Heinrich Kopp GmbH

Kahl

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Heinrich Kopp GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Heinrich Kopp GmbH, Kahl am Main, (die "Gesellschaft") und ihrer Tochtergesellschaften (zusammen der "Konzern") - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Heinrich Kopp GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Ausführungen im Abschnitt "a) Allgemeine Angaben" und "f) Sonstige Angaben" Unterabschnitt "8. Nachtragsbericht" des Konzernanhangs sowie in den Abschnitten "Risikobericht" und "Prognosebericht" im Konzernlagebericht, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass im Geschäftsjahr 2025 geplant ist, Abfindungen an Mitarbeiter zu zahlen, in die Digitalisierung und die Optimierung der Geschäftsprozesse sowie in effiziente Produktionsanlagen zu investieren. Die Kopp-Gruppe ist im Rahmen der Finanzierung dieser Ausgaben darauf angewiesen, dass die Alfanar-Gruppe, vertreten durch die Alfanar Electric LLC, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, die zugesagten Kredite in Höhe von weiteren EUR 7,5 Mio. in 2025 zur Verfügung stellt sowie die Besicherung der revolvierenden Kreditlinie mit der Commerzbank verlängert.

Damit wird auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hingewiesen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
―	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Eschborn/Frankfurt am Main, 20. Dezember 2024

EY GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Mühleck, Wirtschaftsprüfer

Schirmer, Wirtschaftsprüferin

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.859.135	3.466.880
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	89.189	103.847
3. Geschäfts- oder Firmenwert	347.608	0
4. Geleistete Anzahlungen	633.119	200.880
	3.929.051	3.771.607
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.607.067	84.846
2. Technische Anlagen und Maschinen	836.314	754.537
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.729.707	2.820.597
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	966.878	1.119.968
	16.139.966	4.779.948
	20.069.017	8.551.555
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	7.036.782	6.173.382
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	1.785.440	1.759.806
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	13.617.334	14.111.370
4. Geleistete Anzahlungen	622.002	304.019
	23.061.558	22.348.577
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.971.674	1.623.276
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	69.351	62.290
3. Sonstige Vermögensgegenstände	6.143.772	6.515.304
	8.184.797	8.200.870
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	1.026.074	1.224.480
	32.272.429	31.773.927
C. Rechnungsabgrenzungsposten	842.034	427.906
D. Aktive latente Steuern	2.335.136	1.817.493
	55.518.616	42.570.881

Passiva

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000	25.000
II. Kapitalrücklage	15.891.505	4.148.084
III. Verlustvortrag	-3.974.844	-4.111.766
IV. Konzernjahresfehlbetrag (Vj. Konzernjahresüberschuss)	-8.321.991	136.922
V. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	139.327	159.489
VI. Ausgleichsposten für nicht beherrschende Anteile	98.593	0
	3.857.590	357.729
B. Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung	522.121	0
	522.121	0
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	20.537.602	19.058.767
2. Steuerrückstellungen	189.730	65.890
3. Sonstige Rückstellungen	3.880.470	3.529.560
	24.607.802	22.654.217
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	9.880.645	6.372.725
(davon fällig vor Ablauf eines Jahres T€ 6.630; Vorjahr T€ 1.822)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	9.294.238	7.235.163
(davon fällig vor Ablauf eines Jahres T€ 9.294; Vorjahr T€ 7.235)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.048.034	2.363.786
(davon fällig vor Ablauf eines Jahres T€ 2.078; Vorjahr T€ 294)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	3.308.186	3.587.261
(davon aus Steuern T€ 2.115; Vorjahr T€ 2.012)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit T€ 240; Vorjahr T€ 157)
(davon fällig vor Ablauf eines Jahres T€ 2.390; Vorjahr T€ 2.436)
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr T€ 918; Vorjahr T€ 1.151)
	26.531.103	19.558.935
	55.518.616	42.570.881

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	01.01.2022 bis 31.12.2022	01.01.2021 bis 31.12.2021
	€	€
1. Umsatzerlöse	74.508.056	69.750.732
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-532.127	1.641.938
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	253.232	1.077.859
4. Sonstige betriebliche Erträge	381.191	936.143
(davon aus der Währungsumrechnung T€ 0; Vorjahr T€ 0)
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-41.293.951	-35.236.434
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-51.544	-106.864
	-41.345.495	-35.343.298
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-16.420.911	-15.242.434
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-4.754.192	-3.399.847
(davon für Altersversorgung T€ 1.520; Vorjahr T€ 361)
	-21.175.103	-18.642.281
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-1.762.466	-996.354
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-17.750.286	-16.214.370
(davon aus Währungsumrechnung T€ 78; Vorjahr T€ 56)
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	7.570	28
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-1.308.677	-1.820.583
(davon aus der Abzinsung von Rückstellungen T€ 637; Vorjahr T€ 1.603)
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	432.709	-81.092
(davon Ertrag aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern T€ 518; Vorjahr Aufwand T€ 48)
12. Ergebnis nach Steuern	-8.291.396	308.722
13. Sonstige Steuern	-8.648	-171.800
14. Jahresfehlbetrag (Vj. Jahresüberschuss)	-8.300.044	136.922
15. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Verlust	-21.947	0
16. Konzernjahresfehlbetrag (Vj. Konzernjahresüberschuss)	-8.321.991	136.922

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	01.01.2022 bis 31.12.2022	01.01.2021 bis 31.12.2021
	T€	T€
Konzernjahresfehlbetrag (Vj. Konzernjahresüberschuss)	-8.300	137
Veränderung der Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-20	21
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	1.762	996
Veränderung der langfristigen Rückstellungen	842	-450
Zinserträge	-8	0
Zinsaufwendungen	1.309	1.821
Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-4.335	-7.972
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	3.939	1.511
Verluste aus Anlagenabgängen	569	0
Ertrag (Aufwand) aus Ertragsteuerm	-433	0
Ertragssteuerzahlungen	31	0
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendundungen / Erträge	-77	0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-4.721	-3.936
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	706	633
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-1.781	-1.837
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-767	-1.279
Einzahlungen aufgrund der Veränderung des Konsolidierungskreises	363	0
Erhaltene Zinsen	8	0
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-1.471	-2.483
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten (Factoring)	2.707	1.039
Einzahlungen aus der Aufnahme / Auszahlung aus
der Rückzahlung von Finanzkrediten	3.508	4.373
Gezahlte Zinsen	-222	-223
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	5.993	5.189
Zahlungswirksame Veränderungen des Kassenbestandes, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	-198	-1.231
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks am 1. Januar	1.224	2.455
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks am 31. Dezember	1.026	1.224
Finanzmittelbestand am 31. Dezember	1.026	1.224

Konzern-Eigenkapitalspiegel für 2022

	Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital	Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
31.12.2019	25	4.148	-4.084	211
Übrige Veränderungen	0	0		-73
	0	0	0	-73
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0	0	-28	0
Konzerngesamtergebnis	0	0	-28	0
31.12.2020	25	4.148	-4.112	138
Übrige Veränderungen	0	0	0	22
	0	0	0	22
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0	0	137	0
Konzerngesamtergebnis	0	0	137	0
31.12.2021	25	4.148	-3.975	160
Übrige Veränderungen	0	11.743	0	-20
	0	11.743	0	-20
Konzern-Jahresfehlbetrag	0	0	-8.322	0
Konzerngesamtergebnis	0	0	-8.322	0
31.12.2022	25	15.892	-12.297	139

	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste	Summe	Konzern-eigenkapital
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
31.12.2019	0	0	0	300
Übrige Veränderungen			0	-73
	0	0	0	-73
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag			0	-28
Konzerngesamtergebnis	0	0	0	-28
31.12.2020	0	0	0	199
Übrige Veränderungen			0	22
	0	0	0	22
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0	0	0	137
Konzerngesamtergebnis	0	0	0	137
31.12.2021	0	0	0	358
Übrige Veränderungen	121	-22	99	11.822
	121	-22	99	11.822
Konzern-Jahresfehlbetrag			0	-8.322
Konzerngesamtergebnis	0	0	0	-8.322
31.12.2022	121	-22	99	3.858

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

a) Allgemeine Angaben

Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren nach § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Der Konzernabschluss wurde unter der Prämisse der Unternehmensfortführung aufgestellt. Die Geschäftsführung hält die Fortführung der Unternehmenstätigkeit für überwiegend wahrscheinlich, da die Alfanar Electric LLC, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, Kredite sowie die Absicherung einer Kreditlinie zugesagt hat, auf die die Kopp Gruppe angewiesen ist. Im Lagebericht sind im Risiko- sowie Prognosebericht weitere Angaben zum bestandsgefährdenden Risiko ausgeführt.

