GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	33.845,00	26.536,00
2. Geleistete Anzahlungen	53.253,54	53.253,54
	87.098,54	79.789,54
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	455.217,00	489.039,00
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	330.203,00	330.203,00
	872.518,54	899.031,54
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.989.316,44	2.824.652,02
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	113.198,23	160.767,20
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	210.636,85	135.937,11
4. Sonstige Vermögensgegenstände	346.768,03	400.631,04
	4.659.919,55	3.521.987,37
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	503.669,29	450.009,27
	5.163.588,84	3.971.996,64
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	61.192,62	31.570,71
	6.097.300,00	4.902.598,89

PASSIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	30.677,51	30.677,51
II. Bilanzgewinn	8.106,50	8.106,50
	38.784,01	38.784,01
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	909,86	34.076,18
2. Sonstige Rückstellungen	136.756,52	136.560,28
	137.666,38	170.636,46
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	79.586,94	134.960,27
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.515.118,20	2.171.542,08
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.739.880,91	1.986.454,85
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	327.002,53	215.474,68
5. Sonstige Verbindlichkeiten	248.511,03	184.746,54
	5.910.099,61	4.693.178,42
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	10.750,00	0,00
	6.097.300,00	4.902.598,89

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	2022	2021
	€	€
1. Umsatzerlöse	28.734.412,27	18.902.031,87
2. Sonstige betriebliche Erträge	75.483,85	131.073,99
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen	21.187.628,70	13.038.713,70
4. Rohegebnis	7.622.267,42	5.994.392,16
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	2.594.476,43	2.052.027,43
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	552.622,96	433.726,75
davon für Altersversorgung: € 8.392,39 (Vorjahr: € 6.810,17)
	3.147.099,39	2.485.754,18
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	138.544,26	104.962,45
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	2.914.953,52	2.399.504,58
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	223,52	8,52
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	27.768,19	37.265,20
davon an verbundene Unternehmen: € 20.122,77 (Vorjahr: € 10.625,04)
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	0,00	-4.259,91
11. Ergebnis nach Steuern	1.394.125,58	971.174,18
12. Sonstige Steuern	882,00	1.029,00
13. Aufgrund von Gewinnabführungsvertrag abgeführte Gewinne	1.393.243,58	970.145,18
14. Jahresüberschuss	0,00	0,00
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	8.106,50	8.106,50
16. Bilanzgewinn	8.106,50	8.106,50

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH hat Ihren Sitz in Berlin und ist beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Registernummer 25678 in das Handelsregister eingetragen.

Die Gesellschaft erfüllt im Geschäftsjahr 2022 die Größenkriterien einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

Der Jahresabschluss der Gesellschaft ist nach den für sie geltenden handelsrechtlichen Vorschriften gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB und den ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt worden. Die Gliederung des Jahresabschlusses folgt den Vorschriften der §§ 266-278 HGB. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren § 275 Abs. 2 HGB zugrunde gelegt.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten gemäß § 265 Abs. 3 HGB und Davon-Vermerke weitestgehend im Anhang vorgenommen.

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

II. Angaben zu Einzelposten der Aktiva

1. Anlagevermögen

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten bilanziert und wurden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Dabei wurde ausschließlich die lineare Abschreibung verwendet.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit es sich um abnutzbares Anlagevermögen handelt, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Dabei wurde ausschließlich die lineare Abschreibung verwendet.

Die im Geschäftsjahr 2022 erworbenen geringwertigen Vermögensgegenstände mit einem Netto-Anschaffungswert von bis zu EUR 800 wurden in voller Höhe abgeschrieben.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. ihrem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Gesellschaft hält 2 Beteiligungen:

―	8 % an GO! Express & Logistics (Deutschland) GmbH mit Sitz in Bonn, welche zum letzten vorliegenden Jahresabschluss 31. Dezember 2022 ein Eigenkapital in Höhe von TEUR 5.030 und einen Jahresüberschuss 2022 in Höhe von TEUR 1.585 hatte
―	4 % an Partner für Berlin Holding Gesellschaft für Hauptstadt-Marketing mbH mit Sitz in Berlin, welche zum letzten vorliegenden Jahresabschluss 31. Dezember 2021 ein Eigenkapital in Höhe von TEUR 2.037 und einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 131 hatte.

