Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH

Hofheim am Taunus

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2022

(VORJAHR ZUM VERGLEICH)

AKTIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.043,00	7.278,00
	4.043,00	7.278,00
II. Sachanlagen
1. Dieseltriebwagen	11.984.559,00	15.204.889,00
2. Autonome Fahrzeuge	0,00	105.080,88
3. Brennstoffzellenfahrzeuge	39.018.774,00	0,00
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung	720,00	805,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	99.502.416,69	131.623.245,00
	150.506.469,69	146.934.019,88
Summe Anlagevermögen	150.510.512,69	146.941.297,88
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	292.398,35	4.804,63
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0,00	4.590.069,11
3. Sonstige Vermögensgegenstände	573.160,00	0,00
	865.558,35	4.594.873,74
II. Guthaben bei Kreditinstituten	29.201.050,10	851.986,87
Summe Umlaufvermögen	30.066.608,45	5.446.860,61
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	148.554,30	215.560,05
SUMME AKTIVA	180.725.675,44	152.603.718,54

PASSIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	100.000,00	100.000,00
II. Kapitalrücklage	7.100.000,00	7.100.000,00
Summe Eigenkapital	7.200.000,00	7.200.000,00
B. RÜCKSTELLUNGEN
Sonstige Rückstellungen	556.670,59	224.951,23
Summe Rückstellungen	556.670,59	224.951,23
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	160.845.467,46	145.103.992,67
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	9.026.108,46	58.186,81
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	3.081.719,67	1.340,35
4. Sonstige Verbindlichkeiten	15.709,26	15.247,48
Summe Verbindlichkeiten	172.969.004,85	145.178.767,31
SUMME PASSIVA	180.725.675,44	152.603.718,54

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

(VORJAHR ZUM VERGLEICH)

	2022	2021
	€	€
1. Umsatzerlöse	13.049.494,07	7.599.818,26
2. Sonstige betriebliche Erträge	29.630,00	8.525,75
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen	(245.712,90)	(0,00)
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	(585.399,30)	(544.452,54)
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	(143.134,26)	(115.841,59)
5. Abschreibungen auf Sachanlagen	(3.538.890,19)	(3.402.979,70)
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	(1.197.943,84)	(927.870,06)
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	(2.448.224,28)	(1.904.658,68)
8. Ergebnis nach Steuern	4.919.819,30	712.541,44
9. Aufgrund eines Ergebnisabführungvertrages abgeführter Gewinn	(4.919.819,30)	(712.541,44)
10. Jahresüberschuss	0,00	0,00

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

I. ALLGEMEINE ANGABEN

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 der Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH, Hofheim am Taunus, wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des GmbH-Gesetzes (GmbHG) aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Hofheim am Taunus und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt unter HR B 57961 eingetragen.

Die Gesellschaft - nachfolgend auch kurz "fahma" genannt - ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Gemäß § 12 des Gesellschaftsvertrages hat die Geschäftsführung den Jahresabschluss und einen Lagebericht nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs für große Kapitalgesellschaften aufzustellen.

Im Interesse einer größeren Klarheit und Übersichtlichkeit haben wir die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz oder Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Angaben, die wahlweise in der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung gemacht werden können, insgesamt im Anhang aufgeführt.

II. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden unverändert gegenüber dem Vorjahresabschluss zum 31. Dezember 2022 fortgeführt.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungskosten, vermindert um erhaltene Investitionszuschüsse und planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet. Abschreibungen werden entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer der einzelnen Vermögensgegenstände nach der linearen Methode pro rata temporis vorgenommen. Die Nutzungsdauer beläuft sich für Schienenfahrzeuge auf 20 Jahre.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert angesetzt.

Die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt.

Für Unterschiedsbeträge zwischen dem Ausgabe- und dem höheren Rückzahlungsbetrag von Darlehensverbindlichkeiten wird ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten gebildet, der durch planmäßige jährliche Abschreibungen über die Gesamtlaufzeit der zu Grunde liegenden Verbindlichkeit getilgt wird. Zudem sind zeitliche Abgrenzungen von Rechnungen enthalten.

Die Rückstellungen berücksichtigen ungewisse Verbindlichkeiten gemäß § 249 Absatz 1 HGB. Die Ermittlung erfolgte zum notwendigen Erfüllungsbetrag nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung.

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

III. EINZELANGABEN ZUR BILANZ UND GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

a) Bilanz

Sachanlagen

Im Anlagevermögen sind die erworbenen Dieseltriebwagen zu Anschaffungskosten unter Abzug der erhaltenen Investitionszuschüsse ausgewiesen. Seit der jeweiligen Betriebsbereitschaft der Fahrzeuge erfolgt die planmäßige Abschreibung. Wir verweisen auf den Anlagespiegel als Anlage zum Anhang.

Bei den Brennstoffzellen-Triebwagen iLINT wurden 7 Fahrzeuge mit einem Betrag von 39.228.933,31 € unter Abzug der erhaltenen Investitionszuschüsse aktiviert. Für geleistete Anzahlungen verbleibt abzüglich der bisherigen Förderbeträge ein Bestand in Höhe von 98.908.646,69 € zuzüglich 593.770,00 € für Brennstoffzellenbusse.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen belaufen sich auf 0,00 € (Vorjahr 4.590.069,11 €) und bestanden gegenüber der Gesellschafterin RMV GmbH. Der Saldo im Vorjahr betrifft mit 9.400.388,24 € die Umsatzsteuer, mit 530.823,26 € Kostenerstattungen für Projekte, mit 22.297,17 € Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, mit 712.541,44 € Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführung und die Restschuld aus kurzfristigen Darlehen gegenüber der RMV GmbH mit 4.606.303,78 €.

Guthaben bei Kreditinstituten

Aufgrund von Negativzinsen der europäischen Zentralbank für Einlagen von Geschäftsbanken erhoben diese in 2022 zeitweise für Guthaben von Geschäftskunden noch Verwahrentgelte in Form von Negativzinsen. Mit der Taunussparkasse (Hausbank der fahma) konnte weiterhin eine Befreiung von diesem Verwahrentgelt bis zu einem Guthaben von 2,5 Mio. € vereinbart werden. Inzwischen werden wieder Guthabenzinsen gewährt.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der Betrag beinhaltet unter anderem Disagien der Darlehen für die Finanzierung der Fahrzeuge der Taunusbahn und der vier Fahrzeuge für die Odenwaldbahn und die Anbindung Pfungstadts in Höhe von insgesamt 138.844,00 € (Vorjahr 178.734,00 €) sowie die Upfront-fee des Darlehens 3.600,00 € (Vorjahr 5.200,00 €) für die Fahrzeuge der Taunusbahn. Die Beträge werden über die Darlehenslaufzeiten abgeschrieben. Zudem sind zeitliche Abgrenzungen von Rechnungen in Höhe von 6.110,30 € (Vorjahr 31.626,05 €) enthalten.

Eigenkapital

Das Stammkapital in Höhe vom 100.000,00 € ist vollständig eingezahlt. Die Geschäftsanteile werden ausschließlich von der Rhein-Main Verkehrsverbund GmbH (RMV GmbH) gehalten. Die Kapitalrücklage beläuft sich unverändert auf 7,1 Mio. €.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 556.670,59 € betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Rechnungen aus dem Projekt Brennstoffzellen-Triebwagen iLint, aus sonstigen Projekten, Rückstellungen für Urlaubs- und Gleitzeitansprüche sowie Rückstellungen für Prüfung und Veröffentlichung des Jahresabschlusses und Erstellung der Steuererklärung 2022.

