MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH

Alzenau

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2021 bis zum 30.06.2022

Lagebericht

Geänderter Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021/2022

I. Grundlagen des Unternehmens

a. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH (MAIREC) ist auf dem internationalen Markt von edelmetallhaltigen Abfällen tätig. Die Materialen bestehen überwiegend aus Auto- und Industriekatalysatoren, Elektronikschrott und edelmetallhaltigen Abfällen aus Industrieproduktionsprozessen.

Dabei werden edelmetallhaltige Materialien hauptsächlich nach Analyse, sowie zu einem geringen Teil auch nach Bewertung durch die hauseigenen Experten angekauft. Zusätzlich werden bestimmte Materialien als reine Dienstleistung (Lohnveredelung) verarbeitet. In diesem Fall wird gegen eine Gebühr das veredelte Produkt (Edelmetalle) an die überwiegend industriellen Kunden zurückgeliefert.

Sowohl die Nachfrage nach den Leistungen der Gesellschaft als auch die erzielbare Marge werden von den Edelmetallpreisen bzw. deren Veränderung im Zeitablauf mitbeeinflusst. Eine Spekulation auf Preisbewegungen der enthaltenen Edelmetalle wird dadurch ausgeschlossen, dass alle Einkäufe gleichzeitig durch Terminverkäufe abgesichert werden. Das Geschäftsrisiko liegt damit nicht in den Preisänderungen bei den Edelmetallen, sondern in der mengenmäßigen Auswirkung, die diese Bewegungen auf das Angebot von zu recycelnden Materialien durch die Kunden hat.

Zum Geschäftsmodell der MAIREC gehört unter anderem eine schnelle Vergütung gegenüber den Kunden, um diesen zeitnah weitere Warenankäufe zu ermöglichen. Der hohe Wert der edelmetallhaltigen Materialien in Kombination mit einer zum Teil mehrmonatigen Dauer zur physischen Rückgewinnung der Edelmetalle auf Seite der Raffinerien resultiert in einem hohen Finanzbedarf für die Geschäftsabwicklung.

b. Ziele und Strategie

In der relevanten Periode wurde mit dem Bau der eigenen Raffinerie - Projekt Theia - begonnen. Es sollen dabei die Metalle Platin, Palladium und Rhodium aus Autokatalysatoren raffiniert werden. Dadurch plant die Gesellschaft zukünftig die Wirtschaftlichkeit durch die deutliche Erweiterung der Wertschöpfungskette zu steigern. Die Inbetriebnahme der eigenen Raffinerie wird auch die Positionierung der Gesellschaft innerhalb des Marktes stärken. Im Vertrieb hat sich die Gesellschaft das Ziel gesetzt, die Internationalisierung des Kundenkreises zu forcieren. Die Gesellschaft fokussiert sich weiter auf ihre Kernkompetenz in der Bemusterung und Verarbeitung von gebrauchten Autokatalysatoren sowie von Elektronikschrott. Ziel für das kommende Geschäftsjahr ist die Stabilisierung der Marktposition der Gesellschaft durch die Optimierung der eigenen Prozesse. Erzielt werden soll dies durch Effizienzsteigerungen innerhalb der Organisation und nicht zuletzt durch Vorantreiben der Digitalisierung in verschiedenen Abteilungen. So konnte bereits in der Vergangenheit ein Meilenstein mit dem eigens entwickelten MAIPORTAL geschaffen werden. Auf diesem baut die Gesellschaft auf und richtet sich fortgehend nach den Bedürfnissen ihrer Kunden.

c. Forschung und Entwicklung

Die Gesellschaft beschäftigt sich stets mit der Weiterentwicklung des Maschinenparks, der Produktionsprozesse, der Entwicklung neuer Verfahrenstechniken sowie ständiger Optimierung der Wertschöpfungskette des Recyclingprozesses.

d. Innovation und Qualitätsmanagement

Im Fokus unserer Tätigkeit als Recyclingunternehmen für edelmetallhaltige Materialien und Produktionsrückstände steht immer das Umwelt- und Qualitätsmanagement, welches nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001 zertifiziert ist. MAIREC verarbeitet alle Materialien auf einem dafür nach BImSchG genehmigten Standard und ist als Entsorgungsfachbetrieb gemäß §§ 56 und 57 KrWG zertifiziert. Darüber hinaus hat MAIREC ein Energiemanagementsystem nach der Norm DIN EN ISO 50001 eingeführt.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Maßgeblich für den Wert der Materialien ist der Inhalt an Edelmetallen, sowie deren Wert auf dem Weltmarkt. Bei steigenden Preisen steigt üblicherweise auch die angebotene Menge an zu recycelnden Materialen und umgekehrt.

Der Markt war über das gesamte Geschäftsjahr hinweg durch die noch immer anhaltende Halbleiterknappheit beeinflusst. Zwar wurden im Jahr 2021 nach Angaben des Branchenverbands VDA mit 67 Mio. Fahrzeugen (ohne Nutzfahrzeuge) rund 2% (Vorjahr: 66 Mio.) mehr Fahrzeuge gebaut als im Vorjahr, jedoch liegen die Werte deutlich unterhalb des Niveaus vor Corona, sodass nicht von einer Erholung der Automobilindustrie gesprochen werden kann. Die fehlenden Neuwagen führen zu einer längeren Nutzungsdauer der gebrauchten Kraftfahrzeuge und somit zu einem insgesamt niedrigeren Recyclingvolumen auf dem gesamten Markt. Zu Beginn des Kriegs in der Ukraine stiegen die Preise für die Platingruppenmetalle auf Grund von Unsicherheiten über die Verfügbarkeit dieser vorübergehend in die Höhe. So erreichten Rhodium mit über 600 TEUR/Kg, Palladium mit knapp 100 TEUR/Kg und Platin mit über 35 TEUR/Kg Anfang März die Höchstwerte im abgelaufenen Geschäftsjahr. Dieses Niveau konnte sich aber bis zum Ende des Geschäftsjahres nicht manifestierten, da die Verfügbarkeit der Metalle weniger eingeschränkt war, als zunächst erwartet. Zum Stichtag ergeben sich folgende Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr: der Durchschnittspreis für Gold stieg in der Berichtsperiode um 5%, während der Durchschnittspreis für Silber um 2% abnahm. Die in Autokatalysatoren enthaltenen Edelmetalle entwickelten sich wie folgt: Platin +3%, Palladium -3% und Rhodium -4%.

2. Geschäftsverlauf

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/2022 beinhaltet den Zeitraum vom 01. Juli 2021 bis 30. Juni 2022.

Recycelte Mengen

Die Gesellschaft konnte in der Berichtsperiode ca. 28% Autokatalysatoren mehr recyceln als im Vorjahr. Im Bereich von Elektronikschrott wurde die Vorjahresmenge um 5% unterschritten. Zwar konnten die geplanten Volumina nicht erfüllt werden, jedoch konnte die Gesellschaft ihr Recyclingvolumen gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 14% steigern.

Personalbestand

Der Personalbestand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 18% vergrößert. Es wurde weiterhin in den Bereich Human Ressource investiert und die Mitarbeiter mit zahlreichen Angeboten unterstützt. Die Personalkosten stiegen proportional mit 19% gegenüber dem Vorjahreswert an.

