FLABEG Automotive Glass Group GmbH

Nürnberg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.04.2022 bis zum 31.03.2023

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. April 2022 bis 31. März 2023

FLABEG Automotive Glass Group GmbH

Inhaltsübersicht

A. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell des Konzerns

2. Unternehmensstruktur

3. Ziele und Strategien

4. Steuerungssystem

5. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

6. Forschung und Entwicklung

B. Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

2. Geschäftsverlauf

3. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

C. Chancen- und Risikobericht

D. Prognosebericht

A. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell des Konzerns

Die FLABEG Automotive Glass Group GmbH mit Sitz in Nürnberg ist das Mutterunternehmen des FLABEG-Konzerns (im Folgenden auch als FLABEG, Unternehmen, Gruppe oder Unternehmensgruppe bezeichnet). Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, sowie die Herstellung, die Verarbeitung und der Vertrieb von bearbeitetem Glas und von Produkten, bei denen Glas mit anderen Werkstoffen verbunden ist oder die den Absatz von diesen Produkten fördern. Der Schwerpunkt der Anwendungen liegt im Automobilbereich. 140 Jahre Erfahrung haben FLABEG zu einem führenden Unternehmen in der Glasveredelung gemacht, und in dieser Zeit hat FLABEG eine breite Kundenbasis und nachhaltige Kundenbeziehungen zu namhaften Tier1-Kunden und global aufgestellten OEMs (Original Equipment Manufacturer) entwickelt.

Zum Abschluss des Geschäftsjahres 2022/23 am 31. März 2023 beschäftigte FLABEG eine Stammbelegschaft von 1.057 Mitarbeitern (Vorjahr: 1.101 Mitarbeiter) in sechs Ländern an sieben Standorten und erzielte einen Umsatz von 77,4 Mio. Euro (Vorjahr: 75,4 Mio. Euro).

2. Unternehmensstruktur

Die Geschäftsaktivitäten des FLABEG-Konzerns unterteilen sich nach Anwendungen für den Automotive Sektor und Non-Automotive Lösungen:

Im Segment Automotive Glass entwickelt, produziert und vertreibt FLABEG Außenspiegel, Innenspiegel, Head-Up Display Glaskomponenten, Instrumentenglas, Display Cover Gläser und sonstige funktionelle Glaslösungen für den Innenraum von Fahrzeugen. Im Geschäftsjahr entfielen 95,5 % (Vorjahr: 91,9 %) des Konzernumsatzes auf dieses Segment.

Das Non-Automotive-Glass trug mit 4,5 % (Vorjahr: 8,1 %) zum Konzernumsatz bei. In diesem Segment entwickelt, produziert und vertreibt FLABEG hochwertige Produktlösungen für unterschiedlichste Non-Automotive Anwendungen, wie z. B. Bilderglas.

Vorprodukte für die Spiegelfertigung werden an den Standorten in Deutschland, Frankreich und China produziert. Der deutsche Standort ist Entwicklungszentrum für die Kernkompetenzen Biegen, Beschichten und Schneiden sowie für Glaskomponenten im Fahrzeuginnenraum, während in Frankreich das Entwicklungszentrum für automatisierte Produktions- und Prüfprozesse beheimatet ist. China ist das größte Produktionswerk der Gruppe mit den Schwerpunkten der vollumfänglichen Produktion von Außen- und Innenspiegeln sowie der Entwicklung von kosteneffizienten Automatisierungslösungen. Abgerundet wird dieses Spektrum mit dem Produktionswerk der Gruppe im Osten Ungarns. Über die Tochtergesellschaft in Südamerika bearbeitet FLABEG im Wesentlichen den süd- und nordamerikanischen Automobilmarkt.

3. Ziele und Strategien

Der FLABEG-Konzern verfolgt eine Strategie des profitablen und weitgehend organischen Wachstums, unter anderem auch im Bereich von innovativen Glasprodukten für den Fahrzeuginnenraum. Erfolgsfaktoren für die profitable Geschäftsentwicklung sind Technologieführerschaft in den Bereichen Biegen, Beschichten und Verarbeitung von Glas, operative Exzellenz, eine selektive Präsenz in den wichtigen Absatzmärkten, und die Implementierung neuer, zusätzlicher Produktionsprozesse, insbesondere im Displayglasgeschäft.

4. Steuerungssysteme

Die strategische Steuerung und die Quantifizierung der finanziellen Auswirkungen im Rahmen der langfristigen Unternehmensplanung erfolgt im Wesentlichen auf Konzernebene, wobei die FLABEG Automotive Glass Group GmbH hier als Führungs- und Finanzholding fungiert. Insofern erfüllt sie auch eine Governance- und Steuerungsfunktion für den Konzern.

Im weltweiten Verbund nimmt insbesondere die Tochtergesellschaft FLABEG Automotive Germany GmbH eine Führungsrolle bei der technologischen Entwicklung und Industrialisierung der internationalen Standorte ein.

Wesentliche interne Steuerungsinstrumente für das Unternehmen sind die operative Budget- und Mittelfristplanung sowie die strategische Planung.

5. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

5.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Der FLABEG-Konzern wird durch die Geschäftsführung anhand von wesentlichen finanziellen Kennzahlen, insbesondere Auftragseingang, Umsatz (wachstum), operative Ergebnismarge vor Abschreibungen (EBITDAMarge) und Cash-Flow gesteuert. Den Kennzahlen Umsatz (wachstum) und operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA nach Management Reporting) kommt hierbei gegenüber anderen Finanzkennzahlen eine herausragende Bedeutung zu.

Eine wesentliche Leitlinie bei der Festlegung der bedeutsamsten Steuerungskennzahlen war, dass diese ein transparentes Bild der operativen Leistungsfähigkeit wiedergeben müssen. Allerdings könnten in der Art oder Höhe einmalige bzw. außerordentliche Effekte, sogenannte Sondereinflüsse, bei der EBITDAMarge zu Verwerfungen führen und somit die Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens inadäquat beeinträchtigen. Daher ergibt sich der hier zur Anwendung kommende EBITDA aus dem operativen Betriebsergebnis, korrigiert um die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sowie die Auflösung auf den passiven Unterschiedsbetrag und vor Sondereinflüssen.

Die Zielwerte für den Konzern orientieren sich an mehreren Vergleichsindikatoren, beispielsweise der Markt und Wettbewerbsentwicklung, internen Leistungsansprüchen und der Budgetplanung. Für die Umsatzentwicklung wird ein überdurchschnittliches Wachstum zum Automobilmarkt oder zum relevanten Marktsegment angestrebt. Die bereinigte operative EBITDA-Marge soll eine dem relevanten Wettbewerbsumfeld angepasste Marge erreichen.

5.2 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Der FLABEG-Konzern nutzt nicht finanzielle Leistungsindikatoren im Rahmen der operativen Steuerung mit der Balanced Scorecard (BSC). Die BSC ist in die Betrachtungsperspektiven: Sicherheit, Mitarbeiter, Qualität, Logistik, Produktion, Verbesserungsinitiativen, Vertrieb und Umwelt unterteilt.

Für sämtliche Kategorien werden unterschiedliche Parameter in jeder Gesellschaft mit Zielen unterlegt, monatlich berichtet und in den monatlichen Reviews mit den Gesellschaften und Funktionsbereichen besprochen und ggf. Maßnahmen definiert.

6. Forschung und Entwicklung (F&E)

Für den FLABEG-Konzern sind Forschung und Entwicklung von zentraler Bedeutung. Im Berichtsjahr betrugen die Ausgaben für Forschungs- und Entwicklungsleistungen 1,3 Mio. Euro (Vorjahr: 2,1 Mio. Euro). Davon wurde im laufenden Geschäftsjahr 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,6 Mio. Euro) aktiviert.

Der Schwerpunkt der Aktivitäten im traditionellen Geschäftsbereich "Spiegel für Automotive Anwendungen" lag in der Schichtentwicklung für ein "Driver Monitoring System". Ein Innenspiegel in Keilform wird dabei mit einem Spiegel beschichtet, der für infrarotes Licht durchlässig ist. Das ist notwendig, damit eine Infrarotkamera den Fahrer überwachen kann und das Auto erkennt, wenn der Fahrer abgelenkt oder müde ist.

Im Bereich "Automotive Interior - Display" wurden zahlreiche Entwicklungen abgeschlossen und in die Serienfertigung überführt. Dazu zählen das chemische Härten von Aluminiumsilikatglas sowie das Biegen dieses Spezialglases. Ebenso wurde eine neue Antifingerprint-Beschichtungsmethode serienreif entwickelt.

Das Förderprojekt EffF3D (Effiziente Funktionalisierung von 3D-geformten Dünngläsern) wurde gestartet mit dem Ziel, Gläser hochgenau und dabei besonders energieeffizient zu biegen. Ein weiteres Ziel ist die energieeffiziente und umweltschonende Funktionalisierung der Oberfläche mittels Laserstrahlen.

Neben der Prozessentwicklung gehörten weiterhin die qualifizierte technische Beratung der Kunden und die gemeinsame Erarbeitung von Spezifikationen zu den Aufgaben der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. FLABEG fühlt sich verpflichtet, durch kontinuierliche Prozessoptimierungen eine stetige Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und eine konsequente Verringerung der Emissionen, des Wasser- und Energieverbrauchs, der Erzeugung von Abfall sowie der Umweltbelastung im Allgemeinen zu erzielen.

B. Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

1.1 Gesamtwirtschaftliche Lage

Die gesamtwirtschaftliche weltweite Lage im Jahr 2022 und den ersten drei Monaten von 2023 war von einer gemischten Entwicklung geprägt. Es gab positive Anzeichen einer konjunkturellen Erholung, aber auch Herausforderungen, die es zu bewältigen galt.

Im Jahr 2022 verzeichnete die Weltwirtschaft insgesamt eine moderate Erholung. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IMF) wuchs das globale BIP um etwa 3,2%. Diese Erholung wurde von mehreren Faktoren unterstützt, darunter die Fortschritte bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, umfangreiche fiskal- und geldpolitische Maßnahmen sowie eine erhöhte Nachfrage in einigen Regionen. Allerdings war das Wachstum regional ungleichmäßig verteilt, wobei einige Länder und Regionen stärker von der Erholung profitierten als andere.

Die Konjunktur in Deutschland zeigte im Jahr 2022 eine positive Entwicklung. Laut dem Statistischen Bundesamt wuchs das reale BIP im Vergleich zum Vorjahr um etwa 1,9%. Diese Erholung wurde hauptsächlich durch eine starke Inlandsnachfrage getragen, unterstützt durch ein robustes Konsumklima, steigende Investitionen und eine solide Exportnachfrage. Insbesondere die Industrie, der Dienstleistungssektor und der Baubereich trugen zum Wachstum bei.

Allerdings gab es auch Herausforderungen, denen sich die deutsche Wirtschaft stellen musste. Der Fachkräftemangel und Engpässe in den Lieferketten wirkten sich weiterhin negativ auf die Produktion und die Wettbewerbsfähigkeit einiger Branchen aus. Darüber hinaus waren steigende Energiepreise und Rohstoffkosten eine Belastung für energieintensive Sektoren.

Im ersten Quartal 2023 setzte sich der positive Trend in der weltweiten Wirtschaftsentwicklung fort, jedoch mit einigen Herausforderungen. Laut dem IWF wird das globale BIP-Wachstum auf etwa 2,8% geschätzt. Die Erholung wurde durch Fortschritte bei der Impfkampagne, die Lockerung von Restriktionen und eine verbesserte globale Konjunktur unterstützt. Dennoch blieben Unsicherheiten bestehen, wie beispielsweise die Entwicklung neuer Virusvarianten und geopolitische Spannungen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im 1. Quartal 2023 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - gegenüber dem 4. Quartal 2022 unverändert (0,0 %), nachdem es zum Jahresende 2022 zurückgegangen war (revidiert -0,5 % im 4. Quartal 2022 zum Vorquartal; bisher: -0,4 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, nahmen zum Jahresbeginn 2023 sowohl die privaten als auch die staatlichen Konsumausgaben ab. Positive Impulse kamen dagegen von den Investitionen und den Exporten.

Im Vorjahresvergleich war das BIP im 1. Quartal 2023 preisbereinigt um 0,2 % höher als im 1. Quartal 2022. Preis- und kalenderbereinigt war es um 0,1 % niedriger, da ein Arbeitstag mehr zur Verfügung stand als im Vorjahreszeitraum.

1.2 Internationale Automobilkonjunktur

Gemäß den Veröffentlichungen von IHS Markit zeigt sich ein gemischtes Bild der weltweiten Automobilkonjunktur im Jahr 2022 und den ersten drei Monaten des Jahres 2023. Es gab einige positive Entwicklungen, aber auch Herausforderungen, denen sich die Branche gegenübersah.

Im Jahr 2022 verzeichnete der weltweite Automobilmarkt ein moderates Wachstum. Laut IHS Markit stieg die weltweite Pkw-Produktion im Vergleich zum Vorjahr um etwa 6,2% auf rund 82 Millionen Fahrzeuge. Insbesondere in den Schwellenländern zeigte sich eine starke Nachfrage, während in einigen etablierten Märkten, wie Europa und den USA, das Wachstum gedämpfter war. Dies war unter anderem auf Unsicherheiten im Zusammenhang mit Handelskonflikten, geopolitischen Spannungen und einer gewissen Sättigung des Marktes zurückzuführen.

Die weltweite Automobilkonjunktur war auch von strukturellen Veränderungen geprägt. Die Branche erlebte einen deutlichen Anstieg des Interesses an Elektrofahrzeugen, angetrieben durch strengere Emissionsvorschriften und das wachsende Umweltbewusstsein der Verbraucher. Elektromobilität gewann an Bedeutung, und viele Automobilhersteller investierten verstärkt in die Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen.

Im ersten Quartal 2023 setzte sich der Wandel in der weltweiten Automobilbranche fort. Laut IHS Markit stieg die weltweite Pkw-Produktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 5,7% auf rund 21 Millionen Fahrzeuge. Diese Steigerung wurde durch eine verbesserte globale Konjunktur und eine Erholung der Nachfrage in einigen Märkten, insbesondere in China und den USA, begünstigt.

Dennoch gab es auch weiterhin Herausforderungen für die Automobilindustrie. Die Engpässe in den Lieferketten, insbesondere bei Halbleitern, hatten weiterhin Auswirkungen auf die Produktion und führten zu Verzögerungen und Produktionsausfällen. Darüber hinaus waren steigende Rohstoffpreise, insbesondere bei Stahl und Kupfer, eine Belastung für die Branche.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die weltweite Automobilkonjunktur im Jahr 2022 und den ersten drei Monaten des Jahres 2023 von einer moderaten Erholung geprägt war, begleitet von strukturellen Veränderungen im Hinblick auf Elektromobilität.

2. Geschäftsverlauf

Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 77,4 Mio. Euro (Vorjahr: 75,4 Mio. Euro). Globale Kunden im Automotive Segment, welche weltweit vertreten sind, prägten die Umsatzstruktur des FLABEG-Konzerns.

Der größte Anteil des Umsatzes wurde mit 63,1 % (Vorjahr: 59,4 %) am Konzernumsatz in Europa erwirtschaftet. Auch der Wirtschaftsraum NAFTA war für den FLABEG-Konzern wesentlich und trug mit 15,8 % (Vorjahr: 20,1 %) zum Konzernumsatz bei. Drittgrößter Markt des FLABEG-Konzerns war Asien mit 14,2 % (Vorjahr: 14,2 %) Umsatzanteil gefolgt von Südamerika mit 6,9 % (Vorjahr: 6,3 %).

Unsere Kunden stellen generell sehr hohe Qualitätsanforderungen an die gelieferten Produkte und begrüßen daher auch unsere lokale Präsenz in den jeweiligen Absatzländern. Als Weltmarktführer für Außenspiegel und Innenspiegel ist FLABEG mit Standorten in Deutschland, Frankreich, Ungarn, China und Brasilien dort vertreten, wo auch unsere Kunden ihre Systeme produzieren. Damit ist der FLABEG-Konzern bestens aufgestellt.

Durch das globale Wachstum an neuen Innovationen im Bereich "Automotive Interior" ergaben sich zusätzliche Chancen für Komponenten wie Display Gläser und Elemente für Head-Up-Display-Systeme. Dieser Trend wird sich weiter durchsetzen und zu weiterem Wachstum führen. Hier besitzt FLABEG aufgrund seiner Kompetenz für das präzise Biegen und hochwertige Beschichten von Glas eine sehr gute Wettbewerbsposition.

Im Geschäftsjahr betrug das Gesamtvolumen an Investitionen 8,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,5 Mio. Euro). Die größten Einzelmaßnahmen betrafen Investitionen in neue Technologien, Effizienzsteigerungen und Automatisierungen.

Zur Entwicklung der übrigen bedeutsamsten Leistungsindikatoren verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt 3.3.

Hinsichtlich der Zielerreichung der bedeutsamsten Leistungsindikatoren im Vergleich zum Budget ist folgendes festzustellen:

Bedeutsamster Leistungsindikator in Mio. Euro	IST GJ 21/22	Budget	I ST GJ 22/23
Umsatz(-wachstum)	75,4	moderaten Anstieg	77,4
Operative Ergebnismarge vor Abschreibungen (EBITDA-Marge)	4,6	moderaten Anstieg	3,9

Die Geschäftsführung beurteilt die Umsatzentwicklung 2022/23 der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts als im Rahmen der Erwartungen. Die Entwicklung der EBITDA Marge blieb hinter den im Vorjahr gesetzten Erwartungen zurück. Die mit der COVID Pandemie einhergehenden Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Logistikdienstleistungen wirkten sich negativ auf die Margen aus, weil die Steigerungen nur zeitversetzt und nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergegeben werden konnten.

