Siewert & Kau Computertechnik GmbH

Bergheim

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.06.2022 bis zum 31.05.2023

Bilanz

AKTIVA

	31.05.2023 EUR	31.05.2023 EUR	31.05.2022 EUR
A. Anlagevermögen:
I. Immaterielle Vermögensgegenstände:
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten;		65.568,00	78.097,07
II. Sachanlagen:
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung;	754.986,99		906.874,49
2. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	63.500,00		0,00
		818.486,99	906.874,49
III. Finanzanlagen:
Anteile an verbundenen Unternehmen.		3.011,25	3.011,25
		887.066,24	987.982,81
B. Umlaufvermögen:
I. Vorräte:
1. Warenbestand;	57.669.502,64		69.507.070,44
2. geleistete Anzahlungen	2.621.403,38		999.998,35
		60.290.906,02	70.507.068,79
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände:
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen;	16.572.245,77		11.237.486,95
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen;	9.284.126,13		12.547.831,65
3. sonstige Vermögensgegenstände;	9.327.177,85		7.530.861,65
- davon mit einer RLZ > 1 Jahr, EUR 37.126,93 (31.05.2022 EUR 50.376,93)		35.183.549,75	31.316.180,25
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.		10.386.603,04	12.997.654,98
		105.861.058,81	114.820.904,02
C. Rechnungsabgrenzungsposten.		93.149,33	213.714,77
		106.841.274,38	116.022.601,60
PASSIVA
	31.05.2023 EUR	31.05.2023 EUR	31.05.2022 EUR
A. Eigenkapital:
I. Gezeichnetes Kapital;	641.160,02		641.160,02
II. Gewinnvortrag;	8.316.516,47		4.016.336,89
III. Jahresfehlbetrag.	-223.671,71		7.300.179,58
		8.734.004,78	11.957.676,49
B. Rückstellungen:
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen;	492.193,00		878.209,00
2. Steuerrückstellungen;	786.377,65		2.660.569,00
3. sonstige Rückstellungen.	7.872.639,00		5.087.062,00
		9.151.209,65	8.625.840,00
C. Verbindlichkeiten.
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten;	57.371.640,60		73.042.576,40
- davon mit einer RLZ < 1Jahr: EUR 57.371.640,60 (31.05.2022: EUR 73.042.576,40)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen;	20.779.680,23		17.849.179,39
- davon mit einer RLZ < 1Jahr: EUR 20.779.680,23 (31.05.2022: EUR 17.849.179,39)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen;	3.080.011,75		333.660,86
- davon mit einer RLZ < 1Jahr: EUR 3.080.011,75 (31.05.2022: EUR 333.660,86)
4. sonstige Verbindlichkeiten.	7.724.727,37		4.213.668,46
- davon aus Steuern, EUR 6.916.032,07 (31.05.2022: EUR 3.538.053,91)		88.956.059,95	95.439.085,11
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit, EUR 15.823,78 (31.05.2022: EUR 11.015,01)
- davon mit einer RLZ < 1 Jahr: EUR 7.724.727,37 (31.05.2022: EUR 4.213.668,46)
		106.841.274,38	116.022.601,60

Gewinn- und Verlustrechnung

	01.06.2022 EUR	bis	31.05.2023 EUR	01.06.2021 - 31.05.2022 EUR
1. Umsatzerlöse			729.831.587,06	704.793.057,15
2. sonstige betriebliche Erträge			16.634.456,77	9.921.397,94
- davon aus Währungsumrechnung EUR 4.835.243,86; (i.Vj.: EUR 2.713.221,16)
3. Materialaufwand:
a) Aufwendungen für bezogene Waren	681.756.497,45			659.444.175,27
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.476.856,25			2.350.383,89
			684.233.353,70	661.794.559,16
4. Personalaufwand:
a) Löhne und Gehälter	9.649.797,47			9.043.216,55
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung: EUR 12.910,72; (i.Vj.: EUR 310.933,78)	1.784.675,05			1.733.339,43
			11.434.472,52	10.776.555,98
5. Abschreibungen:
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen			288.805,58	315.995,07
6. sonstige betriebliche Aufwendungen			48.388.499,34	32.915.177,30
- davon aus Währungsumrechnung: EUR 4.785.915,98; (i.Vj.: EUR 4.477.599,21)
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge			236.558,73	207.069,02
- davon von verbundenen Unternehmen EUR 95.003,04; (i.Vj.: EUR 106.195,33)
- davon verrechneter Zinsaufwand aus der Aufzinsung EUR 34.347,00; (i.Vj.: EUR 39.208,00)
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen			2.170.954,81	862.254,54
9. Steuern vom Einkommen und Ertrag			389.744,83	949.366,34
10. Ergebnis nach Steuern			./. 203.228,22	7.307.615,72
11. sonstige Steuern			20.443,49	7.436,14
12. Jahresfehlbetrag			./. 223.671,71	7.300.179,58

Anhang

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss und Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Anwendung der gesetzlichen Vorschriften

Der Jahresabschluss der Siewert & Kau Computertechnik GmbH für das Geschäftsjahr vom 01. Juni 2022 bis 31. Mai 2023 ist nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (§§ 238 ff. i.V.m. §§ 264 ff. HGB) und des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 Abs. 3 HGB.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze erfolgten wie bereits im Vorjahr nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches. Der Jahresabschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt.

Auf Grund der anhaltenden negativen Marktentwicklungen und Herausforderungen in der zeitgerechten Vereinbarung bezüglich der laufenden Finanzierung mit den beteiligten Finanzinstituten wurde von der Gesellschafterin HOB Holding GmbH für den Konzern ein Sanierungskonzept gem. IDW S6 / BGH beauftragt, welches die Siewert & Kau Computertechnik GmbH als bedeutsamste Konzerngesellschaft umfasst.

Nach den vorgenommenen Untersuchungen im Rahmen des IDW S6 Sanierungskonzepts ist die Siewert & Kau Computertechnik GmbH bei Umsetzung des Finanzierungskonzepts sowie der im Sanierungskonzept definierten Maßnahmen in der Lage, ihren fälligen Zahlungsverpflichtungen im Betrachtungszeitraum der Mittelfristplanung nachzukommen. Dies steht unter der Annahme, dass weder Kündigungen der aktuellen noch der zukünftig geplanten und zurzeit in Rede stehenden Verlängerungen der bestehenden Finanzierungen (insbesondere Kreditlinien, Objekt- und sonstige Finanzierungen (Factoring)) ausgesprochen werden und die bestehenden Warenkreditversicherungen weiterhin Bestand haben.