Registerinformationen

Das Mutterunternehmen ist unter der Firma Heinrich Kopp GmbH mit Sitz in Kahl am Main im Handelsregister des Amtsgerichts Aschaffenburg unter der Nummer HRB 12282 eingetragen.

b) Angaben zur Konsolidierung

1. Konsolidierungskreis

In der Konzernrechnungslegung wurden neben der Heinrich Kopp GmbH die folgenden Unternehmen voll konsolidiert:

	Anteil am Kapital	Zeitpunkt der Erstkonsolidierung
Kopp Benelux B.V., Wijchen, Niederlande	100%	24.02.2011
Kopp Austria GmbH, Wien, Österreich	100%	01.03.2011
Kopp Automotive GmbH, Kahl am Main	100%	31.12.2012
Kopp Tunisia S.A.R.L ., Messadine, Tunesien	100%	01.03.2011
Alfanar Holding B.V., Wijchen, Niederlande	89%	01.01.2022

Erstmals konsolidieren wir die im Berichtsjahr neu erworbene Gesellschaft Alfanar Holding B.V. Mit Kaufvertrag vom 22. Dezember 2022 und rechtlicher Wirkung zum 1. Januar 2022 erwarb die Heinrich Kopp GmbH 89% der Geschäftsanteile an der Alfanar Holding B.V. Aus der Erstkonsolidierung ergab sich ein negativer Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung in Höhe von TEUR 580.

2. Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 basiert auf den nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften erstellten Einzelabschlüssen der Heinrich Kopp GmbH und der einbezogenen in- und ausländischen Tochter- und Enkelgesellschaften unter Berücksichtigung zusätzlicher Angaben im Rahmen der Konzernberichterstattung.

Der Abschlussstichtag der einbezogenen Konzerngesellschaften entspricht dem Konzernabschlussstichtag 31. Dezember 2022.

Die Kapitalkonsolidierung wurde nach der Neubewertungsmethode des § 301 Abs. 1 HGB vorgenommen. Der sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebende negative Unterschiedsbetrag wurde gemäß § 301 Abs. 3 HGB auf der Passivseite der Bilanz nach dem Eigenkapital ausgewiesen und wurde, soweit er nicht durch erwartete künftige Aufwendungen oder Verluste begründet war und bei Anfall dieser Aufwendungen oder Verluste in Anspruch genommen wird, planmäßig über die gewichtete durchschnittliche Restnutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögenswerte, welche 3 Jahre und 10 Monate beträgt, linear ertragswirksam aufgelöst.

Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten wurden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung aufgerechnet; einseitige gebildete Rückstellungen für Risiken gegenüber Konzerngesellschaften und Abwertungen für Forderungen gegen verbundene Unternehmen wurden eliminiert.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung wurden die Innenumsätze und alle wesentlichen konzerninternen Erträge mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet. Die Eliminierung berücksichtigte auch Abschreibungen auf Beteiligungen sowie Beteiligungserträge. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen waren am Abschlussstichtag von untergeordneter Bedeutung.

Gegenüber Konzerngesellschaften bestehende sonstige finanzielle Verpflichtungen werden im Konzernanhang nicht ausgewiesen.

3. Fremdwährungsumrechnung

Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Im Konzernabschluss werden Aufwendungen und Erträge aus den Fremdwährungsabschlüssen zu Monatsdurchschnittskursen, Vermögenswerte und Schulden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag und die Eigenkapitalpositionen zu den jeweiligen historischen Kursen umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wurde erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet, gleiches gilt für Differenzen aus der Anwendung abweichender Umrechnungskurse in der Gewinn- und Verlustrechnung und im Eigenkapital.

Die im Rahmen der Schuldenkonsolidierung aufgetretenen Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

In den lokalen Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum Stichtagskurs bewertet. Die am Bilanzstichtag noch nicht realisierten Kursgewinne und -verluste werden erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst.

Für die Währungsumrechnung wurden im Wesentlichen die folgenden Wechselkurse im Verhältnis zum Euro zugrunde gelegt:

1 EUR =	Hist. Kurs 01.03.2011	Stichtagskurs 31.12.2022	Jahresdurchschnittskurs 2022
Tunesischer Dinar (TND)	1,934	3,3156	3,2454

c) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Konzern werden die folgenden im Wesentlichen unveränderten einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet:

1. Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen

Die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände werden mit den Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen (lineare), angesetzt. In die Herstellungskosten werden die Fertigungseinzelkosten und die Fertigungsgemeinkosten mit einbezogen.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten bewertet, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen bemessen sich nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer und wurden, soweit zulässig, degressiv vorgenommen. Zur linearen Methode wird in dem Jahr, für welches die lineare Methode erstmals zu höheren Jahresabschreibungen führt, übergegangen. Die lineare Abschreibung kam nur dort zum Ansatz, wo aus handelsrechtlichen Vorschriften die degressive Abschreibungsmethode nicht sachgerecht ist. Die Nutzungsdauer orientiert sich an der Art des Vermögensgegenstands und beträgt zwischen drei und einundzwanzig Jahren.

Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden zeitanteilig vorgenommen.

2. Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellkosten oder zu niedrigeren Stichtagswerten. Bei den unfertigen und fertigen Erzeugnissen sowie unfertigen Leistungen umfassen die Herstellungskosten neben den nach § 255 Abs. 2 Satz 2 HGB aktivierungspflichtigen Einzel- und Gemeinkosten auch jene Gemeinkosten für die ein Einbeziehungswahlrecht besteht, wie freiwillige Sozialleistungen und allgemeine Verwaltungskosten. Wertabschläge für nicht mehr voll verwertbare bzw. ungängige Bestände werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung vorgenommen. Fremdkapitalzinsen wurden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen am Bilanzstichtag aktiviert.

Handelswaren sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktpreisen bilanziert.

In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d.h. es wurden von den voraussichtlichen Verkaufspreisen Abschläge für noch anfallende Kosten vorgenommen.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zu Nennwerten bzw. Anschaffungskosten abzüglich Einzel- und Pauschalwertberichtigungen angesetzt.

Fremdwährungsforderungen werden gemäß § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet; beträgt ihre Restlaufzeit über ein Jahr, erfolgt die Umrechnung nur dann zum Devisenkassamittelkurs, wenn dies zu keiner Aufwertung über die Anschaffungskosten hinausführt.

4. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Kassenbestände und Bankguthaben werden zu Nennwerten angesetzt, Devisenbestände zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet.

5. Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten den Teil geleisteter Zahlungen, der den Folgeperioden aufwandsmäßig zuzuordnen ist. Es handelt sich hierbei unter anderem auch um Verluste aus marktüblichen Warenaufkäufen von Drittlieferanten, um im Gegenzug ein zeitliches Belieferungsrecht für bestimmte Mengen eigener Produkte bei Großkunden zu erhalten ("Listing"). Der aus den Warenaufkäufen entstehende Verlust wird, soweit ausreichende Gewinne im Zeitraum aus dem Belieferungsrecht erwirtschaftet werden, über die Laufzeit des Belieferungsrechts ratierlich aufgelöst. Werden keine ausreichenden Gewinne aus dem Belieferungsrecht erzielt, um den Aufwand aus der Auflösung des Rechnungsabgrenzungspostens zu kompensieren, erfolgt insoweit kein Ansatz bzw. eine Auflösung.

