dem Vertrag ergeben hätten, oder bei einer Umgliederung eines finanziellen Vermögenswerts aus der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet".

Ein Derivat, das in einen hybriden Vertrag eingebettet ist, der einen finanziellen Vermögenswert als Basisvertrag enthält, wird nicht separat bilanziert. Der als Basisvertrag fungierende finanzielle Vermögenswert und das eingebettete Derivat sind in ihrer Gesamtheit als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte zu klassifizieren.

Derzeit enthält die Kategorie bei URW Schuldinstrumente in der Position "Beteiligungen". Diese betrifft im Wesentlichen Anteile an der Düsseldorf Arcaden GmbH & Co. KG und der Wilmersdorfer Arcaden GmbH & Co. KG.

Ausbuchung

Ein finanzieller Vermögenswert (bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder ein Teil einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird hauptsächlich dann ausgebucht (d. h. aus der Konzernbilanz entfernt), wenn eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist:

•

Die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert sind erloschen.

•

Der Konzern hat seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert an Dritte übertragen oder eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung des Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer sog. Durchleitungsvereinbarung übernommen und dabei entweder (a) im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, übertragen oder (b) im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, weder übertragen noch zurückbehalten, jedoch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert übertragen.

Wenn der Konzern seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem Vermögenswert überträgt oder eine Durchleitungsvereinbarung eingeht, bewertet er, ob und in welchem Umfang die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken bei ihm verbleiben. Wenn er im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an diesem Vermögenswert verbunden sind, weder überträgt noch zurückbehält noch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert überträgt, erfasst er den übertragenen Vermögenswert weiterhin im Umfang seines anhaltenden Engagements. In diesem Fall erfasst der Konzern auch eine damit verbundene Verbindlichkeit. Der übertragene Vermögenswert und die damit verbundene Verbindlichkeit werden so bewertet, dass den Rechten und Verpflichtungen, die der Konzern behalten hat, Rechnung getragen wird.

Wenn das anhaltende Engagement der Form nach den übertragenen Vermögenswert garantiert, so entspricht der Umfang des anhaltenden Engagements dem niedrigeren Betrag aus dem ursprünglichen Buchwert des Vermögenswerts und dem Höchstbetrag der erhaltenen Gegenleistung, den der Konzern eventuell zurückzahlen müsste.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Erstmaliger Ansatz und Bewertung

Finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz als finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, als Darlehen, als Verbindlichkeiten oder als Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind, klassifiziert. Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten, Darlehen einschließlich Kontokorrentkrediten und derivative Finanzinstrumente.

Folgebewertung

Die Folgebewertung finanzieller Verbindlichkeiten hängt wie folgt von deren Klassifizierung ab:

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten umfassen die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Verbindlichkeiten sowie andere finanzielle Verbindlichkeiten, die bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert werden.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke des Rückkaufs in der nahen Zukunft eingegangen wurden. Diese Kategorie umfasst auch vom Konzern abgeschlossene derivative Finanzinstrumente, die nicht als Sicherungsinstrumente in Sicherungsbeziehungen gemäß IFRS 9 designiert sind. Getrennt erfasste eingebettete Derivate werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme von Derivaten, die als Sicherungsinstrumente designiert wurden und als solche effektiv sind.

Gewinne oder Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst. Die Einstufung finanzieller Verbindlichkeiten als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet erfolgt zum Zeitpunkt ihrer erstmaligen Erfassung, sofern die Kriterien gemäß IFRS 9 erfüllt sind. Die URW hat keine finanziellen Verbindlichkeiten als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert.

Darlehen

Die Kategorie "Darlehen" hat die größte Bedeutung für den Konzernabschluss der URW. Nach der erstmaligen Erfassung werden verzinsliche Darlehen unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn die Verbindlichkeiten ausgebucht werden, außerdem im Rahmen von Amortisationen mittels der Effektivzinsmethode.

Fortgeführte Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung eines Agios oder Disagios bei Akquisition sowie von Gebühren oder Kosten berechnet, die einen integralen Bestandteil des Effektivzinssatzes darstellen. Die Amortisation mittels der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzaufwendungen enthalten. In diese Kategorie fallen in der Regel verzinsliche Darlehen. Weitere Informationen sind in den Erläuterungen zu E. enthalten.

Ausbuchung

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die ihr zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder erloschen ist. Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Kreditgebers mit substanziell anderen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, so wird ein solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst.

Die Vorschriften des IFRS 15 zur Saldierung von Finanzinstrumenten sind für die URW nicht einschlägig.

2. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Die Erst- und Folgebewertung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Da URW Germany die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen gemäß IFRS 9 nicht anwendet, werden Gewinne und Verluste aus Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes sofort erfolgswirksam erfasst. Derzeit verwendet die URW keine derivativen Finanzinstrumente.

3. WERTMINDERUNGEN VON FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN

Weitere Einzelheiten zur Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten sind in den folgenden Anhangangaben enthalten:

•	Angaben über wesentliche Annahmen (siehe auch Erläuterungen unter A.IV.)
•	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (siehe Angaben zu D.8.).

Der Konzern erfasst bei allen Schuldinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste (ECL). Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Cashflows, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Cashflows, deren Erhalt der Konzern erwartet, ggf. abgezinst mit einem Näherungswert des ursprünglichen Effektivzinssatzes. Die erwarteten Cashflows beinhalten die Cashflows aus dem Verkauf der gehaltenen Sicherheiten oder anderer Kreditbesicherungen, die wesentlicher Bestandteil der Vertragsbedingungen sind.

Erwartete Kreditverluste werden in zwei Schritten erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruhen (12-Monats-ECL). Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, hat ein Unternehmen eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste zu erfassen, unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt (Gesamtlaufzeit-ECL).

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten wendet der Konzern eine vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste an. Daher verfolgt er Änderungen des Kreditrisikos nicht nach, sondern erfasst stattdessen zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge auf der Basis der Gesamtlaufzeit-ECL. Der Konzern hat eine Wertberichtigungsmatrix erstellt, die auf seiner bisherigen Erfahrung mit Kreditverlusten basiert und um zukunftsbezogene Faktoren, die für die Kreditnehmer und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spezifisch sind, angepasst wurde.

Der Konzern geht bei einem finanziellen Vermögenswert von einem Ausfall aus, wenn vertragliche Zahlungen 90 bzw. 180 Tage überfällig sind. Außerdem kann er in bestimmten Fällen bei einem finanziellen Vermögenswert von einem Ausfall ausgehen, wenn interne oder externe Informationen darauf hindeuten, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Konzern die ausstehenden vertraglichen Beträge vollständig erhält, bevor alle von ihm gehaltenen Kreditbesicherungen berücksichtigt werden. Ein finanzieller Vermögenswert wird abgeschrieben, wenn keine begründete Erwartung besteht, dass die vertraglichen Cashflows realisiert werden.

IX. ERLÖSE AUS VERTRÄGEN MIT KUNDEN

a) Erlöse aus der Vermietung von Shopping Center Immobilien mit Kunden

• Bilanzierung von Mieterlösen

Der Konzern ist in seinem Wesentlichen Geschäftsfeld Betreiber und Vermieter von Shopping Center Immobilien. Immobilien, die in einem "Operating-Leasingverhältnis" vermietet werden, werden in der Bilanz als "Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" ausgewiesen. Die Mieterlöse werden über die Mindestmietvertragsdauer linearisiert und erfasst.

• Mietanreiz-Vereinbarungen

Für den Ausweis von im Rahmen von Leasingverhältnissen gewährten Anreizen wird auf die Anhangsangabe B.VII. Leasing verwiesen. Dies betrifft Baukostenzuschüsse, Staffelmietvereinbarungen sowie mietfreie Zeiten.

• Entmietungskosten

Kompensationszahlungen an ausgezogene Mieter können als Anschaffungskosten einer durchzuführenden Baumaßnahme an einer Immobilie aktiviert werden, sofern dadurch höhere Mieten in Bezug auf neue Mietverhältnisse durch verbesserte Bedingungen erzielt werden oder zumindest der Wert der Immobilie erhalten wird.

• Übergabe von Mietflächen

Mieterlöse werden bei einer "Als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie" ab dem Zeitpunkt der Übergabe der Mietfläche an den Mieter erfasst.

b) Erlöse aus Fertigungsaufträgen mit Kunden

Die Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden in Übereinstimmung mit IFRS 15.31 erfasst, wenn die Verfügungsgewalt über die Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Die Erfassung erfolgt in Höhe der Gegenleistung, die der Konzern im Austausch für diese Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Der Konzern ist grundsätzlich zu dem Schluss gekommen, dass er bei seinen Umsatztransaktionen als Prinzipal auftritt, da er üblicherweise die Verfügungsgewalt über die Güter oder Dienstleistungen innehat, bevor diese auf den Kunden übergehen. Die wesentlichen Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen im Zusammenhang mit Erlösen aus Verträgen mit Kunden werden in Kapitel A.IV. erläutert.

Nach der vom Konzern gewählten inputbasierten Methode erfolgt die Erlösrealisierung über den Gesamtzeitraum der Leistung auf Basis der aufgewandten Arbeitsstunden und Kosten im Verhältnis zu den gesamten erwarteten Arbeitsstunden und Kosten für die Fertigstellung der Dienstleistung. Auftragskosten werden im Regelfall in der Periode als Aufwand erfasst, in der die dazugehörige Leistung erbracht wird. Allerdings wird jeder erwartete Überschuss der gesamten Auftragskosten über die gesamten Auftragserlöse für den Auftrag sofort als Aufwand erfasst.

Sofern das Ergebnis aus der Erbringung der Generalplanungsleistungen nicht verlässlich geschätzt werden kann, wird der Erlös nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst, die wahrscheinlich einbringbar sind. Des Weiteren werden die Auftragskosten in der Periode als Aufwand erfasst in der sie anfallen. Ein erwarteter Verlust durch den Fertigungsauftrag wird sofort als Aufwand erfasst.

Die Erlöse aus Generalplanungsleistungen für Projektentwicklungen werden in der Konzerngesamtergebnisrechnung unter den "sonstigen Erlösen" als "Development Services" ausgewiesen.

X. ERTRAGSTEUERN

Latente Steueransprüche und -schulden werden unter Verwendung der Verbindlichkeiten-Methode für temporäre Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten und ihren Buchwerten im IFRS-Abschluss angesetzt.

Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, ausgenommen:

•	die latente Steuerschuld resultiert aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt der Transaktion weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis berührt,
•	in Bezug auf zu versteuernde temporäre Differenzen mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zukunft nicht umkehren werden.

Latente Steueransprüche für temporäre Differenzen und für steuerliche Verlustvorträge werden in der Höhe angesetzt, mit der es wahrscheinlich ist, dass die temporäre Differenz bzw. die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste gegen ein künftiges positives steuerliches Einkommen verrechnet werden können, mit Ausnahme von:

•

aktiven latenten Steuern, die im Zusammenhang mit abzugsfähigen temporären Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss darstellt und zum Zeitpunkt der Transaktion weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis berühren,

•

abzugsfähigen temporären Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures, da insoweit aktive latente Steuern nur anerkannt werden, dass es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit umkehren werden und das zu versteuernde Ergebnis, gegen das die abzugsfähige temporäre Differenz verwendet werden kann, verfügbar sein wird.

Latente Steueransprüche und -schulden werden unter Anwendung der Steuersätze und der Gesetze bewertet, die am Abschlussstichtag bereits gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung des latenten Steueranspruchs bzw. der Begleichung der latenten Steuerschuld erwartet wird.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn die URW -Gruppe einen einklagbaren Anspruch auf Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerverbindlichkeiten hat und sich die latenten Steuern auf das gleiche Steuersubjekt und dieselbe Steuerbehörde beziehen.

Der Ertragssteuersatz für die URW Germany Konzerngesellschaften wurde auf Basis der jeweils

Konzernsteuersatz (in %)	2019	2018
Körperschaftsteuer + Solidaritätszuschlag	15,825	15,825
Gewerbesteuersatz	15,540	15,540
GESAMT	31,365	31,365

geltenden Gesetze und Steuersätze ermittelt.

Der Konzernsteuersatz der URW Germany-Gruppe setzt sich wie folgt zusammen:

XI. RÜCKSTELLUNGEN

Die Rückstellungen werden nach IAS 37 erfasst, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung als Ergebnis eines vergangenen Ereignisses besteht, ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine Schätzung der Höhe der Verpflichtung zuverlässig vorgenommen werden kann.

Aufwendungen aus der Bildung einer Rückstellung sind in der Gesamtergebnisrechnung nach Abzug von etwaigen Erstattungen dargestellt.

Rückstellungen werden mit einem Vorsteuer-Zinssatz, der die spezifischen Risiken der zugrunde liegenden Verbindlichkeit widerspiegelt, abgezinst. Nachträgliche Erhöhungen der Rückstellung aufgrund des zugrunde liegenden Zinseffektes werden als Finanzierungsaufwand erfasst.

XII. PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

Da die Pensionsverpflichtungen der URW Germany für den Konzernabschluss eine untergeordnete Rolle spielen, wurde hierzu auf weitere Angaben verzichtet.

XIII. KURZ- UND LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN

In Übereinstimmung mit IAS 1 werden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz als kurzfristig ausgewiesen, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag realisiert oder erfüllt werden.

XIV. ZUR VERÄUßERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND AUFGEGEBENE GESCHÄFTSBEREICHE

Ein langfristiger Vermögenswert (oder Veräußerungsgruppe) wird im URW Germany Konzernabschluss als zur Veräußerung gehalten eingestuft, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird.

Für die Einstufung eines langfristigen Vermögenswertes als zur Veräußerung gehalten werden in der URW Germany-Gruppe die Voraussetzungen zu vier wesentlichen Kriterien zusammengefasst, die kumulativ erfüllt sein müssen:

•	Der Vermögenswert muss im aktuellen Zustand zu Bedingungen, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte gängig und üblich sind, sofort veräußerbar sein,
•	Eine solche Veräußerung muss höchstwahrscheinlich sein,
•	Es muss eine konkrete Veräußerungsabsicht vorliegen,
•	Die Veräußerung erfolgt erwartungsgemäß innerhalb von zwölf Monaten.

Die erstmalige Klassifizierung ist vorzunehmen, sobald die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Während sich die Frage des Bilanzausweises ohnehin nur am Bilanzstichtag stellt, ist hinsichtlich der Bewertung von Bedeutung, wie bei erstmals unterjähriger Erfüllung aller Voraussetzungen zu verfahren ist. Eine spätere Erfüllung der Kriterien wirkt nicht wertaufhellend.

Die konkrete Veräußerungsabsicht wird grundsätzlich dadurch belegt, dass sich das Management der URW Germany, auf einen konkreten Veräußerungsplan festlegt. Die Veräußerungsabsicht ist dabei zu objektivieren wie etwa in Sitzungsprotokollen, schriftlich festgehaltenen Beschlüssen oder dem "5 Year Business Plan". Des Weiteren müssen bereits aktive Bemühungen unternommen worden sein, um einen Käufer zu finden. Dabei muss das Verhalten des Managements bei Dritten die Erwartung hervorrufen, dass es der URW Germany mit dem Verkauf ernst ist.

1. BEWERTUNG

Falls der Buchwert über dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten liegt, ist auf letzteren abzuschreiben und der entstandene Wertminderungsaufwand als außerplanmäßige Abschreibung erfolgswirksam im Ergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit zu erfassen.

Erhöht sich der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten in der Folgebewertung, muss eine Zuschreibung erfolgen. Die Zuschreibung wird jedoch nur insoweit vorgenommen, als sie eine bisher erfasste Abschreibung im Rahmen der Wertminderungsprüfung rückgängig macht.

Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen), die als zur Veräußerung gehalten eingestuft wurden, die entsprechenden Kriterien aber nicht mehr erfüllen, dürfen nicht mehr als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden.

2. DARSTELLUNG UND ANGABEN

Innerhalb des URW Germany Konzernabschlusses erfolgt ein separater Ausweis als letzter Posten der kurzfristigen Vermögenswerte unter der Postenbezeichnung "Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte".

Eine Klassenbildung und ein separater Ausweis sind auch für die einer Veräußerungsgruppe zuzurechnenden Schulden erforderlich. Der Ausweis der Schulden erfolgt als letzter Posten der kurzfristigen Verbindlichkeiten unter der Bezeichnung "Verbindlichkeiten i.V.m. zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten".

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte, die gemäß IAS 40.33 ff. zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, fallen lediglich unter die Darstellungs- und Anhangsvorschriften, nicht aber unter die Bewertungsvorschriften des IFRS 5.

C. ERLÄUTERUNGEN ZUR IFRS KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

1. ERLÖSE AUS VERMIETUNG

Objekte (in TEUR)	2019	2018
Pasing Arcaden	23.311	23.328
Höfe am Brühl	13.535	13.114
Minto	13.231	14.189
Palais Vest	10.562	10.989
Gera Arcaden	9.767	9.185
Weil am Rhein	88	88
Osnabrück	12	12
GESAMT	70.506	70.905

Der Rückgang der Erlöse um TEUR 399 gegenüber dem Vorjahr entfiel im Wesentlichen auf geringere Erlöse in 2019 des Minto (TEUR -958) und des Palais Vest (TEUR -427). Dem entgegen steht ein Anstieg der Erlöse aus Vermietung in den Gera Arcaden (TEUR 582) sowie den Höfen am Brühl (TEUR 421). In den Erlösen aus Vermietung sind im Geschäftsjahr Leasingerträge aus variablen, umsatzabhängigen Leasingzahlungen in Höhe von TEUR 3.316 (Vorjahr: TEUR 3.137) enthalten.