Die Durchfinanzierung der Siewert & Kau Computertechnik GmbH erfolgte mit dem Abschluss der Sanierungsvereinbarung mit den finanzierenden Banken zum 27. März 2024. Der Finanzierungszeitraum ist bis zum Ende Dezember 2026 festgelegt und sichert den laufenden Betrieb ab. Die Finanzierung ist jedoch an die Einhaltung der vereinbarten Covenants gebunden. Die Einhaltung der Covenants setzt die erfolgreiche Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen voraus. Vertraglich ist eine vierteljährliche Bestätigung der Einhaltung des Sanierungspfads einschließlich der weiterhin mit überwiegender Wahrscheinlichkeit gegebenen Durchfinanzierung des HOB Konzerns und der Gesellschaft durch den Gutachter nebst Darstellung des Umsetzungsstatus der Restrukturierungsmaßnahmen, jeweils 45 Tage nach dem Ende jedes Geschäftsjahres-Quartals, vereinbart.

Nach Umsetzung des initiierten Restrukturierungsprogramms (z.B. Portfolio-Konzentration, Expansion Value-Geschäft und insgesamt durch Steigerung von Effizienz und Produktivität) zur Verbesserung des EBITDA, des Netto-Verschuldungsgrads sowie einer Stärkung des wirtschaftlichen Eigenkapitals verfügt die Siewert & Kau Computertechnik GmbH über eine wettbewerbsfähige Rendite. Hinweise darauf, dass das zukünftig angebotene Leistungsspektrum und die erbrachte Leistungsqualität aus Kundensicht nicht wettbewerbsfähig sind, sind nicht erkennbar. Die Siewert & Kau Computertechnik GmbH wird in den bedienten Märkten nachhaltig wettbewerbsfähig sein.

Das Management ist in der Lage die organisatorischen Maßnahmen des Restrukturierungsprogramms umzusetzen. Angesichts der begrenzten Ressourcen und noch vorhandener selektiver Know-how-Lücken ist insbesondere im GJ 2023/24 temporäre externe Unterstützung erfolgskritisch.

Zur Beurteilung der nachhaltigen Renditefähigkeit hält die Geschäftsführung wir mit Blick auf die initiierten Restrukturierungsmaßnahmen sowie die damit einhergehende Verbesserung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage den Planungszeitraum bis Ende GJ 2025/26 für angemessen.

Auf Grund des erarbeiteten und mit den finanzierenden Banken abgestimmten Sanierungskonzepts ist bei objektiver Betrachtung durch die Sanierungsprüfung mit überwiegender Wahrscheinlichkeit mit der durchgreifenden Sanierung der Siewert & Kau Computertechnik GmbH zu rechnen.

Sollten die gemäß Sanierungsvereinbarung und IDW S6 Sanierungskonzept definierten Restrukturierungsmaßnahmen zur Verbesserung des EBITDA, des Netto-Verschuldungsgrads sowie einer Stärkung des wirtschaftlichen Eigenkapitals nicht umgesetzt werden oder nicht die erwartete Wirkung zeigen und damit einhergehend eine Verletzung der Covenants sowie Kündigung der Finanzierung durch die Kreditgeber oder eine Kündigung durch die bestehenden Warenkreditversicherungen oder die Factoring Partner eintreten, besteht für die Gesellschaft eine wesentliche Unsicherheit ihrer finanziellen Ausstattung und Entwicklung im Prognosezeitraum, die bedeutsame Zweifel an der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann.

Es wurden die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze angewandt:

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen angesetzt.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- und Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen erfolgen linear. Es wurde von den Abschreibungsmöglichkeiten des § 6 Absatz 2a EStG für geringwertige Anlagegüter auch in der Handelsbilanz Gebrauch gemacht.

Die Finanzanlagen werden grundsätzlich mit den Anschaffungskosten angesetzt. Bei einer dauerhaften Wertminderung werden Finanzanlagen außerplanmäßig auf den niedrigeren Wert abgeschrieben.

Die Bestände an Waren sind zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips angesetzt. Hierzu werden bei Bedarf einzelne Warenbestände entsprechend abgewertet sowie auf Retourenartikel ein pauschaler Wertabschlag in Höhe von 30 % vorgenommen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Forderungen gegen verbundene Unternehmen und die sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten bilanziert. Erkennbaren Einzelrisiken sowie dem allgemeinen Kreditrisiko ist durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Die Pauschalwertberichtigung wurde mit 1 % bezogen auf die Netto-Forderungen nach Abzug der einzelwertberichtigten und versicherten Forderungen berechnet.

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nominalbetrag angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Das Stammkapital ist zum Nominalbetrag angesetzt.

Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen wurden mit dem Erfüllungsbetrag nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung (§ 253 Abs. 1 Satz 2 HGB, § 253 Abs. 2 HGB) bewertet.

Die Steuerrückstellungen berücksichtigen die voraussichtliche Verpflichtung aus der steuerlichen Veranlagung.

Die sonstigen Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in der Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags gebildet. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten sind gemäß § 253 Abs. 2 S. 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst worden.

Die Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen bilanziert.

II. Einzelerläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sowie die Abschreibungen des Geschäftsjahres 01.06.2022 - 31.05.2023 sind aus der nachfolgenden Entwicklung des Anlagevermögens gemäß § 284 Abs. 3 HGB ersichtlich.

