I.S.T. Innovative Sewer Technologies GmbH

Bochum

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht der Gesellschaft

I. Grundlagen der Gesellschaft

Die Grundlagen der I.S.T. GmbH sind die Entwicklung, die Produktion und der Vertrieb von Maschinen, Anlagen und Materialien der grabenlosen Kanalsanierung. Des Weiteren werden Dienstleistungen wie Schulungen, Vermietung von Maschinen und Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten angeboten. Die Gesellschaft agiert als internationaler Komplettanbieter und ist somit der Systempartner für die Rohr- und Kanalsanierung.

Die grabenlose Kanalsanierung ist die innovative Art und Weise, die Infrastruktur der Abwasser-Entsorgung für den Anwender, die Städte und Kommunen sowie Länder kostengünstig aufrecht zu erhalten, ohne ganze Straßenzüge aufzureißen und Kanäle auszugraben und wieder neu zu verlegen.

Die eigene Produktentwicklung in den Sparten der Roboter-Fräßtechnik, der Maschinentechnik, der UV-Technik, sowie in der Schlauchliner Sparte, führt zu High End-Produkten "Made in Germany". Gerade der weltweite Markt weiß solch ein hochwertiges Image zu schätzen.

Das Konzept vom reinen Handel hin zu Eigenproduktion und Exklusivität führt zu einer Erhöhung der Wertschöpfung und Nachhaltigkeit der einzigartigen Produkte. Vorrangig sind hier die, durch Patente geschützt, Kanalfräßroboter und UV-Aushärte-Anlagen zu erwähnen. Die richtungsweisende Spitzentechnologie mit modernster Elektronik, extrem robusten Komponenten sowie modularer, adaptiver Systemkomponenten führt beim Käufer zu einer extrem hohen Flexibilität und einer auf sein Unternehmen zugeschnittenen Konfigurierung der einzelnen Maschinen und Geräte. Hochspezialisierte eigene Konstrukteure arbeiten permanent an Weiterentwicklungen und der Perfektionierung der einzelnen High End Produkte.

So sind z.B. im Roboterbereich Geräte der 4 Generation erfolgreich weltweit in Kanälen unterwegs und die nächste Generation der Elektro-Cutter etabliert sich gerade am Markt.

Die in den letzten Jahren eingeführte Schlauchliner-Fertigung stellt mit modernster Maschinentechnik reproduzierbar, exzellent hohe Qualität im Schlauchliner-Bereich sicher.

Als 4. Geschäftsbereich ist mit der revolutionären Spray-Technik die erste wirtschaftliche Beschichtungstechnik von Rohren mit kleinen Durchmessern speziell für die Inhouse-Sanierung gelungen.

Serviceleistungen wie ein extrem großer Geräte-Mietpark, praxisnahe zertifizierte Schulungen und ein kundenorientierter Reparaturservice runden den breit aufgestellten After-Sales-Service kompetent und zuverlässig ab.

Der Vertrieb der eigenen Fertigungen, Konfektionierungen und Handelsprodukte erstreckt sich auf weltweite Aktivitäten. Unterstützt wird dies weltweit durch 4 Tochtergesellschaften, sowie rund 32 Partner-Unternehmen rund um den Globus verteilt.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Im Jahr 2020 war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 5,0 % niedriger bzw. höher als im Vorjahr. Somit ist die deutsche Wirtschaft nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten. Zu beobachten war dies zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Allerdings fiel der konjunkturelle Einbruch im Jahr 2020 den vorläufigen Berechnungen zufolge im Jahr 2020 insgesamt weniger stark aus als 2009. Damals war der Einbruch mit -5,7% bemessen.

Die Corona-Krise traf die Industrie- und die Dienstleistungsbereiche hart. Im produzierenden Gewerbe, welches gut ¼ der Gesamtwirtschaft ausmacht, verringerte sich die preisbereinigte Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr um 9,7%. Im verarbeitenden Gewerbe belief sich dieser Wert sogar auf 10,4%. Unter anderem durch die zeitweise und immer noch anhaltend gestörten Lieferketten war die Industrie vor allen in der ersten Jahreshälfte von den Folgen der Corona-Pandemie arg betroffen.

Die Bruttoanlageinvestitionen haben erstmals seit 2008/2009 eine rückläufigen Trend verzeichnet. Seitdem zeigten sie preisbedingt mit -3,5% den deutlichsten Rückgang. In Ausrüstungen - das sind vor allem Investitionen in Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurden im Jahr 2020 dagegen preisbereinigt 12,5 % weniger investiert als im Vorjahr. Die Investitionen in sonstige Anlagen - darunter fallen vor allem Investitionen in Forschung und Entwicklung - fielen ersten Schätzungen zufolge preisbereinigt um 1,1 %.

Auch auf den Außenhandel wirkte sich die Corona-Pandemie massiv aus. Im- und Exporte von Waren und Dienstleistungen gingen erstmalig seit 2009 im Jahr 2020 drastisch zurück. Hierbei war der Export mit preisbereinigten 9,9% zu verzeichnen.

Der stetige Aufwärtstrend des Arbeitsmarktes bzw. der Erwerbstätigkeit ist seit 14 Jahren 2020 erstmals beendet. Mit ca. 477T erwerbstätigen Personen (-1,1%) weniger als im Jahr 2019 wurde gerade im Bereich der geringfügig Beschäftigten, sowie der Selbständigen das Angebot auf dem Arbeitsmarkt höher. Gerade die erweiterten Regelungen zur Kurzarbeit werden noch höhere Zahlen verhindert haben.