3. Vermögens-, Finanz und Ertragslage

3.1 Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum 31. März 2023 betrug 64,2 Mio. Euro (Vorjahr: 62,8 Mio. Euro); nachfolgende Übersicht zeigt die wesentlichen Bilanzpositionen:

	31.03.2023 in Mio. Euro	31.03.2022 in Mio. Euro
Anlagevermögen	25,7	27,3
Umlaufvermögen	35,9	31,7
Rechnungsabgrenzungsposten	1,8	3,2
Aktive latente Steuern	0,8	0,5
Eigenkapital	5,2	8,4
Sonderposten für Ertragszuschüsse	0,4	0,4
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung	9,9	12,3
Rückstellungen	11,6	9,8
Verbindlichkeiten	37,1	31,9
Bilanzsumme	64,2	62,8

Das Anlagevermögen in Höhe von 25,7 Mio. Euro (Vorjahr: 27,3 Mio. Euro) beinhaltet im Wesentlichen Grund und Boden mit Gebäuden, technische Anlagen und Maschinen, geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau sowie den Kundenstamm, die Technologie und die Marke. Die Abschreibungen betrugen im Geschäftsjahr 5,2 Mio. Euro (Vorjahr: 5,8 Mio. Euro). Die Investitionen in das Anlagevermögen beliefen sich auf 8,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,5 Mio. Euro). Der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen lag zum Abschlussstichtag bei 40,0 % (Vorjahr: 43,6 %).

Das Umlaufvermögen betrug 35,9 Mio. Euro (Vorjahr: 31,7 Mio. Euro); die größten Einzelpositionen waren hier Vorräte mit 13,5 Mio. Euro (Vorjahr: 13,4 Mio. Euro) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 7,5 Mio. Euro (Vorjahr: 8,8 Mio. Euro).

Die Rückstellungen von insgesamt 11,6 Mio. Euro (Vorjahr: 9,8 Mio. Euro) betreffen insbesondere die sonstigen Rückstellungen von insgesamt 10,0 Mio. Euro (Vorjahr: 8,3 Mio. Euro). Weiterhin waren langfristig gebundene Pensionsrückstellungen von 0,4 Mio. Euro (Vorjahr: 0,3 Mio. Euro) in den Rückstellungen enthalten. Die flüssigen Mittel betrugen 8,9 Mio. Euro (Vorjahr: 6,6 Mio. Euro).

Insgesamt ergaben sich Verbindlichkeiten von 37,1 Mio. Euro (Vorjahr: 31,9 Mio. Euro). Diese setzten sich aus einem Gesellschafterdarlehen von 16,0 Mio. Euro (Vorjahr 8,8 Mio. Euro), Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 8,1 Mio. Euro (Vorjahr: 9,2 Mio. Euro), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 6,6 Mio. Euro (Vorjahr: 5,2 Mio. Euro) sowie sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 6,4 Mio. Euro (Vorjahr: 4,9 Mio. Euro) zusammen.

3.2 Finanzlage

Der FLABEG-Konzern wies zum 31. März 2023 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 8,1 Mio. Euro (Vorjahr: 9,2 Mio. Euro) aus. Der Konzern wird zudem durch ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 16,0 Mio. Euro (Vorjahr: 8,8 Mio. Euro) finanziert. Zur Fälligkeit dieser Verbindlichkeiten wird des Weiteren auf den Verbindlichkeitenspiegel im Anhang verwiesen.

Dem standen Kassenbestände, Bankguthaben und Schecks in Höhe von 8,9 Mio. Euro (Vorjahr: 6,6 Mio. Euro) gegenüber.

Die Veränderung des Finanzmittelbestandes, definiert als die Veränderung des Bestands an flüssigen Mitteln, gliederte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in die einzelnen Kategorien wie folgt:

	2022/23 in Mio. Euro	2021/22 in Mio. Euro
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	2,1	2,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-7,9	-3,4
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	8,2	1,1
Veränderung des Finanzmittelbestands	2,4	-0,2

Die Liquidität 2. Grades, definiert als "(Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) / Kurzfristiges Fremdkapital" betrug 71,4 % (Vorjahr: 56 %).

3.3 Ertragslage

Die Umsatzerlöse lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 77,4 Mio. Euro (Vorjahr: 75,4 Mio. Euro). Zur Zusammensetzung wird auf die Ausführungen zur Geschäftslage verwiesen.

Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten lagen bei 19,7 Mio. Euro (Vorjahr: 17,2 Mio. Euro).

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthielten im Wesentlichen die Auflösung des negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von 2,4 Mio. Euro (Vorjahr: 2,4 Mio. Euro).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergaben sich aus Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 1,3 Mio. Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro) und Kurs- und Währungsverlusten in Höhe von 2,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro).

Das Finanzergebnis betrug -3,0 Mio. Euro (Vorjahr: -0,3 Mio. Euro).

Insgesamt wies der FLABEG-Konzern somit einen Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von 4,0 Mio. Euro (Vorjahr Konzernjahresfehlbetrag: 4,0 Mio. Euro) aus.

Die Gesellschaft verwendet als Steuerungsgröße das EBITDA nach Management-Reporting. Die Unterschiede zwischen dem deutschen Handelsrecht und dem Management Reporting liegen vor allem in dem Ausweis von nicht wiederkehrenden, einmaligen Aufwendungen sowie der Bewertung von Fremdwährungen.

Der EBITDA nach Management Reporting für das abgelaufene Geschäftsjahr belief sich auf 3,9 Mio. Euro (Vorjahr: 4,6 Mio. Euro).

C. Chancen- und Risikobericht

Als internationaler Automobilzulieferer ist FLABEG einer Vielzahl von Chancen und Risiken ausgesetzt. Das Unternehmen ist bestrebt, diese im Rahmen eines systematischen Chancen und Risikomanagements frühzeitig zu identifizieren und entsprechend vorausschauend zu steuern bzw. verantwortungsvoll zu nutzen.

1. Risikomanagementsystem

Das Management von Risiken und Chancen ist sowohl in die strategische Planung, als auch in die mittelfristige Planung des FLABEG-Konzerns, sowie in sämtliche unterjährigen Controlling- und Reporting-Prozesse eingebunden. Soll- und Ist-Werte sämtlicher Entwicklungen, die für den Geschäftsverlauf relevant sind, werden regelmäßig abgeglichen. Sowohl bei dem Risiko- als auch bei dem Chancenmanagement verfolgt der FLABEG-Konzern einen zweigleisigen Ansatz: Zum einen werden konkrete Chancen und Risiken direkt vor Ort erfasst, quantifiziert, akkumuliert und weiterberichtet. Andererseits wird darauf geachtet, dass in sämtlichen Gremien auf allen Führungsebenen offen und proaktiv auch mit qualitativen Risiken und Chancen umgegangen wird.

Mit dem Planungsinstrument Professional Planner (PP), der monatlich rollierenden 12-Monats-Umsatzplanung, der kurzfristigen Ergebnis- und Liquiditätsplanung sowie der Balanced Scorecard (BSC) und dem FLABEG Improvement System (FIS) Reporting war auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Planungs- und Berichtssystem im Einsatz, das detailliert und zeitnah das Erkennen von Entwicklungen während des ganzen Jahres gewährleistet. In monatlichen Operations Reviews mit den einzelnen operativen Gesellschaften und Project Reviews mit Fokus auf Kundenprojekte werden die Ergebnisse detailliert analysiert und ggf. notwendige Maßnahmen besprochen und deren Umsetzung entschieden.

Das Risikomanagement ist auch ein wichtiger Baustein im Rahmen des QM- und Umweltmanagementsystems und wird hier bei den jährlichen Audits bewertet.

2. Chancen und Risiken

Bei der nachfolgenden Beschreibung der Chancen und Risiken werden die folgenden Beurteilungskategorien für Eintrittswahrscheinlichkeiten und Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zugrunde gelegt:

Eintrittswahrscheinlichkeit	in %
Gering	0 - 30%
Mittel	31 - 60%
Hoch	61 - 100%

Definition	Auswirkung auf Vermögens- und Ertragslage
Gering	Unerhebliche oder geringe negative Auswirkungen
Mittel	Nicht unerhebliche, aber moderate negative Auswirkungen
Hoch	Wesentliche negative Auswirkungen

2.1 Marktumfeld

Chancen

Aufgrund der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung im Automobilbereich, des Trends zum autonomen Fahren, des wachsenden Anteils der batteriebetriebenen Fahrzeuge und dem sich damit verändernden Fahrzeuginnenraum, bieten sich zunehmend Chancen, innovative und hochwertige Glasprodukte anzubieten. Klassische Instrumente werden mehr und mehr ersetzt durch frei programmierbare Displays und / oder Head-Up Display Systeme und weitere Formen des "HMI" (Human Machine Interface). Es entstehen neue Lösungen, folgend einem neuen integrierten Designansatz, in dem der Werkstoff Glas eine größere Rolle spielt. Zudem fragen Kunden vermehrt integriertere Produkt-/Systemlösungen an, um die Komplexität auf der eigenen Seite zu reduzieren. Als Spezialist für gebogene, beschichtete und bearbeitete Gläser erschließt sich für FLABEG so dieser Markt mit guten Wachstumsraten.

Chancen ergeben sich weiterhin aus den globalen Veränderungen im Stammgeschäft. Neben großen Wachstumsmöglichkeiten in Asien (insbes. China) ist FLABEG durch die globale Aufstellung optimal gerüstet um auf kurzfristige Marktänderungen reagieren zu können. Vielversprechende Ansätze für Produktinnovationen im Stammgeschäft runden das Chancenprofil ab.

Da das Geschäftsmodell eines Automobilzulieferers auf eine begrenzte Anzahl von Kunden zugeschnitten ist, unterliegt FLABEG diversen Risiken, die sich kundenseitig ergeben. FLABEG ist daher auf ein ausgewogenes Kundenportfolio sowie langfristige Kundenbeziehungen bedacht.

