Lebenswerk gGmbH - Ein Unternehmen der Diakonie Bayreuth

Bayreuth

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

LAGEBERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS 2021

A. Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf des Unternehmens

1. Grundlagen des Unternehmens

1.1. Geschäftsmodell

Die Lebenswerk gGmbH - Ein Unternehmen der Diakonie Bayreuth, Bayreuth, ist beim Amtsgericht Bayreuth eingetragen. Sie ist eine Einrichtung nach § 219 SGB IX, mit dem Ziel, Menschen mit vorwiegend geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung eine Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen und diese durch geeignete Maßnahmen zu fördern. Die Gesellschaft ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des Diakonischen Werks - Stadtmission Bayreuth e.V., Bayreuth.

1.2. Zur Erfüllung des Unternehmenszwecks betreibt die Gesellschaft folgende Einrichtungen:

―	Werkstatt für behinderte Menschen Bayreuth und Kulmbach-Melkendorf
―	Werkstatt für psychisch behinderte Menschen Bayreuth

2. Entwicklung der Branche

Die Lebenswerk gGmbH - Ein Unternehmen der Diakonie Bayreuth bewegt sich wie jede Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) im Spannungsbogen zwischen sozialem Anspruch und produktiver Effektivität. Für die Entwicklungen der Branche sind beide Bereiche zu betrachten.

3. Geschäftsverlauf

Die Gesamtentwicklung des Unternehmens und die damit verbundenen Geschäftsergebnisse der einzelnen Arbeits- bzw. Fachbereiche kann im Geschäftsjahr 2021, trotz tiefgreifender Einwirkungen der Corona-Pandemie auf die einzelnen Bereiche, als gefestigt bezeichnet werden.

Wir sind professioneller und leistungsstarker Partner und Zulieferer der Industrie und von mittelständischen Unternehmen.

Das Lebenswerk hat durch den Großbrand im August 2020 für eine größere Anzahl an Mitarbeitern im laufenden Geschäftsjahr nur bedingt Arbeitsplätze zur Verfügung stellen können. Durch die Inbetriebnahme einer Interimshalle im November 2021 haben wir nun die Möglichkeit geschaffen, allen Mitarbeitern mit Behinderung einen adäquaten Arbeitsplatz vorzuhalten.

Nachdem die Abrissarbeiten des abgebrannten Gebäudes kurz vor dem Abschluss stehen, wird mit dem Wiederaufbau und gleichzeitig der Erstellung einer Förderstätte begonnen.

Die Nachfrage für den Berufsbildungsbereich ist weiterhin sehr stabil. Die Aufnahmezahl von durchschnittlich rd. 50 Mitarbeitern im Jahresdurchschnitt kann auch für die Zukunft angenommen werden.

B. Darstellung der Lage

1. Vermögenslage

Die Vermögenstruktur ist nach wie vor gekennzeichnet durch das Sachanlagevermögen (TEUR 2.903 bzw. 24 % der Bilanzsumme). Durch den weiterhin hohen Anteil an liquiden Mitteln wird das Unternehmen den Ausbau der Geschäftsfelder sowie Umstrukturierungen innerhalb des Geschäftsbetriebes anstreben. Die Bilanzsumme der Gesellschaft hat sich auf TEUR 11.917 erhöht (Vorjahr TEUR 7.719), was insbesondere aus einer Forderung gegenüber der Versicherung resultiert. Die Verbindlichkeiten haben sich zum Vorjahr (TEUR 1.199) auf TEUR 1.352 erhöht.

2. Kapitalstruktur

Die weiterhin hohe Stabilität der Gesellschaft drückt sich insbesondere auch in der Eigenkapitalquote aus. Das Eigenkapital stieg im Berichtszeitraum um TEUR 1.667 auf nunmehr TEUR 6.738. Die Eigenkapitalquote beträgt ohne Berücksichtigung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen 56,5 % (Vorjahr 65,7 %). Unter Einbeziehung der Sonderposten zur Finanzierung des Sachanlagevermögens beträgt die Quote 63,2 % (Vorjahr 76,7%).