Verbindlichkeiten

Für die Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag bestanden folgende Restlaufzeiten:

	Gesamt	davon mit einer Restlaufzeit
Verbindlichkeiten		< 1 Jahr	> 1 Jahr	davon > 5 Jahre
	€	€	€	€
1. gegenüber Kreditinstituten	160.845.467,46	10.750.801,74	150.094.665,73	113.832.047,24
Vorjahr	145.103.992,67	7.102.543,99	138.001.448,68	106.075.840,37
2. aus Lieferungen und Leistungen	9.026.108,46	9.026.108,46	0,00	0,00
Vorjahr	58.186,81	58.186,81	0,00	0,00
3. gegenüber verbundenen Unternehmen	2.689.321,32	2.689.321,32	0,00	0,00
Vorjahr	1.340,35	1.340,35	0,00	0,00
4. Sonstige	15.709,26	15.709,26	0,00	0,00
Vorjahr	15.247,48	15.247,48	0,00	0,00
Summe Verbindlichkeiten	172.576.606,50	22.481.940,78	150.094.665,73	113.832.047,24
Summe Vorjahr	145.178.767,31	7.177.318,63	138.001.448,68	106.075.840,37

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten umfassen die Darlehen für die Projekte Odenwaldbahn I, Odenwaldbahn II und Pfungstadt sowie Taunusbahn (jetzt Ländchesbahn) der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten umfassen auch das Darlehen auf Basis von Namensschuldverschreibungen der Helaba für das Projekt Brennstoffzellenfahrzeuge Taunusnetz.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 160.845.467,46 € sind wie folgt besichert:

1.	Übertragung des lastenfreien Eigentums an den Dieseltriebwagen zur Sicherheit unmittelbar vom Hersteller an die Bank sowie Abtretung aller Anwartschaftsrechte;
2.	Stille Abtretung sämtlicher Ansprüche und Rechte aus den für die Dieseltriebwagen ab dem Zeitpunkt der Abnahme abgeschlossenen Sach-Versicherungsverträgen;
3.	Stille Abtretung sämtlicher Ansprüche und Rechte aus dem Werklieferungsvertrag einschließlich Anzahlungsbürgschaft, die vom Hersteller in Form einer Bankbürgschaft erbracht wurde;
4.	Stille Abtretung der zukünftigen Zahlungsansprüche des Darlehensnehmers gegen das Eisenbahnverkehrsunternehmen aus dem abzuschließenden Mietvertrag. Die Offenlegung der Abtretung erfolgt nur, wenn der Darlehensnehmer in Verzug gerät oder ein sonstiger Nichterfüllungsfall eingetreten ist;
5.	Hinsichtlich der Brennstoffzellenfahrzeuge für das Taunusnetz wurde zum 25.06.2019 ein Begebungs- und Übernahmevertrag in Verbindung mit der Emission von Namenschuldverschreibungen sowie Sicherungsvereinbarungen zwischen der fahma als Sicherungsgeber und der Helaba als Sicherungsnehmer geschlossen. Sicherungsgeber und Sicherungsnehmer haben vereinbart, dass das Eigentum an jedem Fahrzeug, einschließlich der jeweiligen Fahrzeugdokumentation, in dem Zeitpunkt auf den Sicherungsnehmer übergeht, zu dem das jeweilige Fahrzeug, einschließlich der jeweiligen Fahrzeugdokumentation an den Sicherungsgeber gemäß den Bestimmungen des Liefervertrages übereignet wird.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten insbesondere die bislang einbehaltenen Schlusszahlungen der in 2022 abgenommen Brennstoffzellenfahrzeuge iLint und Rechts- und Beratungskosten aus verschiedenen Projekten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten Verbindlichkeiten gegenüber der RMS in Höhe von 2.359,50 € (Vorjahr 1.340,35 €), Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführung an die RMV in Höhe von 4.919.819,30 € (Vorjahr 0,00 €), Forderungen aus Umsatzsteuerzahlungen von 1.394.977,00 € (Vorjahr 0,00 €) sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistung von 445.482,13 € (Vorjahr 0,00 €). Der Saldo ergibt eine Verbindlichkeit ggü. verbundenen Unternehmen in Höhe von 3.081.719,67 €.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 2.767,05 € (Vorjahr 3.686,17 €) sowie aus Lohnsteuer in Höhe von 11.050,21 € (Vorjahr 11.306,31 €).

b) Gewinn und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse betreffen Fahrzeugbereitstellungsentgelte für die Fahrzeuge der Odenwaldbahn und für die 4 weiteren Fahrzeuge der Odenwaldbahn (5.166.720,00 €) sowie Entgelte für die Taunusbahn/Ländchesbahn (1.695.000,00 €) sowie für die Brennstoffzellenfahrzeuge Taunusnetz (5.545.712,90 €) für das Geschäftsjahr 2022. Ein Ertrag von 196.304,04 € ergab sich aus der Leistungserbringung für die RMV GmbH gemäß Kooperationsvertrag. Für die Autonomen Busse ergaben sich Projekterträge in Höhe von 445.757,13 €.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 29.630,00 € (Vorjahr 288,25 €).

Aufwendungen für Altersvorsorge

Die Aufwendungen für Altersvorsorge betragen 33.539,96 € (Vorjahr 14.924,89 €).

Abschreibungen

Es handelt sich im Wesentlichen um Abschreibungen auf die Fahrzeuge der Odenwaldbahn (1.935.230,00 €), der Taunusbahn (795.100,00 €) sowie der vier weiteren Fahrzeuge der Odenwaldbahn (490.000,00 €) der Brennstoffzellenfahrzeuge des Taunusnetzes (210.159,31 €) sowie der Abschreibungen für Autonome Fahrzeuge (105.080,88 €).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Diese umfassen insbesondere Vergütungen für Personalgestellungen und andere Serviceleistungen der RMV GmbH, laufende Kfz-Betriebskosten für die Autonomen Fahrzeuge, Rechts- und Beratungskosten, Aufwendungen für den Jahresabschluss und die Steuererklärungen, Versicherungen, Reisekosten, Aufwand für Lizenzen für die Autonomen Fahrzeuge sowie Nebenkosten des Geldverkehrs.

In der Kostenart Kfz-Betriebskosten in Höhe von 457.585,80 € sind die laufenden Betriebskosten für das Projekt "Autonome Busse" sowie für das Projekt Taunusnetz das zu zahlende Infrastrukturentgelt enthalten.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Für die Projekte Odenwaldbahn I und II sind Zinsaufwendungen von 314.103,75 € inklusive des anteiligen Disagios von 19.637,00 € angefallen. Für die Taunusbahn betragen die Zinsaufwendungen 152.768,60 € inklusive des anteiligen Disagios von 20.253,00 €. Hinzu kommen bezüglich der Finanzierung der Fahrzeuge der Taunusbahn 1.600,00 € Bereitstellungskosten für Kredite (anteilige upfront-fee). Für das Projekt Brennstoffzellenfahrzeuge Taunusnetz sind Zinsaufwendungen in Höhe von 1.952.877,54 € angefallen sowie Bereitstellungskosten in Höhe von 17.968,25 €. Ferner sind sonstige Zinsen in Höhe von 8.906,14 € angefallen.

Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführter Gewinn

Der Gewinn des Geschäftsjahres 2022 ist gemäß Ergebnisabführungsvertrag zwischen RMV GmbH und fahma an die RMV GmbH abzuführen. Es wird erwogen, der fahma einen Teil des im Geschäftsjahr 2022 erzielten Ergebnisses eigenkapitalstärkend als Kapitalrücklage nach vollzogener Ergebnisabführung wieder zuzuführen. Eine entsprechende Zuführung ist dem Aufsichtsrat der RMV GmbH zur Beschlussfassung vorzulegen.

IV. SONSTIGE ANGABEN

Haftungsverhältnisse

Ausweispflichtige Haftungsverhältnisse bestehen zum 31. Dezember 2022 nicht.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestehen finanzielle Verpflichtungen aus dem Kooperationsvertrag vom 19.10.2018 mit Nachtrag vom 29.05.2022 mit der Gesellschafterin RMV GmbH von 167.329,92 €. Dem stehen Ansprüche der fahma in Höhe von 196.304,04 € gegenüber. Die finanziellen Verpflichtungen werden planmäßig im Jahr 2023 fällig. Per Saldo beträgt die zu leistende Zahlung der RMV GmbH an die fahma 28.974,12 €.

Die Gesellschaft hat sich gegenüber der VIAS Rail GmbH verpflichtet, nach Ablauf des Fahrzeugbereitstellungsvertrags am 11.12.2027 von der VIAS die zu dem Zeitpunkt noch vorhandenen Komponenten eines definierten Ersatzteilpaketes zu erwerben. Der Kaufpreis beträgt maximal 3,017 Mio. € und reduziert sich entsprechend um zu dem Zeitpunkt nicht mehr existente Komponenten.

Bestellobligo aus Investitionen

Das Bestellobligo aus Investitionen für die Brennstoffzellentriebfahrzeuge des Taunusnetzes beträgt 18.006.000,00 zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers im Jahr 2022 beträgt 6.300,00 € (im Vorjahr 6.300,00 €). Es entfällt vollständig auf die Prüfung des Jahresabschlusses 2022.

Organe und Aufwendungen für Organe

Geschäftsführer

Herr Professor Knut Ringat, Diplom-Ingenieur,

Sprecher der Geschäftsführung der RMV GmbH

Ein separater Geschäftsführungsvertrag mit Herrn Professor Ringat für die fahma besteht nicht. Eine Vergütungsregelung für die Tätigkeit als Geschäftsführer der fahma ist Bestandteil des Vertrages zwischen der RMV GmbH und Professor Ringat.

Im Kooperationsvertrag vom 29.05.2022 ist eine Vergütung für die Geschäftsführertätigkeit ab dem 01.09.2022 geregelt.

Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 9 (Vorjahr 9) Arbeitnehmer, davon 1 Teilzeitkraft (Vorjahr 1) und stichtagsbezogen 1 Aushilfe (Vorjahr 1).

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Stichtag

Die verspätete Auslieferung der Brennstoffzellenfahrzeuge iLint für das Taunusnetz und deren aktuell noch stark eingeschränkte Verfügbarkeit führen zu Zurückhaltung von Restzahlungen, die Stellung von Ersatzfahrzeugen, wobei die damit verbundenen Mehraufwendungen zu Lasten des Herstellers gehen und werden Vertragsstrafen ebenfalls zu Lasten des Herstellers auslösen. Entsprechende Mängelrügen sind ausgesprochen und Vertragsstrafen geltend gemacht. Eine diesbezügliche finale Einigung und Abrechnung wird erfolgen, sobald alle Fahrzeuge im Laufe des Jahres 2023 ausgeliefert und stabil für den Fahrgasteinsatz verfügbar sein werden.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.

Muttergesellschaft

Die RMV GmbH hält 100% der Gesellschafteranteile der fahma. Sitz der RMV GmbH ist Hofheim am Taunus, Alte Bleiche 5; mit ihr besteht ein Ergebnisabführungsvertrag sowie eine ertragsteuerliche, als auch eine umsatzsteuerliche Organschaft.

Der Jahresabschluss der Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH, Hofheim am Taunus, wird in den Konzernabschluss der RMV GmbH, Hofheim am Taunus, die als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den kleinsten und zugleich größten Kreis von Unternehmen aufstellt, einbezogen. Dieser Konzernabschluss wird im Unternehmensregister offengelegt.

Hofheim am Taunus, den 30. Mai 2023

Professor Knut Ringat, Geschäftsführer

Der Jahresabschluss wurde am 05. Dezember 2023 festgestellt.

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022 unter Einbeziehung der erhaltenen Investitionszuschüsse

	Anschaffungskosten
	Stand am 1.1.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Stand am 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.704,00	0,00	0,00	0,00	9.704,00
	9.704,00	0,00	0,00	0,00	9.704,00
II. Sachanlagen
Bruttowerte
1. Dieseltriebfahrzeuge	113.060.000,00	0,00	0,00	0,00	113.060.000,00
2. Autonome Fahrzeuge	506.654,52	0,00	0,00	0,00	506.654,52
3. Brennstoffzellenfahrzeuge (iLINT)	0,00	0,00	0,00	43.050.000,00	43.050.000,00
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.605,30	0,00	0,00	0,00	2.605,30
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	144.260.785,00	7.791.165,00	0,00	(43.050.000,00)	109.001.950,00
	257.830.044,82	7.791.165,00	0,00	0,00	265.621.209,82
Investitionszuschüsse
1. Dieseltriebfahrzeuge	48.653.300,00	0,00	0,00	0,00	48.653.300,00
2. Autonome Fahrzeuge	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Brennstoffzellenfahrzeuge (iLINT)	0,00	0,00	0,00	3.821.066,69	3.821.066,69
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	12.637.540,00	683.060,00	0,00	(3.821.066,69)	9.499.533,31
	61.290.840,00	683.060,00	0,00	0,00	61.973.900,00
Nettowerte
1. Dieseltriebfahrzeuge	64.406.700,00	0,00	0,00	0,00	64.406.700,00
2. Autonome Fahrzeuge	506.654,52	0,00	0,00	0,00	506.654,52
3. Brennstoffzellenfahrzeuge (iLINT)	0,00	0,00	0,00	39.228.933,31	39.228.933,31
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.605,30	0,00	0,00	0,00	2.605,30
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	131.623.245,00	7.108.105,00	0,00	(39.228.933,31)	99.502.416,69
	196.539.204,82	7.108.105,00	0,00	0,00	203.647.309,82
	196.548.908,82	7.108.105,00	0,00	0,00	203.657.013,82

	kumulierte Abschreibungen
	Stand am 1.1.2022	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.426,00	3.235,00	0,00	5.661,00
	2.426,00	3.235,00	0,00	5.661,00
II. Sachanlagen
Bruttowerte
1. Dieseltriebfahrzeuge	86.601.713,68	5.605.061,62	0,00	92.206.775,30
2. Autonome Fahrzeuge	401.573,64	105.080,88	0,00	506.654,52
3. Brennstoffzellenfahrzeuge (iLINT)	0,00	230.629,73	0,00	230.629,73
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.800,30	85,00	0,00	1.885,30
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	87.005.087,62	5.940.857,23	0,00	92.945.944,85
Investitionszuschüsse
1. Dieseltriebfahrzeuge	37.399.902,68	2.384.731,62	0,00	39.784.634,30
2. Autonome Fahrzeuge	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Brennstoffzellenfahrzeuge (iLINT)	0,00	20.470,42	0,00	20.470,42
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	0,00	0,00	0,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	37.399.902,68	2.405.202,04	0,00	39.805.104,72
Nettowerte
1. Dieseltriebfahrzeuge	49.201.811,00	3.220.330,00	0,00	52.422.141,00
2. Autonome Fahrzeuge	401.573,64	105.080,88	0,00	506.654,52
3. Brennstoffzellenfahrzeuge (iLINT)	0,00	210.159,31	0,00	210.159,31
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.800,30	85,00	0,00	1.885,30
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	49.605.184,94	3.535.655,19	0,00	53.140.840,13
	49.607.610,94	3.538.890,19	0,00	53.146.501,13

	Buchwerte
	Stand 31.12.2022	Vorjahr
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.043,00	7.278,00
	4.043,00	7.278,00
II. Sachanlagen
Bruttowerte
1. Dieseltriebfahrzeuge	20.853.224,70	26.458.286,32
2. Autonome Fahrzeuge	0,00	105.080,88
3. Brennstoffzellenfahrzeuge (iLINT)	42.819.370,27	0,00
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung	720,00	805,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	109.001.950,00	144.260.785,00
	172.675.264,97	170.824.957,20
Investitionszuschüsse
1. Dieseltriebfahrzeuge	8.868.665,70	11.253.397,32
2. Autonome Fahrzeuge	0,00	0,00
3. Brennstoffzellenfahrzeuge (iLINT)	3.800.596,27	0,00
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	0,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.499.533,31	12.637.540,00
	22.168.795,28	23.890.937,32
Nettowerte
1. Dieseltriebfahrzeuge	11.984.559,00	15.204.889,00
2. Autonome Fahrzeuge	0,00	105.080,88
3. Brennstoffzellenfahrzeuge (iLINT)	39.018.774,00	0,00
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung	720,00	805,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	99.502.416,69	131.623.245,00
	150.506.469,69	146.934.019,88
	150.510.512,69	146.941.297,88

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Gegenstand der Gesellschaft ist die Finanzierung, Beschaffung und Vorhaltung von Fahrzeugen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) und die Bereitstellung dieser Fahrzeuge an Eisenbahnverkehrsunternehmen, insbesondere im Wege der langfristigen Fahrzeugbereitstellung. Die Gesellschaft übernimmt die Eigentümerfunktion der Fahrzeuge und stellt den Qualitäts- und Werterhalt der Fahrzeuge geeignet sicher.

Mit Beschluss des Aufsichtsrates der RMV GmbH sowie der Gesellschafterversammlung der fahma sowie der notariellen Beurkundung und Eintragung ins Handelsregister wurde der Gegenstand der Gesellschaft im Jahr 2017 um die Finanzierung, Beschaffung und Vorhaltung von Fahrzeugen des straßengebundenen ÖPNV erweitert.

Alle Bestandsfahrzeuge des SPNV sind langfristig der VIAS Rail GmbH und der Hessische Landesbahn GmbH zur Nutzung überlassen, die sich vertraglich verpflichtet haben, die regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge zu übernehmen. Die beginnend im Jahr 2022 ausgelieferten und übernommenen Brennstoffzellenfahrzeuge iLint des Taunusnetzes werden der Regionalverkehre Start Deutschland GmbH (START) langfristig zum Personenverkehr überlassen, in diesem Fall obliegt die Vorhaltung von Wartung, Instandhaltung und Energieversorgung inklusive Betankungsanlage der Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus dem Fahrzeughersteller Alstom und dem Industriepark Höchst Infraserv.

Für die autonom fahrenden Fahrzeuge bestehen Projektverträge zum Einsatz sowie Wartungs- und Instandhaltungsvereinbarungen mit den Herstellern bzw. den Projektpartnern.

Wesentliche vertragliche Rahmenbedingungen

Von grundlegender Bedeutung für die fahma sind der Gesellschaftsvertrag sowie der Ergebnisabführungsvertrag zwischen der RMV GmbH und der fahma.