Zur Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr verweisen wir auf die Anlage zum Anhang.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert ausgewiesen.

Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko wurde durch die Bildung einer Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 % auf die zum Erstellungszeitpunkt offenen Nettoforderungen Rechnung getragen.

Sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 189.204,69 (Vorjahr: EUR 192.548,76) haben eine Laufzeit von mehr als einem Jahr. Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 73 (Vorjahr: TEUR 161) und sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von TEUR 40 (Vorjahr: TEUR 0). In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Verbundbereich enthalten sind Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von EUR 42,11 (Vorjahr: EUR 1.099,42).

Die Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht stellen wie im Vorjahr in voller Höhe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dar.

3. Flüssige Mittel

Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten sind mit den Nennbeträgen angesetzt.

III. Angaben zu Einzelposten der Passiva

1. Eigenkapital

Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt DM 60.000,00 (EUR 30.677,51) und ist mit dem Nennwert bilanziert.

Im Bilanzgewinn ist ein Gewinnvortrag in Höhe von EUR 8.106,50 (Vorjahr: EUR 8.106,50) enthalten.

2. Rückstellungen

Die Rückstellungen wurden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr erfolgt eine Abzinsung nach § 253 Abs. 2 HGB, soweit die hieraus resultierenden Abzinsungseffekte wesentlich sind.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 137 setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für Resturlaub und Personalkosten (TEUR 82) und ausstehenden Rechnungen (TEUR 55) zusammen.

3. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit wurden die Angaben im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten in einem Verbindlichkeitenspiegel dargestellt:

	Saldo 31.12.2022	RLZ < 1 Jahr	RLZ 1-5 Jahre	RLZ > 5 Jahre	RLZ > 1 Jahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	79.586,94	56.251,80	23.335,14	0,00	23.335,14
(Vorjahr)	(134.960,27)	(55.437,96)	(79.522,31)	(0,00)	(79.522,31)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.515.118,20	2.515.118,20	0,00	0,00	0,00
(Vorjahr)	(2.171.542,08)	(2.171.542,08)	(0,00)	(0,00)	(0,00)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.739.880,91	2.739.880,91	0,00	0,00	0,00
(Vorjahr)	(1.986.454,85)	(1.986.454,85)	(0,00)	(0,00)	(0,00)
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen	327.002,53	327.002,53	0,00	0,00	0,00
(Vorjahr)	(215.474,68)	(215.474,68)	(0,00)	(0,00)	(0,00)
Sonstige Verbindlichkeiten	248.511,03	244.041,03	4.470,00	0,00	4.470,00
(Vorjahr)	(184.746,54)	(176.952,50)	(7.794,04)	(0,00)	(7.794,04)
	5.910.099,61	5.882.294,47	27.805,14	0,00	27.805,14
(Vorjahr)	(4.693.178,42)	(4.605.862,07)	(87.316,35)	(0,00)	(87.316,35)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden durch das durch sie finanzierte Sachanlagevermögen besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind mit TEUR 96 (Vorjahr: TEUR 95) den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und mit TEUR 2.643 (Vorjahr: TEUR 1.891) den sonstigen Verbindlichkeiten mit zugehörig. Davon sind die sonstigen Verbindlichkeiten in voller Höhe den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter zuzurechnen.

Die Verbindlichkeiten gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind wie im Vorjahr in voller Höhe den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit zuzurechnen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von EUR 44.498,49 (Vorjahr: EUR 89.026,24) enthalten.

IV. Sonstige Angaben

1. Geschäftsführung

Geschäftsführer der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 waren:

	Wolfgang Sacher
	Potsdam
	Geschäftsführer (Vorsitzender, Finanzen, Marketing, Beteiligung)
	Ersan Omay
	Berlin
	Geschäftsführer (Operation, Vertrieb, Personal)

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wird in Übereinstimmung mit § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von TEUR 8.672 gliedert sich wie folgt auf:

aus Leasingverträgen	632 TEUR
aus Lizenzverträgen	74 TEUR
aus Mietverträgen	7.966 TEUR

3. Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer

Im Jahresdurchschnitt waren 82 (Vorjahr: 76) Arbeitnehmer beschäftigt, davon 52 Männer (Vorjahr: 60) und 30 Frauen (Vorjahr: 16).

