Klingspor AG

Haiger

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	31.12.2021		31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte	92.570,95		107.609,29
2. Geschäfts- oder Firmenwert	67.192,63		71.191,65
3. Entgeltlich erworbene EDV-Software	2.539.936,67		2.445.099,63
4. Geleistete Anzahlungen auf Software	3.388.712,12	6.088.412,37	2.071.963,32	4.695.863,89
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	30.206.421,67		29.725.833,18
2. Technische Anlagen und Maschinen	47.477.440,92		45.057.510,90
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.253.235,20		12.451.204,58
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	6.697.345,16	95.634.442,95	7.689.239,35	94.923.788,01
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00		25.000,00
2. Beteiligungen	102.826,95		102.820,12
3. Sonstige Ausleihungen	749,69	128.576,64	749,69	128.569,81
		101.851.431,96		99.748.221,71
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	23.764.472,42		17.282.844,13
2. Unfertige Erzeugnisse	18.889.794,48		16.481.249,22
3. Fertige Erzeugnisse und Handelswaren	38.723.076,49	81.377.343,39	31.193.229,66	64.957.323,01
II. Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	38.842.101,05		36.477.828,29
- mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr -
2. Sonstige Vermögensgegenstände	9.015.357,35		8.359.542,05
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 1.193.842,46 (i. Vj. EUR 583.753,30) -		47.857.458,40		44.837.370,34
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere		57.268.553,69		54.797.089,08
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		153.084.783,93		148.201.691,40
		339.588.139,41		312.793.473,83
C. Rechnungsabgrenzungsposten		2.409.921,05		2.573.220,47
D. Aktive latente Steuern		3.218.669,45		2.011.303,46
		447.068.161,87		417.126.219,47

Passiva

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	15.000.000,00	15.000.000,00
II. Kapitalrücklage	17.000.000,00	17.000.000,00
III. Gewinnrücklagen	193.635.304,00	184.173.832,76
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-19.111.825,72	-23.883.835,58
V. Nicht beherrschende Anteile	17.560.240,47	13.665.697,68
VI. Bilanzgewinn	132.504.174,45	114.292.319,87
- davon Konzern-Gewinnvortrag EUR 114.292.319,87 (i. Vj. EUR 102.680.420,06) -
	356.587.893,20	320.248.014,73
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen	6.151.061,24	6.166.714,60
2. Steuerrückstellungen	3.335.658,94	1.664.560,39
3. Sonstige Rückstellungen	16.992.265,94	13.636.245,85
	26.478.986,12	21.467.520,84
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	44.860.936,47	56.629.749,38
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 8.936.345,12 (i. Vj. EUR 11.625.288,57) -
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 35.924.591,35 (i. Vj. EUR 45.004.460,81) -
2. Erhaltene Anzahlungen	1.658.259,62	1.259.341,91
- mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr -
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.097.909,43	8.101.159,83
- mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr -
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,00	2.500,00
- mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr -
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	0,00	651.943,61
- mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr -
6. Sonstige Verbindlichkeiten	9.384.177,03	8.765.989,17
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 9.028.210,74 (i. Vj. EUR 8.261.610,88) -
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 355.966,29 (i. Vj. EUR 504.378,29) -
- davon aus Steuern EUR 5.145.972,35 (i. Vj. EUR 5.251.658,44) -
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 745.572,18 (i. Vj. EUR 592.054,76) -
	64.001.282,55	75.410.683,90
	447.068.161,87	417.126.219,47

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021		2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	312.628.823,49		272.916.894,30
2. Erhöhung (i. Vj. Verminderung) des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	8.579.477,00		-4.435.026,00
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	643.916,89		1.026.833,20
4. Sonstige betriebliche Erträge	9.638.477,97	331.490.695,35	7.161.300,12	276.670.001,62
- davon aus Währungsumrechnung EUR 5.326.699,55 (i. Vj. EUR 5.628.380,77) -
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	111.148.652,00		87.913.121,32
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.633.236,58	113.781.888,58	1.426.098,18	89.339.219,50
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	86.436.092,07		77.962.100,29
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	17.216.633,63	103.652.725,70	16.371.232,91	94.333.333,20
- davon für Altersversorgung EUR 1.369.696,58 (i. Vj. EUR 1.530.087,63) -
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		11.991.899,96		11.956.316,60
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		50.503.937,82		46.850.741,95
- davon aus Währungsumrechnung EUR 4.842.599,43 (i. Vj. EUR 6.755.376,48) -
9. Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		326,13		0,00
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		1.086.630,02		1.105.932,63
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens		24.191,17		136.934,74
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		1.102.588,35		769.984,62
- davon aus Aufzinsungen EUR 139.094,00 (i. Vj. EUR 161.895,00) -
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		10.017.174,65		8.012.668,14
- davon Veränderung von latenten Steuern EUR 1.207.365,99 (i. Vj. EUR 175.539,18) -
14. Ergebnis nach Steuern		41.503.245,27		26.376.735,50
15. Sonstige Steuern		1.712.679,42		1.613.348,60
16. Jahresüberschuss		39.790.565,85		24.763.386,90
17. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr		114.292.319,87		102.680.420,06
18. Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen		-9.461.471,23		-8.845.497,72
19. Nicht beherrschende Anteile		-3.117.240,04		-1.305.989,37
20. Ausschüttung		-9.000.000,00		-3.000.000,00
21. Bilanzgewinn		132.504.174,45		114.292.319,87

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2021

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Periodenergebnis (Konzernüberschuss einschließlich Ergebnisanteil anderer Gesellschafter)	39.791	24.763
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	11.992	11.956
Zunahme (i. Vj. Abnahme) der Rückstellungen	3.145	-144
Zunahme (i. Vj. Abnahme) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-17.461	2.729
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	703	1.633
Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	295	9
Zinsaufwendungen/Zinserträge (Saldo)	16	-336
Ertragsteueraufwand/-ertrag	10.017	8.013
Ertragsteuerzahlungen	-8.714	-8.816
Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung	-2.965	0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	36.819	39.807
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-1.688	-2.030
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	136	193
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-10.528	-12.151
Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen	0	-698
Erhaltene Zinsen	1.087	998
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-10.993	-13.688
Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten	0	22.852
Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten	-8.921	-7.535
Gezahlte Zinsen	-472	-408
Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-9.000	-3.000
Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter (beinhaltet Vorjahre)	-1.129	-285
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-19.522	11.624
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	6.304	37.743
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	1.050	-2.369
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	202.999	167.625
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	210.353	202.999

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2021	31.12.2020
	TEUR	TEUR
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	153.085	148.202
Wertpapiere	57.268	54.797
	210.353	202.999

Konzern-Eigenkapitalspiegel

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
		Rücklagen
			Gewinnrücklagen
31.12.2020	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gesetzliche Rücklage	Andere Gewinnrücklagen	Summe	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
31.12.2019	15.000	17.000	1.318	174.012	175.330	192.330
Kapitalerhöhung/-herabsetzung
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen				8.845	8.845	8.845
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Konzernjahresüberschuss
Konzern-Eigenkapital	15.000	17.000	1.318	182.857	184.175	201.175

	Eigenkapital des Mutterunternehmens


31.12.2020	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Gewinnvortrag	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
31.12.2019	-11.329	80.670	22.009	298.680
Kapitalerhöhung/-herabsetzung
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen		-8.845
Ausschüttung		-3.000		-3.000
Währungsumrechnung	-12.554			-12.554
Sonstige Veränderungen		22.009	-22.009
Konzernjahresüberschuss			23.457	23.457
Konzern-Eigenkapital	-23.883	90.834	23.457	306.583

	Nicht beherrschende Anteile				Konzerneigenkapital


31.12.2020	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	Summe	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
31.12.2019	5.168	1.057	7.791	14.016	312.696
Kapitalerhöhung/-herabsetzung
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen
Ausschüttung	-396			-396	-3.396
Währungsumrechnung		-1.260		-1.260	-13.815
Sonstige Veränderungen
Konzernjahresüberschuss			1.306	1.306	24.763
Konzern-Eigenkapital	4.772	-203	9.097	13.666	320.248

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
		Rücklagen
			Gewinnrücklagen
31.12.2021	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gesetzliche Rücklage	Andere Gewinnrücklagen	Summe	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
31.12.2020	15.000	17.000	1.318	182.857	184.175	201.175
Kapitalerhöhung/-herabsetzung
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen				9.462	9.462	9.462
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Konzernjahresüberschuss
Konzern-Eigenkapital	15.000	17.000	1.318	192.319	193.637	210.637

	Eigenkapital des Mutterunternehmens


31.12.2021	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Gewinnvortrag	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
31.12.2020	-23.883	90.834	23.457	306.583
Kapitalerhöhung/-herabsetzung
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen		-9.462
Ausschüttung		-9.000		-9.000
Währungsumrechnung	4.773			4.773
Sonstige Veränderungen		23.457	-23.457
Konzernjahresüberschuss			36.673	36.673
Konzern-Eigenkapital	-19.110	95.829	36.673	339.029

	Nicht beherrschende Anteile				Konzerneigenkapital


31.12.2021	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	Summe	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
31.12.2020	4.772	-203	9.097	13.666	320.248
Kapitalerhöhung/-herabsetzung
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen
Ausschüttung	-487			-487	-9.487
Währungsumrechnung		1.264		1.264	6.037
Sonstige Veränderungen
Konzernjahresüberschuss			3.117	3.117	39.790
Konzern-Eigenkapital	4.285	1.061	12.214	17.560	356.588

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

A. Konzernanhang

1. Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss

1.1 Aufstellung des Konzernabschlusses

Die KLINGSPOR AG, Haiger, stellt gemäß § 290 HGB und unter Beachtung der Deutschen Rechnungslegungs Standards (kurz: DRS), soweit dem nicht gesetzliche Wahlrechte entgegenstehen, einen Konzernabschluss auf.