Auch die staatlichen Haushalte schließen nach vorläufigen Berechnungen mit Defiziten in dreistelligen Milliarden Beträgen ab. Somit war dies das erste Defizit seit 2011 und das zweithöchste seit der deutschen Wiedervereinigung. Der Bund hatte mit 98,3 Milliarden Euro den größten Anteil am Finanzierungsdefizit, gefolgt von den Ländern mit 26,1 Milliarden Euro, den Sozialversicherungen mit 31,8 Milliarden Euro und den Gemeinden mit 2,0 Milliarden Euro. Gemessen am nominalen BIP errechnet sich für den Staat im Jahr 2020 eine Defizitquote von 4,8 %. Der europäische Referenzwert des Stabilitäts- und Wachstumspakts von 3 % und die Zielgröße für die nationale Schuldenbremse wurden demnach deutlich verfehlt. Allerdings wurde die Anwendung beider Zielgrößen aufgrund der Corona-Pandemie für die Jahre 2020 und 2021 ausgesetzt.

Im Rückblick hat die konjunkturelle Erholung im Schlussquartal 2020 durch eine zweite Pandemiewelle und den daraufhin vorgenommenen Maßnahmen zur Eindämmung deutlich an Schwung verloren. Dennoch wird für das Gesamtjahr 2021 ein Aufschwung erwartet, auch wenn die dritte Welle der Pandemie für ein schwaches erstes Quartal 2021 gesorgt hat (-1,7 % laut Schnellmeldung des Statistischen Bundesamts).

Die Weltkonjunktur bleibt auf Erholungskurs, auch wenn sie nach wie vor im Schatten der Pandemie steht. Die globale Industrieproduktion ging im Februar leicht um 0,3 % zurück, nachdem allerdings in den neun Monaten zuvor Zuwächse zu verzeichnen gewesen waren. Der weltweite industrielle Ausstoß übertraf sein Vorkrisenniveau damit weiterhin merklich. Der Welthandel indes legte im Februar weiter leicht zu (+0,3 %) und lag ebenfalls spürbar über seinem Vorkrisenniveau. Die Stimmungsindikatoren deuten auf eine weitere Erholung der Weltwirtschaft hin. Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex von J. P. Morgan/IHS Markit verbesserte sich im April erneut und notierte mit 56,3 Punkte (März: 54,8 Punkte) klar oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

2. Geschäftsverlauf

Im abgelaufenen Jahr 2020 hat die I.S.T. GmbH die Vorjahres-Umsatzzahlen, entsprechend dem oben genannten gesamtwirtschaftlichen Trend, ebenfalls nicht erreichen können. Allerdings sind die Gesamtumsatzahlen des Vorjahres nur um ca. 4,5 % nicht erreicht worden (im Gegensatz zu der Gesamtwirtschaftlichen Abweichung mit gemittelten 10%).

Hier ist der Inlandsumsatz (ca. 34% vom Gesamtumsatz in 2020) mit einem Zuwachs von 14% zum Vorjahr hervorzuheben. Sowohl im Außenhandel mit Firmen, die einen Sitz in der EU innehaben (ca. 20% vom Gesamtumsatz in 2020) ist ein Rückgang von 4%, als auch der Umsatz mit Unternehmen, deren Firmensitz sich in Drittländern befindet (ca. 46% vom Gesamtumsatz in 2020) ist ein Rückgang von 17% zu verzeichnen.

Im Jahr 2020 ist der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr annähernd (-4% Rückgang) gleich geblieben. Gründe hierfür liegen nach wie vor in der Umstrukturierung des Vertriebsnetzes. Der Zuwachs des Inlandsumsatzes hat unmittelbar mit der Erweiterung des innerdeutschen Vertriebsnetzes und der Aufstockung im Vertrieb zu tun.

Im Geschäftsjahr 2020 sind die Entwicklungen der Produkte PC 200 E und die Entwicklung der UV Hausanschluss Lichterkette so weit vorangeschritten, dass sie für erste Auftragseingänge im abgelaufenen Wirtschaftsjahr sorgen konnten.

Die 50% Tochter I.S.T. North America ist im Jahr 2020 als Exklusiv-Händler in das Vertriebsnetz integriert worden.

Herr Dipl.-Ing. Wilfried Oberkönig ist Anfang 2020 zum 2. Geschäftsführer benannt worden. Zum Ende des Wirtschaftsjahres hat Herr Tim Nieding auf eigenen Wunsch die Geschäftsleitung und die I.S.T. GmbH verlassen. Seine Position in der Geschäftsleitung ist nicht neu besetzt worden.

Die Geschäftsleitung hat sich im Laufe des Frühjahres 2020 aufgrund der pandemischen, sich immer weiter zuspitzenden, Lage dazu entschieden, weite Teile der Verwaltung ins Home Office zu schicken. Jeweils ein Mitarbeiter pro Abteilung, sowie die Auszubildenden waren zur Aufrechthaltung des laufenden Betriebes weiterhin im Bürogebäude der Rombacher Hütte tätig. Wegen des hohen Standards der Digitalisierung der Verwaltungsprozesse und der IT-Infrastruktur waren hier keine Einschränkungen des Geschäftsbetriebes zu verzeichnen.