6. Aktive latente Steuern

Steuerliche Verlustvorträge sowie temporäre Bewertungsunterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz aus der Bewertung von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten werden unverändert mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen von derzeit 29,13% bewertet.

Dabei werden auch Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß §§ 300 bis 307 HGB beruhen, berücksichtigt, nicht jedoch Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts bzw. eines negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung. Soweit im Rahmen des Erwerbs von Tochterunternehmen steuerliche Verlustvorträge mit erworben werden, für die innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verrechenbarkeit zu erwarten ist, wird die Möglichkeit, hierfür im Zuge der Kaufpreisaufteilung bis zum Ablauf der Anpassungsperiode i.S.d. § 301 Abs. 2 HGB aktive latente Steuern erfolgsneutral zu berücksichtigen, in Anspruch genommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet. Der bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert wird planmäßig über 10 Jahre abgeschrieben.

Die aktiven latenten Steuern aus temporären Differenzen betragen am 31. Dezember 2022 TEUR 2.335 (Vorjahr TEUR 1.817) und resultieren im Wesentlichen aus den Bilanzdifferenzen bei den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und Jubiläumsrückstellungen verrechnet mit den passiven latenten Steuern aus der Aktivierung von selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen.

7. Langfristige Rückstellungen

Die Pensions- und Jubiläumsverpflichtungen wurden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Dabei wurde eine jährliche Gehaltsdynamik von 2,0 % (Vorjahr 2,0 %) und Rentendynamik von 2,0 % (Vorjahr 1,4 %) unterstellt.

Der zu Grunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Verpflichtungen aus Pensions- und Jubiläumsverpflichtungen beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 1,78 % für Pensionen und 1,44 % für Jubiläum (Pensionen Vorjahr 1,87 %; Jubiläum Vorjahr 1,35 %); es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre für die Pensionsrückstellung und sieben Jahre für die Jubiläumsrückstellung für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren.

Die Pensionsverpflichtungen werden mit ihrem zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden Deckungsvermögen (ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände) saldiert ausgewiesen.

8. Kurzfristige Rückstellungen

Übrige Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten unter Beachtung des Vorsichtsprinzips nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrags (Berücksichtigung von Preis- und Kostensteigerungen) gebildet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, wie er von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht wird, abgezinst.

9. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden gemäß § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet, beträgt ihre Restlaufzeit über ein Jahr, erfolgt die Umrechnung zu den zum Anschaffungszeitpunkt gültigen oder höheren Kursen am Abschlussstichtag.

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen davon-Vermerke Währungsumrechnung enthalten sowohl realisierte als auch nicht realisierte Währungskursdifferenzen.

d) Angaben und Erläuterungen zur Konzernbilanz

1. Anlagevermögen

Die Aufgliederung der Positionen des Anlagevermögens und ihre Entwicklung unter Angabe der Abschreibung des Geschäftsjahres ergeben sich aus dem beigefügten Konzernanlagenspiegel (Anlage zum Anhang).

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

31.12.2022		Fälligkeit
	Gesamtbetrag	1 Jahr	1 Jahr bis 5 Jahre	Über 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.972	1.972	0	0
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	69	69
(davon aus Lieferungen und Leistungen)	(69)	(69)	0	0
Sonstige Vermögensgegenstände	6.144	6.144	0	0
(davon Forderungen gegen Factoringunternehmen)	(3.683)	(3.683)	0	0
	8.185	8.185	0	0

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände des Vorjahres setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2021		Fälligkeit
	Gesamtbetrag	1 Jahr	1 Jahr bis 5 Jahre	Über 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.623	1.623	0	0
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	62	62	0	0
(davon aus Lieferungen und Leistungen)	(62)	(62)
Sonstige Vermögensgegenstände	6.515	6.515	0	0
(davon Forderungen gegen Factoringunternehmen)	(4.020)	(4.020)	0	0
	8.201	8.201	0	0

Der Wertansatz ergibt sich aus dem Nominalwert abzüglich Wertberichtigungen. Einzelwertberichtigungen wurden unter Berücksichtigung der Kundenbonität individuell ermittelt. Auf nicht einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 % der Nominalwerte gebildet.

Zum Bilanzstichtag hat die Gruppe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 12.987 (Vorjahr TEUR 15.707) im Rahmen von Factoringverträgen veräußert. Die Forderungen gegenüber dem Gesellschafter betragen TEUR 69 (Vorjahr TEUR 62).

3. Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals ergibt sich aus dem Konzerneigenkapitalspiegel.

4. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Am Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 betrug der volle Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtung TEUR 20.542.

Zur Absicherung der Pensionsansprüche ihrer Arbeitnehmer hat die Gesellschaft mit dem Heinrich Kopp Pension Trust e.V., Kahl am Main, ein "Contractual Trust Agreement" geschlossen und dem Verein als Treugeber Vermögen in Form von Fondsanteilen und Bargeldguthaben übertragen. Das Deckungsvermögen, das gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem Wert der Pensionsverpflichtungen verrechnet wird, wurde im Laufe des Jahres aufgelöst. Zusätzlich wurde ein Bargeldguthaben von TEUR 4 mit dem Erfüllungsbetrag verrechnet.

Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB beträgt TEUR 1.121 und unterliegt nach Abzug der passiven latenten Steuern einer Ausschüttungssperre.

5. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen sind mit dem Betrag ihrer voraussichtlichen Inanspruchnahme bewertet. Sie gliedern sich wie folgt auf:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Ungewisse Verbindlichkeiten aus Absatzgeschäften	1.824	1.905
Sonstige Personalrückstellungen	1.256	640
Ausstehende Rechnungen	319	401
Jubiläumsrückstellungen	355	346
Sonstiges	125	238
	3.880	3.530

6. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich am Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

		Fälligkeit
	Gesamtbetrag	1 Jahr	1 Jahr bis 5 Jahre	Über 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	9.881	6.630	3.250	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	9.294	9.294	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.048	2.078	0	1.970
Sonstige Verbindlichkeiten	3.308	2.390	918	0
	26.531	20.392	4.168	1.970

Die aufgeführten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 9.881 sind durch einen Rangrücktritt von Alfanar Electrical Systems, Alfanar City, Riyadh, Saudi Arabien und durch die Sicherungsübereignung des Vorratsvermögens gesichert.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es um Verbindlichkeiten gegenüber der Alfanar Electrical Systems, Alfanar City, Riyadh, Saudi Arabien, in Höhe von TEUR 1.970 (Vorjahr TEUR 1.970). Die Tilgung dieses Betrages kann nur durch freies Vermögen, welches alle Schulden übersteigt, erfolgen, frühestens jedoch fünf Jahre nach der Unterzeichnung der Vereinbarung.

