Lindner Hotels Aktiengesellschaft

Düsseldorf

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

I. Allgemeine Angaben zur Konzernrechnungslegung

Der Konzernabschluss wurde nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften (§ 290 ff. HGB) aufgestellt. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden grundsätzlich die Interpretationen des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) beachtet. Dort, wo die Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) die Wahlrechte des HGB einschränken, wurden die DRS nicht beachtet. In Einzelfällen wurde von den Empfehlungen der DRS in zulässiger Weise abgewichen.

Die Lindner Hotels AG hat Ihren Sitz in Düsseldorf und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Düsseldorf (Reg.-Nr. 26170).

Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens, der den Abschlussstichtagen sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen entspricht, aufgestellt.

II. Angaben zum Konsolidierungskreis (einschl. Anteilsbesitz)

Zum Konsolidierungskreis gehören grundsätzlich alle Gesellschaften, an denen die Lindner Hotels AG mittel- oder unmittelbar beherrschenden Einfluss ausübt (Vollkonsolidierung).

Dazu zählen die elf Tochterunternehmen.

Der Konsolidierungskreis hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.

Bei allen Konzernunternehmen umfasste das Geschäftsjahr das Kalenderjahr.

Einbezogene Unternehmen

Im Rahmen der Vollkonsolidierung werden die folgenden elf Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen:

Firma und Sitz	Anteil am Kapital zum 31.12.2020
	%
Lindner Hotels Beteiligungs GmbH, Düsseldorf	70,00
Lindner Betriebsgesellschaft Scharbeutz mbH; Düsseldorf	50,00
Lindner Hotels Immobilien Investment GmbH, Düsseldorf	100,00
Lindner Hotel Management GmbH, Düsseldorf	100,00
Lindner Hotels International GmbH, Düsseldorf	100,00
Lindner Hotels Sports Academy Betriebsgesellschaft mbH, Düsseldorf	100,00
me & all Hotels GmbH, Düsseldorf	66,67
Lindner Hotel Mallorca S.A., Portals Nous (Mallorca/Spanien)	100,00
Lindner Hotels (Wien) GmbH, Wien (Österreich)	100,00
Lindner Hotels Antwerpen NV, Antwerpen (Belgien)	99,00
Lindner Hotels Ceskä republika s.r.o., Prag ¹⁾ (Tschechien)	100,00

¹⁾ Der Umrechnungskurs am Stichtag betrug CZK/EUR 26,242 bzw. für das Geschäftsjahr durchschnittlich CZK/EUR 26,455

Die Lindner Betriebsgesellschaft Scharbeutz mbH, Düsseldorf, wird in den Konzern einbezogen, da der Vorstand der Lindner Hotels AG gleichzeitig mehrheitlich die Geschäftsführung der Gesellschaft leitet.

Folgende Gesellschaften wurden als assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen, da maßgeblicher Einfluss i.S.v. § 311 Abs. 1 HGB besteht.

	Anteil am Kapital zum 31.12.2020	Eigenkapital zum 31.12.2020	Ergebnis des Geschäftsjahres 2020	Unterschiedsbetrag Buchwert zu anteiligem Eigenkapital 2020
Firma und Sitz	%	TCHF (TEUR)	TCHF (TEUR)	TCHF (TEUR)
Lindner Hotels Holding (Schweiz) AG, Leukerbad/		TCHF 3.250	TCHF-39	TCHF 845
Schweiz	26	(TEUR 3.009)	(TEUR-36)	(TEUR 782)
LINDNER HOTELS (SCHWEIZ) AG, Crans/Schweiz		TCHF -1.522	TCHF-2.081	TCHF -396
	26	(TEUR-1.409)	(TEUR - 1.9244)	(TEUR 366)
Lindner Bau (Schweiz) AG, Crans/Schweiz	26	TCHF -7.672	TCHF -38	TCHF-1.995
		(TEUR-7.102)	(TEUR-35)	(TEUR-1.847)
Rhodania SA, Crans/Schweiz	26	TCHF -4.187	TCHF -3.344	TCHF -1.089
		(TEUR -3.876)	(TEUR -3.124)	(TEUR-1.008)
GbR Lindner Immobilen, Nauen ¹⁾	26	TEUR 9.476	TEUR-4	TEUR 2.464

¹⁾ Angabe gemäß Abschluss zum 31. Dezember 2019

Der Umrechnungskurs am Stichtag betrug CHF/EUR 1,0802 bzw. für das Geschäftsjahr durchschnittlich CHF/EUR 1,0703.

Nicht einbezogene Unternehmen

Bei den folgenden Gesellschaften handelt es sich um assoziierte Unternehmen, die jedoch gemäß § 311 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden, da sie für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns einzeln und in Summe von untergeordneter Bedeutung sind. Bei der ALLINVOS GmbH, Eschborn, und der BV 04 Veranstaltungs- und Vermarktung Gesellschaft mbH, Düsseldorf, liegen die Umsatzerlöse jeweils ca. bei 1 % oder aber unterhalb von 1 % des Konzern-Umsatzes:

	Anteil am Kapital zum 31.12.2020	Eigenkapital zum 31.12.2020	Ergebnis des Geschäftsjahres 2020
Firma und Sitz	%	TEUR	TEUR
Allinvos GmbH, Eschborn ¹⁾	50	521	152
BV 04 Veranstaltungs- und Vermarktungs-Gesellschaft mbH, Düsseldorf ¹⁾	20	29	1

¹⁾ Angabe gemäß Abschluss zum 31. Dezember 2020

III. Angaben zu den Konsolidierungsmethoden

1. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung der Tochterunternehmen erfolgte nach der Buchwertmethode, sofern der Erwerbsvorgang vor dem 1. Januar 2010 erfolgt ist. Bei Erwerbsvorgängen nach dem 31. Dezember 2009 wurde die Neubewertungsmethode angewandt.

2. Sonstige Konsolidierungsmaßnahmen

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen wurden gegeneinander aufgerechnet.

Konzerninterne Erträge wurden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Ferner wurden Beteiligungserträge von einbezogenen Tochterunternehmen eliminiert.

Eine Zwischenergebniseliminierung war im Geschäftsjahr nicht vorzunehmen.

3. Steuerabgrenzung

Eine Steuerabgrenzung nach § 306 HGB erfolgte nicht, da aus den ergebniswirksamen Konsolidierungsbuchungen für einen überschaubaren Prognosezeitraum keine wesentlichen steuerlichen Be- oder Entlastungswirkungen zu erwarten sind. Im Übrigen wurde auf Ebene der Einzelabschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen vom Wahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht, aktive latente Steuerüberhänge nicht zu aktivieren.

IV. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Allgemeines

Die Jahresabschlüsse der Lindner Hotels AG und ihrer Tochterunternehmen wurden grundsätzlich nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Anpassungen zwecks einheitlichen Ausweises wurden vor der Konsolidierung im Rahmen einer Handelsbilanz II vorgenommen.

Die Währungsumrechnung des Abschlusses der Lindner Hotels Ceská republika s.r.o., Prag/Tschechien, erfolgt in Übereinstimmung mit § 308a HGB nach der modifizierten Stichtagskursmethode.

Weitere wesentliche Anpassungen waren nicht erforderlich.

Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wird von dem Grundsatz der Unternehmensfortführung (Going-Concern-Prinzip gemäß § 298 Abs. 1 in Verbindung mit § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB) ausgegangen. Der Fortbestand des Konzerns ist jedoch gefährdet, wenn die Annahmen zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung nicht wie prognostiziert eintreten.

2. Immaterielle Vermögensgegenstände

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Sie werden zwischen drei und fünf Jahren planmäßig linear entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben mit Ausnahme der erworbenen Markenrechte (keine Abschreibung).

3. Sachanlagevermögen

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Die einzelnen Vermögensgegenstände werden entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern über einen Zeitraum von drei bis zwanzig Jahren abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis EUR 150,00 netto werden im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben und ein fiktiver Abgang im Jahr des Zugangs wird angenommen. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten zwischen EUR 150,01 und EUR 1.000,00 netto werden als Sammelposten erfasst und die Abschreibung erfolgt linear über fünf Jahre, entsprechend 20 % p.a.

Folgende Nutzungsdauern werden für die verschiedenen Anlagengruppen angesetzt:

Bauten auf fremden Grundstücken	bis 20 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 20 Jahre

4. Finanzanlagen

Die Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten bzw. mit ihrem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Eine Abwertung von Finanzanlagen erfolgt bei Vorliegen von Wertminderungen, die voraussichtlich von Dauer sind.

5. Umlaufvermögen

Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten bewertet. Dabei wird die FiFo-Methode angewandt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten, gegebenenfalls abzüglich Einzel- und Pauschalwertberichtigungen, angesetzt.

Die Kassenbestände sowie die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert angesetzt.

Bei der Bewertung des Umlaufvermögens wurde das Niederstwertprinzip beachtet.

6. Rechnungsabgrenzungsposten

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Auszahlungen gebildet, die vor dem Bilanzstichtag geleistet wurden, soweit diese Aufwendungen für das Folgejahr darstellen.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Einzahlungen gebildet, die vor dem Bilanzstichtag geleitstet wurden, soweit diese Erträge für das Folgejahr darstellen.

7. Rückstellungen

Die Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt und sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung bewertet. Alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen sind berücksichtigt.

Die Rückstellungen für Wiederherstellung und Zimmereinrichtungserneuerung haben langfristigen Charakter. Sie werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zum Zeitpunkt der voraussichtlichen Wiederherstellung bzw. Zimmererneuerung notwendig ist. Bei der Bewertung des Erfüllungsbetrages wurde auf Erfahrungswerte aus bisherigen Zimmerrenovierungen aufgesetzt. Dabei wurde ein Wert von EUR 575 pro Zimmer angesetzt und eine Kostensteigerung von 0,8 % bis 1,0 % je nach Hotel berücksichtigt. Zudem erfolgte eine Abzinsung mit fristadäquaten Zinssätzen, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind. Für die Abzinsung der Rückstellungen betragen die Zinssätze für 2020 je nach Restlaufzeit der Pachtverträge 0,44 % bis 1,42 %.

Die Rückstellungen für die Archivierung von Geschäftsunterlagen haben langfristigen Charakter und wurden zu Vollkosten bewertet. Sie wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zum Zeitpunkt der jeweiligen Archivierung der Unterlagen notwendig ist. Basis für die Bewertung des Erfüllungsbetrages waren die Erfahrungen aus der Vergangenheit. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgte unter Berücksichtigung von Kostensteigerungen in Höhe von 2 %. Zudem erfolgte eine Abzinsung mit fristadäquaten Zinssätzen, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind. Für die Abzinsung der Rückstellungen betragen die Zinssätze für 2020 zwischen 0,44 % und 1,26 %.

8. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag passiviert.

V. Erläuterungen zur Konzernbilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der Posten des Anlagevermögens ist im Anlagespiegel im Einzelnen dargestellt. Der Anlagespiegel ist dem Konzernanhang als Anlage 1 beigefügt. Die Finanzanlagen wurden im Vorjahr um TEUR 9.120 wertberichtigt und zu Anschaffungskosten bzw. mit ihrem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen betreffen mit TEUR 220 (Vorjahr: TEUR 210) die Lindner Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG, Düsseldorf, als Rechtsnachfolger der Lindner Unternehmensgruppe GmbH & Co. Hotel KG, Düsseldorf.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen - wie im Vorjahr - vollständig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Von den Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von TEUR 25.565 (Vorjahr: TEUR 15.597) entfallen TEUR 25.546 (Vorjahr: TEUR 15.728) auf sonstige Vermögensgegenstände und in Höhe von TEUR 19 (Vorjahr: TEUR 131 Verbindlichkeiten) auf Lieferungen und Leistungen.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen mit TEUR 4.034 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr: TEUR 3.804) und mit TEUR 889 sonstige Vermögensgegenstände (Vorjahr: TEUR 883). Im Zuge der Neubewertung des Schweizer Engagements wurden im Vorjahr TEUR 4.880 an Forderungen wertberichtigt.

Die Fristengliederung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände ist im Forderungsspiegel in Anlage 2 zum Konzernanhang dargestellt.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind keine nennenswerten antizipativen Posten enthalten.

3. Liquide Mittel

Die Kassenbestände sowie die Guthaben bei Kreditinstituten (TEUR 1.761; Vorjahr: TEUR 2.837) werden zum Nominalwert angesetzt.

Hiervon betreffen TEUR 1.253 (Vorjahr: TEUR 1.444) die sog. FF&E-Reserven. Diese resultieren aus Instandhaltungsverpflichtungen für fünf Hotels. Die Rücklagen für FF&E-Reserven sind auf separaten Konten bei der Stadtsparkasse Düsseldorf hinterlegt und dürfen nur für die Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen bedient werden.

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber demselben Kreditinstitut werden saldiert, soweit sie sich aufrechenbar gegenüberstehen.

4. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital des Mutterunternehmens beträgt EUR 2.600.000,00.

Die Kapitalrücklage beträgt EUR 4.000.000,00. Der Konzernbilanzverlust enthält einen Konzerngewinnvortrag in Höhe von TEUR 4.376.

Der Konzernbilanzverlust entwickelt sich wie folgt:

	31.12.2020
	EUR
Konzerngewinnvortrag	4.376.355,27
Konzernjahresfehlbetrag vor Ergebnisabführung	-12.698.078,37
Erträge aus Verlustübernahme	3.945.763,59
Nicht beherrschende Anteile am Konzernergebnis (Verlust)	867.247,24
Konzernbilanzverlust	-3.508.712,27

5. Ausgleichsposten für nicht beherrschende Anteile

Die nicht beherrschenden Anteile am Konzernergebnis betreffen auf andere Gesellschafter entfallende Gewinne und Verluste und deren Anteile an Vermögensgegenständen und Schulden. Der Posten entwickelte sich wie folgt:

	EUR
Stand 1.1.2020	639.219,18
Zugang nicht beherrschende Anteile	0,00
Nicht beherrschende Anteile am Konzernergebnis	-867.247,24
Stand 31.12.2020	-228.028,06

6. Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Steuerrückstellungen	407	560
Sonstige Rückstellungen
Wiederherstellungsverpflichtungen
und Zimmereinrichtungserneuerung	5.885	5.899
Personalbezogene Verpflichtungen	1.792	1.794
Drohverlust aus Pachtvertrag	1.189	389
Rechtsstreit Landshut	977	977
Mietnebenkosten	499	555
Archivierung	297	312
Jahresabschluss/Steuerberatung	264	168
Übrige Rückstellungen	1.432	2.416
	12.335	12.510
	12.742	13.070

Die Sonstigen Rückstellungen sind in Höhe von TEUR 5.625 (Vorjahr: TEUR 5.843) langfristig.