Risiken

Die globale Aufstellung des FLABEG-Konzerns begünstigt die Möglichkeit, positive und negative Effekte weitestgehend ausgleichen zu können und damit beherrschbar zu machen. Von den Kunden geforderte Preisanpassungen im Rahmen der jeweiligen Produktlebenszyklen bedingen die permanente Optimierung der Produktionsprozesse und der Wertschöpfungskette; auch hier wirkt die weltweite Präsenz der FLABEG Gesellschaften risikomindernd.

Globale Marktverwerfungen und Unsicherheiten können sich vor allem auf den Umsatz im traditionellen Automobilgeschäft aufgrund des hohen Marktanteils von FLABEG auswirken. Die Wettbewerbsintensität ist nach der COVID-Pandemie noch weiter angestiegen, indem zunehmend asisatische Wettbewerber auf den eurpäischen Markt drängen; insofern ist eine ständige Überprüfung der Organisationsstrukturen und Produktionskapazitäten unabdingbar.

Im Bereich "Automotive Interior" ist die Komplexität der Produktionsprozesse deutlich höher als im Stammgeschäft; diesem Risiko wird mit der Implementierung einer neuen, auf die Erfordernisse des Produktes angepassten Organisations- und Abwicklungsstruktur begegnet.

Abgesehen von unvorhersehbaren Sondereinflüssen schätzen wir derzeit insgesamt die Risiken aus dem Marktumfeld mit einer mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit und einer mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ein.

2.2 Beschaffung

Die wesentlichen Einsatzstoffe, die bezogen werden, sind Rohglas, Energie und Beschichtungsmaterial.

Chancen

FLABEG verfügt aufgrund der internationalen Aufstellung über die Möglichkeit weltweit einzukaufen, um negativen Entwicklungen lokaler Märkte entgegenzuwirken und um die Beschaffung kostenoptimal zu gestalten.

Risiken

Die im FLABEG-Konzern eingesetzten Technologien sind weitestgehend energieintensive thermische Biege- und Beschichtungsprozesse. Daher hat die Entwicklung der Energiebeschaffungskosten einen wesentlichen Einfluss auf die Herstellungskosten. Änderungen der Gesetzeslage bergen mögliche Risiken, denen FLABEG durch eine Erhöhung der Energieeffizienz und durch neue Fertigungstechnologien entgegenzuwirken versucht. Beschaffungsrisiken durch unerwartete Wechselkursänderungen, Lieferengpässe oder nennenswerte Lieferanteninsolvenzen wird durch kontinuierliche Marktbeobachtung und eine angestrebte Diversifizierung der Lieferantenbasis begegnet.

Die COVID-19 Pandemie und der Ukraine Krieg haben zu einer enormen Verteuerung der Logistikkosten sowie signifikanten Preissteigerungen bei den wesentlichen Einsatzstoffen geführt. In diesem Zusammenhang besteht das generelle Risiko, dass Preissteigerungen bei Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffen und Logistikkosten nicht vollumfänglich an die Kunden weitergereicht werden können und sich negativ auf die Ertragslage auswirken.

Die Auswirkungen aus dem Bereich Beschaffung werden der mittleren Kategorie zugeordnet; die Eintrittswahrscheinlichkeit wird als hoch eingestuft.

2.3 Mitarbeiter

Chancen

Aufgrund der internationalen Aufstellung des Unternehmens und des damit verbundenen globalen Wettbewerbs um Arbeitskräfte wird auch die Fähigkeit, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu halten, zu einer Herausforderung für das Unternehmen. Dies birgt jedoch gleichzeitig auch die Chance, Mitarbeiter weltweit und standortübergreifend einsetzen zu können, um so das Know-how optimal zu nutzen; die voranschreitende Digitalisierung verstärkt diesen Trend.

Risiken

Insbesondere in Wachstumsmärkten wie China und Europa besteht für FLABEG das Risiko einer steigenden Lohnkostenbasis für qualifizierte Fachkräfte. Um die negativen Auswirkungen von Fachkräftemangel und unzureichendem Knowhow (bspw. bei Projekttransfers) zu reduzieren, entwickelt FLABEG ein globales individuelles Qualifizierungskonzept.

Hiermit soll sichergestellt werden, dass talentierte Nachwuchskräfte, Leistungs- und Know-how Träger auch in schwierigen Zeiten an das Unternehmen gebunden und weiter gefördert werden. Gezielte Auslandsaufenthalte, Sprachschulungen, Coachings und individuelle Weiterbildungen runden das Konzept ab. Dennoch ist insbesondere in Deutschland ein zunehmender Fachkräftemangel festzustellen.

Durch die Konzentration von Kernprozessen an einzelnen Standorten besteht das Risiko, dass das Wissen über Schlüsseltechnologien bei einzelnen Abteilungen bzw. bei einzelnen Personen zentral gebündelt ist. Daher kommt der Nachfolgeplanung eine wesentliche Bedeutung zu. Des Weiteren intensiviert FLABEG den Wissenstransfer standortübergreifend durch Anpassungen der Aufbau- und Ablauforganisation.

Die Erweiterung des Produkt- und Produktionsportfolios setzt eine konsequente Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter voraus, damit diese die Prozessveränderungen in der Produktion in den neuen Geschäftsfeldern effizient umsetzen können.

Die Risiken aus dem Bereich Mitarbeiter sind mit mittlerer Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und einer mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit klassifiziert.

2.4 Liquidität und Finanzierung

Chancen

Der Gesellschafter hat den Erwerb der Unternehmensgruppe in 2020 zu einem Großteil mit Eigenkapital finanziert und in diesem Zuge auch ein nachrangiges Gesellschafterdarlehen gegeben. Insofern weist die Konzernbilanz zum 31. März 2023 eine positive Eigenkapitalquote, gepaart mit einem moderaten Verschuldungsgrad auf (s. auch Kommentierung zur Vermögenslage).

Risiken

Dennoch könnte beispielsweise ein Kundenausfallrisiko die Liquiditätslage des Konzerns erheblich beeinträchtigen. Mit der steigenden Komplexität der Produkte und Kundenlieferungen nehmen auch die finanziellen Forderungen des Unternehmens zu. Diese Forderungen werden regelmäßig überwacht, damit Probleme bei der Kundenbelieferung frühzeitig identifiziert werden können.

Ein zusätzliches Risiko sind die Überkapazitäten im Markt für Aussenspiegel, die hier zu einem erheblichen Wettbewerbs- und Preisdruck führen, gepaart mit der Notwendigkeit, die Organisationsstrukturen ständig zu überprüfen und ggfs. anzupassen.

Die generelle Liquiditätslage von FLABEG wird kontinuierlich überwacht. Durch die gruppenweite Steuerung und Bündelung der Liquidität soll der Bedarf an liquiden Mitteln an allen Standorten sichergestellt werden. Eine negative Entwicklung der Liquidität könnte dazu führen, dass geplante Ausgaben u.a. für die Forschung und Entwicklung und die für das Wachstum erforderliche Investitionstätigkeit verschoben werden müssten.

Aufgrund der internationalen Geschäftstätigkeit ist FLABEG Wechselkursrisiken ausgesetzt. Diese können im Zusammenhang mit Forderungen, Verbindlichkeiten, liquiden Mitteln und zu erfüllenden Verträgen in anderen Währungen entstehen. Solche Risiken werden zunächst durch den lokalen Bezug von Materialien in der jeweiligen Währungs und Absatzregion minimiert. Die weitere Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente.

Die Risiken aus dem Bereich Liquidität und Finanzierung sind mit hoher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und einer mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit klassifiziert.

Derivative Finanzinstrumente

Die Gesellschaften des FLABEG-Konzerns sind im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt. Zur Absicherung von Risiken aus Wechselkursschwankungen im Rahmen von Umsatzerlösen in Fremdwährung werden in den Gesellschaften derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften eingesetzt.

Der Konzern hält zum 31. März 2023 keine derivative Finanzinstrumente.

3. Fazit des Chancen- und Risikoberichts

Auf Basis des Risikomanagementsystems werden wesentliche Risiken identifiziert und bewertet, auf die durch geeignete Maßnahmen reagiert wird. Die Entwicklung der wesentlichen Risiken wird regelmäßig verfolgt. Die aktuelle Überprüfung der Risikosituation ergab, dass derzeit keine tatsächlichen oder potenziellen Risikokonzentrationen bekannt sind, die den Fortbestand des Unternehmens in absehbarer Zukunft ernsthaft gefährden könnten.

D. Prognosebericht

Der Prognosebericht enthält zukunftsbezogene Angaben. Sie basieren auf Erwartungen und Einschätzungen des Unternehmens und unterliegen Unwägbarkeiten. Diese können dazu führen, dass die tatsächliche Geschäftsentwicklung, unter anderem wegen den (geo-)politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sowohl positiv als auch negativ von den nachfolgend beschriebenen Erwartungen abweicht.

Die Weltwirtschaft erholt sich angesichts des andauernden Kriegs in der Ukraine und der hohen Inflation nach einer Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) nur sehr langsam. In der Prognose senkte der IWF seine weltweite Vorhersage: Das globale Wachstum werde sich im Vergleich zu 2022 (3,4 Prozent) in diesem Jahr auf 2,8 Prozent verlangsamen.

