hvv Hamburger Verkehrsverbund Gesellschaft mbH

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

hvv HAMBURGER VERKEHRSVERBUND GESELLSCHAFT MBH, HAMBURG

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

1.1. Allgemeine Grundlagen

Eine Fahrkarte, ein Tarif und ein abgestimmtes Verkehrsangebot, das sind die Vorteile eines Verkehrsverbundes und nach diesem Prinzip arbeitet auch der Hamburger Verkehrsverbund (hvv). Zur Umsetzung dieser Aufgabe wurde die hvv GmbH gegründet. Heute übernimmt die hvv GmbH für drei Bundesländer, acht Kreise und Landkreise, 27 Verkehrsunternehmen und rund 3,6 Mio. Einwohner das Management des gesamten Verkehrsangebotes, d. h. für alle Bus-, Fähr- und Schienenverkehrsleistungen im hvv.

1.2. Fahrgast- und Einnahmenentwicklung des Verbundes

Die von der Bundesregierung und den Bundesländern beschlossene Einführung des Deutschlandtickets zum 01.05.2023 führte zu einem deutlichen Nachfrageplus bei der Fahrgastnachfrage im Jahr 2023 gegenüber dem Jahr 2022. Die Fahrgastzahl (Linienfahrgäste) im Jahr 2023 ist gegenüber dem Vorjahr von 914,1 Millionen auf schätzungsweise 1.050,0 Millionen gewachsen. Dies bedeutet einen Anstieg um 14,9 Prozent bzw. 135,9 Millionen Fahrgästen. Wegen der Einführung des Deutschlandtickets zum Preis von 49 Euro pro Monat und der damit einhergehenden Reduzierung aller bisherigen Fahrkartenpreise im Abonnement und im Großkundenabonnement auf monatlich 49 Euro mit anschließender Bereinigung überflüssiger Fahrkartensegmente wurden zwar weniger Einnahmen ab Mai 2023 im Vergleich zu den Monaten Januar bis April 2023 erzielt. Jedoch war das Vorjahr 2022 von der dreimonatigen Einführung einer Monatskarte (Juni bis August) zum Preis von 9 Euro und der damit einhergehenden Reduzierung aller Fahrkartenpreise auf dieses niedrige Niveau geprägt, so dass im Gesamtjahr 2023 die Fahrgeldeinnahmen gegenüber dem Vorjahr von 621,1 Millionen Euro auf geschätzt etwa 745,0 Millionen Euro steigen, was einem Zuwachs von 19,9 Prozent bzw. 123,9 Millionen Euro entspricht.

Mit den vorläufigen Daten kann eine äußerst positive Bilanz zum hvv Deutschlandticket gezogen werden. Bis zum 31.12. sind im hvv insgesamt 912.000 der bundesweit gültigen Tickets verkauft worden. Darin enthalten sind:

•	606.000 Deutschlandtickets für Jedermann/-frau
•	287.000 Deutschlandtickets als Jobtickets
•	19.000 Studierende, die ein deutschlandweit gültiges Upgrade zum Semesterticket erworben haben.

Alle Abos zusammengenommen waren damit Ende Dezember 1.046.000 Menschen mit einer hvv Zeitkarte unterwegs. Der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2019 (786.000 Abos) wurde damit deutlich übertroffen. Seit Einführung des Deutschlandtickets ab Mai 2023 sind allein ca. 336 Tsd. Abo-Nutzende hinzugekommen.

1.3 Organisatorische Struktur

Die hvv GmbH ist in ein sogenanntes Drei-Ebenen-Modell eingebunden. In dieser Aufgabenteilung wird von der politischen Ebene die Aufgabenträger- und Bestellerfunktion für den ÖPNV wahrgenommen. In deren Auftrag übt die hvv GmbH Regie- und Managementfunktionen aus. Die Verkehrsunternehmen sind für die Erstellung der Leistung verantwortlich. Ihre Arbeit wird im Hinblick auf ein integriertes, für die Kundschaft leicht zugängliches Angebot vom hvv koordiniert.

Die verantwortlichen Gebietskörperschaften (Aufgabenträger), als Gesellschafter der hvv GmbH, finanzieren den entstehenden Aufwand der hvv GmbH in Form eines Fehlbetragsausgleichs. Im Rahmen des jährlich erstellten Wirtschaftsplanes werden dem Aufsichtsrat die Projektschwerpunkte zur Genehmigung vorgelegt. Im Aufsichtsrat der hvv GmbH wird nicht nur die Gesellschaft kontrolliert, sondern es werden auch die wesentlichen Entwicklungen der Nahverkehrspolitik im hvv Gebiet diskutiert.

Der zweite wesentliche Finanzierungsblock besteht aus Beiträgen der Verkehrsunternehmen, die dauerhafte zentrale Verbundtätigkeiten beauftragen.

Als Plattform zur Erfüllung der umfangreichen Koordinations-, Führungs- und Steuerungsaufgaben im Verbund stehen im Wesentlichen Gremien, wie die Aufgabenträgerversammlung und der Unternehmensbeirat mit den angeschlossenen Arbeitskreisen sowie der Fahrgastbeirat der hvv GmbH zur Verfügung. In überregionalen Gremien vertritt die Gesellschaft die Interessen der Aufgabenträger des ÖPNV im Verbundgebiet.

Ferner werden von der hvv GmbH verbundübergreifende operative Leistungen erbracht, die von den beteiligten Verbundverkehrsunternehmen (VVU) getragen werden.

Zentrale Verbundaufgaben der hvv GmbH (ZVH):

•	Verkehrserhebung
•	Haltestellenumfeld-Koordination
•	Einnahmenaufteilung
•	Qualitätssteuerung Vertrieb
•	Kundendialog
•	Baustellenkoordination
•	Marktkommunikation
•	Verkehrsmodell
•	eTicketing
•	hvv Garantie
•	Einnahmensicherung
•	de Portal
•	Social Media
•	Qualitätssteuerung Projekt
•	Verbundweite Datenplattform

Im Jahr 2023 hat der hvv gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen, die Zentrale Verbundaufgaben übernehmen, den Auftrag erhalten die bestehenden Geschäftsfelder zu überarbeiten und zu Clustern. Die neue Struktur wird ab 2024 umgesetzt.

Entsprechend dem Gesellschaftsvertrag besteht die Geschäftsführung aus zwei Personen, welche die Gesellschaft gemeinsam vertreten. Eine Geschäftsanweisung regelt die Zusammenarbeit in der Geschäftsführung.

Das Unternehmen untergliedert sich in folgende Bereiche und Stabsstellen:

1.4. Personal

Die Kapazitäten der Personalressourcen werden auf Basis der Vollzeitäquivalente (VZÄ) ermittelt, um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Im Jahresdurchschnitt beträgt die Personalkapazität bei der hvv GmbH ohne Berücksichtigung von geringfügig Beschäftigten und Aushilfen 85 Vollzeitäquivalente (Vorjahr 80 VZÄ).

Der Personalbestand weist zum Stichtag 31.12.2023 insgesamt 87,00 VZÄ (inkl. Geschäftsführung) aus. Hiervon waren 33,75 Vollzeitäquivalente drittfinanziert (ZVH, Elternzeit, etc.). Daraus resultiert, dass der bestehende Stellenplan für das Geschäftsjahr 2023 von 65 genehmigten Planstellen zum 31.12.2023 nicht überschritten wurde.

Die Anzahl der Teilzeitkräfte beträgt zum Ende des Geschäftsjahres 21 Mitarbeitende (hiervon 14 weiblich), dies entspricht 15,00 Vollzeitäquivalente (hiervon 9,30 VZÄ weiblich).