MAIREC US

Die Abwicklung des Chapter 11 Verfahrens der MAIREC US verlief im Geschäftsjahr 2021/2022 planmäßig und wurde im März 2022 erfolgreich abgeschlossen. Alle Forderungen gegenüber Gläubigern konnten vollständig erfüllt werden. Darüber hinaus sind periodenfremde außergewöhnliche Erträge in Höhe von 2.052 TEUR als der Auszahlung aus der Insolvenzmasse an die MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH angefallen. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Abschlusses wartet die Gesellschaft auf das Ende der Einspruchsfrist der IRS (Internal Revenue Service - Bundessteuerbehörde der Vereinigten Staaten). Die Gesellschaft plant die Löschung der MAIREC US nach Ablauf der Frist, sodass dieses Kapitel endgültig abgeschlossen werden kann.

Sonstige Entwicklungen

Die operative Tätigkeit der Gesellschaft wurde unterjährig von der Lieferkettenproblematik beeinflusst. Bedingt durch die Containerknappheit waren temporär Schwierigkeiten beim Versand des Materials zu den Raffinerien zu verzeichnen. Durch die Umverteilung der Materialströme zwischen einzelnen Raffinerien konnte die weitere Verschärfung jedoch vermieden werden, sodass die Gesellschaft von den logistischen Veränderungen insgesamt sogar profitieren konnte.

Anlagen im Bau

Der Bau der eigenen Raffinerie "Theia", in der zukünftig die Platingruppenmetalle aus Autokatalysatoren gewonnen werden, schritt in der abgelaufenen Periode weiter voran. Das Projekt konnte aber aufgrund von Lieferproblemen bei verschiedenen Baugruppen nicht wie ursprünglich geplant abgeschlossen werden. Bedingt durch gestiegene Rohstoffpreise sowie allgemeine Preiserhöhungen, sieht sich die Gesellschaft zum Stichtag mit gestiegenen Kosten und Verzögerungen für das Gesamtprojekt konfrontiert.

3. Lage

a. Leistungsindikatoren

Geschäftsjahr	2021/2022	2020/2021
Eigenkapitalquote in %	27,96	24,09
Net Working Capital	137,35 Mio. €	105,38 Mio. €
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen)	36,60 Mio. €	25,39 Mio. €
Umsatzerlöse	693,10 Mio. €	724,30 Mio. €

b. Ertragslage

Umsatzerlöse

Der Umsatz im Geschäftsjahr 2021/2022 lag 4,3% unter dem Vorjahreswert, Umsatzerlöse in Höhe von 693,10 Mio. Euro konnten erzielt werden (Vorjahr: 724,30 Mio. Euro). Damit konnte die Umsatzprognose des Vorjahres nicht erreicht werden. Der Umsatzrückgang trotz des gesteigerten Recyclingvolumens im Vergleich zum Vorjahr lässt sich auf die durchschnittlich niedrigeren Preise in der Berichtsperiode zurückführen. Bedingt durch den Brexit verschieben sich die Umsätze zwischen den geographischen Märkten im Vergleich zum Vorjahr erheblich. Deutschland 5% (Vorjahr: 4%), Europäische Union 11% (Vorjahr: 45%) Rest der Welt 84% (Vorjahr 51%).

Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betrieblichen Erträge sind in Höhe von 3.649 TEUR angefallen (Vorjahr: 410 TEUR). Wesentlicher Bestandteil und Hauptgrund des Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr ist hier die Auszahlung aus der Insolvenzmasse des abgeschlossenen Chapter 11 Verfahrens der MAIREC US in Höhe von 2.052 TEUR.

Materialaufwand

Der Materialaufwand für den Bezug von Waren in der relevanten Periode sank ebenfalls aufgrund der Edelmetallpreise um 6,7% im Vergleich zum Vorjahr und betrug 629,02 Mio. Euro (Vorjahr: 674,12 Mio. Euro). Die bezogenen Leistungen sind im Gegenzug leicht angestiegen.

Personalkosten

Die Personalkosten liegen mit 8,26 Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahres (6,95 Mio. Euro). Treiber hierfür sind vor allem der zusätzliche Bedarf an Arbeitskräften für das Projekt Theia sowie diverse Abfindungen.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände lagen mit 0,76 Mio. Euro leicht über dem Wert des Vorjahres (0,72 Mio. Euro).

Zinsergebnis

Das Zinsergebnis wird in der relevanten Periode ausschließlich durch Zinsaufwand bestimmt. MAIREC verzeichnet ein Zinsergebnis in Höhe von -1,86 Mio. Euro (Vorjahr: -1,17 Mio. Euro) welches auf die Ausweitung der Konsortialfinanzierung zurückzuführen ist.

EBITDA - (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen)

Die Gesellschaft verzeichnet in der Berichtsperiode ein deutlich über Vorjahresniveau liegendes Ergebnis, bei in etwa auf Vorjahresniveau liegenden Umsätzen. Der höchste Rhodium-Preis seit Beginn der Aufzeichnungen, sowie die höheren Anliefermengen aus dem dritten und vierten Quartal des Vorjahres, sorgte im ersten Halbjahr der relevanten Periode, bedingt durch die zeitliche Verschiebung im Raffinationsprozess und somit der Ergebniswirksamkeit, für starke Erträge. Im Berichtsjahr hat die die Gesellschaft unterjährig immer wieder Anpassungen an der Refinerstruktur vorgenommen und konnte so die Ertragslage verbessern. Zusätzlich gelang es der MAIREC durch Verhandlungen mit mehreren Händlern bei Rhodium-Verkäufen signifikant bessere Preise am Markt zu erzielen. Das EBITDA konnte im Vergleich zum Vorjahr um 44% auf 36,60 Mio. € (Vorjahr: 25,39 Mio. €) gesteigert werden, womit die Prognose des Vorjahres deutlich übertroffen werden konnte.

Ergebnis vor Steuern und Jahresüberschuss

Das Ergebnis vor Ertragssteuern liegt mit 33,97 Mio. Euro um 10,49 Mio. Euro über dem Vorjahreswert (23,48 Mio. Euro). Als Jahresüberschuss wurden 24,83 Mio. Euro erzielt (im Geschäftsjahr 2020/2021 lag der Jahresüberschuss bei 16,76 Mio. Euro).

c. Finanzlage

Die insgesamt gestiegenen Anliefervolumen und insbesondere die werthöheren Autokatalysatoren führten im Geschäftsjahr 2021/2022 zunächst zu einem erhöhten Finanzbedarf. Ein Teil dieses Kapitalbedarfs wird durch die Raffinerien gedeckt, die ihrerseits eine vorzeitige Abrechnung der Materialien ermöglichen. Das zweite wesentliche Standbein bei der Finanzierung sind die Hausbanken. So konnte MAIREC im März 2022 mit sechs Banken eine Erweiterung der bestehenden Konsortialfinanzierung aufstellen und dadurch weiteren Spielraum für das Unternehmenswachstum und Finanzierungsflexibilität erlangen. Derzeit ist die Liquiditätslage unserer Ansicht nach entspannt und ausreichend Kapital für potenzielle Wachstumschancen vorhanden.

Kassenbestand

Der Kassenbestand inklusive der Guthaben bei Kreditinstituten lag zum Stichtag bei 6.174 TEUR (Vorjahr: 291 TEUR).