3. Finanzlage

Die finanzielle Situation der Gesellschaft kann weiterhin als sicher und stabil bezeichnet werden. Die liquiden Mittel erreichten zum Stichtag 3.930 TEUR, was eine Steigerung von 579 TEUR entspricht. Die Finanzierung der laufenden Geschäfte sowie die Durchführung der geplanten Investitionen waren durch die Zahlungsmittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit zu jeder Zeit sichergestellt.

	2021	2020
Liquiditätsgrad I	123,0 %	360,4 %
Liquiditätsgrad II	265,9 %	498,5 %
Liquiditätsgrad III	275,9 %	518,4 %

Das Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Die kurz- und langfristigen Kredite wurden planmäßig getilgt. Die in den Vergütungsvereinbarungen festgelegten Pflegesätze werden fristgerecht über ein spezielles Abrechnungsprogramm abgerufen und durch ein internes Controlling überwacht.

4. Ertragslage

Für das Wirtschaftsjahr 2021 wurde ein Planergebnis in Höhe von TEUR 32 prognostiziert. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen für Werkstätten für behinderte Menschen konnte ein Jahresüberschuss von TEUR 1.667 (Vorjahr TEUR 276) ausgewiesen werden. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr wurde durch außerordentliche Einnahmen aus einer Versicherungsleistung erzielt. Diese Vergütung wird für den Wiederaufbau des abgebrannten Gebäudes verwendet.

Die Erlöse aus den allgemeinen Betreuungsleistungen waren im Wirtschaftsjahr 2021 leicht rückläufig. Die Produktionserlöse haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 224 gesteigert.

5. Investitionen

Im Geschäftsjahr 2021 wurde in einer angemieteten Lagerhalle eine Interimslösung mit einer Kantine, dem Förderbereich und diversen Verwaltungsbüros erstellt.

6. Personal

Im Jahr 2021 gab es bei den Angestellten im Personalbereich keine wesentlichen Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei den Mitarbeitern mit Behinderung sind weiterhin ca. 610 Menschen im Lebenswerk beschäftigt.

C. Hinweise auf wesentliche Risiken und Chancen der zukünftigen Entwicklung

1. Chancen und Risiken

Risikolage

Zentral bestimmende Elemente auf der Seite der Risiken für das Unternehmen sind die Folgen des Großbrandes im Sommer 2020 und die anhaltende Corona-Pandemie.

Infolge des Brandes am 27.08.2020 konnte die Produktionshalle des Hauses 1 aufgrund der Sanierungsmaßnahmen bis zum 17.05.21 gar nicht genutzt werden. Auch danach war eine Nutzung und Auslastung nur teilweise möglich, weil Teile der erforderlichen Infrastruktur noch nicht zur Verfügung standen. So kehrten ab diesem Termin sukzessive rund 200 Mitarbeitende wieder an ihren Arbeitsplatz zurück. Erst mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme unserer Ausgleichshalle zum 22.11.21 war die Infrastruktur soweit wiederhergestellt, dass alle 240 Mitarbeitenden mit Behinderung wieder an ihrem Arbeitsplatz anwesend waren.

Die Corona-Pandemie sorgte bereits 2020 für zwei mehrwöchige Schließungen unserer Häuser und wirkte in 2021 noch fort. So konnten in allen Standorten des Lebenswerks 157 Mitarbeitende mit Behinderung aus der sog. Risikogruppe nicht arbeiten und damit auch nicht betreut werden. Zudem gab es in 2021, auch auf dem Hintergrund der verschärften Vorgaben für WfbM, Ausfälle aufgrund von Corona-Infektionen bei Mitarbeitenden und Personal.

