SCOOM GmbH

Schmilau

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2017 bis 31.12.2017

SCOOM GmbH Betrieb von Ladenlokalen im Franchisesystem, Farchau

		Geschäftsjahr	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		20.736.059,15	16.270.215,22
2. Gesamtleistung		20.736.059,15	16.270.215,22
3. sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	0,00		5.020,00
b) übrige sonstige betriebliche Erträge	202.187,49	202.187,49	282.727,82
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	6.136.304,62		5.391.408,90
b) Aufwendungen für bezogene
Leistungen	81.999,05	6.218.303,67	19.228,41
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	5.399.576,16		4.638.181,69
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.169.735,80	6.569.311,96	946.956,06
- davon für Altersversorgung EUR 1.320,00 (EUR 0,00)
6. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		986.522,57	641.223,11
7. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Raumkosten	3.053.450,30		2.319.304,42
b) Versicherungen, Beiträge und Abgaben	59.855,08		45.491,12
c) Reparaturen und Instandhaltungen	185.356,86		181.850,27
d) Fahrzeugkosten	80.397,91		56.749,91
e) Werbe- und Reisekosten	106.527,15		158.000,34
f) Kosten der Warenabgabe	700.829,64		506.379,79
g) verschiedene betriebliche Kosten	1.502.808,82		1.088.972,48
h) Verluste aus Wertminderungen oder aus dem Abgang von Gegenständen des Umlaufvermögens und Einstellungen in die Wertberichtigung zu Forderungen	37.603,99		644,55
i) übrige sonstige betriebliche Aufwendungen	622.945,15	6.349.774,90	161.867,66
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		1.514,56	0,00
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		148.521,09	49.142,79
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		291.542,93	117.041,00
11. Ergebnis nach Steuern		375.784,08	235.520,54
12. sonstige Steuern		1.349,00	2.049,35
13. Jahresüberschuss		374.435,08	233.471,19

Lagebericht

1. Umsatz- und Ergebnisentwicklung:

Der Umsatz zum Jahresende 2017 liegt mit 20,7 Mio. € 27,4 % über dem Vorjahreswert von 16,3 Mio. €; das 4. Quartal hat mit etwa 5,8 Mio. € unterjährig wie auch im Vorjahresvergleich nochmals ein deutliches Wachstum gezeigt.

Der Umsatz hätte dabei gerade im 2. Halbjahr 2017 noch höher ausfallen können, da es zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen bei der Inbetriebnahme von Standorten gekommen ist:

● Bei einem neuen Standort in Frankfurt kam es zu einer Verzögerung von ca. 6 Wochen durch die technische Abnahme seitens TÜV; der Standort erwirtschaftet monatliche Umsatzerlöse von ca. 240 TEUR.

● In Berlin verzögerte sich die Inbetriebnahme von 2 Standorten aufgrund von vermieterseitigen Ausführungsmängeln insgesamt um knapp 6 Monate. Ein Standort konnte auch per Ende März noch nicht in Betrieb genommen werden; hier rechnet man aktuell mit dem Start per Juni 2018. Der mittelfristige Monatsumsatz bewegt sich bei einem Volumen > 500 TEUR.

● Die Inbetriebnahme eines Standortes in Berlin musste aufgrund von erforderlichen infrastrukturellen Nachbesserungen durch den Vermieter um 2 Monate auf Oktober 2017 verschoben werden. Die entgangenen monatlichen Umsatzerlöse werden auf ca. 90 TEUR beziffert.

Trotz der Verzögerungen bei der Eröffnung einzelner Standorte hat die Gesellschaft das gesteckte Umsatzziel von 20,3 Mio. € leicht übertroffen.

Das Betriebsergebnis (EBIT) beläuft sich per 31.12.2017 auf 815 TEUR, liegt also 415 TEUR höher als zum Stichtag des Vorjahres. Das zum Ende des 3. Quartals ins Auge gefasste EBIT von knapp 1,4 Mio. € konnte nicht erreicht werden; ursächlich sind zwei gegenläufige Effekte: Zum einen haben die Verzögerungen der Eröffnung der benannten Neustandorte zu monatlichen Umsatzausfällen von ca. 500 TEUR geführt; anteilige Deckungsbeiträge konnten nicht erwirtschaftet werden. Zum anderen haben die Vorlaufkosten aus diesen Standorten das Ergebnis mit Kosten von ca. 400 TEUR belastet.