Berlin, den 27. September 2023

GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH

Wolfgang Sacher, Geschäftsführer

Ersan Omay, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jan. 2022	Zugänge	Abgänge	31. Dez. 2022
	€	€	€	€
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	174.502,50	27.891,25	0,00	202.393,75
2. Geleistete Anzahlungen	53.253,54	0,00	0,00	53.253,54
	227.756,04	27.891,25	0,00	255.647,29
II. SACHANLAGEN
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	850.783,96	84.142,01	17.350,00	917.575,97
III. FINANZANLAGEN
Beteiligungen	330.203,00	0,00	0.00	330.203,00
	1.408.743,00	112.033,26	17.350,00	1.503.426,26

	ABSCHREIBUNGEN
	1. Jan. 2022	Zugänge	Abgänge	31. Dez. 2022
	€	€	€	€
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	147.966,50	20.582,25	0,00	168.548,75
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	147.966,50	20.582,25	0,00	168.548,75
II. SACHANLAGEN
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	361.744,96	117.962,01	17.348,00	462.358,97
III. FINANZANLAGEN
Beteiligungen	0,00	0.00	0.00	0.00
	509.711,46	138.544,26	17.348,00	630.907,72

	BUCHWERTE
	31. Dez. 2022	31. Dez. 2021
	€	€
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	33.845,00	26.536,00
2. Geleistete Anzahlungen	53.253,54	53.253,54
	87.098,54	79.789,54
II. SACHANLAGEN
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	455.217,00	489.039,00
III. FINANZANLAGEN
Beteiligungen	330.203,00	330.203,00
	872.518,54	899.031,54

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Inhaltsverzeichnis

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

2. Ertragslage

3. Finanzlage

4. Vermögenslage

5. Chancen und Risikobericht (einschließlich Prognosebericht)

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Die GO! Express und Logistics (Nordost) GmbH hat Ihren Sitz in Berlin und ist beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Registernummer 25678 in das Handelsregister eingetragen. Der nachfolgende Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 wurde gemäß den gesetzlichen Vorschriften des § 289 HGB erstellt.

Wirtschaftliches Umfeld, Markt und Marktentwicklung

Nach den ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2022 um 1,9 % höher als im Vorjahr. Neben den Folgen des Kriegs in der Ukraine und den extremen Energiepreiserhöhungen wurde das Jahr 2022 von Material- und Lieferengpässen, massiv gestiegenen Preisen für Nahrungsmittel sowie vom Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlasssende Corona-Pandemie geprägt.

Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die Kurier-, Express- und Paketbranche auch in 2022 wieder behaupten.

Mit insgesamt 4,15 Mrd. Kurier-, Express - und Paketsendungen wurden im Jahr 2022 in Deutschland 7,9 % weniger Sendungen verschickt. Damit verbunden sinkt der Umsatz um TEUR 900.000 auf TEUR 26.000.000.

Erstmals in den vergangenen zehn Jahren erfährt der Anteil der B2C Sendungen im KEP Markt einen Rückgang von 10,6 %.

Die Prognose bis 2027 sieht ein Sendungswachstum von 3,3 % jährlich als realistisch an.

In 2022 entfallen auf den Paketmarkt rund 60 % der Umsätze. Die Kuriersendungen tragen etwa 19 % und die Expresssendungen machen 21 % aus.

Im Paketmarkt entstehen etwa 74 % des Umsatzrückgangs in 2022. Daraus ergibt sich für ihn ein Minus beim Umsatz von mehr als 4 %. Das Sendungsvolumen im Paketmarkt sinkt um 8,3 % und damit etwas stärker als der Gesamtmarkt mit 7,9 %. Bei nationalen Paketen ist der Umsatzrückgang deutlich stärker als bei internationalen Paketen.

Der Sendungsrückgang der nationalen Paketsendungen entsteht maßgeblich durch das Endkundengeschäft (B2C-Sendungen). Der langandauernde Wachstumstrend wird unterbrochen. Erstmals in den vergangenen zehn Jahren ist das B2C-Geschäft in 2022 um 10,6 % zurückgegangen. Damit erreicht das B2C-Sendungsvolumen aber immer noch ein um rund % höheres Vor-Corona-Niveau.