2. ERGEBNIS AUS NEBENKOSTEN

Im Ergebnis aus Nebenkosten sind die nicht umlagefähigen Betriebskosten aus den einzelnen Objekten enthalten.

3. BEWIRTSCHAFTUNGSAUFWENDUNGEN

Die Bewirtschaftungsaufwendungen enthalten im Wesentlichen nicht umlagefähige Instandhaltungsaufwendungen sowie Abschreibungen auf Forderungen.

4. SONSTIGE ERLÖSE
(in TEUR)	2019	2018
Center Services	79.581	79.329
Development Services	14.802	10.378
Übrige Erlöse	2.719	2.425
GESAMT	97.102	92.132

Die Erlöse aus Center Services beinhalten im Wesentlichen Objektmanagement-Honorare inkl. Personal- und Bürokostenumlage sowie Geschäftsbesorgungshonorare für verschiedene Werbegemeinschaften und Vermietungshonorare. Der Bereich Development Services enthält im Wesentlichen Honorare aus Umbauprojekten. In den übrigen Erlösen sind unter anderem Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen enthalten. Die hier aufgeführten Erlöse werden insgesamt zeitraumbezogen realisiert.

5. SONSTIGE AUFWENDUNGEN UND GESELLSCHAFTSKOSTEN

(in TEUR)	2019	2018
Kosten für Center Services	-27.743	-26.026
Personalkosten	-39.266	-34.591
Pachtaufwendungen	-5.573	-5.573
Kosten für Development Services	-3.210	-4.689
Aufwendungen Verwaltungsgebäude	-2.293	-2.371
Prüfung und Beratungskosten	-3.499	-3.504
Reisekosten und Seminare	-2.737	-2.321
IT-Kosten	-1.296	-1.141
Werbung und Kommunikation	-1.155	-1.280
Fuhrpark	-735	-763
Übrige Erträge / Aufwendungen	103	-296
Sonstige Verwaltungskosten	-544	-681
GESAMT	-87.948	-83.236

Dem Anstieg der Kosten für Center Services (TEUR 1.717) steht ein leichter Anstieg der Erlöse für Center Services gegenüber. Weiterhin sind die Personalkosten im Geschäftsjahr um TEUR 4.675 deutlich angestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf einen im Berichtsjahr erhöhten Personalbedarf aufgrund aktueller Projekte und Honorarverträge zurückzuführen. Der Rückgang der Kosten für Development Services um TEUR 1.479 bei stark gestiegenen Erlösen hingegen resultiert insbesondere aus Honoraren, welche für die Durchführung von zusätzlichen Umbau- und Instandhaltungsmaßnahmen realisiert werden konnten.

6. ENTWICKLUNGSKOSTEN

Der Ausweis im Geschäftsjahr 2019 betrifft Beratungskosten für Entwicklungsprojekte, die zukünftig nicht realisiert werden.

7. BEWERTUNGSERGEBNIS

Das Bewertungsergebnis enthält die Auf- und Abwertungen von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien aus der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte sowie Wertminderungen des zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewerteten IPUC.

Der deutliche Rückgang des Bewertungsergebnisses ist insbesondere auf Abwertungen der Center "Pasing Arcaden", "Minto", "Palais Vest", "Höfe am Brühl" und "Gera Arcaden" sowie auf eine Wertminderung des IPUC "Oskar" zurückzuführen.

Wir verweisen auf die Ausführungen in Abschnitt D.1.

8. FINANZERGEBNIS

(in TEUR)	2019	2018
Zinserträge aus Ausleihungen	85	92
Zinserträge aus Steuererstattungen	2	2
Sonstige Zinserträge	93	109
GESAMT FINANZERTRÄGE	180	203
Zinsaufwendungen aus Darlehen	- 19.481	- 20.289
Bearbeitungsgebühren	- 301	- 295
Sonstige Zinsaufwendungen	- 1.136	- 264
Zwischensumme Finanzaufwendungen	- 20.918	- 20.848
Aktivierte Fremdkapitalzinsen	432	479
GESAMT FINANZAUFWENDUNGEN	- 20.486	- 20.369
GESAMT FINANZERGEBNIS	- 20.306	- 20.166

9. NEUBEWERTUNG VON FINANZIERUNGSINSTRUMENTEN

Es besteht eine Ausleihung ("Senior Loan") gegenüber der Paunsdorf Centre Luxco S.à r.l. über einen Nominalbetrag von TEUR 30.000. Der "Senior Loan" hat eine Endfälligkeit zum 31. März 2021. Aufgrund der Niedrigverzinslichkeit von 0,5 % p.a. wurde die Darlehensforderung auf den Barwert abgezinst. Der Zinseffekt hieraus beträgt in 2019 TEUR 1.285 (Vorjahr: TEUR 2.518).

10. ERGEBNIS AUS AT EQUITY BEWERTETEN BETEILIGUNGEN

Das Ergebnis aus at equity bewerteten Beteiligungen enthält vor allem die anteiligen Effekte aus der Bewertung sowie der Bewirtschaftung der Gropius Passagen in Höhe von TEUR - 1.526 (Vorjahr: TEUR -4.410) und des Paunsdorf Centers in Höhe von TEUR 4.171 (Vorjahr: TEUR 2.161).

Für eine Aufstellung der wesentlichen anteiligen Posten der Bilanz und Gesamtergebnisrechnung der Teilkonzerne Paunsdorf Centre Luxco S.à r.l. und Gropius S.à r.l. siehe Abschnitt D.7.

11. ERTRÄGE AUS FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN

Die Erträge aus finanziellen Vermögenswerten betreffen Zinserträge für die Darlehensforderung aus dem "Senior Loan" gegenüber der Paunsdorf Centre Luxco S.à r.l..

12. ERTRAGSTEUERN

(in TEUR)	2019	2018
Laufender Ertragsteuerertrag (+) / aufwand (-)	-4.500	-3.013
latenter Steuerertrag (+) / aufwand (-)	6.047	-2.114
GESAMT	1.547	-5.127

Steuerliche Überleitungsrechnung

Die Steuer auf den Vorsteuergewinn des URW Konzerns weicht vom theoretischen Betrag, der sich bei Anwendung des Konzernsteuersatzes von 31,365 % (2018: 31,365 %) auf das Ergebnis vor Steuern ergibt, wie folgt ab:

	%	2019	%	2018
Ergebnis vor Steuern		- 37.975		23.966
Erwarteter Steueraufwand (Konzernsteuersatz)	31,4%	11.911	31,4%	-7.517
Gewerbesteuerfreie Aufwendungen/Erträge Fair Value Bewertung Center	-26,0%	-9.890	-3,8%	902
Aktivierung von in Vorjahren nicht bilanzierter Zinsvorträge	-0,3%	-123	-4,8%	1.142
Sonstige steuerfreie Erträge	1,1%	403	-3,3%	790
Nicht abzugsfähige Aufwendungen (einschl. Zinsschranke)	-4,2%	-1.608	7,2%	-1.733
Gewerbesteuerfreie Ergebnisse Projekt-/Objektgesellschaften	4,9%	1.847	-4,9%	1.174
Periodenfremde Effekte	-1,6%	-605	-1,5%	358
Sonstige	-1,0%	-388	1,0%	-244
GESAMT	-4,1%	1.547	-21,4%	-5.127

Der im Vergleich zum Konzernsteuersatz niedrigere effektive Steuersatz von 4,1 % (Vorjahr: 21,4 %) beruht insbesondere auf der erweiterten Kürzung des Gewerbeertrags im Sinne des § 9 Nr. 1 Satz 2 ff. GewStG (Gewerbesteuergesetz), die sich in den gewerbesteuerfreien Erträgen aus der Fair Value Bewertung der Center sowie in den gewerbesteuerfreien Gewinnen der Projekt- und Objektgesellschaften niederschlagen. Die sonstigen steuerfreien Erträge betreffen insbesondere die Aufzinsung eines Darlehens nach der Effektivzinsmethode.

Die Effekte aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen ergeben sich insbesondere aus steuerlich nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben auf Ebene der Projekt-/Objektgesellschaften im Zusammenhang mit der Zinsschranke sowie aus dem Ergebnis aus at Equity bewerteten Beteiligungen, welches steuerlich keine Auswirkungen hat.

Die periodenfremden Effekte betreffen im Wesentlichen die Anpassung von körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen aus Vorjahren durch die Feststellung der Steuerbehörden.

13. ANTEILE OHNE BEHERRSCHENDEN EINFLUSS

Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss betreffen im Wesentlichen Minderheitenanteile der AS Holding GmbH, Düsseldorf (siehe hierzu Abschnitt B.II.3) sowie an einer Gesellschaft, die ein Shopping Center im Bestand hat.

D. ERLÄUTERUNGEN ZUR IFRS KONZERNBILANZ

1. ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN

1.1 ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN "BEWERTET ZUM BEIZULEGENDEN ZEITWERT"

Entwicklung der Buchwerte in 2019

(in TEUR)	Fair Value Kategorie	01.01.2019	Zugänge Anschaffungs- und Herstellkosten	Aktivierung von internen Kosten
Buchwerte	VL3	1.366.157	8.775	830

(in TEUR)	Aktivierung von Vermietungskosten	Bewertungsveränderungen	IFRS 16	31.12.2019
Buchwerte	1.212	- 87.754	1.902	1.291.123

Die Buchwerte betreffen die Objekte Pasing Arcaden, Höfe am Brühl, Gera Arcaden, Palais Vest und Minto sowie die sonstigen Gebäude, Weil am Rhein und Wohnpark Bilk. Im Geschäftsjahr 2019 verzeichnet der Konzern einen Rückgang der beizulegenden Zeitwerte um TEUR 75.033. Der Rückgang ist im Wesentlichen durch einen Anstieg der Kapitalisierungszinssätze und Korrekturen der Wachstumsraten begründet, um den aktuellen Marktbedingungen Rechnung zu tragen.

Das Einkaufszentrum Pasing Arcaden "1. Bauabschnitt" (München) wurde am 15. März 2011 eröffnet. Daraufhin eröffnete am 19. Februar 2013 die Pasing Arcaden "2. Bauabschnitt".

Das Einkaufszentrum Höfe am Brühl (Leipzig) wurde am 25. September 2012 eröffnet.

Das Einkaufszentrum Gera Arcaden (Gera) wurde im Jahr 1999 eröffnet und mit Wirkung zum 1. Januar 2013 durch URW-Gruppe übernommen.

Die Eröffnung des Palais Vest (Recklinghausen) fand am 16. September 2014 statt.

Am 26. März 2015 wurde zudem des Minto (Mönchengladbach) eröffnet.

Entwicklung der Buchwerte in 2018

(in TEUR)	Fair Value Kategorie	01.01.2018	Zugänge Anschaffungs und Herstellkosten
Buchwerte	VL3	1.376.486	7.816

(in TEUR)	Aktivierung von internen Kosten	Aktivierung von Vermietungskosten	Bewertungsveränderungen	IFRS 16	31.12.2018
Buchwerte	502	1.116	- 19.763	-	1.366.157

Bei einer Veränderung der Netto-Anfangsrendite um +25 Basispunkte (bp) ergäbe sich eine Anpassung der beizulegenden Zeitwerte um TEUR -60.351 (Vorjahr: TEUR -77.015). Die Bandbreite der in den Bewertungsgutachten verwendeten Diskontierungs- und Kapitalisierungszinssätze ergibt sich wie folgt:

Bandbreite Zinssätze (in%)	31.12.2019		31.12.2018
	von	bis	von	bis
Diskontierungszinssatz	5,9%	8,0%	6,0%	8,0%
Kapitalisierungszinssatz	4,0%	6,9%	3,9%	6,6%

Zusätzliche Bewertungsparameter - IFRS 13:

Shopping Center 31.12.2019		Netto Anfangs Rendite	Miete in € per qm ² (a)	Diskontierungssatz (b)	Endinverstor-Rendite (c)	CAGR of NRI (d)
	Max	6,69%	418	8,02%	6,93%	3,75%
Deutschland	Min	3,79%	227	5,87%	4,01%	2,83%
	gewichteter Durchschnitt	4,74%	322	6,66%	5,24%	2,90%

Shopping Center 31.12.2018		Netto Anfangs Rendite	Miete in € per qm ² (a)	Diskontierungszinssatz (b)	Endinvestor-Rendite (c)	CAGR of NRI (d)
	Max	6,95%	416	8,02%	6,64%	3,79%
Deutschland	Min	3,72%	223	5,97%	3,87%	2,94%
	gewichteter Durchschnitt	4,58%	320	6,73%	4,81%	3,10%

1.2 ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIE "BEWERTET ZU ANSCHAFFUNGS- BZW. HERSTELLUNGSKOSTEN"

Die Position der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie "bewertet zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten" umfasst das Projekt Oskar (Osnabrück).

Für die Zinsaktivierung wurden die in den für jedes Bauvorhaben separat vereinbarten Finanzierungen festgelegten Zinssätze verwendet, die zwischen 1,10% und 1,35% lagen.

Entwicklung der Buchwerte in 2019

Projekt	01.01.2019	Aktivierung von internen Kosten	Zinsaktivierung	Zugänge Anschaffungs- und Herstellkosten	Aktivierung von Vermietungskosten	Impairment	31.12.2019
Oskar (Osnabrück)	30.000	- 113	432	117	86	- 5.522	25.000
GESAMT	30.000	- 113	432	117	86	- 5.522	25.000

Grundstücke und Gebäude für das Projekt Oskar (Osnabrück) wurden im Jahr 2011 erworben. Die URW-Gruppe plant ein Neubauprojekt in der Stadt Osnabrück. Die Anlaufphase für dieses Projekt wurde durch rechtliche Schritte gegen den Bebauungsplan verzögert; das von der Projektgesellschaft diesbezüglich geführte gerichtliche Verfahren wurde in 2018 erfolgreich abgeschlossen. Grund für den Anstieg des Brutto-Werts sind im Wesentlichen Investitionen in Höhe von TEUR 117 sowie aktivierte Zinsen in Höhe von TEUR 432. Außerdem wurde im Geschäftsjahr 2019 eine weitere Wertminderung in Höhe von TEUR 5.522 erfasst, da der geschätzte erzielbare Betrag des Projektes mit TEUR 25.000 unter den fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 42.960 lag.

Entwicklung der Buchwerte in 2018

Projekt	01.01.2018	Aktivierung von internen Kosten	Zinsaktivierung	Zugänge Anschaffungs- und Herstellkosten	Aktivierung von Vermietungskosten	Impairment	31.12.2018
Oskar (Osnabrück)	38.049	111	479	3.452	347	- 12.438	30.000
GESAMT	38.049	111	479	3.452	347	- 12.438	30.000

2. SACHANLAGEN

Entwicklung der Buchwerte in 2019

Anschaffungs- und Herstellungskosten in (TEUR)	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	Umgliederungen	IFRS 16	31.12.2019
Betriebs- und Geschäftsausstattung	20.263	1.899	- 847		-	21.315
Nutzungsrechte	7.960	-	- 7.960	-	27.081	27.081
geleistete Anzahlungen	58	-	- 58		-	-
Summe AHK	28.281	1.899	- 8.865	-	27.081	48.396

Abschreibungen in (TEUR)	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	Umgliederungen	IFRS 16	31.12.2019
Betriebs- und Geschäftsausstattung	14.785	1.176	- 746	-	-	15.215
Nutzungsrechte	7.816	144	- 7.960	-	6.050	6.050
geleistete Anzahlungen	-	-	-		-	-
Summe Abschreibungen	22.601	1.320	- 8.706	-	6.050	21.265

Buchwert in (TEUR)	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	Umgliederungen	IFRS 16	31.12.2019
Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.478	723	- 101	-	-	6.100
Nutzungsrechte	144	- 144	-	-	21.031	21.031
geleistete Anzahlungen	58	-	- 58	-	-	-
GESAMT	5.680	579	- 159	-	21.031	27.131

Die erworbenen Vermögenswerte der Betriebs- und Geschäftsausstattung sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Zugänge in 2019 betreffen im Wesentlichen EDV/Hardware im Headquarter Düsseldorf und den Centern. Die Abgänge ergeben sich im Wesentlichen aus im Berichtsjahr ausgelaufenen Finanzierungsleasing-Verträgen und betreffen technisches Equipment, welches für das Marketing der Center eingesetzt war.

Für die Zugänge durch IFRS 16 wird auf die Angaben unter II. "IFRS 16 Leasingverhältnisse" verwiesen.