Auch der Vertrieb konnte weitestgehend digital aufrecht erhalten bleiben. Kundenbesuche und Vorführungen fanden z.T. digital statt. Einzig die Produkteinweisungen und Schulungen mussten größtenteils komplett eingestellt werden.

Anders gehandhabt wurde der Betrieb in der Produktion und der Logistik. Es wurde ein 2 Schichtbetrieb eingeführt. Mit getrennten und verkürzten Arbeitszeiten konnten sich die Mitarbeiter gut an die entsprechenden Regeln der Bundes- und Landesregierung halten. Hinsichtlich dieser verkürzten Arbeitszeiten und der unternehmerischen Sorgfaltspflicht sind für die Monate April 2020 und Mai 2020 Kurzarbeit angemeldet worden. In den Folgemonaten war abzusehen, dass die Auftragslage weitestgehend stabil bleiben wird, woraufhin die Kurzarbeit nicht verlängert worden ist.

3. Lage

a) Vermögenslage

Mit einer Bilanzsumme in Höhe von TEUR 11.466 (Vorjahr TEUR 10.653) ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 4,8%, die sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,9% Punkte verringert hat.

Die Summe der selbst geschaffenen WG hat sich aufgrund der Abschreibung einiger Entwicklungsprojekte verringert.

Die Erhöhung der Anlageposition der Betriebs- u. Geschäftsausstattung hängt direkt mit der Erweiterung des Mietparks zusammen.

Der erhöhte Warenbestand ist weiterhin der permanenten Lieferfähigkeit, gerade im Hinblick auf Lieferengpässe geschuldet.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich verringert. Ebenso haben sich die Forderung aus Lieferungen und sonstigen Leistungen gegen verbundene Unternehmen verringert. Dies steht in direktem Zusammenhang mit der Umgliederung eines Teils der Forderungen aus Lu.L der I.S.T. Canada in das Anlagevermögen. Dem Tochterunternehmen wurde ein langfristiges Darlehen gewährt.

Das auf der Passivseite ausgewiesene Gesellschafterdarlehn hat die oben aufgeführten Erhöhungen finanziert.

b) Finanzlage

Bedingt durch die Gesellschafterdarlehen ist die Finanzlage der I.S.T. GmbH weiterhin stabil. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten machen 35,5% der Bilanzsumme aus. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen 4,5% der Bilanzsumme.

Die liquiden Mittel beliefen sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 360. Die I.S.T. GmbH war jederzeit in der Lage alle finanziellen Verpflichtungen in vollem Umfang zu erfüllen.

c) Ertragslage

Mit dem negativen Ergebnis vor Steuern in Höhe von TEUR -985 (Vj. Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 376) sind die Planzahlen nicht erreicht worden.

Die Wertschöpfung (Gesamtleistung plus sonstige betriebliche Erträge abzüglich Materialaufwendungen) des Unternehmens betrug im Geschäftsjahr 2020 TEUR 6.460 und lag damit um TEUR 615 unter dem Vorjahr.

Der Materialaufwand mit TEUR 6.504 stieg gegenüber dem Vorjahr mit TEUR 6.096 und macht sich in der deutlich höheren Bestandsveränderungen bemerkbar.

Die Löhne und Gehälter betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr TEUR 3.546 und lagen damit um TEUR 657 (22%) über dem Vorjahr. Für soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung, sowie für Unterstützungen belief sich der Aufwand im Berichtsjahr 2020 TEUR 623. In 2019 fielen für entsprechende Aufwendungen TEUR 528 an, was einer Erhöhungsrate von 17,9% entspricht.

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen in Höhe von TEUR 473 erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 10%.

Mit einem Wert in Höhe von TEUR 2.701 (Vorjahr TEUR 2.932) verringerten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 6,5% um TEUR -186.

Die Umsatzrentabilität ergab -7,7%. Im Vorjahr betrug dieser Wert 3%.

4. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die I.S.T. GmbH betreibt ein reines B2B Geschäft. Der Kundenstamm der I.S.T. GmbH ist mit einer Verteilung von 14% Drittlandkunden, 21% EU-Kunden und 65% inländischen Kunden vertreten. Es handelt sich in erster Linie um Händler und mittelständische Gesellschaften, aber auch gerade im Inland, um Sanierungsanwender. Die Zahlungsziele sind in der Regel mit 30 Tagen festgelegt und werden eingehalten. Forderungsausfällen wird durch ein stringentes Forderungsmanagement und der Hinzunahme einer Warenkreditversicherung vorgegriffen. Die Kundenzufriedenheit wird bei intensiver Betreuung sowohl durch das deutsche Fachpersonal, als auch durch Servicedienstleister vor Ort als hoch angesehen. Vereinbarte Qualitäten und Lieferzeiten werden eingehalten.

Der Kreditorenstamm wird zum größten Teil (89%) von Lieferanten mit hohen Qualitätsprodukten in Deutschland abgedeckt. Daraus resultierend existieren Kursschwankungen und deren Kosten so gut wie gar nicht. Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten und Dienstleistern werden in den vereinbarten Zahlungszielen gezahlt.

Die Mitarbeiteranzahl der I.S.T. GmbH zum 31.12.2020 betrug 77. Die Frauenquote lag bei 25%, die Ausbildungsquote bei 3% und die Quote der Beschäftigten mit Handikap bei ebenfalls 3%. Die Arbeitnehmerfluktuation ergab 10%. Die Betriebszugehörigkeit lag im Durchschnitt bei 6 Jahren. Fortbildungsmaßnahmen und kostenlose Sozialleistungen halten die Mitarbeiterzufriedenheit und die Fachqualifikation hoch. Flache Hierarchien und klar definierte Arbeitsprozesse erleichtern die Kommunikation und produktives Arbeiten.