Um Produktion und Betreuung der Mitarbeitenden so weit als möglich zu realisieren und damit Mindereinnahmen weitgehend zu verhindern, wurden folgende Maßnahmen ergriffen:

Aufrechterhaltung der Produktion

•	Die Verlagerung einzelner Aufträge an andere Unternehmensstandorte
•	Die teilweise Auslagerung von Produktionsschritten in externe Arbeitsorte (Wohnheim, Wohngruppen)
•	Kurzfristige Schaffung von Außenarbeitsgruppen in externen Betrieben
•	Einsatz von Betreuungspersonal zur Produktion

Aufrechterhaltung der Betreuungsleistung

•	Betreuung an externen Orten (Wohnheim, Wohngruppen, in ambulanter Form, Außenarbeitsgruppen)
•	Betreuung an anderen Unternehmensstandorten
•	Alternative Betreuungsformen (Telefonkontakte, Home-Schooling)
•	Betreuung bei anderen Trägern

Mit der Umsetzung eines konsequenten Testkonzepts im gesamten Lebenswerk mit Mitte März 2021 und einer dazugehörigen Refinanzierung der dabei entstehenden Kosten, konnten größere Infektionswellen an den jeweiligen Standorten verhindert werden. Ergänzt wurde dieser präventive Schutz durch ein umfassendes Hygienekonzept und eine Impfaktion bis zum vollständigen Schutz in den Monaten April und Mai, sowie einer Booster-Impfung gegen Ende des Jahres.

Die genannten Maßnahmen waren geeignet, die im Verlauf des Jahres identifizierten Risiken abzufedern. So verzeichnen wir in 2021 einen Rückgang der Einnahmen aus Pflegesätzen von nur 0,07% gegenüber dem Vorjahr. Bei den Umsätzen aus Produktionsaufträgen gelang sogar eine Steigerung von 7,7 % im gleichen Zeitraum.

Eine vermehrte Anzahl von Abgängen unserer Mitarbeitenden im Verlauf des Jahres 2021 muss als Entwicklung angesehen werden, die auch in den Folgejahren noch Wirkung hat. Pandemie- und brandbedingte Schließung hatte für etliche Mitarbeitenden eine längere Abwesenheit zufolge. Eine deutlich erhöhte Zahl vom Mitarbeitenden nutzte die gesetzliche Möglichkeit, nach 20 Jahren Arbeit in einer WfbM, die Erwerbsminderungsrente zu beantragen, und so deutlich früher, als zur Altersrente aus dem Arbeitsleben auszuscheiden. Während über das gesamte Lebenswerk nur 5 Mitarbeitende in den Altersruhestand gingen verließen 20 Mitarbeitende das Unternehmen nach 20 Jahren Betriebszugehörigkeit. Die wirtschaftlichen Folgen betrafen das Jahr 2021 noch nicht gravierend. Letztlich reduzierte sich die Gesamtbelegung über alle Häuser in 2021 jedoch um 19 Plätze von 625 auf 606 Plätze und lag damit unterhalb der prognostizierten Belegungszahl. Abgänge in die Erwerbsminderungsrente sind sehr schwer voraussagbar, weil sie sehr individuelle, situative und oft kurzfristige Entscheidungen zugrunde liegen haben.

Ohne das Ausmaß quantifizieren und zeitlich einordnen zu können, ist eine gesamtwirtschaftliche Entwicklung erkennbar, die von der Pandemie beeinflusst und voraussichtlich auch unseren Produktionsbetrieb tangieren wird. Es ist deutlich wahrzunehmen, dass unsere Auftragsbetriebe ihre Produktion zurückfahren. Ursächlich sind nach deren Aussagen Unterbrechungen der Lieferketten, reduzierte Nachfrage, Kurzarbeit in den Betrieben oder eine Verteuerung und erschwerte Verfügbarkeit der Rohstoffe. Es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklungen das Wirtschaftsjahr 2022 beeinflussen wird.

Perspektivische Chancen

Im Jahr 2021 wurde eine Vielzahl von Lösungen und Handlungsstrategien entwickelt und umgesetzt mit denen die Probleme im Kontext zur Pandemie und den Folgen des Brandes im Haus 1 bewältigt wurden. Das gesamte Team des Lebenswerks, die Mitarbeitenden, aber auch der organisatorische Aufbau des Unternehmens bewies an dieser Stelle enorme Flexibilität, Kreativität und Handlungsfähigkeit. So wurden etwa innerhalb weniger Tage alternative Betreuungsmodelle umgesetzt, logistische Lösungen gefunden, regelmäßige Teststrukturen geschaffen oder Infektionsschutzkonzepte umgesetzt, um nur einige Beispiele zu nennen. Manche Systeme, die dabei entstanden, haben sich bewährt und wurden beibehalten. Für alle Beteiligten war dies, neben der Belastung, auch ein Lernfeld, die hilfreiche Erfahrung langjährige Gewohnheiten verlassen zu können und Strukturen so, neu zu denken. Darin sehen wir ein Entwicklungspotential für künftige Unternehmungen und erforderliche Veränderungsprozesse.