1.2 Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gliederung erfolgt in der für große Kapitalgesellschaften vorgesehenen Form der §§ 266 und 275 Abs. 2 HGB.

Im Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2021 erfolgt im Rahmen des immateriellen Anlagevermögens die Bilanzierung von geleisteten Anzahlungen. Diese Anzahlungen auf immaterielles Anlagevermögen wurden bisher unter der entgeltlich erworbenen Software bilanziert. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreszahlen in der Bilanz und dem Anlagenspiegel angepasst.

2. Angaben zum Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden nach den Vorschriften der Vollkonsolidierung gemäß §§ 300 ff. HGB die Unternehmen einbezogen, auf die die Gesellschaft beherrschenden Einfluss ausüben kann (§ 290 HGB):

Konsolidierte Tochterunternehmen

	Beteiligungsquote
	%
Einbezogene Tochterunternehmen gemäß § 290 Abs. 2 Nr. 1
KLINGSPOR Service GmbH, Haiger	100,0
KLINGSPOR Verwaltungs GmbH, Haiger	100,0
KLINGSPOR Management GmbH & Co. KG, Haiger	100,0
KLINGSPOR Schleifsysteme GmbH & Co. KG, Haiger	100,0
KLINGSPOR Abrasives Ltd., Worksop, Nottinghamshire/Großbritannien	100,0
KLINGSPOR TOV, Lviv/Ukraine	100,0
Velykyj Service, Lviv/Ukraine	100,0
KLINGSPOR Abrasives Inc., Hickory, North Carolina/USA	55,0
KLINGSPOR Abrasivos S.A. DE C.V., Tijuana/Mexiko	55,0
KLINGSPOR Inc., Stoney Creek/Kanada	100,0
KLINGSPOR Spólka z o.o., Bielsko-Biala/Polen	100,0
Furman Spólka z o.o., Bielsko-Biala/Polen	100,0
OOO KLINGSPOR, Moskau/Russland	100,0
KLINGSPOR Schleifwerkzeuge Ges.m.b.H, Wien/Österreich	100,0
KLINGSPOR Brusivo spol. s r.o., Brno/Tschechische Republik	100,0
KLINGSPOR Magyaroszag Kft., Budapest/Ungarn	100,0
KLINGSPOR Romania SRL, Bukarest/Rumänien	100,0
KLINGSPOR Bulgaria EOOD, Sofia/Bulgarien	100,0
KLINGSPOR d.o.o. Beograd, Belgrad/Serbien	100,0
KLINGSPOR B.V., Sittard/Niederlande	100,0
KLINGSPOR N.V., Leuven/Belgien	100,0
KLINGSPOR SAS, Droue sur Drouette/Frankreich	100,0
KLINGSPOR S.r.l., Brescia/Italien	100,0
KLINGSPOR Suisse GmbH, Bubendorf/Schweiz	100,0
KLINGSPOR Abrasivos, S.A., Madrid/Spanien	100,0
KLINGSPOR PTE Ltd., Singapur/Singapur	100,0
KLINGSPOR Abrasive (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai/China	100,0
KLINGSPOR Vietnam Limited, Ho Chi Minh City/Vietnam	100,0
KLINGSPOR Qingdao Ltd., Qingdao/China	100,0
KLINGSPOR Abrasives South Africa (Pty) Ltd., Johannesburg/Südafrika	100,0
KLINGSPOR India Private Limited, Pune/Indien	100,0
KLINGSPOR Australia (Pty) Ltd., Sydney/Australien	100,0
Shefa Group FZE, Dubai/Vereinigte Arabische Emirate	100,0
Shefa Al Quoz Storage+Office LCC, Dubai/Vereinigte Arabische Emirate	100,0
New Shefa Trading WLL, Ruwi/Oman	70,0
KLINGSPOR Motala, Schweden	100,0
KLINGSPOR Abrasivos Industriais Ltda., Pinhais/Brasilien	100,0
KLINGSPOR Argentina srl., Buenos Aires/Argentinien	100,0
KLINGSPOR S.A.C., Lima/Peru	100,0
Comercial KLINGSPOR Chile Ltda., Santiago/Chile	100,0
KLINGSPOR A/S, Kolding/Dänemark	100,0
KLINGSPOR Windpower ApS, Kolding/Dänemark	100,0
Einbezogene Tochterunternehmen gemäß § 290 Abs. 2 Nr. 2
KLINGSPOR Haiger-ACT Holding (Thailand) Ltd., Bangkok/Thailand	49,0
KLINGSPOR Bangkok Ltd., Bangkok/Thailand	49,0
Al Shefa Trading Co. WLL., Katar	49,0

Die KLINGSPOR Schleifsysteme GmbH & Co. KG, Haiger, und die KLINGSPOR Management GmbH & Co. KG, Haiger, machen von der Befreiungsvorschrift gemäß § 264b HGB Gebrauch.

Nicht konsolidierte Unternehmen

	Jahr	Beteiligungsquote	Eigenkapital	Jahresergebnis 2021
		%	TEUR	TEUR
KLINGSPOR Geschäftsführungs GmbH, Haiger	2021	100,0	51	1

Das Tochterunternehmen wird aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

3. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung wurde gemäß § 301 HGB (a.F.) als Erstkonsolidierung zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile bzw. der erstmaligen Einbeziehung in der Form der Buchwertmethode bis zum 31. Dezember 2009 durchgeführt. Bei der KLINGSPOR Abrasives Ltd., Worksop, Nottinghamshire/Großbritannien, wurden aus Vereinfachungsgründen beim Erwerb der Anteile eventuell vorhandene Gewinnrücklagen nicht in die Erstkonsolidierung einbezogen.

Ab dem Geschäftsjahr 2010 erfolgt die Kapitalkonsolidierung gemäß § 301 HGB nach der Neubewertungsmethode. Dabei wird das Eigenkapital der erworbenen Tochterunternehmen zum Erwerbszeitpunkt unter Berücksichtigung der beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögensgegenstände, Schulden und Eventualverbindlichkeiten zu diesem Zeitpunkt ermittelt. Die Anschaffungskosten von erworbenen ausländischen Gesellschaften werden zum Erwerbszeitpunkt mit dem jeweiligen Kurs in Euro umgerechnet.

Der aus der Kapitalkonsolidierung (vor erstmaliger BilMoG-Anwendung) entstandene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 8.948 sowie der negative Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 307 wurden gemäß § 309 Abs. 1 Satz 3 HGB (a.F.) mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet.

4. Zwischenergebniseliminierung

Die bei den Lieferungen von Halb- und Fertigfabrikaten der KLINGSPOR Schleifsysteme GmbH & Co. KG, Haiger, an die ausländischen Tochtergesellschaften entstandenen Zwischengewinne werden durch einen Abschlag auf die Vorräte der ausländischen Tochtergesellschaften eliminiert.

Auch auf Lieferungen von Halb- und Fertigfabrikaten der Tochtergesellschaften an andere Tochtergesellschaften wurden die entstandenen Zwischengewinne eliminiert.

5. Latente Steuern

Aktive latente Steuern werden auf temporäre Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden in der HGB-Bilanz und der Steuerbilanz, auf Konsolidierungsmaßnahmen sowie auf wahrscheinlich realisierte Verlustvorträge ermittelt.

Aktive latente Steuern werden insoweit aktiviert, als es wahrscheinlich ist, dass hierfür ein zu versteuerndes Ergebnis innerhalb der nächsten fünf Jahre verfügbar sein wird und die Verlustvorträge genutzt werden können. Passive latente Steuern werden auf zukünftig noch zu versteuernde temporäre Differenzen gebildet.

Der Berechnung liegen, die in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt erwarteten, Steuersätze zugrunde.

Aktive latente Steuern, die aus Verlustvorträgen resultieren, unterliegen unternehmensindividuellen Prognosen, u. a. über die zukünftige Ertragssituation in der betreffenden Tochtergesellschaft.

6. Währungsumrechnung

Die Aktiv- und Passivposten der auf fremde Währung lautenden Bilanzen der Einzelabschlüsse wurden mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Eine Ausnahme bildet das Eigenkapital: Dieses ist zum historischen Kurs umgerechnet.

Die Einzelposten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden mit dem Durchschnittskurs umgerechnet.

Die Umrechnungsdifferenzen sind in einem gesonderten Posten im Eigenkapital als "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen.

B. Allgemeine Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie zur Währungsumrechnung

a) Die Gegenstände des Anlagevermögens werden zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen, angesetzt.

	Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige und gegebenenfalls um außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet.
	Die immateriellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Software und werden grundsätzlich linear über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei bis acht Jahren abgeschrieben.
	Geschäfts- und Firmenwerte wurden über vier Jahre abgeschrieben.
	Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und gegebenenfalls erforderliche außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet.
	Bei vollständigem oder teilweise Entfall der Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgt gemäß § 253 Abs. 5 HGB eine Wertaufholung bis, soweit es sich um abnutzbare Vermögensgegenstände handelt, zum fortgeführten Buchwert, höchstens jedoch bis zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
	Vermögensgegenstände des unbeweglichen Sachanlagevermögens werden grundsätzlich linear abgeschrieben.
	Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des beweglichen Sachanlagevermögens werden nach der linearen Abschreibungsmethode auf der Grundlage ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.
	Den Abschreibungen zugrunde liegenden Nutzungsdauern:

Sachanlagevermögen	Nutzungsdauer
Bezeichnung	Jahre
Gebäude	25 bis 33
Außenanlagen	10
Einbauten	15
Technische Anlagen und Maschinen	14
Betriebsausstattung	5 bis 20
Geschäftsausstattung	5 bis 15

Für im Geschäftsjahr erworbene Vermögensgegenstände mit einem Einzelanschaffungswert in Höhe von EUR 250,00 bis EUR 800,00 ohne Umsatzsteuer, folgt die handelsrechtliche Bewertung dieser Anlagengegenstände der steuerlichen Bewertung als geringwertiges Anlage-/Wirtschaftsgut, was die vollständige Abschreibung im Jahr des Zugangs zur Folge hat. Vermögensgegenstände mit einem Einzelanschaffungswert von über EUR 800,00 ohne Umsatzsteuer werden über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

b) Die Gegenstände des Umlaufvermögens sind zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, soweit nicht ein niedrigerer Wert nach § 253 Abs. 4 HGB geboten ist.

