Werkstätten Haus Hall gGmbH

Gescher

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

I. Darstellung des wirtschaftlichen Umfeldes und Geschäftsverlaufs

Gegenstand und Zweck der Gesellschaft ist der Betrieb von gesetzlich anerkannten Werkstätten für Menschen mit Behinderung im Sinne von § 136 Sozialgesetzbuch IX und § 68 Nr. 3 Abgabenordnung mit allen dazu erforderlichen Hilfs-, Neben-, Ausbildungs- und Betreuungsbereichen.

Die wirtschaftliche Tätigkeit beruht auf entsprechenden Leistungs- und Vergütungsvereinbarungen mit den zuständigen Rehabilitationsträgern (Bundesagentur für Arbeit und Landschaftsverband Westfalen-Lippe) für die Ausbildung bzw. Eingliederung von Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben. Zur Erfüllung des Auftrags nehmen die Werkstätten Arbeitsaufträge aus der gewerblichen Wirtschaft an und rechnen diese entsprechend ab. Darüber hinaus werden Eigenprodukte erstellt und vermarktet.

II. Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

1. Ertragslage

Die Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr 2022 mit einem positiven Jahresergebnis von 201 TEUR (VJ: 191 TEUR) ab. Zur Abweichung vom Planergebnis für das Jahr 2022 in Höhe von 425 TEUR hat insbesondere beigetragen, dass mit mehreren Mitarbeitenden auf Antrag Altersteilzeitverträge geschlossen wurden, wofür entsprechende Rückstellungen zu bilden waren.

Den getätigten Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen (einschl. Bestandsveränderungen) von insgesamt 35.246 TEUR stehen Aufwendungen in Höhe von 35.045 TEUR gegenüber. Den größten Aufwandsposten stellen dabei mit rd. 72 % die Personalaufwendungen dar.

Zwar war auch 2022 von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt, jedoch kam es zu keinen behördlich angeordneten Schließungen der Werkstätten wie in den Vorjahren noch zu anderen für den Geschäftsbetrieb gravierenden Folgen.

Die genehmigte Platzzahl beträgt unverändert 944 Plätze. Die Anzahl der erbrachten Betreuungstage verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 6.980 Tage bzw. 1,8 %.

2. Vermögenslage

Das langfristige Vermögen der Gesellschaft ist von 14.396 TEUR auf 15.653 TEUR gestiegen. Insgesamt wurden in 2022 Investitionen in Höhe von 2.139 TEUR insbesondere für die Erweiterung der Zweigwerkstatt InHand in Velen und für weitere Anlagegegenstände getätigt. Die Vermögenslage der Gesellschaft kann als ausgewogen bezeichnet werden. Die Eigenkapitalquote beträgt 46 %.

3. Finanzlage

Die Finanzlage der Gesellschaft ist gekennzeichnet durch einen positiven Cashflow aus der lfd. Geschäftstätigkeit. Der Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 2022 betrug 449 TEUR, dies entspricht rd. 2 % (Vorjahr 7 %) der Bilanzsumme.

Die Liquiditätssituation ist ausreichend und entspricht den Notwendigkeiten des Geschäftsbetriebs; Kontokorrentkredite wurden nicht in Anspruch genommen. Die Investitionen in das langfristige Anlagevermögen wurden aus Eigenmitteln getätigt. Als Folge vermindert sich die Liquidität auf kurze Sicht um 730 TEUR auf 4.971 TEUR (unter Berücksichtigung von jederzeit veräußerbaren Finanzanlagen).

III. Bericht zur voraussichtlichen Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

Prognosebericht

Risiken mit einem wesentlichen Einfluss auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslage sowie solche mit bestandsgefährdendem Charakter bestehen nicht.

Im Wirtschaftsplan für das Jahr 2023 planen wir ein Jahresergebnis in Höhe von 230 TEUR.

Für 2023 rechnen wir mit keinen außergewöhnlichen oder unkontrollierten finanzintensiven und sonstigen risikoreichen Geschäftsvorfällen. Bestandsgefährdende Risiken, insbesondere mit Auswirkungen auf die Liquidität der Gesellschaft, sind auf Basis der vorgelegten Unterlagen für die folgenden 12 Monate nicht zu erkennen.

