Fritz Dräxlmaier GmbH & Co.KG

Vilsbiburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Langfristig denken - fokussiert handeln Geschäftsbericht 2022

Vorwort

Rückblick 2022

Fritz Dräxlmaier und Stefan Brandl im Interview

Highlights Kundenprojekte

Nachhaltigkeit aus Überzeugung

Beispiele für vielfältiges soziales Engagement

Ausgewählte Momente

Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Wirtschaftsbericht

Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

Konzernabschluss

Bilanz

Gewinn- und Verlustrechnung

Überleitung zum Gesamtergebnis der Periode

Kapitalflussrechnung

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Anhang

Bestätigungsvermerk

Stefan Brandl

Vice Chairman, CEO

Fritz Dräxlmaier

Chairman

Vorwort

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

rückblickend begleiteten uns im Geschäftsjahr 2022 erneut einige Herausforderungen. Die Weltwirtschaft hat sich abgeschwächt. Geopolitische Spannungen ließen die Energiepreise in die Höhe schnellen. Die Verbraucherpreisinflation stieg in vielen Ländern auf ein jahrzehntelanges Hoch an, was zu einer raschen Straffung der Geldpolitik führte. Obwohl sich die Auswirkungen von COVID-19 in den meisten Ländern abgeschwächt hatten, beeinträchtigten ihre anhaltenden Wellen weiterhin die Wirtschaftstätigkeit, insbesondere in China. Die Automobilindustrie wurde vor allem durch den Halbleitermangel, der Verknappung von Rohstoffen und Preissteigerungen belastet. Weltweite Produktionsunterbrechungen waren die Folge.

Engagiert, agil und widerstandsfähig

Die letzten Jahre haben verdeutlicht, wie rasch sich die Bedingungen für unsere Geschäftstätigkeit ändern können. Trotz der Belastungen haben wir eine hohe Leistungsbereitschaft und Veränderungsfähigkeit bewiesen. Damit konnten wir trotz schwieriger Voraussetzungen als zuverlässiger Partner der Premium-Automobilhersteller agieren. Sei es die Aufrechterhaltung des Produktionsbetriebs in unseren chinesischen Werken trotz zahlreicher COVID-19 bedingten Lockdowns oder die Übernahme von Produktionsumfängen unserer Wettbewerber, die in der Ukraine nicht mehr produzieren konnten. Dank des hohen Engagements unserer Mitarbeitenden konnten wichtige Weichen für die Zukunft des Unternehmens gestellt werden.

Zweite Jahreshälfte bringt Erholung

In einem volatilen Umfeld haben wir unsere Marktchancen mit Blick auf die individuelle Mobilität der Zukunft genutzt. Insbesondere in den Zukunftsfeldern der Next Mobility erhöhten wir unseren Auftragsbestand. In der zweiten Jahreshälfte erholten sich auch die Umsätze spürbar und so konnten wir das Geschäftsjahr mit dem höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte abschließen. Die am Jahresanfang neu formulierten Ertragsziele wurden ebenfalls leicht übertroffen. Unsere starke Präsenz in den wichtigen Automobilmärkten USA, China und Europa ermöglichen uns, schnell auf Veränderungen zu reagieren. Kurze Lieferketten und eine lokalisierte Materialversorgung sind dabei für uns von zentraler Bedeutung.

Aktiv den Wandel mitgestalten

Unser Anspruch ist klar: Die DRÄXLMAIER Group gestaltet als kompetenter Systemlieferant aktiv den Wandel in der Automobilbranche mit. Die Megatrends Elektromobilität, Autonomes Fahren, Konnektivität und Nachhaltigkeit treiben wir mit unserem umfassenden Technologieportfolio für den Wachstumsmarkt der Next Mobility voran. Wir kombinieren dazu unsere Kompetenzen aus den Bereichen Interieur, Elektronik, Elektrik, Komponenten und Batteriesysteme, um Zukunftslösungen für neue Fahrzeuggenerationen zu schaffen und neue Standards zu setzen. Wir denken in Systemen über Produktgrenzen und Produktbereiche hinaus. So entstehen innovative Bordnetzsysteme und exzellente Interieurs, die aus jedem Fahrzeug ein Unikat machen. Wir nehmen die Anforderungen unserer Kunden im Premiumsegment auf und geben darüber hinaus selbst Impulse.

Nachhaltig in die Zukunft

Premium hat viele Facetten. Dazu gehört für uns, Verantwortung zu übernehmen - für unsere Kunden, Lieferanten, Mitarbeitenden und regionalen Partner. Dieses Engagement wurde auch im vergangenen Jahr wieder mit Auszeichnungen gewürdigt. Als Team haben wir außerordentliche Kräfte mobilisiert. Unser Wissen, unsere Motivation und unsere Kreativität sind unser größtes Kapital, um unsere Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft zu erhalten. Nachhaltigkeit ist ein Teil dieses Anspruchs. Deshalb haben wir erneut viele Maßnahmen umgesetzt, um die Umweltauswirkungen unseres Geschäfts zu reduzieren - sei es im Rahmen unseres Produkt- und Technologieportfolios, in der Reduktion von Emissionen, bei der Zertifizierung der Umweltmanagementsysteme unserer Produktionsstandorte oder in der Energieversorgung.

Langfristig denken - fokussiert handeln

Auch und gerade unter herausfordernden wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen haben wir weiter in unsere Zukunft investiert. Weil wir langfristig denken und zukunftsorientiert handeln. Wir stecken viel Energie in unsere Transformationsprogramme, denn für unseren zukünftigen Erfolg setzen wir auf durchgängige Prozesse durch Standardisierung und Digitalisierung.

Ziel der DRÄXLMAIER Group ist ein selbstbestimmtes, eigenfinanziertes und profitables Wachstum mit einem klaren Fokus auf den Premiumautomobilmarkt. Wir erwarten einen hohen Umsatzanstieg im stark wachsenden Markt Next Mobility sowie ein stabiles Kerngeschäft in den Märkten Elektrik und Interieur. Unser Engagement für Nachhaltigkeit, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit bleibt selbstverständlich unverändert hoch.

Mit einem klaren Fokus auf unsere Ziele und Werte gestalten wir aktiv die individuelle Mobilität der Zukunft.

Der vorliegende Bericht informiert Sie über unsere Geschäftsentwicklung, unsere finanziellen Ergebnisse und die wichtigsten Aktivitäten des vergangenen Jahres.

Rückblick 2022

Fritz Dräxlmaier und Stefan Brandl im Interview

Highlights Kundenprojekte

Nachhaltigkeit aus Überzeugung

Beispiele für vielfältiges soziales Engagement

Ausgewählte Momente

Flexibel, engagiert und zukunftsorientiert, auch in bewegten Zeiten

2022 war wieder ein außergewöhnliches Jahr - für die Automobilindustrie und die ganze Welt.

Schon im dritten Jahr in Folge wurden die globalen Märkte von vielfältigen Krisen beeinträchtigt.

Chairman Fritz Dräxlmaier und CEO Stefan Brandl geben Orientierung, wie sich das Unternehmen in herausfordernden Zeiten erfolgreich behauptet und wie es weitergeht.

"Erneut konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr unter Beweis stellen, dass wir dank der ausgeprägten Resilienz unseres Unternehmens und des außerordentlichen Engagements unserer Mitarbeitenden widerstandsfähig sind.

Fritz Dräxlmaier

Flexibel, engagiert und zukunftsorientiert

7 Fritz Dräxlmaier und Stefan Brandl im Interview

Welchen Einfluss hat der Angriffskrieg in der Ukraine auf DRÄXMAIER?

Fritz Dräxlmaier:

Wir haben keine Standorte in der Ukraine oder Russland, sind aber indirekt durch die Fertigungsstandorte anderer Lieferanten und Kunden in der Ukraine beeinflusst. Aufgrund fehlender Teile von Zulieferern aus dem Kriegsgebiet resultierten Produktionsausfälle bei den OEMs. Im ersten Halbjahr führte dies auch bei uns zu reduzierten Lieferabrufen. Mittlerweile hat sich die Situation verbessert.

Die daraus resultierende Energiekrise ist in aller Munde. Wie stark ist DRÄXLMAIER betroffen?

Stefan Brandl:

Unsere Produktion gehört nicht zu den besonders energieintensiven. Wir benötigen Gas in erster Linie zum Heizen. Es gilt aber, Energie möglichst effizient zu nutzen. Dazu ist jeder Einzelne bei uns aufgefordert.

Setzen Sie bei der Energieversorgung ihrer Standorte auch auf regenerative Energien?

Fritz Dräxlmaier:

Schon seit einigen Jahren setzen wir bei der Energieversorgung unserer Standorte auf regenerative Energien. Das ist aber nur ein Aspekt. DRÄXLMAIER steht zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens und ist in vielen Bereichen aktiv, um seinen Beitrag zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels zu leisten. Dazu gehören die Reduktion von Emissionen als auch die Zertifizierung der Umweltmanagementsysteme unserer Produktionsstandorte. Außerdem sind wir auf einem guten Weg, einen Grünstromanteil von 100 Prozent zu haben.

E-Mobility ist auf dem Vormarsch. Wie sieht es bei DRÄXLMAIER aus?

Stefan Brandl:

Vor allem mit unseren leistungsfähigen Batteriesystemen sowie Elektrik- und Elektronikkomponenten gestalten wir die Zukunft hin zu einer nachhaltigen und emissionsfreien Mobilität aktiv mit. In Landau ist erst kürzlich neben Sachsenheim und Leipzig das dritte DRÄXLMAIER Batterie-Werk in Deutschland entstanden. Wir sind ein gefragter Partner und im Markt gut aufgestellt. Und wir investieren, beispielsweise in ein hochmodernes Gebäude im rumänischen Timisoara, in dem unter anderem Produktionshallen für E-Mobilitätskomponenten untergebracht sind.

Was sind die zukünftigen Wachstumstreiber?

Fritz Dräxlmaier:

Neben unseren langbewährten Geschäftsfeldern Elektrik und Interieur haben wir mit Component Systems und Battery Systems rechtzeitig weitere Geschäftsfelder erschlossen, welche richtungsweisend für die Mobilität der Zukunft sind und große Wachstumspotenziale bergen. Diese neuen Geschäftsfelder erfordern jedoch hohe Vorleistungen. Um die damit verbundenen Herausforderungen meistern zu können, sind kostenbewusstes Handeln und ressourceneffizientes Wirtschaften essenziell. Fokussierung im Rahmen unseres Akquise- und Innovationsprozesses ist damit mehr denn je gefordert.

Wie geht es 2023 weiter?

Stefan Brandl:

Im Fokus steht die finanzielle Unabhängigkeit. Es gilt in 2023, die gesetzten Umsatz- und EBIT-Ziele zu realisieren, nachdem in 2022 die Ertragsplanung u. a. durch den Angriffskrieg in der Ukraine angepasst werden musste. Die notwendigen Kosteneinsparpotenziale und die erforderlichen Maßnahmen gehen wir mit Nachdruck an. Es ist davon auszugehen, dass die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Monaten gedämpft bleiben wird. Zudem ist die Zukunft weiterhin von Unsicherheit geprägt. Deswegen sind Flexibilität und schnelle Anpassungsfähigkeit auf Veränderungen weiterhin von herausragender Bedeutung. Darüber hinaus werden wir auch in 2023 die Digitalisierung weiter vorantreiben. Dabei spielen optimierte, standardisierte und effiziente Prozesse eine bedeutende Rolle und werden immer mehr zu einem Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung. Das alles schaffen wir nur im Team. Die vergangenen Monate haben erneut unter Beweis gestellt, dass wir in herausfordernden Zeiten zusammenhalten und diese meistern. Das Engagement aller Mitarbeitenden leistet hier einen bedeutenden Beitrag.

8 Highlights Kundenprojekte

Outstanding solutions for premium vehicles

Unsere Leidenschaft ist, die Fahrzeuge unserer Kunden Generation für Generation besser zu machen und in die Zukunft zu tragen. Es ist unser Antrieb, ihren Fahrzeugen in Ästhetik und Technik Charakter zu geben, damit sie im Markt vorausfahren. Hier einige Beispiele, wo DRÄXLMAIER den Unterschied macht.

9 Highlights Kundenprojekte

Electrical Systems

Der neue 7er BMW verkörpert das Gesicht der Luxusklasse. DRÄXLMAIER liefert alle notwendigen Neben- und Stufen-Leitungssätze sowie Adapter für den Verbrenner-, den Hybrid- und das E-Fahrzeug. 630 Einzelteile werden für jeden 7er BMW bei DRÄXLMAIER verbaut.

Outstanding solutions for premium vehicles

Battery Systems

Für die E-Performance des Porsche Taycan produziert DRÄXLMAIER in hochautomatisierten Produktionsanlagen ein eigen entwickeltes Gesamtbatteriesystem mit einer 800-Volt-Architektur. Als weitere Evolutionsstufe erhielt DRÄXLMAIER von Porsche jüngst den Auftrag, Zellmodule zu entwickeln.

Interior Systems

Der neue Range Rover von Jaguar Land Rover zeigt, warum der Hersteller führend im SUV-Premiumsegment ist - nicht zuletzt auch dank der Interieur-Produkte aus dem Hause DRÄXLMAIER im Cockpit.

Component Systems

Der Mercedes-Benz EQC gibt ein faszinierend neues Gefühl von elektrischem Fahren. Der Zuschlag für den Hochvoltleitungssatz ging an DRÄXLMAIER. Bemerkenswert bei diesem Auftrag ist der höhere Automatisierungsgrad in der Industrialisierung.

10 Nachhaltigkeit aus Überzeugung

Fokus auf erneuerbare Energiequellen

Die ganze Welt steht vor der Herausforderung, Energie einzusparen und effektiv zu nutzen.

DRÄXLMAIER realisiert dazu weltweit innovative Konzepte, wie beim neuen Gebäude 45 in Vilsbiburg.

Rund um den Globus setzen wir unentwegt Maßnahmen zum effektiveren Einsatz unserer Nutzenergie um. Das Portfolio reicht über alle Energiemedien von der Raumklimatisierung, der Antriebe unserer Fahrzeuge bis hin zur Optimierung unserer elektrischen Verbraucher.

Nachhaltigkeitsbericht: Jedes Jahr berichtet DRÄXLMAIER ausführlich in diesem Medium über die Aktivitäten in den Aktionsfeldern "Governance", "Nachhaltige Produkte", "Klima- und Umweltschutz" und "Soziale Verantwortung".

500 Mal um die Erde

2022 konnten wir mehr als 60 Energieeffizienzmaßnahmen durchführen, die in Summe einem rechnerischen Effekt von rund 8.000 MWh entsprechen. Zum Vergleich: Damit könnte ein VW ID.3 etwa 500 Mal um die Erde reisen. Effizienz ist hierbei das Stichwort, das eng an den Bedarf gekoppelt ist. Der bedarfsgerechte Einsatz von Energie für den benötigten Zweck und umgekehrt das bewusste Deaktivieren nicht zwingend benötigter Energien ist Kern der Mehrheit unserer Verbesserungen.

Fokus auf erneuerbare Energiequellen

11 Nachhaltigkeit aus Überzeugung

Sonnenkraft optimal nutzen

Der Einsatz regenerativer Energien ist ein zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der DRÄXLMAIER Group. An verschiedenen DRÄXLMAIER Standorten rund um die Welt wurden bereits oder werden derzeit gerade Photovoltaik-Anlagen errichtet. Ein sichtbarer Schritt in die richtige Richtung und zugleich ein Hebel, um unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen.

So ist im Juni 2022 beispielsweise im malaysischen Ipoh eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 20 kWp ans Netz gegangen. In Shenyang wird gerade eine Anlage mit 3907 kWp installiert - die bisher größte, die DRÄXLMAIER gebaut hat. Ebenso entsteht in Jelenia Göra eine Anlage mit einer Leistung von 258 kWp. Und auch für alle tunesischen Standorte sind PV-Anlagen geplant.

Generell werden bei jeder baulichen Maßnahme der Standorte immer auch Nachhaltigkeitsaspekte miteinbezogen. Wie 2022 im Werk in Tepic (Mexiko). Die PV-Anlage mit 250 kWp, die installierten Solar Tubes für eine verbesserte Tageslichtnutzung und eine Abwärme-Nutzungsanlage ermöglichen nun eine jährliche Einsparung von 421 t CO,e.

Green Invest in Höhe von 45 Millionen

Trotz der Krisen und der daraus resultierenden Herausforderungen, wie steigende Kosten und Inflation, will DRÄXLMAIER bis zum Jahr 2025 bis zu 45 Millionen Euro in den Bau von Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energie investieren. Deren Gesamtleistung liegt dann bei über 30 MWp. Ein Beispiel für nachhaltige Architektur ist auch das Gebäude 45 am Headquarter in Vilsbiburg. Bei der Planung wurde ein besonderes Augenmerk auf das Thema Energiemonitoring und Transparenz der Energieflüsse gelegt. Eine Gebäudeleittechnik ermöglicht die Erfassung von Energiedaten auch zur Kontrolle und nachträglichen Optimierung von technischen Anlagen.

Auch hier standen bei der Planung die Themen Klima- und Umweltschutz im Mittelpunkt: Neben der Installation energieeffizienter Systeme, beispielsweise zur Wärmerückgewinnung, einem Blockheizkraftwerk mit 134 kWel, einem intelligenten LED-Beleuchtungssystem, wassersparenden Armaturen, Regenrückhaltebecken und reichlicher Bepflanzung wurde - zusätzlich zu einer Dach-Anlage mit 540 kWp - auf der Südwestseite des Gebäudes auch eine Photovoltaik-Fassadenanlage mit einer Leistung von 109 kWp installiert.

Ein Mindset für Nachhaltigkeit

Seit Anfang 2022 gibt es bei DRÄXLMAIER Nachhaltigkeitsschulungen, mit denen sich die Mitarbeitenden zum Thema Nachhaltigkeit weiterbilden können. Schon über 85 Prozent aller DRÄXLMAIER Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Zugriff auf SuccessFactors Learning haben die Grundlagenschulung erfolgreich absolviert. Und auch die beiden Aufbauschulungen (Klima- und Umweltschutz sowie soziale Verantwortung) verzeichnen Teilnahmequoten von mehr als 60 Prozent. In den nächsten Jahren werden nach und nach funktionsspezifische Nachhaltigkeitsschulungen folgen, in denen näher auf spezifische Besonderheiten der jeweiligen Fachbereiche eingegangen wird.

"Nachhaltigkeit ist für uns eine Haltung gegenüber Mensch, Umwelt und Gesellschaft, die wir aus Überzeugung jeden Tag als unsere unternehmerische Verantwortung wahrnehmen.

Stefan Brandl, Vice Chairman und CEO

12 Beispiele für vielfältiges soziales Engagement

Republik Moldau Bei DRÄXLMAIER in Moldau war im ersten Halbjahr 2022 einiges geboten. Ob beim Tag der offenen Tür in Chisinau, Balti und Cahul, der Bewerbung der dualen Ausbildung in ganz Moldau, dem Stadtfest in Balti oder dem Kindertag: Gute Laune war bei und mit DRÄXLMAIER immer garantiert.

Wir sind ein aktiver Teil der Gesellschaft

Ob neue Werke, soziales Engagement oder gemeinsames Feiern: DRÄXLMAIER lebte auch 2022 weltweit wieder den eigenen, so charakteristischen Familien-Spirit.

13 Beispiele für vielfältiges soziales Engagement

Wir sind ein aktiver Teil der Gesellschaft

China

Geburtstagsstimmung bei DRÄXLMAIER in China: Sowohl das Interieur-Werk in Shenyang als auch der Standort Anshan feierten 2022 ihr fünfjähriges Bestehen. In dieser Zeit wurden mehr als 800.000 Produkte von den Mitarbeitenden in Shenyang produziert und ausgeliefert (siehe Bild). Darüber hinaus gibt es seit 2022 ein neues Elektrik-Werk in Shenyang.

USA

Zur Unterstützung des lokalen Sports überreichte das DRÄXLMAIER Team in Duncan im April einen Scheck an das Jugendbasketballprogramm Carolina Crush. Die Spende wird für die Ausrüstung, Turniergebühren und Reisekosten der acht Mannschaften für Kinder im Alter von 10 bis 16 Jahren verwendet.

Rumänien

Mit der Renovierung und Ausstattung eines Smart Robotics Labors geht DRÄXLMAIER eine Bildungspartnerschaft mit der Politehnica University of Timisoara, Rumänien ein. Die Studierenden können hier ihre Fähigkeiten im Bereich modernster Robotik weiterentwickeln.

Serbien

In Zrenjanin spendeten Mitarbeiterinnen das Geld, das eigentlich für die Geschenke zum Weltfrauentag vorgesehen war, an ein Gesundheitszentrum. Das Geld wurde seitens des Unternehmens aufgestockt, sodass für die Klinik eine beträchtliche Summe zusammenkam.

Nordmazedonien

Anlässlich des weltweiten Earth Days pflanzten DRÄXLMAIER Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im März nahe der Start Prilep 500 Akazien. Insgesamt wurden in Nordmazedonien in letzter Zeit zirka 10.000 Setzlinge an verschiedenen Orten eingepflanzt.

Das Jahr 2022 in Bildern

Januar

Produktionsstart im neuen Werk am tunesischen Standort Jemmal: Seit Januar wird dort der Kundenspezifische Kabelsatz für den Audi Q6 e-tron gefertigt.

Februar

Das deutsche Nachrichtenmagazin Focus zeichnet die DRÄXLMAIER Group für ihr "Top Klima Engagement 2021" aus.

März

Chinesische Mitarbeitende in Langfang und Anshan stellen die Versorgung des Kunden trotz mehrerer COVID-19-Lockdowns sicher.

April

Grundsteinlegung für Produktionshallen für E-Mobilitätskomponenten und moderne Büroräume in Timișoara, Rumänien.

Mai

Jaguar Land Rover verleiht der DRÄXLMAIER Group als einem von nur vier Zulieferern den Supplier Excellence Award für herausragende Leistungen als Zulieferer.

Juni

Die DRÄXLMAIER Group in Tunesien gewinnt zwei nationale Auszeichnungen für sozialen Fortschritt und für Gesundheit sowie Sicherheit am Arbeitsplatz.

Juli

Der Family Fun Day 2022 am DRÄXLMAIER-Standort in Duncan, USA, bietet Familienmitgliedern die Möglichkeit, zu sehen und zu erleben, wo ihre Lieben arbeiten.

August

Die langjährige Innovationspartnerschaft mit BMW setzt sich im Bereich E-Mobility fort: In 2022 u. a. mit wichtigen Aufträgen für die neue Elektrofahrzeug-Plattform.

September

Im Elektrik-Werk Puebla in Mexiko wird die Produktion der neuen Generation des Audi-Bestsellers Q5 SUV vorbereitet.

Oktober

Änderung in der Geschäftsführung der DRÄXLMAIER Group: Franz Haslinger übergibt die Funktion des CEO an Jan Reblin.

November

Das DRÄXLMAIER-Messeteam zieht eine positive Bilanz des Messeauftritts auf der Internationalen Zuliefererbörse 2022 in Wolfsburg.

Dezember

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist während seines Staatsbesuchs in Nordmazedonien bei der DRÄXLMAIER Group im Werk Kavadarci zu Gast.

Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Wirtschaftsbericht

Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

Inhalt Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Strategie

Organisation

Beschäftigung

Forschung und Entwicklung

Nachhaltigkeit

Wirtschaftsbericht

Branchenrückblick

Geschäftsentwicklung

Ertragslage

Finanzlage

Vermögenslage

Chancen- und Risikobericht

Chancenmanagement

Risikomanagement

Prognosebericht

Branchenausblick

Ausblick DRÄXLMAIER Group

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Strategie

Organisation

Beschäftigung

Forschung und Entwicklung

Nachhaltigkeit

Geschäftsmodell

Die DRÄXLMAIER Group ist ein innovativer System und Entwicklungspartner der internationalen Automobilindustrie. Sie entwickelt, fertigt und vertreibt komplexe Bordnetzsysteme, exklusives Interieur, Batteriesysteme und zentrale Elektrik und Elektronikkomponenten mit klarer Ausrichtung auf den automobilen Premiummarkt.

Bei DRÄXLMAIER wird in Systemen gedacht. Interieur, Elektronik, Elektrik, Komponenten und Batteriesysteme werden zusammengeführt, um Zukunftslösungen für neue Fahrzeuggenerationen zu schaffen und die neue Mobilität zu prägen.

Dafür deckt das Unternehmen die gesamte Prozesskette von der ersten Idee über den Entwicklungs- und Produktionsprozess bis hin zur sequenzgenauen Lieferung der Produkte an die Produktionsbänder der Premium-Automobilhersteller ab. Die DRÄXLMAIER Group als Erfinder des kundenspezifischen Kabelbaums entwickelt heute zukunftsweisende Bordnetztechnologien sowie Elektrik- und Elektronikkomponenten direkt inhouse. Hierzu zählen unter anderem Mehrspannungs- und Hochvoltbordnetze, Batteriemanagementsysteme und intelligente Stromverteiler. An der Zukunft emissionsfreier Mobilität arbeitet DRÄXLMAIER mit seinen Lösungen für Nieder- und Hochvolt-Speichersysteme. Im Bereich Interior Systems beliefert das Unternehmen zudem Premium-Automobilhersteller mit Ambientebeleuchtung, Mittelkonsolen, Türverkleidungen und Instrumententafeln sowie kompletten Tür- und Cockpit-Modulen.

DRÄXLMAIER hat bereits früh die globalen Megatrends in der Automobilindustrie antizipiert. Ein zukunftsfähiges Produkt- und Technologieportfolio bildet die Basis, die Transformation der Mobilität aktiv und erfolgreich mitzugestalten. Nachhaltigkeit vom Materialeinkauf über die Produktion bis zur Auslieferung der Produkte ist dabei ein Eckpfeiler der gesamtheitlichen Unternehmensführung.

Das Geschäft der DRÄXLMAIER Group ist entsprechend der Produkt- und Technologiefelder in vier Hauptsegmente unterteilt:

Mit einem zukunftsfähigen Produkt- und Technologieportfolio gestaltet DRÄXLMAIER die Transformation in der Automobilbranche aktiv mit.

Darüber hinaus gibt es in der Segmentberichterstattung aus Transparenzgründen zusätzlich das Geschäftsfeld System Assembly und Others. System Assembly ist organisatorischer Bestandteil der Interior Systems. Bedingt durch die unterschiedliche Fertigungstiefe im Geschäftsfeld System Assembly wird eine separate Darstellung gewählt.

Electrical Systems

Die DRÄXLMAIER Group bietet seinen Kunden im Segment Elektrik komplette Bordnetz-Systeme und kundenspezifische Kabelsätze. In der Bordnetz-Entwicklung und -Fertigung versteht sich das Unternehmen als Systempartner. Dazu gehören die Entwicklung und Fertigung von anspruchsvollen Kabelsätzen bis zu integrierten Bordnetz-Systemen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, Energieverteilungskomponenten und Spezial-Steckverbindern. Um den wachsenden Herausforderungen in der Komplexität zukünftiger Bordnetze begegnen zu können, schafft DRÄXLMAIER mit seinem Produktportfolio die Voraussetzungen für eine zonale Bordnetzarchitektur. Darüber hinaus unterstützt DRÄXLMAIER seine Kunden mit seiner Kompetenz für das Daten- und Energiemanagement im Fahrzeug.

Interior Systems

DRÄXLMAIER ist Spezialist für den automobilen Innenraum von Premiumfahrzeugen und anerkannter Partner für Premium-Oberflächen, innovative Prozesse und Licht im Fahrzeuginnenraum. Dazu gehört zum Beispiel auch die Integration von Heizung und Lüftung und deren Bedienung per Touch in die Oberfläche des Interieurs sowie die intuitive Bedienung von Lichtlösungen, die für eine nahtlose Kommunikation zwischen Passagier und Fahrzeug und für eine stimmungsvolle sowie individuelle Ambientebeleuchtung sorgen.

Components Systems

DRÄXLMAIER entwickelt, fertigt und liefert nicht nur fahrzeugindividuelle Leitungssätze, sondern komplette Bord- und Hochvoltbordnetze inklusive aller elektrischen und elektronischen Komponenten. Das Komplettportfolio umfasst Lösungen rund um die Themen Verteilen, Absichern, Kontaktieren und die punktgenaue Auslegung auf alle Spannungslagen.

Die Herausforderung ist es für jede Plattform und Baureihe bis hin zum einzelnen Fahrzeug, das unter allen Aspekten bestmögliche Bordnetz zu fertigen. Ein wichtiger Faktor sind skalierbare Komponenten wie die DRÄXLMAIER Hauptsicherungsboxen sowie modulare und elektronische Stromverteiler.

Battery Systems

Im Geschäftsfeld Speichersysteme und HV-Komponenten entwickelt und fertigt die DRÄXLMAIER Group individuell konfigurierbare Hochvolt-Batteriegesamtsysteme und -Komponenten sowie die Batterieelektronik und bietet hierbei maßgeschneiderte Lösungen von der Entwicklung, über den eigenen Prototypenbau bis hin zur Kleinserien- und Großserienfertigung. Die DRÄXLMAIER Group ist dabei Systemlieferant für Hybridspeichersysteme wie auch für Speichersysteme von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) in unterschiedlichsten Leistungsklassen mit einer Spannungslage von 48-800 Volt. Neben langjähriger Erfahrung hinsichtlich Package, Integration und Verfahrenstechnik wird die vollständige Batterieelektronik, Batteriezustandserkennungen mit permanenter Überwachung von Spannung, Strom und Temperatur sowie eine auf den Bauraum optimierte Fahrzeugintegration angeboten.

Weltweite Präsenz

Die DRÄXLMAIER Group ist ein internationaler Automobilzulieferer mit Standorten in über 20 Ländern. Die Produktion konzentriert sich überwiegend auf Fertigungsstätten in Osteuropa, Nordafrika, Nord- und Mittelamerika und im asiatischen Raum. Forschung und Entwicklung werden neben dem Standort Vilsbiburg in verschiedenen Entwicklungsbüros weltweit betrieben.

Verantwortungsvolles und langfristiges Denken sind seit jeher Basis für den wirtschaftlichen Erfolg der DRÄXLMAIER Group.

Strategie

WE CREATE CHARACTER steht für das Markenversprechen und die Vision der DRÄXLMAIER Group.

Das zeigt sich in der Art der internen Kooperation, in der kompetenten und zuverlässigen Zusammenarbeit mit den Kunden und darin, wie DRÄXLMAIER als unabhängiges Unternehmen den Innovationsgedanken mit Leidenschaft lebt. Das tägliche Streben, Einzigartiges zu schaffen, prägt die Unternehmenskultur.

Die Unternehmenswerte Markt-/Kundenorientierung, Innovation, Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit, Exzellente Prozesse und Mitarbeiterorientierung leiten das Denken und Handeln.

WE CREATE CHARACTER formuliert den Anspruch, Premiumfahrzeuge mit DRÄXLMAIER Produkten einzigartig zu machen. Nachhaltigkeit ist Teil dieses Anspruchs.

Damit ist ein fester Bestandteil der Strategie, die Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die Produkte immer nachhaltiger zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu steigern.

Den Umsetzungs- und Handlungsrahmen der zielorientierten Maßnahmen bildet die LEADER-Strategie:

Leadership

Wir stärken unsere Position als bevorzugter Systempartner im Premium-Segment.

Excellence

Wir steigern die Effektivität und die Effizienz unserer Prozesse.

Attitude

Wir sichern unsere finanzielle Unabhängigkeit und realisieren unser Wachstumsziel.

Drive

Wir bereiten den Weg für zukunftsweisende Technologien; mit Spitzenleistung für das Heute und Innovationen für die Mobilität von morgen.

Empathy

Wir sind bevorzugter Arbeitgeber - vom Shopfloor bis zum Topmanagement.

Respect

Wir übernehmen Verantwortung und wirtschaften entlang der Wertschöpfungskette nachhaltig: ökonomisch, ökologisch und sozial.

Einzigartigen Charakter zu schaffen, ist der Kern all unseres Denken und Handelns.

Organisation

Das in der Konzernmuttergesellschaft Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG angesiedelte funktional aufgestellte Executive Board bestimmt die Unternehmensstrategie und die übergeordnete Steuerung der DRÄXLMAIER Group. Fritz Dräxlmaier fungiert im Konzern neben seiner Rolle als Vertreter der Gesellschafter als Chairman. Stefan Brandl ist Vice Chairman.

Das Executive Board umfasst neben Stefan Brandl und Jan Reblin als Chief Executive Officer, Roland Polte als Chief Human Resources Officer.

Stabsübergabe von Haslinger an Reblin

In zwei Schritten hat Franz Haslinger im Laufe des Jahres seine Aufgaben in der Geschäftsführung der DRÄXLMAIER Group an Jan Reblin übergeben. Bereits zum 1. Januar 2022 hat Franz Haslinger seine Funktion als Chief Customer Officer (CCO) an Jan Reblin übertragen. Zum 1. Oktober 2022 folgte dann auch seine Rolle als CEO der DRÄXLMAIER Group. Jan Reblin hat die Funktionen des CEO und CCOs zusätzlich zu seiner Funktion als Chief Operations Officer (COO) übernommen und führt seitdem als CEO zusammen mit Vice Chairman und CEO Stefan Brandl das Unternehmen. Franz Haslinger hat das Amt des CEO auf eigenen Wunsch niedergelegt und steht dem Unternehmen bis zu seinem Ruhestand in beratender Tätigkeit zur Seite.

CFO Volker Herdin ausgeschieden

Plangemäß hat Volker Herdin zum 31. März 2022 sein Amt als CFO auf eigenen Wunsch niedergelegt. Zusätzlich zu seinen anderen Funktionen hat Stefan Brandl, Vice Chairman und CEO, die Rolle des CFO bis auf Weiteres übernommen.

Executive Board

Stefan Brandl

Vice Chairman

Chief Executive Officer

Chief Financial Officer

Jan Reblin

Chief Executive Officer

Chief Operations Officer

Chief Customer Officer

Chief Technology Officer

Roland Polte

Chief Human Resources Officer

Beschäftigung

Mitarbeiterzahl weltweit leicht über Vorjahr

Im Verlauf des Geschäftsjahres stieg die weltweite Mitarbeiterzahl der DRÄXLMAIER Group um 2.378 auf 74.428 Mitarbeitende zum 31.12.2022. Dies entspricht einem Mitarbeiterzuwachs von knapp 3,3 %. Der allgemeine Trend zu einer höheren Wechselbereitschaft der Beschäftigten ist auch bei DRÄXLMAIER erkennbar, ebenso wie der sich verschärfende Mangel an auf dem Markt befindlichen Kandidaten in speziellen Jobkategorien. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist es der DRÄXLMAIER Group gelungen, sich erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren.

Verteilung der Mitarbeiter nach Regionen

Die Top 3-Länder mit den meisten DRÄXLMAIER-Mitarbeitenden sind Ende 2022 Mexiko (rund 15.000), China (rund 11.000) und Tunesien (rund 9.000). Betrachtet man die Länder, die absolut den stärksten Mitarbeiterzuwachs aufzuweisen haben, so sind das ebenfalls Mexiko, gefolgt von China, Tunesien und Mazedonien. Anders als im Ausblick auf 2022 prognostiziert, ist auch die Mitarbeiterzahl in Deutschland erneut leicht angewachsen.

Die Länder, die auf der anderen Seite absolut die stärksten Mitarbeiterreduzierungen in 2022 zu verzeichnen hatten, waren Moldawien, Serbien, Nicaragua und Malaysia.

Personalstrategie

Da sich der Fachkräftemangel zunehmend belastend auf die Geschäftstätigkeit von Unternehmen auswirkt, wird bei DRÄXLMAIER ein besonderes Augenmerk auf die Attraktivität der Arbeitsbedingungen gelegt. Digitalisierung, moderne Arbeitsformen und neue technische Systeme ermöglichen eine flexible Art und Weise der Zusammenarbeit. Die damit verbundenen Chancen im Hinblick auf Arbeitgeberattraktivität, Stärkung der Eigenverantwortung, flexible Kollaboration und Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden dabei bestmöglich genutzt, um auf der einen Seite die eigenen Mitarbeitenden zu halten und auf der anderen Seite auf einem engen Mitarbeitermarkt neue Mitarbeitende gewinnen zu können. Der in Deutschland zunehmende Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden in vielen Jobkategorien und den damit einhergehenden Entgeltsteigerungen macht es notwendig, sich stärker auf den internationalen Arbeitsmärkten zu orientieren. Die notwendigen Schritte hierzu sind eingeleitet.

Ausblick

Auch für 2023 sind eine vergleichsweise hohe Inflationsrate, entsprechende Entgeltsteigerungen und eine unverändert hohe Wechselbereitschaft von Mitarbeitenden zu erwarten. Die Gesamtzahl der Mitarbeitenden wird innerhalb der Gruppe erwartungsgemäß relativ stabil mit leichten Schwankungen bleiben.

DRÄXLMAIER - ein attraktiver Arbeitgeber

DRÄXLMAIER will ein TOP-Arbeitgeber sein und auch als solcher wahrgenommen werden, um auch in Zukunft Talente und Know-how-Träger für das Unternehmen zu gewinnen, sie zu fördern und so langfristig im Unternehmen zu halten. Dafür wurde im Berichtsjahr die Arbeitgebermarke überarbeitet und der Außenauftritt modernisiert. Auch in den kommenden Jahren soll die Arbeitgeberattraktivität kontinuierlich gesteigert werden. So wurde im Berichtsjahr an der Umsetzung eines weltweiten Hybrid-Working-Konzepts gearbeitet, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglichst optimale Arbeitsbedingungen bieten soll - sowohl im Büro, als auch im Homeoffice. Dass die DRÄXLMAIER Group hier auf dem richtigen Weg ist, zeigt u. a. die Auszeichnung "Top Employer" 2022, die das Unternehmen zum 14. Mal in Folge erhalten halt. Außerdem zeichneten die renommierten Magazine Forbes und die Welt die DRÄXLMAIER Group als einen der besten Arbeitergeber, sowohl in Deutschland als auch global aus. Zusätzlich kürte das Onlinemagazin golem.de DRÄXLMAIER sogar als einen der Top 10 IT-Arbeitgeber in Deutschland.

Arbeits- und Sozialstandards

Die Sozialpolitik des Unternehmens stellt sicher, dass die international anerkannten Menschrechte in der gesamten DRÄXLMAIER Group respektiert werden. Jede Form von Menschenhandel sowie der Zwangs-, Pflicht- und Kinderarbeit wird abgelehnt. Die Einhaltung dieser Vorgaben wird beispielsweise durch die interne Revision anhand von Vor-Ort-Audits jährlich flächendeckend überprüft. Ein international etablierter Beschwerdemechanismus gibt den Beschäftigten weltweit die Möglichkeit sich zu äußern, Verbesserungen anzuregen und Ungerechtigkeiten und Verstöße zu melden. Ein in 2022 eingerichtetes digitales Hinweisgebersystem - DRÄXLMAIER Integrity Line - hilft, um Verstöße gegen gesetzliche und konzerninterne geltende Regelungen fair und angemessen nachzugehen, die ein hohes Risiko für das Unternehmen und seine Beschäftigten darstellt.

Arbeits- und Gesundheitsschutz Die DRÄXLMAIER Group will den Beschäftigten ein sicheres Arbeitsumfeld bieten sowie ihre Gesundheit erhalten und fördern. In der EHS-Politik hat sich das Unternehmen dazu verpflichtet, nicht nur die geltenden Gesetze und Normen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz einzuhalten, sondern zudem gemäß eigener, oft über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehender Regeln, verantwortlich zu handeln. Die DRÄXLMAIER Standorte werden nach dem international anerkannten Standard ISO 45001 auditiert. Im Berichtsjahr wurde die Gruppenzertifizierung, in die 33 Standorte einbezogen sind, erfolgreich absolviert und das entsprechende Matrixzertifikat erteilt. Ebenso wurden drei Standorte im Rahmen der Einzelzertifizierung positiv auditiert. Somit erhöhten wir den Abdeckungsgrad aller Beschäftigten unserer Produktionsnetzwerke. Dessen ungeachtet bleibt es das Ziel, bis Ende 2025 in der DRÄXLMAIER Group alle Produktionswerke zu zertifizieren. Darüber hinaus ist die Arbeitssicherheit für DRÄXLMAIER von hoher Bedeutung. Die interne Überzeugung ist, dass grundsätzlich alle Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten vermeidbar sind. 2022 konnte die Unfallrate (Lost Time Injury Rate, LTIR) weiter verbessert werden - sie sank von 0,52 auf 0,46 Unfälle mit einer Ausfallzeit von einem Tag und mehr pro 200.000 geleisteten Arbeitsstunden. Die meisten Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit waren Stolperunfälle sowie Prellungen und Schnittwunden, die beim Umgang mit Maschinen und Anlagen entstanden sind. An allen Standorten sind Arbeitssicherheitsgremien etabliert, die mehrmals jährlich zusammenkommen.

Aus- und Weiterbildung

Die unterschiedlichen Persönlichkeiten, Kompetenzen, Denkweisen und individuellen Hintergründe der rund 74.000 Mitarbeiter in aller Welt sind der Katalysator für die Innovationsfähigkeit des Unternehmens. Deshalb wird die Vielfalt in der Belegschaft geschätzt und gefördert - und eine Kultur, die Unterschiede würdigt, gelebt.

DRÄXLMAIER legt viel Wert auf eine gute Ausbildung, denn das Können und Know-how der Auszubildenden sind die Grundlage für die Zukunft des Unternehmens. Wir sind stolz darauf, nahezu allen Auszubildenden ein Übernahmeangebot anbieten zu können. Selbst im Jahr 2022, das erneut stark von der Pandemie geprägt war, wurden in Deutschland 95,2 % der Auszubildenen übernommen. Mit beispielsweise der Eröffnung eines weiteren Ausbildungszentrums in El Jem, Tunesien in 2022, wird ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung gegangen. Bereits heute beschäftigt die DRÄXLMAIER Group 1.126 Auszubildende. In den kommenden zwei Jahren soll die Ausbildungsquote weltweit kontinuierlich bis auf 2 % gesteigert werden.

Als weltweit tätiges Unternehmen versteht sich die DRÄXLMAIER Group als Teil der Gesellschaft, das aktiv das gesellschaftliche Umfeld mitgestalten will. Das Unternehmen ist ein verlässlicher Partner und Förderer von Kultur, Sport, Bildung und Sozialprojekten. Bei all den Aktivitäten steht die Nachwuchsförderung immer im Vordergrund, denn DRÄXLMAIER will jungen Talenten die Möglichkeit geben, sich frei und unabhängig zu entfalten. DRÄXLMAIER engagiert sich überall dort, wo es mit Unternehmensstandorten präsent ist.

Forschung und Entwicklung

Technologische Kompetenz, Innovationskraft und ein starkes Intellectual Property Management sind die Grundbausteine für die Forschungsaktivitäten der DRÄXLMAIER Group. Aber auch die Arbeitshaltung trägt wesentlich zum Erfolg des Bereichs bei. So wird sehr stark auf interdisziplinäre und bereichsübergreifende Teamarbeit, Vernetzung und Kollaboration Wert gelegt. Das DRÄXLMAIER Innovation Framework bietet dafür eine moderne und transparente Kollaborationsplattform, um alle DRÄXLMAIER Mitarbeiter weltweit zu vernetzen und somit das kreative Potential der gesamten Belegschaft zu bündeln. Eine frühzeitige Einbindung insbesondere des Bereichs Operations und des Einkaufs in Entwicklungsprojekte hat sich als zielführend hinsichtlich Erfolge im Lean Manufacturing erwiesen. Alle Phasen des Lebenszyklus des Produktes werden von Anfang an bedacht - von der Idee über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und Wartung bis zum Recycling. Mehrwerte für Kunden ergeben sich u. a. in der Funktionsintegration, der Wiederverwendung von funktionaler Architektur (Product Line Engineering) und durch die Ausrichtung auf Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel der Minimierung von Ressourcen, Abfall, Emissionen und Energie.