Der IWF wertete als positiv, dass sich die Wirtschaft langsam von dem russischen Einmarsch in die Ukraine erhole und auch die Folgen der Pandemie überwinde. Zentral dafür seien der Rückgang der "kriegsbedingten Verwerfungen" auf dem Energie- und Lebensmittelmarkt und das Ende der Corona-Abschottung in China. Der Kampf gegen die Inflation sei außerdem deutlich zäher als noch vor einigen Monaten erwartet. Der Bericht sieht erhebliche Risiken, die eine wirtschaftliche Erholung gefährdeten.

Noch im Januar war der IWF von einem weltweiten Wachstum von 2,9 Prozent ausgegangen - diese Vorhersage wurde nun leicht um 0,1 Prozentpunkte nach unten korrigiert. Erst im kommenden Jahr soll es dann wieder etwas aufwärtsgehen - das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll dann um 3 Prozent wachsen. Die Ökonominnen und Ökonomen des IWF hoffen, dass die Talsohle in diesem Jahr erreicht ist.

Auch für Deutschland hat der IWF seine Vorhersage nach unten korrigiert - um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zu Januar. Er rechnet jetzt mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent. Für 2024 sagt der Bericht dann wieder ein Wachstum um 1,1 Prozent voraus.

Für 2023 rechnet der IWF weltweit mit einer Teuerungsrate von im Schnitt 7 Prozent - das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als noch im Januar prognostiziert. Im kommenden Jahr soll sie dann bei 4,9 Prozent liegen (plus 0,6 Prozentpunkte). Für die Industrienationen rechnet der IWF in diesem Jahr mit einer Inflationsrate von 4,7 Prozent, die dann noch deutlich über der Zielmarke von 2 Prozent liegt.

Die russische Wirtschaft wird nach Einschätzung des IWF trotz umfangreicher Sanktionen des Westens spürbar wachsen. Für dieses und nächstes Jahr prognostiziert der Internationale Währungsfonds Steigerungen um 0,7 und 1,3 Prozent, wie der IWF am Dienstag in Washington mitteilte. Damit wurde die Schätzung für 2023 aus dem Januar um 0,4 Prozentpunkte angehoben, die für 2024 aber um 0,8 Punkte gesenkt. Im Vergleich mit 2022 sind die Perspektiven für Russland deutlich besser. Im vergangenen Jahr war die russische Wirtschaft noch um 2,1 Prozent geschrumpft.

Im Wirtschaftsbericht haben wir bereits Stellung zur Lage im abgelaufenen Geschäftsjahr und den wesentlichen Einflussfaktoren genommen. Unsere Planungen beruhen darauf, dass sich im Geschäftsjahr 2023/24 die Trendwende am internationalen Automobilmarkt fortsetzt und der Wachstumstrend auch in den Folgejahren anhält. Hierbei stützen wir uns auch auf die Erhebungen von IHS Markit, die einen Anstieg der Automobilproduktion von 82,3 Mio. Fahrzeugen in 2022 auf 92,0 Mio. Fahrzeuge in 2026 prognostizieren. Demnach wäre Ende 2026 das Niveau von vor der COVID-19-Pandemie nahezu wieder erreicht. Die größten Automobil-Regionen der Welt werden nach dieser Einschätzung Asien (inkl. China), EMEA und die NAFTA sein.

Unserer Auffassung nach sind dennoch sämtliche oben genannten Prognosen im derzeitigen Umfeld mit ungewöhnlich gewissen Unsicherheiten (Abwärtsrisiken) behaftet; dazu gehören beispielsweise die nach wie vor nicht endgültig absehbaren (geopolitischen) Auswirkungen des Ukraine Krieges, sowie die Relevanz der hohen Inflation für die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaft.

Auf Basis der oben genannten, prognostizierten Automobilmarktdaten und unter der Voraussetzung, dass die erörterten Abwärtsrisiken nicht eintreten und es auch ansonsten zu keinen signifikanten Abweichungen infolge politischer, ökonomischer, sozialer oder auch pandemischer Krisen kommen wird, gehen wir von einer stabilen Geschäftsentwicklung des FLABEG-Konzerns im Geschäftsjahr 2023/24 aus. Ausgehend vom Geschäftsjahr 2022/23 erwarten wir - nach Anpassung der Organisationsstruktur im Geschäftsfeld "Mirrors" - für 2023/24 Umsatzerlöse und ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA nach Management Reporting) auf Vorjahresniveau und für die Folgejahre einen moderaten Anstieg nach voller Entfaltung der Wirkung der Reorganisationsmaßnahmen.

Nürnberg, den 26. Juli 2023

FLABEG Automotive Glass Group GmbH

Franz Xaver Weiss, Geschäftsführung

Gerhard Wilwerding, Geschäftsführung

Konzernbilanz zum 31. März 2023

AKTIVA

	31.03.2023		31.03.2022
	Tsd. Euro		Tsd. Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	29		48
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	586		1.433
3. Geschäfts- oder Firmenwert	119		167
4. Geleistete Anzahlungen	1.718		909
		2.452		2.557
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.325		8.788
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.154		7.444
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.998		1.827
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.278		2.510
		21.755		20.569
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.466		4.201
		25.673		27.327
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	5.708		6.695
2. Unfertige Erzeugnisse	2.401		1.804
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	5.187		4.769
4. Geleistete Anzahlungen auf Vorräte	190		146
		13.486		13.414
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	7.528		8.800
2. Sonstige Vermögensgegenstände	6.005		2.944
		13.533		11.744
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		8.907		6.550
		35.926		31.708
C. Rechnungsabgrenzungsposten		1.766		3.212
D. Aktive latente Steuern		824		491
		64.189		62.738
PASSIVA
	31.03.2023		31.03.2022
	Tsd. Euro		Tsd. Euro
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25		25
II. Kapitalrücklage	13.290		12.246
III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-47		314
IV. Konzern-Bilanzverlust	-7.573		-3.290
V. Anteile anderer Gesellschafter	-490		-905
		5.205		8.390
B. Sonderposten für Ertragszuschüsse		400		400
C. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung		9.933		12.285
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	373		251
2. Steuerrückstellungen	1.273		1.219
3. Sonstige Rückstellungen	9.953		8.331
		11.599		9.801
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	8.131		9.226
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.602		5.172
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0		3.762
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	15.970		8.793
5. Sonstige Verbindlichkeiten	6.349		4.909
		37.052		31.862
		64.189		62.738

Konzern Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. April 2022 bis 31. März 2023

der FLABEG Automotive Glass Group GmbH, Nürnberg

	01.04.2022-31.03.2023 Tsd. Euro	01.04.2021-31.03.2022 Tsd. Euro
1. Umsatzerlöse	77.438	75.418
2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen	-60.627	-62.585
3. Bruttoergebnis vom Umsatz	16.811	12.833
4. Vertriebskosten	-7.510	-6.020
5. Allgemeine Verwaltungskosten	-12.456	-11.156
6. Sonstige betriebliche Erträge	7.161	5.437
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-4.153	-2.480
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	9	2.156
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-3.001	-2.502
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	19	-1.366
11. Ergebnis nach Steuern	-3.120	-3.098
12. Sonstige Steuern	-849	-892
13. Konzernjahresfehlbetrag	-3.969	-3.990
14. Konzernfremden Gesellschaftern zustehender Verlust / Gewinn	-314	18
15. Konzernverlust- / Konzerngewinnvortrag	-3.290	682
16. Konzern-Bilanzverlust	-7.573	-3.290

KONZERNANHANG für das Geschäftsjahr vom 1. April 2022 bis 31. März 2023

1. Allgemeine Angaben

Die FLABEG Automotive Glass Group GmbH hat ihren Sitz in Nürnberg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Nürnberg (HR B Reg. Nr. 38411).

Der Konzernabschluss wird nach den Rechnungslegungsvorschriften für Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Berücksichtigung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Die Konzernbilanz und die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind entsprechend den §§ 266 und 275 HGB gegliedert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren § 275 Abs. 3 HGB aufgestellt.

Das Geschäftsjahr der Gesellschaft und somit der Zeitraum des Konzernabschlusses geht vom 1. April eines jeden Jahres bis zum 31. März des Folgejahres.

Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Konzernbilanz bzw. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung oder im Konzernanhang anzubringen sind, weitestgehend im Konzernanhang aufgeführt.

Der Konzernabschluss wurde in TEUR aufgestellt.

Der Konzernabschluss wurde unter Annahme der Unternehmensfortführung (Going-Concern) aufgestellt.

2. Konsolidierungsgrundsätze

Im Rahmen der Erstkonsolidierung hat sich ein negativer Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von TEUR 15.815 ergeben und wurde als "negativer Unterschiedsbetrag" passiviert.

Der negative Unterschiedsbetrag wird planmäßig über die gewichtete durchschnittliche Restnutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögensgegenstände von 6,7 Jahren aufgelöst.

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Auf die ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgänge werden Steuerabgrenzungen vorgenommen, soweit sich die abweichende Steuerdifferenz in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich ausgleicht.

Auf die Eliminierung von Zwischenergebnissen konnte wegen Geringfügigkeit verzichtet werden.

Werden weitere Anteile an bereits bestehenden Tochterunternehmen erworben oder veräußert, ohne dass der Status als Tochterunternehmen verloren geht, werden diese Transaktionen als Kapitalvorgang abgebildet.