Im Zuge der Beschaffung der Fahrzeuge wurden seitens der RMV GmbH Investitionszuschüsse für die Anschaffung der Fahrzeuge gewährt. Weiterhin wurden Darlehen zum Erwerb der Fahrzeuge Odenwaldbahn, Taunusbahn (zukünftiger Einsatz auf der Ländchesbahn) und Taunusnetz aufgenommen.

Seit Dezember 2015 werden die Itino-Fahrzeuge von der VIAS Rail GmbH betrieben und gewartet. Die Bereitstellung der Itino-Fahrzeuge ist im Fahrzeugbereitstellungsvertrag Odenwaldbahn 2016 vom 23.07.2014 geregelt.

Zudem besteht weiterhin der Fahrzeugbereitstellungsvertrag Taunusbahn mit der Hessische Landesbahn GmbH (HLB) vom 27.10.2006 sowie die bis 12/2019 vertragsverlängernde Zusatzvereinbarung 01-2015 vom 09.07.2015. Die RMV GmbH hat eine Verlängerung des bestehenden Verkehrs-Service-Vertrages bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 vorgenommen. Dementsprechend hat die fahma mit der HLB den Fahrzeugbereitstellungsvertrag mit der Zusatzvereinbarung 02-2019 vom 27.12.2019 bis 12/2022 verlängert.

Zwischen der RMV GmbH und der fahma wurde am 29.05.2022 ein neuer Kooperationsvertrag geschlossen, der seit dem 01.01.2022 gültig ist und die Vergütung von Büroflächen, Einrichtungsgegenständen, EDV- und Telekommunikationsanlagen, den Leistungsaustausch und die anteilige Personalgestellung der RMV GmbH regelt.

Im Rahmen der Fahrzeugbereitstellung ab Dezember 2022 für das Taunusnetz hat die fahma mit der Arbeitsgemeinschaft Alstom-Infraserv am 29.05.2019 einen Fahrzeugliefervertrag über Brennstoffzellen- Triebfahrzeuge sowie einen Instandhaltungs- und Verfügbarkeitsvertrag geschlossen.

Für die Baubegleitung, Bauüberwachung und Abnahme der Brennstoffzellen-Triebfahrzeuge sowie der dazugehörigen Betankungsanlage hat die fahma am 08.01.2020 einen Vertrag mit Dr. Bitterberg & Partner - Beratende Ingenieure PartG mbH geschlossen. Aufgrund der Verzögerungen der Fahrzeuglieferungen wurde mit Datum vom 30.01.2023 ein Nachtrag zu diesem Vertrag geschlossen.

Zwischen der fahma und dem Fahrzeughersteller der autonomen Fahrzeuge Easymile (12.08.2019) und NAVYA (01.11.2019) besteht jeweils ein Wartungs-, Service-, und Nutzungsvertrag, um die Fahrzeuge in den geplanten Testfeldern einzusetzen. Der Wartungs-, Service- und Nutzungsvertrag mit NAVYA wurde 2022 beendet.

Zur Bereitstellung der Fahrzeuge vom Hersteller Easymile besteht mit Datum vom 12.08.2019 (Gen 2) bzw. 04.08.2022.(Gen 3) jeweils ein Fahrzeugbereitstellungsvertrag mit der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF). Außerhalb des Einsatzes in den geplanten Testfeldern werden alle autonomen Fahrzeuge der fahma bei der VGF abgestellt. Hierzu besteht ein Vertrag über die Abstellung vom 12.08.2019.

Für das Projekt "Lernwerkstatt Gießen" werden zwei Brennstoffzellenbusse beschafft. Hierzu besteht mit Datum vom 07.09.2021 ein Vertrag mit der Firma Van Hool NV.

2. Forschung und Entwicklung

Die Gesellschaft betreibt keine Forschung und Entwicklung.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die fahma gehört aufgrund ihrer spezifischen Tätigkeit keiner Branche an.

2. Geschäftsverlauf und Lage

2.1 Geschäftsverlauf

2.1.1 Verlauf des Projektes Bestandsfahrzeuge Odenwaldbahn im Jahr 2022

Der Schwerpunkt der Tätigkeiten im Geschäftsjahr 2022 lag in der Überwachung der Instandhaltung und der Begleitung und Überwachung der Generalüberholung (GÜ) und der Motorüberholung (MÜ) der 22 Los 1-Fahrzeuge. Die Generalüberholung konnte abgeschlossen werden, die Motorüberholungen dauern noch an.

Qualitäts-Management-System fahma - VIAS

Das Qualitätsmanagement verfolgt die vertragsgerechte Fristendurchführung des Betreibers VIAS über das Asset-Management-System "zedas" und durch stichprobenweise Kontrollen der Fahrzeugbücher und der Instandhaltungsunterlagen vor Ort. Gemäß Fahrzeugbereitstellungsvertrag ist die VIAS verpflichtet, die vorgegebenen Instandhaltungspläne termingetreu und vollständig umzusetzen. Relevante Abweichungen zu den Fristendurchführungen 2022 konnten bislang nicht festgestellt werden. Eine abschließende Auswertung wird voraussichtlich zum Ende des 1. Quartals 2023 erfolgen.

Allgemeiner Fahrzeugzustand

Die Fahrzeuge befinden sich in einem dem Alter (Los 1 Baujahr 2005 bzw. Los 2 Baujahr 2010) und der Fahrleistung entsprechenden technischen Zustand und weisen normale Gebrauchsspuren auf. 2022 erfolgte die Abstimmung und Vorbereitung der vertraglich vorgesehenen, und mit 100.000 € pro Fahrzeug bei der Angebotsabgabe einzukalkulierenden, Redesign-Maßnahmen. Die VIAS hat die Außenlackierung an einem Fahrzeug bereits durchgeführt. Mit dem Musterumbau wurde am VT114 begonnen. Bei diesem Fahrzeug erfolgen insbesondere Lackierungen der WC-Zellen-Wände, Tausch der Sitzpolster in der 1. Klasse, Erneuerung der Abdeckungen für die Deckenleuchten, Erneuerung oder Austausch der Trittleiste an den Einstiegstüren und die Erneuerung der Außenlackierung. Das Ergebnis ist sehr positiv. Die weiteren Fahrzeuge werden vertragsgemäß dem abgestimmten Redesign unterzogen.

Fertigungsengpässe und durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Lieferkettenprobleme führen zum Teil zu langen Lieferzeiten von Spezialkomponenten. Das rechtzeitige Auffüllen der Lagerreserven wird bei den Bestellungen berücksichtigt.

Mängel an Antriebsanlage Los 2

Unverändert angespannt sind die Obsoleszenz-Themen bezüglich der IVECO-Motoren der vier Los-2-Fahrzeuge. Zwei Triebfahrzeuge fahren mit einem Motor, an einem weiteren Fahrzeug sind beide Motoren defekt. Dieses Fahrzeug erhält die reparierten Motoren aus den anderen beiden Fahrzeugen. Die weiteren Motoren werden jeweils sukzessive repariert und im Tauschverfahren eingesetzt. Die VIAS trägt die Kosten der Aufarbeitung und Instandsetzung.

Größere Schäden/Unfall-Folgen

An zwei Fahrzeugen kam es zu Unfallschäden. Am 12.08.2022 verursachte im Gleis liegender Schrott Schäden im Unterbau des VT105. Die Reparatur ist bereits erfolgt. Ein weiterer Unfallschaden entstand am 02.09.2022 am VT109. Das Fahrzeug fuhr auf einen auf der Strecke liegenden Baum auf. Die Instandsetzung läuft, wird aber durch speziellen Material- und Werkzeugbedarf erschwert.

2.1.2 Verlauf des Projektes Bestandsfahrzeuge Taunusbahn im Jahr 2022

Stichprobenartige Einsichten und Prüfungen der Fahrzeugbücher in der HLB-Werkstatt und die Abstimmungsgespräche zum Asset-Management-System "zedas" fanden im ersten und vierten Quartal 2022 statt, relevante Abweichungen zu den vertraglichen Vorgaben ergaben sich nicht.

Qualitäts-Management-System fahma - HLB

Aufgrund der geringeren Fahrleistung der fahma-LINT auf der Ländchesbahn hat die HLB den Instandhaltungsplan für die Fahrzeuge überarbeitet und einen detaillierten Anpassungsvorschlag hierzu ausgearbeitet. Die HLB ist vollumfänglich Instandhaltungsverantwortlicher und ECM gemäß europäischem Recht (Entity in Charge of Maintenance) und entsprechend zertifiziert. Die HLB verfügt dementsprechend auch über ein ECM-System und trägt somit auch nach Zustimmung der fahma zu den genannten Anpassungen die Verantwortung für den neuen Instandhaltungsplan.