Eigenkapital und Eigenkapitalquote

In der abgelaufenen Berichtsperiode hat sich das Eigenkapital auf 48,79 Mio. Euro erhöht (Vorjahr 30,96 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote ist auf 27,96% (Vorjahr: 24,09%) gestiegen, obwohl die Bilanzsumme auf 174,49 Mio. Euro (Vorjahr: 128,51 Mio. Euro) angestiegen ist.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Vergleich zum Vorjahr um 29,34 Mio. Euro auf 92,84 Mio. Euro gestiegen (Vorjahr: 63,50 Mio. Euro). Hintergrund ist die ausgehandelte Konsortialfinanzierung, in der sich das Bankenkonsortium zum Stichtag mit 90,00 Mio. Euro an der Finanzierung des Unternehmenswachstums sowie Unternehmensinvestitionen der MAIREC beteiligte. Weiterhin existiert ein Darlehen für das Projekt Theia in Höhe von 10,00 Mio. Euro. Somit bestehen zum Bilanzstichtag zugesagte, aber nicht genutzte Darlehen von 7,16 Mio. Euro.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen 3,05 Mio. Euro und liegen somit über dem Niveau des Vorjahres (0,82 Mio. Euro). Der Anstieg ist unter anderem auf das Bauprojekt Theia zurückzuführen.

Cashflow

Bedingt durch das sehr gute operative Ergebnis sowie der weiteren Aufnahme von Fremdkapital in Form der Konsortialfinanzierung stiegen die liquiden Mittel trotz der gegenläufigen Investitionen in das Anlagevermögen sowie das Umlaufvermögen (Vorratsbestand) zum Stichtag deutlich an.

d. Vermögenslage

Zum Bilanzstichtag weist MAIREC ein Finanzanlagevermögen von 287 TEUR aus (Vorjahr: 102 Euro). Der Anstieg ist auf Ausleihungen an ein nahestehendes Unternehmen zurückzuführen.

Das Sachanlagevermögen liegt im Geschäftsjahr 2021/2022 mit 10,46 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert (3,83 Mio. Euro). Die Anlagenzugänge sind im Wesentlichen auf das sich im Bau befindende Projekt Theia zurückzuführen.

Im Vermögen der Gesellschaft dominieren die Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, zusammen mit 151,61 Mio. Euro (Vorjahr 119,43 Mio. Euro). Darin spiegelt sich der Charakter des Geschäfts mit hohem Handels- und Dienstleistungsanteil und geringer Anlagenintensität wider. Der deutliche Anstieg des Vorratsvermögens ist auf die Ausweitung der Konsortialfinanzierung zurückzuführen. Seit Frühjahr 2022 nutzt MAIREC aus Gründen der Wirtschaftlichkeit verstärkt die Konsortialfinanzierung für die Vorräte, statt wie vorher die Refinerfinanzierung. Dadurch verbleiben die Vorräte länger in der Bilanz.

Auf der Passivseite stiegen die Rückstellungen gegenüber dem Vorjahr (25,39 Mio. Euro) um 0,57 Mio. Euro auf nun 25,96 Mio. Euro an. Die wesentlichen Positionen sind hier die Rückstellungen für nicht abgerechnete Leistungen 13,04 Mio. Euro (Vorjahr: 16,36 Mio. Euro), sowie Rückstellungen für Steuerzahlungen 11,44 Mio. Euro (Vorjahr: 8,09 Mio. Euro).

Im Geschäftsjahr 2021/2022 lag die Umlaufintensität bei 93,56% und nahm gegenüber dem Vorjahr um 3,26% ab. Diese Veränderung ist auf den Anstieg des Anlagevermögens, insbesondere bedingt durch den Bau der eigenen Raffinerie Theia, zurückzuführen.

Net Working Capital

Das Net Working Capital (definiert als Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie dem Wert der Edelmetallleihe, abzüglich der Rückstellungen für nicht abgerechnete Leistungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) konnte in der relevanten Periode um 30,35% auf 137,35 Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 105,38 Mio. €).

e. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf sowie der Vermögens-, Finanz und Ertragslage

Die wirtschaftliche Lage kann insgesamt als positiv bezeichnet werden. Es konnte ein sehr gutes Ergebnis erzielt und die Ergebnisprognose übertroffen werden, weshalb die Geschäftsführung den Verlauf der Geschäftsentwicklung insgesamt als günstig einstuft. Obwohl die geplanten Volumenziele nicht erreicht werden konnten und die Umsatzerlöse unter dem Vorjahr liegen, verzeichnete die Gesellschaft auf Grund von Optimierungsstrategien sowie insgesamt gesteigerten recycelten Mengen das beste Ergebnis der Firmengeschichte. Die Liquiditätslage war auf Jahressicht gesehen entspannt und bot ausreichend Freiraum für Optimierungspotentiale. Die Geschäftsführung ist mit dem Verlauf des Geschäftsjahres sehr zufrieden. Bei nahezu allen finanziellen Leistungsindikatoren konnte in der relevanten Periode ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden.

MAIREC konnte in der Vergangenheit sämtlichen Verpflichtungen in vollem Umfang nachkommen. Durch die stabile Finanzlage und positive Entwicklung sieht sich MAIREC auch weiterhin imstande, den bestehenden und künftigen Verbindlichkeiten rechtzeitig und uneingeschränkt nachzukommen.

III. Prognosebericht

Die Gründe für die weltweit angespannte wirtschaftliche Situation sind vielfältig. Die Auswirkungen der anhaltenden Halbleiterknappheit, der anhaltenden und ggf. erneut aufkommenden Corona-Restriktionen, sowie der schwächelnden Wirtschaft erschweren die Planung sowie die Abgabe genauer Prognosen hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung. MAIREC startet mit leicht unter Planniveau, jedoch auf Vorjahresniveau liegenden Anliefermengen in das neue Geschäftsjahr 2022/2023. Bedingt durch die niedrigere Nachfrage durch die Industrie haben die relevanten Edelmetalle weiter etwas an Wert verloren. Hinzu kommen die Auswirkungen aus dem Ukraine Konflikt und die mit diesen einhergehenden Preissteigerungen im Bereich der Energieversorgung, sowie Zinssteigerungen durch die angehobenen Leitzinsen.

Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung sind die Preise der Platingruppenmetalle in erster Linie auf Grund der anhaltendenden Lieferkettenproblematik bei Halbleitern sowie der Zero-Covid Politik in China unter Druck. Diese führt immer wieder zu Lockdowns und einer zusätzlichen Verlangsamung der weltweiten Automobilproduktion und führen so zu Lieferkettenproblemen. Diese Situation wird uns auch im folgenden Geschäftsjahr weiter beschäftigen, da eine Entspannung in diesem Bereich vorerst nicht in Sicht ist.

Grundsätzlich geht die MAIREC mittelfristig von einer Seitwärtsbewegung der Preise von Palladium und Rhodium aus, sowie einer moderaten Preissteigerung für Platin aus. Diese Annahme wird durch die zukünftig strikteren Abgasnormen sowie dem verstärkten Einsatz von Hybridfahrzeugen gestützt.