Bei den Vorräten werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu Einstandspreisen zuzüglich Nebenkosten abzüglich Skonti und Boni bewertet. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu den Herstellungskosten angesetzt; diese enthalten angemessene Teile der Betriebskosten, jedoch keine Verwaltungskosten. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Handelswaren und fertig bezogene Teile werden zu Einstandspreisen bewertet. Auf nicht vollwertige Bestände werden angemessene Abschläge vorgenommen.

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit dem Nennbetrag angesetzt. Auf zweifelhafte Forderungen werden Einzelwertberichtigungen gebildet.

c) Die Ermittlung der Pensionsrückstellungen beruht auf dem nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelten Teilwert der Versorgungsverpflichtungen bei Anwendung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Bei der Bewertung kam ein Rechnungszins in Höhe von 1,87 % (i. Vj. 2,31 %) (Durchschnitt: zehn Jahre) bei einer Restlaufzeit von 15 Jahren zur Anwendung. Der Gehaltstrend wurde mit 2,50 %, der Rententrend mit 2,00 % berücksichtigt. Die Effekte aus der Änderung des Rechnungszinssatzes werden im operativen Ergebnis erfasst.

d) Die Steuerrückstellung und sonstigen Rückstellungen sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Preis- und Kostensteigerungen wurden bei der Rückstellungsbewertung berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit einem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der von der Deutschen Bundesbank veröffentlich wird, abgezinst.

e) Die Rückstellung für Jubiläumsverpflichtungen wurde mit dem nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelten Teilwert bei Anwendung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Bei der Bewertung kam ein Rechnungszins in Höhe von 1,35 % (i. Vj. 1,60 %) zur Anwendung. Im Rahmen der Bewertung wurden alters- und geschlechtsabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeiten angesetzt. Hieraus ergibt sich eine durchschnittliche Fluktuation in Höhe von 2,00 %.

f) Die Ermittlung der Altersteilzeitrückstellung beruht auf dem nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelten Teilwert der Verpflichtungen bei Anwendung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Für die ab 2014 abgeschlossenen Altersteilzeitverträge werden die Aufstockungsleistungen als Entlohnungscharakter klassifiziert und nach der FIFO-Methode ratierlich angesammelt. Bei der Bewertung kam ein Rechnungszins in Höhe von 0,29 % (i. Vj. 0,44 %) zur Anwendung Im Rahmen der Bewertung wurden Gehaltsteigerungen in Höhe von 2,50 % berücksichtigt.

Im Geschäftsjahr wurden die zur Insolvenzsicherung verpfändeten Wertpapiere mit einem beizulegenden Zeitwert entsprechend ihrem Kurswert in Höhe von TEUR 293 mit dem Erfüllungsbetrag der Rückstellung für Altersteilzeit von TEUR 476 verrechnet. Die Anschaffungskosten der Wertpapiere betragen TEUR 312. Aufwendungen und Erträge aus Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der verpfändeten Wertpapiere, die im Geschäftsjahr 2021 in der Gewinn- und Verlustrechnung mit dem Zinsaufwand bzw. -ertrag der korrespondierenden Schulden zu verrechnen gewesen wären, haben sich nicht ergeben (§ 246 Abs. 2 Satz 2 HGB).

g) Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf fremde Währungen lautende Forderungen und Verbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet.

Bei den ausländischen Tochtergesellschaften wurde grundsätzlich konzerneinheitlich nach den vorstehenden Regeln bilanziert und bewertet.

C. Erläuterungen zur Konzernbilanz und zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Angaben zur Konzernbilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Anlagengitter.

Das gezeichnete Kapital beträgt EUR 15.000.000,00. Es ist eingeteilt in 30.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von EUR 500,00. Sämtliche Aktien sind Namensaktien.

Aus dem Konzernbilanzgewinn des Vorjahres wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 9.461 in die Gewinnrücklagen eingestellt.

Die Gewinnrücklagen betreffen in Höhe von TEUR 1.318 (i. Vj. TEUR 1.318) gesetzliche Rücklagen und in Höhe von TEUR 192.319 (i. Vj. TEUR 182.857) andere Gewinnrücklagen.

Der zur Ausschüttung an die Gesellschafter verfügbare Betrag beträgt unter Berücksichtigung der ausschüttungsgesperrten Beträge TEUR 180.222 (i. Vj. TEUR 162.647).

Der Unterschiedsbetrag bei den Pensionsrückstellungen gemäß § 253 Abs. 6 HGB zwischen dem Ansatz nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren, beträgt zum 31. Dezember 2021 TEUR 360 (i. Vj. TEUR 489). Dieser Betrag ist gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB ausschüttungsgesperrt.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen insbesondere Urlaubsansprüche, Garantieverpflichtungen, Bonus Verkaufsprämien, Jubiläumsverpflichtungen, Bonusabrechnungen sowie ausstehende Rechnungen.

Verbindlichkeiten

Der nachstehend aufgeführte Verbindlichkeitenspiegel gibt Auskunft über die Zusammensetzung und deren Restlaufzeiten:

		davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag 31.12.2021	bis zu einem Jahr	von mehr als einem bis fünf Jahre	von mehr als fünf Jahren	Gesicherte Beträge	Art der Sicherheit
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	44.861	8.937	26.659	9.265	10.213	Grundschuld
(Vorjahr)	(56.630)	(11.625)	(31.213)	(13.792)	(10.916)	(Grundschuld)
2. Erhaltene Anzahlungen	1.658	1.658	0	0	0
(Vorjahr)	(1.259)	(1.259)	(0)	(0)	(0)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.098	8.098	0	0	0
(Vorjahr)	(8.101)	(8.101)	(0)	(0)	(0)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0	0	0	0	0
(Vorjahr)	(3)	(3)	(0)	(0)	(0)
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	0	0	0	0	0
(Vorjahr)	(652)	(652)	(0)	(0)	(0)
6. Sonstige Verbindlichkeiten	9.384	9.028	356	0	0
(Vorjahr)	(8.766)	(8.262)	(504)	(0)	(0)
	64.001	27.721	27.015	9.265	10.213
(Vorjahr)	(75.411)	(29.902)	(31.717)	(13.792)	(10.916)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von TEUR 10.213 (i. Vj. TEUR 10.916) durch Grundpfandrechte gesichert. Die gesicherten Darlehen valutieren zum 31. Dezember 2021 mit TEUR 5.736 (i. Vj. TEUR 7.589).

2. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Haftungsverhältnisse betreffen:

	31.12.2021	31.12.2020
	TEUR	TEUR
Haftungsverhältnisse
Verbundene Unternehmen
Patronatserklärungen für
KLINGSPOR Schleifsysteme GmbH & Co. KG, Haiger/ KLINGSPOR Management GmbH & Co. KG, Haiger	220	220
KLINGSPOR TOV, Velyki Mosty/Ukraine	50	50
KLINGSPOR Abrasive (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai/China	unbeschränkt	n.a.
	270	270

Für die übernommenen Haftungsverhältnisse für verbundene Unternehmen besteht am Abschlussstichtag kein Risiko einer Inanspruchnahme. Die Einschätzung des Risikos stützt sich auf eine Prognose über die zu erwartende Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der einzelnen Gesellschaften.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen umfassen zum Bilanzstichtag:

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Bestellobligo bei Vorräten	19.320	12.249
Miet- und Leasingverträge	6.388	6.596
Investitionen	9.016	6.141
Bestellobligo Wartungsverträge	3.321	2.927
Bestellobligo Energielieferung	1.317	1.035
Übrige finanzielle Verpflichtungen	280	372
	39.642	29.320

Es bestehen ferner finanzielle Verpflichtungen aus Devisenverkaufskontrakten in Höhe von USD 5,2 Mio, GBP 2,4 Mio, CAD 0,2 Mio, PLN 20,8 Mio sowie ZAR 7,1 Mio. Diese sollen das Wechselkursrisiko der verbundenen Unternehmen hinsichtlich von in Euro gekauften Artikeln absichern. Auf Basis einer Mark-to-Market-Bewertung ergaben sich zum 31. Dezember 2021 devisenbezogene negative Zeitwerte der schwebenden Kontrakte von TEUR 1.475. Es wurden Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften bei den Gesellschaften gebildet. Der positive Zeitwert der schwebenden Kontrakte zum 31. Dezember 2021 betrug TEUR 13.

3. Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

a) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Bundesrepublik Deutschland	46.184	39.693
Europäische Union (EU)	106.135	91.809
Übriges Europa	18.244	16.743
Übersee	151.611	133.168
	322.174	281.413
abzüglich
Kundenskonti und Erlösschmälerungen	9.545	8.496
	312.629	272.917

b) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Geschäftsjahr 2021 als einen außergewöhnlichen Posten die Zuwendungen in Höhe von TEUR 2.966, die ein Nationalstaat an eine in diesem Nationalstaat ansässige Tochtergesellschaft der Klingspor AG geleistet hat. Diese Zuwendung wurde durch den Nationalstaat dafür geleistet, damit diese Tochtergesellschaft die negativen Auswirkungen überwinden kann, die mit der Covid-19-Pandemie verbunden sind.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von TEUR 605 (i. Vj. TEUR 519) und aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen von TEUR 125 (i. Vj. TEUR 233) enthalten.

c) Ertragsteuern

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag gliedern sich wie folgt auf:

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Laufende Ertragsteuern	11.278	8.188
Latente Steuern
aus temporären Unterschieden	-583	-165
aus Verlustvorträgen	-15	-65
Zwischengewinneliminierung	-663	55
	-1.261	-175
	10.017	8.013

Die latenten Steuern entfallen auf folgenden Bilanzpositionen:

	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
	TEUR	TEUR
Anlagevermögen	340	4.094
Vorräte	776	6
Zwischengewinneliminierung	2.476	0
Forderungen	490	0
Sonstige Vermögensgegenstände	57	4
Pensionsrückstellungen	688	3
Andere Rückstellungen	1.369	31
Verbindlichkeiten	67	82
Verlustvorträge	1.175	0
	7.438	4.220

Der Ermittlung latenter Steuern wurde bei inländischen Gesellschaften ein Steuersatz von 12,42 % (Gewerbesteuerbelastung) bzw. 28,25 % (Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag) und bei ausländischen Gesellschaften der jeweilige lokale Steuersatz zwischen 9 % und 34 % zugrunde gelegt.

d) Ergebnisverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, vom Bilanzgewinn 2021 des Mutterunternehmens TEUR 10.000 an die Anteilseigner auszuschütten und den verbleibenden Teil auf neue Rechnung vorzutragen.

D. Ergänzende Angaben

1. Sitz und Handelsregister

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Haiger und ist beim Amtsgericht Wetzlar unter HRB 5037 eingetragen.

2. Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds besteht aus dem Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und den sonstigen Wertpapieren.

Die Kapitalflussrechnung beinhaltet im Rahmen des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit den Posten Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung in Höhe von TEUR 2.966. Dieser Posten umfasst eine außergewöhnliche Zuwendung eines Nationalstaates an eine in diesem Nationalstaat ansässiges Tochtergesellschaft des KLINGSPOR-Konzerns. Diese Zuwendung wurde durch den Nationalstaat dafür geleistet, damit diese Tochtergesellschaft die negativen Auswirkungen überwinden kann, die mit der Covid-19-Pandemie verbunden sind.

3. Zahl der beschäftigten Mitarbeiter

Im Berichtsjahr waren durchschnittlich beschäftigt:

	2021	2020
Konzern	2.914	2.805
- davon waren in Mitgliedstaaten der EU beschäftigt -	1.623	1.537

4. Vorstand/Gesamtbezüge des Vorstands

Der Vorstand der Gesellschaft setzt sich wie folgt zusammen:

―

Herr Dr.-Ing. Steffen Neu, Haiger

Vorsitzender -

―

Herr Dipl.-Kfm. Olaf ter Jung, Herdorf

Der Vorstand übt seine Vorstandstätigkeit hauptberuflich aus.

Die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstandes unterbleibt gemäß § 286 Abs. 4 i. V. m. § 314 Abs. 3 HGB.

5. Aufsichtsrat/Gesamtbezüge des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzt sich wie folgt zusammen:

•	Herr Dipl.-Kfm. Berthold Specht, Unternehmensberater, Nümbrecht - Vorsitzender -
•	Herr Dipl.-Wi.-Jur. Stefan Carl Klingspor, Prüfungsleiter, Köln - stellvertretender Vorsitzender -
•	Herr Dipl.-Wi.-Ing. Dr. Dietrich Hofmann, Unternehmer, Haiger
•	Herr Christoph Klingspor, Unternehmer, Hickory, North Carolina/USA - Ehrenmitglied des Aufsichtsrats -

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats belaufen sich auf TEUR 210 (i. Vj. TEUR 183).

6. Abschlussprüferhonorar

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Honorar gliedert sich wie folgt:

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Steuerberatungsleistungen	206	120
Abschlussprüfungsleistungen	144	145
Andere Beratungsleistungen	53	0
	403	265

7. Nachtragsbericht

Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die KLINGSPOR-Gruppe ist in der Westukraine mit einem Standort in der Nähe von Lemberg vertreten. Die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs stellen ein wertbegründendes Ereignis dar und haben daher keine Auswirkungen auf Bilanzierung und Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden zum Abschlussstichtag. Mögliche Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges werden im Risiko-, Chancen- und Prognosebericht des Lageberichtes erläutert.

Haiger, den 30. Mai 2022

KLINGSPOR AG

Der Vorstand

Dr.-Ing. Steffen Neu, Vorsitzender

Dipl.-Kfm. Olaf ter Jung

Konzernanlagenspiegel

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2021	Zugänge	Abgänge
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte	5.022.704,10	0,00	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	5.811.798,61	0,00	32.871,94
3. Entgeltlich erworbene EDV-Software	11.718.649,39	370.759,55	279.561,31
4. Geleistete Anzahlungen auf Software	2.071.963,32	1.316.748,80	0,00
	24.625.115,42	1.687.508,35	312.433,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	66.378.598,56	1.358.933,64	28.630,15
2. Technische Anlagen und Maschinen	119.211.944,38	3.684.700,60	2.625.647,62
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	47.374.444,28	1.825.834,73	1.374.063,82
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	8.010.388,54	3.658.999,51	5.550,65
	240.975.375,76	10.528.468,48	4.033.892,24
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	102.820,12	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	749,69	0,00	0,00
	128.569,81	0,00	0,00
	265.729.060,99	12.215.976,83	4.346.325,49

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Umbuchungen/ Umgliederungen	Währungsumrechnung	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte	0,00	819,76	5.023.523,86
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	23.109,39	5.802.036,06
3. Entgeltlich erworbene EDV-Software	648.489,36	14.796,66	12.473.133,65
4. Geleistete Anzahlungen auf Software	0,00	0,00	3.388.712,12
	648.489,36	38.725,81	26.687.405,69
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	153.541,48	1.477.279,84	69.339.723,37
2. Technische Anlagen und Maschinen	3.793.775,63	2.978.943,60	127.043.716,59
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	80.315,93	814.469,02	48.721.000,14
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-4.676.122,40	44.292,57	7.032.007,57
	-648.489,36	5.314.985,03	252.136.447,67
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	25.000,00
2. Beteiligungen	0,00	6,83	102.826,95
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	749,69
	0,00	6,83	128.576,64
	0,00	5.353.717,67	278.952.430,00

	Abschreibungen
	1.1.2021	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte	4.915.094,81	15.038,97	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	5.740.606,96	9.266,45	32.871,94
3. Entgeltlich erworbene EDV-Software	9.273.549,76	812.681,33	168.463,31
4. Geleistete Anzahlungen auf Software	0,00	0,00	0,00
	19.929.251,53	836.986,75	201.335,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	36.652.765,38	1.941.696,82	8.288,49
2. Technische Anlagen und Maschinen	74.154.433,48	5.997.080,53	2.323.481,07
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	34.923.239,70	3.216.135,86	1.270.538,48
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	321.149,19	0,00	0,00
	146.051.587,75	11.154.913,21	3.602.308,04
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00
	165.980.839,28	11.991.899,96	3.803.643,29

	Abschreibungen
	Umbuchungen/ Umgliederungen	Währungsumrechnung	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte	0,00	819,13	4.930.952,91
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	17.841,96	5.734.843,43
3. Entgeltlich erworbene EDV-Software	4.402,81	11.026,39	9.933.196,98
4. Geleistete Anzahlungen auf Software	0,00	0,00	0,00
	4.402,81	29.687,48	20.598.993,32
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	0,00	547.127,99	39.133.301,70
2. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	1.738.242,73	79.566.275,67
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-4.402,81	603.330,67	37.467.764,94
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	13.513,22	334.662,41
	-4.402,81	2.902.214,61	156.502.004,72
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00
	0,00	2.931.902,09	177.100.998,04

	Buchwerte
	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte	92.570,95	107.609,29
2. Geschäfts- oder Firmenwert	67.192,63	71.191,65
3. Entgeltlich erworbene EDV-Software	2.539.936,67	2.445.099,63
4. Geleistete Anzahlungen auf Software	3.388.712,12	2.071.963,32
	6.088.412,37	4.695.863,89
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	30.206.421,67	29.725.833,18
2. Technische Anlagen und Maschinen	47.477.440,92	45.057.510,90
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.253.235,20	12.451.204,58
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	6.697.345,16	7.689.239,35
	95.634.442,95	94.923.788,01
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00	25.000,00
2. Beteiligungen	102.826,95	102.820,12
3. Sonstige Ausleihungen	749,69	749,69
	128.576,64	128.569,81
	101.851.431,96	99.748.221,71

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021

I. Grundlage der KLINGSPOR-Gruppe

1. Geschäftsmodell

KLINGSPOR ist eine international operierende Unternehmensgruppe mit über 125 Jahren Tradition im Markt der Oberflächenbearbeitung und Formgebung durch Schleifwerkzeuge.

Wir konzentrieren uns auf die Herstellung und Vermarktung von Werkzeugen zur Oberflächenbearbeitung durch Schleifen und Trennen mit den Markennamen KLINGSPOR und KRONENFLEX. Unsere Kernsortimente sind Schleifmittel auf Unterlagen, Trenn- und Schruppscheiben sowie Diamantwerkzeuge. In diesen Segmenten gehören wir mit dem Angebot von hochwertigen und preislich wettbewerbsfähigen Produkten zu den umsatzstärksten Anbietern in den wesentlichen Märkten. Wir sind weltweit an 41 Fertigungs- und Vertriebsstandorten mit knapp 2.800 Mitarbeitern vertreten. Das von unserer Unternehmensgruppe angebotene Sortiment umfasst mehr als 50.000 Artikel zur Lösung unterschiedlichster Schleif- und Trennaufgaben unserer Kunden.