Des Weiteren waren 9 Einsatzkräfte (hiervon 4 weiblich) auf Stundenbasis für Zählungen und Befragungen am 31.12.2023 beschäftigt, die im Rahmen der ZVH-Aufgaben finanziert wurden.

Personelle Kapazität (VZÄ)

	31.12.2023	31.12.2022	Veränderung
vollzeitbeschäftigt:
weiblich	25,00	24,00	1,00
männlich	47,00	43,00	4,00
teilzeitbeschäftigt:
weiblich	9,30	10,93	-1,63
männlich	5,70	5,90	-0,20
Gesamt	87,00	83,83	3,17

Teilzeit im Blockmodell

Zum 31.12.2023 befanden sich zwei Beschäftigte in der Ansparphase der Teilzeit im Blockmodell. Eine beschäftigte Person befand sich in der Freistellungsphase.

Schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte Mitarbeitende

Die Beschäftigungsquote Schwerbehinderter betrug zum Stichtag 31.12.2023 4,55 % (4,0 Personen). Die gesetzliche Pflichtquote lag für die Gesellschaft bei 4,39 Personen. Somit ist für 2023 eine Ausgleichsabgabe in Höhe von 700 EUR zu entrichten.

Elternzeit

Am Jahresende befand sich eine Mitarbeitende in Elternzeit.

Aus- und Weiterbildung

Die Ausbildungsstellen mit dem Ausbildungsziel "Kauffrau für Marketingkommunikation" und "Kauffrau für Büromanagement" waren im Jahr 2023 besetzt. Ebenso hat die hvv GmbH 2023 wieder das FÖJ ("Freiwilliges Ökologisches Jahr") unterstützt und eine Einsatzstelle für ein ökologisches Bildungsjahr besetzt.

Arbeitnehmervertretung

Die Belegschaft wird durch einen Betriebsrat vertreten. Es besteht eine ungekündigte Betriebsvereinbarung, die in Anlehnung an den Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst der deutschen Länder die linearen Gehaltsanhebungen übernimmt.

2. Ablauf des Geschäftsjahres

Das Geschäftsjahr 2023 war maßgeblich von der Einführung des bundesweit gültigen Deutschlandtickets geprägt. Diese war ursprünglich zum 1.1.2023 geplant und wurde dann aufgrund andauernder politischer Diskussionen auf den 1.5.2023 verschoben. Bis kurz vor der Einführung und auch noch danach waren viele Detailfragen ungeklärt und bedurften einer kurzfristigen und flexiblen Steuerung in vielen Geschäftsbereichen.

Neben der Wahrnehmung der Basisaufgaben der Gesellschaft fanden im Berichtsjahr u.a. folgende Aktivitäten statt:

•	Intensive Mitgestaltung in Entstehung des Deutschlandtickets auf Bundesebene durch Beteiligung in zahlreichen Gremien/Arbeits- und Unterarbeitsgruppen gemeinsam bzw. in Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg
•	Radikale Vereinfachung des hvv Zeitkarten-Sortiments auf Basis des Deutschlandtickets inkl. intensiver Marktforschung zur Begleitung der Produktneueinführungen
•	Neuaufstellung des Zeitkartenvertriebs für Jobtickets, Deutschlandtickets über die hvv switch-App und das Semesterticket-Upgrade für Studierende inkl. Abschaffung von Redundanzen in den Vertriebsstrukturen im Jedermann/-frau Segment
•	Umfassende Werbekampagnen und Marketing-Maßnahmen begleitend zur Einführung des hvv Deutschlandtickets inkl. Einführung des Loyalitätsprogramms hvv Plus zur Bindung der Zeitkarten-Abo-Nutzenden
•	Erarbeitung möglicher Modelle für eine Bartarif-Reform passend zum restlichen hvv-Tarif
•	Ausarbeitung und Verabschiedung einer hvv Vertriebsstrategie
•	Umsetzung umfassender Maßnahmen zur Reduktion der Schwarzfahrerquote
•	Auszug aus alter Mietung inkl. ordnungsgemäßer Rückgabe der ehemaligen Flächen und Bezug einer Interimsfläche, aufgrund verzögerter Übergabe der neuen Mietung; Komplette Planung, Konzeption, Beschaffung und Umsetzung der neuen Flächen
•	Ablösung des bisherigen Personal-Abrechnungstools zur Sicherstellung einer korrekten Gehaltsabrechnung
•	Begleitung der Einführung des neuen S-Bahn-Liniennetzes
•	Koordinierung der Abstimmungen der Bundesländer zur Erarbeitung eines übergreifenden und zukunftsgerichteten Metrotakts
•	Detaillierte Aufarbeitung des Störungsfalls S-Bahn Elbbrücken
•	Aufarbeitung der Abrechnung des Verkehrsvertrags zwischen S-Bahn Hamburg und BVM seit 2019
•	Einführung der Anschlusssicherung im Falle von Verspätungen an prioritären Umstiegs- und Verknüpfungsstellen
•	Koordination der Maßnahmen zur vollständigen Barrierefreiheit nach dem PBefG
•	Einführung von hvv Any mit einer eigenständigen App (Check-in / Be-out)

Sofern mit den Rahmenbedingungen der Gesellschaft vereinbar, wurden Erträge von Dritten erwirtschaftet. Der geplante Fehlbetragsausgleich wurde im Geschäftsjahr um 0,8 % unterschritten und liegt 30,3 % über dem Wert des vorangegangenen Jahres.

Nachfolgende Aufstellungen geben einen Überblick über die Entwicklung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft zum Vorjahr.

2.1. Ertragslage

Zur Darstellung der Ertragslage dient die folgende auf der Grundlage der handelsrechtlichen Gewinn- und Verlustrechnung erstellte und nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gegliederte Ergebnisrechnung.

	2023		2022		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Umsatzerlöse	12.555	55,8	9.301	55,2	3.254
Erstattung der Gesellschafter	9.597	42,6	7.365	43,7	2.232
Sonstige betriebliche Erträge	357	1,6	185	1,1	172
► Betriebsertrag	22.509	100	16.851	100,0	5.658
Materialaufwand	-8.585	-38,1	-5.882	-34,9	-2.703
Personalaufwand	-8.186	-36,4	-7.357	-43,6	-829
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte	-528	-2,4	-433	-2,6	-95
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-4.526	-20,1	-3.095	-18,4	-1.431
Zins- / Skontoergebnis	86	0,4	-62	-0,4	148
► Ergebnis vor Steuern	770	3,4	22	0,1	748
Ertragsteuern	-769	-3,4	-20	-0,1	-749
Gewinnunabhängige Steuern	-1	0,0	-2	0,0	1
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag	0	0	0	0	0

Der Anstieg der Umsatzerlöse ist im Vergleich zur Vorperiode im Wesentlichen auf höhere Aufwendungen und somit auch Weiterberechnungen für die ZVH Geschäftsfelder Marktkommunikation und eTicketing zurückzuführen, welche im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Einführung des Deutschlandtickets verursacht wurden. Zudem wurden neue Geschäftsfelder wie hvv.de Portal, Social Media und DIVA gegründet bzw. ausgegliedert und mit eigenem Budget ausgestattet.