Die Verbindlichkeiten des Vorjahres setzen sich wie folgt zusammen:

		Fälligkeit
	Gesamtbetrag	1 Jahr	1 Jahr bis 5 Jahre	Über 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	6.373	1.823	4.550	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.235	7.235	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.364	394	0	1.970
Sonstige Verbindlichkeiten	3.587	2.436	1.151	0
	19.559	11.888	5.701	1.970

e) Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse verteilen sich auf folgende Vertriebswege:

	1.1. bis 31.12.2022	1.1. bis 31.12.2021
	TEUR	TEUR
Do-it-yourself	42.907	43.243
Trade/Professional	12.440	14.476
OEM/Industrie	8.140	7.898
Energy	9.776	4.134
Sonstige	1.245	0
	74.508	69.751

Die Umsatzerlöse verteilen sich auf folgende Länder:

	1.1. bis 31.12.2022	1.1. bis 31.12.2021
	TEUR	TEUR
Deutschland	45.932	42.473
Niederlande	13.431	11.923
Österreich	4.863	4.324
Übrige Länder	10.282	11.031
	74.508	69.751

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge von TEUR 381 (Vorjahr TEUR 936) enthalten im Wesentlichen periodenfremde Erträge sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

3. Personalaufwand

	1.1. bis 31.12.2022	1.1. bis 31.12.2021
	TEUR	TEUR
Löhne und Gehälter	16.421	15.242
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	4.754	3.400
	21.175	18.642

Die durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres im Konzern beschäftigten Arbeitnehmer beträgt:

	1.1. bis 31.12.2022	1.1. bis 31.12.2021
	Anzahl	Anzahl
Kaufmännische Mitarbeiter	128	138
Produktion & Versand	390	396
	518	534

Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Einteilung der Mitarbeiter in Gruppen angepasst. Die Vorjahresdarstellung wurde ebenfalls angepasst.

4. Forschung und Entwicklung

Der Gesamtbetrag der Forschungs- und Entwicklungskosten beträgt EUR 1,7 Mio. (Vorjahr EUR 1,7 Mio.). Der hiervon auf die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens entfallende Betrag ist dem Konzernanlagenspiegel zu entnehmen.

5. Zinsen und ähnlichen Aufwendungen.

Hierzu zählen im Wesentlichen die Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 637 (Vorjahr TEUR 1.603) im Zusammenhang mit der Pensionsrückstellung.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung des Mutterunternehmens schlägt vor, den Jahresfehlbetrag des Mutterunternehmens von TEUR 8.300 mit dem Gewinnvortrag in Höhe von TEUR 3.200 zu verrechnen und den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.

f) Sonstige Angaben

1. Gesellschaftsorgane

Als Geschäftsführer der Heinrich Kopp GmbH waren bestellt:

•	Stephan Dörrschuck, Dreieich
•	Markus Hornung, Aschaffenburg (bis 30.06.2023)
•	Harold van Summeren (ab 29.08.2024)

Auf die Angabe der erhaltenen Bezüge der Geschäftsführer wird nach § 286 IV HGB i.V.m. § 314 I Nr. 6a HGB verzichtet.

2. Haftungsverhältnisse

Am Bilanzstichtag bestanden keine Haftungsverhältnisse.

3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen die folgenden sonstigen finanziellen Verpflichtungen:

		Fälligkeit
	Gesamtbetrag	1 Jahr	1 Jahr bis 5 Jahre	Über 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Miet- und Leasingverpflichtungen	2.921	772	1.752	397

Die finanziellen Verpflichtungen des Vorjahres beliefen sich auf TEUR 12.222.

Es handelt es sich hierbei um Operating-Lease-Verträge und Miete für die Gebäude. Der Vorteil dieser Verträge liegt in der geringeren Kapitalbindung im Vergleich zum Erwerb und im Wegfall des Verwertungsrisikos. Risiken könnten sich aus der Vertragslaufzeit ergeben, sofern die Objekte und sonstige Vermögensgegenstände nicht mehr vollständig genutzt werden könnten, wozu es derzeit keine Anzeichen gibt.

Außerbilanzielle Geschäfte

Factoring	Zweck	Zur Beschaffung liquider Mittel zur Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit werden laufend Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verkauft
	Risiken	Keine
	Vorteile	Liquiditätsplanung wird verbessert
	Finanzielle Auswirkungen	Zum Stichtag war ein Forderungsbestand im Nominalwert von 12.987 TEUR verkauft

4. Definition des Finanzmittelfonds der Konzernkapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds der Konzernkapitalflussrechnung umfasst den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten.

5. Honorar des Abschlussprüfers

Für die Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers, der EY GmbH & Co. KG (vormals: Ernst & Young GmbH) Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, wurden für das Geschäftsjahr 2022 Gesamthonorare von insgesamt TEUR 132 (Vorjahr TEUR 107) ausschließlich für Abschlussprüfungsleistungen berechnet.

6. Konzernverhältnisse

Die Heinrich Kopp GmbH stellt den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 für den kleinsten Konsolidierungskreis unter Berücksichtigung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften und des GmbH-Gesetzes auf. Der Abschluss wird in den Konzernabschluss der Alfanar GmbH, Frankfurt am Main einbezogen. Der Konzernabschluss der Alfanar GmbH ist am Sitz der Gesellschaft in Frankfurt am Main erhältlich.

7. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Es wurden keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen zu nicht marktunüblichen Bedingungen durchgeführt.

8. Nachtragsbericht

Der Preisverfall im Bereich der Photovoltaik- Produkte sowie Preissteigerungen, die nur verzögert an unsere Kunden weitergegeben werden können, führten zu erheblichen Verlusten in 2023 und 2024, denen die Geschäftsleitung mit der Einleitung von Restrukturierungsmaßnahmen begegnete.

Um unsere finanzielle Stabilität zu sichern und zu verbessern, hat die Gesellschafterin weitere Darlehen in 2023 und 2024 in Höhe von EUR 11,3 Mio. und EUR 11,2 Mio. gewährt, die durch Forderungsverzicht mit Besserungsschein zur Erhöhung des Eigenkapitals genutzt wurden. Darüber hinaus wurde das Factoring ab dem 30. Juni 2024 beendet. Zur Sicherstellung der Liquidität haben wir ein weiteres Darlehen der Alfanar Gruppe über EUR 12,5 Mio. erhalten, von denen in 2024 bereits EUR 5 Mio. ausgezahlt wurden. Gemäß unserer Liquiditätsplanung kommen die übrigen EUR 7,5 Mio. in 2025 zur Auszahlung. Darüber hinaus hat die Alfanar-Gruppe die Verlängerung der Besicherung des revolvierenden Kreditrahmens bei der Commerzbank zugesagt. Diese Maßnahmen tragen zum Erhalt der Liquidität über den Planungshorizont von 12 Monaten sowie bis zum geplanten Breakeven in 2026 bei.

Wir verweisen auf unsere Ausführungen im Risiko- und Prognosebericht des Lageberichts. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die wesentliche finanzielle Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens, und Finanzlage der Gruppe haben, sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

Unterzeichnung des Konzernabschlusses durch die Geschäftsführer der Obergesellschaft Heinrich Kopp GmbH

Kahl am Main, den 17. Dezember 2024

Stephan Dörrschuck

Harold van Summeren

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2022	Zugänge	Veränderung des Konsolidie-
	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	3.524.525	307.879	0
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.007.363	27.051	0
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	352.895
4. Geleistete Anzahlungen	200.880	432.239	0
	4.732.768	767.169	352.895
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	612.551	47.716	11.657.806
2. Technische Anlagen und Maschinen	8.125.551	170.704	0
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	24.271.392	723.767	O
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.119.968	838.892	0
	34.129.462	1.781.079	11.657.806
	38.862.230	2.548.248	12.010.701

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Abgänge	Währungseffekte	Umbuchungen	31.12.2022
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	495.991	0	0	3.336.413
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2	0	0	1.034.412
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	0	352.895
4. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	633.119
	495.993	0	0	5.356.839
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11	-3.586	0	12.314.476
2. Technische Anlagen und Maschinen	99.702	0	95.461	8.292.014
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	65.501	0	140.269	25.069.927
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	756.252	0	-235.730	966.878
	921.466	-3.586	0	46.643.295
	1.417.459	-3.586	0	52.000.134

	Abschreibungen
	1.1.2022	Zugänge	Abgänge	31.12.2022
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	57.645	419.633	0	477.278
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	903.518	41.708	2	945.224
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	5.287	0	5.287
4. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0
	961.163	466.628	0	1.427.789
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	527.705	179.715	11	707.409
2. Technische Anlagen und Maschinen	7.371.014	184.387	99.702	7.455.700
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	21.450.795	931.736	42.311	22.340.220
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	O	0	0	0
	29.349.514	1.295.838	142.024	30.503.329
	30.310.677	1.762.466	142.024	31.931.118

	Restbuchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.859.135	3.466.880
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	89.189	103.847
3. Geschäfts- oder Firmenwert	347.608	0
4. Geleistete Anzahlungen	633.119	200.880
	3.929.051	3.771.607
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.607.067	84.846
2. Technische Anlagen und Maschinen	836.314	754.537
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.729.707	2.820.597
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	966.878	1.119.968
	16.139.966	4.779.948
	20.069.017	8.551.555

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Grundlagen des Konzerns

Die Heinrich Kopp GmbH, Kahl am Main, entwickelt, fertigt und vertreibt seit über 90 Jahren elektrotechnische und elektronische Artikel. Angeboten wird ein breites Spektrum von Produkten, vom einfachen Stecker, über mobile Geräte wie Adapter und Steckdosenleisten, Smart-Home Systeme für die Elektroinstallation, als auch ganze Photovoltaiksysteme mit Modulen, Gestellen, Wechselrichtern, Batteriesystemen inklusive Ladestationen und ist im Wesentlichen für den Eigenheimbereich als auch für Industriegebäude tätig. Hauptmärkte sind neben Deutschland vor allem Österreich und Benelux sowie die ost- und südosteuropäischen Länder. Dort ist der Konzern jeweils mit eigenen Tochtergesellschaften bzw. mit Handelsvertretern vertreten. Daneben erfolgen Exporte in das weitere europäische Ausland. Der Hauptvertriebsweg sind die großen deutschen, österreichischen und holländischen Baumarktketten sowie ihre ausländischen Tochtergesellschaften. Daneben gibt es substanzielle Umsätze im Fachhandelssegment sowie direkt mit industriellen Kunden. Durch das neue Geschäft mit Photovoltaiksystemen bekommt der direkte Absatz zu Handwerkern und Solarteuren eine immer größere Bedeutung.

Wirtschaftsbericht

Entwicklung der Baumarktbranche

Im Jahr 2022 stieg das BIP in Deutschland um 1,9%. Das BIP des Euroraums erhöhte sich um 3,5%. Für 2022 berichten die Verbände der Baumarktbranche eine Erhöhung über alle Bereiche von 8,5 % und das für uns relevante Elektrosegment eine stärkere Erhöhung von 12,8 %. Hier ist eine starke Erholung im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten, da das Jahr 2021 durch einen Rückgang um -9,3% in der Baumarktbranche geprägt war. Dies geht aus dem Gfk TSR Report hervor.

Kopp Konzern

Die Heinrich Kopp GmbH ist Muttergesellschaft und operative Führungseinheit des Konzerns. Aus ihr heraus werden die operativen Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Tunesien geführt. Die Vertretung in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Polen erfolgt durch eigenständige lokale Handelsvertreter. Die Einheiten in den Niederlanden und Österreich sind Vertriebsstandorte. Im Jahr 2022 ist eine weitere Tochtergesellschaft in den Niederlanden dazugekommen, die die Eigentümerin der Liegenschaft in Kahl am Main ist. Die Tochtergesellschaft in Tunesien agiert innerhalb des Konzerns als reine Produktions- und Montagegesellschaft.

Umsatz- und Ertragslage

Die wesentlichen Leistungsindikatoren des Kopp Konzerns sind der Umsatz und das Ergebnis in Form des EBITDA.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde im Konzern ein Außenumsatz von EUR 74,51 Mio. erzielt. Etwa EUR 54,7 Mio. davon werden in der Heinrich Kopp GmbH generiert, gefolgt von der niederländischen und der österreichischen Einheit mit rd. EUR 15,59 Mio. und EUR 4,22 Mio. Der realisierte Umsatz des Jahres liegt unter der ursprünglichen Prognose, da der Umsatz im Segment Baumärkte unter der ursprünglichen Planung liegt. Bedingt durch die Strukturierung in Vertriebs- und Produktionsgesellschaften, gibt es zwischen den Gesellschaften des Konzerns ausgeprägte Liefer- und Leistungsbeziehungen.

Zur Erzielung der Umsätze hatte der Konzern Materialaufwendungen in Höhe von EUR 41,35 Mio. entsprechend 55,49% (VJ 50,67%) vom Umsatz.

Die Rohertragsspanne als Differenz aus Umsatz- und Materialaufwand im Verhältnis zum Umsatz lag damit bei 44,51% (VJ 49,33%). Die Veränderungen ist auf eine Erhöhung der Umsatzanteile im Baumarkt-Segment und im Industrie-Segment zurückzuführen, in denen traditionell niedrigere Rohertragsmargen im Vergleich zum Profisegment erreicht werden.

Die Aufwendungen für Personal lagen bei EUR 21,18 Mio. - entsprechend 28,42% (VJ 26,72%) vom Umsatz.

Der Anteil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen am Umsatz ist mit 23,82 % im Vergleich zum Vorjahr mit 23,24 % um ca. 0,6 % gestiegen.

Die Veränderung des Diskontierungssatzes bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen und der Zinsen im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten führten zu einer Verringerung der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen von EUR 1,82 Mio. auf EUR 1,31 Mio.

Im Berichtsjahr wurde ein operatives EBITDA (Ergebnis vor Steuern, kalkulatorischen Abschreibungen und Zinsen) in Höhe von EUR -5,66 Mio. (VJ EUR 3,2 Mio.) erzielt.

Der Jahresfehlbetrag beträgt TEUR 8.322 nach Jahresüberschuss TEUR 137 im Vorjahr.

Das Kopp Management steuert das Geschäft mit einem Management-Reporting. Ein wichtiger Teil dieses Reportings ist die Gewinn- und Verlustrechnung nach dem sog. Umsatzkostenverfahren, abweichend vom Jahresabschluss im HGB, welches im Gesamtkostenverfahren dargestellt wird. Resultierend aus dem Management-Reporting lassen sich die wesentlichen Gründe für die Veränderung des Ergebnisses im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 erläutern.

Die wesentlichen Einflussgrößen im Vergleich zum Vorjahr waren die signifikante Reduzierung der Bruttomarge um knapp 6 Prozentpunkte, außerdem signifikant höhere Vertriebskosten durch mehr Vertriebspersonal und höhere Ausgangsfrachten, wesentlich höhere F&E-Kosten durch eine niedrigere Aktivierungsquote und höhere Abwertungen des Vorratsvermögens.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme liegt bei EUR 55,52 Mio. und erhöht sich damit um EUR 12,95 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Grundstücke und Bauten zurückzuführen. Wesentlicher Bestandteil der Aktivseite sind die Vorräte mit EUR 23,06 Mio.; größter Einzelposten auf der Passivseite sind mit ca. 37,0% die Pensionsrückstellungen. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind auf Vorjahresniveau.

Das Eigenkapital beträgt EUR 3,86 Mio. bei einer Eigenkapitalquote von 6,9% (VJ 0,8%).

Die sonstigen Rückstellungen haben sich zum Vorjahr um EUR 0,35 Mio. erhöht. Die Erhöhung ist im Wesentlichen begründet durch sonstige ungewisse Verbindlichkeiten aus Absatzgeschäften sowie im Personalbereich.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten erhöhten sich um EUR 2,1 Mio. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 3,51 Mio. erhöht.