Anlagenspiegel

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Stand 31.05.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand 31.05.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	357.777,93	27.084,00	0,00	384.861,93
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken;	11.611,44	0,00	0,00	11.611,44
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung;	4.298.857,16	160.805,01	0,00	4.459.662,17
	4.310.468,60	160.805,01	0,00	4.471.273,61
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	45.448,75	0,00	0,00	45.448,75
	4.713.695,28	187.889,01	0,00	4.901.584,29

	Abschreibungen				Buchwerte
	Stand 31.05.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand 31.05.2023 EUR	Stand 31.05.2023 EUR	Stand 31.05.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	279.680,86	39.613,07	0,00	319.293,93	65.568,00	78.097,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken;	11.611,44	0,00	0,00	11.611,44	0,00	0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung;	3.391.982,67	249.192,51	0,00	3.641.175,18	818.486,99	906.874,49
	3.403.594,11	249.192,51	0,00	3.652.786,62	818.486,99	906.874,49
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	42.437,50	0,00	0,00	42.437,50	3.011,25	3.011,25
	3.725.712,47	288.805,58	0,00	4.014.518,05	887.066,24	987.982,81

Anhang

Finanzanlagen

Zum Bilanzstichtag hält die Siewert & Kau Computertechnik GmbH an folgenden Gesellschaften eine Beteiligung i.S.d. § 271 HGB:

	Beteiligungsquote %
	31.05.2023	Eigenkapital 31.12.2022	Jahresergebnis 01.01.2022 -31.12.2022
- Siewert und Kau International AG, Bergheim/Deutschland	100	./. 16 TEUR	./. 2 TEUR

	Beteiligungsquote %
	31.05.2023	Eigenkapital 31.12.2022	Jahresergebnis 01.01.2022 -31.12.2022
- Siewert und Kau Espana S.L., Alella/Spanien	100	106 TEUR	8 TEUR

Bestand an Waren

Die Warenbestände sind durch Inventurlisten nachgewiesen. Die Waren sind mit durchschnittlichen Einkaufspreisen bewertet. Auf die Bestände wurden Wertabschläge unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips vorgenommen. Ferner wurden Retourenartikel (B-Ware) mit einem pauschalen Abschlag von 30 % i.H.v. EUR 198.343,63 (Vorjahr: EUR 237.959,55) wertberichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und gegen verbundene Unternehmen haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Die sonstigen Vermögensgegenstände haben in Höhe von EUR 37.126,93 (i. Vj. EUR 50.376,93) eine Restlaufzeit von über einem Jahr, im Übrigen von unter einem Jahr.

Mit Vereinbarung vom 28.08.2019 wurde der Factoringvertrag vom 19.12.2017 mit der MidCABS Limited auf die Silver Tower S.A. übertragen und verfügt seither über ein Transaktionslimit i.H.v. 60 Mio. EUR.

Mit Datum vom 20.02.2020 wurde ein weiterer Factoringvertrag mit der UniCredit Bank AG mit einem Transaktionslimit i.H.v. 15 Mio. EUR geschlossen. Gemäß dem letzten Nachtrag vom 12.05.2022 beträgt das Transaktionslimit aktuell 20 Mio. EUR.

Alle Sicherheiten und sonstigen Rechte aus den Liefergeschäften zwischen der Gesellschaft und den Kunden sind im Rahmen dieser Verträge an die jeweiligen Factoren abgetreten.

Damit nutzt die Gesellschaft die Vorteile dieses Instruments zur Liquiditätsverbesserung, Verlagerung des Ausfallrisikos, Verringerung der Kreditversicherungskosten und Verbesserung der Bilanzkennzahlen. Daneben fallen für dieses Instrument aber auch Gebühren an, die sich im laufenden Geschäftsjahr auf TEUR 1.713 belaufen.

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen befinden sich Forderungen gegen nahestehende Unternehmen in Höhe von EUR 7.412,38 (i. Vj. EUR 1.609,43).

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von EUR 2.423.436,00 (i. Vj. EUR 4.247.806,80) enthalten.

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen befinden sich EUR 2.318.658,57 (i. Vj. EUR 8.714.239,21) sonstige Forderungen. Im Übrigen betreffen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen den Lieferungs- und Leistungsverkehr.

In den sonstigen Vermögensgegenständen befindet sich eine Forderung gegen ein weiteres nahestehendes Unternehmen über EUR 937.732,00 (i. Vj. EUR 176.444,00). Es handelt sich um ein unbefristetes Darlehen an die Siewert & Kau GbR II, das der allgemeinen Liquiditätsüberbrückung bzw. Zwischenfinanzierung einer Immobilie dient.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten wird mit dem Nennbetrag bewertet.

Gezeichnetes Kapital

Das Stammkapital beträgt EUR 641.160,02 (DEM 1.254.000,00). Alleinige Gesellschafterin ist die HOB Holding GmbH, Bergheim.

Rückstellungen

Die Pensionsrückstellungen wurden auf der Grundlage entsprechender im Geschäftsjahr 2002 erteilter Versorgungszusagen an die drei Geschäftsführer gebildet. Die Bewertung erfolgte mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag (§ 253 Abs. 1 Satz 2 HGB, § 253 Abs. 2 HGB).

Die im versicherungsmathematischen Gutachten über die Bewertung der Versorgungsverpflichtungen verwandten Annahmen werden nachfolgend aufgeführt:

Bewertungsverfahren:	Projected Unit Credit Method (PUC Methode)
Sterbetafeln:	"Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck
Rechnungszins:	1,80% p.a.
Gehaltstrend:	0,00% p.a.
Rententrend:	2,00% p.a.
Fluktuation:	0,00% p.a.
Pensionsalter:	65

Die Pensionsrückstellungen wurden pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich bei einer angenommenen Laufzeit von 15 Jahren ergibt, abgezinst (§ 253 Abs. 2 S. 2 HGB).

Die Differenz der Pensionsgutachten zwischen 7 und 10 Jahren (§ 253 Abs. 6 HGB) führt zu einem ausschüttungsgesperrten Betrag in Höhe von EUR 45.645.

Die Verpflichtungen aus den Pensionszusagen werden mit den korrespondierenden Ansprüchen aus dem Deckungsvermögen gemäß § 246 Abs. 2 S. 2 HGB saldiert ausgewiesen. Es ergibt sich demnach für die drei Geschäftsführer ein passiver Überhang in Höhe von EUR 492.193 aus der Saldierung der Verpflichtung in Höhe von EUR 1.751.336 und dem Deckungsvermögen in Höhe von EUR 1.259.143. Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens entspricht dem Buchwert.

Dabei entspricht der handelsrechtliche Zeitwert des Deckungsvermögens dessen steuerlichem Aktivwert.

In der Gewinn- und Verlustrechnung wird entsprechend der Aufwand aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen (EUR 34.347) mit dem Ertrag aus dem Deckungsvermögen (EUR 109.875) unter den Zinserträgen saldiert ausgewiesen.

Für ausstehende Vergütungen nach dem Urheberrechtsgesetz betreffend private Vervielfältigung und Reprographie wurden insgesamt Rückstellungen von EUR 50.373 gebildet.

Die Rückstellung für Drohverluste wurde in Höhe des Erfüllungsbetrags aufgrund einer Zeitwertberechnung der zum Bilanzstichtag noch offenen derivativen Finanzinstrumente der Gesellschaft gebildet.