7. Verbindlichkeiten

In den Verbindlichkeiten sind keine nennenswerten antizipativen Posten enthalten.

VI. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse teilen sich wie folgt auf:

	2020	Vorjahr
	TEUR	TEUR
a) Beherbergung	41.641	98.973
b) Bar- und Restaurantleistungen	13.154	33.602
c) Übrige	9.406	16.723
	64.201	149.298

Von den Umsatzerlösen entfallen TEUR 6.521 (Vorjahr: TEUR 25.930) auf das Ausland.

Die Sonstigen betrieblichen Erträge enthalten folgende aperiodischen Erträge:

•	Auflösung von Rückstellungen (TEUR 582; Vorjahr: TEUR 549)
•	Auflösung von Pauschal- und Einzelwertberichtigungen auf Forderungen (TEUR 239; Vorjahr: TEUR 176)

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten darüber hinaus Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung und Bedeutung aus Corona-Hilfen in Höhe von TEUR 15.019.

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Aufwand aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 15 (Vorjahr: TEUR 1).

Die Sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge enthalten TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 24) aus der Abzinsung der sonstigen Rückstellungen.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten TEUR 413 (Vorjahr: TEUR 139) aus der Aufzinsung der sonstigen Rückstellungen.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von TEUR 4 (Vorjahr: TEUR 167) resultieren im Wesentlichen aus den Einzelabschlüssen der Lindner Hotels Sports Academy GmbH (TEUR 15; Vorjahr: TEUR 23) sowie der me and all Hotels GmbH (TEUR -17; Vorjahr: TEUR 45).

VII. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds besteht aus den flüssigen Mitteln (Aktiva B.III. vermindert um sog. FF&E-Reserven) abzüglich der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus überzogenen Kontokurrentkonten (Passiva C.1).

VIII. Angaben zum Konzern-Eigenkapitalspiegel

Bei der Lindner Hotels AG besteht in deren Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 eine gesetzliche Rücklage von TEUR 260, die einer gesetzlichen Ausschüttungssperre unterliegt.

IX. Sonstige Angaben

1. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Aus Leasingverträgen für Betriebs- und Geschäftsausstattung mit Laufzeiten bis längstens 2025 entstehen nach dem Stand 31. Dezember 2020 Kosten von TEUR 3.432 p.a. (Vorjahr: TEUR 3.868). Der Vorteil aus dem Abschluss der Leasingverträge liegt in der geringeren Kapitalbindung, wohingegen die zukünftig zu zahlenden Leasingraten zum Liquiditätsabfluss führen werden.

Aus der Anmietung von Hotels und Büro- sowie Gastronomieflächen bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 403.093 (Vorjahr: TEUR 484.619). Die Anmietung von Hotelbetrieben im Rahmen der Expansion ist Teil des Geschäftsmodells und führt zu einer Verteilung der Liquiditätsabflüsse auf die Pachtdauer, bei einem niedrigen Anlagevermögen. Risiken bestehen, wenn durch den operativen Hotelbetrieb der Pachtzins nicht erwirtschaftet wird. Es handelt sich um 24 Verträge mit Laufzeiten bis 2044.

Die Fristigkeiten stellen sich wie folgt dar:

	2020	Vorjahr
	TEUR	TEUR
unter 1 Jahr	27.901	30.190
1 bis 5 Jahre	119.954	122.929
über 5 Jahre	255.238	331.500
Gesamtbetrag	403.093	484.619

2. Mitarbeiter

Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter betrug im Geschäftsjahr:

	2020 Anzahl	Vorjahr Anzahl
Gewerbliche Arbeitnehmer	809	879
Angestellte	353	371
	1.162	1.250
Auszubildende und Praktikanten	152	180
	1.314	1.430

3. Vorstand

Der Vorstand bestand bzw. besteht aus den folgenden Mitgliedern:

•	Herr Arno Schwalie, München (seit 01.05.2022) - Vorsitzender
•	Herr Frank Lindner, Meerbusch
•	Herr Dipl.-Kfm. Otto Lindner, Meerbusch (bis 30.04.2022)
•	Herr Andreas Krökel, Kaarst (bis 17.02.2022)

Herr Dipl.-Kfm. Otto Lindner und Herr Andreas Krökel sind bzw. waren hauptberuflich als Vorstandsvorsitzender bzw. als Mitglied des Vorstands der Lindner Hotels AG, Düsseldorf, tätig. Herr Frank Lindner ist als Chief Technical Officer (CTO) tätig.

Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr 2020 TEUR 1.216 (Vorjahr: TEUR 1.355).

Die Muttergesellschaft hat im Geschäftsjahr 2017 ein Darlehen in Höhe von TEUR 2.473 an Herrn Otto Lindner zu einem Zinssatz von 5 % gewährt. Dieses valutiert zum 31. Dezember 2020 zu TEUR 2.149.

Die Muttergesellschaft hat im Geschäftsjahr 2017 ein Darlehen in Höhe von TEUR 1.999 an Herrn Frank Lindner zu einem Zinssatz von 5 % gewährt. Dieses valutiert zum 31. Dezember 2020 zu TEUR 1.600.

4. Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat gehören bzw. gehörten folgende Mitglieder an:

•	Herr Otto Lindner, Meerbusch (seit 01.05.2022) - Vorsitzender
•	Herr Dirk Lindner, Meerbusch
•	Herr Marc Lindner, Meerbusch (seit 01.05.2022)
•	Herr Dr. Norbert Stoeck, München (bis 30.04.2022)
•	Herr Dr. Andreas Bierwirth, Schwechat (Österreich) (bis 30.04.2022)

Herr Dr. Stoeck ist hauptberuflich als Unternehmensberater bei Roland Berger GmbH in München tätig.

Herr Dr. Andreas Bierwirth ist hauptberuflich für die T-Mobile Austria GmbH, Wien (Österreich), als Vorsitzender der Geschäftsleitung tätig.

Herr Ass. Dirk Lindner ist hauptberuflich als Geschäftsführender Gesellschafter für die Lindner Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG in Düsseldorf, tätig.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates in 2020 betrugen TEUR 27 (Vorjahr: TEUR 32).

Die Muttergesellschaft hat im Geschäftsjahr 2017 ein Darlehen in Höhe von TEUR 2.336 an Herrn Dirk Lindner zu einem Zinssatz von 5 % gewährt. Dieses valutiert zum 31. Dezember 2020 zu TEUR 1.975.

5. Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar betrug TEUR 130 (Vorjahr: TEUR 126). Das Gesamthonorar entfällt dabei auf:

a. Abschlussprüfungsleistungen:	TEUR 123	(Vorjahr: TEUR 118)
(davon für das Vorjahr:	TEUR 0	(Vorjahr: TEUR 7))
b. Andere Bestätigungsleistungen:	TEUR 7	(Vorjahr: TEUR 8)
(davon für das Vorjahr:	TEUR 0	(Vorjahr: TEUR 0))

6. Besondere Angabe gemäß § 160 Abs. 1 AktG

Das Grundkapital der Muttergesellschaft ist eingeteilt in 2.600 Inhaberaktien zu je EUR 1.000,00.

7. Konzernabschluss

Die Muttergesellschaft wird in den Konzernabschluss der Lindner Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG, Düsseldorf, (kleinster und größer Konsolidierungskreis) einbezogen. Der Konzernabschluss für den kleinsten und größten Konsolidierungskreis wird im Bundesanzeiger (unter HRA 1007) veröffentlicht.

8. Besondere Ereignisse nach dem Stichtag

Aufgrund der nach wie vor bestehenden Restriktionen und dem geänderten Verhalten der Menschen, ist eine deutliche Veränderung der Nachfrage mit einem dramatischen Rückgang der Übernachtungsleistungen zu verzeichnen. Die Einbrüche aller umsatzrelevanten Rahmendaten des Unternehmens konnten und können nur zum Teil durch tiefgreifende Maßnahmen wie die Entsendung eines Großteils der Mitarbeiter in die Kurzarbeit, temporäre Gehaltsverzichte und harte Kosteneinsparungen in allen Bereichen kompensiert werden. Alle Pachtverträge wurden und werden weiterhin nachverhandelt. Zur Stabilisierung der Liquiditätslage wurde von den Gesellschaftern als Rückzahlung auf Darlehensforderungen in Höhe von TEUR 1.000 und eine weitere Abschlagzahlung auf den Ergebnisabführungsvertrag in Höhe von TEUR 600 im Januar und Februar 2021 zugeführt.

Erste staatliche Hilfen sind zwischenzeitig geflossen, weitere Unterstützungsprogramme werden fortlaufend beantragt. Im Februar 2021 konnte die erste Abschlagzahlung auf die Novemberhilfe in Höhe von TEUR 1.000 vereinnahmt werden. Seit Anfang März 2021 ist die erweiterte Antragstellung auf den Schadenersatz nach Artikel 107, Absatz 2, Lit b AEUV möglich, der die Europarechtskonformität von staatlichen Beihilfen im Falle von außergewöhnlichen Ereignissen regelt, sodass weitere staatliche Hilfen ermöglicht werden.

Im Zuge der Überbrückungshilfe III wurden für den Zeitraum Januar 2021 bis Juni 2021 weitere TEUR 13.681 genehmigt und ausgezahlt. Für den Zeitraum Juli bis Dezember 2021 wurde ein Änderungsantrag über TEUR 5.863 gestellt und mittlerweile im Februar 2022 und im März 2022 ausgezahlt.

In Österreich wurden Staatshilfen in Form der COFAG beantragt, der Restbetrag in Höhe von TEUR 229 wurde im April 2021 ausgeglichen.

In Belgien wurden im Wirtschaftsjahr 2021 bislang insgesamt Vlaams Beschermingsmechanisme in Höhe von TEUR 320 ausgezahlt. Im Februar 2022 wurden weitere TEUR 407 Staatshilfen in Form der Corona Globalisatiepremie 2021 ausgezahlt.

In Tschechien wurden im Wirtschaftsjahr 2021 der Zuschuss Unterkunft (TCZK 1.002) sowie der Zuschuss Gastro (TCZK 32) und der Corona Refund Goverment (TCZK 1.177) ausgezahlt. Ebenso erfolgten die Restzahlungen der in 2020 gewährten Zuschüsse.

In Spanien konnten wir ein staatlich abgesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 1.000 aufnehmen. Belgien konnte staatlich abgesicherte Darlehen bis zu einer Höhe von TEUR 526 zur Verfügung stellen.

Insgesamt führen diese Liquiditätszuflüsse zu einer ausreichenden Zahlungsfähigkeit und ermöglichen ohne weitere Kapitalmaßnahmen die Fortführung des Unternehmens.

Zu weiterführenden Erläuterungen verweisen wir auf unsere Ausführungen im Abschnitt Chancen- und Risikobericht im Lagebericht.

Hinsichtlich der künftig erwarteten Folgen und der resultierenden wesentlichen Unsicherheit in Bezug auf die Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit verweisen wir auf unsere Ausführungen im Abschnitt Chancen- und Risikobericht im Lagebericht.

9. Ergebnisverwendung

Aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags der Muttergesellschaft mit der Lindner Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG, Düsseldorf, wurde das Jahresergebnis der Muttergesellschaft in Höhe von TEUR -3.946 als Forderung gegen die Lindner Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG erfasst.

Düsseldorf, den 18. Juli 2022

Frank Lindner

Arno Schwalie

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020	Vorjahr
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	64.216,72	79.710,49
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	23.379,54	29.614,08
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.352.007,64	6.616.555,11
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	314.533,07	219.565,19
	6.689.920,25	6.865.734,38
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	220.386,00	209.891,00
2. Beteiligungen	246.104,00	246.104,00
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	885.177,00	315.438,00
4. Sonstige Ausleihungen	9.102.837,78	11.606.745,78
	10.454.504,78	12.378.178,78
	17.208.641,75	19.323.623,65
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Waren	579.393,27	963.494,49
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.402.930,66	6.766.201,50
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	207.894,70	236.462,35
3. Forderungen gegen Gesellschafter	25.564.810,60	15.596.905,69
4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	4.922.802,25	4.687.125,85
5. Sonstige Vermögensgegenstände	3.852.394,71	2.551.869,71
	36.950.832,92	29.838.565,10
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	1.761.189,47	2.837.047,64
	39.291.415,66	33.639.107,23
C. Rechnungsabgrenzungsposten	235.865,22	170.259,63
	56.735.922,63	53.132.990,51

Passiva

	31.12.2020	Vorjahr
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	2.600.000,00	2.600.000,00
II. Kapitalrücklage	4.000.000,00	4.000.000,00
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage	260.000,00	260.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen	9.071,90	9.071,90
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-25.341,19	-931,94
V. Konzernbilanzverlust (im Vorjahr: Konzernbilanzgewinn)	3.508.712,27	4.376.355,27
VI. Ausgleichsposten für nicht beherrschende Anteile	-228.028,06	639.219,18
	3.106.990,38	11.883.714,41
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	407.280,52	560.189,97
2. Sonstige Rückstellungen	12.335.336,64	12.510.277,22
	12.742.617,16	13.070.467,19
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.117.821,69	1.275.272,47
2. Erhaltene Anzahlungen	5.502.541,04	7.841.173,65
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	11.288.826,20	13.239.939,93
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	66.686,88	0,00
5. Sonstige Verbindlichkeiten	8.743.844,78	5.556.470,50
davon aus Steuern: EUR 319.223,47 (Vorjahr: EUR 494.918,67)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 2.980.667,05 (Vorjahr: EUR 231.312,48)
	40.719.720,59	27.912.856,55
D. Rechnungsabgrenzungsposten	166.594,50	265.952,36
	56.735.922,63	53.132.990,51

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020	Vorjahr
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	64.200.682,19	149.297.908,96
2. Sonstige betriebliche Erträge	19.716.961,45	5.898.719,69
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	7.857.103,57	13.875.145,42
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	9.522.824,02	17.646.720,87
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	23.398.938,15	40.858.852,11
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	5.136.870,25	8.436.892,86
davon für Altersversorgung: EUR 33.129,06 (Vorjahr: EUR 41.690,02)
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.387.467,97	1.293.936,82
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	48.932.008,72	73.673.257,55
7. Erträge aus Beteiligungen	0,00	11.485,19
8. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	534.147,00	711.278,00
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 10.495,00 (Vorjahr: EUR 193.419,00)
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	436.104,67	326.710,89
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen	0,00	9.119.735,10
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	441.189,81	350.673,88
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	3.656,35	167.229,13
13. Ergebnis nach Steuern	-11.792.163,53	-9.176.341,01
14. Sonstige Steuern	905.914,84	981.487,18
15. Erträge aus Verlustübernahme	3.945.763,59	9.403.476,36
16. Konzernjahresfehlbetrag	8.752.314,78	754.351,83
17. Nicht beherrschende Anteile am Konzernergebnis	867.247,24	-94.860,58
18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	4.376.355,27	5.225.567,68
19. Konzernbilanzverlust (im Vorjahr: Konzernbilanzgewinn)	3.508.712,27	4.376.355,27

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

A. Geschäftsverlauf im Jahr 2020

1. Geschäftstätigkeit

Im Geschäftsjahr umfasste die wirtschaftliche Tätigkeit der Muttergesellschaft die Bewirtschaftung von Hotels und Betrieben auf Pacht- bzw. Mietbasis in Deutschland. Zudem werden ausgewählte Hotels im Rahmen von Management- und Franchiseverträgen in Deutschland bewirtschaftet. Darüber hinaus übt die Muttergesellschaft Holdingfunktionen für die von ihr mittel- und unmittelbar gehaltenen Beteiligungsgesellschaften aus, für die sie Kostenumlagen erhält. Auch werden von Tochtergesellschaften Hotels in Belgien, Österreich, der Schweiz, der Slowakischen Republik, Spanien und in der Tschechischen Republik betrieben.