Der sehr hohe Tarifabschluss wird zu einer Personalkostensteigerung von ca. 7 % führen. Da es eine grundsätzliche Vereinbarung mit den Landschaftsverbänden in NRW gibt, die eine vollständige Finanzierung dieses Lohnanstiegs durch entsprechende Vergütungsanpassungen vorsieht, wird dieser Personalkostenanstieg das Wirtschaftsergebnis in 2023 voraussichtlich nicht belasten. Jedoch ist damit zu rechnen, dass der Personalkostenanstieg erst mit einer mehrmonatigen Verzögerung refinanziert wird und daher die unterjährige Liquidität stark belasten wird. Mit einer entsprechenden Liquiditätsplanung werden wir uns darauf vorbereiten.

Chancen- und Risikoberichterstattung

Die Finanzierung der Werkstätten beruht wesentlich auf Verträgen mit den öffentlichen Kostenträgern. Vor dem Hintergrund der gesetzlichen Neuregelungen durch das Bundesteilhabegesetz (BTHG) wurde zum 01.01.2020 ein neuer Landesrahmenvertrag vereinbart. Die neuen Rahmenbedingungen sind noch nicht vollständig in die Leistungs- und Vergütungsvereinbarungen eingeflossen. Es ist noch nicht abzusehen, wie und mit welchen Auswirkungen neue Leistungs- und Vergütungsvereinbarungen auf Erlöse und Kosten wirken werden. Grundsätzlich sollen die neuen Verfahren und Vorgaben in einer mehrjährigen Übergangsphase erprobt und eingeführt werden. Insgesamt werden in neuen Vereinbarungen mehr Chancen als Risiken für die weitere Entwicklung der Gesellschaft gesehen.

Das SGB IX sieht darüber hinaus vor, dass die Werkstätten Konkurrenz durch sogenannte andere Leistungserbringer erhalten sollen. Auch neue Möglichkeiten, wie die Teilhabe an Arbeit durch sogenannte persönliche Teilhabebudgets zu erbringen, werden Alternativen zur klassischen Beschäftigung in einer Werkstatt bringen. Insgesamt ist davon auszugehen, dass einige Menschen mit Behinderung langfristig andere Formen der Teilhabe an Arbeit aufsuchen.

Die Erlös- und Ertragslage im Produktionsbereich hängt wesentlich von ausreichenden Arbeitsaufträgen aus der gewerblichen Wirtschaft und deren Bezahlung ab. Mindestens 70 % des Arbeitsergebnisses der Werkstätten sind als Lohn an die Beschäftigten (Mitarbeiter mit Behinderung) auszuzahlen. Da aufgrund gesetzlicher Vorgaben der Grundlohn für die Werkstattbeschäftigten erheblich anzupassen war, stieg die Quote in 2022 auf über 90 %. Entsprechend verringerte sich der Anteil im Arbeitsergebnis, der für Investitionen bzw. eine entsprechende Rücklagenbildung zur Verfügung steht.

Der Abhängigkeit von einigen Großkunden wird durch die Gewinnung von neuen Geschäftskunden begegnet. Auch hierin werden Chancen für die weitere Entwicklung der Gesellschaft gesehen.

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und den damit verbundenen nationalen und internationalen wirtschaftlichen Auswirkungen ist eine gewisse Verunsicherung bei den Unternehmen, von denen die Gesellschaft Aufträge erhält, zu verspüren. Bislang hatte das keine Auswirkungen auf die Auftragslage. Problematisch ist die stark angestiegene Inflation, da die Gesellschaft steigende Betriebskosten und Preissteigerungen bei Vorprodukten nur teilwiese und/oder nur verzögert an Kunden weitergeben kann.

Risiken können sich aus Gewährleistungs- und Haftpflichtansprüchen ergeben. Insbesondere Mängel bei Produktions- und Dienstleistungsaufträgen, die trotz eines umfangreichen Qualitätsmanagementsystems möglich sind, können Schäden verursachen. Die Werkstätten Haus Hall weisen auf die Regelungen zur Mängelhaftung in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen hin. Der Versicherungsschutz wird mit externer Unterstützung regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst.