Das Gesamtvolumen an zu recycelnden Autokatalysatoren ist auf dem Markt nach den letzten beiden Rekordjahren stark gefallen. Die Gesellschaft stützt sich auf Branchenstimmen und geht von einem insgesamt 30% niedrigeren Gesamtvolumen aus.

Trotzdem rechnet die MAIREC mit Anliefervolumen auf dem Niveau des Vorjahres, gleichwohl erneut unter den geplanten Mengen. Das Rekordergebnis der abgelaufenen Periode wird sich durch die o.g. Einflussfaktoren wahrscheinlich nicht wiederholen. Die Gesellschaft beobachtet die Veränderungen am Markt konsequent und sieht sich für potenzielle Veränderungen des Marktumfelds gut aufgestellt und vorbereitet. MAIREC rechnet weiterhin mit einer konstanten Marge und einer weiterhin profitablen Entwicklung des Geschäftsverlaufs. Die Prognosen werden durch die Entwicklungen der ersten Monate des neuen Geschäftsjahres bestätigt.

Die Inbetriebnahme der eigenen Raffinerie Theia wird im folgenden Geschäftsjahr zunächst zu einem deutlichen Anstieg der Kosten führen, welche in erster Linie auf den erhöhten Bedarf an Energie aus Strom und diverser Verbrauchsmaterialien zurückzuführen sind. Weiterhin werden die Kosten insgesamt bedingt durch benötigte Zuschlagsstoffe für den Raffinationsprozess, Finanzierungskosten der Anlage, sowie zusätzliches hochqualifiziertes Personal ansteigen. Während der Anlaufphase und durch die natürliche Verschiebung der Erfolgswirksamkeit um 3-5 Monate nach Anfang der Verarbeitung des Materials rechnet die Gesellschaft erst im GJ 23/24 mit Ertragsauswirkungen aus der eigenen Raffination.

Für die kommende Periode erwartet MAIREC einen Umsatz von rund 637 Mio. Euro. Dabei wird die Eigenkapitalquote leicht unterhalb des Niveaus der Berichtsperiode liegen, das Networking Capital wird voraussichtlich um rund 6% ansteigen und das EBITDA auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2020/2021 liegen.

IV. Chancen- und Risikobericht

1. Risiken

Kurschwankungen bei Edelmetallen und Währungen

Potenzielle geschäftstypische Risiken, stellen die Edelmetallpreise und Währungskurse dar. Während die Gesellschaft den Kunden das Material in der Regel gleich nach Wertfeststellung 3-4 Tage nach Anlieferung vergütet, braucht der nachgelagerte Raffinationsprozess ca. 3-5 Monate, um die Edelmetalle wieder die Wertschöpfungskette zuzuführen.

Die konsequente und grundsätzliche Absicherungspolitik der Edelmetalle und der zugehörigen Währung für jeden einzelnen An- und Verkauf durch sogenannte (Micro) Hedges und Termingeschäfte führt dazu, dass dieses Risiko in der Regel bis auf die bei der Gesellschaft verbleibende Marge vollständig eliminiert wird. Das Risiko wird dahingehend von der Gesellschaft als gering angesehen.

Recyclingmengen

Ein potenzielles branchenspezifisches Risiko liegt typischerweise in einem signifikanten und dauerhaften Rückgang der Edelmetallpreise. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die Halbleiterknappheit weiter anhält und die Produktion der Neufahrzeuge weiterhin enorm eingebremst wird. Dies führt in der Regel zu einem Rückgang des globalen Angebots an zu recycelnden Materialien, in erster Linie im Bereich Autokatalysatoren.

MAIREC steuert dieser Entwicklung durch den weiteren Ausbau des bestehenden internationalen Netzwerkes, der weiteren die Intensivierung der internationalen Vertriebsaktivitäten sowie durch Investitionen in weitere Produktdiversifizierung entgegen. MAIREC stuft das Risiko durch einen möglichen signifikanten Rückgang der Recyclingmengen in existentielle Schwierigkeiten zu geraten als gering ein.

Kostensteigerungen

Die Gesellschaft sieht sich mit Kostensteigerungen für Energie und Zuschlagsstoffe für die neue Raffinerie konfrontiert und sieht weiter Steigerungen als wahrscheinlich an. Gleichwohl dies nicht zu vernachlässigen ist, sieht MAIREC die Auswirkungen im Vergleich zur möglichen Marge aktuell als gering an. Durch das konsequente Kostenmanagement, die ständige Suche nach Optimierungen sowie Maßnahmen zur Effektivitätssteigerung zum Beispiel durch Digitalisierungsprojekte, sieht die Gesellschaft sich in der Lage weitere potenzielle Kostensteigerungen abzufedern und diesen entgegenzuwirken. Weiterhin wird durch Verhandlungen mit nachgelagerten Verarbeitern, Edelmetallhändlern sowie Finanzierungspartnern eine Grundlage geschaffen, die es der Gesellschaft erlaubt, auch bei nicht umlegbaren Kosten weiterhin profitabel zu arbeiten.

Durch diese Maßnahmen kann das Unternehmen sicherstellen, dass durch evtl. erheblichen Einbruch der zu recycelnden Mengen die Lage des gesamten Unternehmens nicht substanziell gefährdet wird.

Finanzierungsrisiken, Zinssatz

Zur Sicherstellung des Finanzierungsbedarfs hat die Gesellschaft die bestehende Konsortialfinanzierung im abgelaufenen Geschäftsjahr erweitert und um zwei Jahre verlängert. Der Vertrag sieht zusätzliche eine Verlängerungs- sowie eine Erhöhungsoption vor. Weiterhin stehen der Gesellschaft Finanzierungsmöglichkeiten der verschiedenen Raffinerien zur Verfügung, die bei Bedarf genutzt werden können. Ein Anstieg der Edelmetallzinsen im Marktumfeld kann an die Kunden weitergegeben werden, sodass aus diesen für die Gesellschaft kein Risiko entsteht. Die zuletzt gestiegenen Bankzinsen sowie ein potenzieller weiterer Anstieg des Zinsniveaus werden von der Gesellschaft beobachtet und als wahrscheinlich angesehen. Diese können nur bedingt weitergegeben werden, da ausländische Wettbewerber zum Teil in geringerem Ausmaß von diesen betroffen sind und so einen Wettbewerbsvorteil erlangen könnten. Um diesem Risiko zu begegnen, zieht die Gesellschaft Zinsabsicherungsinstrumente mit den bestehenden Finanzierungspartnern in Betracht.

Der mittelfristige Liquiditätsbedarf reduziert sich aufgrund der zuletzt gesunkenen Anliefermengen und gesunkenen PGM-Preise.

Das Finanzierungskonzept im Rahmen der bestehenden Konsortialfinanzierung sowie der Refinanzierung durch Raffinerien deckt den aktuellen Liquiditätsbedarf der Gesellschaft. Zur Absicherung des Liquiditätsrisikos werden in regelmäßigen Abständen kurz- und mittelfristige Liquiditätspläne erstellt. Steigende Preise sowie steigende Anliefermengen können in Zukunft wieder zu einem erhöhten Liquiditätsbedarf der Gesellschaft führen. Für diesen Fall stehen Mittel aus der o.g. Erhöhungsoption der Konsortialfinanzierung zur Verfügung. Insgesamt sieht die Gesellschaft dieses Risiko als wahrscheinlich an, bewertet es auf Grund der o.g. Aussagen als gering.