Die Investitionen in Entwicklung, Technologie und Innovation sind mit 12% der Bilanzsumme und deren Wertschöpfung in den Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung zu finden. Die Amortisation erfolgt in der Regel nach durchschnittlich 2 Jahren.

Bedingt durch intensives soziales und finanzielles Engagement bei dem Basketballverein VfL SparkassenStars Bochum 1848 e.V. in Bochum zeigt sich die gesellschaftliche Verantwortung der I.S.T. GmbH.

5. Forschung und Entwicklung

Die Gesellschaft betreibt Forschung und Entwicklung im Bereich der Roboter-Fräßtechnik, der Maschinentechnik, der UV-Technik, sowie in der Schlauchliner Sparte. Im Geschäftsjahr wurden für Forschungs- und Entwicklungszwecke Kosten in Höhe von rund T€ 180 aufgewendet. Davon entfielen rund T€ 126 auf die Entwicklung. Die Entwicklungskosten werden aktiviert und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

III. Prognosebericht

Die gesundheitspolitischen Maßnahmen und Auswirkungen der Pandemie gehen weiterhin mit starken wirtschaftlichen Auswirkungen weltweit einher. Dabei ist die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung vor allem aufgrund der schwierigen Datenlage und der außergewöhnlichen Situation derzeit sehr hoch.

Die potenziellen Wachstumsmärkte China, Amerika und Australien sind, bedingt durch die Pandemie Covid-19, extrem verhalten und das derzeitige Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs ist von der I.S.T. GmbH weiterhin nicht abzuschätzen. Die nach Anlaufen der jeweiligen Wirtschafts-Märkte eintretenden Nachholeffekte lassen sich zeitlich in keiner Weise prognostizieren. Die I.S.T. GmbH legt daher zwei Szenarien für die wirtschaftliche Entwicklung im Folgejahr 2021 vor, die auf unterschiedlichen Annahmen über Ausmaß und Dauer der Beeinträchtigungen durch das Virus sowie über die darauffolgende Erholung basieren.

Die Auftragslage gegen Ende des Geschäftsjahres 2020 war gut, so dass viele Aufträge noch in der ersten Jahreshälfte 2021 abgewickelt werden können.

Für den Bereich Roboter/ Fahrzeugausbau PC wurden zum Zeitpunkt der Berichterstattung 1 Fahrzeugausbau sowie 5 Roboter innerhalb von Deutschland und der EU ausgeliefert. Auch Aufträge in Drittländer werden, dank ausreichender RHB-Bevorratung geliefert und fakturiert.

Im Hardware/UV Bereich existieren Aufträge in die EU im 7 stelligen Umsatzbereich deren Abwicklung und Fakturierung in der ersten Jahreshälfte generiert wurden. Für den deutschen und nicht europäischen Markt sind in diesem Bereich die Prognosen allerdings verhalten und Aufträge nur im unteren 6 stelligen Betragsbereich vorhanden.

Am Verbrauchsmaterial-Markt sind Rahmenverträge nach Übersee und in den EU-Raum im abgelaufenen Jahr gezeichnet, die auch in der ersten Jahreshälfte produziert und ausgeliefert wurden. Die Umsatzerwartung in diesem Bereich wird sich im mittleren 6 stelligen Bereich befinden.

Das gesamte Auftragsvolumen für alle 3 Bereiche im Jahr 2021 wird sich, gemessen an der ersten Jahreshälfte 2021 um ca. 8% zum Vorjahr steigern.

Die Pandemie hat sehr geringe Auswirkungen auf die Gesamt-Auftragslage. Es wird zu Verschiebungen innerhalb der Märkte Drittland, Europa und Deutschland kommen, die allerdings auf die Gesamtzahlen keinen Einfluss haben. Die Rohstoff Zulieferung wird, da zu 78% im Inland bezogen, keine Einbrüche erfahren.

Der Bereich der Eigenproduktion der Verbrauchsmaterialien wird noch weiter ausgebaut, so dass in Verbindung mit einer stabilen bzw. anwachsenden Auftragslage der produzierten Roboter- und UV -Anlagen von einem gleichbleibenden Rohertrag ausgegangen werden kann.

Bedingt durch die weiterhin eingeschränkte Reisetätigkeit werden die Kosten wesentlich reduziert. Auch durch Konzentration und Neuaufstellung des produzierenden Geschäftszweiges werden Personalkosten im mittleren 6 stelligen Bereich eingespart.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung lagen die Umsatz-Zahlen der Gewinn- und Verlustrechnung innerhalb der Planung für das Jahr 2021.

Auch die Prognosen der anderen, am Markt etablierten Töchter lassen vermuten, dass die Planungen für das Jahr 2021 zum größten Teil erreicht werden, bzw. über den Erwartungen abgeschlossen werden können.

Die Geschäfte laufen nach wie vor, wenn auch zum Teil verhalten, weiter.

Bis zum Berichtzeitpunkt musste keines der Unternehmen den Geschäftsbetrieb komplett einstellen, jedoch ist gerade die Tochter in Canada, anders als die Tochter in Skandinavien, extrem von der Pandemie betroffen.