2. Gesamtwirtschaftliche Lage

Die Corona-Pandemie hinterließ im Jahr 2020 deutliche Spuren in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Die Produktion wurde sowohl in den Dienstleistungsbereichen als auch im Produzierenden Gewerbe teilweise massiv eingeschränkt.

Im produzierenden Gewerbe ohne Bau, das gut ein Viertel der Gesamtwirtschaft ausmacht, ging die preisbereinigte Wirtschaftsleistung gegenüber 2019 um 9,7 % zurück, im Verarbeitenden Gewerbe sogar um 10,4 %. Die Industrie war vor allem in der ersten Jahreshälfte von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, unter anderem durch die zeitweise gestörten globalen Lieferketten.

Besonders deutlich zeigte sich der konjunkturelle Einbruch in den Dienstleistungsbereichen, die zum Teil so starke Rückgänge wie noch nie verzeichneten. Exemplarisch hierfür steht der zusammengefasste Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe, dessen Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 6,3 % niedriger war als 2019. Dabei gab es durchaus gegenläufige Entwicklungen: Der Onlinehandel nahm deutlich zu, während der stationäre Handel zum Teil tief im Minus war. Die starken Einschränkungen in der Beherbergung und Gastronomie führten zu einem historischen Rückgang im Gastgewerbe.

Tourismus

Der internationale Tourismus erlebte im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie die größte Krise der jüngeren Geschichte. In den vergangenen 12 Jahren konnte die Tourismusbranche beträchtliche Wachstumsraten verzeichnen, nur 2009, während der Finanz- und Wirtschaftskrise, schrumpften die weltweiten Touristenankünfte (Übernachtungsgäste) um 4 %. 2020 kam es dann zu einem historischen Einbruch. Die weltweiten Touristenankünfte brachen im Vergleich zum Vorjahr um 74 % ein, dies entspricht etwa 1,1 Milliarden weniger Ankünften weltweit. Die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) schätzt, dass zwischen 100 und 120 Millionen Arbeitsplätze in der weltweiten Tourismusbranche bedroht sind. Der Einbruch des internationalen Reiseverkehrs bedeutet einen geschätzten Verlust von 1,3 Billionen USD an Exporteinnahmen - mehr als das 11-fache des Verlustes, der während der Weltwirtschaftskrise 2009 verzeichnet wurde.

Asien und der pazifische Raum verzeichneten im Jahr 2020 einen Rückgang der internationalen Ankünfte um 84%, etwa 300 Millionen weniger als im Vorjahr. Der Mittlere Osten und Afrika verzeichneten jeweils einen Rückgang der Ankünfte um 75 %. In Europa gingen die Ankünfte um 70 % zurück, was über 500 Millionen weniger internationale Touristen bedeutet, während Amerika einen Rückgang von 69 % verzeichnete.

In manchen Ländern, wie z. B. Griechenland oder Malta, erreicht der Anteil der Tourismusbranche am BIP 20 % bis zu 25 %. Aber auch in Portugal, Spanien, Kroatien, Österreich und Italien spielt der Tourismus in der Gesamtwirtschaft eine wichtige Rolle. Nach Einschätzung der Europäischen Kommission ist die Reise- und Tourismusbranche eines der am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffenen Ökosysteme und benötigt Investitionen in Höhe von 161 Milliarden Euro, um das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen. Ohne diese sektorale Regeneration wären die sozioökonomischen Risiken jedoch gravierend.

In Deutschland verreisten 2020 nur 37 % der Bundesbürger wenigstens 5 Tage - und damit rund 40 % weniger als noch 2019. In der modernen Geschichte des Reisens hat es einen solchen Einbruch noch nicht gegeben. Selbst zu Zeiten der Golfkriege, der Terroranschläge am 11. September 2021 oder der Wirtschafts- und Finanzkrise verreiste stets die Mehrheit der Bundesbürger.

Nach Berechnungen des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr e.V. (dwif) hat der Deutschlandtourismus mit Umsatzausfällen von 68,7 Milliarden Euro zwischen März bis Dezember 2020 zu kämpfen. Das entspricht rein statistisch wöchentlichen Umsatzeinbußen in Höhe von knapp 1,6 Milliarden Euro. Der Umsatzausfall in den Monaten März, April, Mai sowie November und Dezember 2020 (stark von den Lockdowns betroffene Monate) umfasst zusammen 50,8 Milliarden Euro mit einem etwas stärkeren Anteil durch den Tagestourismus. Im Zeitraum Juni bis Oktober 2020 kamen weitere 17,9 Milliarden Euro hinzu, allerdings mit einem Schwerpunkt im Übernachtungstourismus.

Der Tourismus ist wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, insbesondere mit Blick auf Wachstum, Beschäftigung und Ausbildung, aber auch für die Attraktivität der oft strukturschwachen ländlichen Räume. Zudem strahlen die positiven Impulse des Tourismus auch in andere Wirtschaftsbereiche wie Handel, Handwerk oder Landwirtschaft aus.

Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln entfielen im Jahr 2019 knapp 4 % der deutschen Bruttowertschöpfung auf die Tourismusbranche. Das sind grob geschätzt gut 120 Milliarden Euro. Dahinter stehen Produktionswerte (oder näherungsweise Umsätze) von 265 Milliarden Euro. Die Tourismuswirtschaft ist arbeitsintensiv und stellt 6,7 % aller Arbeitsplätze (gemessen an den Erwerbstätigen) in Deutschland. Das entspricht gut drei Millionen Arbeitsplätzen im Jahr 2019.

Hotellerie

Umsätze

Im Jahr 2020 brachen die nominalen Umsätze der klassischen Hotellerie um 46,6 % gegenüber dem Vorjahr ein. Inflationsbereinigt (real) lag das Umsatzminus bei 47,5 %. In absoluten Zahlen erzielte die Hotellerie nach Hochrechnungen des Hotelverbandes Deutschland (IHA) im Jahr 2020 somit einen nominalen Nettoumsatz (ohne Umsatzsteuer) in Höhe von 15,6 Milliarden Euro (im Jahr 2019 lag der Nettoumsatz bei 29,3 Milliarden Euro). Die Unternehmen des gesamten Gastgewerbes erreichten 2020 insgesamt einen nominalen Nettoumsatz von 60,1 Milliarden Euro (94,7 Milliarden Euro in 2019). Umso erstaunlicher ist auf den ersten Blick die aktuelle Entwicklung des IHA-Hotelaktienindexes in Zeiten der Corona-Pandemie, mit dem sich die Börsenkurse ausgewählter Hotelaktien beobachten lassen. Denn der IHA-Hotelaktienindex, der die Bedeutung der Aktienkursentwicklung der Hotelketten für den Hotelmarkt in Deutschland gewichtet, stieg binnen Jahresfrist von 210,5 auf 258,5 Punkte (2007 = 100) an. Ausgerechnet die Entwicklung der von der Pandemie betroffenen Hotelaktien übertraf mit einem Plus von 22,8 % sowohl die des Deutschen Aktienindex DAX ^® (6,1%) als auch des US-amerikanischen Börsenindex Dow Jones (+10,9 %).

Der vermeintliche Widerspruch lässt sich schnell mit einem Verweis auf die internationalen, insbesondere asiatischen Hotelmärkte aufklären. Die Treiber des IHA-Hotelaktienindexes sind ausländische, börsennotierte Kapitalgesellschaften, die in den vergangenen Jahren im großen Stil auch in den deutschen Hotelmarkt eingestiegen sind und gegenwärtig davon profitieren, dass insbesondere der Tourismus in Asien schon lange wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden hat. So weisen die Aktien der Huazhu Gruppe (u.a. Steigenberger Hotels /Deutsche Hospitality) mit einem Plus von 45,6 % und die der Shanghai Jin Jiang International Hotels (u.a. Radisson Hotels) mit einem Plus von 76,4 % weit überdurchschnittliche Steigerungsraten auf, die den gesamten IHA-Hotelaktienindex in den Plusbereich drehen. Zu berücksichtigen ist auch, dass in Deutschland nur eine absolute Minderheit der Hotels in Form einer Aktiengesellschaft betrieben wird.

Frappierend bleibt, dass sich im Vergleich zum Kurs der Hotelaktien und der Entwicklung der Gesamtwirtschaft die an den Börsen notierten Online-Buchungsportale (OTA) auf einem völlig anderen Niveau bewegen. Die erstmalige Börsennotierung (IPO) von Airbnb Inc. am 10. Dezember 2020 dürfte diesen Hype zudem noch befeuert haben.

Während der IHA-Hotelaktienindex im Zeitraum 2007 bis 2021 vom Ausgangswert 100 auf gegenwärtig 258,5 anstieg, schnellte der mit ihrer Bedeutung für den Hotelmarkt in Deutschland gewichtete IHA-Portalindex der OTAs auf den Wert von 3.861,9 Punkten. Er legte damit selbst während der Corona-Pandemie noch um rund 15,9 % zu.

Treiber dieser Kursentwicklung ist über den gesamten Untersuchungszeitraum seit 2007 die Aktie der Booking Holdings Inc. (vormals Priceline.com Inc.), der Muttergesellschaft von Booking.com, Agoda, OpenTable und Kayak, mit einer unglaublichen nahezu Versechzigfachung (Faktor 57,0) ihres Kurses. Durch die Corona-Pandemie haben die Kursphantasien der Anteilseigner der Booking Holdings im letzten Jahr allenfalls nur einen temporären Dämpfer erfahren.

Auch die Aktien anderer Portalgesellschaften konnten - wenngleich auf niedrigerem Niveau als die Booking Holding - ebenfalls unisono Kursgewinne verzeichnen. Die Expedia Group Inc. legte ebenso wie TripAdvisor Inc. um 30,6% zu, der Metasearcher Trivago N.V. gar um 78,2% (Quelle: Hotelmarkt Deutschland 2021 Konjunktur).

Hotelleriespezifische Kennziffern

Die nachfolgenden hotelleriespezifischen Kennziffern werden der OlaKala Datenbank der MKG Group, dem Preferred Partner des Hotelverbandes Deutschland (IHA) im Bereich Hotelbenchmarking, entnommen. OlaKala vereint die Tools des operativen Marketings der MKG Gruppe für Tourismusakteure wie die Kundenbetreuung, den Benchmark der Marktanteilsanalyse, sowie die Messung und die Prüfung der gelieferten Daten. Die OlaKala verfügt mit Daten von über 59.000 Hotels (über 4,2 Millionen Zimmer) über eine der umfangreichsten Hoteldatenbanken der Welt. Im deutschen Markt erhebt die OlaKala in Zusammenarbeit mit dem Hotelverband Deutschland (IHA) bei den Hotels monatliche und tägliche Daten zur betriebswirtschaftlichen Entwicklung. Der Hotelbenchmark repräsentiert in Deutschland rund 1.100 Hotels mit einer Kapazität von mehr als 180.000 Zimmern. Allerdings nehmen Markenhotels in Städtedestinationen überproportional häufig am Betriebsvergleich der OlaKala teil, so dass die Ergebnisse für die Hotellerie im engeren Sinne, jedoch nicht für den deutschen Beherbergungsmarkt in seiner gesamten Bandbreite, als repräsentativ gelten können.

Zimmerauslastung

Deutschlandweit erreichte die Hotellerie im Jahr 2020 eine durchschnittliche Zimmerauslastung von gerade einmal 29,6 %. Das entspricht einem Minus von 58,9 % gegenüber dem Jahr 2019, in welchem die durchschnittliche Zimmerauslastung noch bei 72,1 % lag.

Hotels in größeren Städten (> 500.000 Einwohner) und Hotels in Flughafennähe verzeichneten mit einem Minus von 65,2 % und 65,3 % die schwersten Einbrüche und erreichten im Durchschnitt eine Zimmerauslastung von lediglich 26,5 % (größere Städte) bzw. sogar nur 25,7 % (Flughafenhotels). Bei Hotels in kleineren Städten (< 250.000 Einwohner) brach die Auslastung um 54,9 % ein und erreichte einen Durchschnittswert von 29,5 %. Hotels in mittleren Städten (250.000 - 500.000 Einwohner) erreichten eine durchschnittliche Zimmerauslastung von 29,6 %, was einem Minus von 57,9 % entspricht.

Vergleicht man die Daten der OlaKala / MKG Group mit denen des Statistischen Bundesamtes, zeigt sich, dass die Entwicklungstendenzen im Jahresverlauf nahezu identisch sind. Allerdings liegen die Auslastungswerte der OlaKala / MKG Group im Schnitt um knapp 10 Prozentpunkte unter den Werten des Statistischen Bundesamtes. Eine Erklärung für diese unterschiedlichen Niveaus liegt darin, dass größere Hotels in Städtedestinationen überproportional häufig am Betriebsvergleich der OlaKala / MKG Group teilnehmen. Diese Hotels wurden von der Pandemie besonders stark getroffen, weil insbesondere auch internationale Gäste ausblieben. Hotels in ländlichen Regionen und kleineren Städten, die nicht so stark von internationalen Gästen abhängig sind, werden in den Auswertungen der OlaKala / MKG Group nur unterproportional erfasst. Diese werden aber in der amtlichen Statistik miterfasst.

Zimmerpreise

2019 lag der Durchschnittspreis bei einem Wert von 98 Euro. Im Corona-Jahr 2020 sanken die Preise deutschlandweit um 11,3 % und erreichten einen Wert von 87 Euro.