Im Einzelnen setzen sich die Umsatzerlöse von Dritten wie folgt zusammen:

	2023 TEUR	2022 TEUR
Marktkommunikation	5770	4.756
Verkehrserhebung	472	683
Einnahmenaufteilung	735	641
eTicketing	2897	1.519
Haltestellenumfeld-Koordination	226	214
Kundendialog	442	286
Einnahmensicherung	115	207
Qualitätssteuerung Projekt	204	147
Qualitätssteuerung Vertrieb	34	25
Baustellenkoordination	100	100
Verkehrsmodell	59	54
hvv Garantie	298	236
Verbundweite Datenplattform (DIVA)	58	0
Social Media	437	0
hvv.de Portal	513	0
KompetenzCenter IT	0	140
Sonstige Umsatzerlöse	150	211
Miet- und Dienstleistungsverträge mit der KCW GmbH und Jens Verlaat Sales GmbH	45	68
Kostenerstattungen Verbündekooperation	0	14
Umsatzerlöse	12.555	9.301

Die sonstigen Umsatzerlöse beinhalten im Berichtsjahr 2023 im Wesentlichen die Beteiligung der Kreise und Landkreise an der Marktforschungsstudie "Mobilität in Deutschland (MID) 2023" und Veräußerungen im Rahmen der Entmietung.

Bereich	Aufwand TEUR	Ertrag TEUR	Ausgleichsbetrag TEUR
Regie	10.480	883	9.597
Marktkommunikation	5.779	5.779	0
Verkehrserhebung	473	473	0
Einnahmenaufteilung	759	759	0
eTicketing	2.907	2.907	0
Haltestellenumfeld-Koordination	225	225	0
Kundendialog	450	450	0
Einnahmensicherung	115	115	0
Qualitätssteuerung	34	34	0
Baustellenkoordination	100	100	0
Verkehrsmodell	59	59	0
hvv Garantie	299	299	0
Social Media	436	436	0
hvv.de Portal	557	557	0
Gesamt	22.673	13.076	9.597
zuzüglich 19 % USt			1.823
Gesamt Erstattung der Gesellschafter			11.420

Der handelsrechtliche Aufwandsüberschuss der Gesellschaft wird durch die gesellschaftsvertraglich festgelegte Erstattung der Gesellschafter (Aufwandsausgleich) gedeckt. Der Fehlbetragsausgleich wird zur Deckung von 42,3 % des Gesamtaufwandes des Unternehmens benötigt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Berichtsjahr 2023 unter anderem Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erlöse aus dem Verkauf von Anlagegütern und periodenfremde Erträge.

Der Materialaufwand beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für Marketing- und Werbemaßnahmen, bezogene Fremdarbeiten und Fremdleistungen. Diese dienen der Wahrnehmung der zentralen Verbundaufgaben, die an die VVU weiterbelastet werden. Der gestiegene Materialaufwand hängt im Wesentlichen mit dem erhöhten Werbebudget und den Kosten im Rahmen der Einführung des Deutschlandtickets (Chipkarten) zusammen.

Der gestiegene Personalaufwand ist hauptsächlich begründet durch einen höheren Personalbestand.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalteten Büromieten, Kosten für Fremdarbeiten, IT- und Softwarewartung, Beiträge und Versicherungen sowie weitere Verwaltungskosten. Die gestiegenen Aufwendungen zum Vorjahr resultieren aus höheren Aufwendungen für Fremdarbeiten, gestiegenen IT-Kosten und Anlagenabgängen.

Unter der Position Zins- / Skontoergebnis werden insbesondere Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit den Rückstellungsverpflichtungen ausgewiesen. Für das Jahr 2023 sind gegenüber dem Vorjahr ganzjährig Zinserträge für die Einlagen bei der HGV generiert worden.

Ein Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag ist, gesellschaftsvertraglich bedingt, grundsätzlich ausgeschlossen.

2.2. Finanzlage

Die Kapitalflussrechnung zeigt nachfolgend die finanzielle Entwicklung und die Liquidität:

	2023 TEUR	2022 TEUR
Periodenergebnis (vor Aufwandsausgleich der Gesellschafter)	-9.597	-7.365
Abschreibung (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens	528	433
Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	172	0
Abnahme (-)/Zunahme (+) der langfristigen Rückstellungen	466	77
Abnahme (-)/Zunahme (+) der sonstigen Rückstellungen	1.171	293
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zugeordnet sind	-918	-745
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zugeordnet sind	1.579	-2.121
► Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-6.599	-9.428
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Anlagevermögen	-988	-197
► Cash Flow aus der Investitionstätigkeit	-988	-197
Einzahlungen aus Zuschüssen	1.488	0
Ertragswirksame Erstattungen der Gesellschafter	9.597	7.365
► Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit	11.085	7.365
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	3.498	-2.260
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	3.441	5.701
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	6.939	3.441

Im Geschäftsjahr 2023 war die Zahlungsfähigkeit jederzeit gegeben.

Die flüssigen Mittel des Finanzmittelfonds sind bei der HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH (HGV) als Tagesgelder angelegt (6.200 TEUR), sowie Bestandteile der Geschäftskonten bei der Hamburger Sparkasse AG (738 TEUR) und der Kasse (1 TEUR).

2.3. Vermögenslage

In der folgenden Übersicht zur Vermögenslage sind die einzelnen Posten der Bilanz nach wirtschaftlichen und finanziellen Gesichtspunkten zusammengefasst. Die Guthaben bei der HGV sind den sonstigen Vermögensgegenständen zugeordnet.

	31.12.2023		31.12.2022		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände	733	6,2	835	11,8	-102
Sachanlagen	593	5,1	203	2,9	390
► Anlagevermögen	1.326	11,3	1.038	14,7	288
Fertige Erzeugnisse / Waren	574	4,9	263	3,8	311
Liefer- und Leistungsforderungen	1.630	13,8	1.844	26,1	-214
Sonstige Vermögensgegenstände	7.201	61,2	3.037	43,0	4.164
Flüssige Mittel	739	6,3	741	10,5	-2
► Umlaufvermögen	10.144	86,2	5.885	83,4	4.259
Rechnungsabgrenzungsposten	293	2,5	136	1,9	157
Gesamtvermögen	11.763	100	7.059	100,0	4.704
Gezeichnetes Kapital	60	0,5	60	0,9	0
► Eigenkapital	60	0,5	60	0,9	0
Sonderposten für Zuschüsse	1.488	12,7	0	0,0	1.488
► Sonderposten	1.488	12,7	0	0,0	1.488
Pensionsrückstellungen	4.437	37,7	3.930	55,7	507
Teilzeit im Blockmodell	152	1,3	191	2,7	-39
Jubiläumsrückstellungen	175	1,5	177	2,5	-2
► Längerfristiges Fremdkapital	4.764	40,5	4.298	60,9	466
Steuerrückstellungen	584	5,0	0	0,0	584
Übrige Rückstellungen	1.555	13,2	968	13,7	587
Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten	1.370	11,6	938	13,3	432
Verbindlichkeiten aus Aufwandsausgleich	88	0,7	659	9,3	-571
Übrige Verbindlichkeiten	1.854	15,8	136	1,9	1.718
► Kurzfristiges Fremdkapital	5.451	46,3	2.701	38,2	2.750
► Fremdkapital	10.215	86,8	6.999	99,1	3.216
Gesamtkapital	11.763	100	7.059	100	4.704

Die Investitionen im Bereich der immateriellen Vermögensgegenstände (335 TEUR) bestanden hauptsächlich aus Softwareanpassungen für die Einführung des Deutschlandtickets sowie Weiterentwicklungen der Haltestellendatenbank, der Visum-Software und der Software ROADS.

Die Entwicklung der Sachanlagen beinhaltet Investitionen in die neue Mietfläche. Mit dem Bezug der neuen Räumlichkeiten und der Umsetzung des neuen Raumkonzeptes erfolgten Erneuerungen bei den IT-Hardwarekomponenten (WLAN-Netz und Monitore) sowie Investitionen bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung. Das Unternehmen verfügt neben 3 Personenwagen und den üblichen Betriebs- und Geschäftsausstattungen eines Bürounternehmens über kein weiteres Sachanlagevermögen.