Finanzlage und Cashflow

Die Finanzierung des Konzerns wird im Geschäftsjahr über Factoring, eine Kreditlinie mit Banken sowie durch Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen des Mutterkonzerns gesichert. Durch eine Erhöhung der Kreditlinie bei einer Hausbank konnte zusätzlich ausreichend Liquidität der Kopp Gruppe abgesichert werden. Die nicht ausgeschöpfte Kreditline beträgt TEUR 774. Ein Bankdarlehen in Höhe von TEUR 4.550 hat eine Laufzeit bis zu 5 Jahren. Mit seinem Bestand an liquiden Mitteln sowie den unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen Forderungen aus noch nicht abgerufenen Geldern der Factoring-Finanzierung standen der Gruppe im Geschäftsjahr ausreichende Mittel zur Finanzierung des Tagesgeschäfts und der erforderlichen Investitionen zur Sicherstellung der operativen Tätigkeiten als auch von Neuentwicklungen zur Verfügung. Der Finanzmittelbestand lag zum Ende des Geschäftsjahres bei EUR 1,0 Mio. und damit EUR 0,2 Mio. unter dem Vorjahreswert.

Der operative Cashflow beträgt EUR -4,72 Mio. Der Hauptgrund ist im hohen Verlust des Geschäftsjahres zu sehen.

Zu Finanzlage und Cashflow in den Folgejahren verweisen wir auf den Prognosebericht.

Investitionen

Die Investitionen des Geschäftsjahres konzentrierten sich im Wesentlichen auf Ersatzinvestitionen im Sachanlagenbereich (EUR 1,8 Mio.) und selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände (EUR 0,3 Mio.)

Wesentliche Ereignisse aus den Konzerngesellschaften

• Heinrich Kopp GmbH

Der Umsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,8% erhöht. Der Hauptgrund für die Erhöhung der Umsatzerlöse ist die Gründung des neuen Geschäftsfeldes Energy und Home-Automation im Jahr 2021. Hier konnten im Jahr 2022 9,8 Millionen Umsatzerlöse erwirtschaftet werden und damit über 50% mehr im Vergleich zum Jahr 2021.

Im Jahr 2022 wurde Kopp durch eine signifikante Erhöhung der Fracht-, Energie- und Rohstoffkosten tangiert. In intensiven Diskussionen mit Kunden konnten die Erhöhung nur zum Teil an diese weitergereicht werden, was zu einer erheblichen Mehrbelastung der Bruttomargen und damit des Ergebnisses geführt hat.

Auch die Vertriebskosten sind im Vergleich zum Jahr 2021 im Jahr 2022 um rd. 6% gestiegen. Dieser Anstieg ist zum einen durch den Aufbau der Vertriebsmannschaft in den Segmenten Professional und Energy zu begründen und zum anderen in den erhöhten Kosten für Ausgangsfrachten.

Kopp hat auch im Jahr 2022 stark in F&E investiert. Um die Aufwendungen für diese Investitionen mit den daraus resultierenden Erträgen zu harmonisieren, wurden im Jahr 2022 die definierten F&E-Projekte aktiviert. Die Aktivierung von F&E-Kosten ist aufgrund der Änderung in der Ausübung des Aktivierungswahlrechts im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken (2022: TEUR 307, 2021: TEUR 1.078). Da das Niveau der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten aber mindestens konstant geblieben ist, sind die GuV-wirksamen Aufwendungen um mehr als EUR 1 Mio. stark angestiegen. Die Abschreibungen auf selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände betrugen im aktuellen Geschäftsjahr TEUR 420 (VJ TEUR 55).

Weiterhin konnten im Jahr 2022 89% der Anteile der Alfanar Holding BV durch die Heinrich Kopp GmbH übernommen werden. Die Alfanar Holding BV hat ihren Sitz in den Niederlanden und ist Eigentümerin der Liegenschaft in Kahl am Main, Sitz der Heinrich Kopp GmbH. Mit der Übernahme der 89%-Anteile wurde gleichzeitig auch das Gesellschafterdarlehen der Alfanar Holding BV von Alfanar Dubai LLC an die Heinrich Kopp GmbH übertragen. Zur Finanzierung des Übertragens des Gesellschafterdarlehn wurde von Alfanar Dubai LLC in gleicher Höhe ein Darlehen mit der Heinrich Kopp GmbH abgeschlossen.

Für das im Jahr 2022 abgeschlossene Gesellschafterdarlehen zwischen der Heinrich Kopp GmbH und der Alfanar Dubai LLC wurde danach und noch im Jahr 2022 zum einen der Übertrag des Gesellschafterdarlehens von der Alfanar Dubai LLC an die Alfanar GmbH beschlossen und zum anderen im Jahr 2022 für dieses Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 11,7 Mio. ein sog. Forderungsverzicht mit Besserungsschein vom Gesellschafter genehmigt. Dieser Forderungsverzicht mit Besserungsschein führt in Höhe von EUR 11,7 Mio. zu einer Erhöhung der Kapitalrücklage. Damit wurde das Eigenkapital erhöht und die hohen Verluste des Jahres 2022 mehr als ausgeglichen.

In der Folgezeit wird bis mindestens zum Eintritt der Besserung keine Liquidität für Zinsen und Rückzahlung des Gesellschafterdarlehns aus der Heinrich Kopp GmbH abfließen, was die Liquidität unterstützt und zu einer Verbesserung des Ergebnisses führen wird.

• Kopp Benelux B.V., Wijchen, Niederlande

Kopp Benelux B.V. agiert weiterhin als reine Vertriebsgesellschaft. Die Produktion von Teilen des Sortiments sowie die gesamte logistische Kette werden über die Heinrich Kopp GmbH abgebildet. Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um rd. 8% gestiegen. Es konnte ein Gewinn von EUR 0,12 Mio. erzielt werden.

• Kopp Austria GmbH, Wien, Österreich

Kopp Austria GmbH ist eine reine Vertriebsgesellschaft. Die Produktion von Teilen des Sortiments sowie die gesamte logistische Kette werden über die Heinrich Kopp GmbH abgewickelt. Der Umsatz ist auf Vorjahresniveau. Es konnte ein Gewinn von EUR 0,07 Mio. erzielt werden.

• Kopp Tunisia S.A.R.L., Messadine, Tunesien

Durch weitere Verlagerungen von Handelswaren auf Eigenfertigung sind die bestehenden räumlichen und logistischen Kapazitäten gut ausgelastet. Das tunesische Werk ist für den Kopp Konzern ein integraler Bestandteil qualitativ hochwertige Produkte zu einem wettbewerbsfähigen Preis-/Leistungsverhältnis im Markt anzubieten. Der Verlust der Gesellschaft ist durch die niedrigere Auslastung des Werkes als auch durch höhere Kosten für die Montage der Produkte entstanden. Die Ergebnissituation ist in Tunesien mit EUR -0,17 Mio. negativ.

• Kopp Automotive GmbH, Kahl am Main

Da das Kopp Kerngeschäft nicht im Automobilsektor liegt, wurde die Weiterentwicklung des Percedos nicht forciert. 2022 wurde kein Umsatz mehr erzielt. Der Verlust der Gesellschaft betrug EUR 0,001 Mio.

• Alfanar Holding B. V. Wijchen, Niederlande

Seit 01.01.2022 wurde die Alfanar Holding B. V. in die Kopp Gruppe integriert.

Die Alfanar Holding B. V. verwaltet das Gebäude der Heinrich Kopp GmbH.

Der Gewinn der Gesellschaft betrug EUR 0,2 Mio.

Verantwortung für Kunden, Belegschaft, Umwelt und Gesellschaft

Kopp ist immer bestrebt, die beste Lösung für die jeweiligen Kunden unter wirtschaftlichen Bedingungen zu erreichen. Dies wird auch im Zuge einer Kundenzufriedenheitsabfrage eruiert und bestätigt. Die Ergebnisse sind auch im Jahr 2022, wie in den vergangenen Jahren sehr gut bis gut.

Bei Kopp stehen die Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter im Fokus des Handelns. Auch im Jahr 2022 ist ein signifikanter Betrag in Mitarbeiterweiterbildung investiert worden. Nach der Corona Pandemie konnte das betriebliche Gesundheitsmanagement wieder mit einem Gesundheitstag und Rückenschule für einen Bereich aufgenommen werden.