Die Geschäftsleitung erwartet ein gutes positives Ergebnis, welches weit oberhalb des Jahresergebnisses des Berichtsjahres liegt.

IV. Chancen- und Risikobewertung

1. Risikobericht

Politische, wirtschaftliche und soziale Instabilitäten in unseren Zielmärkten können, ebenso wie der verstärkte Einsatz politisch motivierter Handelshemmnisse, grundsätzlich unseren Exportabsatz negativ beeinflussen. Zusätzlich dazu hat das Corona-Virus die Welt vor große und bisher nicht gekannte Herausforderungen gestellt und wird dies auch weiterhin tun. Gesundheitspolitische Maßnahmen haben zu teilweise kompletten Stillständen der Wirtschaftsmärkte geführt, deren Folgen nicht zu ermessen sind. Auch die Risiken der I.S.T. GmbH sind nicht zu benennen, da immer noch schwer absehbar ist, wann sich die Zielmärkte normalisieren, bzw. wann ein Aufholeffekt eintritt.

Währungsrisiken unseres exportgetriebenen Geschäftes werden durch den schrittweisen Aufbau der lokalen Tochtergesellschaften in unseren wichtigsten Absatzmärkten Rechnung getragen.

Beschaffungsseitig liegen die wesentlichen Risiken in der Unterbrechung der Lieferketten und Knappheit der Rohstoffe für die Produktion (z.B. Platinen für Steuerungen der Roboter und UV-Anlagen, sowie Kunstharze und Textilmaterialien). Ebenso liegen Risiken in der Preis- und Lieferzeitentwicklung bei Systemkomponenten, da durch marktwirtschaftliche Bedingungen der Preis durch das Angebot beeinflusst werden kann.

Über unsere Tochtergesellschaften besteht grundsätzlich die Möglichkeit zur Internationalisierung des Einkaufs. Die Preisentwicklung und die Verfügbarkeit unserer wesentlichen Vorprodukte werden monatlich analysiert und entsprechend angepasst.

Auslastungsschwankungen, die sich aufgrund eines möglicherweise nicht kontinuierlichen Auftragseinganges ergeben, können zumindest teilweise durch bestehende Zeitkonten in der Fertigung, dem Einsatz von Mitarbeitern aus Arbeitnehmerüberlassung und befristeten Arbeitsverträgen ausgeglichen werden. Auch besteht die Möglichkeit der Beantragung von Kurzarbeit, so dass das Risiko gemindert wird.

In technischen Bereichen kann es zu Engpässen bei geeignetem Fachpersonal kommen. Eine bedarfsgerechte Personalpolitik, die vor allen Dingen qualifiziertes Fachpersonal rekrutiert, beugt einem Fachkräftemangel vor. In diesem Zusammenhang ist gerade auch die Ausbildung ein wichtiger Punkt.

Bedingt durch eine restriktive verkaufspolitische Fakturierungsstrategie werden gerade größere Projekte mit Vorfinanzierungen gedeckt. Ein neu ausgerichtetes Forderungsmanagement trägt zu nicht vorhandenen Finanzierungsengpässen bei. Die ausschließlich in Euro ausgestellte Fakturierung minimiert das Risiko der Währungsschwankungen.

Kredit- und Bonitätsrisiken von Seiten der Debitoren werden durch Warenkreditversicherungen abgedeckt.

Abgesehen davon sind keine anderen Risiken zu erwarten, die über das allgemein wirtschaftliche unternehmerische Risiko hinausgehen.

2. Chancenbericht

Die Rohr- und Kanalsanierungsbranche befindet sich, eventuell mit einer zeitlichen Delle durch die Pandemie, stark im Wachstum. Die Absatzmärkte USA, Australien und China, denen ein enorm großes Wachstumspotential vorhergesagt wird, werden aller Wahrscheinlichkeit nach zeitversetzt die Aufholchancen nutzen und realisieren können. Gleichzeitig werden aber auch neue Absatzmärkte weltweit aufgetan, die vor der Pandemie nicht auf der Agenda standen.

Ebenso verhält es sich mit den Bezugsmärkten. Unterbrochene Lieferketten, oder Produktions-Engpässe werden von neuen Lieferanten bedient, deren Angebot vor der Pandemie nicht offensichtlich war.

Die Zeit des "Lockdowns" in NRW hat gezeigt, dass die I.S.T. GmbH in Sachen Verwaltung und Digitalisierung gut aufgestellt ist und die Chancen nutzen kann, Beschäftigte ins Homeoffice zu schicken, ohne Prozesse unterbrechen zu müssen.

Die Beschäftigung international agierenden Personals bestätigen die Chancen, sich weltweit zu positionieren und unabhängig von globalen Gesundheitsregeln handeln zu können.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung ist klar, dass der bisherige Hauptgesellschafter seine Anteile an dem Unternehmen verkaufen wird. Dieser Prozess ist zum Zeitpunkt der Berichterstattung bereits angestoßen und wird voraussichtlich im ersten Quartal 2022 abgeschlossen sein. Dadurch erwartet die Geschäftsführung der I.S.T. GmbH durch Synergieeffekte und alternative Investitionspläne hervorragende Aussichten für das Unternehmen.