Die Fertigen Erzeugnisse / Waren weisen hauptsächlich den Bestand an Chipkarten für den Betrieb des eTicketings aus. Im Zusammenhang mit der Umstellung auf das Deutschlandticket, hat eine höhere Beschaffung stattgefunden.

Die Liefer- und Leistungsforderungen resultieren aus der Jahresendabrechnung der im Geschäftsjahr durch die Gesellschaft erbrachten und gesondert gegenüber den VVU abgerechneten Leistungen der ZVH, die keine Abschlagszahlungen geleistet hatten.

Es bestehen keine Forderungen aus Aufwandsausgleich für die hvv GmbH.

Die Position sonstige Vermögensgegenstände beinhaltet im Wesentlichen das bei der HGV angelegte Tagesgeld (6.200 TEUR) und aus Steuererstattungsansprüchen (962 TEUR) gegenüber der FHH (Gesellschafter).

Die flüssigen Mittel setzen sich aus Kassenbeständen und Guthaben bei Kreditinstituten zusammen.

Die Eigenkapital quote liegt bei 0,5 % bei einer Erhöhung der Bilanzsumme um 66,6 %. Durch die gesellschaftsvertraglich vereinbarte Verlustausgleichsverpflichtung sowie adäquate unterjährige Abschläge auf die endgültige Ausgleichsverpflichtung, ist die geringe Kapitalausstattungsquote zu rechtfertigen.

Der Sonderposten für Dauerschuldverhältnisse beinhaltet Zuschüsse für langfristige Vertragsverhältnisse, welche im Zusammenhang mit dem Abschluss eines Mietverhältnisses stehen. Die Auflösung erfolgt über die Restlaufzeit des bisherigen Mietverhältnisses am vorherigen Standort.

Die Pensionsverpflichtungen gegenüber drei ehemaligen Geschäftsführern sowie für eine weitere Person im Ruhestand bedingen die Pensionsrückstellungen. Im Berichtsjahr wurden 226 TEUR in Anspruch genommen. Dem gegenüber steht eine Zuführung von 733 TEUR. Den Verpflichtungen für Pensionszusagen steht Betriebsvermögen in Form der Anlage bei der HGV und den Guthaben bei Kreditinstituten gegenüber.

Die übrigen Rückstellungen betreffen Urlaubsrückstellungen (238 TEUR), ausstehende Lieferantenrechnungen (986 TEUR), Mehrarbeitsrückstellungen (89 TEUR), ausstehende Betriebskostenabrechnungen (14 TEUR), Aufstellungs- und Prüfungskosten für den Jahresabschluss und Steuerberatung (21 TEUR), Prüfungskosten der Einnahmenaufteilung (27 TEUR) und sonstige Rückstellungen (180 TEUR).

Die Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten ergeben sich aus Leistungsabrechnungen im laufenden Betrieb. Aufgrund einer geringeren Etatausschöpfung im Geschäftsjahr führt dies zu Verbindlichkeiten gegenüber den VVU. Dies betriff ausschließlich die Unternehmen, die Abschlagszahlungen geleistet haben.

Die Verbindlichkeiten aus Aufwandsausgleich entstehen aus dem Unterschiedsbetrag zwischen Vorauszahlungen der Gesellschafter im Geschäftsjahr gemäß der Planung / Hochrechnung und den der hvv GmbH auszugleichenden Aufwendungen nach Feststellung des Jahresergebnisses.

Die übrigen Verbindlichkeiten ergeben sich hauptsächlich aus kreditorischen Debitoren, aus Verbindlichkeiten gegenüber Behörden der FHH, aus Steuern und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

3. Umweltbericht

Der aktive Schutz unserer Umwelt wird als ganzheitliche Aufgabe der Unternehmensführung sowie als Bestandteil der Unternehmenskultur gelebt.

Die hvv GmbH handelt, soweit es im Rahmen eines Bürobetriebes möglich ist, ökologisch (Einsatz von Öko-Strom; energiesparender Beleuchtung; Recyclingpapier) und fair (Einsatz von fair gehandelten Verbrauchsmaterialien). Ferner fördert die hvv GmbH im Sinne eines innerbetrieblichen Mobilitätsmanagements gezielt die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Durch die Bereitstellung des Deutschland-Tickets (hvv Jobticket) legen die Mitarbeitenden das Gros dienstlicher Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Ebenso wird die Nutzung des Fahrrades unterstützt, in dem am Dienstort u.a. witterungsgeschützte, abschließbare Abstellanlagen zur Verfügung gestellt werden. Auch werden Diensträder bereitgehalten.

Die Stellung des hvv als der wesentliche Partner im Mobilitätsverbund in der Region Hamburg wird durch eine Vielzahl von Aktivitäten der Verbundgesellschaft gefördert.

Dazu zählen zum einen längerfristig ausgerichtete Arbeitsschwerpunkte, wie die Vernetzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Dies läuft unter der Dachmarke "hvv switch", die von der Hamburger Hochbahn AG entwickelt wurde.

Darüber hinaus engagiert sich die hvv GmbH in verschiedensten umweltbezogenen Fragen. So ist die hvv GmbH an der Konzeption und Realisierung des "Hamburg-Taktes" beteiligt, der bis 2030 einen erheblichen Ausbau des ÖPNV zum Erreichen der im Hamburger Klimaplan festgelegten Ziele beinhaltet. Weiterhin unterstützt die hvv GmbH beispielsweise durch den kostenlos nutzbaren Wohn- und Mobilitätskostenrechner und in der Funktion eines Trägers öffentlicher Belange eine auf Verkehrsreduzierung ausgerichtete Siedlungsgestaltung und -entwicklung. Ebenso ist die hvv GmbH als Leadpartner am Leitprojekt Mobilitätsmanagement in der Metropolregion Hamburg beteiligt. Dieses dreijährige Projekt liefert praktische Ansätze zur Umsetzung der Verkehrswende, die in Reallaboren erarbeitet werden und zielt auf eine nachhaltige Änderung des Mobilitätsverhaltens von relevanten gesellschaftlichen Gruppen ab.

Schließlich wird im Rahmen des breit gefächerten Aufgabenfeldes der hvv Haltestellenumfeld-Koordination an bisher etwa 80 ausgewählten Schnellbahn-Haltestellen u.a. auch der Verschmutzung des öffentlichen Raumes aktiv entgegengewirkt.

4. Kundenbericht

4.1. Kundendialog

Der Kundendialog der hvv GmbH war auch 2023 wieder ein wichtiges Bindeglied zwischen Fahrgästen, Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern im hvv. Da Fahrgäste den Kontakt über einen zentralen Ansprechpartner bevorzugen, lief ein großer Teil der Kritiken, Anregungen und Verbesserungsvorschläge über das Kontaktformular des zentralen Internetauftritts des Verbundes ein, um dann an die jeweils zuständigen Partner / Verbundverkehrsunternehmen weitergeleitet zu werden. In diesem Netzwerk gibt es zwischen allen beteiligten Unternehmen kurze Wege und schnelle Kommunikation im Interesse des Fahrgastes. Gleichwohl wird kontinuierlich an weiteren Verbesserungen gearbeitet. Der Kundendialog im hvv konnte im Jahr 2023 neu aufgestellt und verstärkt werden. Die Erkenntnisse aus der fortlaufenden Interaktion sowohl mit den Kunden als auch zwischen den einzelnen Beteiligten im Verkehrsverbund werden genutzt, um die Prozesse im Beschwerdemanagement noch effizienter zu gestalten. Wichtigstes Ziel ist es, die seit Jahren hohe Kundenzufriedenheit noch zu steigern.