Bei dem B2B-Volumen ist ein weniger starker Rückgang zu beobachten. Dies liegt auch an einer Rückverlagerung der Umsätze vom Online-Handel auf den stationären Handel. Grund dafür ist u.a., dass in 2022 die Corona-Pandemie keine so drastischen Auswirkungen auf den Handel hatte wie die temporären Schließungen im Jahr 2021. Das nationale Paketvolumen im B2B-Bereich sinkt daher lediglich um 3,8 %.

Mit 4 % fällt der B2B-Rückgang im Gesamtmarkt ähnlich aus. Dafür ist die Entwicklung im Express- und Kuriersegment verantwortlich. Der Trend, dass der B2C-Anteil am gesamten Sendungsvolumen deutlich zunimmt, ist damit für das vergangene Jahr erstmals unterbrochen.

Aufgrund der Kaufverluste und der wirtschaftlichen Entwicklung der privaten Haushalte in 2022 ist auch im C2C-Segment das Sendungsvolumen rückläufig und erreicht nicht mehr das außerordentliche Volumen während der Corona-Zeit.

Der nachhaltige und langfristige Aufwärtstrend, der seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 im KEP-Markt zu verzeichnen war, wird in 2022 erstmals unterbrochen. Der Sendungsrückgang liegt bei 7,9 %. Im Vergleich zu 2012 bleibt dennoch ein deutlicher Anstieg der Sendungen im Gesamtmarkt von rund 62 %. Trotz des Rückgangs in 2022, legen die Sendungen seit 2012 pro Jahr im Schnitt um 5 % zu.

Auch die Marktanteile verschieben sich durch die unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeiten bei Paketsendungen und Express- und Kuriersendungen. Die Paketsendungen machen nun etwa mehr als 85 % im Gesamtmarkt aus. Im Vergleich zum Vorjahr steigt der Anteil der Express- und Kuriersendungen leicht auf 14,7 %, obwohl das Sendungsvolumen in diesem Segment sinkt - allerdings weniger stark als das der Paketsendungen.

Damit ist die Entwicklung der vergangenen Jahre unterbrochen. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Anteil der Express- und Kuriersendungen von 19,2 % auf 14,7 % reduziert. Im selben Zeitraum ist der Anteil der Paket-sendungen um 3,5 % gestiegen. Zur Marktanteilsverschiebung tragen seit 2012 die folgenden Entwicklungen bei:

Aufgrund der deutlich höheren Wachstumsraten des Online-Handels im B2C-Segment sowie der internationalen Paketsendungen in den vergangenen zehn Jahren steigt der Anteil der Paketsendungen. Das gilt sowohl für B2C-Sendungen als auch für B2B- Sendungen. Durch die Corona-Pandemie hat sich dieser Trend deutlich verstärkt. Der Trend wird nun durch die Rückkehr der Verbraucherinnen und Verbraucher zum Vor-Pandemie-Kaufverhalten vor allem im B2C-Segment und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs unterbrochen.

Bis 2021 lag das stetige und intakte Wachstum bei Express- und Kuriersendungen unter den sehr hohen Wachstumsraten der B2C-Paketsendungen und das obwohl die Express- und Kuriersendungen während der Pandemie stark vom wachsenden Online-Handel profitieren. Auch dieser Trend wird in 2022 unterbrochen.

Da ein Teil der Expresssendungen mittlerweile auch als Pakete verschickt werden, ergibt sich ein sinkender Anteil der Expresssendungen. Dies liegt vor allem an den hohen Leistungs- und Servicequalitäten und den Kosten bei den Paketsendungen durch die KEP-Anbieter.

Wie es nach 2022 im KEP-Markt weitergeht, hängt von zahlreichen Faktoren ab, die ihrerseits unsicher sind. Die wohl wichtigsten Faktoren sind der weitere Verlauf des Ukraine-Kriegs sowie die damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen. Der anhaltende Ukraine-Krieg sowie die nach wie vor hohe Inflation deuten nicht drauf hin, dass der Konsum und damit die Marktentwicklung kurzfristig deutlich zu legen. Änderungen und Verschiebungen in den internationalen Warenströmen sowie die teilweise weiterhin bestehenden Lieferkettenprobleme kommen hinzu.