3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte werden zu Herstellungskosten (Entwicklungskosten) aktiviert, und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte werden grundsätzlich planmäßig nach der linearen Methode pro rata temporis über die jeweilige voraussichtliche Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren abgeschrieben.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten aktiviert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer von 3 bis 15 Jahren linear beziehungsweise auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben.

Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Zugänge zu Sachanlagen werden zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Den planmäßigen Abschreibungen liegt die lineare Abschreibungsmethode auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 2 bis 25 Jahren zugrunde. Falls notwendig werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den beizulegenden Zeitwert vorgenommen.

Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von mehr als 250,00 Euro bis 800,00 Euro werden als geringwertige Anlagegüter sofort im Zeitpunkt des Zugangs als Aufwand erfasst. Die Behandlung für geringwertige Wirtschaftsgüter erfolgt in Anlehnung an das deutsche Steuerrecht. Abweichungen zur wirtschaftlichen Nutzungsdauer sind unwesentlich.

Unter den Finanzanlagen werden Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen zu Anschaffungskosten einschließlich etwaiger Anschaffungsnebenkosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden Wertaufholungen vorgenommen.

Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und/oder niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d.h. soweit die voraussichtlichen Verkaufspreise abzüglich der bis zum Verkauf anfallenden Kosten zu einem niedrigeren beizulegenden Wert führen, wurden entsprechende Abwertungen vorgenommen.

Die Ermittlung der Anschaffungskosten bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren erfolgt anhand des Durchschnittswertverfahrens. Für einen abgegrenzten Bestand an Hilfs- und Betriebsstoffen besteht ein Festwert gem. § 256 S. 2 HGB.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die aktivierungspflichtigen Bestandteile des § 255 Abs. 2 HGB. Des Weiteren werden angemessene Teile der Verwaltungskosten sowie angemessene Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, für freiwillige soziale Leistungen und für die betriebliche Altersversorgung in die Herstellungskosten einbezogen, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zum Nennwert unter Abzug gebotener Wertberichtigungen bilanziert. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Wertberichtigungen Rechnung getragen. Soweit in den Forderungen Fremdwährungsforderungen enthalten sind, sind diese mit dem Stichtagskurs bewertet.

Die flüssigen Mittel enthalten neben dem Kassenbestand die Guthaben bei Kreditinstituten und sind zum Nennwert am Bilanzstichtag angesetzt. Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährung wurden zum Stichtagskurs umgerechnet.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Darüber hinaus werden im Voraus entrichtete Beträge periodengerecht abgegrenzt.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Vom Konzern im Geschäftsjahr 2021/22 erhaltene Ertragszuschüsse werden unter dem Passivposten " Sonderposten für Ertragszuschüsse" ausgewiesen. Der Posten enthält zum Bilanzstichtag erhaltene Baukostenzuschüsse für die Anschaffung und Inbetriebnahme von Gegenständen des Anlagevermögens, die noch nicht angeschafft wurden. Die Baukostenzuschüsse werden über den Investitionszeitraum ertragswirksam aufgelöst.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach Maßgabe der "PUC" Methode bewertet. Die Bewertung der Rückstellung basiert auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck und unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 1,79 % (Vorjahr: 1,81 %). Der Zinssatz entspricht dem von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre bei einer Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen von 15 Jahren. Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,0 % (Vorjahr: 2,0 %) und Rentensteigerungen von jährlich 2,0 % (Vorjahr: 1,7 %) zugrunde gelegt, sowie eine Fluktuation in Höhe von 4,5 % (Vorjahr: 4,5 %) p.a. unterstellt.

Jubiläumsrückstellungen werden nach Maßgabe der "PUC" Methode bewertet. Die Bewertung der Rückstellung für Jubiläen erfolgt unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 1,50 % (Vorjahr: 1,35 %) und auf Grundlage der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck nach versicherungsmathematischen Grundsätzen. Bei der Ermittlung der Rückstellung für Jubiläen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,0 % (Vorjahr: 2,0 %) berücksichtigt, sowie eine Fluktuation von 4,5 % p.a. (Vorjahr 4,5 %) unterstellt.

Die Steuerrückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung bewertet worden (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen).

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst, wie er von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht wird.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Latente Steuern werden nach § 274 HGB auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Für die Bewertung der latenten Steuern werden die zum Abschlussstichtag gültigen Steuervorschriften herangezogen. Sie wurden mit länderspezifischen Prozentsätzen von 9 % bis 29 % gerechnet. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert dargestellt.

Aktive Latente Steuern ergeben sich u.a. bei der Bewertung personalbezogener Rückstellungen, der Bewertung des Umlaufvermögens sowie anrechenbare Steuergutschriften. Aktive latente Steuern wurden nicht auf die bestehenden körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge sowie auf steuerliche Zinsvorträge im Sinne des § 4h EStG i.V.m.

§ 8a KStG gebildet, sofern die Realisierung nicht mit einer hinreichend hohen Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten fünf Jahre sichergestellt werden kann.

Passive latente Steuern resultieren im Wesentlichen aus der Aktivierung von selbsterschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens.

Währungsumrechnung

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Bilanzposten werden zum Stichtag wie folgt bewertet:

	Kurzfristige Fremdwährungsforderungen (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) sowie liquide Mittel oder andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.
	Langfristige Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenbriefkurs bei Entstehung der Forderung oder zum niedrigeren beizulegenden Wert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, angesetzt (Imparitätsprinzip).
	Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.
	Langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisengeldkurs bei Entstehung der Verbindlichkeit oder zum höheren Stichtagskurswert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, bewertet (Imparitätsprinzip).

Die Berücksichtigung von Buchverlusten aus Kursänderungen erfolgt am Bilanzstichtag.

Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen ausländischen Unternehmen, die nicht der Europäische Wirtschafts- und Währungsunion angehören, wurden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Monatsultimo März 2023, wie von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht, in Euro umgerechnet.

Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet. Der Durchschnittskurs ermittelt sich aus dem Durchschnitt der Devisenkassamittelkurse zum Monatsultimo aus dem Zeitraum April 2022 bis März 2023.

Eine sich hieraus ergebende Umrechnungsdifferenz sowie Umrechnungsdifferenzen aus der Schuldenkonsolidierung werden innerhalb des Konzerneigenkapitals nach den Rücklagen unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen.

4. Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis umfasst neben der FLABEG Automotive Glass Group GmbH, Nürnberg, die folgenden Gesellschaften:

Gesellschaft	Sitz	Land	Direkter und indirekter Anteil in %
FLABEG Automotive Germany GmbH	Nürnberg	Deutschland	100
FLABEG Grundstücksverwaltungs GmbH	Furth im Wald	Deutschland	100
FLABEG International GmbH	Nürnberg	Deutschland	100
FLABEG Holding France S.A.S.	Saarunion	Frankreich	100
FLABEG France S.A.S.	Saarunion	Frankreich	100
FLABEG Technical Glass US Corporation	Naugatuck	USA	100
FLABEG Brasil Ltda.	Indaiatuba	Brasilien	92
FLABEG Automotive Kft.	Mátészalka	Ungarn	100
FLABEG Automotive Mirror (Shanghai) Co., Ltd.	Schanghai	China	100

Somit beinhaltet der Konsolidierungskreis des FLABEG-Konzerns vier inländische und sechs ausländische Gesellschaften.

Die folgenden Gesellschaften haben hinsichtlich der Offenlegung des Jahresabschlusses die Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen. Ferner waren sie von der Erstellung eines Lageberichts (sofern ein solcher aufzustellen gewesen wäre) befreit:

FLABEG Automotive Germany GmbH; Nürnberg

FLABEG International GmbH, Nürnberg

Wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ist gemäß § 296 Abs. 2 HGB die FLABEG Czech s.r.o., Oloví, Tschechien nicht in den Konzernabschluss einbezogen worden.

5. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung

	TEUR
Erstkonsolidierung zum 1.10.2020	15.815
Veränderung Geschäftsjahr 2020/21	(1.176)
Veränderung Geschäftsjahr 2021/22	(2.353)
Veränderung Geschäftsjahr 2022/23	(2.353)
Stand zum 31.03.2023	9.933

Bei dem passiven Unterschiedsbetrag handelt es sich um einen Differenzbetrag aus der Kaufpreisallokation, der Eigenkapitalcharakter hat und über die gewichtete Restnutzungsdauer der erworbenen Vermögensgegenstände von 6,7 Jahren aufgelöst wird. Die planmäßige Auflösung des Unterschiedsbetrags im Geschäftsjahr betrug TEUR 2.353 (Vorjahr: TEUR 2.353).

6. Erläuterungen zur Bilanz

6.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen.

6.2 Aktive Latente Steuern

Aktive latente Steuern	31.03.2023		31.03.2022
	Latente Steuern		Latente Steuern
	TEUR Aktive	TEUR Passive	TEUR Aktive	TEUR Passive
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen		530		258
Vorräte	107		107
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		13
Sonstige Rückstellungen	493		418
Verbindlichkeiten	20		35
Sonderposten für Ertragszuschüsse	100
Anrechenbare Steuergutschriften/steuerliche Verlustvorträge	647		189
Gesamt:	1.367	543	749	258
	824		491

Auf anrechenbare Steuergutschriften wurden aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 204 (Vorjahr: TEUR 189) gebildet.