Im Verlauf des Jahres 2021 entstand zudem die Planung und das Konzept für die vorgesehene Förderstätte. Von der Rohfassung Anfang Februar bis zum Dezember durchlief beides eine Weiterentwicklung und Konkretisierung hin zu einem praxisorientierten und beispielhaften Modell. Dieses Arbeitsfeld eröffnet ab Mitte 2024 Perspektiven bezüglich einer konstanten Gruppe von Betreuten mit schweren Behinderungen aber auch spezieller Zielgruppen (Autisten, Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen). Die aktuelle Kapazität unseres Förderbereichs von 20 Plätzen wird damit auf 36 Plätze erweitert.

Mit dem Sommer 2021 erhielten die ersten Absolventen der sogenannten Zertifikats-Lehrgänge ihre Abschlüsse. Mit diesem Baustein in der Förderung und Qualifizierung unserer Mitarbeitenden bieten wir Interessierten Mitarbeitenden die Möglichkeit, in verschiedenen Berufssparten Teilabschlüsse zu absolvieren, die offiziell von den jeweiligen Kammern anerkannt und zertifiziert werden. Die Bausteine können im weiteren Verlauf auf weiterführende Ausbildungen angerechnet werden. Das Lebenswerk hat sich in diesem Zusammenhang dem "netZ" (Netzwerk Zertifikats-Lehrgang) angeschlossen, das kontinuierlich neue Berufsfelder für diese Teilqualifizierung aufbereitet.

2. Voraussichtliche Entwicklung

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine belastet die Aussichten für die Weltwirtschaft und bringt große politische Unsicherheit mit sich. Anhaltend hohe Preise für Energie und Rohstoffe schwächen aktuell das Wirtschaftswachstum. Laut der Prognose der Bundesregierung wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2022 um 2,5 Prozent zulegen. Die große Abhängigkeit von russischen Energielieferanten birgt das erhebliche Risiko einer geringeren Wirtschaftsleistung bis hin zu einer Rezession bei gleichzeitig deutlich höheren Inflationsraten.

Im Zuge einer weiteren Normalisierung der Konsumstruktur zwischen Gütern und Dienstleistungen sollten zumindest die pandemiebedingten Engpässe im Verlauf des Jahres an Einfluss verlieren.

Bei den uns vorliegenden Zahlen an Schulabgängern und Interessensbekundungen erwarten wir für 2022 erneut eine stabile Belegung in allen drei Berufsbildungsbereichen. Durch die Zertifizierung bzw. Auditierung als Bildungsträger gem. den Bestimmungen der AZAV hat das Lebenswerk seine Leistungsfähigkeit im Bereich der beruflichen Bildung nachgewiesen.

Auch im Förderbereich ist im Jahr 2022 mit einer weiterhin konstanten Auslastung zu rechnen. Eine abschließende Quantifizierung der Auswirkungen der Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft insgesamt können angesichts des noch nicht absehbaren Endes der aktuellen Situation nicht erfolgen. Das Unternehmen rechnet für das Jahr 2022 laut Haushaltsplan mit einem positiven Ergebnis in Höhe von ca. TEUR 123.