Das Sendungsvolumen wird bis 2027 voraussichtlich auf rund 4,9 Mrd. Sendungen ansteigen.

In 2022 steigt der Durchschnittserlös je Sendung nominal auf EUR 6,26. Der Wert liegt damit nominal um rund EUR 0,20 über dem Wert aus 2021. In 2022 liegt der Wert inflationsbereinigt jedoch bei lediglich EUR 5,57 (in Preisen zu 2012). Dies zeigt, dass der nominale Zuwachs nicht ausgereicht hat, um die Preissteigerungen der letzten Jahre auszugleichen.

Es kommen in der rein rechnerischen Größe des Durchschnittserlöses sowohl ein Struktur- als auch ein Wettbewerbseffekt zum Ausdruck. Im Markt haben zum einen die Strukturänderungen in den vergangenen Jahren zu Verschiebungen in den Durchschnittserlösen beigetragen:

Der Anteil der B2C-Sendungen stieg, Pakete wurden immer wichtiger und die Preisanpassungen im vergangenen Jahr konnten diesen Trend abschwächen. Weitere Preisanpassungen werden mit Blick auf die weiter steigenden Kosten auch im Jahr 2023 und darüber hinaus, notwendig sein. Zum anderen wird der hohe Wettbewerbs- und Preisdruck im Durchschnittserlös im Markt deutlich, dem sich alle KEP- Anbieter gegenübersehen. ¹

Netzwerkeinbindung und Geschäftstätigkeit

Die GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, das zum GO! Express & Logistics Netzwerk gehört.

Das Netzwerk ist aus einem 1984 gegründeten Zusammenschluss 15 regionaler Kurier- und Expressdienstleister hervorgegangen und in über 30 Jahren zu einem weltweit operierenden Netzwerk herangewachsen. Die einzelnen GO! Stationen im In- und Ausland arbeiten in hohem Maße eigenständig und können so flexibel auf die Bedürfnisse ihrer Kunden und auf die Besonderheiten der lokalen Märkte eingehen. Das GO! Head Office in Bonn koordiniert dabei unter einem gemeinsamen Markendach die Arbeit der einzelnen Stationen im internationalen Partnernetzwerk und sorgt für die Einhaltung einheitlich hoher Qualitätsstandards.

Innerhalb des Netzwerks übernimmt die GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH folgende Tätigkeiten: Overnight-Services national und international, Same Day Services national und international, Warehousing und Kommissionierung, Hochverfügbarkeits- und Ersatzteillogistik, Logistik Solutions sowie Beratung und Entwicklung von Logistikkonzepten.

Alles außer gewöhnlich flankiert nicht nur die Marke GO!, sondern beschreibt das Geschäftsjahr 2022 zutreffend. Der Krieg gegen die Ukraine, die durchschnittliche Inflationsrate von 6,9 % und die Energiekrise haben im Geschäftsjahr 2022 viele Unternehmen vor neue Herausforderungen gestellt. Diese Herausforderungen konnten von der GO! Gruppe erfolgreich gemeistert werden.

Innerhalb der GO!-Gruppe konnte aufgrund der Spezialisierung auf unterschiedlichste Branchenlösungen erneut ein überdurchschnittliches Wachstum erreicht und der Umsatz in Deutschland gesteigert werden.

¹ Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK), Presseinformation 6/ 2022 vom 15.06.2022

2. Ertragslage

Zur Analyse des Geschäftserfolges sind die Daten der aufgestellten Gewinn- und Verlustrechnungen in folgender Übersicht zusammengestellt:

	2022	2021	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR
Umsatzerlöse	28.734	18.902	9.832
Ergebnis vor Steuern	1.394	967	427
Jahresüberschuss	0	0	0

Bei der GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH konnte im Geschäftsjahr 2022 das Stammgeschäft erneut ausgebaut werden. Insgesamt wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Umsatz in Höhe von TEUR 28.734 erzielt (Vorjahr: TEUR 18.902). Der Umsatz ist somit gegenüber dem Vorjahr um TEUR 9.832 gestiegen. Dies entspricht einer prozentualen Erhöhung des Umsatzes um 52,02 % (Vorjahr: 62,07 %). Die Erhöhung des Umsatzes resultiert im Wesentlichen aus Transporterlöse im Inland und Speditionsleistungen im Inland und in der EU.

Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 75 und haben sich gegenüber dem Vorjahr (TEUR 131) um TEUR 56 vermindert. Zurückzuführen ist dies im Wesentlichen auf Erträge aus der Herabsetzung der Einzelwertberichtigungen auf Forderungen sowie aus der Auflösung von Rückstellungen vom Vorjahr.

Das Betriebsergebnis, bestehend aus den Umsatzerlösen und den sonstigen betrieblichen Erträgen abzüglich den Material-, Personal- und sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie Abschreibungen hat sich um TEUR 418 von TEUR 1.004 auf TEUR 1.422 gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Das Unternehmen benötigt zur Realisierung seines Erfolges ein qualifiziertes und hoch motiviertes Mitarbeiterteam. Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter hat sich von 76 im Vorjahr auf 82 im Berichtsjahr erhöht. Der Personalaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr absolut um TEUR 661 (26,61 %) erhöht. Dies resultiert im Wesentlichen aus der gestiegenen Mitarbeiteranzahl. Darüber hinaus wurde im November 2022 allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Bonusleistung in Höhe von 50 % ihres Gehalts gezahlt.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 515 erhöht. Der deutlichste Anstieg war bei den Raumkosten resultierend aus dem Umzug in das neue Objekt und aus der Erhöhung der Heizkosten zu verzeichnen.

Die Zinsbelastung in Höhe von TEUR 28 hat sich im Vergleich zum Vorjahr vermindert (Vorjahr: TEUR 37).

Das Jahresergebnis im Berichtsjahr beträgt aufgrund der rückwirkend zum 01. Januar 2021 bestehenden Ergebnisabführung TEUR 0.

Auf Basis der gesamtwirtschaftlichen Situation und der laufenden strategischen Weiterentwicklung sowie der positiven Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2022 ist die Entwicklung der Gesellschaft als stabil zu bezeichnen.

3. Finanzlage

Die Finanzlage der Gesellschaft wird anhand der Kapitalflussrechnung, die sich an DRS 21 orientiert dargestellt. Im Geschäftsjahr betrug der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit TEUR 851 (Vorjahr: TEUR 710). In Sachanlagen wurden TEUR 84 (Vorjahr: TEUR 358) investiert. Beim Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist ein Mittelabfluss in Höhe von TEUR 685 zu verzeichnen (Vorjahr: TEUR 619). Insgesamt führte die Entwicklung der Cashflows zu einer Verminderung der Finanzmittel der Gesellschaft um TEUR 54 (Vorjahr: TEUR 260).

Zum Ende des Geschäftsjahres betrug die Gesamtliquidität TEUR 504 (Vorjahr: TEUR 450). Der Kontokorrentkreditrahmen in Höhe von TEUR 200 wurde am Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wurden innerhalb der Fälligkeiten gezahlt. Aufgrund der Möglichkeit der Inanspruchnahme des Kontokorrentkredites ist das Unternehmen in der Lage, jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Vor diesem Hintergrund kann die Finanzlage des Unternehmens als gesichert betrachtet werden.

4. Vermögenslage

Im Anlagevermögen befinden sich im Wesentlichen erworbene Lizenzen, Software sowie Büroausstattung. Die Anlagenintensität, d. h. das Verhältnis des Anlagevermögens zu den gesamten Aktiva, betrug am Bilanzstichtag 14,3 % und hat sich damit gegenüber dem Vorjahreswert von 18,3 % vermindert. Das Volumen der Investitionen lag mit TEUR 112 (davon TEUR 0 Finanzanlagen) unter dem Vorjahreswert von TEUR 358.

Die den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zugehörigen Forderungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022 auf TEUR 4.273 (Vorjahr: TEUR 3.121). Dies ist auf den erhöhten Umsatz zurückzuführen.

Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 1.195 gestiegen. Die liquiden Mittel haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 54 erhöht.

Den Investitionen im Anlagevermögen stehen Abschreibungen in Höhe von TEUR 139 gegenüber.