Produkte zu Systemen über Produktgrenzen und Produktbereiche hinaus zu entwickeln, ist die gelebte Realität bei DRÄXLMAIER. Mit der Kombination von Interieur, Elektrik, Elektrik-/Elektronik-Komponenten und Batteriesystemen entwickeln wir Lösungen für die New Mobility. Schwerpunkte für die konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten lagen im abgelaufenen Jahr auf innovativen Themenfelder wie Elektromobilität, autonomem Fahren sowie nachhaltigen Produktlösungen.

F&E Aufwand

Trotz des allgemein schwierigen wirtschaftlichen Umfelds lag der Forschungs- und Entwicklungsaufwand der DRÄXLMAIER Group im Berichtsjahr mit EUR 175,1 Mio über dem Vorjahr (EUR 167,7 Mio). Daran haben die Entwicklungskosten für Kundenaufträge mit EUR 122,7 Mio (Vorjahr: EUR 109,8 Mio) den größten Anteil.

Weiterentwicklung der F&E Organisation

Die Transformation in der Automobilindustrie verändert auch die Rahmenbedingungen für die Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten in der DRÄXLMAIER Group. Um die interne Zusammenarbeit weiterzuentwickeln, wurde mit organisatorischen Änderungen im abgelaufenen Geschäftsjahr reagiert. Für die Bewältigung der zunehmenden regulatorischen Anforderungen wurde eine zentrale Funktion Governance eingeführt, die systemübergreifend für die Themen Sicherung der Produktkonformität im Bereich Cyber Security und Functional Safety, der Durchgängigkeit und Harmonisierung der Prozesse sowie der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie zuständig ist. Des Weiteren wurde der Bereich Technical Engineering Systems neu geschaffen, um die Beherrschung komplexer Systeme maßgeblich zu stärken. Das Systems Engineering bildet die Basis für eine nachhaltige Entwicklung von Systemlösungen auf der Grundlage regulatorischer sowie kundenseitiger Anforderungen.

DRÄXLMAIER legt Wert auf interdisziplinäre und bereichsübergreifende Teamarbeit.

In dem neuen Hauptbereich sind alle Kompetenzen zur Definition, Sicherheitsbewertung und Qualifikation komplexer Systeme gebündelt. Dort ist auch die neu geschaffene Rolle der technischen Produktmanager verankert, die zukünftig die technischen Aspekte des Systemlebenszyklus ganzheitlich betrachten sowie das Schaffen und Ausnutzen von Synergien und Skaleneffekten durch konsequentes Product Line Engineering verbessern. Im Geschäftsjahr 2022 hat die DRÄXLMAIER Group zudem einen verstärkten Fokus auf die Elektronikentwicklung gelegt. So wurden die Bereiche Hardware und Software in eine eigene Organisationseinheit Technical Engineering Hardware und Software zusammengefasst, um ein zielgerichtetes, crossfunktionales Handeln als interner Zulieferer für die Segmente Interieur, Komponenten und Batteriesysteme zu ermöglichen. Um dem Anspruch nach integrierter Wertschöpfung, insbesondere im Bereich Elektromechanik, gerecht zu werden, wird der Bereich Components zusätzlich auf die Entwicklung von Kontaktierung, Steck- und Ladesystemen fokussiert. Weiterhin wurde die Vorentwicklung in die einzelnen Hauptbereiche integriert, um Synergien mit der Serienentwicklung und die Nähe zum Kundenteam zu ermöglichen. Zur synergetischen Nutzung von Kompetenzen und Prototypenanlagen bzw. getätigter Investitionen wurde außerdem der Prototypenbau Batterie und Interieur zusammengelegt. Im Fokus stand im abgelaufenen Geschäftsjahr auch die Erfüllung der Anforderungen von Automotive SPICE. Automotive SPICE verfolgt den Zweck der Bewertung der Leistungsfähigkeit von Entwicklungsprozessen in der Automobilindustrie. Die Standards sind Voraussetzung für die Vergabe zukünftiger Aufträge für System-/ Softwareentwicklungsumfänge und damit bedeutend für die nachhaltige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Um dies zu erreichen, sind zum einen Prozesskonformität und zum anderen Mitarbeitende erforderlich, welche die notwendigen Kenntnisse vorweisen und umsetzen. Dazu hat DRÄXLMAIER eigene Schulungskonzepte entwickelt, um je nach Position der Mitarbeitenden Grundverständnis bzw. Expertenwissen zu vermitteln. Im Weiteren werden Prozesse in Entwicklungsprojekten definiert, dokumentiert und implementiert, um die Prozesskonformität zu gewährleisten.

Im Folgenden werden die F&E Schwerpunkte des Berichtsjahres 2022 aus den wichtigsten Bereichen näher beleuchtet. Dabei wird sowohl auf die Vorentwicklung als auch auf die Serienentwicklung eingegangen.

Inferior Systems

Im Segment Interior Systems lag ein Schwerpunkt der Forschungen auf dem Thema Nachhaltigkeit. Die Entwicklung von biobasierten Werkstoffen zur Senkung des CO ₂ -Footprint konnte weiter vorangetrieben und das Produktportfolio entsprechend erweitert werden. Im letzten Quartal lief zudem das Forschungsprojekt "FSCM Future Sustainable Car Materials" mit BMW an. Erarbeitet werden Konzepte zur Vermeidung von nicht recycelbaren Materialien und Komponenten für die Entwicklung eines Fahrzeugs, welches für die Kreislaufwirtschaft geeignet ist. Weitere Inhalte sind der gemeinsame Aufbau von Know-how zu lösbaren Verbindungen, zur wirtschaftlichen Demontage und Recyclingmöglichkeiten.

Intensiv gearbeitet wurde auch an Entwicklungen für das Business Field Licht. Entscheidende Projekte und Produkte wurden hinsichtlich ihrer Marktfähigkeit untersucht und Use Cases bei den Kunden präsentiert. Das Projekt transluzente Oberflächen wurde abgeschlossen und für den Einsatz in Serienprojekten freigegeben. Im Fokus stand auch die Integration von verschiedenen Technologien und Funktionalitäten wie etwa Touch-Bedienung, haptisches, visuelles und akustisches Feedback sowie Näherungssensorik in weichen Oberflächen. Dieser neuartige Innovationssprung wurde in Zusammenarbeit mit Porsche in zwei funktionellen Prototypen dargestellt und wird in 2023 auf das künftige Zielfahrzeug weiterentwickelt.

Der Konzern gewann im abgelaufenen Geschäftsjahr im Segment Interior Systems neue Aufträge, wie beispielsweise die Tesla Model Y Türverkleidungen (Berlin, Austin, Fremont), die Modellpflegen der Instrumententafeln für die S-Klasse und den GLE für Mercedes sowie Instrumententafel und Mittelkonsole für den Nachfolger des Maserati Quattro porte. Nennenswert erfreulich ist auch der Auftrag von Mercedes-AMG für eine Instrumententafel in der von DRÄXLMAIER entwickelten Naturfasertechnologie für die Serienproduktion.

Die Entwicklung von biobasierten Werkstoffen zur Senkung des CO ₂ -Footprint konnte weiter vorangetrieben werden.

Electrical Systems

Im Geschäftsfeld Bordnetze lag der Fokus auf der Serienentwicklung und Produktion kundenspezifischer Bordnetze. Seit Jahren setzt DRÄXLMAIER im Bereich F&E verstärkt auf eine starke regionale Nähe zum Kunden. Ein Beispiel ist die Baureihe Cupra Ateca und Audi Q3, deren Entwicklungsverantwortung seitens des Kunden in Spanien wahrgenommen wird. Dieses Projekt wurde in Eigenregie von der spanischen Entwicklungsmannschaft von DRÄXLMAIER in Esparreguera, Spanien, betreut, was einen wichtigen Meilenstein für den Standort darstellte.

Technologien für eine vollständige elektronische Absicherung war u. a. im Serienentwicklungsauftrag für die Hauptkabelbäume der Pilotbaureihe iX3 der "Neuen Klasse" des Kunden BMW gefragt. In dieser Fahrzeugplattform, die ausschließlich rein elektrisch angetrieben ist, wird erstmals die neue zonale elektrisch/elektronische-Architektur (E/E-Architektur) eingesetzt, die den gestiegenen Anforderungen der Kunden hinsichtlich Digitalisierung sowie mehr Elektronik und Funktionen gerecht wird. Diese neue Plattform bietet die Basis für alle weiteren batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge der BMW Group.

Parallel zur Baureihe iX3 wurde in der Konzeptentwicklung die zonale Architektur in die Nachfolger für die großen BMW X-Baureihen (X5, X6, X7) integriert. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem "Design for Automation". Das DRÄXLMAIER Entwicklungsteam setzte dabei auch auf ein eigenes im Haus entwickeltes Software-Tool (Helix-Suite) zur funktions- und produktionsoptimierten Auslegung. Diese Software zeigt auf Basis der aktuellen Leitungssatzdaten kontinuierlich nicht nur den Reifegrad bezüglich Automatisierung auf, sondern stellt auch anschaulich Möglichkeiten zur Optimierung sowohl der Leitungssatzstruktur als auch der Materialauswahl zur Verfügung.

DRÄXLMAIER positioniert sich als kompetenter Systemlieferant für technisch anspruchsvolle Projekte.

Component Systems

Im Jahr 2022 konnte mit der erfolgreichen Akquise der Ladedose für die kommende Fahrzeugarchitektur der BMW Group ein strategischer Meilenstein erreicht werden, der die Positionierung des Unternehmens als Systemlieferant unterstreicht. In der Komponente vereinen sich mit der Zusammenführung von Licht, Elektromechanik, Hochvoltleitungen und Elektronik alle Kompetenzen der DRÄXLMAIER Group. Die Elektronikentwicklung durch Innovationen in der hochgenauen Temperaturmessung trägt dabei entscheidend zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit bei. Damit wird DRÄXLMAIER ein komplettes System entwickeln und ab 2025 in Serie produzieren, das den gesamten Pfad von der Ladedose bis zum Anschluss an die Hochvoltbatterie abbildet. Ein Kernelement bildet dabei die Hochvolt-Doppelschiene, welche in der zukünftigen Elektroplattform von BMW konventionelle Rundleiter ablösen wird. Diese Produktinnovation trägt maßgeblich zum Erhöhen der Ladeleistung bei, welche im Projekt mit max. 800 Ampere bei 800 Volt neue Maßstäbe im Bereich High Power Charging setzen wird. Bei der für den Ladepfad zu entwickelnden Ladedose wird das Ziel einer Plattformentwicklung verfolgt. Damit wird die Grundlage gelegt, dieses Produkt mit überschaubaren Anpassungen auch für andere Kunden einsetzen zu können. Hierzu ist man bereits im engen Kontakt mit Volkswagen und Mercedes-Benz, um die Anforderungen abzustimmen.

Einen erheblichen Vorteil von DRÄXLMAIER gegenüber vielen Wettbewerbern ist die Bündelung der internen Kompetenzen aus der Komponenten- und Bordnetzentwicklung für die Versorgungsarchitektur. Durch den Marktrend der komplexer werdenden Fahrerassistenzsysteme spielt eine sichere Energieversorgung im Fahrzeug eine immer bedeutendere Rolle. Die daraus resultierenden Anforderungen der funktionalen Sicherheit legen die Basis dafür, dass die konventionelle, elektromechanische Energieverteilung und Absicherung durch elektronische Produktansätze substituiert wird. Mit der Expertise von DRÄXLMAIER im Produktfeld Powermanagement wird sich das Unternehmen in anstehenden Akquisen entsprechend positiv platzieren können.

Die Herausforderungen des autonomen Fahrens führen auch zu starken Veränderungen im Bereich des elektronischen Schaltens und Sicherns. Durch gezielt initiierte Grundlagenprojekte konnten sowohl für Nieder- als auch für Hochvoltanwendungen entscheidende Expertise aufgebaut und Schutzrechte angemeldet werden. In Verbindung mit dem Know-how im Bereich der Bordnetze und Schützboxen positioniert sich das Unternehmen damit als kompetenter Systemlieferant für technisch anspruchsvolle Projekte.

Battery Systems

DRÄXLMAIER hat sich erfolgreich als Serienlieferant für Batteriesysteme etabliert und im Geschäftsjahr u. a. die Produktaufwertung des Taycans mit Produktionsstart Ende 2023 akquiriert. Seit 2019 wird das bei DRÄXLMAIER entwickelte 800 V-Batteriesystem für den Porsche Taycan bereits im Werk Sachsenheim produziert. Als weitere Evolutionsstufe hat DRÄXLMAIER von Porsche zudem den Auftrag erhalten, verbesserte Zellmodule mit den neuen Batteriezellen der Porsche-Tochter Cellforce GmbH zu entwickeln. Ein weiterer Auftrag kommt vom Kunden BMW, der DRÄXLMAIER mit der Fertigung seiner Zellmodule für die gesamte fünfte Generation der E-Antriebssysteme im Werk Landau beauftragt hat. Dies dient als Unterstützung für das BMW-Werk Dingolfing, das zusätzliche Kapazitäten benötigt, um die hohe Kundennachfrage zu bedienen.

Das Jahr 2022 wurde im Segment Batteriesysteme zudem genutzt, um relevante Kompetenzen weiter auszubauen, z. B. im Bereich der Reichweitenerhöhung, der Absicherungssysteme und der Kühlung. So wurde zum Beispiel das dPack-Modul durch ein neues zum Patent angemeldetes Schaumsystem ergänzt, sodass die Menge an benötigtem Kühlöl und damit Gewicht und Kosten im Bereich der Zellmodule deutlich reduziert werden konnte. Die DRÄXLMAIER Batterie auf Prinzip des dPack wurde vom Kunden Daimler Truck AG für den Mercedes Gen H2 Truck ausgewählt und im Herbst 2022 auf der IAA Mobility in Hannover präsentiert.

Starke Kundenresonanz erfährt der zum Patent angemeldete Prototyp des optischen Sensors OLDS (Optical Leakage Detection Sensor), der in der Lage ist, das Vorhandensein von Flüssigkeiten wie Öl und Wasser zu erkennen, sowie voneinander zu unterscheiden. Besonders bei immersionsgekühlten Batterien, ist die frühzeitige Erkennung einer Undichtigkeit mit Wassereintritt als Frühwarnsystem unerlässlich. Der DRÄXLMAIER Sensor kann dies basierend auf einem optischen Prinzip erreichen.

Die Reichweite, die Absicherungssysteme und die Kühlung der Batteriesysteme konnten in 2022 wesentlich verbessert werden.

Nachhaltigkeit

Nachhaltiges Handeln wird immer mehr zur Maxime in Wirtschaft und Gesellschaft, insbesondere in der Automobilindustrie. Für DRÄXLMAIER ist all das nichts Neues: Denn erst wenn unternehmerischer Erfolg mit ökologischen und sozialen Aspekten im Einklang steht, ist er auch von Dauer.

Aus diesem Verständnis heraus werden jährlich unsere Fortschritte in unserem Nachhaltigkeitsbericht berichtet, der sich seit 2021 an die GRI Standards (Global Reporting Initiative) anlehnt und auf die Aktionsfelder "Governance", "Nachhaltige Produkte", "Klima- und Umweltschutz" und "Soziale Verantwortung" eingeht.

Im Berichtsjahr wurden, um die Nachhaltigkeitstransformation voranzutreiben, die bestehenden Ziele um zwei weitere wesentliche ökologische Lenkungsziele ergänzt. Bis 2029 werden die Umweltauswirkungen an unseren Standorten reduziert. Der Fokus liegt auf der Einsparung von Frischwasser, der Reduktion von nichtverwertbaren Abfällen sowie der Erhöhung von Energieeffizienz.

Auch unsere Produktemissionen sollen gesenkt werden. Themen wie ökologische Produktauslegung, kurze Lieferwege und Kreislaufwirtschaft spielen dabei eine zentrale Rolle. Für die Zielerreichung ist eine cross-funktionale Zusammenarbeit sehr bedeutend. Ab dem Berichtsjahr 2023 werden die erforderlichen Steuerungsmechanismen und Kontrollsysteme der obenstehenden Themen ausgearbeitet und in die DRÄXLMAIER Prozesslandkarte integriert.

Nachhaltigkeitsstrategie der DRÄXLMAIER Group

Klima- und Umweltschutz

Für die DRÄXLMAIER Group steht fest: Eine nachhaltige Unternehmensentwicklung, die ökonomisches Wachstum mit ökologischen Zielen verbindet, ist der einzig gangbare Weg in die Zukunft. Der Klima- und Umweltschutz ist zentral im Unternehmen verankert. Der fortschreitende Klimawandel und die jetzt schon spürbaren Folgen, erfordern von Unternehmen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Nur dann ist es möglich, die globale Erderwärmung auf 1,5°C gemäß IPCC zu begrenzen. Nach der grundlegenden methodischen Überarbeitung des Corporate Carbon Footprints für das Berichtsjahr 2021 wird sichergestellt, dass dieser mit dem Greenhouse Gas Protocol konform ist.

Im Jahr 2022 hat die DRÄXLMAIER Group bekannt gegeben, der Verpflichtung nachzugehen und die absoluten Scope 1 und 2 Emissionen um 66 % bis 2029 (Basisjahr: 2021) zu reduzieren. Als Orientierungsrahmen für die Definition der Ziele dienen die Kriterien der Science Based Targets Initiative (SBTi). DRÄXLMAIER ist sich darüber hinaus ihrer Verantwortung für die weiteren Treibhausgasemissionen bewusst, die sich in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette - Scope-3 - bilanzieren. Aufgrund der hohen Komplexität bei der Ermittlung von Scope-3-Emissionen werden die internen Methoden und Datenbeschaffungsprozesse kontinuierlich überarbeitet. Ein Konzept für die Erarbeitung eines Scope-3-Ziels wurde im Berichtsjahr angestoßen.

Aktivitäten, um die Reduktionsziele zu erreichen, sind eine kontinuierliche Energieeffizienzsteigerung, der Ausbau unserer eigenen regenerativen Energieerzeugung und die Erweiterung des Anteils von Grünstrom an der Gesamtenergienutzung. Das Werk in Tepic (Mexiko) bezieht seit 2022 beispielsweise Solarstrom aus einer installierten Photovoltaikanlage. Als Energieeffizienzmaßnahmen wurden Solatubes, eine intelligente Beleuchtungssteuerung und eine Abwärme-Nutzungsanlage verbaut.

An Standorten, an denen keine eigene Erzeugung möglich ist, wird auf den Zukauf regenerativer Energien gesetzt, sofern diese die von uns definierten Kriterien erfüllen. So legt DRÄXLMAIER beispielsweise Wert darauf, dass die gekaufte Menge an Grünstrom bilanziell nur DRÄXLMAIER angerechnet und keinem weiteren Kunden verkauft werden. Im Berichtsjahr konnte der bisherige Anteil der eingekauften elektrischen Energie aus erneuerbaren Ressourcen durch den Zukauf von Stromzertifikaten deutlich gesteigert werden.

Carbon Disclosure Project

Seit 2012 nimmt die DRÄXLMAIER Group am Carbon Disclosure Project (CDP)-Fragebogen zum Klimawandel teil. Das CDP ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die ein globales System zur Offenlegung von Umweltdaten wie beispielsweise Treibhausgasemissionen, dem Schutz von Wäldern und dem Umgang mit Wasser betreibt und Unternehmen anhand ihrer ökologischen Performance bewertet.

Im Berichtsjahr 2022 erreichte DRÄXLMAIER im CDP (Klimawandel) zum sechsten Mal in Folge die B-Note. Dies zeigt, dass DRÄXLMAIER sich nicht nur der Auswirkungen des Klimawandels bewusst ist, sondern diesen aktiv begegnet und Maßnahmen zum Klimaschutz implementiert. Ziel der DRÄXLMAIER Group ist es, einen A-Score und damit eine Führungsebene im Zusammenhang mit Umweltfragen zu erreichen. Um die Umweltauswirkung noch transparenter darzulegen, hat die DRÄXLMAIER Group im Berichtsjahr zusätzlich am CDP-Fragebogen zum Thema Wasser und Wald teilgenommen.

Wasser als wertvolle Ressource

Die Verfügbarkeit von Wasser ist global von großer Bedeutung. Die DRÄXLMAIER Group will auch in dieser Hinsicht ein Vorbild sein und im eigenen Betrieb auf den sparsamen und sorgsamen Umgang mit dieser wertvollen Ressource achten. Daher kommen beispielsweise an den Werksstandorten Regenwasserrückhaltebecken zum Einsatz.

Nachhaltige Produkte

Die Produkte der DRÄXLMAIER Group gestalten die nachhaltige Zukunft der Mobilität mit, dabei stehen vor allem die Themen "ökologische Produktauslegung" und "Nachhaltigkeit in der Lieferkette" im Vordergrund.

Bei der umweltgerechten Auslegung der Produkte steht die Auswahl von Materialien und Komponenten, das Produktdesign, die Logistik sowie der für die Herstellung benötigte Energieeinsatz im Fokus. Für die meisten der Produkte liegt der größte Anteil des CO ₂ e-Fußabdrucks in der Lieferkette. Daher wird in Zukunft die Nachhaltigkeitsleistung ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl der Lieferanten sein. Im Berichtsjahr ist es uns beispielsweise gelungen, mindestens 80 % des frei verhandelbaren Einkaufsvolumens mit Lieferanten abzudecken, die in der Kategorie "Nachhaltigkeit" in der Lieferantenbewertung den Status grün erreicht haben.

Auch Sozialstandards im Blick

Das Verständnis von Nachhaltigkeit im Einkauf beschränkt sich jedoch nicht nur auf die CO ₂ e-Emissionen, sondern schließt auch soziale Aspekte mit ein, etwa in Bezug auf Arbeitsbedingungen, Sozialstandards oder die Wahrung der Menschenrechte.

Klare Verpflichtung der Lieferanten

Um den Sorgfaltspflichten in der Lieferkette nachzukommen, werden alle Lieferanten im direkten Bereich und relevante Lieferanten im indirekten Bereich verstärkt zu Selbstauskünften über ein systemgestütztes Portal aufgefordert. Die Informationen werden von einem interdisziplinären Team entsprechend verifiziert und nachgehalten. Diese umfassen Fragen zum Umweltschutz, zur Einhaltung von Menschenrechten, Verhinderung von Kinder- und Zwangsarbeit und Einhaltung sozialer Anforderungen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz. Zusätzlich werden auch Aspekte der Cyber-Sicherheit sowie Compliance-Risiken abgefragt.

Kooperationen bei Lieferketten-Transparenz

In Brancheninitiativen engagiert sich die DRÄXLMAIER Group, um gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Lieferkette zu erarbeiten - unter anderem im Branchendialog Automobilindustrie im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte der Bundesregierung, dem Arbeitskreis Nachhaltigkeit in der Lieferkette des Verbands der Automobilindustrie (VDA) sowie im Arbeitskreis Nachhaltigkeit und Lieferantenmanagement des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Die DRÄXLMAIER Group bekennt sich zur Wahrung der Menschrechte. Die Achtung der Menschenrechte und die Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten in unseren betrieblichen Prozessen ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der menschenrechtlichen Lage entlang der globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten. DRÄXLMAIER nimmt sich dieser Herausforderung an und tritt dafür ein, die menschenrechtlichen Sorgfaltsprozesse kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Digitaler Produktpass - Kreislaufwirtschaft weiter gedacht

In 2021 hat DRÄXLMAIER das Ziel aus dem Koalitionsvertrag aufgegriffen, digitale Produktpässe einzuführen. Produktpässe sind wichtige Hebel in der Kreislaufwirtschaft, die dringend benötigt werden, um das Klima zu schützen und die vorhandenen Ressourcen zu schonen. Zur Erreichung der Klimaziele ist die Circular Economy eine der wichtigsten Strategien. Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette können verringert werden, neue Technologien entwickelt und Nutzungsphasen verlängert. Im Berichtsjahr wurde das interne Pilotprojekt zum digitalen Produktpass beendet. Die Digitale Transformation eröffnet der DRÄXLMAIER Group neue Möglichkeiten, den veränderten Rahmenbedingungen in der Automobilbranche durch Technologienutzung bestmöglich zu begegnen. In diesem Kontext engagiert sich DRÄXLMAIER seit September 2021 im Catena X Eco System, das auf den standardisierten und effizienten Datenaustausch entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Automotive-Branche und die zielgerichtete Entwicklung von sogenannten Digitalservices abzielt. Darüber hinaus gibt es in diesem Rahmen u. a. auch Arbeitskreise zu den Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Batterie-Produktpass und anderen Standardisierungsinitiativen. DRÄXLMAIER hat sich zum Ziel gesetzt, die Zukunft der digitalen Transformation aktiv mitzugestalten.

Soziale Verantwortung

DRÄXLMAIER ist ein Familienunternehmen mit einer Tradition von mehr als 60 Jahren. Daraus erwächst eine besondere Verantwortung gegenüber den Menschen, die das Unternehmen begleiten. Allen voran gilt dies für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Leistung und Motivation, das Know-how und die Leidenschaft der Mitarbeitenden sind der Motor für den Unternehmenserfolg und die Grundlagen für Innovation und Zukunftsfähigkeit. DRÄXLMAIER will aber auch allen Geschäftspartnern fair und verantwortungsvoll begegnen, ebenso wie den vielen Nachbarn, an den mehr als 60 Unternehmensstandorten in aller Welt.

Wirtschaftsbericht

Branchenrückblick

Geschäftsentwicklung

Ertragslage

Finanzlage

Vermögenslage

Branchenrückblick

Entwicklung Gesamtautomobilmarkt

Aufgrund COVID-19 im Jahr 2020 und der Halbleiterkrise 2021 gab es in den letzten zwei Jahren Produktions- und somit Absatzausfälle von rund zehn Millionen Fahrzeugen weltweit. Auch 2022 konnte die vorhandene Nachfrage aufgrund der anhaltenden Halbleiterkrise, des Ukrainekriegs und temporärer COVID-Lockdowns in China kaum bedient werden. Zudem hemmten Lieferengpässe eine globale Markterholung.

Das Jahr 2022 stand für Veränderungen: Die E-Mobilität gibt zukünftig den Ton an und beim Thema autonomes Fahren trat Ernüchterung ein, denn die Branche hat die Hürden auf dem Weg zum autonomen Fahren erkannt - Hard- und Software sind aktuell nicht bereit für automatisiertes Fahren. Getrieben durch den politischen Druck und gefördert durch staatliche Unterstützungsprogramme stiegen weltweit die Marktanteile batterieelektrischer (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV) Fahrzeuge 2022 um 68 % und 37 % an. Wobei PHEVs allmählich Marktanteile in Richtung BEVs verlieren aufgrund eingeschränkter Effekte bzgl. CO ₂ -Einsparungen und der schwindenden politischen Unterstützung.

Im künftigen Kernmarkt Elektromobilität baute sich auch 2022 verstärkt Konkurrenz aus China auf, denn Marken wie BYD, Nio und XPeng verstärkten ihren Eintritt in den europäischen Markt oder kündigten diesen an, hierbei zielen sie neben dem Einstiegssegment vor allem auf das Premiumsegment ab.

Trotz hoher Nachfrage lag das erste Halbjahr in Europa deutlich unter dem bereits niedrigen Niveau von 2021, da Lieferengpässe einen höheren Absatz verhinderten. Ab dem dritten Quartal lagen die Werte dank einer verbesserten Halbleiterversorgung über dem Vorjahr, blieben jedoch noch deutlich unter dem Normalniveau. China verzeichnete einen Rückgang der Absatzzahlen, wobei der Tiefpunkt während des Corona-Lockdowns im April erreicht wurde. Zwischen Juni und Oktober stiegen die Absatzzahlen aufgrund von Vorzieheffekten deutlich an, da Steuererleichterungen zum Jahresende ausliefen. In den USA wurde eine Markterholung durch Halbleiter- und Lieferengpässe gehemmt.

Premiummarkt auf Vorkrisenniveau

2022 wurden weltweit 11,3 Mio Premiumfahrzeuge produziert, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 7 % entspricht. Für den amerikanischen Premiumhersteller Tesla war es mit gut 1,3 Millionen verkauften Elektroautos erneut ein Rekordjahr, mit einem Anstieg um 40 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz der drei weltweit größten Premiumhersteller BMW, Mercedes-Benz und Audi konnte das hohe Niveau des Vorjahres nicht ganz erreichen.

Geschäftsentwicklung

Erstmals mehr als EUR 5 Mrd Umsatz

Die DRÄXLMAIER Group konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von EUR 5,1 Mrd erzielen, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von ca. 11 % entspricht. Dieser Anstieg, der auf dem prognostizierten Niveau lag, ist umso beachtlicher, als mit dem Beginn des Russland-Ukraine-Konfliktes im Februar ein weiterer Krisenherd zu dem bis dahin schon äußerst herausfordernden Marktumfeld hinzukam. Neben den auch in 2022 noch spürbaren Folgen der Corona-Pandemie, speziell weiteren temporären Lockdowns in China sowie anhaltenden Lieferkettenproblemen bei Halbleitern, hat der Konflikt zu zusätzlichen Abrufvolatilitäten geführt. Auch wenn DRÄXLMAIER selbst keine Produktionsstätten in der Ukraine unterhält, führten ausbleibende Teilelieferungen anderer Zulieferer dazu, dass Fahrzeuge insgesamt nicht gebaut werden konnten, wovon dann auch DRÄXLMAIER betroffen war.

Gegenläufig ist es DRÄXLMAIER aber gelungen, die Kunden dahingehend zu unterstützen, für diverse Baureihen sehr schnell zusätzliche Produktionskapazitäten zu schaffen, um Produktionsausfälle von Lieferanten in der Ukraine zu kompensieren. Zusätzlich hat der schwächere Euro die Umsatzentwicklung im Konzern positiv beeinflusst.

Im Vergleich zum Vorjahr konnte in allen Segmenten ein Wachstum erzielt werden. Mit EUR 2.042,2 Mio bleibt Electrical Systems das größte Segment. Die prozentual höchsten Zuwächse erzielte das Segment Component Systems, wodurch der Anteil am Konzernumsatz auf nun 9 % bzw. EUR 445,1 Mio gestiegen ist. Auch in den kommenden Jahren sind in dem Segment die größten Wachstumsraten geplant. Bei den Umsätzen nach Regionen konnte in Amerika das größte Wachstum erzielt werden. Dort wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR 1.492,2 Mio Umsatz erzielt. Hier werden unter anderem Produkte für die X-Baureihen von BMW gefertigt. Gegenüber dem Vorjahr konnten die Umsatzerlöse mit allen wesentlichen Kunden gesteigert werden. Prozentual am stärksten war die Zunahme bei Tesla. Größter Kunde der DRÄXLMAIER Group blieb weiterhin die BMW Group.

EBIT Marge trotz schwieriger Rahmenbedingungen über 3 %

Die Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Weltwirtschaft sowie die politischen Reaktionen und Verwerfungen haben die Ertragslage des Konzerns ebenso beeinflusst wie die Entwicklung der Inflationsraten, denen die Notenbanken in USA und Europa bereits mit deutlichen Leitzinserhöhungen begegneten. So wurde DRÄXLMAIER mit höheren Material- und Rohstoffpreisen, stark gestiegenen Kosten für Transport- und Energie sowie höheren Lohn- und Gehaltsforderungen konfrontiert. Den Kostensteigerungen begegnete DRÄXLMAIER mit dem Einfordern von Kundenkompensationen für Mehrkosten genauso wie mit einer strikten Kostendisziplin. Durch gezielt eingesetzte Maßnahmen konnten die Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung begrenzt werden.

DRÄXLMAIER hat sich dabei auf jene Faktoren konzentriert, die selbst beeinflussbar waren und so wird auch künftig der Fokus auf einem starken Kostenbewusstsein, einem effizienten Ressourceneinsatz sowie einer ausgeprägten Flexibilität liegen, um DRÄXLMAIER noch widerstandsfähiger zu machen. Der im Jahresverlauf 2022 gegenüber dem Euro zunehmend erstarkende US-Dollar wirkte sich zusätzlich positiv auf die Ertragslage aus. Dort wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR 1.492,2 Mio Umsatz erzielt. So liegt das ausgewiesene EBIT, trotz eines äußerst volatilen Marktumfeldes bei EUR 172,1 Mio und einer EBIT Marge von 3,3 %.

Das Jahr konnte somit besser abgeschlossen werden, als noch Ende März unmittelbar nach Beginn des Ukrainekonfliktes angenommen. Die ausgesprochene Flexibilität und Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden hat hierzu ebenso beigetragen wie die von den Kunden teilweise erstatteten Kompensationszahlungen für Mehrkosten, Produktionsausfälle und Leerkosten.

Positiver Free Cash Flow

Der Free Cash Flow konnte im Vergleich zum Vorjahr auf EUR 58,5 Mio gesteigert werden. Ermöglicht hat dies ein um mehr als 30 % gestiegener operativer Cash Flow (EUR 482,1 Mio), wodurch die ebenfalls gestiegenen Auszahlungen für Investitionen überkompensiert werden konnten. Die höheren Investitionsausgaben konnten teilweise durch Kundenerstattungen ausgeglichen werden. Darüber hinaus wurden Kompensationsleistungen für Kostensteigrungen vom Kunden eingefordert, sodass im Vorjahr gebildete Abgrenzungen hinsichtlich Preisabsenkungen zum Teil nicht ausgabenwirksam wurden.

Ertragslage

Im abgelaufenen Geschäftsjahr lagen die Umsatzerlöse bei EUR 5,1 Mrd, was einem Anstieg von ca. EUR 500 Mio bzw. 11,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz weiter gestiegener Kosten für Rohstoffe und der Geschäftsausweitung im materialintensiven Segment Component Systems lag das Produktivitätsniveau mit einer Rohertragsmarge von 46,4 % weiter auf dem Niveau des Vorjahres (46,5 %). Das gestiegene Geschäftsvolumen hat im Bereich Operations einen geringen Mitarbeiteraufbau nach sich gezogen. In Summe erhöhte sich die Anzahl an Mitarbeitern im Jahresverlauf um 3,3 % auf 74.428. Die Personalaufwandsquote stieg im Vergleich zum Vorjahr von 27,3 % auf 27,9 % an. Die weltweit hohen Inflationsraten haben in einigen Ländern zu wesentlichen Lohnerhöhungen geführt, was zu einer Steigerung der Quote geführt hat. Darüber hinaus wurde für die Beschäftigten in Deutschland eine Inflationsausgleichsprämie vereinbart, die zum Jahresende in Höhe von EUR 12,6 Mio zurückgestellt wurde. Die Abschreibungen stiegen im Berichtszeitraum um EUR 29,7 Mio auf nun EUR 280,2 Mio, was einem Anstieg von 11,8 % entspricht. Die Zunahme resultierte zum einen aus der hohen Investitionstätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr und zum anderen aus der Tatsache, dass ein wesentlicher Teil der Investitionen 2021 erst in der zweiten Jahreshälfte getätigt wurde und somit erstmals mit einen Gesamtjahreseffekt aufwandswirksam wurde. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit EUR 579,7 Mio um EUR 102,3 Mio über dem Vorjahreswert. Das Verhältnis zur Gesamtleistung hat sich von 10,2 % im Vorjahr auf 11,1 % im abgelaufenen erhöht und liegt damit wieder auf dem Niveau von 2020. Stark gestiegene Kostenniveaus im Transport- und Energiesektor waren der Hauptgrund für diese Entwicklung. Die sonstigen Raumkosten, welche Kosten für Strom und Heizung beinhalten, stiegen im Jahresvergleich um 50% auf EUR 63,6 Mio. Darüber hinaus haben Aufholeffekte von während der Coronapandemie zurückgestellten Dienstreisen, deren Aufwendungen sich auf EUR 20,0 Mio mehr als verdoppelt haben sowie zusätzlicher Aufwand in Höhe von EUR 4,8 Mio für pauschalierte Einzelwertberichtigungen auf Basis von marktbasierten Ausfallwahrscheinlichkeiten von Kundenforderungen, zu einem Anstieg der Aufwendungen geführt.

In Summe lag das EBIT mit EUR 172,1 Mio unter dem Vorjahreswert (EUR 246,1 Mio), was einer EBIT-Marge von 3,3 % (Vorjahr 5,3 %) entspricht.

Das negative Zinsergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr von EUR 44,2 Mio auf EUR 50,3 Mio erhöht. Auf Jahressicht ergab sich im Vergleich zum Vorjahr ein höheres durchschnittliches Finanzierungsvolumen. Zudem stieg der durchschnittliche Drittfinanzierungsatz, u.a. aufgrund von Special Payment Zahlungen, auf Jahressicht leicht an. Im Finanzergebnis wurden negative Effekte aus der Bewertung von auf US-Dollar lautenden Schuldverschreibungen durch positive Effekte aus Devisensicherungen sowie ausgereichten Darlehen im Konzernverbund überkompensiert.

Nachfolgend die wesentlichen Leistungsindikatoren im Überblick:

DRÄXLMAIER Group in Zahlen (in EUR Mio)	2022	2021
Umsatz	5.097,5	4.585,3
EBITDA	452,9	497,2
EBIT	172,1	246,1
Konzernperiodenergebnis	100,3	156,3
Investitionen ¹	394,3	344,3
Abschreibungen	280,8	251,1
Free Cash Flow	58,5	-18,6

¹⁾ Anlagenzugänge lt. Anlagenspiegel

Aufwandstruktur in % der Gesamtleistung

	2022	2021
Materialaufwand	53,6	53,5
Rohertragsmarge	46,4	46,5
Personalaufwand	27,9	27,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen	11,1	10,2
Abschreibungen	5,4	5,4

Finanzlage

Die Finanzierungsstruktur der DRÄXLMAIER Group ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Dabei werden im Wesentlichen strukturierte, kapitalmarktnahe und überwiegend langfristige Finanzierungsinstrumente eingesetzt. Im Rahmen eines aktiven Treasury-Managements und konzernweit gültiger Richtlinien werden Liquiditätsrisiken zentral durch das DRÄXLMAIER Treasury gesteuert. Etwaige Liquiditätsrisiken werden durch eine mehrstufige, auf einen festen Planungshorizont ausgerichtete Liquiditätsvorschau sowie ausreichend freie, langfristig zugesagte Kreditlinien minimiert. Es stehen für das laufende Jahr ausreichend Finanzierungsmittel zur Liquiditätssicherung zur Verfügung. Grundsätzlich werden alle Fremd- und Eigenkapitalmaßnahmen zentral durch die Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG (FDKG) vorgenommen. Ausführliche Erläuterungen zur Finanzierungsstruktur im Konzern und zur Konzern-Liquidität finden sich im Anhang in den Abschnitten (33) und (35). Zur Optimierung der Konzernliquidität bzw. Nettofinanzierungskosten werden Cashpools unterhalten, deren jeweiliges Zielkonto ebenfalls von der FDKG geführt wird. Ein lokaler Cashpool wird in China unterhalten, zielkontoführende Gesellschaft ist dort die DAC Draexlmaier (Shenyang) Automotive Components Co. Ltd. Die Weiterleitung der Finanzmittel an die Einzelgesellschaften erfolgt in Form von Darlehen bzw. durch die Bereitstellung von Verfügungsrahmen innerhalb der Cashpools. Hinsichtlich des Managements von Zinsänderungs- und Währungsrisiken wird auf den Chancen- und Risikobericht verwiesen.

Aufgrund anhaltend hoher Investitionstätigkeit, wobei auch Verschiebungen aus eigentlich bereits in 2021 geplanten Vorhaben ins Berichtsjahr enthalten sind, ergab sich ein Cash Flow aus Investitionstätigkeit in Höhe von EUR -423,6 Mio (Vorjahr EUR -378,0 Mio). Die Investitionen legen den Grundstein für das zukünftig geplante Wachstum im Konzern. So startete beispielsweise in 2022 der Umbau des Werkes in Landau, um hier ab 2023 Batteriemodule für den BMW I4 zu fertigen. Deutlicher als der Cash Flow aus Investitionstätigkeit ist im abgelaufenen Jahr der operative Cash Flow gestiegen. Dieser konnte auf EUR 482,1 Mio (Vorjahr EUR 359,4 Mio) gesteigert werden, was in Summe zu einem positiven Free Cash Flow in Höhe von EUR 58,5 Mio geführt hat. Zusätzliche Kreditaufnahmen konnten vermieden werden. Der Liquiditätsbestand hat sich auf EUR 46,7 Mio (im Vorjahr EUR 122,3 Mio) verringert.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr erneut erhöht. Haupttreiber dieser Entwicklung bei den Vermögenswerten bildete das Sachanlagevermögen, welches um mehr als EUR 200 Mio gestiegen ist. Zum einen haben Investitionen für zukünftig geplantes Wachstum zum Anstieg geführt, wie zum Beispiel der Ausbau der Produktionskapazitäten in Osteuropa, China und Mexiko. Zum anderen hat die Abwertung des Euro gegenüber verschiedenen Währungen im Konzernverbund die Buchwerte um knapp EUR 30 Mio ansteigen lassen. Insgesamt ist die Sachanlagenquote gestiegen und lag zum Stichtag bei 38,6 % (Vorjahr 37,3 %). Höhere Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte ergaben sich aufgrund von geleisteten Anzahlungen für Sachanlagevermögen sowie positiven Marktwerten aus Sicherungsgeschäften. Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auf das hohe Geschäftsvolumen zum Jahresende 2022 zurückzuführen. Vor allem in China und der USA hat die Geschäftsentwicklung die Forderungen erhöht.

Das Eigenkapital (inkl. "Kapital strukturierter Personengesellschaften") hat sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 160,3 Mio weiter erhöht. Ebenso konnte das langfristige Ziel, die Eigenkapitalquote jährlich sukzessive zu steigern und somit ein eigenfinanziertes Wachstum sicherzustellen, auch in 2022 erreicht werden. Mit 29,8 % lag die Quote um 1,0 Prozentpunkte über der des Vorjahres.

Im Einzelnen stellt sich die Entwicklung des Anlagevermögens wie folgt dar:

Angaben in EUR Mio	31.12.2021	Währungseffekte	Zugänge
Immaterielle Vermögenswerte	93,7	-	4,7
Nutzungsrechte	265,4	5,2	45,9
Sachanlagen (inkl. Renditeimmobilien)	1.417,0	22,4	394,3
Finanzanlagen	0,2	.	-
Anlagevermögen	1.776,3	27,6	444,9

Angaben in EUR Mio	Abgänge	Abschreibung	Umbuchungen	31.12.2022
Immaterielle Vermögenswerte	2,4	15,6	-	80,4
Nutzungsrechte	5,0	57,9	-8,0	245,6
Sachanlagen (inkl. Renditeimmobilien)	9,1	207,3	8,0	1.625,3
Finanzanlagen	-	-	-	0,2
Anlagevermögen	16,5	280,8	-	1.951,5

Neben dem zugeführten Jahresergebnis wurde diese Entwicklung durch höhere Abzinsungsfaktoren bedingte geringere versicherungsmathematische Verluste aus Pensionsrückstellungen, die erfolgte Euro-Abwertung gegenüber verschiedenen Währungen und vor allem durch den Anstieg positiver Marktwerte aus Cash Flow Hedge Beziehungen begünstigt. Innerhalb der Schulden sanken die Finanzschulden (kurz- und langfristig) in Summe um EUR 11,9 Mio auf EUR 1.454,3 Mio. Im zweiten Quartal 2022 erfolgte die planmäßige Rückzahlung von 2016 begebenen Schuldscheinen in Höhe von EUR 114,5 Mio. Teilweise wurde die Tilgung durch die Aufnahme von zusätzlichen Mitteln aus dem bestehenden Konsortialkredit kompensiert. Gegenläufig führte der im Vergleich zum Vorjahr schwächere Euro zu einer Erhöhung der in USD begebenen Finanzschulden. Der Anstieg der vertraglichen Verbindlichkeiten innerhalb der kurzfristigen Schulden ist auf höhere erhaltene Anzahlungen zurückzuführen. Hier führten vor allem Erstattungen von Kunden, die teilweise erst in den Folgejahren ertragswirksam werden, zu einem Anstieg.