Entwicklung der Buchwerte in 2018

Anschaffungs- und Herstellungskosten in (TEUR)	01.01.2018	Zugänge	Abgänge	Umgliederungen	IFRS 16	31.12.2018
Betriebs- und Geschäftsausstattung	19.978	111	-	174	0	20.263
Nutzungsrechte	8.059	-	- 99	-	0	7.960
geleistete Anzahlungen	206	26	-	- 174	0	58
Summe AHK	28.243	137	- 99	-	-	28.281

Abschreibungen in (TEUR)	01.01.2018	Zugänge	Abgänge	Umgliederungen	IFRS 16	31.12.2018
Betriebs- und Geschäftsausstattung	13.473	1.312	-	-	0	14.785
Nutzungsrechte	7.601	285	- 70	-	0	7.816
geleistete Anzahlungen	-	-	-	-	0	-
Summe Abschreibungen	21.074	1.597	- 70	-	-	22.601

Buchwert in (TEUR)	01.01.2018	Zugänge	Abgänge	Umgliederungen	IFRS 16	31.12.2018
Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.505	- 1.201	-	174	0	5.478
Nutzungsrechte	458	- 285	- 29	-	0	144
geleistete Anzahlungen	206	26	-	- 174	0	58
GESAMT	7.169	- 1.460	- 29	-	-	5.680

3. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Entwicklung der Buchwerte in 2019

Anschaffungs- und Herstellungskosten in (TEUR)	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	31.12.2019
Softwarelizenzen	4.600	116	- 5	4.711
Summe AHK	4.600	116	- 5	4.711

Abschreibungen in (TEUR)	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	31.12.2019
Softwarelizenzen	4.391	224	- 5	4.610
Summe Abschreibungen	4.391	224	- 5	4.610

Buchwert in (TEUR)	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	31.12.2019
Softwarelizenzen	209	- 108	-	101
GESAMT	209	- 108	-	101

Die erworbenen Softwarelizenzen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Entwicklung der Buchwerte in 2018

Anschaffungs- und Herstellungskosten in (TEUR)	01.01.2018	Zugänge	Abgänge	31.12.2018
Softwarelizenzen	4.600		-	4.600
Summe AHK	4.600	-	-	4.600

Abschreibungen in (TEUR)	01.01.2018	Zugänge	Abgänge	31.12.2018
Softwarelizenzen	4.144	247	-	4.391
Summe Abschreibungen	4.144	247	-	4.391

Buchwert in (TEUR)	01.01.2018	Zugänge	Abgänge	31.12.2018
Softwarelizenzen	456	- 247	-	209
GESAMT	456	- 247	-	209

4. DARLEHEN UND FORDERUNGEN

(in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Senior Loan Paunsdorf S.à r.l.	14.379	17.273
Ausleihung Rodamco Retail Deutschland B.V./CPPIB	-	22.482
Avalhinterlegungen, Zinsen und Sonstige	208	234
GESAMT	14.587	39.989

Die Ausleihungen an die Rodamco Retail Deutschland B.V., Schiphol und an den ausländischen Pensiondfonds wurden im Zusammenhang mit der Veräußerung der AS Holding GmbH, Düsseldorf gewährt. Die Ausleihung hat eine Endfälligkeit zum 15. Februar 2020 und wurde zum 31. Dezember 2019 in die kurzfristigen sonstigen Forderungen umgegliedert.

Die Darlehensforderung aus dem Senior Loan an die Paunsdorf Centre Luxco S.à r.l. über einen Nominalbetrag von ursprünglich TEUR 30.000 hat eine Endfälligkeit zum 31. März 2021. Aufgrund der Niedrigverzinslichkeit von 0,5 % p.a. wurde die Darlehensforderung auf den Barwert abgezinst. Im Geschäftsjahr wurden TEUR 4.199 von der Paunsdorf S.à r.l. zurückgezahlt. Ein Kreditausfallrisiko ist hier von untergeordneter Bedeutung, somit wurde hier keine Wertberichtigung vorgenommen.

5. BETEILIGUNGEN

Die Bewertung dieser finanziellen Vermögenswerte erfolgt erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FV).

Die Beteiligungen betreffen im Wesentlichen die Anteile an der Düsseldorf Arcaden GmbH & Co. KG, Wilmersdorfer Arcaden GmbH & Co. KG sowie der WestFonds 4 Gera Arcaden KG.

In 2019 ergab sich keine Veränderung des Fair Value (Vorjahr: erfolgswirksam erfasster Bewertungsverlust von TEUR -437).

6. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE (LANGFRISTIG)

Die langfristigen Vertragsvermögenswerte betreffen auf Vertragsebene mit Anzahlungen saldierte noch nicht abgerechnete Projektmanagementleistungen.

7. NACH DER EQUITY-METHODE BEWERTETE BETEILIGUNGEN

Beteiligungen (in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Paunsdorf Centre Luxco S.à r.l.	55.098	51.025
Gropius S.ä r.l.	33.676	36.180
Gropius Passagen Verwaltungs GmbH	11	9
GESAMT	88.785	87.214

Die Veränderung der nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungsbuchwerte der Paunsdorf Centre Luxco S.à r.l. und der Gropius S.à r.l. ergibt sich im Wesentlichen durch die ergebniswirksam erfasste Veränderung der Beteiligungsbuchwerte aufgrund der Fortschreibung der Werte nach der Equity-Methode sowie durch Kapitaleinzahlungen in die Gropius S.à r.l.

Die Posten der Bilanz und Gesamtergebnisrechnung der Teilkonzerne Paunsdorf Centre Luxco S.ä r.l. und Gropius S.à r.l. stellen sich wie folgt dar:

	Gropius S.à r.l		Paunsdorf Centre Luxco S.à r.l.
Bilanz (in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018	31.12.2019	31.12.2018
Langfristige Vermögenswerte	377.392	390.297	260.163	257.916
Kurzfristige Vermögenswerte	43.921	35.716	16.740	16.065
AKTIVA	421.313	426.013	276.903	273.981
Eigenkapital	172.096	183.818	110.710	102.295
Langfristiges Fremdkapital	217.364	222.558	157.013	161.826
Kurzfristiges Fremdkapital	31.853	19.637	9.180	9.860
PASSIVA	421.313	426.013	276.903	273.981

Gesamtergebnisrechnung (in TEUR)	2019	2018	2019	2018
Ergebnis aus Vermietung	17.914	13.797	16.471	16.021
Bewertungsergebnis	- 40.626	- 19.508	- 2.791	- 3.685
Finanzergebnis	- 4.892	- 8.380	- 3.993	- 7.159
Ertragsteuern	5.586	6.580	- 1.095	- 312
Sonstiges	- 32	- 119	- 250	- 543
PERIODENERGEBNIS	- 22.050	- 7.630	8.342	4.322

8. FORDERUNGEN AUS LEISTUNGEN

Alle hier aufgeführten Forderungen haben eine Laufzeit von unter einem Jahr:

Forderungen aus Leistungen (in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Immobilienbestand
Minto	3.918	3.449
Palais Vest	2.573	2.264
Würzburg	102	124
Höfe am Brühl	2.493	2.932
Pasing Arcaden	1.181	1.663
Gera Arcaden	1.097	779
Summe Immobilienbestand	11.364	11.211
Sonstige Leistungen
Leistungen gegenüber Dritten	10.560	15.423
noch nicht abgerechnete Leistungen	10.722	6.881
Summe Sonstige Leistungen	21.282	22.304
GESAMT	32.646	33.515

Unter Berücksichtigung der Wertberichtigungen stellt sich die Übersicht wie folgt dar:

Forderungen aus Leistungen (in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Brutto Wert Forderungen	34.950	36.492
Wertberichtigungen	- 2.304	-2.977
GESAMT NETTO	32.646	33.515

Es bestehen keine wesentlichen überfälligen Forderungen, die nicht wertberichtigt sind. Die Wertberichtigungen wurden hierbei auf Basis des Kreditausfallrisikos (Gesamtlaufzeit-ECL) ermittelt. Für die wertberichtigten Forderungen liegen gehaltene Sicherheiten in Höhe von TEUR 528 vor.

9. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE (KURZFRISTIG)

Die kurzfristigen Vertragsvermögenswerte betreffen auf Vertragsebene mit Anzahlungen saldierte noch nicht abgerechnete Generalplanungsleistungen für Projektentwicklungen.

10. SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

Sonstige Vermögenswerte (in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Steuerforderungen
Ertragsteuerforderungen	1.051	778
Umsatzsteuerforderungen	89	649
Summe Steuerforderungen	1.140	1.427
Sonstige Forderungen
Ausleihung Rodamco Retail Deutschland B.V./CPPIB	22.634	-
Weiterbelastbare Tantieme Mitarbeiter Center	477	441
Weiterbelastungen	4	1.264
Sonstige	801	745
Summe Sonstige Forderungen	23.916	2.450
Aktive Rechnungsabgrenzung
Mietanreize	4.435	5.701
Übrige	194	387
Summe Aktive Rechnungsabgrenzung	4.629	6.088
GESAMT	29.685	9.965

Zum 31.12.2019 wurde die Ausleihung an die Rodamco Retail Deutschland B.V., Schiphol und CPPIB aus den langfristigen Darlehen und Forderungen in die kurzfristigen sonstigen Forderungen umgegliedert. Die Ausleihung wurde im Zusammenhang mit der Veräußerung der AS Holding GmbH, Düsseldorf gewährt. Die Ausleihung hat eine Endfälligkeit zum 15. Februar 2020 und wird variabel verzinst auf 3-Monats-EURIBOR-Basis zzgl. 1,00 % p.a. Ein Kreditausfallrisiko ist hier von untergeordneter Bedeutung, somit wurde hier keine Wertberichtigung vorgenommen.

Alle hier aufgeführten Vermögenswerte haben eine Laufzeit von unter einem Jahr mit Ausnahme der als Rechnungsabgrenzung ausgewiesenen durch URW als Leasinggeber gewährten Mietanreize wie Baukostenzuschüsse, Staffelmieten und mietfreie Zeiten.

Die Baukostenzuschüsse betreffen im Geschäftsjahr die Objekte Minto, Pasing Arcaden, Höfe am Brühl, Gera Arcaden und Palais Vest.

11. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

(in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Kassen	49	74
Bankguthaben	33.316	29.854
GESAMT	33.365	29.928

12. LANG-/KURZFRISTIGE FINANZSCHULDEN

Die Zusammensetzung der lang-/ kurzfristigen Finanzschulden ergibt sich wie folgt:

Finanzschulden (in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Darlehen und Kredite
Hauptverbindlichkeit	722.567	759.792
Zinsabgrenzung	2.853	3.116
GESAMT Darlehen und Kredite	725.420	762.908
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing	23.254	63
GESAMT	748.674	762.971

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing betreffen sowohl den kurz- als auch den, auf den Barwert abgezinsten, langfristigen Anteil (> 1 Jahr) der Zahlungsverpflichtungen aus Leasingverträgen für die Geschäftsräume des Headquarters, gepachtete Parkhäuser und die Anmietung der Centerbüros. Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Leasing in 2019 resultiert aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16. Bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeiten wurde der Aufwand für variable Leasingzahlungen in 2019 von insgesamt TEUR 185 nicht berücksichtigt.

Für eine Darstellung der Einzahlung aus neuen Darlehen und Rückzahlung alter Darlehen verweisen wir auf die Kapitalflussrechnung.

Die nachfolgenden Aufteilungen der Finanzschulden nach Fristigkeiten erfolgt gemäß IFRS 7.39 auf Basis der vertraglichen undiskontierten Cash Flows und sind insoweit nicht mit den Buchwerten in der Konzernbilanz abstimmbar.

Aufteilung der Finanzschulden nach Fristigkeiten zum 31. Dezember 2019:

Fristigkeit (in TEUR)	kurzfristig	langfristig		31.12.2019
	< 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	> 5 Jahre
Darlehen und Kredite
Hauptverbindlichkeit	195.642	200.230	390.619	786.492
Zinsabgrenzung	2.853	-	-	2.853
GESAMT Darlehen und Kredite	198.495	200.230	390.619	789.345
Verbindlichkeiten aus Leasing	5.914	15.141	2.199	23.254
GESAMT	204.409	215.371	392.818	812.599

Aufteilung der Finanzschulden nach Fristigkeiten zum 31. Dezember 2018:

Fristigkeit (in TEUR)	kurzfristig	langfristig		31.12.2018
	< 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	> 5 Jahre
Darlehen und Kredite
Hauptverbindlichkeit	19.581	247.973	579.908	847.462
Zinsabgrenzung	3.116	-		3.116
GESAMT Darlehen und Kredite	22.697	247.973	579.908	850.578
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing	63	-	-	63
GESAMT	22.760	247.973	579.908	850.641

Die Änderungen der Schulden aus der Finanzierungstätigkeit stellen sich in 2019 wie folgt dar:

(in TEUR)	1. Januar 2019	Cash-flows	IFRS 16	Sonstige	31.12.2019
Kurzfristige verzinsliche Darlehen (ohne die nachfolgenden Posten)	3.116	- 3.116	-	185.100	185.100
Kurzfristige Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen	63	- 5.793	11.644		5.914
Langfristige verzinsliche Darlehen (ohne die nachfolgenden Posten)	759.792	- 38.000	-	- 181.472	540.320
Langfristige Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen	-		17.340	-	17.340
Summe Schulden aus der Finanzierungstätigkeit	762.971	- 46.909	28.984	3.628	748.674

Unter dem Posten "Sonstige" werden die Effekte aus der durch Zeitablauf bedingten Umgliederung des langfristigen Teils der Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing in die kurzfristigen Verbindlichkeiten sowie die Effekte aus aufgelaufenen, aber noch nicht gezahlten Zinsen auf verzinsliche Darlehen erfasst. Des Weiteren werden hier die nicht zahlungswirksamen Veränderungen der über die Laufzeit der Darlehen verteilten Bearbeitungsgebühren ausgewiesen.

Änderungen der Schulden aus der Finanzierungstätigkeit in 2018:

(in TEUR)	1. Januar 2018	Cash-flows	IFRS 16	Sonstige	31.12.2018
Kurzfristige verzinsliche Darlehen (ohne die nachfolgenden Posten)	2.929	- 2.929	-	3.116	3.116
Kurzfristige Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen	162	- 162	-	63	63
Langfristige verzinsliche Darlehen (ohne die nachfolgenden Posten)	800.541	- 40.800	-	51	759.792
Langfristige Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen	245	-	-	- 245	-
Summe Schulden aus der Finanzierungstätigkeit	803.877	- 43.891	-	2.985	762.971

13. LATENTE STEUERN

Veränderung der latenten Steuern 2019

(in TEUR)	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	31.12.2019
Latente Steuern auf Investment Properties	- 75.709	-	8.308	- 67.401
Sonstige	-1.153	- 168	-	- 1.321
Saldierung	2.499	-	- 2.085	414
GESAMT PASSIVE LATENTE STEUERN	- 74.363	- 168	6.223	- 68.308
Latente Steuern auf Verlustvorträge	17.705	-	- 2.037	15.668
Sonstige	317		- 56	261
Saldierung	- 2.499	-	- 2.085	- 414
GESAMT AKTIVE LATENTE STEUERN	15.523	-	- 4.178	15.515

Die Minderung der passiven latenten Steuern resultiert im Wesentlichen aus dem Abbau passiv temporärer Differenzen aus der Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien. De Weiteren haben sich die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge verringert.

Veränderung der latenten Steuern 2018

(in TEUR)	01.01.2018	Zugänge	Abgänge	31.12.2018
Latente Steuern auf Investment Properties	- 74.635	- 1.074	-	- 75.709
Sonstige	- 1.300	-	147	1.153
Saldierung	4.938	-	- 2.439	2.499
GESAMT PASSIVE LATENTE STEUERN	- 70.997	- 1.074	- 2.292	- 74.363
Latente Steuern auf Verlustvorträge	18.717	-	- 1.012	17.705
Sonstige	492	-	- 175	317
Saldierung	- 4.938	-	- 2.439	2.499
GESAMT AKTIVE LATENTE STEUERN	14.271	-	- 3.626	15.523

Auf die folgenden Beträge wurden keine latenten Steuern gebildet, da eine zukünftige Inanspruchnahme unwahrscheinlich ist:

(in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Gewerbesteuerverlust	0	0
Zinsvortrag GewSt (zu 75%)	2.708	2.773
Zinsvortrag KSt	6.356	5.426
GESAMT	9.064	8.199

14. KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten haben sämtlich eine Laufzeit von unter einem Jahr und gliedern sich wie folgt:

(in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Objekte/Projekte	10.346	11.527
Servicegesellschaften	14.158	18.358
Neukölln Kino GmbH	99	71
Sonstige	75	521
Summe
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	24.678	30.477
Sonstige Verbindlichkeiten
Gemeinschaftsanlagen	1.411	1.459
Verbindlichkeiten aus Nebenkosten	-	22
Parkhäuser	1.483	1.246
Kreditorische Debitoren	1.591	1.461
Beteiligungen	21	19
Sonstige	101	1.391
Summe Sonstige Verbindlichkeiten	4.607	5.598
Passive Rechnungsabgrenzung
erhaltene Kautionen	1.391	1.334
Sonstige	848	963
Summe Passive Rechnungsabgrenzung	2.239	2.297
GESAMT	31.524	38.372

Der Anstieg der Verbindlichkeiten für Servicegesellschaften ist kurzfristiger Natur und abrechnungsbedingt, da ein wesentlicher Teil der Leistungen von Drittanbietern erst zum Jahresende in Anspruch genommen wurde.

15. VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN (KURZFRISTIG)

Die kurzfristigen Vertragsverbindlichkeiten betreffen auf Vertragsebene mit noch nicht abgerechnete Generalplanungsleistungen für Projektentwicklungen saldierte Anzahlungen.

16. VERBINDLICHKEITEN AUS STEUERN UND SOZIALER SICHERHEIT

Die Verbindlichkeiten aus Steuern und sozialer Sicherheit haben eine Laufzeit von unter einem Jahr und lassen sich wie folgt strukturieren:

(in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Ertragsteuern	1.845	1.052
Mitarbeiter und soziale Sicherheit	4.155	4.807
Grundsteuer	980	735
Umsatzsteuerverbindlichkeit	2.911	2.949
Lohn- und Kirchensteuer	1.415	501
GESAMT	11.306	10.044

E. ERLÄUTERUNGEN ZU FINANZINSTRUMENTEN

Zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Finanzinstrumente siehe Kapitel B.VIII.

Die Finanzinstrumente lassen sich in Bewertungskategorien sowie Fair Value Level mit den folgenden Buchwerten und Fair Values untergliedern:

Legende IFRS 9
AC:	fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)
FV OCI:	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte
FV:	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Übersicht zu den Finanzinstrumenten in 2019:

(in TEUR) AKTIVA	Bewertungskategorie neu nach IFRS 9	Fair Value Level nach IFRS 7	Buchwert 31.12.2019
Darlehen und Forderungen	AC	n.a. ^*	14.587
Zum Verkauf bestimmte Anteile	FV	VL 3	2.554
Derivative Finanzinstrumente	FV	VL 2	-
Forderungen aus Leistungen
Immobilienbestand	AC	n.a. ^*	11.364
Sonstige Leistungen	AC	n.a. ^*	21.282
Sonstige Vermögenswerte
Steuerforderungen	n.a.	n.a. ^*	1.140
Sonstige Forderungen	AC	n.a. ^*	23.916
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten	n.a.	n.a. ^*	4.629
Zahlungsmittel			33.365
PASSIVA
Darlehen und Kredite	AC	VL 2	725.420
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	n.a. ^*	24.683
Verbindlichkeiten aus Immobilienkäufen	AC	n.a.	-
Sonstige Verbindlichkeiten	AC	n.a. ^*	4.602
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten	n.a.	n.a. ^*	2.237
Verbindlichkeiten aus Steuern und sozialer Sicherheit	n.a.	n.a. ^*	11.306

(in TEUR) AKTIVA	Fortgeführte Anschaffungskosten	Fair Value ergebniswirksam kumuliert	Fair Value ergebniswirksam Berichtsperiode	Nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7	Fair Value 31.12.2019
Darlehen und Forderungen	14.587	-	-	-	14.587
Zum Verkauf bestimmte Anteile	2.991	- 437	-	-	2.554
Derivative Finanzinstrumente	-	-	-	-	-
Forderungen aus Leistungen
Immobilienbestand	11.364	-	-	-	11.364
Sonstige Leistungen	21.282	-	-	-	21.282
Sonstige Vermögenswerte
Steuerforderungen	-	-	-	1.140	1.140
Sonstige Forderungen	23.916	-	-	-	23.916
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten	-	-	-	4.629	4.629
Zahlungsmittel	33.365	-	-	-	33.365
PASSIVA
Darlehen und Kredite	725.420	-	-	-	763.635
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	24.683	-	-	-	24.683
Verbindlichkeiten aus Immobilienkäufen	-	-	-	-	-
Sonstige Verbindlichkeiten	4.602	-	-	-	4.602
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten	-	-	-	2.237	2.237
Verbindlichkeiten aus Steuern und sozialer Sicherheit	-	-	-	11.306	11.306

^* Der Buchwert ist ein angemessener Schätzer des Fair Values, daher wurde in der Fair Value Spalte dieser Tabelle der Buchwert angegeben.

Übersicht zu den Finanzinstrumenten in 2018:

(in TEUR) AKTIVA	Bewertungskategorie neu nach IFRS 9	Fair Value Level nach IFRS 7	Buchwert 31.12.2018
Darlehen und Forderungen	AC	n.a. ^*	39.989
Zum Verkauf bestimmte Anteile	FV	VL 3	2.554
Derivative Finanzinstrumente	FV	VL 2	-
Forderungen aus Leistungen
Immobilienbestand	AC	n.a. ^*	11.211
Sonstige Leistungen	AC	n.a. ^*	22.304
Sonstige Vermögenswerte
Steuerforderungen	n.a.	n.a. ^*	1.427
Sonstige Forderungen	AC	n.a. ^*	2.450
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten	n.a.	n.a. ^*	6.088
Zahlungsmittel			29.928
PASSIVA
Darlehen und Kredite	AC	VL 2	762.908
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	n.a. ^*	30.477
Verbindlichkeiten aus Immobilienkäufen	AC	n.a.	-
Sonstige Verbindlichkeiten	AC	n.a. ^*	5.598
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten	n.a.	n.a. ^*	2.297
Verbindlichkeiten aus Steuern und sozialer Sicherheit	n.a.	n.a. ^*	10.044

(in TEUR) AKTIVA	Fortgeführte Anschaffungskosten	Fair Value ergebniswirksam kumuliert	Fair Value ergebniswirksam Berichtsperiode	Nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7	Fair Value 31.12.2018
Darlehen und Forderungen	39.989	-	-	-	39.989
Zum Verkauf bestimmte Anteile	2.991	- 437	-437	-	2.554
Derivative Finanzinstrumente	-	-	-	-	-
Forderungen aus Leistungen
Immobilienbestand	11.211	-	-	-	11.211
Sonstige Leistungen	22.304	-	-	-	22.304
Sonstige Vermögenswerte
Steuerforderungen	-	-	-	1.427	1.427
Sonstige Forderungen	2.450	-	-	-	2.450
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten	-	-	-	6.088	6.088
Zahlungsmittel	29.928	-	-	-	29.928
PASSIVA
Darlehen und Kredite	762.908	-	-	-	793.362
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	30.477	-	-	-	30.477
Verbindlichkeiten aus Immobilienkäufen	-	-	-	-	-
Sonstige Verbindlichkeiten	5.598	-	-	-	5.598
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten	-	-	-	2.297	2.297
Verbindlichkeiten aus Steuern und sozialer Sicherheit	-	-	-	10.044	10.044

^* Der Buchwert ist ein angemessener Schätzer des Fair Values, daher wurde in der Fair Value Spalte dieser Tabelle der Buchwert angegeben.

Der beizulegende Zeitwert für Finanzinstrumente bestimmt sich nach folgender dreistufiger Bewertungshierarchie:

1. Bewertungslevel (VL 1):

Die Bewertung erfolgt nach einem Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt.

2. Bewertungslevel (VL 2):

Die Bewertung erfolgt nach einem Börsen- oder Marktpreis für ähnliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten oder nach Bewertungsmethoden, deren wesentliche Eingangsparameter beobachtbare Marktdaten enthalten.

3. Bewertungslevel (VL 3):

Die Bewertung erfolgt nach Bewertungsmethoden, deren Eingangsparameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

In der obigen Tabelle der Finanzinstrumente sind die Bewertungslevel - sofern anwendbar - in einer gesonderten Spalte gekennzeichnet. Für die Finanzinstrumente, für die der Buchwert als Fair Value angegeben ist, stellt der Buchwert einen angemessenen Schätzer des Fair Value dar.

Zur Wertentwicklung der Derivativen Finanzinstrumente siehe Erläuterungen in Kapitel C.9 "Neubewertung von Finanzinstrumenten".

Der Fair Value der derivativen Finanzinstrumente wird nach anerkannten finanzmathematischen Methoden auf Basis des Black-Scholes-Modell zur Bewertung von Optionen hergeleitet.

Der beizulegende Zeitwert der zur Veräußerung bestimmten Anteile bezieht sich im Wesentlichen auf die Anteile an Objektgesellschaften, an denen die UR Beteiligungs GmbH noch einen Minderheitenanteil hält. Der Wert dieser Anteile wird großteils vom Wert des Shopping Centers beeinflusst, der von der Gesellschaft auf Basis der im Abschnitt D.1 für die konzerninternen Shopping Center beschriebenen Weise ermittelt wird. In 2019 hat sich keine Veränderung des Fair Values für diese Beteiligungen ergeben (Vorjahr: TEUR -437 erfolgswirksame Erfassung). Bei einer Veränderung der Netto-Anfangsrendite der in den Gesellschaften enthaltenen Shopping Center um +25 Basispunkte (bp) würde sich eine Anpassung der beizulegenden Zeitwerte von TEUR -492 (Vorjahr: TEUR -94) ergeben.

Das wesentliche Risiko, dem das Unternehmen in Bezug auf Finanzinstrumente ausgesetzt ist, besteht aus dem Ausfall der jeweiligen Gegenpartei. Das maximale Risiko entspricht dem Buchwert des jeweiligen Finanzinstruments. Dem Risiko wird angemessen durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen Rechnung getragen. Wir verweisen auf unsere Ausführungen unter Abschnitt D.8. Für die übrigen Finanzinstrumente sind keine akuten Risiken erkennbar.

Der für die Darlehen und Kredite als Anhangsangabe angegebene beizulegende Zeitwert ist dem zweiten Bewertungslevel zuzuordnen und wurde durch ein Discounted Cash Flow Verfahren unter Anwendung der aktuellen Marktzinssätze ermittelt.

Für die Darlehen und Kredite bestehen branchenübliche Sicherheiten (im Wesentlichen eingetragene Grundpfandrechte).

Sensitivitätsanalyse Zinssätze

Basis sind die geplanten Auszahlungen in 2020 bei den Entwicklungsprojektfinanzierungen mit variablem Zinssatz. Darauf aufbauend wurden die Zinsen auf Basis der geplanten Zinssätze gerechnet und im zweiten Schritt mit einem um 50 Basispunkte (bp) geändertem Zinssatz. Die Tabelle zeigt, welche Auswirkung eine Veränderung des Zinssatzes auf das Ergebnis (ebenso das Eigenkapital) hätte.

Zinseffekt (in TEUR)	31.12.2019		31.12.2018
	+50 bp	-50 bp	+50 bp	-50 bp
Zinsaufwand	-911	911	-926	926

Bandbreiten Zinssätze

Die Bandbreiten für die Zinssätze bei der Bestands- bzw. Bauzwischenfinanzierung ergeben sich wie folgt:

Bandbreite Zinssätze (in %)	31.12.2019		31.12.2018
	von	bis	von	bis
Bestandsfinanzierung	1,94%	3,18%	1,94%	3,18%

Bandbreiten Laufzeiten

Die Bandbreiten für die Laufzeiten bei der Bestands- bzw. Bauzwischenfinanzierung ergeben sich wie folgt:

Bandbreite Laufzeiten (in Jahren)	31.12.2018		31.12.2018
	von	bis	von	bis
Bestandsfinanzierung	0,08	5,75	2,08	7,75

Aus Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen ergeben sich zukünftig folgende Zahlungen aufgeteilt nach Fristigkeit:

Zusammensetzung (in TEUR)	2019
	Undiskontierte Leasingzahlungen	Barwert der Leasingzahlungen
bis zu einem Jahr	6.578	6.466
zwischen einem und fünf Jahren	14.339	13.114
länger als fünf Jahre	7.234	3.674
Gesamt Mindestleasingzahlungen	28.151	23.254
abzüglich Finanzierungskosten	-4.897	0
BARWERT DER MINDESTLEASINGZAHLUNGEN	23.254	23.254

F. ERLÄUTERUNGEN ZUR IFRS KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Ertragsteuern werden im Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit ausgewiesen. Gezahlte Zinsen werden dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit zugeordnet.

Der Finanzmittelfonds beinhaltet ausschließlich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

G. ERLÄUTERUNGEN ZUM IFRS KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL

Die Veränderung des Konzerneigenkapitals in 2019 resultiert im Wesentlichen aus der Ergebniszuweisung des Vorjahres sowie dem im Geschäftsjahr erwirtschafteten Konzerneigenkapital sowie den anteiligen Minderheiten.

H. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN, HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND NICHT BILANZIERTE SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Die Gesellschaft verfügt zum Abschlussstichtag über keine Haftungsverhältnisse.

Die finanziellen Verpflichtungen ergeben sich wie folgt:

Andere finanzielle Verpflichtungen (in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Verpflichtungen aus Pachtverträgen und Erbbaurechten (v.a. Parkhäuser)	-	27.041
Verpflichtungen aus Mietverträgen	2.502	12.908
Beauftragte Planungsleistungen	2.049	1.395
Verpflichtungen aus Leasingverträgen (v.a. KFZ und Büroausstattung)	1.698	1.643
Sonstige Verpflichtungen	3.029	2.475
GESAMT	9.278	45.461

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus den Mitgliedsbeiträgen zu den Werbegemeinschaften. Diese Verpflichtungen bestehen grundsätzlich unbefristet. Im Berichtsjahr sind aus den Mitgliedsbeiträgen Aufwendungen in Höhe von TEUR 3.343 angefallen. Bei den Verpflichtungen aus Mietverträgen handelt es sich um kurzfristige oder geringwertige Leasingverhältnisse, welche gemäß IFRS 16 nicht kapitalisiert wurden.

In den oben genannten anderen finanziellen Verpflichtungen sind für das Geschäftsjahr 2018 die folgenden Mindest-Leasingzahlungen gemäß IAS 17 aufgrund von unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen enthalten, die sich wie folgt nach ihren Fristigkeiten gliedern:

Zusammensetzung (in TEUR)	2018
	Mindest-Leasingzahlen
bis zu einem Jahr	6.792
zwischen einem und fünf Jahren	23.679
länger als fünf Jahre	11.122
Gesamt Mindestleasingzahlungen	41.592

Für die Fristigkeiten der zukünftigen Zahlungen, welche nunmehr unter den Anwendungsbereich von IFRS 16 fallen, wird auf die Anhangsangabe E. Erläuterungen zu Finanzinstrumenten verwiesen.

I. ANGABEN ÜBER BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Der Konsolidierungskreis ist als Anlage 1 zum Konzernanhang aufgeführt.

Die Anteile an der URW Germany GmbH werden zum 31. Dezember 2019 mehrheitlich von der Purple Grafton S.à r.l. gehalten. Die Anteile an der Purple Grafton S.à r.l. wurden bis zum 1. Juli 2015 zu 100 % von Unibail-Rodamco-Westfield SE (vormals: Unibail-Rodamco SE), Paris (im Folgenden kurz: Unibail-Rodamco) gehalten. Am 1. Juli 2015 hat Unibail-Rodamco 49 % ihrer Anteile an der Purple Grafton S.à r.l. an einen ausländischen Pensionsfonds veräußert. Die Kontrolle wird seit dem 27. Juli 2014 allein durch Unibail-Rodamco ausgeübt.

Nahestehende Personen der URW Germany-Gruppe sind die Mitglieder des Aufsichtsrats, der Geschäftsführung und die Key Executives sowie nahe Angehörige dieser Personen. Zum Kreis der nahestehenden Unternehmen zählen neben den konsolidierten Tochtergesellschaften auch die assoziierten Unternehmen und die nicht konsolidierten Tochtergesellschaften sowie sonstige der URW Germany-Gruppe nahestehende Unternehmen.

Die Angaben zu den Mitgliedern der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats sind im Kapitel L "Sonstige Angaben" dieses Konzernanhangs aufgeführt.

Mit assoziierten Unternehmen, nicht konsolidierten Tochtergesellschaften sowie nahestehenden Unternehmen bestehen Geschäftsbeziehungen (u.a. Geschäftsbesorgungsverträge, Dienstleistungsverträge). Die wesentlichen Geschäftsbeziehungen werden nachfolgend beschrieben.