Der Eigenkapitalanteil am Gesamtkapital beträgt am Bilanzstichtag 0,64 %. Dieser Wert resultiert sich aus der Eingliederung in die ertragsteuerliche Organschaft und der damit im Zusammenhang stehenden Ergebnisabführung an der Muttergesellschaft.

Die sonstigen Rückstellungen sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

Die mittelfristigen Verbindlichkeiten haben sich aufgrund der Tilgung der Bankdarlehen zur Finanzierung von Anlagevermögen auf TEUR 28 (Vorjahr: TEUR 87) vermindert.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten beliefen sich am 31. Dezember 2022 auf TEUR 5.882 (Vorjahr: TEUR 4.606).

Die Finanzlage ist mit stabil und gut einzustufen. Die Vermögenslage ist überaus positiv zu bewerten und liegt im Branchendurchschnitt. Im Geschäftsjahr 2022 gab es keine Ereignisse, die sich wesentlich auf die Ertragslage ausgewirkt haben.

5. Chancen und Risikobericht (einschließlich Prognosebericht)

Im Unternehmen sorgt ein unternehmensinternes Risikomanagementsystem dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt, bewertet und überwacht werden. Ziel ist es, möglichst frühzeitig Informationen über Risiken und ihre finanziellen Auswirkungen zu gewinnen, um mit geeigneten Maßnahmen rechtzeitig gegensteuern zu können. Die Risikoberichterstattung erfolgt auf Basis einer Nettobetrachtung.

Bezüglich der künftigen Entwicklung des Unternehmens sieht die Geschäftsführung als Grundvoraussetzung die Sicherung der Liquidität an. Im Rahmen des Planungs- und Controlling-Prozesses sollen Chancen und das damit verbundene Ergebnispotential erkannt und genutzt werden.

Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar.

Das Unternehmen begrenzt Betriebsrisiken durch Versicherungen, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll ist.

Entscheidungen über Sachanlageinvestitionen sind wegen des Kapitaleinsatzes und der langfristigen Kapitalbindung ebenfalls mit Chancen und Risiken verbunden.

Es besteht eine Abhängigkeit von Auftraggebern aus dem GO! Netzwerk, da die GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH einen bedeutenden Teil des Geschäftsvolumens mit netzwerkverbundenen Auftraggebern abwickelt. Andererseits profitiert das Unternehmen von dem Netzwerk durch die daraus resultierenden Verbundeffekte wie z. B. Markenbekanntheit, Know-how, Qualitätsstandards, Auftragsabwicklung für Netzwerkunternehmen.

Eine mögliche allgemeine wirtschaftliche Negativentwicklung, die zu einem wesentlichen Rückgang der Sendungszahlen oder zu Kundenausfällen führt, hätte entsprechende Auswirkungen auf die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung des Unternehmens.

Die derzeitigen Trends und Veränderungen auf den Märkten, die es so seit mehreren Jahrzehnten nicht gegeben hat (Ukraine-Krieg, Lockdown in China, Preissteigerungsraten, höhere Energiekosten und die aus all diesen Faktoren resultierenden Verunsicherungen bei Konsumentinnen und Konsumenten), lassen eine sachgerechte und verlässliche Prognose der Marktentwicklung für das Jahr 2023 nicht zu.

Die GO! Express und Logistics (Nordost) GmbH hat deshalb ihre Umsatzprognose im Forecast 2023 angepasst. Insgesamt wird in 2023 ein mit dem Geschäftsjahr 2022 betragsmäßig vergleichbarer Umsatz erwartet.

Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Die wichtigsten Finanzinstrumente des Unternehmens sind Forderungen (70,0 % der Bilanzsumme) und Verbindlichkeiten (48,2 % der Bilanzsumme) aus Lieferungen und Leistungen (einschließlich solcher gegenüber verbundenen und beteiligten Unternehmen), die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit entstehen. Das Unternehmen verfügt ferner über Finanzanlagen, flüssige Mittel sowie Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Das Unternehmen lässt seine Finanzmittel auf einem Kontokorrentkonto verwalten, um dadurch die Liquidität und auch die Sicherheit des Nennwertes sicherzustellen.