4.2. hvv Garantie

Seit dem Jahr 2011 hat der hvv mit der hvv Garantie ein "Pünktlichkeitsversprechen" abgegeben. Fahrgäste, die aufgrund von Verspätungen oder Fahrtausfällen mehr als 20 Minuten zu spät am Ziel angekommen waren, hatten Anspruch auf eine Entschädigung in Höhe von mindestens 50 Prozent des Fahrpreises. Die hvv Garantie galt unabhängig davon, welche Ursache der Verspätung oder dem Fahrtausfall zugrunde lag.

Im April 2023 wurde entschieden, die hvv Garantie ab Mai 2023 nicht mehr anzuwenden. Dieser Beschluss fiel in Zusammenhang mit der Einführung des bundesweit gültigen Deutschlandtickets für 49 Euro und vor dem Hintergrund, dass die Garantie weit überwiegend von Zeitkartenkunden genutzt wurde. Eine anteilige Entschädigung des Fahrpreises würde beim Deutschlandticket zu sehr niedrigen Auszahlungsbeträgen führen, die eine Fortsetzung der hvv Garantie und des damit verbundenen Aufwands nicht rechtfertigen.

5. Risikobericht

Zur Sicherung der Existenz des Unternehmens ist ein vorausblickendes und wirkungsvolles Risikomanagement ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensführung. Sämtliche Risiken müssen von der Geschäftsführung überschau- und kontrollierbar sein. Risiken werden infolgedessen in die unterjährige Vorausschau, die Mittelfristplanung und die Strategiegespräche einbezogen. Hierzu identifizieren und bewerten regelmäßig alle Bereiche ihre eventuellen Risiken, die zu einem regelmäßigen Risikobericht zusammengefasst und dem Management vorgetragen werden.

Im Bericht der Geschäftsführung zur wirtschaftlichen Lage wird der Aufsichtsrat zu allen ordentlichen Sitzungen über den Stand der Risikoanalyse informiert.

Bestandsgefährdende Risiken, welche die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft nachhaltig beeinträchtigen können, sind aktuell nicht erkennbar.

Die Finanzierung des Unternehmens erfolgt durch die verantwortlichen Gebietskörperschaften als Gesellschafter und durch die Berechnung von Leistungen für Dritte.

Die Gesellschaft hält Personal in ordentlichen Beschäftigungsverhältnissen zur Wahrnehmung von Aufgaben für Dritte vor. Fallen diese drittfinanzierten Tätigkeiten weg, ist die Mitarbeiterzahl entsprechend anzupassen. Aus zeitlichen und gegebenenfalls sozialen Aspekten könnte dies zu einer unplanmäßigen Belastung des Etats führen.

Die liquiden Mittel der Gesellschaft werden in Form von Tagesgeldern bei der HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH angelegt. Die Gesellschafter, der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung sind sich darüber einig, dass die Anlage bei einem Unternehmen der öffentlichen Hand mit nur geringem Risiko behaftet ist.

Der gesellschaftsvertragliche Rahmen lässt keinen Handlungsspielraum zur Wahrnehmung von Chancen in Bezug auf eine Gewinnerreichung zu.

Neben den direkten monetären Risiken stehen durch die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung auch virtuelle Risiken im Fokus. So sind intensive und nachhaltige Anstrengungen in Bezug auf Datensicherheit, Datensicherung, Datenschutz und Compliance Richtlinien ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung, um Gefahren vom Unternehmen abzuwenden und der Verantwortung allen Beteiligten gegenüber gerecht zu werden.

6. Chancenbericht und Prognose

Neben der Erfüllung der Basisaufgaben sind für das Unternehmen als Schwerpunkte für das Jahr 2024 zu nennen:

•	Ausarbeitung einer verbundweiten On-Demand Strategie
•	Erarbeitung eines Konzepts für das bereichsübergreifende Nachfragedaten-Management (von zeitnahem Reporting über Analysealgorithmen bis hin zu Werkzeugen im Rahmen der Verkehrsplanung und -Steuerung)
•	Etablierung einer länderübergreifenden Projektstruktur zur Erarbeitung einer Angebotsstruktur 2040
•	Analyse der Auswirkungen, welche aus der Umstellung des S-Bahn Liniennetzes resultieren
•	Planung und Umsetzung der notwendigen Schienenersatzverkehre aufgrund anstehender Baumaßnahmen
•	Aufbau einer Wissens- und Informationsplattform für Barrierefreiheit
•	Umsetzung einer Bartarif-Reform
•	Einführung der Schüler-Freifahrt in Hamburg
•	Fortführung des ABT-Ansatzes über die Medien Karte und Smartphone
•	Vorbereitung des Relaunches von hvv.de
•	Einführung eines Customer Relationship Management-Tools
•	Ausarbeitung und Abstimmung der EAV-Vorgehensweise für die Jahre 2024-2025 und Ausarbeitung der neuen EAV 2.0 ab 2026

Aktuelle gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche Ereignisse können weitere ungeplante Aufgaben und Anforderungen der Aufgabenträger begründen. Der hvv hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Flexibilität und Innovationskraft bewiesen, hat sich auf Bundesebene für kundenorientierte Veränderungen in der Branche stark gemacht und gestaltet die Zukunft des Nah- und Regionalverkehrs aktiv mit. Eine kurzfristige Abschaffung des Deutschlandtickets würde für den hvv eine große Herausforderung darstellen, da dieses mittlerweile das Backbone des gesamten Zeitkarten-Segments darstellt. Aus den aktuellen weltpolitischen Ereignissen sind für die hvv GmbH keine erheblichen Einflüsse zu erwarten. Durch den gesellschaftsvertraglich vereinbarten Aufwandsausgleich ergeben sich daraus keine Bestandsgefährdungen für die Gesellschaft.

Um alle sich bietenden strategischen Potenziale optimal ausschöpfen zu können, werden die Chancen (und Risiken) des Unternehmens in einem jährlich stattfindenden Strategieworkshop, unter Teilnahme aller Führungskräfte, umfänglich dargelegt und erörtert. Die möglichen Chancen werden wirtschaftlich betrachtet und innerhalb des organisatorischen Rahmens umgesetzt.

Für das Jahr 2024 ist ein Ergebnisausgleich von 13.496 TEUR brutto durch die Gesellschafter vorgesehen. Vor diesem Hintergrund geht die Gesellschaft in der mittelfristigen Planung unter Einbeziehung aller ergebnisrelevanten Faktoren, von einer jährlichen Steigerung des Ergebnisausgleiches von durchschnittlich 3,5 % aus.

Hamburg, den 01. März 2024

hvv Hamburger Verkehrsverbund Gesellschaft mbH

gez. Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin

gez. Raimund Brodehl, Geschäftsführer

Bilanz

Aktiva

	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Anlagevermögen	1.325.351,12	1.037.776,43
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	732.777,11	834.531,33
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	652.377,11	751.966,33
2. geleistete Anzahlungen	80.400,00	82.565,00
II. Sachanlagen	592.574,01	203.245,10
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	465.218,83	203.245,10
2. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	127.355,18	0,00
B. Umlaufvermögen	10.144.724,18	5.885.318,24
I. Vorräte	574.154,33	263.404,14
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	8.831.203,50	4.881.127,62
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.629.843,34	1.844.291,99
2. sonstige Vermögensgegenstände	7.201.360,16	3.036.835,63
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	739.366,35	740.786,48
C. Rechnungsabgrenzungsposten	292.612,98	135.673,76
Summe Aktiva	11.762.688,28	7.058.768,43
Passiva
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Eigenkapital	60.000,00	60.000,00
I. Gezeichnetes Kapital / Kapitalkonto / Kapitalanteile	60.000,00	60.000,00
1. Gezeichnetes Kapital	60.000,00	60.000,00
B. Sonstige Sonderposten	1.488.082,43
I. andere Sonderposten	1.488.082,43
C. Rückstellungen	6.902.362,27	5.265.610,63
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	4.437.156,00	3.929.505,00
2. Steuerrückstellungen	583.462,67
3. sonstige Rückstellungen	1.881.743,60	1.336.105,63
D. Verbindlichkeiten	3.312.243,58	1.733.157,80
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.369.828,39	938.564,69
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	88.102,78	658.824,73
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	88.102,78	658.824,73
3. sonstige Verbindlichkeiten	1.854.312,41	135.768,38
davon aus Steuern	115.145,35	98.724,02
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	34.733,75	28.476,89
a. übrige sonstige Verbindlichkeiten	1.704.433,31	8.567,47
Summe Passiva	11.762.688,28	7.058.768,43