Die Rückstellung für Gewährleistungsverpflichtungen wurde aufgrund vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung und auf Basis von Erfahrungswerten der Vergangenheit gebildet.

Die Rückstellung für Urlaub und Überstunden wurde auf Basis der entsprechenden Personalunterlagen einschließlich des Arbeitgeberanteils zur Sozialversicherung dotiert.

Im Einzelnen setzen sich die sonstigen Rückstellungen wie folgt zusammen:

	31.05.2023 EUR	31.05.2022 EUR
Drohverluste	4.152.899,00	2.731.637,00
Ausgleichzahlung Umsatzsteuerverfahren	1.700.000,00	0,00
Kundenboni	946.968,00	1.259.772,00
Jahresboni	225.000,00	225.000,00
Gewährleistungen	181.200,00	172.400,00
Resturlaub	172.628,00	156.944,00
Provisionszahlungen	152.417,00	193.606,00
Abschluss und Prüfungskosten	99.542,00	76.792,00
Versicherungen	86.430,00	92.521,00
VG-Wort	64.150,00	95.682,00
Rückstellung ZPÜ (Vervielfältigung)	50.373,00	42.985,00
Aufbewahrung Geschäftsunterlagen	18.900,00	18.900,00
Berufsgenossenschaft	13.686,00	13.291,00
Schwerbehindertenabgabe	5.206,00	4.492,00
Überstunden	3.240,00	3.040,00
Tantiemen	0,00	0,00
Summe	7.872.639,00	5.087.062,00

Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

In den Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen befinden sich EUR 2.322.734,55 (i. Vj. EUR 0,00) sonstige Verbindlichkeiten. Im Übrigen betreffen die Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen den Lieferungs- und Leistungsverkehr.

Die Lieferantenverbindlichkeiten sind durch verlängerten Eigentumsvorbehalt zugunsten der Lieferanten gesichert.

Die Kreditverbindlichkeiten bei der Commerzbank sind über einen Sicherungsübereignungsvertrag gesichert.

Des Weiteren wurde seitens der HOB Holding GmbH ein Schuldbeitritt über 30.000.000 EUR erklärt.

III. Einzelerläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden überwiegend im Handel mit Computerzubehör und Peripheriegeräten erzielt und teilen sich im Berichtszeitraum auf folgende geographische Märkte auf:

	Mio. EUR	%
Inland	542	74,2
Ausland	188	25,8
Summe	730	100

Im Vorjahr betrug der Auslandsanteil 22,8%, der Inlandsanteil entsprechend 77,2%.

Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von EUR 344.005,58 (i. Vj. EUR 161.869,47). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von EUR 261.959,83 (i. Vj. EUR 161.899,04).

Die Erträge und Aufwendungen resultieren im Wesentlichen aus der Bereinigung verjährter Beträge im Kontokorrentbereich (Debitoren/Kreditoren).

Materialaufwand

Der Materialaufwand der Berichtsperiode beträgt EUR 684.233.353,70 (i. Vj. EUR 661.794.559,16).

Abschreibungen

Angaben zu den Abschreibungen sind dem im Anhang aufgeführten Anlagenspiegel zu entnehmen. Die Abschreibungen erfolgten pro rata temporis über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Außerplanmäßige Ab- sowie Zuschreibungen sind nicht vorgenommen worden.

sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen EUR 46.688.499,34 (i. Vj. 32.915.177,30).

Von den Forderungsverlusten i.H.v. EUR 184.970,29 wurden EUR 90.535,53 von der Versicherung erstattet. Die Erträge aus der Erstattung der Versicherung sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.

IV. Sonstige Angaben

Derivative Finanzinstrumente

Die Siewert und Kau Computertechnik GmbH ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich meist um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-) Instrumente. Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente erfolgt zur Absicherung des operativen Geschäfts der Gesellschaft - im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Finanzierung des Liefer- und Leistungsverkehrs mit ausländischen Kunden und Lieferanten. Zur Währungssicherung werden vor allem Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte eingesetzt. Darüber hinaus werden Termingeschäfte auch ohne Bezug zu einem Grundgeschäft vorgenommen.

Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Fluktuationen zu reduzieren, die auf Veränderungen von Wechselkursen zurückgehen.

Ein Preisänderungsrisiko derivativer Finanzinstrumente besteht aufgrund der Schwankungsmöglichkeit der zugrunde liegenden Basisgrößen wie Währungen und Marktpreise. Soweit Derivate zu Sicherungszwecken eingesetzt sind, wird die Möglichkeit von Wertverlusten durch gegenläufige Effekte aus den gesicherten Grundgeschäften kompensiert.

Für Derivate mit positivem Marktwert besteht ein Bonitäts- oder Ausfallrisiko für den Fall, dass die jeweiligen Vertragspartner ihren Erfüllungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Zur Minimierung dieses Risikos werden Kontrakte nur über Banken abgewickelt, die über höchste Bonität verfügen. Die folgende Tabelle enthält eine Aufstellung der zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente:

Devisentermingeschäfte / Forward-Geschäfte / Zinsderivate
Commerzbank AG
Referenz	Währung USD	Endfälligkeit	Stichtag EUR MTM	Bilanzposten
CAF0224009057F02	3.000.000,00	15.06.2023	-404.748,44	Rückstellung
150198643	10.000.000,00	17.11.2023	-17.956,10	Rückstellung
153025034	1.000.000,00	04.04.2024	240.748,53	keine
156584929	15.000.000,00	12.06.2023	-1.885,72	Rückstellung
156870907	5.000.000,00	16.11.2023	-102.906,51	Rückstellung
Referenz	Währung	Endfälligkeit	Stichtag EUR	Bilanzposten
	CHF		MTM
CAF0225020622F02	10.000.000,00	28.05.2024	-836.153,90	Rückstellung
Referenz	Währung TRY	Endfälligkeit	Stichtag EUR MTM	Bilanzposten
CAF0225243972F03	8.000.000,00	31.05.2024	-319.422,84	Rückstellung
Referenz	Währung JPY	Endfälligkeit	Stichtag EUR MTM	Bilanzposten
153860145	760.000.000,00	28.08.2023	-39.634,22	Rückstellung
155796894	788.750.000,00	16.06.2023	-46.315,30	Rückstellung
155908324	789.000.000,00	19.07.2023	-286.222,90	Rückstellung
156586137	731.250.000,00	12.06.2023	-105.804,88	Rückstellung
157242189	732.500.000,00	28.08.2023	-125.977,24	Rückstellung
157396408	726.500.000,00	30.08.2023	-153.334,75	Rückstellung