Es ist Politik des Unternehmens, dass darüber hinaus kein Handel mit Finanzinstrumenten betrieben wird. Ein Einsatz von Finanzderivaten erfolgt nicht.

Die Steuerung des Risikos bei den Finanzanlagen erfolgt durch Beteiligungscontrolling.

Das sich aus den vorhandenen Finanzinstrumenten ergebende wesentliche Risiko des Unternehmens besteht in einem Ausfallrisiko und Liquiditätsrisiko. Die Geschäftsführung erstellt und überprüft Richtlinien zum Risikomanagement für dieses Risiko, die im Folgenden dargestellt werden.

Die Forderungen des Unternehmens sind unbesichert und das Unternehmen ist diesbezüglich in der Höhe einem Risiko ausgesetzt, in dem die entsprechenden Beträge uneinbringlich werden könnten (Ausfallrisiko). Die Abrechnungsintervalle sind seit der Corona-Pandemie wöchentlich. Ein Risiko liegt in der Bonität der Kunden. Mahnläufe werden halbmonatlich durchgeführt. Zur Überwachung der Bonität der Kunden nutzt die Gesellschaft das Datenzentrum der EUROSOLVENT Inkasso GmbH & Co. KG.

Das Unternehmen überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses (Liquiditätsrisiko) mittels eines Cash Budgets. Hierbei werden die Laufzeiten der finanziellen Vermögenswerte (z. B. Forderungen und andere finanzielle Vermögenswerte), erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit sowie geplante Kredittilgungen berücksichtigt.

Ein Währungsrisiko besteht aufgrund der ausschließlichen Tätigkeit im eigenen Währungsraum nicht.

Insgesamt ist das Unternehmen dank seines Risikomanagements in der Lage, den hier genannten Risiken entgegenzuwirken und die Chancen, die sich bieten, zu nutzen.

Prognosebericht

Die Angaben im Prognosebericht beziehen sich grundsätzlich auf das Geschäftsjahr 2023. Sämtliche Angaben im Prognosebericht basieren auf der Annahme einer Fortsetzung der derzeitigen allgemeinwirtschaftlichen Entwicklungen in den Märkten des Unternehmens. Sollte es zu einer unerwarteten Trendwende kommen, kann die derzeitige Prognose nicht mehr aufrechterhalten werden.

Das Unternehmen strebt mittelfristig eine stabile und nachhaltige Absatz- und Umsatzentwicklung im nationalen und internationalen Segment an.

Das Unternehmen erwartet im Geschäftsjahr 2023 einen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 gleichbleibenden Umsatz.

Darüber hinaus erwartet das Unternehmen im Geschäftsjahr 2023 ein im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 um 12,63 % verminderten EBIT und ein um 13,7 % vermindertes Jahresergebnis vor Ergebnisabführung.

Aufgrund der bereits vorliegenden Verträge für 2023/24 blicken Geschäftsführung und Gesellschafter des Unternehmens dem Jahr 2023 optimistisch entgegen. Sie sind überzeugt, die im Rahmen der Unternehmensplanung für 2023 geplanten Erträge in Bezug auf Umsatz und Ertrag realisieren zu können.

Angesichts der Ergebnisprognose für das Jahr 2023 gehen wir von einer weitgehend stabilen Entwicklung der Finanzlage aus und erwarten, dass unsere Kreditwürdigkeit angemessen eingestuft wird. Weiterhin gehen wir davon aus, dass die Liquidität weiterhin solide ist.

Hinsichtlich der finanziellen Steuerungsgrößen erwarten wir, dass sich diese im Geschäftsjahr 2023 positiv entwickeln.

Berlin, den 27. September 2023

GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH

Wolfgang Sacher, Geschäftsführer

Ersan Omay, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH (vormals: GO! General Overnight & Express Logistik GmbH), Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH (vormals: GO! General Overnight & Express Logistik GmbH), Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der GO! Express & Logistics (Nordost) GmbH (vormals: GO! General Overnight & Express Logistik GmbH), Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 27. September 2023

AIOS GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Marco Schneider, Wirtschaftsprüfer

Sebastian Motzkus, Wirtschaftsprüfer

Die Feststellung des Jahresabschlusses erfolgte am 13.11.2023.