Nachstehend weitere Kennzahlen zur Vermögens- und Finanzierungsstruktur:

Angaben in EUR Mio	Kennzahlen zur Vermögenslage	2022	2021
Sachanlagenquote in %	Sachanlagen einschließlich Renditenimmobilien x 100 / Gesamtvermögen	38,6	37,3
Abnutzungsgrad Sachanlagen in %	kumul. Abschreibungen Sachanlagen x 100 / AHK der Sachanlagen	45,5	45,9
Verschuldungsgrad ^*	Total Debt / EBITDA	2,9	2,8
Zinsdeckungsgrad ^*	EBITDA / Netto-Finanzierungskosten	9,9	12,0

^*) entspricht den Definitionen zur Ermittlung der mit den Kapitalgebern vereinbarten Finanzkennzahlen ("Covenants")

Chancen- und Risikobericht

Chancenmanagement

Risikomanagement

Das Management von Chancen und Risiken ist in alle Geschäftsprozesse integriert. Chancen und Risiken werden frühzeitig identifiziert und proaktiv gesteuert sowie überwacht.

Die DRÄXLMAIER Group bewegt sich als Zulieferer der Automobilindustrie in einem sehr dynamischen Marktumfeld. Diese Dynamik gibt uns die Chance, Potenziale zu nutzen und damit den zukünftigen Geschäftsverlauf und die Lage des Konzerns weiter zu verbessern. Der Fokus richtet sich dabei auf Innovationen, um durch den Aufbau von Alleinstellungsmerkmalen den Marktanteil gezielt ausbauen zu können und damit profitables Wachstum zu generieren. Das Potenzial der Chancen wird dabei den benötigten Ressourcen und den bestehenden Risiken gegenübergestellt. Entsprechend wird daraus eine Geschäftsplanung erarbeitet und das Produktportfolio abgeleitet.

Chancenmanagement

Das fortwährende Erkennen von Chancen zum Verbessern von Geschäftsprozessen ist eine Handlungsmaxime aller Mitarbeiter in der DRÄXLMAIER Group. Chancen, die dabei von hoher Relevanz sind, werden im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses konkretisiert und strukturiert realisiert. Die prozessuale Abbildung der Chancenanalyse erfolgt im Rahmen des Prozesses "Chancen managen".

Chancen durch Nachhaltigkeit

Ein zukunftsfähiges Produkt- und Technologieportfolio sind die Basis, die Transformation der Mobilität auch zukünftig aktiv und erfolgreich mitzugestalten. Das Alleinstellungsmerkmal ökologisch effizienter Produkte spiegelt dabei nicht nur die soziale Verantwortung unseres Familienunternehmens wider, sondern führt auch bei unseren Kunden zu einem Mehrwert. Die Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit werden im Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.

Chancen durch Innovationen

Der Fokus auf Forschung und Entwicklung wird im Innovationsprozess der DRÄXLMAIER Group festgehalten. Die Entwicklungskompetenz des Konzerns dient nachhaltig dem Aufbau und der Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Sie gewährleistet, dass Innovationen in unseren bestehenden Wertschöpfungsprozessen und Footprints nachhaltig erschlossen werden. Die DRÄXLMAIER Group ist in Forschung und Entwicklung in den für die Elektromobilität zukunftsweisenden Technologien breit aufgestellt und hat dadurch die Chance, ihre Marktposition zu stärken und weiter auszubauen. Diese Technologien unterstützen auch den Wandel in der Automobilindustrie, vor allem in den Bereichen Autonomous, Connected und Electrified (ACE). Durch den Strategieprozess fokussiert sich die DRÄXLMAIER Group primär auf Innovationen in ihren bestehenden Produktfeldern, jedoch auch in neuen sich entwickelnden Produkt- und Technologiebereichen.

Chancen durch Ideenmanagement

Bei der DRÄXLMAIER Group ist das betriebliche Vorschlagswesen ein fester Bestandteil für alle Beschäftigten, sich am Unternehmensgeschehen zu beteiligen. Hierzu werden Ideen als Chancen bewertet, aufgeteilt nach Ideen mit kurzfristiger Umsetzungsmöglichkeit und mit strategischer Wichtigkeit, die über das Patentwesen geschützt werden können.

Chancen durch die digitale Business Transformation

Die digitale Business Transformation eröffnet der DRÄXLMAIER Group neue Möglichkeiten, die veränderten Rahmenbedingungen in der Automobilbranche durch Technologienutzung bestmöglich zu nutzen. Ziel ist es, das aktuelle Geschäft effizient abzusichern sowie einen einheitlichen, ganzheitlichen und digitalen Wertstrom für DRÄXLMAIER zu ermöglichen, indem laufende Transformationsprogramme inhaltlich miteinander verknüpft werden, um die wirtschaftlichen Ziele zu erreichen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Digitale Transformation fasst neun Einzelprogramme zusammen, wobei PLMnext, synapsis und MES2 unter dem TPM Digital Core zusammengefasst wurden, um die Geschwindigkeit und Komplexität der digitalen Transformation zu koordinieren. TPM steht für Transformation Program Management. Die Bildung des TPM Digital Core ist eine Entscheidung, die auf Basis des DRÄXLMAIER Wertstroms und der zugrunde liegenden Geschäftsprozesse getroffen wurde.

Im Mittelpunkt des PLMnext-Programms steht das Produktdatenmanagement über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Ziel ist es, Systemkompetenz aufzubauen, den OEM von Komplexität zu entlasten und so auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.

Synapsis schafft eine moderne, integrierte Prozess- und Systemarchitektur. Durch die Einführung eines SAP S/4HANA-ERP-Systems sowie global harmonisierte und standardisierte Prozesse wird die Zusammenarbeit über Funktionsbereiche und Regionen hinweg verbessert.

Das MES2-Programm hat die Aufgabe, die inzwischen flächendeckend in allen Produktionsstandorten ausgerollte MES1-Anwendung auf die MES2-Anwendung zu migrieren. Der Fokus liegt darauf, weiterhin eine digitalisierte Feinplanung, Steuerung und Überwachung der Produktion in Echtzeit durch die direkte Verbindung der Systeme und Arbeitsplätze im Shopfloor zu ermöglichen.

Risikomanagement

Die Prinzipien, von denen das Risikomanagement der DRÄXLMAIER Group und ihrer Einheiten abgeleitet werden, sind in der DRÄXLMAIER Risikopolitik zusammengefasst. Durch die Früherkennung wesentlicher und bestandsgefährdender Risiken unterstützt das Risikomanagement die Geschäftsführung in ihren Zielen, die unternehmerische und finanzielle Flexibilität zu erhalten, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und damit den Fortbestand der DRÄXLMAIER Group langfristig abzusichern.

Aufbau des Risikomanagementsystems

Risikomanagement ist bei DRÄXLMAIER nach dem "Three-Lines-of-Defense-Modell" aufgebaut. Dabei wird der gesamte Prozess vom Corporate Risk Management in seiner Governance-Funktion als zweite Verteidigungslinie gesteuert.

Unterstützung erfolgt auf regionaler Ebene durch die "Regional Risk Manager" und auf Standortebene durch die "Plant Risk Coordinators". Die Koordination des operativen Teils, die Umsetzung und Realisierung in der ersten Verteidigungslinie, wird durch die funktionalen Risikobeauftragten (Functional Risk Officer) auf Konzernebene unterstützt.

Als prozessunabhängiges Überwachungsinstrument fungiert die interne Revision, welche auch mit der Überprüfung der Wirksamkeit des gesamten Risikomanagementsystems, vor allem der Effektivität der Risikobewältigungsmaßnahmen, beauftragt ist.

Zusammen mit dem Qualitätsmanagement, welches im Rahmen seiner internen Systemaudits den Risikomanagementprozess überprüft, bilden sie die dritte Verteidigungslinie.

DRÄXLMAIER Risikomanagementsystem nach dem "Three-Lines-of-Defense-Modell"

Ablauf des Risikomanagementprozesses

Der operative Risikomanagementprozess beginnt mit der Identifikation aktuell und zukünftig bestehender und potenzieller Risiken aus dem Unternehmensumfeld, dem Markt und innerhalb des Unternehmens. Identifizierte Risiken werden von den Risk Ownern, den für die jeweiligen Risiken operativ verantwortlichen Personen, mit Unterstützung der 2nd Line-of-Defense (LOD), dokumentiert und bewertet. Das Steering Risk Board überprüft regelmäßig alle Top-Risiken des Unternehmens sowie deren Risikobewältigungsmaßnahmen. Diese werden bei hoher Relevanz der Geschäftsführung vorgestellt. Ergänzend zum Standardberichtsweg besteht im Fall von wesentlichen Veränderungen bereits identifizierter oder neu erkannter Risiken die Möglichkeit eines geregelten Ad-hoc-Meldeprozesses.

Bewertungssystematik im Risikomanagementprozess

Im Anschluss an die Risikoidentifikation erfolgt die Bewertung aller erfassten Einzelrisiken. Die Bewertungsprinzipien werden innerhalb der DRÄXLMAIER Group einheitlich angewendet. Aktuell erfolgt die Bewertung von Risiken auf qualitativer Ebene und Nettobasis, also unter Berücksichtigung von implementierten und wirksamen Steuerungs- und Überwachungsinstrumenten. Als relevanter Zeithorizont werden die nächsten Fünf Jahre betrachtet - ausgerichtet an der Fünjahresplanung der DRÄXLMAIER Group.

Zur Risikopriorisierung erfolgt eine Bewertung in den zwei Dimensionen Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Risikoklassifikation wurde in diesem Jahr aufgrund des unternehmensspezifischen Risikoprofils leicht angepasst. Der Fokus im Risikomanagement liegt auf den wesentlichen, immanenten, steuerbaren und beeinflussbaren Risiken.

Eintrittswahrscheinlichkeit

unwahrscheinlich	< 5 % in den nächsten 5 Jahren
selten	5 % - 10 % in den nächsten 5 Jahren
wahrscheinlich	10 % - 25 % in den nächsten 5 Jahren
häufig	25 % - 50 % in den nächsten 5 Jahren
sehr wahrscheinlich	> 50 % in den nächsten 5 Jahren

Die Bewertung des Schadensausmaßes ist wie folgt eingeteilt:

	unwesentliche Auswirkungen auf minimal Geschäftstätigkeit sowie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
	geringe Auswirkungen auf gering Geschäftstätigkeit sowie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
	moderate Auswirkungen auf moderat Geschäftstätigkeit sowie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
	wesentliche Auswirkungen auf wesentlich Geschäftstätigkeit sowie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
	bestandsgefährdende Auswirkungen auf erheblich Geschäftstätigkeit sowie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Risiken in der Einzelbetrachtung

In den folgenden Tabellen sind die Top-Risiken der DRÄXLMAIER Group - gegliedert nach den Risiko-Kontextfeldern Marktumfeld, operative Unternehmenstätigkeit, gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen und finanzwirtschaftliche Risiken - aufgelistet. Ausführliche Erläuterungen finden sich in den folgenden Abschnitten. Nachdem die aktuellen Herausforderungen, beispielsweise der Ukraine-Konflikt, bereits im Vorjahr in der Risikoberichterstattung enthalten waren, ergaben sich im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen bei der Einschätzung der Hauptrisiken.

Risiken aus dem Marktumfeld

Als weltweit agierender Zulieferer ist die DRÄXLMAIER Group von der Entwicklung der Auftragslage in der Automobilindustrie abhängig. Neben dem Risiko, dass einzelne Baureihen schlechter als geplant nachgefragt werden, kann der weltweite Engpass an Roh- und Vormaterialien (z. B. Halbleitern) in der Automobilindustrie zu Produktionsausfällen führen.

Die Auswirkungen machen sich in erhöhten Abruf- bzw. Absatzmengenschwankungen (bis hin zu Produktionsstillständen) der OEMs bemerkbar. Die DRÄXLMAIER Group hat sich bezüglich dieser Risiken in mehrfacher Hinsicht strategisch sehr gut positioniert:

Das Produktportfolio legt einen klaren Fokus auf Premiumkunden und -baureihen, welches im Vergleich zum Gesamtmarkt geringeren Schwankungen unterliegt und tendenziell von den OEMs in der Teileversorgung priorisiert wird. Auch das breite Kundenportfolio kann zumindest teilweise die spezifischen Versorgungssituationen der OEMs kompensieren. Das Schadensausmaß halten wir daher für wesentlich und schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit als häufig ein.

Ein weiteres Risiko, das die DRÄXLMAIER Group als Automobilzulieferer managen muss, ist die hohe Wettbewerbsintensität und der damit verbundene Preisdruck, der in der Branche herrscht. Hier wird vor allem durch Optimierung der gesamten Supply Chain und durch optimierte und standardisierte Produktionsprozesse sowie eine zukunftsorientierte Plant Site Strategy dagegengehalten. Ergänzend zum Preis ist ein klarer Trend erkennbar, dass zukünftig verstärkt der CO ₂ -Footprint der Produkte als weiteres Kriterium für die Auftragsvergabe herangezogen wird.

Diesbezüglich wurden bereits notwendige Maßnahmen initiiert, wie die automatisierte Ermittlung der CO ₂ -Daten je Produkt und die Reduzierung des CO ₂ -Footprints vom Rohmaterial-Lieferanten über die Produktion bis hin zum Kunden.

Wir halten die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos eines verstärkten Drucks auf die Marktpreise und der zunehmenden Relevanz der Nachhaltigkeit der Produkte bezogen auf unser Gesamtproduktportfolio für häufig und schätzen die möglichen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit sowie unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als wesentlich ein.

Das geopolitische Umfeld gestaltet sich sehr volatil und auch in den kommenden Jahren werden Herausforderungen auf uns zukommen. Der BREXIT und der Russland-Ukraine-Konflikt zeigen, dass DRÄXLMAIER Maßnahmen, Methoden und Abläufe besitzt und mit derartigen Risiken umgehen kann.

Die gestiegene globale Volatilität führt zu einer Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Branchenrisiken auf häufig und wir schätzen die möglichen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit sowie unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als moderat ein.

Risiken aus dem Marktumfeld

	Bewertung	Schadensausmaß	Eintrittswahrscheinlichkeit
Absatzmengenschwankungen	hoch	wesentlich	häufig
Preisdruck	hoch	wesentlich	häufig
Geopolitisches Umfeld	hoch	moderat	häufig

Risiken aus operativer Unternehmenstätigkeit

Bei Standortentscheidungen der DRÄXLMAIER Group gibt es zwei entscheidende Treiber: zum einen die Erfüllung von Anforderungen der Automobilhersteller, denen in Auslandsmärkte gefolgt wird, zum anderen der konsequente Ausbau einer Strategie, die Digitalisierung und Entwicklungswertschöpfung in Best-Cost-Ländern verbindet. Diese Ausrichtung wurde insbesondere durch die globale Corona-Pandemie als zielführend und kostenschonend nachgewiesen.

Durch die zunehmende Komplexität im Produktionsnetzwerk erhöhen sich die Anforderungen an eine effiziente und nachhaltige Logistikkette. Um auch künftig dem Kunden hundertprozentige Lieferfähigkeit zusichern zu können, wird kontinuierlich an der Verbesserung unserer Notfallkonzepte und der Optimierung des Business Continuity Management gearbeitet.

Gerade die notwendige und umfassende Steuerung während der Corona-Pandemie, der Halbleiterkrise, des Russland-Ukraine-Konfliktes sowie anderweitiger Unterbrechungen in der globalen Logistikkette haben hier zu einer weiteren Verbesserung der Prozesse geführt.

Zudem können in einigen Regionen politisch motivierte Gegebenheiten zu Herausforderungen führen. Der steigende Bedarf an Energie weltweit sowie lokale Konfliktherde können diese Situation weiter verschärfen. Sowohl die Drosselung der Stromversorgung in DRÄXLMAIER-Werken als auch bei Wettbewerbern in China kann zu Lieferproblemen führen und damit die Produktion der Automobilhersteller reduzieren. Hier wird durch entsprechende Notfallkonzepte und langfristig durch den Aufbau alternativer Energiekonzepte zukünftig die Abhängigkeit fossiler Energieträger reduziert.

Wir halten die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos einer Beeinträchtigung der Leistungserbringung an einem unserer weltweiten Standorte, aufgrund lokaler Gegebenheiten und Pandemien (Remotefähigkeit in der Entwicklung), für selten, schätzen die möglichen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit sowie unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aber als wesentlich ein.

Risiken der Verfügbarkeit und Sicherheit der Produktionsanlagen reduziert die DRÄXLMAIER Group durch die Einhaltung hoher technischer und sicherheitstechnischer Standards, eine vorbeugende Instandhaltung mit laufenden Kontrollen, regelmäßige Prüf- und Wartungsarbeiten, die permanente Überprüfung der Wirksamkeit von Schulungsmaßnahmen des Bedienpersonals sowie die regelmäßige Aktualisierung von Gefährdungsanalysen und die daraus abgeleiteten Arbeitssicherheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz. Der aktuellen Marktsituation bzgl. der Verfügbarkeit von externen Service Partnern und Ersatzteilen begegnet die DRÄXLMAIER Group durch enge Abstimmungen mit den Lieferanten und engmaschiges Tracking der Lead Times. Für mögliche Betriebsunterbrechungen sowie für andere Schadensfälle und Haftungsrisiken aus dem Betrieb von Produktionsanlagen wurden im wirtschaftlich sinnvollen und branchenüblichen Rahmen Versicherungen abgeschlossen. Sie gewährleisten, dass sich finanzielle Folgen des Eintritts derartiger Risiken in Grenzen halten oder ganz ausgeschlossen werden können. Der Umfang dieser Versicherungen wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Wir halten die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos eines technischen Produktionsausfalles für selten und schätzen die möglichen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit sowie unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als moderat ein.

Risiken aus operativer Unternehmenstätigkeit

	Bewertung	Schadensausmaß	Eintrittswahrscheinlichkeit
Beeinträchtigung der Leistungserbringung	mittel	wesentlich	selten
Produktionsausfall	mittel	moderat	selten
Beschaffung	hoch	wesentlich	häufig
Personalverfügbarkeit	hoch	wesentlich	häufig
Cyberkriminalität	hoch	wesentlich	wahrscheinlich

Zentralen Einfluss auf den globalen Einkauf und die Realisierung der Anforderungen eines Automobilzulieferers haben die Materialverfügbarkeit erforderlicher Produkte und die Einflüsse durch globale Beschaffungsmärkte.

Aufgrund von Materialverknappungen in Bereichen wie Halbleiter und Rohstoffen bestehen Risiken in den Lieferketten sowie der Energieversorgung und es kommt zu Preissteigerungen. Weitere Kostenrisiken sind in den volatilen Frachtraten im globalen Warentransport erkennbar.

Bei Zulieferern ist durch Materialverknappungen in einzelnen Wirtschaftszweigen sowie aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage und stark steigender Energiekosten eine Zunahme an Lieferanteninsolvenzen erkennbar.

Um Risiken in der Beschaffung durch Lieferanten- und Lieferausfälle weitestgehend präventiv begegnen zu können, werden alle Lieferanten kontinuierlich überwacht und durch weitere Maßnahmen, wie ein globales Lieferanten-Portfolio, lokale Beschaffungsmärkte und vertragliche Sicherungsmaßnahmen, unterstützt. Im Rahmen des präventiven Lieferantenrisikomanagements wird damit die Anfälligkeit für Produktions- und Lieferausfälle reduziert. Die Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken im Beschaffungsmarkt ist als häufig einzustufen. Die möglichen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit sowie unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden als wesentlich eingestuft.

Für die Erreichung der Unternehmensziele und für den nachhaltigen wirtschaftliche Erfolg, sind die Kompetenzen und das Engagement der Mitarbeiter in allen Bereichen, in denen wir tätig sind, entscheidend für den Erfolg des Unternehmens. Die für uns relevanten Märkte sind gekennzeichnet durch intensiven Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte sowie durch die Herausforderung, an all unseren Standorten als bevorzugter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Länder- und industriespezifische Fluktuationsrisiken müssen vorausschauend identifiziert und gezielt adressiert werden. In den einzelnen Standorten kann es aufgrund verschiedener Faktoren zu kurz-, mittel- bis langfristigen Engpässen bei der Personalverfügbarkeit kommen. Als Haupteinflussfaktoren, welche pro Standort, Zeitpunkt und Zielgruppe variieren können, sind zu nennen: demografischer Wandel, Abwanderungstendenzen, geringe Verfügbarkeit von Spezialisten, sehr hohe Nachfrage nach digitalen Kompetenzen, Konkurrenzdruck umliegender Unternehmen oder saisonale Engpässe. Im Zusammenhang mit der zunehmenden Verknappung von qualifizierten Mitarbeitern am Arbeitsmarkt stellt sich die DRÄXLMAIER Group darauf ein, dass die Rekrutierung qualifizierter Nachwuchskräfte zunehmend schwieriger werden wird. Dagegen steuert das Unternehmen mit gezielten Aktivitäten, wie z. B. Performance- und Talentmanagement, um somit Fachkräfte und Talente zu binden.

Diese Situation, verstärkt durch den digitalen Wandel und die Verknappung von hochqualifiziertem Personal mit technologischem Hintergrund, stellt bei den wachsenden Auftragsvolumina, vor allem im Bereich der Entwicklung und bei Stellen, die digitale/ IT Kompetenzen erfordern, eine große Herausforderung dar. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, arbeitet die DRÄXLMAIER Group neben der Entwicklung von geeignetem Personal und dem Ausbau von Kompetenzen auch mit einem strategischen zielgruppenorientierten Recruiting.

Darüber hinaus berücksichtigen wir bei der Rekrutierung von Fachkräften auch mögliche Standorte außerhalb Deutschlands. Um Engpässen vorzubeugen, planen wir den Aufbau von internationalen Hubs, die mit globalen Teams besetzt sind, die eng mit den Abteilungen im Headquarter zusammenarbeiten. Wir schätzen das Risiko des Eintretens einer Personalknappheit aufgrund steigender Qualifikationsanforderungen als häufig und die möglichen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit sowie unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage somit als wesentlich ein.

Unsere Geschäftsprozesse setzen auf sichere IT-Systeme. Die Abhängigkeit verstärkt sich mit fortschreitender Digitalisierung bei gleichzeitig steigender Bedrohung durch Cyberkriminalität. Auch unsere Kunden lassen eine erhöhte Sensibilität für das Thema Informations- und Cybersicherheit erkennen, insesondere im Hinblick auf die Störung der Lieferkette. Im Risikomanagement tragen wir dieser Entwicklung durch die laufende Bewertung und Steuerung der Cybersecurity Risiken Rechnung. Darüber hinaus wurden weitere Risiken, z. B. Informationsabfluss, betrachtet. DRÄXLMAIER begegnet der Bedrohungslage durch kontinuierlichen Ausbau der Abwehrmaßnahmen und Verbesserung der Reaktionsfähigkeit, z. B. in Form von Notfallplänen und Übungen. Aufgrund der schwer einzuschätzenden weiteren Entwicklung, vor allem im Hinblick auf den Erfolg staatlicher Maßnahmen zur Eindämmung der Cyberkriminalität, bewerten wir die Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken durch Cyberkriminalität als wahrscheinlich mit wesentlichen Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb.

Risiken aus gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen

Das DRÄXLMAIER Compliance System unterstützt die Einhaltung aller auf das Unternehmen anzuwendenden Gesetze, internen Richtlinien und Verhaltensstandards. Hierbei stehen bei der DRÄXLMAIER Group die Themen Korruptionsbekämpfung und Fairness im Wettbewerb im Fokus. Mit dem DRÄXLMAIER Compliance System wird das rechtmäßige Verhalten der Mitarbeiter unterstützt. Es dient der Minimierung von Risiken, Nachteilen sowie Einbußen, die dem Unternehmen infolge von Fehlverhalten oder Rechtsverletzungen entstehen können. Das Unternehmen verfügt über zahlreiche Regelungen in Form von Leitlinien sowie Arbeitsanweisungen, die die Beachtung und Einhaltung von gesetzlichen und internen Vorschriften sichern und Verstöße gegen geltendes Recht verhindern sollen. Risiken, die aus vorsätzlich rechtswidrigen Handlungen Einzelner resultieren, sind jedoch nicht auszuschließen. Eine Vielzahl von Anweisungen sind in einem Compliance-Manual zusammengefasst und gemeinsam mit einem Hinweisgebersystem implementiert worden. Hierzu wurden weltweit an den Standorten der DRÄXLMAIER Group alle Mitarbeiter informiert bzw. durch ergänzende Trainings geschult. Neben den lokalen Compliance Officern gibt es einen Compliance Fachausschuss.

Risiken aus gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen

	Bewertung	Schadensausmaß	Eintrittswahrscheinlichkeit
Korruption	mittel	moderat	wahrscheinlich
Verstöße gegen Fairness im Wettbewerb	mittel	wesentlich	unwahrscheinlich
Produkthaftung/Gewährleistung	mittel	wesentlich	selten

Korruption

Aufgrund unserer Geschäftstätigkeit in Ländern mit korruptionsanfälligen Strukturen halten wir die Eintrittswahrscheinlichkeit von Korruption für wahrscheinlich. Der monetäre Schaden für die DRÄXLMAIER Group hängt von den Umständen des Einzelfalls ab. Aufgrund des nationalen Strafrechts (z. B. UK Bribery Act) sind im Falle von Korruption durch Mitarbeiter staatliche Strafmaßnahmen gegen die DRÄXLMAIER Group zu erwarten. Darüber hinaus muss mit negativen Auswirkungen im Verhältnis zu Kunden gerechnet werden. Es ist aber davon auszugehen, dass Korruption einen maximal moderaten monetären Schaden verursachen kann.

Verstöße gegen Fairness im Wettbewerb

Das Thema Fairness im Wettbewerb wurde bereits in der Vergangenheit intensiv innerhalb der DRÄXLMAIER Group geschult. Neue eLearning Programme und Workshops werden durchgeführt, um das Problembewusstsein weiter auszubilden. Dass dieses Problembewusstsein bereits hoch ist, zeigen zahlreiche Compliance Anfragen betreffend der Zulässigkeit von Kooperationen mit anderen Unternehmen. Hinzu kommt die geplante Einführung eines Wettbewerber-Kontakte-Meldesystems. Vor dem Hintergrund dieser Maßnahmen, der allgemein bekannt hohen Kartellstrafen in der Automotive Industrie und empfindlicher persönlicher Konsequenzen, bewerten wir die Eintrittswahrscheinlichkeit in Bezug auf Kartellabsprachen und abgestimmter Verhaltensweisen zum Zweck der Beschränkung des Wettbewerbs als unwahrscheinlich. Gleichwohl ist zu beachten, dass Strafen staatlicher Kartellbehörden, aufgrund gesetzlicher Vorschriften, bis zu 10 % des Konzernumsatzes betragen können. In der jüngeren Vergangenheit waren bei anderen Unternehmen zwei- oder sogar dreistellige Millionenbeträge an Strafzahlungen durchaus die Regel. Hinzu kommt die zunehmende Bereitschaft von Wettbewerbern Kartellschadensersatzansprüche gegenüber den Mitgliedern eines Kartells im Klagewege geltend zu machen, was die monetären Auswirkungen von Kartellverstößen verschärft hat. Aus diesen Gründen ist das Risiko in Bezug auf die Höhe eines möglichen Schadens als wesentlich zu bewerten, was trotz einer unwahrscheinlichen Eintrittswahrscheinlichkeit zu einem mittleren Risiko führt.

Produkthaftung/Gewährleistung

Die stetig zunehmende Komplexität moderner Fahrzeuge sowie der Einsatz neuer Technologien führt zwangsläufig zu einem steigenden Haftungs- und Gewährleistungsrisiko, sowohl bei den OEMs als auch bei deren Zulieferern, insbesondere dann, wenn diese Zulieferer in die Entwicklungsprozesse eingebunden sind bzw. diese in eigener Verantwortung erfüllen. Die Risiken aus Entwicklung, Fertigung und Belieferung werden durch ein standardisiertes Vorgehensmodell soweit wie möglich minimiert und durch umfassende Governance Funktionen, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, Prüfroutinen, Zertifizierungen und Audits branchenstandardmäßig abgesichert. Alle Werke der DRÄXLMAIER Group sind nach dem Branchenstandard der Automobilindustrie zertifiziert. Darüber hinaus sind die Risiken der Gruppe durch Risikotransfer in Form einer konzernweiten, speziell auf die Branche abgestimmten Haftpflichtversicherung mit Schwerpunkt auf erweiterte Produkthaftpflicht und Rückrufkostendeckung angemessen abgesichert. Der Risikotransfer bleibt ein wesentlicher Baustein der Risikophilosophie, weshalb die sehr umfangreichen Absicherungskonzepte aufrechterhalten werden.

Grundsätzlich könnte auch das Thema Patente zu einem Mittelabfluss, aufgrund Rechtsansprüchen Dritter, führen. Um dies zu vermeiden, ist das konzerneigene Patentwesen jederzeit in den Entwicklungs- und Vertragsprüfungsprozess stark eingebunden.

Nach wie vor wird die Eintrittswahrscheinlichkeit von Gewährleistungsfällen sowie Haftungsfällen, aus denen sich Versicherungsfälle entwickeln können, aufgrund der präventiven Risikominimierungsmaßnahmen als selten eingeschätzt. Dennoch ist das finanzielle Risiko insbesondere unter Berücksichtigung der makroökonomischen Einflüsse auf die Industrie im Falle einer Inanspruchnahme als wesentlich einzuschätzen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Für die DRÄXLMAIER Group als international auf vier Kontinenten produzierende und vertreibende Gruppe gehört das Management von Zins- und Währungsrisiken zu den Kernaufgaben des Risikomanagements. Diese Risiken werden im Rahmen eines aktiven Treasury-Managements und konzernweit gültiger Richtlinien zentral durch das DRÄXLMAIER Treasury gesteuert.

Derivative Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zu Sicherungszwecken genutzt. Für alle Sicherungsgeschäfte gilt: kein Sicherungsgeschäft ohne Grundgeschäft. Sicherungsgeschäfte beziehen sich auf die Währungskurssicherung von Zahlungsströmen in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft, zur Absicherung von Fremdwährungsaktiva bzw. -passiva (z. B. in USD nominierte Senior Notes) sowie zur Minderung von Zinsänderungsrisiken. Derivative Finanzinstrumente werden grundsätzlich nur mit erstklassigen nationalen und internationalen Banken abgeschlossen, deren Bonität regelmäßig von führenden Rating-Agenturen überprüft wird und die im Sinne der Risikominderung von Treasury überwacht wird. Basierend auf den geplanten Zahlungsströmen in Fremdwährung werden fristen- und betragskongruente Sicherungsgeschäfte abgeschlossen. Der Deckungsgrad richtet sich nach den Marktopportunitäten und nimmt mit zunehmendem Zeithorizont ab. In der Regel werden Sicherungsgeschäfte für zukünftige Fremdwährungs-Cashflows mit Laufzeiten von bis zu vier Jahren abgeschlossen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

	Bewertung	Schadensausmaß	Eintrittswahrscheinlichkeit
Währungsrisiken	mittel	wesentlich	selten
Zinsrisiken	mittel	wesentlich	selten

Neben der Sicherung von Währungsrisiken ist die ausgewogene Steuerung des Zinsänderungsrisikos eine wichtige Zielsetzung der Finanzpolitik. Dazu wird die Fristigkeitsstruktur der zinstragenden Finanzpositionen auf zwei Ebenen gesteuert:

1.	durch die Wahl entsprechender Zinsbindungsfristen bei den originären, liquiditätswirksamen Finanzaktiva und -passiva und
2.	durch den Einsatz von Zinsderivaten, überwiegend Zinsswaps.

Wir halten die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos der Währungs- und Zinsschwankungen aufgrund der beschriebenen Maßnahmen und Steuerungen für selten, schätzen aber die möglichen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit sowie unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als wesentlich ein.

Gesamtaussage zur Chancen- und Risikosituation

Die Gesamtchancen- und Risikosituation ergibt sich für die DRÄXLMAIER Group aus den zuvor dargestellten Einzelchancen und Einzelrisiken. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Bewertung der Risiken unverändert bestehen.Durch die strukturierte Ausrichtung über die operativen Unternehmensziele in Verknüpfung mit den strategischen Zielen aus dem Strategieprozess werden langfristig Chancen und Risiken identifiziert. Damit können im aktuellen Marktumfeld Chancen realisiert und es kann auf Risiken adäquat reagiert werden. Für die Beherrschung der Risiken besteht ein umfassendes unternehmensweites Risikomanagementsystem. Die größten Risiken für die DRÄXLMAIER Group ergeben sich im Wesentlichen aus schwankenden Absatzmengen, erhöhtem Preisdruck, dem geopolitischen Umfeld, Schwierigkeiten auf dem Beschaffungsmarkt, Personalverfügbarkeit und Cyberkriminalität. Nach den uns heute bekannten Informationen bestehen keine Risiken, die den Fortbestand wesentlicher Gesellschaften oder der DRÄXLMAIER Group gefährden könnten.

Prognosebericht

Branchenausblick

Ausblick DRÄXLMAIER Group

Branchenausblick

Optimistischere Aussichten für die Weltwirtschaft 2023

Treiber für die Erholung der globalen Wirtschaft sind Chinas Abkehr von der Null-Covid-Strategie sowie die besser als erwartete wirtschaftliche Entwicklung in zahlreichen Volkswirtschaften.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat kürzlich seine Prognose für das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das Jahr 2023 leicht angehoben. Diese Anhebung beträgt 0,2 Prozentpunkte gegenüber der Oktober-Prognose aus dem World Economic Outlook (WEO) von 2022. Allerdings liegt das erwartete globale Wachstum mit einem Plus von 2,9 % im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahrzehnten immer noch unter dem historischen Durchschnitt von 3,8 %. Der IWF prognostiziert, dass die globale Inflation von 8,8 % im Jahr 2022 auf 6,6 % im Jahr 2023 und 4,3 % im Jahr 2024 sinken wird. Die Experten erwarten, dass die Weltwirtschaft dieses Jahr nicht in eine Rezession abrutschen, sondern wachsen wird, wenn auch etwas langsamer als in den Jahren vor COVID-19.

Ausblick Automobilbranche

Entwicklung des Gesamtabsatzmarktes

Angaben in Mio Fahrzeuge

Mit Blick auf das Jahr 2023 muss die Automobilindustrie weiterhin Herausforderungen meistern: Zwar gibt es eine Entspannung bei den Halbleiterlieferungen, jedoch sind Lieferketten weiterhin angespannt. In Verbindung mit anhaltenden geopolitischen Spannungen, weiterhin steigenden Material- und Energiekosten sowie dem Arbeitskräftemangel ist eine Markterholung auf ein Vor-Corona-Niveau vor 2025 nicht erkennbar.

Der Premiummarkt entwickelt sich jedoch erfahrungsgemäß stabiler als der Gesamtautomobilmarkt und hat 2022 bereits das Niveau von 2019 erreicht. 2023 wird ein weiteres Wachstum um 7 % erwartet auf 11,6 Mio Fahrzeuge weltweit.

Globaler Gesamtproduktionsmarkt

Vergleich jährliches Produktionswachstum

Premiummarkt versus Volumenmarkt

Angaben in Mio Fahrzeugen

Auch in Krisenzeiten entwickelt sich der Premiummarkt erwartungsgemäß stabiler als der Volumenmarkt. Zum einen liegt es an der vergleichsweise höheren Kaufkraft- bzw. Ausgabebereitschaft der Kunden im Premiummarkt, zum anderen konzentrieren sich Premiumhersteller in Krisen auf margenstarke Modelle. So haben die meisten OEMs, beispielsweise infolge der Halbleiterkrise/-knappheit, in der Produktion die ihnen zur Verfügung stehenden Microchips für eben diese hochpreisigen Fahrzeuge eingesetzt.

Premiummarkt

Globale Produktion an Premiumfahrzeugen

Angaben in Mio Fahrzeugen

Experten rechnen für die nächsten Jahre mit einer steigenden Produktion auf weltweit 14,5 Mio Autos im Jahr 2027.

Mit Blick auf 2023 wird weiterhin China als stärkstes Einzelproduktionsland mit voraussichtlich 3,7 Mio produzierten Premiumautos der Treiber sein. In Europa wird 2023 mit einer Produktion von 4,9 Mio und in Nordamerika mit 2,5 Mio Premiumfahrzeugen gerechnet. Im Hinblick auf die Premiumhersteller werde laut Experteneinschätzungen Tesla mit 16 % Produktionssteigerung seine Erfolgsgeschichte auch 2023 fortschreiben. Den deutschen Premium-OEMs Audi, BMW und Mercedes wird hingegen nur ein einstelliges Wachstum prognostiziert.

Markt für alternative Antriebe: Hybrid- und Elektro-Fahrzeuge

Elektrifizierungstrend: Der Markt für Hybrid- und Elektrofahrzeuge wird weiterhin sehr stark wachsen. Die zunehmende Bedeutung dieser alternativen Antriebe (siehe Grafik) spiegelt am besten der steigende Marktanteil am weltweiten Gesamtautomobilmarkt wider, der sich von 19 % in 2022 auf 40 % in 2027 erhöhen wird. Hierbei wird der Anteil der E-Fahrzeuge (BEV) weltweit von 10 % in 2022 auf 25 % in 2027 steigen. Die Verschärfung der Emissionsvorschriften, die hohen Erdölpreise und die (noch) staatlichen Anreize werden das weltweite Absatzwachstum weiter unterstützen. China und Europa nehmen hierbei eine führende Rolle ein. Im Jahr 2023 soll das globale Volumen laut Experten bereits auf 11 Mio und bis 2027 auf 24,7 Mio E-Fahrzeuge ansteigen. Begründet wird dies mit der steigenden Produktverfügbarkeit und der steigenden Anzahl an E-Fahrzeugmodellen bei den etablierten Herstellern als auch bei Start-ups. Ab 2025 nehmen zudem 800-V-Architekturen zu: Automobilhersteller, vor allem Premium-OEMs investieren in neue BEV-Plattformen. Dennoch ist ein Hochlauf der E-Mobilität von Ladeinfrastruktur, staatlichen Vorschriften, Käuferpräferenzen und Rohstoffvorkommen abhängig.

Entwicklung Premiummarkt

Der Shift zu einem Anteil von mehr als 50 % in alternativen Antrieben im Premiummarkt wird 2026 erwartet - innerhalb der Regionen zunächst in Europa, dann China und 2027 in Nordamerika.

	Shift zu alternativen Antrieben	BEV-Quote 2023	BEV-Quote 2027
Audi	2029	11 %	34 %
BMW	2028	7 %	29 %
Jaguar	2026	15 %	100 %
Maserati	2028	9 %	37 %
Mercedes	2031	9 %	22 %
Porsche	2025	12 %	76 %

Quelle: LMC Automotive, Hybrid & Electric Vehicle Forecast Q4/2022; eigene Darstellung und Berechnung

Ausblick

DRÄXLMAIER Group

Umsatz- und Ergebnisprognose 2023

Multiple Krisenlagen kennzeichneten das Jahr 2022: Die Kombination aus nachlassender Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine, der rasant gestiegenen Inflation, Unsicherheiten bei der Energieversorgung, Lieferschwierigkeiten aber auch die Folgen des demographischen und des Klimawandels belasteten Verbraucher wie Unternehmen. DRÄXLMAIER hat in dem von Krisen begleiteten Marktumfeld umfassende Maßnahmen zur Absicherung der finanziellen und wirtschaftlichen Ziele ergriffen, sodass sich das Unternehmen für die kommenden Jahre gut aufgestellt sieht. Die Auswirkungen auf das internationale Marktumfeld werden weiterhin sehr genau beobachtet und hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf sich abzeichnende Trends und disruptive Einflüsse im Automobilbereich gelegt. DRÄXLMAIER konnte im Jahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe von EUR 5,1 Mrd erwirtschaften. Trotz des weiterhin schwierigen Marktumfelds wurde die letztjährige Planung, auch begünstigt durch positive Fremdwährungseffekte übertroffen. Auch wenn nach wie vor die makroökonomischen und geopolitischen Rahmenbedingungen durch ein außergewöhnlich hohes Maß an Unsicherheit geprägt sind, rechnet DRÄXLMAIER damit, dass sich die bereits Ende 2022 begonnene Erholung der Nachfrage auf dem Automobilmarkt, wie im Branchenausblick beschrieben, weiter fortsetzen wird. Für das Jahr 2023 liegt der vertraglich gesicherte Auftragsbestand bei nahezu 100 % und die Planung sieht eine Steigerung der Umsatzerlöse auf rund EUR 5,5 Mrd vor. Insbesondere trägt der Ausbau der Aktivitäten in den Segmenten Component Systems und Battery Systems mit hohen Wachstumsraten zur geplanten Umsatzsteigerung bei.

Auch wenn künftig die Rahmenbedingungen weiterhin sehr unbeständig bleiben werden, sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt. Eine stetige, intensive Kostenkontrolle, erfolgreiches Nachforderungsmanagement bei den Kunden und ein äußerst wachsames Auge auf Marktentwicklungen sowie die geopolitischen Geschehnisse sind dabei für die kommenden Jahre unverzichtbar. Es zeichnet sich zwar ab, dass sich die Situation auf den Rohstoff- und Energiemärkten etwas entspannt, allerdings sind nichtsdestotrotz deutlich höhere Belastungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung zu erwarten als in den Vorjahren angenommen. Kommt es gegenüber den Planannahmen zu keiner wesentlichen Änderung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen strebt DRÄXLMAIER für das Jahr 2023 ein EBIT von rund EUR 250 Mio an, was einer Quote von 4,6 % der geplanten Gesamtleistung entspricht. Auch in 2023 wird ein positiver Free Cash Flow angestrebt. Das mittelfristige Ziel, die Eigenkapitalquote sukzessive auf 40 % zu steigern, wird damit auch im kommenden Geschäftsjahr weiter konsequent umgesetzt.

Hinweise

Der vorliegende Prognosebericht enthält zukunftsbezogene Angaben. Sie basieren auf Erwartungen und Einschätzungen der DRÄXLMAIER Group sowie externer Institutionen (z. B. LMC Automotive, IWF). Diese Aussagen zur voraussichtlichen künftigen Entwicklung wie auch die Prognosen zum wirtschaftlichen Umfeld sind einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten unterworfen. Sie können dazu führen, dass die tatsächliche Geschäftsentwicklung, unter anderem wegen der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, sowohl positiv als auch negativ beeinflusst wird und von den angegebenen Erwartungen abweicht.