6.3 Pensionsrückstellungen

Zum 31. März 2023 betragen die Rückstellungen für Pensionen TEUR 373 (Vorjahr: TEUR 251) bei Anwendung eines Zehn-Jahres-Durchschnittszinssatzes. Diese liegen um TEUR 22 (Vorjahr: TEUR 24) unter dem Bewertungsansatz für Pensionsrückstellungen, der sich zum 31. März 2023 bei Anwendung des Sieben-Jahres-Durchschnittszinssatzes ergeben hätte (Unterschiedsbetrag). Der Effekt aus der Änderung des Abzinsungssatzes wird im Zinsergebnis erfasst.

6.4 Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Beträge für Personalrückstellungen TEUR 4.297 (Vorjahr: TEUR 4.157), ausstehende Rechnungen TEUR 1.928 (Vorjahr: TEUR 1.192), Frachtkosten TEUR 260 (Vorjahr: TEUR 193), Gewährleistungen TEUR 734 (Vorjahr: TEUR 547) sowie Kundenboni TEUR 413 (Vorjahr: TEUR 344).

6.5 Verbindlichkeiten

Verbindlichkeitenspiegel

	31.03.2023
		davon mit einer Restlaufzeit
	Insgesamt TEUR	bis zu 1 Jahr TEUR	1 - 5 Jahre TEUR	über 5 Jahre TEUR
a) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	8.131	7.239	892	0
b) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.602	6.602	0	0
c) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0	0	0	0
d) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	15.970	0	0	15.970
e) Sonstige Verbindlichkeiten	6.349	6.349	0	0
davon aus Steuern	3.297	3.297	0	0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	486	486	0	0
Gesamt:	37.052	20.190	892	15.970

Verbindlichkeitenspiegel

	31.03.2022
		davon mit einer Restlaufzeit
	Insgesamt TEUR	bis zu 1 Jahr TEUR	1 - 5 Jahre TEUR	über 5 Jahre TEUR
a) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	9.226	9.226	0	0
b) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.172	5.172	0	0
c) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	3.762	3.762	0	0
d) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	8.793	0	8.793	0
e) Sonstige Verbindlichkeiten	4.909	4.909	0	0
davon aus Steuern	2.933	2.933	0	0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	510	510	0	0
Gesamt:	31.862	23.068	8.793	0

Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 1 ist eine Hypothek als Sicherheit gestellt.

7. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

7.1 Umsatzerlöse

Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen	2022/23 TEUR	2021/22 TEUR
Automotive	73.950	69.280
Non-Automotive	3.488	6.138
	77.438	75.418

Umsatzerlöse nach Region	2022/23 TEUR	2021/22 TEUR
Deutschland	5.450	5.493
EMEA ohne Deutschland	43.428	39.285
NAFTA	12.217	15.149
Südamerika	5.373	4.778
Asien	10.970	10.713
Gesamt:	77.438	75.418

7.2 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten die Auflösung des negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung TEUR 2.353 (Vorjahr: TEUR 2.353), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 789 (Vorjahr: TEUR 1.437) sowie Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 2.352 (Vorjahr: TEUR 36)

7.3 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 2.285 (Vorjahr: TEUR 384) sowie periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 94 (Vorjahr: TEUR 169).

7.4 Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten solche an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 977 (Vorjahr: TEUR 424) sowie Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 56 Euro (Vorjahr: TEUR 231).

7.5 Steuern vom Einkommen und Ertrag

Der Aufwand aus Steuern vom Einkommen und Ertrag betrifft die Körperschaft- und Gewerbesteuer in Höhe von TEUR 344 (Vorjahr: TEUR 1.057) sowie dem Ertrag aus latenten Steuern in Höhe von TEUR 363 (Vorjahr Aufwand: TEUR 309).

7.6 Konzernfremden Gesellschaftern zustehender Gewinn / Verlust

Die Anteile konzernfremder Gesellschafter am Ergebnis betrugen TEUR -314 (Vorjahr: TEUR 18), davon entfallen TEUR -332 auf erfolgsneutrale Kapitalvorgänge und TEUR 18 auf das laufende Ergebnis.

8. Sonstige Angaben

8.1 Forschungs- und Entwicklungskosten

Der Gesamtbetrag der im Geschäftsjahr 2022/23 getätigten Forschungs- und Entwicklungskosten beläuft sich auf TEUR 1.250 (Vorjahr: TEUR 855). Davon entfallen auf selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens TEUR 329 (Vorjahr: TEUR 584).

8.2 Mitarbeiter

(Jahresdurchschnitt, ohne Auszubildende und Geschäftsführer)	2022/23	2021/22
a) Angestellte	269	273
b) Gewerbliche Mitarbeiter	827	799
Gesamt:	1.095	1.072

8.3 Personalaufwand

Der Personalaufwand im Sinne des § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren gliedern sich wie folgt:	2022/23 TEUR	2021/22 TEUR
a) Löhne und Gehälter	27.100	27.043
b) Soziale Aufwendungen	7.563	6.820
davon Aufwendungen für Altersvorsorge / Unterstützung	122	285
Gesamt:	34.663	33.863

8.4 Außerbilanzielle Geschäfte

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und sonstigen Verträgen	2022/23 TEUR	2021/22 TEUR
fällig innerhalb eines Jahres	3.275	1.759
fällig innerhalb von zwei bis fünf Jahren	6.036	4.514
fällig nach fünf Jahren	313	332
Bestellobligo	8.345	4.112
Gesamt:	17.969	10.716

Bei den sogenannten Operating-Lease und Mietverträgen, die zu keiner Bilanzierung der Objekte im Konzern führen, liegt der Vorteil dieser Verträge in der geringeren Kapitalbindung im Vergleich zum Erwerb und im Wegfall des Verwertungsrisikos. Risiken könnten sich aus der Vertragslaufzeit ergeben, sofern die Objekte nicht mehr vollständig genutzt werden könnten, wozu es derzeit keine Anzeichen gibt.

Derivative Finanzinstrumente

Die Gesellschaften des FLABEG-Konzerns sind im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt. Zur Absicherung von Risiken aus Wechselkursschwankungen im Rahmen von Umsatzerlösen in Fremdwährung werden in den Gesellschaften derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften eingesetzt.

Die Gesellschaft hält zum 31. März 2023 keine derivative Finanzinstrumente. Im Vorjahr wurden Optionsgeschäften mit einem Nominalvolumen von 1.500 Tsd. USD und einer Restlaufzeit jeweils monatlich bis zum 30.09.2022. Hierfür wurden im Vorjahr Prämien im Wert von TEUR 12 geleistet. Diese wurden mit einem Barwert von TEUR 3 zum Stichtag 31.03.2022 bewertet.

Factoring

Der FLABEG-Konzern hat Forderungen in Höhe von TEUR 5.655 (Vorjahr: TEUR 6.096) an Factoring-Gesellschaften im Rahmen eines sogenannten "echten Factorings" veräußert. Das echte Factoring dient der kurzfristigen Verbesserung der Liquiditätssituation und der Kapitalstruktur. Das wirtschaftliche Eigentum geht auf die Factoring-Gesellschaften über.

Neben den dargelegten außerbilanziellen Geschäften existieren keine außerbilanziellen Geschäfte, die für die Finanzlage des Konzerns von Bedeutung wären.

8.5 Ergebnisverwendung

Der Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 3.969 (Vorjahr: TEUR 3.990) wird auf neue Rechnung vorgetragen.

8.6 Angaben über die Mitglieder des Geschäftsführungsorgans (§ 314 Nr. 6 HGB)

Die Geschäfte der Gesellschaft wurden von folgenden Geschäftsführern geführt:

•	Franz Xaver Weiss, Altmannstein (Geschäftsführer, CEO)
•	Gerhard Wilwerding, Krefeld (Geschäftsführer, CFO)

Alle Geschäftsführer sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Die Gesellschaft verzichtet unter Anwendung des §314 Abs. 1 Nr. 6 HGB iVm. § 286 Abs. 4 HGB auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführer, da im Geschäftsjahr lediglich zwei Geschäftsführer Bezüge von der Gesellschaft erhalten haben.

8.7 Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Nahestehende natürliche Person im Sinne des § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB sind die Geschäftsführer des Unternehmens.

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält die Gesellschaft Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen Unternehmen, darunter auch verbundene Unternehmen, die als nahestehende Unternehmen gelten.

Die Gesellschaft unterhält Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in den Bereichen:

―	Kauf/Verkauf von Vermögensgegenständen
―	Bezug/Erbringung von Dienstleistungen
―	Finanzierung (inkl. Cash-Pooling)
―	Abreden im Ein- oder Verkauf

Des Weiteren besteht ein Darlehen, wie unter Punkt 6.5. erwähnt, mit dem Gesellschafter welches zu marktüblichen Konditionen erteilt wurde.

Da alle Geschäfte mit und zwischen mittel- oder unmittelbar in hundertprozentigem Anteilsbesitz stehenden, in den Konzernabschluss der FLABEG Automotive Glass Group GmbH, einbezogenen Unternehmen getätigt werden, entfällt gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB eine weitere Angabe.

Darüber hinaus bestehen keine im wesentlichen Umfang zu nicht marktüblichen Bedingungen Angabe pflichtigen Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen.