Bayreuth, den 28. Oktober 2022

Birgit Richter

Dr. Franz Sedlak

Bilanz zum 31. Dezember 2021

AKTIVSEITE

	31.12.2021	31.12.2020
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	3.138,01	3.239,01
II. Sachanlagen	2.903.108,00	2.700.321,34
III. Finanzanlagen	194.956,00	194.956,00
	3.101.202,01	2.898.516,35
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	322.197,54	184.895,04
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.562.683,17	1.283.555,31
davon gegen verbundene Unternehmen € 0,00		(53.553,01)
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	3.930.773,38	3.351.350,04
	8.815.654,09	4.819.800,39
C. Rechnungsabgrenzungsposten
	875,62	1.451,65
	11.917.731,72	7.719.768,39

PASSIVSEITE

	31.12.2021	31.12.2020
	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	1.883.015,78	1.883.015,78
III. Gewinnrücklagen	545.883,00	545.883,00
IV. Gewinnvortrag	2.616.772,00	2.340.102,95
V. Jahresüberschuss	1.667.551,23	276.669,05
	6.738.222,01	5.070.670,78
B. Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens	799.301,50	852.893,00
C. Rückstellungen	2.910.350,26	565.438,39
D. Verbindlichkeiten	1.352.121,66	1.199.512,99
davon gegenüber verbundenen Unternehmen € 84.204,02		(0,00)
davon aus Steuern € 51.906,78		(51.359,91)
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 978.063,74		(699.022,49)
E. Rechnungsabgrenzungsposten	117.736,29	31.253,23
	11.917.731,72	7.719.768,39

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021		2020
	€	€	€
1. Rohergebnis	19.076.520,76		15.029.105,91
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter Personal	5.123.228,45		4.879.509,36
b) Löhne der Menschen mit Behinderung	1.480.546,66		1.497.704,25
c) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	5.936.031,17		5.852.267,84
davon für Altersversorgung € 393.529,93			(367.564,90)
		12.539.806,28	12.229.481,45
		6.536.714,48	2.799.624,46
3. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten		57.259,15	59.383,00
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		265.307,93	277.534,66
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen		4.634.537,63	2.288.269,79
Zwischenergebnis		1.694.128,07	293.203,01
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		3.910,72	736,16
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		30.487,56	17.270,12
9. Jahresüberschuss		1.667.551,23	276.669,05

Anhang 2021

I. Allgemeine Angaben

Die Lebenswerk gGmbH - Ein Unternehmen der Diakonie Bayreuth, Bayreuth, ist unter der Nummer HRB 4225 in das Handelsregister Bayreuth eingetragen.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 der Lebenswerk gGmbH - Ein Unternehmen der Diakonie Bayreuth, Bayreuth, wurde nach den Bestimmungen des HGB gemäß der §§ 242 ff. und §§ 264 ff. sowie den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt und gegliedert.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die im Folgenden dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert angewandt worden:

Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der immateriellen Vermögensgegenstände richtet sich nach den amtlichen steuerlichen AfA-Tabellen.

Der Ansatz des Sachanlagevermögens erfolgte zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Es kommt ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer bei den Gebäuden liegt zwischen 20-50 Jahren, bei Mietereinbauten zwischen 15 bis 25 Jahren, bei den Technischen Anlagen und Maschinen beträgt sie 10 Jahre. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der Geschäftsausstattung richtet sich nach den amtlichen steuerlichen AfA-Tabellen.

Zuweisungen und Zuschüsse für Investitionen in aktivierte Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden auf der Passivseite unter dem "Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens" entsprechend der Stellungnahme IDW HFA 1/1984 in der Fassung von 1990 bilanziert. Die Auflösung erfolgt entsprechend den Abschreibungen auf diese Vermögensgegenstände des Anlagevermögens.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt, gegebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen und erhöht um Zuschreibungen, falls die Gründe für die Abschreibungen nicht mehr bestehen.

Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips zu Anschaffungskosten.

Die unfertigen Erzeugnisse wurden entsprechend dem Fertigungsgrad mit den anteiligen Herstellungskosten bewertet.

Die Bewertung der fertigen Erzeugnisse und Leistungen erfolgt zu Herstellungskosten. Die Herstellungskosten umfassen Material- und Fertigungskosten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert angesetzt. Individuelle Risiken werden durch Einzelwertberichtigungen, das allgemeine Kreditrisiko durch eine angemessene Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit ihren Nominalbeträgen angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen.