Einhaltung der Covenants

Grundsätzlich besteht ein Risiko, dass die Finanzkennzahlen der Konsortialfinanzierung nicht eingehalten werden können. Dies würde zu einer sofortigen Fälligstellung des Kredits führen. Da diese in der abgelaufenen Periode jedoch aufgrund der sehr soliden finanziellen Entwicklung zu jeder Zeit vollumfänglich eingehalten wurden und ein strenges Monitoring dieser erfolgt, sieht die Gesellschaft dieses Risiko als unwahrscheinlich und sehr gering an.

Sonstige Risiken

Unvorhersehbare Restrisiken auf die ganze Weltwirtschaft und somit auf die Ertragssituation der Gesellschaft in der Zukunft können jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Grundsätzlich ist die Branche im Wandel und unterliegt vielen Eventualitäten.

Die weltweite Umstellung hin zu emissionsfreien Elektrofahrzeugen könnte langfristig Auswirkungen auf die Nachfrage nach PGMs haben, da Elektrofahrzeuge keinen Katalysator brauchen. Mittelfristig, in den nächsten 3-5 Jahren geht die Gesellschaft dennoch von einer konstanten Nachfrage nach Platingruppenmetallen aus, da aufgrund der strengeren Vorschriften der Bedarf an PGMs für einzelne Katalysatoren zunächst steigen wird, Hybridfahrzeuge sind zu dem durchaus mit einem Katalysator ausgestattet. Alternative Antriebsmethoden wie die zum Beispiel Brennstoffzellen benötigen in der Produktion ebenfalls Platin. Trotz des Verbots für die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren in der EU ab dem Jahr 2035 wird es auch darüber hinaus noch, viele Jahre dauern, bis die letzten Katalysatoren recycelt werden. Zusätzlich kann es zeitlichen Verschiebungen bei der Umsetzung dieser Vorhaben kommen, da nicht alle Länder in der Lage sind die notwenige Technologie und Infrastruktur bis zum geforderten Zeitpunkt zu entwickeln. Vor allem in den Ländern der so genannten Dritten Welt wird die Umsetzung deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Sollten die Preise signifikant und dauerhaft fallen, könnte das zu Schließungen von Mienen führen, was wiederum einen positiven Einfluss auf die Preise haben könnte.

2. Risikoberichtserstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumente zählen die beschriebenen Micro Hedges, (Termingeschäfte), Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Guthaben und Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten sowie Devisentermingeschäften.

Das Risiko der möglichen Ausfälle der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist für MAIREC als sehr gering einzustufen. MAIREC arbeitet ausschließlich mit renommierten internationalen Konzernen zusammen, die nach Bonitätsgesichtspunkten sorgfältig ausgesucht werden und zudem den größten Teil des Materials vorfinanzieren. MAIREC reduziert das Risiko weiter, in dem das Material auf unterschiedliche Raffinerien aufgeteilt wird. Das Risiko von Ausfällen von anderen Forderungen ist aufgrund deren niedrigen Bestands sehr gering. Das bestehende Restrisiko wird durch Forderungsausfallversicherungen zusätzlich minimiert.

Soweit bei sonstigen finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen.

Die Gesellschaft hat das Ziel sämtliche Verbindlichkeiten innerhalb des Zahlungsziels zu begleichen.

3. Chancen

Durch die Fertigstellung der eigenen Raffinerie ergeben sich für die Gesellschaft vielfältige Chancen, die eigene Positionierung im Markt weiter auszubauen. Zu diesen gehören neben der Margensteigerung auch Marktvorteile gegenüber der bisherigen Konkurrenz und damit einhergehend die Erwartung das geplante Volumen an zu recycelndem Material erzielen zu können.

Identifizierte Potenziale werden in der Planung der Gesellschaft weiterhin fortwährend berücksichtigt, um eintretende Marktchancen zeitnah nutzen zu können. Diese ergeben sich insbesondere daraus, dass neue Märkte erschlossen werden und das Netzwerk an internationalen Kunden stetig erweitert wird. Dabei wird weiterhin gezielt in den Vertrieb investiert. Aktuell weitet die Gesellschaft ihr Dienstleistungsangebot auf noch nicht erschlossene Regionen außerhalb Europas aus und festigt aktiv die Beziehung zu bereits bestehenden Kunden. Die Ausweitung der Internationalisierung bietet große Marktpotentiale.

Weitere Chancen liegen in der weiteren Diversifizierung des Recycling-Angebots, in welche die Gesellschaft schon seit geraumer Zeit verstärkt investiert. Im Verlauf des Geschäftsjahres wurden einige Forschungsprojekte angestoßen, die den nachhaltigen Erfolg der Gesellschaft sichern sollen.

Die Gesellschaft sieht in den immer strikteren Abgasnormen mittelfristig weitere Chancen. Durch die Einführung der Euro-7-Norm ab voraussichtlich Juli 2025 werden die Preise für die Katalysatoren Herstellung benötigten Edelmetalle vermutlich noch an Wert zulegen können. Grund hierfür ist die höhere Beladung der Katalysatoren mit Edelmetallen und dem zufolge eine steigende Nachfrage seitens der Hersteller, um die geforderten Abgaswerte erfüllen zu können. Ebenfalls sieht die Gesellschaft in der Hybridtechnologie im Vergleich zu reinen E-Fahrzeugen einen steigenden Bedarf an Platingruppenmetallen.

4. Gesamtaussage zur Risiko- & Chancenlage

Den genannten Risiken begegnet die Gesellschaft mit großer Aufmerksamkeit und beobachtet diese. Insgesamt sieht sich die Gesellschaft gut aufgestellt, um auf jegliche Risiken zu reagieren und weiter das bestehende Potential zu nutzen. Bedingt durch die Unternehmensstruktur ist es der Gesellschaft möglich, zeitnah und schnell auf neu aufkommende Risiken zu reagieren und sich entsprechend dieser neu zu positionieren. Durch die engen Verknüpfungen mit anderen Marktteilnehmern, lassen sich Tendenzen und Trends schnell aufdecken und erkennen, sodass auf diese entsprechend kurzfristig reagiert werden kann. Die aktuellen Risiken werden von der Geschäftsführung ernstgenommen, aber als beherrschbar und bedingt durch die bestehenden Mechanismen als gering eingestuft. Die Vergangenheit zeigt, dass bestehende Mechanismen effektiv eingesetzt werden und die Risiken für die Gesellschaft so minimiert werden können.

Die permanente Marktbeobachtung bietet MAIREC die Möglichkeit entstehende Chancen aufzudecken und durch die Einleitung entsprechender Maßnahmen die daraus entstehenden Potentiale zu nutzen. Die Struktur der Organisation ermöglicht eine schnelle Ausrichtung auf diese Chancen. Die Gesellschaft entwickelt sich kontinuierlich weiter und setzt verstärkt auf den Ausbau und die Weiterentwicklung des Vertriebs. Die Fertigstellung der eigenen Raffinerie wird die Gesellschaft innerhalb des Marktumfelds neu positionieren und so weitere neue Chancen und Potentiale bieten.

V. Bericht über Zweigniederlassungen

Zweigniederlassungen werden von der Gesellschaft nicht unterhalten.