Hotels in größeren Städten (> 500.000 Einwohner) mussten die größten Zugeständnisse bei den Zimmerpreisen machen. Sie erreichten 2020 einen Netto-Durchschnittspreis von 94 Euro, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 12 % entspricht. Hotels in kleineren Städten (< 250.000 Einwohner) verzeichneten nur ein relativ "kleines" Minus von 4,5 % bei den Preisen und übertrafen mit einem Netto-Durchschnittspreis von 77 Euro sogar das Preisniveau von mittleren Städten (250.000 - 500.000 Einwohner), welches bei 75 Euro lag (-8,5 % im Vergleich zum Vorjahr). Hotels in Flughafennähe mussten einen Rückgang ihrer Raten um 7,7 % verzeichnen und erreichten einen Netto-Durchschnittspreis von 91 Euro.

In der Zeit von 2015 bis 2019 konnte die Hotellerie die Lücke zwischen Verbraucherpreisindex und Netto-Hotelpreisindex schließen und sogar übertreffen.

Im Jahresdurchschnitt 2020 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland um 0,5 Indexpunkte gegenüber 2019 und damit deutlich geringer als im Vorjahr (2019: +1,4). Ein Grund für die niedrige Jahresteuerungsrate war die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze. Diese Maßnahme des Konjunkturpakets der Bundesregierung wurde zum 1. Juli 2020 umgesetzt und wirkte sich in der zweiten Jahreshälfte dämpfend auf die Verbraucherpreise insgesamt sowie unterschiedlich auf die einzelnen Gütergruppen aus. Auch die Energieprodukte verbilligten sich 2020 gegenüber dem Vorjahr deutlich. Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im Jahres 2020 allerdings gegenüber 2019 mit +1,3 % überdurchschnittlich. Bei einigen Dienstleistungen stiegen die Preise deutlich stärker, unter anderem für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+5,2 %) und Leistungen für Friseure und Körperpflege (+4,1 %). Die Ursachen hierfür waren vielschichtig, neben der Mindestlohnerhöhung dürfte auch der Aufwand für Hygienemaßnahmen zur Vermeidung von Corona-Infektionen relevant gewesen sein.

Die Hotellerie, die ebenfalls hohe Kosten für Hygienemaßnahmen zu tragen hatte, konnte diese Aufwendungen allerdings nicht auf die Preise umlegen. Die durchschnittlichen Netto-Zimmerpreise sanken um 11,3 % überproportional stark, so dass der Hotelpreisindex hinter dem Verbraucherpreisindex zurückfiel.

Schon vor der Corona-Krise kämpfte die Hotellerie in Deutschland im europäischen und internationalen Vergleich mit einem niedrigen Preisniveau. Der globale Wettbewerb um Übernachtungsgäste, die steigende Zahl der am Markt agierenden Teilnehmer und die hohe Preissensibilität deutscher Konsumenten machen es den Hoteliers in Deutschland schwer, mit der Preisentwicklung anderer Märkte mitzuhalten. Zudem hat der stark an Bedeutung gewinnende Online-Vertrieb mit seiner enormen Transparenz und häufig eigenmächtigen Rabattaktionen während der Corona-Krise die Tendenz forciert, "über den Preis" zu buchen.

Zimmerertrag (RevPAR)

Der durchschnittliche Zimmerertrag (RevPAR) fiel im Jahr 2020 deutschlandweit um 63,5 % auf einen Wert von 26 Euro (Vorjahr: 71 Euro). In deutschen Großstädten lag der RevPAR bei 25 Euro und brach gegenüber dem Vorjahr um 69,4 % ein. Hotels in Flughafennähe mussten ein Minus von 68 % beim RevPAR verzeichnen und erreichten einen Wert von 23 Euro. Bei Hotels in kleineren Städten fiel der RevPAR um 57 % ebenfalls auf 23 Euro und Häuser in mittleren Städten erzielten 2020 einen RevPAR von durchschnittlich 22 Euro, was einem Minus von 61,5 % entspricht.

Hotelperformance in ausgewählten deutschen Städten

Die deutschen Städtedestinationen verzeichneten 2020 insgesamt prozentuale RevPAR-Rückgänge zwischen -35 % (Rostock) bis -74,9 % (München), was auf die starke Abweichung in der Nachfragestruktur der einzelnen Standorte hindeutet. Auch hier lässt sich erkennen: Hohe freizeittouristische Binnennachfrage war im Jahr 2020 der entscheidende Faktor für alle deutschen Standorte - einen Krisengewinner gab es jedoch nirgendwo.

Besonders stark getroffen waren Hotelmärkte mit hoher internationaler Nachfrage in Verbindung mit hohem Geschäftsreiseaufkommen. Mit einem Anteil von über 40 % ausländischer Übernachtungen zählen dabei die Standorte München, Berlin und Frankfurt am Main zu stark betroffenen Märkten. Von den betrachteten Städten verzeichnete München mit einem Minus von 74,9% den größten Einbruch beim Zimmerertrag (RevPAR). Der RevPAR lag 2020 damit lediglich bei 21 Euro (Vorjahr: 87 Euro). Auch Berlin (-68,5% auf 24 Euro) und Frankfurt am Main (-68,2 % auf 21 Euro) hatten besonders hohe RevPAR-Einbrüche. Ebenfalls deutlich zeigte sich hier die Abhängigkeit von Messen- und Kongressen, die aufgrund der anhaltenden Corona-Maßnahmen zum Teil abgesagt oder mit deutlich geringerer Kapazität durchgeführt wurden.

Standorte, die bereits vor der Krise einen vergleichsweise hohen Anteil an nationaler Nachfrage aufwiesen, profitierten vor allem in den Sommermonaten stark vom Inlandstourismus. Rostock erreichte mit einem RevPAR von 41 Euro (-35 %) die Spitzenposition bei den betrachteten Städten. Auch Kiel, Lübeck, Freiburg, Münster und Würzburg konnten beim RevPAR den Wert von 30 Euro erreichen bzw. übertreffen.

Europäischer Hotelmarkt

Das europäische Beherbergungsgewerbe gehörte im Jahr 2020 zu den Sektoren, die aufgrund von Reisebeschränkungen sowie anderer Vorsichtsmaßnahmen am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffen waren. Im Jahr 2020 belief sich die Zahl der Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben der Europäischen Union (EU) auf insgesamt 1,4 Milliarden, was einem Rückgang von 52 % gegenüber 2019 entspricht.

Im Januar und Februar 2020 verzeichneten die Übernachtungszahlen in der EU noch positive Trends mit Zuwächsen von 5% bzw. 6 % im Vergleich zu den Vorjahresmonaten. Im März 2020 führte der Ausbruch der COVID-19-Pandemie, einhergehend mit Reisebeschränkungen und einer Abriegelung von vielen EU-Ländern, zu einem starken Rückgang der Übernachtungen von -62 % im Vergleich zum März 2019.

Der Rückgang war im April, dem Monat der vollständigen Abriegelung in den meisten EU-Ländern, mit -95 % noch stärker. Im Mai und Juni 2020 setzte nach der schrittweisen Aufhebung der Reisebeschränkungen eine langsame Erholung ein (-89 % bzw. -71 % im Vergleich zu 2019). Obwohl sich die Erholung im Juli und August 2020 schneller fortsetzte, blieben diese beiden Monate im Vergleich zum Vorjahr auf niedrigem Niveau (-43 % bzw. -33 %). Im September 2020 führten mehrere Länder als Reaktion auf die zunehmenden Fälle von COVID-19 wieder Beschränkungen und Verbote ein. Im September 2020 gab es 41 % weniger Übernachtungen als im Vorjahr. Aufgrund der Wiedereinführung von Reisebeschränkungen verlangsamte sich die Erholung im Oktober, November und Dezember 2020 (-53 %, -76 % bzw. -78 % im Vergleich zu 2019).

Im Sommer 2020 lockerten die meisten EU-Länder die verhängten Reisebeschränkungen. Dennoch waren viele Regelungen und Beschränkungen im Zusammenhang mit COVID-19 in Kraft. Dies führte dazu, dass Reisende verstärkt Übernachtungen im eigenen Land nachfragten. Im Jahr 2020 gingen die Übernachtungen von Nicht-Residenten (ausländischen Gäste) im Vergleich zu 2019 um 68 % zurück, während die Übernachtungen von Residenten (Inlandstouristen) um 38 % sanken. Somit waren Länder, die stark von ausländischen Touristen abhängig sind, am schwersten betroffen. Zypern, Griechenland, Malta und Spanien waren die am stärksten betroffenen Länder mit Rückgängen der totalen Übernachtungszahlen von über 70 %. Am anderen Ende der Skala meldeten die Niederlande und Dänemark Rückgänge von weniger als 35 %. Die Übernachtungszahlen im Beherbergungsgewerbe in Deutschland gingen um 40 % zurück.

Innerhalb der EU-Länder verbrachten nur die Einwohner Sloweniens (+33 %), gefolgt von Malta und Zypern (beide +15 %) im Vergleich zu 2019 mehr Tourismusnächte innerhalb ihres eigenen Landes. Im Gegensatz dazu verzeichneten Spanien, Griechenland und Rumänien die höchsten Rückgänge von mehr als 40 % bei den inländischen Touristen.

Bezogen auf die hotelspezifischen Kennzahlen waren die Einbrüche in Deutschland im Jahr 2020 im Vergleich zu anderen europäischen Ländern etwas weniger verheerend. Hier profitierte Deutschland vor allen Dingen von seinem seit jeher stark ausgeprägtem Binnentourismus.

Die durchschnittliche Zimmerauslastung in Europa sank im Vergleich zum Vorjahr um 60,8 % auf 29,1 %. In Deutschland lag der Auslastungsrückgang bei -58,9 % und erreichte einen Wert von 29,6 %. Den stärksten Rückgang bei der Zimmerauslastung mussten Hotels auf Malta (-72,8 %), in Österreich (-70,1 %) und in Italien (-69,5 %) verzeichnen.

Die durchschnittlich erzielten Netto-Zimmerpreise brachen europaweit um 18,2 % ein und erreichten einen Wert von EUR 84. Hotels in Deutschland mussten ein Minus von 11,3 % beim Zimmerpreis hinnehmen und kamen auf einen Durchschnittspreis von EUR 87. Die größten Preiseinbrüche wurde in den Niederlanden (24,2 % auf EUR 90), im Vereinigten Königreich (-23,5 % auf EUR 81) und in Italien (-23,4 % auf EUR 87) gemessen.

In Bezug auf den Zimmerertrag (RevPAR) zählt Deutschland mit einem Wert von EUR 26 und einem Minus von 63,5 % noch zu den Ländern mit den geringsten Einbrüchen. Europaweit fiel der RevPAR um 67,3 % auf EUR 24.

3. Geschäftsverlauf der Hotelbetriebe

Lindner Hotels Deutschland

Die Lindner Hotels AG verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr genau die gleiche Entwicklung, wie sie auch für den gesamten Hotelmarkt weiter oben beschrieben wurde. Nach einem guten Start in den Monaten Januar und Februar 2020 wurde die Entwicklung schlagartig gestoppt. Nach der Wiedereröffnung nach dem ersten Lockdown zeigte sich in den Resort Hotels eine positive Entwicklung, auch im Veranstaltungs- und Tagungssegment war der Aufwärtstrend spürbar. Dann kamen das Beherbergungsverbot und der zweite Lockdown und damit eine fast vollständige Einstellung der Geschäftstätigkeit.

Die operativen Kernzahlen der Hotelbetriebe im Jahr 2020 mit einer Durchschnittszimmerrate von EUR 109,10 (Vorjahr: EUR 110,87) bei einer Belegung von 31,80% (Vorjahr: 71,40%) und einem RevPAR von EUR 34,60 (Vorjahr: EUR 79,21) spiegeln diese Situation deutlich wider.

Die Zusammensetzung des Hotelportfolios mit der Einbindung von Management- und Franchiseverträgen hat insgesamt einen positiven Effekt auf die Risikostruktur des Unternehmens. Insbesondere die Risiken steigender Pachtaufwendungen und künftiger Wiederherstellungsverpflichtungen bestehen bei diesen Vertragsmodellen nicht.

Durch den Abschluss eines Gewinnabführungsvertrags mit Lindner Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG, Düsseldorf, (im Folgenden: LUG KG) im Geschäftsjahr 2018 entfällt seitdem die Steuerbelastung für die Muttergesellschaft.

Die folgenden Hotels im Ausland werden über mittelbare und unmittelbare Tochtergesellschaften betrieben:

Lindner Hotels Spanien

Das Lindner Golf & Wellness Resort, Portals Nous konnte in der Krise die geplanten Zahlen ebenfalls nicht erreichen. Die Durchschnittszimmerrate konnte noch auf EUR 141,86 (Vorjahr: EUR 156,16) gehalten werden, bei einer rückläufigen Entwicklung der Belegung von 30,50 % (Vorjahr: 59,60 %) und einem RevPAR von nur noch EUR 43,25 (Vorjahr: EUR 93,12).

Lindner Hotels Österreich

Der Hotelmarkt in Wien konnte die positive Entwicklung leider nicht fortsetzen und erlebte die gleiche Entwicklung wir die anderen Betriebe. Die Belegung ist auf 27,00% (Vorjahr: 78,30 %) abgestürzt, die Durchschnittszimmerrate ist mit EUR 78,83 (Vorjahr: EUR 97,05) noch halbwegs passabel geblieben. Der RevPAR von EUR 21,27 (Vorjahr: EUR 76,01) spiegelt die geringe Belegung wider.

Lindner Hotels Belgien

Der Hotelmarkt in Belgien hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls deutlich verschlechtert. Hier führte die Corona-Pandemie zu einer längeren, bis in die Mitte des Jahres 2021 reichenden Schließung. Die operativen Kennzahlen des Hotelbetriebes im Jahr 2020 mit einer Durchschnittszimmerrate von EUR 100,58 (Vorjahr: EUR 102,17) bei einer Belegung von 21,10% (Vorjahr: 66,80%) und einem RevPAR von EUR 21,23 (Vorjahr: 68,21) zeigen diese Entwicklung deutlich auf.

Lindner Hotels Slowakei

Das Lindner Hotel in Bratislava hat die Corona-Pandemie auch sehr in Mitleidenschaft gezogen. Die stetige Entwicklung nahm ein jähes Ende. Die operativen Kennzahlen des Hotelbetriebes im Jahr 2020 verdeutlichen dieses Bild mit einer Durchschnittszimmerrate von EUR 60,99 (Vorjahr: EUR 67,56) bei einer Belegung von 19,30 % (Vorjahr: 62,10 %) und einem RevPAR von EUR 11,74 (Vorjahr: EUR 43,19).