Konzernabschluss

Bilanz

Gewinn- und Verlustrechnung

Überleitung zum Gesamtergebnis der Periode

Kapitalflussrechnung

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Anhang

Bilanz

AKTIVA

EUR Mio	Anhang	31.12.2022	31.12.2021
Vermögenswerte	(1)	80,4	93,7
Nutzungsrechte	(2)	245,6	265,4
Sachanlagen	(3)	1.625,1	1.416,8
Renditeimmobilien		0,2	0,2
Finanzanlagen, übrige		0,2	0,2
Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte	(4)	133,2	82,0 ¹
Aktive latente Steuern	(32)	83,5	37,2
Langfristige Vermögenswerte		2.168,2	1.895,5
Vorräte	(5)	853,9	801,3
Vertragskosten	(6)	112,8	91,4
Vertragliche Vermögenswerte	(7)	81,1	89,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(8)	691,3	607,1
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	(9)	237,1	157,6 ¹
Tatsächliche Ertragsteuern	(32)	17,6	29,1
Zahlungsmittel	(10)	46,7	122,3
Kurzfristige Vermögenswerte		2.040,5	1.898,5
Bilanzsumme		4.208,7	3.794,0

¹ Aufgrund des einheitlichen Ausweises der geleisteten Anzahlungen für Anlagevermögen als langfristige Vermögenswerte wurde der Vorjahreswert von EUR 42,0 Mio um EUR 40,0 erhöht. Bei den kurzfristigen Vermögenswerten wurde der Vorjahreswert von EUR 197,6 Mio entsprechend um EUR 40,0 Mio reduziert.

PASSIVA

EUR Mio	Anhang	31.12.2022	31.12.2021
Kommanditkapital		50,0	50,0
Variables Kapital		-2,9	-12,5
Gewinnrücklagen		963,5	823,6
Ergebnis		97,6	152,4
Kumuliertes übriges Eigenkapital		35,2	-22,6
Anteile anderer Gesellschafter		76,8	73,1
Eigenkapital	(11)	1.220,2	1.064,0
Kapital strukturierter Personengesellschaften	(12)	33,1	29,0
Rückstellungen für Pensionen und Ähnliches	(13)	32,1	46,1
Übrige langfristige Rückstellungen	(14)	11,9	15,5
Langfristige Finanzschulden	(15)	1.194,9	1.289,7
Übrige langfristige Verbindlichkeiten	(16)	3,1	3,9
Passive latente Steuern	(32)	51,7	29,9
Langfristige Schulden		1.293,7	1.385,1
Übrige Rückstellungen	(17)	128,9	97,3
Kurzfristige Finanzschulden	(18)	259,3	176,5
Vertragliche Verbindlichkeiten	(7)	314,8	201,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(19)	508,4	461,4
Tatsächliche Ertragsteuern	(32)	55,8	45,5
Übrige Verbindlichkeiten	(20)	394,5	334,1
Kurzfristige Schulden		1.661,7	1.315,9
Bilanzsumme		4.208,7	3.794,0

Gewinn- und Verlustrechnung

EUR Mio	Anhang	2022	2021
Umsatzerlöse	(22)	5.097,5	4.585,3
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und Leistungen	(5)	8,2	44,9
Andere aktivierte Eigenleistungen	(23)	62,0	25,7
Aktivierte Vertragskosten	(24)	33,1	30,5
Gesamtleistung		5.200,8	4.686,4
Sonstige betriebliche Erträge	(25)	70,6	76,8
Materialaufwand	(26)	-2.787,7	-2.508,4
Personalaufwand	(27)	-1.451,1	-1.280,2
Abschreibungen	(1) bis (3)	-280,8	-251,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(28)	-579,7	-477,4
Operatives Ergebnis / EBIT		172,1	246,1
Zinsergebnis	(29)	-50,3	-44,2
Aufwand aus der Ergebniszurechnung von strukturierten Personengesellschaften	(12) (30)	-4,5	-3,7
Übriges Finanzergebnis	(31)	22,9	-0,4
Ergebnis vor Steuern / EBT		140,2	197,8
Ertragsteuern	(32)	-39,9	-41,5
Konzernperiodenergebnis		100,3	156,3
davon: Anteile anderer Gesellschafter	(11)	2,7	3,9
Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG		97,6	152,4

Überleitung zum Gesamtergebnis der Periode

EUR Mio	Anhang	2022	2021
Konzernperiodenergebnis		100,3	156,3
Währungsanpassungen	(11)	11,4	36,1
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste (kein Recycling über die GuV)	(13)	13,7	3,3
Zugehörige latente Steuern (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste)	(13) (32)	-2,0	-0,2
Veränderungen der Zeitwerte für Cash-Flow-Hedges (späteres Recycling über die GuV)	(11)	40,9	-13,6
Zugehörige latente Steuern (Cash-Flow-Hedges)	(11) (32)	-5,2	1,8
Direkt im Eigenkapital erfasster Nettoertrag		58,8	27,4
Gesamtergebnis		159,1	183,7
davon:
Anteile anderer Gesellschafter		3,7	5,4
Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG		155,4	178,3

Kapitalflussrechnung

EUR Mio	Anhang	2022	2021
Konzernperiodenergebnis		100,3	156,3
Ab-/Zuschreibungen	(1) bis (3)	280,8	251,1
Zu-/Abnahme der Rückstellungen	(14) (17)	25,6	1,0
Zahlungsunwirksame Veränderung aus der Bewertung von Sicherungsgeschäften und Schuldverschreibungen	(35)	6,2	35,4
Zahlungsunwirksamer Aufwand/Ertrag Ergebniszurechnung strukturierter Personengesellschaften	(12) (30)	4,5	3,7
Eliminierung Zinsergebnis	(29)	50,3	44,2
Latente Steuern	(32)	-30,6	-9,2
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge		-16,0	-15,0
Verlust/Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens, netto	(25), (28)	5,0	4,0
Ab-/Zunahme der Vorräte	(5)	-45,7	-118,5
davon: gezahlte Zinsen		-2,8	-1,9
Ab-/Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(8)	-83,0	-33,8
Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(19)	42,5	-0,1
Ab-/Zunahme der Vertragskosten	(6)	-21,5	-13,5
Ab-/Zunahme der vertraglichen Vermögenswerte	(7)	8,3	27,1
Zu-/Abnahme der vertraglichen Verbindlichkeiten	(7)	110,8	2,2
Ab-/Zunahme anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	(4) (9)	-31,7	-17,6
Zu-/Abnahme anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	(2) (16)	76,3	42,1
Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit		482,1	359,4
Zugänge aktivierter Entwicklungskosten	(AnlSp) (25)	-0,2	-
davon: gezahlte Zinsen		-	-
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen	(AnISp) (25)	6,2	13,3
Auszahlungen für Investitionen in die Sachanlagen	(AnlSp), (4), (9)	-425,5	-387,1
davon: gezahlte Zinsen		-0,4	-
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten	(AnISp)	0,4	0,1
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte	(AnlSp)	-4,5	-4,3
davon: gezahlte Zinsen		-	-
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit		-423,6	-378,0
Free Cash Flow		58,5	-18,6
Einlagen	(11) (12)	6,0	6,1
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter	(11) (12)	-9,0	-19,5
Gezahlte Zinsen der Finanzierungstätigkeit	(29)	-52,4	-45,4
Erhaltene Zinsen der Finanzierungstätigkeit	(29)	1,2	1,9
Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen (Finanz-)Krediten	(15)	-0,9	349,1
Veränderung der kurzfristigen Kredite	(18)	-19,4	-250,2
Veränderung der übrigen Finanzschulden (Leasingverbindlichkeit)	(15) (18)	-59,4	-57,9
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit		-133,9	-15,9
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds		-75,4	-34,5
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds		-0,2	0,5
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	(10)	122,3	156,3
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	(10)	46,7	122,3

Im Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit sind enthalten:

Erhaltene Steuern: EUR 24,3 Mio (Vorjahr: EUR 5,6 Mio); Gezahlte Steuern: EUR 69,9 Mio (Vorjahr: EUR 44,3 Mio).

Eigenkapitalveränderungsrechnung

			Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG
EUR Mio	Anhang	Kommanditkapital	Variables Kapital	Gewinnrücklage
Stand am 31.12.2020		50,0	-	765,0
Währungsanpassungen	(11)	-	-	-
Verrechnung Vorjahresergebnis mit der Gewinnrücklage	(11)	-	-	58,6
Konzernperiodenergebnis		-	-	-
Entnahmen für Steuerzahlungen		-	-12,5	-
Dividendenzahlungen an Dritte		-	-	-
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	(13)	-	-	-
Veränderung der Zeitwerte von Cash-Flow-Hedges	(11) (35)	-	-	-
Stand am 31.12.2021		50,0	-12,5	823,6
Währungsanpassungen	(11)	-	-	-
Verrechnung Vorjahresergebnis mit der Gewinnrücklage	(11)	-	-	152,4
Verrechnung der Entnahme für Steuerzahlungen mit der Gewinnrücklage		-	12,5	-12,5
Konzernperiodenergebnis		-	-	-
Entnahmen für Steuerzahlungen		-	-2,9	-
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	(13)	-	-	-
Veränderung der Zeitwerte von Cash-Flow-Hedges	(11) (35)	-	-	-
Stand am 31.12.2022		50,0	-2,9	963,5

		Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG
EUR Mio	Anhang	Ergebnis	Kumuliertes übriges Eigenkapital	Anteile anderer Gesellschafter	Summe
Stand am 31.12.2020		58,6	-48,5	68,6	893,7
Währungsanpassungen	(11)	-	34,6	1,5	36,1
Verrechnung Vorjahresergebnis mit der Gewinnrücklage	(11)	-58,6	-	-	-
Konzernperiodenergebnis		152,4	-	3,9	156,3
Entnahmen für Steuerzahlungen		-	-	-	-12,5
Dividendenzahlungen an Dritte		-	-	-0,9	-0,9
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	(13)	-	3,1	-	3,1
Veränderung der Zeitwerte von Cash-Flow-Hedges	(11) (35)	-	-11,8	-	-11,8
Stand am 31.12.2021		152,4	-22,6	73,1	1.064,0
Währungsanpassungen	(11)	-	10,4	1,0	11,4
Verrechnung Vorjahresergebnis mit der Gewinnrücklage	(11)	-152,4	-	-	-
Verrechnung der Entnahme für Steuerzahlungen mit der Gewinnrücklage		-	-	-	-
Konzernperiodenergebnis		97,6	-	2,7	100,3
Entnahmen für Steuerzahlungen		-	-	-	-2,9
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	(13)	-	11,7	-	11,7
Veränderung der Zeitwerte von Cash-Flow-Hedges	(11) (35)	-	35,7	-	35,7
Stand am 31.12.2022		97,6	35,2	76,8	1.220,2

Anhang

Grundlagen der Rechnungslegung

Erläuterungen zur Bilanz

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Erläuterung zur Kapitalflussrechnung

Sonstige Angaben

Die Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG mit Sitz in 84137 Vilsbiburg, Deutschland, Landshuter Straße 100, ist das Mutterunternehmen der DRÄXLMAIER Group. Die Firma wird im Handelsregister A beim Amtsgericht Landshut unter der Nummer HRA 7567 geführt. Die DRÄXLMAIER Group ist System- und Entwicklungspartner der internationalen Automobilindustrie.

Sie entwickelt, fertigt und vertreibt Bordnetz- und Batteriesysteme, exklusives Interieur und zentrale Elektrik- und Elektronikkomponenten mit klarer Ausrichtung auf das automobile Premiumsegment. Die Produktion konzentriert sich überwiegend auf Fertigungsstätten in Osteuropa, Nordafrika, Nord- und Mittelamerika und im asiatischen Raum. Forschung und Entwicklung werden neben dem Standort Vilsbiburg in verschiedenen Entwicklungsbüros weltweit betrieben.

Grundlagen der Rechnungslegung

Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG zum 31. Dezember 2022 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Mit Ausnahme der Umgliederungen von kurzfristige in langfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerten sind die Vorjahreszahlen nach den gleichen Grundsätzen ermittelt worden. Die Anforderungen der IFRS, welche in der EU anzuwenden sind, wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Fritz DRÄXLMAIER Group.

Es wurden alle am Bilanzstichtag verpflichtend anzuwendenden Standards sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC) beachtet.

Der Konzernabschluss befreit in der vorliegenden Fassung von der Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach den deutschen Rechnungslegungsvorschriften. Dazu wurde der Konzernabschluss gemäß § 315e des Handelsgesetzbuchs (HGB) um die erforderlichen Erläuterungen sowie den Konzernlagebericht ergänzt.

Das Geschäftsjahr der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG entspricht dem Kalenderjahr. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Alle Beträge einschließlich der Vorjahreszahlen werden, sofern nicht anders angegeben, in Millionen Euro (EUR Mio) ausgewiesen. Durch Rundungsdifferenzen können geringfügige Abweichungen in der Darstellung einzelner Beträge innerhalb des Berichts auftreten.

Nicht vorzeitig angewandte Standards/Interpretationen

Das IASB hat die nachfolgend genannten Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards veröffentlicht, deren Anwendung aber noch nicht für das Geschäftsjahr 2022 verpflichtend ist. Eine vorzeitige Anwendung im Konzernabschluss der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG ist nicht erfolgt. Soweit nicht anders angegeben, werden die Auswirkungen auf den Konzernabschluss derzeit geprüft.

Standard/Interpretation		Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments	Erstmalige Anwendung ²
		a) EU Endorsement ist bereits erfolgt
Neu	IFRS 17	Versicherungsverträge (incl. Änderungen)	01.01.2023
Änderung	IAS 1	Darstellung des Abschlusses und Änderungen zu IFRS Practice Statement 2: Disclosure of Accounting policies	01.01.2023
Änderung	IAS 8	Rechnungslegungsmethoden, Änderung von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler	01.01.2023
Änderung	IAS 12	Latente Steuern in Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden aus einer einzigen Transaktion	01.01.2023
		b) EU Endorsement ist noch ausstehend
Änderung	IAS 1	Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig sowie Langfristige Schulden mit Kreditbedingungen	01.01.2024
Änderung	IFRS 16	Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-leaseback Transaktionen	01.01.2024

² Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen

a) EU Endorsement ist bereits erfolgt

IFRS 17 - Versicherungsverträge (incl. Änderungen)

Der neue Standard IFRS 17 ersetzt IFRS 4 und macht damit erstmals einheitliche Vorgaben für den Ansatz, die Bewertung, die Darstellung und die Anhangangaben zu Versicherungsverträgen, Rückversicherungsverträgen sowie Investmentverträgen mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung.

Nach dem Bewertungsmodell des IFRS 17 werden Gruppen von Versicherungsverträgen bewertet, und zwar basierend auf dem Erwartungswert abgezinster Zahlungsströme mit einer expliziten Risikoanpassung für nicht finanzielle Risiken sowie einer vertraglichen Servicemarge, die zu einem Gewinnausweis entsprechend der Leistungserbringung führt.

Die Änderungen aus Juni 2020 betreffen neben der Verschiebung der Erstanwendung des IFRS 17 (und der für Versicherer geltenden Ausnahme von der Erstanwendung des IFRS 9) vom 1. Januar 2021 um zwei Jahre auf den 1. Januar 2023 im Wesentlichen die folgenden Themenbereiche:

•	Bilanzierung bestimmter Zahlungsmittel (z.B. Kreditkarten) (Ausnahme vom Anwendungsbereich bzw. Zerlegung) und Darlehen (Option zur Anwendung von entweder IFRS 17 oder IFRS 9), soweit sie Versicherungsrisken beinhalten
•	Vereinnahmung von Gewinnen nicht nur entsprechend dem erbrachten Versicherungsschutz, sondern auch entsprechend erbrachter Investmentmanagement-Dienstleistungen
•	Verteilung der Abschlusskosten auch auf erwartete Vertragsverlängerungen außerhalb der Vertragsgrenzen des ursprünglichen Vertrages
•	Berücksichtigung von Risikomanagement-Maßnahmen nicht nur bei Risikominderung über Derivate, sondern auch bei Risikominderung über Rückversicherung oder mittels klassischer Finanzinstrumente
•	Ausweis von Aktiva und Passiva aus Versicherungsverträgen auf Portfolio-Ebene statt auf Gruppen-Ebene von Versicherungsverträgen
•	Rückversicherung verlustträchtiger Verträge soll als Gewinn berücksichtigt werden dürfen soweit sie die verlustträchtigen Verträge deckt
•	Bilanzierung übernommener Schadenverpflichtungen im Rahmen eines Unternehmenserwerbs vor Übergang auf den IFRS 17

Die Änderung aus Dezember 2021 führt die Möglichkeit ein, bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen einen sog. "classification overlay approach" anzuwenden. Damit werden die Vergleichsinformationen zu den Finanzinstrumenten im Jahr vor der erstmaligen Anwendung des IFRS 17, d.h. für das Jahr 2022, aussagekräftiger gemacht. Der "classification overlay approach" kann angewendet werden, wenn bei der gleichzeitigen Erstanwendung von IFRS 17 und IFRS 9 im Hinblick auf die Vergleichsinformationen des IFRS 9 im Jahr 2022 kein "restatement" eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt. Bei Anwendung des "classification overlay approaches" wird für die Klassifizierung in die Kategorien des IFRS 9 der jeweils zum Übergangszeitpunkt aktuelle Informationsstand genutzt, also wie das Unternehmen seine finanziellen Vermögenswerte bei der Erstanwendung des IFRS 9 zu klassifizieren plant. Die Offenlegung der Vergleichsinformationen erfolgt grundsätzlich so, als wären die Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften des IFRS 9 bereits in der Vergleichsperiode angewendet worden, mit Ausnahme der Impairmentregeln, bei denen man durch den "classification overlay approach" nicht zur Offenlegung nach IFRS 9 gezwungen wird. Unterschiedsbeträge zwischen dem vorherigen Buchwert eines finanziellen Vermögenswertes und dem sich aufgrund des "classification overlay approaches" ergebenden Betrages sind im Eigenkapital zu erfassen.

Es ist zudem der Umfang offenzulegen, in dem ein Unternehmen von dem Ansatz Gebrauch macht (z.B. ob er auf alle in 2022 abgehenden finanziellen Vermögenswerte angewendet wurde) und ob und in welchem Umfang nach den Impairmentregeln des IFRS 9 offengelegt wurde. Bei Erstanwendung des IFRS 9 zum 1. Januar 2023 sind die nach IFRS 9 geltenden Übergangs vorschriften anzuwenden, unabhängig davon, ob der "classification overlay approach" angewendet wurde oder nicht.

Die Änderungen haben keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der DRÄXLMAIER Group.

Änderung IAS 1 - Darstellung des Abschlusses und Änderungen zu IFRS Practice Statement 2: Disclosure of Accounting policies

Die Änderung an IAS 1 Angaben zu Rechnungslegungsmethoden erfordert in Zukunft, dass lediglich die "wesentlichen" Rechnungslegungsmethoden im Anhang dargestellt werden. Um wesentlich zu sein, muss die Rechnungslegungsmethode mit wesentlichen Transaktionen oder anderen Ereignissen im Zusammenhang stehen und es muss einen Anlass für die Darstellung geben. Ein Anlass kann bspw. darin bestehen, dass die Methode geändert wurde, es sich um ein Wahlrecht handelt, die Methode komplex oder stark ermessensbehaftet ist oder in Übereinstimmung mit IAS 8.10-11 entwickelt wurde. Damit sollen in Zukunft unternehmensspezifische Ausführungen anstelle von standardisierten Ausführungen im Vordergrund stehen. Die Guidance im Practice Statement 2 wurde entsprechend angepasst.

Es ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der DRÄXLMAIER Group.

Änderung IAS 8 - Rechnungslegungsmethoden, Änderung von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler

Die Änderung an IAS 8 stellt klar, wie Unternehmen Änderungen von Rechnungslegungsmethoden besser von Schätzungsänderungen abgrenzen können. Dazu wird definiert, dass eine rechnungslegungsbezogene Schätzung immer auf eine Bewertungsunsicherheit einer finanziellen Größe im Abschluss bezogen ist. Ein Unternehmen verwendet neben Input-Parametern auch Bewertungsverfahren zur Ermittlung einer Schätzung. Bewertungsverfahren können Schätzverfahren oder Bewertungstechniken sein.

Nach derzeitigem Stand haben die Änderungen keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der DRÄXLMAIER Group.

Änderung IAS 12 - Latente Steuern in Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden aus einer einzigen Transaktion

Die Änderungen adressieren bisher bestehende Unsicherheiten bei der Bilanzierung von latenten Steuern im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen und Entsorgungs- bzw. Wiederherstellungsverpflichtungen.

Werden Vermögenswerte und Schulden erstmalig erfasst, galt schon bislang unter bestimmten Voraussetzungen die sog. "initial recognition exemption" (IAS 12.15). In diesen Fällen sind latente Steuern ausnahmsweise nicht anzusetzen. In der Praxis bestand Unsicherheit darüber, ob diese Ausnahmeregelung auch für Leasingverhältnisse und Entsorgungs- bzw. Wiederherstellungsverpflichtungen gilt. Es wurde nun eine eng begrenzte Änderung zu IAS 12 vorgenommen, um eine einheitliche Anwendung des Standards zu gewährleisten.

Aufgrund dieser Änderung gilt die "initial recognition exemption" nicht mehr für solche Transaktionen, in denen beim erstmaligen Ansatz sowohl abziehbare als auch steuerbare temporäre Differenzen in gleicher Höhe entstehen, auch wenn die sonstigen bisher schon gültigen Voraussetzungen erfüllt sind. Es handelt sich somit um eine Rückausnahme von der "initial recognition exemption" für eng umrissene Fälle. Die Änderungen führen dazu, dass latente Steuern z.B. auf beim Leasingnehmer bilanzierte Leasingverhältnisse und auf Entsorgungs- bzw. Wiederherstellungsverpflichtungen anzusetzen sind.

Es ergeben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der DRÄXLMAIER Group.

b) EU Endorsement ist noch ausstehend

Änderungen IAS 1 - Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig sowie Langfristige Schulden mit Kreditbedingungen

Die im Januar 2020 verabschiedeten Änderungen an IAS 1 betreffen eine begrenzte Anpassung der Beurteilungskriterien für die Klassifizierung von Schulden als kurzfristig oder langfristig. Es wird klargestellt, dass die Klassifizierung von Schulden als kurzfristig von den Rechten des Unternehmens zum Abschlussstichtag abhängt, die Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate nach Ende des Berichtszeitraums zu verschieben: Liegen solche Rechte vor, klassifiziert die Schuld als langfristig. Das Recht, die Erfüllung der Schuld zu verschieben, muss hierbei substanziell sein. Sofern das Unternehmen für die Ausübung eines derartigen Rechtes bestimmte Bedingungen zu erfüllen hat, müssen diese am Abschlussstichtag erfüllt werden; anderenfalls folgt eine Klassifizierung als kurzfristig.

Für die Klassifizierung einer Schuld ist es dabei unerheblich, ob das Management beabsichtigt oder erwartet, dass die Schuld tatsächlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag erfüllt wird. Entscheidend für die Klassifizierung sind lediglich am Abschlussstichtag bestehende Rechte, die Erfüllung der Schuld um mindestens 12 Monate zu verschieben. Dies gilt auch im Falle der Erfüllung innerhalb des Wertaufhellungszeitraums.

Die Änderungen wurden (nach zwischenzeitlicher Verschiebung des Erstanwendungszeitpunktes der Änderungen vom 1. Januar 2022 auf den 1. Januar 2023 durch Änderungen aus Juli 2020) durch eine weitere im Oktober 2022 veröffentlichte Änderung des IAS 1 ergänzt. Die neue Änderung betrifft die Klassifizierung von Schulden, die Nebenbedingungen (covenants) unterliegen. Das IASB stellt dabei klar, dass Nebenbedingungen, die vor oder am Bilanzstichtag einzuhalten sind, Auswirkung auf die Klassifizierung als kurz- oder langfristig haben können. Nebenbedingungen, die lediglich nach dem Bilanzstichtag einzuhalten sind, haben dagegen keinen Einfluss auf die Klassifizierung. Statt einer Berücksichtigung im Rahmen der Klassifizierung sind solche Nebenbedingungen in den Anhangangaben offenzulegen. Hierdurch soll den Abschlussadressaten ermöglicht werden zu beurteilen, inwiefern langfristige Verbindlichkeiten innerhalb von 12 Monaten rückzahlbar werden könnten.

Es ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der DRÄXLMAIER Group.

Änderung IFRS 16 - Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-leaseback Transaktionen

Die Änderung betrifft die Bilanzierung von Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-leaseback Transaktionen und schreibt vor, dass ein Leasingnehmer im Anschluss an einen Verkauf die Leasingverbindlichkeit so zu bewerten hat, dass er keinen Betrag im Gewinn oder Verlust erfasst, der sich auf das zurückbehaltene Nutzungsrecht bezieht. Die neu eingefügten Paragrafen erläutern unter anderem anhand von Beispielen, unterschiedliche mögliche Vorgehensweisen, insbesondere bei variablen Leasingzahlungen.

Es wird derzeit davon ausgegangen, dass sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben werden.

Erstmalige Anwendung von Standards

Für die Erstellung des Konzernabschlusses wurden sämtliche durch das IASB und das IFRIC veröffentlichte neue und geänderte Standards und Interpretationen angewendet, soweit diese für Geschäftsjahre beginnend am 01. Januar 2022 verpflichtend in der Europäischen Union anzuwenden waren:

Standard/Interpretation		Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments	Erstmalige Anwendung ³	Auswirkungen
Neu	IFRS 9	Finanzinstrumente - Bilanzierung von Sicherungsgeschäften	01.01.2022 ⁴	Siehe Beschreibung
Änderung	IFRS 16	COVID-19-bezogene Mieterleichterungen nach dem 30. Juni 2021	01.04.2021	keine
Änderung	IFRS 3	Verweis auf das Rahmenkonzept	01.01.2022	keine
Änderung	IAS 16	Sachanlagen - Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung	01.01.2022	keine
Änderung	IAS 37	Belastende Verträge - Erfüllungskosten von Verträgen	01.01.2022	keine
Änderung	IFRS 2018-2020	Änderungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41	01.01.2022	keine

IFRS 9 Finanzinstrumente - Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

In Einklang mit den Übergangsbestimmungen des IFRS 9 Finanzinstrumente hat DRÄXLMAIER bis einschließlich 31. Dezember 2021 das Wahlrecht in Anspruch genommen, die Regelungen des IAS 39 zur Bilanzierung von Sicherungsgeschäften anzuwenden. Mit Wirkung zum 01. Januar 2022 werden im Konzern die Regelungen des IFRS 9 zur Bilanzierung von Sicherungsgeschäften im Rahmen von Hedge Accounting übernommen. Die Anwendung erfolgt prospektiv, eine Anpassung der Vorjahresvergleichszahlen zum 01. Januar 2022 ist nicht erforderlich. Gleichfalls wurden mit dem Übergang auf IFRS 9 keine erfolgswirksamen Effekte ausgelöst. Sicherungsbeziehungen im Rahmen von Cash Flow-Hedges, die gemäß den Vorschriften zur Bilanzierung von Sicherungsgeschäften unter IAS 39 gebildet wurden, erfüllen auch die Anforderungen des IFRS 9. In diesem Zusammenhang wurden die per 31. Dezember 2021 bestehenden Sicherungsbeziehungen als fortlaufende Sicherungsbeziehungen weitergeführt.

³ Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen

Finanzinstrument / EUR Mio	Bewertungskategorien nach IAS 39	Bewertungskategorien nach IFRS 9	Buchwerte nach IAS 39 zum 31.12.2021	Buchwerte nach IFRS 9 zum 01.01.2022
Finanzielle Vermögenswerte
Derivative Vermögenswerte (ohne Hedge-Beziehung)	Financial assets held for trading	Fair value through profit or loss	2,1	2,1
Derivative Vermögenswerte (mit Hedge-Beziehung)	n/a	n/a	12,6	12,6
Gesamt			14,7	14,7
Finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Verbindlichkeiten (ohne Hedge-Beziehung)	Financial liabilities held for trading	Fair value through profit or loss	7,4	7,4
Derivative Verbindlichkeiten (mit Hedge-Beziehung)	n/a	n/a	3,2	3,2
Gesamt			10,6	10,6

Im Rahmen der Bilanzierung der Währungssicherungen als Cash-Flow-Hedges wird die Zinskomponente der Devisentermingeschäfte nicht als Teil der Sicherungsbeziehung designiert. Die Marktwertveränderungen dieser Komponente werden als Sicherungskosten erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital abgebildet. Die Überleitung der Eigenkapitaleffekte der per 31. Dezember 2021 im Hedge Accounting designierten Devisensicherungsgeschäfte ist in der nachfolgenden Tabelle dargelegt. Erfolgswirksame Effekte aus Reklassifizierungen werden nach IFRS 9 im übrigen Finanzergebnis erfasst.

⁴ Erstmalige Anwendung im Konzernabschluss der DRÄXLMAIER Group

EUR Mio	Buchwerte nach IAS 39 zum 31.12.2021	Umgliederung	Buchwerte nach IFRS 9 zum 01.01.2022
Cash-Flow-Hedging-Rücklagen
Übriges kumuliertes Eigenkapital	8,2	-	8,2
davon Kosten der Absicherung	-	10,0	10,0
davon Rücklage für die Kosten der Absicherung	-	-1,8	-1,8
Latente Steuern	-1,0	-	-1,0
Gesamt	7,2	-	7,2

Die Änderungen bestehender Standards haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der DRÄXLMAIER Group.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG alle in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG direkt oder indirekt die Möglichkeit zur Beherrschung der Finanz- und Geschäftspolitik hat.

Erstmalig in den Konzernabschluss der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG einbezogen wurden die im Berichtszeitraum neu gegründeten Gesellschaften

•	DBM Dräxlmaier Batterie Montage GmbH, Deutschland
•	DAG Dräxlmaier Automotive GmbH, Österreich

Am 07. April 2022 wurde die Gesellschaft DBM Dräxlmaier Batterie Montage GmbH mit Sitz in Vilsbiburg gegründet.

Mit Wirkung zum 12. Juli 2022 wurde die DEH Dräxlmaier Hungária Kft. mit Sitz in Érd, Ungarn auf die DHS Dräxlmaier Hungária Szolgáltató Kft. mit Sitz in Érd, Ungarn verschmolzen.

Die Liquidation der Draexlmaier (Shanghai) Automotive Parts Co., Ltd. mit Sitz in Shanghai, China wurde am 16. September 2022 vollzogen.

Am 12. Dezember 2022 wurde die DAG Dräxlmaier Automotive GmbH mit Sitz in Braunau, Österreich gegründet.

Bei den übrigen verbundenen Unternehmen haben sich im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen an der Beteiligungsquote ergeben. Der Stichtag der einbezogenen Jahresabschlüsse ist der 31. Dezember.

Name und Sitz der Gesellschaft Stand: 31.12.2022		Anteil am Kapital %
Bundesrepublik Deutschland:
Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG	Vilsbiburg	-
DAP Dräxlmaier Automotivprodukte GmbH	Vilsbiburg	100
DAS Dräxlmaier Automotivsysteme GmbH	Vilsbiburg	100
DBM Dräxlmaier Batterie Montage GmbH	Vilsbiburg	100
dConn GmbH	Vilsbiburg	100
DEE Dräxlmaier Elektrik- und Elektroniksysteme GmbH	Vilsbiburg	100
DFL Dräxlmaier Fahrzeuglogistik GmbH	Vilsbiburg	100
DGP Dräxlmaier Global Procurement GmbH	Vilsbiburg	100
DHG Dräxlmaier Hochvoltsysteme GmbH	Vilsbiburg	100
DIS Dräxlmaier Industrial Solutions GmbH	Vilsbiburg	100
DST Dräxlmaier Systemtechnik GmbH	Vilsbiburg	100
Eldra Kunststofftechnik GmbH	Vilsbiburg	100
Erste Beteiligungsgesellschaft mbH	Vilsbiburg	100
Lisa Dräxlmaier GmbH	Vilsbiburg	100
Lisa Dräxlmaier Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH ⁵	Vilsbiburg	52,38
QEST Antenna Technology GmbH	Waldenbuch	100
QEST Quantenelektronische Systeme GmbH	Holzgerlingen	100
Qestronic Electronic Solutions GmbH	Vilsbiburg	100
Ägypten:
Egyptian German Electric Systems Company S.A.E. (EGES)	6th of October City	51

⁵ Im Folgenden kurz "LDI" genannt

Name und Sitz der Gesellschaft Stand: 31.12.2022		Anteil am Kapital %
China:
Draexlmaier (Shenyang) Automotive Components Co., Ltd.	Shenyang	100
Draexlmaier (Shenyang) Automotive Components Manufacturing Co., Ltd.	Shenyang	100
Draexlmaier (Benxi) Automotive Electrics Co., Ltd	Benxi	100
Draexlmaier (Shenyang) Automotive Systems Co. Ltd.	Shenyang	100
Draexlmaier (Anshan) Wiring Systems Co., Ltd.	Anshan	100
Lisa Draexlmaier (Langfang) Automotive Interiors Co., Ltd.	Langfang	100
Lisa Draexlmaier (Shenyang) Automotive Parts Co., Ltd.	Shenyang	100
Indien:
DMI Draexlmaier Manufacturing India Private Limited	Pune	100
Italien:
DTI Draexlmaier Tecnologia Italia S.r.l.	Turin	100
Malaysia:
DEM Draexlmaier Automotive Systems (M) Sdn. Bhd.	Ipoh	100
Nordmazedonien:
DMM DRAEXLMAIER MANUFACTURING MACEDONIA DOOEL Kavadarci	Kavadarci	100
Mexiko:
Draexlmaier Component Systems de Mexico S. de R.L. de C.V.	San Luis Potosi	100
Draexlmaier Components Automotive de México S. de R.L. de C.V.	San Luis Potosi	100
Draexlmaier Industries de México S. de R.L. de C.V.	San Luis Potosi	100
Draexlmaier Partes Automotrices de México S. de R.L. de C.V.	Puebla	100
Draexlmaier Productos Automotrices de Mexico S. de R.L. de C.V.	San Luis Potosi	100
Draexlmaier Tecnologia y Partes Automotrices de México S. de R.L. de C.V.	San Luis Potosi	100
Moldawien:
DRA Draexlmaier Automotive S.R.L.	Balti	100
DSC Draexlmaier Sisteme de Cablare S.R.L.	Cahul	100
DSM Draexlmaier System Technology S.R.L.	Chisinau	100
I.C.S. Societatea "ADMINISTRARE IMOBILIARA" S.R.L.	Balti	100
Nicaragua:
Draexlmaier Partes Automotrices Nicaragua, Sociedad Anonima	Managua	100
Polen:
DIP Draexlmaier Engineering Polska Sp. z o.o.	Jelenia Góra	100
DWS Draexlmaier Wyposazenie Wnętrz Samochodowych Sp. z o.o.	Jelenia Góra	100
"JG Immobilien" Sp. z o.o.	Jelenia Góra	100
Republik Österreich:
DAG Dräxlmaier Automotive GmbH	Braunau	100
DPL Dräxlmaier Produktion & Logistik GmbH	Braunau	100
Dräxlmaier Verwaltungs-Gesellschaft m.b.H.	Braunau	100
EKB Elektro- und Kunststofftechnik Gesellschaft m.b.H.	Braunau	100
Rumänien:
DAR Dräxlmaier Automotive S.R.L.	Timisoara	100
DPR Dräxlmaier Procese de Productie Romania S.R.L.	Timisoara	100
DRM Dräxlmaier Romania Sisteme Electrice S.R.L.	Satu Mare	100
DTR Dräxlmaier Sisteme Tehnice Romania S.R.L.	Codlea-Brasov	100
Lisa Dräxlmaier Autopart Romania S.R.L.	Pitesti	100
SISTEME DE PRODUCTIE CABLAJE S.R.L.	Timisoara	100
Serbien
DAD Dräxlmaier Automotive d.o.o.	Zrenjanin	100
Slowakische Republik:
DSG Draexlmaier Automotive Slovakia s.r.o.	Bratislava	100
Spanien:
Draexlmaier Automotive Espana, Sociedad Limitada	Esparreguera, Barcelona	100
Südafrika:
D&B Interiors (Proprietary) Limited	Rosslyn	90
D&B Wiring (Proprietary) Limited	Port Elizabeth	90
Thailand:
DTS Draexlmaier Automotive Systems (Thailand) Co. Ltd.	Bangkok	100
Tschechische Republik:
DRS Draexlmaier Elektrotek s.r.o.	Prag	100
UK:
DAU Draexlmaier Automotive UK Ltd.	Dordon	100
Ungarn:
DHS Dräxlmaier Hungária Szolgáltató Kft.	Erd	100
USA:
DAA Draexlmaier Automotive of America LLC	Duncan, South Carolina	100
DRAEXLMAIER AUTOMOTIVE TECHNOLOGIES OF AMERICA LLC	Duncan, South Carolina	100
Vietnam:
Draexlmaier Automotive Vietnam Co., Ltd.	Tam Ky City	100

In den Konzernabschluss werden auch Gesellschaften einbezogen, bei denen keine Kapitalbeteiligung besteht und damit über den Weg der Stimmrechtsausübung keine Möglichkeit zur Beherrschung der Finanz- und Geschäftspolitik gegeben ist. Dennoch werden diese Gesellschaften durch die Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG aufgrund vertraglicher Beziehungen wirtschaftlich beherrscht (strukturierte Unternehmen). Sämtliche dieser Gesellschaften stehen im Eigentum der Familie Dräxlmaier.

Name und Sitz der Gesellschaft ohne Kapitalbeteiligung Stand: 31.12.2022
Tunesien:
Draexlmaier Automotive Center Tunisia S.C.S. ⁶	Sidi Abdelhamid, Sousse
DRÄXLMAIER ELECTRO-TECHNIQUE DE JEMMAL ⁷	Sidi Abdelhamid, Sousse
METS Manufacture Electro-Technique de Sousse S.C.S.	Sidi Abdelhamid, Sousse
SATE Systeme Automobile et Technique d'El Jem S.C.S.	Sidi Abdelhamid, Sousse
SATS Systeme Automobile et Technique de Siliana S.C.S.	Sidi Abdelhamid, Sousse
UATS Union des Ateliers de Technique de Sousse S.C.S.	Sidi Abdelhamid, Sousse
USA:
DSI Draexlmaier Service, Inc	Duncan, South Carolina

⁶ Im Folgenden kurz "DACT" genannt.

⁷ Im Folgenden kurz "DET" genannt.

Konsolidierungsgrundsätze

Vermögenswerte und Schulden konsolidierter Tochterunternehmen gehen mit ihren Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt in die Konzernbilanz ein. Auf Minderheitsgesellschafter entfallende Anteile am Eigenkapital und am Ergebnis der Tochterunternehmen werden unter dem Posten Anteile anderer Gesellschafter ausgewiesen.

Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen zwischen den konsolidierten Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. Zwischenergebnisse werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Währungsumrechnung

Die Jahresabschlüsse ausländischer Konzerngesellschaften werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Bei allen ausländischen Beteiligungen ist dies die jeweilige Landeswährung, da diese Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht weitgehend selbstständig betreiben. Bilanzposten werden zum Kurs am Bilanzstichtag, das Eigenkapital zu historischen Kursen und Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Die sich gegenüber den Stichtagskursen ergebenden Unterschiedsbeträge werden im Eigenkapital unter der Position kumuliertes übriges Eigenkapital ausgewiesen.

Die wichtigsten Währungskurse haben sich in Relation zum Euro wie folgt entwickelt:

	Stichtagskurs in Fremdwährung		Jahresdurchschnittskurs in Fremdwährung
	31.12.2022	31.12.2021	2022	2021
USA (USD)	1,07	1,13	1,05	1,18
Mexiko (MXN)	20,65	23,24	21,21	23,99
China (CNY)	7,42	7,22	7,07	7,64
Rumänien (RON)	4,95	4,95	4,93	4,92
Tunesien (TND)	3,31	3,28	3,26	3,30

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Gliederung der Bilanz erfolgt grundsätzlich nach langfristigen und kurzfristigen Vermögenswerten sowie langfristigen und kurzfristigen Schulden. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgebaut.

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte, aus denen dem Konzern wahrscheinlich ein künftiger Nutzen zufließt und die verlässlich bewertet werden können, werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert und über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen eine andere Abschreibungsmethode dem Nutzungsverlauf eher entspricht.

Entwicklungskosten werden dann aktiviert und linear abgeschrieben, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass eine eindeutige Aufwandszuordnung möglich ist. Die aktivierten Kosten umfassen auch Fremdkapitalkosten im Sinne des IAS 23.

Folgende Nutzungsdauern liegen der Bewertung regelmäßig zugrunde

Konzessionen und gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen	2-10 Jahre
Entwicklungskosten	6 Jahre

Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die immateriellen Vermögenswerte außerplanmäßig wertberichtigt. Der aus einem Vermögenswert erzielbare Betrag entspricht dem höheren Wert aus Nettoverkaufserlös und Barwert der künftigen, dem Vermögenswert zuzuordnenden Zahlungsströme (Nutzungswert). In der Regel wird der erzielbare Betrag für Entwicklungsleistungen anhand des Nutzungswertes bestimmt. Die Diskontierung der Cash Flows erfolgt dabei auf Basis eines risikospezifischen Zinssatzes.

Die Werthaltigkeit der sich noch nicht in Nutzung befindlichen Vermögenswerte (Entwicklungsleistungen) wird hinsichtlich Triggering Event überprüft. Hierzu werden bspw. für zukünftig intern genutzte Entwicklungen Benefit Cases erstellt, in welchen ermittelt wird, ob und inwieweit der geplante zukünftige Nutzen der Entwicklungen die aktivierten Kosten übersteigt. Die Werthaltigkeit von erfassten Vertragskosten wird im Rahmen eines Werthaltigkeitstests auf Segmentebene überprüft. Die Ermittlung der Cash Flows erfolgt auf Grundlage der aktuellen Konzernplanung (Planungshorizont fünf Jahre), in welche die gegenwärtigen Aufträge bzw. Projekte sowie Annahmen über Anschlussaufträge einfließt. Die Diskontierung der so ermittelten Cash Flows wird mit einem aus dem Markt abgeleiteten Zinssatz nach Steuern unter Verwendung des CAPM (Capital Asset Pricing Model) durchgeführt. Die für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erzielbaren Beträge entsprechen den Nutzungswerten.

Leasingverhältnisse sind grundsätzlich in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen. Der Leasingnehmer bilanziert ein Nutzungsrecht (right-of-use-asset), das sein Recht auf die Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswertes widerspiegelt, sowie eine Schuld aus dem Leasingverhältnis, die seine Verpflichtung zu Leasingzahlungen darstellt. Zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses bewertet der Leasingnehmer die Leasingverbindlichkeit anhand des Barwerts der über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leistenden Leasingzahlungen.

Korrespondierend dazu hat der Leasingnehmer während der Leasingdauer ein Recht auf Nutzung des geleasten Vermögenswertes zu bilanzieren. Im Rahmen der Folgebewertung unterliegt der immaterielle Vermögenswert planmäßiger und gegebenenfalls außerplanmäßiger Abschreibungen, die Folgebewertung der Schuld erfolgt mittels Effektivzinsmethode. Ausnahmeregelungen bestehen für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse für geringwertige Wirtschaftsgüter:

•

Ein Leasingverhältnis gilt als kurzfristig (short term leases), wenn die unkündbare Laufzeit der Vereinbarung einen Zeitraum von weniger als zwölf Monaten umfasst. Eine Kategorisierung als short term lease ist ausgeschlossen, sofern die Vereinbarung eine Kaufoption enthält. Verlängerungsoptionen werden in der Bestimmung der Leasinglaufzeit nicht berücksichtigt, sofern deren Ausübung nicht hinreichend sicher ist.