3. Gesamtaussage

Die I.S.T. GmbH stemmt sich weiterhin aktiv gegen die Krise. Sie hat sehr schnell ihre internen Prozesse und Vertriebs-Aktivitäten den erschwerten Rahmenbedingungen noch weiter angepasst. Risiken der Pandemie sind erkannt worden und soweit möglich, wird gegengesteuert. Da auch das Wettbewerbsumfeld genau diese Herausforderungen meistern muss, sieht die Gesellschaft die künftigen Risiken der Entwicklung eher in steigenden Rohstoffpreisen und der Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter.

Die finanzielle Stabilität hängt von der weiteren Entwicklung der Vertriebs-Aktivitäten und Auftragslage ab. Bestehende Möglichkeiten der finanziellen Hilfen durch Bund und Länder werden ausgeschöpft.

Im Bereich der Entwicklung von neuen Produkten bzw. Weiterentwicklungen sieht sich die I.S.T. GmbH für die Bewältigung der künftigen Risiken gut gerüstet.

Die Geschäftsleitung sieht eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Unternehmens. Hier seien insbesondere die Stabilisierung des UV-Bereiches, das erfolgreiche Comeback und die finalisierte Umstrukturierung des Verbrauchsmaterialbereiches, sowie Innovationen in der Robotik genannt. Unter teilweise erschwerten Bedingungen in den letzten Jahren und immer wieder unerwarteten Rückschlägen ist es gelungen, alle 3 Geschäftsbereiche des Unternehmens zu etablieren.

Sicherlich werden die nächsten Monate noch von schwankenden Auswirkungen durch die Pandemie geprägt sein, insgesamt ist die Geschäftsführung aber mit der Entwicklung und den Perspektiven der Unternehmensgruppe sehr zufrieden.

Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar.

Bochum, 08.11.2021

Bilanz

Aktiva

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Anlagevermögen	3.674.394,42	3.049.034,78
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	1.414.244,43	1.598.991,56
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.349.109,43	1.556.511,56
2. sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	65.135,00	42.480,00
II. Sachanlagen	780.841,50	584.827,50
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	63.537,00	53.858,00
2. technische Anlagen und Maschinen	6.504,00	2.180,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	710.800,50	528.789,50
III. Finanzanlagen	1.479.308,49	865.215,72
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	539.215,72	539.215,72
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	614.092,77	0,00
3. Beteiligungen	325.000,00	325.000,00
4. sonstige Finanzanlagen	1.000,00	1.000,00
B. Umlaufvermögen	7.740.705,85	7.558.765,45
I. Vorräte	3.819.051,42	3.196.011,85
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3.561.414,29	4.274.327,30
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	531.853,36	1.334.690,87
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.402.757,19	887.326,23
3. sonstige Vermögensgegenstände	1.626.803,74	2.052.310,20
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	360.240,14	88.426,30
C. Rechnungsabgrenzungsposten	51.476,03	45.581,86
Bilanzsumme, Summe Aktiva	11.466.576,30	10.653.382,09
Passiva
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Eigenkapital	547.078,14	1.552.291,73
I. gezeichnetes Kapital	911.293,00	911.293,00
II. Kapitalrücklage	1.000.000,00	1.000.000,00
III. Verlustvortrag	379.001,27	735.131,07
IV. Jahresfehlbetrag	985.213,59	-376.129,80
B. Rückstellungen	504.595,26	467.220,56
C. Verbindlichkeiten	10.414.902,90	8.633.869,80
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	4.066.874,34	4.178.656,72
2. sonstige Verbindlichkeiten	6.348.028,56	4.455.213,08
Bilanzsumme, Summe Passiva	11.466.576,30	10.653.382,09

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
1. Rohergebnis	6.788.485,98	7.293.211,89
2. Personalaufwand	4.169.242,18	3.416.732,00
a) Löhne und Gehälter	3.546.101,37	2.888.306,12
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	623.140,81	528.425,88
davon für Altersversorgung	75.564,48	75.949,56
3. Abschreibungen	473.585,58	430.577,64
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	473.585,58	430.577,64
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	2.901.217,80	2.932.331,11
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung	11.988,40	3.196,44
5. Erträge aus Beteiligungen	0,00	100.000,00
davon aus verbundenen Unternehmen	0,00	100.000,00
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	62.097,38	27.014,24
davon aus verbundenen Unternehmen	15.168,52	0,00
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	272.108,68	258.463,88
8. Steuern vom Einkommen und Ertrag	0,00	5,10
9. Ergebnis nach Steuern	-965.570,88	382.116,40
10. sonstige Steuern	19.642,71	5.986,60
11. Jahresfehlbetrag	985.213,59	-376.129,80

Anhang

Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht

Firmenname laut Registergericht: I.S.T. Innovative Sewer Technologies GmbH

Firmensitz laut Registergericht: Bochum

Registereintrag: Handelsregister

Registergericht: Bochum

Register-Nr.: 6099

Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der vorliegende Jahresabschluss ist unter Beachtung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungs- und Bewertungsgrundätzen, nach den für mittelgroße Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden mit den Entwicklungskosten angesetzt.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

In die Herstellungskosten wurden neben den unmittelbar zurechenbaren Kosten auch notwendige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Die Finanzanlagen wurden wie folgt angesetzt und bewertet:

- Beteiligungen zu Anschaffungskosten

- Anteile an verbundenen Unternehmen zu Anschaffungskosten

- Ausleihungen zum Nennwert

- sonstige Wertpapiere zu Anschaffungskosten

Soweit erforderlich, wurde der am Bilanzstichtag vorliegende niedrigere Wert angesetzt.

Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet.