Lindner Hotels Schweiz

Durch den Ausbruch der Pandemie hat das Lindner Grand Hotel Beau Rivage in Interlaken das gesamte internationale Geschäft verloren (Asien, Indien, Golf-Kooperationsrat (GCC), USA etc.).

Von Mitte März bis Ende Mai 2020 und von November bis zum 20. Dezember 2020 war das Hotel vollständig geschlossen. In den Monaten Juni 2020 bis Oktober 2020 wurden fast ausschließlich Schweizer Gäste beherbergt, was sich u.a. auf die Durchschnittsrate ausgewirkt hat.

Die letzte große Veranstaltung war im Oktober 2020, danach wurden Veranstaltungen und Tagungen/ Gastronomie mit Maßnahmen belegt und durften nicht mehr durchgeführt werden.

Die operativen Kennzahlen des Hotelbetriebes im Jahr 2020 mit einer Durchschnittszimmerrate von EUR 158,18 (Vorjahr: EUR 186,50) bei einer Belegung von 39,70 % (Vorjahr: 74,80 %) und einem RevPAR von EUR 62,78 (Vorjahr: EUR 139,48) unterstreichen diese negative Entwicklung.

B. Vermögenslage

Die Bilanz zum 31. Dezember 2020 weist ein Eigenkapital von TEUR 3.107 (Vorjahr: TEUR 11.884) aus. Die Eigenkapitalquote beträgt 5,5 % (Vorjahr: 22,4 %).

Das Sachanlagevermögen hat sich durch Abschreibungen in Höhe von TEUR 1.371, Investitionen von insgesamt TEUR 1.206 und Abgänge von TEUR 234 abzüglich kumulierter Abschreibungen von TEUR 224 auf TEUR 6.690 vermindert.

Das Finanzanlagevermögen ist wie im Vorjahr durch die Ausleihungen an die Gesellschafter der LUG KG in Höhe von TEUR 9.103 geprägt.

Die Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, haben sich um TEUR 570 wegen neuer Ausleihungen erhöht.

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind lediglich durch Verzinsung von TEUR 210 auf TEUR 220 gestiegen.

Weiterhin bestehen bei der Lindner Hotels AG kurzfristige Forderungen in Höhe von TEUR 4.006 (Vorjahr: TEUR 3.776) gegen die Lindner Hotels (Schweiz) AG, Lens (Schweiz). Die Erhöhung um TEUR 230 ergibt sich aus laufender Verrechnung.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich um TEUR 4.363 von TEUR 6.766 auf TEUR 2.403 vermindert. Diese Minderung resultiert aus dem deutlichen Rückgang der Umsätze in der Corona-Krise.

Die Rückstellungen haben sich um TEUR 328 auf TEUR 12.743 (Vorjahr: TEUR 13.070) vermindert. Der wesentliche Effekt entsteht aus der Veränderung der sonstigen Rückstellungen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich um TEUR 13.843 auf TEUR 15.118 erhöht. Diese Zunahme basiert überwiegend aus der Aufnahme von zwei KFW-Darlehen in Höhe von TEUR 10.000 und TEUR 2.000 sowie weiterer "Corona" Darlehen in Spanien in Höhe von TEUER 1.000 und Belgien in Höhe von TEUR 916. Die Fristigkeiten ergeben sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind um TEUR 1.951 auf TEUR 11.289 (Vorjahr: TEUR 13.240) gesunken.

Die sonstigen Verbindlichkeiten haben sich um TEUR 3.187 auf TEUR 8.744 (Vorjahr: TEUR 5.556) erhöht. Diese Veränderung beruht im Wesentlichen aus der Verbindlichkeit aus gestundeten Sozialversicherungsbeiträgen.

C. Finanzlage

Es wurden folgende Cashflows erwirtschaftet:

	2020	Vorjahr
	TEUR	TEUR
aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-14.769	-1.583
aus der Investitionstätigkeit	728	-304
aus der Finanzierungstätigkeit	13.347	2.189
Veränderung des Finanzmittelfonds	-694	302
Finanzmittelfonds
am Anfang der Periode	118	-184
am Ende der Periode	-576	118

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Kasse	508	1.393
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-1.084	-1.275
	-576	118

Das Delta zwischen dem Bestand der liquiden Mittel zum Bilanzstichtag (TEUR 1.761; Vorjahr: TEUR 2.837) und dem Bestand der Finanzmittelfonds zum Ende der Periode (TEUR -576; Vorjahr: TEUR 118) ergibt sich aus den sogenannten FF&E-Reserven in Höhe von TEUR 1.253 (Vorjahr: TEUR 1.444). Diese resultieren aus den Instandhaltungsverpflichtungen von fünf Hotels gegenüber den jeweiligen Hoteleigentümern. Diese FF&E-Reserven dienen als Rücklagen, sind auf separaten Konten bei der Stadtsparkasse Düsseldorf hinterlegt und dürfen wirtschaftlich nur für die Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen verwendet werden. Daher werden sie vom Finanzmittelfonds abgezogen, da sie nicht zur freien Verfügung stehen.

Der Liquiditätsbestand hat sich gegenüber dem Vorjahr vermindert. Die Ursachen hierfür liegen überwiegend im deutlich zurückgegangenen Geschäftsverlauf und der damit verbundenen Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Positiv beeinflusst ist die Liquidität durch die Kreditaufnahme in Höhe von TEUR 13.916 bei verschiedenen Instituten in Deutschland, Belgien und Spanien.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 13.186 vermindert. Dieses resultiert aus den Veränderungen in den wichtigsten Positionen:

•	Deutlicher Rückgang des Ergebnisses vor Abschreibung um TEUR 11.567 auf TEUR -11.311
•	Zunahme der Forderungen gegen Gesellschafter um TEUR 9.968 aus Ergebnisabführung

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit wird im Wesentlichen durch die Auszahlungen in das Finanzanlagevermögen (TEUR - 1.104; Vorjahr: TEUR - 1.913) und die Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens (TEUR 3.028; Vorjahr: TEUR 4.641) sowie den Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen bestimmt.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist durch die Aufnahme der Corona-Darlehen in Höhe von TEUR 13.916 geprägt.

Die Stichtagsliquidität (Netto-Geldvermögen = Finanzmittelfonds + kurzfristige Vermögensgegenstände (ohne Vorräte) ./. kurzfristige Schulden (ohne erhaltene Anzahlungen)) ist mit TEUR 17.632 positiv (Vorjahr: TEUR 6.996) und hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. Dieses resultiert überwiegend aus der Erhöhung der sonstigen Forderungen und der Reduzierung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Gegenüberstellung der kurzfristig realisierbaren Aktiva und der kurzfristig fälligen Passiva der Bilanz zum 31. Dezember 2020 weist ein positives Netto-Umlaufvermögen (= Netto-Geldvermögen + Vorräte ./. erhaltene Anzahlungen) von TEUR 10.370 (Vorjahr: TEUR 572) aus. Wir verweisen hinsichtlich der Liquiditätslage auf unsere Ausführungen unter Abschnitt H.

Zum Bilanzstichtag bestehen zugesagte Kreditlinien in Höhe von TEUR 526 (Vorjahr: TEUR 526). Hiervon wurden zum Bilanzstichtag TEUR 0 für Anzahlungsbürgschaften (Vorjahr: TEUR 0) ausgenutzt.

D. Ertragslage

Das Konzernjahresergebnis setzt sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt zusammen:

	2020	Vorjahr	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR
Betriebsergebnis
Umsatzerlöse	64.201	149.298	-85.097
Sonstige Erträge	3.869	5.174	-1.305
Betriebsleistung	68.070	154.472	-86.402
Materialaufwand	-17.372	-31.522	14.150
Personalaufwand	-28.536	-49.296	20.760
Abschreibungen	-1.387	-1.294	-93
Erfolgsunabhängige Steuern	-906	-981	75
Sonstiger Betriebsaufwand	-48.932	-68.793	19.861
Betriebsaufwand	-97.133	-151.886	54.753
Nettobetriebsergebnis	-29.063	2.586	-31.649
Finanzerträge	970	1.049	-79
Finanzaufwendungen	-441	-351	-90
Finanzergebnis	529	698	-169
Neutrale Erträge	15.840	725	15.115
Neutrale Aufwendungen	0	-13.999	13.999
Neutrales Ergebnis	15.840	-13.274	29.114
Ergebnis vor Ertragsteuern	-12.694	-9.990	-2.704
Ertragsteuern	-4	-167	163
Konzernjahresergebnis	-12.698	-10.157	-2.541

Der durchschnittliche Zimmerpreis im Jahr 2020 veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr von EUR 108,63 auf EUR 104,15. Die Zimmerbelegung hat mit 30,6 % das Vorjahrniveau von 70,0 % deutlich verfehlt und entspricht den vorläufigen Werten aus der Berichterstattung im Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2019. Die Umsatzerlöse aus Hotellerie und Hotelmanagement haben sich um TEUR 64.934 von TEUR 149.298 im Vorjahr auf TEUR 51.587 verringert. Der RevPAR (Logisumsatz pro verfügbares Zimmer) veränderte sich von EUR 76,08 im Vorjahr auf EUR 31,86. Die Umsatzerlöse aus Hotelmanagement haben sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 2.066 vermindert. Auch diese Entwicklungen resultieren aus dem durch Corona deutlich negativ beeinflussten Geschäftsverlauf und wurden bereits im Rahmen der vorhergehenden Berichterstattung erwartet.

Die Reduzierung der Sonstigen Erträge resultiert im Wesentlichen aus einmaligen Effekten aus Umsatzpachten an den Standorten in Düsseldorf und Köln im Vorjahr.

Das Nettobetriebsergebnis verringerte sich um TEUR 31.649 auf TEUR -29.063. Die Ergebnisveränderung resultiert aus allen Positionen. Die Aufwendungen konnten im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 54.753 reduziert werden und damit einen großen Teil des Umsatzverlustes wieder auffangen.

Das neutrale Ergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 33.060 erhöht. Dieses resultiert überwiegend aus den Entschädigungsleistungen der einzelnen Staaten in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in Höhe von TEUR 15.019 und der im Vorjahr mit TEUR 9.120 gebuchten Wertberichtung des Finanzanlagevermögens und mit TEUR 4.880 aus der Abschreibung auf Forderungen gegen die Lindner Hotels (Schweiz) AG, Lens (Schweiz), wegen Neubewertung der Forderungen aus dem Hotelprojekt in der Schweiz.

Das Konzernjahresergebnis vor Ergebnisabführung hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 1.241 verbessert.

E. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die COVID-19-Pandemie hat die positive Entwicklung des Konzerns im Jahr 2020 gestoppt. Die Entwicklung des Geschäftsverlaufs ab Sommer 2021 verlief bei den meisten Hotels der Gruppe positiv. Ab November mussten wir jedoch fast überall deutliche Rückgänge verzeichnen. Die Restriktionen führten zu massiven Stornierungen und Absagen.

Der Konzern befindet sich mehr denn je im Konsolidierungsprozess. Weitere Einzahlungen durch die Gesellschafter des Mutterunternehmens erfolgten im Januar 2021 in Höhe von TEUR 1.000 als weitere Tilgung der bestehenden Gesellschafterdarlehen und im Februar 2021 in Höhe von TEUR 600 als weitere a conto Zahlung auf den Ergebnisabführungsvertrag.

Die staatlichen Hilfen (November- und Dezemberhilfe) konnten ab Ende November 2020 beantragt und erfolgswirksam gebucht werden. Die Auszahlung erfolgte im Februar 2021 in Höhe von TEUR 13.661.

Weitere staatliche Unterstützung steht über die Überbrückungshilfe III und III Plus zur Verfügung. Hier konnten wir im ersten Schritt TEUR 10.000 für den Zeitraum Januar bis Juni 2021 beantragen. Durch die Ergänzung und Aufstockung der Überbrückungshilfe III konnten wir für diesen Zeitraum im August 2021 weitere TEUR 13.681 beantragen. Ein erster Antrag für den Zeitraum Juli bis September 2021 konnte in Höhe von insgesamt TEUR 4.137 am 6. September 2021 gestellt werden. Die Bewilligung und Auszahlung erfolgten im Februar 2022. Für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2021 wurde im Zuge eines Änderungsantrages ein weiterer Betrag in Höhe von TEUR 1.727 beantragt und Ende März 2022 bewilligt und ausgezahlt. Weitere Entschädigungszahlungen sind derzeit bis Juni 2022 möglich. Hier gilt es, die gesetzlichen Regelungen in Zusammenarbeit mit dem Steuerberater genau zu prüfen und die Anträge fristgerecht zu stellen.

In Spanien konnten die reduzierten Sozialversicherungsbeiträge im Rahmen der ERTE (Kurzarbeitergeld in Spanien) genutzt werden. Weiterführende Maßnahmen waren und sind nicht zu erwarten.

In Österreich warten wir weiterhin auf den Fixkostenzuschuss für 2021 in Höhe von TEUR 800. Der Antrag ist gestellt, die Bewilligung wird immer wieder verschoben wegen Überlastung und Überprüfung der Antragsdaten. Wir gehen von einer Zahlung im Geschäftsjahr 2022 aus.

In Belgien wurden im Geschäftsjahr 2021 weitere staatliche Hilfszahlungen in Höhe von insgesamt TEUR 320 ausgezahlt, weitere TEUR 407 sind beantragt und in 2022 ausgezahlt worden.

In Tschechien wurden bisher im Wirtschaftsjahr 2021 Staatshilfen in Höhe von TEUR 239 ausgezahlt.

Der Vorstand geht weiterhin davon aus, dass die zukünftig zufließenden Mittel und die eigene Ertragskraft die finanziellen Verpflichtungen absichern. Wir verweisen auf die Ausführungen in Abschnitt C und H.

F. Finanzielle Leistungsindikatoren gemäß § 289 Abs. 1 Satz 3 HGB

Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren sind Umsatzerlöse aus dem Hotelbetrieb, durchschnittlicher Zimmerpreis, durchschnittliche Zimmerbelegung und Revenue per available Room (RevPAR). Die Entwicklung dieser Indikatoren wird im Abschnitt D erläutert.

G. Nichtfinanzielle Faktoren

1. Arbeitnehmerbelange

Der Fokus der zentralen HR-Aktivitäten lag im Jahr 2020 auf der Erweiterung der bestehenden Digitalisierungsprozesse für die Bereiche Recruiting und Talent Management, so z.B. die Implementierung neuer XML-Anbindungen sowie die Einführung neuer digitaler Prozesse wie z.B. die Implementierung eines Anmeldeportals für Trainings und Weiterbildungsaktivitäten. Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf dem Bereich Candidate Relationship Management und Active Sourcing. Die Ausweitung der Aktivitäten rückte 2020 in den Fokus. Gerade in den Zeiten der Pandemie mit Kurzarbeit und verstärktem Einsatz des Mobile Offices hat sich die Digitalisierung als sehr wertvoll herausgestellt, um im intensiven Austausch mit dem Personal zu bleiben. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Bereich E-Learning mit der Einführung einer neuen E-Learning Plattform. Weiterbildung in Zeiten von COVID-19 ist sehr wichtig. Die Faktoren Employer Branding und Arbeitgeberattraktivität finden, wie in den Vorjahren, auch in 2020/2021 weiter Berücksichtigung.