Alzenau, den 10. Oktober 2023

gez. Julia Maier

Bilanz

Aktiva

	30.6.2022 EUR	30.6.2021 EUR
A. Anlagevermögen	10.773.329,74	3.833.248,27
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	21.625,00	465,00
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	21.625,00	465,00
II. Sachanlagen	10.464.602,74	3.832.681,27
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.628,00	2.838,00
2. technische Anlagen und Maschinen	1.455.271,46	1.719.431,07
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.029.677,61	1.829.864,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	6.977.025,67	280.548,20
III. Finanzanlagen	287.102,00	102,00
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00	1,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1,00	1,00
3. sonstige Ausleihungen	287.100,00	100,00
B. Umlaufvermögen	163.263.896,69	124.428.534,42
I. Vorräte	148.537.734,18	118.044.193,04
1. fertige Erzeugnisse und Waren	172.928.794,98	187.115.350,81
2. geleistete Anzahlungen	9.479.120,55	2.713.404,61
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-33.870.181,35	-71.784.562,38
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	8.552.540,76	6.093.089,19
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.067.468,71	1.387.145,44
2. sonstige Vermögensgegenstände	5.485.072,05	4.705.943,75
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	6.173.621,75	291.252,19
C. Rechnungsabgrenzungsposten	455.983,63	253.401,19
Bilanzsumme, Summe Aktiva	174.493.210,06	128.515.183,88
Passiva
	30.6.2022 EUR	30.6.2021 EUR
A. Eigenkapital	48.790.616,47	30.961.148,51
I. gezeichnetes Kapital	100.000,00	100.000,00
II. Gewinnrücklagen	44.164,00	44.164,00
1. andere Gewinnrücklagen	44.164,00	44.164,00
III. Gewinnvortrag	23.816.984,51	14.054.893,71
IV. Jahresüberschuss	24.829.467,96	16.762.090,80
B. Rückstellungen	25.959.424,03	25.390.633,29
1. Steuerrückstellungen	11.441.765,28	8.089.743,33
2. sonstige Rückstellungen	14.517.658,75	17.300.889,96
C. Verbindlichkeiten	99.743.169,56	72.163.402,08
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	92.836.563,55	63.502.985,78
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.048.538,77	815.839,26
3. sonstige Verbindlichkeiten	3.858.067,24	7.844.577,04
Bilanzsumme, Summe Passiva	174.493.210,06	128.515.183,88

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.7.2021 - 30.6.2022 EUR	1.7.2020 - 30.6.2021 EUR
1. Umsatzerlöse	693.104.561,51	724.297.431,01
2. sonstige betriebliche Erträge	3.648.789,86	410.283,37
davon Erträge aus Währungsumrechnung	899.551,81	133.385,48
3. Materialaufwand	640.569.781,76	683.144.589,85
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	629.014.504,18	674.120.985,66
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	11.555.277,58	9.023.604,19
4. Personalaufwand	8.260.157,36	6.955.120,81
a) Löhne und Gehälter	7.012.425,07	5.902.392,80
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.247.732,29	1.052.728,01
davon für Altersversorgung	39.957,93	39.766,63
5. Abschreibungen	765.023,07	716.415,33
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	765.023,07	716.415,33
6. sonstige betriebliche Aufwendungen	11.322.490,19	9.238.452,35
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung	61.864,18	217.431,44
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,00	12.555,05
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.861.190,59	1.184.867,13
9. Steuern vom Einkommen und Ertrag	9.139.696,44	6.712.916,16
10. Ergebnis nach Steuern	24.835.011,96	16.767.907,80
11. sonstige Steuern	5.544,00	5.817,00
Jahresüberschuss	24.829.467,96	16.762.090,80

Anhang

Geänderter Anhang für das Geschäftsjahr 2021/2022

I. Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH hat ihren Sitz in Alzenau. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Aschaffenburg unter HRB 8818 eingetragen. Das Geschäftsjahr ist abweichend vom Kalenderjahr jeweils der Zeitraum vom 1. Juli bis zum 30. Juni des Folgejahres.

II. Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Absatz 3 HGB auf.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungs- und Bewertungsgrundsätzen sowie unter Berücksichtigung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Absatz 1, 266 ff. HGB).

Der Jahresabschluss ist in Euro (EUR) aufgestellt. Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

III. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet:

Immaterielle Vermögensgegenstände

Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um nutzungsbedingte planmäßige Abschreibungen bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von in der Regel drei Jahren, bewertet.

Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten angesetzt und soweit abnutzbar in den Folgeperioden entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer (3 bis 23 Jahre) linear abgeschrieben. In Bezug auf die Bilanzierung geringwertiger Wirtschaftsgüter wird handelsrechtlich analog die steuerrechtliche Regelung des § 6 Abs. 2 EStG angewendet. Anschaffungs- oder Herstellungskosten von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, werden im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage in voller Höhe als Aufwand erfasst, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag, für das einzelne Wirtschaftsgut EUR 800 nicht übersteigen.

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten angesetzt. Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert wurden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen wurden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Ausleihungen sind grundsätzlich zum Nominalwert bilanziert. Dauerhaften Wertminderungen wird durch Wertberichtigungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert Rechnung getragen.

Vorratsvermögen

Die Bewertung der Gegenstände des Vorratsvermögens erfolgte grundsätzlich zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.

Der Posten der fertigen Erzeugnisse und Waren wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen gemäß § 255 Abs.2 Satz 2 die gemäß des im Paragrafen aufgeführten Mindestbestandteile. Die Waren sind ebenfalls zu Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Forschungs- und Vertriebskosten, sowie Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Nominalwerten angesetzt. Sofern Umstände bekannt werden, die Zweifel an der Einbringlichkeit der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände aufkommen lassen, werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird zusätzlich durch eine ausreichend bemessene Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Kasse und Bank

Die flüssigen Mittel sind zu ihrem Nominalwert angesetzt.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben vor dem Bilanzstichtag für Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag. Die Bewertung erfolgt zu Nominalwerten.

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen erfassen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist (§ 253 Absatz 1 Satz 2 HGB). Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst (§ 253 Absatz 2 Satz 1 HGB).

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Währungsumrechnung

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die ursprünglich auf fremde Währung lauteten, wurden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag gemäß § 256a HGB bewertet.

IV. Angaben zur Bilanz

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegegenstände im Jahre 2021/2022 ist in der Anlage zum Anhang dargestellt.

Anteile und Ausleihungen an verbundenen Unternehmen

Im Folgenden wird der Anteilsbesitz im Sinne des § 285 Nr. 11 HGB dargestellt: Die MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH ist zum 30. Juni 2022 an der MAIREC Precious Metals U.S. Inc. Spartanburg, mit einer Beteiligungsquote von 90% beteiligt. Die MAIREC Precious Metals U.S. Inc. ist nach dem Chapter 11 Verfahren abgewickelt, der Geschäftsbetrieb wurde im Rahmen eines "Asset-Deals" verkauft. Das Chapter 11 Verfahren zum 31. März 2022 abgeschlossen. Die Gesellschaft befindet sich zum Stichtag in Liquidation, die Anteile und Ausleihungen wurden zum Erinnerungswert von einem Euro angesetzt.