Durch eine kontinuierliche Umsatzentwicklung, gute Ertragslage und hohe Eigenkapitalquote sichern wir unsere Unabhängigkeit und unser weiteres Unternehmenswachstum. Dieses Wachstum bildet die Basis für unseren langfristigen Unternehmenserfolg.

Die KLINGSPOR AG als Holdinggesellschaft konzentriert sich weltweit auf die Strategieentwicklung, das Investitions- und Beteiligungsmanagement und führt die Aktivitäten der KLINGSPOR-Gruppe.

2. Steuerungsinstrumente

Zur Steuerung und Messung des organischen Wachstums der Unternehmensgruppe werden die Wachstumsraten der einzelnen Landesgesellschaften sowohl in der Landeswährung als auch in Euro bewertet.

Für die Steuerung und Messung der Profitabilität der Unternehmensgruppe wird die Kennzahl EBT-Marge (Ergebnis vor Ertrags- und sonstigen Steuern im Verhältnis zur Betriebsleistung) verwendet. Diese Kennzahl wird durch die Materialquote (Materialkosten im Verhältnis zu Umsatz/Betriebsleistung) flankiert.

In Ergänzung zu den Finanzkennzahlen Umsatzwachstum und EBT-Marge verwenden wir auch weitere Kennzahlen, wie zum Beispiel den Auftragseingang, um das zukünftige Umsatzpotenzial zu messen.

Alle Gesellschaften verfügen über einen Code of Conduct sowie eine Compliance-Verpflichtung, die für alle Mitarbeiter verbindlich gemacht wurde.

3. Entwicklungstätigkeit

Kunden auf der ganzen Welt schätzen das hohe technische Niveau der KLINGSPOR-Produkte. Unsere Produkte erfüllen höchste Ansprüche an Oberflächengüte, Standzeit und Zerspanungsleistung. Der hohe Qualitätsstandard unserer Produkte ist eine wichtige Voraussetzung, um im Wettbewerb bestehen zu können.

Unser Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagementsystem ist von der DQS GmbH (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen), Frankfurt am Main, zertifiziert.

Die von uns verfolgten Entwicklungsprojekte betreffen die Weiterentwicklung bestehender Produkte, die Entwicklung neuer Produkte auf beherrschter Technologie sowie neue Fertigungsverfahren. Dabei wird jeweils der neueste Stand der Technik verwendet, um möglichst ressourcenschonend zu produzieren.

II. Wirtschaftsbericht

a) Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft hat sich insgesamt von der Corona-Krise erholt, wobei diese Erholung regional sehr unterschiedlich ist. Nach letzter Schätzung vom IWF liegt das Weltwirtschaftswachstum für 2021 bei 5,9 % (i. Vj. -3,1 %) ¹ . Dabei verzeichnen die Industrieländer einen Anstieg von 5,0 % (i. Vj. -4,5 %) und die Schwellen- und Entwicklungsländer von 6,5 % (i. Vj. -2,0 %). In den Industrieländern ist die Entwicklung sehr unterschiedlich: während die USA ein Wachstum von 5,6 % verzeichnet und den Rückgang zum Vorjahr (-3,4 %) kompensieren konnte, liegt das Wachstum für die Euro-Zone von 5,2 % noch hinter dem Rückgang des Vorjahres (-6,4 %). Auch die Entwicklung der Schwellen- und Entwicklungsländer ist regional unterschiedlich: die Schwellen- und Entwicklungsländer in Asien verzeichnen insgesamt ein starkes Wachstum von 7,2 % (i. Vj. -0,9 %), wobei China ein Wachstum von 8,1 % und Indien von 9,0 % ausweist. Mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von 6,8 % hat Lateinamerika die Schrumpfung vom Vorjahr nahezu kompensiert.

Mit zunehmendem Impffortschritt stieg der private Konsum wieder deutlich und war somit auch der Treiber für die weltwirtschaftliche Erholung 2021. Das starke Wachstum im ersten Halbjahr wurde jedoch im Verlauf des Jahres durch die zunehmenden Liefer- und Kapazitätsengpässe in den Lieferketten gebremst.

¹ IWF: World Economic Update, Januar 2022

Als Folge der weltweit steigenden Nachfrage, die nicht durch angebotsseitige Lieferengpässe befriedigt werden konnte, sind die Erzeugerpreise stark angestiegen. Auf dem Rohstoffmarkt sind deshalb auch alle Bezugspreise der für unsere Unternehmensgruppe relevanten Rohstoffe sehr stark gestiegen. Bei Baumwolle ist der Jahresdurchschnittspreis in Euro gegenüber 2020 um +34 % gestiegen. Noch stärker hat der Jahresdurchschnittspreis für Polyestergarn (+48 %) und Papier (+53 %) zugenommen. Zusätzlich haben auch die Beschaffungskosten durch die stark steigenden Transportkosten zugenommen. Durch abgesicherte Einkaufskontrakte für ausgewählte Rohstoffe konnten wir diese Preiseskalation in 2021 teilweise abfedern. Trotz erheblicher Störungen in den Lieferketten konnten wir, durch unsere stets auf Lieferservice ausgerichtete Einkaufs- und Fertigungspolitik, unsere Kunden zuverlässig beliefern und unseren sehr hohen Lieferservicegrad aufrechthalten.

Auch auf den Devisenmärkten war die Volatilität sehr hoch. Während viele Währungen in 2020 wegen der durch die Pandemie ausgelösten Unsicherheiten gegenüber dem Euro an Wert verloren hatten, kehrte sich diese Situation in 2021 um und viele Währungen zeigen Aufwertungstendenzen.

b) Geschäftsverlauf

Ertragslage

Die Ertragslage der KLINGSPOR-Gruppe hat sich im Geschäftsjahr sehr erfreulich entwickelt. Durch ein für die Unternehmensgruppe überdurchschnittliches Umsatzwachstum und ein aktives Kostenmanagement wurde ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis erzielt.

Die Umsatzerlöse der Gruppe sind gegenüber dem Vorjahr um 14,6 % auf EUR 312,6 Mio. gestiegen. Währungsbereinigt wäre ein höherer Umsatzanstieg von insgesamt 16,3 % zu verzeichnen gewesen. Zu dieser Entwicklung haben alle KLINGSPOR Gesellschaften beigetragen.

Im Geschäftsjahr wurden die Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen um EUR 8,6 Mio. erhöht (i. Vj. EUR -4,4 Mio.). Die Betriebsleistung der Unternehmensgruppe (Umsatzerlöse zuzüglich Bestandsveränderung) ist aufgrund der positiven Umsatzentwicklung sowie des Lageraufbaus von EUR 268,5 Mio. auf EUR 321,2 Mio. gestiegen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verbesserten sich um EUR 2,5 Mio.

Die Materialkosten sind im Berichtszeitraum aufgrund des Umsatzwachstums von EUR 89,3 Mio. auf EUR 113,8 Mio. gestiegen. Die modifizierte Materialquote ((Materialkosten - Bestandsveränderung) / Umsatz) hat sich von 34,4 % auf 33,7 % verringert. Die im Sommer 2021 beginnende Verteuerung der Rohstoffpreise wurde durch die Erhöhungen der Verkaufspreise weitestgehend aufgefangen. Insgesamt hat sich die Prognose der Materialquote für das Geschäftsjahr 2021 im Wesentlichen bestätigt.

Die Personalkosten sind absolut um EUR 9,3 Mio. auf EUR 103,7 Mio. unterproportional zur Betriebsleistung gestiegen. Die Zahl der Mitarbeiter in unserer Unternehmensgruppe hat sich gegenüber dem Vorjahr erhöht. Zum 31. Dezember 2021 waren weltweit 2.850 (i. Vj. 2.775) Mitarbeiter beschäftigt, davon 524 (i. Vj. 509) Mitarbeiter bei unseren inländischen und 2.326 (i. Vj. 2.266) bei den ausländischen Gesellschaften.

Die Abschreibungen betragen EUR 12,0 Mio. und liegen auf dem Niveau des Vorjahres.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind von EUR 46,9 Mio. um EUR 3,6 Mio. auf EUR 50,5 Mio. gestiegen. Bereinigt um Sondereffekte, d. h. Aufwendungen für Wechselkurse von EUR 4,8 Mio. (i. Vj. EUR 6,8 Mio.) liegen die Kosten um EUR 5,6 Mio. bzw. 13,9 % über dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung ist insbesondere auf den starken Anstieg der Aufwendungen für Ausgangsfrachten, Reparaturen und vertriebsnahen Kosten zurückzuführen.

Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Ergebnis der Unternehmensgruppe durch Wechselkurseffekte um EUR 0,5 Mio. (i. Vj. EUR -1,1 Mio.) positiv beeinflusst. In den Wechselkurseffekten sind Wechselkurserträge von EUR 5,3 Mio. (i. Vj. EUR 5,6 Mio.) und Wechselkursverluste von EUR 4,8 (i. Vj. EUR 6,8 Mio.) enthalten.

Unter Berücksichtigung des negativen Finanzergebnisses von EUR 0,04 Mio. (i. Vj. EUR +0,2 Mio.) verbessert sich das Ergebnis vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr um EUR 17,1 Mio. (+49,8 %) auf EUR 51,5 Mio. Auch gegenüber der Planungsrechnung für 2021 hat sich das Ergebnis vor Steuern erhöht. Mit 16,0 % der Betriebsleistung hat sich die EBT-Marge im Vergleich zum Vorjahr (12,8 %) und zur Planungsrechnung verbessert.