Die liquiden Mittel wurden zu Nominalwerten angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Für ungewisse Verbindlichkeiten aus Pensionsverpflichtungen wurden Rückstellungen gebildet. Die Rückstellungsbildung wurde gem. § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags bewertet.

Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Gegenüber dem Vorjahr abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Beim Jahresabschluss konnten die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Wesentlichen übernommen werden.

Ein grundlegender Wechsel von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gegenüber dem Vorjahr fand nicht statt.

Angaben zur Bilanz

Anlagespiegel für die einzelnen Posten des Anlagevermögens

Die Geschäftsjahresabschreibung je Posten der Bilanz ist aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden aktiviert.

Der Gesamtbetrag der Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen im Geschäftsjahr EUR 180.659,60.

Davon entfallen EUR 125.659,60 auf die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Art der Forderung zum 31.12.2020		davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag TEUR	kleiner 1 Jahr TEUR	größer 1 Jahr TEUR
aus Lieferungen und Leistungen	1.402,5	1.402,5	0,0
gegenüber verbundenen Unternehmen	531,9	516,7	15,2
gegenüber beteiligten Unternehmen	1.402,8	984,7	418,1
sonstige Vermögensgegenstände	224,3	144,7	79,6
Summe	3.561,5	3.048,6	512,9

Ausschüttungssperre

Der Gesamtbetrag, der gem. § 268 Abs. 8 HGB der Ausschüttungssperre unterliegt, gliedert sich wie folgt:

Gesamtbetrag gemäß Ausschüttungssperre	EUR
Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens	1.349.109,43
Aktivierung latenter Steuern	0,00
Ausschüttungssperre aus Pensionszusage	98.761,00
Gesamtbetrag	1.447.870,43

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von EUR 367.930,44 setzen sich wie folgt zusammen:

	EUR
Personalkosten	159.598,74
Gewährleistung	116.600,00
Prozesskosten	50.000,00
Abschlusskosten	28.500,00
übrige	13.231,70
	367.930,44

Die sonstigen Rückstellungen sind ausschließlich kurzfristig.

Pensionsrückstellungen

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen und der Ausweis der Erträge / Verluste aus der Abzinsung erfolgte nach den Vorschriften des § 253 (1) bis (6) HGB. Als versicherungsmathematische Berechnungsmethode wurde die "projected unit credit method" angewandt. Der Rechnungszins beruht auf den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Abzinsungssätzen. Die biometrischen Wahrscheinlichkeiten stammen aus den "Richttafeln 2018 G"® von Prof. Dr. Klaus Heubeck.

Für die Berechnungen wurden folgende Annahmen getroffen:

Rechnungszins (10-Jahresdurchschnitt)	2,30	%
Gehalts- bzw. Anwartschaftstrend	1,00	%
Rententrend	2,00	%
zugrunde gelegte Sterbetafel	Richttafeln 2018 G

Verrechnung von Vermögensgegenständen und Schulden

Für die Saldierung von Schulden aus Altersvorsorgeverpflichtungen mit verrechnungsfähigen Vermögenswerten wurden folgende Werte ermittelt:

Verrechnung von Vermögensgegenständen und Schulden	EUR
Erfüllungsbetrag der Schulden	559.949,00
Zeitwert der verrechneten Vermögenswerte	-423.284,18
verrechnete Aufwendungen	75.951,00
(darin enthaltene Zinskosten)	(13.116,00)
verrechnete Erträge	-38.527,81

Der Zeitwert der verrechneten Vermögenswerte nach § 255 Abs. 4 Satz 4 HGB entspricht dem Deckungskapital des Versicherungsvertrags.

Angabe zu Restlaufzeitvermerken

Bezeichnung	Gesamt EUR	bis ein Jahr EUR	> 1 Jahr < 5 Jahre EUR	> 5 Jahre EUR
Kreditinstitute	4.066.874,34	3.785.328,50	281.545,84	0,00
erhaltene Anzahlungen	285.597,45	285.597,45	0,00	0,00
Lieferungen und Leistungen	520.368,62	520.368,62	0,00	0,00
sonstige Verbindlichkeiten	5.542.062,49	1.272.787,91	4.269.274,58	0,00
	10.414.902,90	5.864.082,48	4.550.820,42	0,00

Der Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind, beträgt EUR 1.369.511,74.

Haftungsverhältnisse aus nicht bilanzierten sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von TEUR 1.479.511,78 sonstige finanzielle Verpflichtungen.

Im Einzelnen beinhalten diese Verpflichtungen folgende Sachverhalte:

Bezeichnung	Gesamt EUR	bis ein Jahr EUR	1 bis 5 Jahre EUR	über 5 Jahre EUR
Miete	256.006,40	166.006,40	90.000,00	0,00
Leasing	525.587,43	259.648,00	265.939,43	0,00
Versicherung	97.516,64	82.030,62	15.486,02	0,00
übrige	600.401,31	172.286,48	217.335,98	150.778,85
	1.479.511,78	679.971,50	588.761,43	150.778,,85

Die Mietverpflichtungen beinhalten Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen:

Miete Gewerbeimmobilie Rombacher Hütte 19, Bochum, EUR 180.000,00 p.a.

Im Gesamtbetrag der nicht bilanzierten sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind folgende Angaben betreffend der Altersversorgung aufzuführen:,

Netto-Versicherungsprämien zur Rückdeckung künftiger Versorgungsleistungen: TEUR 301.557,70.