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2023 - 31.12.2023 EUR	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR
1. Betriebsergebnis	683.886,21	83.862,72
a) Rohergebnis	13.924.451,19	10.968.689,47
Gesamtleistung	12.554.586,92	9.301.332,20
Umsatzerlöse	12.554.586,92	9.301.332,20
sonstige betriebliche Erträge	9.954.442,67	7.549.561,51
Materialaufwand	8.584.578,40	5.882.204,24
b) Personalaufwand	8.186.285,29	7.357.283,46
Löhne und Gehälter	6.292.934,13	6.005.156,80
soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.893.351,16	1.352.126,66
c) Abschreibungen	528.018,25	432.904,65
d) sonstige betriebliche Aufwendungen	4.526.261,44	3.094.638,64
2. Finanz- und Beteiligungsergebnis	85.444,69	-62.059,93
a) sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	159.362,64	13.797,45
b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen	73.917,95	75.857,38
3. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	768.665,07	19.905,40
4. Ergebnis nach Steuern	665,83	1.897,39
5. sonstige Steuern	665,83	1.897,39
Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0,00	0,00

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

hvv HAMBURGER VERKEHRSVERBUND GESELLSCHAFT MBH, HAMBURG

1. Allgemeine Angaben

Die hvv GmbH hat ihren Sitz in Hamburg und ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg eingetragen. (Reg.Nr. HRB 10497)

Der Jahresabschluss 2023 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) und des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Er wurde entsprechend den Vorgaben des Gesellschaftsvertrages nach den Grundsätzen für große Kapitalgesellschaften gemäß § 264 ff. HGB erstellt.

Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewendet.

2. Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung

Die im Folgenden beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen, bewertet. Die Nutzungsdauer für immaterielle Vermögensgegenstände wird mit drei bzw. fünf Jahren, die der Betriebs- und Geschäftsausstattung zwischen drei und dreizehn Jahren zugrunde gelegt. Die Abschreibungen erfolgen linear und werden gemäß den geltenden Vorschriften pro rata temporis vorgenommen. Im Geschäftsjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen durchgeführt.

Die geringwertigen Anlagegüter mit einem Anschaffungswert bis zu 800,00 EUR werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben.

Die Vorräte wurden zum Anschaffungspreis bilanziert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nominalbetrag bilanziert. Sie werden bei Uneinbringlichkeit ausgebucht. Einzelwertberichtigungen waren nicht vorzunehmen.

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten lauten auf Euro und sind zum Nominalwert angesetzt.

Im Rechnungsabgrenzungsposten sind Kosten abgegrenzt, die zum Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach dem Bilanzstichtag führen.

Das Eigenkapital wird zum Nennbetrag gemäß § 272 Abs. 1 S. 2 HGB bilanziert.

Der Sonderposten für Dauerschuldverhältnisse beinhaltet Zuschüsse für langfristige Vertragsverhältnisse, welche im Zusammenhang mit dem Abschluss eines Mietverhältnisses stehen. Die Auflösung erfolgt über die Restlaufzeit des bisherigen Mietverhältnisses am vorherigen Standort.

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt gemäß IDW RS HFA 30 nach dem ratierlichen Anwartschaftsbarwertverfahren. Rechnungsgrundlage waren die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck sowie ein Rechnungszins von 1,82 % zum 31. Dezember 2023. Die Ermittlung der Pensionsverpflichtung erfolgte auf Basis der Gehaltsdaten zum 31. Dezember 2023 und auf Basis eines Gehalts- und Rententrends von 2 % p. a. sowie einer Fluktuationsquote von 0 %. Gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB sind die Altersversorgungsverpflichtungen im Jahresabschluss unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen zehn Geschäftsjahre bewertet worden. Im Vergleich zur Abzinsung mit dem Sieben-Jahres-Durchschnittszins von 1,74 % ergibt sich zum 31. Dezember 2023 ein Unterschiedsbetrag von 43 TEUR, der gemäß § 253 Abs. 6 S. 2 HGB potenziell ausschüttungsgesperrt ist. Eine Ergebnisausschüttung wird im Geschäftsjahr 2023 nicht durchgeführt.

Die Bewertung der Verpflichtungen für Jubiläumsleistungen erfolgte gemäß IDW RS HFA 30 nach dem Anwartschaftsverfahren im Sinne von IAS 19. Rechnungsgrundlage waren die Heubeck-Richttafeln 2018 G mit einem Rechnungszins gemäß § 253 Abs. 2 S. 1 HGB in Höhe von 1,74 % zum 31.12.2023 entsprechend der durchschnittlichen Restlaufzeit sowie einem Einkommenstrend von 2% p.a.

Die Bewertung der Rückstellung für die Teilzeit im Blockmodell erfolgte gemäß der IDW-Stellungnahme zur Rechnungslegung. (IDW RS HFA 3) Rechnungsgrundlage waren die Heubeck-Richttafeln 2018G mit einem Rechnungszins gemäß § 253 Abs. 2 S. 1 HGB i. Höhe von 1,03 % zum 31.12.2023 entsprechend der durchschnittlichen Restlaufzeit sowie einem Einkommenstrend von 2 % p.a. Die Rückstellungsverpflichtungen beruhen auf einzelvertraglichen Vereinbarungen zwischen der hvv GmbH und den jeweiligen Mitarbeitenden.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen und sind nach dem Betrag, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, bewertet.

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert. Soweit kein Rückzahlungsanspruch mehr besteht, werden sie ausgebucht.

Aktive und passive latente Steuern werden, soweit vorhanden, miteinander saldiert. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen werden in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.

Bilanzerläuterungen

1. Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens im Anlagenspiegel ist aus der Anlage 1 zu entnehmen.

2. Vorräte

Die im Geschäftsjahr 2023 ausgewiesenen Vorräte beinhalten Warenbestände in Höhe von 574 TEUR für den Bestand an Chipkarten für den Betrieb des eTicketings.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	Gesamtbetrag EUR	Restlaufzeit unter 1 Jahr EUR	Gesamtbetrag Vorjahr EUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.629.843,34	1.629.843,34	1.844.291,99
Sonstige Vermögensgegenstände	7.201.360,16	7.201.360,16	3.036.835,63
Summe	8.831.203,50	8.831.203,50	4.881.127,62

Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen in Höhe von 53 TEUR gegen Gesellschafter enthalten.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen die Kapitalanlage bei der HGV (6.200 TEUR) sowie Anspruch auf Steuererstattungen (962 TEUR) gegen die FHH (Gesellschafter), Finanzamt für Großunternehmen in Hamburg, enthalten.

4. Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel beinhalten zum Stichtag 31. Dezember 2023 einen Kassenendbestand in Höhe von 1 TEUR und ein Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 738 TEUR.

5. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Wesentlichen gezahlte Versicherungsbeiträge, Fremdleistungen, Marketingaufwendungen und IT-Kosten.

6. Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Stammkapital beträgt am 31. Dezember 2023 60.000,00 EUR.

Gesellschafter sind:

	31.12.2023 EUR	Vorjahr EUR
Freie und Hansestadt Hamburg	50.700,00	50.700,00
Land Schleswig-Holstein	1.800,00	1.800,00
Landkreis Harburg	600,00	600,00
Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH	1.200,00	1.200,00
Kreis Herzogtum Lauenburg	900,00	900,00
Kreis Pinneberg	900,00	900,00
Kreis Segeberg	900,00	900,00
Kreis Stormarn	900,00	900,00
Landkreis Lüneburg	900,00	900,00
Landkreis Stade	600,00	600,00
Kreis Steinburg	600,00	600,00
	60.000,00	60.000,00

7. Rückstellungen

Die Pensionsrückstellungen wurden mit 226 TEUR in Anspruch genommen, dem gegenüber steht eine Zuführung von 733 TEUR.

Die sonstigen Rückstellungen (1.882 TEUR) betreffen Urlaubsrückstellungen (238 TEUR), Rückstellungen für die Teilzeitverpflichtungen im Blockmodell (151 TEUR), Mehrarbeitsrückstellungen (89 TEUR), Jubiläumszuwendungen (175 TEUR), ausstehende Lieferantenrechnungen (986 TEUR), ausstehende Betriebskostenabrechnungen (14 TEUR), Aufstellungs- und Prüfungskosten für den Jahresabschluss und Steuerberatung (22 TEUR) sowie Prüfungskosten der Einnahmenaufteilung (27 TEUR) und übrige Rückstellungen (180 TEUR).

8. Verbindlichkeiten

Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich aus der folgenden Darstellung:

	Gesamtbetrag EUR	davon Restlaufzeit unter 1 Jahr EUR	Gesamtbetrag Vorjahr EUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.369.828,39	1.369.828,39	938.564,69
Verbindlichkeiten aus Aufwandsausgleich	88.102,78	88.102,78	658.824,73
Sonstige Verbindlichkeiten	1.854.312,41	1.854.312,41	135.768,38
davon gegenüber Behörden der FHH	115.145,35	115.145,35	98.724,02
davon aus Steuern	115.145,35	115.145,35	98.724,02
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	34.733,75	34.733,75	28.476,89
Summe	3.312.243,58	3.312.243,58	1.733.157,80

Die Verbindlichkeiten aus Aufwandsausgleich entstehen aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den Vorauszahlungen der Gesellschafter im Geschäftsjahr und den auszugleichenden Aufwendungen nach Feststellung des Jahresergebnisses.

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. Umsatzerlöse

Aufgliederung nach Tätigkeitsbereichen

	2023 EUR	Vorjahr EUR
Marktkommunikation	5.769.867,30	4.756.280,47
Verkehrserhebung	472.119,03	682.868,85
EAV inkl. AFZS-Bus	734.969,09	641.520,10
eTicketing	2.896.561,62	1.519.375,43
Haltestellenumfeld-Koordination	225.446,37	214.392,48
Kundendialog	442.258,07	285.619,65
Einnahmensicherung	114.981,11	206.663,46
Qualitätssteuerung Projekt	204.371,51	147.105,73
Qualitätssteuerung Vertrieb	34.277,34	24.606,17
Baustellenkoordination	100.207,96	99.913,21
Verkehrsmodell	59.320,68	54.109,13
hvv Garantie	298.165,98	236.033,19
Verbundweite Datenplattform	58.297,02	0,00
Social Media	436.472,43	0,00
hvv.de Portal	512.639,21	0,00
KompetenzCenter IT	0,00	140.573,63
Sonstige Umsatzerlöse	149.728,20	210.632,20
Miet- u. Dienstleistungsverträge mit der KCW GmbH und Jens Verlaat Sales GmbH	44.904,00	67.388,50
Kostenerstattungen Verbündekooperation	0,00	14.250,00
Summe	12.554.586,92	9.301.332,20

Die sonstigen Umsatzerlöse beinhalten im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen die Beteiligung der Kreise und Landkreise an der Marktforschungsstudie "Mobilität in Deutschland (MID) 2023" und Veräußerungen im Rahmen der Entmietung.

2. Sonstige betriebliche Erträge

	2023 EUR	Vorjahr EUR
Erträge aus der Aufwandserstattung der Gesellschafter	9.597.140,50	7.365.021,20
Übrige Erträge	357.302,17	184.540,31
Summe	9.954.442,67	7.549.561,51

Die übrigen Erträge beinhalten im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen anteilige Erträge im Rahmen der vorzeitigen Entmietung (287 TEUR), Erträge aus Auflösung von Rückstellungen (27 TEUR), Erlöse aus dem Verkauf von Anlagegütern (20 TEUR) sowie periodenfremde Erträge (15 TEUR).

3. Materialaufwand

Der Materialaufwand beinhaltet Aufwendungen für Marketing- und Werbemaßnahmen, bezogene Fremdarbeiten, Fremdleistungen und Warenbestandsveränderungen in Höhe von 8.585 TEUR.

4. Personalaufwand

	2023 EUR	Vorjahr EUR
Löhne und Gehälter	6.292.934,13	6.005.156,80
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	1.893.351,16	1.352.126,66
Summe	8.186.285,29	7.357.283,46

5. Abschreibungen

Die Abschreibungen beinhalten Aufwendungen für Abschreibungen von immateriellen Wirtschaftsgütern (353 TEUR) und Abschreibungen von Sachanlagevermögen (175 TEUR).

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Inanspruchnahme von Dienstleistungen, Kosten für IT- und Softwarewartung, die Miet- und Nebenkosten, Beiträge und Versicherungen sowie weitere Verwaltungskosten. Von den Aufwendungen betreffen 24 TEUR periodenfremde Sachverhalte.

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Der Aufwand aus der Aufzinsung von Pensions- und Jubiläumsrückstellungen sowie Rückstellungen aus Teilzeit im Blockmodell beträgt 74 TEUR.

8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Im Geschäftsjahr 2023 ergeben sich latente Steuern, die aus den von steuerlichen Grundsätzen abweichenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen resultieren und sich wie folgt darstellen:

	Handelsbilanz EUR	Steuerbilanz EUR	Differenz EUR	Latente Steuern (Steuersatz: 32,275) EUR
Pensionsrückstellungen	4.437.156,00	2.402.316,00	2.034.840,00
Teilzeit im Blockmodell	151.529,00	141.478,00	10.051,00
Jubiläumsrückstellungen	175.396,00	124.686,00	50.710,00
Rücklage für Zuschüsse	1.488.082,43	0,00	1.488.082,43
Summe	6.252.163,43	2.668.480,00	3.583.683,43	1.156.633,83
davon aus Vorjahren			1.966.095,00	634.557,16

Auf eine Aktivierung der vorstehenden aktiven Steuerlatenzen wurde in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB verzichtet.

Das handelsrechtliche Ergebnis vor Steuern beläuft sich auf insgesamt 769 TEUR, eine Aktivierung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfolgte nicht.

SONSTIGE ANGABEN

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der finanziellen Verpflichtungen beläuft sich auf 20.502 TEUR.

Aus Mietverträgen entstehen für 2024 Verpflichtungen in Höhe von 947 TEUR. Der Mietvertrag für die neue Mietung läuft insgesamt über 15 Jahre, woraus finanzielle Verpflichtungen für die Folgejahre von 17.211 TEUR bestehen.

Zum 31.12.2023 bestanden offene Aufträge mit einem Wert von 2.344 TEUR, die im Jahr 2024 abgewickelt werden.