Gescher, 23.05.2023

Dr. Thomas Bröcheler, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	15.653.279,56	14.396
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	21.263,00	23
Entgeltlich erworbene EDV-Software	21.263,00	23
II. Sachanlagen	13.131.674,10	11.873
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	9.376.831,40	9.447
2. Technische Anlagen	877.926,00	201
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.740.589,55	1.911
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.136.327,15	314
III. Finanzanlagen	2.500.342,46	2.500
1. Beteiligungen	200,00	0
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	2.500.142,46	2.500
B. UMLAUFVERMÖGEN	5.760.520,25	5.697
I. Vorräte	436.225,26	418
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	353.662,56	254
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	39.963,94	30
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	42.598,76	134
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.875.580,41	3.980
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.632.785,82	2.923
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	11.082,46	22
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.231.712,13	1.035
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	448.714,58	1.299
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	1.714,02	0
	21.415.513,83	20.093
PASSIVA
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 TEUR
A. EIGENKAPITAL	9.882.730,81	9.681
I. Gezeichnetes Kapital	100.000,00	100
II. Kapitalrücklage	1.211.144,30	1.211
III. Gewinnrücklagen	8.370.498,32	8.179
Andere Gewinnrücklagen	8.370.498,32	8.179
IV. Jahresüberschuss	201.088,19	191
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR FINANZIERUNG DES ANLAGEVERMÖGENS	2.373.211,00	2.078
C. RÜCKSTELLUNGEN	2.216.374,28	1.925
Sonstige Rückstellungen	2.216.374,28	1.925
D. VERBINDLICHKEITEN	5.301.671,62	4.693
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.141.536,45	3.311
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	547.958,19	781
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.481.377,98	41
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	18.610,18	53
5. Sonstige Verbindlichkeiten	112.188,82	507
- davon aus Steuern: EUR 95.197,56 (Vorjahr: TEUR 98)
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	1.641.526,12	1.716
	21.415.513,83	20.093

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	2022 EUR	2021 TEUR
1. Umsatzerlöse	26.333.744,72	25.397
2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-81.911,16	-118
3. Sonstige betriebliche Erträge	8.994.138,46	9.010
4. Materialaufwand	4.885.000,42	4.650
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	1.114.541,78	1.207
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	3.770.458,64	3.443
5. Personalaufwand	25.101.728,09	24.786
a) Löhne und Gehälter	14.252.960,91	13.928
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	10.848.767,18	10.858
- davon für Altersversorgung: EUR 714.833,42 (Vorjahr: TEUR 681)
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	861.930,72	718
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	4.155.458,56	3.893
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,00	10
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	33.500,04	53
- davon aus Aufzinsung: EUR 1.152,01 (Vorjahr: TEUR 3)
10. Ergebnis nach Steuern	208.354,19	199
11. Sonstige Steuern	7.266,00	8
12. Jahresüberschuss	201.088,19	191

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

1. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Werkstätten Haus Hall gGmbH hat ihren Sitz in Gescher und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Coesfeld Reg. Nr. 4309.

Der Jahresabschluss der Werkstätten Haus Hall gGmbH, Gescher, zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Vorschriften des HGB sowie den Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren.

Die Gliederung der Bilanz wurde gemäß § 265 Abs. 5 S. 2 HGB auf der Passivseite um den Posten "Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens" erweitert. Ferner wurde gemäß § 42 Abs. 3 GmbHG der Posten "Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern" hinzugefügt.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

2. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bei der Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die nachfolgend dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Vergleich zum Vorjahr unverändert angewandt.

Der Jahresabschluss wurde unter Zugrundelegung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Der Ansatz des Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, die bezüglich der abnutzbaren Sachanlagen um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert werden. Dabei richten sich die Abschreibungssätze nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Die Anschaffungskosten der geringwertigen abnutzbaren Anlagegüter mit Anschaffungskosten von mehr als 250,00 EUR bis zu 1.000,00 EUR (jeweils ohne Umsatzsteuer) werden jeweils in einem Sammelposten für das betreffende Geschäftsjahr eingestellt. Die Sammelposten werden im Geschäftsjahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren jeweils mit einem Fünftel aufgelöst. Für entsprechende Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis zu 250,00 EUR (ohne Umsatzsteuer) werden die Anschaffungskosten als Aufwand erfasst.

Der Ansatz der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt mit fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips.

Die Bewertung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten unter Einbeziehung der Material- und Fertigungskosten sowie angemessener Gemeinkosten. Handelswaren wurden zu Einstandspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt.