Mitarbeitergespräche

Einmal jährlich wird der Beurteilungs- und Orientierungsdialog für jeden Mitarbeiter durchgeführt, ein Entwicklungsdialog für Mitarbeiter der Lindner Hotels & Resorts, in dem zum einen die Leistungen des vergangenen Jahres anhand der Zielvereinbarung vom Jahresbeginn beurteilt und zum anderen neue Ziele für das kommende Jahr vereinbart werden. Bedingt durch die Pandemie wurden die Prozesse angepasst. Kurzarbeit und Mobile Office haben zu einem schnellen Umdenken geführt. Es wurden aktiv z.B. Karriereabfragen gestartet, um den Mitarbeiter weiter in den Mittelpunkt unserer Interessen zu stellen. Ab 2021/2022 werden wir wieder die etablierten Prozesse einführen, unter Berücksichtigung der vorgeschriebenen Pandemie-Regelungen.

Hierbei wird in der Ausprägung weiterhin unterschieden nach Hoteldirektoren, Abteilungsleitern und Fachkräften, um auf die individuellen Bedürfnisse eingehen zu können. Die in 2019 eingeführten digitalen Prozesse haben sich als Vorteil für die Kommunikation in 2020 erwiesen.

Führungskräfteentwicklung

Das Programm PT!, PATH TO IMPROVE, wurde gemeinsam mit der Munich Business School als Weiterbildungsmaßnahme für Hoteldirektoren und Führungskräfte der Hauptverwaltung entwickelt. Diese Trainingsreihe besteht aus den verschiedenen aufeinander aufbauenden Modulen Foundation, Advanced & Executive und schließt mit dem Titel "Certified Lindner Executive" ab. Ziel ist es, innerhalb von drei bis vier Jahren alle Bausteine zu absolvieren. Im Jahr 2020 haben zwei weitere PT! Teilnehmer das Programm abgeschlossen.

2017 wurde zusätzlich das Programm PT!-Foundation, welches sich an junge und angehende Führungskräfte richtet, gemeinsam mit der Munich Business School, eingeführt. 19 angehende Führungskräfte starteten mit dem Programm, welches sich auf die Module Foundation sowie ausgewählte Seminare aus dem Modulbereich Advanced konzentriert, mit dem Ziel, die Module innerhalb von drei Jahren zu absolvieren. 10 Teilnehmer waren im Abschlussjahrgang 2020 und haben das Programm im Frühsommer 2021 abgeschlossen.

Training und Weiterbildung

In 2020 arbeiten wir wie auch in den Vorjahren mit dem Trainingsinstitut diavendo zusammen, das das Trainingsangebot speziell auf die Bedürfnisse der Lindner Hotels maßgeschneidert anbietet. Das Angebot umfasst verschiedene Themen aus den Kernbereichen Sales, Business Development MICE, Reservierung und Revenue Management. Vervollständigt werden die Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen analog zu den Vorjahren durch diverse Fachbereichstrainings und Seminare zum Thema Beschwerdehandling, Train the Trainer und Onboarding für neue Abteilungsleiter.

Die Geschäftsentwicklung in der Corona-Krise und die Einschränkungen im Bereich der Meetings & Events haben uns in 2020 und 2021 dazu veranlasst, den Trainingsplan vorerst zu stoppen. Planungen wurden bewusst im Bereich E-Learning intensiviert. Wenn eine Normalisierung absehbar ist, werden wir unsere Aktivitäten wieder aufnehmen. Gerne in Präsenzformaten, aber auch als hybride Weiterbildungsmaßnahmen.

Weitere HR-Aktivitäten

Die Organisation und Durchführung der Mitarbeiter-Casting-Events für die neuen me and all hotels in Kiel und Düsseldorf-Oberkassel sowie die damit verbundenen nachgelagerten Aktivitäten (Einstellungsprozesse, Onboarding der Mitarbeiter) sind ein weiteres wichtiges Thema für 2020. Wie in den Vorjahren stehen auch in 2020/21 die Themen Mitarbeiterbindungsmaßnahmen, Mitarbeiterbenefits und diverse weitere Aktivitäten im Bereich Employer Branding auf der Agenda. Ebenso ist in Zeiten der Pandemie die Betreuung der Mitarbeiter in der Kurzarbeit ein wichtiges Thema, so haben wir aktive Themen rund um die Gesundheit kommuniziert.

2. Energiecontrolling

a) Bericht Pachtbetriebe

Deutschland

Der gesamte Energiebezug hat sich im Jahr 2020 verringert. Dies liegt unter anderem an einem milderen Winter 2020 (Gradtagszahl 2020 am Standort Düsseldorf 2.362 / Gradtagszahl 2019 am Standort Düsseldorf 2.595 somit liegt eine Verringerung um ca. 9,0 % gegenüber 2019 vor). Weitere Einflussfaktoren waren die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Hotelschließungen. In der Gesamtbetrachtung ergeben sich folgende Veränderungen:

Strombezug	-41%
Gasbezug	-41 %
Fernwärmebezug	-14 %

Der nur leicht reduzierte Fernwärmeverbrauch ist auf die Neueröffnungen der me and all hotels Hannover und Kiel zurückzuführen, welche in die Energiebilanz 2020 integriert wurden.

Die Energiekosten haben sich zwar aus den zuvor beschriebenen, reduzierten Energiebezug verringert, allerdings hat sich die EEG-Umlage im Vergleich zum Jahr 2019 von 6,405 ct/kWh auf 6,756 ct/kWh (+5,5 %) erhöht. Des Weiteren ist seit dem 1.1.2019 der Gasvertrag mit Vattenfall gültig mit einem Einsparergebnis von ca. TEUR 90 für Erdgas. Dieser Gasvertrag wurde mit dem gleichen Energiepreis bis 2023 verlängert.

Weiterhin konnte in den Pachtbetrieben 8 % des Strombedarfs aus eigenen Erzeugungsanlagen (BHKW/PV-Anlagen) erzeugt werden.

Bezogen auf die Gesamtenergiekosten - dazu gehören Strom, Gas, Fernwärme und Wasser - wurde eine Ersparnis von ca. 27 % (ca. 1,2 Millionen Euro) erzielt.

International

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gesamtenergiekosten bei den internationalen Pachtbetrieben um ca. 34 % (ca. TEUR 368) gesunken. Ein großer Einflussfaktor war die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Hotelschließungen.

b) Bericht Managementbetriebe

Eine Grobanalyse für das Lindner Hotel Hagenbeck wurde 2019 erstellt. Diese wurde COVID-19 bedingt im Jahr 2021 mit der Hoteldirektion sowie dem Betriebsinhaber abgestimmt.

c) Energieeffizienz, Umwelt und Nachhaltigkeit

Das gute Niveau aus den letzten Jahren konnte in allen Betrieben übertroffen werden. Nominal lagen die Emissionen um ca. 25 % unter den Werten aus dem Jahr 2019. Dies gelang aus der Reduzierung des Energiebezugs, der COVID-19-Pandemie wie auch aus der Vertragsumstellung auf Ökostrom/Wasserkraftstrom. Diese Umstellung trägt zu einer starken Verminderung des CO ₂ -Fußabdruckes bei.

d) Ausblick Energie 2021

Im Jahr 2019 wurden Verträge mit der Firma Enoplan GmbH bzw. Enometrik GmbH geschlossen. Die ersten Resultate konnten im Jahr 2020 bereits verzeichnet werden. Des Weiteren soll dies ebenfalls eine Reduzierung der Energiekosten und des Energieeinsatzes zur Folge haben. Durch die durchgeführte Rechnungskontrolle der Enoplan konnten Fehlabrechnungen in 2020 in Höhe von ca. TEUR 20 vermieden werden. Durch die Installation der Untermesstechnik können für die Folgejahre Meldungen aufgrund gemessener Verbrauchsdaten erfolgen, so dass hier die begünstigten Steuersätze Anwendung finden werden.

Ebenso sind im Jahr 2021 weitere Umbaumaßnahmen in der Kälte-, Heizungs- und MSR-Technik erfolgt sowie die Umstellung auf Smart Metering durchgeführt.

H. Chancen- und Risikobericht

Die Betrachtung wichtiger Kennzahlen im Vergleich der Jahre 2022 (Plan), 2021 (FC) und 2020 (IST) zeigt eine deutliche Erholung in 2022. 2020 und 2021 waren durch die Corona-Krise und den langen Lockdown-Zeiten geprägt. Nur durch die staatlichen Hilfsleistungen (Kurzarbeitergeld, November-Dezemberhilfe und Überbrückungshilfe III) und ein striktes Kostenmanagement ist es gelungen, den Verlust auf einem erträglichen Niveau zu halten. Für 2021 erwarten wir sogar ein positives Konzernjahresergebnis, da in der zweiten Jahreshälfte einiges aufgeholt werden konnte. 2022 startet verhalten und spiegelt den Geschäftsverlauf des 1. Halbjahres 2021 wider. Wir erwarten jedoch ab dem 2. Quartal eine deutliche Verbesserung und Normalisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Risiken können aus der anhaltenden Inflation und den deutlich steigenden Energie- und Personalkosten entstehen. Die Erhöhung der Verkaufspreise erfolgt bedarfsgerecht. Der weitere Verlauf des Hotelprojekts "Rhodania" kann sich positiv, aber auch negativ auf die Liquidität des Konzerns auswirken. Sollten die Herstellungskosten dem derzeitigen Planungsstand entsprechen, ist mit Einzahlungen auf die Forderungen zu rechnen. Im negativen Fall ist weiterer Abschreibungsbedarf vorhanden. Auf Basis der vorläufigen Zahlen für 2021 und der Planzahlen für 2022 ergeben sich folgende Kennzahlen:

(nur Hotelbetriebe)	FC 2022 ¹⁾	IST 2021 ²⁾	IST 2020 ³⁾
Umsatzerlöse aus Hotelbetrieb (in TEUR)	128.331	67.915	61.809
Bruttobetriebsergebnis (in TEUR)	32.970	10.214	7.554
Durchschnittliche Zimmerbelegung (in %)	54,9	31,0	30,6
Durchschnittlicher Zimmerpreis (in Euro)	111,58	107,47	104,15
RevPAR (in Euro)	61,21	33,36	31,86

¹⁾ Lindner Hotels 1. Januar bis 31. Dezember 2022 (auf Basis der Unternehmensplanung)
²⁾ Lindner Hotels 1. Januar bis 31. Dezember 2021 (auf Basis des vorläufigen Jahresabschlusses)
³⁾ Lindner Hotels 1. Januar bis 31. Dezember 2020

Das Bruttobetriebsergebnis des Konzerns wird in 2022 gemäß aktuellem Forecast per März 2022 rund 323% über dem vorläufigen Ergebnis 2021 liegen. Wir gehen davon aus, dass die durchschnittliche Zimmerbelegung mit 54,9 % im Geschäftsjahr 2022 das Vorjahr deutlich übertreffen wird, bei einer durchschnittlichen Rate von EUR 111,6 (Vorjahr = EUR 107,5) und einem RevPAR von EUR 61,2 (Vorjahr = EUR 33,4).

Der Finanzmittelfonds des Konzerns beträgt zum 31. Dezember 2021 TEUR 1.014 und zum 28. Februar 2022 TEUR 1.412. Derzeit bestehen keine Anzeichen, dass die bestehenden Kontokorrentkredite (TEUR 526) durch die Bank nicht fortgeführt werden.

Der Fortbestand des Teilkonzerns ist gefährdet, wenn die Annahmen zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung nicht wie prognostiziert eintreten.

Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir auf Basis der Planung davon aus, dass die künftig zufließenden finanziellen Mittel und die geplante eigene Ertragskraft die finanziellen Verpflichtungen in der Zukunft absichern.

Auf Basis unserer aktuellen Umsatz- und Liquiditätsplanung wird der Teil-Konzern seinen Zahlungsverpflichtungen auch in Zukunft voraussichtlich weiter nachkommen können.

Die Herausforderungen bei der Personalgewinnung haben sich durch die Corona-Krise deutlich verschärft. Viele Mitarbeiter sind in der Krise in andere Brachen abgewandert. Die Findung neuer Arbeitskräfte und Auszubildende wird schwieriger. Dieser Trend setzt sich weiter fort verstärkt mit deutlichen Lohnsteigerungen aus der Anhebung des Mindestlohns und den tariflichen Steigerungen von bis zu 30 %.

Die nationalen und internationalen Konzentrationsbewegungen in der Hotellerie erfordern eine weitere Expansion des Konzerns, um die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns im Kosten-, aber auch im Verkaufsbereich zu stärken. Im Vordergrund stehen hierbei die Standorte und die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse der neuen Projekte. Die Kosten für die Ingangsetzung neuer Betriebe und auch die Risikovorsorge für ältere Häuser sind kritisch zu betrachten. Als maßgebliche Einflussgröße darf auch zukünftig die konjunkturelle Entwicklung der Gesamtwirtschaft nicht unterschätzt werden. Auch wird die Corona-Krise weiterhin einen deutlichen Einfluss auf die künftige Entwicklung haben. Hier ist es wichtig, dass wieder eine "Normalität" stattfindet, die wieder eine verlässlichere Planung möglich macht.

Das Risikomanagement des Konzerns berücksichtigt diese Faktoren. Kontrollmechanismen prüfen die Entwicklung der einzelnen Betriebe auf Übereinstimmung mit den Budgets und anderen Zielvorgaben.

Zur weiteren Lage verweisen wir auf den Prognosebericht unter Abschnitt I.

Das Wachstum soll zukünftig unter Berücksichtigung der gestiegenen Risiken erfolgen, d.h. dass neben weiteren strategisch wichtigen Pachtobjekten vorrangig Managementverträge abgeschlossen werden. Aufgrund der veränderten Marktsituation im deutschen Immobilienmarkt und des ausgezeichneten Rufs der Hotelgruppe können wir verstärkt Management- und Umsatzpachtverträge abschließen, die gegenüber Festpachtverträgen mit einem deutlich geringeren Risiko behaftet sind. Dieses Instrument soll die Verbreitung der Marken verstärkt beeinflussen.