Die Transaktionsbeträge lassen sich wie folgt nach Art des Geschäftsvorfalls strukturieren:

Transaktionsbetrag (in TEUR)	2019	2018
Erbrachte Dienstleistungen	26.725	18.860
Bezogene Dienstleistungen	- 3.092	- 2.701
erhaltene Zinsen	247	300
gezahlte Zinsen	- 16.504	- 17.315
GESAMT	7.376	- 856

Die Gliederung der Transaktionsbeträge nach Art der Unternehmensbeziehung ergibt sich für das

Transaktionsbetrag (in TEUR)	2019	Erbrachte Dienstleistungen	Bezogene Dienstleistungen	erhaltene Zinsen	gezahlte Zinsen
Assoziierte Unternehmen	4.423	4.423	-	-	-
Gemeinschaftsunternehmen, bei denen das Unternehmen ein Partnerunternehmen ist	2.593	2.495	-	98	-
sonstige nahestehende Unternehmen und Personen	360	19.807	- 3.092	149	- 16.504
- davon ggü. Unibail Rodamco (Servicevertrag)	850	-	850	-	-
GESAMT	7.376	26.725	- 3.092	247	- 16.504

Transaktionsbetrag (in TEUR)	2018	Erbrachte Dienstleistungen	Bezogene Dienstleistungen	erhaltene Zinsen	gezahlte Zinsen
Assoziierte Unternehmen	6.890	6.890	-	-	-
Gemeinschaftsunternehmen, bei denen das Unternehmen ein Partnerunternehmen ist	658	511	-	147	-
sonstige nahestehende Unternehmen und Personen	- 8.404	11.459	- 2.701	153	- 17.315
- davon ggü. Unibail Rodamco (Servicevertrag)	850	-	850	-	-
GESAMT	- 856	18.860	- 2.701	300	- 17.315

Geschäftsjahr und das Vorjahr wie folgt:

Offene Salden zum Abschlussstichtag (in TEUR)	2019	2018
Forderungen	888	6.863
Ausleihung	37.013	39.755
Vertragsvermögenswerte (langfristig)	721	3.692
Verbindlichkeiten	- 573.171	- 613.891
GESAMT	- 534.549	- 563.581

Die offenen Salden lassen sich wie folgt auf die Posten aufteilen:

Die Gliederung der offenen Salden nach Art der Unternehmensbeziehung ergibt sich wie folgt:

Offene Salden zum Abschlussstichtag (in TEUR)	2019	Forderungen	Ausleihung	Vertragsvermögenswerte (langfristig)	Verbindlichkeiten
Assoziierte Unternehmen	- 1.731	9	-	-	- 1.740
Gemeinschaftsunternehmen, bei denen das Unternehmen ein Partnerunternehmen ist	14.636	257	14.379		-
sonstige nahestehende Unternehmen und Personen	- 547.454	622	22.634	721	- 571.431
GESAMT	- 534.549	888	37.013	721	- 573.171

Offene Salden zum Abschlussstichtag (in TEUR)	2018	Forderungen	Ausleihung	Vertragsvermögenswerte (langfristig)	Verbindlichkeiten
Assoziierte Unternehmen	- 3.277	539	-	-	- 3.816
Gemeinschaftsunternehmen, bei denen das Unternehmen ein Partnerunternehmen ist	18.168	895	17.273		-
sonstige nahestehende Unternehmen und Personen	- 578.472	5.429	22.482	3.692	- 610.075
GESAMT	- 563.581	6.863	39.755	3.692	- 613.891

Die URW Germany hat mit der SAS Unibail Management, Paris, am 18. Oktober 2012 einen Advisory Services Vertrag abgeschlossen. Darin wurde geregelt, dass die Unibail Management Beratungsleistungen im Zusammenhang mit den folgenden Aktivitäten erbringt:

•	der Entwicklung einer integrierten Unternehmensstrategie,
•	der Implementierung eines Wertschöpfungsprozesses,
•	der Ausarbeitung von Akquisitions- und Entwicklungsoptionen,
•	der Implementierung von Marketingkonzepten und Vermietungsstrategien,
•	der Kontaktaufnahme und den Verhandlungen mit internationalen Einzelhändlern,
•	der Implementierung von IFRS Standards, Berichterstattungsprozessen und IT-Anwendungen.

Der Vertrag wurde am 18. Oktober 2012 wirksam und hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2020. Der Vertrag verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, sofern er nicht drei Monate zuvor von einer der Parteien gekündigt wird. Eine Kündigung zum Stichtag lag nicht vor.

Die erhaltenen Zinsen stehen im Zusammenhang mit mehreren gewährten Darlehen.

Eine Darlehensforderung besteht zwischen der UR Beteiligungs GmbH und der Paunsdorf S.à r.l. aus dem "Senior Loan" über einen Nominalbetrag von Mio. 30 EUR. Im Zuge des Erwerbs von 50 % der Anteile an der Paunsdorf Centre Luxco S.à r.l., Luxembourg (Paunsdorf S.à r.l.), gemäß Kaufvertrag vom 8. April 2011 hat das 100 %ige Tochterunternehmen UR Beteiligungs GmbH, Düsseldorf, auch diese nur mit 0,5 % p.a. verzinsliche Ausleihung über Mio. 30 EUR an die Paunsdorf S.à r.l. erworben. Dem URW Germany-Konzern entsteht hieraus kein Nachteil, da der konzernfremde Mitgesellschafter der Paunsdorf S.à r.l. diesem Gemeinschaftsunternehmen ebenfalls eine Ausleihung über Mio. 30 EUR zu identischen Konditionen gewährt hat. Im Geschäftsjahr wurden von der Paunsdorf S.à r.l. jeweils Mio. 4,2 EUR an die UR Beteiligungs GmbH und an den konzernfremden Gesellschafter getilgt. Der Barwert der Darlehensforderung zum Abschlussstichtag beträgt TEUR 14.379 (Vorjahr: TEUR 17.273).

Zwei weitere Darlehensforderungen bestehen zwischen der URW Germany und der Rodamco Retail Deutschland B.V., Schiphol, bzw. einem ausländischen Pensionsfonds. Diese Darlehen wurden den beiden Parteien im Zusammenhang mit der Anteilsveräußerung der AS Holding GmbH, Düsseldorf, gewährt. Im Zuge der Veräußerung wurde gem. den Darlehensverträgen vom 11. Dezember 2015 der gesamte Kaufpreis in Darlehensforderungen gegen die beiden Vertragsparteien umgewandelt. Die Verzinsung der Darlehen jeweils erfolgte variabel auf 3-Monats-EURIBOR-Basis zzgl. 1,00 % p.a. und sie sind endfällig am 15. Februar 2020. Die Darlehensforderungen gegen die beiden Vertragsparteien belaufen sich zum Abschlussstichtag insgesamt auf TEUR 22.634 (Vorjahr: TEUR 22.482).

Im Rahmen des Projektes "Westfield Hamburg" wurde zwischen der in den Konzernabschluss einbezogenen mfi Development GmbH und der ÜSQ Development GmbH am 17. Februar 2016 ein Programmmanagementvertrag geschlossen. Nach Maßgabe des Vertrages ist die Auftragnehmerin mit der Koordination sämtlicher von Dritten erbrachten Tätigkeiten und Dienstleistungen zur Entwicklung des Projekts "Überseequartier Süd" in Hamburg betraut ("Programmmanagement").

Im Rahmen dieses Vertrages wurde zum Abschlussstichtag ein langfristiger Vertragsvermögenswert in Höhe von TEUR 721 (Vorjahr: TEUR 3.692) erfasst.

Vergütung der Geschäftsführung

Vergütung (in TEUR)	2019	2018
Gesamtbezüge	1.354	1.422
davon: Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses	-	118

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen für das Geschäftsjahr 2019 auf TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0).

Es bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber einem ehemaligen Aufsichtsratsmitglied, bei dem es sich ebenfalls um ein ehemaliges Vorstandsmitglied handelt. Die entsprechenden Pensionsverpflichtungen sind auf einen Pensionsfonds übergegangen. Durch den Tod des ehemaligen Aufsichtsratsmitglieds bestehen nun Pensionsverpflichtungen gegenüber dessen Witwe. Hinsichtlich dieser Pensionsverpflichtungen besteht für die URW eine Nachschussverpflichtung für den Fall, dass die Mindestdeckungsrückstellung des Pensionsfonds unter das vorhandene Versorgungsvermögen fällt. Zum 31. Dezember 2019 ergibt sich eine Unterdeckung von TEUR 149 (Vorjahr: TEUR 149), die als Pensionsrückstellung passiviert wurde.

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses wurden nicht gewährt.

Vergütung der Key Executives

Vergütung (in TEUR)	2019	2018
Gesamtbezüge	1.324	1.605
davon: Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses	-	-

J. ANGABEN ZU BEZIEHUNGEN ZUM ABSCHLUSSPRÜFER Angaben gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Konzernabschlussprüfer ist die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, Niederlassung Düsseldorf.

Das vom Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt TEUR 568 und betrifft im Einzelnen Abschlussprüfungsleistungen mit TEUR 540 sowie andere Bestätigungsleistungen mit TEUR 27.

K. EREIGNISSE NACH DEM ABSCHLUSSSTICHTAG

Die zum Abschlussstichtag noch für das Objekt Palais Vest bestehenden Darlehen der Unibail-Rodamco-Westfield SE (vormals: Unibail-Rodamco SE), Paris, und eines ausländischen Pensionsfonds haben zum 30. Januar 2020 ihre Endfälligkeit erreicht. Zum 30. Januar 2020 wurden Teilrückzahlungen dieser Darlehen über insgesamt TEUR 62.247 vorgenommen und gleichzeitig mit Wirkung zum 30. Januar 2020 neue Darlehensverträge mit der Unibail-Rodamco-Westfield SE über TEUR 61.200 und mit dem ausländischen Pensionsfonds über TEUR 58.800 geschlossen. Die neuen grundsätzlich endfälligen Darlehen haben eine Laufzeit von 5 Jahren.

Nach dem Ende des Berichtsjahres 2019 hat sich seit etwa Ende Februar 2020 auch in Deutschland die Pandemie des Coronavirus ausgebreitet, die aktuell zu starken gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Restriktionen führt (z.B. Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, Geschäftsschließungen, Umsatzausfälle und Liquiditätsprobleme unserer Kunden etc.). Die Folgen der Pandemie haben unmittelbar und mittelbar auch Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit unseres Konzerns. Die finanziellen Auswirkungen, die nach dem Stichtagsprinzip im Zahlenwerk des Konzernabschlusses 2019 noch nicht zu berücksichtigen waren, werden aller Voraussicht nach die zukünftige Entwicklung unseres Konzerns beeinträchtigen.

Die finanziellen Auswirkungen, die insbesondere Umsatzeinbußen oder Forderungsausfälle betreffen werden, sind derzeit jedoch kaum bezifferbar, weil der weitere Verlauf und die Dauer der Pandemie ebenso wie die Wirksamkeit der landesweit und global getroffenen Maßnahmen momentan noch nicht abschließend beurteilt werden können. Bei der Einschätzung über die Fähigkeit unseres Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit haben wir unterstellt, dass die durch staatliche Institutionen initiierten Maßnahmenpakete zur Eindämmung des Coronavirus sowie zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen hinreichend schnell und umfassend die beabsichtigten Erfolge zeigen werden; außerdem gehen wir nach Abstimmung mit dem obersten Mutterunternehmen davon aus, dass die dort vorhandenen nicht entziehbaren Kreditlinien ausreichen werden, die Liquiditätsversorgung unseres Konzerns auch im Falle mehrmonatiger Einnahmen- oder Forderungsausfälle sicherstellen zu können.

In der Gesamteinschätzung ist daher anzunehmen, dass unser Konzern seine Geschäftstätigkeit fortführen kann. Wir verweisen auch auf die weiter gehenden Ausführungen im Lagebericht.

L. SONSTIGE ANGABEN

I. ALLGEMEINE INFORMATION

Firma

Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH

Firmensitz

Klaus-Bungert-Straße 1, 40468 Düsseldorf

Rechtsform

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Handelsregistereintrag

Amtsgericht Düsseldorf, HRB 76318 mit der letzten Eintragung vom 15. Oktober 2018

Gesellschaftsvertrag

Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 7. Mai 2015, zuletzt geändert am 7. September 2018 (Veränderung der Firma).

Geschäftsjahr

Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Geschäftsgegenstand

Gegenstand des Unternehmens ist

•	der Erwerb und das Halten von Beteiligungen an Unternehmen und Gesellschaften,
•	die Ausübung der Holding-Funktion sowie
•	die kaufmännische Verwaltung und Betreuung von Unternehmen und Gesellschaften.

Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die dem Gegenstand des Unternehmens dienen. Sie kann zu diesem Zweck auch andere Unternehmen gründen, erwerben oder sich an ihnen beteiligen. Die Gesellschaft ist zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Ausland berechtigt.

Dauer

Die Gesellschaft wurde auf unbestimmte Dauer gegründet.

Muttergesellschaft

Die Anteile an der Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH wurden zum 31. Dezember 2019 mehrheitlich (91,15 %) von der Purple Grafton S.ä r.l. gehalten.

Oberste Muttergesellschaft und Konzernverhältnis

Die Purple Grafton S.à r.l, welche mehrheitlich die Anteile an der Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH hält, wurde ursprünglich von der Unibail-Rodamco-Westfield SE (vormals Unibail-Rodamco SE), Paris/Frankreich gehalten.

Am 1. Juli 2015 hat Unibail-Rodamco 49% ihrer Anteile an der Purple Grafton S.ä r.l. an einen ausländischen Pensionsfonds verkauft. Unibail-Rodamco übt seit dem 27. Juli 2014 die Kontrolle an der Unibail-Rodamco-Westfield Germany-Gruppe aus.

Der Konzernabschluss für den kleinsten sowie den größten Konzernkreis, in den die Gesellschaft einbezogen wird, wird zum 31. Dezember 2019 von der Unibail-Rodamco-Westfield SE (vormals: Unibail-Rodamco SE), Paris, aufgestellt und ist dort bzw. auf deren Internet-Seite erhältlich.

Mitarbeiter

Im Jahr 2019 wurden durchschnittlich 452 (Vorjahr: 436) Arbeitnehmer bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen beschäftigt.

Der insgesamt in der URW Germany-Gruppe verursachte Aufwand für Löhne und Gehälter beträgt in 2019 TEUR 31.967 (Vorjahr: TEUR 28.292), für Sozialabgaben TEUR 4.664 (Vorjahr: TEUR 4.192) und für Altersversorgung und Unterstützung TEUR 484 (Vorjahr: TEUR 532).

II. GEZEICHNETES KAPITAL UND STIMMRECHTE

Das Grundkapital der URW beläuft sich zum 31. Dezember 2019 auf TEUR 118.896, setzt sich aus ebenso vielen nennbetragslosen Stückaktien zusammen und ist voll eingezahlt.

III. GESCHÄFTSFÜHRUNG UND AUFSICHTSRAT

Zusammensetzung der Geschäftsführung

Herr Andreas Michael Hohlmann, Tübingen, Vorsitzender der Geschäftsführung

Herr Dr. Christoph Berentzen, Mettmann, Geschäftsführer Finanzen

Herr Paul-Eric Perchaud, Düsseldorf, Geschäftsführer Operations

Zusammensetzung des Aufsichtsrats zum Abschlussstichtag

Herr Jaap Tonckens, Amsterdam/Niederlande, Group Chief Financial Officer von Unibail-Rodamco-Westfield SE (vormals: Unibail-Rodamco SE), Vorsitzender

Herr Michel Dessolain, Woluwe Saint Pierre/Belgien, Chief Operating Officer Europe von Unibail-Rodamco-Westfield SE (vormals: Unibail-Rodamco SE), stellvertretender Vorsitzender

Herr Olivier Bossard, Paris/Frankreich, Group Chief Development Officer von Unibail-Rodamco- Westfield SE (vormals: Unibail-Rodamco SE)

Frau Lillia Benzine, London/Großbritannien, Senior Investment Associate von Canadian Pension Plan Investment Board (seit 28. Juni 2019)

Herr Andrea Orlandi, London/Großbritannien, Managing Director, Head of Real Estate Investments Europe von Canadian Pension Plan Investment Board Europe

Frau Vanisha Thakrar, London/Großbritannien, Investment Associate von Canadian Pension Plan Investment Board (bis 28. Juni 2019)

IV. KAPITALMANAGEMENT

Zur Finanzierung von Projektentwicklungen und Bestandsobjekten ist eine Kombination aus Fremdkapital und Eigenkapital notwendig. Der notwendige Anteil von Eigenkapital verbleibt wie in den letzten Jahren auf hohem Niveau, wobei der notwendige Anteil bei Projektentwicklungen höher ist als bei Bestandsobjekten.

Der Weg zu einem vollintegrierten Shoppingcenter-Konzern wurde auch 2019 erfolgreich fortgesetzt.

Die Anforderungen an das Finanzierungsmanagement insbesondere für die Finanzierung von Projektentwicklungen bleiben in einem wieder verbesserten Finanzierungsumfeld hoch.

Da URW Germany durch das hohe bilanzielle Eigenkapital in der Lage war und ist, die Eigenkapitalanforderungen der Refinanzierungspartner zu erfüllen, konnten in 2019 alle notwendigen Investitionen getätigt werden.

Durch den weiteren Aufbau eines Bestandsportfolios wird die URW Germany in Zukunft zu einem noch stärkeren Partner der Immobilienfinanzierungsinstitute werden.

Das Kapitalmanagement für die Immobilienprojekte und Objekte erfolgt im Wesentlichen mittels der Kennzahl des durchschnittlichen Loan to Values für projektindividuell abgeschlossene Finanzierungen, die sich für 2019 im Vergleich zu 2018 wie folgt darstellt:

	31.12.2019	31.12.2018
Darlehen (in TEUR)	717.684	747.684
Fair Values der Investment Properties inkl. Grunderwerbsteuer (in TEUR)	1.351.305	1.434.115
Loan to Value (LTV) in % ^*)	53,11%	52,14%

Bei der Steuerung des Working Capitals wird insbesondere auf eine ausreichende Zwischenfinanzierung durch geleistete Anzahlungen der Kunden geachtet.

Des Weiteren erfolgt die Finanzierung zunehmend durch den Operating Cashflow.