Die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgte zu Nominalbeträgen. Bei der Bewertung werden erkennbare Einzelrisiken durch ausreichende Wertberichtigungen berücksichtigt. Ausfallrisiken sind in Höhe von 3 TEUR (Vorjahr 3 TEUR) im Rahmen einer Pauschalwertberichtigung auf Forderungen berücksichtigt worden.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden zu Nominalbeträgen angesetzt.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Nominalbeträgen angesetzt.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zu Nennwerten angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung der abgegrenzten Beträge erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens enthalten die für Anschaffungen der Vermögensgegenstände des Anlagevermögens verwendeten Zuwendungsbeträge, vermindert um die Beträge, die den bis zum Bilanzstichtag angefallenen Abschreibungen auf die mit diesen Mitteln finanzierten Vermögensgegenstände entsprechen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die bis zum 31. Dezember 2009 gemäß § 249 Abs. 2 HGB a. F. gebildeten Rückstellungen für Instandhaltungen wurden unter Inanspruchnahme des Beibehaltungswahlrechts für Aufwandsrückstellungen gemäß Art. 67 Abs. 3 EGHGB fortgeführt und bewertet. Im Übrigen erfolgt die Bewertung jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind jeweils im Einzelnen zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung der abgegrenzten Beträge erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

3. Angaben zu den Posten der Bilanz

Die Entwicklung und Aufgliederung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Anlagenspiegel.

Die Forderungen gegen verbunden Unternehmen betreffen vollständig Forderungen aus Leistungen (11.082,46 EUR; Vorjahr 22.148,38 EUR).

Die sonstigen Rückstellungen entfallen auf Personalverpflichtungen (1.760 TEUR; Vorjahr 1.468 TEUR), auf Instandhaltungen (381 TEUR; Vorjahr 381 TEUR) und auf Übrige (75 TEUR; Vorjahr 75 TEUR).

In den Personalverpflichtungen sind Rückstellungen für Überstunden/Mehrarbeit (508 TEUR; Vorjahr 438 TEUR), nicht genommenen Urlaub (166 TEUR; Vorjahr 172 TEUR) und Jubiläumszuwendungen (72 TEUR; Vorjahr 74 TEUR) enthalten. Darüberhinaus wurde im Berichtsjahr eine Rückstellung in Höhe von 95 TEUR für zwei zusätzliche Regenerationstage für den Sozial- und Erziehungsdienst gebildet. Die bis zum 31. Dezember 2009 gemäß § 249 Abs. 2 HGB a. F. gebildeten Rückstellungen für Instandhaltungen - in Höhe des Teilbetrags von 381 TEUR (Vorjahr 381 TEUR) - wurden unter Inanspruchnahme des Beibehaltungswahlrechts für Aufwandsrückstellungen gemäß Art. 67 Abs. 3 EGHGB fortgeführt und bewertet. Im Berichtsjahr wurde eine Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 914 TEUR gebildet.

Zur Absicherung von Langzeitkonten gemäß AVR-Tarifvertrag wurde eine Verrechnung gemäß § 246 HGB vorgenommen (2.441 TEUR, Vorjahr 2.181 TEUR).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen in Höhe von 81.377,98 EUR; Vorjahr 40.823,78 EUR) Lieferungen und Leistungen und in Höhe von 1.400.000,00 EUR sonstige Verbindlichkeiten. Diese stellen gleichzeitig Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen dar.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (18.610,18 EUR; Vorjahr 52.749,93 EUR).

Im Verbindlichkeitenspiegel sind die Fristigkeiten und die Besicherungen der Verbindlichkeiten dargestellt:

	Gesamtbetrag	Bis 1 Jahr	Über 1 Jahr	Über 5 Jahre
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ^*) - 2022	3.141.536,45	169.030,80	2.972.505,65	2.296.382,45
- Vorjahr	3.310.567,25	169.030,80	3.141.536,45	2.465.413,25
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ^**) - 2022	547.958,19	547.958,19	0,00	0,00
- Vorjahr	781.248,46	781.248,46	0,00	0,00
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern - 2022	1.481.377,98	1.481.377,98	0,00	0,00
- Vorjahr	40.823,78	40.823,78	0,00	0,00
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen - 2022	18.610,18	18.610,18	0,00	0,00
- Vorjahr	52.749,93	52.749,93	0,00	0,00
5. Sonstige Verbindlichkeiten - 2022	112.188,82	112.188,82	0,00	0,00
- Vorjahr	507.267,83	507.267,83	0,00	0,00
Verbindlichkeiten 2022	5.301.671,62	2.329.165,97	2.972.505,65	2.296.382,45
Verbindlichkeiten Vorjahr	4.692.657,25	1.551.120,80	3.141.536,45	2.465.413,25

^*) Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren zum 31. Dezember 2022 3.141.536,45 EUR (Vorjahr 3.310.567,25 EUR) durch Grundpfandrechte gesichert.