Die Fahrzeuge erhalten derzeit sukzessive die Hauptuntersuchung (HU) nach § 32 EBO. Bisher sind sieben Fahrzeuge von der HU, die die HLB extern durchführen lässt, zurück und wieder im Fahrgastbetrieb. Die weiteren Hauptuntersuchungen werden bis zum Ende des 2. Quartals 2023 durchgeführt.

Fahrzeugmängel

Die Fahrzeuge befinden sich in einem dem Alter (Baujahr 2006) und der Fahrleistung entsprechendem relativ gutem technischen Zustand und weisen normale Gebrauchsspuren auf. Es gab im Berichtszeitraum keine markanten oder unbekannten Fahrzeugmängel. Sieben der zehn Fahrzeuge haben die Hauptuntersuchung zum Geschäftsjahresende 2022 durchlaufen.

Die gemäß dem neuen Verkehrsvertrag zur Ländchesbahn durch die HLB vorzunehmenden Redesign-Maßnahmen sind an den 10 Fahrzeugen Lint41 der fahma bis zum 12.12.2025 vollständig und abschließend durchzuführen. Die Redesign-Arbeiten sind abgestimmt, in einem Pflichtenheft fixiert und werden vertragsgemäß durchgeführt.

Wesentliche technische und kommerzielle Risiken sind derzeit nicht bekannt.

Besondere Vorkommnisse, Unfälle

Es gab keine Unfallgeschehnisse.

2.1.3 Fahrzeugbeschaffung Taunusnetz

Fahrzeuglieferungs-, Instandhaltungs- und Verfügbarkeitsvertrag

Das Vergabeverfahren wurde am 15. Mai 2019 mit der Zuschlagserteilung an die Arbeitsgemeinschaft ALSTOM-Infraserv abgeschlossen. Vereinbart wurde die Lieferung von 27 Brennstoffzellen-Triebfahrzeugen vom Typ iLint inklusive Sonderwerkzeuge und Ersatzbaugruppen, die Sicherstellung der betriebsbereiten Verfügbarkeit und Instandhaltung über 25 Jahre sowie der Betankungsinfrastruktur und die Bereitstellung des notwendigen Wasserstoffs als Treibstoff für die Vertragslaufzeit.

Mit Schreiben vom 11. April 2022 teilte Alstom erstmals einen konkreten Lieferverzug von bis zu 19 Tagen aufgrund der Corona-Situation (Krankenstand, Quarantänemaßnahmen) und Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und daraus folgender Lieferkettenprobleme mit. Konkrete technische Probleme wurden nicht genannt. Dieser Verzug wäre im Zeitplan noch unkritisch gewesen. Von Ende Juni 2022, über September bis hin zu Ende November, wurden seitens Alstom weitere Lieferverzögerungen kommuniziert, die die Zahl der zum Betriebsstart von 27 über 15 und 10 bis auf 6 Fahrzeuge reduzierte. Ursächlich für die Reduktion auf 15 Fahrzeuge waren Verzögerungen der Zulassung der Fahrzeuge sowie insbesondere erforderliche Überarbeitungen und nachfolgende Tests der Brennstoffzellen.

Alstom ist vertraglich verpflichtet, übergangsweise dieselbetriebene Ersatzfahrzeuge beizustellen. Es wurden zunächst Fahrzeuge der Baureihe VT 644 (Talent) durch Alstom angemietet. Seitens der fahma wurden auch Gespräche mit der Hessische Landesbahn aufgenommen und zur weiteren Absicherung gegen Lieferverzögerungen ein Weiterbetrieb der Linie 11 nach Bad Soden und der Linie 16 zwischen Friedrichsdorf und Friedberg ermöglicht und zwischen Alstom und der HLB vereinbart.

In Folge der im September angekündigten Reduktion auf 10 voraussichtlich verfügbare Fahrzeuge, wurde die Ersatzflotte um weitere 11 kurzfristig verfügbar gewordene Lint 41 des Fahrzeugleasinganbieters Alpha Trains aufgestockt, die auf der Linie 12 zum Einsatz kommen. Ende November reduzierte sich die Zahl der verfügbaren Fahrzeuge aufgrund von Problemen an den fahrzeugseitigen Tanksystemen und die erforderlichen Abhilfemaßnahmen auf 6 Fahrzeuge.

Nach Betriebsstart im Dezember 2022 kam es zudem zu Verfügbarkeitsproblemen sowie eingeschränkten Reichweiten und somit zusätzlich erforderlichen Betankungen der iLint, insbesondere aber auch zu massiven Ausfällen der Ersatzfahrzeuge VT 644. Maßgeblich für die geringe Zuverlässigkeit und Fahrzeugstillstände der iLint waren unerwartet massive Probleme mit dem Brennstoffzellensystem, die aktuell eine umfassende Überarbeitung (Retrofit) desselben erfordern.

Alstom hat einen aktualisierten Lieferplan unter Berücksichtigung der Retrofitmaßnahmen an den Brennstoffzellen vorgelegt. Die Auslieferung des 27. Fahrzeugs ist für Anfang August vorgesehen.

Die fahma hat insbesondere aufgrund der Reichweitenprobleme und des mangelhaften Brennstoffzellensystems eine Mängelrüge für die ersten 10 ausgelieferten Fahrzeuge ausgesprochen, Abhilfefristen gesetzt und die Zahlung der abschließenden Rate für die abgenommenen Fahrzeuge bis zur Mängelbeseitigung verweigert. Zudem behält sich die fahma vor, die Abnahmen weiterer Fahrzeuge, die nicht frei von den benannten wesentlichen, nachträglichen Mängeln sind, zu verweigern. Die START GmbH hat gemäß vertraglicher Regelung fristwahrend Vertragsstrafen insbesondere wegen Lieferverzug und Nichtverfügbarkeit der Fahrzeuge geltend gemacht.

Fahrzeugförderung

Die fahma hat beim Projektträger Jülich (PTJ) am 1. Februar 2018 einen Förderantrag gestellt. PTJ hat der fahma am 19.11.2018 einen Förderbescheid in Höhe von 14,7 Mio. Euro zugestellt. Die bewilligten Zusagen werden in den Haushaltsjahren 2019 bis 2022 in den abgestimmten Beträgen gemäß der Zahlungen für die Fahrzeuge abgerufen. Für die Haushaltsjahre 2019 bis 2021 sind insgesamt 12,5 Mio. Euro Fördergelder auf entsprechende Nachweise von der PTJ an die fahma gezahlt worden. Aufgrund der verzögerten Fahrzeuglieferung und des Einbehaltes der letzten Rate von 15 % des Fahrzeugpreises auch für die bereits gelieferten Fahrzeuge, wurde mit dem Fördergeber eine Verschiebung auch der abschließenden Förderrate auf 2023 vereinbart.

Finanzierung der Fahrzeuge

Am 07.05.2019 wurde der Helaba der Zuschlag für die Finanzierung der Fahrzeuge über eine Laufzeit von 23 Jahren erteilt. Der Mittelabruf und die Mittelbereitstellung erfolgen bis 2022 planmäßig gemäß Zahlungsplan gegenüber Alstom. Bezüglich der Mehrwertsteuerzahlungen erfolgt eine Zwischenfinanzierung zu marktüblicher Verzinsung durch die RMV GmbH.

Aufgrund der verzögerten Auslieferung der Fahrzeuge sowie des Einbehaltes der letzten Rate von 15 % des Fahrzeugpreises auch für die bereits gelieferten Fahrzeuge, wurde auch die abschließende - für 2022 vorgesehene - Finanzierungsrate auf Basis der Namensschuldverschreibungen nicht abgerufen, jedoch gemäß Finanzierungsvertrag seitens der Landesbank Hessen-Thüringen (HELABA) fristgerecht bereitgestellt.

Damit verbunden ist eine Gebühr für die Nicht-Inanspruchnahme der Mittel. Dies wird durch eine Tagesgeldanlage dieser Gelder zu einer inzwischen wieder zu erzielenden positiven Verzinsung überkompensiert.

Verfügbarkeit der Wasserstoffversorgung

Die Wasserstoffversorgung wird über die Arbeitsgemeinschaft ALSTOM-Infraserv in Höchst durchgeführt. Die Tankanlage und die zugehörige Gleis- und Zuführungsinfrastruktur wurde mit einer geringfügigen Verzögerung - aufgrund von bei der Errichtung eingetragenen Verunreinigungen der Wasserstoffzuleitung - fertig- und nutzbar bereitgestellt. Letzte Optimierungen erfolgen noch 2023.

Infraserv hat mit den verantwortlichen Stellen im Hochtaunuskreis (VHT) die Verhandlungen abgeschlossen, den nötigen Pachtvertrag für die Ausweichtankstelle am Standort Grävenwiesbach unterzeichnet und die erforderlichen Vorbereitungen abgeschlossen.