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Sonstige Angaben

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer betrug 70 (Vorjahr: 57); davon 52 Angestellte (Vorjahr: 46) und 18 gewerblich Beschäftigte (Vorjahr: 11).

Namen der Geschäftsführer

Während des abgelaufenen Geschäftsjahrs wurden die Geschäfte des Unternehmens durch folgende Personen geführt:

Erster Geschäftsführer:	Jörg Vogt	ausgeübter Beruf:	Kaufmann
Weitere Geschäftsführer:	Wilfried Oberkönig	ausgeübter Beruf:	Kaufmann
Weitere Geschäftsführer:	Markus Dinklage	ausgeübter Beruf:	Kaufmann

Herr Markus Dinklage wurde zum 22. Januar 2020 als Geschäftsführer abberufen . Herr Wilfried Oberkönig wurde am 7. Januar 2020 zum Geschäftsführer bestellt.

Berichterstattung über nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommene Geschäfte mit nahestehenden Personen oder Unternehmen nach § 285 Nr. 21 HGB

Im Geschäftsjahr wurden keine Geschäfte mit nahestehenden Personen oder Unternehmen abgeschlossen oder fortgeführt, die nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommen sind.

Gewährte Vorschüsse und Kredite an Geschäftsführer

Zu den zu Gunsten einzelner Geschäftsführer vergebenen Krediten wird berichtet:

Kreditentwicklung	Betrag EUR
Stand bisheriger Kredite	60.965,59
Rückzahlungen im Berichtsjahr	2.690,60
Neuvergaben im Berichtsjahr	2.684,26
= neuer Kreditbestand	60.959,25

Angaben über den Anteilsbesitz an anderen Unternehmen von mind. 20 Prozent der Anteile

Firmenname / Sitz	Anteilshöhe	Jahresergebnis EUR	Eigenkapital EUR
RH 19 GmbH & Co. KG	100,00%	16.499,90	285.046,48
I. S.T Skandinavia A/S, Dänemark	100,00%	128.057,69	602.013,37
I. S.T. Innovative Sewer Technologies Canada Inc, Kanada	100,00%	-267.304,84	-306.569,00
I. S.T. Latinoamerica S.A.S., Kolumbien	100,00%	140.668,71	474.823,40
I. S.T. Iberica de Innovaciones SLU, Spanien	100,00%	134.711,85	1.010.631,15

Vorschlag bzw. Beschluss zur Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt in Übereinstimmung mit den Gesellschaftern vor, den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Nachtragsbericht

Nach Schluss des Geschäftsjahres haben sich keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ereignet.

Unterschrift der Geschäftsführung

Bochum, 08.11.2021

gez. Jörg Vogt

gez. Wilfried Oberkönig

Anlagespiegel

	Anschaffungskosten
	01.01.2020 €	Zugang €	Abgang €	31.12.2020 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	3.207.371,78	125.659,60	283.199,17	3.049.832,21
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	185.068,69	56.352,64	0,00	241.421,33
	3.392.440,47	182.012,24	283.199,17	3.291.253,54
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	70.546,65	15.300,00	0,00	85.846,65
2. Technische Anlagen und Maschinen	28.991,21	7.000,00	1.000,00	34.991,21
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.121.939,98	507.123,61	203.948,04	1.425.115,55
	1.221.477,84	529.423,61	204.948,04	1.545.953,41
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	539.215,72	0,00	0,00	539.215,72
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	500.000,00	0,00	500.000,00
3. Beteiligungen	325.000,00	0,00	0,00	325.000,00
4. Genossenschaftsanteile	1.000,00	0,00	0,00	1.000,00
	865.215,72	500.000,00	0,00	1.365.215,72
	5.479.134,03	1.211.435,85	488.147,21	6.202.422,67

	Abschreibungen
	01.01.2020 €	Zugang €	Abgang €	31.12.2020 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.650.860,22	271.495,48	221.632,92	1.700.722,78
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	142.588,69	33.697,64	0,00	176.286,33
	1.793.448,91	305.193,12	221.632,92	1.877.009,11
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	16.688,65	5.621,00	0,00	22.309,65
2. Technische Anlagen und Maschinen	26.811,21	2.675,00	999,00	28.487,21
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	593.150,48	160.084,61	38.920,04	714.315,05
	636.650,34	168.380,61	39.919,04	765.111,91
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.430.099,25	473.573,73	261.551,96	2.642.121,02

	Buchwerte
	31.12.2020 €	31.12.2019 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.349.109,43	1.556.511,56
	1.414.244,43	1.598.991,56
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	63.537,00	53.858,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.504,00	2.180,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	710.800,50	528.789,50
	780.841,50	584.827,50
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	539.215,72	539.215,72
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	500.000,00	0,00
3. Beteiligungen	325.000,00	325.000,00
4. Genossenschaftsanteile	1.000,00	1.000,00
	1.365.215,72	865.215,72
	3.560.301,65	3.049.034,78

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 29.12.2021 festgestellt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die I.S.T. Innovative Sewer Technologies GmbH, Bochum

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der I.S.T. Innovative Sewer Technologies GmbH, Bochum- bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der I.S.T. Innovative Sewer Technologies GmbH, Bochum für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Osnabrück, 9. November 2021

HERDEN BöTTINGER BORKEL NEUREITER GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

T. Hellwig, Wirtschaftsprüfer

M. Fischer, Wirtschaftsprüfer

Simba GmbH