•

Eine weitere Ausnahme ist - unter der Voraussetzung keiner (geplanten) Untervermietung - für die bilanzielle Abbildung von Nutzungsrechten über geringwertige Vermögenswerte (low value item leases) vorgesehen. Dabei ist auf den Neuwert des Leasinggegenstandes (bei Kauf) abzustellen, der maximal EUR 5.000 betragen darf. Die Summe der Leasingzahlungen ist unerheblich. Die Grenze gilt jedoch nicht für Leasingvermögenswerte, die abhängig von bzw. zu einem hohen Grad mit anderen Leasingvermögenswerten verbunden sind (Komponenten). Die Ausnahme gilt auch dann, wenn die Leasingverträge in Summe wesentlich sind.

Die Bilanzierung solcher Verträge erfolgt in der Gewinn- und Verlustrechnung innerhalb der Position sonstige betriebliche Aufwendungen.

Für den Leasingnehmer bietet IFRS 16 ein Ansatzwahlrecht hinsichtlich gemieteter IT-Software. Die DRÄXLMAIER Group übt dieses Wahlrecht allerdings nicht aus, d.h. Software/Lizenzen werden als immaterielle Vermögenswerte bilanziert.

Die Gesellschaften der DRÄXLMAIER Group treten gegenüber Dritten grundsätzlich als Leasingnehmer auf. Leasinggeberfunktionen werden im Wesentlichen nur im Innenverhältnis übernommen.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um nutzungsbedingte planmäßige Abschreibungen und gegebenenfalls außerplanmäßige Wertminderungen, bewertet. Sachanlagen werden grundsätzlich linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen eine andere Abschreibungsmethode dem Nutzungsverlauf eher entspricht.

Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Sachanlagen außerplanmäßig wertberichtigt. Sind die Gründe für in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Wertminderungen entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Die zu Grunde gelegten Nutzungsdauern betragen, sofern nicht gesetzliche oder vertragliche Gegebenheiten eine individuell andere Nutzungsdauer bedingen, bei

Gebäuden und anderen Baulichkeiten	20 - 33 Jahre
Technischen Anlagen und Maschinen	1 - 15 Jahre
Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2 - 10 Jahre

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Für die Ermittlung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten wird in der Regel die gleitende Durchschnittsmethode angewendet. Die Herstellungskosten umfassen produktionsbezogene Vollkosten; sie werden auf der Grundlage einer Normalbeschäftigung ermittelt. Im Einzelnen enthalten die Herstellungskosten neben den direkt zurechenbaren Produktionskosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter Abschreibungen und Altersversorgungsaufwendungen. Fremdkapitalkosten werden grundsätzlich nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Eine Ausnahme bilden die Serienentwicklungskosten sowie Konzeptentwicklungskosten, die veräußert werden, da für deren Erstellung ein längerer Zeitraum erforderlich ist. Bestandsrisiken im Zusammenhang mit einer geminderten Verwertbarkeit wird durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen. Ist der Nettoveräußerungswert der Vorräte zum Abschlussstichtag niedriger als deren Buchwert, werden die Vorräte auf den Nettoveräußerungswert abgeschrieben. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende Wertaufholung als Minderung des Materialaufwands (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) oder als Bestandserhöhung (unfertige bzw. fertige Erzeugnisse) erfasst.

Als Vertragskosten werden zum einen Serienentwicklungsleistungen bilanziert, für die vertraglich kein Eigentumsübergang vereinbart ist. Die Bestimmung der Kosten erfolgt analog dem Schema der aktivierungsfähigen Herstellungskosten für Serienentwicklungen. Zum anderen fallen hierunter auch die zusätzlichen Kosten bei der Anbahnung eines Vertrages. In beiden Fällen wird davon ausgegangen, dass über die Serienproduktion ein Ausgleich der Kosten erfolgt. Aufgrund der engen Verknüpfung mit der Serienproduktion wird eine ratierliche Auflösung über einen Zeitraum von sechs Jahren vorgenommen. Zusätzliche Wertminderungen werden erfasst, sobald davon ausgegangen wird, dass über die Serienlaufzeit kein Ausgleich mehr erfolgt. Erhaltene Zahlungen von Kunden werden passivisch als vertragliche Verbindlichkeiten ausgewiesen. Um einen periodengerechten Ausweis sicherzustellen, erfolgt die erfolgswirksame Auflösung (Vereinnahmung) der jeweiligen Gegenleistung grundsätzlich über den gleichen Zeitraum, welcher der Abschreibungsdauer der Vertragskosten entspricht.

Vertragliche Vermögenswerte stellen das Recht eines Unternehmens auf Gegenleistung für Güter bzw. Dienstleistungen dar, wenn es seine Leistung an einen Kunden erbracht hat und die Erfüllung der Gegenleistung nicht von der Fälligkeit allein abhängt. Hierunter fallen die fertiggestellten Serienentwicklungsleistungen, die vertragsgemäß an Kunden veräußert werden und deren vertragliche Gegenleistung als Bestandteil der Vergütung für die laufende Serienproduktion definiert ist. Mit Abnahme des Kunden bzw. bei Produktionsstart (start of production - SOP) werden die während der Erstellungsphase als Vorräte bilanzierten Entwicklungsleistungen als vertragliche Vermögenswerte ausgewiesen. Zugleich werden bereits von Kunden vereinnahmte Zahlungen mit dem Aktivposten saldiert. Ein daraus gegebenenfalls resultierender negativer Saldo wird als vertragliche Verbindlichkeit passiviert. Bedingt durch die vereinbarte Erfüllung der Gegenleistung als Preisbaustein der laufenden Serienproduktion, wird der Verbrauch der Position ratierlich über die Serienlaufzeit vorgenommen. Wertminderungen, unter anderem im Zusammenhang mit IFRS 9, werden berücksichtigt. Des Weiteren werden Kundenzuschüsse als vertragliche Verbindlichkeiten erfasst.

Finanzinstrumente sind Vertragsverhältnisse, die bei der einen Partei zu einem finanziellen Vermögenswert und bei der anderen Partei zu einer finanziellen Schuld oder zu einem Eigenkapitalinstrument führen. Das Unternehmen erfasst Finanzinstrumente in der Bilanz, sobald die DRÄXLMAIER Group Vertragspartner eines Finanzinstruments wird. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Hiervon ausgenommen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren erstmaliger Ansatz zum Transaktionspreis erfolgt. Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgt entsprechend der Kategorie, der sie zugeordnet sind. Die Zuordnung orientiert sich an den Vorgaben des IFRS 9. Die finanziellen Vermögenswerte des Unternehmens beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, flüssige Mittel sowie sonstige Vermögenswerte, die der Bewertungskategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet sind. Die finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten überwiegend Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige Verbindlichkeiten, die in der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" eingestuft sind. Bei den Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Derivate in Sicherungsbeziehungen. Nicht für das Hedge Accounting designierte Derivate werden unter der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" ausgewiesen (vgl. Erläuterungen zu derivativen Finanzinstrumenten). Die DRÄXLMAIER Group macht von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten beim erstmaligen Ansatz erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert einzustufen (Fair Value Option), keinen Gebrauch.

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte werden mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet. Sie werden bei erstmaliger Erfassung mit dem Fair Value unter Berücksichtigung angefallener Transaktionskosten bilanziert und anschließend zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit Laufzeiten von über einem Jahr werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Allen erkennbaren Einzelrisiken wird durch angemessene Wertminderungen Rechnung getragen, die auf einem separaten Konto erfasst werden. Wertberichtigungen werden gebildet, wenn der Buchwert den zu erwartenden, zukünftig erzielbaren Betrag übersteigt. Eine Untersuchung auf möglichen Wertberichtigungsbedarf, der sich beispielsweise bei Zahlungsschwierigkeiten oder Vertragsbrüchen ergeben kann, wird zu jedem Abschlussdatum vorgenommen. Darüber hinaus unterliegen auch sonstige Forderungen und Vermögenswerte dem Risikovorsorgemodell nach IFRS 9. Risiken entstehen grundsätzlich dann, wenn Zahlungs- und Leistungsverpflichtungen gegenüber DRÄXLMAIER nicht nachgekommen wird. In Fremdwährung valutierende Forderungen werden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden unter den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Sie werden zu jedem Bilanzstichtag aufgrund der getätigten Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen, ermittelt.

Zahlungsmittel umfassen alle liquiditätsnahen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt der Anschaffung bzw. der Anlage eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten haben. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Rückstellungen für Pensionen und Ähnliches werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und auslaufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter der DRÄXLMAIER Group sowie deren Hinterbliebene gebildet. Derzeit bestehen Pensionsverpflichtungen im Wesentlichen in Deutschland. Die bei den einzelnen Firmen bestehenden Systeme der Alterssicherung basieren in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Vergütung der Mitarbeiter.

Die pensionsähnlichen Verpflichtungen betreffen sogenannte "Abfertigungszahlungen" in Österreich.

Im Rahmen der Veränderung des Barwerts der leistungsdefinierten Verpflichtung können versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste entstehen, deren Ursachen unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter und Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufs der Pensionsverpflichtungen sein können. Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste werden unmittelbar im Geschäftsjahr ihres Entstehens erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital erfasst.

Als übrige langfristige Rückstellungen werden die Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläum ausgewiesen. Bei Jubiläumsverpflichtungen und Verpflichtungen aus Altersteilzeit handelt es sich um "andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer". Die Verpflichtungen sind versicherungsmathematisch zu bewerten. Für die Berechnung der Altersteilzeitrückstellung wurde zum Bilanzstichtag ein versicherungsmathematisches Gutachten unter Berücksichtigung allgemeiner versicherungsmathematischer Parameter (Abzinsungssatz und erwartete Gehaltserhöhungen) verwendet.

Finanzschulden umfassen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, emittierte Fremdkapitalinstrumente und Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie emittierte Fremdkapitalinstrumente werden als Finanzinstrumente in die Bewertungskategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten eingeordnet. Langfristige unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Verbindlichkeiten werden abgezinst.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche am Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe oder Fälligkeit unsicher ist. Die Rückstellungen werden mit dem wahrscheinlichen Erfüllungsbetrag mit der bestmöglichen Schätzung des Verpflichtungsumfangs angesetzt. Rückstellungen werden nur gebildet, wenn ihnen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten zu Grunde liegt. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der aus einer Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich ist, mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert.

Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden in die Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" eingeordnet.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten werden mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten werden unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sie stellen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag dar, die aufgrund der Periodenabgrenzung Erträge nach diesem Stichtag sind.

Verbindlichkeiten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens grundsätzlich mit dem Betrag der erhaltenen Gegenleistung angesetzt. In der Folge werden die Verbindlichkeiten mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. In Fremdwährung valutierende Verbindlichkeiten werden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Latente Steuern werden auf unterschiedliche Wertansätze der Vermögenswerte und Schulden in der Konzernbilanz und den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften sowie auf erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen gebildet, soweit diese unterschiedlichen Wertansätze künftig zu einem höheren oder niedrigeren zu versteuernden Einkommen führen, als dies nach Maßgabe der Konzernbilanz der Fall wäre. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten künftigen Nutzung bestehender steuerlicher Verlustvorträge ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern und passiven latenten Steuern erfolgt, soweit eine Identität der Steuergläubiger und Fristenkongruenz besteht. Für den Fall, dass in den Steuererklärungen angesetzte Beträge wahrscheinlich nicht realisiert werden können (unsichere Steuerpositionen), werden Steuerverbindlichkeiten gebildet. Der Betrag ermittelt sich aus der bestmöglichen Schätzung der erwarteten Steuerzahlung (Erwartungswert bzw. wahrscheinlichster Wert der Steuerunsicherheit). Steuerforderungen aus unsicheren Steuerpositionen werden dann bilanziert, wenn es wahrscheinlich ist, dass sie realisiert werden können. Nur bei Bestehen eines steuerlichen Verlustvortrags oder einer ungenutzten Steuergutschrift wird keine Steuerverbindlichkeit oder Steuerforderung für diese unsicheren Steuerpositionen bilanziert, sondern stattdessen die aktive Latenz für die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften angepasst.

Derivative Finanzinstrumente werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dabei handelt es sich um eine Bewertung zu den jeweiligen Stichtagskursen unter Berücksichtigung aller preisrelevanten Einflussgrößen zum Erfüllungszeitpunkt. Eigene Risiken sowie Kontrahentenrisiken werden bei der Wertermittlung angemessen berücksichtigt. Ausgewiesen werden derivative Finanzinstrumente mit einem positiven beizulegenden Zeitwert unter den sonstigen Vermögenswerten, während derivative Finanzinstrumente mit einem negativen beizulegenden Zeitwert unter den übrigen Verbindlichkeiten bilanziert werden. Die erstmalige Einbuchung erfolgt am Handelstag. Änderungen des Fair Value von derivativen Finanzinstrumenten, die der Konzern zur Absicherung bilanzierter Vermögenswerte und Schulden (z.B. Fremdwährungsforderungen oder Fremdwährungsverbindlichkeiten) einsetzt, werden in der Periode ihres Entstehens erfolgswirksam erfasst.

Dient ein derivatives Finanzinstrument der Absicherung erwarteter zukünftiger Zahlungseingänge oder Zahlungsausgänge, die in ihrer Höhe von Zins-, Währungs- oder sonstigen Finanzmarktrisiken beeinflusst werden können und sind die Voraussetzungen für Hedge Accounting gegeben, werden die als effektiv bewerteten Kursgewinne oder -Verluste aus dem Sicherungsgeschäft ergebnisneutral ins Eigenkapital eingestellt. Die ergebniswirksame Auflösung dieser Position erfolgt bereits vor Ende der Laufzeit des Sicherungsgeschäfts, sofern die gesicherte Transaktion vorher ergebniswirksam wird (ineffektive Anteile werden im übrigen Finanzergebnis erfasst). Sind die Voraussetzungen für Hedge Accounting dagegen nicht gegeben, so erfolgt die Fair Value Bewertung des derivativen Finanzinstruments bereits vor Einbuchung des Grundgeschäfts erfolgswirksam. Voraussetzung für die Anwendung jeglicher Art von Hedge Accounting ist die formale Dokumentation der Beziehung zwischen der gesicherten Position und dem Sicherungsgeschäft. Der Konzern bestimmt das Bestehen einer wirtschaftlichen Beziehung zwischen dem Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft auf der Grundlage von Währung, Betrag und Zeitpunkt ihrer jeweiligen Zahlungsströme. Aus der Dokumentation muss ferner hervorgehen, wie das Sicherungsgeschäft das Risiko aus dem Grundgeschäft hoch effektiv ausgleicht und mit welchen Methoden diese Effektivität nachgewiesen wird. Dabei erfolgt die Effektivitätsmessung der Währungsderivate prospektiv mittels einer Regressionsanalyse, während bei den Zinsderivaten die Critical-Term-Match-Methode angewandt wird.

Als Umsatzerlös wird der Betrag erfasst, der für die Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen an Kunden als Gegenleistung erwartet wird. Hinsichtlich der Bestimmung des Zeitpunkts beziehungsweise des Zeitraums kommt es auf den Übergang der Kontrolle an den Gütern oder Dienstleistungen auf den Kunden (control approach) an. Die Anwendung des IFRS 15 führt bei Verträgen mit Kunden sowohl für Konzept- und Serienentwicklungen als auch für Werkzeugerstellungen zur zeitpunktbezogenen Umsatzlegung bei Projektabschluss bzw. bei Abnahme durch den Kunden. Die Teile der Entwicklungsprojekte, deren Kosten nicht sofort durch die Kunden erstattet werden, führen nach IFRS 15 zu vertraglichen Vermögenswerten, welche im Zuge der anschließenden Serienbelieferung verbraucht werden. Bei Vorliegen einer signifikanten Finanzierungskomponente werden die entsprechenden Zinserträge oder -aufwendungen getrennt von den Erlösen mit Kunden ausgewiesen.

Die Erfassung von sonstigen betrieblichen Erträgen erfolgt grundsätzlich dann, wenn die Leistung erbracht ist bzw. die Vermögenswerte geliefert worden sind und der Gefahrenübergang stattgefunden hat.

In bestimmten Fällen ist bei Serienentwicklungen vertraglich festgelegt, dass es zu keinem Eigentumsübergang an Kunden kommt. In diesen Fällen werden Nutzungsrechte gewährt. Der entsprechende Bestandsaufbau erfolgt über die Position der aktivierten Kosten der Auftragserfüllung.

Als Aufwendungen für Auftragserfüllung werden die Auflösungen der projektbezogenen aktivierten Kosten dargestellt. Die Auflösung erfolgt ab SOP ratierlich über die Baureihenlaufzeit (in der Regel sechs Jahre).

Sonstige betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam erfasst.

Zinserträge und -aufwendungen werden periodengerecht erfasst.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet worden, die sich auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages einfließenden Planzahlen, die Bilanzierung von Rückstellungen, die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen sowie die Ermittlung der außerplanmäßigen Abschreibungen von Entwicklungsleistungen. Die der jeweiligen Schätzung zu Grunde liegenden Annahmen sind bei den einzelnen Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung erläutert. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Solche Abweichungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.

Erläuterungen zur Bilanz

Im Anlagespiegel 2022 und 2021 sind die kumulierten Anschaffungskosten und Abschreibungen je Anlagenposition ersichtlich. Die Anlagenposten wurden mit den historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und außerplanmäßige Wertminderungen, bilanziert.

Anlagespiegel zum 31. Dezember 2022

	Historische Anschaffungskosten
EUR Mio	01.01.2022	Umrechnungsdifferenzen	Zugänge
1. Geschäfts- und Firmenwert	0,5	-	-
2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	77,8	0,1	4,5
3. Aktivierte Entwicklungsleistungen für derzeit genutzte Produkte	1,6	-	-
4. Sonstige selbsterstellte Vermögenswerte	90,0	-	-
5. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	-	-	0,2
Immaterielle Vermögenswerte	169,9	0,1	4,7
1. Nutzungsrechte an Grundstücken und Bauten	339,2	7,4	36,1
2. Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	42,7	1,0	3,2
3. Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	31,4	0,0	6,6
Nutzungsrechte	413,3	8,4	45,9
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	696,6	8,8	7,8
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.011,8	13,8	60,5
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	733,9	12,1	55,5
4. Anlagen im Bau	177,0	1,7	270,5
Sachanlagen	2.619,3	36,4	394,3
Renditeimmobilien	2,1	0,2	-
Renditeimmobilien	2,1	0,2	-
Sonstige Ausleihungen	0,2	-	-
Finanzanlagen, übrige	0,2	-	-
Summe Anlagevermögen	3.204,8	45,1	444,9

	Historische Anschaffungskosten
EUR Mio	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
1. Geschäfts- und Firmenwert	-	-	0,5
2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	8,5	0,1	74,0
3. Aktivierte Entwicklungsleistungen für derzeit genutzte Produkte	1,0	-	0,6
4. Sonstige selbsterstellte Vermögenswerte	-	-	90,0
5. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	-	-0,1	0,1
Immaterielle Vermögenswerte	9,5	-	165,2
1. Nutzungsrechte an Grundstücken und Bauten	7,8	-	374,9
2. Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	17,7	-8,0	21,2
3. Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3,7	-	34,3
Nutzungsrechte	29,2	-8,0	430,4
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	-	47,4	760,6
2. Technische Anlagen und Maschinen	39,6	106,7	1.153,2
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	33,0	70,8	839,3
4. Anlagen im Bau	1,0	-216,9	231,3
Sachanlagen	73,6	8,0	2.984,4
Renditeimmobilien	-	-	2,3
Renditeimmobilien	-	-	2,3
Sonstige Ausleihungen	-	-	0,2
Finanzanlagen, übrige	-	-	0,2
Summe Anlagevermögen	112,3	-	3.582,5

	Kumulierte Abschreibungen (Wertberichtigungen)
EUR Mio	01.01.2022	Umrechnungsdifferenzen	Zugänge
1. Geschäfts- und Firmenwert	0,5	-	-
2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	58,7	0,1	6,8
3. Aktivierte Entwicklungsleistungen für derzeit genutzte Produkte	1,3	-	0,1
4. Sonstige selbsterstellte Vermögenswerte	15,7	-	8,7
5. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	-	-	-
Immaterielle Vermögenswerte	76,2	0,1	15,6
1. Nutzungsrechte an Grundstücken und Bauten	108,5	3,0	43,5
2. Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	23,8	0,2	6,5
3. Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	15,6	-	7,9
Nutzungsrechte	147,9	3,2	57,9
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	261,2	2,3	21,9
2. Technische Anlagen und Maschinen	498,0	6,0	94,8
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	443,3	5,7	90,6
4. Anlagen im Bau	-	-	-
Sachanlagen	1.202,5	14,0	207,3
Renditeimmobilien	1,9	0,2	-
Renditeimmobilien	1,9	0,2	-
Sonstige Ausleihungen	-	-	-
Finanzanlagen, übrige	-	-	-
Summe Anlagevermögen	1.428,5	17,5	280,8

	Kumulierte Abschreibungen (Wertberichtigungen)
EUR Mio	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
1. Geschäfts- und Firmenwert	-	-	0,5
2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6,3	-	59,3
3. Aktivierte Entwicklungsleistungen für derzeit genutzte Produkte	0,8	-	0,6
4. Sonstige selbsterstellte Vermögenswerte	-	-	24,4
5. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	-	-	-
Immaterielle Vermögenswerte	7,1	-	84,8
1. Nutzungsrechte an Grundstücken und Bauten	6,3	-	148,7
2. Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	15,3	-	15,2
3. Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2,6	-	20,9
Nutzungsrechte	24,2	-	184,8
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	-	-	285,4
2. Technische Anlagen und Maschinen	35,4	-	563,4
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	29,1	-	510,5
4. Anlagen im Bau	-	-	-
Sachanlagen	64,5	-	1.359,3
Renditeimmobilien	-	-	2,1
Renditeimmobilien	-	-	2,1
Sonstige Ausleihungen	-	-	-
Finanzanlagen, übrige	-	-	-
Summe Anlagevermögen	95,8	-	1.631,0

	Nettobuchwerte
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
1. Geschäfts- und Firmenwert	-	-
2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	14,7	19,1
3. Aktivierte Entwicklungsleistungen für derzeit genutzte Produkte	-	0,3
4. Sonstige selbsterstellte Vermögenswerte	65,6	74,3
5. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	0,1	-
Immaterielle Vermögenswerte	80,4	93,7
1. Nutzungsrechte an Grundstücken und Bauten	226,2	230,7
2. Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	6,0	18,9
3. Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	13,4	15,8
Nutzungsrechte	245,6	265,4
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	475,2	435,4
2. Technische Anlagen und Maschinen	589,8	513,8
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	328,8	290,6
4. Anlagen im Bau	231,3	177,0
Sachanlagen	1.625,1	1.416,8
Renditeimmobilien	0,2	0,2
Renditeimmobilien	0,2	0,2
Sonstige Ausleihungen	0,2	0,2
Finanzanlagen, übrige	0,2	0,2
Summe Anlagevermögen	1.951,5	1.776,3

Anlagespiegel zum 31. Dezember 2021

	Historische Anschaffungskosten
EUR Mio	01.01.2021	Umrechnungsdifferenzen	Zugänge
1. Geschäfts- und Firmenwert	0,5	-	-
2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	73,9	0,2	4,3
3. Aktivierte Entwicklungsleistungen für derzeit genutzte Produkte	1,5	-	-
4. Sonstige selbsterstellte Vermögenswerte	90,0	-	-
5. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	0,1	-	-
Immaterielle Vermögenswerte	166,0	0,2	4,3
1. Nutzungsrechte an Grundstücken und Bauten	278,1	6,9	64,4
2. Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	42,3	1,3	2,1
3. Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	27,5	0,3	7,7
Nutzungsrechte	347,9	8,5	74,2
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	657,9	20,2	6,6
2. Technische Anlagen und Maschinen	905,2	34,2	48,6
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	662,9	15,9	50,3
4. Anlagen im Bau	60,0	1,2	238,8
Sachanlagen	2.286,0	71,5	344,3
Renditeimmobilien	2,0	0,1	-
Renditeimmobilien	2,0	0,1	-
Sonstige Ausleihungen	0,2	-	-
Finanzanlagen, übrige	0,2	-	-
Summe Anlagevermögen	2.802,1	80,3	422,8

	Historische Anschaffungskosten
EUR Mio	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2021
1. Geschäfts- und Firmenwert	-	-	0,5
2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,7	0,1	77,8
3. Aktivierte Entwicklungsleistungen für derzeit genutzte Produkte	-	0,1	1,6
4. Sonstige selbsterstellte Vermögenswerte	-	-	90,0
5. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	-	-0,1	-
Immaterielle Vermögenswerte	0,7	0,1	169,9
1. Nutzungsrechte an Grundstücken und Bauten	10,2	-	339,2
2. Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	3,0	-	42,7
3. Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4,1	-	31,4
Nutzungsrechte	17,3	-	413,3
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1,7	13,6	696,6
2. Technische Anlagen und Maschinen	36,5	60,3	1.011,8
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	41,5	46,3	733,9
4. Anlagen im Bau	2,7	-120,3	177,0
Sachanlagen	82,4	-0,1	2.619,3
Renditeimmobilien	-	-	2,1
Renditeimmobilien	-	-	2,1
Sonstige Ausleihungen	-	-	0,2
Finanzanlagen, übrige	-	-	0,2
Summe Anlagevermögen	100,4	-	3.204,8

	Kumulierte Abschreibungen (Wertberichtigungen)
EUR Mio	01.01.2021	Umrechnungsdifferenzen	Zugänge
1. Geschäfts- und Firmenwert	0,5	-	-
2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	52,1	0,1	7,1
3. Aktivierte Entwicklungsleistungen für derzeit genutzte Produkte	1,2	-	0,1
4. Sonstige selbsterstellte Vermögenswerte	6,9	-	8,8
5. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	-	-	-
Immaterielle Vermögenswerte	60,7	0,1	16,0
1. Nutzungsrechte an Grundstücken und Bauten	68,0	2,4	40,3
2. Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	17,5	0,4	9,1
3. Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11,9	0,1	7,1
Nutzungsrechte	97,4	2,9	56,5
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	237,0	4,4	20,1
2. Technische Anlagen und Maschinen	428,5	15,6	80,0
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	394,1	9,4	78,5
4. Anlagen im Bau	-	-	-
Sachanlagen	1.059,6	29,4	178,6
Renditeimmobilien	1,8	0,1	-
Renditeimmobilien	1,8	0,1	-
Sonstige Ausleihungen	-	-	-
Finanzanlagen, übrige	-	-	-
Summe Anlagevermögen	1.219,5	32,5	251,1

	Kumulierte Abschreibungen (Wertberichtigungen)
EUR Mio	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2021
1. Geschäfts- und Firmenwert	-	-	0,5
2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,6	-	58,7
3. Aktivierte Entwicklungsleistungen für derzeit genutzte Produkte	-	-	1,3
4. Sonstige selbsterstellte Vermögenswerte	-	-	15,7
5. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	-	-	-
Immaterielle Vermögenswerte	0,6	-	76,2
1. Nutzungsrechte an Grundstücken und Bauten	2,2	-	108,5
2. Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	3,2	-	23,8
3. Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3,5	-	15,6
Nutzungsrechte	8,9	-	147,9
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,2	-0,1	261,2
2. Technische Anlagen und Maschinen	26,1	-	498,0
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	38,8	0,1	443,3
4. Anlagen im Bau	-	-	-
Sachanlagen	65,1	-	1.202,5
Renditeimmobilien	-	-	1,9
Renditeimmobilien	-	-	1,9
Sonstige Ausleihungen	-	-	-
Finanzanlagen, übrige	-	-	-
Summe Anlagevermögen	74,6	-	1.428,5

	Nettobuchwerte
EUR Mio	31.12.2021	31.12.2020
1. Geschäfts- und Firmenwert	-	-
2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	19,1	21,8
3. Aktivierte Entwicklungsleistungen für derzeit genutzte Produkte	0,3	0,3
4. Sonstige selbsterstellte Vermögenswerte	74,3	83,1
5. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	-	0,1
Immaterielle Vermögenswerte	93,7	105,3
1. Nutzungsrechte an Grundstücken und Bauten	230,7	210,1
2. Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	18,9	24,8
3. Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	15,8	15,6
Nutzungsrechte	265,4	250,5
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	435,4	420,9
2. Technische Anlagen und Maschinen	513,8	476,7
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	290,6	268,8
4. Anlagen im Bau	177,0	60,0
Sachanlagen	1.416,8	1.226,4
Renditeimmobilien	0,2	0,2
Renditeimmobilien	0,2	0,2
Sonstige Ausleihungen	0,2	0,2
Finanzanlagen, übrige	0,2	0,2
Summe Anlagevermögen	1.776,3	1.582,6

(1) Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte umfassen aktivierte selbsterstellte Entwicklungsleistungen und andere immaterielle Vermögenswerte. Im Jahr 2022 wurden wie im Vorjahr keine Fremdkapitalkosten für selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte aktiviert.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte betragen EUR 15,6 Mio (Vorjahr: EUR 16,0 Mio) und enthalten wie im Vorjahr keine außerplanmäßigen Wertminderungen. Für immaterielle Vermögenswerte besteht zum Stichtag ein Bestellobligo von EUR 0,0 Mio (Vorjahr: EUR 0,0 Mio).

(2) Nutzungsrechte

Die DRÄXLMAIER Group ist regelmäßig als Leasingnehmer tätig. Bei der Bestimmung der Laufzeit von Verträgen mit Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen werden aktuelle Erkenntnisse berücksichtigt. Diese Laufzeiten werden zur Maximierung operativer Flexibilität genutzt.

Zur Darstellung der bilanzierten Nutzungsrechte je Anlagenklasse wird auf den Anlagespiegel verwiesen.

Fälligkeitsanalyse der Leasingverbindlichkeiten:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Bis zu 1 Jahr	54,2	62,0
Nach mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahren	122,5	141,8
Nach mehr als 5 Jahren	98,5	86,0
Summe Leasingverbindlichkeiten	275,2	289,8

Die Nutzungsrechte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, daher entfallen zusätzliche Anhangangaben zur Neubewertung.

In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden in der Berichtsperiode folgende Beträge erfasst:

EUR Mio	2022	2021
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten	11,5	11,8
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse	6,4	5,8
Aufwendungen für Leasing von geringwertigen Vermögenswerten	1,7	0,7
Variable Leasingzahlungen, die nicht in der Bewertung der Leasingverbindlichkeit enthalten sind	0,2	0,2
Aufwendungen für Leasing von Software	19,6	15,2
Aufwendungen nicht im Anwendungsbereich des IFRS 16	14,2	12,5
Summe	53,6	46,2

Die angegebenen Beträge sind im Geschäftsjahr abgeflossen und bis auf die Zinsaufwendungen dem Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit zugeordnet.

Die DRÄXLMAIER Group ist aktuell keine Sale-and-Lease-Back-Transaktionen eingegangen. Es wurden Erträge aus der Untervermietung von Nutzungsrechten in Höhe von EUR 0,5 Mio (Vorjahr: EUR 0,4 Mio) erzielt.

Im Geschäftsjahr 2022 kam es zu Zahlungsmittelabflüssen für Leasingverhältnisse gemäß IFRS 16 in Höhe von EUR 70,9 Mio (Vorjahr: EUR 69,7 Mio).

(3) Sachanlagen

Im Geschäftsjahr 2022 und 2021 wurden auf Sachanlagen keine außerplanmäßigen Wertminderungen vorgenommen. Als erzielbarer Betrag wird der Nutzungswert herangezogen. Im laufenden Jahr wurde wie im Vorjahr keine Wertaufholung vorgenommen. Im Rahmen der Zugänge bei den Sachanlagen sind öffentlichen Zuschüsse anschaffungspreismindernd in Höhe von EUR 4,0 Mio enthalten (Vorjahr: EUR 1,2 Mio).

Für Sachanlagen besteht zum Stichtag ein Bestellobligo in Höhe von EUR 26,2 Mio (Vorjahr: EUR 68,9 Mio). Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Fremdkapitalkosten für Sachanlagen in Höhe von EUR 0,4 Mio aktiviert (Vorjahr: -). Der angesetzte durchschnittliche Konzernzinssatz für Fremdkapital betrug 2,5 % (Vorjahr 3,0 %).

Für eine detaillierte Zusammensetzung des Anlagevermögens wird auf den Anlagespiegel verwiesen.

(4) Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten	19,1	2,1
Andere	7,4	6,2
Finanzielle Vermögenswerte	26,5	8,3
Geleistete Anzahlungen für Gebäude	40,2	11,8
Geleistete Anzahlungen für Maschinen und BGA	63,2	60,5
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	3,3	1,3
Andere	-	0,1
Nicht-finanzielle Vermögenswerte	106,7	73,7
Gesamt	133,2	82,0 ⁸

Der Anstieg der Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten resultiert aus der Zunahme langfristiger Forderungen für Devisentermingeschäfte aus Sicherungsgeschäften. Die positive Entwicklung der Marktwerte ergab sich im Wesentlichen aus USD/MXN- sowie RON-Geschäften.

Die Abgrenzungsposten enthalten im Wesentlichen Abgrenzungen für Finanzierungsgebühren, Wartungs- und Serviceverträge. Zum Stichtag ergaben sich wie im Vorjahr keine wesentlichen überfälligen langfristigen Forderungen.

⁸ Erhöhung des Vorjahreswertes um EUR 11,8 Mio bei geleisteten Anzahlungen für Gebäude sowie EUR 28,2 Mio bei geleisteten Anzahlungen für Maschinen und BGA

(5) Vorräte

Im Einzelnen gliedern sich die Vorräte wie folgt

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	454,8	419,2
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	289,4	265,2
Fertige Erzeugnisse und Waren	109,7	116,9
Gesamt	853,9	801,3

Als unfertige Erzeugnisse werden neben den Serienprodukten auch die Bestände der in Entwicklung befindlichen Serienentwicklungen, die aufgrund vertraglicher Vereinbarungen an Kunden veräußert werden, sowie begonnene Werkzeug- und Konzeptentwicklungsprojekte ausgewiesen. Bei den Konzeptentwicklungen wurden Wertberichtigungen von EUR 0,7 Mio (Vorjahr: EUR 0,6 Mio) und bei Werkzeugprojekten von EUR 3,7 Mio (Vorjahr: EUR 2,8 Mio) vorgenommen. Im Jahr 2022 wurden Fremdkapitalzinsen in Zusammenhang mit Entwicklungskosten für Kundenaufträge in Höhe von EUR 2,8 Mio (Vorjahr: EUR 1,9 Mio) aktiviert. Diese sind in der korrespondierenden Position Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und Leistungen enthalten. Der angesetzte durchschnittliche Konzernzinssatz für Fremdkapital betrug dabei 2,5 % (Vorjahr: 3,0 %).

Zu weiteren im Geschäftsjahr vorgenommenen Wertberichtigungen auf Vorratsvermögen wird auf die Ausführungen unter Ziffer (26) Materialaufwand verwiesen.

Im Geschäftsjahr 2022 ergab sich eine Bestandsveränderung von EUR 8,2 Mio (Vorjahr: EUR 44,9 Mio) für unfertige und fertige Erzeugnisse und Leistungen. Darin ist ein Materialanteil von rund 54 % (rund EUR 4,4 Mio) enthalten.

(6) Vertragskosten

Als Vertragskosten werden Serienentwicklungsleistungen bilanziert, für die vertraglich kein Eigentumsübergang an den Kunden vereinbart ist. Die Kosten führen zur Schaffung von Ressourcen oder zur Verbesserung der Ressourcen des Konzerns, die künftig zur fortgesetzten Erfüllung der Leistungsverpflichtungen genutzt werden. In diesen Fällen besteht die Leistungsverpflichtung in der Einräumung von Mitbenutzungsrechten an den Entwicklungsergebnissen. Es wird aber davon ausgegangen, dass über die Serienproduktion ein Ausgleich der Kosten erfolgt. Per 31. Dezember 2022 werden EUR 112,8 Mio (davon Restlaufzeit bis 1 Jahr: EUR 59,2 Mio) bilanziert (Vorjahr: EUR 91,4 Mio; Restlaufzeit bis 1 Jahr EUR 21,1 Mio). Darin enthalten sind wie im Vorjahr EUR 2,6 Mio Wertberichtigungen. Im laufenden Jahr wurden keine außerplanmäßigen Wertminderungen vorgenommen. Wertaufholungen erfolgten nicht. Vertragsanbahnungskosten bestehen zum aktuellen Bilanzstichtag sowie im Vorjahr keine. Die ratierliche materialaufwandswirksame Auflösung betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR 11,5 Mio (Vorjahr: EUR 17,6 Mio).

(7) Vertragliche Vermögenswerte und Vertragliche Verbindlichkeiten

Die bilanzierten vertraglichen Vermögenswerte betragen zum Bilanzstichtag EUR 81,1 Mio (Vorjahr: EUR 89,7 Mio). Per 31. Dezember 2022 beträgt der kurzfristige Anteil mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 48,0 Mio (Vorjahr: EUR 24,8 Mio). Umsatzmindernd wurde der ratierliche Verbrauch dieser Position mit einem Betrag von EUR 34,4 Mio (Vorjahr: EUR 37,5 Mio) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine Wertberichtigung im Rahmen des IFRS 9 in Höhe von EUR 4,9 Mio (Vorjahr: EUR 1,5 Mio) besteht. Die vertraglichen Verbindlichkeiten betragen zum 31. Dezember 2022 EUR 314,8 Mio (Vorjahr: EUR 201,1 Mio). Darin enthalten sind auch Erstattungen und erhaltene Anzahlungen von Kunden. Der kurzfristige Anteil mit einer Restlaufzeit von einem Jahr beträgt zum Bilanzstichtag EUR 144,6 Mio (Vorjahr: EUR 72,5 Mio).

(8) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gliedern sich wie folgt:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Forderungen gegen Dritte	668,6	594,9
davon Restlaufzeit über ein Jahr	14,2	12,0
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen	22,7	12,2
davon Restlaufzeit über ein Jahr	-	-
Gesamt	691,3	607,1

Die Bewertung der Kundenforderungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Erforderliche Wertberichtigungen, die sich nach dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko bemessen, sind mit EUR 2,5 Mio berücksichtigt (Vorjahr: EUR 2,6 Mio). Zusätzlich erfolgte eine pauschale Risikovorsorge gemäß IFRS 9 in Höhe von EUR 1,2 Mio (Vorjahr: EUR 0,3 Mio). Darüber hinaus ergaben sich weder bei den überfälligen noch bei den nicht überfälligen Forderungen Anzeichen auf einen möglichen Wertberichtigungsbedarf. Die Entwicklung der Wertberichtigungen ist aus dem Wertberichtigungsspiegel in Anhangangabe (35) Finanzinstrumente, Sicherungspolitik und Finanzderivate ersichtlich.

(9) Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten	45,6	12,5
Andere	32,1	28,6
Finanzielle Vermögenswerte	77,7	41,1
Umsatzsteuerforderungen	53,6	38,9
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	27,6	17,3
Geleistete Anzahlungen für Vorräte	49,5	37,0
Andere	28,7	23,3
Nicht-finanzielle Vermögenswerte	159,4	117,6
Gesamt	237,1	157,6 ⁹

Die anderen finanziellen Vermögenswerte beinhalten unter Anderem Abgrenzungen für Lieferantenboni. Analog der Marktwertentwicklung langfristiger Devisentermingeschäfte führte die Kursentwicklung auch bei den kurzfristigen Geschäften zu einem Anstieg der Werte.

Die anderen nicht-finanziellen Vermögenswerte beinhalten ferner sonstige Kundenzahlungen für Vertragsanbahnungskosten.

⁹ Reduzierung des Vorjahreswertes um EUR 11,8 Mio bei geleisteten Anzahlungen für Gebäude sowie EUR 28,2 Mio bei geleisteten Anzahlungen für Maschinen und BGA

(10) Zahlungsmittel

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Guthaben bei Kreditinstituten	46,5	122,1
Kassenbestand	0,2	0,2
Gesamt	46,7	122,3

Die Guthaben bei Kreditinstituten beinhalten ausschließlich Kontokorrentguthaben bei inländischen und ausländischen Bankhäusern.

Das tatsächliche Ausfallrisiko der Zahlungsmittel und -äquivalente wird als gering eingestuft, da das Schuldnerportfolio der DRÄXLMAIER Group mindestens ein Investment Grade Rating (bis BBB-) aufweist. In diesem Sinne kommt auch die low credit risk exemption zur Anwendung.

(11) Eigenkapital

Die DRÄXLMAIER Group verfolgt das Ziel, die Kapitalrendite zu steigern. Hierzu gehört auch die Optimierung des Verhältnisses zwischen Eigenkapital und dem zur Finanzierung eingesetzten Fremdkapital.

Mit dem Abschluss von Kreditvereinbarungen hat sich die DRÄXLMAIER Group zur Einhaltung marktüblicher Finanzkennzahlen verpflichtet, die sich aus dem Konzernabschluss ableiten. Zum 31. Dezember 2022 wurden die vereinbarten Finanzkennzahlen eingehalten.

Die Entwicklung des Eigenkapitals des Konzerns ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung auf Seite 62 ersichtlich.

Das Kommanditkapital der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG setzt sich wie folgt zusammen:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Hafteinlage	5,0	5,0
Pflichteinlage	45,0	45,0
Gesamt	50,0	50,0

In den Gewinnrücklagen sind der vom früheren (HGB) Konzernabschluss nach IFRS 1.15 übernommene passive Konsolidierungsausgleichsposten in Höhe von EUR 14,5 Mio, Bewertungsunterschiede aus der Umstellung auf IFRS sowie Einführung neuer Standards in Höhe von EUR -8,2 Mio enthalten. Es haben sich im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen ergeben.

Das übrige kumulierte Kapital der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG setzt sich wie folgt zusammen:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Ausgleichsposten aus Währungsumrechnung	-3,3	-13,7
Versicherungsmathematische Verluste	-4,4	-16,1
Effektive Werte von Cash-Flow-Hedges	42,9	7,2
Gesamt	35,2	-22,6

Auf die versicherungsmathematischen Verluste entfallen zum 31. Dezember 2022 latente Steuern in Höhe von EUR 1,3 Mio (Vorjahr: EUR 3,2 Mio).

Entwicklung der Cash-Flow-Hedging-Rücklagen:

Es wird ausschließlich Cash-Flow-Hedging angewandt. Die beizulegenden Zeitwerte der Währungssicherungsgeschäfte beliefen sich auf EUR 34,2 Mio (Vorjahr: EUR 8,2 Mio). Die Reklassifizierung aller aktuell im Cash-Flow-Hedging abgebildeten Währungssicherungsgeschäfte wird bis Dezember 2025 erfolgen. Erfolgswirksame Umgliederungseffekte der Reklassifizierung werden im übrigen Finanzergebnis ausgewiesen.

EUR Mio	FX-Hedges	Latente Steuern	Gesamt
Cash-Flow-Hedging-Rücklagen aus Währungssicherungsgeschäften zum 31.12.2021	8,2	-1,0	7,2
Erfolgsneutrale Einbuchung	36,1
davon Kosten der Absicherung	9,7
davon Rücklage für die Kosten der Absicherung	26,4
Erfolgswirksame Veränderung	-10,1
davon wegen Reklassifizierung	-9,8
davon wegen Forecast Error	-
davon wegen Ineffektivität	-0,3
Cash-Flow-Hedging-Rücklagen aus Währungssicherungsgeschäften zum 31.12.2022	34,2	-4,4	29,8

Die beizulegenden Zeitwerte der Zinssicherungsgeschäfte beliefen sich auf EUR 15,0 Mio (Vorjahr: -). Die Reklassifizierung aller aktuell im Cash-Flow-Hedging abgebildeten Zinssicherungsgeschäfte wird voraussichtlich bis zum Jahresende 2030 abgeschlossen sein. Erfolgswirksame Umgliederungseffekte der Reklassifizierung werden im Zinsergebnis ausgewiesen.