Instandhaltung der Fahrzeuge

Für die Instandhaltungsleistungen hat Alstom mit der DB-Werkstatt in Frankfurt-Griesheim entsprechende vertragliche Regelungen über eine Laufzeit von 25 Jahren geschlossen. Die fahma hat eine Kopie der Vereinbarung erhalten, aus der die vollumfängliche Einhaltung der Instandhaltungsanforderungen hervorgeht. Die erforderlichen Nachrüstungen für den Umgang mit der Wasserstofftechnologie sind erfolgt. Durch die Lieferverzögerungen der iLint, den zusätzlich erforderlichen Ersatzfahrzeugen (9 VT 644, Talent) und deren jeweiliger Instabilität werden wesentlich umfangreichere Instandhaltungsarbeiten und Rollkuren als ursprünglich geplant erforderlich. Die Kapazität der Werkstatt in Griesheim wird deutlich stärker als geplant belastet. Die zusätzlichen Aufwendungen trägt der für die Verfügbarkeit und Instandhaltung verantwortliche Hersteller Alstom. Alstom hat zudem die zusätzliche übergangsweise Nutzung von Kapazitäten für Instandhaltungsmaßnahmen u. a. in der Werkstatt der VIAS in Griesheim vereinbart.

Fahrzeugzuführung zur Betankungsanlage

In Absprache mit dem Geschäftsbereich Verkehrs- und Mobilitätsplanung des RMV und dem "Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen" werden die nötigen Maßnahmen im Gleisvorfeld des Industrieparks Höchst (vier neue Weichen) vom Land Hessen beauftragt und im Rahmen der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung II zwischen dem Bund und der DB Netz finanziert. Die Umsetzung erfolgte im Dezember 2022 noch vor dem Fahrplanwechsel.

Bereitstellungsvertrag für die Fahrzeuge

Der Bereitstellungsvertrag und die erforderlichen Anpassungen der Musterverdingungsunterlagen für die Leistungsvergabe auf die besonderen Rahmenbedingungen des Taunusnetzes wurden 2020 erstellt. Die Vergabe der Leistungen des Taunusnetzes durch die RMV GmbH mit Beistellung der Fahrzeuge, Instandhaltung und Wasserstoffversorgung sollte ursprünglich noch Ende des vierten Quartals 2020 starten, konnte aber aufgrund von fahrplankonzeptionellen Anpassungen aufgrund der verzögerten Teilelektrifizierung der Taunusbahn erst im dritten Quartal 2021 veröffentlicht werden. Die Angebote der Eisenbahnverkehrsunternehmen gingen im Februar 2022 ein und das Verfahren wurde im März 2022 mit dem Zuschlag an START abgeschlossen. Der Bereitstellungsvertrag zwischen fahma und START wurde im April 2022 unterzeichnet.

2.1.4 Verlauf des Projektes Regionaltangente West (RTW)

Durch den plötzlichen und unerwarteten Tod des Projektleiters der fahma für die RTW im Sommer 2022 verzögerte sich die Vorbereitung der Fahrzeugvergabe. Gleichwohl wurden die Erstellung des Fahrzeuglastenheftes (mit TÜV Rheinland) und des Design-Konzeptes, das Anforderungen an die Fahrzeuggrundstruktur, Exterieur, Interieur und Fahrerarbeitsplatz zusammenfasst (mit TRICON Design) vorangetrieben. Dies gilt ebenso für die Untersuchung der erforderlichen Zugsicherungssysteme inklusive der Frage der Ausstattungsvorgaben mit ETCS durch die "Engineering und Software-Entwicklung GmbH (ESE)".

Das Projekt RTW weist eine besonders hohe Komplexität auf. Wesentliche Voraussetzung für die rechtzeitige und möglichst wirtschaftliche Fahrzeugbeschaffung und Inbetriebnahme der RTW ist ein geeignetes Organisationskonzept zur Reduktion der Komplexität und Umsetzungsrisiken. Aus diesem Grund wurden sowohl die Stadt Frankfurt als auch die VGF in das Projekt intensiver eingebunden. Die Möglichkeiten der Aufgabenwahrnehmung durch die VGF - insbesondere die Voraussetzung für eine Werkstattbereitstellung und/ oder Instandhaltung durch die VGF am Standort der Stadtbahnzentralwerkstatt bis hin zu einem Übergangsbetrieb durch die VGF - werden im Auftrag der traffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH geprüft. Von besonderer Bedeutung sind die Ergebnisse für die kommerziellen und vertraglichen Regelungen und die Vertragsstruktur mit dem Hersteller. Zur Vorbereitung und Begleitung des komplexen Vergabeverfahrens erfolgt die erforderliche umfassende juristische Beratung der fahma durch Orth/Kluth Rechtsanwälte Partnergesellschaft mbB. Erste Vertragsentwürfe für verschiedene mögliche Modellvarianten liegen der fahma vor. Ein Start des Vergabeverfahrens vor dem 2. Quartal 2023 ist nicht realistisch, sodass der Zuschlag an den Hersteller auch nicht vor dem 2. Quartal 2024 erteilt werden kann.

2.1.5 Sachstand autonomes Fahren im RMV

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Testfeldes am Kloster Eberbach wurde die Zusammenarbeit mit Navya planmäßig beendet (Vertragsende 15.11.22). Derzeit laufen Gespräche mit Interessenten für eine Übernahme der Fahrzeuge.

Die Zusammenarbeit mit EasyMile wird im Testfeld Frankfurt Riederwald innerhalb des EU-Projektes "SHOW" fortgeführt. Gegenstand ist die Verknüpfung hochautomatisierter Shuttles mit einer On-Demand-Funktion und deren Erprobung im städtischen Umfeld unter realen Bedingungen im Regelbetrieb. Die fahma ist auch in diesem Testfeld verantwortlich für die Genehmigungsprozesse und unterstützt in technischen und gesetzlichen Fragen rund um die Nutzung der autonomen Shuttles im öffentlichen Straßenraum. Bis zum Betriebsstart Mitte November konnten alle erforderlichen Genehmigungen seitens der fahma eingeholt werden.

Die Instandsetzung des im Dezember 2021 beschädigten Fahrzeuges verzögert sich. Grund dafür sind Streitigkeiten zur Produkthaftung zwischen EasyMile und dem Hersteller der Batterie bzw. dessen Versicherung über die Kostenübernahme.

Im Rahmen des On-Demand-autonom-Projektes in Darmstadt und dem Landkreis Offenbach ist die fahma beratend eingebunden und unterstützt die Projektpartner bei den Zulassungs- und Genehmigungsprozessen und bringt insbesondere die Erfahrungen der bisherigen Projekte und der Branchenabstimmungen hinsichtlich der betriebsvorbereitenden Prozesse bis hin zur Ausgestaltung der technischen Aufsicht zur Umsetzung ein. Des Weiteren wurde die fahma in die "Arbeitsgruppe Shuttle/Goods-Mover" des Kraftfahrt-Bundesamtes aufgenommen. Ergebnisse hieraus können in die im Jahr 2023 geplante Weiterentwicklung des RMV-Shuttle-Konzepts einfließen.

2.1.6 Sachstand - Fahrzeugbeschaffung Brennstoffzellenbusse

Im Sommer 2021 erfolgte die Zuschlagserteilung für die Beschaffung der beiden Brennstoffzellenbusse der Firma Van Hool NV für das Projekt "Lernwerkstatt Brennstoffzellenbusse" in Kooperation mit dem Landkreis Gießen. Die Lieferung der Brennstoffzellenbusse sollte Ende 2022 bzw. aufgrund der Präferenzen der kooperierenden Busunternehmen nach dem Fahrplanwechsel im Frühjahr 2023 erfolgen. Aufgrund von Verzögerungen im Prozess der europäischen Zulassung erfolgt die Auslieferung im März 2023. Die Fördermittel für 2022 wurden beim Fördermittelgeber abgerufen und eine Änderung für den Restbetrag des Mittelabrufes auf 2023 beantragt und zugestanden.

2.1.7 Personal und Organisation

Die Geschäftsführung wird seit dem 23.01.2012 durch Herrn Professor Knut Ringat wahrgenommen.

Prokura ist weiterhin Herrn Kai Daubertshäuser erteilt, der diese Aufgabe neben seinen Aufgaben in der RMV GmbH wahrnimmt. Im Berichtszeitraum beschäftigte die fahma neun Angestellte.