Devisentermingeschäfte UniCredit Bank AG
Referenz	Währung USD	Endfälligkeit	Stichtag EUR MTM	Bilanzposten
0000150523XO0001	5.000.000,00	14.06.2023	-419,87	Rückstellung
0000270323XO0002	10.000.000,00	27.06.2023	130.705,98	keine
0000060323XO0046	5.000.000,00	06.07.2023	21.936,01	keine
0000240423XO0008	10.000.000,00	24.07.2023	256.413,33	keine
0000171122XO0032	10.000.000,00	17.11.2023	39.859,61	keine
0000210423XO0013	12.000.000,00	27.12.2023	154.759,87	keine
Referenz	Währung EUR	Endfälligkeit	Stichtag EUR MTM	Bilanzposten
MMX_29887435	10.000.000,00	31.03.2025	-538.925,09	Rückstellung
MMX_32395849	5.000.000,00	31.12.2027	-86.020,90	Rückstellung
Referenz	Währung CHF	Endfälligkeit	Stichtag EUR MTM	Bilanzposten
0000280423XD035Y	10.000.000,00	28.04.2024	-912.507,83	Rückstellung
Referenz	Währung JPY	Endfälligkeit	Stichtag EUR MTM	Bilanzposten
0000300523XD042C	600.000.000,00	01.06.2023	-31.090,86	Rückstellung
0000310523XD03JD	1.454.998.951,00	01.06.2023	-16.274,01	Rückstellung
0000190423XO0052	755.000.000,00	19.06.2023	2.915,94	keine
0000280423XO0018	755.000.000,00	04.08.2023	8.522,34	keine
0000170523XO0018	700.000.000,00	17.08.2023	-24.951,06	Rückstellung
0000130223XO0009	1.500.000.000,00	12.10.2023	-74.681,72	Rückstellung
0000020523XO0024	8.000.000,00	02.05.2024	-27.664,71	Rückstellung

Zum Bilanzstichtag erfolgte eine Mark to Market Bewertung (MTM) seitens des jeweiligen Kreditinstituts, wobei ein positives Vorzeichen des Marktwertes einen Gewinn aus Sicht von Siewert & Kau Computertechnik GmbH darstellt und ein negatives Vorzeichen einen drohenden Verlust. Bei drohenden Verlusten wurde eine Drohverlustrückstellung passiviert. Gewinne wurden aufgrund des Realisationsprinzips des § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB nicht angesetzt.

Fremdwährungsumrechnung

Im Zeitpunkt des erstmaligen handelsbilanziellen Ansatzes werden die Forderungen bzw. Verbindlichkeiten und Guthaben in Fremdwährung sowie Valutabestände grundsätzlich zum Anschaffungskurs in Euro angesetzt. Die Folgebewertung wird gemäß § 256a HGB vorgenommen.

Anzahl der Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)

Die Beschäftigtenzahl stellt sich im Berichtszeitraum wie folgt dar:

	2022 / 2023	2021 / 2022
Leitende Angestellte	9	9
Kaufmännische Angestellte ^*	145	134
Teilzeit/Aushilfskräfte	11	8
Summe	165	151
^* davon Auszubildende	18	15
Summe ohne Auszubildende	147	136

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Versicherungsverträgen - unter Berücksichtigung der frühestmöglichen Kündigungsmöglichkeit - beträgt: TEUR 17.601, davon gegenüber verbundenen Unternehmen TEUR 0. Von dem Gesamtbetrag entfallen auf den Zeitraum bis ein Jahr TEUR 1.857 (davon verbundene Unternehmen TEUR 0) sowie auf den Zeitraum von mehr als einem Jahr TEUR 15.744 (davon verbundene Unternehmen TEUR 0).

Haftungsverhältnisse

Seitens der Commerzbank AG ist eine Zollbürgschaft über EUR 37.500,00 an das Hauptzollamt Frankfurt am Main herausgereicht, die die Zahlung der Zoll- und Steuerverpflichtungen durch die Siewert & Kau Computertechnik GmbH besichert. Weiterhin bestehen Bürgschaften für die Mietflächen am Hauptstandort Bergheim in Höhe von EUR 440.000,00 sowie für Büroräume der Siewert & Kau Benelux B.V. in Höhe von EUR 3.630,00.

Zwei Avale der Deutschen Bank AG über insgesamt EUR 200.000,00 besichern Zoll- und Steuerverpflichtungen gegenüber dem Hauptzollamt Köln.

Die Inanspruchnahme aus den Bürgschaften schätzen wir aufgrund der Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der Begünstigten als gering ein. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung erforderlich machen würden, liegen uns nicht vor (§ 285 Nr. 27 HGB).

Latente Steuern

Es ergibt sich ein Aktivüberhang latenter Steuern in Höhe von TEUR 1.555 aus den Pensionsrückstellungen (TEUR 285), aus der Drohverlustrückstellung (TEUR 1.246) und der Stichtagsbewertung von US$/CHF-Debitoren und US$-Kreditoren (TEUR 24). Dieser wurde entsprechend des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt. Bei der Ermittlung wurde ein Steuersatz von 30 % zugrunde gelegt.

Abschlussprüferhonorar

Unter Bezugnahme auf § 285 Nr. 17 letzter Satzteil HGB wird auf die Angabe verzichtet.

Mitglieder der Geschäftsführung

Während des Geschäftsjahres wurden die Geschäfte durch die Geschäftsführer Herr Holger Kau (Bau / Logistik / Service / Personal), Herr Oliver Kau (Einkauf / Verkauf / Finanzen / Backoffice) und Herr Björn Siewert (Einkauf / Verkauf / Technik / Marketing) geführt.

Am 25. Januar 2024 wurde Herr Claus Holzleitner in die Geschäftsführung der Siewert & Kau Computertechnik GmbH bestellt.

Unter Bezugnahme auf § 286 Abs. 4 HGB wird auf die Angabe der Organbezüge nach § 285 Nr. 9 a) und b) verzichtet.