Das Vorsteuerergebnis ist durch Sondereffekte im Bereich des sonstigen neutralen Ergebnisses beeinflusst und beläuft sich auf 666 TEUR. Im Juli 2017 wurden Mietspitzabrechnungen für die Münchener Standorte des Jahres 2016 vorgenommen. Zudem hat ein Großhandellieferant eine Rechnungskorrektur aufgrund einer internen Fehlabrechnung der Vormonate vorgenommen, so dass insgesamt ein saldierter zusätzlicher neutraler Aufwand in Höhe von ca. 300 TEUR im 3. Quartal gebucht werden musste.

2. Besondere Jahresabschluss-Positionen:

Gewinn- und Verlustrechnung:

Die Optimierungen im Materialkauf haben sich auch im 4. Quartal spürbar fortgesetzt. Die Materialeinsatzquote konnte bei 30,0% stabilisiert werden und erreicht somit einen zuvor noch nicht erzielten Niedrigstwert. Die Quote für das Gesamtjahr 2016 belief sich noch auf 33,3%.

Die laufenden Produktivitätssteigerungen im Personalbereich sind weiterhin erkennbar; die Personalkostenquote beläuft sich für das Gesamtjahr auf 31,7% und liegt somit unter dem angestrebten Wert von 32,7% und ebenso deutlich unter Vorjahr. Die Entwicklung ist gerade vor dem Hintergrund der Inbetriebnahme einer Vielzahl von Neustandorten in den vergangenen 15 Monaten und den beschriebenen Verzögerungen bei diversen großen Verkaufseinheiten zu bewerten. Lerneffekte greifen bei neuen Mitarbeitern erst mit einem zeitlichen Verzug, die Fluktuation sinkt durchschnittlich erst nach einer Anlaufphase von ca. 6 Monaten; zudem musste auch für die verspätet eröffneten Einheiten bereist Personal vorgehalten werden.

Hinweis: Innerhalb der Einzelkosten zu den Personalkosten hat es im Vergleich zum Vorjahr eine Umgruppierung/Neustrukturierung (detaillierte Trennung der Löhne und Gehälter) gegeben, so dass diese Unterkonten nicht mehr 1:1 miteinander vergleichbar sind. Parallel hierzu wurden die Löhne für Minijobber nur noch im Januar 2017 in einer separaten Kontenposition (Löhne für Minijobs) erfasst - ab Februar 2017 dann in dem Konto "Löhne".

Die Raumkosten lagen im 1. Halbjahr 2017 in etwa auf Vorjahresniveau. Einen Sprung haben die Kosten ab September durch die Inbetriebnahme weiterer Standorte gemacht Zudem sind die Nebenkosten im Vorjahresvergleich überdurchschnittlich stark gestiegen; Hintergrund ist eine Umstellung in der Abrechnung und Vorauszahlungen ab 2017 insbesondere für Strom und Gas.

In den Ausgangsfrachten sind ab 2017 auch die Kosten für die Versorgung der Münchener Standorte erfasst; diese werden durch einen externen Dienstleister beliefert.

In den Fremdarbeiten werden zum Großteil Kosten neuer Serviceanbieter für die Übernahme der Lagerwirtschaft am Standort Fraport erfasst.

Die Abschreibungen sind entsprechend der kontinuierlichen Inbetriebnahme weiterer Neustandorte für das Gesamtjahr 2017 auf 987 TEUR gestiegen (Vorjahr: 641 TEUR). Der geplante Ausgangswert wurde um rund 100 TEUR übertroffen; ursächlich sind zum Teil höher als eingangs geplant ausgefallene Projektkosten für einzelne Verkaufseinheiten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Gesellschaft weiterhin auch für andere Gruppengesellschaften und deren Konzepte als Bauherr und Investor und zeitgleich auch als Finanzierungs-/Vertragspartner im Rahmen der langfristigen Finanzierung über Leasing/Mietkauf auftritt. Für die nicht selbst seitens der Scoom betriebenen Standorte wird die Nutzungsüberlassung durch Untermietvereinbarungen sichergestellt.