Für das Jahr 2019 und auch die nächsten Jahre gehen wir von leicht steigenden Zinsen, aber einem nicht gravierend verändertem Zinsumfeld aus.

V. RISIKOFAKTOREN

1. RISIKOMANAGEMENT

Die Projektentwicklung von hochwertigen Shopping Centern, ein Kerngeschäft der URW, ermöglicht auf der einen Seite hohe Ertragschancen. Andererseits gehen damit aber auch Projektrisiken einher. Entscheidend für die URW Gruppe ist nicht die Frage, ob Risiken eingegangen werden, sondern in welchem Umfang und wie diese beherrscht und Chancen gesichert werden können.

Hierzu ist es erforderlich, diese Risiken rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls geeignete Gegensteuerungsmaßnahmen einzuleiten. Dabei ist für unternehmerische Entscheidungen immer die Summe aller Einzelrisiken, bereinigt um konzerninterne Risikobeziehungen, im Verhältnis zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesamten URW-Gruppe relevant.

Um Projektrisiken zu beherrschen, sind bei der URW Gruppe ein Objekt-, ein Projekt- und ein Finanzcontrolling installiert.

Im Projekt- und Objektcontrolling werden mit Hilfe standardisierter Instrumente die einzelnen Objekte und Projekte systematisch erfasst, bewertet, gesteuert und überwacht. Durch diesen kontinuierlichen Prozess ist gewährleistet, dass Einzelrisiken frühzeitig erkannt werden. Im Finanzcontrolling werden dann die finanziellen Auswirkungen dieser Einzelrisiken systematisch im Rahmen der vierteljährlichen Hochrechnungen für das laufende Geschäftsjahr und im Rahmen des Planungsprozesses bezüglich der zukünftigen Entwicklung der URW bewertet und zusammengefasst abgebildet.

Darüber hinaus werden situationsbedingt zusätzliche Einzelanalysen durchgeführt (z.B. Szenarioberechnungen, Worst-Case-Betrachtungen, Chancenanalysen).

Im Rahmen des Finanzcontrollings wird die Liquidität des Unternehmens, aber auch die der relevanten Betriebs- und Projektgesellschaften, ständig überprüft und an die aktuellen Entwicklungen angepasst.

Insgesamt wird dem Management der URW durch das Controlling eine effiziente Informationsbasis zur Verfügung gestellt, um wirtschaftliche Entscheidungen unter Berücksichtigung der jeweiligen Risikosituation zu treffen. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems bestätigt.

2. BESONDERE RISIKEN UND CHANCEN

Projektrisiken und Chancen

Sollten sich für das Jahr 2020 und die Folgejahre geplanten Projekte/Umstrukturierungen nicht oder ggf. nur mit erheblichen Zeitverzögerungen realisieren lassen, so sind entsprechende Wertkorrekturen bzw. Verschiebungen in der Ertrags- und Liquiditätsplanung nicht auszuschließen. Assetmanagementrisiken und Chancen

Durch den Aufbau eines eigenen Portfolios an "flagship shopping destinations", insbesondere mit dem Halten von selbst entwickelten und dem Erwerb bestehender "flagship shopping destinations", erweitert die URW ihre Geschäftsfelder und schafft ein weiteres Standbein, wobei mit den Mieterträgen aus den Bestandsobjekten unter normalen Bedingungen nachhaltig stetige Erlöse generiert werden und sich weitere Chancen über Bewertungsgewinne bei Optimierung der Immobilien ergeben.

Forderungsausfallrisiken

Wie im Lagebericht unseres Konzerns im Abschnitt 6. "Voraussichtliche Entwicklung im Lichte der Pandemie des Coronavirus" näher erläutert ist, bestehen aktuell erhöhte Risiken von Forderungsausfällen, da weite Teile unserer Mieter und ein Teil unserer Dienstleistungskunden durch behördlich vorgeschriebene Geschäftsschließungen Umsatzeinbußen zu verkraften haben. Die gesetzlich installierte "Kündigungsbremse" kann neben Ausfällen von Forderungen auch deutlich spätere Zahlungseingänge bewirken. Auch Insolvenzen im Bereich unserer Kunden können wir aktuell nicht ausschließen.

Bewertungsrisiken

Falls die vorstehend geschilderte aktuelle Situation im Zusammenhang mit der Pandemie länger anhalten sollte, kann diese die aus unserem Immobilienbesitz resultierenden zukünftigen Zahlungsströme belasten mit der Folge, dass auch die Marktbewertung (Fair Value) unter Druck kommt, und zwar auch deshalb, weil dann Neu- und Nachvermietungen entsprechend schwieriger werden.

Liquiditätsrisiken

Liquiditätsengpässe können sich dadurch ergeben, wenn zur Wahrnehmung von Projektchancen kurzfristige Akquisitionen vorgenommen werden und der damit verbundene Kapitalbedarf in der Liquiditätsplanung der Gesellschaft nicht enthalten war. Hier ist jedoch davon auszugehen, dass ein solcher Bedarf durch eine weitere Stärkung der Eigen- oder Fremdkapitalbasis der URW in Abstimmung mit unseren Gesellschaftern gedeckt werden wird.

Der deutsche Konzern verfügt über Avallinien (bei verschiedenen Kreditinstituten) in Höhe von TEUR 17.000; darüber hinaus besteht eine Cash Pooling Vereinbarung innerhalb des Konzerns zur Absicherung kurzfristiger Liquiditätsengpässe bei einzelnen Tochterunternehmen.

Durch den allseits unerwarteten Ausbruch der Pandemie des Coronavirus hat sich die Liquiditätssituation mit Blick auf die weitere Entwicklung ab dem Frühjahr 2020 deutlich verschärft; wir verweisen diesbezüglich auf den Abschnitt 6. "Voraussichtliche Entwicklung im Lichte der Pandemie des Coronavirus" im Lagebericht unseres Konzerns.

Refinanzierungsrisiken

In 2015 wurden die Bestandsfinanzierungen der Objekte Höfe am Brühl in Leipzig, Gera Arcaden in Gera, Minto in Mönchengladbach sowie teilweise der Pasing Arcaden durch langfristige Gesellschafterdarlehen sowie langfristige Darlehen eines ausländischen Pensionsfonds ersetzt.

Für das Objekt Palais Vest, dessen bisherige Darlehensfinanzierung zum 30. Januar 2020 ausgelaufen ist, wurde zu diesem Datum (nach dem Abschlussstichtag) eine Refinanzierung über fünf Jahre abgeschlossen.

Zinsänderungsrisiken

Für alle laufenden Entwicklungsprojekte in der URW Gruppe, die sich in der Bauphase befinden, ist die Bestandsfinanzierung bereits vereinbart. Zum überwiegenden Teil sind hierbei die entsprechenden Zinssätze bereits fixiert. In 2014 wurde die Bauzwischenfinanzierung für das Projekt Oskar durch Eigenmittel ersetzt. Ein Zinsänderungsrisiko könnte sich somit nur aus den laufenden Entwicklungsprojekt-Finanzierungen, die auf Euribor-Basis abgerechnet werden, und aus einer bereits vereinbarten festverzinslichen Bestandsfinanzierung, bei welcher der Zinssatz noch nicht fixiert ist, ergeben. Die Zinssätze für die Entwicklungsprojekt-Finanzierungen liegen derzeit deutlich unter den in den Planungen angenommenen Zinssätzen, so dass hier ausreichend Spielraum für steigende Zinsen vorhanden ist. Auch die noch ausstehende Fixierung des Zinssatzes für die bereits vereinbarte Bestandsfinanzierung ist aktuell weder vor dem Hintergrund aktueller Zinssätze und Forwardaufschläge noch auf Basis aktueller Zinsprognosen vorteilhaft.

URW Germany verfügte über einen CAP mit einer Laufzeit von 2013 bis Anfang 2018 über Nominal EUR 150 Mio. Der CAP reduzierte lediglich die Risiken eines steigenden Zinsniveaus für die Gesellschaft und brachte daher durch die Wertentwicklung der Optionsprämie nur sehr überschaubare Risiken für den Konzern mit sich. Der CAP war weit "out of the money" und stand daher weder in einer bilanziellen noch in einer ökonomischen Sicherungsbeziehung.

URW überwacht kontinuierlich die Entwicklungen an den Zinsmärkten, um Zinsänderungsrisiken so weit wie möglich zu vermeiden.

Für die Zinssensitivitätsanalyse nach IFRS 7 verweisen wir auf Abschnitt E.

Haftungsrisiken

Im Rahmen von Projektfinanzierungen verbundener Unternehmen sowie Grundstückserwerben durch diese Unternehmen hat die URW Bürgschaften und Mithaftungserklärungen für Unternehmen im Konsolidierungskreis übernommen bzw. Patronatserklärungen abgegeben. Diese Haftungsrisiken bestehen daher nur aus einer isolierten Sicht der URW. Haftungsrisiken für nicht in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen bestehen nicht.

Das Risiko einer Inanspruchnahme aus den vorstehend genannten Haftungsverhältnissen für die Verpflichtungen von verbundenen Unternehmen wurde aufgrund der guten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der betreffenden Tochterunternehmen zum Abschlussstichtag als gering eingeschätzt. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass diese Einschätzung im Falle länger andauernder wirtschaftlicher Belastungen durch die Corona-Krise zukünftig anzupassen ist.

Rechtliche Risiken

Der Konzern steht in Rechtsbeziehungen zu einer Vielzahl von Dritten und ist insoweit auch rechtlichen Risiken ausgesetzt. Der Konzern verfügt über eine Rechtsabteilung, der in Abstimmung mit dem Vorstand das Risikomanagement der rechtlichen Risiken obliegt; insbesondere werden hier Rechtsstreitigkeiten bzw. drohende Rechtstreitigkeiten systematisch erfasst, verfolgt, bewertet und adressiert.

Auf die voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft wirken die vorgenannten wesentlichen Chancen und Risiken ein. Die Gesellschaft verdeutlicht deren unterschiedliche Bedeutung, indem deren Eintrittswahrscheinlichkeiten und möglichen Auswirkungen auf die voraussichtliche Entwicklung des Geschäftsverlaufs und Lage des Unternehmens analysiert werden.

Düsseldorf, den 31. März 2020

Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH -

-Geschäftsführung-

Andreas Hohlmann

Dr. Christoph Berentzen

Paul-Eric Perchaud

ANLAGE 1: KONSOLIDIERUNGSKREIS

			31.12.2019		31.12.2018
		Voll	20		20
		at- Equity	3		3
			31.12.2019		31.12.2018
Nr.	Gesellschaft	Land	Konzernanteil in %	Methode	Konzernanteil in %	Methode ¹⁾
345	Gera Arcaden GmbH, Düsseldorf	Deutschland	94,90	Voll	94,90	Voll
328	Höfe am Brühl GmbH, Düsseldorf	Deutschland	94,90	Voll	94,90	Voll
150	mfi Betriebsgesellschaft mbH, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
165	mfi Development GmbH, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
351	mfi dreiundzwanzigste Grundbesitzgesellschaft mbH & Co. KG, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
348	mfi einundzwanzigste Grundbesitzgesellschaft mbH & Co. KG, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
400	mfi Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
170	mfi Immobilien Marketing GmbH, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
155	mfi Shopping Center Management GmbH, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
349	mfi zweiundzwanzigste Grundbesitzgesellschaft mbH & Co. KG, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
342	Minto GmbH, Düsseldorf	Deutschland	94,90	Voll	94,90	Voll
140	Neukölln Kino - Betriebsgesellschaft mbH, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
255	Neumarkt 14 Projekt GmbH & Co. KG, Düsseldorf	Deutschland	82,90	Voll	82,90	Voll
250	Neumarkt 14 Projekt Verwaltungs GmbH, Düsseldorf	Deutschland	85,00	Voll	85,00	Voll
205	Palais Vest GmbH, Düsseldorf	Deutschland	94,90	Voll	94,90	Voll
615	Pasing Arcaden GmbH, Düsseldorf	Deutschland	94,90	Voll	94,90	Voll
324	Rhein Arcaden GmbH, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
110	Unibail-Rodamco Beteiligungs GmbH, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
100	Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH, Düsseldorf	Deutschland	MU	Voll	MU	Voll
450	Unibail-Rodamco Germany Projekt GmbH, Düsseldorf	Deutschland	100,00	Voll	100,00	Voll
510	Gropius Passagen Verwaltung GmbH, Düsseldorf	Deutschland	20,00	at-Equity	20,00	at-Equity
4347	Gropius S.à r.L, Luxemburg	Luxemburg	20,00	at-Equity	20,00	at-Equity
4327	Paunsdorf Centre Luxco S.á r.l, Luxemburg	Luxemburg	50,00	at-Equity	50,00	at-Equity

¹⁾ Voll Vollkonsolidierung MU: Mutterunternehmen at-Equity: Bewertung nach der Equity-Methode

Prüfung des Jahresabschlusses

Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, Niederlassung Düsseldorf, hat den von den Geschäftsführern nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss der Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH für das Geschäftsjahr 2019 und den Lagebericht geprüft und am 10. Juli 2020 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Jahresabschluss, der Lagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers haben allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vorgelegen. Sie wurden in der Sitzung des Aufsichtsrates am 23. April 2020 ausführlich besprochen. Die den Jahresabschluss prüfenden Wirtschaftsprüfer haben an der Sitzung teilgenommen und über ihre Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat nahm das Prüfungsergebnis der Abschlussprüfer zustimmend zur Kenntnis.

Nach eigener Prüfung und Diskussion des Jahresabschlusses und des Lageberichts hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zugestimmt und den Jahresabschluss gebilligt.

Dem Vorschlag der Geschäftsführer vom 2. November 2020 über die Gewinnverwendung schließt sich der Aufsichtsrat nach eigener Prüfung sowie unter Berücksichtigung der Ergebnisentwicklung und Finanzlage an.

Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2019 sind durch den gemäß dem Gesellschafterbeschluss der Unibail-Rodmaco-Westfield Germany GmbH am 22. Juli 2019 gewählten Abschlussprüfer, Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, Niederlassung Düsseldorf, geprüft worden. Dem Konzernabschluss ist am 10. Juli 2020 der Bestätigungsvermerk erteilt worden.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sind zusammen mit dem Prüfungsbericht des Konzernabschlussprüfers dem Aufsichtsrat vorgelegt und von diesem geprüft worden.

Der Aufsichtsrat hat gegen den vorgelegten Konzernabschluss und den vorgelegten Konzernlagebericht keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss gebilligt.

Düsseldorf, den 5. November 2020

Der Aufsichtsrat

gez. Jaap Tonckens, Vorsitzender

IFRS KONZERNBILANZ (in TEUR)

	ANHANG	31.12.2019	31.12.2018
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE		1.465.516	1.551.018
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien	1	1.316.123	1.396.157
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet		1.291.123	1.366.157
Zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet		25.000	30.000
Sachanlagen	2	27.131	5.680
Immaterielle Vermögenswerte	3	101	209
Darlehen und Forderungen	4	14.587	39.989
Beteiligungen	5	2.554	2.554
Vertragsvermögenswerte (Langfristig)	6	721	3.692
Aktive Latente Steuern	13	15.515	15.523
Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen	7	88.785	87.214
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE		97.117	75.617
Zum Verkauf bestimmte Immobilien		0	0
Forderungen aus Leistungen	8	32.646	33.515
Aus dem Immobilienbestand		11.364	11.211
Aus sonstigen Leistungen		21.282	22.304
Vertragsvermögenswerte (kurzfristig)	9	1.421	2.209
Sonstige Vermögenswerte	10	29.685	9.965
Steuerforderungen		1.140	1.427
Sonstige Forderungen		23.916	2.450
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten		4.629	6.088
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	11	33.365	29.928
Zahlungsmittel		33.365	29.928
AKTIVA		1.562.633	1.626.635

Gesellschaftern des Mutterunternehmens zustehendes Kapital		681.323	714.790
Gezeichnetes Kapital		118.896	118.896
Kapitalrücklage		264.104	264.104
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital		331.790	311.133
Periodenergebnis (Gesellschafter des Mutterunternehmens)		-33.467	20.657
Anteile ohne beherrschenden Einfluss		21.332	24.293
KONZERNEIGENKAPITAL		702.654	739.083
LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL		626.117	834.304
Langfristige Darlehen und Kredite	12	540.320	759.792
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing	12	17.340	0
Passive Latente Steuern	13	68.308	74.363
Pensionsrückstellungen		149	149
KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL		233.862	53.248
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	14	31.524	38.372
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		24.683	30.477
Sonstige Verbindlichkeiten		4.602	5.598
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten		2.239	2.297
Vertragsverbindlichkeiten (kurzfristig)	15	0	1.635
Kurzfristige Darlehen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	11	185.100	3.116
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing	11	5.914	63
Verbindlichkeiten aus Steuern und sozialer Sicherheit	16	11.306	10.044
Kurzfristige Rückstellungen		18	18
PASSIVA		1.562.633	1.626.635

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage
KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL (in TEUR)
Stand zum 31. Dezember 2017	118.896	264.104
Periodenergebnis	-	-
Gesamtergebnis	-	-
Ergebniszuweisung	-	-
Stand zum 31. Dezember 2018	118.896	264.104
Periodenergebnis	-	-
Gesamtergebnis	-	-
Ergebniszuweisung	-	-
Stand zum 31. Dezember 2019	118.896	264.104

	Erwirtschaftetes Konzern-eigenkapital
KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL (in TEUR)
Stand zum 31. Dezember 2017	272.866
Periodenergebnis	-
Gesamtergebnis	-
Ergebniszuweisung	38.267
Stand zum 31. Dezember 2018	311.133
Periodenergebnis	-
Gesamtergebnis	-
Ergebniszuweisung	20.657
Stand zum 31. Dezember 2019	331.790

	Gesellschaftern des Mutterunternehmens zustehendes Konzernergebnis
KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL (in TEUR)
Stand zum 31. Dezember 2017	38.267
Periodenergebnis	20.657
Gesamtergebnis	20.657
Ergebniszuweisung	-38.267
Stand zum 31. Dezember 2018	20.657
Periodenergebnis	-33.467
Gesamtergebnis	-33.467
Ergebniszuweisung	-20.657
Stand zum 31. Dezember 2019	-33.467

	Gesellschaftern des Mutterunternehmens zustehendes Eigenkapital
KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL (in TEUR)
Stand zum 31. Dezember 2017	694.133
Periodenergebnis	20.657
Gesamtergebnis	20.657
Ergebniszuweisung	0
Stand zum 31. Dezember 2018	714.790
Periodenergebnis	-33.467
Gesamtergebnis	-33.467
Ergebniszuweisung	0
Stand zum 31. Dezember 2019	681.323

	Anteile ohne beherrschenden Einfluss	Konzerneigenkapital
KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL (in TEUR)
Stand zum 31. Dezember 2017	26.111	720.244
Periodenergebnis	-1.818	18.839
Gesamtergebnis	-1.818	18.839
Ergebniszuweisung	0	0
Stand zum 31. Dezember 2018	24.293	739.083
Periodenergebnis	-2.961	-36.428
Gesamtergebnis	-2.961	-36.428
Ergebniszuweisung	0	0
Stand zum 31. Dezember 2019	21.332	702.655

Der Konzernabschluss zum 31.12.2019 wurde am 18.11.2020 festgestellt.