^**) Hier bestehen die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte an den gelieferten Vermögensgegenständen.

4. Angaben zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

	TEUR
Leistungserlöse	7.351
Tagessatzerlöse	15.593
Mieterträge	236
Sonstige Umsatzerlöse	3.154
	26.334

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen u. a. Zuweisungen und Zuschüsse zu Betriebskosten (411 TEUR; Vorjahr 251 TEUR) und entfallen im Übrigen hauptsächlich auf Erstattungen von Sozialversicherungsbeiträgen für Beschäftigte (7.668 TEUR; Vorjahr 7.827 TEUR) und Erstattungen Arbeitsförderungsgeld (589 TEUR; Vorjahr 599 TEUR).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Verpflegungsaufwendungen (1.497 TEUR; Vorjahr 1.231 TEUR), Instandhaltungen (528 TEUR; Vorjahr 487 TEUR), Mieten und Pachten (365 TEUR; Vorjahr 385 TEUR; davon an den Gesellschafter und verbundene Unternehmen 222 TEUR; Vorjahr 237 TEUR) sowie Energieaufwendungen (430 TEUR; Vorjahr 498 TEUR).

Im Zinsaufwand sind aus der Aufzinsung der Rückstellung für Jubiläumszuwendungen 1 TEUR (Vorjahr 3 TEUR) angefallen.

5. Sonstige Angaben

Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag besteht neben der Vereinbarung mit dem Gesellschafter zur Nutzung der Liegenschaften eine finanzielle Verpflichtung aus Geschäftsraummietverträgen. Die Verpflichtungen aus allen Miet- und Leasingverträgen betragen insgesamt 469 TEUR p.a.

Personal

Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich 310 Mitarbeiter (Vorjahr 297 Mitarbeiter) beschäftigt. Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer ergibt sich wie folgt:

	Anzahl
Leitung und Verwaltung	26
Pädagogischer Dienst	175
Produktion	82
Wirtschaftsdienst	25
Sonstiges Personal	2
Summe	310

Kirchliche Zusatzversorgungskasse

Die KZVK gewährt für Beschäftigte des kirchlichen und kirchlich-caritativen Dienstes in den Diözesen der Bundesrepublik Deutschland eine zusätzliche Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung.

In seiner Sitzung am 6. September 2016 hat der Verwaltungsrat der KZVK zur Ausfinanzierung von Versorgungszusagen aus der Zeit vor 2002 einen Finanzierungsplan beschlossen, der so ausgestaltet war, dass ab 2016 jährlich zu erhebende Finanzierungsbeiträge über einen Zeitraum von 25 Jahren in ausreichendem Umfang erhoben werden sollten, um die zukünftigen Verpflichtungen der KZVK gegenüber den Anspruchsberechtigten dauerhaft erfüllen zu können.

Ab dem Jahr 2020 hat der Verwaltungsrat der KZVK erneut eine Anpassung des Finanzierungssystems beschlossen. Ziel des neuen Finanzierungssystems ist die Erhebung einer einheitlichen Umlage zur circa 90 %igen Ausfinanzierung von Versorgungszusagen aus der Zeit vor dem Jahr 2002 und aus der Zeit danach. Hierfür erhebt die KZVK in den Jahren 2020 bis 2026 einen Angleichungsbeitrag, bevor ab dem Jahr 2027 die einheitliche Umlage erhoben werden soll.

Die auf die Gesellschaft entfallende finanzökonomische Deckungslücke für die Versorgungszusagen aus der Zeit vor 2002 (ehemals Abrechnungsverband S), die durch die Erhebung der Finanzierungsbeiträge geschlossen werden sollte, betrug am 31. Dezember 2019 1.628 TEUR. Es ist auf Basis der Erläuterungen und Ausführungen der KZVK davon auszugehen, dass diese Deckungslücke auch im neuen Finanzierungssystem nur langfristig geschlossen werden wird. Unter der Annahme einer linearen Schließung der Deckungslücke bis zum Jahr 2040 beträgt der Barwert dieser Lücke am 31. Dezember 2022 1.568 TEUR.