Es bestehen unbefristete, jedoch jederzeit kündbare Darlehen an die Geschäftsführer in Höhe von EUR 1.098.403,29 (i. Vj. EUR 1.500.977,77), die in Höhe von EUR 442.129,40 als Sonderbetriebsvermögen bei dem nahestehenden Unternehmen Siewert & Kau III GmbH & Co. KG dienen. Im Geschäftsjahr wurden insgesamt EUR 402.574,48 zurückgeführt. Der Zinssatz beträgt 1,0 %. Sicherheiten wurden nicht gestellt.

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, haben sich nicht ereignet.

Gewinnverwendung

Der Jahresfehlbetrag für das aktuelle Geschäftsjahr beträgt EUR 223.671,71. Einschließlich des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr in Höhe von EUR 8.316.516,47 und unter Berücksichtigung eines ausschüttungsgesperrten Betrags in Höhe von EUR 45.645,00 hinsichtlich der Pensionsverpflichtungen ergibt sich ein ausschüttbarer Gewinn in Höhe von EUR 8.047.199,76. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Angaben zum Mutterunternehmen

Die HOB Holding GmbH, Bergheim, stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den kleinsten und den größten Kreis der einbezogenen Unternehmen auf und veröffentlicht diesen im elektronischen Bundesanzeiger.

Von der Befreiungsvorschrift des § 291 HGB hinsichtlich der Aufstellung eines Konzernabschlusses und eines Konzernlageberichts auf Ebene der Siewert & Kau Computertechnik GmbH wurde Gebrauch gemacht.

Bergheim, den 30. April 2024

Holger Kau

Oliver Kau

Björn Siewert

Claus Holzleitner

Lagebericht

A. Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft umfasst den Groß- und Einzelhandel mit Gegenständen der Computerperipherie und innovativer Kommunikationstechnik und den Vertrieb von Software und Computertechnik sowie das Betreiben einer Werbeagentur.

Geführt wird das Unternehmen von den Geschäftsführern und mittelbaren Alleingesellschaftern Björn Siewert, Holger Kau und Oliver Kau. Neben dem operativen Geschäft sind die Verantwortlichkeiten wie folgt aufgeteilt.

Björn Siewert: Einkauf / Verkauf / Technik / Marketing

Oliver Kau: Einkauf / Verkauf / Finanzen / Backoffice

Holger Kau: Bau / Logistik / Service / Personal

Der Firmensitz sowie das Zentrallager sind in Bergheim. Darüber hinaus gibt es Vertriebsbüros an mehreren Standorten in Deutschland.

Das Geschäftsjahr beginnt am 01. Juni eines Jahres und endet am 31. Mai des darauffolgenden Jahres.

Die Ertragslage basiert auf Umsätzen von insgesamt rd. EUR 729,8 Mio. (i. Vj. EUR 704,8 Mio.). Der Rohertrag (Umsatz abzgl. Materialaufwand) hat sich zum Vorjahr um EUR 2,6 Mio. auf rd. EUR 45,6 Mio. verbessert (i. Vj. Verschlechterung um EUR 6,1 Mio. auf rd. EUR 43,0 Mio.). Nach Berücksichtigung der Personalaufwendungen, Abschreibungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergibt sich ein EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern) von rund EUR 2,1 Mio. (i. Vj. EUR 8,9 Mio.). Als Jahresfehlbetrag wurden rd. EUR 0,2 Mio. erzielt gegenüber einem Jahresüberschuss von EUR 7,3 Mio. im Vorjahr.

Das Unternehmen konnte seine Erlöse in einem schwierigen Markumfeld steigern, hat aber das prognostizierte Ziel von 6% Wachstum nicht erreicht. Für viele relevante Produktgruppen ist der Markt im vergangenen Geschäftsjahr stark rückläufig gewesen. Das Ende der Corona Sonderkonjunktur hat viele Hersteller unvorbereitet getroffen, wodurch bereits im Frühjahr 2022 deutliche Überkapazitäten im Markt vorhanden waren. Diese konnten im Jahresverlauf teils nur mit hohen Abschlägen verkauft werden, wobei die Vermarktung aufgrund der schwachen Nachfrage deutlich länger als erwartet gedauert hat.

Es gab, bis auf wenige Produkte, keine Verfügbarkeitsprobleme im Channel. Die Lieferketten sind wieder intakt.

Die Überkapazitäten haben auf breiter Front zu Preisverfällen bei Hardware geführt, welche teilweise nicht durch Lagerwertausgleiche der Hersteller gedeckt waren. Insbesondere der anhaltende Preisverfall bei Speicherprodukten, hat beim Unternehmen zu Abwertungen geführt. Die massiven Dollarbewegungen im Laufe des Geschäftsjahres haben die Marge zusätzlich unter Druck gesetzt. Bewegungen von rd. +-14% konnten nicht vollständig durch bisher bewährte Währungssicherungen abgefangen werden. Bei den Frachtraten aus Übersee haben sich die Preise wieder normalisiert, die Containerpreise sind im Jahresverlauf wieder auf das vor Corona Niveau gefallen. Die Frachtraten für den Paket- und Paletten-Versand haben hingegen deutlich zugelegt. Neben den gestiegenen Lohnkosten, primär in der Logistik, durch die Anhebung des Mindestlohnes, sind zudem die Ausgangsfrachtkosten für das Unternehmen deutlich gestiegen. Die Zinssteigerungen der EZB, zur Bekämpfung der Inflation, haben zudem die Refinanzierungskosten von Siewert & Kau deutlich anwachsen lassen. Die verschlechterten Finanzierungsbedingungen konnten erst mit Verzögerung an die Geschäftspartner weitergegeben werden. Die Anpassung der Einkaufskonditionen, in Form von verlängerten Zahlungszielen, hat Zeit in Anspruch genommen. Die Umsätze mit unternehmensrelevanten Produktgruppen haben sich dennoch gegen den negativen Markttrend entwickelt.

Der Computingumsatz war auf Vorjahresniveau - wogegen der weltweite Markt im Q4 2022 um ca.28,5% eingebrochen ist. Der Displaymarkt war für S&K ebenfalls rückläufig, aber etwas besser als der Markt. Im Q1 2023 verzeichneten die Hersteller ein Minus von 19,5% zum Vorjahr. Stärkste Produktgruppe war, wie schon in den Jahren zuvor, der Grafikkartensektor. Insgesamt konnte im Komponentensektor inkl. CPU`s und Mainboards sogar ein leicht verbessertes Ergebnis erzielt werden. Das Projektgeschäft mit Business Kunden entwickelte sich ebenfalls positiv - der Erlös mit Server Storage Produkten wuchs ebenfalls leicht.