Nach Abzug der Steuern von EUR 11,7 Mio. (i. Vj. EUR 9,6 Mio.) wurde im Geschäftsjahr 2021 ein Konzernjahresüberschuss von EUR 39,8 Mio. (i. Vj. EUR 24,8 Mio.) erzielt.

Vermögens- und Finanzlage

Die Vermögenslage der KLINGSPOR-Gruppe ist stabil. Die Bilanzsumme hat sich um 7,2 % auf EUR 447,1 Mio. (i. Vj. 417,1 Mio.) erhöht.

Die Vermögens- und Finanzlage der KLINGSPOR-Gruppe ist durch nachfolgende Entwicklungen gekennzeichnet:

―	Das Gesamtvermögen der Unternehmensgruppe ist mit 22,8 % (i. Vj. 23,9 %) im langfristigen Anlagevermögen gebunden. Das Anlagevermögen ist um EUR 2,1 Mio. auf EUR 101,9 Mio. gestiegen.
―	Unsere Investitionen liegen leicht unter dem Niveau des Vorjahres und konzentrierten sich in 2021 vor allem auf unsere Engagements in Deutschland und Polen. Die getätigten Investitionen betreffen insbesondere die Bereiche Digitalisierung, Produktivität, Qualität sowie Fabrikgebäude. Insgesamt wurden EUR 12,3 Mio. (i. Vj. EUR 14,1 Mio.) in Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen investiert.
―	Der Anteil des Umlaufvermögens am Gesamtvermögen liegt stabil bei 76 % (i. Vj. 75,0 %). Absolut hat sich das Umlaufvermögen um EUR 26,8 Mio. auf EUR 339,6 Mio. erhöht und entfällt hauptsächlich auf die Vorräte (EUR +16,4 Mio.) sowie auf den Finanzmittelfond (EUR +7,4 Mio.).
―	Das Eigenkapital ist um EUR 36,3 Mio. auf EUR 356,6 Mio. gestiegen. Der Konzernjahresüberschuss im Eigenkapital von EUR 39,8 Mio.(i. Vj. EUR 24,8 Mio.) wird insbesondere durch die positive Veränderung der Währungsumrechnung von EUR 4,8 Mio. als Folge der Aufwertung vieler ausländischer Währungen flankiert. Die Eigenkapitalquote hat sich um 3,0%-Punkte auf 79,8 % erhöht.
―	Das Fremdkapital hat sich um EUR 6,4 Mio. auf EUR 90,5 Mio. verringert (i. Vj. EUR 96,9 Mio.). Aufgrund verringerter Bankverbindlichkeiten von EUR 11,8 Mio. reduziert sich die Fremdkapitalquote auf 20,2 % (i. Vj. 23,2 %).

Die Finanzlage der KLINGSPOR-Gruppe ist weiterhin sehr stabil. Der Finanzmittelbestand zum Bilanzstichtag hat sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 7,4 Mio. auf EUR 210,4 Mio. erhöht.

Im Geschäftsjahr wurde ein operativer Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von EUR 36,8 Mio. erwirtschaftet. Von diesem erwirtschafteten Mittelzufluss wurden im Geschäftsjahr EUR 12,2 Mio. für Investitionen in das Anlagevermögen verwendet. Insbesondere durch Kreditrückzahlungen und Dividenden weist der Finanzierungsbereich einen negativen Cashflow von EUR 19,5 Mio. aus.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Insgesamt haben wir mit einer Wachstumsrate von +14,6 % unser Umsatzziel für 2021 deutlich überschritten. Durch eine gesunkene Materialkostenquote und einen unterproportionalen Anstieg der Personal- und Sachkosten bei einer stark wachsenden Gesamtleistung konnten wir die Ertragskraft der Unternehmensgruppe deutlich steigern. Die EBT-Marge hat sich gegenüber dem Vorjahr um +3,2%-Punkte auf 16,0 % verbessert und liegt damit über der Prognose für 2021.

Insgesamt sind wir mit der Ergebnisentwicklung sehr zufrieden.

III. Risiko-, Chancen und Prognosebericht

a) Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung

KLINGSPOR identifiziert für die weltweite Geschäftsentwicklung mittels eines Risikomanagementsystems Risiken und, falls möglich, definiert Handlungsschritte, um die Auswirkungen möglichst unter Kontrolle zu halten. Das Risikomanagementsystem umfasst nicht nur die zentralen und dezentralen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse, sondern auch die internen Kontrollsysteme. Ergänzt wird das Risikomanagementsystem durch die interne Revision. Im Risikomanagementprozess werden periodisch die wesentlichen Risiken mit den dazugehörigen risikominimierenden Maßnahmen bewertet, dokumentiert und kommuniziert.

KLINGSPOR unterscheidet zwischen strategischen und operativen Risiken. Strategische Risiken umfassen grundsätzliche, weltweite, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie Entwicklungen oder Ereignisse, die das Geschäftsmodell der KLINGSPOR-Gruppe beeinflussen. Operative Risiken beeinflussen kurzfristig die Umsatz- und Ergebnisentwicklung.

Russland-Ukraine-Krieg

Die Spannung zwischen Russland und der Ukraine ist nun durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine am 24. Februar 2022 eskaliert. Mit diesem Krieg werden unsere Absatzmärkte in der Ukraine und in Russland, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich und erfolgreich ausgebaut wurden, erheblich beeinträchtigt.

Die Umsatzentwicklung in Russland hat sich mit dem Ausbruch des Krieges verschlechtert. Derzeit erstellen wir einen Umstrukturierungsplan für unsere Gesellschaft in Russland, der auch die Fortführung der Geschäftstätigkeit bewertet.

Der Absatzmarkt in der Ukraine ist für unsere dortige Gesellschaft faktisch mit dem Beginn des Krieges weggefallen. Auch droht der Gesellschaft zudem ein sehr hohes Kundenausfallrisiko, so dass ein hohes Risiko besteht, dass offene Kundenforderungen abgeschrieben werden müssen.

KLINGSPOR ist mit einem Produktionswerk in der Nähe von Lemberg in der Westukraine vertreten, dass ein kleines Produktspektrum für die Gruppe produziert. Trotz Einschränkungen kann das Produktionswerk derzeit weiter produzieren und die Gruppe beliefern. Sollte der Krieg weiter in der Westukraine eskalieren, besteht nicht nur ein hohes Risiko, dass das Produktionswerk seinen Betrieb einstellen muss, sondern auch zerstört wird. Um die Lieferfähigkeit für die Unternehmensgruppe für diesen Ernstfall aufrecht zu erhalten, werden derzeit Vorkehrungen getroffen.

Darüber hinaus ist KLINGSPOR gegen einen möglichen wirtschaftlichen Schaden in der Ukraine und Russland durch jeweils eine Garantie der Bundesrepublik Deutschland versichert.

Neben diesen unmittelbaren Bedrohungen verstärkt der Russland-Ukraine-Krieg auch die bisher bereits existierenden negativen Rahmenbedingungen, insbesondere die auf den Rohstoff- und Energiemärkten.

Entwicklung auf den Rohstoff- und Energiemärkten

Risiken auf dem Beschaffungsmarkt bestehen auch darin, dass die Lieferketten zwei Jahre nach Ausbruch der Covid-19-Krise immer noch erheblich beeinträchtigt sind. Zwar haben sich die Material- und Lieferengpässe im Verlauf 2021 verbessert. Dennoch bleibt die Situation in den Lieferketten sehr angespannt, insbesondere auch durch die von der chinesischen Regierung verfolgte Null-Covid-Strategie. Die ohnehin bereits stark gestiegenen Preise für Rohstoffe könnten weiter zunehmen und die Versorgung der Produktion mit ausgewählten Vormaterialien könnte auch für die Unternehmensgruppe kritisch werden.

Die Kosten für Energie haben in den letzten Jahren aufgrund der globalen Dekarbonisierung der Wirtschaft sowie der damit verbundenen CO ₂ -Bepreisung bereits signifikant zugenommen. Dieses hohe Preisniveau ist nun durch den Russland-Ukraine-Krieg extrem weiter angestiegen. Davon sind viele Länder der EU und insbesondere Deutschland betroffen, die von russischen Energiequellen abhängig sind. Sollte es zu einem Lieferstopp von Gas oder Öl aus Russland kommen, ist mit einer erheblichen Energieversorgungslücke zu rechnen. Die Folgen eines solchen Szenarios wäre eine Energierationierung in den jeweiligen Ländern mit drastischen negativen Konsequenzen für viele Unternehmen und die Wirtschaftsentwicklung.

Als Folge der bereits signifikanten Preissteigerungen für Rohstoffe und Energien sind die Erzeugerpreise und damit auch verzögert die Verbraucherpreise deutlich gestiegen. Die Inflationsrate ist in der EU im März 2022 auf durchschnittlich 7,3 % ² gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Diese Preisentwicklung wird nun durch den Russland-Ukraine-Krieg weiter verschärft.

Um Stabilität auf der Beschaffungsseite zu erreichen, werden - sofern möglich - nicht nur Einkaufskontrakte abgeschlossen, sondern auch laufend neue Beschaffungsquellen erschlossen. Des Weiteren werden zusätzliche ressourcenschonende Investitionsprojekte an den Produktionsstandorten forciert, um den externen Energiebedarf weiter zu verringern. Auch werden ständig Absicherungsmaßnahmen bewertet, um extreme Preisschwankungen auf dem Energie- und Rohstoffmarkt abzumildern. Ergänzend zu den genannten Maßnahmen verfolgt KLINGSPOR weiterhin eine an Kostensteigerungen angepasste und wettbewerbsfähige Verkaufspreispolitik, um starke negative finanzielle Auswirkung zu vermeiden.