Auch im Jahr 2022 fanden verschiedene Workshops und Events zur Verbesserung der Zusammenarbeit auf Basis der definierten Führungsleitlinien statt. Diese und weitere Maßnahmen führen auch dazu, dass das Unternehmen eine relativ lange Betriebszugehörigkeit von rd. 14 Jahren aufweisen kann. Des Weiteren haben wir im Jahr 2022 das im Jahr 2021 eingeführte strukturierte Mitarbeitergespräch weiter etabliert. Dieses soll dazu dienen die Erwartungshaltung zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft abzugleichen und das gemeinsame Verständnis der Zusammenarbeit zu verbessern.

Parallel hat Kopp auch im Jahr 2022 weitere Auszubildende eingestellt und unterstützt mit erheblichem Aufwand die Entwicklung dieser.

Seit dem Jahr 2017 werden in Kooperation mit der Hochschule Aschaffenburg sog. "Deutschlandstipendien" an talentierte und engagierte Studentinnen und Studenten vergeben. Auch unterstützt Kopp seit dem Jahr 2017 in Kooperation mit der Strahlemann Stiftung eine Gesamtschule in Hanau. Konkretes Ziel dieser Kooperation ist es, die Schule und entsprechend die Schülerinnen und Schüler mit einem Fachraum für Berufsorientierung auszustatten, so dass sie sich noch effektiver auf das Berufsleben vorbereiten können. Mit diesen und weiteren Maßnahmen unterstreicht Heinrich Kopp GmbH ihre gesellschaftliche Verantwortung junge Menschen an die Arbeitswelt heranzuführen und dies entsprechend finanziell zu unterstützen.

Das Unternehmen achtet ebenfalls darauf, unter den gegebenen infrastrukturellen Bedingungen ein Minimum an Ressourcen zu verbrauchen und nachhaltig zu wirtschaften. Ein Beispiel dazu ist die Inbetriebnahme einer Photovoltaik-Anlage, die auf den Dächern des Standortes in Kahl am Main installiert ist, und im Jahr 2022 in Betrieb genommen wurde.

Chancenbericht

Das Jahr 2022 war geprägt durch große Herausforderungen in der gesamten Lieferkette, Erhöhung der Rohstoff- und Energiepreise und langwierige Diskussionen mit Kunden, um die Auswirkungen auf unsere Produkte, die Lieferperformance und Kundenpreise zu erläutern.

Die Erkenntnisse aus dem Jahr 2022 wurden in die Planungen für die Folgejahre übernommen. So wurden z.B. Produkte mit sehr geringer Marge aus dem Produktportfolio entfernt, Preise von Produkten mit noch zu geringen Margen erhöht und das Energy-Produktportfolio mit Kopp-gelabelten Produkten weiter ausgebaut. Außerdem arbeiten wir weiter am Ausbau des Produktportfolios für den Professional-Bereich.

Grundsätzlich ist Kopp permanent dabei Prozessabläufe zu hinterfragen und zu optimieren. Wir sind kontinuierlich dabei z.B. Herstellungsprozesse zu optimieren, indem Werkzeugkonzepte verbessert werden. Zu nennen sind die Erhöhung der Cavitäten bei Spritzgusswerkzeugen und damit eine Senkung der Stückkosten, oder die Entwicklung von Kombi-Stanzwerkzeugen, die auf Basis einer Plattform die Herstellung von unterschiedlichen Stanzteilen ermöglichen und dadurch eine Reduzierung von Rüstzeiten und damit Stückkosten bewirkt.

Durch die Beschaffung und Vorfinanzierung der Produkte für den Bereich Energy über Alfanar, ist es Kopp möglich eine hohe Verfügbarkeit von Solarmodulen, Wechselrichtern und Batterien zu gewährleisten. Damit ist Kopp in der Lage auf die erwartbare Zunahme des Bedarfes an Produkten für die sog. Energiewende zu reagieren und ist auch sehr gut für das Umsatzwachstum in diesem Bereich vorbereitet.

Risikobericht

Alle wesentlichen Risiken des Unternehmens wurden i.R. durch das Risikomanagementsystem im Geschäftsjahr erfasst, analysiert, bewertet und verfolgt.

An der Erfassung der Risiken waren im Vorjahr alle Unternehmensbereiche beteiligt.

Mit der Ausweitung der Geschäftstätigkeiten auf andere Märkte, Kundensegmente und Produktfamilien (z.B. Photovoltaik) und weiteren operativen und finanztechnischen Maßnahmen sollte das Unternehmen auf weitere eventuell eintretende Ver- änderungen gut vorbereitet sein. Allgemein unterliegt das Unternehmen im Rahmen der operativen Tätigkeit Zins-, Preis- und Ausfallrisiken.

Wechselkursrisiken sind auch latent vorhanden, da Handelswaren in Asien in US-Dollar eingekauft werden. Dieses Risiko ist permanent unter Beobachtung und wird soweit wie möglich in der Preispolitik zum Kunden berücksichtigt.

Die operativen Ausfallrisiken werden mit einem aktiven Forderungsmanagement gesteuert, wobei die Bonität der Vertragspartner laufend überwacht wird. Darüber hinaus werden bis zur Beendigung des Factoring-Vertrags in 2024 - soweit möglich - Forderungen an Factoring-Gesellschaften verkauft und über Warenkreditversicherungen gedeckt.

Preisrisiken sind aufgrund der Kundenbeziehungen zu großen Baumarktketten latent vorhanden, da es bei zentral organisierten Einkaufsabteilungen zu Preisnachverhandlungen kommen kann. Es wird versucht dieses Risiko durch Preiserhöhungen in anderen Kunden- und Sortimentssegmenten mit einer geringeren Preissensibilität zu kompensieren.

Beschaffungsrisiken und damit auch Risiken die vereinbarte Lieferquote nicht zu erreichen wird mit unterschiedlichen Maßnahmen begegnet. Kopp identifiziert sog. Single-Source-Lieferanten und versucht die von diesen Lieferanten gekauften Produkte durch weitere Lieferanten, die diese Produkte herstellen können, abzusichern. Außerdem berechnet eine im Jahr 2021 eingeführte Planungs- und Beschaffungssoftware permanent auf Basis von Planungsszenarien und Vergangenheitsverläufen Algorithmen zur Definition optimaler Mindestbestände und Bestellrhythmen. Dies führt dazu, dass optimale Bestände auf Lager sind und die definierte Lieferquote auch eingehalten werden kann. Grundsätzlich werden auch hier permanent die Beschaffungsmärkte beobachtet und adäquate Gegenmaßnahmen definiert.

Zinsrisiken begegnet die Gesellschaft durch eine intensive Beobachtung des Finanzierungsmarktes und durch ein permanentes Abwägen, ob in der jeweiligen Lage ein Zins-Hedging Sinn macht. Sollten sich die Zinsen in eine für die Gesellschaft negative Richtung entwickeln, so kann es zu einer neuen Ausschreibung der Finanzierung kommen, die einer Erhöhung der absoluten Zinsen entgegenwirken kann.

Die kontinuierliche Einführung neuer Produkte unterliegt auch gewissen Marktrisiken. Es wird versucht durch intensive Gespräche mit Kunden bzw. Kundengruppen Marktrisiken zu minimieren.

Die Alfanar-Gruppe, vertreten durch die Alfanar Electric LLC, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, als unterstützender, verlässlicher, starker und strategischer Gesellschafter hat in 2022 sowie den Folgejahren mit Kapitalmaßnahmen und Darlehen die Liquidität der Kopp-Gruppe gestützt. Auch für 2025 sind weitere Kredite sowie Sicherheiten zugesagt, auf die die Kopp-Gruppe angewiesen ist. Wir verweisen auf den Prognosebericht.