Für die Gesellschaft besteht nach Art. 28 Abs. 1 S. 2 EGHGB ein Bilanzierungswahlrecht, um die aus der dargestellten Deckungslücke resultierende mittelbare Pensionsverpflichtung im Jahresabschluss zu passivieren. Die gesetzlichen Vertreter haben im Jahresabschluss von dem Wahlrecht dahingehend Gebrauch gemacht, dass keine Rückstellung für diese mittelbaren Pensionsverpflichtungen gebildet wurde. Der Barwert der nicht bilanzierten Rückstellung entspricht dem Barwert der oben dargestellten Deckungslücke.

Gesamthonorar

Das von dem Abschlussprüfer für das Jahr 2022 berechnete Gesamthonorar (ohne Umsatzsteuer) beläuft sich auf 16 TEUR.

Organe

Organe der Gesellschaft sind gemäß § 5 des Gesellschaftsvertrages:

- die Gesellschafterversammlung

- die Geschäftsführung

Als Geschäftsführer war im Berichtsjahr bestellt:

Herr Dr. Thomas Bröcheler, Geschäftsführer der Bischöflichen Stiftung Haus Hall

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wurde gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss in die Gewinnrücklagen einzustellen.

	ENTWICKLUNG DER ANSCHAFFUNGSWERTE
Bilanzposten:	Anfangsstand EUR	Zugang EUR	Umbuchungen EUR	Abgang EUR	Endstand EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene EDV-Software	257.848,08	9.817,50	0,00	0,00	267.665,58
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.565.438,13	141.116,29	216.943,80	6.736,53	11.916.761,69
2. Technische Anlagen	335.578,86	709.158,98	0,00	0,00	1.044.737,84
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.546.356,65	237.317,33	415,35	58.596,45	8.725.492,88
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	314.216,03	1.041.787,91	-217.359,15	2.317,64	1.136.327,15
	20.761.589,67	2.129.380,51	0,00	67.650,62	22.823.319,56
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	200,00	0,00	0,00	200,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	2.500.142,46	0,00	0,00	0,00	2.500.142,46
	2.500.142,46	200,00	0,00	0,00	2.500.342,46
	23.519.580,21	2.139.398,01	0,00	67.650,62	25.591.327,60

	ENTWICKLUNG DER ABSCHREIBUNGEN
Bilanzposten:	Anfangsstand EUR	Abschreibungen des Geschäftsjahres EUR	Entnahme für Abgänge EUR	Endstand EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene EDV-Software	235.346,08	11.056,50	0,00	246.402,58
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.118.319,73	421.610,56	0,00	2.539.930,29
2. Technische Anlagen	134.907,86	31.903,98	0,00	166.811,84
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.635.087,10	397.359,68	47.543,45	6.984.903,33
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	8.888.314,69	850.874,22	47.543,45	9.691.645,46
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	9.123.660,77	861.930,72	47.543,45	9.938.048,04

Bilanzposten:	Restbuchwerte 31.12.2022 EUR	Restbuchwerte 31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene EDV-Software	21.263,00	22.502,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	9.376.831,40	9.447.118,40
2. Technische Anlagen	877.926,00	200.671,00
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.740.589,55	1.911.269,55
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.136.327,15	314.216,03
	13.131.674,10	11.873.274,98
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	200,00	0,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	2.500.142,46	2.500.142,46
	2.500.342,46	2.500.142,46
	15.653.279,56	14.395.919,44

Gescher, den 23.05.2023

Dr. Thomas Bröcheler, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Werkstätten Haus Hall gGmbH, Gescher

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Werkstätten Haus Hall gGmbH, Gescher - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Werkstätten Haus Hall gGmbH, Gescher, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Münster/Westf., 14. Juni 2023

Beratungs- und Prüfungsgesellschaft BPG mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jürgen Groteschulte, Wirtschaftsprüfer

Matthias Pick, Wirtschaftsprüfer

In der Gesellschafterversammlung vom 31. August 2023 wurde folgendes beschlossen:

1.	Feststellung des Jahresabschlusses 2022
2.	Der Jahresüberschuss von EUR 201.088,19 wird in die Gewinnrücklagen eingestellt.