2. Angaben zu den Mitarbeitenden

Der Personalbestand betrug im Jahresdurchschnitt 83 Mitarbeitende (Vorjahr 78) ohne Geschäftsführung. Die Mitarbeitenden setzen sich zum Stichtag 31. Dezember 2023 aus 87 Angestellten bei keinen gewerblichen Arbeitnehmenden zusammen.

3. Abschlussprüferhonorar

Für die Prüfung des Jahresabschlusses werden 10.400,00 EUR in Rechnung gestellt.

4. Nicht marktübliche und wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Personen

Als marktunübliches und wesentliches Geschäft mit nahestehenden Personen ist die im

Gesellschaftsvertrag festgelegte Fehlbetragsfinanzierung durch die Gesellschafter zu benennen.

5. Nachtragsbericht

Im weiteren Verlauf sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten.

6. Angaben zu den Organen der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Herr Martin Bill

Staatsrat, Behörde für Verkehr und Mobilitätswende Hamburg Vorsitzender

Herr Jan Peter Schröder, stellvertretender Vorsitzender

Landrat, Kreis Segeberg

Herr Dr. Arne Beck

Geschäftsführer, NAH.SH GmbH

Frau Dr. Stefanie von Berg Bezirksamtsleiterin, Bezirksamt Altona

Herr Jens Böther

Landrat, Landkreis Lüneburg

Herr Stefan Geisendörfer

Regierungsdirektor, Behörde für Verkehr und Mobilitätswende Hamburg

Herr Dr. Henning Görtz

Landrat, Kreis Stormarn

Frau Petra Grewe Beteiligungsreferentin, Finanzbehörde Hamburg

Frau Elfi Heesch Landrätin, Kreis Pinneberg

Herr Dr. Christoph Mager

Landrat, Kreis Herzogtum Lauenburg

Frau Susanne Metz Amtsleiterin, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Hamburg

Herr Rainer Rempe

Landrat, Landkreis Harburg

Frau Judith Reuter Abteilungsleiterin, Behörde für Wirtschaft und Innovation

Herr Tobias Rückerl

Vorsitzender Bau- und Verkehrsausschuss, Kreis Steinburg

Frau Carmen Schwabl Geschäftsführerin, Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachen mbH

Herr Kai Seefried

Landrat, Landkreis Stade

Herr Jan-Oliver Siebrand

Geschäftsführer Nachhaltigkeit und Mobilität, Handelskammer Hamburg

Frau Dr. Tina Wagner Amtsleiterin, Behörde für Verkehr und Mobilitätswende Hamburg

Für die Aufsichtsratssitzungen wurden im Geschäftsjahr 2023 Sitzungsgelder in Höhe von 5.600,00 EUR gezahlt.

GESCHÄFTSFÜHRUNG

Die Geschäftsführung setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

•	Anna-Theresa Korbutt
•	Raimund Brodehl

Die Bezüge der Geschäftsführung im Berichtsjahr stellen sich wie folgt dar:

	Erfolgsunabhängige Bezüge		Erfolgsabhängige Bezüge	Gesamtbezüge	Versorgungsaufwendungen
	Grundgehalt in TEUR	Nebenleistungen in TEUR	in TEUR	in TEUR	in TEUR
Korbutt, Anna-Theresa	170	10	20	200	17
Brodehl, Raimund	140	2	0	142	14
Summen	310	12	20	342	31

Hinsichtlich der Angaben zu den Gesamtbezügen früherer Mitglieder der Geschäftsführung wurde die Erleichterung gemäß § 286 Abs. 4 HGB in Anspruch genommen.

Geschäftsführung und Aufsichtsrat haben eine Entsprechenserklärung nach dem Hamburger Corporate Governance Kodex (HCGK) abgegeben. Die Entsprechenserklärung ist als Anlage 2 beigefügt.

Hamburg, den 01. März 2024

hvv Hamburger Verkehrsverbund Gesellschaft mbH

gez. Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin

gez. Raimund Brodehl, Geschäftsführer

	AHK 01.01.2023 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	AHK 31.12.2023 EUR
I. Immaterielles Vermögen
1. Entgelt.erworb.Rechte und Werte	3.642.973,99	319.732,50	-139.205,80	17.448,34	3.840.949,03
2. Geleistete Anzahlungen	82.565,00	15.283,34	0,00	-17.448,34	80.400,00
Immaterielles Vermögen Gesamt	3.725.538,99	335.015,84	-139.205,80	0,00	3.921.349,03
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, BGA	1.610.890,25	427.673,68	-1.226.685,90	97.785,70	909.663,73
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	225.140,88	0,00	-97.785,70	127.355,18
Sachanlagen Gesamt	1.610.890,25	652.814,56	-1.226.685,90	0,00	1.037.018,91
Summe	5.336.429,24	987.830,40	-1.365.891,70	0,00	4.958.367,94

-

	AfA 01.01.2023 EUR	AfA Zugänge EUR	AfA Abgänge EUR	AfA-Kum EUR
I. Immaterielles Vermögen
1. Entgelt.erworb.Rechte und Werte	2.891.007,66	352.851,45	-55.287,19	3.188.571,92
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
Immaterielles Vermögen Gesamt	2.891.007,66	352.851,45	-55.287,19	3.188.571,92
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, BGA	1.407.645,15	175.166,80	-1.138.367,05	444.444,90
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
Sachanlagen Gesamt	1.407.645,15	175.166,80	-1.138.367,05	444.444,90
Summe	4.298.652,81	528.018,25	-1.193.654,24	3.633.016,82

-

	BW 31.12.2023 EUR	BW 31.12.2022 EUR
I. Immaterielles Vermögen
1. Entgelt.erworb.Rechte und Werte	652.377,11	751.966,33
2. Geleistete Anzahlungen	80.400,00	82.565,00
Immaterielles Vermögen Gesamt	732.777,11	834.531,33
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, BGA	465.218,83	203.245,10
2. Geleistete Anzahlungen	127.355,18	0,00
Sachanlagen Gesamt	592.574,01	203.245,10
Summe	1.325.351,12	1.037.776,43

Bericht des Aufsichtsrats

Corporate Governance

Corporate Governance Erklärung

Entsprechenserklärung 2023 zum HCGK - Hamburger Verkehrsverbund GmbH

Der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der Hamburger Verkehrsverbund GmbH haben im Geschäftsjahr 2023 mit einer Ausnahme alle Regelungen des Hamburger Corporate Governance Kodex (HCGK) eingehalten, die jeweils vom Aufsichtsrat und der Geschäftsführung zu verantworten sind (Gliederungspunkte 3 - 7 des HCGK sowie deren Unterpunkte).

Von folgenden Punkten wurde abgewichen:

5.4.8 Falls ein Mitglied des Aufsichtsrates in einem Geschäftsjahr nur an der Hälfte oder weniger der Sitzungen des Aufsichtsrates persönlich teilgenommen hat, soll dies im Bericht des Aufsichtsrates und in der Entsprechenserklärung zum HCGK vermerkt werden.

Ein Mitglied des Aufsichtsrats hat nur an der Hälfte oder weniger der Aufsichtsratssitzungen im Geschäftsjahr 2023 persönlich teilgenommen.

Hamburg, den 14. März 2024

gez. Anna Theresa Korbutt, Geschäftsführerin

gez. Raimund Brodehl, Geschäftsführer

gez. Martin Bill, Aufsichtsratsvorsitzender

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die hvv Hamburger Verkehrsverbund Gesellschaft mbH, Hamburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der hvv Hamburger Verkehrsverbund Gesellschaft mbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der hvv Hamburger Verkehrsverbund Gesellschaft mbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, 26. April 2024

Mazars GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Hajo Hauschildt, Wirtschaftsprüfer

Dr. Joachim Dannenbaum, Wirtschaftsprüfer