Forderungen aus Lieferung und Leistung

Die Restlaufzeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegen alle unter einem Jahr.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten einen Betrag für Kautionen in Höhe von 121 TEUR (Vorjahr: 121 TEUR), der eine Restlaufzeit von über einem Jahr hat. Des Weiteren beinhalteten die sonstigen Vermögensgegenstände Forderungen aus Verrechnungskonten gegenüber den Gesellschaftern in Höhe von 13 TEUR (Vorjahr: 0 EUR).

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert 100 TEUR und ist voll eingezahlt. Innerhalb des Geschäftsjahres kam es zu Ausschüttungen an die Gesellschafter aus dem Jahresüberschuss des Vorjahres.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2021/2022 TEUR	2020/2021 TEUR
Rückstellungen für nicht abgerechnete Leistungen ggü. Kunden und Refinern	13.039	16.356
Rückstellungen für Personal	668	477
Rückstellungen für Versicherungen	0	130
Rückstellungen für Abschluss und Prüfung	150	85
Rückstellungen für Archivierung	64	60
Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungen	283	59
Rückstellungen für Stromkosten	130	0
Übrige	184	133
Summe	14.518	17.300

Verbindlichkeiten

Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit wurden die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten in einem Verbindlichkeitenspiegel zusammengefasst dargestellt.

	Stand 30.06.2022 TEUR	Restlaufzeit < 1 Jahr TEUR	Restlaufzeit > 1 Jahr TEUR	Restlaufzeit davon > 5 Jahren TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	92.836	83.906	8.930	3.897
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.049	3.049	0	0
sonstige Verbindlichkeiten	3.858	3.858	0	0
davon aus Steuern	3.630	3.630	0	0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	161	161	0	0
Summen	99.743	90.813	8.930	3.897

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Sicherungsübereignungen bzw. Verpfändungen des Anlagevermögens und Umlaufvermögens besichert.

Der unter dem Posten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesene Betrag ist teilweise durch übliche Eigentumsvorbehalte von Lieferanten besichert.

Im Vorjahr stellt sich der Verbindlichkeitenspiegel folgendermaßen dar:

	Stand 30.06.2021 TEUR	Restlaufzeit < 1 Jahr TEUR	Restlaufzeit > 1 Jahr TEUR	Restlaufzeit davon > 5 Jahren TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	63.503	63.338	165	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	816	816	0	0
sonstige Verbindlichkeiten	7.843	7.843	0	0
davon aus Steuern	7.270	7.270	0	0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	112	112	0	0
Summen	72.162	71.997	165	0

Der unter dem Posten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesene Betrag ist teilweise durch übliche Eigentumsvorbehalte von Lieferanten besichert.

Temporäre Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen bestehen nicht.

Zum 30. Juni 2022 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen:

	Stand 30.06.2022 TEUR	Restlaufzeit < 1 Jahr TEUR	Restlaufzeit > 1 Jahr TEUR	Restlaufzeit davon > 5 Jahren TEUR
Verpflichtungen aus Miete	899	662	237	0
Verpflichtungen aus Leasing	5.293	956	4.337	1.337
Summen	6.192	1.618	4.574	1.337

Zweck und Vorteil dieser Miet- und Leasingvereinbarungen sind die Reduzierung von Kapitalbindung.

Zum Bilanzstichtag bestanden Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB in Höhe von 970.801 Euro. Bei dem obigen Haftungsverhältnis in der Währung Euro handelt es sich um zwei gesamtschuldnerische Haftungen für ein von der Unicredit Bank AG München und zwei von der Commerzbank AG Frankfurt gegenüber der Maier GbR gewährten Darlehen. Diese Darlehen an die Maier GbR wurden für Immobilienerwerbe gewährt. Die Grundstücke werden von der Maier GbR an die MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH vermietet. Die MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH betreibt auf diesem Gelände ihren Betrieb. Hauptgesellschafter der Maier GbR sind die Gesellschafter der MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH. Es wird nicht mit einer Inanspruchnahme aus diesem Haftungsverhältnis gerechnet, da die Gesellschaft ihren Verpflichtungen vollumfänglich aus eigenen Mitteln nachkommt.

Um Preisrisiken zu vermeiden, werden Einkäufe und Verkäufe, von den im gelieferten Material enthalten Edelmetallen, zugleich - unter Berücksichtigung erwarteter Liefertermine - in Form von sogenannten Micro Hedges abgeschlossen. Soweit Preisfestlegungen im Einkauf und Verkauf in unterschiedlichen Währungen erfolgen müssen, werden diese durch ein entsprechendes Devisentermingeschäft glattgestellt.

Durch die gleichzeitige Preisfestlegung im Einkauf und Verkauf sind die Bedingungen zu Bildung einer Bewertungseinheit gegeben; die Kontrakte werden jeweils zu Bewertungseinheiten in der Form von Micro Hedges zusammengefasst. Ihre jeweilige Effektivität wurde anhand der Critical Term Match Methode ermittelt. Damit wurde eine vollständige Wirksamkeit festgestellt. Alle Metalleinkaufskontrakte und Metallverkaufskontrakte werden jedoch durch Lieferung der entsprechenden Materialien erfüllt und sind damit nicht als "derivative Finanzinstrumente" zu bezeichnen. Über den Stichtag bestanden keine Devisentermingeschäfte (Vorjahr 23.871 TUSD). Grundsätzlich werden diese Geschäfte in keinem Bilanzposten separat aufgeführt, da sie Teile von Bewertungseinheiten darstellen, sie werden nach der sogenannten Einfrierungsmethode abgebildet.

V. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse in Höhe von 693.105 TEUR verteilen sich nach geographisch bestimmten Märkten wie folgt:

	2021/2022 TEUR	2020/2021 TEUR
Deutschland	32.347	25.528
Europäische Union	75.366	328.766
Drittland	585.391	370.003
Summe	693.105	724.297

Auf Grund von rechentechnischen Gründen, weist die Tabelle eine Rundungsdifferenz in Höhe von 1 TEUR auf.

Die Verschiebung der Umsatzerlöse zwischen Europäischer Union und Drittland im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Die Tätigkeitsbereiche der Gesellschaft unterscheiden sich untereinander nicht erheblich; so resultieren die Umsatzerlöse aus dem Recycling von edelmetallhaltigen Rückständen und Reststoffen, insbesondere aus Katalysatoren, Dieselpartikelfiltern, Lambdasonden, Industriekatalysatoren sowie Elektronikschrott.

Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge sind in Höhe von 3.649 TEUR angefallen (Vorjahr: 410 TEUR). Darin enthalten sind 2.052 TEUR periodenfremde und außergewöhnliche Erträge aus der Auszahlung aus der Insolvenzmasse des abgeschlossenen Chapter 11 Verfahrens der MAIREC US. Hinzu kommen weitere periodenfremde Erträge in Höhe von 76 TEUR (Vorjahr: 31 TEUR).