EUR Mio	IR-Hedges	Latente Steuern	Gesamt
Cash-Flow-Hedging-Rücklagen aus Zinssicherungsgeschäften zum 31.12.2021	-	-	-
Erfolgsneutrale Einbuchung	15,0
Erfolgswirksame Veränderung	-
davon wegen Reklassifizierung	-
davon wegen Forecast Error	-
davon wegen Ineffektivität	-
Cash-Flow-Hedging-Rücklagen aus Zinssicherungsgeschäften zum 31.12.2022	15,0	-1,9	13,1

Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital stellen sich per 31. Dezember 2022 wie folgt dar:

TEUR	LDI	DSI	D&B Wiring
Prozentsatz nicht beherrschender Anteile	47,62 %	100 %	10 %
Langfristige Vermögenswerte	53.504	46.170	472
Kurzfristige Vermögenswerte	76.630	389	166
Langfristige Schulden	-1.000	-	-
Kurzfristige Schulden	-13.485	-25.834	-19
Nettovermögen	115.649	20.725	619
Buchwert der nicht beherrschenden Anteile	55.072	20.725	62
Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge	13.305	3.968	209
Bilanzergebnis	5.313	531	-8
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes Bilanzergebnis	2.530	531	-1
Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit	12.490	3.694	16
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit	-15.942	-	-
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit	3.452	-3.694	6
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-	-	22
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-	-	-1
Nettoerhöhung (Nettoabnahme) des Finanzmittelfonds	-	-	21

TEUR	D&B Interiors	EGES	Gesamt
Prozentsatz nicht beherrschender Anteile	10 %	49 %
Langfristige Vermögenswerte	1.219	895
Kurzfristige Vermögenswerte	15.980	3.158
Langfristige Schulden	-1.002	-353
Kurzfristige Schulden	-7.685	-3.475
Nettovermögen	8.512	225
Buchwert der nicht beherrschenden Anteile	851	110	76.820
Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge	39.902	2.785
Bilanzergebnis	2.129	-1.122
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes Bilanzergebnis	213	-550	2.723
Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit	115	260
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit	-134	-3
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit	-29	61
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-48	318	292
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-7	-237
Nettoerhöhung (Nettoabnahme) des Finanzmittelfonds	-55	81	47

Die im Geschäftsjahr 2022 vorgenommenen Dividendenzahlungen seitens EGES minderten die Fremdanteile um insgesamt TEUR 38.

Nachfolgend die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital per 31. Dezember 2021

TEUR	LDI	DSI	D&B Wiring
Prozentsatz nicht beherrschender Anteile	47,62 %	100 %	10 %
Langfristige Vermögenswerte	44.252	45.215	495
Kurzfristige Vermögenswerte	77.368	432	145
Langfristige Schulden	-900	-	-
Kurzfristige Schulden	-10.384	-26.623	-13
Nettovermögen	110.336	19.024	627
Buchwert der nicht beherrschenden Anteile	52.542	19.024	63
Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge	13.142	3.533	172
Bilanzergebnis	5.672	796	11
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes Bilanzergebnis	2.701	796	1
Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit	10.276	3.453	17
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit	-11.059	-	-
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit	783	-3.453	3
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-	-	20
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-	-	-1
Nettoerhöhung (Nettoabnahme) des Finanzmittelfonds	-	-	19

TEUR	D&B Interiors	EGES	Gesamt
Prozentsatz nicht beherrschender Anteile	10 %	49 %
Langfristige Vermögenswerte	507	1.835
Kurzfristige Vermögenswerte	17.033	2.173
Langfristige Schulden	19	-465
Kurzfristige Schulden	-11.059	-1.854
Nettovermögen	6.500	1.689
Buchwert der nicht beherrschenden Anteile	650	828	73.106
Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge	36.296	3.101
Bilanzergebnis	8	838
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes Bilanzergebnis	1	411	3.910
Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit	1.147	2.233
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit	-11	-44
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit	-78	-1.912
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	1.058	277	1.355
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-42	29
Nettoerhöhung (Nettoabnahme) des Finanzmittelfonds	1.016	306	1.341

Die im Geschäftsjahr 2021 vorgenommenen Dividendenzahlungen seitens EGES minderten die Fremdanteile um insgesamt EUR 0,9 Mio.

(12) Sonstiges von den Gesellschaftern langfristig zur Verfügung gestelltes Kapital

Das sonstige von den Gesellschaftern langfristig zur Verfügung gestellte Kapital entspricht dem Eigenkapital der strukturierten Unternehmen SATS, METS, UATS, SATE, DET und DACT.

Über die Entwicklung gibt folgende Übersicht Auskunft:

EUR Mio	Hafteinlage	Variables Kapital einschließlich Rücklagen	Ergebnis	Kumuliertes übriges Kapital	Summe
Stand 31.12.2020	4,6	30,9	2,3	-12,7	25,1
Währungsanpassungen	-	-	-	0,2	0,2
Ergebnis	-	-	3,7	-	3,7
Entnahmen/Zuführungen	6,1	-3,8	-2,3	-	-
Stand 31.12.2021	10,7	27,1	3,7	-12,5	29,0
Währungsanpassungen	-	-	-	-0,3	-0,3
Ergebnis	-	-	4,5	-	4,5
Entnahmen/Zuführungen	6,0	-2,4	-3,7	-	-0,1
Stand 31.12.2022	16,7	24,7	4,5	-12,8	33,1

(13) Rückstellungen für Pensionen und Ähnliches

Für die betriebliche Altersversorgung kann grundsätzlich zwischen beitrags- und leistungsdefinierten Versorgungssystemen differenziert werden. Bei beitragsdefinierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans) geht das Unternehmen über die Entrichtung von Beitragszahlungen an einen externen Versorgungsträger hinaus keine weiteren Verpflichtungen ein. Bei leistungsdefinierten Versorgungszusagen besteht die Verpflichtung des Unternehmens darin, die zugesagten Leistungen an aktive und frühere Mitarbeiter zu erfüllen (Defined Benefit Plans). Die Pensionsverpflichtungen der DRÄXLMAIER Group sind vollständig rückstellungsfinanziert.

Die Höhe der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation) wurde nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Beachtung der Vorschriften des IAS 19 von unabhängigen Gutachtern berechnet. Als Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" von Heubeck mit einem Zinssatz von 4,36 % zu Grunde gelegt. Die Berechnungen stützen sich im Wesentlichen auf individuelle Finanzierungsendalter.

Für die Schätzungen spielen neben den Annahmen zur Lebenserwartung und Invalidisierung die folgenden Prämissen eine Rolle, die von der wirtschaftlichen Situation des jeweiligen Landes abhängen, wobei nachfolgend verpflichtungsgewichtete Durchschnitte angegeben sind:

	31.12.2022	31.12.2021
Abzinsungsfaktor	4,36 %	1,27 %
Gehaltsdynamik	3,00 %	3,00 %
Rentendynamik ¹⁰	2,25 %	2,00 %

Die Gehaltsdynamik umfasst erwartete zukünftige Gehaltssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von der Inflation und der wirtschaftlichen Situation jährlich geschätzt werden.

¹⁰ Bzw. 3,0 % oder 3,5 % bei fest zugesagter Rentendynamik.

Entwicklung der Pensionsrückstellungen

Die Defined Benefit Obligation (DBO) hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

EUR Mio	2022	2021
Bilanzwert zum 01.01.	46,1	47,1
Laufender Dienstzeitaufwand	0,5	2,1
Zinsaufwand	0,6	0,5
Rentenzahlungen	- 1,4 ¹¹	-0,3
Versicherungsmathematische Gewinne	-13,7	-3,3
Bilanzwert zum 31.12.	32,1	46,1

Der Bewertung der Pensionsverpflichtungen liegt ein Diskontierungszinssatz zugrunde, der nach dem Mercer Pension Discount Yield Curve Approach (MPDYC) ermittelt wurde.

Das im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge bestehende Modell mit der CONDOR-Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft (kurz: CONDOR-Versicherung) erfüllt seit 2018 wieder ausschließlich die Voraussetzungen eines Defined Contribution Plan, was zur Folge hat, dass hierfür keine Rückstellung mehr auszuweisen ist, sondern lediglich die laufenden jährlichen Beiträge aufwandswirksam zu erfassen sind. Für die CONDOR-Versicherungen wurden für das Jahr 2022 Beiträge i.H.v. EUR 0,5 Mio gezahlt (Vorjahr: EUR 0,7 Mio). Der Betrag ist in der Position Erträge/Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung in (27) Personalaufwand enthalten.

Die versicherungsmathematischen Gewinne, die erfolgsneutral im Gesamtergebnis berücksichtigt wurden, haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

¹¹ Incl. Korrekturen Gutachten Rumänien und Österreich EUR -0,7 Mio

EUR Mio	2022	2021
Kumulierter Betrag zum 01.01.	19,2	22,5
Veränderung in der laufenden Periode (Gewinne (-) und Verluste (+))	-13,7	-3,3
Kumulierter Betrag zum 31.12.	5,5	19,2

Historie der Pensionsrückstellung über fünf Jahre:

EUR Mio	2022	2021	2020	2019	2018
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO)	32,1	46,1	47,1	47,7	44,0
Fehlbeträge des Plans zum 31.12.	-32,1	-46,1	-47,1	-47,7	-44,0
Erfahrungsbedingte Anpassungen der Schulden des Plans Gewinn (-) und Verlust (+)	-13,7	-3,3	-0,9	2,5	-2,4

Der erwartete Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung zum 31. Dezember 2023 liegt bei EUR 31,7 Mio.

Historie der Gewinne und Verluste über fünf Jahre:

EUR Mio	2022	2021	2020	2019	2018
Gewinne (-) und Verluste (+) bei der Verpflichtung (DBO)	-13,7	-3,3	-0,9	2,5	-2,4
in % der DBO	42,7 %	7,2 %	1,9 %	5,2 %	5,5 %
davon Gewinne (-) und Verluste (+) DBO aus Bestandsveränderungen bzw. aufgrund von Abweichungen der erwarteten Werte von der Realität	-1,6	-1,9	-2,7	-2,2	-2,1
davon Gewinne (-) und Verluste (+) DBO aus Parameterveränderungen	-12,1	-1,4	1,8	4,7	-0,3

Sensitivitätsanalyse

Der Barwert der Pensionsverpflichtungen ist abhängig von den zu Grunde liegenden versicherungsmathematischen Annahmen. Als wesentlich sind für die DRÄXLMAIER Group dabei der Diskontierungszins sowie die Gehaltsdynamik zu nennen. Folgende Übersicht zeigt den Einfluss einer Veränderung dieser Parameter auf den Barwert der Pensionsverpflichtungen.

EUR Mio	2022
Bilanzwert 31.12., Diskontierungszins 4,36 %, Gehaltsdynamik 3,0 %	32,1
Bilanzwert 31.12. bei einem Anstieg des Diskontierungszinses um 0,5 %	30,1
Bilanzwert 31.12. bei einem Rückgang des Diskontierungszinses von 0,5 %	33,7
Bilanzwert 31.12. bei einem Anstieg der Gehaltsdynamik um 0,25 %	32,2
Bilanzwert 31.12. bei einem Rückgang der Gehaltsdynamik um 0,25 %	31,5

Die im Rahmen der Sensitivitätsanalyse betrachteten Rückstellungen weisen eine durchschnittliche Laufzeit von 11,6 Jahren (Vorjahr: 14,1 Jahre) auf.

Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung für deutsche Gesellschaften haben im Geschäftsjahr EUR 31,5 Mio (Vorjahr: EUR 30,4 Mio) betragen. Die Beträge sind in der Position soziale Abgaben in (27) Personalaufwand enthalten.

(14) Übrige langfristige Rückstellungen

Die übrigen langfristigen Rückstellungen betreffen Personalrückstellungen und setzen sich wie folgt zusammen:

EUR Mio	Anfangsbestand 01.01.2022	Auflösung	Verbrauch	Zuführung	Endbestand 31.12.2022
Rückstellung für Jubiläumsaufwendungen ¹²	12,3	-	2,8	0,2	9,7
Rückstellung für Altersteilzeit	2,3	-	1,2	1,1	2,2
Sonstige langfristige Rückstellungen	0,9	-	0,9	-	-
Gesamt	15,5	-	4,9	1,3	11,9

Es wird auf die Ausführungen zu den Jubiläumsverpflichtungen und den Verpflichtungen aus Altersteilzeit im Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verwiesen.

Die sonstigen langfristigen Rückstellungen beinhalten langfristige Bonusrückstellungen für Mitarbeiter, welche im Geschäftsjahr vollständig in Anspruch genommen wurden.

¹² Jubiläumsrückstellungen wurden in Deutschland per 31. Dezember 2022 mit einem Zinssatz von 4,05 % abgezinst.

(15) Langfristige Finanzschulden

Der Buchwert der langfristigen Senior Notes (Nominalwert USD 407,5 Mio und EUR 155,0 Mio) betrug umgerechnet zum EUR/USD-Stichtagskurs insgesamt EUR 534,6 Mio (Buchwert Vorjahr: EUR 512,7 Mio; davon Nominalwerte USD 407,5 Mio und EUR 155,0 Mio). Der beizulegende Zeitwert der langfristigen Senior Notes betrug zum Stichtag EUR 498,4 Mio (Vorjahr: EUR 533,7 Mio). Insgesamt wiesen die langfristigen Schuldscheindarlehen einen Buchwert von EUR 439,3 Mio (Vorjahr: EUR 549,2 Mio) auf. Dies entspricht einem Nominalwert von EUR 440,0 Mio (Vorjahr: EUR 550,0 Mio). Der beizulegende Zeitwert der Schuldscheindarlehen betrug zum Stichtag EUR 402,0 Mio (Vorjahr: EUR 554,5 Mio). Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes erfolgte gemäß Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie unter Berücksichtigung der aktuellen Marktdaten und des eigenen Kreditrisikos.

Gleichfalls waren in den langfristigen Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen enthalten, die zum 31. Dezember 2022 einen Buchwert von EUR 221,0 Mio (Vorjahr: EUR 227,8 Mio) aufwiesen. Grundsätzlich wurden keine Sicherheiten für Kreditaufnahmen bestellt. Im Rahmen der Senior Notes wurden marktübliche Financial Covenants vereinbart, welche im Geschäftsjahr 2022 eingehalten wurden.

Insgesamt setzten sich die langfristigen Finanzschulden wie nachfolgend dargestellt zusammen:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Schuldverschreibungen ¹³	973,9	1.061,9
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	221,0	227,8
Gesamt	1.194,9	1.289,7

(16) Übrige langfristige Verbindlichkeiten

Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten gliedern sich folgendermaßen:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Derivative Finanzinstrumente	0,1	2,0
Übrige	1,6	0,5
Finanzielle Verbindlichkeiten	1,7	2,5
Übrige	1,4	1,4
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten	1,4	1,4
Gesamt	3,1	3,9

Die Reduzierung der derivativen finanziellen Verbindlichkeiten war überwiegend auf eine positive Marktwertentwicklung abgeschlossener Devisentermingeschäfte zurückzuführen, die eine Restlaufzeit von ein bis drei Jahren aufwies.

Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten, die kein Finanzinstrument darstellen, beinhalteten im Wesentlichen lokale staatliche Subventionen für einen Grundstückserwerb, welche passivisch abgegrenzt wurden und planmäßig über die Nutzungsdauer des Vermögenswertes aufgelöst werden.

¹³ Neben der Umrechnung mit dem Stichtagskurs resultiert der hier angegebene Wert auch aus einer Anpassung hinsichtlich geleisteter Transaktionskosten, die unter Anwendung der Effektivzinsmethode die Finanzschulden reduzierten

(17) Übrige Rückstellungen

Im Einzelnen bestehen folgende übrige Rückstellungen:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Drohverlust	28,2	31,1
davon fällig innerhalb eines Jahres	15,9	13,0
Personal	28,0	13,5
davon fällig innerhalb eines Jahres	21,8	13,5
Gewährleistungen	24,4	19,7
davon fällig innerhalb eines Jahres	24,4	19,7
Übrige	48,3	33,0
davon fällig innerhalb eines Jahres	48,3	33,0
Gesamt	128,9	97,3

EUR Mio	Anfangsbestand 01.01.2022	Auflösung	Verbrauch
Drohverlust	31,1	0,8	12,1
Personal	13,5	1,1	12,9
Gewährleistungen	19,7	0,5	2,1
Übrige	33,0	0,1	30,3
Gesamt	97,3	2,5	57,4
davon mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr	79,2	1,7	57,0

EUR Mio	Zuführung	Kursdifferenzen	Endbestand 31.12.2022
Drohverlust	10,0	0,0	28,2
Personal	28,0	0,5	28,0
Gewährleistungen	7,0	0,3	24,4
Übrige	44,5	1,2	48,3
Gesamt	89,5	2,0	128,9
davon mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr	74,2	2,0	96,7

Die Rückstellung für Drohverluste berücksichtigt in ausreichendem Maß mögliche Verluste aus schwebenden Geschäften mit Serienprodukten, bei denen die Kosten der Produkte nicht über den erwarteten Verkaufspreis gedeckt werden, sowie Rückstellungen für Drohverluste aus Werkzeug- und Konzeptentwicklungsprojekten. Der Berechnung liegen die verbleibende Baureihenlaufzeit und ein Durchschnittsfahrzeug zu Grunde.

Die Rückstellung für Personal enthält Aufwendungen für Abfindungszahlungen, die gemäß den zu Grunde liegenden Sozialplänen ermittelt wurden. Wesentliches Bewertungskriterium für die Dotierung der Rückstellung ist die Dauer der Firmenzugehörigkeit und das Alter der betroffenen Mitarbeiter.

Die Rückstellungen für Gewährleistungen berücksichtigen alle zum Stichtag bekannten Risiken im Zusammenhang mit garantiebehafteten Umsätzen mit Dritten. Die Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen wurden auf Basis von Vergangenheitswerten ermittelt.

In der Position "Übrige" sind hauptsächlich Rückstellungen für drohende Lieferantenbelastungen, beispielsweise im Bereich der Serienmaterialbeschaffung sowie einen in Klärung befindlichen Regressfall, enthalten.

(18) Kurzfristige Finanzschulden

Zum Geschäftsjahresende 2021 waren in den kurzfristigen Finanzschulden zwei Tranchen des Schuldscheindarlehens 2016 mit einem Nominalwert in Höhe von EUR 114,5 Mio ausgewiesen, die im Juni 2022 zurückbezahlt wurden.

Aufgrund der Fälligkeit zwei weiterer Tranchen des Schuldscheindarlehens im Juni 2023, erfolgte bei den Schuldverschreibungen eine Umgliederung von den lang- in die kurzfristigen Finanzschulden in Höhe von EUR 110,0 Mio. Der beizulegende Zeitwert der in 2023 fälligen Tranchen betrug zum Stichtag in Summe EUR 110,0 Mio.

Zum Geschäftsjahresende 2022 bestand eine Inanspruchnahme des Konsortialkredits in Höhe von EUR 95,1 Mio. Im Rahmen des Konsortialkredites wurden marktübliche Financial Covenants vereinbart, welche eingehalten wurden. Darüber hinaus wurden keine weiteren Sicherheiten gestellt. Der beizulegende Zeitwert entsprach dem Buchwert.

Gleichfalls waren in den kurzfristigen Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen enthalten, die zum 31. Dezember 2022 einen Buchwert von EUR 54,2 Mio (Vorjahr: EUR 62,0 Mio) aufwiesen.

Insgesamt setzten sich die kurzfristigen Finanzschulden wie folgt zusammen:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Schuldverschreibungen	110,0	114,5
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	95,1	-
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	54,2	62,0
Gesamt	259,3	176,5

(19) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gliedern sich folgendermaßen:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten	503,3	457,6
davon fällig innerhalb eines Jahres	503,3	457,6
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen	5,1	3,8
davon fällig innerhalb eines Jahres	5,1	3,8
Gesamt	508,4	461,4

(20) Übrige Verbindlichkeiten

Die übrigen Verbindlichkeiten teilen sich wie folgt auf:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Gesellschafter	5,3	2,3
Personal	79,5	77,8
Derivative Finanzinstrumente	3,5	8,5
Rückerstattungsverbindlichkeiten	158,6	164,2
Übrige	49,3	14,4
Finanzielle Verbindlichkeiten	296,2	267,2
Umsatzsteuer, Sonstige Steuern	40,3	25,9
Personal	13,1	3,8
Sozialabgaben, Lohn- und Kirchensteuer, Berufsgenossenschaft	32,9	27,4
Passive Rechnungsabgrenzungsposten	6,8	4,9
Übrige	5,2	4,9
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten	98,3	66,9
Gesamt	394,5	334,1

In der Position Rückerstattungsverbindlichkeiten sind ausschließlich zu leistende Rückzahlungen an Kunden ausgewiesen.

Die finanziellen Verbindlichkeiten für Personal enthalten einen im folgenden Geschäftsjahr auszubezahlenden Inflationsausgleich. Dem gegenüber steht eine COVID-19-Bonuszahlung im Vergleichszeitraum.

Ursächlich für die Veränderung in den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten war der Anstieg der Weiterleitungsverpflichtungen aus Geldeingängen verkaufter Forderungen.

(21) Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich aus einer Vielzahl von Einzelverträgen zusammen und liegen zum Stichtag bei EUR 61,9 Mio (Vorjahr: EUR 69,8 Mio).

Im Rahmen von Miet- und Leasingverträgen wurden im Geschäftsjahr 2022 Aufwendungen in Höhe von EUR 40,6 Mio (Vorjahr: EUR 33,9 Mio) für Gebäude, technische Anlagen und Maschinen erfolgswirksam im Betriebsaufwand erfasst. Dieser Betrag beinhaltet lediglich Sachverhalte, die nicht im Anwendungsbereich des IFRS 16 liegen, wie beispielsweise kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten.

Die zum Bilanzstichtag bestehenden künftigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen können der folgenden Übersicht entnommen werden:

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
mehrjährige Miet-, Betreiber- und Leasingverträge
bis 1 Jahr:	53,6	48,9
davon mit nahestehenden Unternehmen	3,5	2,7
1-5 Jahre:	8,2	20,6
davon mit nahestehenden Unternehmen	-	-
über 5 Jahre:	0,1	0,3
davon mit nahestehenden Unternehmen	-	-
Gesamt	61,9	69,8

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(22) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

EUR Mio / Segmente	2022	2021
Electrical Systems	2.042,2	1.947,6
Interior Systems	1.711,4	1.544,4
System Assembly	676,5	643,6
Component Systems	445,1	295,7
Battery Systems	201,9	142,9
Others	20,4	11,1
Gesamt	5.097,5	4.585,3

Umsatzerlösströme

Die Umsatzerlöse der DRÄXLMAIER Group betreffen ausschließlich Erzeugnisse und Leistungen, wie sie im Automobilzulieferbereich im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vorkommen. Zu näheren Erläuterungen wird auf die nachfolgenden Tabellen verwiesen.

Aufgliederung von Erlösen aus Verträgen mit Kunden gemäß IFRS 15

EUR Mio / Geografische Hauptmärkte	2022	2021
Amerika	1.492,2	1.232,9
Deutschland	1.458,6	1.498,7
Übriges Europa	1.143,9	901,7
Asien	959,8	915,9
Afrika	43,0	36,1
Gesamt	5.097,5	4.585,3

EUR Mio / Produktgruppen	2022	2021
Serienprodukte	4.662,7	4.305,1
Entwicklungsleistungen	122,3	127,7
Werkzeugerstellung	120,9	85,0
Sonstige Erlöse	191,6	67,5
Gesamt	5.097,5	4.585,3

EUR Mio / Art der Erlösrealisierung	2022	2021
Übertragung zu einem bestimmten Zeitpunkt	5.091,5	4.579,4
Übertragung über einen bestimmten Zeitraum	6,0	5,9
Gesamt	5.097,5	4.585,3

Vertragssalden

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen, vertragliche Vermögenswerte, Vertragskosten und vertragliche Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden.

EUR Mio / Vertragssalden	31.12.2022	31.12.2021
Forderungen, enthalten in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	691,3	607,1
Vertragskosten	112,8	91,4
davon Vertragserfüllungskosten	112,8	91,4
Vertragliche Vermögenswerte	81,1	89,7
Vertragliche Verbindlichkeiten	-314,8	-201,1
Gesamt	570,4	587,1

Der zu Beginn der Periode in den vertraglichen Verbindlichkeiten enthaltene Betrag von EUR 102,4 Mio wurde im Geschäftsjahr 2022 als Umsatzerlöse erfasst. Für die zum Bilanzstichtag verbleibenden Leistungsverpflichtungen aus begonnenen Entwicklungs- und Werkzeugaufträgen rechnet der Konzern mit der Erfassung von Umsatzerlösen innerhalb der nächsten drei Jahre in Höhe von rund EUR 590,0 Mio.

Leistungsverpflichtungen und Methoden der Erlöserfassung

Der Umsatz wird auf Grundlage der in einem Vertrag mit einem Kunden festgelegten Gegenleistung gemessen. Berücksichtigt werden Vertragsänderungen aufgrund Änderungen des Vertragsumfangs und/oder -preises. DRÄXLMAIER bietet keine Rabatte, Erstattungen, Gutschriften oder Preiszugeständnisse gemäß IFRS 15 an. Bei der Bestimmung des Transaktionspreises wird die zugesagte Gegenleistung um den Zeitwert des Geldes angepasst, wenn der zwischen den Vertragsparteien vereinbarte Zahlungszeitpunkt für den OEM oder DRÄXLMAIER einen signifikanten Nutzen aus einer Finanzierung der Übertragung der Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden darstellt. Die DRÄXLMAIER Group erfasst Erlöse, wenn die Verfügungsgewalt über ein Gut oder Dienstleistung an einen Kunden übertragen wurde. Hinsichtlich der Gewährleistung haften die Vertragspartner einander nach den gesetzlichen Vorschriften. Für diese Gewährleistungen sind keinerlei zusätzliche Gegenleistungen vereinbart. Nachfolgend sind je Produktgruppe die Angaben über Art und Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden, einschließlich wesentlicher Zahlungsbedingungen, und die damit verbundenen Grund-sätze der Erlösrealisierung zusammengefasst.

Serienprodukte

Grundsätzlich richtet sich die Erfüllung der Leistungsverpflichtung nach den jeweils vereinbarten Incoterms mit den Kunden. Diese können bei einem OEM baureihenspezifisch definiert sein. Hauptsächlich kommen hierbei DAP, DDP, EXW und FCA zur Anwendung.

Es bestehen Rahmenvereinbarungen mit einer Laufzeit von 6 bis 15 Jahren, doch erst in Verbindung mit dem konkreten Lieferabruf kommt ein Vertrag im Sinne von IFRS 15 zustande. Neben konventionellen Lieferumfängen sind vor allem sogenannte Just-in-Sequence-Lieferungen vereinbart. Hieraus folgt, dass die Übertragung der Verfügungsgewalt über die Serienprodukte sowohl anhand selbst erstellter als auch vom Kunden erstellter Lieferscheine dokumentiert ist. Zu diesen Zeitpunkten erfolgt grundsätzlich die Rechnungsstellung und die Erlöserfassung. Die mit den Kunden vereinbarten Zahlungsziele sind im Wesentlichen der 25., 30., 40. und 60. Folgetag der Rechnungsstellung.

Werkzeugerstellungen

Im Rahmen der Werkzeugerstellung kommt es für die Erfüllung der Leistungsverpflichtung auf die Abnahme durch die Kunden an. Erst dann geht DRÄXLMAIER davon aus, dass die Kontrolle auf den Auftraggeber übergegangen ist. Somit wird bei Abschluss und Abnahme der jeweiligen Werkzeuge durch den OEM der Umsatz ausgewiesen. Für jedes einzelne Werkzeug erhält DRÄXLMAIER sowohl eine separate Bestellung als auch die vereinbarte Gegenleistung. Da der Erhalt der Gegenleistung an keine weitere Bedingung geknüpft ist, wird eine zum Bilanzstichtag noch nicht beglichene Werkzeugleistung unbedingt in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. In der Regel sind die entweder mittels Rechnung oder aufgrund einer Gutschriftsanzeige des Kunden entstandenen Werkzeugforderungen innerhalb von 30 Tagen fällig. Die Erlösrealisierung erfolgt seit Anwendung von IFRS 15 zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Entwicklungsleistungen

Die Umsätze aus Entwicklung setzen sich aus Konzept- und Serienentwicklungsleistungen zusammen, für die vertraglich ein Eigentumsübergang vereinbart ist.

Bei Konzeptentwicklungen liegt i.d.R. ein Verkauf der Ergebnisse an die Kunden vor. Mit Abschluss bzw. Abnahme durch den OEM ist die Leistungsverpflichtung abgeschlossen und die Kontrolle übergegangen. Entsprechend wird für die Konzeptentwicklung der Entwicklungsumsatz ausgewiesen. Erhält DRÄXLMAIER die Serienbeauftragung nicht, wird die Konzeptentwicklung vom OEM direkt erstattet. In diesen Fällen gelten die jeweiligen mit den Kunden vereinbarten Zahlungsziele. Wird DRÄXLMAIER mit der Serienbelieferung beauftragt, kommt es überwiegend vertragsgemäß zu keiner Direkterstattung durch den OEM. DRÄXLMAIER erhält mittels eines im Serienteilepreis enthaltenen Bausteins die Gegenleistung für die erfolgreiche Konzeptentwicklung. Zahlungsziele bestehen hier nur im Rahmen der gelieferten Serienteile. Nach IFRS 15 werden Leistungserfüllung und Erlösrealisierung zu einem bestimmten Zeitpunkt vorgenommen.

Für Serienentwicklungen, für die aufgrund vertraglicher Vereinbarungen mit den Kunden ein Eigentumsübergang der Ergebnisse vereinbart ist, gilt die Leistungsverpflichtung mit Abschluss und Abnahme durch den OEM als erfüllt. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt die Erlöserfassung. Vereinbarte Vergütungen erfolgen nach Abnahme der Entwicklungsvorhaben in der Regel nach Meilensteinabrechnungen. Es gelten die jeweiligen mit den Kunden vereinbarten Zahlungsziele. Die Gegenleistung für die nicht direkt erstatteten Teile einer Serienentwicklung wird mittels eines im Serienteilepreis enthaltenen Bausteins erbracht. Hier gelten die Zahlungsziele für die gelieferten Serienteile. Unter IFRS 15 werden mit Abschluss und Abnahme die Umsatzerlöse für Serienentwicklungen zeitpunktbezogen erfasst.

Die Vergütung für die erbrachten Leistungsverpflichtungen erfolgt gemäß den vereinbarten Zahlungszielen. Das Verhältnis von Erfüllung der Leistungsverpflichtungen zu den üblichen Zahlungszielen hat keine Auswirkungen auf die Salden der vertraglichen Vermögenswerte und der vertraglichen Verbindlichkeiten.

Sonstige Erlöse

Hierunter fallen Geschäftsvorfälle wie Verkäufe von nicht mehr zu verwendenden Produktionsausschüssen, wie z.B. Metall-, Kabel- und Lederabfälle oder aus Sondererstattungen für Frachten. Diese erfolgen je nach Anfall und entsprechender Abrechnung mit üblichen Zahlungszielen.

(23) Andere aktivierte Eigenleistungen

In den anderen aktivierten Eigenleistungen sind EUR 14,1 Mio (Vorjahr: EUR 11,3 Mio) aktivierte Betriebsmittel enthalten. Zudem wurden selbsterstellte Werkzeuge in Höhe von EUR 45,5 Mio (Vorjahr: EUR 13,9 Mio) aktiviert.

(24) Aktivierte Vertragskosten

Die Position "Aktivierte Vertragskosten" ist der korrespondierende Korrekturposten des Bilanzposten "Vertragskosten" und wird ausschließlich im Rahmen des IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden gebildet. Der GuV-Posten regelt die Bilanzierung von Kosten, die im Zusammenhang von Kundenbeziehungen über die Lieferung von Gütern und Dienstleistungen entstanden sind, um einen Vertrag zu erlangen bzw. zu erfüllen. Die aktivierten Vertragskosten stellen ertragswirksam den Aufbau projektbezogener Serienentwicklungen für künftige Serienbelieferungen mit dem Kunden dar und betrugen EUR 33,1 Mio (Vorjahr: EUR 30,5 Mio).

(25) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:

EUR Mio	2022	2021
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	2,4	6,7
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	0,7	0,3
Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen	0,4	2,5
Übrige	20,0	12,8
Periodenfremde Erträge	23,5	22,3
Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand	2,9	3,9
Erträge aus Versicherungen und Schadensfällen	3,9	4,4
Erträge aus der Inanspruchnahme Drohverlustrückstellung ¹⁴	12,2	12,5
Übrige	28,1	33,7
Übrige sonstige betriebliche Erträge	47,1	54,5
Gesamt	70,6	76,8

Die übrigen periodenfremden Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von vertraglichen Verbindlichkeiten sowie Sondererstattungen aufgrund nicht abgerufenen Stückzahlen während der Corona-Pandemie.

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus Lieferantenregress, Recyclingerlöse sowie Remanenzkostenerstattungen für ausgelaufene Baureihen.

¹⁴ Betrifft die nicht direkt zuordenbaren Aufwendungen bei Serienfahrzeugprojekten.

(26) Materialaufwand

EUR Mio	2022	2021
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-2.737,9	-2.459,5
Aufwendungen für bezogene Leistungen	-38,3	-31,3
Aufwendungen für Vertragskosten	-11,5	-17,6
Gesamt	-2.787,7	-2.508,4

In den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind EUR 4,1 Mio Wertminderungsaufwand (Vorjahr: EUR 2,0 Mio) enthalten. Wertberichtigungen werden aus technischen Gründen (Materialbeschädigungen bzw. Modellwechsel) und aus wirtschaftlichen Gründen (kein bzw. wenig Kundenbedarf innerhalb eines angemessenen Zeitraumes) durchgeführt.

(27) Personalaufwand

EUR Mio	2022	2021
Löhne und Gehälter	-1.192,1	-1.044,0
Soziale Abgaben	-211,8	-183,7
Aufwendungen für Altersversorgung	-5,4	-7,6
Aufwendungen für Fremdpersonal	-41,8	-44,9
Gesamt	-1.451,1	-1.280,2

In den Aufwendungen für Altersversorgung sind Beiträge zur CONDOR-Versicherung sowie Zuführungen zu Pensionsrückstellungen enthalten.

Die sozialen Abgaben sind gemindert um Erstattungen von Sozialversicherungsbeiträgen im Zusammenhang mit COVID-19 durch die Agentur für Arbeit in Höhe von EUR 0,2 Mio (Vorjahr: EUR 1,4 Mio).

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich beschäftigt:

Mitarbeiter	2022	2021
Gewerbliche Arbeitnehmer	55.855	54.884
Angestellte	17.703	16.903
Gesamt	73.558	71.787

Die durchschnittliche Anzahl der gewerblichen Arbeitnehmer beinhaltet 1.254 Mitarbeiter Fremdpersonal (Vorjahr: 1.419).

Zum Bilanzstichtag beschäftigte der Konzern 74.428 Mitarbeiter (Vorjahr: 72.050).

Die DRÄXLMAIER Group beschäftigte zum Stichtag 1.126 Auszubildende (Vorjahr: 1.091).

(28) Sonstige betriebliche Aufwendungen

EUR Mio	2022	2021
Periodenfremde Aufwendungen	-6,3	-5,7
Betriebsaufwendungen	-288,0	-234,9
Verwaltungsaufwendungen	-68,2	-62,3
Vertriebsaufwendungen	-155,2	-120,9
Übrige	-62,0	-53,6
Gesamt	-579,7	-477,4

In den periodenfremden Aufwendungen sind Verluste aus Anlagenabhängen in Höhe von EUR 5,7 Mio (Vorjahr: EUR 4,4 Mio) enthalten.

Die Betriebsaufwendungen belaufen sich auf EUR 288,0 Mio (Vorjahr: EUR 234,9 Mio) und enthalten überwiegend Reparatur- und Instandhaltungskosten für Maschinen, technische Anlagen und Gebäude, Mietaufwendungen für Maschinen und Gebäude, Energiekosten, sowie Versicherungsaufwendungen. Der Anstieg der Betriebsaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus den gestiegenen Energiekosten und Mietaufwendungen was auf den Angriffskrieg auf die Ukraine zurückzuführen ist.

In den Verwaltungsaufwendungen sind hauptsächlich Rechts- und Beratungskosten sowie Dienstleistungskosten enthalten.

Die Vertriebsaufwendungen setzen sich im Wesentlichen aus Kosten der Warenabgabe und Aufwendungen für Reisetätigkeiten zusammen. Bedingt durch die Aufhebung der internen Reiserestriktionen stiegen die Kosten von einem sehr niedrigen Niveau im Vorjahr um EUR 12,2 Mio auf EUR 20,0 Mio deutlich an. Die Kosten der Warenabgabe erhöhten sich ebenfalls analog der produzierten Güter.

Der Anstieg der übrigen betrieblichen Aufwendungen resultiert zum einen aus Zuführungen zu den Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sowie leichte Anstiege der Fort- und Ausbildungskosten und Kosten für Forderungsverkäufe.

(29) Zinsergebnis

EUR Mio	2022	2021
Zinsen und ähnliche Erträge	1,2	1,9
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-51,4	-46,1
Gesamt	-50,3	-44,2

Effekte aus der Aufzinsung wertgeminderter Forderungen waren aufgrund der kurzen Restlaufzeit der betroffenen Forderungen unwesentlich.

Als Herstellungskosten auf die in der Berichtsperiode in Herstellung befindlicher Vermögenswerte wurden gemäß IAS 23 Fremdkapitalzinsen in Höhe von EUR 0,4 Mio (Vorjahr: EUR 0,0 Mio) aktiviert.

Das Zinsergebnis des Geschäftsjahres 2022 beinhaltete Aufwendungen aus der Aufzinsung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 11,5 Mio (Vorjahr: EUR 11,8 Mio).

Darüber hinaus resultierten die angestiegenen Zinsaufwendungen aus einem höheren Finanzierungsvolumen sowie einer Steigerung des Zinssatzes gegenüber dem Vergleichsjahr 2021.

(30) Aufwand aus der Ergebniszurechnung von strukturierten Personengesellschaften

Es handelt sich hierbei um das von den strukturierten Personengesellschaften erzielte Ergebnis, welches als Aufwand im Konzernabschluss nach IAS 32.35 ff. zu zeigen ist. Der entsprechende Bilanzposten betrifft den Abschnitt (12) Sonstiges von den Gesellschaftern langfristig zur Verfügung gestellte Kapital.

(31) Übriges Finanzergebnis

EUR Mio	2022	2021
Erträge aus Sicherungsgeschäften	88,8	17,7
Erträge aus der Bewertung von Schuldverschreibungen	-	9,0
Erträge aus Kursdifferenzen	136,7	92,8
Erträge	225,5	119,5
Aufwendungen aus Sicherungsgeschäften	-68,0	-21,2
Aufwendungen aus der Bewertung von Schuldverschreibungen	-22,2	-27,5
Aufwendungen aus Kursdifferenzen	-112,4	-71,2
Aufwendungen	-202,6	-119,9
Übriges Finanzergebnis	22,9	-0,4

Einerseits resultierte das positive übrige Finanzergebnis aus der Bewertung von Fremdwährungsforderungen und -Verbindlichkeiten zu Stichtagskursen sowie aus deren Abwicklung realisierten Gewinnen und Verlusten. Andererseits ergaben sich auch aus den zur Absicherung von Finanzrisiken verwendeten derivativen Finanzinstrumente im Sinne von IFRS 9 weitere positive Ergebniseffekte. Negativ hingegen wirkten die Aufwendungen aus der Bewertung von Schuldverschreibungen die basierend auf dem EUR/USD-Stichtagskurs bei EUR -22,2 Mio lagen.

(32) Ertragsteuern

EUR Mio	2022	2021
Laufende Steueraufwendungen	-70,5	-50,7
Latente Steuererträge/-aufwendungen	30,6	9,2
Steueraufwendungen gesamt	-39,9	-41,5

Als laufende Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag ausgewiesen. Davon entfällt ein Anteil in Höhe von EUR -9,0 Mio (Vorjahr: EUR -4,0 Mio) auf frühere Geschäftsjahre.

Die in der Bilanz als Vermögenswert ausgewiesenen tatsächlichen Ertragsteuern in Höhe von EUR 17,6 Mio (Vorjahr: EUR 29,1 Mio) stellen Forderungen gegen Finanzbehörden der einzelnen Länder dar. Die bilanziellen Schulden aus Ertragsteuern von EUR 55,8 Mio (Vorjahr: EUR 45,5 Mio) beinhalten die für Körperschaftsteuern, Gewerbeertragsteuern oder sonstige Ertragsteuern gebildeten Rückstellungen bzw. Verbindlichkeiten in den jeweiligen Ländern.

Latente Steuern werden auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden im IFRS-Abschluss und in der Steuerbilanz, auf Konsolidierungsvorgänge sowie auf realisierbare Verlustvorträge ermittelt.

Nachfolgend ist eine Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Steueraufwand dargestellt. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wurde ein gewichteter durchschnittlicher Konzernsteuersatz in Höhe von 24 % (Vorjahr: 23 %) herangezogen. Die Gewichtung erfolgt anhand des jeweiligen IFRS-Ergebnisses vor Steuern der Gesellschaften im Vergleich zum Konzernergebnis. Das Ergebnis vor Ertragsteuern wird mit diesem Konzernsteuersatz multipliziert. Der erwartete Steueraufwand wird mit dem tatsächlichen Steueraufwand verglichen.

EUR Mio	2022	2021
Ergebnis vor Steuern	140,2	197,8
Konzernsteuersatz in %	24,0	23,0
Erwarteter Steueraufwand	-33,6	-45,5
Steuersatzdifferenzen aus Unterschieden zum Konzernsteuersatz	-4,3	-1,2
Anpassung latenter Steuern aufgrund von Steuersatzänderungen	1,0	1,9
Erstansatz bzw. Nichtansatz von aktiven latenten Steuern und Änderung der Wertberichtigung auf aktive latente Steuern	1,5	-1,5
Steuerfreie Erträge	15,4	10,9
Steuerliche Zu- und Abrechnungen	-13,9	-8,3
Steuern für Vorjahre	1,5	-2,5
Ausländische Steuern / Nicht anrechenbare Ertragsteuern	-9,3	2,0
Tax Credits	1,9	0,9
Sonstiges	-0,1	1,8
Steueraufwendungen gesamt	-39,9	-41,5
Effektiver Steuersatz in %	28,4	21,0

Der latente Steueraufwand wurde im Geschäftsjahr durch bisher nicht berücksichtigte steuerliche Verluste, aufgrund von Steuergutschriften oder infolge einer bisher nicht berücksichtigten temporären Differenz einer früheren Periode nicht gemindert.