Mittelbare Versorgungszusagen gegenüber der Arbeitnehmerschaft bestehen bei der Evangelischen Zusatzversorgungskasse Darmstadt, Darmstadt. Auf eine Bilanzierung der mittelbaren Pensionsverpflichtungen wurde in Ausübung des Wahlrechts des Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB verzichtet. Die Altersversorgung durch die EZVK wird über Beiträge finanziert. Als Beitrag werden 5,9 % sowie eine Sonderzahlung in Höhe von 1,7 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts erhoben. Die Summe der verbeitragten Löhne und Gehälter beträgt T€ 4.308.

Zur Bewertung der Altersteilzeitrückstellungen wurde ein versicherungsmathematisches Gutachten eingeholt. Die Abzinsung der Erfüllungsrückstände und der Aufstockungsbeträge wird mit dem von der Deutschen Bundesbank im Monat Dezember 2021 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer gerundeten Restlaufzeit der Altersteilzeitverträge von drei Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 0,34 %. Darüber hinaus wurde ein jährlicher Anwartschaftstrend von 2,5 % unterstellt.

Bei der Berechnung von Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen wurde eine versicherungsmathematische Berechnung unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens vorgenommen. Es wurden die Sterbetafeln nach Heubeck aus dem Jahr 2016/18 angewendet. Die errechneten Jubiläumsrückstellungen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank im Monat Dezember 2021 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 1,35 %. Darüber hinaus wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 1,4 % unterstellt.

Die Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung nach Maßgabe der voraussichtlichen Inanspruchnahme in Höhe des Erfüllungsbetrags gebildet.

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Das Gliederungsschema der Bilanz wurde unter Bezugnahme auf § 265 Abs. 5 Satz 2 HGB zur Darstellung der bisher erhaltenen und (nicht) verwendeten Investitionskostenzuschüsse auf der Passivseite um die Posten "Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens" erweitert.

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Anlagennachweis als Bestandteil des Anhangs.

Der Bruttoanlagenspiegel stellt sich wie folgt dar:

	Entwicklung der Anschaffungswerte
Bilanzposten	Anfangsstand	Zugänge	Abgänge	Endstand
	€	€	€	€
1	2	3	4	5
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	92.629,08	0,00	91.429,08	1.200,00
2. Geleistete Anzahlungen	2.312,01	0,00	0,00	2.312,01
	94.941,09	0,00	91.429,08	3.512,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.703.219,55	0,00	0,00	2.703.219,55
2. Technische Anlagen und Maschinen	4.720.430,26	8.002,11	35.729,57	4.692.702,80
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.963.568,76	130.996,82	37.688,22	2.056.877,36
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	29.024,34	329.027,66	0,00	358.052,00
	9.416.242,91	468.026,59	73.417,79	9.810.851,71
III. Finanzanlagen
1 Anteile an verbundenen Unternehmen	114.501,00	0,00	0,00	114.501,00
2. Sonstige Ausleihungen	80.455,00	0,00	0,00	80.455,00
	194.956,00	0,00	0,00	194.956,00
	9.706.140,00	468.026,59	164.846,87	10.009.319,72

	Entwicklung der Abschreibungen
Bilanzposten	Anfangsstand	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Entnahme für Abgänge	Endstand
	€	€	€	€
1	6	7	8	9
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	91.702,08	80,00	91.408,08	374,00
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	91.702,08	80,00	91.408,08	374,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.059.994,55	122.303,00	0,00	1.182.297,55
2. Technische Anlagen und Maschinen	3.952.817,26	83.677,11	35.728,57	4.000.765,80
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.703.109,76	59.247,82	37.677,22	1.724.680,36
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	6.715.921,57	265.227,93	73.405,79	6.907.743,71
III. Finanzanlagen
1 Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	6.807.623,65	265.307,93	164.813,87	6.908.117,71

	Restbuchwert
Bilanzposten	(Stand am 31.12.2021)	(Stand am 31.12.2020)
	€	€
1	10	11
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	826,00	927,00
2. Geleistete Anzahlungen	2.312,01	2.312,01
	3.138,01	3.239,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.520.922,00	1.643.225,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	691.937,00	767.613,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	332.197,00	260.459,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	358.052,00	29.024,34
	2.903.108,00	2.700.321,34
III. Finanzanlagen
1 Anteile an verbundenen Unternehmen	114.501,00	114.501,00
2. Sonstige Ausleihungen	80.455,00	80.455,00
	194.956,00	194.956,00
	3.101.202,01	2.898.516,35