Aus Herstellerperspektive ist Asus zum stärksten Partner geworden. Dieser Umstand wird zu Umsatzwachstum mit Asus für alle führen, da sich das Marktpotential auf weniger Firmen konzentriert.

B. Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Vermögenslage

Die Bilanzsumme der Gesellschaft ist gegenüber dem Vorjahresultimo 31.05.2022 um TEUR 9.182 von TEUR 116.023 auf TEUR 106.841 gefallen. Dies entspricht einer Minderung um 7,9 %.

Der Wert des Anlagevermögens verringerte sich um TEUR 101 auf TEUR 887, da die Abschreibungen höher waren als die Zugänge des Geschäftsjahres.

Bei den Finanzanlagen haben sich keine Veränderungen zum Vorjahr ergeben.

Das Umlaufvermögen verminderte sich um TEUR 8.960 auf TEUR 105.861. Die Reduzierung ist im Wesentlichen durch den um TEUR 10.216 niedrigeren Vorratsbestand geprägt (dies entspricht einem Rückgang der Vorräte in Höhe von 14,5 %).

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um TEUR 5.335 auf TEUR 16.572. Dem Anstieg der Forderungen wird weiterhin durch Factoring und konsequentes Forderungsmanagement entgegengewirkt. Daneben ist ein Rückgang bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 3.264 auf TEUR 9.284 zu verzeichnen. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 6.913) und um kurzfristige Darlehen (TEUR 2.371).

Die liquiden Mittel verminderten sich um TEUR 2.611 auf TEUR 10.387, die sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich um TEUR 1.796 auf TEUR 9.327.

Die Rechnungsabgrenzungsposten verminderten sich um TEUR 121 auf TEUR 93.

Das Eigenkapital der Gesellschaft beläuft sich zum 31.05.2023 auf TEUR 8.734 (31.05.2022: TEUR 11.958). Ausgehend vom Stand zum 31.05.2022 entwickelte sich das Eigenkapital im Geschäftsjahr 2022/2023 wie folgt:

Eigenkapital zum 31.05.2021:	TEUR	11.958
Ausschüttungen 22/23:	TEUR	3.000
Jahresfehlbetrag 22/23:	TEUR	224
Eigenkapital zum 31.05.2022:	TEUR	8.734

Die Steuerrückstellungen haben sich im Geschäftsjahr um TEUR 1.874 auf TEUR 786 verringert.

Die sonstigen Rückstellungen sind mit TEUR 7.873 um TEUR 2.786 höher als zum Vorjahresultimo. Die darin enthaltenen größten Positionen decken Drohverluste in Höhe von TEUR 4.153, eine Vergleichszahlung im Zusammenhang mit dem Umsatzsteuernachforderungsverfahren in erwarteter Höhe von TEUR 1.700 und Kundenboni i.H.v. TEUR 947 ab.

Der Bereich der Verbindlichkeiten ist insbesondere durch eine Minderung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 15.671 gekennzeichnet. Die Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 2.931. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betragen TEUR 3.080. Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 7.725 bestehen im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (TEUR 793) und Steuerverbindlichkeiten (TEUR 6.916).

Finanzlage

Die Gesellschaft hat Kredit-Rahmenverträge mit verschiedenen Großbanken geschlossen und verfügt hierdurch über ausreichende kurzfristige Kreditlinien. Der Bestand der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verminderte sich durch den gesunkenen Warenbestand zum Stichtag im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 15.671 auf TEUR 57.372. Die Zahlungsmittel zum 31.05.2023 betragen TEUR 10.387 (31.05.2022: TEUR 12.998).

Alle Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die Gesellschaft hat Factoring Verträge abgeschlossen. Sie nutzt das Factoring zur Liquiditätsverbesserung, Verlagerung des Ausfallrisikos, Verringerung der Kreditversicherungskosten und Verbesserung der Bilanzkennzahlen. Daneben fallen für dieses Instrument aber auch Gebühren an.

Die Gesellschaft ist im Geschäftsjahr 2022/2023 jederzeit liquide und in der Lage gewesen, ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Die Investitionen des Geschäftsjahres erfolgten ansonsten im Wesentlichen in die Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Ertragslage

Für das Geschäftsjahr 2022/2023 weist die Siewert & Kau Computertechnik GmbH einen Jahresfehlbetrag von TEUR 224 aus, gegenüber einem Jahresüberschuss von TEUR 7.300 im Vorjahr.

Die einzelnen Ergebniskomponenten stellen sich wie folgt dar:

Die Umsatzerlöse sind für die Siewert & Kau Computertechnik GmbH der wesentliche finanzielle Leistungsindikator und betragen 729,8 Mio € (i. Vj. 704,8 Mio €). Der Anstieg von rund 3,6 % liegt damit unter dem im Vorjahr prognostizierten Wachstum von 6,0%.

Die Umsatzerlöse verteilen sich hauptsächlich auf die folgenden Produktbereiche:

Komponenten inkl. Storage Produkte - wie CPU, Motherboards, VGA, Memory, Festplatten und SSD rd. 304 Mio.€, Peripherieprodukte inkl. Drucker, Displays und Consumables und Netzwerke mit rd. 288 Mio.€, Computing inkl. Server und professional Storage mit rd. 104 Mio.€.

Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf TEUR 16.634 (i. Vj. TEUR 9.921) und beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Währungskursdifferenzen und aus Termingeschäften.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf TEUR 48.388 (i. Vj. TEUR 32.915). Der Anstieg zum Vorjahr ergibt sich im Wesentlichen aus höheren Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen/Termingeschäften.

Der Materialaufwand liegt mit TEUR 684.233 bei rund 93,8 % (i. Vj. 93,9 %) der Umsatzerlöse. Die Materialeinsatzquote ist damit planmäßig.

Der Personalaufwand beträgt TEUR 11.434 nach TEUR 10.777 im Vorjahr und das Finanzergebnis liegt bei TEUR ./. 1.934 (i. Vj. TEUR ./. 655).

Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Das Unternehmen konnte nur verzögert auf die fundamental geänderten Marktbedingen reagieren. Die historischen Zinsanhebungen in sehr kurzer Zeit konnten nur schrittweise in den Kalkulationen berücksichtigt werden. Die parallel aufkommenden Verwerfungen am Markt, haben die Ertragslage zusätzlich belastet. Die anhaltend hohe Inflation und Konsumschwäche gepaart mit einem Preisverfall auf breiter Front, haben die Erträge deutliche sinken lassen. Strategisch relevante Partnerschaften konnten aber trotz widriger Marktbedingungen aufgebaut werden. Mit einem großen Teil der Lieferanten wurde ein verlängertes Zahlungsziel vereinbart. Fracht- sowie Finanzierungskosten wurden in mehreren Stufen in die systemseitige Kundenkalkulation implementiert.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Im gesamten Geschäftsjahr wurden mehr Artikel als im Vorjahr umgeschlagen. Der Average Selling Price (ASP) über alle Produkte verringerte sich im GJ 22/23.

Die Gesellschaft verfügt über ein nachhaltiges Vertrauen bei Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Die weitere Pflege und Verbesserung der Beziehungen zu diesen Stakeholdern sowie die Beibehaltung und Weiterentwicklung der hohen Produkt- und Servicequalität repräsentieren die wichtigsten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren.

Die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren werden nicht zur internen Steuerung herangezogen.

C. Chancen- und Risikobericht

Chancen

Die drastisch veränderten Bedingungen am Finanzierungsmarkt dürften sich im Laufe des Geschäftsjahres beruhigen und die Zinsen könnten bereits im Jahr 2024 wieder leicht sinken. Die allgemein gestiegen Kosten werden am Markt auf breiter Front akzeptiert werden, da sämtliche Markteilnehmer davon gleichermaßen betroffen sind. Längerfristige Vertriebsabkommen werden dadurch wieder profitabler und ermöglichen mehr nachhaltiges Geschäft. Neben der allgemein rückständigen Digitalisierung werden Themen wie KI den Bedarf nach aktueller Hardware antreiben. Die Inflation wird im Jahresverlauf vermutlich sinken und die Konsumenten haben durch höhere Lohnabschlüsse mehr Geld zur Verfügung. Das dürfte sich positiv auf das Konsumverhalten auswirken und am Markt für eine Nachfragebelebung sorgen. Erste betriebliche Anschaffungen aus der Coronazeit laufen zudem im nächsten Jahr aus der Abschreibung - hier könnte ebenfalls ein Nachfrageimpuls entstehen.

Risiken

Die Geschäftspolitik der Siewert & Kau Computertechnik GmbH ist darauf ausgerichtet, den Unternehmenswert langfristig zu steigern. Um dies zu erreichen, müssen die sich am Markt bietenden Chancen unter sorgsamer Abwägung der damit verbundenen Risiken ergriffen werden.

Ziel der Risikopolitik ist es, das Chance-Risiko-Verhältnis unter Vermeidung bestandsgefährdender Risiken zu optimieren. Dabei unterliegt das systematische Risikomanagement direkt der Verantwortung der Geschäftsführung. Die Identifikation und Kommunikation von Risiken erfolgen durch die Geschäftsführung der operativen Einheiten sowie der leitenden Angestellten.

Die für die Siewert & Kau Computertechnik GmbH bestehenden Risiken werden unternehmensweit einheitlich identifiziert, bewertet, kommuniziert und gegebenenfalls begrenzt. Zur Ermittlung von Risiken bedienen wir uns verschiedener Methoden wie der Beobachtung von branchenspezifischen und gesamtwirtschaftlichen Risikoindikatoren oder der Analyse der Beschaffungs- und Absatzmärkte.

Die Risikoidentifizierung wird als Aufgabe aller Mitarbeiter angesehen. Sie wird durch flache Hierarchien und eine von der Geschäftsführung vorgelebte, offene Kommunikationskultur hinsichtlich potenzieller Risiken gefördert.

Die aktuelle Wirtschaftslage stellt ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens dar. Es besteht das Risiko einer sich verfestigenden Rezession bzw. Stagflation, wodurch die Konsumnachfrage sowie die Investitionsneigung von Unternehmen negativ beeinflusst werden kann. Steigende Kosten und Löhne, die marktbedingt nicht vollständig weitergegeben werden können, schmälern den Unternehmensgewinn.

Als besonderes unternehmensspezifisches Risiko ist die geringe Marge im IT-Handel zu nennen. Zudem führen teils sehr kurze Produktzyklen zu Preisverfällen am Markt, welche vom Unternehmen abgefangen werden müssen. Diese sind zwar größtenteils durch sog. "Stockprotection" seitens der Hersteller abgesichert, können aber nicht bei allen Produktgruppen völlig ausgeschlossen werden.

Daneben stellen nicht völlig auszuschließende Ausfälle bei den (weitgehend versicherten) Kundenforderungen sowie mögliche Belastungen aus Fremdwährungsgeschäften besondere Risiken dar. Die Gesellschaft hat zur Risikoreduzierung eine Warenkreditversicherung abgeschlossen, über die ein Großteil der Forderungen abgesichert sind. Daneben vergibt die Gesellschaft für nicht versicherbare Kunden geringe Kreditlimits oder liefert nur gegen Vorauskasse. Zur Absicherung des Ausfallrisikos aus den Forderungen gegen größere Kunden hat die Gesellschaft Factoring Verträge abgeschlossen.

Im US-Dollarbereich wird den Risiken, wenn angebracht, durch den Einsatz von Währungstermingeschäften entgegengesteuert. Als derivative Finanzinstrumente werden Devisentermin- und Optionsgeschäfte zur Absicherung gegen das Zahlungsstromänderungsrisiko aus Währungskursschwankungen - im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Finanzierung des Liefer- und Leistungsverkehrs mit ausländischen Kunden und Lieferanten - eingesetzt. Abgesichert wird die Nettoposition der Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten. Bilanzielle Bewertungseinheiten bestehen nicht. Darüber hinaus werden Termingeschäfte auch ohne Bezug zu einem Grundgeschäft vorgenommen. Die Kontrakte werden nur über Banken abgewickelt, die über höchste Bonität verfügen. Mögliche Belastungen aus diesen Fremdwährungsgeschäften stellen grundsätzlich Risiken dar. Art und Umfang der zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente sind im Anhang angegeben.

Am 28.06.19 hat sich die Zentralstelle für private Überspielrechte (ZPÜ) mit dem Branchenverband Bitkom über eine Festsetzung der Vergütungssätze für USB-Sticks und Speicherkarten geeinigt.

Diese Einigung betrifft die Zeiträume ab dem 01.07.2012 und ist auf Unternehmensseite vollumfänglich durch entsprechende Rückstellungen gedeckt.

Bestandsgefährdendes Risiko