8.8 Sonstige Angaben

§314 Abs. 1 Nr. 9 HGB Das vom Abschlussprüfer des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar, beträgt aufgeschlüsselt nach:	2022/23 TEUR	2021/22 TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	172	162
Steuerberatungsleistungen	18	60
Sonstige Leistungen	42	3
Gesamt:	232	225

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag (Nachtragsbericht)

Am 8. Juni 2023 wurde mit einem externen Geldgeber ein Kreditvertrag unterzeichnet. Die Finanzierungssumme dient zur Durchführung von Investitionsprojekten im Geschäftsbereich Automotive Interior "Display Glas" und der Finanzierung von Anpassungen der Organisations- und Produktionsstrukturen im Geschäftsbereich "Mirrors".

Nürnberg, den 26. Juli 2023

Die Geschäftsführung

Franz Xaver Weiss

Gerhard Wilwerding

Entwicklung des Anlagevermögens im FLABEG Automotive Glass Group GmbH, Nürnberg Konzern im Geschäftsjahr vom 1. April 2022 bis 31. März 2023

	Anschaffungskosten
	Stand 01.04.2022 Tsd. Euro	Veränderung aus der Währungsumrechnung Tsd. Euro	Zugänge Tsd. Euro	Abgänge Tsd. Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	58	0	0	0
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.669	-12	113	247
3. Geschäfts- oder Firmenwert	239	0	0	0
4. Geleistete Anzahlungen	909	0	809	0
	4.875	-12	922	247
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	16.794	-12	337	1.114
2. Technische Anlagen und Maschinen	18.502	-380	2.610	3.909
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.073	-91	784	42
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.510	-74	3.900	12
	41.879	-557	7.631	5.077
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	4.201	0	1.044	3.779
	4.201	0	1.044	3.779
Konzernanlagevermögen	50.955	-569	9.597	9.103

	Anschaffungskosten
	Umbuchung Tsd. Euro	Stand 31.03.2023 Tsd. Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	58
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	10	3.533
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	239
4. Geleistete Anzahlungen	0	1.718
	10	5.548
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0	16.005
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.026	17.849
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	9	4.733
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-1.045	5.278
	-10	43.866
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0	1.466
	0	1.466
Konzernanlagevermögen	0	50.880

	Abschreibungen
	Stand 01.04.2022 Tsd. Euro	Veränderung aus der Währungsumrechnung Tsd. Euro	Zugänge Tsd. Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	10	0	19
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.237	-8	966
3. Geschäfts- oder Firmenwert	72	0	48
4. Geleistete Anzahlungen	0	0	0
	2.319	-8	1.033
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.006	-4	398
2. Technische Anlagen und Maschinen	11.057	-242	3.180
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.246	-47	573
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0
	21.309	-293	4.151
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0	0
	0	0	0
Konzernanlagevermögen	23.628	-301	5.184

	Abschreibungen
	Abgänge Tsd. Euro	Stand 31.03.2023 Tsd. Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	29
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	247	2.948
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	120
4. Geleistete Anzahlungen	0	0
	247	3.097
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	720	7.680
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.301	11.694
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	37	2.735
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0
	3.058	22.109
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0
	0	0
Konzernanlagevermögen	3.305	25.206

	Buchwerte
	Stand 31.03.2023 Tsd. Euro	Stand 31.03.2022 Tsd. Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	29	48
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	586	1.433
3. Geschäfts- oder Firmenwert	119	167
4. Geleistete Anzahlungen	1.718	909
	2.452	2.557
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.325	8.788
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.154	7.444
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.998	1.827
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.278	2.510
	21.755	20.569
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	1.466	4.201
	1.466	4.201
Konzernanlagevermögen	25.673	27.327

Anteilsbesitz der FLABEG Automotive Glass Group GmbH, Nürnberg

Stand: 31. März 2023

Aufstellung des Anteilsbesitzes

Name und Sitz der Gesellschaft	Anteile am Kapital in %	Lokale Währung	Kurs 1 LW	Eigenkapital Lokale (in Tsd.)	Ergebnis ⁵⁾ Lokale (in Tsd.)
FLABEG Automotive Glass Group GmbH, Nürnberg
FLABEG Automotive Germany GmbH, Nürnberg ¹⁾	100,000	EUR	-	10.670	394
FLABEG Grundstücksverwaltungs GmbH, Furth im Wald ¹⁾	100,000	EUR	-	1.670	(157)
FLABEG International GmbH, Nürnberg ¹⁾	100,000	EUR	-	7.178	(4.598)
FLABEG Holding France S.A.S., Sarre-Union, Frankreich ^{1) + 4)}	100,000	EUR	-	22.414	40
FLABEG France S.A.S., Sarre-Union, Frankreich ^{1) + 4)}	100,000	EUR	-	4.985	421
FLABEG Technical Glass US Corporation, Naugatuck, U.S.A. ¹⁾	100,000	USD	1,08750	(7.233)	(1.079)
FLABEG Czech s.r.o., Oloví, Tschechien ^{2) + 4)}	100,000	CZK	23,49200	538	(4.521)
FLABEG Automotive Kft., Mátészalka, Ungarn ¹⁾	100,000	EUR	-	468	(31)
FLABEG Automotive Mirrors (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China ^{1) + 3)}	100,000	CNY	7,47630	90.944	1.773
FLABEG Brasil Ltda., Indaiatuba, Brasilien ^{1) + 3)}	91,890	BRL	5,51580	(40.050)	(11.900)

^{1) Vollkonsolidierung}

^{2) keine Konsolidierung}

^{3) Zum 31. Dezember 2022 bzw. für das
Geschäftsjahr 2022}

^{4) voläufige Werte}

^{5) Vor Ergebnisabführung}

Konzern-Kapitalfussrechnung für die Zeit vom 1. April 2022 bis zum 31. März 2023

	2022/23 Tsd. Euro	2021/22 Tsd. Euro
1. Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	(4.283)	(3.972)
2. +/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	5.184	5.831
3. +/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	1.744	(470)
4. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	11	(2.746)
5. -/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	(874)	(1.088)
6. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	(2.661)	3.318
7. +/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	3.137	345
8. +/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	(19)	1.366
9. -/+ Ertragsteuerzahlungen	(1.033)	(1.404)
10. Aufwand sonstige Steuern	849	892
11. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	2.053	2.073
12. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	(7.632)	(2.643)
13. - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	(922)	(874)
14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	700	116
15. Cashflow aus der Investitionstätigkeit	(7.854)	(3.401)
16. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens	1.044	0
17. - Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	906	(112)
18. + Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	6.200	3.000
19. - Gezahlte Zinsen	8	(1.792)
20. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	8.158	1.096
21. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	2.357	(232)
22. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	6.550	6.782
23. Finanzmittelfonds am Ende der Periode	8.907	6.550

Entwicklung des Eigenkapitals im FLABEG Automotive Glass Goup GmbH - Konzern

	FLABEG Automotive Glass Group GmbH
	Gezeichnetes Kapital Tsd. Euro	Kapitalrücklage Tsd. Euro	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung Tsd. Euro
Stand am 1. April 2021	25	12.246	669
Übrige Veränderungen	0	0	(355)
Konzern-Jahresfehlbetrag	0	0	0
Stand am 31. März 2022	25	12.246	314
Stand am 1. April 2022	25	12.246	314
Übrige Veränderungen	0	1.044	(361)
Konzern-Jahresfehlbetrag	0	0	0
Stand am 31. März 2023	25	13.290	(47)

	FLABEG Automotive Glass Group GmbH
	Kumuliertes übriges Konzernergebnis Bilanzverlust Tsd. Euro	Eigenkapital Tsd. Euro
Stand am 1. April 2021	682	13.622
Übrige Veränderungen	18	(337)
Konzern-Jahresfehlbetrag	(3.990)	(3.990)
Stand am 31. März 2022	(3.290)	9.295
Stand am 1. April 2022	(3.290)	9.295
Übrige Veränderungen	(314)	369
Konzern-Jahresfehlbetrag	(3.969)	(3.969)
Stand am 31. März 2023	(7.573)	5.695

	Minderheitsgesellschafter
	Minderheitenkapital Tsd. Euro	Kumuliertes übriges Konzernergebnis Minderheitenanteile am Ergebnis Tsd. Euro	Eigenkapital Tsd. Euro	Konzern-Eigenkapital Tsd. Euro
Stand am 1. April 2021	22	(722)	(700)	12.923
Übrige Veränderungen	6	0	6	(331)
Konzern-Jahresfehlbetrag	0	(211)	(211)	(4.201)
Stand am 31. März 2022	28	(933)	(905)	8.390
Stand am 1. April 2022	28	(933)	(905)	8.390
Übrige Veränderungen	(14)	447	433	802
Konzern-Jahresfehlbetrag	0	(19)	(19)	(3.988)
Stand am 31. März 2023	15	(505)	(490)	5.205

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die FLABEG Automotive Glass Group GmbH, Nürnberg

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der FLABEG Automotive Glass Group GmbH, Nürnberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. März 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. April 2022 bis zum 31. März 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der FLABEG Automotive Glass Group GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. April 2022 bis zum 31. März 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. März 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. April 2022 bis zum 31. März 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernla geberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, den 26. Juli 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marco See, Wirtschaftsprüfer

ppa. Dr. Felix Canitz, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31. März 2023 wurde am 6. September 2023 gebilligt.