2.2 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

2.2.1 Ertragslage

Die Umsatzerlöse betreffen Fahrzeugbereitstellungsentgelte für die Fahrzeuge der Odenwaldbahn, für die vier weiteren Fahrzeuge der Odenwaldbahn (5.166.720,00 €) sowie Entgelte für die Taunusbahn/Ländchesbahn (1.695.000,00 €) sowie für die Brennstoffzellenfahrzeuge des Taunusnetzes (5.545.712,90 €) für das Geschäftsjahr 2022. Ein Ertrag von 196.304,04 € ergab sich aus der Leistungserbringung für die RMV GmbH gemäß Kooperationsvertrag.

Für das Projekt "Autonomes Fahren" werden Erträge von 445.757,13 € ausgewiesen. Diese werden der fahma vollumfänglich von der RMV GmbH erstattet.

Die Aufwendungen sind - wie im Vorjahr - geprägt durch Abschreibungen i. H. v. 3.538.890,19 € (Vorjahr 3.402.979,70 €) sowie die Zinsaufwendungen i. H. v. 2.448.224,28 € (Vorjahr 1.904.658,68 €). In den Abschreibungen sind 2022 Abschreibungen für die Autonomen Fahrzeuge i. H. v. 105.080,88 € enthalten.

Das Ergebnis vor Zinsen beträgt 7.368.043,58 € (Vorjahr 2.617.200,12 €). Dieses wird aufgrund des planmäßig negativen Finanzergebnisses von 2.448.224,28 € (Vorjahr 1.904.658,68 €) teilweise kompensiert. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses ergibt sich ein Ergebnis nach Steuern von 4.919.819,30 € (Vorjahr 712.541,14 €), das gemäß Ergebnisabführungsvertrag an die RMV GmbH abzuführen ist.

Insgesamt wurde das für 2022 geplante Ergebnis nach Steuern (1.129.704 €) (früher: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) um 3.790.115 € übertroffen. Dies ist insbesondere dadurch begründet, dass die geplanten Abschreibungen auf die Brennstoffzellenfahrzeuge aufgrund des Lieferverzugs in deutlich geringerer Höhe angefallen sind und die Ansätze für Aufwendungen für externe Fach- und Rechtsberatung sowie für die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nicht in der geplanten Höhe in Anspruch genommen werden mussten.

2.2.2 Vermögenslage

Bei einer Bilanzsumme von 180,7 Mio. € (Vorjahr 152,6 Mio. €) ist die Vermögenslage durch geleisteten Anzahlungen auf Anlagen im Bau für das Projekt Taunusnetz in Höhe von 98,9 Mio. € (Vorjahr 131,3 Mio. €) und die Brennstoffzellenbusse in Höhe von 0,6 Mio. € (Vorjahr 0,3 Mio. €), durch die Fahrzeuge der Odenwaldbahn und der Taunusbahn mit 12,0 Mio. € (Vorjahr 15,2 Mio. €) sowie die Brennstoffzellenfahrzeuge Taunusnetz mit 39. Mio. € geprägt.

Der Rückgang der angesetzten Werte für die Fahrzeuge der Odenwaldbahn und der Taunusbahn um 3,2 Mio. € resultiert aus der planmäßigen Abschreibung des Anlagevermögens.

Zur Finanzierung der Fahrzeuge der Odenwaldbahn und der Taunusbahn bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 12,6 Mio. € (Vorjahr 16,3 Mio. €), welche im Geschäftsjahr planmäßig getilgt wurden. Die Verbindlichkeiten sind fristenkongruent mit der erwarteten Nutzungsdauer der Fahrzeuge finanziert. Für das Projekt Taunusnetz bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten für die Finanzierung der drei bisherigen Tranchen in Höhe von 148,3 Mio. € (Vorjahr 128,8 Mio. €).

2.2.3 Finanzlage

Das langfristig gebundene Vermögen beträgt 83,3% der Bilanzsumme.

Der Kapitalfluss des Geschäftsjahres 2022 beträgt insgesamt 28.349 T€ (Vorjahr -280 T€). Er setzt sich zusammen aus einem Zahlungsstrom aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 22.213 T€ (Vorjahr 5.435 T€), aus der Investitionstätigkeit in Höhe von -7.108 T€ (Vorjahr -46.650 T€) sowie aus dem Finanzierungsbereich in Höhe von 13.244 T€ (Vorjahr 40.935 T€).

Die Zahlungsfähigkeit der fahma war im Geschäftsjahr 2022 jederzeit sichergestellt.

3. Finanzielle Leistungsindikatoren

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Kennzahl Ergebnis nach Steuern (früher: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) heran.

Das Ergebnis nach Steuern beträgt 4,920 Mio. € und liegt mit 4,207 Mio. € über dem Vorjahresergebnis.

4. Gesamtaussage

Das Geschäftsjahr 2022 entwickelte sich positiv im Vergleich zur Planung. Dies ist insbesondere dadurch begründet, dass die Aufwendungen für Abschreibungen auf die Brennstoffzellenfahrzeuge des Taunusnetzes sowie für externe Fach- und Rechtsberatung sowie für die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nicht in der geplanten Höhe in Anspruch genommen werden mussten bzw. angefallen sind.

III. Zweigniederlassungsbericht

Es liegen keine Zweigniederlassungen vor.

IV. Prognosebericht

Basis für den Wirtschaftsplan 2023 sind der Gesellschaftsvertrag der fahma sowie der zwischen der fahma und RMV GmbH geschlossene Ergebnisabführungsvertrag sowie Planzahlen für die Projekte Brennstoffzellenfahrzeuge Taunusnetz, Autonomes Fahren, alternative Antriebe Bus und Regionaltangente West.

Für das Projekt Taunusnetz ergeben sich für 2023 Fahrzeugbereitstellungserträge in Höhe von 10,6 Mio. €. Zinsaufwand fällt für das gesamte Jahr 2023 an. 2023 werden - basierend auf dem aktuellen Lieferplan der Fahrzeuge - die abschließenden Auszahlungen des Fahrzeugpreises für die Brennstoffzellenfahrzeuge an den Hersteller, ebenso wie die abschließende Förderrate erfolgen. Die Abschreibungen auf die Fahrzeuge werden ebenso gemäß der neuen Liefer- und Abnahmeplanungen erfolgen. Für die Baubegleitung für die Brennstoffzellenfahrzeuge Taunusnetz werden aufgrund der Lieferverzögerung weitere Projektkosten erwartet.

Dies gilt in vergleichbarer Form auch für die Finanzierung aus Eigenmitteln und die Förderung der verzögert ausgelieferten Brennstoffzellenbusse sowie damit verbundene Projektkosten und erste Erträge aus der Fahrzeugbereitstellung.

Die Auswirkungen der jeweiligen Lieferverzögerungen konnten zum Zeitpunkt der Erstellung der Wirtschaftsplanung aufgrund des Lieferstatus zu diesem Zeitpunkt nicht vollumfänglich berücksichtigt werden.

Für das Projekt Autonome Fahrzeuge werden ein Aufwand für bezogene Leistungen erwartet sowie - in gleicher Höhe - Erträge aus der Vermietung der Fahrzeuge.

Für das Projekt Alternative Antriebe Bus fallen Projektkosten an, ebenso für das Projekt Regionaltangente West.

Es wird im Wirtschaftsplan 2023 mit einem positiven Ergebnis nach Steuern (früher: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) in Höhe von 2.443.093 € geplant. Die Auswirkungen der Lieferverzögerungen werden voraussichtlich zu einem positiveren Ergebnis führen.

Das Jahresergebnis ist aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages an die RMV GmbH abzuführen, so dass sich ein Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag von 0 € ergibt.

Der Wirtschaftsplan 2023 weist folgende Ansätze auf:

Erfolgsplan - Aufwand und Ertrag		2023 Plan
Nr.	Position
	Erträge
1	Fahrzeugbereitstellung	18.470.280
	davon Odenwaldbahn 2016	5.167.080
	davon Taunusbahn	1.780.200
	davon Taunusnetz (iLINT)	10.600.000
	davon Autonomes Fahren	635.000
	davon Alternative Antriebe Bus	288.000
2	Beauftragung / Projektzuwendungen	196.304
3	Erträge aus Anlageabgang mit Buchgewinn	100.000
3	Sonstige betriebliche Erträge	0
4	Summe (1 + 2 + 3)	18.766.584
5	Zinserträge	0
6	Zinsen	2.358.795
	davon Odenwaldbahn I	104.951
	davon Odenwaldbahn II und Pfungstadt	108.850
	davon Taunusbahn	93.230
	davon Taunusnetz	2.051.764
7	Bereitstellungsprovision / Vorabgebühren	41.500
8	Finanzergebnis (5-6-7)	-2.400.295
	Aufwendungen
9	Personal	840.000
10	Raum- / Nebenkosten	0
11	Kommunikation	0
12	Reisekosten	20.000
13	Bewirtung	2.500
14	Werbung, Presse, Öffentlichkeitsarbeit	25.000
15	Seminare, Schulungen, Veranstaltungen	10.000
16	Büromaterial	5.000
17	Wartung / Instandhaltung, Büro- und Geschäftsausstattung	0
18	EDV-Support	0
19	Abschlussprüfung und Beratung	20.000
20	Versicherungen und Beiträge	20.000
21	Externe Fach- und Rechtsberatung	913.000
22	Sonstige betriebliche Aufwendungen	200.000
23	Aufwand für bezogene Leistungen	436.000
24	Interner Leistungsaustausch	167.330
25	Summe (9 bis 24)	2.658.830
26	Abschreibungen (Fahrzeuge, sonstiges und GWG)	11.264.367
27	Summe (25 + 26)	13.923.197
28	Betriebsergebnis (4 - 27)	4.843.387
29	Finanzergebnis (8)	-2.400.295
30	Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (28 + 29)	2.443.093
31	Erträge/Aufwendungen aus Ergebnisabführung	-2.443.093
32	Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag	0