	ANHANG	2019	2018
IFRS KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG (in TEUR)
Erlöse aus Vermietung	1	70.506	70.905
Ergebnis aus Nebenkosten	2	-3.291	-3.835
Bewirtschaftungsaufwendungen	3	-1.894	-2.365
Ergebnis aus Vermietung		65.321	64.705
Sonstige Erlöse	4	97.102	92.132
Sonstige Aufwendungen	5	-85.471	-80.467
Sonstiges Ergebnis		11.631	11.665
Gesellschaftskosten	5	-2.477	-2.769
Entwicklungskosten	6	-9	-125
Verwaltungskosten		-2.486	-2.894
Aufwertungen von als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien	7 / D.1	0	19.546
Abwertungen von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien	7 / D.1	-93.279	-51.747
Bewertungsergebnis		-93.279	-32.201
OPERATIVES ERGEBNIS VOR FINANZIERUNGSKOSTEN (EBIT)		-18.813	41.275
Finanzerträge	8	180	203
Finanzaufwendungen	8	-20.486	-20.369
Finanzergebnis		-20.306	-20.166
Neubewertung von Finanzinstrumenten	9	1.285	2.081
Ergebnis aus at Equity bewerteten Beteiligungen	10	-238	636
Erträge aus finanziellen Vermögenswerten	11	97	140
ERGEBNIS VOR STEUERN		-37.975	23.966
Ertragsteuern	12	1.547	-5.127
PERIODENERGEBNIS		-36.428	18.839
Anteile ohne beherrschenden Einfluss	13	-2.961	-1.818
PERIODENERGEBNIS (Gesellschafter des Mutterunternehmens)		-33.467	20.657

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG (in TEUR)

	Anhang	2019	2018
KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG (in TEUR)
Laufende Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis		-36.428	18.839
Abschreibungen und Rückstellungsveränderungen		7.578	1.844
Wertveränderungen von als Finanzinvestion gehaltenen Immobilien	D.1	93.279	32.201
Wertveränderungen von Finanzinstrumenten	C.10	-1.285	-2.853
Ergebnis aus at-equity-bewerteten Beteiligungen	C. 11	238	-636
Finanzergebnis	C.9	20.306	20.166
Ertragsteuern	C.13	1.547	5.127
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Zinsen und Steuern		85.235	74.688
Gezahlte Ertragsteuern		-3.734	-2.549
Veränderungen des Nettoumlaufvermögens		-3.345	5.590
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit		78.156	77.729
Investitionstätigkeit
Immobilienaktivitäten		-12.349	-13.481
Auszahlungen für Investitionen in das Immobilienportfolio		-12.349	-13.481
Engagements in finanzielle Vermögenswerte		2.257	876
Auszahlungen für Investitionen in assoziierte Unternehmen		-2.188	-9.531
Einzahlungen aus Ausleihungen an assozierte Unternehmen		4.265	10.204
Erhaltene Zinsen		180	203
Cashflow aus Investitionstätigkeit		-10.092	-12.605
Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten		-38.000	-40.800
Auszahlung zur Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen		-5.793	-162
Gezahlte Zinsen		-20.834	-20.661
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit		-64.627	-61.623
Veränderung des Finanzmittelfonds im Berichtszeitraum		3.437	3.501
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode		29.928	26.427
Finanzmittelfonds am Ende der Periode		33.365	29.928

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende der Periode und Überleitung zur Bilanz		31.12.2019	31.12.2018
Zahlungsmittel	D.9	33.365	29.928
Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten	F.	0	0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode		33.365	29.928

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019

1. Geschäftsmodell

Das Kerngeschäft der Unibail-Rodamco-Westfield Germany Gruppe ist der Betrieb und die Entwicklung sowie Verwaltung von Flagship Shopping Destinations. Unibail-Rodamco-Westfield betreibt derzeit insgesamt 27 Shopping Center in Deutschland, von denen sich neun im eigenen Portfolio der Gruppe befinden. Jährlich verzeichnen diese Center rund 200 Millionen Besucher. Neben dem Center- und Facilitymanagement sowie der Vermietung bildet das Asset Management für Investoren und Partner einen wesentlichen Geschäftsschwerpunkt. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf modernen Shoppingdestinationen mit außerordentlich hoher Aufenthaltsqualität.

Darüber hinaus entwickelt Unibail-Rodamco-Westfield aktuell zwei Neubauprojekte in Deutschland mit einem Investitionsvolumen von insgesamt über 1,2 Milliarden Euro: Westfield Hamburg-Überseequartier in der Hamburger HafenCity sowie das Oskar in Osnabrück. Ergänzt werden diese durch zahlreiche Projektentwicklungen im Bestandsportfolio.

2. Geschäft und Rahmenbedingungen

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland setzten im Jahr 2019 nach Schätzungen von Destatis gemäß Pressemitteilung Nr. 004 vom 6. Januar 2020 nominal zwischen 3,4 % und 3,5 % und real zwischen 2,9 % und 3,0 % mehr um als im Jahr 2018. Damit wurden im zehnten Jahr in Folge nominale und reale Umsatzsteigerungen der deutschen Einzelhändler gegenüber dem jeweiligen Vorjahr erzielt.

Dem Investmentmarktüberblick Deutschland von JLL für das 4. Quartal 2019 -erschienen im Januar 2020- zufolge betrug das Transaktionsvolumen 2019 am deutschen Investmentmarkt rd. Mrd. 91,3 EUR inklusive Living. Das ist ein deutliches Plus von 16 Prozent gegenüber dem Jahr 2018. Das Transaktionsvolumen des vierten Quartals allein betrug Mrd. 34,0 EUR und war so stark wie noch nie ein Quartal zuvor (bisheriger Rekord: Q4 2016 mit Mrd. 26,5 EUR). Es ist eine extreme Ballung der Nachfrage auf großvolumige Opportunitäten festzustellen, denn allein die 21 größten Transaktionen (Volumen > Mio. 500 EUR) entsprechen mit fast Mrd. 23 EUR rund einem Viertel der Gesamttransaktionsvolumens.

Büro- und Wohnimmobilien dominierten 2019 den Markt. Auf Büroimmobilien entfallen 40 % des Transaktionsvolumens und auf Living 24 %, dagegen kommen für den Einzelhandel genutzte Immobilien nur noch auf einen historisch niedrigen Anteil von 12 %. Zunehmende Beliebtheit erfahren mischgenutzte Immobilien, denn die Kombination mehrerer Nutzungen in einem Gebäude oder Quartier entspricht dem Trend zur zunehmenden Verzahnung von Leben, Freizeit und Arbeit.

Bei Einzelhandelsimmobilien setzte sich die seit Jahresende 2018 zu beobachtende Differenzierung zwischen den einzelnen Segmenten fort. Stabil entwickeln sich die Renditen innerstädtischer Geschäftshäuser und liegen Ende 2019 bei ca. 2,84 %. Inzwischen werden für Top-Fachmarktzentren mit Nahversorgungscharakter niedrigere Renditen (4,2%) als für Premium-Shopping Center (4,5%) akzeptiert. Für diese erwartet JLL eine Festigung des Aufwärtstrends der letzten Quartale (Anstieg von 60 Basispunkten seit dem Tiefpunkt Mitte 2018).

3. Geschäftsverlauf und Lage

3.1 Ertragslage

Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH	2019	2018	Veränderung
IFRS KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG (in TEUR)
Ergebnis aus Vermietung	65.321	64.705	616
Sonstiges Ergebnis	11.631	11.665	-34
Verwaltungskosten	-2.486	-2.894	408
Bewertungsergebnis	-93.279	-32.201	-61.078
OPERATIVES ERGEBNIS VOR FINANZIERUNGSKOSTEN (EBIT)	-18.813	41.275	-60.088
Finanzergebnis	-20.209	-20.026	-183
Neubewertung von Finanzinstrumenten	1.285	2.081	-796
Ergebnis aus at Equity bewerteten Beteiligungen	-238	636	-874
ERGEBNIS VOR STEUERN	-37.975	23.966	-61.941
Ertragsteuern	1.547	-5.127	6.674
PERIODENERGEBNIS	-36.428	18.839	-55.267
Anteile ohne beherrschenden Einfluss	-2.961	-1.818	-1.143
PERIODENERGEBNIS (Gesellschafter des Mutterunternehmens)	-33.467	20.657	-54.124

Die Ergebnisveränderungen stellen sich im Verhältnis zum Vorjahr wie folgt dar:

Das Geschäftsjahr 2019 wurde mit einem Periodenergebnis von TEUR -33.467 abgeschlossen; dies entspricht einem Rückgang von TEUR 54.124 und ergibt sich im Wesentlichen wie folgt:

Das Ergebnis aus Vermietung hat sich im Geschäftsjahr um TEUR 616 erhöht. Der Anstieg der Erlöse aus Vermietung der Center "Pasing Arcaden", "Höfe am Brühl" und "Palais Vest" übersteigt das negative Ergebnis aus Nebenkosten sowie gestiegenen Bewirtschaftungsaufwendungen.

Seit 2018 werden in Anlehnung an die internen Berichtsstrukturen in den um TEUR 408 gesunkenen Verwaltungskosten nunmehr die Kosten für die eigenen Shopping Center gezeigt.

Das sonstige Ergebnis beinhaltet das Nettoergebnis aus Managementverträgen und Entwicklungs- und Revitalisierungsverträgen. Die sonstigen Aufwendungen sind im Berichtsjahr um TEUR 5.004 gestiegen. Seit dem Vorjahr werden hier in Anlehnung an die internen Berichtsstrukturen sämtliche Kosten mit Ausnahme der Verwaltungskosten für die eigenen Shopping Center aus den Verwaltungskosten in die sonstigen Aufwendungen umgegliedert. Als gegenläufiger Effekt sind die sonstigen Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 4.970 gestiegen. Diese Entwicklung basiert im Wesentlichen auf gestiegenen Honoraren im Bereich Development Services.

Das Bewertungsergebnis enthält die Auf- und Abwertungen von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien aus der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte. Der deutliche Rückgang des Bewertungsergebnisses ist insbesondere auf die Bewertungsergebnisse der Center "Pasing Arcaden", "Minto", "Höfe am Brühl" und "Palais Vest" zurückzuführen.

Das um TEUR 183 verminderte Finanzergebnis resultiert insbesondere bei Tilgungen der gruppeneigenen Finanzierung aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 und beinhaltet nunmehr die daraus resultierenden Finanzierungsaufwendungen.

Der Verminderung des Ergebnisses aus at-Equity-bewerteten Beteiligungen ist im Wesentlichen auf das Ergebnis aus der at-Equity Beteiligung der Gropius Passagen zurückzuführen.

3.2 Vermögens- und Finanzlage

Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH	31.12.2019	31.12.2018	Veränderung
IFRS KONZERNBILANZ (in TEUR)
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE	1.465.516	1.551.018	-85.502
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien	1.316.123	1.396.157	-80.034
Sachanlagen	27.131	5.680	21.451
Immaterielle Vermögenswerte	101	209	-108
Darlehen und Forderungen	14.587	39.989	-25.402
Zum Verkauf bestimmte Anteile	2.554	2.554	0
Vertragsvermögenswerte (langfristig)	721	3.692	-2.971
Aktive Latente Steuern	15.515	15.523	-8
Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen	88.785	87.214	1.571
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE	97.117	75.617	21.500
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	32.646	33.515	-869
Vertragsvermögenswerte (kurzfristig)	1.421	2.209	-788
Sonstige Vermögenswerte	29.685	9.965	19.720
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	33.365	29.928	3.437
AKTIVA	1.562.633	1.626.635	-64.002
Gesellschaftern des Mutterunternehmens zustehendes Kapital	681.324	714.790	-33.466
Anteile ohne beherrschenden Einfluss	21.332	24.293	-2.961
KONZERNEIGENKAPITAL	702.656	739.083	-36.427
LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL	626.117	834.304	-208.187
Langfristige Darlehen und Kredite	540.320	759.792	-219.472
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing	17.340	0	17.340
Passive Latente Steuern	68.308	74.363	-6.055
Pensionsrückstellungen	149	149	0
KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL	233.860	53.248	180.612
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	31.522	38.372	-6.850
Vertragsverbindlichkeiten (kurzfristig)	0	1.635	-1.635
Kurzfristige Darlehen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	185.100	3.116	181.984
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing	5.914	63	5.851
Verbindlichkeiten aus Steuern und sozialer Sicherheit	11.306	10.044	1.262
Kurzfristige Rückstellungen	18	18	0
PASSIVA	1.562.633	1.626.635	-64.002

Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2019 gegenüber 2018 um TEUR 64.002 auf TEUR 1.562.633 vermindert. Erwähnenswert sind hierbei die Abwertungen der Objekte "Pasing", "Palais Vest", "Minto", "Gera" und "Höfe am Brühl", die somit in 2019 zu einem Rückgang von TEUR 80.034 bei den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien geführt haben. Weiterhin haben sich die Sachanlagen um TEUR 21.451 auf TEUR 27.131 bedingt durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 erhöht.

Des Weiteren haben sich die Darlehen und Forderungen im Wesentlichen aufgrund der Umgliederung von im Jahr 2020 fälligen Ausleihungen von TEUR 22.634 in die kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte sowie die Teilrückzahlung des in der Bilanz diskontiert erfassten Senior Loans durch die Paunsdorf S.à r.l. von TEUR 4.199 um insgesamt TEUR 25.402 vermindert. Gegenläufige Effekte ergeben sich aus der Aufzinsung des Darlehens. Die langfristigen Vertragsvermögenswerte haben sich im Vergleich zum Vorjahr abrechnungsbedingt um 2.971 vermindert. Die nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen haben sich durch die ergebniswirksam erfassten Effekte sowie durch Kapitaleinzahlungen in die Gropius S.ä r.l. per Saldo um TEUR 1.571 erhöht.

Die Entwicklung der kurzfristigen Vermögenswerte sind im Wesentlichen durch den Anstieg der "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente" um TEUR 3.437 sowie den Anstieg der sonstigen Vermögenswerte um TEUR 19.720 zu begründen. Letzterer ergibt sich im Wesentlichen durch die Klassifizierung der Ausleihung gegenüber der Paunsdorf S.à r.l. als kurzfristige Forderung.

Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH			Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital
KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL (in TEUR)	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital
Stand zum 31. Dezember 2017	118.896	264.104	272.866
Periodenergebnis	-	-	-
Gesamtergebnis	-	-	-
Ergebniszuweisung	-	-	38.267
Stand zum 31. Dezember 2018	118.896	264.104	311.133
Periodenergebnis	-	-	-
Gesamtergebnis	-	-	-
Ergebniszuweisung	-	-	20.657
Stand zum 31. Dezember 2019	118.896	264.104	331.790

Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH	Gesellschaftern des Mutterunternehmens zustehendes Konzernergebnis	Gesellschaftern des Mutterunternehmens zustehendes Eigenkapital	Anteile ohne beherrschenden Einfluss
KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL (in TEUR)			Anteile ohne beherrschenden Einfluss	Konzerneigenkapital
Stand zum 31. Dezember 2017	38.267	694.133	26.111	720.244
Periodenergebnis	20.657	20.657	- 1.818	18.839
Gesamtergebnis	20.657	20.657	- 1.818	18.839
Ergebniszuweisung	- 38.267		-	-
Stand zum 31. Dezember 2018	20.657	714.790	24.293	739.083
Periodenergebnis	- 33.467	- 33.467	- 2.961	- 36.428
Gesamtergebnis	- 33.467	- 33.467	- 2.961	- 36.428
Ergebniszuweisung	- 20.657	-	-	-
Stand zum 31. Dezember 2019	- 33.467	681.323	21.332	702.655

Die Entwicklung des Eigenkapitals in 2019 und 2018 stellt sich wie folgt dar:

Das langfristige Fremdkapital ist um TEUR 208.187 auf TEUR 626.117 zurückgegangen. Hierbei haben sich im Wesentlichen die langfristigen Darlehen und Kredite bedingt durch Tilgungen um insgesamt TEUR 38.000 sowie den Ausweis eines Darlehens i.H.v TEUR 185.247 in den kurzfristigen Verbindlichkeiten verringert. Weiterhin sind die passiven latenten Steuern durch die Bewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien um TEUR 6.055 gesunken.

Das kurzfristige Fremdkapital ist um TEUR 180.612 angestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem Ausweis eines in 2020 fälligen Darlehens in den kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 185.247. Die verbleibende Veränderung resultiert unter anderem aus dem Rückgang der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten um TEUR -6.850. Weiterhin ergibt sich ein Rückgang der kurzfristigen Vertragsverbindlichkeiten um TEUR -1.635 bei einem gleichzeitigen Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Leasing um TEUR 5.851 bedingt durch die Erstanwendung des IFRS 16.

Die Entwicklung des Finanzmittelfonds des Konzerns stellt sich anhand einer zusammengefassten Kapitalflussrechnung bei indirekter Ermittlung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit wie folgt dar:

Cashflow Übersicht	2019	2018
(in TEUR)		1.3959
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	78.156	77.729
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	- 10.092	-12.605
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-64.627	-61.623
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	3.437	3.501
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	29.928	26.427
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	33.365	29.928

Die Zusammensetzung des Finanzmittelfonds stellt sich wie folgt dar:

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds (in TEUR)	31.12.2019	31.12.2018
Zahlungsmittel	33.365	29.928
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	33.365	29.928

3.3 Kennzahlen

Für die Gesellschaft wesentliche Leistungsindikatoren werden anhand nachstehender Kennzahlen dargestellt.

	31.12.2019	31.12.2018
	Mio. EUR	Mio. EUR
Umsatzerlöse	167,6	163,0
EBIT (vor Bewertungsergebnis)	74,5	73,5

Für die Berechnung des EBIT wurde ausgehend vom operativen Ergebnis vor Finanzierungskosten der Aufwand aus dem Bewertungsergebnis hinzugerechnet.

3.4 Prognose-Ist-Vergleich

Die Prognose aus dem Vorjahr, ein moderat steigendes Ergebnis unter Ausschluss des Bewertungsergebnisses zu erreichen, konnte erreicht werden. Das Periodenergebnis ist in Summe um TEUR 54.124 niedriger als im Vorjahr, dies ist insbesondere in einem Rückgang des Bewertungsergebnisses um TEUR 61.087 begründet. Bereinigt um diesen Effekt, ergibt sich ein Anstieg des Periodenergebnisses um TEUR 6.954, welcher sich nahezu vollständig aus den Ertragssteuern ergibt. Effektiven Ertragsteuern in Höhe von TEUR 4.500, die durch einen Ertrag aus latenten Steuern in Höhe von TEUR 6.047 überkompensiert werden, ergeben per Saldo einen Steuertrag von TEUR 1.547

4. Finanzsituation

Die URW Germany Gruppe finanziert sich im Wesentlichen durch Darlehen von der Unibail-Rodamco-Gruppe bzw. von CPPIB. Innerhalb der Gruppe ist die Finanzierung der Entwicklungsprojekte und Bestandsobjekte von wesentlicher Bedeutung. Zur Finanzierung von Entwicklungsprojekten und Bestandsobjekten ist eine Kombination aus Fremdkapital und Eigenkapital notwendig.

5. Risiko- und Chancenbericht

5.1 Risikomanagement

Die Projektentwicklung und der Betrieb von Flagship Shopping Destinations, das Kerngeschäft der URW, ermöglicht auf der einen Seite hohe Ertragschancen. Andererseits gehen damit aber auch Projektrisiken einher. Entscheidend für die URW ist nicht die Frage, ob Risiken eingegangen werden, sondern in welchem Umfang und wie diese beherrscht und Chancen gesichert werden können.

Hierzu ist es erforderlich, diese Risiken rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls geeignete Gegensteuerungsmaßnahmen einzuleiten. Dabei ist für unternehmerische Entscheidungen immer die Summe aller Einzelrisiken, bereinigt um konzerninterne Risikobeziehungen, im Verhältnis zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesamten URW-Gruppe relevant.

Um Projektrisiken zu beherrschen, sind bei der URW ein Objekt-, ein Projekt- und ein Finanzcontrolling installiert.

Im Projekt- und Objektcontrolling werden mit Hilfe standardisierter Instrumente die einzelnen Objekte und Projekte systematisch erfasst, bewertet, gesteuert und überwacht. Durch diesen kontinuierlichen Prozess ist gewährleistet, dass Einzelrisiken frühzeitig erkannt werden. Im Finanzcontrolling werden dann die finanziellen Auswirkungen dieser Einzelrisiken systematisch im Rahmen der vierteljährlichen Hochrechnungen für das laufende Geschäftsjahr und im Rahmen des Planungsprozesses bezüglich der zukünftigen Entwicklung der URW bewertet und zusammengefasst abgebildet.

Darüber hinaus werden situationsbedingt zusätzliche Einzelanalysen durchgeführt (z.B. Szenarioberechnungen, Worst-Case-Betrachtungen, Chancenanalysen).

Im Rahmen des Finanzcontrollings wird die Liquidität des Unternehmens, aber auch die der relevanten Betriebs- und Projektgesellschaften, ständig überprüft und an die aktuellen Entwicklungen angepasst.

Insgesamt wird dem Management der Gesellschaft durch das Controlling eine effiziente Informationsbasis zur Verfügung gestellt, um wirtschaftliche Entscheidungen unter Berücksichtigung der jeweiligen Risikosituation zu treffen. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems bestätigt.

Rechtliche Risiken

Der Konzern steht in Rechtsbeziehungen zu einer Vielzahl von Dritten und ist insoweit auch rechtlichen Risiken ausgesetzt. Der Konzern verfügt über eine Rechtsabteilung, der in Abstimmung mit dem Vorstand das Risikomanagement der rechtlichen Risiken obliegt; insbesondere werden hier Rechtsstreitigkeiten bzw. drohende Rechtstreitigkeiten systematisch erfasst, verfolgt, bewertet und adressiert.

5.2 Besondere Risiken und Chancen

Projektrisiken und Chancen

Sollten sich die im Jahre 2020 geplanten Projekte/Umstrukturierungen nicht oder ggf. nur mit erheblichen Zeitverzögerungen realisieren lassen, so sind entsprechende Wertkorrekturen bzw. Verschiebungen in der Ertrags- und Liquiditätsplanung vorzunehmen.

Assetmanagementrisiken und Chancen

Durch den Aufbau eines eigenen Portfolios an Shoppingcentern, insbesondere mit dem Halten von selbst entwickelten und dem Erwerb bestehender Shoppingcenter, erweitert die URW ihre Geschäftsfelder und schafft ein weiteres Standbein. Hierbei können mit den Mieterträgen aus den Bestandsobjekten unter normalen Bedingungen nachhaltig stetige Erlöse generiert und sich weitere Chancen über Bewertungsgewinne bei Optimierung der Immobilien ergeben.

Forderungsausfallrisiken

Wie weiter unten im Abschnitt 6. "Voraussichtliche Entwicklung im Lichte der Pandemie des Coronavirus" näher erläutert ist, bestehen aktuell erhöhte Risiken von Forderungsausfällen, da weite Teile unserer Mieter und ein Teil unserer Dienstleistungskunden durch behördlich vorgeschriebene Geschäftsschließungen Umsatzeinbußen zu verkraften haben. Die gesetzlich installierte "Kündigungsbremse" kann neben Ausfällen von Forderungen auch deutlich spätere Zahlungseingänge bewirken. Auch Insolvenzen im Bereich unserer Kunden können wir aktuell nicht ausschließen.

Bewertungsrisiken

Falls die vorstehend geschilderte aktuelle Situation im Zusammenhang mit der Pandemie länger anhalten sollte, kann diese die aus unserem Immobilienbesitz resultierenden zukünftigen Zahlungsströme belasten mit der Folge, dass auch die Marktbewertung (Fair Value) unter Druck kommt, und zwar auch deshalb, weil dann Neu- und Nachvermietungen entsprechend schwieriger werden.

Fee Business Chancen und Risiken

Sollten in Zukunft auslaufende Centermanagementverträge nicht verlängert bzw. durch neue übernommenen Centermanagementverträge kompensiert werden, so sind entsprechende Wertkorrekturen bzw. Verschiebungen in der Ertrags- und Liquiditätsplanung vorzunehmen.

Liquiditätsrisiken

Liquiditätsengpässe können sich dadurch ergeben, wenn zur Wahrnehmung von Projektchancen kurzfristige Akquisitionen vorgenommen werden und der damit verbundene Kapitalbedarf in der Liquiditätsplanung der Gesellschaft nicht enthalten war. Hier ist jedoch davon auszugehen, dass ein solcher Bedarf durch eine weitere Stärkung der Eigen- oder Fremdkapitalbasis der URW in Abstimmung mit unseren Gesellschaftern gedeckt werden wird.

Der Konzern verfügt über Avallinien (bei verschiedenen Kreditinstituten) in Höhe von TEUR 17.000; darüber hinaus besteht eine Cash Pooling Vereinbarung innerhalb des Konzerns zur Absicherung kurzfristiger Liquiditätsengpässe bei einzelnen Tochterunternehmen.

Durch den allseits unerwarteten Ausbruch der Pandemie des Coronavirus hat sich die Liquiditätssituation mit Blick auf die weitere Entwicklung ab dem Frühjahr 2020 deutlich verschärft; wir verweisen diesbezüglich auf den Abschnitt 6. "Voraussichtliche Entwicklung im Lichte der Pandemie des Coronavirus" weiter unten.

Refinanzierungsrisiken

In vergangenen Geschäftsjahren wurden die Bestandsfinanzierungen der Objekte Höfe am Brühl in Leipzig, Gera Arcaden in Gera, Minto in Mönchengladbach sowie teilweise der Pasing Arcaden in München durch langfristige Gesellschafterdarlehen sowie langfristige Darlehen eines ausländischen Pensionsfonds ersetzt.

Für das Objekt Palais Vest, dessen bisherige Darlehensfinanzierung zum 30. Januar 2020 ausgelaufen ist, wurde zu diesem Datum (nach dem Abschlussstichtag) eine Refinanzierung über fünf Jahre abgeschlossen.

Zinsänderungsrisiken

Die URW Gruppe überwacht kontinuierlich die Entwicklungen an den Zinsmärkten, um Zinsänderungsrisiken für die einzelnen Regionen so weit wie möglich zu vermeiden. Zur Sicherung des zuletzt niedrigen Zinsniveaus hat unser oberstes Mutterunternehmen langfristige Anleihen begeben und langfristige weitere Kreditlinien kontrahiert.

Wir verweisen auf unsere detaillierten Ausführungen im Konzernanhang im Abschnitt B.VIII.

Haftungsrisiken

Im Rahmen von Projektfinanzierungen verbundener Unternehmen sowie Grundstückserwerben durch diese Unternehmen hat die URW Bürgschaften und Mithaftungserklärungen für Unternehmen im Konsolidierungskreis übernommen bzw. Patronatserklärungen abgegeben. Diese Haftungsrisiken bestehen daher nur innerhalb des Konzerns. Haftungsrisiken für nicht in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen bestehen nicht. Akute Inanspruchnahmen aus diesen abgegebenen Erklärungen drohen der URW derzeit nicht. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass diese Einschätzung im Falle länger andauernder wirtschaftlicher Belastungen durch die Corona-Krise zukünftig anzupassen ist.

6. Voraussichtliche Entwicklung im Lichte der Pandemie des Coronavirus

Vor dem Ausbruch der Pandemie ging der Einzelhandel von einem Umsatzplus für 2020 von nominal 2,5 % auf Mrd. 557 Euro aus, so der Handelsverband Deutschland (HDE) in seiner Jahrespressekonferenz am 31. Januar 2020. Dazu trägt insbesondere das Wachstum des Online-Handels mit rund neun Prozent auf dann Mrd. 63 EUR bei.

Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigte sich zu Jahresbeginn wieder etwas optimistischer. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung konnten hinzu gewinnen. GfK prognostizierte für Februar 2020 einen Wert von 9,9 Punkten und damit 0,2 Zähler mehr als im Januar dieses Jahres (siehe Pressemitteilung "Konsumoptimismus kehrt zurück", GfK SE, Nürnberg, vom 29. Januar 2020). Das Konsumklima bezieht sich explizit auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht jedoch - je nach Abgrenzung - lediglich etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus. Für das gesamte Jahr 2020 prognostizierte GfK einen realen Zuwachs der privaten Konsumausgaben in Deutschland in Höhe von 1,0 %.

Von dieser Nachfrage profitiert URW insbesondere mit Blick auf den angestrebten Ausbau des Centermanagements. Dieser Ausbau des Centermanagements soll unter anderem auch dadurch erreicht werden, dass verstärkt das Management von Shopping Centern übernommen wird, die nicht von URW entwickelt wurden.

Vor dem Ausbruch der Pandemie hatten wir für das Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Berichtsjahr moderat steigende Umsatzerlöse und ein moderat steigendes EBIT ohne Einmaleffekte (Bewertungsergebnis) prognostiziert.

Wie auch bereits Anhang im Abschnitt "Nachtragsbericht: Ereignisse nach dem Abschlussstichtag" dargelegt wurde, hat sich nach dem Ende des Berichtsjahres 2019 seit etwa Ende Februar 2020 auch in Deutschland die Pandemie des Coronavirus ausgebreitet, die aktuell zu starken gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Restriktionen führt (z.B. Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, Geschäftsschließungen, Umsatzausfälle und Liquiditätsprobleme unserer Kunden etc.). Die Folgen der Pandemie und der staatlichen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung haben unmittelbar und mittelbar auch Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit unseres Konzerns:

•	Im Kontext der Minimierung der Sozialkontakte der Bevölkerung wurden weite Teile des stationären Einzelhandels (mit Ausnahme des Lebensmittelsektors) und der Gastronomie im März 2020 vorerst komplett geschlossen.
•	Dadurch bedingt haben die meisten Mieter unserer Shopping-Center derzeit erhebliche Umsatzverluste, welche zu Liquiditätsengpässen führen können.
•	Die derzeit auf den Weg gebrachte "Kündigungsbremse" schützt Mieter vorübergehend selbst dann vor einer Kündigung, wenn sie die nach wie vor geschuldete Miete vorerst nicht zahlen, und bedeutet damit faktisch eine Zwangsstundung.
•	Trotz erheblicher staatlicher Maßnahmenpakete zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen (z.B. Kurzarbeitergeld, Kredithilfen, Steuerstundungen, direkte Beihilfen für notleidende Unternehmen), die gerade anlaufen, sind auch Insolvenzen im Bereich unserer Mieter und Dienstleistungskunden nicht auszuschließen.

Die finanziellen Auswirkungen, die nach dem Stichtagsprinzip im Zahlenwerk des Jahresabschlusses 2019 noch nicht zu berücksichtigen waren, werden aller Voraussicht nach aber die zukünftige Entwicklung unseres Konzerns beeinträchtigen.

Die finanziellen Auswirkungen werden insbesondere Umsatzeinbußen oder Forderungsausfälle des deutschen Konzerns betreffen. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Neuvermietungen und Nachvermietungen schwieriger werden. Insgesamt kann dies auch die Marktbewertungen unserer Shopping-Center unter Druck bringen. Im Extremfall sind deutliche Rückgänge des beizulegenden Zeitwerts unserer Immobilien nicht auszuschließen.

In der Gesamtsicht sind derzeit die finanziellen Auswirkungen kaum seriös bezifferbar, weil der weitere Verlauf und die Dauer der Pandemie ebenso wie die Wirksamkeit der landesweit und global getroffenen Maßnahmen momentan noch nicht abschließend beurteilt werden können.

Aus diesem Grunde müssen wir derzeit auf die Darlegung einer aktualisierten Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2020 verzichten.

Düsseldorf, den 31. März 2020

Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH

- Geschäftsführung -

Andreas Hohlmann

Dr. Christoph Berentzen

Paul-Eric Perchaud

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH, Düsseldorf

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH, Düsseldorf und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom l.Januar 2O19 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH, Düsseldorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzern zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (System), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
•	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unteranderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, 10. Juli 2020

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Rukes, Wirtschaftsprüfer

Misko, Wirtschaftsprüfer