Unter der Sub-Brand "me and all hotels" wird eine auf Rendite getrimmte junge Boutique-Linie am Markt platziert. Die neue Marke richtet sich auf die zeitgemäßen Hotelbedürfnisse der Reisenden aus, sowohl im Segment der geschäftlich motivierten Reisen und der Messebesucher als auch der "Weekender". Die Hotels werden von State-of-the-art-Technologie, individueller und hochwertiger Ausstattung und Architektur und einer Lounge-Gastronomie geprägt sein.

Die neuen Hotels unter diesem Sub-Brand werden in die me & all Hotels GmbH ausgelagert, um eigenständiger am Markt etabliert werden zu können. Zur weiteren Expansion wurde ein Investor in die Gesellschaft aufgenommen. Dieser hat 33,33 % der Geschäftsanteile der me & all Hotels GmbH erworben. Wir erwarten dadurch sowohl in der Projektentwicklung als auch in der Absicherung der Pachtverträge deutlich bessere Marktchancen. Das neue me and all Hotel in Ulm (147 Zimmer, Restaurant, Bar) ist im Juni 2021 eröffnet worden.

Folgende projektierte Hotels befinden sich in der Bau-, Ankauf- oder Genehmigungsphase. Aufgrund des jeweiligen aktuellen Planungsstands ist die Übernahme derzeit teilweise ungewiss:

Hotels mit Pachtverträgen

me and all Hotel Düsseldorf Belsenplatz

247 Zimmer, Bar, Eröffnung 1. Quartal 2022

me and all Hotel Leipzig

280 Zimmer, Bar, Eröffnung 2025

me and all Hotel Stuttgart Hauptbahnhof

152 Zimmer, Bar, Eröffnung 2025

Weitere Verträge sind derzeit nicht abgeschlossen.

Eine Vielzahl von Verträgen wird momentan verhandelt, der Fokus liegt hauptsächlich auf der Umsetzung von "me and all hotels" in Deutschland.

Derivative Finanzinstrumente werden zum aktuellen Zeitpunkt nicht eingesetzt.

Bedeutende Zinsrisiken bestehen zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

Mittelfristig erwarten wir positive Ergebnisbeiträge aus Spanien, Österreich, Belgien, Tschechien und weiteren Projekten im europäischen Ausland, sofern sich auch hier die Auswirkungen der Corona-Krise beseitigen lassen und wieder "Normalität" eintritt.

I. Prognosebericht

Ausblick 2021 und 2022

Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung sowie die Entwicklungen in Zusammenhang mit der Ukraine-Krise haben die deutsche Wirtschaft in die mit Abstand tiefste Rezession ihrer Nachkriegsgeschichte gestürzt.

Die Prognosen basieren derzeit auf der Annahme, dass die Reise- und Übernachtungsbeschränkungen innerhalb Deutschlands schrittweise aufgehoben werden. Darüber hinaus rechnet die Branche damit, dass spätestens im Jahr 2022 eine Steigerung des Geschäftsvolumens erreicht werden wird. In Bezug auf die Ukraine-Krise rechnet die Branche momentan nicht mit bedeutenden negativen Auswirkungen auf die Reisetätigkeit.

Das 1. Quartal im Jahr 2022 ist, wie das 4. Quartal im Jahr 2021, von der anhaltenden Corona-Problematik gekennzeichnet. Die touristischen Segmente haben nach einem sehr guten Sommergeschäft 2021 auch im Herbst besser als im Vorjahr abgeschnitten. Nicht nur in den klassischen Ferienregionen wir Nordseeinseln und Allgäu, sondern auch im Städtetourismus gab es wieder Nachfragequoten, die teils über denen eines "Normaljahres" lagen. Die reinen Ferienhotels konnten diese Entwicklung auch in 2022 halten. Der Städtetourismus, wie auch der Geschäftsreisebereich zeigen eher zurückhaltende Tendenzen. Lediglich an den Wochenenden ist eine verstärkte Nachfrage und Buchungslage zu verzeichnen. Im MICE-Bereich (Meetings, Incentives, Kongresse, Events) werden große Formate vermieden, aber eine Vielzahl kleiner Veranstaltungen wird durchgeführt, die Bücher ab dem 2. Quartal 2022 sind gut gefüllt. Was deutlich fehlt ist die "Preis-Qualität", denn die großen Messen finden immer noch nicht statt. Wir hoffen für dieses Segment auf ein starkes 2. Halbjahr 2022, da alle geplanten Messen stattfinden sollen und einige Formate nachgeholt werden sollen.

Alles hängt jetzt davon ab, ob wir alle wieder zu einer neuen Normalität zurückfinden und es keine neuerliche Einschränkungen durch regulatorische Auflage der Regierung zur Bekämpfung neuer Corona-Wellen geben wird. Sollte dies ausbleiben und die zunehmende Impfquote dann doch zur weitergehenden Immunisierung der Bevölkerung beitragen, ist davon auszugehen, dass sich die Branche mehr und mehr stabilisiert.

Lindner Hotels Deutschland

Die Lindner Hotels AG hat die wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung der Corona-Pandemie in ihrer Planung im Rahmen aller zur Verfügung stehenden Daten und Prognosen über die wirtschaftliche Gesamtentwicklung berücksichtigt. Dabei sind die konkreten wirtschaftlichen Folgen für die Gesellschaft unmittelbar abhängig von weiteren behördlichen Auflagen und der Reaktion der Kunden darauf. Bei den Lindner Hotels & Resorts ist ein vergleichbarer Trend, wie oben beschrieben, zu beobachten.

Ab dem 3. Quartal 2021 konnten wir die einsetzende Erholung der Märkte feststellen und konnten insbesondere im touristischen Reiseverhalten einen relevanten Nachholbedarf in den Sommermonaten des Jahres 2021 verzeichnen. Diese Entwicklung wurde durch die Einschränkungen ab November wieder umgekehrt. Der Dezember 2021 war von Stornierungen gekennzeichnet.

Die Buchungslage ab dem 2. Quartal 2022 lässt hoffen, dass die Corona-Auswirkungen überwunden werden können und der Schritt von der Pandemie zur Endemie von allen Beteiligten gelebt werden wird. Die Entwicklung bleibt jedoch weiterhin ungewiss.

Die Ist-Zahlen 2020, die vorläufigen Ist-Zahlen 2021 und die Planzahlen der Lindner Hotels & Resorts in Deutschland weisen derzeit folgende Parameter aus:

	2022	2021	2020
Umsatzerlöse aus Hotelbetrieb (in TEUR)	79.749	44.893	47.756
Bruttobetriebsergebnis (in TEUR)	20.198	7.180	8.624
Durchschnittliche Zimmerbelegung (in %)	54,2	30,6	31,8
Durchschnittlicher Zimmerpreis (in Euro)	113,23	106,72	109,10
RevPAR (in Euro)	61,36	32,61	34,65

Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hängen stark von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab. Die Liquiditätssituation der Gesellschaft ist im Berichtszeitpunkt stabil, das Geschäftsjahr 2021 konnte ohne liquide Unterdeckungen abgeschlossen werden. Die Planungen für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 weisen keine liquiditätsmäßigen Unterdeckungen auf.

Durch die Corona-Pandemie und ein mögliches dauerhaftes niedriges Nachfrageniveau besteht für die Lindner Hotels AG eine wesentliche Unsicherheit hinsichtlich der Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Sollten die der Unternehmensplanung zugrundeliegenden Prämissen, insbesondere die Buchungszahlen der einzelnen Hotels nach Aufhebung der Reise- und Corona-Beschränkungen, nicht dauerhaft eintreten, ist das Unternehmen möglicherweise nicht in der Lage, im gewöhnlichen Geschäftsverlauf seine Vermögenswerte zu realisieren sowie seine Schulden zu begleichen. Es liegt mithin ein bestandsgefährdendes Risiko vor.

Für das Jahr 2021 sind im Rahmen der Überbrückungshilfe III Entschädigungsleistungen bis zu einer Obergrenze von TEUR 52.000 möglich. Ein erster Antrag über TEUR 10.000 wurde gestellt und bereits ausgezahlt. Ein Korrekturantrag, nach Anpassung der Höchstentschädigungssumme, über TEUR 13.681 wurde am 2. August 2021 eingereicht und mit Bescheid vom 21. Oktober 2021 positiv beschieden und bereits ausgezahlt. Im Rahmen der Überbrückungshilfe III Plus sind weitere Maßnahmen der Regierung festgelegt worden. Ein erster Antrag für den Zeitraum Juli bis September 2021 konnte in Höhe von insgesamt TEUR 4.137 am 6. September 2021 gestellt werden. Die Bewilligung und Auszahlung erfolgten im Februar 2022. Für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2021 wurde im Zuge eines Änderungsantrages ein weiterer Betrag in Höhe von TEUR 1.727 beantragt und Ende März 2022 bewilligt und ausgezahlt.

Die Überbrückungshilfe wird erfreulicherweise in 2022 durch die "Ü IV" fortgesetzt. Da der Beihilferahmen noch nicht ausgeschöpft ist, gehen wir von einer ausreichenden Ersatzleistung aus. Es stehen noch rund TEUR 6.600 im Rahmen des derzeitigen Beihilferahmens zur Verfügung.

Es sind weitere Kapitalmaßnahmen der Lindner Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG und deren Gesellschafter erfolgt, um die Zeit bis zur Normalisierung der Geschäftsgrundlage zu überbrücken. Hierzu zählen u.a. die weitere Tilgung der Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 3.000 in 2020 und TEUR 1.000 in 2021.

Weitere Maßnahmen könnten die Aufnahme eines weiteren Investors in den Kreis der Aktionäre über die Veräußerung von bestehenden Geschäftsanteilen oder durch eine Kapitalerhöhung mit Ausgabe von neuen Anteilen sowie die Erweiterung der Kontokorrentlinie sein. Begleitet wird dieses durch erneute Verhandlungen mit den Verpächtern der Hotelimmobilien um Corona-bedingte Anpassungen.

Die Hoteldirektoren und die Hauptabteilungsleiter der Zentrale sind weiterhin aufgefordert, den operativen Betrieb so auszurichten, dass ein Break-even in den Jahren ab 2021 bereits ab 50 % der historischen Umsätze erreicht wird. Hier sind insbesondere neue und flexiblere Arbeitsmodelle und eine deutliche Effizienzsteigerung notwendig.

Die Rückkehr der Gäste, insbesondere der Geschäftsreise-Kunden, ist abhängig von der Schaffung eines Gefühls der Sicherheit. Dieses wird maßgeblich durch die zeitnahe Erreichung einer flächendeckenden Impf- und Teststrategie erreicht. Neben den behördlichen Auflagen und Bestimmungen werden wir weiterhin umfangreiche, eigene und innovative Lösungen umsetzen (z.B. Flächendesinfektion, Lüftungsanlagen etc.).

Im Folgenden werden die Entwicklungen der ausländischen Hotels prognostiziert, die aufgrund der Beteiligungsverhältnisse indirekten Einfluss auf die Lindner Hotels AG haben.

Lindner Hotels Schweiz

Das letzte Hotel der Gruppe in der Schweiz, das Lindner Grand Hotel Beau Rivage in Interlaken, ist sehr stark von der Krise getroffen. Die überwiegend internationalen Gruppen aus dem asiatischen Raum hatten alle Buchungen storniert. Glücklicherweise ist dieser Gästekreis nun zurückgekommen. Steigende Infektionszahlen können diesen Trend jedoch sofort wieder kippen. Staatliche Hilfen sind beantragt worden und wurden in 2021 in Höhe von TEUR 1.497 ausgezahlt. Die Ist-Zahlen 2020, die vorläufigen Ist-Zahlen 2021 und die Planzahlen 2022 des Hotelbetriebes in Interlaken weisen folgende Parameter aus:

	2022	2021	2020
Umsatzerlöse aus Hotelbetrieb (in TEUR)	5.364	4.278	2.690
Bruttobetriebsergebnis (in TEUR)	630	318	-589
Durchschnittliche Zimmerbelegung (in %)	41,6	40,3	39,7
Durchschnittlicher Zimmerpreis (in Euro)	215,41	218,05	158,18
RevPAR (in Euro)	89,61	87,92	62,80

Ein an die veränderten Rahmenbedingungen angepasstes Hotel-Neubauprojekt in Crans befindet sich in der Entstehungsphase. Ein Kaufvertrag konnte im November 2020 abgeschlossen werden. Nach Erfüllung der Voraussetzungen ist der Neubau durch eine Beteiligung der Lindner Hotels AG fertigzustellen und wird in der Folge an den Käufer übergeben.

Lindner Hotels Spanien

Seit dem 10. Januar 2021 war das Hotel bis zum 18. März 2021 geschlossen und konnte zu Ostern wieder Gäste empfangen. Die weitere Entwicklung ist abhängig von der Pandemie-Eindämmung und einer neuen Normalität. Die Sommersaison ist sehr gut gelaufen. Das abgelaufene Jahr hat sich positiv entwickelt. Einen ähnlichen Trend erwarten wir für das Geschäftsjahr 2022:

	2022	2021	2020
Umsatzerlöse aus Hotelbetrieb (in TEUR)	8.594	7.067	2.287
Bruttobetriebsergebnis (in TEUR)	2.685	2.505	-625
Durchschnittliche Zimmerbelegung (in %)	66,1	60,8	30,5
Durchschnittlicher Zimmerpreis (in Euro)	189,36	200,98	141,90
RevPAR (in Euro)	125,17	122,13	43,20

Lindner Hotels Österreich

In Österreich haben wir mit größeren Problemen zu kämpfen als in Deutschland. Das Hotel ist auf behördliche Veranlassung geschlossen gewesen. Die weitere Entwicklung ist ungewiss. Die Buchungslage ist nicht befriedigend, es fehlen Kongresse und der Individualgast. Die verschiedenen Lockdown-Zeiten hatten auch hier massive Auswirkungen. Auch in Österreich gibt es die staatlichen Hilfsprogramme. Wir haben die Anträge gestellt und erwarten dadurch kurzfristig eine Entlastung der Liquidität.

Wir rechnen im Geschäftsjahr 2022 mit einer langsamen Erholung, zurückkehrenden Kongressen und einer Belebung des touristischen Reiseverkehrs:

	2022	2021	2020
Umsatzerlöse aus Hotelbetrieb (in TEUR)	6.005	2.064	2.078
Bruttobetriebsergebnis (in TEUR)	1.794	-184	-222
Durchschnittliche Zimmerbelegung (in %)	59,9	22,3	27,0
Durchschnittlicher Zimmerpreis (in Euro)	95,47	88,64	78,80
RevPAR (in Euro)	56,22	19,78	21,30

Lindner Hotels Belgien

Diese Entwicklung gilt auch für den Standort Antwerpen. Die Neugestaltung der 12. Etage und die Umgestaltung des Erdgeschosses haben dem Hotel einen jüngeren Touch verliehen und es bietet dem sich entwickelnden Umfeld dadurch eine deutlich ansprechendere Anlaufdestination. Der Eigentümer hat sich bereit erklärt, die Pachtzahlungen für weitere vier Monate in 2021 auszusetzten. Die Buchungslage ist im 4. Quartal deutlich gestiegen, insbesondere durch Gäste aus den Niederlanden.