Bei der Ermittlung der latenten Steuern wurde bei inländischen Kapitalgesellschaften, die nicht über einen Ergebnisabführungsvertrag ihr Ergebnis an die Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG abführen, ein kombinierter Steuersatz von ca. 29 % (Vorjahr: 29 %) angewandt, der sich aus der körperschaftsteuerlichen Tarifbelastung in Höhe von 15 % zzgl. Solidaritätszuschlag von 5,5 % und unter Berücksichtigung der Hebesätze der einzelnen Betriebsstätten von durchschnittlich rund 13 % (Vorjahr: 13 %) für Gewerbeertragsteuer, zusammensetzt. Bei den Auslandstochtergesellschaften wurden die nationalen Steuersätze (ca. 9 - 30 %) zu Grunde gelegt. Für die Ermittlung der latenten Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen wurde ein pauschalierter Steuersatz von 13 % (Vorjahr 13 %) zu Grunde gelegt.

Die latenten Steuern sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen:

EUR Mio	31.12.2022 Aktive latente Steuern	31.12.2022 Passive latente Steuern	31.12.2021 Aktive latente Steuern	31.12.2021 Passive latente Steuern
Langfristige Vermögenswerte	32,4	40,4	26,6	38,7
Immaterielle Vermögenswerte	16,3	15,8	16,5	17,2
Sachanlagen	15,1	22,2	9,0	21,2
Finanzanlagen	0,8	-	0,9	-
Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte	0,2	2,4	0,2	0,3
Kurzfristige Vermögenswerte	36,3	53,6	23,4	50,9
Vorräte	23,2	14,2	12,4	15,2
Vertragskosten	1,2	16,6	1,1	13,7
Vertragliche Vermögenswerte	8,0	12,8	9,1	13,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2,0	0,4	0,3	0,7
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	1,9	9,6	0,5	8,1
Lang- und kurzfristige Schulden	78,6	27,7	73,0	29,7
Rückstellungen für Pensionen und Ähnliches	1,4	-	3,7	-
Übrige langfristige Rückstellungen	0,3	0,1	0,9	-
Langfristige Finanzschulden	-	0,5	-	4,3
Sonstige langfristige Schulden	0,2	-	0,3	-
Übrige kurzfristige Rückstellungen	8,7	7,7	12,7	8,0
Sonstige kurzfristige Schulden	67,6	19,4	51,5	17,4
Cash-Flow-Hedges	0,4	-	3,9	-
Bruttowert latente Steuern auf temporäre Differenzen	147,3	121,7	123,0	119,3
Saldierung latente Steuern ¹⁵	70,0	70,0	89,4	89,4
Summe latente Steuern nach Saldierung auf Gesellschaftsebene	77,3	51,7	33,6	29,9
Summe latente Steuern aus Verlustvorträgen	6,1	-	3,6	-
Bilanzausweis	83,4	51,7	37,2	29,9

¹⁵ Nach IAS 12 sind latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten unter bestimmten Voraussetzungen zu saldieren, sofern diese gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen.

Die latenten Steuern der Bilanzpositionen "Nutzungsrechte an geleasten Vermögensgegenständen" und "langfristige Finanzschulden", die aus der Anwendung des IFRS 16 resultieren, wurden saldiert. Daher wird nur der Überhang an latenten Steuern bei den langfristigen Finanzschulden dargestellt. Latente Steueransprüche in einem Steuerhoheitsgebiet werden mit latenten Steuerschulden desselben Gebietes insoweit verrechnet, als sich die Fristigkeiten entsprechen.

Die Veränderung der latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:

EUR Mio	2022	2021
Latenter Steuerertrag/-aufwand	30,6	9,2
davon aus temporären Differenzen	27,4	18,0
davon aus Verlustvorträgen	3,2	-8,8

Für die Geschäftsjahre 2022 und 2021 setzen sich latente Steuern, die sich auf die Bestandteile der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen beziehen, wie folgt zusammen:

EUR Mio	2022	2021
Erfolgsneutrale latente Steuern	-6,0	2,7
davon aus Verrechnung im Geschäftsjahr	-7,2	1,6
davon aus Währungsanpassungen	1,2	1,1

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt nach der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode. Danach werden für temporäre Differenzen zwischen den im Konzernabschluss angesetzten Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden zukünftig wahrscheinlich eintretende Steuerbe- und -entlastungen bilanziert. Beziehen sich die temporären Differenzen auf Posten, die unmittelbar das Eigenkapital erhöhen oder belasten, so werden auch die dazugehörigen latenten Steuern unmittelbar mit dem Eigenkapital verrechnet. Das Konzerneigenkapital mindert sich durch die erfolgsneutrale Verrechnung von latenten Steuern im Geschäftsjahr um EUR -7,2 Mio (Vorjahr: Erhöhung EUR 1,6 Mio). Diese ergeben sich zum einen aus der Verrechnung mit der Cash-Flow-Hedge-Rücklage in Höhe von EUR -5,2 Mio (Vorjahr: EUR 1,8 Mio) sowie mit den versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aus Pensionsplänen in Höhe von EUR -2,0 Mio (Vorjahr: EUR -0,2 Mio).

Von den steuerlichen Verlustvorträgen für Körperschaftsteuer, für die zum Bilanzstichtag keine latente Steuer gebildet wurde, verfallen die Beträge in den nachfolgenden Jahren wie folgt:

EUR Mio / Geschäftsjahr	2022	2021
2023	0,0	1,6
2024	0,0	0,0
2025	0,0	0,0
2026	0,3	2,5
2027	2,3	1,5
2028	1,5	0,6

Die übrigen Verlustvorträge ohne Ansatz latenter Steuer sind in Höhe von EUR 20,3 Mio (Vorjahr: EUR 8,7 Mio) für Körperschaftsteuer sowie in Höhe von EUR 5,9 Mio (Vorjahr: EUR 4,4 Mio) für Gewerbeertragsteuer zeitlich unbegrenzt vortragsfähig.

Für temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von EUR 21,3 Mio (Vorjahr: EUR 23,8 Mio) wurden keine latenten Steuerschulden passiviert, weil der DRÄXLMAIER Konzern deren zeitlichen Verlauf der Umkehr steuern kann und keine Handlungen (z.B. Veräußerungen von Beteiligungen oder Dividendenausschüttungen) geplant sind, die zu einer entsprechenden Besteuerung der temporären Differenzen führen würden.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

(33) Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds laut Kapitalflussrechnung entspricht den in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmitteln, d.h. den Kassenbeständen und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten verfügbar sind. Die Mittel sind für den Konzern frei verfügbar.

Ausgehend vom Ergebnis nach Steuern wird der Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit indirekt abgeleitet.

Im Cash Flow aus Investitionstätigkeit ist die Erhöhung der geleisteten Anzahlungen für Anlagevermögen in Höhe von EUR 31,2 Mio (Vorjahr: EUR 43,9 Mio) enthalten. Zu den im Geschäftsjahr geleisteten Anzahlungen für Anlagevermögen wird auf die Ausführungen unter Ziffer (4) Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte bzw. (9) Sonstige Forderungen und Vermögenswerte verwiesen. Die gezahlten Zinsen für Investitionen werden dem Cash Flow aus Investitionstätigkeit zugeordnet.

Im Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit sind neben Einlagen bzw. Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter auch Zahlungsströme aus den Finanzschulden und Zinsen enthalten. Die im Geschäftsjahr angefallenen Transaktionskosten in Höhe von EUR 0,9 Mio wurden bei den Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Krediten berücksichtigt. Im Berichtszeitraum erfolgte die planmäßige Tilgung von zwei Tranchen des Schuldscheindarlehens 2016 mit einem Nominalwert in Höhe von EUR 114,5 Mio. Zum Abschlussstichtag bestand eine Inanspruchnahme des Konsortialkredits in Höhe von EUR 95,1 Mio. Die Tilgung sowie die Mittelaufnahme sind saldiert als Veränderung der kurzfristigen Kredite ausgewiesen. Aufgrund der Fälligkeit zwei weiterer Tranchen des Schuldscheindarlehens im Juni 2023, erfolgte bei den Schuldverschreibungen eine Umgliederung von den lang- in die kurzfristigen Finanzschulden in Höhe von EUR 110,0 Mio. Die Veränderung der übrigen Finanzschulden entspricht den Mittelabflüssen zur Tilgung der Leasingverbindlichkeiten, die aufgrund IFRS 16 ab 2019 zu bilanzieren sind. Nähere Ausführungen zur Finanzierungstätigkeit sind unter den Ziffern (15) Langfristige Finanzschulden, (18) Kurzfristige Finanzschulden bzw. (35) Finanzinstrumente, Sicherungspolitik und Finanzderivate enthalten.

Die Einflüsse von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelfonds werden gesondert dargestellt. Die Veränderung der Bilanzpositionen, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung herangezogen werden, ist somit nicht unmittelbar aus der Konzernbilanz ableitbar.

Im Geschäftsjahr wurden Ertragsteuern in Höhe von EUR 44,3 Mio (Vorjahr: EUR 44,3 Mio) gezahlt und EUR 5,6 Mio (Vorjahr: EUR 5,6 Mio) rückerstattet.

Der Finanzmittelfonds hat sich gegenüber dem Vorjahresende um EUR 75,6 Mio verringert.

Überleitung der Bewegungen der Schulden auf den Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit zum 31. Dezember 2022:

	Nicht-zahlungswirksame Veränderungen
EUR Mio	31.12.2021	Zahlungen der Periode	Zeitwertänderungen
Langfristige Finanzschulden (15)	1.061,9	-0,9	-
Kurzfristige Finanzschulden (18)	114,5	-19,4	-
Leasingverbindlichkeiten (15), (18)	289,8	-59,4	-
Derivative in Sicherungsbeziehungen (35)	-9,4	-	-41,7
Gesamt	1.456,8	-79,7	-41,7

	Nicht-zahlungswirksame Veränderungen
EUR Mio	Währungskurseffekte	Sonstige Änderungen	31.12.2022
Langfristige Finanzschulden (15)	22,2	-109,3 ¹⁶	973,9
Kurzfristige Finanzschulden (18)	0,0	110,0 ¹⁶	205,1
Leasingverbindlichkeiten (15), (18)	5,6	39,2 ¹⁷	275,2
Derivative in Sicherungsbeziehungen (35)	-	-	-51,1
Gesamt	27,8	39,9	1.403,1

	Nicht-zahlungswirksame Veränderungen
EUR Mio	31.12.2020	Zahlungen der Periode	Zeitwertänderungen
Langfristige Finanzschulden (15)	799,3	349,1	-
Kurzfristige Finanzschulden (18)	247,0	-250,2	-
Leasingverbindlichkeiten (15), (18)	274,1	-57,9	-
Derivative in Sicherungsbeziehungen (35)	-23,2	-	13,8
Gesamt	1.297,2	41,0	13,8

	Nicht-zahlungswirksame Veränderungen
EUR Mio	Währungskurseffekte	Sonstige Änderungen	31.12.2021
Langfristige Finanzschulden (15)	27,6 ¹⁸	-114,1 ¹⁹	1.061,9
Kurzfristige Finanzschulden (18)	3,2	114,5 ¹⁹	114,5
Leasingverbindlichkeiten (15), (18)	6,5	67,1 ²⁰	289,8
Derivative in Sicherungsbeziehungen (35)	-	-	-9,4
Gesamt	37,3	67,5	1.456,8

¹⁶ Aufgrund der Fälligkeit zwei weiterer Tranchen des Schuldscheindarlehens im Juni 2023, erfolgte bei den Schuldverschreibungen eine Umgliederung von den lang- in die kurzfristigen Finanzschulden in Höhe von EUR 110,0 Mio. Bei den langfristigen Finanzschulden ist zusätzlich die nicht zahlungswirksame Auflösung der Transaktionskosten von EUR 0,7 Mio berücksichtigt.
¹⁷ Nicht zahlungswirksame Erhöhung der Verbindlichkeiten aufgrund im Jahr 2022 neu abgeschlossener Leasingvereinbarungen in Höhe von EUR 45,9 Mio sowie Erträge aus der Ausbuchung bzw. Stichtagskursbewertungen von Leasingverbindlichkeiten von insgesamt EUR 6,7 Mio.

¹⁸ Inklusive Ausbuchung in Höhe der realisierten Kursverluste des restlichen Teils der Schuldverschreibung von EUR 12,2 Mio
¹⁹ Aufgrund der Fälligkeit einer Tranche des Schuldscheindarlehens im Juni 2022, erfolgte bei den Schuldverschreibungen eine Umgliederung von den lang- in die kurzfristigen Finanzschulden in Höhe von EUR 114,5 Mio. Bei den langfristigen Finanzschulden ist zusätzlich die nicht zahlungswirksame Auflösung der Transaktionskosten von EUR 0,4 Mio berücksichtigt.
²⁰ Nicht zahlungswirksame Erhöhung der Verbindlichkeiten aufgrund im Jahr 2021 neu abgeschlossener Leasingvereinbarungen in Höhe von EUR 65,9 Mio sowie Aufwendungen aus der Ausbuchung bzw. Stichtagskursbewertungen von Leasingverbindlichkeiten von insgesamt EUR 1,2 Mio

Sonstige Angaben

(34) Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen nicht aktivierungsfähige Forschungskosten, Investitionen in aktivierungspflichtige Entwicklungskosten und Entwicklungskosten für Kundenaufträge:

EUR Mio	2022	2021
Investitionen in aktivierungspflichtige Entwicklungskosten	-0,2	0,0
Entwicklungskosten für Kundenaufträge	-122,7	-109,8
In der Berichtsperiode als Aufwand erfasste Ausgaben für Forschung und Entwicklung	-52,2	-57,9
Gesamt	-175,1	-167,7

(35) Finanzinstrumente, Sicherungspolitik und Finanzderivate

Finanzinstrumente

Unter Finanzinstrumente fallen grundsätzlich sämtliche auf vertraglicher Basis vorgenommene wirtschaftliche Vorgänge, die einen Anspruch auf Zahlungsmittel beinhalten. Hierzu gehören einerseits originäre Finanzinstrumente wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen als auch Finanzforderungen und -verbindlichkeiten. Weiterhin umfassen die Finanzinstrumente auch derivative Instrumente, die zur Sicherung von Zins-, Währungs- oder Rohstoffrisiken eingesetzt werden.

Gemäß den Vorschriften des IFRS 9 klassifiziert die DRÄXLMAIER Group Finanzinstrumente in die Kategorien "zu fortgeführten Anschaffungskosten" (at amortised cost), "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis" (fair value through other comprehensive income) und "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" (fair value through profit or loss). Die Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten werden anhand des betriebenen Geschäftsmodells und der Struktur der Zahlungsströme bestimmt.

Mit Ausnahme spezifischer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie derivativer Finanzinstrumente, werden finanzielle Vermögenswerte bei DRÄXLMAIER ausschließlich gehalten, um den ausstehenden Kapitalbetrag zu vereinnahmen. Unter Einhaltung des Zahlungsstromkriteriums werden Finanzanlagen, sonstige finanzielle Forderungen sowie Zahlungsmittel der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet. Die bilanzielle Erfassung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen begründet sich durch die Erzielung von Umsätzen aus Dienstleistungen und Warenlieferungen gegen Rechnung. Sie werden gleichfalls als "zu fortgeführten Anschaffungskosten" klassifiziert. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren Geschäftsmodell grundlegend das Halten der Vermögenswerte vorsieht, die jedoch auch an dritte Parteien veräußert werden können, werden bei DRÄXLMAIER der Kategorie "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis" zugeordnet.

Derivative finanzielle Vermögenswerte, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind, werden per Definition dem Handelsbestand zugeordnet und in die Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" aufgenommen.

Originäre Finanzinstrumente der Passiva werden in die Bewertungskategorie "zu fortgeführten An- schaffungs-kosten" eingegliedert. Derivative finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind, werden per Definition dem Handelsbestand zugeordnet und demzufolge in die Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" aufgenommen. Wesentliche Modifikationen (beispielsweise bei Veränderung des Barwerts der vertraglichen Zahlungsströme von mehr als zehn Prozent) von finanziellen Verbindlichkeiten führen gemäß IFRS 9 zur Ausbuchung des Finanzinstruments. Für die Berichtsperiode 2022 lagen keine Modifikationen vor.

Darüber hinaus sind zum Ende des Geschäftsjahres 2022 bei DRÄXLMAIER keine als Aktivum gehaltenen Eigenkapitalinstrumente im Bestand. Dies gilt ferner für passivische Posten, welche aus einem in eigenen Eigenkapitalinstrumenten zu erfüllenden Vertrag resultieren.

Originäre Finanzinstrumente

a) Beizulegende Zeitwerte

Die ermittelten beizulegenden Zeitwerte der originären Finanzinstrumente stellen nicht notwendigerweise die Werte dar, die das Unternehmen bei einer tatsächlichen Transaktion unter aktuellen Marktbedingungen realisieren würde.

Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte werden nachfolgende Annahmen getroffen:

Kurzfristige Forderungen/Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bzw. sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte/Verbindlichkeiten: Die Buchwerte entsprechen aufgrund der Kurzfristigkeit der Forderungen und Verbindlichkeiten annäherungsweise den beizulegenden Zeitwerten, soweit die Erfüllung in finanziellen Vermögenswerten erfolgt.

Zahlungsmittel: Die Buchwerte entsprechen aufgrund der Kurzfristigkeit der Anlagen den beizulegenden Zeitwerten der Finanzmittel.

Lang- und kurzfristige Finanzschulden: In Bezug auf den beizulegenden Zeitwert der Schuldverschreibungen verweisen wir auf die Ausführungen zu den (15) Lang- und (18) Kurzfristigen Finanzschulden.

Für die sonstigen originären Finanzinstrumente entsprechen die beizulegenden Zeitwerte, soweit nicht separat angegeben, näherungsweise den zu den jeweiligen Stichtagen bilanzierten Buchwerten.

Nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte aller Kategorien von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten auf. Die beizulegenden Zeitwerte der emittierten Fremdkapitalinstrumente basieren auf diskontierten Cash Flows. Bei der Ermittlung der verwendeten Diskontierungssätze wurden aktuelle Marktinformationen berücksichtigt.

Werteansatz Bilanz nach IFRS 9

AKTIVA

31.12.2022	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Buchwert	Fortgeführte Anschaffungskosten
EUR Mio
Finanzanlagen	AC	0,2	0,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Veräußerungsoption)	AC	636,5	636,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	FVOCI	54,8	-
Sonstige finanzielle Forderungen	AC	39,5	39,5
Derivative finanzielle Vermögenswerte (ohne Hedge-Beziehung)	FVPL	12,8	-
Derivative finanzielle Vermögenswerte (mit Hedge-Beziehung)	n/a	51,8	-
Zahlungsmittel	AC	46,7	46,7

31.12.2022	Zeitwert erfolgsneutral	Zeitwert erfolgswirksam	Zeitwert
EUR Mio
Finanzanlagen	-	-	0,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Veräußerungsoption)	-	-	636,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	54,8	-	54,8
Sonstige finanzielle Forderungen	-	-	39,5
Derivative finanzielle Vermögenswerte (ohne Hedge-Beziehung)	-	12,8	12,8
Derivative finanzielle Vermögenswerte (mit Hedge-Beziehung)	51,8	-	51,8
Zahlungsmittel	-	-	46,7

PASSIVA

31.12.2022	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Buchwert	Fortgeführte Anschaffungskosten
EUR Mio
Emittierte Fremdkapitalinstrumente	AC	1.084,0	1.084,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	AC	95,1	95,1
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	n/a	275,2	275,2
Vertragliche Verbindlichkeiten	n/a	314,8	314,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	508,4	508,4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	AC	294,3	294,3
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten (ohne Hedge-Beziehung)	FVPL	2,8	-
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten (mit Hedge-Beziehung)	n/a	0,7	-
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9:
at amortised cost	AC	2.704,7	2.704,7
fair value through other comprehensive income	FVOCI	54,8	-
fair value through profit or loss	FVPL	15,6	-

31.12.2022	Zeitwert erfolgsneutral	Zeitwert erfolgswirksam	Zeitwert
EUR Mio
Emittierte Fremdkapitalinstrumente	-	-	1.009,8
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-	-	95,1
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	-	-	275,2
Vertragliche Verbindlichkeiten	-	-	314,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-	-	508,4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	-	-	294,3
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten (ohne Hedge-Beziehung)	-	2,8	2,8
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten (mit Hedge-Beziehung)	0,7	-	0,7
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9:
at amortised cost	-	-	2.630,5
fair value through other comprehensive income	54,8	-	54,8
fair value through profit or loss	-	15,6	15,6

Werteansatz Bilanz nach IFRS 9

AKTIVA

31.12.2021	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Buchwert	Fortgeführte Anschaffungskosten
EUR Mio
Finanzanlagen	AC	0,2	0,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Veräußerungsoption)	AC	499,2	499,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	FVOCI	107,91	-
Sonstige finanzielle Forderungen	AC	34,8	34,8
Derivative finanzielle Vermögenswerte (ohne Hedge-Beziehung)	FVPL	2,1	-
Derivative finanzielle Vermögenswerte (mit Hedge-Beziehung)	n/a	12,6	-
Zahlungsmittel	AC	122,3	122,3

31.12.2021	Zeitwert erfolgsneutral	Zeitwert erfolgswirksam	Zeitwert
EUR Mio
Finanzanlagen	-	-	0,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Veräußerungsoption)	-	-	499,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	107,9	-	107,9
Sonstige finanzielle Forderungen	-	-	34,8
Derivative finanzielle Vermögenswerte (ohne Hedge-Beziehung)	-	2,1	2,1
Derivative finanzielle Vermögenswerte (mit Hedge-Beziehung)	12,6	-	12,6
Zahlungsmittel	-	-	122,3

PASSIVA

31.12.2021 EUR Mio	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Buchwert	Fortgeführte Anschaffungskosten	Zeitwert erfolgsneutral	Zeitwert erfolgswirksam	Zeitwert
PASSIVA
Emittierte Fremdkapitalinstrumente	AC	1.176,4	1.176,4	-	-	1.203,7
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	AC	-	-	-	-	-
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	n/a	289,8	289,8	-	-	289,8
Vertragliche Verbindlichkeiten ²¹	n/a	201,1	201,1	-	-	201,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	461,4	461,4	-	-	461,4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	AC	283,2	283,2	-	-	283,2
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten (ohne Hedge-Beziehung)	FVPL	7,4	-	-	7,4	7,4
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten (mit Hedge-Beziehung)	n/a	3,2	-	3,2	-	3,2
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9:
at amortised cost	AC	2.577,5	2.577,5	-	-	2.604,8
fair value through other comprehensive income	FVOCI	107,9	-	107,9	-	107,9
fair value through profit or loss	FVPL	9,5	-	-	9,5	9,5

²¹ Umgliederung von Vertraglichen Verbindlichkeiten in sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 164,2 Mio

Die nachfolgende Tabelle zeigt das Nettoergebnis aus den angefallenen Zinsen und der Folgebewertung bei den erfassten Finanzinstrumenten:

31.12.2022	aus Zinsen	aus Folgebewertung			Nettoergebnis
EUR Mio		zum Fair Value	aus Währungsumrechnung	aus Wertberichtigungen
Zu fortgeführten Anschaffungskosten	-38,2	-	-17,8	-3,3	-59,3
davon finanzielle Vermögenswerte	1,2	-	114,9	0,4	116,5
davon finanzielle Verbindlichkeiten	-39,4	-	-132,7	-3,7	-175,8
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	-	33,6	5,4	-	39,0 ²²
Gesamt	-38,2	33,6	-12,4	-3,3	-20,3

²² Ohne Derivate in Sicherungsbeziehungen.

31.12.2021	aus Zinsen	aus Folgebewertung			Nettoergebnis
EUR Mio		zum Fair Value	aus Währungsumrechnung	aus Wertberichtigungen
Zu fortgeführten Anschaffungskosten	-32,2	-	-29,1	1,8	-59,5
davon finanzielle Vermögenswerte	1,9	-	58,4	2,5	62,8
davon finanzielle Verbindlichkeiten	-34,1	-	-87,5	-0,7	-122,3
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	-	12,3	9,5	-	21,8 ²³
Gesamt	-32,2	12,3	-19,6	1,8	-37,7

²³ Ohne Derivate in Sicherungsbeziehungen.

b) Ausfallrisiko und erwartete Kreditverluste

Das Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls ein Kunde oder die Vertragspartei eines Finanzinstruments seinen bzw. ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt.

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.

Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Wertberichtigungen für finanzielle und vertragliche Vermögenswerte während der Jahresberichtsperiode 2022 auf.

EUR Mio	Anfangsbestand 01.01.2022	Auflösung	Verbrauch	Zuführung	Endbestand 31.12.2022
Vertragliche Vermögenswerte	1,5	0,1	-	3,6	5,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Veräußerungsoption)	2,6	0,4	0,3	1,7	3,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	0,2	-	0,2	0,2	0,2
Gesamt	4,3	0,5	0,5	5,5	8,8

EUR Mio	Anfangsbestand 01.01.2021	Auflösung	Verbrauch	Zuführung	Endbestand 31.12.2021
Vertragliche Vermögenswerte	2,9	1,5	-	0,1	1,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Veräußerungsoption)	3,6	0,9	0,2	0,1	2,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ( mit Veräußerungsoption)	0,4	-	0,2	-	0,2
Gesamt	6,9	2,4	0,4	0,2	4,3

Das tatsächliche Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Vertragsvermögenswerte wird als gering eingestuft. Zum einen ist bei der gegebenen Kundenstruktur das Ausfallrisiko grundlegend als niedrig einzuschätzen, da das Schuldnerportfolio der DRÄXLMAIER Group eine erstklassige Qualität mit hoher Bonität aufweist. Zum anderen führt ein konsequent und aktiv betriebenes Forderungsmanagement des Konzerns zu einem frühzeitigen Erkennen möglicher Ausfallrisiken und zu einer Durchsetzung bestehender Ansprüche.

Die Altersanalyse der überfälligen, aber nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der überfälligen, aber nicht wertgeminderten sonstigen finanziellen Vermögenswerte stellt sich zum 31. Dezember 2022 gemäß nachfolgender Tabelle dar.

EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Überfällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Bis 60 Tage	15,0	26,2
Mehr als 60 bis 180 Tage	6,4	5,7
Mehr als 180 Tage	8,8	5,8
Buchwert	30,2	37,7
Gesamtwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	691,3	607,1
Überfällige sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Bis 60 Tage	1,7	1,4
Mehr als 60 bis 180 Tage	-	0,1
Mehr als 180 Tage	1,7	1,6
Buchwert	3,4	3,1
Gesamtwert der sonstigen finanziellen Vermögenswerte	39,5	42,7

Zahlungsziele wurden nach Entstehen der Forderungen nicht nachträglich verlängert. Die DRÄXLMAIER Group verlangt für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen keine Sicherheiten. Der Konzern hat keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder Vertragsvermögenswerte, für die keine Wertminderungen aufgrund von Sicherheiten erfasst wurden.

Erwartete Kreditverluste werden unter Zugrundelegung der folgenden Faktoren bestimmt:

•	Neutraler und wahrscheinlichkeitsgewichteter Betrag
•	Zeitwert des Geldes
•	angemessene und belastbare Informationen zum Abschlussstichtag über vergangene Ereignisse, gegenwärtige Umstände und Vorhersagen über zukünftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Um den erwarteten Kreditverlust finanzieller Vermögenswerte errechnen zu können, setzt der Konzern die Methode des erwarteten Verlusts ein, welche drei wesentliche Risikoparameter einbezieht: Ausfallwahrscheinlichkeit, Verlustquote bei Ausfall und Kredithöhe bei Ausfall. Die Ausfallwahrscheinlichkeit wird dabei auf Basis von Credit Default Swaps (CDS) der jeweiligen Kunden und Geschäftspartner ermittelt und entsprechend dem zu bewertenden Finanzinstrument laufzeitäquivalent angepasst. Die Festlegung, ob ein finanzieller Vermögenswert eine Veränderung des Kreditrisikos erfahren hat, basiert auf einer quartalsweise durchgeführten Einschätzung.

Die DRÄXLMAIER Group ordnet jeden finanziellen Vermögenswert, der in den Anwendungsbereich des Wertminderungsmodells nach IFRS 9 (expected credit loss model) fällt, einer Wertberichtigungsstufe zu. Stufe 1 beinhaltet erwartete Kreditverluste innerhalb der nächsten zwölf Monate, Stufe 2 erwartete Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des Finanzinstruments, die keiner beeinträchtigten Bonität unterliegen. Wenn ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt oder ausgefallen ist, wird er Stufe 3 zugeordnet. Als Wertberichtigung werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts erfasst. Hinsichtlich einzelner Stufenverschiebungen hat der Konzern nachfolgende absolute, relative und objektive Kriterien definiert, wobei die Zuordnungskriterien für den Stufentransfer 1 - 2 sowie 2 - 3 symmetrisch sind. Insofern werden für eine Rückeinstufung die gleichen Kriterien zu Grunde gelegt wie für eine Höherstufung.

Ein finanzieller Vermögenswert wird in Stufe 2 überführt, wenn das Ausfallrisiko im Vergleich zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung wesentlich angestiegen ist. DRÄXLMAIER legt für die Einschätzung einer wesentlichen Erhöhung des Ausfallrisikos als relatives Kriterium für Forderungen das Vorliegen einer Überfälligkeit von größer 60 Tagen zugrunde, sofern diese mindestens 15 % des Gesamtbestandes betrifft. Basierend auf der sehr guten Bonität der wesentlichen Kunden der DRÄXLMAIER Group wird erst bei Vorliegen einer Überfälligkeit von größer 60 Tagen ein signifikanter Anstieg des Ausfallrisikos vermutet. Als Grund für diese Einschätzung ist auch die Beurteilung des Zahlungsverhaltens in der Vergangenheit anzuführen. Wenngleich Überfälligkeiten von größer 30 Tagen vorlagen, wurden die offenen Positionen nahezu immer beglichen, sodass es zu keinen Zahlungsausfällen - deren Ursache in der Bonität der Kunden begründet lag - kam. Bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten gilt ein Überfälligkeitskriterium von 30 Tagen.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für vertragliche Vermögenswerte wird bei DRÄXLMAIER der vereinfachte Ansatz (simplified approach) angewandt, wonach derartige finanzielle Vermögenswerte bereits bei der erstmaligen Erfassung in Stufe 2 eingegliedert werden. Dementsprechend muss keine Einschätzung über eine wesentliche Erhöhung des Ausfallrisikos vorgenommen werden.

Sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bereits bei Bilanzzugang in ihrem Wert gemindert, gliedert die DRÄXLMAIER Group den Vermögenswert umgehend in Wertberichtigungsstufe 3 ein. Darüber hinaus definiert der Konzern als objektives Kriterium für einen Transfer zu Stufe 3 das Vorliegen einer Überfälligkeit von größer 90 Tagen, sofern diese mindestens zehn Prozent des Gesamtbestandes betrifft. Ein Kreditausfall liegt vor, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Verbindlichkeiten begleichen kann. In diesem Fall beträgt die erwartete Ausfallwahrscheinlichkeit 100 %. Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn der Konzern nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist.

Da die DRÄXLMAIER Group ihre Umsatzerlöse im Wesentlichen mit fünf Kunden generiert, erfolgt die Zuordnung zu einer Wertberichtigungsstufe grundlegend nicht auf Ebene des Einzelgeschäfts, sondern auf Portfolioebene. Ein bewertungsrelevantes Portfolio bildet sich in dem Zusammenhang aus dem jeweiligen finanziellen Anspruch. Aufgrund der Bildung eines Portfolios auf Kundengruppenebene ist gewährleistet, dass sich das jeweilige Portfolio durch ein homogenes Kreditrisiko auszeichnet. Da der Anteil am Gesamtumsatz im Konzern unter fünf Prozent liegt, werden finanzielle Vermögenswerte gegenüber sonstigen Kunden in einem separaten Portfolio subsumiert und bewertet.

Nachfolgende Tabelle zeigt den Buchwert, die Wertberichtigung sowie die Verlustrate pro Wertberichtigungs-stufe für finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte, für die das Wertminderungsmodell nach IFRS 9 anzuwenden ist.

31.12.2022	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Stufe 1	Stufe 2
EUR Mio
Finanzanlagen	AC	0,2	-
Vertragliche Vermögenswerte	n/a	-	81,1
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)		-	70,1
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)		-	8,3
davon ohne Ratingeinstufung		-	2,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Veräußerungsoption)	AC	-	636,5
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)		-	395,4
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)		-	153,3
davon ohne Ratingeinstufung		-	87,8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	FVOCI	-	54,8
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)		-	51,0
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)		-	-
davon ohne Ratingeinstufung		-	3,0
Sonstige finanzielle Forderungen	AC	39,5	-
Zahlungsmittel und -äquivalente	AC	46,7	-
Gesamt		86,4	772,4

31.12.2022	Stufe 3	Wertberichtigung	Verlustrate (gewichteter Durchschnitt)
EUR Mio
Finanzanlagen	-	-	-
Vertragliche Vermögenswerte	-	5,0	6,2 %
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)	-	2,2	3,1 %
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)	-	2,5	30,1 %
davon ohne Ratingeinstufung	-	0,3	11,1 %
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Veräußerungsoption)	-	3,6	0,6 %
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)	-	0,1	0,0 %
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)	-	1,1	0,7 %
davon ohne Ratingeinstufung	-	2,4	2,7 %
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	-	0,2	0,4 %
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)	-	-	-
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)	-	-	-
davon ohne Ratingeinstufung	-	0,2	6,7 %
Sonstige finanzielle Forderungen	-	-	-
Zahlungsmittel und -äquivalente	-	-	-
Gesamt	-	8,8	1,0 %

31.12.2021	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Stufe 1	Stufe 2
EUR Mio
Finanzanlagen	AC	0,2	-
Vertragliche Vermögenswerte	n/a	-	89,7
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)		-	84,0
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)		-	5,5
davon ohne Ratingeinstufung		-	0,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Veräußerungsoption)	AC	-	499,2
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)		-	312,2
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)		-	108,8
davon ohne Ratingeinstufung		-	78,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	FVOCI	-	107,9
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)		-	103,0
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)		-	-
davon ohne Ratingeinstufung		-	4,9
Sonstige finanzielle Forderungen	AC	34,8	-
Zahlungsmittel und -äquivalente	AC	122,3	-
Gesamt		157,3	696,8

31.12.2021	Stufe 3	Wertberichtigung	Verlustrate (gewichteter Durchschnitt)
EUR Mio
Finanzanlagen	-	-	-
Vertragliche Vermögenswerte	-	1,5	1,7 %
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)	-	1,0	1,2 %
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)	-	0,5	9,1 %
davon ohne Ratingeinstufung	-	-	-
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Veräußerungsoption)	-	2,6	0,5 %
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)	-	0,1	0,1 %
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)	-	0,2	0,2 %
davon ohne Ratingeinstufung	-	2,3	2,9 %
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	-	0,2	0,2 %
davon Investment-Grade (AAA+ bis BBB-)	-	-	-
davon Non-Investment-Grade (BB+ bis D)	-	-	-
davon ohne Ratingeinstufung	-	0,2	4,1 %
Sonstige finanzielle Forderungen	-	-	-
Zahlungsmittel und -äquivalente	-	-	-
Gesamt	-	4,3	0,6 %

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungspolitik

Das operative Geschäft sowie die Finanzierungstransaktionen der DRÄXLMAIER Group als international tätige Unternehmensgruppe unterliegen Finanzrisiken. Diese ergeben sich insbesondere aus dem zukünftigen Liquiditätsbedarf, aus Zinsänderungsrisiken, aus Wechselkursschwankungen sowie aus der Bonität der Kontrahenten der DRÄXLMAIER Group.

Entsprechend dem Risikomanagementsystem der DRÄXLMAIER Group wird neben der Identifizierung, der Analyse und der Bewertung dieser Risiken auch deren Begrenzung durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten vorgenommen. Ein Halten solcher Instrumente zu Spekulationszwecken ist nicht zulässig. Die Auswahl der Partner, die Planung des zukünftigen Liquiditätsbedarfs sowie der Einsatz der Sicherungsinstrumente (Derivate) werden in der DRÄXLMAIER Group im Rahmen bestehender Richtlinien grundsätzlich zentral durchgeführt.

Marktübliche Käufe und Verkäufe von Finanzinstrumenten werden am Handelstag, d.h. an dem Tag, an dem die Unternehmen der DRÄXLMAIER Group die Verpflichtung zum Kauf des Vermögenswertes eingegangen sind, bilanziert.

a) Liquiditätsrisiko

Die Liquiditätsentwicklung der DRÄXLMAIER Group wird laufend zentral überwacht. Mindestens einmal jährlich wird im Rahmen der rollierenden Mehrjahresplanung der mittel- und langfristige Kapitalbedarf (Zeitraum: laufendes Jahr und vier Folgejahre) neu ermittelt. Darauf aufbauend werden gegebenenfalls geeignete Finanzierungsmaßnahmen in die Wege geleitet.

Zur mittel- bis langfristigen Liquiditätssicherung werden derzeit überwiegend langfristige Finanzierungsmittel durch die Muttergesellschaft aufgenommen und bedarfsgerecht an die Einzelgesellschaften der DRÄXLMAIER Group durchgereicht. Als wesentliche Finanzierungselemente ("Finanzierungsstruktur") sind zu nennen:

2. Senior Notes

Insgesamt stehen zum Stichtag Senior Notes in Höhe von USD 407,5 Mio und EUR 155,0 Mio aus. Im Einzelnen:

Serie	Volumen	Begeben in	Fälligkeit
J und M	EUR 34,0 Mio und USD 80,0 Mio	2014	April 2024
N und Q	EUR 30,0 Mio und USD 77,0 Mio	2019	Juli 2025
O und R	EUR 40,0 Mio und USD 17,0 Mio	2019	Juli 2027
P und S	EUR 51,0 Mio und USD 121,0 Mio	2019	Juli 2029
T	USD 22,5 Mio	2019	Oktober 2025
U	USD 73,0 Mio	2019	Oktober 2027
V	USD 17,0 Mio	2019	Oktober 2029

Alle Serien wurden im Rahmen von Privatplatzierungen von institutionellen US-amerikanischen Investoren gezeichnet.

3. Schuldscheine

Insgesamt stehen zum Stichtag Schuldscheine in Höhe von EUR 550,0 Mio aus.

Im Einzelnen:

Volumen	Begeben in	Fälligkeit	Anmerkung
EUR 110,0 Mio	2016	Juni 2023	-
EUR 90,0 Mio	2016	Juni 2026	-
EUR 62,0 Mio	2021	Juli 2025	ESG-linked
EUR 119,0 Mio	2021	Juli 2026	ESG-linked
EUR 117,5 Mio	2021	Juli 2028	ESG-linked
EUR 51,5 Mio	2021	Juli 2031	ESG-linked

Die Schuldscheine wurden mehrheitlich im deutschen Banken- und Sparkassensektor platziert.

4. Am 25. Mai 2022 wurde ein Konsortialkredit in Höhe von EUR 700,0 Mio mit Fälligkeit am 26. Mai 2025, einschließlich Verlängerungsoption(en), abgeschlossen. Per 31. Dezember 2022 bestanden Inanspruchnahmen in Höhe von EUR 95,1 Mio.

5. Ein seit 2016 bestehender Forderungsankaufsvertrag mit einer renommierten Geschäftsbank mit einem Rahmen in Höhe von EUR 140,0 Mio. Des Weiteren können Forderungen in Österreich im Rahmen eines Factoring-Vertrages mit einem Volumen von bis zu EUR 12,0 Mio veräußert werden.

Zum Stichtag wurden insgesamt Forderungen mit einem beizulegenden Zeitwert von EUR 97,2 Mio (Vorjahr: EUR 44,1 Mio) veräußert. Das Forderungsmanagement bzgl. der veräußerten Forderungen wird auch nach dem Verkauf durch die DRÄXLMAIER Group wahrgenommen. Im Falle eines Forderungsausfalles durch Schuldnerinsolvenz o.ä. besteht kein Ausfallrisiko des Konzerns. Eine mögliche Rückkaufspflicht von veräußerten Forderungen besteht nicht.

Saldiert ergaben sich im Jahr 2022 Aufwendungen aus Forderungsverkäufen in Höhe von EUR 0,9 Mio (Vorjahr: EUR 0,4 Mio).

Im Rahmen der vorgenannten Finanzierungsverträge zu 1. und 3. hat sich die DRÄXLMAIER Group verpflichtet, bestimmte vertraglich definierte Kennzahlen ("Covenants") einzuhalten. Die Kennzahlen wurden per 31. Dezember 2022 eingehalten.

Die DRÄXLMAIER Group geht auch für das Geschäftsjahr 2023 von einer gesicherten Finanzierungsbasis aus.

Sicherheiten werden nicht gestellt.

Das quantitative Liquiditätsrisiko ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Liquiditätsrisiko

Quantitative Angaben zum Liquiditätsrisiko

	Buchwert		Bruttoabflüsse ²⁴
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	95,1	-	95,1	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	508,4	461,424	508,4	461,4
Übrige langfristige Verbindlichkeiten ohne Derivate	1,6	0,5	1,6	0,5
Übrige Verbindlichkeiten ohne Derivate ²⁵	313,5	274,3	313,5	274,3
Emittierte Fremdkapitalinstrumente ²⁶	1.084,0	1.176,4	1.231,2	1.334,4
Derivate finanzielle Verbindlichkeiten "stand alone" ²⁷	1,5	7,4	138,0	153,3
Derivate finanzielle Verbindlichkeiten "Hedge Accounting" ²⁸	0,8	3,2	41,2	173,5
Gesamt	2.004,9	1.923,2	2.329,0	2.397,4

	Bis 3 Monate		3 Monate bis 1 Jahr
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	95,1	-	-	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	498,3	460,9	10,0	-0,7
Übrige langfristige Verbindlichkeiten ohne Derivate	-	-	-	-
Übrige Verbindlichkeiten ohne Derivate ²⁵	260,8	99,0	52,7	175,3
Emittierte Fremdkapitalinstrumente ²⁶	0,0	0,0	142,9	143,3
Derivate finanzielle Verbindlichkeiten "stand alone" ²⁷	113,1	99,9	25,0	53,4
Derivate finanzielle Verbindlichkeiten "Hedge Accounting" ²⁸	6,7	8,3	19,3	37,9
Gesamt	974,0	668,1	249,9	409,2

	1 Jahr bis 5 Jahre		Über 5 Jahre
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-	-	-	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0,1	1,2	0,0	0,0
Übrige langfristige Verbindlichkeiten ohne Derivate	0,2	0,3	1,4	0,2
Übrige Verbindlichkeiten ohne Derivate ²⁵	0,0	0,0	0,0	0,0
Emittierte Fremdkapitalinstrumente ²⁶	717,6	695,5	370,6	495,6
Derivate finanzielle Verbindlichkeiten "stand alone" ²⁷	0,0	0,0	0,0	0,0
Derivate finanzielle Verbindlichkeiten "Hedge Accounting" ²⁸	15,2	127,3	0,0	0,0
Gesamt	733,1	824,3	372,0	495,8

²⁴ Bei Derivaten erfolgt die Nettobetrachtung
²⁵ Im Buchwert sind Zinsabgrenzungen für Fremdkapitalinstrumente enthalten, deren Abfluss in der Zeile "Emittierte Fremdkapitalinstrumente" dargestellt ist.
²⁶ Zahlungen für USPP (Zins und Tilgung) sind auf Basis der abgesicherten Kurse (im Rahmen von CCIRS) dargestellt.
²⁷ Negative Marktwerte aus sonstigen Derivaten; brutto; keine Saldierung mit Forderungen. Die Bruttoabflüsse entsprechen den Nominalvolumina der Derivate.
²⁸ Die Bruttoabflüsse entsprechen den Nominalvolumina der Derivate.

b) Zinsänderungsrisiko

Angesichts des insgesamt nur kurzfristigen Kapitalanlagebedarfs sind Zinsänderungsrisiken grundsätzlich nur auf der Finanzierungsseite von Bedeutung. Jedoch werden für den mittel- bis langfristigen Kapitalbedarf Zinsänderungsrisiken, gegebenenfalls durch den Einsatz derivativer Sicherungsinstrumente, weitgehend vermieden.