Periodenfremde Erträge: Hier sind Rückvergütungen aus dem Jahr 2015 sowie Erstattungen aus Stromendabrechnungen und Mietnebenkosten des Jahres 2015 erfasst.

Periodenfremde Aufwendungen: Die wesentlichen Einzelposten betreffen:

1. Umsatzmietabrechnungen des Geschäftsjahres 2016: 260 TEUR

2. Berufsgenossenschaft (Nachzahlung voriges Geschäftsjahr): 80 TEUR

3. Stromabrechnungen für das Jahr 2016: 150 TEUR

Bilanz:

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um ca. 55% von 8,0 Mio. € auf 12,4 Mio. € erhöht. Aktivisch ist dies hauptsächlich durch die Steigerung des Anlagevermögens um ca. 3,7 Mio. € (Investitionen in Neustandorte) bedingt. Passivisch ist der Anstieg durch die sonstigen Verbindlichkeiten, die Thesaurierung des Jahresüberschusses sowie die Generierung von Mezzaninekapital in Höhe von 1,5 Mio. € bedingt. Die sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigen Mietabrechnungen des Vermieters Deutsche Bahn für das Gesamtjahr 2018, für die die Rechnungsstellung erst in 2018 erfolgt.

Durch die erfolgte Thesaurierung des Jahresüberschusses sowie der erfolgreichen Einwerbung des Mezzaninekapitals konnte die Summe der haftenden Eigenmittel auf 3,2 Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 1,3 Mio. €). Da die Bilanzsumme - wie dargelegt - parallel ebenfalls deutlich gestiegen ist, hat sich die Quote der haftenden Eigenmittel ggü. dem Vorjahr unterproportional von 16,7% auf 25,8% erhöht.

Die Forderungen aus Lieferungen/Leistungen haben sich stichtagsbezogen zum 31.12.2017 auf 1.362 TEUR erhöht und machen somit ca. 11% der Bilanzsumme aus (Vorjahr: 853 TEUR = 10,7%). Im Vergleich zur Umsatzentwicklung ist der Anstieg der FLL überproportional ausgefallen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Großteil der Forderungen aus Lieferungen/Leistungen Ansprüche gegen gruppeneigene Gesellschaften darstellt. Die Hauptpositionen der Forderungen sind:

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen/Leistungen haben sich im Verlauf des letzten Quartals 2017 nur leicht auf 2,2 Mio. € erhöht und liegen lediglich 143 TEUR über dem Vorjahreswert; der Anteil an der Bilanzsumme sowie das Verhältnis zu den Umsatzerlösen hat sich somit deutlich reduziert.

Ausblick 2018:

Die Gesellschaft rechnet in 2018 mit einer weiterhin anhaltenden Expansion. Allein durch die in Q1/2018 bereits in Betrieb genommenen Verkaufsstandorte und die in der Baurealisierung befindlichen Einheiten wird der Umsatz sich ggü. 2017 um 10-15% erhöhen. Nicht berücksichtigt sind dabei Standorte, die aktuell in der Ausschreibung/Vergabe sind und für die sich die Gesellschaft gute Chancen einer Zuteilung ausrechnet. Unter dem Strich dürfte ein Umsatzanstieg in der Scoom GmbH in 2018 um 20% eine realistische Kenngröße sein.

Durch die anhaltende Expansion werden die Vorlaufkosten für neue Verkaufseinheiten auch in 2018 auf einem vergleichsweise hohen Niveau bleiben. Ebenso sollen weitere Konzepte entwickelt und am Markt auf ihre Reife hin getestet werden. Für ungewisse Ereignisse (insbesondere abgeleitet aus den Erfahrungen des abgelaufenen Geschäftsjahres 2017, was Verzögerungen der Bauphase betrifft) werden in der Planung ausreichend Risikopolster kalkuliert, so dass unter Vorsichtsgesichtspunkten von einer Ergebnisverbesserung in Höhe der Umsatzsteigerung von ca. 20% ausgegangen wird.