Cybersecurity

Das Risiko für die Unternehmen, durch Cyberattacken angegriffen zu werden, ist weiter gestiegen. Ein erfolgreicher Cyberangriff auf die IT-Infrastruktur könnte für die betroffenen Unternehmen sehr bedrohlich werden. Sowohl durch Investitionen in die IT-Infrastruktur als auch in die Schulung der Mitarbeiter, soll die IT-Sicherheit für die Unternehmensgruppe noch weiter erhöht werden.

Volatilität der Devisenmärkte

Für 2022 gehen wir weiterhin von einer anhaltend hohen Volatilität an den Devisenmärkten aus. Der US-Dollar, als eine Währung von höherer Bedeutung für unsere Unternehmensgruppe zeigt in den ersten drei Monaten 2022 gegenüber dem Euro Aufwertungstendenzen. Diese Aufwertungstendenzen können auch bei vielen Währungen wie z. B. dem kanadischen und dem australischen Dollar, dem britischen Pfund und dem brasilianischen Real beobachtet werden. Abwertungstendenzen gegenüber dem Euro zeigt hingegen der polnische Zloty. Im Zusammenhang mit den verhängten Sanktionen, ausgelöst durch den Einmarsch in die Ukraine, hat insbesondere der russische Rubel massiv an Wert verloren. Je nachdem welcher Effekt überwiegt, wird unsere Umsatz- und Ergebnisentwicklung negativ oder positiv beeinflusst.

² Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 12. April 2022

Forderungsausfall- und Liquiditätsrisiken

Unsere Unternehmensgruppe unterliegt des Weiteren Ausfall- und Liquiditätsrisiken. Das Ausfallrisiko ist bisher für unsere Unternehmensgruppe seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie insgesamt erfreulicherweise nicht gestiegen. Hingegen droht durch den Russland-Ukraine-Krieg unserer Gesellschaft in der Westukraine ein kompletter Ausfall ihrer Kundenforderungen.

Um das Forderungsausfallrisiko zu verringern, werden wir unser erfolgreiches aktives Forderungsmanagement fortsetzen. Zum Forderungsmanagement gehört nicht nur die Überwachung des Zahlungsverhaltens und der Bonität der Kunden, sondern auch die strikte Einhaltung der kontinuierlich risikoadjustierten Kreditlimits. Flankierend zu diesen Maßnahmen haben wir einen Teil unserer Forderungen gegen Ausfallrisiken versichert.

Wegfall von Kunden durch Insolvenz

Die Kundenstruktur von KLINGSPOR ist geprägt von einer Vielzahl kleiner und mittelgroßer Kunden, die sich sowohl aus Händlern als auch Endverbrauchern zusammensetzt. Die Kapitalausstattung dieser Unternehmen ist häufig gering und es ist daher davon auszugehen, dass viele dieser Unternehmen eine länger anhaltende Beeinträchtigung ihres Geschäftes nicht überstehen werden. Die ohnehin schon fortschreitende Marktkonzentration wird somit massiv vorangetrieben und der Preisdruck auf Herstellerseite weiter erhöht. Vielen Unternehmen gelingt es momentan nicht, die erheblichen Preissteigerungen auf der Lieferantenseite an ihre Kunden weiter zu geben. Diese Entwicklung kann zu finanziellen Schieflagen und Insolvenzen führen.

Chancen

Zusätzliche Verkaufskanäle infolge der Digitalisierung bieten jedoch auch Chancen für KLINGSPOR. Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht einerseits, dass wir den Servicegrad für den Kunden und somit auch die Kundenbindung erhöhen können. Anderseits werden unsere Geschäftsprozesse mit unseren Geschäftspartnern auch deutlich effizienter. Chancen liegen in dem hohen Qualitätsstandard und der hohen Bekanntheit unserer Produkte bei unseren Kunden sowie in einer stetigen Optimierung unseres Produktprogramms. Das Segment Diamantscheiben hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und wird von unseren Kunden gut angenommen. Wir sind mit der bisherigen Umsatzentwicklung zufrieden und gehen davon aus, dass der Umsatz in diesem Segment in den Folgejahren weiter steigen wird.

Chancen sehen wir nicht nur in unserem weltweiten Vertriebsnetz über Vertriebsgesellschaften, sondern auch in dem weiteren Ausbau unserer internationalen Ausrichtung der Unternehmensgruppe. Mit dieser internationalen Ausrichtung können Wechselkursrisiken ausgeglichen werden und die Unternehmensgruppe unabhängiger von der Entwicklung einzelner Währungskurse machen.

Gesamtbeurteilung der Chancen- und Risikolage

Die Chancen- und Risikopositionen des Konzerns haben sich auch unter Berücksichtigung des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine im Vergleich zum Vorjahr, welches weiterhin durch die Covid-19 Pandemie geprägt war, insgesamt nicht grundlegend verändert.

Aufgrund unseres Produktportfolios, unserer Kenntnisse und Erfahrung, die Motivation und den Einsatz unserer Mitarbeiter und unserer Innovationskraft sind wir davon überzeugt, die aus unserem unternehmerischen Handeln resultierenden Chancen nutzen und den Herausforderungen, welche sich aus den zuvor genannten Risiken ergeben, erfolgreich begegnen zu können.

b) Prognose der Geschäftsentwicklung 2022

Nach einem deutlichen konjunkturellen Aufschwung in 2021, erwarteten viele Forschungsinstitute zunächst für 2022 eine weitere Erholung der weltweiten Wirtschaftsentwicklung. Angesichts der bestehenden Unsicherheiten über den Verlauf der Pandemie in China sowie die damit zusammenhängenden Material- und Lieferengpässe, hat der IWF vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum in 2022 von +4,9 % auf +4,4 % gesenkt. Es ist zu erwarten, dass der IWF diese Prognose aufgrund des Kriegsausbruchs noch deutlich nach unten korrigieren wird.

Diese Unsicherheit beeinflusst auch die zukünftige Entwicklung unseres Unternehmens. Die Nachfrage nach Schleifmitteln als "Verbrauchsgut" in der Produktionswirtschaft ist direkt abhängig von der Wirtschaftsentwicklung der einzelnen Produktionszweige.

Angesichts der Unsicherheiten ist eine verlässliche Prognose für die Entwicklung der KLINGSPOR-Gruppe sehr schwierig. Der Krieg in der Ukraine hat sich bereits kurzfristig bemerkbar gemacht. Der inländische Auftragseingang bei KLINGSPOR Ukraine ist seit dem Ausbruch des Krieges gänzlich weggebrochen. Der Auftragseingang in Russland lag im März 30 % unter der Erwartung und wird sich im Verlauf des Jahres noch erheblich verschlechtern. Der russische und ukrainische Absatzmarkt haben jedoch insgesamt für die Unternehmensgruppe eine untergeordnete Bedeutung.

Derzeit zeigen die durchschnittlichen Auftragseingänge im ersten Quartal 2022, dass sie unter dem Niveau des Vorjahres liegen, gleichwohl sind sie für diese Periode insgesamt noch über dem Plan. Aufgrund der veränderten politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch den Russland-Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen, gehen wir davon aus, dass das bisherige geplante Umsatzwachstum für 2022 unterschritten wird.

Wir nehmen an, dass die Preisentwicklung der für KLINGSPOR relevanten Rohstoffe in 2022 volatil bleiben wird, wobei wir insgesamt von weiter steigenden Preisen ausgehen. Im Vergleich zum Q4 2021 ist der durchschnittliche Baumwollpreis in Q1 2022 um 14 % bzw. um 64 % zum Q1 2021 gestiegen. Auch haben die Durchschnittspreise der anderen für KLINGSPOR relevanten Rohstoffe wie Polyestergarn, Papier und Phenol in den ersten Monaten 2022 zweistellig zugenommen.

Die Frachtraten von China nach Europa sind in Q1 2022 wieder deutlich gestiegen. Der bereits bestehende Engpass in den wichtigsten Häfen Chinas und in den westlichen Ländern wird nicht nur durch die Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung, sondern auch durch den Russland-Ukraine-Krieg verstärkt, weil ein wesentlicher Anteil der Seeleute aus diesen beiden Ländern kommen. Zu den engpassbedingten Preissteigerungen erwarten wir auch eine weitere Verteuerung durch den Anstieg der Energiekosten.

Um die Kostensteigerungen für Rohstoffe, Energie und Logistik abzufedern, werden die Verkaufspreise sukzessive angepasst. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Kostensteigerung nicht komplett an unsere Kunden weitergegeben werden kann und sich die um Bestandsveränderung bereinigte Materialkostenquote gegenüber 2021 verschlechtern wird.

Bei den Personal- und Sachkosten erwarten wir eine Steigerung über das Niveau von 2021. Die in den vergangenen Jahren vorübergehend pandemiebedingt zurückgestellten Projekte sollen in 2022 umgesetzt werden. Darüber hinaus wird sich auch die Risikovorsorge für den möglichen Forderungsausfall in der Ukraine in den Finanzzahlen negativ bemerkbar machen.

Insgesamt erwarten wir deshalb im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang des absoluten Vorsteuerergebnisses. Dementsprechend verringert sich unsere relative Ertragskraft (EBT-Marge) gegenüber dem Vorjahr. Mit dieser Ertragskraft wird sich auch die Vermögens- und Finanzlage für 2022 gegenüber 2021 verschlechtern.

Diese Umsatz- und Ergebnisprognose hängt maßgeblich vom weiteren Verlauf des Russland-Ukraine-Krieges sowie von dessen Auswirkungen ab. Sollte der Krieg sich auf andere Länder ausweiten oder die Energielieferungen von Russland nach Deutschland gestoppt werden, erwarten wir eine drastische Verschlechterung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Aufgrund der hohen Eigenkapital- und Liquiditätsquote von 79,6 % bzw. 47,1 % erwarten wir jedoch keine bestandsgefährdenden Auswirkungen für die KLINGSPOR-Gruppe.