Prognosebericht

In den Jahren 2023 und 2024 waren wir weiterhin vor große Herausforderungen gestellt, insbesondere aufgrund der Preisentwicklung mit Photovoltaikanlagen im Bereich Energy. Trotz bereits eingeleiteter Maßnahmen im Jahr 2022 und 2023 ist es noch nicht gelungen einen Turnaround zu verzeichnen. Aus diesem Grund wurden im Jahr 2024 Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, deren Umsetzung über 3 Jahre bis 2026 geplant sind. Die Einsparungen werden sich ab Ende 2024 schrittweise bemerkbar machen. Das intensivste Jahr in Bezug auf die Umsetzung wird 2025 sein und die Einsparungen werden ab dem Jahr 2026 wirken.

Im Jahr 2023 betrug der Umsatz unseres Konzerns EUR 69 Mio., was einem Rückgang von 5 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf den Preissturz bei Photovoltaik-Produkten zurückzuführen. Dieser Preissturz machte zusätzlich eine Abwertung unseres Lagerbestands um EUR 3,5 Mio. erforderlich. Daneben haben wir neue Bewertungsmaßstäbe für unser Vorratsvermögen eingeführt, welche zu einer weiteren Abwertung von EUR 2,7 Mio. führten.

Die nicht mehr werthaltigen selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände, aus Forschung und Entwicklung mussten abgewertet werden. Diese löste eine Abwertung i. H. v. EUR 2,7 Mio. aus. Insgesamt ist im Jahr 2023 ein Verlust in Höhe von EUR 15 Mio. entstanden.

Um unsere finanzielle Stabilität zu unterstützen und zu verbessern, hat die Gesellschafterin mittels Forderungsverzicht mit Besserungsschein auf ein weiteres Darlehen in Höhe von EUR 11,3 Mio. analog der oben beschriebenen Vorgehensweise unser Eigenkapital gestärkt. Mit dieser Maßnahme wird zum 31. Dezember 2023 ein positives Eigenkapital erreicht.

Mit den bereits genannten Restrukturierungsmaßnahmen zur Kostenreduzierung, der Verbesserung interner Prozesse und der Fokussierung auf unsere Kernkompetenzen konnte in 2024 begonnen werden. Die Mitarbeiter wurden umfassend über die Maßnahmen und das Konzept informiert, sodass alle über die Hintergründe und die Notwendigkeit unterrichtet sind. Erste Schritte zur Umsetzung der neuen Strategie wurden in 2024 erfolgreich eingeleitet.

Für die Restrukturierungsmaßnahmen wurden darüber hinaus in 2024 Rückstellungen in Höhe von EUR 2,4 Mio. gebildet, um zukünftige Verpflichtungen abzudecken. Trotz dieser Herausforderungen konnten wir den Umsatz in 2024 auf dem Niveau des Vorjahres halten, was ein positives Zeichen ist. Geplant wird aufgrund der Kostenstrukturen und der Restrukturierungskosten mit einem Verlust in Höhe von EUR 6,5 Mio., welcher in unseren Prognosen ersichtlich ist.

Auch bei unserer Finanzierung haben sich Änderungen ergeben: Das Factoring wurde ab dem 30. Juni 2024 beendet. Zur Erhaltung der Liquidität haben wir ein weiteres Darlehen der Alfanar-Gruppe, vertreten durch die Alfanar Electric LLC, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, über EUR 12,5 Mio. erhalten, von denen in 2024 bereits EUR 5 Mio. ausgezahlt wurden. Gemäß unserer Liquiditätsplanung kommen die übrigen EUR 7,5 Mio. in 2025 zur Auszahlung. Darüber hinaus hat die Alfanar Gruppe, vertreten durch die Alfanar Electric LLC, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, die Verlängerung der Besicherung des revolvierenden Kreditrahmens bei der Commerzbank zugesagt. Diese Abhängigkeit der Kopp-Gruppe stellt eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Unternehmensfortführung dar und damit ein bestandsgefährdendes Risiko.

Um unsere finanzielle Stabilität weiter zu verbessern, wurden weitere Darlehen in Höhe von EUR 6,2 Mio. von der Gesellschafterin im Wege des Forderungsverzichts mit Besserungsschein, analog der oben beschriebenen Vorgehensweise dem Eigenkapital zugeführt. Diese Vorgehensweise führt zur Stabilisierung der Bilanz und soll auch für 2024 ein positives Eigenkapital erhalten.

Für das Jahr 2025 wird wiederum ein Verlust in mittlerer einstelliger Millionenhöhe erwartet, allerdings deutlich niedriger als in 2024. Die erwartete Verbesserung des Jahresergebnisses resultiert hauptsächlich aus der Verbesserung des operativen Ergebnisses. Die letzten Auszahlungen der zurückgestellten Restrukturierungsaufwendungen sind für das erste und dritte Quartal 2025 geplant. Langfristig wird eine Reduktion der Lohnkosten durch Outsourcing von Logistik, Produktion und indirekten Prozessen sowie durch Prozessoptimierungen erwartet. Zur Umsetzung und Überwachung der Restrukturierungs- und kontinuierlichen Verbesserungsmaßnahmen wird ein externes Unternehmen zur Unterstützung herangezogen.

Geplante Investitionen betragen EUR 2,5 Mio.

Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sind auch Investitionen in die Digitalisierung geplant. Zudem wird die Erneuerung von Anlagevermögen angestrebt, um die Produktivität zu steigern.

Restrukturierung

Die Logistik wird an einen externen Dienstleister ausgelagert. Zudem wird ein Teil der Spritzkapazität nach Tunesien verlagert, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen und von dort ansässigen Lieferanten Rohstoffe zu beziehen. Des Weiteren findet Digitalisierung in der Verwaltung statt. Ergänzend dazu soll die Verkleinerung einiger Abteilungen und die Verlagerung indirekter Funktionen nach Tunesien schnellere und schlankere Prozesse ermöglichen. Damit bleibt die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erhalten.

Positive Aussichten für das Unternehmen

Der Turnaround ist für 2026 geplant. Regelmäßige Anpassungen der Restrukturierungsmaßnahmen sowie die Motivation der Mitarbeiter und des Managements tragen zu einer positiven Zukunftsperspektive bei.

Gesamtaussauge

In Summe ist das Geschäftsjahr 2022 wegen sehr starker Erhöhungen der Rohstoff- und Energiepreise, zeitlich versetzt weitergegebener Preiserhöhungen an Kunden und massiver Einschränkungen bzw. Unterbrechungen der Lieferketten weit unter den Erwartungen geblieben. Auch in 2023 und 2024 verzeichnet der Konzern noch hohe Verluste.

Im Laufe des Jahres 2024 wurden allerdings Pläne entwickelt und Maßnahmen eingeleitet, um langfristig zur Profitabilität zurückzukehren. Wir planen im Geschäftsjahr 2025 Abfindungen an unsere Mitarbeiter zu zahlen und in die Optimierung unserer Geschäftsprozesse sowie in effiziente Produktionsanlagen in Tunesien zu investieren. Die Kopp Gruppe ist im Rahmen der Finanzierung dieser Ausgaben darauf angewiesen, dass die Alfanar-Gruppe, vertreten durch die Alfanar Electric LLC, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, die zugesagten Kredite in Höhe von weiteren EUR 7,5 Mio. in 2025 zur Verfügung stellt sowie die Besicherung der revolvierenden Kreditlinie mit der Commerzbank verlängert. Diese Maßnahmen tragen zum Erhalt der Liquidität über den Planungshorizont von 12 Monaten sowie bis zum geplanten Breakeven in 2026 bei.

Der Lagebericht enthält Aussagen, die auf Schätzungen und Annahmen beruhen.

Kahl am Main, den 17. Dezember 2024

Die Geschäftsführer

Stephan Dörrschuck

Harold van Summeren