Die Entwicklung in 2022 hält an. Ob hier wieder ein dauernder Trend vorliegt, bleibt abzuwarten:

	2022	2021	2020
Umsatzerlöse aus Hotelbetrieb (in TEUR)	5.648	2.618	1.553
Bruttobetriebsergebnis (in TEUR)	889	-143	-726
Durchschnittliche Zimmerbelegung (in %)	58,7	39,0	21,1
Durchschnittlicher Zimmerpreis (in Euro)	100,59	94,76	100,60
RevPAR (in Euro)	58,70	36,97	21,20

Lindner Hotels Tschechien

Der Hotelmarkt in Prag ist aufgrund von Überkapazitäten immer noch ein sehr preisaggressiver Markt. Die Auswirkungen der Corona-Krise sind auch hier unermesslich. Wir konnten mit dem Verpächter auch für 2021 eine partnerschaftliche Übereinkunft treffen, wonach die Miete für 2021 nicht geschuldet ist.

Das Hotel musste bis Juni 2021 geschlossen bleiben. Das Geschäft im touristischen Bereich wird in 2022 zurückkommen. Die Entwicklung der ersten Monate war allerdings noch sehr verhalten. Der Ukraine-Krieg wirkte sich leider auf die Geschäftsentwicklung aus. Die Prognosen zeigen aber im Vergleich zu den Vorjahren deutlich nach oben:

	2022	2021	2020
Umsatzerlöse aus Hotelbetrieb (in TEUR)	2.487	913	656
Bruttobetriebsergebnis (in TEUR)	362	-221	-594
Durchschnittliche Zimmerbelegung (in %)	53,8	20,1	17,4
Durchschnittlicher Zimmerpreis (in Euro)	67,50	56,89	51,70
RevPAR (in Euro)	35,62	11,43	9,00

Lindner Hotels Slowakei

Auch hier sind die Auswirkungen der Corona-Krise ungewiss. Wir konnten mit dem Eigentümer eine für beide Seiten verträgliche Lösung erarbeiten. Diese sieht vor, dass in 2021 die Garantie auf einen Maximalbetrag von TEUR 600 beschränkt ist. Für das Geschäftsjahr 2022 konnten wir einen Maximalbetrag von TEUR 900 vereinbaren. Auch in Bratislava erwarten wir trotz des Krieges in der Ukraine in 2022 eine positive Entwicklung des Geschäftsaufkommens:

	2022	2021	2020
Umsatzerlöse aus Hotelbetrieb (in TEUR)	2.683	1.086	1.332
Bruttobetriebsergebnis (in TEUR)	518	-199	-166
Durchschnittliche Zimmerbelegung (in %)	38,1	15,9	19,3
Durchschnittlicher Zimmerpreis (in Euro)	59,79	60,07	61,00
RevPAR (in Euro)	22,76	9,53	11,70

Düsseldorf, den 18. Juli 2022

Frank Lindner

Arno Schwalie

Konzern-Anlagespiegel zum 31. Dezember 2020

	Anschaffungskosten
	Stand 1.1.2020	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.296.824,68	948,00	68.731,22	1.229.041,46
2. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	8.329.209,42	0,00	0,00	8.329.209,42
	9.626.034,10	948,00	68.731,22	9.558.250,88
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	209.984,10	0,00	0,00	209.984,10
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	24.947.173,70	1.109.067,07	232.901,96	25.823.338,81
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	219.565,19	96.462,88	1.495,00	314.533,07
	25.376.722,99	1.205.529,95	234.396,96	26.347.855,98
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	209.891,00	10.495,00	0,00	220.386,00
2. Beteiligungen	246.104,00	0,00	0,00	246.104,00
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	9.435.173,10	569.739,00	0,00	10.004.912,10
4. Sonstige Ausleihungen	11.606.745,78	523.652,00	3.027.560,00	9.102.837,78
	21.497.913,88	1.103.886,00	3.027.560,00	19.574.239,88
	56.500.670,97	2.310.363,95	3.330.688,18	55.480.346,74

	kumulierte Abschreibungen
	Stand 1.1.2020	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.217.114,19	16.441,77	68.731,22	1.164.824,74
2. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	8.329.209,42	0,00	0,00	8.329.209,42
	9.546.323,61	16.441,77	68.731,22	9.494.034,16
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	180.370,02	6.234,54	0,00	186.604,56
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.330.618,59	1.364.791,66	224.079,08	19.471.331,17
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	18.510.988,61	1.371.026,20	224.079,08	19.657.935,73
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	9.119.735,10	0,00	0,00	9.119.735,10
4. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	9.119.735,10	0,00	0,00	9.119.735,10
	37.177.047,32	1.387.467,97	292.810,30	38.271.704,99

	Buchwerte
	Stand 31.12.2020	Vorjahr
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	64.216,72	79.710,49
2. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	0,00	0,00
	64.216,72	79.710,49
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	23.379,54	29.614,08
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.352.007,64	6.616.555,11
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	314.533,07	219.565,19
	6.689.920,25	6.865.734,38
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	220.386,00	209.891,00
2. Beteiligungen	246.104,00	246.104,00
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	885.177,00	315.438,00
4. Sonstige Ausleihungen	9.102.837,78	11.606.745,78
	10.454.504,78	12.378.178,78
	17.208.641,75	19.323.623,65

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Lindner Hotels Aktiengesellschaft, Düsseldorf

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Lindner Hotels Aktiengesellschaft, Düsseldorf, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Lindner Hotels Aktiengesellschaft, Düsseldorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt IX. 8. im Konzernanhang sowie die Angaben in Abschnitt E, H und I des Konzernlageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass der Konzern sich aufgrund der Reisebeschränkungen und des Rückgangs der Reiseaktivitäten aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie in einer angespannten wirtschaftlichen Situation befindet. Wie in Konzernanhang und Konzernlagebericht dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Mutterunternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 26. Juli 2022

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Rolf Künemann, Wirtschaftsprüfer

Andreas Wiethölter, Wirtschaftsprüfer

Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2020

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
			Gewinnrücklagen
Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage		Gesetzliche Rücklage	Andere Gewinnrücklagen	Konzern-Bilanzergebnis
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 1.1.2019	2.600.000,00	4.000.000,00	260.000,00	9.071,90	5.225.567,68
Gezahlte Dividenden	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Übrige Veränderungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.600.000,00	4.000.000,00	260.000,00	9.071,90	5.225.567,68
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00	0,00	-849.212,41
Stand am 31.12.2019	2.600.000,00	4.000.000,00	260.000,00	9.071,90	4.376.355,27

	Eigenkapital des Mutterunternehmens		Nicht beherrschende Anteile	Konzern-Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Eigenkapital	Eigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 1.1.2019	-1.266,93	12.093.372,65	544.358,60	12.637.731,25
Gezahlte Dividenden	0,00	0,00	0,00	0,00
Übrige Veränderungen	334,99	334,99	0,00	334,99
	-931,94	12.093.707,64	544.358,60	12.638.066,24
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	-849.212,41	94.860,58	-754.351,83
Stand am 31.12.2019	-931,94	11.244.495,23	639.219,18	11.883.714,41

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
			Gewinnrücklagen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gesetzliche Rücklage	Andere Gewinnrücklagen	Konzern-Bilanzergebnis
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 1.1.2020	2.600.000,00	4.000.000,00	260.000,00	9.071,90	4.376.355,27
Gezahlte Dividenden	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Übrige Veränderungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.600.000,00	4.000.000,00	260.000,00	9.071,90	4.376.355,27
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00	0,00	-7.885.067,54
Stand am 31.12.2020	2.600.000,00	4.000.000,00	260.000,00	9.071,90	-3.508.712,27

	Eigenkapital des Mutterunternehmens		Nicht beherrschende Anteile	Konzern-Eigenkapital

	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Eigenkapital	Eigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 1.1.2020	-931,94	11.244.495,23	639.219,18	11.883.714,41
Gezahlte Dividenden	0,00	0,00	0,00	0,00
Übrige Veränderungen	-24.409,25	-24.409,25	0,00	-24.409,25
	-25.341,19	11.220.085,98	639.219,18	11.859.305,16
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	-7.885.067,54	-867.247,24	-8.752.314,78
Stand am 31.12.2020	-25.341,19	3.335.018,44	-228.028,06	3.106.990,38

Konzern-Forderungsspiegel zum 31. Dezember 2020

Die Fristigkeiten der Forderungen stellen sich wie folgt dar (Vorjahreswerte in Klammern):

	insgesamt	bis zu 1 Jahr	größer 1 Jahr
	TEUR	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.403	2.403	0
	(6.766)	(6.766)	(0)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	208	208	0
	(236)	(236)	(0)
Forderungen gegen Gesellschafter	25.565	25.565	0
	(15.597)	(15.597)	(0)
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	4.923	4.923	0
	(4.687)	(4.687)	(0)
Sonstige Vermögensgegenstände	3.852	3.852	0
	(2.552)	(2.552)	(0)
	36.951	36.951	0
	(29.838)	(29.838)	(0)

Konzern-Kapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2020

	2020	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Periodenergebnis (vor Ergebnisabführung)	-12.698	-10.157
Abschreibungen auf Anlagevermögen	1.387	10.413
Zunahme/Abnahme (-) der Rückstellungen	-328	-1.036
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge (-)	169	-168
Zunahme (-)/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-2.848	-1.338
Zunahme/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-827	384
Gewinn (-)/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	0	169
Zinsaufwendungen/Zinserträge (-)	376	150
Ertragsteueraufwand/-ertrag (-)	4	0
Ertragsteuerzahlungen	-4	0
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-14.769	-1.583
Auszahlungen (-) für Investitionen in immaterielle Anlagen	-1	-59
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen	10	184
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen	3.028	4.641
Auszahlungen (-) für Investitionen in Sachanlagen	-1.206	-3.157
Auszahlungen (-) für Investitionen in Finanzanlagen	-1.104	-1.913
Erhaltene Zinsen	1	0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	728	-304
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen
und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	13.916	2.500
Auszahlungen (-) für die Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten	-192	-161
Gezahlte Zinsen (-)	-377	-150
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	13.347	2.189
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-694	302
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	118	-184
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-576	118

	31.12.2020	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Kassenbestand und frei verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten	508	1.393
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-1.084	-1.275
	-576	118

Konzern-Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2020

Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten sowie die zur Sicherheit gewährten Pfandrechte o.ä. Rechte stellen sich wie folgt dar (Vorjahreswerte in Klammern):

			davon Restlaufzeit
	insgesamt	bis zu 1 Jahr	über 1 Jahr	von 1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre	gesichert
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.118	180	14.938	13.738	1.200	0
	(1.275)	(1.275)	(0)	(0)	(0)	(0)
Erhaltene Anzahlungen	5.502	5.502	0	0	0	0
	(7.841)	(7.841)	(0)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	11.289	7.870	3.419	3.419	0	0
	(13.240)	(13.240)	(0)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	67	67	0	0	0	0
	(0)	(0)	(0)	(0)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	8.744	5.975	2.769	2.769	0	0
	(5.557)	(2.664)	(2.893)	(2.893)	(0)	(0)
Gesamtbetrag	40.720	19.594	21.126	19.926	1.200	0
	(27.913)	(25.020)	(2.893)	(2.893)	(0)	(0)

BERICHT DES AUFSICHTSRATES

über die Prüfung des KONZERNABSCHLUSSES zum 31.12.2020

der LINDNER HOTELS AKTIENGESELLSCHAFT, DÜSSELDORF

Beratung, Überwachung und Prüfung durch den Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Lindner Hotels AG hat im Geschäftsjahr 2020 die Geschäftsführung durch den Vorstand überwacht sowie die strategische Unternehmensentwicklung und bedeutende Einzelmaßnahmen beratend begleitet. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend informiert. Die Berichte beinhalten alle relevanten Informationen zu wesentlichen Fragen der Strategie und Unternehmensplanung, der Lage und der Entwicklung der Gesellschaft, der Risikolage und zum internen Kontrollsystem, dem Risikomanagement und der Compliance sowie zu bedeutenden Geschäftsvorfällen.

Der Aufsichtsrat hielt im Jahr 2020 sieben ordentliche Sitzungen und zwar am 27.03., 24.04., 11.05., 18.06., 16.10., 06.11. und 24.11.2020 ab. Kein Mitglied des Aufsichtsrates hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde darüber hinaus vom Vorstand auch zwischen den Sitzungen über wesentliche Entwicklungen und Entscheidungen in Kenntnis gesetzt und hat in einzelnen Strategiegesprächen mit dem Vorstandsvorsitzenden die Perspektiven und künftige Ausrichtung des Unternehmens erörtert.

Über Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung wurde der Aufsichtsrat durch den Vorstand ausführlich informiert.

Konzernabschuss 2020 geprüft und gebilligt

Der Vorstand stellte den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 nach den Vorschriften des HGB sowie den Konzernlagebericht auf. Dieser wurde durch die von der Hauptversammlung am 28.06.2021 zum Abschlussprüfer gewählte Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Nach eigener Prüfung schloss sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und billigte den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss, dessen Feststellung nach einem gemeinsamen Beschluss vom Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung überlassen wird.

Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

In der Besetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrates haben sich im Jahr 2020 keine Änderungen ergeben.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre geleistete Arbeit und den engagierten Einsatz im Geschäftsjahr 2020.

Düsseldorf, 01.08.2022

Otto Lindner, Aufsichtsratsvorsitzender der Lindner Hotels AG

Versicherung der gesetzlichen Vertreter ("Bilanz- und Lageberichtseid") zum Konzern-Einzelabschluss und Konzern-Lagebericht der Lindner Hotels AG gemäß § 23 Abs. 2 Nr. 3 VermAnlG i.V.m. § 264 Abs. 2, Satz 3 HGB (Bilanzeid) und § 23 Abs. 2 Nr. 3 VermAnlG i.V.m. § 289 Abs. 1, Satz 5 HGB (Lageberichtseid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzern-Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind , dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Düsseldorf, 01.08.2022

Lindner Hotels AG

Arno Schwalie, Vorstand

Frank Lindner, Vorstand

Lindner Hotels Aktiengesellschaft

Eigentümerstruktur