Haiger, den 30. Mai 2022

KLINGSPOR AG

Der Vorstand

Dr.-Ing. Steffen Neu, Vorsitzender

Dipl.-Kfm. Olaf ter Jung

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die KLINGSPOR AG, Haiger

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der KLINGSPOR AG, Haiger, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und dem Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der KLINGSPOR AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, den 30. Mai 2022

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Schumacher, Wirtschaftsprüfer

Holm, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrte Aktionäre!

Mit diesem Bericht informiert der Aufsichtsrat der KLINGSPOR AG gemäß § 171 Abs. 2 AktG über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2021. Schwerpunktmäßig werden die Zusammenarbeit von Aufsichtsrat und Vorstand dargestellt sowie die wesentlichen Themen, die der Aufsichtsrat in seinen Sitzungen erörterte. Hierzu gehörte insbesondere die Jahres- und Konzernabschlussprüfung.

Der Aufsichtsrat begleitete den Vorstand der KLINGSPOR AG im Jahr 2021 durch das zweite Pandemiejahr, das für das Unternehmen ein gleichermaßen anspruchsvolles wie sehr erfolgreiches Jahr war. Hierbei stellte sich der Aufsichtsrat mit Verantwortungsbewusstsein seiner Aufgabe, die Grundlagen für eine erfolgreiche und nachhaltige Weiterentwicklung der KLINGSPOR Gruppe auch künftig zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang beriet der Aufsichtsrat den Vorstand auch in grundsätzlichen Fragen der Geschäftspolitik. Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand war stets von Offenheit und Vertrauen geprägt.

Überwachung und Beratung im kontinuierlichen Dialog mit dem Vorstand

Der Aufsichtsrat der KLINGSPOR AG nahm im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben und Verantwortungen mit entsprechender Sorgfalt wahr. Aufgrund der gemäß Satzung der KLINGSPOR AG auf drei Personen festgelegten Anzahl an Mitgliedern im Aufsichtsrat wurde auf die Bildung von Ausschüssen verzichtet. Deshalb nahm der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit auch die Aufgabe eines Prüfungsausschusses wahr.

Insofern prüfte und überwachte der Aufsichtsrat die Rechnungslegung genauso wie die Wirksamkeit und Weiterentwicklung des internen Kontroll- und Compliance-Systems, des Risikomanagements und des internen Revisionssystems. Diese Prüfung und Überwachung beruhten insbesondere auf den regelmäßigen Berichten des Vorstands und deren Bewertung.

Der Aufsichtsrat kam im Berichtsjahr zu einer außerordentlichen Sitzung und drei ordentlichen Sitzungen zusammen. Der Aufsichtsrat tagte jeweils vollzählig und - soweit es die Pandemie zuließ - in Präsenz. Des Weiteren fasste der Aufsichtsrat auch Beschlüsse auf dem Weg der Fernkommunikation. An den ordentlichen Sitzungen nahm auch der Vorstand teil. So erhielt das Gremium regelmäßig umfassende Informationen des Vorstands über die Geschäftsentwicklung und Lage der KLINGSPOR AG und deren einzelnen Beteiligungsgesellschaften.

Hierzu ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ausführlich durch schriftliche und mündliche Berichte über die Geschäftspolitik, Geschäftslage sowie die Geschäftsentwicklung und Rentabilität innerhalb der KLINGSPOR Gruppe unterrichten. Angesichts der andauernden Pandemie hielt uns der Vorstand zudem über die Gesundheitslage in der Gruppe auf dem Laufenden sowie über Maßnahmen zur Absicherung von Lieferketten und Produktion. Auch wurden vom Vorstand die Geschäfte, die für die Rentabilität von besonderer Bedeutung sind, die Unternehmensplanung der Gesellschaft einschließlich der Finanz-, Personal- und Investitionsplanung der wesentlichen Beteiligungen sowie auch Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den zugrundliegenden Planungen erläutert. Der Vorstand erfüllte dabei seine gemäß § 90 AktG gegenüber dem Aufsichtsrat obliegenden Berichtspflichten.

Der Aufsichtsrat diskutierte die Berichte und Beschlussvorlagen des Vorstands eingehend und erörterte dabei die Perspektiven der Unternehmensgruppe als Ganzes sowie von einzelnen Teilbereichen mit dem Vorstand und dessen Managementteam. Nach eingehender Beratung fasste der Aufsichtsrat die erforderlichen Beschlüsse.

Über Vorhaben von besonderer Bedeutung oder bei eilbedürftigen Entscheidungen wurde der Aufsichtsrat auch zwischen den turnusmäßigen Sitzungen informiert. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats befand sich auch außerhalb der Sitzungen mehrmals monatlich in einem engen und regelmäßigen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand, insbesondere mit dem Vorsitzenden des Vorstands. Über wichtige Erkenntnisse wurden die anderen Aufsichtsratsmitglieder zeitnah informiert.

Insgesamt ergaben sich aus der Aufsichtsratstätigkeit und insbesondere aus der Überwachung der Geschäftsführung keine Beanstandungen. Der Aufsichtsrat wird in der Hauptversammlung die Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021 vorschlagen.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Fortbildungsmaßnahmen grundsätzlich eigenverantwortlich war. Zum Zwecke der Optimierung der Organtätigkeit prüfte der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2021 auch die Effizienz seiner Arbeit. Hierbei wurde die Tätigkeit des Aufsichtsrats von seinen Mitgliedern als effizient eingeschätzt.

Schwerpunkte der Aufsichtsratstätigkeiten

In der außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 21. Mai 2021 wurden Beschlüsse zu Themen der Vorstandsvergütung beraten und gefasst.

Die erste ordentliche Sitzung des Aufsichtsrats am 21. Mai 2021 konzentrierte sich insbesondere auf:

•	Vorlage und Erörterung des vorläufigen Jahres- und des vorläufigen Konzernabschlusses der KLINGSPOR AG zum 31. Dezember 2020 unter Teilnahme des Abschlussprüfers per Videokonferenz und den damit in Verbindung stehenden Beschlüssen
•	Bericht des Vorstands über das erste Quartal 2021
•	Beratung und Erörterung der wirtschaftlichen Lage des Konzerns, besonders zu den Auswirkungen der Pandemie
•	Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2020

In der zweiten ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 20. August 2021 wurden u.a. folgende Schwerpunktthemen behandelt:

•	Bericht des Vorstands zum Halbjahresergebnis und über die Monate Januar bis Juli 2021
•	Bericht und Erörterung der aktuellen und künftigen Instrumente zur Nachhaltigkeit, d.h. Maßnahmen zur CO ₂ Reduktion, Energieeffizienz, Abfallvermeidung usw.

Zentrales Thema der dritten und letzten ordentlichen Sitzung des Jahres 2021 am 17. Dezember 2021 war die Vorlage und ausführliche Erörterung sowie die Genehmigung der Unternehmensplanung 2022 einschließlich des Investitionsplans und dessen Finanzierung. Darüber hinaus berichtete der Vorstand ausführlich über das Risikomanagement, die Ergebnisse der Innenrevision und die Compliance.

Billigung und Feststellung der Jahresabschlüsse

Die Hauptversammlung am 20. August 2021 wählte die KPMG AG - Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021.

Der Aufsichtsrat erteilte der KPMG AG daraufhin den Prüfungsauftrag. Gemeinsam mit dem Abschlussprüfer legte der Aufsichtsrat auch die Prüfungsschwerpunkte fest. Der Aufsichtsrat informierte sich zudem über die Maßnahmen der KPMG AG zur Qualitätssicherung und hat sich die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers bestätigen lassen.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021, der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 sowie der dazugehörige Konzernlagebericht wurden von der KPMG AG, Köln geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden jedem Aufsichtsratsmitglied zur gründlichen Durchsicht und Prüfung rechtzeitig übermittelt. Im Verlauf der danach folgenden Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 30. Mai 2022 wurden die Prüfungsberichte mit dem Abschlussprüfer ausführlich besprochen und wesentliche Ergebnisse aus den Prüfungen erläutert. Zu einzelnen Aspekten befragte der Aufsichtsrat auch den Vorstand.

Die Berichte des Abschlussprüfers nahm der Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis. Das Ergebnis der Prüfung des Aufsichtsrats entsprach vollständig dem Ergebnis der Abschlussprüfung. Der Aufsichtsrat sah somit keinen Anlass, Einwendungen gegen die Geschäftsführung und die vorgelegten Abschlüsse zu erheben.

Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der KLINGSPOR AG zum 31. Dezember 2021 hat der Aufsichtsrat gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat hat sich dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns 2021 angeschlossen. Der Aufsichtsrat hat auch den Konzernabschluss gebilligt. Mit den im Konzernlagebericht getroffenen Aussagen zur gegenwärtigen Lage sowie der zukünftigen Entwicklungen mit ihren Chancen und Risiken stimmte der Aufsichtsrat überein.

Veränderungen in den Organen

Im Geschäftsjahr 2021 gab es im Aufsichtsrat und im Vorstand keine personellen Veränderungen.

Dank und Anerkennung

Der Aufsichtsrat dankt den Vorstandsmitgliedern, den Geschäftsführern der verbundenen Unternehmen, allen Führungskräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die außerordentlich intensive und erfolgreiche Arbeit in diesem erneut außergewöhnlichen Jahr. Ebenfalls danken wir auch unseren Kunden und Aktionären für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung. Wir wünschen Ihnen allen und Ihren Familien weiterhin alles Gute und uns allen Frieden in der Welt.

Haiger im Juni 2022

Berthold Specht, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Klingspor AG

Eigentümerstruktur