Sämtliche Forderungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten haben mit T€ 374 (Vorjahr. T€ 500) eine Laufzeit von über einem Jahr und mit T€ 12 (Vorjahr: T€ 20) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren und sind in Höhe von T€ 270 (Vorjahr: T€ 397) durch Grundschuldbestellungen des Diakonischen Werkes - Stadtmission Bayreuth e. V., Bayreuth, gesichert.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen entfallen ausschließlich auf den Gesellschafter und betreffen ausschließlich den Lieferungs- und Leistungsverkehr.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde um die Posten "Erträge aus der Auflösung Sonderposten" und "Löhne der Menschen mit Behinderung" ergänzt.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung in Höhe von T€ 4.248 (Vorjahr: T€ 284) aus Versicherungserstattungen (im Vorjahr zusätzlich T€ 113 aus Erstattungen für Verwaltungskosten) enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung im Zusammenhang mit einem Brandschaden in Höhe von T€ 1.623 und Nachzahlungen für Verwaltungskosten von T€ 135 enthalten.

Die Zinsaufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von € 3.381,00 (Vorjahr: 4.220,00).

V. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine zu Beginn des Jahres 2022 sind die Auswirkungen auf die Gesamt- und Sozial (Gesundheits-) wirtschaft im Allgemeinen sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unserer Gesellschaft im Besonderen derzeit noch nicht abschätzbar. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auch auf unsere Ausführungen hierzu im Lagebericht.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres im Sinne des § 285 Nr. 33 HGB sind nicht eingetreten.

VI. Sonstige Angaben

Anteilsbesitz:

An der DIAKO-Oberfranken gGmbH, Kulmbach, besteht eine 29 %-ige Beteiligung am Stammkapital von € 50.000,00 sowie an der Kapitalrücklage von € 100.000,00. Die Gesellschaft wies zum 31. Dezember 2020 ein Eigenkapital von € 867.162,94 aus. Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2020 beträgt € 36.892,08.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen:

Wesentliche sonstige finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus Mietverträgen mit T€ 3.934 (Vorjahr: T€ 4.757). Auf verbundene Unternehmen entfallen davon T€ 3.831 (Vorjahr: T€ 4.655).

Weitere finanzielle Verpflichtungen entfallen auf sonstige Dienstleistungsverträgen inkl. Leasingverträgen mit T€ 158 (Vorjahr: T€ 150 und Mietkaufvertrag mit T€ 15).

Organe der Gesellschaft:

Die Geschäftsführung war im Geschäftsjahr 2021 an Dr. Franz Sedlak und Birgit Richter übertragen.

Die Gesellschaft macht von dem Wahlrecht auf Unterlassen der Angaben über die Bezüge der Geschäftsführung gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch.

Arbeitnehmer

Die jahresdurchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer beträgt 137,00 (Vorjahr: 142,00) Köpfe, davon sind 67,50 weiblich und 69,50 männlich (Vorjahr: 70,50 weiblich und 71,50 männlich).

Ergebnisverwendung:

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen.

Bayreuth, am 28. Oktober 2022

Lebenswerk gGmbH - Ein Unternehmen der Diakonie Bayreuth

Birgit Richter

Dr. Franz Sedlak

Der folgende Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den vollständigen Jahresabschluss. Wir weisen darauf hin, dass der Jahresabschluss wegen der Inanspruchnahme von Erleichterungen nur teilweise offengelegt wird (§ 328 Abs. 1 Nr. 1 HGB).

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Lebenswerk gGmbH - Ein Unternehmen der Diakonie Bayreuth, Bayreuth

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Lebenswerk gGmbH - Ein Unternehmen der Diakonie Bayreuth, Bayreuth, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Lebenswerk gGmbH - Ein Unternehmen der Diakonie Bayreuth, Bayreuth, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021.

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter-falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zu Grunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zu Grunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zu Grunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, am 8. Dezember 2022

CURACON GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zweigniederlassung Nürnberg

Mohr, Wirtschaftsprüfer

Rösl, Wirtschaftsprüfer