Finanzplan		2023 Plan
Nr.	Position
1	Einnahmen Darlehen iLINT	0
2	Einnahmen Bundes-Förderung iLINT	0
3	Finanzierung Fahrzeuge autonomes Fahren - liquide Mittel	324.000
	Finanzierung Fahrzeuge autonomes Fahren - Förderung	100.000
4	Finanzierung Fahrzeuge Alternative Antriebe Bus - liquide Mittel	462.722
5	Finanzierung Fahrzeuge Alternative Antriebe Bus - Förderung	166.552
6	Summe Einnahmen (1 bis 5)	1.053.274
7	Zu leistende Anzahlungen Fahrzeuginvestition iLINT	0
8	Kauf Fahrzeuge autonomes Fahren	424.000
9	Kauf Fahrzeuge Alternative Antriebe Bus	629.274
11	Summe Ausgaben (7 bis 10)	1.053.274

Wirtschaftsplan		2023 Plan
Nr.	Position
1	Erträge Beauftragung Projekte	196.304
2	Bereitstellungserträge	18.470.280
	Odenwalbahn	5.167.080
	Taunusbahn	1.780.200
	Taunusnetz (iLINT)	10.600.000
	Autonomes Fahren	635.000
	Alternative Antriebe Bus	288.000
3	Erträge aus Ergebnisabführung mit RMV GmbH	0
3	Erträge aus Anlageabgang mit Buchgewinn	100.000
4	Bereitstellung Darlehen iLINT	0
5	Bundes-Förderung iLINT	0
6	Finanzierung Fahrzeuge autonomes Fahren - liquide Mittel	324.000
7	Finanzierung Fahrzeuge autonomes Fahren - Förderung	100.000
8	Finanzierung Fahrzeuge Alternative Antriebe Bus - liquide Mittel	462.722
9	Finanzierung Fahrzeuge Alternative Antriebe Bus - Förderung	166.552
10	Summe (1 bis 9)	19.819.858
10	Personalaufwand	840.000
11	Sachaufwand	1.818.830
13	Abschreibungen	11.264.367
14	Zinsaufwand/Bereitstellungsprovision	2.400.295
	Odenwaldbahn I	104.951
	Odenwaldbahn II und Pfungstadt	108.850
	Taunusbahn	93.230
	Taunusnetz	2.051.764
	Bereitstellungsprovision/Vorabgebühren/Disagio	41.500
15	Zu leistende Anzahlungen Fahrzeuginvestition iLINT	0
16	Kauf Fahrzeuge autonomes Fahren iLINT	424.000
17	Kauf Fahrzeuge Alternative Antriebe Bus	629.274
19	Aufwendungen aus Ergebnisabführung mit RMV GmbH	2.443.093
20	Summe (10 bis 19)	19.819.858

V. Chancen- und Risikenbericht

Der Fahrzeugbereitstellungsvertrag für die Odenwaldbahn hat noch eine Laufzeit bis Dezember 2027. Der Vertrag für die Taunusbahn wurde gemäß Zusatzvereinbarung 02-2019 vom 27.12.2019 bis Dezember 2022 verlängert. Seit Dezember 2022 werden diese Fahrzeuge im Vertrag der sogenannten "Ländchesbahn" für zehn Jahre eingesetzt. Für beide Fahrzeug-Projekte liegen keine Risiken aus einer Neuvergabe mehr vor.

Die Gesellschaft hat sich gegenüber der VIAS Rail GmbH verpflichtet, nach Ablauf des Fahrzeugbereitstellungsvertrags am 11.12.2027 von der VIAS die zu dem Zeitpunkt noch vorhandenen Komponenten eines definierten Ersatzteilpaketes zu erwerben. Der Kaufpreis beträgt maximal 3,017 Mio. € und reduziert sich entsprechend um zu dem Zeitpunkt nicht mehr existente Komponenten.

Für beide Projekte (Odenwald- und Taunusbahn) kann das Auftreten von Mängeln, die nicht vertraglich abgesichert sind, nicht vollständig ausgeschlossen werden. Derartige Mängel sind derzeit jedoch nicht ersichtlich.

Bei der Fahrzeugproduktion der Brennstoffzellen-Triebfahrzeuge für das Taunusnetz sind die dargelegten Lieferverzögerungen und Mängel aufgetreten. Auf die diesbezüglichen Ausführungen wird verwiesen. Mehraufwendungen aus Ersatzkonzepten sowie etwaige Schäden sind gemäß den umfangreichen vertraglichen Regelungen seitens des Herstellers zu tragen.

Im Folgenden werden wesentliche Aspekte der Fahrzeugprojekte des laufenden Geschäftsjahres beschrieben:

Odenwaldbahn

Schwerpunkt der Tätigkeiten im Geschäftsjahr 2023 bleibt das Vertrags- und Qualitätsmanagement im Rahmen der Instandhaltungsvorgaben sowie die Verfolgung der Mängelbeseitigung. Die Redesign-Maßnahmen sind mit dem Betreiber abgestimmt und werden umgesetzt.

Taunusbahn/Ländchesbahn

Schwerpunkte der Tätigkeiten im Geschäftsjahr 2023 sind das Vertrags- und Qualitätsmanagement im Rahmen der Instandhaltungsvorgaben, die Verfolgung der Mängelbeseitigung sowie der Start der Umsetzung der seitens des Betreibers durchzuführenden abgestimmten Redesign-Maßnahmen.

Taunusnetz

Schwerpunkte der Tätigkeiten im Geschäftsjahr 2023 bleiben aufgrund der Lieferverzögerungen die Baubegleitung und Projektsteuerung während der Fahrzeugproduktion und Abnahme, die Überwachung der Maßnahmen zur Mängelbeseitigung und Instandhaltung sowie die Koordination von Ersatzmaßnahmen in Abstimmung mit dem Betreiber und dem Fahrzeughersteller und deren vertragliche Vereinbarung und Abrechnung.

Regionaltangente West

Die Erstellung der Vergabeunterlagen (Fahrzeuglastenheft, Vergabeunterlagen, Vertragsentwürfe etc.), die Abstimmung offener Fragen zur Herstellung der Vergabereife der Fahrzeugbeschaffung und deren Umsetzung werden Tätigkeitsschwerpunkte im Jahr 2023 sein.

Autonome Busse

Am 2. Dezember 2021 kam es bei AV 01 (Easymile) zu einem Schadensfall. Die Instandsetzung des Fahrzeuges wird nach erster Schätzung 52.000 € betragen. Da von der Versicherung noch keine abschließende Entscheidung über den Versicherungsfall getroffen worden ist, wurde nach kaufmännischer Vorsicht für das Wirtschaftsjahr 2021 eine Rückstellung von 55.000 € für die bisher nicht erfolgte Instandsetzung gebildet und beibehalten.

Alternative Antriebe Bus/Lernwerkstatt Brennstoffzellenbus

Die Fahrzeugkosten werden in der ersten Phase zeitanteilig durch den Landkreis Gießen übernommen. In einer zweiten Phase (Ende 2024 bis Ende 2032) kann der Einsatz der Fahrzeuge in einem im Wettbewerb vergebenen Linienbündel (z. B. auf den Linien 378/379) erfolgen. Die Kosten der zweiten Phase würden dann zeitanteilig durch die RMV GmbH - wie bei Fahrzeuggestellung üblich - im Rahmen der Bestellung getragen. Die Baubegleitung der Brennstoffzellenbusse und der Abschluss der Projektverträge und die Projektkoordination und -umsetzung bilden die Tätigkeitsschwerpunkte in diesem Bereich.

Gesamtaussage

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses sind keine besonderen oder gar bestandsgefährdenden Risiken für die Gesellschaft erkennbar.

Hofheim am Taunus, den 30. Mai 2023

Professor Knut Ringat, Geschäftsführer