Personalkosten

Die Personalkosten liegen mit 8,26 Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahres (6,95 Mio. Euro). Darin enthalten sind Abfindungen in Höhe von 386 TEUR (Vorjahr: 8 TEUR). Davon entfallen Aufwendungen in Höhe von 363 TEUR auf den ausgeschiedenen Geschäftsführer.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen von 408 TEUR (Vorjahr: 69 TEUR) aus Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen betragen 1.861 TEUR (Vorjahr: 1.185 TEUR). Enthalten sind im wesentlichen Zinsaufwendungen für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

VI. Sonstige Angaben

Anzahl der Mitarbeiter

Im Jahresdurchschnitt 2021/2022 wurden durchschnittlich 116 Mitarbeiter beschäftigt, davon 38 kaufmännische und 78 gewerbliche Arbeitnehmer.

Geschäftsführung

Im Geschäftsjahr 2021/2022 erfolgte die Geschäftsführung der Gesellschaft durch die beiden alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführer:

- Frau Diplom Betriebswirtin (FH) Julia Maier, Johannesberg

- Herr Diplom Ingenieur (FH) Thomas Maier, Johannesberg (bis 31.08.2022)

Beide Geschäftsführer sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Die Schutzklausel gemäß § 286 Absatz 4 HGB wurde in Anspruch genommen.

Geschäftsbeziehung zu nahestehenden Unternehmen

Es besteht eine unbesicherte Zwischenfinanzierungsvereinbarung mit unbestimmter Laufzeit mit einem nahestehenden Unternehmen, die von diesem zum Stichtag mit 287 TEUR genutzt wird (Vorjahr: 0 EUR). Des Weiteren bestehen Mietverhältnisse mit einem jährlichen Umfang von 422 TEUR (Vorjahr 422 TEUR). Ferner bezieht die Gesellschaft Dienstleistungen von einem nahestehenden Unternehmen in Höhe von 422 TEUR (Vorjahr: 5,6 Mio. EUR, davon TEUR 463 für Dienstleistungen und 5,1 Mio. EUR für bezogene Waren) sowie weitere Dienstleistungen in Höhe von 261 TEUR (Vorjahr: 224 TEUR).

Abschlussprüferhonorar

Das im Geschäftsjahr 2021/2022 als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer setzt sich wie folgt zusammen:

• Abschlussprüfungsleistungen	80,0 TEUR
• Steuerberatungsleistungen	32,5 TEUR
• Sonstiges	4,6 TEUR

Gewinnverwendung

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss nebst Gewinnvortrag auf neue Rechnung vorzutragen.

VII. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Die Gesellschaft ist trotz unter Planniveau liegenden Anliefermengen zufriedenstellend in das neue Geschäftsjahr gestartet und kann in den ersten fünf Monaten des neuen Geschäftsjahres die Roherträge auf dem geplanten Niveau halten. Zukünftige Auswirkungen aufgrund von nationalen und internationalen politischen Anpassungen lassen sich aktuell nicht abschließend beurteilen. Die weltweite Halbleiterknappheit, der "Ukraine Konflikt" sowie Lieferkettenprobleme halten auch über den Bilanzstichtag 30. Juni 2022 weiter an. Hinzukommen trübe Wirtschaftsprognosen, steigende Sorgen vor einer Rezession sowie eine hohe Inflation in den USA und im Euroraum. Nach dem Abschlussstichtag sieht sich die Gesellschaft mit steigenden Kosten im Bereich der Energie sowie steigenden Zinssätzen und fallenden Mengen im Bereich Autokatalysatoren konfrontiert. Die wirtschaftlichen Auswirkungen halten sich zum Geschäftsjahresbeginn auf Grund der weiterhin stabilen Marge in Grenzen.

Zum 31. August 2022 hat Herr Thomas Maier sein Amt als Geschäftsführer niedergelegt und sich in den Ruhestand verabschiedet. Er steht der Gesellschaft weiterhin als Berater zur Verfügung. Frau Julia Maier ist seitdem alleinige Geschäftsführerin und Mehrheitsgesellschafterin.

Nach dem Bilanzstichtag erfolgte per Gesellschafterbeschluss vom 23. August 2022 eine Gewinnausschüttung an die Gesellschafter.

Nach der Beendigung des Geschäftsjahres vom 01.07.2021 bis 30.06.2022 und nach der Aufstellung und Prüfung des Jahresabschlusses zum 30.06.2022 wurde durch die Geschäftsführung der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 01.07.2021 bis 30.06.2022 in der Bilanzposition des Vorratsvermögens und in der Gewinn- und Verlustrechnung im Materialaufwand geändert. Aus der Veränderung der Vorräte sowie der steuerlichen Anpassung ergab sich eine negative Ergebnisauswirkung von 1.960 TEUR.

Alzenau, den 10. Oktober 2023

gez. Julia Maier

Anlagespiegel

	Anschaffungs-, Herstellungskosten 01.07.2021 Euro	Zugänge 2021/2022 Euro	Abgänge 2021/2022 Euro	kumulierte Abschreibungen 30.06.2022 Euro	Abschreibungen 2021/2022 Euro	Buchwerte zum 30.06.2022 Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten.	663.664,23	23.477,63	17.066,00	648.450,86	2.310,63	21.625,00
	663.664,23	23.477,63	17.066,00	648.450,86	2.310,63	21.625,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der bauten auf fremden Grundstücken	16.483,42	0,00	0,00	13.855,42	210,00	2.628,00
2. technische Anlagen und Maschinen	4.119.513,42	50.872,88	63.107,44	2.652.007,40	302.435,49	1.455.271,46
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.482.795,14	771.818,56	293.557,40	2.931.378,69	460.066,95	2.029.677,61
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	280.548,20	6.905.350,01	208.872,54	0,00	0,00	6.977.025,67
	8.899.340,18	7.728.041,45	565.537,38	5.597.241,51	762.712,44	10.464.602,74
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	486.855,29	0,00	0,00	486.854,29	0,00	1,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	7.778.511,88	0,00	0,00	7.778.510,88	0,00	1,00
3. sonstige Ausleihungen	100,00	287.000,00	0,00	0,00	0,00	287.100,00
	8.265.467,17	287.000,00	0,00	8.265.365,17	0,00	287.102,00
Summe	17.828.471,58	8.038.519,08	582.603,38	14.511.057,54	765.023,07	10.773.329,74

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 10.10.2023 festgestellt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH, Alzenau

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH, Alzenau, - bestehend aus der Bilanz zum 30. Juni 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH, Alzenau, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. Juni 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hinweis zur Nachtragsprüfung

Diesen Bestätigungsvermerk erteilen wir zu dem geänderten Jahresabschluss und geänderten Lagebericht aufgrund unserer pflichtgemäßen, am 30. November 2022 abgeschlossenen Prüfung und unserer am 10. Oktober 2023 abgeschlossenen Nachtragsprüfung, die sich auf die Änderungen des Postens der Vorräte, der Steuerrückstellungen, des Materialaufwands und der Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Lagebericht bezog. Auf die Darstellung der Änderungen durch die gesetzlichen Vertreter im geänderten Anhang, Abschnitt VII., sowie im geänderten Lagebericht, Abschnitt II.3, wird verwiesen.

Aschaffenburg, den 30. November 2022 / Begrenzt auf die im Hinweis zur Nachtragsprüfung genannten Änderungen: 10. Oktober 2023

Florig & Söhne GmbH
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT
STEUERBERATUNGSGESELLSCHAFT
Aschaffenburg

gez. Dr. Hans-Georg Florig, Wirtschaftsprüfer

gez. ppa. Benedikt Goldschmidt, Wirtschaftsprüfer