Zum Bilanzstichtag war ein überwiegender Teil der ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten langfristig zinsgesichert. Dabei entfällt der wesentliche Teil auf die USD- und EUR-Senior Notes, die mit Festzinssätzen platziert wurden. Im Hinblick auf Zinsänderungen besteht ein Opportunitätsrisiko.

Zum 31. Dezember 2022 belief sich das Nominalvolumen variabel verzinslicher Finanzinstrumente auf insgesamt EUR 272,1 Mio.

Nachfolgende Übersicht zeigt die quantitative Darstellung des Zinsänderungsrisikos auf:

EUR Mio	Gewinn und Verlust		Eigenkapital
Szenario	+ 50 bp	- 50 bp	+50 bp	-50 bp
31.12.2022
- Variabel verzinsliche Instrumente	-1,1	1,2	-	-
- Zinsderivate (ohne CCIRS)	0,2	-0,2	4,7	-4,9
Sensitivität	-0,9	0,9	4,7	-4,9
Szenario	+ 50 bp	- 50 bp	+ 50 bp	-50 bp
31.12.2021
Sensitivität variabel verzinslicher Instrumente	-0,8	-	-	-

Bei der Ermittlung der Auswirkungen von Zinsänderungen bleiben CCIRS unberücksichtigt, da Zinsänderungen wirtschaftlich durch die Spiegelung der CCIRS-Struktur im Grundgeschäft kompensiert würden.

In 2022 wurden Zinsderivate über ein Nominalvolumen von EUR 200,0 Mio zur Sicherung von Zinsänderungs-risiken in zwei Tranchen abgeschlossen. Die Zinsänderungen werden dabei wirtschaftlich durch die Spiegelung der IRS-Struktur im zugehörigen geplanten Grundgeschäft kompensiert, dabei findet Hedge Accounting Anwendung. Eine "Mandatory Break Clause" regelt die Beendigung des Sicherungsgeschäftes durch eine Ausgleichszahlung im September 2023.

Unter Angabe des gesicherten Durchschnittszinssatzes weist das Nominalvolumen (Nettorisiko) der Zinstermingeschäfte im Hedge Accounting zum 31. Dezember 2022 nachfolgendes Fälligkeitenprofil auf:

31.12.2022	Fälligkeit
Zinsänderungsrisiko (Hedge Accounting)	1-3 Monate	3-12 Monate	mehr als 1 Jahr
Nettorisiko in EUR Mio	-	-	200,0
Durchschnittlicher fester Zinssatz	-	-	1,69 %

Ineffektivität ergibt sich hauptsächlich aufgrund des Ausfallrisikos der Kontrahenten. Dieses wird jedoch laufend überwacht und ist im Vergleich zum Sicherungseffekt nicht materiell. Ineffektivitäten werden im übrigen Finanzergebnis erfasst.

31.12.2022 EUR Mio	Nominalbetrag des Sicherungsinstruments	Buchwert des Sicherungsinstruments		Bilanzposten, in denen das Sicherungsinstrument enthalten ist	Änderung des beizulegenden Zeitwerts, die als Grundlage für die Erfassung einer Ineffektivität der Absicherung für die Periode herangezogen wird
		Aktiva	Passiva
Cash-Flow-Hedges
Zinstermingeschäfte	200,0	16,2	-	sonstige (langfristige) Forderungen und Vermögenswerte bzw. übrige (langfristige) Verbindlichkeiten	15,0

31.12.2022	Änderung des beizulegenden Zeitwerts, die als Grundlage für die Erfassung einer Ineffektivität der Absicherung für die Periode herangezogen wird	Rücklage für die Absicherung von Zahlungsströmen
EUR Mio
Cash-Flow-Hedges
Geplante Transaktionen	15,0	0,0 ²⁹

²⁹ Reklassifizierung der Sicherungsgeschäfte, die im folgenden Monat fällig werden.

Der in der Rücklage für die Absicherung von Zahlungsströmen verbleibende Saldo aus Sicherungsbeziehungen, bei denen die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften nicht mehr angewendet wird, weist zum Stichtag 31 .Dezember 2022 einen Wert von EUR 0,0 Mio aus.

Bestimmte bestehende Benchmark-Zinssätze, darunter diejenigen der London Interbank Offer Rate - für USD, GBP, CHF und JPY - wurden umfassend international reformiert (IBOR-Reform). Dies hat zur Folge, dass diese Zinssätze schrittweise abgeschafft und durch alternative, nahezu risikofreie Referenzzinssätze auf Overnight-Basis ersetzt werden. Für den Konzern waren zum 31. Dezember 2020 in Zusammenhang mit der IBOR-Reformierung lediglich die Zinssätze in den Währungen Euro und US-Dollar von grundlegender Relevanz. Im Bereich der Referenzzinssätze für den Euro war insbesondere die Ablösung des EONIA-Zinssatzes durch den €STR (Euro Short-Term Rate) zum 31. Dezember 2021 von Bedeutung. Die Reformierung des EURIBORs wurde bereits im November 2019 abgeschlossen und hatte insofern keinen direkten Einfluss auf die Finanzinstrumente der DRÄXLMAIER Group. An die Stelle der USD-LIBOR-Rate tritt die Secured Overnight Financing Rate (SOFR). Während die Publikation für den Referenzzins USD-LIBOR mit den Laufzeiten eine Woche und zwei Monate zum 31. Dezember 2021 eingestellt wurde, wird die Veröffentlichung für die restlichen Laufzeiten erst zum 30. Juni 2023 beendet. Risiken der Zinsreformierung und deren Auswirkungen auf die DRÄXLMAIER Group werden durch ein intern etabliertes Risikomanagement fortlaufend überwacht und gesteuert.

Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte

Im Bereich der nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerte war der Konzern keinen IBOR- Risiken ausgesetzt. Auch für die Zukunft wird das Risiko aus der Zinsreformierung für derartige bestehende Vermögenswerte als gering eingestuft.

Nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Die lang- und kurzfristigen Finanzschulden des Konzerns weisen in Bestandteilen variable Zinsvereinbarungen auf. Betroffen hiervon sind Zinszahlungen im Kontext bestehender Schuldscheinfinanzierungen, deren variabel-verzinsliche Tranchen auf den 6-Monats-EURIBOR referenzieren. Euro-Ziehungen unter dem Konsortial-kreditrahmen referenzieren je nach Laufzeit gleichfalls auf EURI-BOR-Zinssätze. Basierend auf der bereits im Geschäftsjahr 2019 abgeschlossenen Reformierung des EURIBORs waren hieraus jedoch keine direkten Risiken mehr erkennbar. Variable Zinszahlungen bei Inanspruchnahmen des Konsortialkredits in der Währung US-Dollar sind an den USD-LIBOR gekoppelt. Vertragliche Vereinbarungen sehen hier einen Ziehungszeitraum von drei oder sechs Monaten (Zinsperiode) vor. Da die LIBOR-Reform für USD-Zinsen zunächst nur Laufzeiten von einer Woche oder zwei Monaten betrifft, war dieses Risiko für die DRÄXLMAIER Group zum 31. Dezember 2021 als unwesentlich einzustufen. Mit endgültiger SOFR-Umstellung der restlichen Laufzeiten per 30. Juni 2023 liegt gleich-falls die Endfälligkeit für den bestehenden Konsortialkredit vor, wonach auch hier zum jetzigen Zeitpunkt keine Risiken erkennbar sind. EUR- sowie USD-Zinszahlungen im Rahmen der begebenen Senior-Notes (USPP) weisen für alle Laufzeiten nur fixe Bestandteile auf.

Finanzderivate

Zu Risikomanagementzwecken hält der Konzern Cross Currency Interest Rate Swaps, die nicht in Sicherungsbeziehungen designiert waren. Die vertraglichen Vereinbarungen sehen nur bereits fixierte Zinszahlungen vor, sodass aus der Zinsreform keine direkten Risiken abzuleiten sind. Zur Absicherung von Währungsrisiken künftiger Transaktionen hält der Konzern ferner Finanzderivate, die als Cash-Flow-Hedges in Sicherungsbeziehungen designiert waren. Auch hier sind keine Risiken aus der Zinsreform erkennbar, infolgedessen bei bestehenden Sicherungsbeziehungen kein Handlungsbedarf erforderlich war.

Der Konzern überwacht den Fortschritt der Umstellung der IBORs auf neue Referenzzinssätze, indem er die Gesamtbeträge der Verträge, die noch nicht auf den alternativen Referenzzinssatz umgestellt wurden, überprüft. Der Konzern geht davon aus, dass ein Vertrag noch nicht auf den alternativen Referenzzinssatz umgestellt wurde, wenn die Zinsen im Rahmen des Vertrags an einen Referenzzinssatz gekoppelt sind, der noch der IBOR-Reform unterliegt. Per 31. Dezember 2022 betrifft dies ausschließlich die Kreditlinie im Rahmen des bestehenden Konsortialkredits für Inanspruchnahmen in US-Dollar.

c) Währungsrisiko

Offene, d.h. einem Währungsrisiko unterliegende Positionen werden grundsätzlich, soweit sinnvoll und möglich, durch derivative Finanzinstrumente kursgesichert. Hierzu werden im Wesentlichen Devisentermingeschäfte und Devisenswaps eingesetzt. Der Abschluss dieser Geschäfte erfolgt im Rahmen der Beschlüsse des Treasury Committees zentral durch die zuständige Organisationseinheit Treasury. In der Regel werden Sicherungsgeschäfte für zukünftige Fremdwährungs-Cash-Flows mit Laufzeiten von bis zu drei Jahren abgeschlossen. In Einzelfällen können auch längere Laufzeiten kontrahiert werden. Damit wird sichergestellt, dass ein sehr hohes Maß an Effektivität des Absicherungsportfolios erreicht wird.

Zu den Bilanzstichtagen bestanden die in den folgenden Tabellen aufgeführten Sicherungsgeschäfte; Nominalvolumina wurden dabei unsaldiert angegeben und spiegeln damit die Beträge aller Einzelgeschäfte wider. Die in den Tabellen ersichtliche Differenz zwischen den für das Hedge Accounting designierten Geschäften resultiert zum einen aus der zum Stichtag erfolgten Reklassifizierung von Sicherungsgeschäften aufgrund der bilanziellen Erfassung der korrespondierenden Grundgeschäfte, zum anderen aus nicht für das Hedge Accounting designierten kurzfristigen Devisenswaps zur Synchronisierung von Zahlungsterminen des Grundgeschäftes und der entsprechenden Devisenkurssicherung sowie aus kurzfristigen Sicherungsgeschäften für konzerninterne Fremdwährungsdarlehen. Die angegebenen beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen - bezogen auf den Bilanzstichtag - jeweils dem Preis, zu dem ein unabhängiger Dritter die Rechte und Pflichten aus den Instrumenten übernehmen würde.

Der Großteil der Sicherungsgeschäfte dient zur Vermeidung von Wechselkursrisiken aus:

•	der Platzierung von derzeit USD 407,5 Mio Senior Notes
•	den von der Muttergesellschaft an die Einzelgesellschaften ausgereichten Fremdwährungskrediten
•	erwarteten künftigen Fremdwährungs-Cash-Flows

Übersicht der Grund- und Sicherungsgeschäfte:

Mio USD		Betrag 31.12.2021	Erhöhung
Senior Notes und Sicherungsgeschäfte
Grundgeschäft
USD Senior Notes	USD	407,5	-
USD Senior Notes	EUR	359,8	-
davon in Sicherungsverhältnissen
Natural Hedge durch USD Investments	USD	330,5	-
durch CCIRS	USD	77,0	-
(nominal) gesichert	EUR	68,0	-
Sicherungsgeschäfte
Bewertung CCIRS (mark-to-market), positive Marktwerte	EUR	1,4	-
Einfluss auf das übrige Finanzergebnis		-	-

Mio USD	Tilgung	Bewertungsveränderung	Betrag 31.12.2022	Bewertungsveränderung seit Platzierung
Senior Notes und Sicherungsgeschäfte
Grundgeschäft
USD Senior Notes	-	-	407,5	-
USD Senior Notes	-	-22,3	382,1	44,6
davon in Sicherungsverhältnissen
Natural Hedge durch USD Investments	-	-	330,5	-
durch CCIRS	-	-	77,0	-
(nominal) gesichert	-	-4,2	72,2	-3,0
Sicherungsgeschäfte
Bewertung CCIRS (mark-to-market), positive Marktwerte	-	4,3	5,8	5,8
Einfluss auf das übrige Finanzergebnis	-	0,1 ³⁰	-	2,8

³⁰ Betrifft den Effekt auf das übrige Finanzergebnis, der sich aus dem gesicherten Anteil der USD Senior Notes ergibt.

In der Bewertungsveränderung 2022 werden die Effekte auf das Finanzergebnis zum 31. Dezember 2022 dargestellt. Die unterjährigen Effekte aus der Bewertung sind in der Tabelle nicht berücksichtigt.

Die Bewertung der Sicherungsgeschäfte zum Fair Value am jeweiligen Bilanzstichtag nach der "mark-to-market-Methode" hat einen erheblichen Einfluss auf das übrige Finanzergebnis.

Währungssicherungen mit Dritten	Nominalvolumen		Zeitwerte
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Devisentermingeschäfte	964,8	711,0	43,0	2,6
davon im Hedge Accounting	619,9	433,4	37,6	9,4
CCIRS	72,2	68,0	5,8	1,4
davon im Hedge Accounting	-	-	-	-
Summe	1.037,0	779,0	48,8	4,0
davon im Hedge Accounting	619,9	433,4	37,6	9,4

Unter Angabe der gesicherten Durchschnittskurse (Terminkurse) weist das Nominalvolumen (Nettorisiko) der Devisentermingeschäfte im Hedge Accounting zum 31. Dezember 2022 nachfolgendes Fälligkeitenprofil auf:

31.12.2022	Fälligkeit
Wechselkursrisiko Devisentermingeschäfte (Hedge Accounting)	1-3 Monate	3-12 Monate	mehr als 1 Jahr
Nettorisiko in EUR Mio	84,0	256,5	279,3
Durchschnittlicher Terminkurs
USD:MXN	22,02	22,62	23,39
EUR:PLN	4,74	4,83	5,26
EUR:RON	5,21	5,33	5,63

31.12.2021	Fälligkeit
Wechselkursrisiko Devisentermingeschäfte (Hedge Accounting)	1-3 Monate	3-12 Monate	mehr als 1 Jahr
Nettorisiko in EUR Mio	70,3	205,7	157,4
Durchschnittlicher Terminkurs
USD:MXN	22,15	22,93	22,87
EUR:PLN	4,53	4,56	4,66
EUR:RON	5,11	5,19	5,26

Bei den Sicherungsgeschäften handelt es sich ausschließlich um Devisentermingeschäfte (u.a. auch aus Devisenswaps). Die Sicherungsgeschäfte dienen ausschließlich zur Absicherung zukünftiger Zahlungsströme in Fremdwährung. Der Konzern wendet ein Sicherungsverhältnis von 1:1 an.

Als Hauptursachen für Ineffektivitäten bei den Sicherungsbeziehungen sind die Auswirkungen des Kreditrisikos auf den beizulegenden Zeitwert der Devisenterminkontrakte (welche sich nicht in der Änderung des beizulegenden Zeitwerts der abgesicherten Zahlungsströme widerspiegeln), die auf die Änderung der Wechselkurse zurückzuführen sind, zu nennen. Ineffektivitäten werden im übrigen Finanzergebnis erfasst.

31.12.2022	Nominalbetrag des Sicherungsinstruments	Buchwert des Sicherungsinstruments		Bilanzposten, in denen das Sicherungsinstrument enthalten ist	Änderung des beizulegenden Zeitwerts, die als Grundlage für die Erfassung einer Ineffektivität der Absicherung für die Periode herangezogen wird
EUR Mio		Aktiva	Passiva
Cash-Flow-Hedges
Devisentermingeschäfte	619,8	38,4	0,8	sonstige (langfristige) Forderungen und Vermögenswerte bzw. übrige (langfristige) Verbindlichkeiten	37,6

31.12.2022	Änderung des beizulegenden Zeitwerts, die als Grundlage für die Erfassung einer Ineffektivität der Absicherung für die Periode herangezogen wird	Rücklage für die Absicherung von Zahlungsströmen	Rücklage für Kosten der Absicherung
EUR Mio
Cash-Flow-Hedges
geplante Transaktionen	37,6	25,931	8,3 ³²

Der in der Rücklage für die Absicherung von Zahlungsströmen verbleibende Saldo aus Sicherungsbeziehungen, bei denen die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften nicht mehr angewendet wird, weist zum Stichtag 31. Dezember 2022 einen Wert von EUR 0,0 Mio (Vorjahr: EUR 0,0 Mio) aus.

³¹ Reklassifizierung der Sicherungsgeschäfte, die im folgenden Monat fällig werden.
³² Reklassifizierung der Sicherungsgeschäfte, die im folgenden Monat fällig werden.

31.12.2021	Nominalbetrag des Sicherungsinstruments	Buchwert des Sicherungsinstruments		Bilanzposten, in denen das Sicherungsinstrument enthalten ist	Änderung des beizulegenden Zeitwerts, die als Grundlage für die Erfassung einer Ineffektivität der Absicherung für die Periode herangezogen wird
EUR Mio		Aktiva	Passiva
Cash-Flow-Hedges
Devisentermingeschäfte	433,4	12,6	3,2	sonstige (langfristige) Forderungen und Vermögenswerte bzw. übrige (langfristige) Verbindlichkeiten	9,4

31.12.2021	Änderung des beizulegenden Zeitwerts, die als Grundlage für die Erfassung einer Ineffektivität der Absicherung für die Periode herangezogen wird	Cash-Flow-Hedging-Rücklage
EUR Mio
Cash-Flow-Hedges
geplante Transaktionen	9,4	8,2 ³³

Das Fremdwährungsrisiko Nominal (ohne Derivate) sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

³³ Reklassifizierung der Sicherungsgeschäfte, die im folgenden Monat fällig werden.

Marktrisiko - Quantitative Angaben zum Marktrisiko

Fremdwährungsrisiko Nominal (ohne Derivate)

	EUR		USD
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ³⁴	263,3	266,9	179,0	120,0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	7,3	41,8	1,0	13,2
Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte	6,0	5,0	-	-
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	16,0	12,2	2,5	1,6
Gesamt Forderungen	292,6	325,9	182,5	134,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ³⁵	302,7	258,6	100,0	91,7
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	95,1	-	-	-
Übrige langfristige Verbindlichkeiten	-	-	-	-
Übrige Verbindlichkeiten	164,2	130,9	48,4	27,9
Gesamt Verbindlichkeiten	562,0	389,5	148,4	119,6
Nettoexposure (Forderungen - Verbindlichkeiten)	-269,4	-63,6	34,1	15,2

	MXN		CNY
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ³⁴	-0,0	-0,1	211,2	172,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	1,5	0,1	5,7	24,1
Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte	-	-	-	-
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	3,6	2,8	3,4	2,3
Gesamt Forderungen	5,1	2,8	220,3	198,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ³⁵	6,1	4,0	68,9	75,9
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-	-	-	-
Übrige langfristige Verbindlichkeiten	-	-	-	-
Übrige Verbindlichkeiten	14,4	29,2	49,2	48,6
Gesamt Verbindlichkeiten	20,5	33,2	118,1	124,5
Nettoexposure (Forderungen - Verbindlichkeiten)	-15,4	-30,4	102,2	74,0

	Übrige		Gesamt
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ³⁴	37,8	48,2	691,3	607,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	31,2	43,1	46,7	122,3
Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte	1,4	1,2	7,4	6,2
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	6,6	9,7	32,1	28,6
Gesamt Forderungen	77,0	102,2	777,5	764,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ³⁵	30,7	31,2	508,4	461,4
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-	-	95,1	-
Übrige langfristige Verbindlichkeiten	1,6	0,5	1,6	0,5
Übrige Verbindlichkeiten	37,3	37,7	313,5	274,3
Gesamt Verbindlichkeiten	69,6	69,4	918,6	736,2
Nettoexposure (Forderungen - Verbindlichkeiten)	7,4	32,8	-141,1	28,0

³⁴ Einschließlich Forderungen gegen nahestehende Unternehmen.
³⁵ Einschließlich Verbindlichkeiten gegen nahestehende Unternehmen

Quantitative Darstellung des Währungsrisikos

Die nachfolgende Berechnung basiert auf der Annahme, dass der Euro zum Stichtag gegenüber den Fremdwährungen um jeweils zehn Prozent auf- bzw. abgewertet hätte. Ferner wurde bei der Szenarioberechnung widergespiegelt, dass es sich bei den Sicherungsgeschäften, die sich auf den USD bzw. sonstige Währungen beziehen, um Währungskäufe handelt. Darüber hinaus wurden die USD Senior Notes sowie die zugehörigen Derivate bei der Ermittlung des Währungsrisikos ausgeklammert, da Veränderungen des EUR/USD Kurses ohne wirtschaftliche Auswirkung geblieben wären. Nicht durch derivative Instrumente währungskursgesicherte USD Senior Notes werden durch auf USD nominierte Vermögenswerte kursgesichert (Natural Hedge). Auch daraus hätten sich keine Währungskurseffekte ergeben.

Alle Sicherungsgeschäfte dienen zur Festlegung von Devisenkursen für künftige Zahlungsströme in Fremdwährung. Diese noch nicht realisierten und folglich bilanziell nicht erfassten Zahlungseingänge bzw. Zahlungsausgänge werden bei der nachstehenden Bewertung jedoch nicht beachtet. Unter Berücksichtigung der Annahme einer Aufwertung des Euros gegenüber der jeweiligen Fremdwährung um zehn Prozent, hätte sich das Ergebnis um EUR 9,8 Mio erhöht (Vorjahr: Erhöhung um EUR 3,5 Mio). Bei einer Abwertung des Euros gegenüber der jeweiligen Fremdwährung um zehn Prozent, hätte sich das Ergebnis um EUR 12,0 Mio reduziert (Vorjahr: Reduzierung um EUR 7,9 Mio). Für Sicherungsgeschäfte, die unter die Regelungen des Hedge Accounting fallen, hat eine Marktwertänderung keinen Ergebniseinfluss. Diese wird direkt im Eigenkapital erfasst. Bei einer Aufwertung des Euro um zehn Prozent hätte sich eine Belastung des Eigenkapitals von EUR 24,7 Mio (Vorjahr: EUR 17,1 Mio) ergeben. Bei einer Abwertung des Euro um zehn Prozent hätte sich eine Erhöhung des Eigenkapitals um EUR 29,9 Mio (Vorjahr: EUR 21,3 Mio) ergeben.

	Gewinn und Verlust 31.12.2022
EUR Mio	Buchwerte Forderungen - Verbindlichkeiten	Sensitivität Gewinn/Verlust
Währungen		+10 %	-10 %
USD	34,1	-3,4	3,4
MXN	-15,4	1,5	-1,5
CNY	102,2	-10,2	10,2
Übrige	7,4	-0,7	0,7
Zwischensumme	128,3	-12,8	12,5
	Nominalvolumen	Sensitivität Gewinn/Verlust
Währungen ³⁶		+10 %	-10 %
USD	64,4	-5,9	7,1
RON	13,9	-1,3	1,5
GBP	11,0	-0,9	1,1
EUR ³⁷	230,7	20,7	-25,3
Übrige	35,2	-2,8	3,4
Zwischensumme	355,2	9,8	-12,2
Summe	483,5	-3,0	-0,6

	Gewinn und Verlust 31.12.2021
EUR Mio	Buchwerte Forderungen - Verbindlichkeiten	Sensitivität Gewinn/Verlust
Währungen		+10 %	-10 %
USD	38,8	-3,9	3,9
MXN	-16,5	1,7	-1,7
CNY	106,8	-10,7	10,7
Übrige	35,8	-3,6	3,6
Zwischensumme	164,9	-16,5	16,5
	Nominalvolumen	Sensitivität Gewinn/Verlust
Währungen ³⁶		+10 %	-10 %
USD	14,4	-1,0	1,3
RON	-	-	-
GBP	9,6	-0,9	1,0
EUR ³⁷	239,4	22,3	-27,2
Übrige	14,2	-0,4	0,5
Zwischensumme	277,6	20,0	-24,4
Summe	442,5	3,5	-7,9

³⁶ Devisentermingeschäfte.

³⁷ Fremdwährungsverkäufe.

d) Beizulegender Zeitwert

Die ermittelten Fair Values der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurden gemäß einer Fair-Value-Hierarchie klassifiziert. Die Klassifizierung spiegelt die Bedeutung der für die Bewertung verwendeten Inputdaten wider und ist wie folgt gegliedert:

•	auf aktiven Märkten notierte (nicht angepasste) Preise für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Stufe 1)
•	für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (als Preise) oder indirekt (von Preisen abgeleitete) beobachtbare Inputdaten, die keine notierten Preise nach Stufe 1 darstellen (Stufe 2)
•	herangezogene Inputdaten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (nicht beobachtbare Inputdaten) (Stufe 3)

Zum 31. Dezember 2022 werden folgende finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, bilanziert:

EUR Mio	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	31.12.2022
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	-	54,8	-	54,8
Devisentermingeschäfte	-	43,0	-	43,0
Cross Currency Interest Rate Swaps (CCIRS)	-	5,8	-	5,8
Zinstermingeschäfte	-	15,0	-	15,0
Warentermingeschäfte	-	0,9	-	0,9
Finanzielle Verbindlichkeiten
Devisentermingeschäfte	-	1,6	-	1,6
Zinstermingeschäfte	-	1,2	-	1,2
Warentermingeschäfte	-	0,7	-	0,7

Der Fair Value für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet wurden, wird ermittelt, indem vom ausstehenden Zahlbetrag die erwarteten Kreditverluste abgezogen werden.

EUR Mio	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	31.12.2021
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (mit Veräußerungsoption)	-	107,9	-	107,9
Devisentermingeschäfte	-	13,0	-	13,0
Cross Currency Interest Rate Swaps (CCIRS)	-	1,4	-	1,4
Warentermingeschäfte	-	0,2	-	0,2
Finanzielle Verbindlichkeiten
Devisentermingeschäfte	-	10,3	-	10,3
Warentermingeschäfte	-	0,2	-	0,2

Für derivative Finanzinstrumente wird der beizulegende Zeitwert anhand folgender Methoden bestimmt: Optionen werden durch marktübliche Methoden, wie bspw. Black-Scholes-Modellen, bewertet. Weitere derivative Finanzinstrumente werden durch Diskontierung der künftigen Zahlungsströme unter Berücksichtigung der jeweiligen Ausfallrisiken nach der Barwertmethode bewertet. Als Inputparameter werden die am Bilanzstichtag, sofern verfügbar, beobachtbaren relevanten Zinssätze sowie Marktpreise angewendet, welche von externen Datenanbietern bezogen werden.

Im Geschäftsjahr 2022 sind keine Umgliederungen zwischen den Stufen erfolgt. Ebenso gab es keine Eingliederungen der Fair Values in Stufe 1 und Stufe 3. Die Eingliederung der Fair Values erfolgt auf Basis der Über-prüfung zum Geschäftsjahresende.

e) Rohstoffrisiken

Der volumenmäßig größte Anteil an Rohstoffen, deren Preis auf Basis von Börsennotierungen festgestellt wird, entfällt auf das in den verarbeiteten Kabeln enthaltene Kupfer. Damit verbundene Preisrisiken können über synchronisierte Preisanpassungsmechanismen auf Kunden- und Lieferantenseite üblicherweise nahezu vollständig eliminiert werden.

Zur Optimierung von Effektivitätslücken aufgrund von Fristeninkongruenzen werden bedarfsgerecht kurzlaufende Termingeschäfte (Käufe und Verkäufe) auf Kupfer abgeschlossen.

Die Kontrakte haben eine Laufzeit von bis zu einem Jahr und wurden deshalb nicht zum Hedge Accounting designiert. Zum Stichtag weisen die Kontrakte saldiert einen beizulegenden Zeitwert von EUR 0,2 Mio (Vorjahr: EUR 0,0 Mio) auf.

Quantitative Darstellung des Rohstoffrisikos

Zum 31. Dezember 2022 belief sich das Nominalvolumen der Derivate, die zur Absicherung von Rohstoffrisiken abgeschlossen wurden, auf insgesamt EUR 19,5 Mio. Die nachfolgende Berechnung basiert auf der Annahme, dass zum Stichtag die Kupfernotierung um jeweils zehn Prozent auf- bzw. abgewertet hätte.

EUR Mio	Gewinn und Verlust		Eigenkapital
Szenario	Aufwertung	Abwertung	Aufwertung	Abwertung
31.12.2022
Commodities	-0,5	0,5	-	-

f) Kontrahentenbonität

Die DRÄXLMAIER Group arbeitet im Rahmen der Finanzierung und Absicherung von Finanzrisiken mit einer Gruppe von Kernbanken zusammen, die grundsätzlich alle über eine erstklassige Bonität verfügen sollen. Auf bestehende positive beizulegende Zeitwerte von Derivaten wurden Bewertungsabschläge von rund EUR 0,0 Mio (Vorjahr: EUR 0,0 Mio) vorgenommen.

Für Transaktionen mit Finanzpartnern werden Kontrahentenlimite festgelegt. Hierdurch werden Ausfallrisiken, die darin bestehen, dass Vertragspartner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können, minimiert. In Höhe der positiven Marktwerte der Derivate besteht ein Kontrahentenrisiko. Die Finanzstrategie der DRÄXLMAIER Group im Bereich der derivativen Finanzinstrumente fokussiert sich darauf, hauptsächlich mit solchen Banken zusammen zu arbeiten, die dem Unternehmen auch Finanzierungsmittel zur Verfügung stellen.

Den abgeschlossenen Geschäften liegen keine Globalnettingvereinbarungen oder ähnliche Vereinbarungen mit den Gegenparteien zugrunde, sodass der Konzern zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei Rechtsanspruch auf die Saldierung positiver und negativer Marktwerte von Derivaten, die mit dem gleichen Kontrahenten abgeschlossen wurden, hat. Daher entspricht der Bilanzwert dem Bruttowert der jeweiligen Derivate.

g) Risikokonzentration

Die geographische Verteilung sowie die Währungszusammensetzung von Aktiv- und Passivpositionen sind in folgenden Tabellen dargestellt.

Risikokonzentration

Aktiva

Geographische Verteilung und Währungszusammensetzung

	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ³⁸		Derivate ³⁹
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Konzentration nach Regionen
Deutschland	145,9	143,6	65,6	14,6
Übriges Europa	161,5	148,5	-	-
Amerika	151,3	109,1	-	-
Asien	230,7	203,3	-	-
Afrika	1,8	2,6	-	-
Gesamt	691,3	607,1	65,6	14,6
Konzentration nach Währungen
EUR	263,3	266,9	65,6	14,6
USD	179,0	120,0	-	-
MXN	-0,0	-0,1	-	-
CNY	211,2	172,1	-	-
Übrige Währungen	37,8	48,2	-	-
Gesamt	691,3	607,1	65,6	14,6

	Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte		Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Konzentration nach Regionen
Deutschland	0,6	0,4	11,8	8,1
Übriges Europa	5,4	4,6	7,6	11,5
Amerika	0,0	0,0	6,0	4,4
Asien	0,7	0,7	4,2	3,1
Afrika	0,7	0,5	2,5	1,5
Gesamt	7,4	6,2	32,1	28,6
Konzentration nach Währungen
EUR	6,0	5,0	16,0	12,2
USD	-	-	2,5	1,6
MXN	-	-	3,6	2,8
CNY	-	-	3,4	2,3
Übrige Währungen	1,4	1,2	6,6	9,7
Gesamt	7,4	6,2	32,1	28,6

	Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Konzentration nach Regionen
Deutschland	0,6	72,9
Übriges Europa	12,7	22,4
Amerika	1,5	0,1
Asien	19,4	16,1
Afrika	12,5	10,8
Gesamt	46,7	122,3
Konzentration nach Währungen
EUR	7,3	41,8
USD	1,0	13,2
MXN	1,5	0,1
CNY	5,7	24,1
Übrige Währungen	31,2	43,1
Gesamt	46,7	122,3

³⁸ Einschließlich Forderungen gegen nahestehende Unternehmen
³⁹ Konzentration der Buchwerte in Deutschland aufgrund des zentralen Hedgings.

Risikokonzentration

Passiva

Geographische Verteilung und Währungszusammensetzung

	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ⁴⁰		Derivate ⁴¹
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Konzentration nach Regionen
Deutschland	189,7	172,6	2,3	10,5
Übriges Europa	139,0	109,1	-	-
Amerika	88,6	81,5	-	-
Asien	83,0	89,7	-	-
Afrika	8,1	8,5	-	-
Gesamt	508,4	461,4	2,3	10,5
Konzentration nach Währungen
EUR	302,7	258,6	2,3	10,5
USD	100,0	91,7	-	-
MXN	6,1	4,0	-	-
CNY	68,9	75,9	-	-
Übrige Währungen	30,7	31,2	-	-
Gesamt	508,4	461,4	2,3	10,5

	Übrige langfristige Verbindlichkeiten		Übrige Verbindlichkeiten
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Konzentration nach Regionen
Deutschland	-	-	145,6	122,8
Übriges Europa	1,2	-	40,8	33,1
Amerika	-	-	67,4	57,4
Asien	0,2	0,2	50,5	52,4
Afrika	0,2	0,3	9,2	8,6
Gesamt	1,6	0,5	313,5	274,3
Konzentration nach Währungen
EUR	-	-	164,2	130,9
USD	-	-	48,4	27,9
MXN	-	-	14,4	29,2
CNY	-	-	49,2	48,6
Übrige Währungen	1,6	0,5	37,3	37,7
Gesamt	1,6	0,5	313,5	274,3

	Finanzschulden ⁴²
EUR Mio	31.12.2022	31.12.2021
Konzentration nach Regionen
Deutschland	1.182,1	1.179,3
Übriges Europa	-	-
Amerika	-	-
Asien	-	-
Afrika	-	-
Gesamt	1.182,1	1.179,3
Konzentration nach Währungen
EUR	800,1	819,5
USD	382,0	359,8
MXN	-	-
CNY	-	-
Übrige Währungen	-	-
Gesamt	1.182,1	1.179,3

⁴⁰ Einschließlich Verbindlichkeiten gegen nahestehende Unternehmen.
⁴¹ Konzentration der Buchwerte in Deutschland aufgrund des zentralen Hedgings. Negative Marktwerte beinhalten die Währungskomponente der Cross Currency Interest Swaps (CCIRS).
⁴² Finanzschulden beinhalten USPP in Höhe von nominal USD 407,5 Mio und EUR 155,0 Mio sowie Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 550,0 Mio.

(36) Angaben über die Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Nach IAS 24 müssen Personen angegeben werden, die die DRÄXLMAIER Group beherrschen oder von ihr beherrscht werden, soweit sie nicht bereits in den Konzernabschluss einbezogen wurden.

Darüber hinaus erstreckt sich die Angabepflicht auf Geschäfte mit assoziierten Unternehmen sowie Geschäfte mit Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik der DRÄXLMAIER Group ausüben, einschließlich naher Familienangehöriger oder zwischengeschalteter Unternehmen.

Die Angabepflichten berühren die DRÄXLMAIER Group in Bezug auf Geschäftsbeziehungen zu den Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen (Key Management) und Geschäftsbeziehungen zu den nahestehenden Unternehmen.

Bei den Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen, die grundsätzlich zu marktüblichen Bedingungen erfolgten, handelt es sich im Wesentlichen um Liefer- und Leistungsgeschäfte sowie Finanztransaktionen.

EUR Mio	Empfangene Lieferungen und Leistungen		Erbrachte Lieferungen und Leistungen
Unternehmen	2022	2021	2022	2021
Delta Management GmbH, Geisenhausen	4,4	3,4	0,2	0,2
Delta ImmoTec GmbH, Geisenhausen	4,2	2,8	0,3	0,2
Delta Gebäudetechnik GmbH, Geisenhausen	2,6	2,4	0,1	0,1
Delta Real Estate GmbH & Co. KG, Geisenhausen	0,7	0,7	-	-
DXG Versorgungsmanagement GmbH, Geisenhausen ⁴³	0,5	0,5	-	-
Delta ImmoTec de Mexico S. de R.L. de C.V., San Luis Potosi	1,1	0,9	0,1	0,1
Fritz Dräxlmaier Holding GmbH Geisenhausen	0,1	0,1	-	-
GLD Immo KG, Geisenhausen	2,5	2,5	-	-
I.M.T. IMOBILIARE MANAGEMENT TRANSILVANIA S.R.L Codlea	4,8	4,8	-	-
Elco GmbH Geisenhausen	0,8	0,8	-	-
DMW Assekuranz und Risikomanagement GmbH, Geisenhausen	0,3	-	-	-
DT ImmoTec Tunisia SARL, Sidi Abdelhamid Sousse	0,2	-	-	-

⁴³ Umfirmierung der DVM Versorgungsmanagement GmbH per 28. Juni 2022

EUR Mio	Verbindlichkeiten gegenüber		Forderungen und sonstige Vermögenswerte gegen
Unternehmen	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Delta Management GmbH, Geisenhausen	1,0	0,7	-	-
Delta ImmoTec GmbH, Geisenhausen	0,6	1,3	17,4	11,1
Delta Gebäudetechnik GmbH, Geisenhausen	0,6	0,7	4,5	0,2
DXG Versorgungsmanagement GmbH, Geisenhausen	0,5	0,6	-	-
Delta ImmoTec de Mexico S. de R.L. de C.V., San Luis Potosi	0,1	0,1	-	-
Fritz Dräxlmaier Holding GmbH, Geisenhausen	2,3	0,4	-	-
Delta Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, Geisenhausen	-	-	0,8	0,8
Elco GmbH, Geisenhausen	-	-	-	0,1

Die Gesamtvergütung für das Key Management hat in 2022 EUR 9,6 Mio (Vorjahr: EUR 7,2 Mio) betragen. Hiervon entfielen auf kurzfristig fällige Leistungen EUR 9,4 Mio (Vorjahr: EUR 6,5 Mio) und auf Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses EUR 0,2 Mio (Vorjahr: EUR 0,1 Mio). Die kurzfristigen Umfänge beinhalten Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von EUR 1,3 Mio (Vorjahr: EUR 0,6 Mio).

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 i.V.m. § 315e Abs. 1 HGB betrugen im Geschäftsjahr 2022 EUR 9,7 Mio (Vorjahr EUR 6,6 Mio). Früheren Mitgliedern der Geschäftsführung wurden im Geschäftsjahr Gesamtbezüge von EUR 1,4 Mio (Vorjahr: EUR 0,7 Mio) gewährt. Die Pensionsrückstellung betrug EUR 1,1 Mio (Vorjahr: EUR 1,3 Mio).

(37) Honorare des Abschlussprüfers

Der im Geschäftsjahr 2022 für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses und dessen verbundene Unternehmen erfasste Honoraraufwand nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB gliedert sich wie folgt:

EUR Mio	2022	2021
Abschlussprüfungsleistungen	1,0	1,0
Andere Bestätigungsleistungen	0,0	0,0
Steuerberatungsleistungen	0,8	0,6
Sonstige Leistungen	0,0	0,2
Gesamt	1,8	1,8

(38) Gesellschafter der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG

Komplementärin der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG ist die Fritz Dräxlmaier Beteiligungsgesellschaft mbH, Vilsbiburg, welche keine Kapitaleinlage gezeichnet hat. Die Anteile der Fritz Dräxlmaier Beteiligungsgesellschaft mbH werden von der Eldrax Holding AG, Schweiz, gehalten.

Alleinige Kommanditistin der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG ist die Fritz Dräxlmaier Holding GmbH, Geisenhausen. Sämtliche Anteile werden von Frau Lisa Dräxlmaier gehalten.

(39) Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB

Nachfolgend aufgeführte Tochterunternehmen haben von der Befreiung des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch gemacht:

•	DAP Dräxlmaier Automotivprodukte GmbH
•	DAS Dräxlmaier Automotivsysteme GmbH
•	DBM Dräxlmaier Batterie Montage GmbH
•	dConn GmbH
•	DEE Dräxlmaier Elektrik- und Elektroniksysteme GmbH
•	DFL Dräxlmaier Fahrzeuglogistik GmbH
•	DGP Dräxlmaier Global Procurement GmbH
•	DHG Dräxlmaier Hochvoltsysteme GmbH
•	DIS Dräxlmaier Industrial Solutions GmbH
•	DST Dräxlmaier Systemtechnik GmbH
•	Eldra Kunststofftechnik GmbH
•	Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG
•	Lisa Dräxlmaier GmbH
•	Lisa Dräxlmaier Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH
•	QEST Quantenelektronische Systeme GmbH
•	Qestronic Electronic Solutions GmbH

(40) Nachtragsbericht

Chief Technology Officer (CTO) Herr Dr. Markus Junginger hat sich dazu entschieden, die DRÄXLMAIER Group zum 31. März 2023 zu verlassen. Seine Aufgaben übernimmt kommissarisch Herr Jan Reblin (CEO).

Weitere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022, die sich wesentlich auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der DRÄXLMAIER Group auswirken, sind zum Zeitpunkt der Berichterstellung nicht bekannt.

(41) Sonstige Angaben

Die Geschäftsführung wurde von der Fritz Dräxlmaier Beteiligungsgesellschaft mbH, Vilsbiburg, vertreten durch ihre Geschäftsführer, Herrn Fritz Dräxlmaier, Landshut, Herrn Stefan Brandl, Landshut, Herrn Franz Haslinger, Neumarkt-St. Veit, Herrn Jan Reblin, Geisenhausen (am 01. November 2022 zum Geschäftsführer bestellt), Herrn Dr. Markus Junginger, Bad Boll (am 31. Oktober 2022 als Geschäftsführer ausgeschieden), und Herrn Volker Herdin, Scheßlitz/Schweisdorf (am 31. März 2022 als Geschäftsführer ausgeschieden), ausgeübt.

Der Konzernabschluss wurde von der Geschäftsführung am 06. April 2023 zur Veröffentlichung genehmigt.

Vilsbiburg, 06. April 2023

Fritz Dräxlmaier Beteiligungsgesellschaft mbH

Fritz Dräxlmaier

Stefan Brandl

Franz Haslinger

Jan Reblin

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

an die Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG, Vilsbiburg

Als Ergebnis unserer Prüfung haben wir den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG, Vilsbiburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Überleitung zum Gesamtergebnis der Periode, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanz-lage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:

•	die im Konzernlagebericht enthaltenen lageberichtsfremden und als ungeprüft gekennzeichneten Angaben.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetz-lichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Darstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 19. April 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Prof. Dr. Grottel, Wirtschaftsprüfer

Reule, Wirtschaftsprüfer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG, Vilsbiburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG, Vilsbiburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Überleitung zum Gesamtergebnis der Periode, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Fritz Dräxlmaier GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:

•	die im Konzernlagebericht enthaltenen lageberichtsfremden und als ungeprüft gekennzeichneten Angaben.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 19. April 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Prof. Dr. Grottel, Wirtschaftsprüfer

Florian Reule, Wirtschaftsprüfer

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss zum 31.12.2022 wurde am 03. Juli 2023 festgestellt.

dConn GmbH